DRUCKPUNKT 2011/01

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Hochdruckliga Hochdruckliga

AUSGABE 1 | 2011 Das Magazin für Prävention und Behandlung des Bluthochdrucks und seiner Folgen

DRUCKPUNKT ®

DEUTSCHE HOCHDRUCKLIGA e.V. DHL – Deutsche Gesellschaft für Hypertonie und Prävention

Deutschland:

ISSN 1619-0637

Bluthochdruck nach wie vor häufig


Herzrhythmusstörungen? Bluthochdruck?

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4 Editorial

16 Aus der Hochdruckliga

Neue Vorstandsspitze der Deutschen Hochdruckliga, Professor Dr. Ulrich Kintscher und Professor Dr. Hans-Georg Predel: Deutsche Hochdruckliga stärkt Präventionsarbeit.

Im DRUCKPUNKT-Interview der Franz-Gross-Preisträger 2010: Professor Dr. Armin Kurtz

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Aus der Hochdruckliga

Deutsche Hochdruckliga vergibt sechs Stipendien an Nachwuchswissenschaftler

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Forschung

Passivrauchen erhöht Blutdruck bereits bei Vorschulkindern

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Ernährung

Salz: Gesundheitsforschung im Weltraumexperiment

Passivrauchen

Inhalt 1/2011 EDITORIAL 4 Deutsche Hochdruckliga stärkt Präventionsarbeit FORSCHUNG 6 Das sympathische Nervensystem 8 Deutschland: Bluthochdruck nach wie vor häufig AUS DER HOCHDRUCKLIGA 10 Die neuen Stipendiaten 13 Wissenschaftspreise & Ehrungen 2011 14 34. Wissenschaftlicher Kongress 16 Im DRUCKPUNKT-Interview: Prof. Dr. Armin Kurtz 18 Preisträger der Wissenschaftspreise 2010 AUS DEN SELBSTHILFEGRUPPEN 19 Informationsabend in Marl AUS DER HOCHDRUCKLIGA 20 Foto-Wettbewerb 2011 21 Kein erhöhtes Krebsrisiko durch Blutdrucksenker PRAXIS 22 Blutdrucksenker und Erektionsstörungen

FORSCHUNG 24 Frauen leiden häufiger unter Nebenwirkungen 26 Passivrauchen erhöht Blutdruck bei Vorschulkindern ERNÄHRUNG 30 Salz: Gesundheitsforschung im Weltraumexperiment RATGEBER 32 Altes und Neues vom Salz

RUBRIKEN 28 LESERBRIEFE 34 REZEPTE 36 RÄTSEL 38 NACHGEFRAGT 38 VORSCHAU 38 IMPRESSUM

Das sind unsere Titelthemen


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EDI TORI AL

Deutsche Hochdruckliga stärkt Präventionsarbeit Liebe DRUCKPUNKT-Leserinnen und -Leser, liebe Mitglieder der Deutschen Hochdruckliga, im Dezember 2010 wurde in Berlin der neue Vor® stand der Deutschen Hochdruckliga e. V. DHL gewählt. Mit viel Enthusiasmus und hoch motiviert haben wir die Arbeit aufgenommen. Wir möchten hier als Vorsitzender und stellvertretender Vorsitzender die Gelegenheit nutzen, unsere Arbeit und Ziele für die nächsten drei Jahre vorzustellen. In Kurzform sind dies: Nachwuchs, Internationalisierung und Prävention (pharmakologisch und nichtpharmakologisch). Die klinische und wissenschaftliche Arbeit im Bereich der Hypertensiologie steht vor neuen Herausforderungen. Bluthochdruck (arterielle Hypertonie) wird heutzutage nur noch selten als alleinstehende Erkrankung gesehen. Er ist sehr häufig verbunden mit metabolischen Erkrankungen wie Übergewicht, Fettleibigkeit (Adipositas), Fettstoffwechselstörungen, Insulinresistenz und Diabetes mellitus. Diese Faktoren sind zusammen mit einem erhöhten Blutdruck als zentrale Risikofaktoren für das Auftreten von Herzinfarkt (Myokardinfarkt), Herzschwäche (Herzinsuffizienz), Schlaganfall und tödlich verlaufende HerzKreislauf-Erkrankungen (kardio- und zerebrovaskulärer Tod) identifiziert worden. Die Vermeidung solcher Ereignisse in einem umfassenden diagnostischen und therapeutischen Ansatz unter Einbindung der arteriellen Hypertonie als zentrale Erkrankung sollte ein erklärtes Ziel der Arbeit der Deutschen Hochdruckliga für die nächsten Jahre sein. Aus diesem Grunde wurde der Name ® der Deutschen Hochdruckliga e. V. DHL – Deutschen Gesellschaft für Hypertonie um den Begriff der Prävention (Vorbeugung/Vermeidung) erweitert. Diese Namensänderung wurde in der Mitgliederversammlung im Dezember letzten Jahres in Berlin mit großer Mehrheit verabschiedet, so

dass die Gesellschaft nun folgenden Namen trägt: ® Deutsche Hochdruckliga e. V. DHL – Deutsche Gesellschaft für Hypertonie und Prävention. Durch unsere Vorstandsarbeit möchten wir diesem Namen gerecht werden. Wir sehen es als ein bedeutendes Ziel unserer Arbeit an, die Hochdruckliga in den Bereich der kardiovaskulären Prävention zu leiten. Was bedeutet das? Wir sollten den Blick über den Tellerrand unserer bisherigen Arbeitsfelder richten. Zudem möchten wir die arterielle Hypertonie in Diagnostik und Therapie in ein Gesamtkonzept zur Vermeidung von Herz-KreislaufErkrankungen integrieren. Dies beinhaltet unter anderem eine Intensivierung von Kooperationen mit anderen Fachgebieten wie Diabetologie, Lipidologie, Endokrinologie, Kardiologie, Neurologie, Sportmedizin und Ernährungsmedizin. Es beinhaltet außerdem eine Ausweitung der Themen auf den jährlichen Kongressen, um den Blick bei Patienten, Ärzten und Wissenschaftlern zu schärfen. Und es beinhaltet, den Nachwuchs für diesen integrativen Präventionsansatz zu begeistern. Im Rahmen der Herz-Kreislauf-Prävention gilt es pharmakologische und nicht-pharmakologische Ansätze nachhaltig zu kombinieren. Hier steht neben der medikamentenbasierten Intervention die Berücksichtigung und Erforschung neuer klinischer und wissenschaftlicher Gebiete der Hypertensiologie. Die interventionelle Hypertensiologie und die bewegungs- und ernährungsbasierte Prävention und Therapie sind hierbei wichtige Themen, die wir intensiv bearbeiten möchten. Als zentrales Ergebnis dieser Aktivitäten sollte die Verbesserung der Versorgungsqualität der arteriellen Hypertonie stehen. Ein weiteres wesentliches Anliegen dieses Vorstands wird die Nachwuchsarbeit sein. Wir möchten die Hochdruckliga auf allen Ebenen verjüngen,


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da die Zukunft einer wissenschaftlichen Gesellschaft wesentlich vom Engagement junger Ärzte und Wissenschaftler abhängt. Hierbei möchten wir erfolgreiche Initiativen fortführen wie zum Beispiel die Vergabe von Forschungspreisen und -stipendien an junge Wissenschaftler und die Veranstaltung der DHL Hypertension Summer School. Zusätzlich möchten wir die Arbeit des Forums junge Hypertensiologie mit aller Kraft unterstützen. Die verstärkte Integration dieser jungen Hypertensiologen in die Organisation und Durchführung der Jahrestagung, die Einbindung in Sektions- und Kommissionsarbeit sowie die Anbindung an internationale Partnergesellschaften sind hier als Beispiele zu nennen. In Zeiten der Globalisierung und der mobilen Kommunikation ist die Internationalisierung einer Fachgesellschaft eine essentielle weitere Herausforderung. Wir möchten vermehrt den Dialog mit internationalen Gesellschaften im Bereich der Hypertonie und Prävention suchen. Natürlich steht hier die Zusammenarbeit mit der Europäischen Gesellschaft für Hypertonie im Fokus, aber auch Kooperationen mit anderen europäischen und außereuropäischen Gesellschaften sollen intensiviert werden. Gemeinsame Fortbildungsveranstaltungen, wissenschaftliche Symposien und Gremienarbeit sind hier zu nennen. Neben den genannten Themen möchten wir die Struktur der Vorstandsarbeit selbst den heutigen Voraussetzungen und Bedingungen anpassen. Die Geschwindigkeit unserer heutigen Kommunikation wird immer schneller. Gleichzeitig sehen wir als jetziger Vorstand einem zunehmenden Abbau von klinischem und universitärem Personal entgegen, das in der Vergangenheit die Arbeit eines ehrenamtlichen Vorstands unterstützen konnte. Hie-

raus ergibt sich ein höheres Maß an Engagement und zeitlicher Verpflichtung für jedes einzelne Vorstandsmitglied. Zusätzlich bringt die Ausweitung der Gesellschaft auf das Gebiet der kardiovaskulären Prävention eine Vergrößerung des notwendigen medizinischen Wissens mit sich. Aus diesen Gründen denken wir, dass der Begriff der „Teamarbeit“ in einem modernen Vorstand immer bedeutender wird. Die Arbeit eines solchen Vorstands sollte geprägt sein von flachen Hierarchien und echter Teamarbeit, um – gemeinsam mit der Geschäftsführung – die genannten Ziele auch zu erreichen und die Deutsche Hochdruckliga in eine erfolgreiche Zukunft zu führen. Wir freuen uns auf die Arbeit für die Deutsche Hochdruckliga!

Professor Dr. med. Ulrich Kintscher Vorsitzender der Deutschen Hochdruckliga, Charité – Universitätsmedizin Berlin

Professor Dr. med. Hans-Georg Predel Stellvertretender Vorsitzender der Deutschen Hochdruckliga, Deutsche Sporthochschule Köln

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Das sympathische Nervensystem: gut und böse zugleich von Professor Dr. med. Krzysztof Narkiewicz

Der Sympathikus ist ein sehr wirksames Regulierungssystem, das in grauer Vorzeit das Überleben der Menschheit sicherte. Doch heute trägt es durch Überaktivität zur Entstehung so mancher Zivilisationskrankheit bei.

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as sympathische Nervensystem (Sympathikus) ist ein faszinierendes, komplexes und sehr wirksames Regulierungssystem, das in der Vergangenheit das Überleben der Menschheit sicherte. Der Sympathikus steuert unbewusst ablaufende Prozesse wie die Ausschüttung des Stresshormons Adrenalin und bereitet so den Körper auf gefährliche Situationen vor, auch Kampf-oder-Flucht-Reaktion genannt. Zwar hilft das sympathische Nervensystem mit den Widrigkeiten des Alltags zurechtzukommen, doch eine übermäßige Aktivität über längere Zeit kann Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Erkrankungen verursachen und begünstigen. Unter anderem trägt der Sympathikus wesentlich zur Regulierung des Blutdrucks bei. Seine Aktivierung steigert die Herzfrequenz und die Engstellung der Gefäße. Damit hat der Sympathikus einen direkten Einfluss auf zwei wesentliche blutdruckbestimmende Parameter: den Gefäßwiderstand und die Blutmenge, die pro Minute in den Kreislauf gepumpt wird. Ist der Blutdruck durch die Sympathikusaktivität erhöht, so wird in einem gesunden Organismus der Baroreflex stimuliert (siehe Kasten Seite 7), was sich wiederum hemmend auf die Sympathikusaktivität auswirkt und somit den Blutdruck auf die Ausgangswerte zurückbringt.

Hyperaktivität des Sympathikus Eine übersteigerte Aktivität des Sympathikus ist bei Menschen mit Bluthochdruck auf diverse Weise nachweisbar – beispielsweise durch Messung der Herzfrequenz und bestimmter Botenstoffe wie Adrenalin und Noradrenalin (so genannte Katecholamine). Die Hyperaktivität ist ein Kennzeichen nicht nur für Hypertonie, sondern auch für andere Erkrankungen wie Herzschwäche (kongestive Herzinsuffizienz) und Nierenschwäche (chronische Niereninsuffizienz). Die Ursachen gesteigerter Sympathikusaktivität lassen sich in zwei zentrale Kategorien unterteilen:

Ω peripher: gestörte Regulationsmechanismen (zum Beispiel gestörter Baroreflex) Ω zentral: grundlegender Anstieg der Sympathikusaktivität innerhalb des zentralen Nervensystems. Diese von der Normalität abweichenden Mechanismen – ganz gleich, ob peripher oder zentral – sind wahrscheinlich sowohl auf genetische als auch auf umweltbedingte Faktoren zurückzuführen.

Sympathikus und Stress Studien zur Katecholamin-Ausschüttung zeigen, dass bei Menschen mit Bluthochdruck vermehrt Noradrenalin im zentralen Nervensystem freigesetzt wird. Dies betrifft insbesondere die Regionen unterhalb der Großhirnrinde, die unter anderem für emotionale Reaktionen zuständig sind. Der Sympathikus ist damit ein wichtiges Bindeglied zwischen geistigem Stress und Bluthochdruck. Die Sympathikusaktivität führt vor allem tagsüber zu vermehrten Blutdruckschwankungen, die von einem Gefühlszustand im sympathischen Nervensystem herrühren können. Hyperaktivität kann zu Herzrhythmusstörungen führen und das Risiko für einen plötzlichen Herztod erhöhen. Der Anstieg plötzlicher Herztode während einer Katastrophe weist darauf hin, dass zwischen emotionalen Faktoren und Sympathikusaktivierung einerseits und dem Risiko von Herzrhythmusstörungen andererseits ein Zusammenhang besteht. So stieg zum Beispiel bei einem Erdbeben in Los Angeles die Zahl der Personen, die einen plötzlichen Herztod erlitten, um mehr als das Vierfache an.

Bedeutung genetischer und umweltbedingter Faktoren Bei gesunden Zwillingen beeinflussen genetische Faktoren mehr als zur Hälfte die Variabilität des Noradrenalinspiegels. Das Aktivitätsmuster des


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Sympathikus ist bei eineiigen Zwillingen verglichen mit nicht verwandten Kontrollpersonen sehr ähnlich. Somit lässt sich die Erblichkeit von Blutdruck teilweise mit der Erblichkeit des Sympathikusaktivitätsmusters und/oder mit den damit einhergehenden Faktoren erklären. Umweltfaktoren wie Rauchen und Alkohol nehmen bei Hypertonikern eine besondere Stellung ein. Sowohl Rauchen als auch Alkoholkonsum aktivieren den Sympathikus. Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass eine Hyperaktivität aufgrund von Nikotin- und Alkoholkonsum für den wissenschaftlich nachgewiesenen Zusammenhang zwischen diesen Umweltfaktoren und Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei Hypertonikern verantwortlich ist. Die Auswirkung von Alkohol auf die Regulierung des HerzKreislauf-Systems stellt ein weiteres Problem dar, denn Alkohol hemmt die Reaktion der Gefäße auf Positionsverlagerungen. Beim Aufstehen aus einer sitzenden oder liegenden Position reagiert der Körper für gewöhnlich mit einem Anstieg des Gefäßwiderstands, was einen Blutdruckabfall verhindert. Nach Alkoholkonsum bleibt der Anstieg des Gefäßwiderstands jedoch aus, was zu einem sehr niedrigen Blutdruck und sogar zu einer Ohnmacht führen kann.

Der Baroreflex

Obstruktive Schlafapnoe

Weitere Studien notwendig

Die Wissenschaft liefert zunehmend Beweise dafür, dass ein von der Normalität abweichender Schlafablauf eine zentrale Rolle bei der Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Bluthochdruck spielt. Die Beziehung zwischen Bluthochdruck und obstruktiver Schlafapnoe hat dabei die größte Bedeutung. Die obstruktive Schlafapnoe zeichnet sich aus durch wiederkehrende Atemstillstände, weil die oberen Atemwege während des Schlafs zusammenfallen. Mit den Atemaussetzern geht ein Abfall des Sauerstoffgehalts im Blut einher. Menschen mit Schlafapnoe weisen nicht nur im Schlaf, sondern auch am Tag eine hohe Sympathikusaktivität auf. Eine chronisch erhöhte Aktivität des Sympathikus kann bei Menschen mit Schlafapnoe zu Bluthochdruck beitragen und das Risiko eines plötzlichen Herztods steigern.

Während der Sympathikus vor Tausenden von Jahren zum Überleben des Stärkeren beigetragen hat, kann sich seine permanente Aktivierung in einer auf Wettbewerb ausgerichteten Gesellschaft, die sich schlecht ernährt, zu wenig bewegt und stets mehrere Aufgaben gleichzeitig ausführt, negativ auswirken. Änderungen des Lebensstils wie Gewichtsreduzierung, Ausdauersport und Verzicht auf Nikotinkonsum können die Aktivität des Sympathikus senken. Erst wenn man mehr weiß über das sympathische Nervensystem und die damit verbundenen Mechanismen, die an der Entstehung von Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Erkrankungen beteiligt sind, ist eine optimale Behandlung möglich.

Die Niere Die Nieren sind nicht nur von Nervenfasern des Sympathikus durchzogen, die die Aktivität des Renin-Angiotensin-Systems steigern, sondern auch von sensorischen Fasern. Diese führen von der Niere weg und übermitteln Signale an das zentrale Nervensystem. Wissenschaftler gehen davon aus, dass

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Nervenknötchen (Barorezeptoren) an den Halsschlagadern sind maßgeblich an der Regulierung des Blutdrucks beteiligt. Sie werden bei jedem Pulsschlag durch die Dehnung der Adern stimuliert. Je höher der Blutdruck, desto stärker die Nervenreizung. Die Information wird an das Gehirn gesendet, das wiederum Signale an das Herz und die Blutgefäße weitergibt, um bei Bedarf den Druck durch niedrigere Herzfrequenz und Blutgefäßweitstellung zu senken.

das zur Hyperaktivität des Sympathikus führende Signal zumindest teilweise in den Nieren entsteht. Versuchsstudien haben gezeigt, dass aktive sensorische Nervenfasern der Niere ihre Erregungen an das zentrale Nervensystem übermitteln und so den Sympathikus aktivieren. Bei Versuchsmodellen der Hypertonie verhindert die Nerven-Deaktivierung an der Niere die Sympathikusaktivierung und verlangsamt die Entwicklung von Bluthochdruck. Diese These wird auch durch Untersuchungen am Menschen gestützt. Neueste Studien haben gezeigt, dass die Nerven-Deaktivierung an der Niere mit Hilfe eines Katheters den Blutdruck bei behandlungsresistenten Hypertonikern beträchtlich senken kann (siehe auch DRUCKPUNKT 3 – 4/2010).

Autor › Professor Dr. med. Krzysztof Narkiewicz von der Abteilung für Hypertonie und Diabetologie an der Medizinischen Universität in Danzig, Polen, ist Präsident der Europäischen Hypertonie Gesellschaft (European Society of Hypertension – ESH).


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Deutschland: Bluthochdruck nach wie vor häufig von Privatdozentin Dr. med. Hannelore Neuhauser

Das Robert-Koch-Institut in Berlin erhob 1998 bundesweit repräsentative Daten zur Hypertonie in Deutschland. Die Zahl der Hypertoniker war erschreckend hoch. Neueste weltweite Daten lassen vermuten, dass zwischen 2000 und 2008 der durchschnittliche Blutdruck in Deutschland gesunken ist. Eine neue Untersuchung des Robert-Koch-Instituts soll Klarheit bringen.

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ine Untersuchung des Robert-Koch-Instituts von 1998 ergab, dass rund 51 Prozent der Männer und 44 Prozent der Frauen in Deutschland an Hypertonie erkrankt sind. Im Durchschnitt haben 47 Prozent der Deutschen einen zu hohen Blutdruck, in der Altersgruppe der 35- bis 64-jährigen sogar 55 Prozent. Im internationalen Vergleich schneidet Deutschland damit schlecht ab: In Nordamerika sind in der Altersgruppe der 35- bis 64-jährigen 28 Prozent betroffen und in Europa 44 Prozent. Auch was Bekanntheitsgrad und Behandlung der Hypertonie betrifft, können die Deutschen nicht punkten: Von den Betroffenen wissen nur knapp die Hälfte von ihrer Erkrankung, knapp 40 Prozent werden behandelt und von diesen erreicht nur ein Viertel gute Werte (siehe Tabelle Seite 9).

Bessere Ergebnisse erhofft Es ist zu hoffen, dass sich diese für Europa und vor allem für Deutschland unbefriedigenden Ergebnisse in der Zwischenzeit verbessert haben. Das lassen Hochrechnungen einer internationalen Forschergruppe vermuten, die in der Fachzeitschrift „Lancet“ veröffentlich wurden (Global Burden of Disease Study 1980-2008, veröffentlicht online 4. Februar 2011). Diese basieren auf internationalen Daten zur Hypertonie, erhoben in den vergangenen dreißig Jahren in 199 Ländern. In den Hochrechnungen kommen die Wissenschaftler zu dem Schluss, dass der durchschnittliche Blutdruck in Deutschland zwischen 1980 und 2008 kontinuierlich abgenommen hat. Deutschland bleibt jedoch im obersten Drittel der westeuropäischen Länder.


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Eine Studie des Robert-Koch-Instituts hat gezeigt, dass nahezu die Hälfte der Deutschen an Bluthochdruck erkrankt ist, doch nur knapp die Hälfte weiß von ihrer Erkrankung. Von den Betroffenen, die davon wissen, werden knapp 40 Prozent behandelt (das sind 18,6 Prozent der Hypertoniker) und von diesen erreicht nur ein Viertel gute Werte (das sind 4,4 Prozent der Hypertoniker). Quelle: Bundes-Gesundheitssurvey 1998. Prävalenz (Häufigkeit der Erkrankung) Hypertonie* ≥ 140/90 mmHg

bekannte Hypertonie

behandelte Hypertonie

kontrollierte Hypertonie

Kontrollanteil unter den behandelten Hypertonikern

Gesamt

47,5 %

23,1 %

18,6 %

4,4 %

23,8 %

Frauen

43,9 %

24,6 %

21,4 %

5,0 %

23,2 %

Männer

51,4 %

21,6 %

15,7 %

3,9 %

24,6 %

* Hypertonie: Durchschnitt der zweiten und dritten Messung im BGS98 ≥ 140 / 90 mm Hg oder Einnahme antihypertensiver Medikamente in den letzten 7 Tagen nach Arzneimittelinterview mit ATC-Code-Klassifikation im BGS98.

Eine genaue Bestandsaufnahme und Analyse des Handlungsbedarfs und Präventionspotenzials lässt sich allerdings nur mit aktuellen repräsentativen Daten durchführen. Diese Daten liefert in Deutschland das Robert-Koch-Institut. Es führt repräsentative Untersuchungen durch sowohl bei der erwachsenen Bevölkerung Deutschlands als auch bei Kindern und Jugendlichen. Ab 2012 werden neue Ergebnisse aus der DEGS (Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland) vorliegen, mit der das Robert Koch-Institut die Untersuchungen von 1998 fortsetzt. Etwa 7.500 ehemalige Teilnehmer des BGS98 (Bundes-Gesundheitssurvey 1998) und neue Probanden werden dabei an 180 Studienorten untersucht. In Fragebögen werden neben soziodemographischen Angaben wie Alter, Geschlecht und Migrationshintergrund auch Lebensstilfaktoren wie Ernährung, körperliche Aktivität und Rauchen erfragt. Blut- und Urinuntersuchungen geben außerdem Auskunft zu Begleit- und Folgeerkrankungen wie Diabetes, Fettstoffwechsel-

und Nierenfunktionsstörungen. Mit diesen Daten wird es möglich sein, die Verteilung von Bluthochdruck in Deutschland in verschiedenen Bevölkerungsgruppen zu untersuchen, zeitliche Trends zu bestimmen und internationale Vergleiche durchzuführen. Eine Gegenüberstellung der Blutdruckmesswerte mit den Angaben zu Arztdiagnosen und zur Medikamenteneinnahme wird Aussagen erlauben zum Bekanntheits-, Behandlungs- und Kontrol-

liertheitsgrad von Bluthochdruck. Das sind wichtige Eckdaten für die Einschätzung der Versorgungssituation.

Aktuelle Daten zu Kindern Aktuelle Erkenntnisse zur Verbreitung der Hypertonie in Deutschland liegen für Kinder und Jugendliche bereits vor. Sie wurden von 2003 bis 2006 im Kinder- und Jugendgesundheitssurvey (KiGGS) ermittelt. Es zeigte sich, dass bereits die Hälfte der 14- bis 17-jährigen Jungen und ein Viertel der 14- bis 17-jährigen Mädchen die Erwachsenengrenzwerte für einen nicht optimalen Blutdruck von 120 / 80 mm Hg überschreiten. Die Erwachsenengrenzwerte für eine Hypertonie werden von 6 Prozent der Jungen und 1,4 Prozent der Mädchen in dieser Altersgruppe überschritten. Genauere Daten und Vergleichswerte (Percentile) zur Beurteilung des Blutdrucks bei Kindern und Jugendlichen basierend auf KiGGS-Daten werden in Kürze in der Zeitschrift „Pediatrics“ veröffentlicht.

Autorin › Privatdozentin Dr. med. Hannelore Neuhauser, Master of Public Health (MPH), arbeitet in der Abteilung für Epidemiologie und Gesundheitsberichterstattung des Robert-Koch-Instituts in Berlin.


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Die neuen Stipendiaten Im vergangenen Jahr schrieb die Deutsche Hochdruckliga e. V. DHL® bereits zum dritten Mal Stipendien aus für junge Wissenschaftler mit Forschungsschwerpunkt Hypertonie und angrenzende Gebiete. Statt wie bisher fünf Stipendien wurden 2010 erstmals sechs Stipendien vergeben in Höhe von insgesamt 300.000 Euro. Die Laufzeit beträgt jeweils bis zu zwei Jahren.

Mirjam Schuchardt Mirjam Schuchardt ist Diplom-Biochemikerin und beendet in Kürze ihre Promotion. Ihr Forschungsschwerpunkt ist die Untersuchung von Gefäßerkrankungen und deren zugrunde liegenden Mechanismen. Sie arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Charité – Universitätsmedizin Berlin, Medizinische Klinik IV für Nephrologie am Campus Benjamin Franklin. Ihr Betreuer ist Professor Dr. med. Markus van der Giet. „Das Endothel, die innerste Schicht der Blutgefäße, spielt eine besonders kritische Rolle bei der Gefäßhomöostase (Selbstregulation der Blutgefäße). Das HDL im Blut, umgangssprachlich auch als „das gute Cholesterin“ bezeichnet, hat starke Auswirkungen auf die Regulation des Endothels. Das Endothel selbst ist wesentlich beteiligt bei der Abwehr entzündlicher Mechanismen sowie bei der Regulation des Blutdrucks. Durch eine Fehlfunktion des Endothels, wie sie bei Bluthochdruck immer wieder beobachtet wird, kann es zu einer vermehrten Entzündung kommen. HDL scheint ein wichtiger Faktor zu sein, um eine gute Endothelfunktion zu ermöglichen oder wieder herzustellen. Doch das HDL von Hypertonikern verliert einen Teil der schützenden Eigenschaften. Im Rahmen meines Forschungsprojekts sollen die schützenden Eigenschaften des HDL weiter untersucht werden. Es gibt derzeit Strategien zur HDL-Erhöhung, um Patienten besser vor Gefäßschäden zu schützen. Doch das allein scheint nicht bei allen zu funktionieren und war teilweise sogar mit einer Blutdruckerhöhung verbunden. Interessant wäre deshalb zu wissen, wie HDL wieder funktionaler gemacht werden könnte und seine schützenden Eigenschaften wieder verstärkt. Das Stipendium der Deutschen Hochdruckliga gibt mir die Möglichkeit, meine wissenschaftliche Arbeit in der Arbeitsgruppe fortzusetzen und diese interessante Fragestellung zu bearbeiten.“

Dr. med. Felix Mahfoud Dr. med. Felix Mahfoud erforscht die interventionelle renale Sympathikusdenervation (Blutdrucksenkung durch Nerven-Deaktivierung). Er ist als wissenschaftlicher Assistent in der Klinik für Innere Medizin III - Kardiologie, Angiologie und internistische Intensivmedizin am Universitätsklinikum des Saarlandes tätig. Sein Betreuer ist Professor Dr. med. Michael Böhm. „Eine besonders gefährliche Form von Bluthochdruck ist die schwer einstellbare Hypertonie (therapierefraktäre arterielle Hypertonie). Sie liegt vor, wenn trotz drei blutdrucksenkender Medikamente der Blutdruck nicht unter 140 / 90 mm Hg sinkt. Dabei sind die Ursachen vielfältig. Beteiligt ist unter anderem die Überaktivität des Stressnervensystems (Sympathikus), was Bluthochdruck und seine Folgeerkrankungen begünstigt. Die sympathischen Nervenfasern verbinden das Gehirn mit der Niere und legen sich netzartig um die Nierengefäße. Wir untersuchen ein neuartiges, minimalinvasives Verfahren, die so genannte


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interventionelle renale Sympathikusdenervation. Dabei wird ein Teil der sympathischen Nervenfasern an der Niere mit Hochfrequenzstrom verödet. Um die zellbiologischen Effekte des Verfahrens genauer zu verstehen, untersuchen wir es auch molekularbiologisch im Tiermodell. Die Ergebnisse der von uns durchgeführten klinischen Studien zeigen, dass bei Patienten mit medikamentös nicht einstellbarer Hypertonie der Blutdruck durch dieses Verfahren reduziert werden kann. Inwieweit sich auch andere günstige Effekte erzielen lassen, wie beispielsweise eine Verbesserung des Glukosestoffwechsels, muss weiter untersucht werden. Die ersten Ergebnisse sind vielversprechend. Mit dem Stipendium der Deutschen Hochdruckliga bekommen wir die Möglichkeit, unsere Untersuchungen fortzuführen und weiter zu intensivieren, um das neue Verfahren wissenschaftlich zu untersuchen und weitere Indikationen der Anwendung zu überprüfen.“

Dr. med. Eva Königshausen Dr. med. Eva Königshausen ist Assistenzärztin und wissenschaftliche Mitarbeiterin der Klinik für Nephrologie des Universitätsklinikums Düsseldorf mit Forschungsschwerpunkt Proteinurie (Eiweißausscheidung mit dem Urin). Ihr Betreuer ist Privatdozent Dr. med. Lorenz Sellin. „Erkrankungen wie Diabetes oder Hypertonie können zu einer Proteinurie führen. Sie ist der stärkste Hinweis (Prädiktor) für das spätere Auftreten von Schlaganfällen oder Herzinfarkten. Eine Proteinurie entsteht durch Schädigung des Nierenfilters (glomerulärer Filter), zu dessen Bestandteilen die glomeruläre Epithelzelle (Podozyt) gehört. Das Hormon Angiotensin II ist an der Blutdruckregulierung beteiligt. Stoffe, die die Wirkung des Hormons hemmen, werden seit Jahren erfolgreich in der Bluthochdrucktherapie und bei der Behandlung einer Proteinurie eingesetzt. In der geplanten Arbeit soll daher die Wirkung von Angiotensin II auf Podozyten untersucht werden. Durch ein besseres Verständnis dieser Wirkung könnten Medikamente noch gezielter für Patienten mit Hypertonie und Proteinurie entwickelt werden. Über das Stipendium der Deutschen Hockdruckliga freue ich mich wirklich sehr. Es entlastet mich von meinen Aufgaben in der Klinik. So steht mir mehr Zeit zur Verfügung, um mich intensiv mit den spannenden Fragen der Hypertonie-Forschung zu beschäftigen.“

Dr. med. Christian Ott Dr. med. Christian Ott ist Assistenzarzt und Senior Research Fellow, Clinical Research Unit, am Universitätsklinikum Erlangen mit Forschungsschwerpunkt Gefäßstruktur und -funktion. Sein Betreuer ist Professor Dr. med. Roland E. Schmieder. „Vitamin D beeinflusst nicht nur die Knochenmineralisation, sondern auch das Herz-Kreislauf-System. Man weiß, dass ein Vitamin D-Mangel die Herz-Kreislauf-Funktion mindert. Außerdem konnte eine Assoziation zwischen dem Vitamin D-Spiegel und Bluthochdruck gezeigt werden. In der scheinbar gesunden Bevölkerung ist jedoch ein Vitamin D-Mangel weit verbreitet. Vitamin D aktiviert nicht nur Gene und wirkt somit genomisch, sondern hat wahrscheinlich auch andere Wirkungen. Diese so genannten nicht-genomischen Effekte von Vitamin D auf die Spannung der Gefäßmuskulatur und den damit verbundenen Änderungen von Gefäßstruktur und -funktion soll bei Menschen mit Bluthochdruck analysiert werden. Unsere Arbeitsgruppe untersucht Vitamin D und seine Effekte und strebt eine bessere Charakterisierung an. Somit kann langfristig die Bedeutung eines Vitamin D-Mangels in der Bevölkerung abgeschätzt werden sowie zusätzliche Möglichkeiten zur Vorbeugung oder Therapie von Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Erkrankungen geschaffen werden. Das Stipendium der Deutschen Hochdruckliga ist für mich von großer Bedeutung. Zum einen ist es natürlich eine große Motivation klinische Forschung zu betreiben. Zum anderen ermöglicht es mir, erste Schritte zur eigenständigen Forschungsagenda zu realisieren. Das geförderte Projekt ist auch ein Grundstein für die Beantragung weiterer Mittel und somit Initiierung weiterer Projekte.“

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Dr. med. Andrey da Costa Goncalves Dr. med. Andreas Birkenfeld Dr. med. Andrey da Costa Goncalves ist Post-Doktorand am Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) in Berlin mit Forschungsschwerpunkt „Die Rolle der Gerüstproteine in der kardiovaskulären Physiologie/Erkrankungen“. Betreuer sind Professor Dr. Enno Klußmann und Professor Dr. med. Walter Rosenthal. Dr. med. Andreas Birkenfeld ist wissenschaftlicher Mitarbeiter und Arzt am Deutschen Institut für Ernährungsforschung sowie an der Charité – Universitätsmedizin Berlin. Er ist spezialisiert auf Endokrinologie und Hypertensiologie mit Forschungsschwerpunkt Blutdruck- und Energiestoffwechselregulation. Sein Betreuer ist Professor Dr. med. Andreas F. H. Pfeiffer. Andrey da Costa Goncalves und Andreas Birkenfeld arbeiten gemeinsam an einem Projekt, für das sie ein Stipendium erhalten haben. „Unsere Arbeitsgruppe erforscht das Indy-Gen (Indy ist die Kurzform für „I am Not Dead, Yet), auch Langlebigkeits-Gen genannt, das vor einigen Jahren erstmals bei Fruchtfliegen beschrieben wurde. Eine Mutation, die die Ausprägung des Indy-Gens drosselt, verlängert das Leben der Fliegen. Wir haben ein ähnliches Gen in Säugetieren gefunden und wollen nun aufklären, welcher Mechanismus der Lebensverlängerung zugrunde liegt. Dafür haben wir das weltweit erste Mausmodell generiert, in dem das Indy-Gen ausgeschaltet ist. Bisher konnten wir zeigen, dass die Mäuse ohne Indy-Gen viele Gemeinsamkeiten mit Mäusen aufweisen, die eine kalorienreduzierte Diät einhalten, obwohl die Mäuse ohne Indy-Gen überraschenderweise genauso viel fressen wie normale Mäuse. Die Reduktion der Kalorienaufnahme über einen längeren Zeitraum hat zahlreiche positive Auswirkungen auf die Gesundheit, das konnte in vielen Studien nachgewiesen werden. Ganz wesentlich ist dabei die Reduktion des arteriellen Blutdrucks. Deshalb wollen wir das Stipendium der Deutschen Hochdruckliga dazu nutzen, erstmals die Blutdruckregulation und die sympathische und parasympathische Nervenaktivität in den Mäusen ohne Indy-Gen und den Kontroll-Mäusen zu bestimmen. Wir versprechen uns davon, neue Mechanismen der Blutdruckregulation aufzudecken. Unser längerfristiges Ziel ist es, das Indy-Gen als ein mögliches Ziel für die pharmakologische Blutdrucksenkung zu validieren. Die Deutsche Hochdruckliga stellt uns die erforderlichen Mittel zur Verfügung, um dieses neuartige Projekt schnell und effektiv durchführen zu können. Wir werden hoffentlich schon bald wissen, ob und wie das Indy-Gen in die Regulation des Blutdrucks involviert ist.“

Privatdozent Dr. med. Mathias Fasshauer Privatdozent Dr. med. Mathias Fasshauer ist Facharzt für Innere Medizin und Endokrinologie. Er ist Oberarzt in der Klinik und Poliklinik für Endokrinologie und Nephrologie am Universitätsklinikum Leipzig und hat die Forschungsschwerpunkte Pathogenese, Therapie, Prävention und Folgeerkrankungen von Adipositas, Typ-2-Diabetes, Gestationsdiabetes und Präeklampsie, Adipokine und Fettgewebsdysfunktion. „In meiner Arbeitsgruppe untersuchen wir Faktoren, die zu erhöhtem Körpergewicht (Adipositas) beitragen und zu Folgeerkrankungen wie Bluthochdruck, Diabetes, Fettstoffwechselstörungen und Gefäßverkalkung. Im Rahmen des Stipendiums der Deutschen Hochdruckliga untersuchen wir bei Patientinnen mit Hypertonie in der Schwangerschaft (Präeklampsie), ob sich ihre Gefäßfunktion verändert im Vergleich zu gesunden Schwangeren. Außerdem untersuchen wir die Vorläuferzellen der Gefäßwand (endotheliale Progenitorzellen) sowie den Stoffwechsel, insbesondere bestimmte Proteine (Adipokine), die aus Fettgewebe freigesetzt werden. Ziel der Arbeiten ist es, neue Angriffspunkte zu finden für die Diagnostik und Behandlung der Präeklampsie sowie der Hypertonie und ihrer Folgeerkrankungen. Das Stipendium der Deutschen Hochdruckliga ermöglicht mir, die in den vergangenen Jahren durchgeführten Studien weiter auszubauen und zu vertiefen. Wir erwarten, dass diese Untersuchungen uns neue und spannende Einblicke in das Krankheitsbild Präeklampsie vermitteln und auch für Diagnose und Therapie dieses Krankheitsbilds relevant sein werden.“


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Wissenschaftspreise & Ehrungen 2011 Auch in diesem Jahr fördert die Deutsche Hochdruckliga e. V. DHL® Forschung und Aufklärung der Öffentlichkeit rund um das Thema Hypertonie mit Preisen, Ehrungen und einem Wettbewerb. Die Bewerbungsfrist für alle Preise (außer Posterpreis und Young Investigator Award) endet am 4. Oktober 2011. Franz-Gross-Wissenschaftspreis

Young Investigator Award

Dieser Preis wird für besondere Verdienste auf dem Gebiet der Hochdruckforschung verliehen. Die Verleihung erfolgt auf Beschluss des Vorstands. Eine Bewerbung ist für diesen Ehrenpreis nicht möglich. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert.

Um die Teilnahme junger Abstract-Einreicher am Jahreskongress der Deutschen Hochdruckliga zu fördern, wird auch in diesem Jahr der „Young Investigator Award“ vergeben. Bewerben können sich wissenschaftlich tätige Personen bis zum vollendeten 35. Lebensjahr. Abgabeschluss ist der 1. August 2011. Der Preis ist mit 250 Euro dotiert.

Franz-Gross-Medaille Zum zweiten Mal verliehen wird in diesem Jahr die FranzGross-Medaille zur Würdigung herausragender Verdienste um die Deutsche Hochdruckliga. Die Verleihung erfolgt auf Beschluss des Vorstands. Eine Bewerbung ist für diese Ehrenmedaille nicht möglich.

Posterpreise Aus jeder der Postersitzungen auf dem Wissenschaftlichen Kongress der Deutschen Hochdruckliga wird das beste Poster mit einem Posterpreis von 250 Euro prämiert.

Förderpreis für Sport und nicht-medikamentöse Therapie Dieter-Klaus-Förderpreis für die Hochdruckforschung Ausgezeichnet wird eine noch nicht veröffentlichte Arbeit auf dem Gebiet der experimentellen, der klinischen oder der epidemiologischen Hochdruckforschung. Bewerben können sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Europa bis zum vollendeten 40. Lebensjahr. Der Dieter-Klaus-Förderpreis ® der Deutschen Hypertonie Stiftung DHS ist mit 7.500 Euro dotiert.

Ausgezeichnet werden herausragende Forschungsprojekte im Themenfeld Sport, nicht-medikamentöse Therapie und Hypertonie. Darüber hinaus können Initiativen, Projekte und Aktivitäten wie beispielsweise in den Bereichen Öffentlichkeitsarbeit, Selbsthilfegruppen, innovative Therapiekonzepte von Leistungserbringern oder anderen Institutionen im Gesundheitswesen preiswürdig sein. Der Förderpreis ist mit 2.000 Euro dotiert.

Dr.-Adalbert-Buding-Forschungspreis

Preis für Medizinpublizistik

Die Deutsche Hochdruckliga schreibt den Förderpreis der „Stiftung zur finanziellen Förderung der Forschung auf dem Gebiet des Bluthochdrucks – Dr. Adalbert Buding“ aus. Mit diesem Preis werden unveröffentlichte Arbeiten ausgezeichnet, die neue Erkenntnisse auf dem Gebiet des Bluthochdrucks zum Gegenstand haben. Bewerben für den Förderpreis können sich Ärztinnen und Ärzte aus dem deutschsprachigen Gebiet (Bundesrepublik Deutschland, Österreich, Schweiz), die nicht älter als 40 Jahre sind. Der Preis ist zur Förderung der Bluthochdruckforschung bestimmt und ist mit mindestens 10.000 Euro dotiert.

Ausgezeichnet werden Medienbeiträge oder besondere Verdienste in der Aufklärung der Bevölkerung über die Gefahren des hohen Blutdrucks in Fernsehen, Hörfunk, Zeitungen und Zeitschriften. Die Verleihung erfolgt auf Vorschlag, eine Bewerbung ist ausgeschlossen. Der Preis ist mit 2.500 Euro dotiert.

Bluthochdruck Communication Design Award 2011

Promotionspreis der Deutschen Hochdruckliga

Die Deutsche Hochdruckliga schreibt in diesem Jahr einen Foto-Wettbewerb aus zum Thema „Meine Stadt bewegt sich“. Der Wettbewerb ist mit insgesamt 6.000 Euro für die drei besten Einsendungen dotiert. Mehr dazu auf Seite 20 in diesem DRUCKPUNKT.

Für diesen mit 3.000 Euro dotierten Preis können sich junge Wissenschaftler mit ihrer aktuellen Promotionsarbeit bewerben. Die Arbeit sollte bereits von der Prüfungskommission der Heimatuniversität als Promotionsleistung angenommen und mit „summa cum laude“ oder „magna cum laude“ bewertet worden sein. Erwünscht ist eine (Teil-)Publikation der Dissertation in einer wissenschaftlichen Zeitschrift oder die Zusage, dass der eingereichte Beitrag akzeptiert wurde.

Weitere Informationen unter www.hochdruckliga.de.


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34. Wissenschaftlicher Kongress

Starker Andrang trotz winterlicher Witterung Rund 1.000 Besucher folgten der Einladung der Deutschen Hochdruckliga zu ihrem 34. Wissenschaftlichen Kongress nach Berlin.

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Berlin überraschte die Kongressbesucher mit einer vorweihnachtlichen Winterlandschaft.

ausend Hypertonie-Experten aus ganz Deutschland und angrenzenden Ländern ließen sich von der winterlichen Witterung mit teilweise lahmgelegten Flug-, Bahn- oder Straßenverbindungen nicht abhalten, zum Hypertoniekongress 2010 ins Kongresszentrum Hotel InterContinental nach Berlin zu fahren. Dort tauschten sich vom 9. bis 11. Dezember 2010 namhafte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auf dem 34. Wissenschaftlichen Kongress der Deutschen Hochdruckliga e. V. ® DHL – Deutschen Gesellschaft für Hypertonie und Prävention über neueste Erkenntnisse zur Diagnostik und Therapie der Hypertonie aus. Auf der Tagesordnung standen spannende Themen wie die Bedeutung der Hypertonie für Schlaganfall und Demenz, Epidemiologie und Versorgung der Hypertoniker in Deutschland, Hypertonie und Diabetes, therapierefraktäre Hypertonie sowie Hypertonie und antithrombotische Therapie. Vor allem die Möglichkeiten der interventionellen Therapie und die Bedeutung neuer Verfahren wurden hochaktuell referiert und intensiv diskutiert. Bei den moderierten Postersitzungen kamen die vielen Nachwuchswissenschaftler der Hypertensiologie zum Zuge: Sie präsentierten in fast zweihundert wissenschaftlichen Postern ihre neuesten Forschungsergeb-

nisse zur Hypertonie. Insgesamt 14 Preise für die besten Poster wurden unmittelbar nach Abschluss der Präsentationen vergeben. Außerdem wurden in speziellen Symposien die neuesten Therapieformen bei der Nierenarterien- oder Karotisstenose, der Sympathikusablation, dem Vorhofflimmern bei Hypertonikern oder der Schlaganfallbehandlung vorgestellt – hierzu waren Top-Experten aus ganz Europa und Amerika zum Vortrag angereist. Der wissenschaftliche Kongress war geprägt von der intensiven Diskussionsatmosphäre und der Begeisterung am wissenschaftlich Neuen.

Gewinner des Filmwettbewerbs prämiert Die Besucher des Kongresses nahmen das Angebot des Gesellschaftsabends gerne an und nutzten am 10. Dezember im Ballsaal des Hotel Adlon die Gelegenheit zum Austausch jenseits vom Wissenschaftsbetrieb. Im Laufe des Abends wählten die Anwesenden per Stimmzettel ihren Favoriten aus den Einsendungen zum Filmwettbewerb 2010 der Deut® schen Hochdruckliga e. V. DHL – Deutschen Gesellschaft für Hypertonie und Prävention. Am Ende des Abends stand der Gewinner fest: Markus Straßer mit seinem Film „120 / 80 – Das ist unser Ziel, lässig und locker lebt sich's grazil“ (abzurufen unter www. hochdruckliga.de/EhrungenPreise.htm). Straßer ist Instrumentallehrer in Neuötting, Oberbayern. Er hat Musikpädagogik und Psychologie an der Universität Passau studiert und zahlreiche CDs und Musikfilme in Eigenregie produziert. Der 1. Preis des Wettbewerbs war mit 3.000 Euro honoriert.

Forum junge Hypertensiologie Auf dem Kongress war erstmals das 2009 gegründete „Forum junge Hypertensiologie“ (FjH) der ® DHL aktiv. Zahlreiche junge Ärztinnen und Ärzte präsentierten auf dem Kongress ihre wissenschaftlichen Daten. Erstmals wurden zwei „Best of ...“ Vortragssitzungen für klinische und wissenschaft-


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liche Arbeiten angeboten. Die Vorträge wurden durch die zwei Vorsitzenden der Session und zwei Mitglieder des FjH-Vorstands bewertet, so dass jeweils ein bester Vortrag eines Nachwuchsforschers prämiert wurde. In der klinischen Session erhielt Dr. med. Felix Mahfoud eine Auszeichnung für seine Forschung zur interventionellen renalen Sympathikusablation. Janine Krüger konnte in der wissenschaftlichen Session als beste Vortragende ihre Arbeiten zur Rolle von Protein-Tyrosine-Phosphatasen in der Pathophysiologie der Insulinresistenz präsentieren. Einige FjH-Mitglieder der Deutschen Hochdruck® liga e. V. DHL – Deutschen Gesellschaft für Hypertonie und Prävention, die bereits während der Hypertension Summer School 2010 der Deutschen Hochdruckliga Teile ihrer Forschung präsentiert hatten, konnten sowohl mit Postern als auch Vorträgen ihre aktuellen Arbeiten einem breiteren wissenschaftlichen Auditorium vorstellen. Die Vorstandsmitglieder des FjH der Deutschen ® Hochdruckliga e. V. DHL – Deutschen Gesellschaft für Hypertonie und Prävention nutzten ihr Zusammentreffen auf dem Kongress, um die Aktivitäten des Forums für das Jahr 2011 zu planen. Auch in diesem Jahr wird von der Deutschen Hoch® druckliga e. V. DHL – Deutschen Gesellschaft für Hypertonie und Prävention eine Hypertension Summer School angeboten. Das Treffen des FjH, das im vergangenen Jahr noch im Rahmen der Summer School stattfand, wird künftig als eigenständige Veranstaltung stattfinden. Es führt einmal jährlich die Mitglieder des „Forums junge Hypertensiologie“ zum wissenschaftlichen Austausch zusammen. Das Treffen dient vor allem der Vernetzung der jungen Nachwuchsforscher. Darüber hinaus festigt das Treffen das FjH als wissenschaftliche Anlaufstelle junger Hypertonie-Forscher innerhalb ® der Deutschen Hochdruckliga e. V. DHL – Deutschen Gesellschaft für Hypertonie und Prävention.

Arzt-Patienten-Forum 2010 Im Rahmen des 34. Wissenschaftlichen Kongresses fand am 11. Dezember 2010 im Hotel InterContinental in Berlin das Arzt-Patienten-Forum ® der Deutschen Hochdruckliga e. V. DHL – Deutschen Gesellschaft für Hypertonie und Prävention statt. Zwischen 9.00 Uhr und 13.30 Uhr hatten Interessierte die Möglichkeit, sich in mehreren Vorträgen und Workshops über Bluthochdruck, Vorbeugung, Diagnose und Therapie zu informieren. Moderatorin war Susanne Faß aus der Redaktion Quivive vom Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb).

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Die Redaktion hatte im vergangenen Jahr den Medienpreis der Deutschen Hochdruckliga e. V. ® DHL – Deutschen Gesellschaft für Hypertonie und Prävention erhalten (siehe Seite 18). An MessStationen konnten sich die Besucher Blutdruck und Blutfette messen lassen. Außerdem standen immer Ärzte vom „Forum junge Hypertensiologie“ für persönliche Gespräche zur Verfügung. Ein Gespräch dauerte zwischen 5 und 10 Minuten, so dass im Laufe der Veranstaltung rund 60 Interessierte die Möglichkeit hatten, mit einem Arzt zu sprechen. Großen Wert legen Ärzte darauf, dass bei erhöhten Cholesterinwerten und Übergewicht sowie weiteren Risikofaktoren das Risiko für HerzKreislauf-Erkrankungen erhöht ist. Gerade bei diesen Betroffenen ist ein gut eingestellter Blutdruck besonders wichtig. Die meisten Ratsuchenden waren bereits über Bluthochdruck aufgeklärt und so stand bei vielen Gesprächen ein schlecht eingestellter Blutdruck im Mittelpunkt. Einige der Betroffenen nahmen nur ein oder zwei Blutdrucksenker ein, andere deutlich mehr. Den Betroffenen wurde empfohlen, mit ihrem Arzt über die medikamentöse Therapie zu sprechen und bei Bedarf einen Hypertensiologen aufzusuchen. Bei einigen der Ratsuchenden war die Tablettenkombination ungünstig, bei anderen wiederum war es zu Unverträglichkeiten von Medikamenten gekommen. Das Gespräch suchten auch gut therapierte Hypertoniker, die eine ärztliche Zweitmeinung einholen wollten. Weitere Themen waren neue Therapien wie insbesondere die Nierennerven-Deaktivierung (Sympathikusablation). Die Ärzte motivierten die Patienten dazu „Herr über den eigenen Blutdruck“ zu werden: Durch regelmäßige Blutdruckselbstmessung und einen Blutdruckpass können Patient und Arzt auch über längere Zeit den Blutdruck und die Effektivität der Blutdruckeinstellung kontrollieren.

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Die Kongresspräsidenten Professor Dr. Joachim Hoyer (rechts) und Professor Dr. Reinhold Kreutz begrüßten die zahlreichen Besucher, die der Einladung der Deutschen Hochdruckliga nach Berlin gefolgt waren.


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„In der Nierenforschung ergeben sich stets neue Rätsel“ Im DRUCKPUNKT-Interview Professor Dr. med. Armin Kurtz, Preisträger des Franz-Gross-Wissenschaftspreises 2010 Professor Dr. med. Armin Kurtz hat am Institut für Physiologie der Universität Regensburg den Lehrstuhl für Physiologie inne und ist Sprecher des Sonderforschungsbereichs 699 mit dem Schwerpunkt Niere. Er ist Mitherausgeber mehrerer wissenschaftlicher Journale, Gutachter für deutsche und internationale Forschungsförderinstitutionen sowie Präsident der Deutschen Physiologischen Gesellschaft. DRUCKPUNKT  Herr Professor Kurtz, Sie sind Grundlagenforscher und beschäftigen sich bereits seit vielen Jahren mit der Erforschung der Nierenfunktion. Hat dieses komplexe Organ inzwischen den Großteil seiner Geheimnisse Preis gegeben? Oder stoßen Sie noch immer auf Rätsel?

schungsbereich, dessen Sprecher Sie sind. Er trägt wesentlich zur Profilbildung der Universität Regensburg bei. Was ist Ihnen persönlich am wichtigsten bei diesem Projekt?

Professor Dr. Armin Kurtz  Auf diese Frage darf ich aus der Sicht eines leidenschaftlichen Krimilesers antworten. Der Kommissar hat den Täter nach längerer Jagd in einem weitläufigen Schloss in den letzten Zufluchtsraum zurückgedrängt, zu dem aus Sicht des Kommissars nur eine einzige Tür führt. Als dieser dann erwartungsfroh diese eine Tür öffnet, findet er den Raum leer vor, dafür aber zehn weitere, unerwartete Türen. Diese Erfahrung ist dem Wissenschaftler sehr geläufig. Man hat zwar einen Plan, aber man weiß nie, welche neuen, unerwarteten und spannenden Fragen sich bei der Verfolgung des Plans auftun. Insofern ergeben sich stets neue faszinierende Rätsel auch in der Nierenforschung.

Professor Dr. Armin Kurtz  Der Sonderforschungsbereich 699 hat für mich drei Bedeutungsebenen. Auf der naheliegendsten ermöglicht er mir und meinen Kollegen interdisziplinäre und synergistische Nierenforschung auf einem hohen und international wettbewerbsfähigen Niveau. Auf der zweiten Ebene ist der SFB 699 wichtig für die profilbildende Strukturentwicklung der Universität Regensburg, da er für diese einen wissenschaftstrategischen Anker bildet. Auf der dritten Ebene ist der SFB 699 wichtig, weil er ein national und international sichtbares Zeichen für konzentrierte Grundlagenforschung auf dem Nierensektor darstellt. Der SFB 699 ist deutschlandweit derzeit der einzige Sonderforschungsbereich, der sich fokussiert mit Nierenforschung beschäftigt.

DRUCKPUNKT  Die Deutsche Forschungsgemeinschaft bewilligte Ende 2009 die Weiterfinanzierung des Forschungsschwerpunkts „Niere“ an der Universität Regensburg. Seit 2006 gibt es den Sonderfor-

DRUCKPUNKT  Ist damit zu rechnen, dass aus Ihren Forschungsarbeiten in den kommenden Jahren konkrete diagnostische oder therapeutische Anwendungsmöglichkeiten erwachsen?


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Professor Dr. Armin Kurtz  Unsere Forschungsarbeiten sind vordergründig nicht auf eine direkte Anwendbarkeit in der medizinischen Praxis angelegt, sondern dienen vom Grundsatz her dem kausalen Verständnis von Funktionsabläufen in der Niere. Wir erforschen das Renin-AngiotensinSystem (RAS), das durch ein komplexes Zusammenspiel verschiedener Hormone den Salz- und Wasserhaushalt des Körpers steuert. Störungen der normalen Funktionsabläufe sind in der Regel allerdings krankheitsrelevant, woraus sich indirekt die medizinische Bedeutung unserer Arbeiten für den Menschen erschließt. Wir können aus unseren Arbeiten auch Erklärungen für Therapieverläufe ableiten. Ich will zwei Beispiele aus unserer Forschung anführen, welche vom Thema her den Lesern des DRUCKPUNKTs vertraut sein könnten. In unseren Maus-Untersuchungen zu den reninbildenden Zellen der Niere, welche die Aktivität des RAS kontrollieren, haben wir festgestellt, dass diese Zellen über bestimmte Verbindungen miteinander kommunizieren. Wird diese Kommunikation gestört, geraten die Zellen außer Kontrolle und sondern unkontrolliert Renin in die Blutbahn ab, was zu einer massiven Hypertonie führt. Vor kurzem wurde beim Menschen ein genetischer Defekt dieser Kommunikation beschrieben. Es war für uns nicht überraschend, dass diese Mutation gemeinsam mit Hypertonie auftrat, weil wir den Ablauf des Krankheitsprozesses bereits verstehen und auch erklären können. Das zweite Beispiel resultiert aus der schon lange bekannten Wechselwirkung zwischen dem Salzhaushalt des Körpers und der Aktivität des RAS. Wir versuchen in unseren Arbeiten zu verstehen, über welche fundamentalen Mechanismen der Salzhaushalt die Aktivität der reninbildenden Zellen beeinflusst. Die Bedeutung einer diätetischen Kochsalzrestriktion für den Blutdruck steht in der aktuellen medizinischen Diskussion. Den medizinischen Empfehlungen, den Kochsalzkonsum in unserer Gesellschaft in etwa zu halbieren, werden Studien entgegengehalten, in welchen diätetische Kochsalzrestriktion keine deutlichen und vor allem nachhaltigen Auswirkungen auf den Blutdruck zeigte. Das ist aus der Sicht unserer Forschung auch nicht verwunderlich, da eine Reduktion der Kochsalzzufuhr das RAS kompensatorisch aktiviert, was den Körper zum Salzsparen anhält. Entsprechend wird sich an der Salzbilanz

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und am Blutdruck bei moderater Kochsalzdiät nichts Gravierendes ändern. Nimmt man dem Körper allerdings diesen Kompensationsmechanismus, indem man das RAS pharmakologisch mit ACE-Inhibitoren oder Sartanen hemmt, dann erzielt man damit wesentlich deutlichere Blutdrucksenkungen bei Kochsalzrestriktion als bei salzreicher Ernährung, bei der das RAS per se gedämpft ist. DRUCKPUNKT  Was liegt Ihnen generell bei Ihrer Arbeit besonders am Herzen? Professor Dr. Armin Kurtz  Als einem in der Physiologie angelandeten Mediziner liegt mir in meinen Forschungsarbeiten der Bezug zum Menschen sehr am Herzen. Die Arbeit mit Stellvertretermodellen wie Maus oder Zellkultur setzt voraus, dass das zu untersuchende Phänomen auch relevant im Menschen auftritt. In diesem Sinne liegt mir die Aufklärung fundamentaler Prozesse mehr am Herzen als die Bestimmung quantitativer Effekte am Versuchstier. Wichtig ist für mich auch die Entwicklung und Einbindung neuer Methoden, so sie sich naheliegend für den Fortschritt in der genuinen Forschungsfrage als erforderlich erweisen. Sehr am Herzen liegt mir auch die Ausbildung von Nachwuchsforschern aus der Medizin oder den Naturwissenschaften. Ich versuche ihnen Interesse, Engagement, Zielstrebigkeit, die Fähigkeit sich wundern zu können, aber auch Aufrichtigkeit in der Forschung zu vermitteln. DRUCKPUNKT  Welchen Herzenswunsch würden Sie sich gerne in den nächsten Jahren erfüllen? Professor Dr. Armin Kurtz  Ich mache kein Hehl daraus, herzlich gerne vor den schwedischen König treten zu wollen, um den Nobelpreis für Medizin aus seinen Händen entgegen zu nehmen. Da Ihre Frage aber wahrscheinlich impliziert, dass die Erfüllung des Herzenswunsches in meinen persönlichen Möglichkeiten und Kräften liegen sollte, hätte ich auch solche Wünsche parat. Ich würde gerne zusammen mit meiner Frau die interessanten Regionen der Erde kennenlernen, die ich bislang dienstlich noch nicht bereist habe. Dazu zählen vorrangig Afrika und das nördliche Skandinavien.

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Preisträger der Wissenschaftspreise 2010 Franz-Gross-Medaille 2010 Erstmals verliehen wurde im vergangenen Jahr die Franz-Gross-Medaille zur Würdigung herausragender Verdienste um die Deutsche Hochdruckliga. Ausgezeichnet wurde 2010 Professor Dr. med. Dieter Klaus in Anerkennung seines Engagements für die Deutsche Hochdruckliga.

Dieter-Klaus-Förderpreis 2010 Der Dieter-Klaus-Förderpreis für die Hochdruckforschung ging 2010 an Dr. med. Kerstin Benz und Dr. med. Ulrike Raff. Kerstin Benz erhielt den Preis für ihre Arbeit „Early glomerular alterations in genetically determined low nephron number“. Sie studierte Humanmedizin an der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg und promovierte dort 2002. Benz arbeitet als Fachärztin mit Schwerpunkt Kindernephrologie in der Kinder- und Jugendklinik des Universitätsklinikums Erlangen. Ulrike Raff erhielt den Preis für ihre Arbeit „Salt intake determines retinal arteriolar structure in treatment resistant hypertension independent of blood pressure“. Raff hat an der Julius-Maximilians-Universität in Würzburg Humanmedizin studiert und dort 2002 promoviert. Sie ist Assistenzärztin an der Medizinischen Klinik 4 der Friedrich-Alexander-Universität in Erlangen-Nürnberg mit dem ® Schwerpunkt Nephrologie und Hypertensiologie. Der Dieter-Klaus-Förderpreis der Deutschen Hypertonie Stiftung DHS ist mit 7.500 Euro dotiert und wird seit 1989 verliehen.

Dr.-Adalbert-Buding-Förderpreis 2010 Der Dr. Adalbert Buding Forschungspreis 2010 ging an Mirjam Schuchardt in Anerkennung ihrer Arbeit „ACE inhibitors decrease formation of ROS in vascular smooth muscle cells and lead to decreased vasoconstrictive responses of angiotensin II“. Schuchardt studierte Biochemie / Molekularbiologie an der Friedrich-Schiller-Universität in Jena und promoviert derzeit an der Charité – Universitätsmedizin Berlin. Sie arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Charité, Medizinische Klinik IV für Nephrologie am Campus Benjamin Franklin. Der Forschungspreis betrug 10.000 Euro und wird seit 2001 verliehen.

Promotionspreis 2010 Der Promotionspreis wird jungen Wissenschaftlern für eine herausragende Dissertation verliehen und ist mit 3.000 Euro dotiert. Der Preis ging 2010 an Dr. med. Fabian Arndt und Dr. med. Sebastian Brähler. Fabian Arndt erhielt den Preis für seine Dissertation „Entwicklung eines Bluthochdruckmodells mit hypertensiven Endorganschäden in C57BL/6J Mäusen“. Er studierte Humanmedizin am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf und promovierte dort in der Medizinischen Klinik III. Arndt arbeitet als Assistenzarzt im Friedrich-Ebert-Krankenhaus Neumünster, Abteilung für Allgemeinchirurgie. Sebastian Brähler bekam den Preis verliehen für seine Dissertation „Genetische Suppression endothelialer K Ca3.1 und K Ca2.3Kanäle unterbricht die EDHF-vermittelte Vasodilatation und erzeugt Hypertonie“. Brähler studierte Humanmedizin an der Philipps-Universität Marburg und promovierte dort in der Klinik für Innere Medizin, Schwerpunkt Nephrologie. Er ist als Assistenzarzt und wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Klinik IV für Allgemeine Innere Medizin und Nephrologie der Uniklinik Köln tätig.

Preis für Medizin-Publizistik 2010 Der Preis für Medizinpublizistik wird verliehen für Medienbeiträge oder besondere Verdienste in der Aufklärung der Bevölkerung über die Gefahren des hohen Blutdrucks in Fernsehen, Hörfunk, Zeitungen und Zeitschriften. Er ging 2010 an die Redaktion Quivive vom Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb). Der Preis ist mit 2.500 Euro dotiert und wird seit 1985 verliehen.   Professor Dr. Armin Kurtz, Preisträger des Franz-Gross-Wissenschaftspreises 2010, im DRUCKPUNKT-Interview auf Seite 16.


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Informationsabend in Marl

Großer Besucherandrang Z

Ina Retkowitz / Medienhaus Bauer

um Informationsabend am 24. Januar 2011 waren fast mehr Besucher ins Marien-Hospital nach Marl gekommen, als in der Cafeteria Platz fanden. Gleiche mehrere Vorträge zum Thema Bluthochdruck standen an diesem Abend auf dem Programm. Dr. Markus Schmidt, Chefarzt der Klinik für Nephrologie, sprach über die Ursachen von Bluthochdruck, über Blutdruckwerte und Blutdruck-Messmethoden. Dr. Christoph König, Chefarzt der Abteilung für Allgemeine Innere Medizin, informierte die Anwesenden über die Behandlungsmöglichkeiten von Bluthochdruck. Dabei kamen Lebensgewohnheiten ebenso zur Sprache wie Medikamente. Professor Dr. Martin Spiecker, Chefarzt der Klinik für Kardiologie, berichtete in seinem Vortrag über die Folgen von Bluthochdruck wie Gefäßschäden an Nieren und Herzen, Durchblutungsstörungen sowie Herzinfarkt und Schlaganfall. Nach Abschluss der Vorträge stellten die Besucher zahlreiche Fragen, die von den Ärzten ausführlich beantwortet wurden. Das Marien-Hospital in Marl informiert regelmäßig in einer offenen Veranstaltung über aktuelle Themen. Im vergangenen September hatte ein Informationsabend rund um das Thema Bluthochdruck so großen Zulauf gefunden, dass die Veranstaltung im Januar wiederholt wurde.

Die Mitglieder der Marler Selbsthilfegruppe Bluthochdruck haben beim Sport mit Gymnastiklehrerin Anke Brzozowski jede Menge Spaß und absolvieren so ganz nebenbei Übungen zur Ausdauer und Koordination.

Torsten Janfeld / Medienhaus Bauer

Selbsthilfegruppe Bluthochdruck in Marl

Mit großem Interesse verfolgten die Besucherinnen und Besucher im Marien-Hospital Marl die Vorträge rund um das Thema Bluthochdruck.

Im Laufe des Informationsabends wurde auch über die Selbsthilfegruppen Bluthochdruck informiert. Die Selbsthilfegruppen der Deutschen Hochdruckliga sind heute in allen Regionen Deutschlands vertreten. Die Marler Gruppe wurde bereits 1992 gegründet und gehört damit zu den ältesten Selbsthilfegruppen Bluthochdruck. Zur Gruppe zählen heute rund 30 Mitglieder, die sich jeden 1. Mittwoch im Monat um 17.30 Uhr zum Gespräch treffen. Zweimal wöchentlich findet unter Anleitung einer Gymnastiklehrerin für alle interessierten Gruppenmitglieder gemeinsamer Sport statt. Dabei stehen vor allem Übungen zur Ausdauer und Koordination auf dem Programm, um Reaktion, Gleichgewichtssinn und Merkfähigkeit zu trainieren. Außerdem begeben sich alle Interessierten jeden Samstag auf eine gemeinsame Wanderung und zweimal im Jahr wird ein Ausflug geplant. Nicht zuletzt beteiligen sich die Gruppenmitglieder regelmäßig am Marler Tag der Gesundheit und organisieren Vorträge zum Thema Bluthochdruck, Vorbeugung und Therapie. Auskünfte und weitere Informationen zur Selbsthilfegruppe Bluthochdruck in Marl gibt der Gruppenleiter Hans-Jürgen Bienert unter der Telefonnummer 0 23 65 / 2 18 01.

Weitere Informationen zu den Selbsthilfegruppen Bluthochdruck der Deutschen Hochdruckliga inklusive bundesweiter Übersichtskarte und Kontaktdaten der Ansprechpartner finden sich unter www.hochdruckliga.de.


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COMMUNICATION DESIGN AWARD 2011

Foto-Wettbewerb „Meine Stadt bewegt sich“ ®

Die Deutsche Hochdruckliga e. V. DHL – Deutsche Gesellschaft für Hypertonie und Prävention schreibt anlässlich des Kongresses „Hypertonie Köln 2011“ einen Foto-Wettbewerb aus zum Thema „Meine Stadt bewegt sich“. Erwartet werden Fotos von Menschen in Bewegung, die beispielsweise Fahrradfahren, Wandern, Inline Skaten, Skateboarden und andere Trendsportarten ausüben, die in der Stadt möglich sind. Die Botschaft der Fotos soll positive Aspekte betonen: „Das Leben ist schön – achten Sie auf Ihre Gesundheit“, „Lebensstiländerungen helfen den Blutdruck zu kontrollieren“. Die Wirkung der Fotos kann mit einem prägnanten Motto, Titel oder kurzem Text

wie „Aktiv gegen Bluthochdruck“ verstärkt werden. Eingereicht werden können bis zu 10 Fotoplakate pro Teilnehmer in beliebigem Format. Teilnehmen können alle Interessierten, auch die Teilnahme von Gruppen ist möglich. Für die besten Fotos werden drei ansehnliche Geldpreise vergeben: 1. Preis: 3.000 Euro 2. Preis: 2.000 Euro 3. Preis: 1.000 Euro Einsendeschluss ist der 4. Oktober 2011. Weitere Informationen sind zu finden unter www.hochdruckliga.de. Für Auskünfte stehen die Mitarbeiter der Geschäftsstelle in Heidelberg gern zur Verfügung: Telefon 0 62 21 / 5 88 55-0.

Neu gewählter Vorstand ®

Auf der Mitgliederversammlung der Deutschen Hochdruckliga e. V. DHL – Deutschen Gesellschaft für Hypertonie und Prävention im Dezember 2010 in Berlin wurde turnusgemäß ein neuer Vorstand gewählt für die Amtsperiode 2010 bis 2013: Professor Dr. Ulrich Kintscher, Charité – Universitätsmedizin Berlin, (Vorstandsvorsitzender), Professor Dr. Hans-Georg Predel, Deutsche Sporthochschule Köln (Stellvertretender Vorstandsvorsitzender), Dr. Siegfried Eckert, Herz- und Diabeteszentrum Nordrhein-Westfalen in Bad Oeynhausen, Professor Dr. Martin Hausberg, Städtisches Klinikum Karlsruhe, Professor Dr. med. Reinhold Kreutz, Stiftungsprofessor der Deutschen Hochdruckliga an der Charité – Universitätsmedizin Berlin, Professor Dr. Thomas Mengden, Kerckhoff Rehabilitations Zentrum Bad Nauheim, Jürgen Weber, Groß Schenkenberg (Patientenvertreter). Am 17. Januar 2011 wurde dann in einer konstituierenden Sitzung Professor Dr. Ulrich Kintscher zum Vorsitzenden und Professor Dr. Hans-Georg Predel zum stellvertretenden Vorsitzenden gewählt.

Neuer Patientenbeirat Ebenfalls neu gewählt wurde im Dezember 2010 in Berlin ein neuer Patientenbeirat: Fred Oppotsch (Vorsitzender), Leiter der Selbsthilfegruppe Bluthochdruck Gera, und Helmut Klein, Leiter der Selbsthilfegruppe Bluthochdruck Bad Dürrheim. Turnusgemäß ausgeschieden sind die bisherigen Patientenbeiräte, die sechs Jahre im Amt waren: Ruth Liebrecht, Leiterin der Selbsthilfegruppe Bluthochdruck Herten, und Wolfgang Mazart (ehem. Vors.), Leiter der Selbsthilfegruppe Bluthochdruck Stralsund. Der Vorstand der Deutschen ® Hochdruckliga e. V. DHL – Deutschen Gesellschaft für Hypertonie und Prävention und der Geschäftsführer bedanken sich recht herzlich bei den bisherigen Patientenbeiräten für ihr außerordentliches Engagement.

Deutsche Hypertonie Stiftung DHS® Die Arbeit der Deutschen Hochdruckliga ist nur möglich, weil engagierte und verantwortungsbewusste Mitmenschen die Deutsche Hypertonie Stiftung DHS® unterstützen. Wir sind auf Ihre Zuwendung angewiesen und danken Ihnen für Ihre Spende: Deutsche Hypertonie Stiftung DHS® Konto Nummer 0477005500 Commerzbank Heidelberg (BLZ 627 800 51)

DEUTSCHE HYPERTONIE STIFTUNG


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17. Mai 2011 – Welt Hypertonie Tag

Lebenswichtig ist nur eine Zahl: unter 140 / 90 mm Hg initiiert von der Welt Hypertonie Liga

17. Mai 2011

Unter diesem Motto sind auch 2011 im Rahmen des Welt Hypertonie Tags zahlreiche Veranstaltungen geplant. Ein Ideenrat6-Zylinder-Motor geber für aktive Mitglieder der Deutschen Hochdruckliga sowie Informationsmaterial können direkt bei der Geschäftsstelle ☼ 150 PS ☼ Baujahr 66 ☼ ☼ Finale Fussball-WM 0:1 ☼ in Heidelberg angefordert werden (Tel. 0 62 21 / 5 88 55-0) oder sind als Download verfügbar unter www.hochdruckliga.de/ Kreditkartennummer 4476 9876 1234 ☼ WHT2011-Folder.pdf.   Kragenweite 42 ☼ Schuhgrösse 46 ☼ Punkte in Flensburg: 11 ☼ Handy-Pin 5489 ☼ Muttis Telefonnummer 050 99887766 ☼ Sicherungscode FirmenServer: 6754439 ☼ Masse der Frau 95-95-95 ☼ Masse der Freundin 90-60-90

Kein erhöhtes Krebsrisiko durch Blutdrucksenker von Professor Dr. med. Horst Brass Beunruhigende Berichte über ein gering erhöhtes Krebsrisiko einer medikamentösen Therapie mit den Sartanen (so genannte AT1-Antagonisten) waren im letzten halben Jahr in verschiedenen Zeitschriften zu lesen. Verständlicherweise hat diese Meldung bei betroffenen Hochdruckpatienten Ängste ausgelöst. Besonnene und erfahrene Hochdruckärzte gerieten unter Erklärungsdruck gegenüber ihren besorgten Patienten. Da die Datenlage sehr schwach war, lautete ihr ausgewogener Rat meist: beobachtend abwarten oder auf ein alternatives Medikament umstellen. Sicher konnte dabei im Einzelfall eine bewährte Behandlung ins Stolpern geraten. Den Verdacht auf ein gering erhöhtes Tumorrisiko hatte die angesehene Zeitschrift Lancet Oncology ausgesprochen nach einer ersten umfangreichen Analyse im Sommer 2010.

Doch nach einer wiederholten genaueren Nachuntersuchung im November 2010 mit einer verfeinerLebenswichtig ist nur eine Zahl: ten Methode und sehr umfangreichen Daten hatte dieselbe Zeitschrift eine präzise Entwarnung geben können. Die vielfach bewährten Medikamente wie darf Ihr Blutdruck nicht sein. Höher Sartane, ACE-Hemmer, Kalziumantagonisten, Betablocker und Diuretika haben kein erhöhtes Krebsrisiko. Diese Erkenntnis kann letztlich noch nicht sicher für die Kombination Sartane und ACE-Hemmer ausgesprochen werden. Doch diese Kombination findet ohnehin bei der Hypertoniebehandlung in der Regel keine Anwendung. Die Entwarnung muss dazu führen, das Vertrauen der Patienten in die moderne leistungsfähige Hochdrucktherapie wiederherzustellen und ein mögliches Abwandern in weniger wirksame Alternativen zu verhindern.

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Nachruf Dr. med. Sigrid Gleichmann von Professor Dr. med. Dieter Klaus und Professor Dr. med. Friedrich-Wilhelm Lohmann Vor wenigen Tagen erreichte uns die schmerzliche Nachricht, dass Dr. med. Sigrid Gleichmann am 24. Februar 2011 in Bad Oeynhausen verstorben ist. Dr. Gleichmann hat sich über viele Jahre mit beispielloser Aktivität für die Ziele der Deutschen Hochdruckliga eingesetzt. Mit Dieter Klaus führte sie 1984 das erste Arzt-Patienten-Seminar der Deutschen Hochdruckliga in Dortmund durch. Seit 1987 war sie Mitglied der neu gegründeten Sektion Patienteninformation und maßgeblich an der Entwicklung von Merkblättern für Hochdruckpatienten beteiligt. Mit Dieter Klaus gab sie 1988 einen reich bebilderten Leitfaden für Arzt-Patienten-Seminare heraus, der eine dreimalige Auflage erlebte. Sie war mit wichtigen Beiträgen an mehreren Publikationen für Patienten beteiligt, die sie auch wissenschaftlich begleitete. Mit dem Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung und Friedrich-Wilhelm Lohmann entwickelte sie ein strukturiertes Schu-

lungsprogramm für Hochdruckpatienten. Auf ihre Initiative hin gab die Deutsche Hochdruckliga seit 1988 die Patientenzeitschrift „Blutdruck aktuell“ heraus, den Vorläufer des heutigen „DRUCKPUNKT“. Neben ihrer Tätigkeit für die Deutsche Hochdruckliga organisierte sie im Diabetes- und Herzzentrum Nordrhein-Westfalen jährliche Arzt-Patienten-Seminare und gründete den Club Vital, der sich für eine selbstverantwortliche Gesundheitsvorsorge einsetzt. Die Deutsche Hochruckliga verliert mit Dr. Gleichmann eine äußerst engagierte Ärztin, die durch ihre reichen Erfahrungen wesentlich zum Erfolg der Sektion Patienteninformation beigetragen hat. Die Deutsche Hochdruckliga wird ihr ein ehrendes Andenken bewahren. Unsere tiefe Anteilnahme gilt ihrer Familie und besonders ihrem Ehemann Professor Dr. med. Ulrich Gleichmann, der jahrelang ebenso aktiv wie seine Ehefrau im Vorstand der Deutschen Hochdruckliga tätig war.


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Blutdrucksenker und Erektionsstörungen von Privatdozent Dr. med. Magnus Baumhäkel und Professor Dr. med. Michael Böhm

Wissenschaftliche Studien haben keinen sicheren Zusammenhang zwischen Blutdrucksenkern und Erektionsstörungen erbracht. Diese werden durch ähnliche Faktoren begünstigt wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen und insbesondere Bluthochdruck.

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tems und insbesondere durch Gefäßschädigungen. Vor allem oxidativer Stress (Stoffwechselschieflage) führt zu einer Fehlfunktion der innersten Blutgefäßschicht (endotheliale Dysfunktion) und in Folge davon zu einer erektilen Dysfunktion. Studien haben nachgewiesen, dass die bekannten Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und insbesondere für Bluthochdruck auch Erektionsstörungen begünstigen. Deshalb kann eine erektile Dysfunktion eine Folge von Bluthochdruck sein. Außerdem sind Erektionsstörungen oft Vorläufer von Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall. Die Daten der TOMH-Studie (Treatment of Mild Hypertension Study) zeigen unter anderem eine Korrelation von Erektionsstörungen mit dem Lebensalter der Betroffenen, aber auch mit dem oberen (systolischen) Blutdruck (siehe Abbildung links). Vergleichbare Daten liegen auch für Diabetes, Nikotinkonsum und Fettstoffwechselstörungen vor. Die Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen den oxidativen Stress und damit Störungen der innersten Blutgefäßschicht, dem ersten Schritt zur Entstehung von Gefäßverkalkung (Arteriosklerose). Auch die Blutgefäße des Penis sowie dessen Schwellkörper werden davon beeinträchtigt, was im weiteren Verlauf zu Erektionsstörungen führen kann.

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Blutdrucksenker wirken unterschiedlich

it zunehmendem Alter haben immer mehr Männer mit Erektionsstörungen (erektiler Dysfunktion) zu kämpfen. Von erektiler Dysfunktion sprechen Mediziner, wenn es einem Mann über einen gewissen Zeitraum hinweg nicht oder nur selten gelingt, eine für ein befriedigendes Sexualleben ausreichende Erektion des Penis zu erzielen oder beizubehalten. Bis in die 1970er- und frühen 1980er-Jahre wurden vor allem psychische Faktoren dafür verantwortlich gemacht. Erst in den vergangenen beiden Jahrzehnten wurde erkannt, dass Erektionsstörungen in erster Linie körperliche Ursachen haben: Vor allem Durchblutungsstörungen sind dafür verantwortlich.

Vergleichbare Risikofaktoren Bei einer Erektion sind ganz unterschiedliche Organe und Systeme beteiligt wie beispielsweise das zentrale Nervensystem, Botenstoffe und die Blutgefäße. Deshalb kann eine Erektion auf verschiedene Arten negativ beeinflusst werden – zum Beispiel durch Störungen des Hormonsystems, des Nervensys-

Häufigkeit von Erektionsstörungen Häufigkeit der erektilen Dysfunktion (%)

25

10 5 0

45-49

50-54

55-59

60-64

Alter (Jahre)

65-69

<130

130-139 140-149 150-159 160-169

systolischer Blutdruck (mm Hg)

Einfluss des Alters und des systolischen Blutdrucks auf die Häufigkeit einer erektilen Dysfunktion (Quelle: Treatment of Mild Hypertension Study – TOMHS).

Die medikamentöse Therapie von Bluthochdruck wird häufig mit einer Verschlechterung der Erektionsfähigkeit eines Mannes in Verbindung gebracht. Deshalb wurden in wissenschaftlichen Studien die Effekte der verschiedenen Blutdrucksenker auf die Erektionsfähigkeit untersucht. Betablocker  Es wird vermutet, dass Betablocker durch die Hemmung der Gefäßerweiterung (periphere Vasodilatation) und des zentralen Nervensys-


PRAXIS

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tems die Erektionsfähigkeit beeinträchtigen können. Eine übergreifende Analyse der großen BetablockerStudien der 1990er-Jahre hat gezeigt, dass bei der Einnahme von Betablockern das Auftreten einer erektilen Dysfunktion nur geringfügig zunimmt. Eine wichtige Rolle spielt zudem die Psyche der Patienten, die von den möglichen Nebenwirkungen wissen. Die so genannten selektiven Betablocker scheinen eher keine Auswirkungen auf das Sexualleben zu haben. Der Betablocker Nebivolol hatte in einigen tierexperimentellen und klinischen Untersuchungen positive Effekte auf die Erektionsfähigkeit.

0,20

Erektile Dysfunktion Keine erektile Dysfunktion

0,15 0,10 0,05 0,00 1

Diuretika  Es liegen nur wenige Daten bezüglich der Wirkung von Diuretika auf die Erektionsfähigkeit vor. Geringe Teilnehmerzahlen und Kombinationstherapien mit ACE-Hemmern, AT1Antagonisten oder Kalziumantagonisten sowie fehlende Angaben zur Erektionsfähigkeit verringern die Möglichkeiten, die Ergebnisse dahingehend zu interpretieren. Allerdings war in der bereits erwähnten TOMH-Studie das Thiaziddiuretikum Chlortalidon nach zwölfmonatiger Therapie mit einer signifikanten Verschlechterung der Erektionsfähigkeit verbunden. Dieser Effekt war jedoch nach 24 Monaten nicht mehr nachweisbar. Kalziumantagonisten  Es liegen keine auswertbaren klinischen Studien vor, die den Einfluss von Kalziumantagonisten auf die Erektionsfähigkeit untersucht haben. Daten aus den späten 1980er-Jahren lassen einen negativen Effekt von kurzwirksamen Kalziumantagonisten (Dihydropyridin-Typ) vermuten. In großen klinischen Studien, bei denen die Effekte mehrerer Substanzen untersucht wurden, bestätigen sich diese Ergebnisse jedoch nicht. Lediglich eine Beobachtungsstudie in der Allgemeinbevölkerung weist auf mögliche negative Effekte hin. ACE-Hemmer und AT1-Antagonisten  Der Salzund Wasserhaushalt des Körpers wird durch das so genannte Renin-Angiotensin-System (RAS) reguliert, einem Zusammenspiel verschiedener Botenstoffe. Ist das RAS überaktiv, so kann es Bluthochdruck und oxidativen Stress begünstigen. Das wiederum führt zur endothelialen Dysfunktion und damit zu einer Einschränkung der Erektionsfähigkeit. Auch auf die Schwellkörper des Penis wirkt sich das Renin-Angiotensin-System aus. Deshalb könnte die Hemmung der Überaktivität dieses Systems durch ACE-Hemmer oder AT1-Antagonisten auch positive Effekte auf die Erektionsfähigkeit haben.

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Erektile Dysfunktion als Vorläufer von Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Kumulative Inzidenz

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2

Jahre

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5

Die Sterblichkeit von Männern mit erektilen Funktionsstörungen liegt höher (blaue Kurve) als bei Männern ohne erektile Funktionsstörungen. *Kumulative Inzidenz: Gesamtsterblichkeit bezogen auf die Personenzahl zu Beginn der Beobachtung (Quelle: ONTARGET/TRANSCEND-Studien).

Im Tiermodell konnte dies insbesondere für AT1Antagonisten gezeigt werden. Darüber hinaus weisen kleinere Studien nach, dass bei Hypertonikern sowohl ACE-Hemmer als auch AT1-Antagonisten die Erektionsfähigkeit positiv beeinflussen. Diese positiven Effekte bestätigten sich auch in verschiedenen Beobachtungsstudien. Eine weltweit durchgeführte Studie (ONTARGET/TRANSCEND) konnte keinen Vorteil für den ACE-Hemmer Ramipril im Vergleich zum AT1-Antagonisten Telmisartan oder der Kombination beider Substanzen nachweisen. Im TRANSCEND-Studienarm wurde die Erektionsfähigkeit der Teilnehmer durch die Behandlung mit Telmisartan im Vergleich zu einem Scheinmedikament nicht signifikant beeinflusst. Ursächlich für dieses Ergebnis könnten die geringe Teilnehmerzahl und die kurze Beobachtungsdauer sein.

Autoren › Privatdozent Dr. med. Magnus Baumhäkel ist Oberarzt der Klinik für Innere Medizin III, Kardiologie, Angiologie und Internistische Intensivtherapie, des Universitätsklinikums des Saarlandes, Homburg Saar. Er ist Internist und Angiologe mit Forschungsschwerpunkt vaskuläre Biologie, insbesondere periphere Perfusionsstörungen. › Professor Dr. med. Michael Böhm ist Direktor der Klinik für Innere Medizin III, Kardiologie, Angiologie und Internistische Intensivtherapie, des Universitätsklinikums des Saarlandes, Homburg Saar.


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FOR S CH UNG

Blutdrucksenker

Frauen leiden häufiger unter Nebenwirkungen von Privatdozentin Dr. med. Anna Mitchell

Bei den ersten medizinischen Studien zu Bluthochdruck wurden nur Männer berücksichtigt. Entsprechend wenig war darüber bekannt, wie sich die Wirkungen einer blutdrucksenkenden Therapie bei Männern und Frauen unterscheiden. Doch inzwischen weiß man mehr.

A

nnähernd zwei Drittel der Patienten in Deutschland, deren Tod direkt auf Bluthochdruck zurückgeführt wird, sind Frauen. Während im jüngeren Erwachsenenalter weniger Frauen als Männer an Hypertonie erkranken, nimmt die Anzahl der Frauen mit Bluthochdruck nach dem 50sten Lebensjahr schneller zu und nähert sich zunehmend der Zahl der betroffenen Männer an. Jüngere Frauen haben im Vergleich zu Männern ein geringeres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Man nimmt an, dass der niedrigere Blutdruck von Frauen vor der Menopause ein Grund dafür ist. Die Hormonumstellung in der Menopause scheint daran beteiligt zu sein, dass sich das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen beider Geschlechter in höherem Alter angleicht. Zu den Mechanismen, die Unterschiede in der Häufigkeit des Auftretens von Bluthochdruck bei Männern und Frauen erklären können, gehören Einflüsse der Geschlechtshormone auf den Salz- und Wasserhaushalt des Körpers. Weibliche Geschlechtshormone scheinen insbesondere vor einem Blutdruck-Anstieg zu schützen, der durch hohen Salzkonsum verursacht wird. Denn die Hormone verringern bei Frauen die Aktivität des Renin-Angiotensin-Systems und fördern die Salz-Ausscheidung über den Urin.

Frauen waren unterrepräsentiert In den ersten großen Hypertonie-Studien wurden keine Frauen berücksichtigt. Und auch im Verlauf waren Frauen über lange Zeit in Therapie-Studien unterrepräsentiert. Doch heu-

te ist erwiesen, dass eine gute Blutdruckeinstellung das HerzKreislauf-Risiko für beide Geschlechter verringert. Übereinstimmend empfehlen die deutschen, die europäischen und die US-amerikanischen Leitlinien zur Behandlung der arteriellen Hypertonie die Änderung des Lebensstils bereits ab hochnormalen Blutdruckwerten – also bei oberen Blutdruckwerten zwischen 120 und 139 mm Hg sowie bei unteren Werten zwischen 80 und 89 mm Hg. Bei der immer größer werdenden Zahl übergewichtiger und adipöser Patienten mit Bluthochdruck steht die Gewichtsabnahme im Vordergrund. Erste Untersuchungen haben allerdings gezeigt, dass gerade bei Frauen eine Gewichtsabnahme zur Senkung des Risikos von Herz-Kreislauf-Erkrankungen schwerer zu erreichen ist. Bei diätetischen Empfehlungen ist zu beachten, dass durch die hormonellen Umstellungen in der Menopause der Blutdruck vieler Frauen erstmalig auf Kochsalzkonsum reagiert (siehe auch Seite 30: „Altes und Neues vom Salz“). So kann eine Einschränkung des Kochsalzkonsums besonders bei älteren Patientinnen hilfreich sein.

Blutdrucksenker für Frauen Derzeit wird bei den wichtigen Entscheidungen zur Therapie von Bluthochdruck kein Unterschied zwischen Männern und Frauen gemacht: Das betrifft die Einleitung einer medikamentösen blutdrucksenkenden Therapie, die Blutdruck-Zielwerte und auch die Auswahl von Medikamenten.


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Diuretika  Für eine Monotherapie werden Frauen, die an Bluthochdruck leiden, derzeit am häufigsten Diuretika verordnet. Diuretika vom Typ der Thiazide können einen günstigen Einfluss auf den Knochenstoffwechsel haben und Knochenabbau mindern. Dem gegenüber steht allerdings ein ungünstiger Effekt auf den Glukosestoffwechsel: Thiazid-Diuretika erhöhen bei beiden Geschlechtern das Diabetesrisiko. Während einer Diuretikatherapie treten bei Frauen häufiger als bei Männern Nebenwirkungen auf, die den Elektrolytstoffwechsel betreffen. Dazu gehören beispielsweise ein zu niedriger Natriumspiegel (Hyponatriämie) oder ein zu niedriger Kaliumspiegel (Hypokaliämie). Betablocker  Es ist davon auszugehen, dass Betablocker bei Männern und Frauen den Blutdruck gleichermaßen effektiv senken. Allerdings sind bei Frauen Nebenwirkungen deutlich häufiger: zum Beispiel eine zu starke Senkung der Herzfrequenz und des Blutdrucks oder höhergradige Herzrhythmusstörungen. Diese können unter anderem als Folge eines langsameren Abbaus bestimmter Betablocker in der Leber auftreten. Kalziumantagonisten  Für den Einsatz von Kalziumantagonisten bei Frauen lässt die Datenlage bisher keine abschließende Beurteilung zu. Doch möglicherweise ist bei einer auf Kalziumantagonisten basierenden Therapie das Risiko von HerzKreislauf-Erkrankungen für ältere Frauen erhöht. Die Beobachtungsstudie der World-Health-Initiative (WHI) liefert derzeit die größte Datenbasis für die Wirkung von Blutdrucksenkern bei Frauen. Sie zeigte, dass Frauen ein erhöhtes Risiko haben an Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu sterben, wenn sie eine Monotherapie mit einem Kalziumantagonisten erhielten. In der ALLHAT-Studie (Antihypertensive and Lipid Lowering Treatment to prevent Heart Attack Trial: 47 Prozent Frauen) wurde dagegen kein erhöhtes Mortalitätsrisiko für eine auf Kalziumantagonisten basierende antihypertensive Therapie festgestellt, lediglich das Risiko für Herzschwäche (Herzinsuffizienz) war erhöht. Die VALUE-Studie (Valsartan Antihypertensive Long-term Use Evaluation) ergab einen Vorteil der antihypertensiven Therapie mit Amlodipin für Frauen. Wassereinlagerungen an den Beinen (periphere Ödeme) traten bei der Behandlung mit einem Kalziumantagonisten bei Frauen deutlich häufiger auf. ACE-Hemmer  Die durch verschiedene ACEHemmer hervorgerufene Blutdrucksenkung ist für

Frauen und Männer vergleichbar. In den meisten Studien, in denen die Effekte von ACE-Hemmern auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen und die Sterberate untersucht wurden, waren Frauen deutlich unterrepräsentiert. Das könnte ein Grund dafür sein, dass diese Untersuchungen in der Summe für Frauen weniger Vorteile einer Therapie mit ACEHemmern zeigten. Die HOPE Studie (Heart Outcomes Prevention Evaluation Study: 26 Prozent Frauen), in der Hochrisiko-Patienten untersucht wurden, zeigte allerdings für Frauen eine Reduktion der Sterberate an Herz-Kreislauf-Erkrankungen um 38 Prozent. Das ist den Ergebnissen bei den Männern vergleichbar. Die häufigste Nebenwirkung einer ACE-Hemmer Therapie, ein trockener Reizhusten, tritt bei Frauen etwa zweimal häufiger auf als bei Männern. AT1-Antagonisten  Die Wirkungen von AT1-Antagonisten in der LIFE-Studie (Losartan Intervention for Endpoint Reduction in Hypertension: 54 Prozent Frauen) und der CHARM-Studie (Candesartan in Heart Failure – Assessment of reduction in mortality and morbidity: 21 Prozent Frauen) waren für Männer und Frauen vergleichbar. Unter den verschiedenen Medikamentenklassen haben AT1Antagonisten gerade bei Frauen das günstigste Nebenwirkungsprofil.

AT1-Antagonisten bevorzugen Insgesamt ist der Nutzen einer blutdrucksenkenden Therapie für Frauen gesichert und dem für Männer vergleichbar. Bei Frauen treten jedoch häufiger Nebenwirkungen auf als bei Männern, was bei den blutdrucksenkenden Medikamenten aus allen Wirkstoffklassen zu beobachten ist. In Anbetracht der Einflüsse körpereigener Östrogene auf das Renin-Angiotensin-System und unter Berücksichtigung des günstigen Nebenwirkungsprofils sollten AT1-Antagonisten bei Frauen bevorzugt eingesetzt werden.

Autorin › Privatdozentin Dr. med. Anna Mitchell ist als leitende Oberärztin an der Klinik für Nephrologie des Universitätsklinikums der Universität Duisburg-Essen tätig. Sie ist Fachärztin für Innere Medizin mit Schwerpunkt Nephrologie und DiplomJournalistin.

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FOR S CH UNG

Passivrauchen erhöht Blutdruck bereits bei Vorschulkindern von Privatdozentin Dr. med. Elke Wühl und Professor Dr. med. Franz Schaefer

Heidelberger Ärzte konnten in einer Kindergarten-Studie nachweisen, dass Passivrauchen der Eltern den Blutdruck von Vorschulkindern erhöht.

D

as Blutdruckniveau eines Menschen wird durch vielfältige Einflüsse wie Alter, Geschlecht, Ernährung, Rauchen, Übergewicht, Fettstoffwechselstörungen oder Diabetes bestimmt. Auch das Vorliegen von Nierenerkrankungen und noch viele weitere Faktoren spielen dabei eine mehr oder weniger große Rolle. Wahrscheinlich entsteht die Anlage zum Bluthochdruck nicht erst im Erwachsenenalter, sondern wird bereits vor der Geburt und in den ersten Lebensjahren festgelegt. In Studien wurde nachgewiesen, dass ein niedriges Geburtsgewicht und eine frühe Geburt das Risiko eines Menschen erhöht, im Erwachsenenalter an Bluthochdruck zu erkranken. Das gilt ebenso für mütterliches Rauchen oder einen zu hohen Blutdruck der Mutter während der Schwangerschaft. Bislang wurde aber noch nicht umfassend untersucht, ob diese Risikofaktoren, die beim Erwach-

Kumulativer Effekt von Passivrauchen, elterlicher Adipositas und Hypertonie auf den Blutdruck bei Vorschulkindern 103

Systolischer Blutdruck

65

Diastolischer Blutdruck

64

102

63 mm Hg

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61

0

1

2

60 0 3 Anzahl Risikofaktoren

1

2

Blutdruckniveau bei Vorschulkindern ohne und mit 1, 2 oder 3 Risikofaktoren: in diesem Beispiel Passivrauchen, Bluthochdruck und Übergewicht der Eltern.

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senen Bluthochdruck begünstigen, schon bei Kindern den Blutdruck nach oben treiben. Bekannt ist jedoch, dass es ein so genanntes ‚Tracking’ des Blutdrucks gibt. Das bedeutet, Kinder mit erhöhtem Blutdruck haben später ein höheres Risiko für Bluthochdruck und Erwachsene mit Bluthochdruck hatten wahrscheinlich schon im Kindesalter höhere Blutdruckwerte. Vor diesem Hindergrund erscheint es besonders wichtig, schon sehr früh und möglichst bereits im Kindesalter Risikofaktoren zu erkennen und falls möglich auch zu vermeiden.

Risikofaktoren bei Vorschulkindern Im Rahmen einer Studie wurde während der Einschulungsuntersuchungen bei über 4.200 Vorschulkindern aus Heidelberg und dem RheinNeckar-Kreis der Blutdruck gemessen. Außerdem wurden die Eltern zu bekannten oder vermuteten Risikofaktoren für Bluthochdruck befragt und zur Gesundheit ihres Kindes. Dabei wurden zum einen Faktoren erfasst, die Kinder bereits vor der Geburt beeinflussen wie Geburtsgewicht und Schwangerschaftsdauer sowie Bluthochdruck, Diabetes oder Rauchen der Mutter während der Schwangerschaft. Zum anderen wurden familiäre und Umwelteinflüsse ermittelt wie Übergewichtigkeit der Kinder oder Eltern, Angaben zum elterlichen Zigarettenkonsum sowie weitere familiäre Risikofaktoren wie Bluthochdruck, andere HerzKreislauf-Erkrankungen oder Diabetes. In der Heidelberger Kindergarten-Studie (publiziert online in Circulation, 10. Januar 2011) ließen sich bereits bei Kindern im Alter zwischen 5 und 6 Jahren mehrere signifikante Einflussfaktoren auf den Blutdruck nachweisen. Eine große Rolle spielte schon in diesem Alter das Gewicht. Bei übergewichtigen Kindern war der obere (systolische) Blutdruck im Durchschnitt fast 4 mm Hg höher als bei normalgewichtigen Kindern, fettleibige Kinder lagen sogar 6 mm Hg höher. Weitere Risi-


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?

Rauchen während der Schwangerschft

Frühgeburtlichkeit Übergewicht

Geschlecht

Niedriges Geburtsgewicht

Medikamente

Körpergröße

Passivrauchen

Chronische Erkrankungen

Elterliches Übergewicht Elterlicher Bluthochdruck

Mütterlicher Bluthochdruck während Schwangerschaft

? Bildungsniveau

Bluthochdruck Risikofaktoren für die Entstehung von Bluthochdruck bei Kindern

kofaktoren für einen höheren Blutdruck waren ein niedriges Geburtsgewicht, mütterlicher Bluthochdruck während der Schwangerschaft, elterlicher Bluthochdruck und Passivrauchen.

Passivrauchen – ein vermeidbarer Risikofaktor Bislang war der schädliche Einfluss des Passivrauchens auf das Herz-Kreislauf-System nur für Erwachsene nachgewiesen worden: Passivrauchen führt zu Störungen der Gefäßfunktion, Bluthochdruck und einem erhöhten Risiko für Arteriosklerose, Herzinfarkt und Schlaganfall. In der vorliegenden Studie konnte erstmals bereits bei Vorschulkindern ein Effekt des Passivrauchens auf den Blutdruck gezeigt werden. In rund 33 Prozent der befragten Familien wurde geraucht. Bei den Kindern aus diesen Familien lag der obere Blutdruck im Schnitt 1 mm Hg höher und der untere Blutdruck 0.5 mm Hg höher als bei Kindern aus Nichtraucher-Familien. Die Wahrscheinlichkeit einen höheren Blutdruck zu haben, war bei passivrauchenden Kindern um 21 Prozent erhöht. Der absolute Unterschied erscheint zwar nicht allzu groß, doch zum blutdrucksteigernden Effekt des Passivrauchens addieren sich weitere Faktoren: Je mehr Risikofaktoren bei den Kindern vorlagen wie Bluthochdruck oder Übergewicht der Eltern (siehe Abbildung links), desto höher war ihr Blutdruck.

Vorbeugende Maßnahmen Nur wenige Risikofaktoren für Bluthochdruck (siehe Abbildung oben) sind direkt beeinflussbar.

Umso wichtiger erscheint es, vermeidbare Risiken zu minimieren. Nicht nur bei Kindern, sondern auch bei Erwachsenen sollte daher auf eine möglichst gesunde Lebensweise geachtet werden. Neben einer ausgewogenen Ernährung zur Gewichtsoptimierung gehören dazu auch effektive Maßnahmen für eine rauchfreie Umgebung. Unterstützt wurde das Projekt durch die Manfred Lautenschläger-Stiftung, die Günter ReimannDubbers Stiftung, die Dietmar Hopp Stiftung und die Schweizerische Hypertonie Gesellschaft.

Autoren › Privatdozentin Dr. med. Elke Wühl ist Oberärztin am Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin der Universität Heidelberg, Sektion für Pädiatrische Nephrologie. Sie ist Fachärztin für Kinderheilkunde mit Schwerpunkt Nephrologie und Hypertensiolo® gin DHL . › Professor Dr. med. Dr. h.c. Franz Schaefer ist Leiter der Sektion für Pädiatrische Nephrologie des Zentrums für Kinder- und Jugendmedizin der Universität Heidelberg und Leiter des KfH-Nierenzentrums für Kinder- und Jugendliche, Heidelberg. Er ist Facharzt für Kinderheilkunde mit Schwerpunkt ® Nephrologie und Hypertensiologe DHL . In der Gesellschaft für Pädiatrische Nephrologie ist er Sprecher des Arbeitskreises Hypertonie.

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L ES ERBRI EFE

Experten der Deutschen Hochdruckliga beantworten Ihre Fragen Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe zu kürzen. Die Beiträge geben nicht die Meinung der Deutschen Hochdruckliga, der Schriftleitung oder der Redaktion wieder.

Weniger Nebenwirkungen? Margot F. aus Wolfratshausen fragt: Ich bin 78 Jahre alt, rauche nicht und trinke keinen Alkohol. Ich wiege bei einer Größe von 161 cm rund 53 Kilo. Seit einigen Monaten nehme ich 1/8 Tablette eines Kalziumantagonisten (5 mg). Damit liegt mein Blutdruck bei 133 / 72 mm Hg. Aber ich leide sehr unter Nebenwirkungen wie Schmerzen, Kribbeln und Taubheitsgefühlen an den Füßen. Diese machen mich beim Gehen und Stehen unsicher und sind sehr schmerzhaft. Können Sie mir einen Blutdrucksenker nennen, der nicht so viele Nebenwirkungen hat? Professor Dr. Horst Brass antwortet: Kalziumantagonisten senken den Blutdruck sehr gut, können aber Schwellungen und Rötungen an den Beinen hervorrufen. Sie erreichen mit der extrem niedrigen Dosis von 1/8 Tablette erfreulicherweise einen normalen Blutdruck von 132 / 70 mm Hg. Ich denke, Sie könnten mithilfe Ihres Hausarztes einen Auslassversuch wagen. Trotzdem würde ich Ihnen empfehlen, die Beschwerden in Ihren Beinen genauer untersuchen zu lassen. Ein Arzt sollte die Durchblutung und die Nervenversorgung überprüfen. Sollte Ihr Blutdruck wieder steigen, können Sie uns gern erneut nach einem verträglichen Medikament fragen.

DAS HERZ-KREISLAUF-TELEFON Noch Fragen? Am Herz-Kreislauf-Telefon stehen Experten der Deutschen Hochdruckliga Rede und Antwort: Telefon 0 62 21 / 5 88 555, Montag bis Freitag 9.00 bis 17.00 Uhr. Auch Anfragen per Post oder E-Mail (hochdruckliga@t-online.de) sind willkommen. Ein Gespräch mit Ihrem Hausarzt können die Antworten jedoch nicht ersetzen.


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L E SE R B R I E F E

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Werte niedrig genug? Rudi M. aus Winterberg fragt: Vor einem Jahr bin ich in Rente gegangen. Damals war ich übergewichtig und hatte einen Blutdruck von etwa 160 / 110 mm Hg und einen Puls von 93 Schlägen pro Minute. Mein Arzt hat mir einen Betablocker gegen den zu hohen Blutdruck verschrieben und empfohlen, abzunehmen und mehr Sport zu treiben. Inzwischen bin ich normalgewichtig und achte auf gesunde Ernährung. Vor ungefähr einem halben Jahr hat mein Arzt das blutdrucksenkende Medikament abgesetzt. Heute liegt mein Blutdruck bei 115 / 75 mm Hg, mein Puls bei 65 Schlägen pro Minute. Kann ich damit zufrieden sein oder muss ich noch mehr tun? Professor Dr. Horst Brass antwortet: Wahrscheinlich hat vor allem Ihr gesundheitsbezogener Lebensstil zu Ihrem guten Erfolg geführt. Sie konnten Ihre deutlich krankhaften Werte reduzieren und fast überkompensieren. Doch Sie sollten daran denken, dass ein zu niedriger Blutdruck Ihre Befindlichkeit stören könnte, ohne weitere Verbesserungen zu bringen. Ich denke, Sie können mit diesem Ergebnis zufrieden sein. Aber das sollten Sie auf jeden Fall noch mal mit Ihrem Arzt besprechen.

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› Professor Dr. med. Horst Brass ist Hypertensiologe DHL . Er war vor seinem Ruhestand viele Jahre Direktor der Medizinischen Klinik A im Klinikum Ludwigshafen. BMG_Anzeige_Druckpunkt_210x148mm_03-2011

31.03.2011

8:33 Uhr

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ERNÄH R UNG

Mission Mars -

Gesundheitsforschung im Weltraumexperiment von Privatdozent Dr. med. Jens Titze

Um eine Weltraumfahrt zu simulieren, lebt derzeit eine mehrköpfige Crew mehrere Monate streng isoliert. Das gibt Wissenschaftlern die einmalige Gelegenheit, die Wirkung von Salz im Organismus unter Laborbedingungen zu studieren. Das Ernährungsexperiment liefert erstaunliche Ergebnisse.

A

us der Tube kam die Astronauten-Nahrung beim Isolationsexperiment Mars500 (siehe Kasten Seite 31) nicht. Was dort auf den Teller kam, sah eher aus wie eine „normale“ Mahlzeit. Dennoch war die Zusammensetzung der Kost streng wissenschaftlich kontrolliert. Das bot den Forschern die einmalige Gelegenheit zu beobachten, wie sich eine langfristige Reduktion der Kochsalzzufuhr auf die Gesundheit auswirkt. Die Ergebnisse sind erstaunlich. Unsere Arbeitsgruppe aus dem Interdisziplinären Zentrum für Klinische Forschung und der Klinik für Nieren- und Bluthochdruckerkrankungen erforscht den Zusammenhang zwischen Kochsalzzufuhr, Natriumstoffwechsel und Bluthochdruckerkrankungen. Es handelt sich dabei um die aufwändigste Langzeituntersuchung des gesamten Projekts. Es wurde als eines von elf deutschen Teilprojekten vom Deutschen Zentrum für Luftund Raumfahrt (DLR) ausgewählt.

Volkskrankheit Bluthochdruck Wir schätzen, dass circa 35 Millionen Menschen in Deutschland einen zu hohen Blutdruck haben. Diese hohe Zahl ist besonders kritisch, weil zu hoher Blutdruck auf die Dauer für die Entwicklung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall verantwortlich ist und damit eines der wichtigsten Gesundheitsprobleme in Deutschland darstellt. Ernährungsgewohnheiten werden als wichtiger Auslöser für das Auftreten von Bluthochdruck angesehen. Dabei scheint unter anderem zu hoher Kochsalzkonsum eine wichtige Rolle zu spielen. Allerdings ist es besonders

schwierig, die Auswirkung von reduzierter Kochsalzzufuhr auf den Blutdruck des Menschen unter Alltagsbedingungen zu untersuchen. So liegt die durchschnittliche tägliche Kochsalzaufnahme bei uns in Mittelfranken mit zwölf Gramm pro Tag doppelt so hoch wie von der Weltgesundheitsorganisation empfohlen. Problematisch dabei ist, dass mehr als drei Viertel der täglichen Kochsalzmenge durch so genannte „industriell gefertigte Lebensmittel“ aufgenommen wird. Selbst wenn wir also die Auswirkung reduzierter Kochsalzzufuhr unter Alltagsbedingungen beim Menschen untersuchen wollten: Wir schaffen es nicht, weil es den Studienteilnehmern unmöglich ist, in ihrem Alltag versteckte Kochsalzquellen in den Lebensmitteln richtig einzuschätzen.

Ideale Forschungsbedingungen Deshalb bietet das Mars500-Projekt die einzigartige Möglichkeit, im Rahmen der Weltraumforschung Fragen der Gesundheitsforschung zu untersuchen, die trotz ihrer immensen Bedeutung im „normalen Leben“ bisher nicht erforscht werden können: die Auswirkung von lang anhaltender Reduzierung der Kochsalzzufuhr auf den Blutdruck des Menschen. Denn in dem geschlossenen Stoffwechselsystem, der „Raumkapsel“, können wir Wissenschaftler exakt steuern, was jeder Kosmonaut täglich zu sich nimmt. Dazu mussten wir einerseits gemeinsam mit unseren russischen Partnern die simulierte Weltraumstation gleichzeitig in eine Stoffwechselstation umfunktionieren und daneben auch die Verpflegung der Kosmonauten organisieren - mit Hintergedanken natürlich:


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E R NÄH R U N G

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Wir wollten bei der 500-tägigen Simulation, ohne dass die Probanden das wissen, über Monate die Kochsalzzufuhr von zwölf auf neun und dann auf sechs Gramm täglich reduzieren, während alle anderen Nahrungsbestandteile konstant gehalten werden.

Weniger Salz - gut für die Gesundheit Sowohl bei der 2009 stattgefundenen 105-Tage Studie, als auch ganz aktuell im Rahmen des „Hinfluges zum Mars“ während der Mars500 Studie, konnten wir die extrem kontrollierten Bedingungen nutzen, um bei zehn gesunden Probanden den Effekt von langfristiger Kochsalzreduktion in den Lebensmitteln überprüfen zu können. Die Ergebnisse beider Studien sind beeindruckend. Selbst bei diesen gesunden Probanden führte eine verminderte Kochsalzzufuhr in der Nahrung zu einer deutlichen Senkung des Blutdrucks. Dies belegt, dass salzreduzierte Ernährung nicht nur für Nieren- und Bluthochdruckkranke von Nutzen ist. Auch bei Gesunden könnte dies langfristig Schlaganfall, Herzinfarkt und Arteriosklerose vorbeugen – Volkskrankheiten, die nicht nur den betroffenen Menschen Lebensqualität raubt und sie vital bedroht, sondern auch für das gemeinsam finanzierte Gesundheitssystem eine ernsthafte Bedrohung darstellt. Eine aktuelle Schätzung aus den USA geht davon aus, dass pro Jahr etwa 50.000 bis 100.000 Herzinfarkte oder Schlaganfälle vermieden werden könnten, wenn der tägliche Kochsalzkonsum langfristig um drei Gramm reduziert würde. Daneben schätzt man, dass diese Präventionsmaßnahme das Gesundheitssystem um 10 bis 24 Milliarden US-Dollar pro Jahr entlasten würde. Diese Sicht basiert auf der Annahme, dass die Reduzierung der täglichen Kochsalzzufuhr um drei Gramm den Blutdruck auf Dauer um etwa 1,8 mm Hg (geschätzter niedriger Effekt) bis 3,5 mm Hg (geschätzter hoher Effekt) senken kann (New England Journal of Medicine 2010;362, Seite 590-599). Mars500 liefert jetzt erstmals wirkliche Langzeitdaten beim Menschen, die diese Abschätzung experimentell untermauern: Langfristiger Kochsalzkonsum erhöht den Blutdruck stärker als gedacht. Von besonderem Interesse ist hierbei, dass sämtliche im Rahmen des Mars500-Menüplans eingesetzten Lebensmittel nicht nur standardisiert industriell gefertigt waren, sondern auch mit höchster Qualität auf dem deutschen Lebensmittelmarkt verfügbar sind. Im nächsten Schritt ist deshalb die Übertragung der "Weltraumbefunde" in den Alltag geplant.

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Mission Salz Im Weltraumexperiment Mars500 wird der Hin- und Rückflug zum Mars simuliert. Seit dem 3. Juni 2010 verbringt eine sechsköpfige Crew in der Nähe von Moskau mindestens 520 Tage unter Raumfahrtbedingungen. Die Teilnehmer leben luftdicht isoliert in einem Komplex von verschiedenen Raummodulen. Kontakt ist nur noch über Funk und E-Mail mit der Bodenstation möglich. Das Essen wurde zu Beginn des Projekts mit eingeschlossen und ist streng rationiert. Im Vorfeld des 520-tägigen Projekts startete am 31. März 2009 ein Experiment, bei der die Teilnehmer 105 Tage isoliert lebten. Das Experiment endete am 14. Juli 2009. Teil des Weltraumexperiments Mars500 ist eine Untersuchung zum Salzhaushalt des menschlichen Körpers unter der Leitung von Privatdozent Dr. med. Jens Titze.

Wichtiger Beitrag zur Prävention Warum ist Mars500 für uns so besonders? Vermutlich ist es zunächst die Begeisterung für die Idee, Gesundheitsforschung mit Weltraumforschung zu kombinieren und die weltweit längste Stoffwechselstudie beim Menschen zu ermöglichen. Aus dieser Begeisterung ist mittlerweile ein russisch-deutsches Kooperationsprojekt erwachsen, um die einzigartigen Möglichkeiten der Weltraumforschung zu nutzen und Menschen über einen langen Zeitraum unter perfekt standardisierten Bedingungen untersuchen zu können. Wir wollen damit einen gewichtigen Beitrag für die Bluthochdruckforschung liefern sowie Ansatzpunkte für eine hoffentlich bald erfolgreichere Prävention einer Volkserkrankung. Der nächste Schritt hierzu wird sein, mit Hilfe der Mars500 Menüpläne jetzt auch den Blutdruck des Menschen unter Alltagsbedingungen zu senken, um den langfristigen gesundheitserhaltenden Effekt kochsalzreduzierter Nahrung nicht nur abzuschätzen, sondern auch im Rahmen von klinischen Studien sichtbar zu machen. Gemeinsam mit unseren Mars500-Partnern aus der Lebensmittelindustrie und einer Krankenkasse machen wir uns derzeit Gedanken, wie sich ein solches Vorhaben in naher Zukunft in Deutschland realisieren lässt.

Autor › Privatdozent Dr. med. Jens Titze forscht und arbeitet am Universitätsklinikum Erlangen, Medizinische Klinik 4 für Nephrologie und Hypertensiologie. Ein Schwerpunkt seiner internationalen Arbeitsgruppe ist die Erforschung des Zusammenhangs von Salzkonsum und Bluthochdruck.


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RATG EBER

Altes und Neues vom Salz von Professor Dr. med. Dieter Klaus

Immer häufiger können Verbraucher auf Lebensmittelverpackungen nachlesen, wie viel Salz in einem Produkt enthalten ist. Doch bei den meisten Angaben ist Rechnen gefragt.

K

ochsalz ist für den Menschen lebensnotwendig. Der chemische Name lautet Natriumchlorid und entsprechend besteht Salz aus Natrium und Chlorid. Natrium ist für die Erregbarkeit von Nerven und Muskeln wichtig und Salz hält den Wassergehalt im Körper aufrecht. Aber auch für Kochsalz gilt die unwiderlegbare Feststellung von Paracelsus aus dem 16. Jahrhundert: „All Ding' sind Gift und nichts ohn' Gift; allein die Dosis macht, das ein Ding kein Gift ist“. pro Portion

Kalorien

Zucker

Fett

gesättigte 'Fettsüren

Kochsalz

6%

11%

1%

2%

5%

113 10 g 0,8 g 0,3 g 0,3 g Richtwerte in % für Tageszufuhr

Die Richtwerte pro

Unklare Angaben auf Verpackungen

Tag (Guideline Dai-

Um die Abschätzung des Salzgehalts von Lebensmitteln zu erleichtern, wurde bereits vor Jahren eine so genannte Ampelkennzeichnung der Lebensmittel vorgeschlagen. Diese sollte für Inhaltsstoffe wie Zucker und Salz mit Farben angeben, wie gesund oder ungesund die Lebensmittel sind: grün bedeutet „unbedenklich“, gelb „grenzwertig“ und rot „weniger wäre gesünder“. Doch diese Form der Kennzeichnung wurde kürzlich vom EU-Parlament abgelehnt. Heute wird der Verbraucher zunehmend durch die so genannten GDAs (Guideline Daily Amounts, zu deutsch: Richtwerte pro Tag) informiert. GDAs weisen zum Beispiel darauf hin, wie viel Prozent der täglich empfohlenen Menge Salz in einer Portion des betreffenden Lebensmittels enthalten ist. Schon seit Jahren geben viele Hersteller freiwillig auf Lebensmittelpackungen an, wie viele Kalorien und wie viel Zucker, Fett, gesättigte Fettsäuren und Natrium in 100 Gramm des betreffenden Lebensmittels enthalten sind. Diese Angaben sind ohne Bezug auf die tägliche Aufnahmemenge nur bedingt hilfreich, da man die Zahlen auf eine Portion umrechnen muss, um die zugeführte Tagesmenge

ly Amounts, abgekürzt GDAs) geben auf den Verpackungen die wichtigsten Inhaltsstoffe eines Lebensmittels an.

zu erhalten. Für die Salzaufnahme wird außerdem meist nicht der Gehalt an Salz, sondern an Natrium angegeben. Will man aus dieser Angabe den Salzgehalt errechnen, muss man die Menge an Natrium mit 2,5 multiplizieren.

Salzbeschränkung ist schwierig Bei den GDAs wiederum ist es gleichgültig, ob Natrium oder Kochsalz aufgelistet wird, da der Anteil der täglich empfohlenen Menge genannt ist. Das Beispiel zeigt (Abbildung links), dass bei Konsum einer Portion des betreffenden Lebensmittels nur 0,3 Gramm Kochsalz aufgenommen wird, also nur 5 Prozent der täglich empfohlenen Salzmenge. Bei einer halben Pizza können es aber schon fast 70 Prozent sein. Allerdings müssen Verbraucher genau auf die Portionsgröße achten, die auf den Packungen genannt sind. Oft werden Portionsgrößen sehr niedrig angesetzt, deshalb ist eine realistische Selbsteinschätzung für die Berechnung notwendig. Doch trotz der neuen Kennzeichnung bleibt es schwierig, die täglich aufgenommene Salzmenge auf die von der Deutschen Hochdruckliga empfohlenen 6 Gramm täglich zu reduzieren. Denn schon im Brot ist ein nicht unbeträchtlicher Anteil der empfohlenen Salzmenge enthalten: Vier Scheiben Brot mit jeweils 35 Gramm steuern bereits 2 Gramm Salz bei. Die Deutsche Hochdruckliga unterstützt deshalb Initiativen, den Salzgehalt von Lebensmitteln generell zu vermindern. Das wird bereits in einer Reihe von Ländern wie Finnland, Großbritannien und Portugal effektiv durchgeführt. Angestrebt wird in Deutschland

Die Nährwertangaben auf den Verpackungen beziehen sich oft auf sehr kleine Portionen.


Druckpu nkt

R AT GE B E R

Aus g a b e 1 /2 0 1 1

die Reduzierung auf 50 Prozent des derzeitigen Gehalts. Diese generelle Reduktion soll schrittweise innerhalb mehrerer Jahre erfolgen, da geringe Verminderungen von beispielsweise 10 Prozent innerhalb von zwei Jahren geschmacklich kaum wahrgenommen werden.

Die Deutsche Hochdruckliga empfiehlt Salzreduktion Indianische Stämme in Brasilien kommen bis heute wie in prähistorischen Zeiten mit 0,5 bis 1 Gramm Kochsalz pro Tag aus. In den westlichen Industrienationen nimmt die Bevölkerung 8 bis 12 Gramm Kochsalz zu sich, davon sind 75 bis 80 Prozent in industriell verarbeiteten Lebensmitteln enthalten wie Brot, Wurst, Käse und Fertiggerichte. Der optimale Kochsalzbedarf wird auf 3 bis 4 Gramm pro Tag geschätzt. Zahlreiche Untersuchungen haben gezeigt, dass der Blutdruck steigt, wenn der Betreffende mehr als 6 Gramm Kochsalz pro Tag zu sich nimmt. Wird Bluthochdruck gefördert, so werden auch deren Folgen wie Herzinfarkt, Schlaganfall und Herzschwäche begünstigt. Umgekehrt kann durch eine Beschränkung des Kochsalzes auf 6 Gramm pro Tag ein erhöhter Blutdruck um bis zu 8 mm Hg gesenkt werden, ein normaler Blutdruck um 1 bis 2 mm Hg. Durch eine Beschränkung des Salzkonsums werden auch die Häufigkeit von Bluthochdruck und seine Folgen vermindert. In Nordkarelien in Finnland konnte beispielsweise durch die Verminderung der durchschnittlichen Kochsalzaufnahme um 6 Gramm – sie sank von 14 auf 8 Gramm täglich - innerhalb von 30 Jahren der Blutdruck um 15 mm Hg gesenkt werden. Zugleich verringerte sich die Häufigkeit von tödlichen Herzinfarkten und Schlaganfällen um 75 Prozent. Jedoch sinkt nur bei etwa 40 Prozent der Menschen durch eine Kochsalzbeschränkung der Blutdruck. Aber Salz ist auch unabhängig vom Blutdruck ein Risikofaktor für Herz- und Kreislauf-Erkrankungen. Dies zeigen Untersuchungen in Japan. Dort geht eine überhöhte Kochsalzaufnahme unabhän-

Kochsalzverbrauch pro Tag Durschschnittliche Kochsalzmenge

enthalten im durchschnittlichen Tagesverbrauch von:

1 g

Grundlebensmittel unverarbeitet: Gemüse, Kartoffeln, Getreide, Milch, Fleisch

2 – 3 g

Brot: alle Sorten

3 – 5 g

Brotbelag: Wurst, Schinken, Pökelware, Käse, Fischmarinaden

4 – 5 g

Industriell bearbeitete Lebensmittel (Konserven, Fertiggerichte) oder selbst zubereitete Speisen

1 – 2 g

Nachsalzen und Würzen mit salzhaltigen Gewürzen der Speisen bei Tisch

gig von der Blutdruckhöhe mit einer auf das 3fache erhöhten Schlaganfallhäufigkeit einher. Für den Hochdruckkranken gilt darüber hinaus, dass generell durch Kochsalzbeschränkung die Wirkung blutdrucksenkender Medikamente verbessert und somit Medikamente eingespart werden können.

Die wichtigsten Salzspartipps Die Deutsche Hochdruckliga gibt in ihrer Broschüre „Bluthochdruck – das lässt sich regeln!“ viele praktische Hinweise, wie Salz reduziert werden kann: Ω sparsam oder nicht Salzen beim Kochen Ω Wurst und Käse nur in Maßen essen Ω gepökelte Speisen vermeiden Ω Fischmarinaden vermeiden Ω Fertiggerichte vermeiden Ω Verzicht auf Nachsalzen bei Tisch Ω frische Gewürze statt Kochsalz verwenden.

Autor › Professor Dr. med. Dieter Klaus war bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1990 Direktor der Medizinischen Klinik der Städtischen Kliniken Dortmund und ist seitdem für die Selbsthilfegruppen der Deutschen Hochdruckliga tätig.

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Die Empfehlungen der Deutschen Hochdruckliga für Betroffene „Bluthochdruck – das lässt sich regeln!“ können in der Geschäftsstelle der Deutschen Hochdruckliga gegen eine geringe Gebühr bestellt werden: ® Deutsche Hochdruckliga e. V. DHL – Deutsche Gesellschaft für Hypertonie und Prävention, Berliner Straße 46, 69120 Heidelberg. Telefon 0 62 21 / 5 88 55-0, Fax 0 62 21 / 5 88 55-25, www.hochdruckliga.de, hochdruckliga@t-online.de.


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REZEPTE

Genuss für Leib und Seele Nachtisch: Mal als kleine Mahlzeit zwischendurch, mal als Frühstück und mal als trüben Tagen ein Fantasievolle Obstsäfte passen einfach immer. Und sie lassen selbst an bisschen Sommerstimmung aufkommen.

Zutaten für 4 Drinks 2 kleine Bananen 2 Orangen 100 g Walnüsse 0,5 l Magermilch 200 g fettarmer Joghurt 4 EL Honig 1 TL Vaniellearoma 1/2 Orange (unbehandelt) 4 Walnusshälften 8 Minzeblättchen zum Garnieren

Bananen-Orangen-Mix

und Fruchtfleisch in Stücke schneiBananen schälen und klein schneiden. Orangen schälen, halbieren Mixer füllen. Obst und Nüsse im den. Walnüsse grob zerkleinern und mit den Fruchtstückchen in den Mixer zu Püree verarbeiten. dem Frucht-Walnuss-Püree verNach und nach Magermilch, Joghurt und Honig hinzufügen und mit mengen. Zum Schluss mit Vanillearoma abschmecken. in 4 Scheiben schneiden und je 1 Bananen-Orangen-Drink auf große Gläser verteilen. Orangenhälfte ießchen stecken. Drinks damit Orangenscheibe, 1 Walnusshälfte und 2 Minzeblättchen auf ein Holzsp garnieren und sofort servieren. Tipp em sind sie reich an mehrfach Walnüsse sind eine der gehaltvollsten Quellen für Antioxidantien. Außerd sie eine wertvolle Proteinquelle dar: ungesättigten Fettsäuren, die das Herz schützen. Zusätzlich stellen 50 g Walnüsse enthalten 8 g Eiweiß. Pro Drink: 276 kcal, 10 g Eiweiß, 8 g Fett, 38 g Kohlenhydrate

Powerdrinks – Variationen aus Obst und Gemüse Über 130 raffinierte Rezepte mit Obst- und Gemüsesäften regen zum Entsaften, Mixen und Shaken an. So entstehen Drinks, die nicht nur der Gesundheit, sondern auch der Seele gut tun: pur oder mit Milch, mit Molke oder Tee gemixt. Ergänzt werden die Rezepte mit Tipps zu Inhaltsstoffen, Wirkungsweisen und Zubereitung. Aus der Reihe „Die besten Rezepte“: Powerdrinks – Variationen aus Obst und Gemüse. Compact Verlag 2010, 96 Seiten, 3 Euro, ISBN 978-3-8174-6579-8.


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R E ZE P T E

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Kiw itraum Kiwis schälen und pürieren. Mit den Säften gut mischen. Saftmix in Gläser füllen und mit Apfelspalten garnieren. Kühl servieren. Pro Drink: 180 kcal, 2 g Eiweiß, 1 g Fett, 37 g Kohlenhydrate

Zutaten für 2 Drinks 200 g Kiwi 200 ml Ananassaft 200 ml Apfelsaft Apfelspalten zum Garnieren

Ausgezeichnete Blutdruckmessgeräte

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Vitaminampel Kiwis schälen und in Scheiben schneiden. Grüne Kiwischeiben in der Küchenmaschine mit 2 EL Orangensaft vermischen. Zu einer gleichmäßigen Masse pürieren, die Kiwikerne sollten möglichst intakt bleiben. In 2 Gläser einfüllen. Gelbe Kiwischeiben in eine saubere Küchenmaschine geben, mit 4 EL Orangensaft vermischen und pürieren, bis eine gleichmäßige Masse entsteht. Diese Mischung entlang einem Löffelrücken über die grüne Zutaten für 2 Drinks 2 grüne Kiwis 2 gelbe Kiwis 8 EL Orangensaft 150 g Himbeeren

Kiwimischung gießen. Himbeeren mit restlichem Orangensaft pürieren, bis die Masse eine gleichmäßige Konsistenz hat. Diese Mischung entlang einem Löffelrücken über das gelbe Kiwipüree gießen. Auf diese Weise entstehen 3 verschiedene Schichten. Sofort servieren. Tipp Kiwis sind reif, wenn sie auf leichten Fingerdruck nachgeben.

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Höchster Messgenauigkeit und Zuverlässigkeit vertrauen auch 77 % aller deutschen Ärzte in der Praxis. (Quelle: API-Studie der GfK 01/2010).

Pro Drink: 68 kcal, 0 g Eiweiß, 0 g Fett, 12 g Kohlenhydrate Premium-Qualität für die Gesundheit www.boso.de


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Beetbestellung mit Keimgut

Segelkommando

persönliches Fürwort

Südfrucht

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einen Namen tragen

zwei Stoffteile verbinden

germanischer Wurfspieß

lange, schmale Landzunge gleichgültig (das ist mir ...)

Nische in Gaststätten

großer Lärm

Umlaut Mittelpunkt e. Heilbades

10 2

Internetadresse (engl. Abk.)

Tanzschritt (franz.)

eingedickter Fruchtsaft Arzneiröhrchen

intern. Seenotzeichen (Abk.)

am vergangenen Tag ital. Großstadt/ Ldsspr.

vermuten

8

Feld-, Freilager

Verkehrsmittel (Kurzw.)

Vater (Kosename) Bewohner der schweiz. Hptst.

persönl. Fürwort (3. und 4. Fall)

einer Sache Würde verleihen

Schnittblumengefäß

Helfer bei Entscheidungen

Schiffszubehör in der Nähe von

roter Edelstein

6

knapp, wenig Raum lassend

salpetersaures Salz

2

3

4

5

6

Fingerreif

Kanton der Schweiz

Südamerikaner

Arbeitsentgelt

Spielkarte

Muskel-, Pflanzenfaser

deutsche Vorsilbe

gleichfalls

7

Prophetin

5

weg

Kurort am Meer

größter Hafen Italiens

1

Gleichgewicht

Kurzw.: Untergrundbahn

Halteband an Kleidern

Lebkuchenunterlage

med.: Milz

moderne Schlagermusik

Leine

technisches Gerät

türkischer Ehrentitel Abk.: Panoramaschichtaufnahme

Fürst von Monaco

3

1

schmale Öffnung

Mineralfarbe

Himmelsrichtung

9

Wohnraum

allg. Bezeichnung für Eiweiß

Abk.: per Adresse

Streichmusiker

Reifezeit

erster Halswirbel

lat.: Herz

Sinnesorgan

lautm. für den Schluckauf (ugs.)

künstl. Gewässer

Verpackungsmaterial

11

Abk.: Hypertext Transfer Protocol Kehrgerät

amtl. Erlass

Windschattenseite

Gegenteil von krank

Strahlenart für medizin. Zwecke

Abk.: Alttuberkulin Masse zum Aufstreichen

gehoben: aufwärts

Patronin der Augenkranken

Hafen von Athen bekannter Sänger

Beinspreizübung

poetisch: unbeständig

stets

Zahlstelle, Gelddepot

Randbeet

4

7

8

9

10

®

svd1623.6-28

11

Für alle Gewinner gibt es zusätzlich ein Jahr kostenfreie Mitgliedschaft in der Deutschen Hochdruckliga.


ien

R ÄT S E L

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1. Preis

Il Mondo della Pasta

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Frische Pasta selbst gemacht

37

Das Lösungswort des Preisrätsels im DRUCKPUNKT 3 – 4 / 2010 lautete „Hypnotherapie“.

Das vollautomatische Oberarm-Blutdruckmessgerät OMRON MIT-Elite Plus. Das Gerät verfügt über eine PC-Schnittstelle mittels USB-Kabel sowie über 90 Speicherplätze und eine Mittelwertanzeige der letzten drei Messwerte. Falls Blutdruckwerte ober- oder unterhalb der Normwerte liegen, wird dies ebenso angezeigt wie unregelmäßige Pulsschläge.

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Il Mondo della Pasta: Frische Pasta selbst gemacht mit dem italienischen Koch Sante de Santis. Ein Kochbuch mit ausführlichen Anleitungen und 60 typischen Rezepten aus ganz Italien. Gestiftet von der Druckerei NINO Druck, Neustadt.

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3. Preis Der Ratgeber aus dem Trias Verlag „Bluthochdruck. Endlich wieder gute Werte“ von Professor Dr. med. Martin Middeke.

Wenn Sie an unserem Preisrätsel teilnehmen möchten, notieren Sie bitte das Lösungswort und schicken Sie es an uns per Post oder Fax:

Deutsche Hochdruckliga Berliner Straße 46 69120 Heidelberg Fax 0 62 21 – 5 88 55-25

Einsendeschluss ist der 15. Juni 2011. Das Lösungswort erscheint in der Ausgabe 2/2011. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen, die Gewinner ermittelt das Los.

Sudoku-Rätsel Sudoku-Rätsel

... der der japanische japanische Rätselspaß Rätselspaß ... ... ... DasDiagramm Diagrammist istmit mitden denZahlen Zahlen11bis bis99aufzufüllen. aufzufüllen.Dabei Dabeidarf darfjede jedeZahl Zahlin injeder jederZeile Zeile Das undjeder jederSpalte Spalteund undin injedem jedem3x3-Feld 3x3-Feldnur nureinmal einmalvorkommen. vorkommen. und VielVergnügen Vergnügenbei beidiesem diesemjapanischen japanischenRätselspaß. Rätselspaß. Viel

44 66 99 55 22 66 44 55 33 22 44 77 99 33 88 22 66 55 33 55 11 22 11 77 99 55 44 33 66 44 11 99 22

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11 11 22 99 44 88 88 77 22 99 77 55 44 99 33 11

44 66 55

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V ORS CH AU

Impressum

Nachgefragt bei Jürgen Weber (Jahrgang 1939). Hotel- und Gastronomiefachmann mit eigenen Betrieben in Baden-Württemberg und Schleswig-Holstein, seit 2004 im Ruhestand. Vorstandsmitglied des Deutschen Naturheilkundevereins und ehrenamtlicher Geschäftsführer des Naturheilkundevereins Lübeck. Leiter der Selbsthilfegruppe Bluthochdruck Lübeck und seit Dezember 2010 Patientenvertreter im Vorstand der Deutschen Hochdruckliga.

1. Worüber können Sie sich immer wieder freuen? Über die seltenen Wildobstarten im Naturgarten meiner Frau. 2. Worüber ärgern Sie sich am meisten? Über meine eigenen Fehler und Unzulänglichkeiten. 3. Wie steht es zurzeit um Ihre Gesundheit? Es geht mir gut und ich fühle mich wohl. 4. Was essen Sie am liebsten? Wildgemüse aus dem eigenen Garten und Hochseefisch in verschiedenen Variationen. 5. Welchen Sport treiben Sie? Dog-Walking, täglich mindestens eine Stunde schnelles Gehen mit meinen Hunden. 6. Wie können Sie sich am besten entspannen? Beim Lesen und einem Glas trockenen Rotwein. 7. Welcher Kino- oder Fernsehfilm hat Ihnen in letzter Zeit am meisten gefallen? Buddenbrooks mit Armin Mueller-Stahl. 8. Welches Buch hat Sie besonders beeindruckt? August Bier: „Die Seele“ und Felix Kersten: „Die Heilkraft der Hand“. 9. Was bereitet Ihnen zurzeit am meisten Kopfzerbrechen? Was ich dazu beitragen kann, dass den Selbsthilfegruppen der Deutschen Hochdruckliga der Nachwuchs nicht ausgeht.

4 8 6 5 7 1 3 9 2 2 7 3 4 8 9 5 6 1 1 5 9 2 3 6 7 4 8 5 9 2 8 4 3 6 1 7 3 6 4 1 9 7 8 2 5 8 1 7 6 2 5 9 3 4 9 2 8 7 6 4 1 5 3 7 3 5 9 1 2 4 8 6 6 4 1 3 5 8 2 7 9 5 3 9 1 7 2 4 6 8 1 2 4 8 9 6 5 7 3 7 8 6 3 5 4 1 9 2 3 5 7 2 4 1 6 8 9 9 4 2 5 6 8 7 3 1 6 1 8 9 3 7 2 4 5

› Gemüse schützt vor Herzinfarkt

4 9 3 6 2 5 8 1 7

› Blutdruckmessen gestern und heute

2 7 1 4 8 3 9 5 6

› Bluthochdruck und Demenz

8 6 5 7 1 9 3 2 4

Lesen Sie in der nächsten Ausgabe:

Auflösung des SUDOKU-Rätsels Seite 37

10. Was möchten Sie in Ihrem Leben unbedingt noch machen? Eine Reise mit meiner Frau auf die japanische Insel Hokkaido, wo die von uns als eigene Sorte gezüchtete Haskap Lonicera noch als wilde Art vorkommt und vom Volk der Ainu schon seit vielen Jahrhunderten zur Verzögerung von Alterserscheinungen eingesetzt wird.

Herausgeber: ® Deutsche Hochdruckliga e.V. DHL Deutsche Gesellschaft für Hypertonie und Prävention Deutsches Kompetenzzentrum Bluthochdruck Geschäftsführer: Dr. Joachim Leiblein Geschäftsstelle: Berliner Straße 46, 69120 Heidelberg Telefon: (0 62 21) 5 88 55- 0 Telefax: (0 62 21) 5 88 55-25 Internet: www.hochdruckliga.de E-Mail: hochdruckliga@t-online.de Schriftleitung: Prof. Dr. med. Rainer Düsing Prof. Dr. med. Martin Paul Redaktion: Dr. Anette Huesmann (v.i.S.d.P.), Heidelberg; für namentlich gekennzeichnete Beiträge sind die Autoren verantwortlich. – Adresse siehe Geschäftsstelle – Anzeigen: ® Deutsche Hochdruckliga e.V. DHL – Adresse siehe Geschäftsstelle – Titelfoto: Robert Kneschke – www.fotolia.com Gestaltung und Layout: Kaisers Ideenreich, 67435 Neustadt / Wstr., www.kaisers-ideenreich.de Druck und Versand: NINO Druck GmbH, 67435 Neustadt / Wstr., www.ninodruck.de Vorstand der Deutschen Hochdruckliga: Prof. Dr. med. Ulrich Kintscher, Berlin (Vorsitzender) Prof. Dr. med. Hans-Georg Predel, Köln (stellv. Vorsitzender) Dr. med. Siegfried Eckert, Bad Oeynhausen Prof. Dr. med. Martin Hausberg, Karlsruhe Prof. Dr. med. Reinhold Kreutz, Berlin Prof. Dr. med. Thomas Mengden, Bad Nauheim Jürgen Weber, Groß Schenkenberg Schirmherrin der Deutschen Hochdruckliga: Dr. med. Marianne Koch, Tutzing Bezug: DRUCKPUNKT kann bei der Bundesgeschäftsstelle der Deutschen Hochdruckliga zum Jahrespreis von 21,40 Euro (inkl. MwSt. und Versandkosten) abonniert werden. Das Einzelheft kostet 4 Euro. Für die Mitglieder der Deutschen Hochdruckliga ist der Bezugspreis im jährlichen Mindestbeitrag von 16 Euro (Ärzte 26 Euro) enthalten. Als Abonnement-Zeitraum gilt das Kalenderjahr. Der Bezug verlängert sich um jeweils ein weiteres Jahr, wenn nicht sechs Wochen vor Jahresende gekündigt wird. Auflage: DRUCKPUNKT erscheint max. viermal im Jahr in einer Auflage von je 22.000 Exemplaren. *Hinweis: Bei der Bezeichnung „Hypertensiologe

DHL®“ handelt es sich nicht um eine nach den Berufsordnungen grundsätzlich führungsfähige Bezeichnung für Ärzte, sondern um eine nach dem entsprechenden ärztlichen Berufsrecht einzuordnende Bezeichnung (z. B. nach der Musterberufsordnung der deutschen Ärzte als „Tätigkeitsschwerpunkt“ bzw. nach den Berufsordnungen der Landesärztekammern). Soweit in der vorliegenden Ausgabe von „Weiterbildung“ die Rede ist, handelt es sich dabei um Fortbildungsmaßnahmen der Deutschen Hochdruckliga e. V. DHL® – Deutschen Gesellschaft für Hypertonie und Prävention, die nicht mit den Weiterbildungsmaßnahmen der Ärztekammern zu verwechseln sind.

Bankverbindung: Commerzbank Heidelberg Kto.-Nr. 541 493 300, BLZ 672 800 51 Postbank Karlsruhe Kto.-Nr. 206 704 758, BLZ 660 100 75 ISSN 1619-0637


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Lebenswichtig ist nur eine Zahl:

< 140/90 mm Hg Höher darf Ihr Blutdruck nicht sein.


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Im Test: 12 Blutdruckmessgeräte

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Ausgabe 12/2010

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