Heft 2, 2014

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Nr. 2 | 2014

MENSCHEN FĂœR ANDERE Das Magazin der Jesuitenmission

Bildungsinitiative


EDITORIAL

Liebe Freundinnen und Freunde unserer Missionare und Partner weltweit!

Zentralmatura, Bildungsinitiativen, Ganztagsschulen, Gesamtschulen, Neue Mittel­ schulen und Gymnasien, diese Themen beschäftigen uns in Österreich seit Jahren. Wir tun uns gar nicht so leicht, ein für alle gerechtes und gutes Bildungssystem in un­ serem Land einzurichten und zu entwickeln. Es wäre fahrlässig in diesen Fragen nicht nach den besten Lösungen zu suchen. Bildung ist wichtig. Bildung hilft. Bei Bildung geht es nicht nur um die Ent­faltung der eigenen Talente und Persönlichkeit oder die eigene gute Zukunft, sondern es geht auch darum, ganz Mensch zu werden, d.h. „MENSCHEN FÜR ANDERE“ zu werden. Menschen, die sich einsetzen. Flüchtlingen ist Bildung meistens nicht zugänglich. Und gerade junge Flüchtlinge, die nichts anderes kennen als die eng begrenzte Welt des Lagers – und das oft jahrelang – träumen davon zu ler­nen und zu studieren und sich und anderen eine Zukunft auf­ zubauen. Es sind nur ganz wenige, die ein Stipendium ergattern und in Europa oder Nordamerika studieren dürfen. Die jesuitische Initiative für Hochschulbildung an den Gren­zen (JC:HEM) geht einen anderen Weg: Sie bringt die Universität ins Flücht­ lingslager, zu den Menschen, die am Rand leben. Es ist ein Projekt, das globale Syner­ gien schafft: Jesuitenuniversitäten arbeiten mit dem Flüchtlingsdienst der Jesuiten zu­ sammen. Auf diese Art und Weise entsteht eine Online-Universität für Flüchtlinge. Es ist ein spannendes Projekt mit viel Potenzial, das wir Ihnen in diesem Heft ans Herz legen. Ich danke Ihnen für Ihre Treue und Verbundenheit!

Hans Tschiggerl SJ MENSCHEN FÜR ANDERE

Impressum

MENSCHEN FÜR ANDERE Das Magazin der Jesuitenmission, 2014 - Heft 2 Medieninhaber und Herausgeber: Missionsprokur der Gesellschaft Jesu in Österreich, Mag. Johann Tschiggerl SJ, Dr. Ignaz Seipel Platz 1, A-1010 Wien, Tel +43 01 5125232-56, office@jesuitenmission.at, www.jesuitenmission.at Redaktion: Hans Tschiggerl, Katrin Morales, Magdalena Weber, Daniel Vychytil Druck und Gestaltung: LDD Communication GmbH, ldd.at Ziel der Publikation: Information der Spender über die aktuellen Entwicklungen in den Hilfsprojekten Bildnachweis: Jesuitenmission, Pascal Andebo

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Studieren im Flüchtlingslager

Suad Sharif erhält ihr Diplom.

Weniger als ein Prozent aller Flüchtlinge haben Zugang zu Universitätsbildung. Dabei haben sehr viele das Talent und den Willen zu studieren.

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uad Sharif strahlt über das ganze Gesicht, als sie ihr Diplom aus der Hand der amerikanischen Univer­ sitätsdirektorin entgegen nimmt. „Ich bin sehr, sehr glücklich! Auf diesen Tag habe ich die letzten drei Jahre gewartet.“ Die junge Frau lebt seit über 15 Jahren im Flüchtlingslager Kakuma. Als kleines Mädchen floh sie mit ihrer Familie aus dem Sudan. Kakuma ist ein kenianischer Ort mitten im Nirgendwo. Das einzige in der Nähe sind die Grenzen zu Ugan­ da und dem Südsudan. Das riesige Flücht­ lingslager, das in vier Camps unterteilt ist, existiert seit 1992. In einigen Vierteln wirkt das Lager wie ein Dorf mit Hütten, kleinen Geschäften und Marktständen. In den Zonen der Neuankömmlinge, seit 2013 vor allem wieder Südsudanesen, gibt es nur Zelte. Rund 125.000 Flüchtlinge aus Somalia, dem Südsudan, Äthiopien und dem Kongo leben hier in der Wüste.

Die Sonne brennt erbarmungslos und der Wind treibt den Sand in jede noch so klei­ ne Ecke und Ritze. Es ist keine einladende Gegend zum Leben und Bleiben, eher eine unwirtliche Umgebung zum Davon­ laufen. Aber genau das können die Flücht­ linge nicht.

Jesuitische Online-Universität Im Jahr 2010 hat der Flüchtlingsdienst der Jesuiten (JRS) hier ein neues Pro­ jekt gestartet, das zu Beginn einigen viel­ leicht wie eine naive Spinnerei oder grö­ ßenwahnsinnige Träumerei erschien: Eine Online-Universität für Flüchtlinge. Etwas sperrig nennt sich das Ganze JC:HEM, eine Abkürzung für „Jesuit Commons: Higher Education at the Margins“. Über­ setzt bedeutet das in etwa: „Jesuitische Initiative für Hochschulbildung an den Grenzen“. Die Idee dahinter ist folgende: Das Netzwerk amerikanischer Jesuiten­ 3


BILDUNGSINITIATIVE universitäten und der Flüchtlingsdienst der Jesuiten arbeiten zusammen, um Flüchtlingen den Zugang zu Universitäts­ bildung zu verschaffen. Die Universitäten bringen das akademische Fachwissen mit und der Flüchtlingsdienst hat in den La­ gern die Infrastruktur und die Mitarbei­ ter, um die Teilnehmer zu begleiten. Über Internet, E-Mail, Skype und OnlinePlattformen kommen beide Gruppen zu­ sammen: Professoren und Tutoren in den USA auf der einen Seite und Studierende wie Suad Sharif im Flüchtlingslager Kaku­ ma auf der anderen Seite.

Flüchtlingslager Kakuma in Kenia: Altes Viertel, Zelte der Neuankömmlinge und das JRS-Studienzentrum.

Sackgasse Sekundarschule Eigentlich sollten Flüchtlingslager vorü­ bergehende Notunterkünfte sein. Viele sind jedoch zu dauerhaften Bleiben ge­ worden, in denen Flüchtlinge 15 bis 20 Jahre ihres Lebens verbringen. Flücht­ lingskinder kennen oft nichts anderes mehr als das Leben im Lager. Sie wachsen hier auf, gehen hier zur Schule und wer­ den junge Erwachsene, denen die Zukunft verbaut ist. Pater Frido Pflüger hat das Universitäts­ projekt in Kakuma als damaliger JRS-Re­ gionaldirektor für Ostafrika 2011 feierlich eröffnet und sprach dabei auch von seiner Erfahrung mit JRS-Bildungsprogrammen für 30.000 Schüler im nordugandischen Flüchtlingslager Adjumani: „Für die Ju­ gendlichen war die Frage, was sie nach Abschluss der Schule tun sollten, immer eine große Sorge, da unsere Programme mit der Sekundarschule endeten. Es gab keine Perspektiven für die Schulabgänger. Es war wie eine Sackgasse. Dieses Problem haben wir in Kakuma jetzt überwunden. Die Sekundarschule ist nicht mehr län­ ger eine Sackgasse, denn es gibt jetzt die Chance, weiter zu gehen und mehr zu ­erreichen.“

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BILDUNGSINITIATIVE

Bildung ändert alles Suad Sharif hatte damals die Chance er­ griffen und sich für das Studienprogramm beworben. Jetzt, drei Jahre später, hält sie stolz ihr Diplom der amerikanischen Re­ gis Universität in der Hand. „Es verändert sich etwas, wenn du studieren kannst“, sagt sie. „Ohne Bildung wird sich die Welt nicht ändern. JC:HEM hat uns Hoffnung gegeben.“ Suad hatte bereits während des Studiums als Lehrerin in einer der Schulen im Flüchtlingslager gearbeitet. Das Studi­ um habe ihr sehr geholfen, ihre Unter­ richtsmethoden zu verbessern, meint sie. Jetzt ist sie die erste sudanesische Schul­ direktorin in Kakuma und ein Vorbild für viele Mädchen im Flüchtlingslager, die bis dahin geglaubt hatten, sie könnten oder dürften nicht studieren.

Im Rollstuhl zum Studienzentrum 26 junge Frauen und Männer gehören zum ersten JC:HEM-Jahrgang in Kakuma, die ihr dreijähriges Studium erfolgreich mit einem amerikanischen Diplom in Li­ beral Studies abgeschlossen haben. Sie alle haben hart gearbeitet, unzählige Stunden im Computerraum des JRS-Zentrums verbracht, um Aufgaben zu lösen, Arbei­ ten zu schreiben, gemeinsam zu lernen und an Online-Tutorien teilzunehmen.

Bol Daniel im blauen Rollstuhl mit allen Graduierten.

Bol Daniel ist jeden Tag mit seinem hand­ betriebenen Fahrrad-Rollstuhl den ein­ stündigen Weg zum Studienzentrum ge­ fahren. Sein Leben ist nicht nur durch Flucht und Vertreibung geprägt, sondern er ist auch querschnittsgelähmt seit er fünf Jahre alt ist. Als Kind hatte er seine­ Schwester so lange angebettelt, bis sie 5


BILDUNGSINITIATIVE startet und in Aleppo in Syrien, von wo es mittlerweile jedoch ins jordanische Amman verlegt wurde. Neben dem drei­ jährigen Diplomstudium gibt es auch deutlich kürzere Zertifikatskurse, die der JRS gemeinsam mit den Jesuitenuniversi­ täten an die praktischen Bedürfnisse und Wünsche im Flüchtlingslager anpasst: ­ Gesundheitswesen, Erziehung, Psycholo­ gie, Heilpflege, Lehrerfortbildung, Ma­ nagement, Englisch, Informatik, Medien, Kunst. In Malawi sind aus solchen Kursen kleine Betriebe und Initiativen im Flücht­ lingslager entstanden, sogar eine eigene Lager­ zeitung und eine Theatergruppe, die vergangenen Mai in der malawischen Hauptstadt Lilongwe aufgetreten ist. „Ich hatte keine Ahnung, dass Flüchtlinge so etwas können“, staunte ein Besucher. „Sie sind unglaublich talentiert!“

Tutorin in­ Jordanien (oben) und ­Zertifikatskurs für Krankenpflege in Malawi (unten).

ihn in einer einfachen Schubkarre jeden Tag zur Schule schob. Im Bewerbungs­ gespräch für den JC:HEM-Studienplatz sagte er: „Ich möchte nutzen, was Gott mir gelassen hat, und das ist mein Gehirn. Ich möchte meine Dienste anderen Men­ schen geben können, sodass mich die Ge­ meinschaft brauchen kann.“

Theater in der Hauptstadt Die Motivation und das Durchhaltever­ mögen der Studenten im Flüchtlingsla­ ger sind beeindruckend. Sie wollen ler­ nen, um jeden Preis. Für sich, für andere, für die Zukunft. Gleichzeitig mit Ka­ kuma ist das Universitätsprogramm im Flüchtlingslager Dzaleka in Malawi ge­ 6

Leute, die selber denken Für Pater Peter Balleis, den internationa­ len JRS-Direktor, war das Universitäts­ projekt JC:HEM von Anfang an ein Her­ zensanliegen, eine Vision von globaler jesuitischer Bildung, die einfach umge­ setzt werden muss: „Wir haben ein Mo­ dell entwickelt, das sich transferieren lässt. Mittlerweile sind nicht mehr nur amerika­ nische Universitäten beteiligt, es gibt ja ein weltweites Netz an Jesuitenuniversitäten. Vor Ort brauchst du Computerarbeits­ plätze, Internet, zwei, drei Klassenzim­ mer, einen Techniker, einen Koordinator und Tutoren. Das ist wichtig: Wir beglei­ ten die Studenten. Wir wollen ja nicht nur Inhalte vermitteln. Wir wollen Men­ schen formen, die miteinander eine Situa­ tion verändern. Leute aus Malawi, Kenia, Jordanien studieren zusammen im virtu­ ellen Klassenzimmer. Das ist eine kritische Masse an jungen Menschen, da ist Kreati­ vität, da entstehen neue Ideen. Diese Ge­ meinschaft der Lernenden ist sehr wichtig.


BILDUNGSINITIATIVE Das ist auch ganz auf der Linie der igna­ tianischen Pädagogik. Vielleicht ein Bei­ spiel, um das zu verdeutlichen. In Kaku­ ma habe ich eine Gruppe von Studenten gefragt, welcher Kurs ihnen denn am be­ sten gefallen habe. Und ein muslimisches Mädchen, das allein mit ihrer Oma im La­ ger lebt, hat geantwortet: Logik und Phi­ losophie. Das zeigt: Die Studenten werden angeregt, anders zu denken. Sie rezitieren nicht nur und sie lernen nicht nur aus­ wendig. Sie werden gefragt: Was denkst du? Und das ist entscheidend, wir wol­ len ja Leute heranbilden, die selber den­ ken. Die, wenn sie zurückgehen in ihre Länder, Führungskräfte werden und etwas aufbauen können. Wir investieren bereits jetzt in den Flüchtlingslagern in die Zu­ kunft der kriegszerstörten Länder. Denn wenn es keine Leute mit Ausbildung gibt, keine mit Universitätsbildung, die anders zu denken gelernt haben, dann ist es sehr schwer, so ein Land wieder aufzubauen. Dann sind es wieder nur die Bewaffneten und sonstige Egoisten, die unsere Zukunft gestalten.“

Anerkannte Diplome Über 200 Studenten sind in Kenia, Mala­ wi und Jordanien im Diplomprogramm eingeschrieben und mehr als 350 haben die dreimonatigen Zertifikatskurse ab­ geschlossen. Dem Projekt geht es um drei Ziele: Das Leben und die Chancen im Flüchtlingslager zu verbessern, Rück­ kehrer für den Wiederaufbau der Heimat auszubilden und Flüchtlingen, die in ein Drittland umsiedeln, dort den Start zu er­ leichtern. Denn das Diplom oder Zertifi­ kat einer amerikanischen Universität wird überall anerkannt. Ein Traum mit Potenzial Neben Kenia, Malawi und Jordanien wird das Projekt gerade auf Flüchtlingslager im

Tschad und in Thailand nahe der Gren­ ze zu Myanmar sowie auf Afghanistan ausgeweitet. An allen Orten arbeitet der JRS seit langem mit Flüchtlingen und Rückkehrern. Aufbauend auf bereits be­ stehenden Bildungsprojekten hat im af­ ghanischen Herat bereits ein JC:HEMZertifikatskurs für Englisch stattgefunden und der erste Diplomkurs beginnt im September 2014. 200 Bewerbungen gab es auf die 35 Plätze. Für Peter Balleis ist die Marschrichtung klar: „Bis 2018 wol­ len wir mit JC:HEM in zehn Ländern ar­ beiten. Das Ganze hat viel Potenzial und kann auch über Flüchtlinge hinaus ausge­ weitet werden. Vielleicht schaffen wir eine globale Online-Universität für die Armen. Wir bieten etwas für die, die am Rande le­ ben. Wir wollen Ausgrenzung und Gren­ zen überwinden. Das ist unser Traum.“

Werbung im Flüchtlingslager nahe der Grenze zu Myanmar für die ersten JC:HEMZertifikatskurse.

Judith Behnen 7


SYRIEN

Brennpunkt Syrien Seit drei Jahren erleben und erleiden die Menschen in Syrien Krieg, Gewalt, Tod, Zerstörung und Flucht.

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Hausbesuch durch lokale Freiwillige bei einer Flüchtlings­ familie im Libanon. (links) Die Feldküche in Aleppo ist nach wie vor im Einsatz. (rechts)

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ein, schreibt Zerene Haddad, Fotos von den Zerstörungen in Homs oder Aleppo habe sie lei­ der nicht. „Unsere Teams in Syrien kön­ nen nicht so einfach mit einer Kamera in der Hand herumlaufen und außerhalb der JRS-Zentren Fotos knipsen“, fährt die Mitarbeiterin des Flüchtlingsdienstes der Jesuiten (JRS) im Beiruter Regionalbüro fort. „Dabei würden sie riskieren, festge­ nommen oder sogar erschossen zu wer­ den. Kameras sind sehr gefährliche „Waf­ fen“, wie du dir sicher vorstellen kannst.“

len sich die Jesuiten und ihre Helferteams, nachdem am 7. April Pater Frans van der Lugt in Homs erschossen wurde? Er war bei den Eingeschlossenen in der belager­ ten Altstadt geblieben. Er hatte die Jesui­ tenkommunität in der Altstadt von Homs für christliche und muslimische Flücht­ lingsfamilien geöffnet, gab ihnen Unter­ kunft und teilte mit ihnen seine letzten Vorräte, um die Belagerung zu überste­ hen. Durch seine konsequente Haltung und durch seine Spiritualität hatte er vie­ len Mut und Kraft gegeben.

Vorstellungskraft reicht nicht Es fällt schwer, sich das Leben und den Alltag der Menschen in den umkämpften Gebieten Syriens vorzustellen. Wie mag es sein, zwei Jahre lang nicht aus der belager­ ten Altstadt von Homs herauszukommen? Wie kommen die Überlebenden jetzt klar, nachdem Regierungstruppen im Mai die Altstadt eingenommen haben? Wie füh­

Verlust eines Gefährten „Ein Teil von mir versucht Frans als den zu feiern, der sein Leben ganz für eine Sa­ che und ein Ziel eingesetzt hat. Aber ein anderer Teil von mir ist todunglücklich, weil wir einen großartigen Gefährten ver­ loren haben, einen Jesuiten, der alle sy­ rischen Jesuiten während der letzten Jahr­ zehnte inspiriert hat“, fasst der 28-jährige


SYRIEN syrische Jesuit Tony Homsy seine Gefühle in Worte. „Ich vermisse dich, Frans. Du hast niemals eine Gelegenheit versäumt, uns zu ermutigen, unseren Weg weiterzu­ gehen. Mir ist bewusst geworden, dass du immer bei uns bleiben wirst, genauso wie du es in der Vergangenheit getan hast. Ich kann dich hören, wie du zu mir sagst: Geh vorwärts, Tony, und erfülle weiter die Auf­ gabe der Kirche in Syrien.“

Krieg statt Freiheit Pater van der Lugt ist eines von mehr als 150.000 Todesopfern, die der Krieg bis­ her gefordert hat. Was im Frühjahr 2011 mit friedlichen Protesten gegen das Re­ gime von Baschar al-Assad begann, hat sich zur größten humanitären Notlage un­ serer Gegenwart ausgeweitet. 2012 war es noch möglich, das Land zu besuchen. Studenten in Aleppo erzählten uns da­ mals mit Schrecken und Zorn von inhaf­ tierten Kommilitonen und sagten: „Na­ türlich werden wir weiter auf die Straße gehen und notfalls auch für Demokratie und Menschenrechte kämpfen. Assad ist ein Diktator. Wir wollen in Freiheit le­ ben!“ Eine Familie zeigte uns Fotos ihres verbrannten Hauses in einem Dorf nahe

Homs und der Vater betonte immer wie­ der fassungslos: „Das waren Terroristen von außen. Syrer tun sich einander so et­ was nicht an!“

Die Menschen leiden Heute ist der Krieg längst zu einer grau­ samen und unübersichtlichen Verflech­ tung verschiedener Interessen und Kämp­ fer geworden. Mehr als neun Millionen Syrer sind auf Hilfe angewiesen, zwei Drittel von ihnen sind Flüchtlinge im eigenen Land. Krieg und Gewalt haben sie aus ihren Häusern vertrieben, ganze Viertel wurden zerstört, Schulen mussten schließen, Arbeitsplätze gingen verloren. Durch die zusammengebrochene Gesund­ heitsversorgung sind wieder Krankheiten wie Polio, Tuberkulose und Typhus aus­ gebrochen. Die Menschen leiden. Und viele Nachbarländer sind durch die hohen Flüchtlingszahlen längst am Ende ihrer Kapazitäten angelangt: Allein im kleinen Libanon sind eine Million Syrer unter­ gekommen. Jordanien, Türkei, Irak und Ägypten sind weitere Aufnahmeländer der insgesamt mehr als 2,6 Millionen Flücht­ linge in der Region.

Von links nach rechts: Eine Freiwillige in Homs mit Kindern. JRS-Aktion in Aleppo zur Müllbeseitigung. Gedenkgottesdienst für Pater van der Lugt. Unterkunft einer Flüchtlingsfamilie im Libanon.

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SYRIEN

Polio-Schluckimpfung im JRS-Zentrum Aleppo. Kinderbetreuung und Notschulen in Jordanien und im ­Libanon.

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Netzwerke der Hilfe Über die syrischen Jesuiten, die mit loka­ len Freiwilligen in Damaskus, Homs und Aleppo gut funktionierende Netzwerke der Hilfe aufgebaut haben, ist der Flücht­ lingsdienst der Jesuiten eine der wenigen Organisationen, die nach wie vor die Not­ leidenden im Land selbst erreichen. Junge Christen und Muslime besuchen gemein­ sam die Familien, verteilen Decken, Ma­ tratzen, Kochgeschirr, Lebensmittel, hel­ fen bei der Wohnungssuche, organisieren Betreuung, Unterricht, Spiele und Sport für die Kinder, um ihrem Alltag zumin­ dest den Anschein verlässlicher Normali­ tät zu geben. Zwei Feldküchen in Alep­ po und Damaskus kochen täglich 15.000 Mahlzeiten für Familien, die in Notunter­ künften leben. Eine kleine Klinik in Alep­ po mit Medikamentenausgabe leistet me­ dizinische Grundversorgung. „Aufgrund der eskalierenden Gewalt müssen wir ­einige unserer Programme hin und wieder aussetzen“, erklärt Zerene Haddad. „Viele Mörsergranaten und auch Autobomben sind in der Nähe von JRS-Zentren ex­ plodiert. Wann immer es möglich ist, fin­ den unsere Aktivitäten statt, aber wir ge­ hen keine unnötigen Risiken ein.“

Gefühl der Verlassenheit Nader arbeitet als Freiwilliger für den JRS in Damaskus. „Eigentlich gibt es keine wirklich sicheren Gegenden mehr. Eine Mörsergranate kann überall und zu jeder Zeit landen“, sagt er. „Am meisten macht mir zu schaffen, dass du nicht weißt, ob du die anderen jemals wiedersehen wirst, wenn du morgens aus dem Haus gehst“, fügt ein anderer Freiwilliger hinzu. JRS-Regionaldirektor Pater Nawras Sam­ mour betont vor allem das Gefühl der Ver­ lassenheit: „Nach so viel andauernder Ge­ walt sind die meisten in Syrien wirklich müde – müde und frustriert. Wir fühlen uns alleingelassen. Wir brauchen in Syrien mehr internationale Präsenz.“ Judith Behnen

Die JRS-Projekte helfen mehr als 300.000 Flüchtlingen in Syrien, Jordanien, dem Libanon und der Türkei. Spendenzweck: Syrien


JUBILÄUM

„Geht und entzündet alles!“

Vor genau 200 Jahren wurde der ­Jesuitenorden 1814 nach einem 41-jährigen V ­ erbot wiedererrichtet.

„I

ch habe mir soeben meine rechte Hand abge­ schnitten“, soll Papst Klemens XIV. gesagt haben, als er am 27. Juli 1773 den Beschluss zur Aufhebung des Je­ suitenordens unterzeichnet hatte. Unter dem hasserfüllten Druck der politischen Mächte in Portugal, Frankreich, Spanien und teilweise in Italien verkündete er in einem Breve: „So heben wir die genann­ te Gesellschaft auf, unterdrücken sie, lö­ schen sie aus und schaffen sie ab.“ Die apostolische Eingreiftruppe, die mobile ­ Ignatius von Loyola dem Papst zur Ver­ fügung gestellt hatte, existierte nicht mehr. Betroffen von der Aufhebung waren rund 22.500 J­esuiten. 679 Schulen, 176 Priester­seminare, 335 Seelsorgsniederlas­ sungen und 273 Missions­stationen waren verloren. Der letzte Generalobere des Or­ dens, Pater L ­ orenzo Ricci, starb als Ge­ fangener des Vatikans in der Engelsburg.

Überleben in Russland Am schwersten traf die Ausschaltung der Jesuiten das weltweite Missionswerk der Kirche. Es konnte nur stellenweise durch andere Orden oder Missionsgesellschaf­ ten weitergeführt werden. Eine Genera­-

tion später lagen die meisten Unterneh­ mungen des Ordens in Trümmern: von den Indianerreduktionen in Paraguay bis zum Wirken am Kaiserhof in Peking. Zu­ gleich wuchs ein Pflänzchen der Hoff­ nung. Die Aufhebung des Ordens trat nur dort ein, wo sie rechtsgültig verkündet wurde. Die russische Zarin Katharina II. verhinderte dies, weil sie Jesuiten für ihre Schulen in den neu erworbenen Gebieten Weißrusslands brauchte. Gegen Ende der Verbannung wirkten dort rund 350 Jesu­ iten.

Die Vertreibung der Jesuiten 1773 auf einer päpstlichen Gedenkmedaille: „Ich habe euch nie gekannt, weicht alle von mir.“ Rechts das Jubiläums-Logo: „Geht und entzündet alles!“

Weltweiter Neubeginn Zunehmend wurde man sich bewusst, welch großer Schaden die Abschaffung des Jesuitenordens für Kirche und Ge­ sellschaft war. Papst Pius VII. hatte wäh­ rend seiner durch Napoleon verfügten Gefangenschaft in Fontainebleau Zeit, auch darüber nachzudenken. Schon zu Beginn seines Pontifikats bezeichnete er die Wiedererweckung der Gesellschaft Jesu als eine der drängendsten Angelegen11


JUBILÄUM

Feierliche Überreichung der Wiedererrichtungs-Bulle durch Papst Pius VII. am 7. August 1814.

heiten, „von der die schnellste Abhilfe für die Nöte der Zeit abhängt“. Sobald ihn die Alliierten aus der französischen Gefan­ genschaft befreit hatten, stellte er den Or­ den am 7. August 1814 durch eine feier­ liche Bulle wieder her. Die Ordensleitung – jetzt wieder in Rom – sah ihre erste Auf­ gabe darin, die zerstörten Seelsorgestellen, Schulen und Ausbildungsstätten in Euro­ pa wieder aufzubauen, auch als „Heimat­ basis“ für einen neuen missionarischen Aufbruch über Europa hinaus. Die Rück­ kehr der „neuen“ Gesellschaft Jesu in ihre alten Missionen macht beispielhaft deut­ lich, was in den letzten 200 Jahren ge­ wachsen ist.

China Neben Indien war das zweite Missions­ gebiet der alten Gesellschaft Jesu China, vor dessen Toren der hl. Franz Xaver ge­ storben ist. Mit der Entsendung von drei französischen Jesuiten 1842 in das heu­ tige Nanjing begann die neue Chinamis­ sion, die sich bald als schwieriges Unter­ nehmen erwies. Sie fand in einem Land 12

statt, das rundherum be­ droht war. England führte Krieg, um die Opiumein­ fuhr aus Indien nach China durchzusetzen. Die europä­ ischen Großmächte und die Vereinigten Staaten erzwan­ gen mit Gewalt die Öffnung Chinas für ihre Handelsge­ sellschaften. Die Gegenre­ aktion war ein wachsender Fremdenhass, der sich im­ mer wieder auch auf Chris­ ten auswirkte. Die chine­ sisch kommunistische Partei versuchte nach ihrer Macht­ ergreifung 1949 alles reli­ giöse und kirchliche Leben auszulöschen. Der Jesuiten­ orden wurde in ganz China – wieder ein­ mal – verboten. Heute sind die Jesuiten offiziell nur in Hongkong, Macau und Taiwan tätig. In der Volksrepublik China wächst jedoch in der Verborgenheit eine neue Jesuitengeneration heran.

Japan Mit der Gründung der neuen Jesuiten­ mission in China war der Plan verbun­ den, den Orden auch wieder nach Japan zu führen. Doch erst Mitte des 19. Jahr­ hunderts begann sich das hermetisch von der Außenwelt abgeschlossene Land auf Druck europäischer Mächte und Ame­ rikas wieder zu öffnen. So kamen 1908 die ersten Jesuiten wieder nach Japan und gründeten 1913 die Sophia-Universität, die sich zu einer der angesehensten Privat­ universitäten ­Japans entwickelte. Die Be­ gegnung mit dem Zen-Buddhismus und die Einführung der Zenmeditation in die christliche Spiritualität haben hier begon­ nen. Ein weiteres relativ spätes Missions­ feld war das heutige Bistum Hiroshima. Hier bauten Jesuiten Pfarreien, Schulen


JUBILÄUM und karitative Einrichtungen auf. Eini­ ge der Jesuiten, unter anderem auch der spätere Generalobere des Ordens, Pater ­ Pedro Arrupe, erlebten in Hiroshima den Abwurf der ersten Atombombe. Sie ka­ men, zum Teil selbst schwer verletzt, den Opfern sofort zu Hilfe. Heute zählt das Bistum Hiroshima rund 20.000 Katho­ liken.

Paraguay Das letzte große Missionsgebiet, in dem der Orden vor der Unterdrückung wirkte, war Paraguay, das damals den ganzen Sü­ den Südamerikas außer Chile umfasste. Doch nach den Unabhängigkeitskriegen, mit einer völlig veränderten Situation in den neuen Nationalstaaten Argentinien, Bolivien, Paraguay und Brasilien, wurde den Jesuiten von den neuen Machthabern die Wiederaufnahme der alten Mission verwehrt. Auch ihr seelsorgliches und er­ zieherisches Wirken wurde eingeschränkt.

Erst spätere Jesuitengenerationen konn­ ten in Lateinamerika wieder Wurzeln schlagen. Sie waren dann auch wesent­ lich beteiligt an der Umkehr der latein­ amerikanischen Kirche, die in der befrei­ ungstheologischen Option für die Armen ihren Ausdruck fand. Die vierte General­ versammlung 1992 in Santo Domingo er­ weiterte diese Option auf die indigene Be­ völkerung Lateinamerikas, würdigte die Volksreligiosität und forderte eine „inkul­ turierte Evangelisierung“. Damit war auch der Wunsch der in ihre alten Missionsge­ biete zurückgekehrten Jesuiten auf neue, ganz andere kontinentale Weise erfüllt.

Ruinen der Reduktion Trinidad in Para-

Wirken in allen Kontinenten Neben der Rückkehr zu den alten Mis­ sionsgebieten begann die „neue“ Gesell­ schaft Jesu in vielen Teilen der Erde erst­ malig zu wirken. Berichtet werden müsste über die Philippinen und die ozeanische Inselwelt, über Vietnam und Korea, über

guay. Das Verbot der Jesuiten bedeutete das Ende dieses außergewöhnlichen Missionswerkes für die indianische Bevölkerung.

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JUBILÄUM ren Orden, Katechisten und Laienmitar­ beiter, auch die Freunde und Freundinnen des Ordens, die die Arbeit finanziell un­ terstützt haben. Es war auch keine ge­ radlinige Entwicklung. Es gab Fehlein­ schätzungen und Rückschläge, es gab Widerstände, Anfeindungen, Todesopfer und Märtyrer.

Ein Jesuit ist Papst Die schönste Frucht dieser 200 Jahre ist in Argentinien gewachsen: Erzbischof Jorge Bergoglio von Buenos Aires, seit 13. März 2013 Papst Franziskus, der erste Papst aus Lateinamerika und zugleich der erste Papst aus dem Jesuitenorden.

Zwei Ordensbrüder: Der General­obere P. Adolfo Nicolás SJ und Papst Franziskus.

Kambodscha, Thailand und Birma/Myan­ mar, über Ceylon/Sri Lanka, Pakistan und Nepal, über die Länder des Nahen Ostens, die Indianermissionen in Nordamerika, vor allem aber über Afrika. Ein Kennzei­ chen dieser 200 Jahre Jesuitenmission ist in allen Kontinenten die wachsende Zahl einheimischer Jesuiten und ihre Organisa­ tion in selbstständigen Provinzen. Ein Überblick vom 1. Januar 2014 zeigt folgendes Ergebnis: Afrika hat 8 Provin­ zen mit 1.514 Jesuiten, Asien 27 Provin­ zen mit 5.637 Jesuiten, in Lateinamerika sind es 15 Provinzen mit 2.394 Jesuiten. Das weltweite Wirken der Gesellschaft Jesu wäre nicht möglich gewesen ohne die Mithilfe zahlreicher Menschen, allen voran Ordensschwestern aus vielen Kon­ gregationen, dann Mitbrüder aus ande­

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Am Namensfest des Ordens, dem 2. Janu­ ar 2014, hat er mit den römischen Jesui­ ten in der Kirche Il Gesù die Eucharistie gefeiert und in der Predigt seinen Jesuiten gesagt: „Als Sünder können wir uns fra­ gen, ob unser Herz die Unruhe der Su­ che bewahrt hat oder ob es im Gegen­ teil geschrumpft ist. Ein Herz, das sich nicht schlafen legt, das sich nicht in sich selber abschließt, sondern im Rhythmus gemeinsam zu gehender Wege mit allen Gläubigen schlägt. Nur diese Unruhe gibt dem Herzen eines Jesuiten Frieden. Ohne Unruhe sind wir steril.“ Wenn die Jesuiten am 7. August 2014 weltweit die Wiederherstellung ihres Or­ dens feiern, wäre dieses Wort ihres Papstes die beste Wegweisung in die Zukunft. Ludwig Wiedenmann SJ


Das jüngste Land Afrikas Am 9. Juli 2011 erlebte die Welt die Geburt seiner 193. Nation: dem Südsudan. Pascal Andebo, ein ehemaliger Mitarbeiter des Jesuiten-Flüchtlingsdienstes (JRS), war Zeuge dieses Ereignisses. Diese Reflexion stellt kurz dar, was aus dem Land in den drei Jahren seines Bestehens geworden ist.

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ie Entstehung des neuen Staates Südsudan war ein langjähriger und blutiger Prozess. Seit sei­ ner Unabhängigkeit von den Briten 1955 herrschte im Sudan Bürgerkrieg. Der erste Bürgerkrieg endete 1972 nach 17 Jahren mit dem Addis Abeba-Abkommen. Dem Süden des Landes wurde eine gewisse Au­ tonomie gewährt. 1983 brach erneut ein Bürgerkrieg aus. Grund dafür waren un­ ter anderem Einschränkungen der Au­ tonomie. Im Jahr 2005 wurde dann ein Friedensabkommen zwischen der Sudane­ sischen Regierung und der Sudanesischen Volksbefreiungsarmee unterzeichnet.

Der Vielvölkerstaat Die neue Nation „Südsudan“ umfasst

etwa 63 verschiedene ethnische Gruppen. Die Bevölkerung wurde nach einer offizi­ ellen Volkszählung mit 8,3 Mio. beziffert. Davon sind 72 Prozent der Menschen un­ ter 30 Jahre alt. Der Großteil sind Chris­ ten. Viele folgen aber auch traditionellen Glaubensüberzeugungen und so vermi­ schen sich immer wieder christliche und traditionelle Praktiken. Ethnische Zuge­ hörigkeiten spielen eine wichtige Rolle. Die zehn größten ethnischen Gruppen bilden 80 Prozent der Bevölkerung. Die­ se stehen tendenziell in Konflikten mitei­ nander, auch nach der Unabhängigkeit.

Das Erdöl Die Wirtschaft des Landes hängt fast zu 100 Prozent vom Erdöl ab. Das hat das 15


SÜDSUDAN Land negativ be­ einflusst, da es wegen des Erdöls immer wieder zu Spannungen zwi­ schen dem Sudan und dem Südsu­ dan kommt. Au­ ßerdem ist Öl eine nicht erneuerbare Ressource und die Erdölreserven wer­ den nach Schätzungen der Weltbank im Südsudan bis zum Jahr 2035 ausgebeutet sein. Da das Land nur Rohöl exportiert, gibt es praktisch keine Wertschöpfung.

Mehr als die ­Hälfte der Bevölkerung im Südsudan sind Hirten.

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Die Landwirtschaft Die Lebensgrundlage der Bevölkerung basiert zu 78% auf Viehzucht und Land­ wirtschaft. Mehr als die Hälfte der Bevöl­ kerung des Südsudan sind Hirten, einige sind auch im Ackerbau tätig. 85% der ar­ beitenden Bevölkerung sind in unbezahl­

ter Arbeit im Familienverband. Das wirkt sich stark aufs Durchschnittseinkommen aus. Das Land verfügt über riesige Länder­ eien, könnte also genügend Nahrung für die Bevölkerung und sogar für den Ex­ port herstellen. Es fehlt jedoch die erfor­ derliche Infrastruktur, um angemessen zu produzieren und die verfügbaren Märkte zu beliefern. Darum ist der Südsudan von Nahrungsmittellieferungen aus Kenia und Uganda abhängig.

Ethnische Vielfalt und Bürgerkrieg Nach dem langen Bürgerkrieg (seit 1982) wurde 2005 in Kenia ein Friedensabkom­ men unterzeichnet. Der Unabhängigkeits­ prozess im autonomen Südsudan führte zur Errichtung einer Regierung und zu einer demokratischen Verfassung. In die­ sem Prozess bekam die ethnische Zuge­ hörigkeit einen sehr großen Einfluss auf politische Entscheidungen. Im Juli 2013 hat Präsident Salva Kiir sein gesamtes Ka­ binett entlassen. Wichtige Regierungs­ positionen wurden auf Basis ethnischer Zuge­ hörigkeit nachbesetzt. So schlitterte das Land seit Ende 2013 in einen neuerlichen Bürgerkrieg. Trotz der Bemühungen um Frieden und einem Waffenstillstandsabkom­ men im Januar 2014 gibt es eine Flut von Angrif­ fen und Rache-Attacken. Oft überfällt die Jugend benachbarte Gemeinden. Konflikte um Weideland nähren die interne Ge­ walt. Diese und andere ethnische Konflikte ma­ chen das Land instabil und behindern seine Ent­ wicklung.


SÜDSUDAN Die Zukunft des Landes Das Land steht im Übergang von einem militärisch geprägten System, bestimmt von der Sudanesischen Volksbefreiungs­ armee, zu einer funktionsfähigen konsti­ tutionellen Demokratie. Eine dauerhafte Verfassung wird funktionierende Gesell­ schaftsstrukturen implementieren und vor allem Strategien zur Armutsbekämpfung vorsehen. So kann sich die Situation der Menschen, die unter den Auswirkungen der Bürgerkriege leiden, verbessern. Ne­ ben den internen Konflikten hat der Süd­ sudan noch offene Fragen mit dem Su­ dan zu klären. In manchen Grenzgebieten wollen Teile der Bevölkerung in den Sü­ den wechseln. Die Konflikte in diesen Ge­ bieten über Weideland, Wasserressourcen und Fragen der Staatsbürgerschaft wer­ den durch die Ölvorkommen in der Regi­ on verschärft. Keine der Regierungen will Gebiete an den jeweils anderen abtreten. Eines der ärmsten Länder Der Südsudan ist eines der am wenigsten entwickelten Länder der Welt. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung lebt unter der Armutsgrenze mit niedrigstem Bildungs­ niveau, äußerst schlechter Gesundheits­ situation und Ernährungsengpässen. Nur 27% der Bevölkerung über 15 Jahren kön­ nen lesen und schreiben - 40% der Män­ ner und nur 16% der Frauen. Gewöhnlich werden Mädchen im Alter von 14-15 Jah­ ren verheiratet. 10% der Neugeborenen sterben bei der Geburt. Gibt es Hoffnung? Die Realität im Südsudan ist nicht nur düster. Seit der Bildung einer autonomen Regierung im Jahr 2005 und der Unab­ hängigkeit im Jahr 2011 arbeitet die Re­ gierung an der Entwicklung des Landes. Schulen und Gesundheitseinrichtungen werden aufgebaut, Straßen und Kom­

munikationsnetze etabliert. Man kann auf asphaltierten Straßen von Nimule, nahe der Grenze zu Uganda, nach Juba der Hauptstadt reisen (ca. 200 km). Die Unabhängigkeit hat Hoffnungen bei den Menschen geweckt. Charles, ein Mittel­ schulabsolvent, formulierte es so: "Die Regierung sollte das Land entwickeln und Arbeitsplätze für uns schaffen." Das spie­ gelt klar wider, was sich die Jugend er­ hofft. Bis jetzt warten die Menschen, dass die Regierung das tut.

Südsudan Krise Wieder steht das Land mitten in einer schweren Krise. Die langen Jahre des Krieges haben Entwicklungen kaum zu­ gelassen. Das wenige, das bisher geschaf­ fen wurde steht mit den jüngsten Ent­ wicklungen vor dem Zusammenbruch. Über eine Million Menschen sind auf­ grund der Unruhen seit Dezember 2013 auf der Flucht. Eine Hungerkatastrophe droht, weil in den Kampfgebieten we­ der Aussaat noch Ernte möglich ist. Eth­ nische Konflikte, von politischen Führern geschürt, führen zu schrecklichen Gewalt­ ausbrüchen in einigen Teilen des Landes. Das Land braucht mehr Zusammenarbeit und die Ausbildung von demokratisch ge­ sinnten Multiplikatoren. Andebo Pax Pascal

Über eine Million Menschen sind im Land auf der Flucht vor dem Bürgerkrieg.

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SÜDSUDAN

Hilfe für den Südsudan

Die Ausbildung von jungen Menschen ist eine Investition in eine Zukunft in ­Frieden. (links) Schritte von der ­Subsistenzwirtschaft zur produktiven Landwirtschaft. (rechts)

Loyola Secondary School, Wau

Farming School, Rumbek

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ie Schule wurde Anfang der 80er Jahren von den Jesuiten errichtet, während des Bürgerkriegs wurde sie vom Militär beschlagnahmt. Nach dem Bürgerkrieg (2005) wurde sie wiedereröff­ net und ist seither eine der besten Schulen des Landes. Viele Schüler sind Kinder von rückkehrenden Flüchtlingsfamilien und ehemalige Kindersoldaten. Für 2014 ist eine Erweiterung der Schu­ le von 450 auf 800 Schüler geplant. Die Klassenzimmer werden verbessert: Com­ puter-Labor, Chemie-Labor, Bücherei. Das Schulgeld beträgt 250 USD pro Jahr. Das können sich Kinder aus der ärmeren Mittelklasse leisten. Wirklich arme Kinder brauchen ein Stipendium. Der Anteil an Schülerinnen (derzeit 30%) soll ­gehoben werden.

Helfen Sie mit und unterstützen Sie die Entwicklung von selbstständigen Männern und Frauen im Südsudan, die ein Land in Frieden aufbauen wollen. Spendenzweck: Südsudan

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ie MAJIS Landwirtschaftsschule in Rumbek hat von der lokalen Gemeinschaft 120 Hektar Land zur Verfügung gestellt bekommen. Noch ist die Produktion von Nahrungsmitteln (food security) die größte Herausforde­ rung. Das landwirtschaftliche Know-how des Hirtenvolkes (Dinka) in der Umge­ bung ist niedrig. Außerdem sind tausende von Menschen durch den Bürgerkrieg auf der Flucht. Die Spannungen zwischen den ethnischen Gruppen sind eine große Herausforderung. Seit 2014 unterstützen wir ein „Liveli­ hood Diversification und Food Security Projekt“. Es geht um Landwirtschafts­ kurse auf der Beispielfarm und in den Dörfern ringsum. Getreide wie Mais und Sorghum werden eingeführt um über die Subsistenzwirtschaft hinauszukommen. Die Produktion von Honig und anderen landwirtschaftlichen Produkten wird ein­ geübt und die Vermarktung der Produkte angeleitet und begleitet.


Berührungen Sophia ist, gemeinsam mit Florian, seit August 2013 als Jesuit Volunteer in Piura, Peru. Sie arbeiten in einem Zentrum für Kinder, die nicht zur Schule gehen, weil sie für ihr Überleben arbeiten müssen.

Ich lebe Ich lebe in einem Haus im fünften Stock, von dem die Fassade abblättert und die Stufen abgetreten sind; in dem das Wasser beliebig von sonnenwarm zu eiskalt wech­ selt und man die Wäsche zum Trocknen aus dem Fenster hängt; in einem Haus, in dem die verschiedensten Menschen zu­ sammengewürfelt leben, in dem sich jeder freundlich grüßt und man sich gegenseitig Hilfe anbietet. Ich lebe in einer Straße, in der so viel Grün zu finden ist, wie in kaum einer anderen; in der es keine Mülltonnen gibt und der Müll daher in Säcken an Laternenpfählen gestapelt wird, worin Menschen nachts und manchmal auch tagsüber wühlen. Ich lebe in einem Stadtteil, in dem Hunde keine Besitzer haben und die Menschen wenig Bedürfnis nach Schlaf; in dem man

Messen zwischen himmeloffenen Mauern feiert; in dem man Fußball spielt auf einem Platz, der nachts zum Parkplatz wird. Ich lebe in einer Stadt, in der sich die Au­ tos durch wildes Hupen bemerkbar ma­ chen, den weißen Frauen hinterher gepfif­ fen wird und in der kein Suchender ohne Hilfe bleibt; in einer Stadt, in der poli­ tische Botschaften auf Wände gemalt wer­ den und doch vielen die Bildung und der Weitblick dafür fehlt; in der die Familien so groß und die eigene Entfaltungsmög­ lichkeit so klein sind; in einer Stadt, in der Kinder so früh so viel Verantwortung tra­ gen und arbeiten müssen; in der sich die Reichen stundenlang in den Einkaufszen­ tren tummeln und die materiell armen Menschen ihre Häuser aus dem bauen müssen, was sie finden. 19


Ich lebe in einem Land, in dem gefei­ ert wird, Gäste willkommen und Traditi­ onen unauslöschbar sind; in einem Land, in dem der Glaube die Menschen trägt; in dem es Essen im Überfluss gibt und es doch so vielen Menschen daran mangelt; in einem Land, das im Überfluss besitzt und doch arm ist, weil es ausgebeutet wur­ de und noch wird; in einem Land, in dem die Menschen inmitten ihrer gewaltigen Probleme mit Lebensfreude, Ausdauer und immenser Zuversicht faszinieren. Ich spüre, dass dieses Haus, diese Straße, dieser Stadtteil, diese Stadt und besonders dieses Land an meinem Herzen festzu­ wachsen beginnt.

Es gibt Geschichten, die lassen mich nicht los Es sind die Geschichten von Menschen, die mich hier in Piura berühren und mich zugleich zweifeln und glauben lassen. Ich glaube und zweifle zugleich an dieser Welt, in der jedes Leben einen Wert und eine Würde besitzt, welche jedoch viel zu oft ungeachtet und ungeschätzt bleiben.

José Als wir die Ludoteca (Spiel- und Lerntreff) ausmisteten, spähte auf einmal ein ver­ trautes Lächeln zur Tür herein. Es war der kleine José, der sich hinter einer Säule ver­ steckte. Er bedeckte das Gesicht mit sei­ nen Händchen und dennoch strahlte sein Lächeln darunter hervor. José schrieb ein paar Zahlen in den Sand. Er hatte nicht alles vergessen! Erleichterung machte sich in mir bemerkbar. Doch sie wurde getrübt durch den äußeren Anblick Josés. José war sehr dünn geworden ohne die großen Mit­ tagsportionen, die er bei Manitos (die Or­ ganisation CANAT, bei der ich und Flo­ rian arbeiten) bekam. Seine Kleidung 20

war so dreckig und zerlöchert wie noch nie und er hatte sich wieder einige Nar­ ben zugezogen. Ich will gar nicht wissen, was er in der Ferienzeit alles erlebt hat­ te. Nach vielen Bemühungen in den letz­ ten Wochen besitzt José nun endlich ei­ nen Personalausweis und geht zur Schule. Der kleine José in seiner Schuluniform ist eines der schönsten Bilder, die sich in mir eingeprägt haben. Neulich zeigte uns José ganz stolz seine ersten Hausaufgaben und verkündete in unbändiger Freude: „Mor­ gen gehe ich zur Schule!“

Flora Flora, Mitte 80, lebt auf einem Hügel am Rande der Müllhalde. Sie besitzt weder Geld noch Wertsachen. Ihr Haus erbaute sie aus Recyclingmaterial, welches sie mit ihren eigenen Händen herbeitrug. Sie sagt, sie könne nie lang fort sein von ih­ rem Haus, da man ihr sonst ihre Hennen, ihren einzigen wertvollen Besitz und Le­ benserhalt stehlen würde. Flora achtet sehr auf sich. Sie trägt einen Ring und Ohrrin­ ge und ist immer darauf bedacht, gepflegt zu sein. Flora hat nie die Hoffnung verlo­ ren. Das neu erbaute Haus macht sie so glücklich und sie positioniert sich davor aufrecht und stolz für ein Foto. Flora ist glücklich, sagt sie, da sie auf einem Hü­ gel wohnt, von dem sie den Mond und die Sterne in der Nacht hell strahlen sieht. Ihre Augen haben den Glanz nie verloren.

Gemeinsam träumen wir, gemeinsam wachsen wir, gemeinsam bauen wir an einer besseren Welt. Sophia Gebhard


JRS AUSSTELLUNG

Ausstellung zu Flucht und Vertreibung Von der Arche zu den Boatpeople Zugegeben, beim Aufbau der Ausstellung sind Handschuhe von Vorteil. Der Sta­ cheldraht kann wehtun. Die Wanderaus­ stellung „Von der Arche zu den Boatpeo­ ple – Flucht und Vertreibung im Wandel der Zeit“ benutzt ein Ausstellungssystem, das selbst das Thema verbildlicht: Schutz­ zäune, die zum Teil mit Stacheldraht um­ wickelt sind. Der Zaun steht für Aus­ grenzung und Schutz. Und beide Seiten werden für die Ausstellung genutzt. Kunst am Zaun Auf der einen Seite der Zäune hängen ins­ gesamt 46 Exponate aus dem Kunstarchiv der Jesuitenmission Nürnberg. Künstler verschiedener Zeiten und Länder, eini­ ge selbst Flüchtlinge, zeigen ihre Vorstel­ lung und Erfahrung von Vertreibung und Flucht. Biblische Themen von der Ver­ treibung aus dem Paradies über die Arche Noah bis zur Flucht nach Ägypten kom­ men ebenso vor wie Schreckensbilder der Flucht aus Kambodscha, das Schicksal der vietnamesischen Boatpeople, die Vertrei­ bung von Ureinwohnern durch Profitgier und der Leidensweg derjenigen, die über das Mittelmeer Europa erreichen wollen.

Zeugnisse und Erfahrungen Auf der anderen Seite der Zäune lassen sich Gegenstände, Zeitungsartikel und In­ formationen anbringen, die einen vertie­ fenden Einblick in die Arbeit des Flücht­ lingsdienstes der Jesuiten (JRS) geben. Sandalen einer kongolesischen Flücht­ lingsfamilie, Briefe, Fotos und Geschich­ ten von Flüchtlingen, die der JRS beglei­ tet. Mit der Ausstellung wollen wir auf das Schicksal von Flüchtlingen weltweit hin­ weisen und auch uns selbst herausfordern lassen. Denn es gehört zu den Gründungs­ anliegen der Jesuiten, dort zu helfen, wo die Not am größten ist. „Von der Arche zu den Boatpeople“ Wanderausstellung zu Flucht und Vertreibung 12. September – 5. Oktober 2014 Kardinal König Haus, Kardinal-König-Platz 3, 1130 Wien Jesuiten Foyer, Bäckerstraße 18, 1010 Wien Eröffnung: 12. September 2014, 18:00 Uhr, Kardinal König Haus Peter Balleis SJ (Direktor des JRS) Eine Kooperation: Jesuitenmission, Kardinal König Haus, Forum Glaube und Gerechtigkeit und JRS-Österreich Über weitere Ausstellungsorte freuen wir uns. Die Zaunelemente passen sich flexibel Räumen und Kirchen an.

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SPENDEN SCHENKEN

Studienplätze für arme Schüler in Wau, Südsudan (Mitte)

Spenden schenken Sie möchten sich einmal etwas wirklich Besonderes schenken lassen? Wie wäre es mit einem Fischer­boot auf den Philippinen, Schulhefte im Südsudan oder einem Cello in Paraguay?

Eine Anlage für ­Solarenergie am Dach dieser Schule in Kathalguri, Indien. (rechts)

Kennen Sie das auch, dass sich in man­ chen Monaten die Ge­burtstage, Jubiläen und Feier­lichkeiten zu häufen scheinen? Immer wieder neu steht man dann vor der Überlegung: Was soll ich schenken? Und wenn es um die eigene Feier geht, fällt einem oft genauso wenig ein auf die Fra­ ge: Was wünschst du dir denn eigentlich?

Geschenk und Hilfe Vielleicht ist dieser Vor­schlag eine gute Lösung: Bitten Sie bei Ihrem nächsten Fest um eine Spende für ein Projekt der Jesuitenmission statt um ein Geschenk. So setzen Sie nicht nur ein Zeichen der Soli­ darität, sondern sind auch ein Botschafter oder eine Botschafterin für die Eine Welt. Und für unsere Partner und die Men­schen in den Projekten ist Ihre Spende ein ganz wertvolles Ge­schenk. Konkrete Schritte Wir helfen Ihnen gerne bei der Auswahl eines geeigneten Projektes. Wir richten 22

für Sie ein Spendenkonto ein, auf das Ihre Gäste ihr Spendengeschenk über­ weisen können. Sie erfah­ren von uns am Ende die Namen der Spender und die Gesamt­summe. Ihren Gästen senden wir ein Dankschreiben und eine Spendenbe­ scheinigung zu, wenn dies gewünscht ist. Alter­nativ können Sie natürlich bei Ihrer Feier ein Spendenkörbchen aufstellen und uns den gesam­melten Betrag überweisen. Alle Spenden aus Ihrer Aktion leiten wir zu 100% in das gewünsch­te Projekt wei­ ter. Für Ihre Einla­dung oder als Informa­ tion auf Ihrer Feier schicken wir Ihnen gerne einen Flyer zu, den wir im Vorfeld gemeinsam mit Ihnen individuell entwi­ ckeln. Sie sind interessiert? Dann freue ich mich auf Ihren Anruf oder Ihr E-Mail! Hans Tschiggerl SJ office@jesuitenmission.at 01 512 5232 56


UNSERE BITTE: Hilfe für Flüchtlinge Liebe Leserin, lieber Leser! Konzentriert sitzen die jungen Studenten und Studentinnen vor den Computern. Die neuen Online-Kurse finden in Flüchtlingslagern in Jordanien, Kenia, Ma­lawi, Thailand, Afghanistan und Tschad statt. Die jesuitische Initiative für Hochschulbil­ dung an den Grenzen (JC:HEM) bietet jungen Frauen und Männern auch unter den schwierigen Bedingungen eines Flüchtlingslagers die Möglichkeit zu studieren. Der Hunger nach Bildung ist groß. Die Online-Universität der Jesuiten ist für sie eine ein­zigartige Chance. 145 Euro kostet ein Studienplatz pro Student und ­Monat. D ­ arin enthalten sind die Kosten für Solarenergie, Computerplätze, Kur­ se vor Ort und die akademische Begleitung durch die beteiligten Jesuitenuniversi­ täten. JC:HEM richtet sich an junge Menschen am Rande der Gesellschaft, denen viele Türen verschlossen sind. Aber sie wollen etwas bewegen und sie haben Träume.

Jesuitenmission Spendenkonto PSK 7086 326 BLZ: 60000 BIC: OPSKATWW IBAN: AT52 6000 0000 0708 6326 MENSCHEN FÜR ANDERE Spendenzweck: Flüchtlinge Ihr Spende ist gemäß § 4a Z.3 und 4 EstG absetzbar! ZVR-Zahl 530615772 / SO 1345

Mit Ihrer Spende helfen Sie, dass diese Träume wahr werden. Danke für Ihre Hilfe!

Hans Tschiggerl SJ Missionsprokurator 23


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JESUITENMISSION Dr. Ignaz Seipel Platz 1, A-1010 Wien Tel.: +43 1 512 5232 56 office@jesuitenmission.at www.jesuitenmission.at IBAN: AT52 6000 0000 0708 6326 BIC: OPSKATWW MENSCHEN FÜR ANDERE


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