Meral's Zukunftsbrief

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Ungeteilte Aufmerksamkeit fürs morgen In der Zukunft ist alles machbar – in dem Ausmaß, wie wir es wünschen

Die Zukunft fängt nicht erst übermorgen an, oder wenn wir nicht mehr da sind. Die Zukunft findet heute und jetzt statt, und wir sind die Hauptverantwortlichen dafür – und die Veränderung beginnt im Kopf, erklärt Meral Akin-Hecke. Alles was wir tun und nicht tun, beeinflusst die Zukunft – verändert sie – verlangsamt sie – verschönert sie. Ohne unseren Beitrag gäbe es keine Zukunft oder besser gesagt, gäbe es uns nicht. Wir sind die Zukunft. Wenn wir in Zukunft etwas erreichen wollen, dann müssen wir auch etwas dafür tun. Die Zukunft wartet nicht. Wenn die zukünftige Welt anders sein soll als heute, dann sind wir alle angehalten, jetzt aufzustehen und etwas zu unternehmen. Manche sehen die Zukunft schwarz, manche sehen sie rosa, aber die unbekannte Zukunft ist

Zur Person

Foto: Privat Meral Akin-Hecke, 1970 geboren in Istanbul, kam im Alter von 19 Jahren mit einem österreichischen Stipendium nach Wien. Nach einem Studium der Wirtschaftsinformatik startete sie ihre Karriere bei SAP Türkei als Softwareberaterin und Projektleiterin. Mit der Hochzeit wechselte sie nach Wien zu SAP Österreich. Nach sieben Jahren Beratungsleben wollte sie ihren Fokus ändern, da kam ihre Tochter zur Welt. Nach zwei Jahren Babypause ist sie seit Mai dieses Jahres bei ORF in der Softwareentwicklung tätig. Privat interessiert sie sich für digitale Medien.

hier nicht von Bedeutung. Wichtig sind heutige Tag und seine Wirkung auf die Zukunft. In aller Banalität fängt alles bei uns an, wie wir den Tag angehen – mit einem Lächeln oder mit einer düsteren Miene, euphorisch oder desinteressiert. Alle Entscheidungen, die wir an diesem Tag fällen, sind für morgen von Bedeutung. Wir können versuchen zu überlegen, was der beste Weg ist - für meine Firma, für meine Umgebung, für mein Land, für die Menschheit. Können wir von der Sichtweise „ich will, ich will, ich will“ wegkommen und stattdessen fragen „was kann ich dazu beitragen, wie kann ich helfen, was wären meine möglichen Einsätze?“. Wir reden heute von „Corporate Social Responsibility“, und wo ist der Einzelne in diesem Zusammenhang zu finden? Wenn wir jetzt auf dieser Welt leben und diese Ressourcen verbrauchen, dann sind auch wir Einzelnen verpflichtet für den Morgen etwas zu tun und das nicht erst morgen. Global Village Die digitalen Medien bringen uns einander näher, die ganze Welt liegt uns zu Füßen. Nur, wir sind so damit beschäftigt uns über alles zu informieren und ja keine Neuigkeit zu verpassen, dass wir eigentlich vergessen, unseren Beitrag zu leisten und wir sind ständig der Informationsflut ausgesetzt. Sei es unser permanent läutendes Handy, sei es unsere überlaufende Mailbox. Die einen haben die Kopfhörer an und „skypen“, die anderen haben ihren Laptop und bekommen gerade ein „RSSFeed“ von ihrem Lieblings„Blog“, aber den Nachbarn von nebenan hören sie nicht, wenn er um Hilfe schreit, weil er nicht in ihr personifiziertes Interessensgebiet hineinpasst. Er findet nicht den passenden „Channel“, um zu ihnen durchzudringen. Wir bilden unsere virtuelle Welt

Meral Akin-Hecke: Die Medien bestimmen unsere Welt. Doch wir bestimmen, was wir wie nutzen. Unser Einfluss auf die Zukunft fängt daher bei uns an.

Foto: APA und interessieren uns für jetzt und hier kaum mehr. Die neuesten Technologien geben uns die unendliche Freiheit immer und überall erreichbar zu sein, alles und jeden ausfindig zu machen und anzusprechen. Die Medien ändern sich und deren Nutzung auch, und wir müssen lernen, mit diesen Technologien umzugehen, jeder für sich. Wollen wir alles im Netz lesen, wollen wir alle im Netz kennenlernen, wollen wir 24 Stunden online sein? Der erste Schritt ist, zu entscheiden, welche Inhalte uns wichtig sind, und über diese Kanäle kommen wir zu den für

Briefe an die Zukunft Teil 6 briefeandiezukunft@omv.com

uns relevanten Informationen. Die Geschwindigkeit des Informationsflusses und der Drang, immer aktuell zu bleiben, zwingen uns dazu, alles mitzumachen und überall dabei zu sein. Wichtig ist zu überlegen, wie kann ich „bewusst reduzieren“, dass nicht die Technologie über mich bestimmt, sondern ich über sie. Bewusst reduzieren, heißt auch, die Qualität der Nutzung zu steigern. Können wir uns leisten, das Handy für ein paar Stunden liegen zu lassen, können wir einen Tag auskommen, ohne Mails zu lesen oder gar ohne Internet. Alles ist machbar, in dem Ausmaß, wie wir es wünschen. Wir müssen lernen, diese neuen Medien in unserem Alltag so anzuwenden, dass sie uns dienen. Sie sind dazu da, unser Leben zu erleichtern, wir sollen alles daran setzen, stets die besten und die ausgereiften Tools zu bekommen, aber die Entscheidung über den Einsatz liegt in unserer Hand. Lesen Sie Blogs oder Zeitungen, schauen Sie fern oder mobile TV, weil es die höchste Bereicherung für Sie ist, nicht weil es andere auch so machen. Sichtweisen finden Wir sollen anfangen, Technologie dafür zu nutzen, uns zu vernetzen, um eine lebens-

wertere Welt zu schaffen. Dabei ist eines wichtig, dass wir die Welt immer mit unseren Augen betrachten und nicht durch die darüber gelagerte Technologie. Die Neugierde für Andersartige muss uns bei unseren Entdeckungen begleiten, nur so kommen wir in neue und andere Welten. Nur so sind wir bereit, uns mit Andersartigen zu befassen und uns dabei wohlzufühlen. Diese Gabe hilft uns dabei, die Möglichkeiten der vernetzten Welt wahrzunehmen. Bald leben wir in einer ganz anderen Welt, unsere Arbeitsweisen und Berufe ändern sich, die Medien und der Medienkonsum ändert sich. Da schreitet der Einsatz von neuen Technologien und neuen Medien mit rasendem Tempo voran, und wir können es nicht verhindern, dass sie in alle Bereiche unseres Lebens eindringen. Wenn ich nur Menschen beim Autofahren beobachte, wie sie ohne Headset telefonieren, dann wird mir rich-

tig übel, nach zehn Jahren Handynutzung sind wir noch immer nicht imstande, diese Kleinigkeit in unseren Alltag einzubauen. Die Veränderung beginnt im Kopf und nicht in der Technik, die wir in der Hand halten. Unsere ungeteilte Aufmerksamkeit soll unseren Mitmenschen gelten. Schließlich leben wir auf dieser ersten Welt unter den echten Menschen. Im Leben kann alles passieren, Krankheiten, Unfälle, Verluste, nur diese echten Menschen fangen uns auf und helfen uns weiter. Gehen Sie zu den Menschen, die Sie lieben, und zeigen Sie ihnen, dass Sie für sie da sind, schenken Sie ihnen Ihre ungeteilte Aufmerksamkeit. Da wo menschliche Interaktion stattfindet, passiert auch Emotion und nur dann entsteht eine Beziehung. Virtuell funktioniert es genauso, es geht immer um die menschliche Interaktion. Das ist der Sinn des Lebens. Nur so haben wir eine Zukunft.

Freiraum für Zukunftsträume Die OMV finanziert Platz für Gedanken über die Zukunft. Das Unternehmen bietet im Standard-Karriereteil unter dem Titel „Briefe an die Zukunft“ engagierten Menschen in monatlichem Abstand publizistischen Freiraum. Schreiben auch Sie der Zukunft einen Brief! Wir freuen uns auf Zuschriften von Menschen mit unterschiedlichster Profession unter briefeandiezukunft@omv.com Die Serie erscheint mit finanzieller Unterstützung durch:


Ungeteilte Aufmerksamkeit fürs morgen In der Zukunft ist alles machbar – in dem Ausmaß, wie wir es wünschen

Die Zukunft fängt nicht erst übermorgen an, oder wenn wir nicht mehr da sind. Die Zukunft findet heute und jetzt statt, und wir sind die Hauptverantwortlichen dafür – und die Veränderung beginnt im Kopf, erklärt Meral Akin-Hecke. Alles was wir tun und nicht tun, beeinflusst die Zukunft – verändert sie – verlangsamt sie – verschönert sie. Ohne unseren Beitrag gäbe es keine Zukunft oder besser gesagt, gäbe es uns nicht. Wir sind die Zukunft. Wenn wir in Zukunft etwas erreichen wollen, dann müssen wir auch etwas dafür tun. Die Zukunft wartet nicht. Wenn die zukünftige Welt anders sein soll als heute, dann sind wir alle angehalten, jetzt aufzustehen und etwas zu unternehmen. Manche sehen die Zukunft schwarz, manche sehen sie rosa, aber die unbekannte Zukunft ist

Zur Person

Foto: Privat Meral Akin-Hecke, 1970 geboren in Istanbul, kam im Alter von 19 Jahren mit einem österreichischen Stipendium nach Wien. Nach einem Studium der Wirtschaftsinformatik startete sie ihre Karriere bei SAP Türkei als Softwareberaterin und Projektleiterin. Mit der Hochzeit wechselte sie nach Wien zu SAP Österreich. Nach sieben Jahren Beratungsleben wollte sie ihren Fokus ändern, da kam ihre Tochter zur Welt. Nach zwei Jahren Babypause ist sie seit Mai dieses Jahres bei ORF in der Softwareentwicklung tätig. Privat interessiert sie sich für digitale Medien.

hier nicht von Bedeutung. Wichtig sind heutige Tag und seine Wirkung auf die Zukunft. In aller Banalität fängt alles bei uns an, wie wir den Tag angehen – mit einem Lächeln oder mit einer düsteren Miene, euphorisch oder desinteressiert. Alle Entscheidungen, die wir an diesem Tag fällen, sind für morgen von Bedeutung. Wir können versuchen zu überlegen, was der beste Weg ist - für meine Firma, für meine Umgebung, für mein Land, für die Menschheit. Können wir von der Sichtweise „ich will, ich will, ich will“ wegkommen und stattdessen fragen „was kann ich dazu beitragen, wie kann ich helfen, was wären meine möglichen Einsätze?“. Wir reden heute von „Corporate Social Responsibility“, und wo ist der Einzelne in diesem Zusammenhang zu finden? Wenn wir jetzt auf dieser Welt leben und diese Ressourcen verbrauchen, dann sind auch wir Einzelnen verpflichtet für den Morgen etwas zu tun und das nicht erst morgen. Global Village Die digitalen Medien bringen uns einander näher, die ganze Welt liegt uns zu Füßen. Nur, wir sind so damit beschäftigt uns über alles zu informieren und ja keine Neuigkeit zu verpassen, dass wir eigentlich vergessen, unseren Beitrag zu leisten und wir sind ständig der Informationsflut ausgesetzt. Sei es unser permanent läutendes Handy, sei es unsere überlaufende Mailbox. Die einen haben die Kopfhörer an und „skypen“, die anderen haben ihren Laptop und bekommen gerade ein „RSSFeed“ von ihrem Lieblings„Blog“, aber den Nachbarn von nebenan hören sie nicht, wenn er um Hilfe schreit, weil er nicht in ihr personifiziertes Interessensgebiet hineinpasst. Er findet nicht den passenden „Channel“, um zu ihnen durchzudringen. Wir bilden unsere virtuelle Welt

Meral Akin-Hecke: Die Medien bestimmen unsere Welt. Doch wir bestimmen, was wir wie nutzen. Unser Einfluss auf die Zukunft fängt daher bei uns an.

Foto: APA und interessieren uns für jetzt und hier kaum mehr. Die neuesten Technologien geben uns die unendliche Freiheit immer und überall erreichbar zu sein, alles und jeden ausfindig zu machen und anzusprechen. Die Medien ändern sich und deren Nutzung auch, und wir müssen lernen, mit diesen Technologien umzugehen, jeder für sich. Wollen wir alles im Netz lesen, wollen wir alle im Netz kennenlernen, wollen wir 24 Stunden online sein? Der erste Schritt ist, zu entscheiden, welche Inhalte uns wichtig sind, und über diese Kanäle kommen wir zu den für

Briefe an die Zukunft Teil 6 briefeandiezukunft@omv.com

uns relevanten Informationen. Die Geschwindigkeit des Informationsflusses und der Drang, immer aktuell zu bleiben, zwingen uns dazu, alles mitzumachen und überall dabei zu sein. Wichtig ist zu überlegen, wie kann ich „bewusst reduzieren“, dass nicht die Technologie über mich bestimmt, sondern ich über sie. Bewusst reduzieren, heißt auch, die Qualität der Nutzung zu steigern. Können wir uns leisten, das Handy für ein paar Stunden liegen zu lassen, können wir einen Tag auskommen, ohne Mails zu lesen oder gar ohne Internet. Alles ist machbar, in dem Ausmaß, wie wir es wünschen. Wir müssen lernen, diese neuen Medien in unserem Alltag so anzuwenden, dass sie uns dienen. Sie sind dazu da, unser Leben zu erleichtern, wir sollen alles daran setzen, stets die besten und die ausgereiften Tools zu bekommen, aber die Entscheidung über den Einsatz liegt in unserer Hand. Lesen Sie Blogs oder Zeitungen, schauen Sie fern oder mobile TV, weil es die höchste Bereicherung für Sie ist, nicht weil es andere auch so machen. Sichtweisen finden Wir sollen anfangen, Technologie dafür zu nutzen, uns zu vernetzen, um eine lebens-

wertere Welt zu schaffen. Dabei ist eines wichtig, dass wir die Welt immer mit unseren Augen betrachten und nicht durch die darüber gelagerte Technologie. Die Neugierde für Andersartige muss uns bei unseren Entdeckungen begleiten, nur so kommen wir in neue und andere Welten. Nur so sind wir bereit, uns mit Andersartigen zu befassen und uns dabei wohlzufühlen. Diese Gabe hilft uns dabei, die Möglichkeiten der vernetzten Welt wahrzunehmen. Bald leben wir in einer ganz anderen Welt, unsere Arbeitsweisen und Berufe ändern sich, die Medien und der Medienkonsum ändert sich. Da schreitet der Einsatz von neuen Technologien und neuen Medien mit rasendem Tempo voran, und wir können es nicht verhindern, dass sie in alle Bereiche unseres Lebens eindringen. Wenn ich nur Menschen beim Autofahren beobachte, wie sie ohne Headset telefonieren, dann wird mir rich-

tig übel, nach zehn Jahren Handynutzung sind wir noch immer nicht imstande, diese Kleinigkeit in unseren Alltag einzubauen. Die Veränderung beginnt im Kopf und nicht in der Technik, die wir in der Hand halten. Unsere ungeteilte Aufmerksamkeit soll unseren Mitmenschen gelten. Schließlich leben wir auf dieser ersten Welt unter den echten Menschen. Im Leben kann alles passieren, Krankheiten, Unfälle, Verluste, nur diese echten Menschen fangen uns auf und helfen uns weiter. Gehen Sie zu den Menschen, die Sie lieben, und zeigen Sie ihnen, dass Sie für sie da sind, schenken Sie ihnen Ihre ungeteilte Aufmerksamkeit. Da wo menschliche Interaktion stattfindet, passiert auch Emotion und nur dann entsteht eine Beziehung. Virtuell funktioniert es genauso, es geht immer um die menschliche Interaktion. Das ist der Sinn des Lebens. Nur so haben wir eine Zukunft.

Freiraum für Zukunftsträume Die OMV finanziert Platz für Gedanken über die Zukunft. Das Unternehmen bietet im Standard-Karriereteil unter dem Titel „Briefe an die Zukunft“ engagierten Menschen in monatlichem Abstand publizistischen Freiraum. Schreiben auch Sie der Zukunft einen Brief! Wir freuen uns auf Zuschriften von Menschen mit unterschiedlichster Profession unter briefeandiezukunft@omv.com Die Serie erscheint mit finanzieller Unterstützung durch:


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