Technica 09/2014

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CHF 12.–

9.2014

www.technica-online.ch www.marktspiegel.ch

fachzeitschrift für die fertigungstechnik und automation

Fokusthema

Leichtbau elbild), mit Mapal (Titr AG, Horn, Walte lCeratizit, Voxe jet u.v.m.

Titan & Co. bearbeiten Strategien, Werkzeuge und neustes Know-how

Insiderwissen: Tieflochbohren Sonderteil Europa Forum Luzern 15

AMB Vorschau Sie zählt weltweit zu den Top-5-Messen für Werkzeugmaschinen und Präzisionswerkzeuge. Die Trends und Premieren – auch zum Messethema Verbundwerkstoffe.

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Motek & Bondexpo Warum immer gleich vollautomatisieren? Auch die kollaborative Kooperation von Mensch und Automation hat ihre Stärken. Sie werden auf der Motek gezeigt.

45

Werkzeugmaschinen WFL verspricht mit dem Dreh-Bohr-Fräszentrum M80-G Millturn eine effiziente 6-Seiten-Bearbeitung in einer einzigen Aufspannung.


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EDITORIAL

technica 9.2014

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Leichtbau: schwer erbauliche Aussichten Aluminium und Magnesium sind Leichtmetalle, die beim Zerspanen verhältnismässig geringe Anforderungen stellen – wobei man zumindest beim Magnesium den Explosionsschutz beachten sollte. Jedenfalls wäre es für Fertigungsbetriebe, die sich an Leichtbauwerkstoffe wagen, wünschenswert, alle anderen Materialien liessen sich auch so angenehm bearbeiten wie Aluminium. Titan aber, schon der Name lässt zurückschrecken, gehört zu den schwer zerspanbaren Werkstoffen, was auch schon vieles andeutet: schlechte Abführung der Prozesswärme, hohe Zugfestigkeit – und schon ist der Verschleiss am Werkzeug die Hauptsorge.

Verwandle grosse Schwierigkeiten in kleine und kleine in keine. (Chinesisches Sprichwort) Und die Faserverbundwerkstoffe mit ihrer hohen abrasiven Wirkung der Fasern stellen sowieso eine eigene Kategorie dar, wenn es um hohe Ansprüche an die Werkzeuge geht, damit Delamination, Ausbrüche und Ausfransungen vermieden werden können. Hier kommt noch die Anisotropie hinzu, also die unterschiedliche Ausrichtung der Fasern, was zu den oben genannten Schadensbildern führt. Für Werkzeugentwickler ist die Bearbeitung von Leichtbauwerkstoffen natürlich eine wunderbare Spielwiese. Schwierigkeiten? Probleme? Ja, aber schon immer waren die Werkstoffe zuerst da und dann erst fing der Entdeckergeist an, sich die beste Bearbeitungsstrategie auszutüfteln. Und tatsächlich: Wer in diesem Jahr nach Stuttgart an die Messe AMB reist , wird von den Werkzeugherstellern reichlich belohnt. Neue Beschichtungen auf Schneiden oder neue Geometrien lassen Anisotropie und Inhomogenität zum Beispiel der CFK-Werkstoffe galant vergessen. Natürlich braucht es auch noch

eine geeignete Kühl- und Schmierstrategie, aber auch hier ist man viele Schritte weitergekommen. Doch auch die Maschinenbauer waren und sind gefordert. Nur ein Aspekt sei hier erwähnt: die Sicherheit. Das Freisetzen von Partikelstäuben, Fasern und anderen Gefahrenstoffen ist eine der unangenehmen Nebenerscheinungen bei der Bearbeitung. Zum einen sind sie schädlich für den Maschinenbediener, zum andern für die Maschine selbst, da die Stäube elektrisch leitfähig sind. Aber auch hier gilt: Auf nach Stuttgart! Die Veranstalter der AMB haben das Thema Verbundwerkstoffe in den Mittelpunkt gestellt. Ein Besuch für desillusionierte oder zumindest an den Rand der Verzweiflung getriebene Fertigungsspezialisten wird mit Bestimmtheit zu lächelnden Gesichtern führen angesichts der Entwicklungen in diesem Bereich. Erleichterung soll es aber auch schon beim Lesen dieser Ausgabe geben: mit einer Vorschau der AMB und mit der Wahl unseres Fokusthemas, das die Leser nicht nur zu neuen Werkzeugen und Maschinen führen wird, sondern gar in die Welt des 3D-Drucks (ent)führt, wo der Leichtbau auch schon angekommen ist.

Eugen Albisser, Chefredaktor «technica»


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INHALTSVERZEICHNIS

9.2014 technica

US FOK

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Leichtbau

Ob Titan, Aluminium oder faserverstärkte Verbundwerkstoffe: Die Werkzeughersteller zeigen, wie mit optimierten Schneidstoffen, Schichten und Geometrien die Zerspanung verbessert werden kann. Dazu: Leichtbau-Linearsysteme und Leichtbau mit generativen Verfahren.

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Sicheres Tieflochbohren

In der Zerspanungstechnik wird ab einer Bohrtiefe von 10×D vom sogenannten Tieflochbohren gesprochen. Das Problem dabei: die Spanabfuhr. Wir erklären die drei wichtigsten Systeme und geben Insiderwissen weiter, damit das Tieflochbohren funktioniert.

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Oberflächentechnik

Die SHL Automatisierungstechnik AG ist im Bereich der automatisierten Oberflächenbearbeitung zu Hause und ist spezialisiert auf Anlagen und Roboter mit Applikationen und Transferlinien. Wir haben einen Blick ins Portfolio der Firma geworfen.

Fokusthema Leichtbau: Seite 1, 15 – 17, 30 – 43 l Messe AMB: 1, 15 – 24, 34 – 54 1 Editorial 4 Nachrichten / Kolumne Funkenflug 8 Gastkommentar Maschinenbau und die Industrie 4.0

SONDERTEIL Europa Forum Luzern 9 Zukunftsmärkte erobern Interview mit Daniel Küng, CEO Switzerland Global Enterprise

Composites Europe 31 Neue Produktionslösungen im Verbund Leichtbau-Innovationen im Wettrennen der Flugzeugbauer Fakuma 32 Performance für Kunststoff Fakuma hat weitaus mehr zu bieten als bloss ein gerade trendiges Hype-Thema

FOKUSTHEMA

13 Der hindernisfreie Zugang Freihandelsabkommen: Welche sind vorhanden, welche werden kommen?

Leichtbau 33 Für Innovation und Wertschöpfung GELEITWORT zum Thema Leichtbau – von Stève Mérillat, Geschäftsführer von Carbon Composites Schweiz

13 Marktposition sichern Novartis und Rieter über die Möglichkeiten, den Marktzugang zu verbessern

34 Abgestimmt für die Titanbearbeitung Die optimale Kombination aus Schneidstoff, Schicht und Geometrie

11 Offen globale Märkte Das Programm zum Europa Forum Luzern

FACHMESSEN

35 Alles leichter mit Titan Zerspanung von Titanwerkstoffen mit Lösungen von Paul Horn

42 Mehr Kompetenz im Leichtbau «Light & Lean»-Portfolio von Bossard für Leichtbaumaterialien 43 Controllers Liebling Aluminiumzerspanung: Geld sparen durch gemischte Keramik- und PKD-Bestückung

FACHBERICHTE Werkzeugmaschinen und Werkzeuge 45 Den Belastungsfällen angepasst Dreh-Bohr-Fräszentrum M80-G Millturn und neue Software von WFL 47 Bearbeitung von «sperrigen» Bauteilen «Multimaster System» ersetzt riesiges und teures Bearbeitungszentrum 48 Für die grossvolumige Getriebeproduktion Neuvorstellung auf der AMB 2014: Vertikaldrehmaschine VT 4-4 von EMAG 51 Sicheres Tieflochbohren Durchgängiges und prozesssicheres Tieflochbohren dank ausgefeilter Geometrien

AMB 15 Verbundwerkstoffe im Fokus Aussteller zeigen ihre besonderen Fähigkeiten in diesem Bereich

36 Leichtbaumaterialien wirtschaftlich Bearbeiten Prozesssichere Werkzeugkonzepte der Firma Mapal

24 Zwölf Maschinen live unter Span Neuheiten von Mazak: Platzsparend und mit attraktivem Preis-Leistungsverhältnis

38 Freie Geometriewahl dank PKD Vein Massgeschneiderte Werkzeuge für die Stack-Bearbeitung

55 Variantenvielfalt aus einer Hand Gut aufgestellt für Top-Oberflächenbearbeitung

Motek 27 Kooperation Mensch & Automation Im Kommen: nicht vollautomatisierte Produktions- und Montageprozesse

39 Für Schnelligkeit und hohe Taktraten Leichtbau-Linearsysteme aus Aluminium in diversen Baugrössen

Automations- und Antriebstechnik 58 Fluide Intelligenz Motion Controls für hydraulische Abtriebe: offen, skalierbar und durchgängig einfach

Aluminium 30 Gefragt und glänzend Die Aluminium 2014 setzt auf Nachhaltigkeit und internationale Märkte

40 Laminierverfahren mit 3D-gedruckten Kernen Verwendung wasserlöslicher Kerne für Körper aus Faserverbundwerkstoff in Leichtbauweise

54 Neue Reibahle für hochpräzise Bohrungen HAM auf der AMB – Präsentation des umfangreichen Portfolios

59 Standby-Betrieb für Pressen Energieverbrauch von hydraulischen Anlagen signifikant reduziert


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Internationale Fachmesse Werkzeug-, Modell- und Formenbau

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CAD/CAM

Eine Firma setzt eine durchgängige Coscom-CAD/CAM-Software-Prozesskette bei allen Schritten der Fertigung ein. Das verkürzt nicht nur die Rüst-, Einfahr- und Produktionszeiten. Das intelligente Artikel- und Werkzeugmanagement gestaltet die Produktion flexibler.

Industriesoftware 60 Vom CAD-Modell bis zum fertigen Bauteil Lohnfertiger steigert Wettbewerbsfähigkeit mit CAD/CAM-Prozesskette Peripherie 63 Vereinfachte Bereitstellung Benutzerfreundliches Langgut- und Blechlager von Kasto 64 Unter härtesten Bedingungen Behälter- und Regallösungen von Bito im Produktionsalltag einer Giesserei 67 Montagelinie im Nano-Format Forschung – Industrieller Prozess als Vorbild für die angewandte Mechanobiologie

VERBÄNDE UND ORGANISATIONEN SVBF – Planung und Produktion 68 Präsentationen gemeinsam erstellen Die Internet-Plattform Slidewiki hilft 69 Verhandeln in Indien Lernen aus der Ablehnung des WTO-Abkommens

DIE NEUE LEISTUNGSSCHAU DES WERKZEUG-, MODELLUND FORMENBAUS Sie sind Werkzeug-, Modell- und Formenbauer und möchten neue Kunden aus der kunststoff- und metallverarbeitenden Industrie gewinnen? Oder arbeiten Sie als Zulieferer eng mit dieser Branche zusammen? Dann sind Sie auf der MOULDING EXPO genau richtig: Die neue Fachmesse wurde gemeinsam mit der Branche und für die Branche entwickelt – und exakt auf deren Bedürfnisse zugeschnitten. Präsentieren Sie Ihr Unternehmen auf dieser Branchenplattform. Mitten im größten Markt für Industriegüter und auf einem der schönsten und innovativsten Messegelände Europas. Werden Sie Aussteller der MOULDING EXPO 2015.

70 Produkte 74 Lieferantenverzeichnis 78 Agenda – Karrieremesse AdvanceING – SNV – Arbeitschutz – Robotik-Kongress 79 In dieser Ausgabe/Impressum 80 Online: technica-online.ch

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NACHRICHTEN

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UNK ENFLUG

T Cornelia Buchwalder Swissmem T Eugen Albisser Chefredaktor «technica»

Lieber Chefredaktor Meine Frage ist äusserst kurz, deine Antwort darf ruhig lang sein: Warum ist die technica-Redaktion eigentlich so unpolitisch? Liebe Cornelia Buchwalder Das Schöne an Fragen, die sich um Politik drehen – oder in diesem Falle um das Unpolitische – ist, dass man die Antworten darauf fast vollständig durch das Zitieren grosser Denker ableisten kann. Die hatten ja viel Zeit, um sich über Politik Gedanken zu machen und sie geben der Grösse des Themas den würdigen Rahmen. Den ersten, den ich von drei Denk-Koryphäen ins Feld führen möchte, ist Friedrich Nietzsche: «Alles Politisieren, auch bei den grössten Staatsmännern, ist Improvisieren auf gut Glück», sagte er. Wir und Improvisieren? Das kommt nicht gut: Fakten sind unser Metier. Mein zweiter Antwortgeber ist Christof Ransmayer, Autor von Büchern wie «Die Schrecken des Eises und der Finsternis». Er sagt kürzlich in einem Interview, warum Schriftsteller apolitisch sein sollen (du musst nun den Schriftsteller auswechseln mit Fachjournalist): «Dabei ist ja nicht ausgeschlossen, dass ein Schriftsteller [Fachjournalist] ein klares und kluges Wort zu politischen Konstellationen sagen kann. Aber zu glauben, dass das zu seinem Beruf gehöre, ist eine masslose Fehleinschätzung dessen, was Kunst [Fachjournalismus] leisten kann. Ihre Anstrengungen liegen anderswo.» Um eine solche «masslose Fehleinschätzung» zu begreifen, schlag einfach eine technische Fachzeitschrift auf, die in ihren Editorials politisieren. Die Industrie müsse Bundesratstüren eintreten, um sich Gehör zu verschaffen, heisst es dann etwa. So ohne Kenntnisse des hiesigen Politsystems würden wir natürlich nie schreiben, versprochen!, aber das Beispiel zeigt: Politisieren kann ganz schön stammtischig und bekloppt sein in Fachzeitschriften. Ein weiterer Grund, dass eine technische Fachzeitschrift ruhig apolitisch sein darf, liefert der preussisch-deutsche Staatsmann und 1. Reichskanzler der Deutschen, Otto Eduard Leopold Fürst von Bismarck: «Die Politik ist keine exakte Wissenschaft; mit der Position, die man vor sich hat, wechselt auch die Benutzungsart der Position.» Keine exakte Wissenschaft; masslose Fehleinschätzung; Glück statt Fakten: Sind das nicht gute Argumente, um auch weiterhin den Fakten treu zu bleiben? Im FUNKENFLUG «duellieren» sich abwechselnd mit Frage stellen und Antwort geben Cornelia Buchwalder, Ressortleiterin Fachgruppen bei Swissmem, und «technica»-Chefredaktor Eugen Albisser zu Themen der MEM-Branche, Technologien, Medien, Politik und was sie und ihre Branchen sonst noch im Arbeitsalltag beschäftigt.

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Schuler wächst mit neuen Produkten Der Pressenhersteller Schuler – zu dem auch der in Gettnau/LU ansässige Hersteller Beutler Nova gehört – hat mit neuen Produkten und dank einer hohen Nachfrage in Asien und Amerika in den ersten sechs Monaten zugelegt. Der Auftragseingang stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 10,5 Prozent auf 554,6 Millionen Euro. Auch das Konzernergebnis konnte das Unternehmen im ersten Halbjahr aufgrund eines besseren Zinser-

gebnisses um 10,1 Prozent auf 25,1 Millionen Euro erhöhen. «Mit zwei Grossaufträgen für die Lieferung von Spiralrohranlagen für Pipelines und mehreren Aufträgen für Servopressen der neuesten Bauart haben wir erfolgreich neue Kunden und Märkte erschlossen», sagte Schuler-Vorstandschef Stefan Klebert bei der Vorlage der Halbjahreszahlen. Ende Juni 2014 beschäftigte Schuler weltweit 5470 Mitarbeitende. www.beutler-nova.ch

Baubeginn für modulares Forschungsgebäude Mit einem feierlichen ersten Spatenstich startete am 26. August der Bau des modularen Forschungs- und Innovationsgebäudes «NEST». Im Sommer 2015 soll das Grundgerüst des Gebäudes, der «Backbone», fertiggestellt sein. Dann werden die ersten Forschungsmodule installiert. NEST ist ein gemeinsames Projekt von Wirtschaft, Forschung und öffentlicher Hand, das von der Empa und der Eawag geführt auf dem Empa-Campus in Dübendorf errichtet wird. Das in Europa einmalige Forschungshaus wird in den nächsten Jahren zukünftige Wohn- und Arbeitsformen, neue Konstruktionsmethoden und neue, energieeffiziente Technologien erproben. So erreichen diese Technologien

NEST-Projektvisualisierung: Das Gebäude wird sein Aussehen immer wieder verändern. (Bild: Empa) schneller die Marktreife, was den beteiligten Industrieunternehmen einen entscheidenden Vorsprung verschaffen kann. www.empa.ch

Trumpfs Umsatz erstmals über 2,5 Milliarden Euro Die Trumpf Gruppe hat im Ende Juni abgeschlossenen Geschäftsjahr 2013/14 einen Umsatz von 2,584 Milliarden Euro erwirtschaftet. Gegenüber dem Vorjahresumsatz von 2,343 Milliarden Euro entspricht dies einem Plus von 10,3 Prozent (vorläufige Zahlen). Das ist der höchste Umsatz in der über 90-jährigen Geschichte des Ditzinger Werkzeugmaschinenund Laserherstellers. Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat Trumpf eine Reihe von Akquisitionen getätigt, unter anderem mit dem Kauf des chinesischen Werk-

zeugmaschinenherstellers JFY. Trumpf Schweiz – mit den beiden Standorten in Baar und Grüsch – kann ein erfreuliches Wachstum im per 30. Juni 2014 beendeten Geschäftsjahr 2013/14 aufweisen. Mit CHF 721 Mio. wurde der Vorjahresumsatz von CHF 640 Mio. um 13 Prozent übertroffen. Die für Trumpf erfreuliche Entwicklung sei vor allem auf den Anstieg bei den Lasermaschinen und den Systemen für die Laserbeschriftung zurückzuführen, heisst es bei Trumpf. www.ch.trumpf.com

Walter Meier mit verhaltenem ersten Halbjahr Das erste Halbjahr 2014 war beim Schweizer Klima- und Fertigungstechnikkonzern Walter Meier geprägt durch den an der Generalversammlung vom 19. März 2014 beschlossenen Spin-off des Segments Entwicklung und Herstellung sowie durch den Mitte April 2014 abgeschlossenen Rückkauf von 25 Prozent des ausstehenden Aktienkapitals. Infolge der Veräusserung des Tool-Geschäfts im November 2013 und der Dekonsolidierung der aufgegebenen Geschäftsbereiche (Segment Entwicklung und Herstellung) per 1. April 2014 hat sich der Umsatz des Konzerns im ersten

Halbjahr 2014 mit CHF 190,9 Mio. gegenüber der Vorjahresperiode nahezu halbiert. In den fortgeführten Segmenten Klima und Fertigungslösungen lag der Umsatzrückgang zu den vergleichbaren Werten des ersten Halbjahres 2013 bei 4,8 Prozent. Während der Umsatz im Segment Klima mit einem Minus von 2,6 Prozent relativ stabil war, musste das volatile Geschäft der Fertigungslösungen einen deutlichen Rückgang von 15,5 Prozent gegenüber der Vorjahresperiode hinnehmen. www.waltermeier.com


NACHRICHTEN

technica 9.2014

Miyachi Europe mit neuem Namen

Maxon bei Kometenjagd dabei

Seit 1. September 2014 firmiert Miyachi Europe unter dem Namen Amada Miyachi Europe GmbH. Die Miyachi Corporation ist seit März 2013 Teil der Amada Gruppe und soll sich durch die Namensänderung stärker mit dem Mutterunternehmen und der Marke identifizieren. Amada Miyachi Europe wird seine Geschäfte weiterhin von dem Standort aus führen, an dem es sich als Marktführer bei der Entwick-

(Bild: Amada)

lung, Fertigung und Wartung von Maschinen zum Widerstandsschweissen, Laserschweissen, Laserbeschriften und Heisssiegel-Bonding sowie von benutzerspezifischen Systemen einen Namen gemacht hat. «Das neue Unternehmen profitiert von zahlreichen Synergieeffekten, wie z. B. der Entwicklung neuer Technologien und Produkte auf Grundlage der vereinten Erkenntnisse im Laserbereich. Wir behalten das Fachwissen im Schweissen und Beschriften und kombinieren es mit Amadas Fähigkeiten in der Metallverarbeitung», erklärt Dave Fawcett, CEO und Präsident Europa und Amerika. www.amadamiyachieurope.com www.amada.ch

Am 6. August war es so weit: Die Raumsonde Rosetta erreichte nach einer mehr als zehnjährigen Reise den Kometen Tschury. Die Verantwortlichen bei der Europäischen Weltraumorganisation ESA hüpften vor Freude. Zum ersten Mal in der Geschichte der Raumfahrt trifft eine Sonde auf einen Kometen, um diesen nun zu umkreisen, zu kartografieren und verschiedene Daten zu sammeln. Und schon die ersten Bilder liefern erstaunliche Erkenntnisse: Der vier Kilometer grosse Tschury ist nicht etwa rund oder oval, sondern sieht aus, als würden zwei Brocken lose zusammenkleben. Auch die Oberfläche des Kometen ist mit minus 70 Grad Celsius viel wärmer als erwartet und laut ersten Informationen von einer schwarzen Staubschicht bedeckt. Rosetta wird sich jetzt Stück für Stück dem Kometen nähern, bis nur noch eine Distanz von 10 Kilometern dazwischenliegt. Mitte November 2014 folgt der schwierigste Teil: Der Lander Philae soll auf Tschury aufsetzen. Es wird die erste kontrollierte Landung auf einem Kometen sein. Eine echte Pionierleistung – und Maxon Motor ist mit einem DC-Motor an Bord dabei. Nicht zum ersten Mal sind die Mikro-Antriebe aus der Schweiz bei Weltraum-Missionen erste Wahl. Auch im Frachtraumschiff Dragon von SpaceX, das Material zur ISS-Station bringt, befinden sich Maxon-Motoren. Und natürlich in den Mars-Rovern, die seit Jahren fleissig über den Roten Planeten fahren. www.maxonmotor.ch

So sieht der Komet 67P aus. Aufgenommen von Rosetta kurz vor der Ankunft der Raumsonde, die mit einem Mikroantrieb aus Sachseln ausgerüstet ist. (Bild: ESA/Rosetta/NAVCAM)

Rennautos mit der Leichtigkeit von Igus 115 Rennteams sind kürzlich am Hockenheimring bei der Formula Student an den Start gegangen. Das ganze Jahr bereiten sich Studenten vor und konzipieren und konstruieren eigene FormelRennwagen. Dann treten sie in verschiedenen Disziplinen von Finanzplanung bis hin zum Langstreckentest gegeneinander an. Igus, Hersteller von Kunststoffgleitlagern und Energiekettensystemen, sponsert dabei im Rahmen von «yes» – dem «young engineers support» – viele der Teams mit Teilen und technischem Know-how. So werden beispielsweise vier der fünf Teams von Igus unterstützt, die im Finale der Disziplin «Engineering Design» am Hockenheimring dabei waren. Der Kreativität der Rennteams sind bei der Konstruktion ihrer Rennautos keine Grenzen gesetzt – so setzen viele die trockenlaufenden Iglidur Gleitlager in der Aufhängung, der Schaltung oder der Lenkung ein. Doch auch ausgefallenere Einsatzorte für igus, wie beispielsweise Drylin Lineargleitlager in der Pedalverstellung oder Igubal Gelenkköpfe in der Pedalführung, waren am Hockenheimring zu finden. www.igus.ch

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NACHRICHTEN

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Moulding Expo 2015 mit Rapid.Area

Bessere Überwachung für Additive Fertigung

Die Moulding Expo wird erstmals vom 5. bis 8. Mai 2015 in Stuttgart stattfinden. Mit der Rapid.Area kann die Messe Stuttgart nun einen weiteren wichtigen Aspekt im Veranstaltungsprogramm ab-

Bereits Ende 2013 haben die Unternehmen EOS und Plasmo Industrietechnik ihre Zusammenarbeit in Form eines Kooperationsvertrages bekräftigt. Ziel der engen Zusammenarbeit ist es, die Online-Prozessüberwachung für das Direkte Metall Laser Sintern (DMLS) weiterzuentwickeln. Mit dem «Melt Pool Monitoring» wurde eine leistungsstarke Online-Monitoring-Lösung entwickelt. Dr. Adrian Keppler, Geschäftsführer Vertrieb und Marketing (CMO) bei EOS: «Eine nahtlose Qualitätssicherungskette trägt entscheidend dazu bei, das Vertrauen in eine neue Technologie zu stärken. Entscheidend auf dem Weg in die Serienfertigung sind für unsere Kunden wiederholbare, höchste Bauteilqualitäten bei möglichst niedrigen Stückkosten. Bereits heute bieten wir umfangreiche, dem Bauprozess vor- und nachgeschaltete Qualitätssicherungsprozesse für unsere Systeme an. Mit einer modularen Online-Prozessüberwachung erweitern wir diese Qualitätssicherung um einen weiteren Baustein und stellen auch während unseres durchaus komplexen Bauprozesses eine noch höhere Transparenz sicher. Gleichzeitig geben wir unseren Kunden damit Tools an die Hand, auf die sie ihre eigenen Qualitätssicherungskonzepte aufbauen können.» EOS in CH: www.springmann.com www.eos.info

So könnte die Rapid.Area auf der im 2015 erstmals durchgeführten Moulding Expo aussehen. (Bild: Messe Erfurt) decken: Der von der Messe Erfurt organisierte Fachbereich zum Thema Generative Fertigungsverfahren wird im Rahmen der Moulding Expo umfassend abgebildet werden. Anfang Juli wurde die Kooperation zwischen der Messe Stuttgart und der Messe Erfurt vertraglich besiegelt und somit bereichert ein weiterer Mosaikstein die neue internationale Fachveranstaltung für den Werkzeug-, Modell- und Formenbau in Stuttgart. www.moulding-expo.de www.rapidtech.de

Aus alt mach neu Die SchäferKästen aus Metall standen früher in vielen Produktionsbetrieben. Inzwischen werden sie durch leichtere aus Kunststoff ersetzt und die alten landen im Recycling. Viel zu schade, wenn diese bereits Trendiges Wohn-, Büro oder Werkausgedient ha- statt-Accessoire aus Schäfer-Kästen. ben, dachte (Bild: Firstline Design) sich Michael Klauser, von Beruf Konstrukteur im Vorrichtungsbau eines KMU, und entwarf mehrere Möbelstücke mit den Schäfer-Kästen als Grundlage. Zum Beispiel ein Set wie im Bild, das mit Rollen, Eichenbrett und drei Kisten 299 Franken kostet und in jeder Wohnung oder Haus wohl ein Blickfang ist. Oder im Büro. Oder in der Werkstatt –, womit sich der Kreis wieder schliessen würde. Zu beziehen sind die Möbelstücke über das Label Firstline Design oder direkt im Atelier des Herstellers in Oberentfelden, Köllikerstrasse 32 (Areal der alten Bürsti). www.firstlinedesign.ch

Swissmem: eingetrübte Stimmungslage in der MEM-Industrie

Abschwächung der Wachstumsdynamik Der Geschäftsentwicklung im ersten Halbjahr 2014 verlief für die Maschinen-, Elektro- und Metall-Industrie (MEM-Industrie) gesamthaft gesehen zufriedenstellend. Die Umsätze stiegen in den ersten sechs Monaten um +4,4 Prozent. Der Auftragseingang wuchs um +10,9 Prozent. Die jüngste Entwicklung deutet jedoch darauf hin, dass sich der Wachstumstrend nicht weiter fortsetzt.

I

m zweiten Quartal 2014 stagnierten die Umsätze und die Exporte gingen sogar um –2,3 Prozent zurück. Auch die Unternehmer sind bezüglich ihrer Geschäftserwartungen für die kommenden 12 Monate deutlich weniger optimistisch als zu Beginn des Jahres. Die Entwicklung im zweiten Halbjahr 2014 dürfte stark davon abhängen, ob bei den Konflikten in der Ukraine sowie im Nahen Osten Lösungen gefunden werden oder nicht. Zu Beginn des Jahres hoffte die Mehrheit der Unternehmen der Maschinen-, Elektro- und Metall-Industrie (MEM-Industrie) auf das erste wirklich gute Geschäftsjahr seit 2007. Nach einem kräftigen Umsatzwachstum von + 9,2 Prozent in den ersten drei Monaten 2014 resultierte im zweiten Quartal im Vergleich zur Vorjahresperiode bei den Umsätzen jedoch praktisch ein Nullwachstum (+ 0,1 %). Über das gesamte erste Semester 2014 betrachtet stiegen die Umsätze um + 4,4 Prozent. Ähnlich

entwickelten sich die Exporte: Insgesamt stagnierten die Güterausfuhren im ersten Halbjahr (+ 0,4 %). Im zweiten Quartal sanken die Güterexporte der MEM-Industrie im Vergleich zur Vorjahresperiode sogar um – 2,3 Prozent. Die Märkte entwickelten sich dabei uneinheitlich. Die Exporte in den Hauptmarkt EU reduzierten sich um –0,2 Prozent. Hingegen nahmen die Ausfuhren nach Asien (+ 4,6 %) und in die USA (+ 1,6 %) leicht zu. Trügerischer Anstieg. Die Zunahme beim Auftragseingang von + 11,2 Prozent im zweiten Quartal 2014 passt auf den ersten Blick nicht in dieses Bild. Dieser starke Anstieg ist jedoch trügerisch, weil der Bestellungseingang im Vorjahresquartal sehr schwach war. Somit ist in dieser Auftragszunahme ein substanzieller Basiseffekt enthalten. Betrachtet man den Indexstand beim Auftragseingang im zweiten Quartal 2014, so liegt dieser um sechs Prozent tiefer als in den ersten drei Monaten des

Jahres. Übers ganze erste Halbjahr betrachtet stiegen die Bestellungseingänge um 10,9 Prozent. Die Kapazitätsauslastung in der Industrie erreichte im zweiten Quartal 2014 86,8 Prozent (erstes Quartal: 88,1 %), womit sie leicht über dem langjährigen Durchschnitt von 86,1 Prozent lag. Den jüngsten Zahlen des KOF gemäss stieg sie im Juli geringfügig auf 88,0 Prozent. Die Stimmungslage in den Unternehmen hat sich entsprechend eingetrübt. Zu Beginn des Jahres rechneten 54,1 Prozent der durch Swissmem befragten Unternehmen mit zunehmenden Auftragseingängen für das Jahr 2014. Mittlerweile gehen nur noch 38,7 Prozent von einer verbesserten Auftragslage für die kommenden 12 Monate aus. Die Mehrheit der Unternehmen (51,6 %) erwartet zurzeit eine gleichbleibende Geschäftsentwicklung. (ea) ● www.swissmem.ch


NACHRICHTEN

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GASTKOMMENTAR

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GASTKOMMENTAR – der Maschinenbau und die Industrie 4.0

Konkurrenzfähig dank IT-Innovationen Seit gut 200 Jahren setzen Maschinenbauer in der Schweiz weltweit Massstäbe. Dank permanenter Innovation und hoher Qualitätsstandards sind die Schweizer Maschinenbauer der internationalen Konkurrenz in vielen Bereichen immer noch die entscheidende Nasenlänge voraus. Jetzt erfindet sich die Maschinenindustrie mit der vierten industriellen Revolution neu und bleibt damit konkurrenzfähig. Software ist zu einem der wichtigsten Treiber für Innovationen geworden. Der Erfinder sitzt dabei nicht mehr allein in der Werkstatt und tüftelt. Innovation erfolgt heute länder- und kontinentenübergreifend in Open-Source-Netzwerken.

MARKUS KAPPELER *

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ür den klassischen Maschinenbauer steht heute immer noch das Eisen im Vordergrund. Doch die Zeiten haben sich geändert, die Evolution in der Maschinenindustrie entwickelt sich hin zur Industrie 4.0, deren Ziel die intelligente Fabrik ist. Die Vernetzung mit dem Internet führt dazu, dass künftig noch individueller geplant und produziert werden kann und Informatik und Maschinenbau, einst unabhängige Disziplinen, zusammenwachsen. Ein Maschinenbauprodukt besteht heute zu drei Vierteln aus mechanischen Komponenten und zu einem Viertel aus IT-Hardware, Software und Elektrotechnik. Dieses Verhältnis wird sich weiter zugunsten von IT-Komponenten verlagern. So werden heute einfache Micro-Controller von Micro-Prozessoren mit dem Betriebssystem embedded Linux verdrängt. Hier finden wichtige Innovationen statt, welche die Industrie 4.0 mit seinen unzähligen Anwendungen erst möglich machen.

Innovationen finden nach wie vor in der Schweiz statt Nachdem Schweizer Qualität weltweit als Benchmark anerkannt ist, versuchen heute Unternehmen, ihre Kosten zu optimieren, indem sie inte-

Markus Kappeler. (Bild: Bytes at work AG)

grierte Komponenten in Asien billiger einkaufen. Dies ist kurzfristig ein Gewinn, stellt jedoch keine Innovation für den Kunden dar, sondern kommt einer Wertevernichtung gleich. Dann dabei wird ein hochwertiges Produkt durch eine billigere Variante ersetzt. Da Arbeitsstunden von Maschinen weltweit etwa gleich viel kosten, ist Elektronik «Made in China» bei gleicher Qualität nicht billiger als in der Schweiz. Die Innovationen finden nach wie vor in der Schweiz statt. In der Industrie hat man erkannt, dass sich Maschinen und Anlagen zunehmend über innovative Softwarefunktionen differenzieren.

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Fleiss und Durchhaltevermögen Man muss dabei das Rad nicht neu erfinden und alles von Grund auf selber entwickeln. Erfolgreich sind Unternehmen, welche, ausgehend vom Ist-Zustand, relevante Innovationen für ihre Kunden entwickeln. Der grosse amerikanische Erfinder Thomas Alva Edison, dem wir rund 2000 Erfindungen, darunter die Glühbirne und die Schallplatte, zu verdanken haben, brachte die Voraussetzungen für Innovation auf den Punkt: «Sie setzt sich zusammen aus einem Prozent Inspiration und 99 Prozent Transpiration.» Der Unternehmenserfolg ist also massgeblich abhängig von Fleiss und Durchhaltevermögen – beides typisch schweizerische Eigenschaften. Die Schweizer Maschinenindustrie bringt auch in Zukunft gute Voraussetzungen mit, weltweit konkurrenzfähig zu bleiben. ● * Markus Kappeler ist CEO der Bytes at work AG, einer globalen Anbieterin im Bereich Industrial Computing aus Winterthur.


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S europ onderteil a foru m luze rn

Interview mit Daniel Küng, CEO Switzerland Global Enterprise (S-GE)

Wer sich aufmacht, um einen Zukunftsmarkt mit seinen Produkten zu erobern, muss oft Pionierarbeit leisten. Wichtig ist daher eine umfassende Analyse des Marktes. Ein weiterer Vorteil kann ein guter Partner vor Ort sein. Als ersten Schritt empfiehlt es sich aber auch, sich unverbindlich im Rahmen einer Veranstaltung oder eines Netzwerkabends zu informieren oder sich individuell beraten zu lassen. Von Eugen Albisser, Chefredaktor technica Seit Jahren wird viel über die BRICSStaaten geredet. Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika sind sozusagen die «etablierten» Zukunftsmärkte, wenngleich man den einen oder anderen mit Sorgenfalten beachten muss. Welches sind neben diesen Schwergewichten die Newcomer unter den Zukunftsmärkten? Grosses Wachstumspotenzial wird sich in der ASEAN Region auftun: Die zehn Mitglieder des ASEAN Wirtschaftsbundes, zu dem Länder wie Indonesien, Malaysia, die Philippinen, Singapur und Thailand gehören, haben sich vorgenommen auf 2015 die schrittweise Liberalisierungsmassnahmen einzuführen. Ziel ist es, den Waren-, Finanz- und Personenverkehr zu harmonisieren – und so Handelshemmnisse abzubauen. Ausserdem hat dieser 600-MillionenEinwohner grosse Wirtschaftsraum bereits Freihandelsabkommen mit China, Japan und Australien. Auch Lateinamerika ist ein Wachstumsmarkt mit sehr guten Perspektiven, vor allem die Pazifikländer. 2012 haben die Schweizer Ausfuhren nach Lateinamerika um 10,0 %, 2013 um 6,4 % zugenommen. Das sind im Vergleich derzeit absolute Spitzenwerte. Allerdings verläuft die wirtschaftliche Entwicklung nicht in allen Ländern mit der gleichen Dynamik. Zum einen haben wir die Pazifik-Allianz mit den Vollmitgliedern Mexiko, Costa Rica, Kolumbien, Peru und Chile, die eher wirtschaftsliberal orientiert sind. Und zum andern gleichsam als Gegenstück zur Pazifik-Allianz

den eher protektionistisch orientierten Mercosur mit Brasilien, Argentinien, Uruguay, Paraguay und Venezuela. Vor zehn Jahren noch als «hoffnungsloser Kontinent» betitelt, verzeichnet Afrika heute nach Asien das grösste Wirtschaftswachstum aller Kontinente. 6 der 10 am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften liegen in Afrika. Begünstigt wird die Entwicklung auch, weil die politische Stabilität auf dem afrikanischen Kontinent kontinuierlich zunimmt. In vielen Ländern bietet sich eine rasant wachsende Mittelschicht. Gemäss der African Development Bank zählen heute schon über 40 % der Afrikaner dazu. Ihre Kaufkraft wächst. Dies nicht nur im wirtschaftlich stärksten Staat Südafrika. Auch in Ländern wie Ghana oder Nigeria – mit 160 Mio. Einwohnern die grösste afrikanische Volkswirtschaft – verfügen die Konsumenten über wachsende finanzielle Mittel und werden immer anspruchsvoller. Das eröffnet Schweizer Exporteuren neue Chancen, wenngleich es für einige KMU noch zu früh sein mag. Was zeichnet eigentlich einen Zukunftsmarkt aus? Die wirtschaftliche Entwicklung des Segmentes, das Exportunternehmen im Auge haben, sollte sich positiv entwickeln, die mittel- und langfristigen wirtschaftlichen Prognosen vielversprechende Werte zeigen. Dazu gehört eine steigende Kaufkraft im Zielmarkt, die eine

höhere Nachfrage verspricht. Eine wichtige Rolle spielen zudem erkennbare Anstrengungen zur Verbesserung des Marktzuganges und des «Ease of doing business» seitens der lokalen Regierung. Finden sich bereits erste internationale Investoren im Land, spricht dies ebenfalls für einen Markt. Wer Zukunftsmärkte erschliessen möchte, muss immer auch ein wenig Pionierarbeit leisten. Ist das für ein KMU nicht eine besonders hohe Hürde? Das stimmt schon. Jeder Unternehmer muss sich im Klaren sein, welche Herausforderungen ein neuer Markt in punkto Pionierarbeit stellt und ob er bereit ist, diese anzunehmen. Generell stellen aber neue Märkte für KMU meistens eine Herausforderung dar, umso mehr wenn sie weiter entfernt und

Daniel Küng, CEO Switzerland Global Enterprise (Bild: S-GE)


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kulturell sehr unterschiedlich sind. Dennoch kann eine Entscheidung für ein Engagement Sinn machen. Das hängt von der Fähigkeit ab, Komplexität zu meistern und natürlich auch vom spezifischen Produkt und den möglichen Marktpartnern. Eine umfassende Analyse des Marktes ist daher notwendig. Das Allerwichtigste ist zudem der richtige Partner vor Ort und die Art des Markteintritts – eine Niederlassung zu eröffnen gestaltet sich in vielen Ländern zum Beispiel deutlich aufwendiger als die Zusammenarbeit mit einem guten Partner. Und nicht vergessen gehen sollte, dass es auch in traditionellen Absatzmärkten immer noch einiges zu erobern geben kann – eine KMU-Umfrage der Credit Suisse zeigte jüngst, dass zuoberst auf der Wunschliste der KMU ganz klar ein

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Freihandelsabkommen mit den USA steht. Die EU ist weiterhin der bedeutendste Absatzmarkt für kleine und mittlere Firmen hierzulande, und auch Japan oder Südkorea haben viele Möglichkeiten zu bieten. Sie führen monatlich in vielen Schweizer Städten Veranstaltungen durch mit dem schlichten Titel «Länderberatung». Für wen sind diese Veranstaltungen gedacht und was kann man von einem Besuch erwarten? Anlässlich unserer Länderberatungen bieten wir persönliche Beratungsgespräche, in denen wir gezielt auf individuelle Anliegen eingehen. Nach Anmeldung organisieren wir einen professionellen und kompetenten Austausch mit dem spezialisierten Switzerland Global Enterprise-Berater und ei-

nem Länderexperten. Im Anschluss gibt es natürlich immer die Gelegenheit, andere interessierte Unternehmer kennenzulernen und sich auszutauschen. Welche Hilfe kann eine Firma, die in einen neuen Markt exportieren möchte, von S-GE in Anspruch nehmen? Viele Unternehmen wählen zu Beginn den Schritt, sich unverbindlich im Rahmen einer Veranstaltung oder eines Netzwerkabends zu informieren oder sich individuell beraten zu lassen. Unsere persönliche Basisberatung ist Teil des Service Public und kostenfrei. Ebenso wie die zahlreichen Informationen auf unserer Website und unsere Online Tools, etwa WarmUp2Export, das eine schnelle Einschätzung der Exportfitness ermöglicht. Durch das Beantworten von Schlüs-

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selfragen zum Internationalisierungsprozess zeigt das Tool dem Unternehmen auf, wo es steht. Für technische Fragen aller Art steht unsere ExportHelp zur Verfügung, die per Hotline zu erreichen ist. Ist das eigene Potenzial eingeschätzt und ein Zielmarkt ausgewählt, geht es an die genauere Analyse und die ersten konkreten Schritte, etwa die Suche nach Partnern vor Ort. Beim Personalmanagement, dem Marketing, konkreten Rechtsbestimmungen und den Netzwerken vor Ort lohnt es sich ebenso, Hilfe in Anspruch zu nehmen.

S-GE organisiert Unternehmerreisen, die einen ersten Eindruck vor Ort vermitteln, und unterstützt KMU bei der Teilnahme an wichtigen Messen. Nicht zuletzt beraten wir dabei, wo es Sinn macht, allenfalls eine Niederlassung zu eröffnen. Eine optimale Exportfinanzierung von der Versicherung bis hin zur Klärung von Kapital- und Steuerfragen sind wichtige Bestandteile des Exporterfolgs. S-GE arbeitet mit den Experten der Schweizerischen Exportrisikoversicherung SERV und dem Trade Finance Team der Credit Suisse zusammen.

S europ onderteil a foru m luze rn

Wie sollte man sich auf ein Gespräch mit einem S-GE-Berater vorbereiten? Im Vorfeld jedes Beratungsgespräches erhält der Kunde einen Fragebogen, welcher dem S-GE-Berater für eine seriöse Vorbereitung dient, sodass er bereits einige Vorabklärungen tätigen kann. Am kostenlosen Beratungsgespräch findet eine erste Auslegeordnung mit dem Kunden statt. Von Vorteil ist, wenn eine grobe Markteintritts- und Positionierungsidee besteht und das Management auch bei diesem Vorhaben voll dahinter steht. L

Europa Forum Luzern – 10./11. November 2014

Die neuen bilateralen Abkommen machen den Weg frei für Schweizer Exporteure. Das Wirtschaftswachstum in asiatischen Schwellenländern, aber auch in Südamerika, ist vielversprechend. Unternehmer stehen in Asien oder Südamerika aber vor Herausforderungen. Welche Strategien verfolgen sie in einem Umfeld voll neuer Dynamik, damit das Export-Geschäft nicht zum Hochrisiko wird? Am Europa Forum Luzern erläutern Unternehmer, Politiker und Analysten, welche Rolle die spezifischen Marktanforderungen bezüglich gesetzlicher, regulatorischer und kultureller Hinsicht spielen. Hintergrundinformationen und BestPractice-Beispiele vermitteln unter anderen Bundesrat Johann Schneider-Ammann, UBS-Präsident Axel Weber, Unternehmenschefs wie Frank Ziemer (Ziemer Group), Erwin Stoller (Rieter Holding), Hariolf Kottmann (Clariant), Josef Maushart (Fraisa), Karl-Ernst Brauner, Vize-Generalsekretär der WTO, Sony Kapoor, Direktor von Re-Define, eines internationalen ThinkTanks, Herbert Schmid, Tavex Santista Brasilien oder China-Experte Felix Sutter, PwC Schweiz.

Praxis-Workshops Export

In zwei Export-Workshops teilen Experten von PwC, UBS und SERV mit langjähriger internationaler Erfahrung ihr Wissen. Sie widmen sich den Themen «Erfolgreich geschäften in China» und «Exportieren – Liquidität sichern, Zahlungsausfälle

vermeiden». Anhand von Praxisbeispielen werden Fragen zu Absicherung der Währungsschwankungen, zu tarifären Handelshemmnissen, Sicherheiten der Geschäftspartner, Finanzierung der Exporte sowie zur Sicherstellung der finanziellen Gegenleistung diskutiert. L

Das Programm in Kürze Export-Workshop 1: «Erfolgreich geschäften in China» Export-Workshop 2: «Exportieren – Liquidität sichern, Zahlungsausfälle vermeiden» Montag, 10. November 2014, 15.30 – 17.30 Uhr inkl. Apéro, CHF 130.– pro Workshop (Die Workshops werden parallel durchgeführt) Öffentliche Veranstaltung: Montag, 10. November 2014, 18.15 Uhr – 20.15 Uhr (Eintritt frei – Anmeldung erforderlich) Networking-Dinner: Montag, 10. November 2014 ab 20.15 Uhr/CHF 125.– Symposium: Dienstag, 11. November 2014, 9 Uhr – 17.20 Uhr, Eintritt CHF 460.–/130.– (Studenten) Weitere Infos und Anmeldung: www.europa-forum-luzern.ch


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S europ onderteil a foru m luze rn

Freihandelsabkommen: Welche sind vorhanden, welche werden kommen? Freihandelsabkommen: Welche sind vorhanden, welche werden kommen?

Der hindernisfreie Zugang Die Schweiz verfügt über ein breites Netz an Freihandelsabkommen. Doch es kann noch weiter ausgeweitet werden. Die Schweiz verfügt – neben der EFTA-Konvention und dem Freihandelsabkommen mit der EU – gegenwärtig über ein Netz von 28 FreiBestehende Freihandelsabkommen handelsabkommen mit 38 Partnern Verhandlungen in Gang / in Vorbereitung EFTA-Zusammenarbeitserklärung

Die Schweiz verfügt über ein breites Netz an FreihandelsabTTIP: Verhandlungsabschluss Ende 2015 erwartet kommen. Doch es kann noch weiter ausgeweitet werden.

Die USA und die EU verhandeln über eine umfassende transatlantische Handels- und Investitionspartnerschaft (TTIP, Transatlantic Trade and Investment Partnership). Kommt zwischen den USA liches bedeutenden Partnern. Den handelsabkommen auch ausserund der EU zu einem Verhandlungsabschluss, entsteht daraus die Wirtschaftsakteuhalb der EFTA abzuschliessen, wie schweizerischen weltweit grösste Freihandelszone mit Handelsströmen mit einem beispielsweise im Fall Japans oder ren soll gegenüber ihren wichtigsWert von rund 2 Milliarden pro Tag. Daraus sind weitreichende ten Konkurrenten ein möglichst Chinas. Auswirkungen auf die Wettbewerbsfähigkeit der Schweiz und für Ziel der Freihandelspolitik der stabiler, hindernis- und diskrimiSchweizer Unternehmen zu erwarten. Die Kosteneinsparungen Schweiz ist die Verbesserung der nierungsfreier Zugang zu ausländidurch die Verringerung bürokratischer und regulatorischer HinderRahmenbedingungen für die Wirt- schen Märkten verschafft werden. L nisse sowie der Zollabbau zwischen den USA und der EU könnte die schaftsbeziehungen mit wirtschaftSchweiz je nach Verhandlungsergebnis künftig benachteiligen.

TTIP: Verhandlungsabschluss Ende 2015 erwartet Die Schweiz verfügt – neben der EFTA-Konvention und dem Freihandelsabkommen mit der EU – gegenwärtig über ein Netz von 28 Freihandelsabkommen mit 38 Partnern ausserhalb der Europäischen Union (EU). Die Abkommen werden normalerweise im Rahmen der EuBestehende Freihandelsabkommen ropäischen Freihandelsassoziation Verhandlungen in Gang / in Vorbereitung (EFTA) abgeschlossen. Dennoch hat EFTA-Zusammenarbeitserklärung die Schweiz die Möglichkeit, Frei-

ausserhalb Unionüber Rahmenbedingungen für die WirtDie USA der undEuropäischen die EU verhandeln eine umfassende transatlanti(EU). Die Abkommen werden norschaftsbeziehungen mit wirtsche Handels- und Investitionspartnerschaft (TTIP, Transatlantic malerweise im Rahmen der Euroschaftlich bedeutenden Partnern. Trade and Investment Partnership). Kommt es zwischen den USA päischen Freihandelsassoziation Den schweizerischen Wirtschaftsund der EU zu einem Verhandlungsabschluss, entsteht daraus die (EFTA) abgeschlossen. Dennoch hat akteuren soll gegenüber ihren weltweit grösste Freihandelszone mit Handelsströmen mit einem die Schweiz die Möglichkeit, Frei- wichtigsten Konkurrenten ein Wert von rund 2 Milliarden pro Tag. Daraus sind weitreichende handelsabkommen auch ausser- möglichst stabiler, hindernis- und Auswirkungen auf die Wettbewerbsfähigkeit der Schweiz und für halb der EFTA abzuschliessen, wie diskriminierungsfreier Zugang zu Schweizer Unternehmen zu erwarten. Die Kosteneinsparungen beispielsweise im Fall Japans oder ausländischen Märkten verschafft durch die Verringerung bürokratischer und regulatorischer HinderChinas. werden. L nisse sowie der Zollabbau zwischen den USA und der EU könnte die Ziel der Freihandelspolitik der (Grafik und Text: Seco) Schweiz je nach Verhandlungsergebnis künftig benachteiligen. Schweiz ist die Verbesserung der

Novartis und undRieter Rieterüber überdie dieMöglichkeiten, Möglichkeiten,den denMarktzugang Marktzugang verbessern Novartis zuzu verbessern

Marktposition sichern Sowohl für die Lifescience- wie auch die MEM-Branche ist der verbesserte Marktzugang mit reduzierten Handels-

Sowohl für die Lifesciencewie auch Doch die MEM-Branche ist der verbesserte Marktzugang mitMumenthaler reduzierten Handelshemmnissen von grosser Bedeutung. ob in China oder in anderen Ländern: Für Stephan von hemmnissen von grosser Doch ob in China oder in spielen anderenweitere Ländern: Für Stephan Mumenthaler Novartis und Erwin Stoller Bedeutung. vom Textilmaschinenhersteller Rieter Faktoren eine wichtige Rolle fürvon Novartis und ErwinExportgeschäft. Stoller vom Textilmaschinenhersteller Rieter spielen weitere Faktoren eine wichtige Rolle für das erdas erfolgreiche folgreiche Exportgeschäft. «China gehört mit Zuwachsraten von über 10 % zu den grössten Wachstumsmärkten Novartis. «China gehört mit von Zuwachsraten Invon den über kommenden Jahren die 10 % zu den wird grössten Bedeutung des Absatzmarktes Wachstumsmärkten von Novartis. China weiter zunehmen», In dennoch kommenden Jahren wirdist die Stephan Mumenthaler von NovarBedeutung des Absatzmarktes Chi-

na noch weiter zunehmen», ist Ste-

tis überzeugt. «In China ist Novartis ist insbesondere, dass das Abkomnicht nur mit einer Vertriebsgesell- men auch ein Kapitel zum Schutz schaft hier befinden sich desrere geistigen Eigentums beinhalProduktionsstätten. Positiv am phanpräsent, Mumenthaler von Novartis auch das drittgrösste Forschungstet.» Darin bekräftige China mitausChina überzeugt. «In China ist Novartis Freihandelsabkommen zentrum vonmit Novartis sowie meh- drücklich das TRIPS-Abkommen ist insbesondere, dass das Abkomnicht nur einer Vertriebsgesellrere Produktionsstätten. Positiv amsichüber denauch Schutz geistigen Eimen ein des Kapitel zum Schutz schaft präsent, hier befinden Freihandelsabkommen mit China gentums, wonach der Import von auch das drittgrösste Forschungs- des Geistigen Eigentums beinhal-

zentrum von Novartis sowie meh-

tet.» Darin bekräftige China aus-


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Produkten als Ausübung des Patents gelte. Mumenthaler sichtet weitere Vor-, aber auch Nachteile: «Das Abkommen sieht in diesem für die Pharmaindustrie zentralen Bereich einen Unterlagenschutz von 6 Jahren vor. Für den Bereich Zollabbau rechnet der Branchenverband Scienceindustries mit Zolleinsparungen von etwa 100 Mio CHF pro Jahr, die sich allerdings erst nach einer langen Übergangsperiode voll realisieren. Zudem ist eine ganze Reihe von Produkten auf der Ausnahmeliste und damit vom Zollabbau ausgeschlossen.»

Marktanteile durch hochstehende Qualität

Für den Textilmaschinenhersteller Rieter bringt das Freihandelsabkommen mit China zurzeit zwar keine grossen Vorteile, weil die Zollbegünstigungen für Textilmaschinen über viele Jahre hinausgestreckt sind. Trotzdem ortet Erwin Stoller Wachstumschancen: «Der Faserverbrauch wächst stetig, der Absatz bei den Textilmaschinen stagniert momentan wegen Finanzierungsproblemen, dennoch wächst Rieters Marktanteil. Der Grund liegt auch darin, dass die Regierung und damit der Markt vermehrt Produk-

Erwin Stoller ist Verwaltungsratspräsident von Rieter Holding, mit Sitz in Winterthur. Er spricht am Europa Forum Luzern vom 11. November 2014 über seine Erfahrungen in internationalen Märkten.

te fordern, die qualitativ hochstehend, energieeffizient und automatisiert sind. Genau in dem Bereich ist Rieter führend.» Der Textilmaschinenhersteller investiert denn auch in neue Standorte in China und Indien. Stoller begründet diesen Schritt: «Wir gehen davon aus, dass die weltweite Nachfrage nach Kurzstapelfasern bis ins Jahr 2030 durchschnittlich pro Jahr um 2.3 % wächst. Die somit benötigten zusätzlichen Spinnereikapazitäten, der Ersatzbeschaffungsbedarf und der Trend zu höherer Automatisierung, insbesondere auch in den Märkten China und Indien, werden die Nachfrage nach hochwertigen Spinnereimaschinen und -komponenten beeinflussen.»

Weiterer Abbau der Handelshemmnisse erwünscht

Dr. Stephan Mumenthaler ist der Leiter von Economic & Swiss Public Affairs bei Novartis International, der Holding des Novartis-Konzerns.

Beide Industriebetriebe sind an weiteren Abkommen interessiert. Für Rieter steht insbesondere der Abbau von Handelshemmnissen in Indien, aber auch in Brasilien im Vordergrund. Erwin Stoller erläutert: «Grundsätzlich können solche Abkommen mit weiteren asiatischen Ländern für unser Unterneh-

men hilfreich sein. Das hängt dann von den jeweiligen Vertragsbedingungen ab.» Stephan Mumenthaler sieht weitere Potenziale: «Novartis würde den Abschluss neuer qualitativ hochstehender Freihandelsabkommen begrüssen, die neben dem sofortigen Abbau aller Zölle bei einfachen, umsetzbaren und modernen Ursprungsregeln einen verstärkten Schutz des geistigen Eigentums beinhalten. Zumindest muss dabei ein grundsätzliches Bekenntnis zu TRIPS erreicht werden («importation as working the patent»). Von besonderem Interesse wäre ein Abschluss mit Brasilien (Mercosur), Indien, USA, Malaysia, Russland, Vietnam, Philippinen, Indonesien und Thailand. Daneben wäre für Novartis die Verbesserung bestehender Freihandelsabkommen, z. B. mit der Türkei und Korea begrüssenswert.»

Schulung des Managements vor Ort

Was raten Stoller und Mumenthaler Unternehmern, die neu nach Asien exportieren wollen? Die Auseinandersetzung mit den lokalen Begebenheiten sei wichtig – unabhängig auf welchem Kontinent die Destination ist, sind sich die beiden Führungskräfte einig. «Dazu muss man beim Markteintritt vor Ort präsent sein und gleichzeitig früh damit beginnen, das lokale Management zu schulen und gut einzuführen. Rieter ist es wichtig, an seinen Standorten auch ein good Corporate Citizen zu sein. Dies trägt dazu bei, Akzeptanz im Markt zu schaffen», ist Stoller überzeugt. Und Mumenthaler ergänzt: «Für KMUs, die bisher v. a. in Europa tätig waren, sind sicher die kulturellen Unterschiede noch bedeutender. Entsprechend wichtig sind die Vorbereitungsarbeiten und Schulung der zuständigen Mitarbeiter.» L


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AMB in Stuttgart vom 16.– 20.09.2014

Verbundwerkstoffe als grosses Thema FACHMESSEN Weltweit zählt die AMB zu den Top-5-Messen für Werkzeugmaschinen und Präzisionswerkzeuge. In Europa ist sie die Leitmesse der Branche in den geraden Jahren. Garant für ihren Erfolg ist unter anderem das Konzept der AMB, das aktuelle Trends und Entwicklungen der Branche aufgreift und umsetzt. In diesem Jahr wird es unter anderem das Thema Verbundwerkstoffe sein.

D

ie rationelle Bearbeitung von Verbundwerkstoffen und Werkstoffverbünden ist aktuell eines der zentralen Themen der Fertigungstechnik. Getreu ihrem Motto «Mitten im Markt» macht die Messe Stuttgart dies auch zu einem Top-Thema auf der kommenden AMB, internationale Ausstellung für Metallbearbeitung vom 16. bis 20. September 2014 in Stuttgart. Unter dem

Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA in Stuttgart, durch Leichtbauwerkstoffe, die über die bekannten Einsatzbereiche Flugzeug und Automobil hinaus in vielen anderen Branchen entstünden. Zwei Hemmnisse verhinderten noch den Durchbruch, zum einen das notwendige neue Denken in Verbundwerkstoffen beziehungsweise faserbasierten Werkstoffen, zum anderen die benötigten alternativen Herstell- und Bearbeitungsverfahren. «In den Unternehmen muss das notwendige Wissen und die maschinelle Ausstattung geschaffen werden, was entsprechende Investitionen voraussetzt.» Er warnt jedoch vor dem «Irrweg» einer reinen Materialsubstitution nach dem Motto: «Statt Stahlblech nehmen wir mal Carbon.» Richtig eingesetzt könnten Verbundwerkstoffe jedoch «als Keimzelle wirken, um in diesen neuen Werkstoffen und den Möglichkeiten zu denken, die neuen Herstell-

methoden für andere Produkte anzuwenden und so Produkt- und Produktionsinnovation voranzutreiben.» Harzsysteme sollen Zusatzfunktionen übernehmen. Aus einem ganz anderen Blickwinkel sieht Dr. Simon Küppers, stellvertretender Abteilungsleiter Faserverbundtechnik beim Institut für Textil- und Verfahrenstechnik ITV Denkendorf. Er betrachtet «Faserverbundtechnik, Verbindungstechnik und Organobleche» aus textiltechnischer Sicht. Um das Gewicht weiter zu reduzieren, könnten smarte Funktionen nicht nur ins Bauteil, sondern direkt ins Textil und sogar in die Faser integriert werden, ausserdem könnten die Harzsysteme Zusatzfunktionen übernehmen. «Gewichtsreduktion lässt sich aber auch durch ein System-Monitoring, also die Überwachung von Bauteilen, erreichen, weil dann >>

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«Der Transfer von der Metallzerspanung zur Zerspanung von Verbünden, CFK oder Sandwiches ist nur mit besonderen Massnahmen möglich. Dies beginnt bei der Werkzeugmaschine, der Spanntechnik, dem Kühl- und Schmierkonzept, geht über die Werkzeuge, die Absaugung bis hin zur Qualitätskontrolle.» Dr.-Ing. Marco Schneider, Abteilungsleiter Leichtbautechnologien am Fraunhofer-IPA. (Bild: IPA)

Stichwort «Kompetenz Verbundstoffe» zeigen Aussteller ihre besonderen Fähigkeiten in diesem Bereich. Messebesucher finden diese Aussteller dank eines entsprechenden Logos an den Messeständen und besonderer Hinweise im Messeführer sehr schnell. Informieren können sich die Besucher ausserdem im Rahmen der Veranstaltungsreihe des Unternehmerfrühstücks «Einführung Verbundwerkstoffe und Präzisionswerkzeuge» der Wirtschaftsförderung Region Stuttgart GmbH, die sich mit mehreren Fachvorträgen ebenfalls dem Thema widmet. Zwei Hemmnisse verhinderten noch den Durchbruch. Enorme Möglichkeiten sieht Dr. Schneider, Abteilungsleiter Leichtbautechnologien am Fraunhofer-

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Müller-Hummel: «Auf diese Weise lassen sich Bohrungen im H8-Toleranzbereich mit einem Prozessfähigkeitsindex CpK von mehr als 1,4 prozesssicher realisieren.» Eine wichtige Voraussetzung sei allerdings, dass auch das Umfeld und die Maschine diesem Qualitätsstandard entsprechen.

die Sicherheitsbeiwerte bei der Auslegung gesenkt werden können», so Dr. Küppers. Ein weiterer Ansatz sei die «kraftflussgerechte Faserablage». Bionische Bauweisen und Faserverläufe imitieren dabei die Natur und machen sie für die Technik nutzbar. Webtechnologien und Flecht- sowie Preformtechnologien seien weitere Möglichkeiten, Bauteile leichter zu machen. «Die Textiltechnik steht dabei sehr stark im Fokus, da sie schon eine ganze Reihe von wirtschaftlichen Verfahren zur Erfüllung der Ansprüche aus der Faserverbundtechnik kennt», ist Dr. Küppers überzeugt. Prozesssicherheit verbessert. «Die besondere Herausforderung in der Composite-Bearbeitung liegt in der prozesssicheren und wirtschaftlichen Zerspanung, insbesondere dem Bohren sogenannter Stack-Materialien», erklärt Dr. Peter Müller-Hummel, Leiter des Geschäftsbereichs Unit Aerospace & Composites der Mapal Dr. Kress KG in Aalen. Verbundwerkstoffe, aufgebaut aus Composites und Metallwerkstoffen wie Titan oder Aluminium, müssten bisher zum Teil noch in mehreren Schritten aufgebohrt werden. «Zukünftig sollen solche Bohrungen in einem Arbeitsgang hergestellt werden.» Das dürfe aber keinesfalls zulasten der Qua-

«Durch die Kombination der hohen Standzeiten der Diamantwerkzeuge mit der neuen Horn-Spanleitgeometrie auf den CVD-Diamantschneiden lassen sich die Produktivität um bis zu 35 Prozent steigern und die Bearbeitungskosten um bis zu 80 Prozent senken.» Christian Thiele, Pressesprecher der Paul Horn GmbH. (Bild: Paul Horn)

lität gehen. Während sich bisher der Bohrungsdurchmesser über die Standzeit des Bohrwerkzeugs veränderte, könne Mapal heute durch den Einsatz einer neuartigen Technologie einen konstanten Durchmesser in allen Stacks erzielen. Dr.

Bohrer mit gegenläufiger Drallsteigung. Als Schrittmacher bei den Verbundwerkstoffen sieht Martin Heckel, Leiter Produktmanagement bei der LMT Tool Systems GmbH in Oberkochen, die Aerospace- und Automobilindustrie. Aber auch zahlreiche junge Branchen wie die Windenergie pushten mittlerweile den Einsatz der Composites. Je nach Anforderung an das Bauteil fänden unterschiedlichste Leichtbauwerkstoffe wie Titan, Aluminium, CFK, GFK (glasfaserverstärkte Kunststoffe), CFKMetall-Schichtverbunde und Wabenstrukturen Verwendung, deren prozesssichere Bearbeitung grosse Herausforderungen stellten. So müssen sich bei Zerspanungsprozessen eine optimale Oberflächenqualität und hohe Toleranzgenauigkeit mit möglichst langen Werkzeugstandzeiten verbinden. Die LMT-Gruppe entwickle deshalb für ihre Kunden spezielle anwendungs- und werkstoffgerechte Lösungen. So zeigt LMT auf seinem AMB-Stand 1F52

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im L-Bank Forum (Halle 1) den DFC Compression Mill, einen Bohrer mit gegenläufiger Drallsteigung und definiertem Kompressionspunkt. «Unterhalb dieses Punktes hat er einen aufsteigenden Drall, oberhalb drückt er den Span nach unten. Im optimalen Fall sind Zug und Druck im Gleichgewicht, das laminierte Werkstück wird regelrecht komprimiert», erklärt Martin Heckel. Azubi-Projekt Pedal Car mit CFK-Bauteilen. Etwas ganz Besonderes hat man sich bei der Paul Horn GmbH, Tübingen, für die AMB einfallen lassen. Um das Thema Verbundwerkstoffe möglichst praxisnah dem eigenen Nachwuchs nahezubringen, bauten die Azubis ein Pedal Car, eine Art moderne Seifenkiste. Chassis und die geteilte Hinterachse bestehen aus CFK. Zu sehen ist es auf dem Stand der Horn-Akademie im Eingangsbereich Ost, Stand Nr. E2-102. Die Werkzeuge, mit denen die Azubis den Werkstoff bearbeitet haben, befinden sich auf dem Messestand 1I16 im L-Bank-Forum (Halle 1). Vor allem CVD-Diamant als Schneidstoff spielt dabei eine wichtige Rolle. Er lässt sich nicht nur zum Drehen, sondern auch zum Fräsen von Aluminiumlegierungen, Graphit und mit abrasiven Füllmaterialien verstärkten Kunststoffen einsetzen. Pressesprecher Christian Thiele: «Durch die Kombination der hohen Standzeiten der Diamantwerkzeuge mit der neuen Horn-Spanleitgeometrie auf den CVDDiamantschneiden, lassen sich die Produktivität um bis zu 35 Prozent steigern und die Bearbeitungskosten um bis zu 80 Prozent senken.» Ausserdem entwickelte Horn verschiedene Schneidplatten mit Wiper-Geometrie für die Hochleistungszerspanung beim Innen- und Aussendrehen. Mit solchen Werkzeugen auf CVD-Basis seien deutlich höhere Standmengen möglich. Thiele stolz: «Bei einem Verbundwerkstoff aus PEEK (Polyetheretherketon) mit bis zu 50 Prozent Kohlefaseranteil konnten wir bei einem Kunden im Vergleich zu PKD-Werkzeugen die Standmenge um das Dreifache erhöhen.» www.messe-stuttgart.de/amb www.ipa.fraunhofer.com www.itv-denkendorf.de www.mapal.com www.lmt-tools.com www.phorn.de Weitere Neuheiten auf der AMB 2014 Bosch Rexroth – 99 Antriebe, 60 Kanäle, eine CNCSteuerung. In der neuen Softwareversion 14 VRS unterstützt die Multi-Core-CNC-Systemlösung IndraMotion MTX advanced jetzt die Regelung von bis zu 99 Achsen in 60 Kanälen mit nur einer CNC-Steuerung. Dabei erhöhen offene Standards, Software-Tools und Funktionspakete die Effizienz beim Engineering auch komplexer Maschinen. Mit Open Core Engineering schlägt Rexroth darüber hinaus für Werkzeugmaschinen die Brücke zur IT und ermöglicht Maschinenherstellern die eigenständige Realisierung von individuellen Software-

CNC-Systemlösung IndraMotion MTX advanced: Besonders geeignet für Rundtaktmaschinen mit bis zu 99 Achsen. (Bild: Bosch Rexroth)

Funktionen. Die Multi-Core-CNC gewährleistet auch bei maximaler Achsanzahl eine hohe Geschwindigkeit der Steuerung und kurze Zykluszeiten. Damit eignet sich IndraMotion MTX beispielsweise für komplexe Rundtaktmaschinen mit zahlreichen Arbeitsstationen. Die gesteigerte Leistungsfähigkeit der Steuerung reduziert ausserdem die Systemkosten, weil bislang notwendige zusätzliche Hardware eingespart wird. Bosch Rexroth, Halle 4, Stand D12 www.boschrexroth.com

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Chiron – kompakte einspindlige FZ08 MT. Insgesamt acht leistungsstarke Bearbeitungszentren live unter Span, davon zwei Maschinenneuheiten, zeigt CHIRON auf der AMB. Premiere feiert die neue, kompakte einspindlige FZ08 MT für besonders hohe Genauigkeits- und Oberflächenanforderungen für Futterteile oder in der Stangenbearbeitung. Ebenfalls ihren ersten Auftritt hat die DZ18 W Magnum mit zwei Spindeln, erweiterten Verfahrwegen und einer deutlich höheren Dynamik. Das hochdynamische Dreh-Fräszentrum FZ08 MT glänzt gegenüber dem Vorgängermodell durch verringerte Aussenmasse und deutlich höhere Leistungsdaten bei Präzision und Dynamik. Auf einer Grundfläche von nur 3 m2 stehen Schwenkkopf und Drehspindel sowie eine Gegenspindel zur Ver-

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Diametals ISO-Wendeschneideplatten mit geschliffener Spanleitstufe zur kontrollierten Ableitung (Bild: Diametal) des Spans.

trollierten Ableitung des Spans mit einer exakten Schneidkante. Diese ist deutlich schärfer als die stets leicht gerundete Schneidkante einer gesinterten Spanleitstufe. Dank dieser scharfen Schneide sind geringere Schnittkräfte erforderlich. Weitere Vorteile sind eine sichere Spankontrolle sowie eine gleichbleibende Spitzenhöhe der Wendeschneidplatte mit einer minimalen Toleranz von nur +/– 0,015 mm. Insgesamt resultieren aus diesen Merkmalen Oberflächen von höchster Güte. Diametal, Halle 8, Stand C60 www.diametal.com

Kompaktheit bei der FZ08 MT: auf einer Grundfläche von nur 3 m2 stehen Schwenkkopf und Drehspindel sowie eine Gegenspindel zur Verfügung. (Bild: Chiron)

fügung. Die sehr kompakte Maschine verfügt über Verfahrwege (X-Y-Z) von 210 mm, 200 mm und 360 mm. Im Standard ist der Maschinenaufbau mit zuverlässigen Kugelgewindetrieben ausgestattet. Der Schwenkkopf ist nun mit Torque-Antrieb ausgerüstet, wobei die besondere Anordnung der Frässpindel Ausgleichsbewegungen der Linearachse nahezu überflüssig macht. Chiron, Halle 5, Stand C12 www.chiron.de

Diametal Neue ISO-Wendeschneidplatten mit Effizienzvorteilen. Dank ihrer geschliffenen Spanleitstufe gewährleisten die neuen DCET ISO-Wendeschneidplatten von Diametal höchste Oberflächenqualität am Werkstück und längere Standzeiten. In der Medizintechnik kommen sie immer häufiger zum Einsatz. Die offensichtlichen Stärken der Wendeschneidplatten DCET 0702 und DCET 11T3 ergeben sich aus dem Herstellungsverfahren. Sie verfügen über eine geschliffene Spanleitstufe zur kon-

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Fehlmann – 5-Achs-Simultan-BAZ in Portalbauweise. An der AMB präsentiert Fehlmann AG aus dem aargauischen Seon, das 5-Achs-Simultan-Bearbeitungzenter in Portalbauweise Versa 825 mit Automationslösung Erowa Robot Easy. Zur optimalen 5-Achs-Bearbeitung von anspruchsvollen Werkstücken eignet sich diese Maschine sowohl für dynamisches HSC-Fräsen, als auch zur Bearbeitung schwer zerspanbarer Materialien in der Medizinaltechnik, Luft- und Raumfahrt, im Formen- und Werkzeugbau sowie im allgemeinen Maschinenund Fahrzeugbau. Das ergonomisch durchdachte, >>

Das führende Maschinenkonzept für die Fertigung komplexer und präziser Werkstücke.

Das patentierte Maschinenkonzept der Versa 825 ist nicht nur platzsparend, es garantiert auch ein äusserst sicheres und schnelles Bedienen der Maschine und kann einfach automatisiert werden.

EINMAL SPANNEN KOMPLETT BEARBEITEN WFL Millturn Technologies GmbH&Co.KG | 4030 Linz Austria | Wahringerstraße 36 | Tel +43-(0)732 - 69 13-0 Fax +43-(0)732 - 69 13 - 81 72 | E-Mail office@wfl.at

(Bild: Fehlmann)

Büro Sinsheim | 74889 | Germany | Am Leitzelbach 20 Tel +49-(0)72 61-94 22-0 | Fax +49-(0)72 61-94 22-29 E-mail office@wfl-germany.com | www.wfl-germany.com


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patentierte Maschinenkonzept gewährleistet bei manueller wie auch automatischer Beladung mit Robot die gleich gute Zugänglichkeit. So etwa sind Schiebetüren zum Arbeitsraum, CNC-Steuerpult mit Heidenhain iTNC 530, aber auch Werkzeugwechslerbeladung in unmittelbarer Nähe zum Maschinenbediener. Die Automation wird in Palettenplätzen, Umfang und Auslegung der Achsen auf die Kundenbedürfnisse abgestimmt. Sie kann je nach Wunsch im Hause Fehlmann fix-fertig aufgebaut und getestet oder direkt beim Kunden vor Ort installiert werden. Schnittstellenprobleme werden so verhindert. Ebenfalls zu sehen ist die komplett neu entwickelte Fräsmaschine Fehlmann Picomax 56 TOP mit neuartigem Bedienungskonzept, welches den 3-Achs-CNC als auch den manuellen Betrieb über elektromechanischen Bohrhebel und die beiden Handräder vereint. Fehlmann AG, Halle 7, Stand B38 www.fehlmann.com

Haimer – modulare Schnittstelle Duo-Lock für Hartmetall Werkzeugköpfe. Die beiden Firmen Haimer und Kennametal haben zusammen DuoLock entwickelt, die modulare Schnittstelle

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für Hartmetall-Werkzeugköpfe. Die Duo-LockSchnittstelle ist präzise, extrem stabil und nahezu unzerbrechlich. Oliver Sax, Leiter des Produktmanagements und Mitglied der Geschäftsleitung bei Haimer erklärt: «Die derzeit bestehenden modularen Werkzeugsysteme haben ihre Schwäche in der Schnittstelle. Aus diesem Grund kann das Potenzial der Werkzeugköpfe nicht vollständig ausgeschöpft werden, da ansonsten die Gefahr von Werkzeugbruch in der Schnittstelle besteht.» Basierend auf einem innovativen Gewindedesign mit patentiertem Doppelkonus und zusätzlicher dritter Abstützfläche im hinteren Bereich der Schnittstelle, liefert die Duo-Lock-Technologie maximale Stabilität, Belastbarkeit und hohe Rundlaufgenauigkeit. Zur AMB in Stuttgart werden beide Unternehmen ein neues Portfolio an Fräsköpfen, Monoblock-Aufnahmen und Verlängerungen mit Duo-Lock-Schnittstelle in allen üblichen Spindelverbindungen vorstellen. Haimer, Halle 1, Stand C59 www.haimer.de Vertretung CH: Dihawag, www.dihawag.ch Kennametal, Halle 2, Stand A11 www.kennametal.com Vertretung CH: Walter Meier, www.waltermeier.com

Schnelle und präzise Einstellungen dank Sensor (Bild: Kaiser) und Digitalanzeige.

Kaiser – Hochpräzisions-Ausdrehwerkzeuge. Kaiser Präzisionswerkzeuge AG wird sein Angebot an Hochpräzisions-Ausdrehwerkzeugen vorstellen. Am Stand A31 in Halle 2, der deutschen Tochterunternehmung Big Kaiser, können sich Messebesucher folgende Highlights anschauen: Digitale Ausdrehköpfe mit Ø 2–3000 mm mit neuem Zubehör für Stirnstechen oder Zapfenstechen; neues modulares Stechsystem mit zwei Schneiden; weltweit erster digitaler, selbstauswuchtender, ganz aus Aluminium gefertigter Ausdrehkopf mit PSCSchnittstelle; Ausdrehköpfe mit hydraulischem Spannsystem für höhere Leistungen und Top-Oberflächen in exotischen Materialien; neue Zweischneider-Ausdrehköpfe für Durchmesser-Grössen von Ø 16–21mm.

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Unsere Sensoren und Systeme stehen für eine glänzende Rendite. Dank der in den Prozess integrierten Überwachung erkennen Sie Ausschuss direkt während seiner Entstehung. Das führt zu einer drastischen Einsparung an Produktions- und Qualitätskosten. Wo auch immer Sie produzieren: Wir bieten Ihnen Komplettlösungen nach Mass und unterstützen Sie weltweit mit unserer umfassenden Servicekompetenz.

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Kaiser zeigt einen digitalen Ausdrehkopf, der das volle Spektrum an Schlicht-Ausdrehgrössen und Serien abdeckt. In jeden Werkzeugkörper sind ein kleiner Sensor und eine Digitalanzeige eingebaut, mit denen schnelle und präzise Einstellungen des Werkzeugträgers vorgenommen werden können. Kaiser Präzisionswerkzeuge AG Halle 2, Stand A-31 www.kaisertooling.com

Kasto präsentiert Weltneuheit in der Sägetechnik. Bei Kasto Maschinenbau GmbH & Co. KG erwartet die Besucher eine Weltpremiere: Das Unternehmen präsentiert seine Sägebaureihe Kastowin. Sie besteht aus fünf Bandsägevollautomaten, die einen Schnittbereich von 330 bis 1060 Millimetern abdecken. Die Maschinen eignen sich universell für den Einsatz bei verschiedenen Stählen. Damit ist die Kastowin-Baureihe eine flexible Lösung für zahlreiche Anwendungsfälle. Vor allem das bisher unerreichte Preis-Leistungs-Verhältnis überzeugt: Die

Auf der AMB 2014 präsentiert Kasto erstmals die neue Bandsägebaureihe Kastowin. Die universell einsetzbaren Sägen überzeugen durch ein bisher unerreichtes Preis-Leistungs-Verhältnis. (Bild: Kasto)

verschiedenen Grössen sind alle nach derselben Bauweise konstruiert, die verwendeten Bauteile sind weitgehend identisch. Dadurch kann Kasto die neuen Sägen deutlich günstiger anbieten als vergleichbare Produkte. Auf der AMB werden drei verschiedene Grössen ausgestellt sein. Kasto, Halle 6, Stand 6B11 + 6B12 www.kasto.de

Komet Group – neues WSP-Fräserprogramm. Unter dem Messemotto «The Cutting Edge – Lösungen für beste Performance» präsentiert die Komet Group ihre zahlreichen Werkzeuginnovationen. Im Mittelpunkt steht die Kompetenz im Fräsen, die sich unter anderem im erweiterten und verbesserten VHM- und WSP-Fräswerkzeugportfolio ausdrückt. Zwar ist die Komet Group bekannt für hochpräzises Bohren, Reiben und Gewinden. Aber auch im Bereich Fräswerkzeuge hat der Präzisionswerkzeughersteller ein breites, leistungsstarkes Portfolio zu bieten. Dazu zählt besonders das komplett erneuerte Wendeschneidplatten-(WSP)-Frä-

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Zur neuen WSP-Fräsergeneration bei Komet gehört zum Beispiel der Eck-/Nutenfräser «Komet i.apQ». (Bild: Komet Group)

serprogramm, das über 80 neue Artikel enthält. Auf der AMB 2014 werden all diese Schaft-, Aufsteck- und Einschraub-, Walzenstirn- sowie Fasfräser gezeigt, die durch innovative Bauweise und spezielle WSP-Geometrien für wirtschaftliche Bearbeitung verschiedener Werkstoffe sorgen. Zur neuen WSP-Fräsergeneration gehört zum Beispiel der Eck-/Nutenfräser «Komet hi.apQ». Das mit hochpositiven APKT-Wendeschneidplatten bestückte Werkzeug eignet sich zum Eck- und Nutfräsen, zum Besäumen und Zirkularfräsen sowie für schräges Eintauchen. Durch das breite Angebot an Grundträgern (z. B. als Schaftfräser, Aufsteck- oder Einschraubfräser) lässt sich mit ihm jede Bearbeitungssituation wirtschaftlich meistern. Komet Group, Halle 1, Stand B12 www.kometgroup.com CH: DHB Werkzeugtechnik, www.dhbtechnik.ch

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Open Mind – optimierte Strategien vom Bohren bis HPC. Open Mind Technologies AG zeigt die neue Version 2014.1 der CAM-Lösung HyperMILL inklusive des CAD-Anteils HyperCAD-S und des High Performance Cutting Moduls HyperMAXX. HyperCAD-S ist das HyperMILL-eigene CAD-System, das speziell auf die Bedürfnisse von CAM-Anwendern zugeschnitten wurde. Mit dem Modul «Deformation» hat HyperCAD-S eine völlig neue Funktion erhalten. Das leistungsstarke Werkzeug zur gezielten Verformung von Geometrien erlaubt globale und lokale Veränderungen von Bauteilbereichen. Dies war bisher oft nur mit aufwendigen Modellie-

Das führende Maschinenkonzept für die Fertigung komplexer und präziser Werkstücke. EINMAL SPANNEN KOMPLETT BEARBEITEN Einfacheres und sicheres 5-Achs-Bohren: Ein neuer Bohrmodus erlaubt es, die Richtung von Bohrungen mithilfe von Arbeitsebenen zu definieren.

WFL Millturn Technologies GmbH&Co.KG | 4030 Linz Austria | Wahringerstraße 36 | Tel +43-(0)732 - 69 13-0 Fax +43-(0)732 - 69 13 - 81 72 | E-Mail office@wfl.at

(Bild: Open Mind)

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rungstechniken möglich. Zu den weiteren Verbesserungen in HyperCAD-S gehören Kontextmenüs für Werkzeugwege und die Möglichkeit, Elemente gegen Löschen und Editieren zu sperren. Neue Funktionen bietet zudem die 5-AchsNachbearbeitung. Beim Umrechnen von 3-Achsauf 5-Achs-Werkzeugbahnen können jetzt unterschiedliche Arten von Werkzeugtypen – Tonnen- und Scheibenfräser – eingesetzt werden. Durch neue Strategien lässt sich das Werkzeug an das Bearbeitungsmodell anstellen. Diese Funktion ist auch zum Schruppen mit HyperMAXX einsetzbar. Open Mind Technologies AG, Halle 4, Stand B31 www.openmind-tech.com

Reiden Technik – bewährte Maschinen und neue Möglichkeiten. Mit den beiden 5-Achsen-Bearbeitungscenter RX10 und RX14 präsentiert sich der Schweizer Werkzeugmaschinenhersteller Reiden Technik AG zur AMB. Dabei sollen neben den Maschinen auch die allerneusten Entwicklungen für Schlagzeilen sorgen: Was sich schon bei der kleineren RX10 hervorragend bewährt hat, wurde nun auf die grosse RX14 und RX18 adaptiert. Herausgekommen ist ein kräftiger BearbeitungspindelDoppelantrieb, mit welchem Drehmomente bis

Nun profitieren auch die RX14 und RX18 vom kräftigen Bearbeitungspindel-Doppelantrieb, mit dem Drehmomente bis 1366 Nm und Drehzahlen bis 8000 min-1 möglich sind. (Bild: Reiden Technik)

1366 Nm und Drehzahlen bis 8000 (10 000) Umdrehungen möglich sind. Der Antrieb kann in Kombination mit dem Trigonalkopf verwendet werden, sodass keine Kompromisse bei der Universalität eingegangen werden müssen. Der Einsatz des DDT-Fräskopfes wird vor allem im Formenbau von Vorteil sein, wo schwere Zerspanungen, aber auch hohe Drehzahlen realisiert werden müssen. Doch auch bei Firmen, welche verschiedene Werkstoffe mit unterschiedlichen Schnittwerten bearbeiten, dürfte diese Entwicklung auf offene Ohren stossen. Eine Neuheit, welche die Bearbeitungsmöglichkeiten der RX10-Baureihe noch einmal erweitert, ist die neu entwickelte Drehfunktion. Ob mit Siemens 840 D SL oder Heidenhain TNC640 können Werkstücke bis zu einem Durchmesser von 1350 mm nun auch rotativ bearbeitet werden. Der Rundtisch

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mit Torquemotor des Herstellers Fibro kann Geschwindigkeiten bis zu einer Drehzahl von 400 Umdrehungen leisten. Als Werkzeugaufnahme dient die HSK-T100 Spindel, die mit Spindelklemmung ausgestattet wurde. Reiden Technik, Halle 09, Stand B33 www.reiden.com

Sandvik Coromant – internationales Serviceteam. Umfassende Dienstleistungen rund um die Maschinenausrüstung vor und während der AMB sind das Metier von Sandvik Coromants Serviceteam. Das schwedische Unternehmen schickt als einziger Werkzeughersteller bereits seit Jahren ein mehrsprachiges internationales Team, um Kunden in Stuttgart jederzeit kompetent zu beraten und zu unterstützen. Das routinierte Serviceteam nutzt, um tatsächlich jedes Problem beheben zu können, ein professionelles Logistikkonzept: ein Lager mit etwa 500 verschiedenen Werkzeugen plus Ersatzteilen sowie einem täglichen Nachlieferungsservice. Letzterer stellt sicher, dass jeder benötigte Artikel innerhalb von 24 Stunden auf dem Messegelände in Stuttgart zur Verfügung steht. Sandvik Coromant, Halle 1, Stand E 52/Halle 7, Stand A01 www.sandvik.coromant.com

Schunk – Backenwechsel in Sekunden. Bereits vor Jahren hat Schunk die Effizienzpotenziale des schnellen Backenwechsels erkannt und sein standardisiertes Spanntechnikprogramm kontinuierlich um immer neue Rüstzeitturbos erweitert. Die jüngste Innovation ist der Schunk SchnellwechselNachrüstsatz Pronto, mit dem sich die Vorteile des schnellen Backenwechsels auch auf vorhandenen Drehfuttern nutzen lassen. Mit einer Wechselzeit von fünf Sekunden pro Backe ermöglicht Schunk Pronto bei konventionellen Drehfuttern mit Spitzverzahnung 1/16’’ x 90° beziehungsweise 1,5 mm x 60° enorme Einsparungen. Aufgrund der hohen Wechselwiederholgenauigkeit von 0,02 mm ist das Schnellwechselsystem auch für Präzisionsanwendungen geeignet. Schunk Pronto besteht aus Träger- und Wechselbacken. Es eignet sich zur Aussenspannung von Roh- und Fertigteilen. Zum wie-

Wechselzeit von fünf Sekunden pro Backe ermöglicht Schunk Pronto. (Bild: Schunk)

derholgenauen Backenwechsel wird die Verriegelung einfach mit einem Sechskantschlüssel gelöst, die Backe entnommen und durch eine andere ersetzt. Schunk, Halle 1, Stand G12 www.ch.schunk.com

Walter Maschinenbau GmbH – CNC-Messmaschine zur Digitalisierung von Werkzeugen. Walter Maschinenbau GmbH (Körber Solutions) stellt mit der neuen Helicheck 3D erstmals eine CNC-Messmaschine vor, mit der Werkzeuge und Produktionsteile digitalisiert werden können. Ergebnis ist ein 3DModell, das entsprechend gespeichert, weiterverarbeitet, analysiert und gemessen werden kann. Dank des neuen Verfahrens können die Werkzeuge sehr schnell und komfortabel eingescannt und somit digitalisiert werden. Mit dem «3D Tool Analyzer» können horizontale, vertikale und frei wähl-

CNC-Messmaschine Helicheck 3D. (Bild: Walter Maschinenbau)

bare Schnittebenen an beliebigen Positionen durch das 3D-Modell gelegt werden. Diese werden dann vollautomatisch analysiert und die entsprechenden Parameter stehen für den Anwender zur Verfügung. Mit dem 3D Matcher stellt Walter eine weitere Software für die Helicheck 3D vor, die es ermöglicht, innerhalb der gewohnten Bedienoberfläche einen Farbvergleich zweier 3D-Modelle durchzuführen. Der Bediener bekommt nach dem «matchen» beider Modelle sofort eine Auswertung über die Qualität der Produkte und über eventuelle Abweichungen vom Soll-Wert. Walter Maschinenbau GmbH, Halle 8, Stand C 12.7 www.walter-machines.de

Walter AG – ein sichtbar anderes Highlight. Die Tübinger Walter AG präsentiert neueste Entwicklungen im Bohren, Fräsen, Drehen, Gewinden – darunter ein Highlight, von dem bisher nur eins bekannt ist: Es bohrt sichtbar anders. Mehr darüber verraten die Tübinger nicht, ausser dass es nicht weniger als die Definition einer neuen Leistungsklasse des Bohrens sein werde. Daneben zeigt Walter u. a die Hochleistungsfräser MC326 und MC726: doppelte Produktivität, bis zu 100 Prozent Standzeiterhöhung bei gleichbleibender Leistung oder bis zu 50 Prozent höhere


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Schnittgeschwindigkeiten im Vergleich zu marktüblichen Produkten, verspricht das Unternehmen. Mit der Bohrer-Familie DC150 bereichert Walter sein Bohr-Programm auch um eine neue Produktlinie mit drei tragenden Säulen: «Walter Perform» steht für präzise, prozesssicher und kosteneffizient. DC150 bietet Walter Top-Qualität für Kunden, die – um wirtschaftlich zu zerspanen – bislang auf andere Lösungen setzen mussten. Walter AG, Halle 1, Stand G32 www.walter-tools.com

Weiler – neun Präzisions-Drehmaschinen. Neun Präzisions-Drehmaschinen und eine Radial-Bohrmaschine für die effiziente und präzise Fertigung zeigt Weiler. Damit gibt der Maschinenbauer einen Überblick über sein umfangreiches Programm konventioneller, servokonventioneller, zyklengesteuerter und CNC-Präzisions-Drehmaschinen. Eine Reihe von Maschinen ist mit der neuen Weiler SL2-Steuerung ausgestattet. Diese Innovation kommt auch bei der neuen zyklengesteuerten PräzisionsDrehmaschine E50HD zum Einsatz, die auf der AMB erstmals in Deutschland präsentiert wird. Für ein breites Anwendungsgebiet der E50HD sorgen der Umlaufdurchmesser über Bett von 570 mm, eine Spitzenweite von wahlweise 1000

Weiler präsentiert als Messeneuheit die E50HD mit vollständig überarbeitetem Design und der neuen Steuerung SL2. (Bild: Weiler Werkzeugmaschinen GmbH).

oder 2000 mm, die Spindelbohrung von 83 mm – alternativ 165 mm – und die kraftvolle Zerspanungsleistung des 20 kW starken Antriebs. Weiler, Halle 3, Stand D20 www.weiler.de CH: Walter Meier Fertigungslösung www.waltermeier.com

Willemin-Macodel – Multi-Prozess-Bearbeitungszentrum. Willemin-Macodel ist ein führender Anbieter von massgeschneiderten Bearbeitungslösungen für Teile mit hoher Wertschöpfung, Komplexität und höchster Präzision. Während der AMB wird das Unternehmen aus Delemont mehrere Maschinen ausstellen, die für die Mikro-Präzision geeignet sind. Darunter

das Multi-Prozess-Bearbeitungszentrum 508MT, dessen Flexibilität für die komplette Bearbeitung von komplexen Teilen ab Stange unvergleichbar ist; das neue ultrakompakte Bearbeitungszentrum 308B, das sowohl ab Stange oder ab Einlegeteile arbeiten kann und dazu noch das 5-Achs-SimultanBAZ Typ 408S2 mit drehendem hochpräzisen Direktantrieb-Doppelteilapparat, der Drehoperationen bis 4000 min-1 ermöglicht. Die Maschine ist für prismatische, hoch komplexe Teile besonders geeignet (Würfel bis ca. 80 mm Kantenlänge). Willemin-Macodel SA, Halle 7 Stand B86 www.willemin-macodel.com

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Willemins ultra-kompakte BAZ 308B bietet aufgrund der schwenkbaren HochgeschwindigkeitsSpindel mit einem Werkzeugmagazin von 28 Positionen höchste Flexibilität. (Bild: Willemin-Macodel)


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Neuheiten von Mazak auf der AMB 2014

12 Maschinen live unter Span Yamazaki Mazak präsentiert auf der AMB in Stuttgart eine grosse Vielzahl an Maschinen aus dem über 250 Modelle umfassenden Maschinenprogramm. Insgesamt 12 Maschinen mit unterschiedlichen Maschinentechnologien werden live unter Span vorgeführt, darunter sind Europa-Premieren wie die Multifunktionsmaschine Integrex j-200S, das Horizontal-Bearbeitungszentrum HCN 5000-III und die Variaxis j-600.

I

nsgesamt entstammen vier der 12 ausgestellten Maschinen der Integrex-Baureihe. Die auf der AMB erstmals in Europa gezeigte Integrex j-200S ist durch ihr PreisLeistungs-Verhältnis auch für kleinere Betriebe interessant. Die Maschine wurde für die Bearbeitung komplexer Werkstücke in mittleren Serien konzipiert. Sie verfügt über zwei Drehspindeln mit einer Drehzahl von je 5000 min-1 und eine Frässpindel mit Drehzahl 12000 min-1 mit einer Leistung von 7,5 kW. Verfahrwege in X/Y/Z von 450 x 200 x 960 mm erlauben die Bearbeitung eines grossen Werkstückspektrums und die 6-Seiten-Bearbeitung eines Bauteils in zwei Aufspannungen. Eine hohe Massgenauigkeit, kürzere Durchlaufzeiten und damit eine höhere Produktivität sind Kundenvorteile. Eine Automationslösung für Multifunktionsmaschinen ist ebenfalls auf der AMB zu sehen: die vor Kurzem am Markt eingeführte Integrex i-100 S Bartac verfügt über ein integriertes intelligentes Stangenladesystem. Die Stange wird automatisch um genau die richtige Länge durch das Zentrum des Spannfutters in die Maschine eingeführt, um die Stangenreste auf ein absolutes Minimum zu verringern. Die Positionierzeit wird dabei deutlich verringert, da dank automatischer Bestimmung der optimalen Stangenauskragung kein Werkstückanschlag und auch keine besondere Programmierung mehr benötigt werden. Verschiedene Rohmaterialien in unterschiedlichen Durchmessergrössen (Stangen) und Geometrien (Profile) können automatisch zugeführt werden. Die Bearbeitung eines sehr breiten Teilespektrums ist damit mit einem hohen Automationsgrad möglich.

Extrem platzsparendes Horizontal-BAZ. Ebenfalls mit einem deutlich erhöhten Kundennutzen ausgestattet präsentiert sich das Horizontal-Bearbeitungszentrum HCN 5000-III, das besonders für die Grossserienfertigung geeignet ist. Es ist mit einer Grundfläche von 13,64 m2 extrem platzsparend, verfügt über einen Palettentisch und Spindeldrehzahlen von 12 000 bzw. 20 000 min-1.

Europapremiere für das Horizontalbearbeitungszentrum HCN 5000-III von Mazak für die Grossserienfertigung. Es ist mit einer Grundfläche von 13,64 m2 extrem platzsparend. (Bild: Mazak)

Das Werkzeugmagazin enthält 40, 80 oder 120 Werkzeuge. Ein längerer Verfahrweg in Z mit 800 mm, grössere Werkzeuglängen und -durchmesser, höhere Werkstückgewichte (bis zu 2700 kg) und Spindeldrehzahlen von 12 000 (Standard) bis 30 000 min-1 gehören zu den neuen Features. Durch die Ultrahochgeschwindigkeitstechnologie gepaart mit dem Einsatz modernster Werkzeuge minimieren sich mit der HCN 5000-III bei der Fertigung kleiner und mittlerer Losgrössen die Nebenzeiten und damit die Produktionszeiten insgesamt. Variaxis j-600 für hohe Bearbeitungsgeschwindigkeit. Das 5-Achs-Bearbeitungszentrum Variaxis j-600 ist eine Erweiterung der 5-Achsen-Baureihe Variaxis und als Einstiegsmaschine zu einem attraktiven Preis-Leistungs-Verhältnis verfügbar. Sie ist ausgelegt für hohe Bearbeitungsgeschwindigkeit und -präzision sowie einfache Bedienung und ist mit dem Mazak CAM-Rollengetriebe in der B-Achse und der doppelt gelagerten Schwenkbrücke extrem stabil gebaut. Mit der Tischgrösse von 600 × 500 mm und max. Werkstückabmessungen von 730 × H 450 mm bietet die Variaxis j-600 den grössten Bearbeitungsbereich in dieser Leistungsklasse. In Sachen Ergonomie und Zugänglichkeit

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ermöglicht die Maschine mit einer Türöffnungsweite von 1050 mm ungehinderten Zugang zum Tisch und die zentrale Wartungseinheit zielt auf einen hohen Bedienkomfort für den Anwender. Optional ist die Maschine auch mit 2-fach-Palettenwechsler verfügbar. Alle 12 gezeigten Maschinen sind optional auch mit der neuen MTConnect-Schnittstelle kompatibel. MTConnect ist ein offenes Kommunikationsprotokoll, das die Verbindung der gesamten Fertigungseinrichtungen untereinander ermöglicht. Damit wird die technische Verfügbarkeit messbar und vergleichbar. Mit diesem freien und offenen Kommunikationsprotokoll können Anlagen und Systeme unterschiedlicher Maschinen Daten in einem einheitlichen Format untereinander austauschen und Unwirtschaftlichkeiten oder Ausfallzeiten im laufenden Betrieb werden frühzeitig erkannt. (ea) ●

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technica 9.2014

Motek ●

FACHMESSEN

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Die Motek ist weltweit die führende Veranstaltung in den Bereichen Produktions- und Montageautomatisierung, Zuführtechnik und Materialfluss, Rationalisierung durch Handhabungstechnik und Industrial Handling. (Bild: Benjamin Gaukler) Motek Stuttgart Halle 5

33. Motek und 8. Bondexpo geht mit über 1000 Ausstellern an den Start

Stand 5110

Kooperation Mensch & Automation

DIE SANFTEN

Auf der Messe Motek – der internationalen Fachmesse für Produktions- und Mon-

SCHWER-

ons- und Montageprozesses. Ein Trend, der sich langsam, aber sicher durchsetzt.

D

as grösste Teilnehmerfeld an ausländischen Anbietern und Herstellern kommt diesmal aus Italien (zurzeit 46 Aussteller), dicht gefolgt von der sonst immer das grösste Kontingent stellenden Schweiz sowie den Ländern Frankreich, Österreich und Taiwan. Damit setzt sich eine seit Jahren zu beobachtende Entwicklung der Internationalisierung sowohl des Angebots als auch des Fachbesucheraufkommens fort, denn zur vergangenen Motek/Bondexpo fanden weit über 35 000 Fachbesucher aus knapp 100 Nationen den Weg in die Landesmesse Stuttgart.

Kollaborative Kooperation von Mensch und Automation. Technisch betrachtet widmen sich viele Aussteller verstärkt der kollaborativen Kooperation von Mensch und Automation, ausgehend von der Mensch-Roboter-Kollaboration, die nach zaghaften Versuchen immer mehr als eine pragmatische Form der «nicht vollautomatisierten Produktionsund Montageprozesse» durchsetzt. Vor allem ist dies der Tatsache geschuldet, dass es innerhalb von Produktfamilien immer mehr Varianten und damit auch geringere Chargen-Stückzahlen gibt, die sowohl Bauteil-/Baugruppen- und Equipmenttechnisch als auch personell flexibel bewältigt werden müssen. Folgerichtig sind neben Stand-alone-

oder in Systeme zu integrierenden Zellen sowie kompletten Anlagen auch mehr und mehr «offene» Arbeitsstationen, in denen Mensch und Roboter oder Handlingsgerät flexibel kooperieren, also miteinander agieren, zu sehen. Da sich die Motek als strikt an Anwendungen orientierte Fachmesse versteht, ist hier nicht wie anderswo die viel beschworene Service-Robotik als Helfer des Menschen im privaten Alltag im Fokus, sondern die industrielle Service-Robotik als Helfer des Menschen im Berufsleben. Technologiepark Microsys – Mikrotechnik fester Bestandteil. Die Motek hält mit dem Technologiepark Microsys weiterhin am Thema Mikrotechnik fest, weil sich die Welt der teil-/vollautomatisierten Produktion und Montage im wachsenden Segment der Mikrosystemtechnik in anderen Dimensionen abspielt, als in der Fertigung von Konsumgütern und Industrieprodukten in bekannter Grösse. Die sehr schnell fortschreitende Miniaturisierung von Bauteilen und Baugruppen, die wegen der gewünschten extrem hohen Leistungsdichte bei kompakten Endgeräte-Abmessungen und möglichst geringem Gewicht mit einer maximalen Funktionsintegration verbunden ist, verlangt zwingend auch nach neuen Strategien und Ausrüstungen eben für die effizient-wirtschaftliche Fertigung und Montage. >>

ARBEITER. von 2 - 2000 kN

on von Mensch und Automation als Teil einer nicht vollautomatisierten Produkti-

TOX®-Pressen

tageautomatisierung – widmen sich viele Aussteller der kollaborativen Kooperati-

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FACHMESSEN

● Motek

Information, Kommunikation und Business-Talk. Mit der komplementären Präsentation aller für die Produktions- und Montageautomatisierung relevanten Handhabungs- und Materialfluss-Einrichtungen, also der unerlässlichen Peripheriesysteme, schliesst sich für die Fachbesucher der Kreis an Information, Kommunikation und Business-Talk und sorgt für die gebotene Entscheidungssicherheit, wenn es um Beschaffung und Investitionen geht.

Neuheiten an der Motek/Bondexpo Schrittmotoren der Serie FDM0620. Mit der neuen Serie FDM0620 präsentiert Faulhaber einen Schrittmotor mit minimalster Baugrösse: In einem Gehäuse von nur 9,7 mm Länge und 6 mm Durchmesser sind sämtliche Komponenten (einschliesslich der Anschlüsse) untergebracht – damit setzt dieser Motor neue Massstäbe im Bereich kompakter Antriebssysteme. Mit dieser Kombination aus minima-

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Maschinen- und Sondermaschinenbaus entwickelt. Die neue Blechabdeckung bietet einen optimalen Schutz gegen Schmutz, heisse Partikel und Temperatureinfluss von oben. Ein notwendiger Verschleissaustausch wie beim Faltenbalg entfällt. Im Vergleich zur Faltenbalgabdeckung können bei gleicher Grundplattenlänge grössere Hübe gefahren werden, sodass auch für Einsatzgebiete mit kleinem Einbauraum passende Linearachsen angeboten werden können. Föhrenbach AG, Halle 1, Stand 1127 www.foehrenbach.com Formschlüssige Kraftübertragung. Mit Stirnzahnrädern, Zahnstangen und Kegelrädern erweitert die Norelem Normelemente KG ihr Produktangebot in

Verzahnte Antriebskomponenten von Norelem. (Bild: Norelem)

Der neue Schrittmotor Serie FDM0620 von Faul(Bild: Faulhaber) haber/Minimotor.

lem Platzbedarf und maximaler Leistung, Zuverlässigkeit und Produktionsqualität setzt Faulhaber seine Erfolgsstory auf dem Gebiet miniaturisierter Antriebe fort und vergrössert seine Familie von Schrittmotoren im Durchmesserbereich von 6 bis 22 mm um ein weiteres Mitglied. Faulhaber Minimotor SA, Halle 9, Stand 9210 www.minimotor.ch Profilführungsschlitten mit Spindelantrieb und Blechabdeckung. Die Firma Föhrenbach GmbH, Hersteller in der Automatisierungs- und Handhabungstechnik im Präzisionsmaschinenbau, bietet die Produktserie der Profilführungsschlitten mit Kugelgewindetrieb nun auch standardmässig mit Blechabdeckung an. Der neue Präzisionsschlittentyp «PCS» wurde nach den Anforderungen des

Der neue Profilführungsschlitten mit Spindelantrieb und Blechabdeckung von Föhrenbach. (Bild: Föhrenbach)

der Bewegungs- und Antriebstechnik. Die standardisierten Komponenten eignen sich für vielfältige Kraftübertragungs- und Positionieraufgaben im Maschinenbau und in der Automatisierungstechnik. Sie sind in allen gängigen Grössen und mit den Modulverzahnungen 1 bis 3 erhältlich. Stirnzahnräder gewährleisten eine formschlüssige und schlupffreie Übertragung von Kräften mit wechselnder Drehrichtung, beispielsweise zum Heben und Senken von Maschinenelementen oder Lasten. Die Kombination aus Zahnstange und Stirnzahnrad setzt Drehbewegungen in Linear- bzw. Linear- in Drehbewegungen um. Kegelräder eignen sich für Antriebslösungen, bei denen die Achsen um 90° versetzt sind. Norelem Normelemente AG, Halle 1, Stand 1440 www.norelem.ch Standardantriebe für Hub-/Schub-Bewegungen und mehr. Die integrierte «ALL-IN»-Antriebseinheit mit Kugelgewindespindel löst schnell, zuverlässig und kostengünstig viele Hub-/Senk- oder Schub-/ZiehBewegungsaufgaben. Um die Arbeitswelt für Mitarbeitende körperlich zu erleichtern, werden Prozesse in Produktion, Montage, Verpackung, Materialfluss und Intralogistik mechanischer und automatisierter. Unternehmen erreichen das mit vergleichsweise einfachen Hubeinrichtungen, ohne dass sie in eine komplexe und teure Voll-Automatisierung investieren müssen. Bei den Hub-/Senk-/ Schub-/Zieh-Einrichtungen sollten dabei möglichst

Eine komplette «ALL-IN»-Antriebseinheit in montagefertiger Ausstattung. (Bild: Nozag)

viele Standardkomponenten verwendet werden. Das ist jedoch nur bedingt möglich, weil sich einzelne Aufgabenstellungen deutlich unterscheiden können. Nozag AG, Halle 5, Stand 5448 www.nozag.ch Kompakte Kurzhubachse für dynamische Montageanwendungen. Bei der speziell für präzise und dynamische Hübe konzipierten Linearmotorachse ELB hat Schunk einen leistungsfähigen Lineardirektantrieb mit einer besonders leichtgängigen, vorgespannten Kreuzrollenführung kombiniert. Das Ergebnis: Ein extrem kompaktes, steifes und dynamisches Modul, das vergleichsweise hohe Lasten mit einer dauerhaft exzellenten Wiederholgenauigkeit von 0,01 mm positioniert. Dabei beträgt die maximale Beschleunigung 100 ms-2 und die maximale Geschwindigkeit 4 ms-1. Da die An-

Die getriebefreie Schunk Linearmotorachse ELB ermöglicht präzise Hübe auf engstem Raum. (Bild: Schunk)

triebskraft (max. 150 N) über die spielfreie Kreuzrollenführung getriebefrei direkt auf den Schlitten übertragen wird, profitieren Anwender gerade bei anspruchsvollen Füge- und Platzierungsprozessen von einer enormen Präzision, extrem kurzen Zykluszeiten sowie einer hohen Produktivität und Prozessstabilität. Schunk Intec AG, Halle 1, Stand 1501 www.schunk.com Mechatronische Antriebstechnik mit «Factor S». Wittenstein präsentiert sich mit seinen drei Tochtergesellschaften Wittenstein alpha, Wittenstein cyber motor und Wittenstein motion control. Im Fokus stehen die vielfältigen Sicherheitsaspekte mechatronischer Antriebstechnik, schliesslich ist der «Factor S» einer der Schlüsselfaktoren für die Realisierung effizienter, beherrschbarer Antriebslösungen. Aufbauend auf die Erfahrungen in den Bereichen Sicherheit, Intelligenz und Ressourceneffizienz belegt Antriebstechnik von Wittenstein, wie


Motek ●

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das Unternehmen Sicherheit in mechanische und mechatronische Antriebslösungen «hinein entwickelt» – und das in unterschiedlichsten Bereichen: angefangen von der Lebensmittelbranche, hin zur Robotik, Medizintechnik oder Luftfahrt. Edelstahlgetriebe im Hygiene Design von Wittenstein alpha – hier das HDP+ mit AbWittenstein AG, Halle 9, (Bild: Wittenstein/Andreas Grasser) triebsflansch. Stand 9121 www.wittenstein.ch

Das Original

Rund- und Steilgewindespindeln in Aluminium. Als Gewindespezialist hat sich die in Burg AG beheimatete Unternehmung vornehmlich dem Rollen – also Kaltverformen – von Gewinden und der Fertigung von Kugel- und Gleitgewindetrieben (Spindel und Mutter) verschrieben. Massgeschneiderte Gewindeund Mutternformen sind die gesuchten Herausforderungen. Die Thematik Leichtbau ist in aller Munde. Die steigende Nachfrage nach material- und energieeffizienten Produkten treibt auch Eichenberger Gewinde AG an, die Fertigungsverfahren lauLeichtbau made by Eichenberger: Aluspindel fend weiterzuentwickeln. Die (Bild: zvg) perfekte Materialpaarung bei und dazu eine Kunststoffmutter. der korrosionsbeständigen, nicht magnetischen Aluspindel und der Kunststoffmutter garantieren bei bestimmten Anwendungen und entsprechender Beschichtung sogar einen fettfreien Lauf (Trockenlauf). Das Gespann Aluspindel und Kunststoffmutter zeichnet sich durch eine hohe Abriebsfestigkeit, einen niedrigen Reibungskoeffizienten und absolute Wartungsfreiheit aus. Durch zusätzliche Oberflächenbehandlungen können je nach Kundenanforderung sogar die Reibung und die Effizienz noch optimiert werden. Eichenberger Gewinde AG, Halle 5, Stand 5330 www.gewinde.ch

Steilgewindespindeln Gleitspindeltriebe gerollte Präzision beliebige Steigungen räuscharm swert

Atlas Copco Tools mit seinen neuen Konzernschwestern. Atlas Copco Tools stellt in diesem Jahr zum ersten Mal gemeinsam mit seinen neuen Konzernschwestern Saltus, Synatec und Rapid-Torc auf der Motek aus. Alle drei Firmen wurden 2013 von Atlas Copco übernommen und erweitern das Portfolio des Konzerns. «Damit sind wir der umfassendste Anbieter von Lösungen für die Montage», sagt Erik Felle, Geschäftsführer der Atlas Copco Tools Central Europe GmbH in Essen. Das Programm erstrecke sich nun im Wesentlichen auf «Hardware», wie klassische Schraubmontage-Werkzeuge mit Druckluft-, Elektro- und Hydraulikantrieben sowie Messmittel für die Qualitätssicherung, zahlreiche Dienstleistungen, wie Schraubfallanalysen, Arbeitsplatz- und Prozessoptimierungen, Trainings und die Kalibrierung aller Messmittel. «Auf der Motek werden wir uns den Besuchern entsprechend als Komplettanbieter präsentieren», ergänzt Felle. Atlas Copco, Halle 1, Stand 1610 www.atlascopco.com

Gewindetriebe für jeden Bedarf 100 % Swiss made

Die Messe auf einen Blick Termin: Öffnungszeiten: Veranstaltungsort: Eintritt:

6. bis 9. Oktober 2014 Montag – Donnerstag, 9.00 – 17.00 Uhr Landesmesse Stuttgart Tageskarte 25,00 EUR, ermässigte Tageskarte 15,00 EUR, 2-Tages-Karte 40,00 EUR www.motek-messe.de

P.E. SCHALL GMBH & CO.KG D-72636 Frickenhausen, +49 (0)7025 9206 612 info@www.schall-messen.de, www.schall-messen.de

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Eichenberger Gewinde AG 5736 Burg Schweiz T: +41 62 765 10 10 www.gewinde.ch

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FACHMESSEN

● Aluminium

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Mit einem neuen «Recycling Pavillon» spiegelt die Messe auch die verstärkte Ausrichtung der Aluminiumindustrie auf die Themen Nachhaltigkeit und Energieeffizienz wider. (Bild: Behrendt & Rausch Fotografie)

Die Aluminium 2014 setzt auf Nachhaltigkeit und internationale Märkte

Gefragt und glänzend Weltweit wächst der Einsatz von Aluminium kontinuierlich. Vor allem der Verkehrssektor erweist sich als Wachstumstreiber, die CO2-Reduktionsziele in Europa und den USA schieben die Nachfrage nach Leichtbaumaterialien an. Aber auch der Bausektor und der Verpackungsbereich verzeichnen gute Wachstumsraten, was der Messe offensichtlich sehr zugutekommt.

R

und 950 Aussteller aus 50 Nationen werden vom 7.– 9. Oktober auf dem Düsseldorfer Messegelände erwartet – eine neue Bestmarke. Nach dem gelungenen Standortwechsel von Essen nach Düsseldorf vor zwei Jahren stehen die Zeichen zur 10. Aluminium auch weiterhin auf Wachstum. Mit Unterstützung des GDA Gesamtverband der Aluminiumindustrie und der EAA European Aluminium Association zeigt die Aluminium 2014 das volle Leistungsspektrum der Branche: von der Produktion des Werkstoffs über die Verarbeitung bis zum Endprodukt. Dabei orientiert sich die Messe an der Prozesskette, von der Primärproduktion (Halle 9) über Gussund Wärmebehandlung sowie Recycling (Halle 10) und Halbzeuge sowie dazugehörige Technologien (Hallen 11 und 12) bis zur Oberflächenbehandlung, dem Schweissen und Fügen und der Metallbe- und verarbeitung (Halle 13). Neben Herstellern und Verarbeitern zeigen sich auch zahlreiche Maschinen- und Anlagenbauer auf der Aluminium. Themenpavillons und Innovation Areas setzen Akzente. Mit ihren Themenpavillons bietet die Aluminium den Besuchern einen gebündelten Überblick über einzelne Schwerpunktthemen. Zentrale Anlaufstelle zum Thema Oberflächenbearbeitung ist das Competence Centre Surface Technology in Halle 13. Hier zeigen 25 Aussteller ihre Technologien zum Beschichten, Lackieren oder Anodisieren von Aluminium. Weitere Themen sind der Korrosionsschutz sowie Prüf- und Messverfahren.

Magnesium Area. Magnesium spielt vor allem für die Härtung von Aluminiumlegierungen eine wesentliche Rolle. Die Magnesium-Area in Halle 10 widmet sich aktuellen Anwendungsbeispielen. Unterstützt wird der Magnesiumpavillon von der Europäischen Forschungsgemeinschaft Magnesium e. V. (EFM). Am 6. und 7. Oktober findet zudem begleitend das Magnesium Abnehmer- und Automotive in Düsseldorf statt. Innovation Areas. Neue Ideen und Hightech-Produkte zum Anfassen stellen die Aluminium-Aussteller unterdessen auf den Innovation Areas vor. Im Rahmen von zwei Sonderschauen zu den Themen «Automotive» und «Building» wird den Besuchern die Vielfältigkeit von Aluminium «greifbar» nähergebracht. Die Sonderflächen befinden sich in Halle 13. Forum Forschung, IFAM. Im Forum Forschung, das vom Fraunhofer Institut für Fertigungstechnik und Materialforschung (IFAM) unterstützt wird, präsentieren Forschungsinstitute ihre aktuellen Projekte. Im Rahmen einer begleitenden Vortragsreihe werden Fertigungstechnologien, Fragestellungen aus der Logistik in der Fertigung, Beschichtungs- und Fügetechnologien sowie neue Anwendungen von Aluminium vorgestellt. Aluminium Conference zeigt Zukunftschancen. 40 Vorträge, fünf Sessions: Die Aluminium Conference 2014 gibt einen Überblick über die Zukunftschancen des Werkstoffs Aluminium in den

unterschiedlichsten Anwendungsmärkten. Unter dem Leitthema «Aluminium – Material for the Future» referieren Materialexperten u. a. von Linde, Novelis, Constellium, Hydro, Daimler, BMW, Henkel, Rio Tinto Alcan, Alcoa über neue Erkenntnisse aus den Bereichen Plant and Equipment, Automotive, Surface und Aluminium Markets. Organisiert wird die internationale Tagung erneut vom GDA Gesamtverband der Aluminiumindustrie, dem Partner der Messe. Die Conference beginnt jeweils um 9.30 Uhr. Die Dauer der einzelnen Sessions mit je acht Vorträgen beträgt jeweils einen halben Tag. Konferenzsprache ist Englisch. (mf) ● www.aluminium-messe.com


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Composites Europe ●

FACHMESSEN

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Palettierer

Leichtbau-Innovationen im Wettrennen der Flugzeugbauer

Neue Produktionslösungen im Verbund Zusammen mit der Internationalen AVK-Tagung hat sich die Composites Europe nach acht erfolgreichen Veranstaltungen als die führende Kraft im deutschen Messemarkt für faserverstärkte Kunststoffe bewiesen. 440 Aussteller aus 25 Nationen werden vom 7. bis 9. Oktober auf dem Düsseldorfer Messegelände erwartet.

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erbundwerkstoffe sind eine der Schlüsseltechnologien im Leichtbau. Den wachsenden Markt für die leichten Werkstoffe spiegelt die Composites Europe wider. Vom 7. bis 9. Oktober zeigt die Fachmesse in Düsseldorf die ganze Bandbreite faserverstärkter Kunststoffe. In Foren und auf neuen Sonderflächen wie dem «Bio-based Pavilion» und «Industry meets Science» blickt die Messe ausserdem in die Composites-Zukunft. Mehr als 400 Aussteller aus 25 Nationen – darunter viele internationale Keyplayer – werden zur neunten Auflage der Composites Europe erwartet, um neue Leichtbaukonzepte, Materialien und modernste Produktions- und Automatisierungslösungen zu präsentieren. Insgesamt werden 10 000 Leichtbauexperten aus dem Automobilbau, der Luftfahrt, dem Maschinenbau, dem Bootsbau, der Windenergie und dem Bausektor auf dem Düsseldorfer Messegelände erwartet, jeder Dritte von ihnen aus dem Ausland. Nicht ohne Grund: Die Composites Europe ist für die internationale Branche die wichtigste Veranstaltung auf dem deutschen Markt – dem grössten Composites-Markt in Europa. Wie wichtig die Messe inzwischen für die internationale Verbundwerkstoff-Industrie geworden ist, zeigen auch die gut gebuchten Länderpavillons aus Italien, den Niederlanden, Russland, China und Ungarn.

Grossserientaugliche Fertigungsprozesse im Fokus von Messe und Foren. Die grösste Herausforderung für die Industrie bleibt die Entwicklung und Optimierung grossserientauglicher Fertigungsprozesse von Composites-Bauteilen. Auf der Composites Europe zeigt die Industrie die passenden Produktions- und Verarbeitungsprozesse, Material-Innovationen und aktuelle Leichtbau-Projekte. Neue Ideen präsentiert die Messe zudem im Composites-Forum, auf ihren Sonderflächen wie der Product Demonstration Area, der neuen «Industry meets Science» oder dem «Bio-based Pavilion». Composites Forum: Innovationen aus der Praxis. Mit dem internationalen Composites Forum bietet die Messe ein spannendes Vortragsprogramm, das vom VDMA Forum Composite Technology und seinen Mitgliedsunternehmen, dem Institut für Kunststoffverarbeitung (IKV) und weiteren Ausstellern gestaltet wird. Ein Schwerpunkt wird die Produktionstechnik in der Composite-Fertigung sein. Die VDMA-Mitgliedsfirmen referieren u. a. über die Automatisierung von Logistikabläufen, die PreformProduktion, wirtschaftliche Herstellung thermoplastischer Strukturbauteile und Verbindungstechniken für die Grossserie. Der Besuch des Forums ist für Messebesucher kostenlos. (mf) ● www.composites-europe.com

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Raumsparende, energie- und kosteneffiziente Lösungen:  Handhabung verschiedener Palettengrößen, von JEDECTrays bis Europaletten  einfache Integration in den Fertigungsablauf  langlebige IEFKomponenten garantieren eine unterbrechungsfreie, wartungsarme Produktion

Die Composites Europe zeigt die neuesten Leichtbau-Innovationen im Wettrennen der Flugzeugbauer. (Bild: Reed Exhibitions)

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FACHMESSEN

● Fakuma

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23. Fakuma – Innovations-Plattform für die industrielle Kunststoffverarbeitung

Performance für Kunststoff Spritzgiessmaschinen, Thermo-Umformtechnik, Extrusionsanlagen, Werkzeugsysteme, Werkstoffe und Bauteile, die Fakuma – Internationale Fachmesse für Kunststoffverarbeitung – bleibt sich treu und versagt sich dem Modetrend um nicht zu sagen kaum nachvollziehbaren Hype im Bereich generativer Fertigungsmöglichkeiten. tätssicherung, und schliesst z. B. mit der Produktverpackung oder der Weiterverarbeitung per Baugruppen-Montage ab. Das ist – inklusive Prozessund Materialfluss-Peripherie – die Welt der Kunststoffverarbeitung!

Die Fakuma 2014 ist mit 1288 Ausstellern ausgebucht. Aus der Schweiz sind 66 Unternehmen mit dabei. (Bild: GauklerStudios)

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enau genommen gibt es da aber gar nichts zu versagen, denn eben die generativen Fertigungsmöglichkeiten stellen schon seit vielen Jahren einen elementaren Baustein des Fakuma-Ausstellungs-Portfolios dar. Nimmt man nämlich das neue Schlagwort 3DPrinting weg, und ersetzt es durch die altbekannten Begriffe Rapid Prototyping in Form von Stereolithographie oder Lasersintern von Kunststoffund Metallpulvern sowie ähnlicher Technologien bzw. Verfahren, dann findet man sich gleich wieder in der tatsächlichen Welt der industriellen Herstellung von Prototypen, Musterteilen und Kleinserien ein. Mit dem zweifelhaften Versuch einer kleinlichen Definitionsklärung hat das nichts zu tun, mit nüchtern-realistischer Sicht auf den industriellen Anwendernutzen für die Kunststoffund natürlich auch für die Metallverarbeitung dagegen schon.

iMachining 2D

iMachining 3D

3D-Printing ist in der Kunststoffverarbeitung längst Realität. Das sehen andere Messeveranstalter offensichtlich anders und stürzen sich vehement auf ein Modethema, das zum einen gar keines ist, und zum anderen jeglicher Prozessketten-Relevanz entbehrt. Die Frage muss erlaubt sein, warum sich der eine oder andere Messe-Standort das Thema «3D-Printing» ganz oben auf die Fahnen heftet, ohne jedoch auch nur annähernd in der Materie bewandert zu sein bzw. den Fachbesuchern «echte» Synergien bieten zu können. Das private Messeunternehmen P. E. Schall GmbH & Co. KG jedenfalls setzt mit der Fakuma – Internationale Fachmesse für Kunststoffverarbeitung – nach wie vor auf die Darstellung der kompletten Prozesskette «Kunststoffverarbeitung». Und diese beginnt bekanntlich bei der Produktentwicklung, setzt sich über den Werkzeug- und Formenbau fort, mündet dann in der industriellen Fertigung inklusive Quali-

Die Revolution in der CNC-Fertigung

Stand der (Kunststoff)Technik in 23 Sequenzen und darüber hinaus. Wenn sich am 14. Oktober (bis 18. Oktober) 2014 bereits zum 23. Mal die Tore zur Fakuma öffnen, findet die kunststoffverarbeitende Branche in Hard- und Software einfach alles vor, was sie zur effizienten, ressourcenschonenden und hoch wirtschaftlichen Qualitätsproduktion von Kunststoffprodukten benötigt. Über die 22 vergangenen Sequenzen hat sich die Fakuma immer wieder hinterfragt, in der Ausrichtung optimiert, teilweise neu erfunden, und dabei immer die Marktbedürfnisse und die Marktmöglichkeiten sowie die strenge Nomenklatur im Fokus gehabt, woran sich auch künftig nichts ändern wird – versprochen! Das Weltangebot zur Verarbeitung von Kunststoffen, dazu Sonderschauen und Foren, Guided Tours oder die in Planung befindliche Präsentation der VDMA-Nachhaltigkeitsinitiative «Blue Competence» des Fachbereichs Kunststoff- und Gummimaschinen – die Fakuma hat weitaus mehr zu bieten als bloss ein gerade trendiges «Hype-The● ma». (mf)

Kurz und bündig Termin: 14.10.–18.10.2014 Veranstaltungsort: Messe Friedrichshafen, D-88046 Friedrichshafen Öffnungszeiten: Dienstag – Freitag 09.00 – 18.00 Uhr, Samstag 09.00 – 15.00 Uhr Eintritt: Tageskarte 25.00 EUR, ermässigte Tageskarte 15.00 EUR, 2-Tages-Karte 40.00 EUR www.fakuma-messe.de

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FOKUS LEICHTBAU

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GELEITWORT zum Thema Leichtbau – von Stève Mérillat, Geschäftsführer von Carbon Composites Schweiz

Für Innovation und Wertschöpfung

FOKUSTHEMA

Carbon Composites – Faserverstärkte Verbundwerkstoffe haben ein grosses Potenzial und sind auch für den Schweizer Werkplatz eine grosse Chance. Diesen Umstand zu fördern hat sich der Verein CC Schweiz, der vor rund einem Jahr als Netzwerkpartner der KTI und der Dachorganisation CCeV gegründet wurde, auf die Fahne geschrieben.

C

omposites sind in aller Munde als Werkstoff der Zukunft. Weil sie viele Eigenschaften in sich vereinen, die von grossem Nutzen sind. Composites sind leicht und formbar, stark und widerstandsfähig. Ein intelligenter Stoff also, wie er sonst eigentlich nur in der Natur vorkommt – zum Beispiel in Form von Holz. Der industrielle Einsatz von Composites begann in den 1960er-Jahren mit der Herstellung von Glasfasern. Gleichzeitig setzte die Entwicklung sogenannter Epoxidharze ein. Diese ermöglichten es, die Fasern relativ einfach einzubetten. Epoxidharze sind dünnflüssig und lassen sich daher einfach giessen und auftragen. Die Fasern können so gut imprägniert werden und ein Verbundwerkstoff kann relativ leicht hergestellt werden. In den 70er-Jahren kamen die Kohlestofffasern dazu. Damals fast unbezahlbar und nur dort im Einsatz, wo sich der Preis durch Einsparungen an Gewicht rechtfertigen liess – etwa in der Raum- und Luftfahrtindustrie.

Stève Mérillat,Geschäftsführer CC Schweiz.

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Boom in der Schweiz. Waren es früher kostspielige Einzelteile, die aus Faserverbundwerkstoffen hergestellt wurden, sind es inzwischen ganze Flugzeugrümpfe und Tragflächen, die aus dem hochwertigen Material hergestellt werden. Bei der Boeing 787 wie auch beim neuen Airbus A350 ist bereits mehr als die Hälfte der Strukturen und Bauteile mit Carbonfasern gefertigt. Damit sind die Composites endgültig auf die Strasse des Erfolgs eingeschwenkt. Die Nachfrage steigt jährlich im zweistelligen Bereich und die Automobilindustrie – allen voran BMW – hat damit begonnen, eigene Produktionskapazitäten aufzubauen. Je mehr die Nachfrage nach Carbon Composites wächst, desto interessanter wird der Verbundwerkstoff auch für andere Anwendungen. Zum Beispiel in der Medizinaltechnik, einem Industriezweig, der gerade in der Schweiz überproportional schnell wächst. Ganz allgemein zeichnet sich immer mehr ab, dass sich die Schweiz als Herd für Neuentwicklungen auch im Bereich Carbon Composites hervortut. In wenigen Jahren ist eine ganze Reihe neuer Nischen für Anwendungen mit Verbundwerkstoffen entstanden. So etwa im Maschinen- und Anlagenbau, in der Robotik oder in der Automation. Aktuell gibt es ungefähr 100 Firmen in der Schweiz, die sich mit dem Thema Hochleistungsverbundstoffe beschäftigen. Die industrielle Perspektive vertreten. Zeitgleich mit dem aufkommenden Boom äusserte sich an den Hochschulen der Wunsch, dass es auch in der Schweiz eine Vereinigung zur Förderung der Carbon-Composites-Industrie geben müsste – analog der in Deutschland bestehenden Dachorganisation CCeV. Die Initianten und Treiber für die Gründung des CC Schweiz waren von Anfang an überzeugt, dass der Nutzen eines «Carbon Composites»-Vereins gerade für die Schweizer Industrie sehr wichtig werden würde. Zwar gibt es im Bereich der hochwertigen Verbundwerkstoffe auch noch andere verdiente Organisationen in der Schweiz – etwa die «Society for the advancement of materials and process engineering», SAMPE. Doch ist deren Fokus primär eher im Bereich der Forschung angesiedelt, während es bei CC Schweiz vor allem um die Anliegen aus industrieller Perspektive und um die Vermittlung zwischen KMU und den Hochschulen geht. Mitglied ist zurzeit jedes fünfte Unternehmen in diesem Segment. Obwohl diese Firmen immer auch Konkurrenten sein können, lohnt es sich doch, sich zu vernetzen, andere Firmen kennenzulernen. Die Faserverbundwerkstoffe bieten ein grosses gemeinsames Potenzial für den Schweizer Werkplatz – vom Maschinenbau über Textiltechnik bis hin zu Ingenieurbüros, Leichtbau und einem Formel-1-Team. Stève Mérillat,Geschäftsführer CC Schweiz www.cc-schweiz.ch


FOKUS 34

LEICHTBAU

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Spezielle Hartmetallsorte von Ceratizit

Abgestimmt für die Titanbearbeitung Mit der Hartmetallsorte CTC5240 entwickelte Ceratizit eine optimale Kombination aus Schneidstoff, Schicht und Geometrie, exakt abgestimmt auf die besonderen Anforderungen bei der zukunftsweisenden Titanzerspanung. Die neue Sorte ist warmfest, zäh, verschleissfest und sorgt für verbesserte Spanbildung im Titan.

B

eim Bau moderner Flugzeuge ist die Forderung nach Gewichtsreduzierung enorm. Die Branche trägt durch Materialien wie Kohlefaserwerkstoffe dieser Forderung Rechnung. Im Zuge dieser Entwicklung wird aber auch der Werkstoff Titan im Flugzeugbau weiter an Bedeutung gewinnen. Strukturbauteile, die die Kohlefaserbauteile zusammenhalten, werden nämlich immer häufiger aus Titan gefertigt – sie bilden das tragende Gerüst eines modernen Flugzeuges. Entsprechend steigt die Zahl der Bauteilzulieferer der grossen Flugzeughersteller, die mit dem schwierig zu zerspanenden Titan konfrontiert sind. Hier hilft die spezielle Hartmetallsorte von Ceratizit, denn CTC5240 ist warmfest, zäh, verschleissfest und sorgt für verbesserte Spanbildung im Titan.

Upgrade hätte nicht ausgereicht. Die Entwickler des Hartmetallexperten Ceratizit hatten es sich zum Ziel gemacht, der zerspanenden Industrie eine Werkzeuglösung zu bieten, die es den Anwendern erlaubt, auch aus einem solch herausfordernden Material wie Titan mit hoher Produktivität und verhältnismässig günstigen Produktionskosten ihre Bautei-

sie eine doppelt so hohe Festigkeit auf, wodurch Strukturbauteile schlanker und gewichtssparender ausgelegt werden können. Nachteil ist die schlechte Zerspanbarkeit, welche sich wegen der niedrigen Schnittgeschwindigkeiten und kurzen Standzeiten negativ auf die Herstellungskosten auswirkt. Die wichtigste Ursache für diese schlechte Zerspanbarkeit

Oliver Baum, Produktmanager Aerospace: «CTC5240 ist warmfest, zäh, verschleissfest und sorgt für verbesserte Spanbildung im Titan.»

Zudem ermöglicht CTC5240 laut Ceratizit bis zu 20 Prozent höhere Schnittgeschwindigkeiten und damit immense Kosteneinsparungen. Schneidfreudige Geometrie. Die ebenfalls speziell für die Titanbearbeitung entwickelte Schicht schützt vor Abrasionsverschleiss und dient als Hitzebarriere. Um die generierte Hitze insgesamt gering zu halten, muss die Schicht eine möglichst glatte Oberfläche aufweisen, damit die Späne ohne grossen Reibwiderstand über die Spanfläche abgleiten können. Die von Ceratizit neu entwickelte TiB2-Schicht auf CVD-Basis erfüllt all diese Anforderungen in vollem Umfang. Das extrem warmfeste Substrat der neuen Ceratizit Sorte CTC5240 macht es möglich, Wendeschneidplatten mit einer schneidfreudigeren Geometrie einzusetzen. Dadurch verringert sich der Schnittdruck, was wiederum die Hitzeentwicklung verringert. Die stark positiv ausgelegten Geometrien verbessern insgesamt die Spanbildung deutlich.

Die neue Ceratizit-Hartmetallsorte CTC5240 ermöglicht bis zu 20 Prozent höhere Schnittgeschwindig(Bilder: Ceratizit) keiten und immense Kosteneinsparungen.

le herzustellen. Dies konnte nur durch die Entwicklung von Werkzeugen und Wendeschneidplatten mit herausragender Leistungsfähigkeit bei Standzeiten, Schnittparametern und Prozesssicherheit gelingen. Upgrades bestehender Sorten und Geometrien reichen generell nicht aus, um dieses anspruchsvolle Ziel zu erreichen. Deshalb entwickelte Ceratizit eine optimale Kombination aus Schneidstoff, Schicht und Geometrie, exakt abgestimmt auf die besonderen Anforderungen der Titanlegierungen. Titan punktet mit vielen Vorteilen, ist aber kostspielig in der Bearbeitung. Die Vorteile der Titanlegierungen gegenüber anderen Materialien liegen auf der Hand. Titanlegierungen zeichnen sich vor allem durch eine geringe Dichte aus, die nur unwesentlich über der Dichte von Aluminium liegt. Gleichzeitig weisen

ist die äusserst geringe Wärmeleitfähigkeit der Titanlegierungen. Titan leitet Wärme ungefähr zehnmal schlechter als Stahl. Die beim Zerspanungsprozess entstehende Hitze wird daher nicht wie bei der Zerspanung von Stahl über die Späne abgeführt, sondern ein Grossteil der Hitze konzentriert sich im Werkzeug und an der Schneidkante. (ea) ● CERATIZIT SCHWEIZ AG 2504 Biel, 032 344 93 93 info.schweiz@ceratizit.com, www.ceratizit.com AMB: Halle 2, Stand B06 UTILIS AG Precision tools Vertriebspartner 8555 Mühlheim, 052 762 62 62 info@utilis.com, www.utilis.com


FOKUS LEICHTBAU

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Zerspanung von Titanwerkstoffen mit Lösungen von Paul Horn

Alles leichter mit Titan Die Eigenschaften von Titan stellen bei der Zerspanung besondere Bedingungen an die Werkzeuge. Hohe Rund- und Planlaufgenauigkeit sind z. B. bei Fräsern gefordert. Die Firma Paul Horn entwickelt und produziert Einstech-, Längsdreh- und Nutfräswerkzeuge, welche Lösungswege bei der Titanbearbeitung aufzeigen.

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itan kommt in der Erdkruste nur in Verbindungen mit Sauerstoff als Oxid vor. Es steht mit einem Gehalt von 0,565 Prozent an 9. Stelle der Elementhäufigkeit in der kontinentalen Erdkruste. Es kommt vor allem in den Mineralien Rutenit (TiO2), Ilmenit (FeTiO3) und CaTiSiO5 vor. Der Herstellungsprozess ist seit Entdeckung des Kroll-Prozesses fast unverändert, sehr aufwändig und teuer. Meist vom Ilmenit oder Rutenit ausgehend wird angereichertes Titandioxid in der Hitze mit Chlor und Kohle zu Titan(IV)-Chlorid und Kohlenstoffmonoxid umgesetzt. Im Anschluss wird mit flüssigem Magnesium durch Reduktion ein Titanschwamm erzeugt. Zur Herstellung von bearbeitbaren Legierungen muss dieser Titanschwamm im Vakuum-Lichtbogenofen umgeschmolzen werden. Titan ist so hart wie Stahl und zweimal so hart wie Aluminium. Aber es ist um 45 Prozent leichter als Stahl und 60 Prozent schwerer als Aluminium.

Anforderungen an die Zerspanung. Die herausragenden Eigenschaften von Titan führen beim Zerspanen zu grossen Werkzeugbelastungen und somit zu starkem Verschleiss. Besonders die hochfesten Titansorten behalten bis zu ihrer maximalen Einsatztemperatur von etwa 880 °C ihre Härte. Wegen der geringen Wärmeleitfähigkeit des Werkstoffes wird der grösste Anteil der Zerspanungswärme über das Werkzeug abgeführt. Das charakteristische Verhalten bei der Zerspanung von Titanwerkstoffen ist ein durch Mikrovibrationen erzeugtes hochfrequentes Pfeifen, welches durch positive Schneiden verringert werden kann. Aus zahlreichen Untersuchungen ist bekannt, dass die Wärmeableitung beim Zerspanprozess durch negative Schneiden besser als bei positiven Schneiden ist. Die Herausforde-

rung besteht darin, die Schneidkantengeometrie so zu gestalten, dass bei einem weichen Schnitt die bestmögliche Wärmeableitung gewährleistet ist. Bei der Zerspanung von Titan ist somit mit thermischem und abrasivem Verschleiss zu rechnen, zudem wird das Werkzeug durch mechanische Zerrüttung stark belastet. Horn-Werkzeuge zeigen Lösungswege auf. Die Eigenschaften von Titan stellen besondere Bedingungen an die Werkzeuge. Hohe Rund- und Planlaufgenauigkeit sind z. B. bei Fräsern gefordert. Zudem sollten die Werkzeuge eine hohe statische und dynamische Steifigkeit gegen Mikroschwingungen haben. Ungleiche Teilung und Drallwinkel können sich beim Umfangsfräsen positiv auswirken. Bei Werkzeugen mit Wendeschneidplatten wird meistens mit geschraubten Schneidplatten gearbeitet. Für einen positiven Schnitt empfiehlt sich für die Nutenbearbeitung die HornGeometrie .40, welche auch in der Drehbearbeitung mit Erfolg eingesetzt wird. Als Hartmetallsorte eignet sich dabei die Horn-Sorte TA45, ein Feinkorn-Hartmetall mit TiAlN-Beschichtung, welche nicht zu Kerbverschleiss neigt. Für Einstech- und Nutfräsbearbeitung kommen sämtliche Werkzeuge je nach Anwendung

Ausschnitt eines Gehäusedeckels aus Titan nach dem Schruppen mit dem Kugelfräser.

Drei Hochleistungsfräser von Horn mit extremen Standzeiten in Titan: einer fürs Volumen, einer für die Konturen und einer für Hinterschnitte.

aus dem Horn-Programm evtl. auch mit leichten Modifikationen zum Einsatz. Für das Fräsen stehen verschiedene Werkzeuge zur Verfügung. Hohe Prozesssicherheit und Standzeit. Ein Erfolgsmodell stellt hierbei auch das Hochvorschubfräsen mit HornSystem DAH dar. Mithilfe dieses Werkzeuges werden u .a. Gehäusedeckel aus Titan für eine Rennsportanwendung bearbeitet. Das Rohteil hat hierbei die Masse 300 x 200 x 100 mm. Bei der Zerspanung werden über 90 Volumenprozent in Späne verwandelt. Übrig bleibt ein geometrisch anspruchsvoller strukturenreicher Gehäusedeckel mit dünnen Wandungen und Rippen mit bis zu 1,2 mm Wandstärke. Das Bauteil wird in zwei Varianten gefertigt, einer kleineren und einer grösseren. Und obwohl jeweils je 10 Teilepaare hergestellt werden, gilt es als Unikat. Mit einem Hochvorschubfräser aus der Serie DAHM mit 32 mm Durchmesser wird erst einmal Volumen abgeräumt, danach werdem mit einem Kugelfräser Typ DM mit 10 mm Durchmesser die feineren Konturen vorgeschruppt. Nach dem Vergüten wird mit dem gleichen Kugelfräser nachgeschruppt und abschliessend mit einem speziellen Fräser auf Mass geschlichtet. Für Hinterschnitte in einer tiefen Kavität sorgt ein Horn Fräser vom Typ 636. Die komplette Bearbeitung mit allen Operationen dauert beim kleineren Teil etwa je 80 Stunden und beim grösseren, aufwändigeren Teil sogar 120 Stunden. 20 Stunden davon verteilen sich auf die Operationen Volumenzerspanung mit Hochvorschubfräser und Vorschruppen mit Kugelfräser. Der eingesetzte Hochvorschubfräser ist versehen mit einer HSK-A63-Aufnahme, sein Fräserkopf ist mit einer Einschraubaufnahme mit M 16-Gewinde ausreichend stabil mit dem Schaft verbunden und über den Durchmesser abgestützt. Der 32er-Fräserkopf ist vierfach mit präzisionsgeschliffenen dreischneidigen Schneidplatten DAH 37.022.M08.SA4B bestückt. Das feinkörnige Grundsubstrat der Wendeplatten ist beschichtet mit einer PVD Multilayer-Schicht. Mit einer Zustellung von 0,5 mm, einer Vorschubgeschwindigkeit von 1800 mm/min und einem daraus resultierenden Vorschub pro Zahn von 0,83 mm fräsen die Fräsköpfe längst nicht im Grenzbereich. Das ist auch nicht das Ziel, denn im Vordergrund steht bei allen Operationen an diesen wertvollen Teilen die Prozesssicherheit. (ea) ● DIHAWAG Vertrieb Schweiz Paul Horn 2504 Biel-Bienne, 032 344 60 60 info@dihawag.ch, www.dihawag.ch Horn auf der AMB: Halle 01, Stand I16 und auf der Aluminium: Halle 14, Stand H48


FOKUS 36

LEICHTBAU

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Werkzeugkonzepte von Mapal

Leichtbaumaterialien wirtschaftlich Bearbeiten Energieeffizienz und Ressourcenschonung erfordern neue Werkstoffe. Die meisten dieser Leichtbaumaterialien eint eines: Sie sind schwer zu zerspanen und stellen hohe Anforderungen an Maschine, Werkzeug und Prozess. Die Erarbeitung wirtschaftlicher und prozesssicherer Werkzeugkonzepte für ihre Bearbeitung erfordert grosses Prozess-Know-how.

B

ei Zylinderkurbelgehäusen aus Aluminium stellt der Aufbau der Zylinderlaufflächen aus eingegossenen beziehungsweise eingeschrumpften Graugussbuchsen den Stand der Technik dar. Um zukünftig Motorblöcke aus Aluminium noch dünnwandiger und leichter bauen zu können, werden die eingegossenen Buchsen durch thermisch aufgespritzte eisenmetallische Schichten ersetzt. Diese können dünner ausgeführt werden und die Reibleistung zwischen Kolbenring und Zylinderlauffläche wird verringert. Für diese neue Technologie im Motorenbau sind spezielle Werkzeuge für die Konditionierung der Zylinderfläche vor dem thermischen Spritzen nötig, um eine optimale Schichthaftung zu erzielen. Dabei wird mit der Mapal-Werkzeuglösung durch PKDKonturschneiden eine definierte Strukturierung auf

der Zylinderlauffläche erzeugt, in der sich die Spritzschicht optimal verkrallt und haftet. Nach dem Aufspritzen der Schicht werden die Zylinderlaufflächen mit Feinbearbeitungswerkzeugen mit sechsschneidigen PcBN-Schneiden bearbeitet. Die Geometrie der Lauffläche wird so für das abschliessende Feinhonen vorbereitet. Die Feinbearbeitungswerkzeuge sind mit kühlmittelgesteuerten Aussteuermechanismen und einer Schneidenkompensation ausgestattet, um die Standzeiten weiter zu erhöhen. Komplettbearbeitung von hochfesten Stahlsorten im Turbolader. Downsizing und Abgasturbolader treiben die moderne Motorenentwicklung. Für die Produktion der Turbinen- und Verdichtergehäuse des Turboladers waren oftmals sowohl Bearbeitungszentren als auch Drehmaschinen erforderlich.

Die geometrisch komplexe Bearbeitung insbesondere beim Turbinengehäuse wird weiter erschwert, da hier hochfeste und temperaturbeständige Stahlgusssorten zum Einsatz kommen. Diese dürfen ihr Gefüge in einem Temperaturkorridor von –40 bis +1050 °C nicht verändern. Die Belastungen auf die Schneiden sind entsprechend hoch. Moderne Fertigungsverfahren ermöglichen die komplette Bearbeitung auf einer Maschine. Mit mechatronischen Werkzeugsystemen und durch Interpolationsdrehen werden Konturen und Einstiche bearbeitet. Komplettbearbeitungswerkzeuge fassen darüber hinaus viele Bearbeitungsschritte Hintergrundbild: Das Mapal-Werkzeug mit PKDKonturschneiden erzeugt eine definierte Strukturie(Bilder: Mapal) rung auf der Zylinderlauffläche.

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FOKUS LEICHTBAU

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zusammen. Die Tangentialtechnologie bettet die Schneidkörper stabil im Werkzeugkörper ein. Neben der Stabilität ermöglicht die Tangentialtechnologie die Umsetzung hochpositiver Schneidengeometrien, was für die Zerspanung des hochfesten Stahls Vorteile bringt. Sinterwerkstoffe am Zylinderkopf prozesssicher und wirtschaftlich reiben. Das Downsizing hat in den letzten Jahren auch den Ventiltrieb im Zylinderkopf verändert. So wurden die Abmessungen des Ventilsitzes und der -führung von einer Motorengeneration zur nächsten immer kleiner. Dem Prinzip des Downsizing folgend, aus kleineren Motoren mehr Leistung zu holen, müssen die verwendeten Materialien der Ventilsitzringe starken Belastungen und Temperaturen standhalten. Verbesserte Materialien mit höherer Härte jedoch erschweren die Zerspanung. Als Schneidstoff wird meistens PcBN verwendet, um die Standzeiten in vernünftige Grössen zu bringen. Die Auswahl der optimalen PcBN-Sorte und der richtigen Kantenpräparation sind von entscheidender Bedeutung. Ebenso ist es essenziell, dass die Schneide absolut vibrationsfrei und robust im Werkzeugkörper aufgenommen ist. Hierzu liegt bei der Mapal-Lösung zur Bearbeitung der Ventilsitzringe die Schneide in einer Prismenauflage, um auch kleinste Vibrationen zu vermeiden, die sich negativ auf Qualität und Standzeit auswirken würden. Die Prismenaufnahme ist dabei als Festplattensitz so exakt in den Werkzeugkörper integriert, dass ein Einstellen der Schneide nicht mehr erforderlich ist. Die Wichtigkeit der Gleit- und Wärmeleiteigenschaften. Aufgrund der extremen Belastungen, denen Ventilführungen ausgesetzt sind, spielen die Gleit- und Wärmeleiteigenschaften der eingesetzten Werkstoffe eine grosse Rolle. In der Praxis werden zunehmend Sintermetalle verwendet, da sie im Vergleich zu anderen Werkstoffen kostengünstiger sind und eine höhere Verschleissfestigkeit aufweisen. Letztere jedoch stellt hohe Anforderungen an die für die Ventilführungsbearbeitung eingesetzten Reibwerkzeuge. Grundsätzlich stehen mehrere Werkzeuglösungen von Mapal zur Verfügung, wobei Führungsleistenwerkzeuge bis zu Durchmessern um 6 mm erste Wahl sind. Für kleinere Durchmesser kommt die PKD-Vollkopf-Technologie zum Einsatz, bei der durch einen speziellen Lötprozess ein Werkzeugkopf aus Voll-PKD stirnseitig auf einen Vollhartmetall-Grundkörper aufgebracht wird. Durch den innovativen Herstellungsprozess können die Werkzeuge mit sehr vielen Schneiden ausgestattet werden. So hat in einem aktuellen Anwendungsbeispiel eine Ventilführungsreibahle mit einem Durchmesser von fünf Millimetern sechs Schneiden. Die mit dem Werkzeug erreichten Zylinderformwerte sind hervorragend; zusätzlich konnte die Standzeit im Vergleich zum herkömmlich bestückten Werkzeug um das Dreifache gesteigert werden.

Werkzeuge mit PKD-Vollkopf und einer maximalen Schneidenzahl sind prädestiniert für die Bearbeitung von kleinen Ventilführungsdurchmessern.

Sichere Planbearbeitung von Mischmaterialien mit dem HP-FaceMill.

Für das trochoide Fräsen optimierte Werkzeuge der OptiMill-Produktfamilie.

Prozesssicheres Fräsen von Aluminiumhybridbauteilen. Der Motorblock als schwerstes Einzelbauteil wird im Zusammenhang mit Gewichtsoptimierungsmassnahmen besonders stark unter die Lupe genommen. Die Umstellung von Grauguss auf Aluminiumwerkstoffe brachte Gewichtseinsparungen von 40 bis 50 Prozent. Jedoch zeigt Aluminium Schwächen im Wärmedehnungskoeffizienten, wodurch sich Lageraufweitungen ergeben würden. Durch Eisenwerkstoffe im Hauptlagerbereich lässt sich dies beherrschen. Heute werden im Serienbetrieb die Vorteile beider Werkstoffe verbunden, indem Grauguss-Inlets in das Aluminiumgehäuse eingegossen werden. Diese Kombination stellt für beide Materialien betreffend Zerspanungsoperationen eine echte Herausforderung dar, erfordern sie doch grundsätzlich unterschiedliche Schneidstoffe und auch verschiedene Schnittgeschwindigkeiten. Dieser Konflikt führt im Regelfall bei der Bearbeitung

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zu ungenügenden Standzeiten, insbesondere wenn bestimmte Oberflächenwerte erreicht werden müssen. Ein Lösungsansatz für die Planbearbeitung des Zylinderkurbelgehäuses ist der monolithische PKDPlanfräser HP-FaceMill mit fest gelöteten PKDSchneiden und einem soliden Stahlgrundkörper. Der Durchbruch bei der Bearbeitung gelang durch den Einsatz des Fräsers mit den für Grauguss gängigen Schnittgeschwindigkeiten. Selbst in einem für PKD-Werkzeuge niedrigen Drehzahlbereich lassen sich aufgrund der hohen Schneidenanzahl im Werkzeug respektable Vorschubwerte erzielen. Alternative Bearbeitungsstrategien für Inconel und Titan. Neben der Anpassung der Werkzeugtechnik an die spezifischen Anforderungen neuer Werkstoffe kann auch der Einsatz einer neuen Bearbeitungsstrategie zum Erfolg führen. Ein Beispiel ist hier das trochoide Fräsen von Titan oder Inconel. Durch die hohe Festigkeit dieser Werkstoffe ist die Belastung der Schneiden bei normalen Frässtrategien sehr hoch. Insbesondere die hohen Temperaturen führen zu schnellem Verschleiss. Um dem entgegenzuwirken, muss mit geringen Schnittwerten und Eingriffstiefen gearbeitet werden, was zu langen Bearbeitungszeiten insbesondere in der Volumenzerspanung führt. Für gleichmässige Belastung auf der Schneide sorgen. Anders beim trochoiden Fräsen, bei dem der Fräser hochdynamisch auf einer trochoiden Bahn geführt wird. Dabei wird je nach Werkstoff der maximale Eingriffswinkel definiert. Bei Superlegierungen liegt er beispielsweise nur bei ca. 40°. Dadurch ist die Eingriffszeit des Fräsers sehr kurz und die thermische Belastung stark reduziert. Geringe Schnittbreiten und damit kleinere Schnittkräfte erlauben höhere axiale Schnitttiefen, sodass hohe Zerspanungsvolumina erzielt werden können. Beim dynamischen trochoiden Fräsen wird entlang der trochoiden Bahn die Vorschubgeschwindigkeit moduliert, sodass die Spanmittendicke konstant ist und eine gleichmässige Belastung auf die Schneide wirkt. Für das trochoide Fräsen sind eine geeignete Maschine mit hochdynamischen Achsen und schneller Steuerung und eine geeignete CAM-Software Grundvoraussetzungen. Speziell optimierte Fräser bringen zusätzlich weitere Vorteile. Da bei dem Verfahren mit sehr hohen Drehzahlen gearbeitet wird, besteht bei herkömmlichen Fräsern die Gefahr von Schwingungen. Um dies zu vermeiden, setzt Mapal auf optimierte Vollhartmetall-Fräser des OptiMillProgramms mit ungleicher Schneidenteilung und variablem Drallwinkel, die auch bei hohen Schnitt● daten weniger zum Schwingen neigen.

MAPAL DR. KRESS KG 4588 Brittern, 079 794 7980 andreas.mollet@ch.mapal.com, www.mapal.com AMB: Halle 1, Stand D12


FOKUS 38

LEICHTBAU

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Massgeschneiderte Werkzeuge für die Stack-Bearbeitung

Freie Geometriewahl dank PKD Vein Im Flugzeugbau spielen kohlenstofffaserverstärkter Kunststoff (CFK) und Werkstoffverbunde aus CFK mit metallischen Komponenten eine immer wichtigere Rolle. Zu ihrer Bearbeitung kommen bevorzugt Werkzeuge aus Polykristallinem Diamant (PKD) und beschichtetem Vollhartmetall zum Einsatz. PKD-Werkzeuge der Walter AG sind mit der PKD-Vein-Technologie gefertigt, die zahlreiche Vorteile bei Schneidengeometrie und Prozesssicherheit bietet. MONA CLERICO

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n der Luftfahrtindustrie werden verschiedene Materialien eingesetzt, die unterschiedlichen Anforderungen entsprechen müssen. Um das Gewicht von Flugzeugen zu reduzieren, ist CFK auf dem Vormarsch. Neben seinem geringen Gewicht zeichnen den Werkstoff eine hohe Steifigkeit und Festigkeit in Faserrichtung aus. Wenn die Zuglast allerdings nicht in Faserrichtung stattfindet, ist die Zugfestigkeit erheblich reduziert. Dies ist mit ein Grund, weshalb in der Struktur von Flugzeugen mit hohem CFK-Anteil häufig Stacks aus CFK-Metall-Verbunden vorhanden sind. Hierfür kommt vor allem Titan infrage. Der Hauptvorteil des Titans liegt in seiner richtungsunabhängigen hohen Zugfestigkeit, wodurch die Konstruktion verstärkt wird. Bei dieser Mischbauweise besteht die Flugzeugstruktur zu etwa 20 Prozent aus Titan, das sich in Türrahmen, einigen Spanten und Verbindungselementen findet. Vertreter dieser Bauweise sind der Airbus A350 und A400M sowie die Boeing 787 Dreamliner. Schichtaufbauten, sogenannte Stacks, aus CFK und Titan sind typisch für Hightech-Branchen wie die Luft- und Raumfahrt. Titan wird gerne mit CFK kombiniert, weil die Wärmeausdehnungskoeffizienten beider Werkstoffe ähnlich sind. Unterschiede bei Temperaturänderungen im Aussenbereich des Flugzeugs können deshalb besser abgefangen werden als etwa bei Aluminium, das wegen seiner geringen elektrochemischen Verträglichkeit nur durch eine Isolierschicht mit CFK in Verbindung gebracht werden kann.

Herausforderung Nietlöcher bei CFK-Stacks. Die primäre Fügetechnik im Flugzeugbau ist das Nieten. Bevor der Niet gesetzt werden kann, müssen zwei oder mehrere Werkstoffe mithilfe eines StufenSenk-Bohrers bzw. Bohrsenkers einmal komplett durchbohrt werden. Da die Bohrungen Teil der Verbindungselemente sind, haben sie Einfluss auf strukturelle Ermüdungserscheinungen. Die Herstellung geometrisch runder Bohrungen und einwandfreier Senkungen ist deshalb auch in puncto Sicherheit und Langlebigkeit entscheidend. CFK wirkt stark abrasiv, das heisst, die Schneidkanten verschleissen bei der Bearbeitung dieses Werkstoffs sehr schnell. Maximale Leistungsfähigkeit und Reproduzierbarkeit bei der Durchbohrung abrasiver Materialien und Stacks bietet Polykristalliner Diamant (PKD). Dabei handelt es sich um eine Ver-

bindung aus Diamantpartikeln und metallischem Bindemittel. PKD-Schneiden bieten mit die höchste Standzeit und sind meist die wirtschaftlichere Lösung. Spezielles Herstellungsverfahren für PKD-Veinbohrer. Die sogenannte PKD-Vein-Technologie wird von Walter seit vier Jahren angeboten. Vein, englisch für Vene, bezeichnet speziell ausgelegte Schlitze im Hartmetallkopf, in die der polykristalline Diamant implementiert wird. Dazu wird PKD-Pulver in den Hartmetallkopf eingefüllt und in einer

Presse unter einem Druck von 60 000 bar und einer Temperatur von 1500 °Celsius gesintert. Dabei bildet sich der feste Polykristalline Diamant. Dieser Hartmetallkopf mit der PKD-Schneide wird auf den Werkzeugschaft aufgelötet. Im Anschluss werden der Schaft- und Grunddurchmesser, der Spanraum, Bohrerrücken sowie die Stirngeometrie des Werkzeuges geschliffen und erodiert, wodurch das Werkzeug seine endgültige Geometrie erhält. Dieser CNC-gesteuerte Prozess bietet höchste Zuverlässigkeit und Reproduzierbarkeit, mit der auch das 100-Prozent-Reconditioning garantiert werden kann. Bohrer mit Hartmetallkörper und PKDSchneide werden heute als die beste Option für CNC-Prozesse in der Luftfahrtindustrie angesehen. «Mit PKD Vein können wir Geometrien für Faserverbundwerkstoffe, Kunststoffe und NE-Metalle für verschiedene Bearbeitungsumgebungen realisieren, die bei herkömmlichen PKD-Bohrern nicht möglich wären», erläutert Stefan Benkóczy, Innovation Manager bei Walter. Bis zu fünf Mal nachschleifen. «Ein weiterer Vorteil: Lotversagen, das bei direkt gelöteten PKD-Schneiden mitunter auftreten kann, gibt es bei PKD Vein nicht.» Das Verfahren ist zudem eine Option, um die Kosten pro Bohrung zu reduzieren. «Die Standzeiten lassen sich damit bis zum 40-fachen im Vergleich zu Standard-Hartmetall-Werkzeugen erhöhen; anschliessend können die PKD-Vein-Bohrer bis zu fünf Mal nachgeschliffen werden, wobei zu 100 Prozent die gleiche Qualität wiederhergestellt wird», sagt Benkóczy. Vollhartmetall-Werkzeuge mit Diamantbeschichtung haben zwar auch eine hohe Standzeit, sind jedoch Einwegwerkzeuge. Unbeschichtete Vollhartmetallwerkzeuge können nachgeschliffen werden, aber ihre Standzeit ist kurz. Die grössere Schnittgeschwindigkeit bei PKD Vein im Vergleich zu Vollhartmetallwerkzeugen trägt zusätzlich zur höheren Wirtschaftlichkeit bei. (ea) ● Hintergrundbild: PKD-Vein-Bohrer der Walter AG. (Bilder: Walter AG)

«Mit PKD Vein können wir Geometrien für Faserverbundwerkstoffe, Kunststoffe und NE-Metalle für verschiedene Bearbeitungsumgebungen realisieren, die bei herkömmlichen PKD-Bohrern nicht möglich wären», so Stefan Benkóczy, Innovation Manager bei Walter.

WALTER (SCHWEIZ) AG 4501 Solothurn, 032 617 40 72 service@walter-tools.com www.walter-tools.com AMB: Halle 01, Stand G32


FOKUS LEICHTBAU

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Franke Linearsysteme aus Aluminium mit eingelegten Stahllaufbahnen. Die Laufbahnen lassen sich auch in kundenspezifische Aluprofile integrieren – ohne weiteres auch innenliegend (rechts). (Bilder: Franke GmbH)

Leichtbau-Linearsysteme aus Aluminium

Für Schnelligkeit und hohe Taktraten Leichtgewichtige Komponenten – energiesparend und an den individuellen Einsatzfall anpassbar. Sie stehen in den Baugrössen von 12 bis 45 zur Verfügung.

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inter allen Konstruktionen von Franke steckt ein bestimmtes Prinzip. Dessen Basis bilden vier Laufbahnen, auf denen der Abrollvorgang der Wälzkörper reibungsarm stattfindet. Dadurch lassen sich die Komponenten direkt in die umschliessende Konstruktion einsetzen. So können komplette Baugruppen montiert und Bauteile eingespart werden. Durch die Verwendung von Aluminium werden Führungssysteme gebaut, die 65 % leichter sind als Stahlführungen. Die bewegten Massen werden reduziert; dies wirkt sich positiv auf die benötigte Antriebsenergie aus und ist kostensparend für den Anwender. Bei der Baureihe FTH Drive ist ein Linearmotor in der Führungsschiene integriert. Sie weist hohe dynamische Eigenschaften auf und verursacht keinerlei unnötige mechanische Verluste, da Übertragungs-

elemente wie Spindeln, Zahnstangen oder Riemen mit Torsions- und Schwingungsneigung nicht benötigt werden. Anwendungsfall Verpackungsmaschine. Auch eine Schlauchbeutelverpackungsmaschine stellt ähnliche Anforderungen an die eingesetzten Linearführungen. Die Hublängen messen in diesen Anwendungsfällen sogar 1500 bis 2100 mm. Dabei beträgt die durchschnittliche Laufleistung einer Maschine ca. 30 000 Kilometer pro Jahr. Entsprechend robust muss das eingesetzte Führungssystem sein. Auch hier kann das Aluminium-Linearsystem von Franke punkten, denn es zeichnet sich durch eine lange Lebensdauer aus. Die Kassetten sind für einfaches Nachschmieren mit einer Zentralschmierung ausgestattet.

LEICHTBAU-WÄLZLAGER FÜR VIELE ANWENDUNGEN

Leise und leistungsstark Eine Neuentwicklung bei Franke ist das Grosswälzlager LDH Drive. Das Lager zeichnet sich durch Drehzahlen von 300 U/min aus. Lager für diese Anwendungen haben in der Regel einen Durchmesser von ca. 1000 –1500 mm, somit liegt die Umfangsgeschwindigkeit dieser Lager bei bis zu 20 m/s. Dabei erreicht es eine Geräuschentwicklung von weniger als 60 db(A). Darüber hinaus wurde in das Wälzlager ein Direktantrieb integriert – kein Zahnriemen oder Ritzel, keine weitere Mechanik oder Getriebeanbindung ist nötig. Ebenso wie bei den Lineareinheiten (siehe Lauftext), lassen sich auch Drahtwälzlager an die Kundenvorgaben anpassen – und zwar in allen Dimensionen: Parameter wie Tragzahl, Steifigkeit, Vorspannung und Drehwiderstand können ebenso variabel festgelegt werden wie Höhe, Breite, Bohrbild und die verschiedenen Werkstoffe. Auch bei der Wahl des Werkstoffes – ob Stahl, Aluminium, Niro, Kunststoff oder Messing – kann der Kunde entscheiden. Darüber hinaus besteht die Wahl zwischen unterschiedlichen Verzahnungen, Abdichtungen, Durchmessern und Lagerprofilen. Ebenso verhält es sich mit den Wälzkörpern, Kugelkäfigen und Laufringen.

Hohe Dynamik und Sauberkeit. Beim Verpacken von Backmischungen müssen zwei Hubachsen der Maschine gleichzeitig auf einer Länge von 1200 mm arbeiten. Franke Linearführungen mit eingelegten Laufbahnen ermöglichen den Einsatz leichtgewichtiger, stranggepresster Aluminiumprofile für die Führungsschienen. Die Magnete des Stators sind direkt integriert, der Motor steckt in einem Aluminiumgehäuse. Durch diesen Aufbau wird die Achse kompakt und leicht. Der Direktantrieb ermöglicht ein spielfreies und schnelles Positionieren; dabei werden Verfahrgeschwindigkeiten von 6 m/s und Beschleunigungen von bis zu 100 m/s² erreicht – auch unter grosser Belastung. Diese hohe Dynamik ermöglicht eine Erhöhung der Taktzeiten beim Verpacken von Backmischungen um bis zu 25 %. Abgedichtete Laufrollen verhindern einen Austritt von Schmierfett und machen den Einsatz der Linearmotorachse zu einer sauberen Sache – ein entscheidender Faktor in der Lebensmittelindustrie. Individuelle Lösungen. Für alle Produkte von Franke gilt: eine kundenspezifische Auslegung und optimale Anpassung an den individuellen Einsatzfall. Antriebs- und Steuerungskomponenten können beliebig gewählt werden – die komplette Montage und das Konfigurieren werden übernommen. Auch mehrachsige Aufbauten können problemlos realisiert werden. Die Linearmotorachse findet aufgrund ihrer flexiblen Konstruktionsmöglichkeiten in den unterschiedlichsten Branchen Anwendung – überall dort, wo hochdynamische Verfahrbewegungen, Sauberkeit und ein wartungsfreier Betrieb ● über die gesamte Einsatzdauer gefragt sind. EMIL VÖGELIN AG Stahl und Industrieprodukte 4303 Kaiseraugst, 061 816 90 16 info@voegelinag.ch, www.voegelinag.ch


FOKUS 40

LEICHTBAU

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Herstellungsprozess Schritt für Schritt (v. l.): 3D-gedruckter Kern; geschlichteter Kern; bläulicher, fein beschichteter Kern; laminierter, ausgewaschener Kern; lackierte Motorrad-Schwinge mit Metalleinsätzen.

Verwendung wasserlöslicher Kerne für Körper aus Faserverbundwerkstoff in Leichtbauweise

Laminierverfahren mit 3D-gedruckten Kernen Faserverbundwerkstoffe sind gängige Materialien für Leichtbauanwendungen. Allerdings werden die Formen hierbei üblicherweise mit Fräsmaschinen ausgearbeitet und können daher nur ein begrenztes Mass an Komplexität aufweisen. In diesem Artikel wird eine Methode vorgestellt, bei der die Laminatstruktur auf einem im 3D-Druckverfahren erzeugten Kern aufgebaut wird.

D

ie Fertigung leichtgewichtiger Strukturen aus Verbundwerkstoff geschieht in mehreren Schritten. Zunächst muss ein Werkzeug hergestellt werden, das die Form des Produkts definiert. Dieses Werkzeug kann entweder die Aussenfläche oder die Innenfläche des Körpers darstellen. Je nach Komplexität des Teils muss das Werkzeug unter Umständen in Abschnitten gefertigt und anschliessend zusammengesetzt werden. Eine andere Möglichkeit besteht darin, die einzelnen Abschnitte des Werkzeugs zu laminieren und die Teilformen in einem späteren Produktionsschritt zu der fertigen Form zu verkleben. Grundsätzlich gibt es zwei Arten von Werkzeugen, die sich in ihrer Funktionsweise unterscheiden: die einmal verwendbare, sogenannte «verlorene Form» und das für beliebig viele Produktionszyklen verwendbare Werkzeug. Bei der Herstellung von Formkörpern wie Rohrnetze lässt sich der Schalungsaufwand durch den Einsatz verlorener Kerne erheblich verringern. Diese Formen werden in Leichtbauanwendungen sehr häufig eingesetzt. Für die Kerne wird in der Regel gebundener Sand oder ein anderes formbares Material verwendet, das in ähnlicher Weise wie beim Spritzgussverfahren in Form geschossen wird. In bestimmten Fällen wird diese Form sodann zur Vorbereitung auf die nächsten Schritte mit einer Beschichtung versiegelt. Anschliessend folgt ein Laminierungsverfahren.

Verschiedene Laminierungstechnologien. Je nach der gewünschten Oberflächenqualität wird der Kern mit einem Gelcoat beschichtet. Nun können verschiedene Laminierungstechnologien verwendet werden. Hier gibt es zum einen das Prepreg-Verfahren, bei dem Glas- oder Karbonfasergewebe

mit einem Polymer behandelt werden, das an der Fläche haftet und unter Wärmeeinwirkung zu einer hochfesten Schicht aushärtet. Bei den meisten verwendeten Materialien ist hierfür eine Temperatur von bis zu 180 °C erforderlich. Beim Kaltlaminierungsverfahren hingegen entsteht ein weniger festes Material. Eine gängige Methode bei diesem Verfahren besteht darin, ein Polyesterharz aufzustreichen oder aufzusprühen, teilweise zu härten und das Fasermaterial mit einer Rolle auf das klebrige Polymer aufzutragen. Auf diese Weise lassen sich deutlich komplexere Teile herstellen als mit der Prepreg-Technologie. In beiden Fällen muss der Kern mithilfe eines Werkzeugs hergestellt werden, weshalb diese Technologie für die Produktion kleinerer Serien nur bedingt geeignet ist. Zum einen nimmt die Fertigung des Produkts zu viel Zeit in Anspruch und

zum anderen ist die Herstellung von Prototypen auf diese Weise wirtschaftlich nicht sinnvoll. Hier kann also ein Mangel an Konsistenz im Produktentwicklungsprozess festgestellt werden. Diese Lücke lässt sich durch Drucken der Kerne im 3DDruckverfahren schliessen. Anhand der Herstellung eines Motorradteils sollen die Möglichkeiten dieses Verfahrens im Folgenden Schritt für Schritt verdeutlicht werden. 3D-Druck von Kernen. Voxeljet verwendet das pulvergestützte 3D-Druckverfahren. Dieses Verfahren zeichnet sich durch eine schrittweise Produktion des Teils direkt anhand der CAD-Daten aus. Hierbei werden die Daten zunächst einmal vorbereitet und in Bitmap-Schichtgrafiken umgerechnet, die vom Drucker verarbeitet werden können. Im ersten Schritt wird in einer Baubox eine be-

Laminierprozess: In diesem Fall kommt ein Polyestermaterial zum Einsatz, das durch ein Glasfasergewebe verstärkt wird.


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stimmte Menge Pulver auf eine Bauplattform aufgebracht und von der Austragsvorrichtung, die über das Baufeld geführt wird, zugleich nivelliert. Anschliessend druckt ein Tintenstrahldruckkopf die erste Schicht der Bitmapgrafik mit einer Aktivierungsflüssigkeit auf das Pulver. Dadurch wird der Binder in der Pulverschicht aktiviert, der die Partikel verklebt. Für den Bau des Kernkörpers wird die Bauplattform nun um eine Schichtstärke abgesenkt und der Vorgang beginnt von vorne. Dieser Zyklus wird wiederholt, bis das Teil im Pulver fertiggestellt ist. Nach dem Druckvorgang kann das Teil aus dem Pulverbett entnommen und mit Druckluft oder Sandstrahl sorgfältig gereinigt werden. Zum Abschluss des Verfahrens wird es kurz in einem Konvektionsofen ausgehärtet. Als Grundstoff für die Kerne wird das Voxeljet AOB-Material verwendet. Diese Materialmischung

Ein CAD-Modell der Hinterradschwinge eines (Bilder: Voxeljet) Motorrads.

besteht hauptsächlich aus Quarzsand. Ausserdem enthält das Pulvermaterial einen Binder, der durch Aufbringen einer wasserbasierten Flüssigkeit mit dem Druckkopf aktiviert wird. Alle Bestandteile der Materialmischung können als umweltfreundlich betrachtet werden. Vorbereitung: Poren vor dem Laminieren schliessen. Die im 3D-Druckverfahren gefertigten Teile weisen eine gewisse Porosität auf. Die Poren müssen vor dem Laminieren aus Sicherheitsgründen geschlossen werden. Dies geschieht in zwei Arbeitsschritten, um ein akzeptables Ergebnis zu gewährleisten. Der erste Schritt ist eine konventionelle Versiegelung mit einem Schlicker, wie er üblicherweise auch in der Giessereiindustrie verwendet wird. Als Material wird hierfür Zirkofluid 6672 von Hüttenes-Albertus eingesetzt. Dieser Schlicker enthält ein alkoholisches Dispersionsmittel und greift den gedruckten Kern daher nicht an. Die Beschichtung erfolgt durch kurzzeitiges Eintauchen des Teils in ein Zirkofluidbad. Nach dem Eintauchen muss das Teil kontrolliert und von Materialüberschüssen und Tröpfchen befreit werden. Zum Abschluss des Schlickerbeschichtungsverfahrens werden die Teile bei 60–80 °C in einem Konvektionsofen getrocknet.

LEICHTBAU

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Der zweite Schritt ist eine Feinbeschichtung, mit der die Poren vollständig geschlossen werden. Dies lässt sich mit dem Produkt Aquaseal des schweizerischen Herstellers Aeroconsult erreichen. Aquaseal ist ein wasserbasierter Wirkstoff, der auf die Oberfläche gestrichen oder gesprüht werden kann. Ein Eintauchen wird nicht empfohlen, da sich das wasserlösliche Teil hierbei auflösen würde. Anschliessend wird das Teil bei 60–80 °C im Konvektionsofen getrocknet. Nach dem Durchtrocknen kann der Beschichtungsprozess mehrere Male wiederholt werden, um die Oberfläche sicher zu versiegeln. Dank der bläulichen Farbanzeige des Aquaseal-Materials lässt sich die erzielte Qualität mühelos bestimmen. Laminierung, entfernen des Kerns und Endbearbeitung. Nun ist der vorbehandelte Kern bereit für das Aufbringen des Laminats. In diesem Fall kommt ein Polyestermaterial zum Einsatz, das durch ein Glasfasergewebe verstärkt wird. Hierbei wird ein schnell härtendes Material mit einer offenen Zeit von etwa fünf Minuten verwendet, sodass sich dieser Schritt ohne wesentliche Behinderung des Arbeitsablaufs rasch wiederholen lässt. Die Mischung aus den beiden Materialkomponenten wird auf den Kern gestrichen. Wenn die Oberfläche aufgrund der Polymerisierung klebrig geworden ist, wird das Glasfasergewebe aufgebracht und mit dem Pinsel geglättet. Diese Schritte werden wiederholt, bis eine Materialwandstärke von einem Millimeter erreicht ist. Zum Entfernen des Kerns werden Löcher in das Polymermaterial der frisch laminierten Struktur gebohrt. Die Bohrlöcher werden an den Stellen platziert, an denen in einem späteren Arbeitsschritt die Metalleinsätze angebracht werden. Der Kern wird in warmem Wasser aufgelöst. Um eine gute Auflösungsrate zu erreichen, werden die fertigen Teile in ein Wasserbad getaucht. Hierbei lässt sich das Auflösen beschleunigen, indem die Konvektion im Bad durch Bewegen des laminierten Kerns gefördert wird. Das Teil verbleibt für zwei Stunden in einem Bad von etwa 10 Litern. Unter Umständen ist es notwendig, in den langen Kanälen des Laminatkörpers mit Schlauch und Spritze für die erforderliche Konvektion zu sorgen. Um das Gewicht des Bauteils zu optimieren, muss das gesamte Material sorgfältig entfernt werden. Naturgemäss weist das Teil nach diesem Vorgang eine raue Oberfläche und verschiedene Unvollkommenheiten wie Lufteinschlüsse oder Faserrichtungsfehler auf. Daher wird empfohlen, die Oberfläche in einem weiteren Schritt aufzufüllen und glatt zu schleifen. Anschliessend kann das Teil lackiert werden. (ea) ● STEINER WERKZEUGMASCHINEN AG Vertretung Schweiz Voxeljet 5722 Gränichen, 062 855 06 60 info@steinermachine.ch www.steinermachine.ch, www.steiner3d.ch

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FOKUS 42

LEICHTBAU

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«Light & Lean»-Portfolio für Leichtbaumaterialien und eine Weltneuheit im Bereich Logistiksysteme

Mehr Kompetenzen im Leichtbau Der Messeauftritt der Bossard Gruppe an der InnoTrans 2014 steht unter dem Motto «Light & Lean». Der Komplettanbieter für Verbindungs- und Montagetechnik stellt anspruchsvolle Befestigungslösungen für Leichtbauweisen sowie Services für schlankere Produktionsprozesse vor. Zusätzlich wird das zukunftsweisende Logistiksystem Bossard «SmartBin» gezeigt, zusammen mit der Weltneuheit «SmartLabel».

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eichtbaumaterialien wie Karbon, Aluminium, Glasfaser usw. bestimmen die Trends in der Industrie. Sie stellen aber auch besondere Anforderungen an die Verbindungstechnologie. Für die Verwendung in der Bahntechnik (Railway Technologies) eignen sich besonders die Produktlinien Bossard «ecosyn» sowie führende Marken wie «bigHead», Huck, Nord-Lock, PEM und Southco. Die von der Bossard Gruppe angebotenen Komponenten werden hier hauptsächlich im Innenraum, Cockpit und bei den Sitzen eingesetzt. Sie sorgen bereits bei der Montage für Kosteneinsparungen, erhöhen im laufenden Betrieb die Zuverlässigkeit und die Sicherheit und verringern deutlich die Wartungsaufwände. Insbesondere die «bigHead»-Lösungen empfehlen sich immer dann, wenn traditionelle Verbindungselemente an Grenzen stossen oder es auf eine gewichtsoptimierte Fertigung ankommt. Aktuell umfasst das «bigHead»-Angebot der Bossard Gruppe 400 Standardausführungen. Weitere werden auf der InnoTrans erstmals dem Fachpublikum präsentiert.

Lean: Automatische Materialbewirtschaftung mit Bossard «SmartBin flex». Ein weiteres Messe-Highlight stellt das Logistiksystem Bossard «SmartBin flex» dar. Es dient zur automatischen Materialbewirtschaftung von C-Teilen im Lager, in der Produktion und direkt am Arbeitsplatz. Die Bestandsüberwachung und Nachbestellung erfolgen vollautomatisch über Wiegesysteme. Bossard SmartBin flex eignet sich daher insbesondere für Unterneh-

beschleunigte Innovationszyklen die Durchlaufzeiten verkürzt und Herstellkosten gesenkt. So steigern Unternehmen ihre Flexibilität und Produktivität und senken die Gesamtbetriebskosten (TCO). Bossard Next Generation analysiert Produktionsabläufe mit Wertstromanalysen, identifiziert Optimierungspotenziale und kombiniert sie mit dem tiefen Fachwissen sowie bewährten Werkzeugen und Lösungen der Bossard Gruppe.

Die «bigHead»-Verbindungslösungen von Bossard dienen der gewichtsoptimierten Fertigung. (Bild: Bossard AG)

men mit standardisierten Produktionsvorgängen. Diese profitieren von einer Verringerung ihrer Beschaffungs- und Lagerkosten, der Reduzierung der Aufwände zur Überwachung der Bestände sowie einer generell niedrigeren Kapitalbindung in diesem Bereich. In diesem Produktsegment präsentiert die Bossard Gruppe auch die Weltneuheit «SmartLabel». Mit dem intelligenten Etikett, das Produktinformation und Bestellstatus anzeigt, wird auch direkt am Verbrauchsort nachbestellt. Zukunftsorientiert: «Bossard Next Generation». Die Bossard Gruppe stellt mit Next Generation ihre Lösung für Design- und Prozessoptimierung im Bereich Verbindungstechnologien vor. Generell werden dabei über permanente Verbesserungen und

Das Logistiksystem «SmartBin» ist mit einem speziell entwickelten Gewichtssensor ausgestattet.

«Light & Lean: Verbindungstechnik- und Logistiklösungen für die Verkehrstechnik». Im Rahmen einer Präsentation mit Praxisbeiträgen von «bigHead» und Stadler Rail stellt die Bossard Gruppe anspruchsvolle Befestigungslösungen für Leichtbauweisen sowie Services für schlankere Produktionsprozesse im Transportbereich vor. Matthew Stevens gewährt einen Einblick in die vielfältigen Lösungsansätze, die mit «bigHead»-Verbindungstechnologien umgesetzt wurden. Das Beispiel von Stadler Rail zeigt eindrucksvoll, wie sich dort die Prozesse dank eines intelligenten Logistiksystems nachhaltig optimieren liessen. Der einstündige Vortrag findet ab 13.30 Uhr in englischer Sprache im Speakers’ Corner statt (Halle 15.2, Eingang Ost). (mf) ●

Gesamtangebot der Bossard Gruppe Die Bossard Gruppe bietet ihren Kunden eine durchgängige Unterstützung in drei strategischen Kernbereichen: Angefangen mit der Evaluation des besten Verbindungsteils für das jeweils angedachte Einsatzszenario über ein begleitendes Anwendungs-Engineering bei der Produktentwicklung bis hin zur Einführung einer Kundenlogistik, die eine Reduktion oder gar Elimination von Beschaffungskosten entlang der gesamten Versorgungskette zum Ziel hat. Über eine Analyse entlang der gesamten Wertschöpfungskette der industriellen Fertigungstechnik hinweg findet die Bossard Gruppe Wege und Möglichkeiten, um Kosten zu optimieren, Durchlaufzeiten zu verringern und die Qualitätsstandards der eingesetzten Produkte laufend zu übertreffen. Diese gesamtheitliche Denkhaltung nennt Bossard «Proven Productivity».

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FOKUS LEICHTBAU

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Geld sparen bei der Aluminiumzerspanung durch gemischte Keramik- und PKD-Bestückung

Controllers Liebling Das Anwendungspotenzial für PKD-Schneidstoffe ist gewaltig und dürfte durch den Motorisierungsboom in China, Indien und anderen Ländern sowie die Prognosen der Flugzeugbauer weiterwachsen. Rosige Zeiten für PKD-Anbieter. Aber auch für Werkzeuglieferanten, die eine Alternative für die gleichermassen prozesssichere wie performante Zerpanung von AlSix & Co. anbieten können. KLAUS DIETER HENNECKE

P

olykristalline Diamanten (PKD) haben sich seit Anfang der 1980er-Jahre zur gleichermassen vielseitigen wie vielfach unverzichtbaren Schneidstoffbasis für die Zerspanung von NE-Metallen und anderen nichtmetallischen Werkstoffen wie Holz, Kunststoffe und Composites, wie etwa CFK, entwickelt.

Die EK-Preise für PKD-Werkzeuge und -Schneidplatten sind hoch. Die Gründe: PKD entsteht durch Sintern synthetischer Diamantkörner mittels metallischer Lösungsmittel und einigen Sinterhilfsstoffen auf Hartmetallsubstraten. Hierfür sind Temperaturen von bis zu 1800 °C und enorme Drücke bis 60 000 bar erforderlich. Nicht minder aufwändig ist die Veredlung der so erzeugten PKD-Blanks zu Schneidplatten mit fast beliebigen Schneidformen mit zumeist auf einige µm genauen Geometrien. Ob ihrer Härte sind PKD-Schneidstoffe bevorzugt durch spezielle Schleifverfahren und Drahterodieren in die gewünschte Form und auf Mass zu bringen. Den Aufwand müssen die Hersteller natürlich einpreisen. So kostet zum Beispiel die Bestückung eines 125-Millimeter-Planfräsers mit PKD-Schneiden je nach Anzahl der Schneiden und Verhandlungsgeschick des Einkäufers nach VKP-Liste umgerechnet 1200 bis 1450 CHF. Damit lassen sich nach Aussage von Kennern der Materie zum Beispiel 10 000 Motorblöcke oder Zylinderköpfe planfräsen. Das entspricht durchaus der Wochenproduktion gängiger Bearbeitungslinien, wobei grosse Motorenwerke verschiedene Aggregate produzieren und für die Bearbeitung mehrere Linien betreiben. Gigantisches Thema für kostensparende Rationalisierungstaten. Der Werkzeuganteil an den Stückkosten ist angesichts der erzielbaren Stückzahlen je PKD-Tool, respektive ihrer hohen Standzeiten/Schnittwege überschaubar. Wahr ist aber auch, dass sich die Werkzeugkosten auf das Jahr

gesehen zu stattlichen Eurobeträgen im fünfstelligen Bereich summieren. Man betrachtet hier lediglich eine Operation – sprich das Planen der Dichtflächen von Zylinderköpfen und Motorblöcken. Alleine der VDA kommt auf seinen Statistikseiten im Web für das Jahr 2013 auf eine weltweite PKW-Produktion von gut 74,5 Millionen Einheiten. Hinzu kommen Nutzfahrzeuge, Flugzeuge, Motorräder bis hin zu motorisierten Kleingeräten. Trotz umfangreicher Recherche fand sich keine Statistik darüber, wie viele Aluminiummotoren jährlich pro-

Der NTK XAMP-Planfräser schneidet in der 125Millimeter-Variante mit drei PKD- und 12 Keramikplatten, die je vier geschliffene und polierte Schneidkanten bieten, was durch Drehen der Platten um 90 Grad die Bearbeitung von 20 000 Motorblöcken ermöglicht. (Bild: Klaus Hennecke)

duziert werden. Denkt man noch an andere Baugruppen aus Aluminium mit hohen Dichtigkeitsanforderungen (Getriebegehäuse usw.) wird klar, dass die Bearbeitung von Planflächen ein gigantisches Thema für kostensparende Rationalisierungstaten ist. Langzeittest unter realen Produktionsbedingungen. Detlef Krein, Manager der NTK Cutting Tools, Ratingen: «Wir suchen laufend neue, sinnvolle An-

Es kann nur eines geben. Das Original. Pilz Industrieelektronik GmbH, 5506 Mägenwil, 062 889 79 30, www.pilz.ch

wendungen für unsere Schneidkeramiken. Dabei schauen wir auch nach links und rechts. Und so haben wir uns Anfang 2012 mit der Zerspanung von Aluminium beschäftigt. Die ersten Zerspanungsversuche bei dem Werkzeugmaschinenhersteller SW-Maschinen mit unseren bewährten XTM-Planfräsern liefen ganz gut, aber längst nicht so optimal, dass wir eine Chance gegen PKD gehabt hätten.» Langzeittest unter realen Produktionsbedingungen. Dann erinnerte sich Detlev Krein an Versuche anderer Hersteller, beide Schneidstoffe zu kombinieren. Das hat seinerzeit wohl nicht funktioniert. Wodurch er sich aber nicht entmutigen liess. «Wir haben einen XTM Fräser mit 125 mm Durchmesser modifiziert. Ende 2012 konnten wir schliesslich bei einem Automobilhersteller weitere Versuche fahren. Die Ergebnisse waren sehr vielversprechend. Nach weiteren Optimierungen am Werkzeug bekamen wir im Juni 2013 die Chance für den ersten Langzeittest unter realen Produktionsbedingungen. Die Kombination von 12 Keramikplatten mit drei auf Trägerkassetten ins Werkzeug integrierten PKDSchneidplatten überzeugte derart, dass als Erstausrüstung für eine neue Motoren-Fertigungslinie gleich sechs der neuen Hybrid-Planfräser zum Einsatz kamen. Die kassettierten PKD-Platten stehen in der Höhe als auch im Radius leicht versetzt zu den Keramikschneiden. Konsequenz dieser Arbeitsteilung: Die Keramikschneiden erledigen das grosse Spanvolumen von den in der Praxis oft üblichen vier Millimetern Schnitttiefe, während sich die PKD-Platten um den Feinschnitt küm● mern. (mf)

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WERKZEUGMASCHINEN UND WERKZEUGE

Dreh-Bohr-Fräszentrum M80-G Millturn und neue Software von WFL

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FACHBERICHTE

Den Belastungsfällen angepasst Auf der AMB in Stuttgart präsentiert WFL Innovationen rund um das Dreh-BohrFräszentrum M80-G Millturn. Auch softwaretechnisch verspricht WFL eine einfache und spielerische Dialogprogrammierung selbst komplexer Werkstücke.

D

as Linzer Unternehmen zeigt auf der AMB auf einem über 250m² grossen Stand eine M80-G Millturn/ 3000 mm mit Gegenspindel. «Mit bis zu neun NC-Bearbeitungsachsen werden Produktivität und Flexibilität optimal vereint. So bewältigt dieses Produktivitätswunder eine effiziente 6-Seiten-Bearbeitung grosser Futter- und Wellenteile in einer einzigen Aufspannung und wird dadurch sogar für Grossserien interessant», meint Dieter Schatzl, Head of Marketing bei WFL. Der Pionier der Komplettbearbeitung soll mit seinen Millturn-Maschinen hervorragende Produktivität und höchste Zerspanungswerte generieren können. «Praxistests sorgen immer wieder für Verwunderung, da ein bis zu 10faches Zerspanungsvolumen im Vergleich zu herkömmlichen Dreh-FräsZentren ähnlicher Baugrösse erzielt wird», so Reinhard Koll, Leiter der Anwendungstechnik bei WFL. Weiters ergänzt er: «Besonders beim

Einsatz grosser Schruppwerkzeuge sowie bei der tiefen Innenbearbeitung scheidet sich schnell die Spreu vom Weizen. Speziell bei der Innenbearbeitung bietet WFL nicht nur ein breites Spektrum für das automatisierte Handling von schweren Werkzeugen mit bis zu 2500 mm Länge, sondern auch die Möglichkeit, verschiedene Bearbeitungseinheiten auf einem eigenen Schlitten anzuordnen.» Werkstoff Titan steht in Linz im Fokus. Für WFL stellt die Luftfahrtindustrie ein wichtiges Marktsegment dar. Vor allem in diesem Marktsegment setzten sich immer mehr Materialien durch, die als schwer zerspanbar gelten. Insbesondere die Titanbearbeitung ist ein Feld, in dem WFL mit langjährigem Know-how punkten will. Hier ist viel Erfahrung in der Auswahl und im Einsatz der verwendeten Werkzeuge als auch bei den Bearbeitungsstrategien erforderlich. Das Linzer Unternehmen gibt an, diese Kompetenzmerkmale zu besitzen, und es wird besonders darauf geachtet, die Kundenanforderungen so umzusetzen, dass sie integrativer Bestandteil eines Gesamtkonzeptes werden. Wie Reinhard Koll bestätigt: «Beispielsweise ist man in der Lage, durch ein spezielles >>

Das Dreh-Bohr-Fräszentrum M80-G Millturn: 58kW Leistung für die Dreh-Bohr-Fräseinheit, neuartige Spindelkastenkonstruktion mit hochpräzisem Direktmesssystem, massive Linearführungen für sämtliche Schlitten sowie ein neuartiger Werkzeugwechsler. (Bilder: WFL)


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WERKZEUGMASCHINEN UND WERKZEUGE

● Werkzeugmaschinen

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die Frässpindel direkt an die Schneide gebracht werden. Dieter Schatzl ergänzt: «Mit unseren Zerspanungsprozessen für das heikle Titan 555.3 kann WFL Millturn Technologies ihre Rolle als Kompetenzträgerin in der Titanzerspanung vollends unterstreichen.»

WFL stellt auf der AMB die neue Werkstattprogrammierung «Millturn PRO» vor.

«Mit bis zu neun NC-Bearbeitungsachsen werden Produktivität und Flexibilität optimal vereint», so Dieter Schatzl, Marketingleiter bei WFL.

Design bei Führungen und Spindeln auf die besonderen Anforderungen bei den Kundenprojekten zu reagieren und die Maschinenbauteile an die jeweiligen Belastungsfälle anzupassen.» Des Weiteren geben die Linzer an, dass gerade in der Titanbearbeitung das Thema Kühlung besonders wichtig sei. Titan brennt bei Temperaturen über 880 °C, deshalb verwendet WFL einen entsprechenden Brand- und Explosionsschutz. Daher sind die österreichischen Millturns mit einer speziellen Kühlmittelzuführung bei der selbst entwickelten Spindel ausgestattet. Somit soll der Kühlschmierstoff mit einem Druck von bis zu 200 bar durch

Programmiertool «Millturn PRO» vereint zwei Welten. WFL stellt auf der AMB die neue Werkstattprogrammierung «Millturn PRO» vor, welche eine einfache und spielerische Dialogprogrammierung simpler und komplexer Werkstücke erlaubt. «Millturn PRO» soll auch die einzige Shop Floor-Lösung am Markt sein, welche die nachträgliche Integration von Programmbausteinen, z. B. Sonderzyklen oder CAD-CAM-generierte Sequenzen, erlaubt. «Dies ist ein entscheidender Vorteil, wenn im Zuge der Werkstattprogrammierung ‹unlösbare› Anforderungen auftauchen. Bei herkömmlichen Systemen heisst es in so einer Situation ‹zurück an den Start› oder gar ‹rien ne va plus›», meint Dieter Schatzl abschliessend. (ea) ●

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WERKZEUGMASCHINEN UND WERKZEUGE

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ÂŤMultimaster SystemÂť ersetzt riesiges und teures Bearbeitungszentrum

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Bearbeitung von sperrigen Bauteilen Sperrige Werkstßcke sind fßr normale Produktions- und Bearbeitungsverfahren zu gross oder schwierig zu handhaben. Um zum Beispiel ein Aluminium-Profil mit zwei Metern Länge zu bearbeiten, wßrde ein riesiges und teures CNC-BAZ benÜtigt. Es geht auch einfacher und viel kostengßnstiger. Eine kreative und pfiffige LÜsung kommt von der Firma Suhner.

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m Nachhinein scheint nichts einfacher gewesen zu sein, als diese LĂśsung zu entwickeln. Und dies sogar mit Standardkomponenten. Die Option, um sperrige WerkstĂźcke ohne ein riesiges und teures Bearbeitungszentrum zu bearbeiten, heisst bei der Firma Suhner schlicht und einfach ÂŤMultimaster SystemÂť. Bei diesem System werden bis zu acht Bohrspindeln mit einem einzigen Elektromotor Ăźber flexible Wellen angetrieben (siehe Abb.1).

Wie genau funktioniert das Multimaster System? Es besteht aus drei Hauptkomponenten (siehe Abb. 2): Statt eines direkten Antriebs der Spindel mit einem Motor, verwendet die Basiseinheit einen 3kW-Motor und Riemenscheiben in Kombination. Die Bohrspindeln werden mit flexiblen Wellen angetrieben. Die flexible Welle wiederum kann an viele Suhner Bohreinheiten angeschlossen werden.

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Dieses Setup bietet wesentliche Vorteile: • Effizienz: Ein einziger Motor und eine Steuerungstechnik anstelle mehrerer. • Vielseitige MontagemĂśglichkeiten: allseitige Positionierung der Einheiten in jede Richtung. • Dezentraler Antrieb: Der Motor befindet sich entfernt von KĂźhlmittel und Spänen

Abb. 2

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+ % Abb. 1: Multimaster-Antriebseinheit mit bis zu 8 AnschlĂźssen fĂźr flexible Wellen. Gut zu sehen: die Antriebsscheiben-Riemen-Kombination mit Umdrehungen von 260 bis 9320 min-1. (Bilder: Suhner)

• Gewicht: Die Einheiten sind leichter ohne Motor mit positivem Einfluss auf die Gesamtmaschine • Montage Flexibilität: Das Fehlen der Motoren auf den Einheiten ermĂśglicht einen schlanken Einbau mit nahen Lochabständen Der grosse Vorteil dieser modularen Suhner Produkte ist die Flexibilität. Wegen den verfĂźgbaren Optionen mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten, Wellenlängen, Motorenleistungen und einer Vielzahl von Einheiten gibt es keine ÂŤsperrigen TeileÂť fĂźr das Bearbeitungssysâ—? tem.

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➌

Die komplette Linie anschauen Auf der Webseite www.suhner.com kann man die komplette Linie der Bearbeitungseinheiten sehen, die Suhner anbietet; von Gewindeschneiden, Fräsen, MehrspindelkÜpfen bis zu Schlitteneinheiten.

➊ Bohreinheiten

– erhältlich in drei GrĂśssen von Pinoleneinheiten und drei einfachen Bohrspindeln âž‹ Flexible Antriebswelle – 3 Standardlängen und -grĂśssen ➌ Antriebseinheit (Abb. 1) (elektrischer Motor mit AnschlĂźssen fĂźr die flexiblen Wellen – erhältlich mit verschiedenen Leistungen

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WERKZEUGMASCHINEN UND WERKZEUGE

● Werkzeugmaschinen

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Neuvorstellung auf der AMB 2014: Vertikaldrehmaschine VT 4-4 von EMAG

Für die grossvolumige Getriebeproduktion Der Markt wächst, der Wettbewerb verschärft sich. Daraus folgt: Schneller, günstiger und präziser muss die Bauteilproduktion erfolgen. Wie die dazugehörigen Produktionslösungen aussehen können, verdeutlichen die Drehspezialisten von EMAG mit ihrer neuen vertikalen Wellendrehmaschine VT 4-4. Sie sorgt in der grossvolumigen Wellenproduktion für neue Spitzenwerte.

D

ie Produktion von Antriebs- und Getriebewellen ist eine sehr spezifische und zugleich zentrale Aufgabe innerhalb der Automobilproduktion, und das aus verschiedenen Gründen. Zunächst einmal weisen viele Bauteile eine detailreiche, hochkomplexe Geometrie auf, von der sehr viel abhängt: Kleinteilige Verzahnungselemente sorgen zum Beispiel für eine hochwirksame Kraftübertragung im Getriebe, präzise Schultern und Nuten sichern die Verbindung zu anderen Komponenten. Die Effizienz des gesamten Antriebsstrangs wird von der Funktionalität der Wellen massgeblich beeinflusst. Auf der anderen Seite entstehen die komplexen Bauteile möglichst schnell und sehr präzise in Millionenauflage. Nach der zentralen Drehbearbeitung muss die Welle idealerweise eine endkonturnahe Geometrie aufweisen. Die von den Produktionsplanern akzeptierten Toleranzen bewegen sich im Mikrometer-Bereich.

Neue Potenziale erschlossen. Wie lassen sich diese Hochleistungsanforderungen «unter einen Hut» bringen? Bei den Drehspezialisten von EMAG steht diese Frage seit Jahrzehnten im Fokus. Die Ent-

Die VT 4-4 ist eine 4-achsige Wellendrehmaschine für Wellen bis 1050 mm Länge und 200 mm Durchmesser.

wickler des Maschinenbauers konstruieren massgeschneiderte Fertigungslösungen für die Wellenproduktion. Auch und gerade die vertikale 4-achsi-

ge Wellendrehmaschine VT 4-4 steht in dieser Tradition. Bei der Bearbeitung von Bauteilen mit einer maximalen Länge von 1050 mm und einem maximalen Durchmesser von 200 mm werden neue Potenziale erschlossen: • Simultan: Der Bearbeitungsprozess mit einer maximalen Drehzahl von 4500 min-1 erfolgt vierachsig. Dafür stehen zwei Werkzeugrevolver mit jeweils zwölf Plätzen zur Verfügung, die mit Drehwerkzeugen oder angetriebenen Werkzeugen bestückt sind (ein Platz ist durch den Greifer belegt). • Automatisiert: Über Werkstückgreifer werden die Rohteile in die Maschine transportiert und nach der Bearbeitung wieder entnommen. Während der eine Greifer ein neues Bauteil in die Maschine legt, transportiert der andere das fertige Teil wieder aus der Maschine heraus. Sinkende Stückkosten garantiert. «Dieses Prinzip sorgt zunächst einmal für enorme Leistungssprünge in der Wellenproduktion – gerade wenn die Stückzahlen sehr hoch sind», erklärt Dr. Guido Hegener, Geschäftsführer der EMAG Maschinenfabrik

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23. Internationale Technologiemesse für Blechbearbeitung

Die VT 4-4 ist eine 4-achsige Wellendrehmaschine für Wellen bis 1050 mm Länge und 200 mm Durchmesser. Über Greifer in den beiden Revolvern wird die Maschine be- bzw. entladen. Die Werkstückzuführung erfolgt über seitliche Automationsbänder. (Bilder: EMAG)

GmbH. «Die Taktzeit ist durch den schnellen Werkstückwechsel und die leistungsstarke vierachsige Bearbeitung extrem kurz. In Verbindung mit der einfachen Automation können so minimale Stückkosten erreicht werden. Das kommt dem Anwender direkt zugute.» Die Maschine ist im Standard mit zwei platzsparenden, umlaufenden Teilespeichern ausgestattet, in die bis zu 28 Rohteile bzw. 28 Fertigteile aufgenommen werden können. Über Umsetzbzw. Wendeeinheiten oder Roboter lassen sich mehrere VT-Maschinen sehr einfach und kostengünstig miteinander verketten. Bauteilqualität im Fokus. Die produzierte Bauteilqualität war den EMAG-Entwicklern besonders wichtig. Basis der Maschinen ist der Grundkörper aus dem Polymerbeton Mineralit. Er trägt alle Technologieeinheiten: leistungsstarke Arbeitsspindel, Revolver und Reitstock. Die steife und schwingungsarme Konstruktion sorgt für ein qualitativ hochwertiges Drehergebnis und damit für perfekte Oberflächen und sehr massgenaue Geometrien. Eine dauerhafte Prozesssicherheit garantiert zudem die für EMAG typische, vertikale Anordnung des Bauteils. Durch den freien Spänefall werden Späne-Nester im Maschinenraum vermieden. «Nicht zuletzt haben wir grossen Wert auf die Bedienbarkeit der Maschine gelegt, weil wir es den Bedienern so einfach wie möglich machen wollen», betont Guido Hegener. Die Maschine ist daher sehr gut zugänglich. Alle Aggregate von der Elektrik über die Hydraulik bis zur Kühlung lassen sich einfach erreichen. Ausserdem ist die Bedienoberfläche der Steuerung übersichtlich und intuitiv gestaltet. Für den wirtschaftlichen Einsatz garantieren auch die Aussenmasse der Maschine. Bereits der Grundkörper ist ungewöhnlich klein, weil die vertikale Anordnung nur wenig Raum beansprucht. Auch muss keine zusätzliche Automation eingeplant werden. Sie gehören von Anfang an dazu. (ea) ●

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WERKZEUGMASCHINEN UND WERKZEUGE

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Durchgängiges und prozesssicheres Tieflochbohren dank ausgefeilter Geometrien

Sicheres Tieflochbohren In der Zerspanungstechnik wird ab einer Bohrtiefe von 10×D und mehr vom sogenannten Tieflochbohren gesprochen. In solchen Fällen werden keine Spiralbohrer mehr benutzt, da die Spanabfuhr bei ihnen auf Schwierigkeiten stösst. CHRISTOF LAMPERT

zurück. Ein- und Zweilippen-Bohrer lassen sich in herkömmlichen Bearbeitungszentren einsetzen, es ist jedoch ein hoher Kühlschmierstoffdruck erforderlich.

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iefbohren ist die Herstellung von Bohrungen mit einem relativ grossen Verhältnis zwischen Bohrtiefe und Bohrdurchmesser. Während normale Bohrtechniken Bohrungen mit Tiefen anfertigen, die selten mehr als das Fünffache des Durchmessers betragen, kann beim Tiefbohren das Verhältnis bis zu 150:1 erreichen. Jede Bohrung, die länger ist als der zehnfache Durchmesser, sollte definitiv als tiefe Bohrung betrachtet werden, die eine spezialisierte Bohrtechnik erfordert. Das Tiefbohren unterscheidet sich zudem vom Kurzbohren dadurch, dass bis zum jetzigen Stand der Technik Kühlschmierstoff in Abhängigkeit vom Bohrverfahren und vom Bohrdurchmesser in grossen Mengen und unter hohem Druck zur Zerspanstelle gepumpt werden muss. Dadurch finden eine gute Kühlung und gleichzeitig eine gute Schmierung der Wirkbereiche zwischen Werkstück und Werkzeugschneide einerseits und Werkstück und Führungsleisten andererseits statt. Zusätzlich führt der Kühlschmierstoff zu einer ständigen Späneabfuhr aus der Wirkzone, wodurch Zeit gewonnen wird und Oberflächen schädigende und zeitintensive Ausspanungshübe überflüssig werden. Drei verschiedene Bohrsysteme sind üblich. Alle drei Systeme können Bohrungen mit einer ausgezeichneten Oberflächengüte, hoher Massgenauigkeit und Konzentrizität erzeugen.

Das Einlippen-Tiefbohren. Charakteristisch für das Einlippen-Tiefbohren ist, dass der Kühlschmierstoff durch den Kühlkanal im Werkzeug zugeführt und

Der Mega-Deep-Drill ist von Schneidstoff und Geometrie für die Bearbeitung von Stählen ausgelegt und der Mega-Alu-Deep-Drill ist für die Bearbeitung von Aluminium- und Nichteisenmetallen ausgelegt. (Bild: Mapal)

zusammen mit den Spänen in der V-förmigen Nut (Sicke) des Bohrerschaftes aus der Bohrung herausgeführt wird. Dies ist nur möglich, wenn Kühlschmierstoff, d. h. Tiefbohröl oder Emulsion, in ausreichender Menge und genügend Druck zur Verfügung stehen. Der Lippenbohrer ist hohl und der Kühlschmierstoff wird von einer externen Quelle aus innerhalb des Schafts zur Schneidkante gepumpt und tritt durch Öffnungen im Schneidkopf nach aussen. Der Kühlschmierstoffdruck spült die Späne entlang dieser Nut an der Aussenseite des Bohrers

BTA-Bohrverfahren. Das BTA-Bohrverfahren ist ein Tiefbohrverfahren für spezielle Tiefbohrmaschinen und Transferstrassen mit äusserer Zufuhr des Kühlschmierstoffes und innerer Abfuhr der Späne (Einrohrverfahren). Zur Zufuhr des Kühlschmierstoffes sind ein Bohrölzuführapparat (BOZA) und eine Abdichtung am Werkstück notwendig. Mit diesem Verfahren sind Bohrtiefen über 100×D möglich. Das BTA-Verfahren ist auch als STS (single tube system) bekannt, weil es anders als das Ejektor-Verfahren mit einem Bohrrohr auskommt. Durch den hohen Kühlschmierstoffdruck ist das STS-System zuverlässiger als das Ejektor-System, besonders beim Bohren von Werkstückstoffen, bei denen ein guter Spanbruch schwierig zu erreichen ist, d. h. bei niedrig gekohlten Stählen und rostfreien Stählen. Das STS-System ist immer die erste Wahl für die Produktion grosser Serien. Das Ejektor-System. Das Ejektor-Bohrverfahren ist eine Variante des BTA-Bohrverfahrens für konventionelle Werkzeugmaschinen und BAZ. Für die Zufuhr des Kühlschmierstoffes wird ein Ejektor-Anschlussstück benötigt. Dabei wird der Kühlschmierstoff in einen Ringraum zwischen dem Bohrrohr und dem Innenrohr zugeführt. Die Späne werden durch das Innenrohr abgeführt (Zweirohrverfahren). Eine Abdichtung am Werkstück ist nicht nötig. Mit diesem Verfahren sind Bohrtiefen bis 100×D möglich. >>

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WERKZEUGMASCHINEN UND WERKZEUGE

Es werden vorwiegend Werkzeuge mit Wendeplatten und wechselbaren Führungsleisten verwendet. Dieses abgeschlossene System benötigt weniger Kühlschmierstoffdruck als das STS-System und lässt sich normalerweise ohne grösseren Umbau auf konventionellen Werkzeugmaschinen installieren. XL-Standardprogramm fürs Tieflochbohren. Während die «normalen» Vollhartmetall-Bohrwerkzeuge der Komet-Kub-Drillmax-Baureihe in Durchmessern von 3,0 bis 16,0 Millimetern und in Längen-Durchmesser-Verhältnissen 3×D, 5×D und 7–8×D zur Verfügung stehen, hat der Präzisionswerkzeughersteller fürs Tieflochbohren ein XL-Standardprogramm entwickelt. Für die XL-Varianten wurde die Werkzeuggeometrie den Anforderungen des Tieflochbohrens angepasst. Die spiralgenuteten Tieflochbohrer sind mit vier Führungsfasen versehen, die für hohe Bohrungs- und Fluchtungsgenauigkeit sorgen. Optimierte, spezielle Spannuten gewährleisten eine ideale Spanabfuhr. Ausserdem werden die Werkzeuge einer besonderen Oberflächenbehandlung unterzogen und mit einer Beschichtung versehen, die sich bereits bei Komet-Sonderwerkzeugen bestens bewährt hat. So ermöglichen die Komet-KubDrillmax-XL-Werkzeuge prozesssicheres Bohren bis zu 30×D ohne Lüften, wobei hohe Vorschübe und Schnittgeschwindigkeiten kurze Fertigungszeiten begünstigen. Eine Besonderheit ist der auf Anfrage lieferbare Drillmax XL ALU 40×D, ein Hochleistungsbohrer mit einer speziell auf Aluminium abgestimmten Schneiden- und Nutgeometrie. Durch die zusätzlich polierten Spannuten besteht aus Bohrungen bis 40×D ein sicherer Spänetransport. Tiefbohren mit automatischem Werkzeugwechsel. IMSA s.r.l., ein italienischer Werkzeugmaschinenhersteller, der sich auf Tiefbohr-Fräszentren spezialisiert hat und in Deutschland durch die Pfleghar Entwicklungs- und Vertriebs GmbH & Co.KG vertreten wird, bringt in diesem Jahr das neue IMSA-Tiefbohr-Fräszentrum MF1500 BB/6P auf den Markt. Wie das 2011 vorgestellte kleinere Zentrum MF1100 BB/6P ist es in der Lage, die ELB-Tiefbohrstangen vollautomatisch zu wechseln. Bereits seit 1986 baut IMSA-Tiefbohrmaschinen mit integrierter Frässpindel. Sie ermöglichen es, neben dem Tiefbohren auch Fräsarbeiten durchzuführen und dadurch die Auslastung der Maschine zu erhöhen. Die seit dem Jahr 2000 in Gantry-Anordnung gebauten IMSA-Maschinen erreichen hohe

● Werkzeuge

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Bohrleistungen und in Verbindung mit ausgeklügelter Überwachungstechnik eine extrem hohe Prozesssicherheit. Die eigenständige, CNC-gesteuerte Frässpindel erlaubt den automatischen Betrieb wie ein «normales» BAZ, denn es ist kein manuelles Eingreifen für den Wechsel zwischen Tiefbohren und Fräsen erforderlich. Die MF1500 BB/6P eignet sich zur vollautomatischen 4-Seiten-Bearbeitung mit dem Bohren, Tiefbohren und Fräsen von Grossteilen. Geometrien, Spitzenwinkel und Schneidetoleranzen auf die geforderte Bohrtiefe abgestimmt. «Unser neues Garant-Tieflochbohrsystem ist für bis zu 50×D-Bohranwendungen ausgelegt», sagt Bert Bleicher, geschäftsführender Gesellschafter der Hoffmann Holding und Sprecher der Hoffmann Group. Bei der Vorbereitung des Fertigungsprozesses wird im rechten Winkel zur Bohrachse mit möglichst geringer Rautiefe vorgefräst. NC-Anbohrer mit 142°Spitzenwinkel sorgen im zweiten Schritt, der «Zentrierung», für exaktes Stichmass und Fluchtungsgenauigkeit. Bei der anschliessenden «Pilotbohrung» richtet sich die Mindestbohrtiefe nach der gewünschten Tieflochbohrung. Um das Einfahren des Tieflochbohrers zu erleichtern, bietet sich eine vertikale oder horizontale Senkung an. Hierfür eignen sich zum Beispiel VHM- oder HSS-Kegelsenker. Ob ein Entspänen bei der anschliessenden «Tieflochbohrung» notwendig ist, kommt auf die jeweilige Bohrtiefe an. Ab 40×D muss nach jeweils 3×D entspänt werden. Bei der Wahl des richtigen Werkzeugs unterstützt das bewährte Farbringsystem der Hoffmann Group: Für leichte Werkstoffe wie beispielsweise Aluminium eignen sich Produkte mit gelben Ringen, für Stahl sowie rost- und säurebeständige Stähle sind Werkzeuge mit grünen Ringen ausgelegt.

Interview mit Ulrich Krenzer, Geschäftsführer des Mapal-Kompetenzzentrums für VHMWerkzeuge (Miller Präzisionswerkzeuge) in Altenstadt.

Ulrich Krenzer

(Bild: Mapal)

Herr Krenzer, welche Anforderungen stellen Anwender an Tieflochbohrwerkzeuge und -prozesse? Anwender suchen vor allem sichere Prozesse, welche das Tieflochbohren auch auf Bearbeitungszentren und Drehmaschinen zulassen. Tieflochbohrungen mussten früher auf speziellen Tieflochbohrmaschinen erzeugt werden, die vielen Werkstätten nicht zur Verfügung standen. Somit mussten Aufträge häufig fremd vergeben werden, was zu längerer Lieferzeit und hohem administrativem Aufwand führte. Da Bearbeitungszentren keine Buchsenführung des Bohrers zulassen und meist auch nicht die hohen Kühlmitteldrücke verfügbar

Beim neue IMSA-Tiefbohr-Fräszentrum MF1500 BB/6P lassen sich die Bohrstangen automatisch wechseln. (Bild: Pfleghar Entwicklungs- und Vertriebs-GmbH & Co.KG)


Werkzeuge ●

technica 9.2014

haben, werden hier an das Werkzeug deutlich höhere Anforderungen in Bezug auf Späneförderung, Stabilität und Eigenzentrierfähigkeit gestellt. Welches Produktspektrum zum Tieflochbohren bietet Mapal an? Mapal führt standardmässig zwei Ausführungen von Wendel-Tieflochbohrern ab Lager. Der MegaDeep-Drill ist von Schneidstoff und Geometrie für die Bearbeitung von Stählen ausgelegt und der Mega-Alu-Deep-Drill ist für die Bearbeitung von Aluminium- und Nichteisenmetallen ausgelegt. Beide Ausführungen stehen serienmässig in den Längen 15×D – 20×D – 25×D und 30×D zur Verfügung. Eine 40×D-Ausführung wird als Semistandard angeboten. Weiterhin gibt es auch Ausführungen zum Bohren von Aluminium mit Minimalmengenschmierung. Ganz entscheidend für die Funktion der Tieflochbohrer ist das Pilotieren und sehr häufig erfolgt dies auf schrägen Werkstückoberflächen. Hier hat Mapal mit dem MegaDrill-180° ein Werkzeug entwickelt, welches nicht nur diese schwierige Aufgabe meistert, sondern auch noch mit Vorschüben eingesetzt werden kann, wie man sie sonst nur vom Spiralbohrer kennt. Welche Bedeutung haben Einlippen-Bohrer (ELB), BTA- und Ejektor-Tieflochbohrverfahren und in welchen Durchmesserbereichen werden sie eingesetzt? Der Einsatzbereich der ELB-Bohrer geht im Allgemeinen von 0,5–40 mm Bohrdurchmesser. Mit Wendeplatten auch noch darüber hinaus. Es lassen sich damit auf speziellen Tieflochbohrmaschinen Bohrtiefen von weit über 100×D erreichen. Der Nachteil dieser Bohrer liegt bei kleinen realisierbaren

WERKZEUGMASCHINEN UND WERKZEUGE

Vorschüben und bei den sehr hohen Kühlmitteldrücken, welche die Bohrer zu Späneabfuhr benötigen. Auf Bearbeitungszentren wird daher bis zu Bohrtiefen von 30×D der gewendelte VHM-Bohrer bevorzugt eingesetzt, da er deutlich kürzere Prozesszeiten und eine einfachere Handhabung ermöglicht. BTA- und Ejektor-Tieflochbohren werden überwiegend bei Bohrungsdurchmessern grösser 20 mm auf speziellen Tieflochbohrmaschinen eingesetzt. Diese Verfahren sind zwar sehr wirtschaftlich, aber aufgrund der besonderen Kühlmittelzufuhr und Späneabfuhr nicht universell einsetzbar. Ihr Einsatz ist daher meist auf Serienbauteile wie z. B. Hydraulikzylinder begrenzt.

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Was könnte bei den Werkzeugmaschinen getan werden, um Tieflochbohrprozesse zu optimieren? Entwicklungspotenzial sehe ich einerseits in verbesserten MMS-Systemen, welche auch bei grossen Bohrtiefen eine zu starke Erwärmung der Bohrerspitze verhindern, andererseits auch sehr grosses Potenzial in der Entwicklung von speziellen Tieflochbohrzyklen mit «micro-pecking». Hierunter verstehe ich, dem Vorschub eine gezielte Axialschwingung zu überlagern, welche möglichst eine höhere Eigenfrequenz haben sollte, als die Drehfrequenz des Bohrers. Mit solchen Bohrzyklen wären nicht nur besonders kurze Späne möglich, ich würde auch einen Quantensprung für das Tieflochbohren mit MMS erwarten, da sich die Schneiden durch den unterbrochenen Schnitt viel weniger erwärmen würden. Auch sehe ich grosse Vorteile bei der Bearbeitung von Titan- und warmfesten Super● legierungen.

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Das bewährte Farbringsystem der Hoffmann Group unterstützt den Anwender bei der Wahl des richtigen Werkzeugs. (Bild: Hoffmann Group)

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WERKZEUGMASCHINEN UND WERKZEUGE

● Werkzeuge

9.2014 technica

HAM auf der AMB – Präsentation des umfangreichen Portfolios

Neue Reibahle für hochpräzise Bohrungen Die Hartmetall-Werkzeugfabrik Andreas Maier GmbH (HAM) präsentiert auf der AMB in Stuttgart einen Querschnitt seines umfangreichen Portfolios an Präzisionswerkzeugen – darunter die neu entwickelte Reibahle MT3. Sie eignet sich besonders für die sehr präzise Bohrungsbearbeitung mit hohen Anforderungen an Formgenauigkeit und Oberflächenqualität.

D

ie Reibwerkzeuge erzielen Durchmessertoleranzen von +/–0,003 mm, Formgenauigkeit der Bohrung bis 0,005 mm und eine Oberflächenqualität von Ra = 0,3 bis 0,4 µm. Der Reibahlenkopf besteht aus dem Hartmetall-Körper, an dem drei Schneidplatten auf der einen Hälfte des Schneidenteils und auf der anderen zwei Führungsleisten eingelötet sind. Schneidplatten und Führungen können aus verschiedenen Materialien wie CBN, Keramik oder PKD kombiniert werden. Die Reibahlenkonstruktion unterscheidet sich dadurch signifikant von herkömmlichen Reibahlen und ist patentrechtlich geschützt. MT3 eignet sich besonders für die Bearbeitung von Stählen unterschiedlicher Güte, INOX und Titan. Die Reibahle wurde von HAM-FINAL, Mitglied der HAM-Gruppe, in Tschechien entwickelt.

Verbesserte Stirngeometrie. HAM hat sein bestehendes Vollhartmetall-Programm der AluminiumTieflochbohrer von 15 x D bis 40 x D weiterentwickelt. Auf der AMB zeigt das Unternehmen die Präzisionswerkzeuge mit verbesserter Stirngeometrie. Sie eignen sich besonders für Aluminium, Aluminium < 9 % Si, NE-Metalle und Kupferlegierungen. Die Bohrer haben einen Vier-Flächenschliff und eine spezielle Schneidkantenverrundung für optimale Oberflächenqualitäten. Die Variante

Die neu entwickelten Reibahlen MT3 von HAM überzeugen durch sehr gute Bear(Bild: HAM Hartmetallbeitungsergebnisse. Werkzeugfabrik Andreas Maier GmbH)

15 x D ist mit Durchmessern von 3 mm bis 14 mm lieferbar, 20 x D von 2 mm bis 12 mm, 25 x D von 3 mm bis 12 mm, 30 x D von 2 mm bis 12 mm und 40 x D in 4 mm und 5 mm. Hohe Rundheitsgenauigkeiten. Darüber hinaus sind in Stuttgart Kleinstbohrer vom Typ 30-1301 von HAM zu sehen. Die Spezialwerkzeuge zeichnen sich durch sehr hohe Leistung und Wirtschaftlichkeit aus. Kern und Schaft sind verstärkt. In der Mikrobearbeitung erzielen Anwender mit den Kleinstbohrern hohe Rundheitsgenauigkeiten, was die Produktivität spürbar steigert. HAM bietet die-

ses Werkzeug mit Durchmessern von 0,1 bis 3,0 mm an. Die Bohrer sind besonders für die Bearbeitung von Stahl, INOX und Titan geeignet. Durch die innovative Schneidengeometrie können mit dem Typ 30-1301 in Kombination mit den hohen Schnittgeschwindigkeiten grosse Vorschübe gefahren werden. (ea) ●

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Fertigungsautomatisierung ●

WERKZEUGMASCHINEN UND WERKZEUGE

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Polieren, Schleifen, Entgraten und Bürsten

Variantenvielfalt aus einer Hand Die SHL Automatisierungstechnik AG ist im Bereich der automatisierten Oberflächenbearbeitung zu Hause und ist spezialisiert auf Anlagen und Roboter mit Applikationen und Transferlinien. Wir haben einen Blick ins Port-

Das Polieraggregat SHL-RP550/600 wird vom Roboter geführt.

folio der Firma geworfen.

M

it hoher Fertigungstiefe entstehen im schwäbischen Böttingen hochwertige Lösungen für die anspruchsvolle Oberflächenbearbeitung. Für den Bearbeitungsprozess Schleifen entwickelte SHL die Freiband-Kontaktrollen-Schleifmaschine FKS250/450. «Die Schleifeinheit auf der Basis eines Aluminiumgrundträgers mit den Komponenten Bandspannung, Bandspur, Antriebseinheit sowie der Anpressdruckregelung der Kontaktscheibe in den Durchmessern 250, 350 und 450 Millimetern bietet dem Anwender höchste Flexibilität in der Werkstückbearbeitung», erklärt Betriebsleiter Karl Heinz Oberkampf. Diese Schleifeinheiten bietet SHL in linker und rechter Bauweise, was für die Anordnung der Maschine zum Roboter wichtig ist. Neben der Alu-Variante gibt es diese Maschine auch in der Ausführung für funkenreissende Werkstücke.

Doppelkontaktrollen-Schleifmaschine auf kleinem Platz. Bei der SHL-Doppelkontaktrollen-Schleifmaschine DKS250/450 sind die Schleifeinheiten analog zur FKS aufgebaut. Eine Links-rechts-Variante entfällt, da beide Schleifeinheiten in dem DKS-Gehäuse verbaut sind. Der Vorteil gegenüber der FKS besteht im verringerten Platzbedarf, weil bei der DKS zwei Schleifbänder auf engstem Raum ver-

baut worden sind. Für beide Maschinen bietet SHL umfangreiche Zusatzelemente wie eine Bandausblasvorrichtung, um Schleifbandrückstände zu beseitigen. «Eine verlängerte

Antriebsspindel ermöglicht zusätzlich zur Antriebsrolle Schleifrad oder Schleifscheibe, um damit Konturübergänge zu bearbeiten», sagt Oberkampf. Viele Bearbeitungsmöglichkeiten – eine Maschine. Rund ums Polieren bietet SHL eine ganze Reihe von innovativen Produkten. Die SHL-Doppel-Poliermaschine DP1000 arbeitet mit zwei getrennten Antrieben von je 7,5 kW, einem maximalen Polierscheibendurchmesser von 1000 Millimetern und einer maximalen Breite von

100 Millimetern. Im Portfolio ist auch die Einfachpoliermaschine SHL-EP1000. Sie ist mit einem 5,5- kW-Antrieb ausgestattet, die Polierscheibengrösse ist identisch zur DP1000. Mit einem Scheibendurchmesser von 550 Millimetern gibt es die Poliermaschine P550 und die Variante mit doppelter Scheibe DP550. Bei der Bearbeitung von Werkstücken durch Handpolierer überzeugen die Ausführungen MP1000 und MP550. Die Varianten P550 werden nicht nur zum Polieren, sondern auch beim Schleifen und Bürsten >>

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WERKZEUGMASCHINEN UND WERKZEUGE

● Fertigungsautomatisierung

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eingesetzt. Dementsprechend bietet SHL diverse Spindeln, die die Bearbeitungsmöglichkeiten der Maschine erhöhen. Dazu gehört beispielsweise die Doppelspindel (Durchmesser 35 oder 45 Millimeter) mit beidseitiger Spannzange. Hier besteht die Möglichkeit, auf der Stirnseite der Spindel in einer Spannzange entsprechende Schleifstifte aufzunehmen. SHL entwickelte auch spezielle Zusatzelemente wie etwa die Abluftklappe ALK140. Sie dient dazu, die entsprechende Absaugstelle während der Bearbeitung zu schliessen und zu öffnen. Für ein prozesssicheres und gleichmässiges Auftragen der Schleifpaste sorgt Zubehör wie Festpastennachführ- oder Flüssigpastengerät.

Betriebsleiter Karl Heinz Oberkampf: «Schleifen, polieren, entgraten – unsere Kunden erhalten Spitzenqualität aus einer Hand».

Dreh- und Positioniereinheiten für unterschiedlichste Einsätze. Um eine noch höhere Flexibilität der SHL-Maschinen zu erreichen, hat der Automatisierungsspezialist verschiedene Dreh- und Positioniereinheiten im Programm. Die SHL DPE-K-T24 ist in 15-Grad-Schritten aus der Mittenstellung um plus/minus 90 Grad schwenkbar. Auf dieser Dreheinheit können leichtere Aggregate aufgenommen werden. Für Schwergewichte wie die FKS250/450 eignet sich die Variante SHL-DPE-G-T24. Für die

SHL-Doppel-Kontaktrollen-Schleifmaschine DKS250/450 mit geringem Platzbedarf.

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WERKZEUGMASCHINEN UND WERKZEUGE

23. Fakuma Internationale Fachmesse für Kunststoffverarbeitung Das robotergeführte Polieraggregat SHL-RP550/600 mit einem Antrieb von 27 kW.

Doppelmaschinen ergibt sich dabei der grösste Vorteil. Durch die zweifache Anordnung der Polierscheiben oder Schleifbänder bei geringstem Platzbedarf wird die Zugänglichkeit des Roboters durch die Dreh- und Positionierarbeit nochmals verbessert. Robotergeführt sind die Polieraggregate SHL-RP550/600 oder SHL-RP250/100. Sie eig-

Die SHL-Dreh- und Positioniereinheit DPE-G-T24 sorgt für höhere Flexibilität.

nen sich besonders für die Bearbeitung von flächigen oder nebeneinanderliegenden Werkstücken. Eine Universallösung zum Bürsten und Entgraten stellt die SHL-P550 dar. Mit der Möglichkeit, die unterschiedlichsten Spindeln zu adaptieren, öffnet sich ihr ein breites Einsatzgebiet. Ein multifunktionaler Maschinenständer mit integrierter Absaugung nimmt verschiedene Arten von luftangetriebenen Spindeln auf. Damit können viele Varianten von Bürsten und Fräsen aufgenommen werden.

(Bilder: SHL)

Für sanfte und optimale Bearbeitung gerüstet. SHL sorgt nicht nur für die perfekte Bearbeitung, sondern auch dafür, dass die Werkstücke durch eine Vielzahl von Zuführsystemen prozesssicher zur Anlage gelangen. Dazu stellt SHL beispielsweise den Be- und Entladetisch BET in unterschiedlichen Grössen her. Die passende Variante wird nach Roboterreichweite und Werkstückgrösse ausgewählt. Die Palettenförderanlage SHL-PFA wird ebenfalls in diversen Ausmassen produziert. Dabei besteht die Möglichkeit, mehrere Förderanlagen zu verketten und somit eine Linienfertigung zu realisieren. Um den Anforderungen der SHL-Kunden aus den verschiedenen Branchen gerecht zu werden, hat das Unternehmen eine Vielzahl an angetriebenen Werkstückgreifern und Werkstückträgersystemen im Angebot. So gibt es zum Beispiel Greifer mit Servomotor oder solche zur Aufnahme von Kurbelwellen, die über die siebte Achse des Roboters angesteuert wird. Von der Armaturen- bis hin zur Automobilindustrie reicht die Palette der Werkstückträgersysteme. Für besonders labile und empfindliche Werkstücke wie Alu-Zierleisten gibt es sie auch mit besonders sanfter Oberfläche, um Beschädigungen zu vermeiden. Bei aller Variantenvielfalt gilt der hohe Anspruch von SHL, stets ● Spitzenqualität aus einer Hand zu bieten. (mf)

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AUTOMATIONS- UND ANTRIEBSTECHNIK

● Fluidik

9.2014 technica

Motion Controls für hydraulische Abtriebe von Rexroth: offen, skalierbar und durchgängig einfach

Fluide Intelligenz Die Vernetzung aller Automatisierungstechnologien zu Industrie 4.0 gewinnt immer schneller an Bedeutung. Mit einer skalierbaren Palette an Motion Controls für Hydraulikanwendungen bindet Rexroth jetzt auch die Fluidtechnologie in diese Konzepte ein. Die Motion Controls erfüllen durch dezentrale Intelligenz und offene Standards für die Kommunikation die Voraussetzungen für eine horizontale und vertikale Integration. Sie handeln autonom und binden sich selbstständig in einen veränderbaren Kontext ein.

D

ie Motion Controls erfüllen durch dezentrale Intelligenz und offene Standards für die Kommunikation die Voraussetzungen für eine horizontale und vertikale Integration. Sie handeln autonom und binden sich selbstständig in einen veränderbaren Kontext ein. Damit kombinieren Maschinenhersteller die physikalischen Vorteile der Hydraulik wie hohe Kraftdichte mit den Anforderungen aus Industrie 4.0. Die dezentral intelligenten Motion Controls für die Steuerungs- und Aktorenebene decken die Anforderungen von Industrie 4.0 auch für hydraulische Aktoren ab. Die Palette reicht von dem Motion Logic System IndraMotion MLC für dezentrale und zentrale Konzepte für bis zu 64 elektrische und hydraulische Antriebe. Auf Antriebsebene stehen

Controller-basierte Ein- und Mehrachsregler sowie die schaltschranklosen Regelelektroniken IAC-Multi-Ethernet zur Verfügung. Hier ist der Antriebsregler vollständig in das Ventil integriert. Mechanisch ausgeführte Funktionen in die Software verlagert. Die Motion Controls stellen sich als autonome Systeme Software-gesteuert auf veränderbare Prozessbedingungen ein. Dazu hat Rexroth zahlreiche bislang mechanisch ausgeführte Funktionen in die Software verlagert. Mit vorprogrammierten Best-in-Class-Reglern für Position, Druck, Kraft und Geschwindigkeit sowie ablösende Regelung können Maschinenhersteller schnell hydraulische Bewegungsabläufe realisieren. Alle Motion Controls nutzen die standardisierten Programmiersprachen auf Basis der IEC61131-3. Im Rahmen der neuen Software-Umgebung Open Core Engineering mit ihrer innovativen Schnittstellentechnologie Open Core Interface können Anwender der IndraMotion MLC darüber hinaus in einer Vielzahl von HochspraIndraMotion MLC chen und Betriebssystemen eigenständig indiviMotion Logic Control für hydrau- duelle Funktionen erstellische Antriebe. len, die auf den Steue(Bild: Bosch Rexroth) rungskern zugreifen. Die

Programme laufen sowohl parallel zur Firmware direkt auf der Steuerung als auch auf externen Geräten ab. Somit können Maschinenhersteller beispielsweise auch Smart Devices vollwertig in die Automatisierung einbinden und deren innovative Bedienfunktionen nutzen. Inbetriebnahme ohne vertiefte Hydraulikkenntnisse möglich. Bei der elektrischen Erstinbetriebnahme der Motion Controls müssen die Techniker keine vertieften Hydraulikkenntnisse mitbringen. Die Wizard-gestützte Software führt sie mit speziell auf die Hydraulik abgestimmten Dialogen schnell zum Ziel. Damit entkoppelt Rexroth die Antriebsphysik von der Automatisierung und bindet die Hydraulik nahtlos in übergeordnete Systeme ein. Über eine offene Multi-Ethernet-Schnittstelle fügen sich die Motion Controls in horizontal und vertikal vernetzte Konzepte ein. Für den offenen Echtzeit-Datenaustausch unterstützt sie Sercos, EtherCAT, Ethernet IP, Profinet RT und Varan. Die Einstellung des jeweiligen Protokolls erfolgt per Software. Das reduziert den Logistikaufwand, da eine Hardwarevariante alle Möglichkeiten abdeckt. Mit den offenen Schnittstellen und den Best-in-ClassReglern können Maschinenhersteller auch mit hydraulischen Aktoren eine schnelle Vernetzung in unterschiedlichsten Konzepten erreichen. (ea) ● BOSCH REXROTH SCHWEIZ AG 8863 Buttikon, 055 464 61 11 info@boschrexroth.ch www.boschrexroth.ch AMB: Halle 4, Stand D12

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Fluidik ●

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AUTOMATIONS- UND ANTRIEBSTECHNIK

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Dank «Efficient Hydraulic Forming» (EHF) wird Energieverbrauch von hydraulischen Anlagen signifikant reduziert

Standby-Betrieb für Pressen Bis zu 60 Prozent Energie im Vergleich zu herkömmlichen Anlagen spart ein Antrieb ein, den Schuler jetzt für hydraulische Pressen entwickelt hat. «Efficient Hydraulic Forming» (EHF) nennt sich die neu entwickelte Technologie, die eine Energieeinsparung und Optimierung in allen Betriebsphasen bietet – und dies ganz automatisch.

Geringere Kühlleistung erforderlich. Dank der Wir-

kungsgrad-optimierten, modularen Hydraulik und der Energierückspeisung erfordert die EHF-Technologie darüber hinaus eine geringere Kühlleistung. Die Regelventile im Hauptkreis wurden eliminiert und deren Funktion von Servopumpen übernommen. Die Anzahl der Komponenten in den Hauptkreisen hat Schuler unter Berücksichtigung der Sicherheitsbestimmungen auf ein Minimum reduziert. Die im System gespeicherte Energie bleibt nicht ungenutzt, sondern wird dem Produktionsprozess wieder zugeführt: Die Lageenergie des Stössels im Eilsenken sowie die in der Ölkompression gespeicherte Energie beim Entlasten wird rückgespeist, indem das abfliessende Öl Aggregate antreibt, die mithilfe der Elektromotoren Strom generieren. Erste Anlage mit EHF in der Schweiz. Die grösste Schmiedepresse in der Schweiz, die seit knapp einem

Jahr bei Imbach & Cie. in Nebikon in Betrieb ist, verfügt bereits über die EHF-Technologie. Die SchulerAnlage mit einer Presskraft von 3000 Tonnen kann Werkstücke von bis zu vier Tonnen Gewicht, 2,50 Meter Höhe oder 1,40 Meter Durchmesser hocheffizient zu Wellen, Ringrohlingen, Scheiben und anderen Bauteilen formen – und das mit bis zu 40 Hüben pro Minute. Während sich die Presskraft und damit auch die Ausbringungsleistung im Vergleich zur bisherigen Anlage vervielfachten, blieb dabei der Stromverbrauch dank EHF in etwa gleich hoch. (mf) ● BEUTLER NOVA AG (SCHULER GROUP) 6142 Gettnau, 041 972 75-75 mail@beutler-nova.ch, www.beutler-nova.ch www.schulergroup.com Schuler auf der AMB: Halle 5, Stand B 92 und Composite Europe: Halle 8b, Stand H 43

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D

ie Standby-Funktion der Technologie sorgt dafür, dass sich die nicht benötigten Hauptantriebe automatisch abschalten, sobald beim Umformprozess keine Energie benötigt wird. Dadurch verringert sich nicht nur der Energiebedarf, sondern auch die Geräuschbelastung. Diese beiden Vorteile bietet auch die Drehzahlregelung der Nebenantriebe. Je nach Zustand der Anlage erfolgt die Versorgung der Nebenfunktionen azyklisch; üblicherweise laufen die Aggregate aber mit konstanter Drehzahl. Das Resultat: häufiger Leerlauf sowie eine unnötige Energiebelastung. Bei EHF setzt Schuler nun einen intelligenten drehzahlgeregelten Antrieb ein, der die Nebenfunktionen genau dann mit Energie versorgt, wenn sie auch benötigt wird. So werden die Leerlaufverluste effektiv minimiert.

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9.2014 technica

Lohnfertiger steigert Wettbewerbsfähigkeit mit CAD/CAM-Prozesskette

Vom CAD-Modell bis zum fertigen Bauteil Der Lohnfertiger Barras + Scholze GmbH setzt eine durchgängige Coscom-CAD/CAM-Software-Prozesskette bei allen Schritten der Fertigung ein. Das Unternehmen verkürzt dadurch nicht nur die Rüst-, Einfahr- und Produktionszeiten. Durch ein intelligentes Artikel- und Werkzeugmanagement kann es vor allem die Produktion flexibler gestalten und seinen Kunden mehr Termintreue bieten. MICHAEL NAUMANN

H

orst Barras, Geschäftsführer der Barras + Scholze GmbH, deutet auf ein quadratisches Werkstück: «Schauen Sie, das ist ein Waffeleisen. Hier ist eine besonders hohe Gerad- und Ebenheitstoleranz gefordert. Bei einer Ausbringung von 13 500 Waffeln/Std/Maschine würden grössere Toleranzen zu erheblicher Erhöhung der eingesetzten Teigmenge führen. Auch solche Teile stellen wir her. Doch bei unseren Kunden sind wir hauptsächlich für die spanende Herstellung von rotationssymmetrischen und kubischen Werkstücken mit engen Masstoleranzen und hohen Anforderungen an die Oberflächengüte bekannt.» Für seine Betriebsgrösse – Barras + Scholze beschäftigt rund 45 Mitarbeiter – zeichnet sich das metallverarbeitende Unternehmen durch eine aussergewöhnlich grosse Produktvielfalt und Fertigungstiefe aus: Ungefähr 3500 aktive Artikel hat das Unternehmen zurzeit in seinem Portfolio. Angesichts dieses Produktumfangs erstaunt es kaum, dass auch die Fertigungsmöglichkeiten ein breites Spektrum abdecken: Rotationssymmetrische Werkstücke beispielsweise können in Durchmessern zwischen vier und 800 Millimetern gefertigt werden. Das Unternehmen ist in der Lage, kubische Werkstücke mit Abmessungen von 1200 x 1000 x 1000 Millimetern und Werkstückgewichte bis maximal 1500 Kilogramm zu bearbeiten. Die Verfahrwege bei der Bearbeitung reichen von drei Millimetern bis 1300 Millimeter. In der Fertigung kommen überwiegend Bearbeitungsmaschinen führender deutscher Werkzeugma-

Im Fokus bei Barras + Scholze steht Optimierung von Nebenzeiten, z. B. Rüst- und Einfahrzeitenzeiten wie (Bilder: Coscom) hier beim Drehen.

schinenhersteller zum Einsatz. «Unseren Kunden können wir hohe Produktqualität und Termintreue sowie eine exakte Kalkulation bieten. Und damit sind wir seit unserem Bestehen sehr gut gefahren», so umreisst Horst Barras in wenigen Worten die Strategie seines Unternehmens. «Was uns dabei natürlich immens unterstützt, ist eine ausgefeilte, durchgängige Software-Prozesskette in unserer Fertigung.» Vollständige Wertschöpfungskette: vom CAD-Modell über das NC-Programm bis zum fertigen Teil. Da gerade im Bereich Hydraulik, Pneumatik, Getriebeund Pumpenbau höchste Bearbeitungsqualität in der Zerspanung gefragt ist, kann das Unternehmen aus Velbert Präzisionsbearbeitung im µ-Bereich an-

bieten. «Ohne ein leistungsfähiges CAD/CAM-System wie es ‹ProfiCAM› bietet, wäre das alles nicht möglich», erklärt Horst Barras. Beginnend mit «ProfiCAM» deckt Barras + Scholze die gesamte Wertschöpfungskette in der Fertigung ab. «Selten bekommen wir von unseren Kunden verwertbare CAD-Daten, meistens erhalten wir nur Zeichnungen als Printversion oder PDF-Dateien. Daraus wird dann ein Volumenmodell generiert. Schon da helfen uns die integrierten CAD-Funktionalitäten von ‹ProfiCAM›», berichtet der Geschäftsführer, «die Coscom-CAD/CAM-Software ist sehr bedienerfreundlich und man kommt in kurzer Zeit praxisorientiert zum Ziel. Für uns heisst das, dass wir schnell wertschöpfend arbeiten können.»

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Als Lohnfertiger steht das Unternehmen vor der Herausforderung, unterschiedliche Stückzahlen in kleinen bis mittleren Losgrössen preisgünstig und termingerecht zu fertigen. Dafür hat das Unternehmen unter anderem 4- und 5-Achs-Bearbeitungszentren, CNC-Futter- und Stangendrehmaschinen, CNC-Fräs-, und -Schleifmaschinen sowie die Koordinatenmesstechnik zur Verfügung. «Unser Ziel ist es, die Nebenzeiten so weit wie möglich zu reduzieren und die produktive Maschinenzeit zu maximieren, denn damit verdienen wir schliesslich unser Geld», erklärt der Geschäftsführer bei einem Rundgang durch die Fertigung. 3200 Werkzeuge, 3500 Artikel und 12 000 NC-Programme auf einen Mausklick. Vor der Produktion eines Artikels erhält der Mitarbeiter ein Einrichteblatt für die entsprechenden Maschinen. Hier sind sämtliche Werkzeuge, die Spannvorrichtungen und alle weiteren Betriebsmittel als Zusammenbauzeichnung mit den Hauptmassen sowie als Stückliste aufgeführt. Barras + Scholze greift auf die Werkzeugverwaltung «ToolDIRECTOR» von Coscom zurück. In dieser sind sämtliche Werkzeuge inklusive Zubehörteile, das heisst von der Grundaufnahme über die Wendeplatte bis zur Spannschraube hinterlegt. Ausserdem finden die Mitarbeitenden dort integrierte Technologiedaten für Werk- und Schneidstoffe. Auch den Zusammenbau von Komplettwerkzeugen können sie mithilfe der Werkzeugdatenbank beschleunigen. So lässt sich durch eine Kollisionsüberwachung bereits im Vorfeld der Produktion prüfen, ob die Werkzeuge und Betriebsmittel in der vorgesehenen Aufspannung Probleme verursachen. In diesem Fall liefert ihnen «ToolDIRECTOR» schnell passende Alternativen. Ebenfalls verbessert haben sich die Betriebsmittelbeschaffung und die Bevorratung von Werkzeugen. Auch bereits bei der Konstruktion eigener Vorrichtungen rufen die Mitarbeiter von Barras + Scholze die Informationen in der Werkzeugdatenbank ab und lassen sie in die Konstruktion einfliessen. Dieser Prozess verkürzt die Organisationszeiten vor der eigentlichen Bearbeitung und senkt damit die Produktionskosten erheblich. Angaben zu den Werkzeugen und sämtliche fertigungsrelevanten Daten zur den verschiedenen Artikeln stehen mit wenigen Mausklicks zur Verfügung. Im Fertigungsdatenmanagementsystem FactoryDIRECTOR kann der Lohnfertiger auf die Datenverwaltung von 20 CNC-Maschinen und auf über 3500 aktive Artikel mit 12 000 CNC-Programmen zurückgreifen. Gerade im Fall einer erneuten Produktion

bestehender Artikel liegen die Vorteile klar auf der Hand: Mit nur wenigen Klicks stehen alle Daten sofort zur Verfügung. Dadurch verkürzen sich die Nebenzeiten erheblich und das Unternehmen kann schneller mit der Produktion beginnen. Postprozessoren: flexibel durch Joker-Konzept. Neben den Technologiedatenbanken sind insbesondere auch die vielfältigen Funktionalitäten der CAMSoftware für den Mittelständler aus Velbert entscheidend: Da oft nur Printmedien bzw. PDF-Dateien vorliegen, nutzen die Techniker bei Barras + Scholze die CAD-Funktionalität von «Profi-

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CAM» zur CAD-Konstruktion von Artikeln und Werkzeugen. Sind Kundendaten in den gängigen Formaten dxf, dwg oder step vorhanden, können sie in «ProfiCAM» problemlos eingelesen werden. Mithilfe der grafisch unterstützten Programmierung ermöglicht die Software eine schnelle Bearbeitung. In der Programmierung greift Barras + Scholze auf die «ProfiCAM»-Technologien inklusive Simulation für das 2½-D- und 3-D-Fräsen, für das Bohren sowie für das Drehen für 2- und 4-Achs-Maschinen mit angetriebenen Werkzeugen zurück. Durch die Simulation von Bearbeitungen unter Berücksichtigung der Aufspannsituation lassen sich Kollisionen >>

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● Konstruktion/CAx

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pen sind sie in der Lage, die Maschinen und Werkzeuge mit geringem Aufwand an die neue Fertigungssituation anzupassen. Ausserdem können die Mitarbeiter die neuen Möglichkeiten, die sich aus der Anschaffung eines 5-Achs-Bearbeitungszentrums eröffnen, durch die «ProfiCAM» 3DVolumendarstellung und die Arbeitsraumsimulation umfassend nutzen.

Werkzeugvoreinstellgerät zur Durchführung von vollautomatischen 3-Achs-CNC-gesteuerten Messabläufen.

beim Programmieren neuer Werkstücke schon im Vorfeld der Produktion vermeiden. Auch bei der eigentlichen NC-Satzausgabe unterstützt «ProfiCAM» die Mitarbeiter von Barras + Scholze: Durch das «ProfiNC-JOKER»-Konzept können sie die Postprozessoren auf dem Stand der aktuellen Maschinenkonfiguration halten, was dem Unternehmen mehr Flexibilität für die Produktion auf Ausweichmaschinen verleiht. Trotz des Einsatzes mehrerer Maschinen- und Steuerungsty-

Genauere Kalkulation – günstigere Preise – höhere Wettbewerbsfähigkeit. «ProfiCAM» ist in der Lage, die reine Hauptzeit, die die Maschine für die Produktion des entsprechenden Artikels braucht, exakt zu berechnen. Dies unterstützt die Möglichkeit genau zu kalkulieren. Den Einsatz unserer Maschinen versuchen wir so zu organisieren, dass wir möglichst eine gleichbleibend hohe Auslastung erreichen. Dadurch vermeiden wir unnötige Kosten. Bei allen Arbeitsschritten entlang der Wertschöpfungskette verlässt sich Barras + Scholze auf Coscom-Softwarelösungen: angefangen von der CADKonstruktion, über die Werkzeugverwaltung und das Fertigungsdatenmanagement bis hin zur Simulation und zur NC-Satzausgabe. Horst Barras abschliessend: «Coscom hat massgeblich dazu beigetragen, unsere Fertigungsprozesse

produktiver und effizienter zu gestalten. Nicht zuletzt deshalb können wir uns seit Jahren erfolgreich und wettbewerbsfähig als Lohnfertiger im Markt behaupten.» (mf) ●

Das Ergebnis – Erhebliche Verkürzung der Programmierzeit – Bessere Lokalisierung von Fehlerquellen und schnellere Reaktionsmöglichkeiten – Hohe Liefertermintreue – Höhere Produktqualität, weniger Ausschuss – Steigerung der Flexibilität bei der Auftragsbearbeitung – Hohe und gleichmässige Auslastung der Maschinen – Verkürzung der Rüst- und Nebenzeiten – Verbesserung der Marktpositionierung und Wettbewerbsfähigkeit COSCOM GMBH 6246 Altishofen, 062 748 10 00 info@coscom.ch, www.coscom.de AMB Stuttgart: Halle 4, Stand B22 BARRAS + SCHOLZE GmbH D-42553 Velbert, info@barrasundscholze.de www.barrasundscholze.de

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Intralogistik ●

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PERIPHERIE

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Benutzerfreundliches Langgut- und Blechlager von Kasto

Vereinfachte Bereitstellung Bei der Aufbewahrung und Kommissionierung von Langgut und Blechen setzt das Metallhandelsunternehmen Weinmann Aach AG auf Unicompact-Wabenlager von Kasto. Für hohe Transparenz und Übersicht sorgt dabei das flexible, modular aufgebaute Lagerführungssystem Kastologic. Um die Bedienung des Langgutlagers weiter zu vereinfachen und die Effizienz zu steigern, rüstete Kasto eine Anlage mit dem neuen, intuitiven User Interface (UI) aus.

D

ie Weinmann Aach AG mit Sitz im baden-württembergischen Dornstetten verfügt über ein Vollsortiment an Profilen, Blechen und Rohren aus Stahl, Edelstahl und Aluminium. Die Firma beliefert ihre Kunden mit individuell angefertigten Einzel-, Serien- und Schrägschnitten sowie Blechzuschnitten und Platten – und das mit 35 LKWs aus dem eigenen Fuhrpark. Um möglichst viele Anfragen kurzfristig bedienen zu können, betreibt das Unternehmen drei Lagerstätten mit einer Gesamtfläche von 33 000 m2. Stahl-, Edelstahl- und Aluminium-Langgut lagert Weinmann auf einer Fläche von 25 000 Quadratmetern an seinem Hauptsitz im Gewerbegebiet Eichwald in Dornstetten. Für eine zügige Kommissionierung und eine hohe Lieferbereitschaft setzt das Unternehmen auf hochmoderne Kran- und Lagertechnik. Dazu gehören auch insgesamt vier Wabenlager vom Typ Unicompact 3.5 der Kasto Maschinenbau GmbH mit insgesamt 7000 Kassetten. Diese sorgen für kurze Bereitstellzeiten und nutzen dank der geringen Anfahrmasse den vorhandenen Lagerraum optimal aus. «Das Langgut wird in Kassetten gelagert und auf Anfrage nach dem Prinzip «Ware-zum-Mann» an den Ausgabestationen bereitgestellt», beschreibt Simon Schultz, Vorstand bei Weinmann Aach. «Von dort gelangt es entweder zur Bearbeitung in die Sägetechnik oder direkt in die Kommissionierung.»

Sämtliche Prozesse übersichtlich dargestellt. Die Steuerung der Abläufe in den Wabenlagern über-

Einfach und sehr übersichtlich: Beispiel für eine Buchungsmaske.

nimmt das von Kasto entwickelte Lagerführungssystem Kastologic. Dieses stellt sämtliche Prozesse zwischen Wareneingang und Versand übersichtlich dar. Der Datenaustausch mit anderen Systemen, etwa dem bei Weinmann eingesetzten Host-System, ermöglicht eine hohe Transparenz. Kastologic ist modular aufgebaut und daher exakt an Kundenwünsche anpassbar. Zu den Funktionen des Systems gehören zum Beispiel automatische Auftragsabwicklung, Chargenverwaltung, Bestandsführung und Ferndiagnose. Bedienen lässt sich das Lagerverwaltungssystem, genau wie die einzelnen Unicompact-Lager selbst, über eine von Kasto ent-

Das Lager der Weinmann Aach AG in Dornstetten: Hier sorgen vier Kastso-Wabenlager vom Typ Unicompact 3.5 für eine effiziente Langgutlagerung. (Bilder: Kasto Maschinenbau GmbH)

wickelte grafische Benutzeroberfläche, das sogenannte User Interface (UI). Neues, intuitiv bedienbares Interface. Bislang waren die Oberflächen des Lagerverwaltungssystems und der einzelnen Anlagensteuerungen unterschiedlich. Auch sind in den letzten Jahren einige Erkenntnisse aus Versuchen mit Anwendern dazugekommen. Das Ergebnis: Sie müssen einfach und intuitiv zu bedienen sein wie ein Smartphone. Kasto entschloss sich daher, das User Interface komplett zu überarbeiten. Als Pilotprojekt rüstete Kasto eines der vier Unicompact-Lager und dessen Warehouse Management System Kastologic bei Weinmann mit der aktualisierten Benutzeroberfläche aus. Durch das einheitliche Interface wird die Bedienung erheblich vereinfacht. Zudem sorgt ein intuitives Bedienkonzept für mehr Benutzerfreundlichkeit: Sämtliche Funktionen lassen sich schnell und einfach finden und aufrufen, Anlagenzustände übersichtlich darstellen und überwachen. Um eventuelle Schwierigkeiten unkompliziert beheben zu können, hat Kasto verbesserte Hilfefunktionen in das UI integriert. «Unsere Mitarbeitenden arbeiten wesentlich effizienter mit der Oberfläche, die Einarbeitungszeiten verkürzten sich und auch die Arbeitsvorbereitung profitiert dadurch», ● freut sich Herr Schultz. KASTO MASCHINENBAU GMBH & CO. KG 9524 Zuzwil SG, 071 940 01 14 kasto@kasto.de, www.kasto.de AMB: Halle 6, Stand B11 und B12


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PERIPHERIE

● Intralogistik

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Behälter- und Regallösungen von Bito im Produktionsalltag einer Giesserei

Unter härtesten Bedingungen Um Stahlabschnitte, die wieder eingeschmolzen werden sollen, vor der Weiterverarbeitung platzsparend zu lagern, setzt die Schubert & Salzer Feinguss Lobenstein GmbH auf eine Paletten-Durchlaufregalanlage von Bito. Zudem wurden auch schwere Metallbehälter gegen die Kunststoff-Schwerlastbehälter SL 86 von Bito getauscht. Sie lassen sich ergonomischer handhaben und schützen die Gussteile vor zu schneller Korrosion.

D

rinnen in der Giessereihalle zischt und glüht es. Es ist warm, sehr warm. Die Vorbereitungen für einen der nächsten Giessvorgänge sind gerade abgeschlossen. Funken sprühen, während die Giesser das heisse, flüssige Eisen durch die Öffnung des Tiegels langsam in die Form füllen. Das familiengeführte, mittelständische Unternehmen Schubert & Salzer Feinguss Lobenstein GmbH mit Sitz im thüringischen Bad Lobenstein gehört zu den modernsten Feingiessereien Europas. «Wir fertigen nach dem Wachsausschmelzverfahren Komponenten aus mehr als 150 standardisierten und kundenspezifischen Stahlsorten», berichtet Holger Reichenbächer. Der Ingenieur ist Mitglied der Geschäftsleitung sowie verantwortlich für Prozessentwicklung und Technologie. Das Wachsausschmelzverfahren ist hochgenau und sehr wirtschaftlich. Es lassen sich Geometrien herstellen, die sonst nur sehr aufwändig oder durch mehrere Einzelkomponenten gefertigt werden können. Ausserdem wird weniger Material verbraucht, als wenn die Teile aus dem Vollen gefertigt werden. Die Bauteile besitzen eine hohe Oberflächen- und Detailgenauigkeit sowie geringe Masstoleranzen.

Materialstau vermeiden. Nach dem Eingiessen kommt es zum Erstarrungsprozess. Die Bauteile werden entformt. «Eigentlich sind sie danach fast

Mit dem Paletten-Durchlaufregal ist eine gleichmässige Lagerhaltung des wieder einzuschmelzenden Ma(Bilder: Bito-Lagertechnik Bittmann GmbH) terials gewährleistet.

einbaufertig», erklärt Holger Reichenbächer. «In der Putzerei müssen die Gussteile allerdings noch vom Formstoff befreit und anschliessend vom Giesssystem getrennt werden. Dieses Giesssystem – das sogenannte Kreislaufmaterial – schmelzen wir wieder ein. Wozu eine aufwändige Lagerhaltung erforderlich ist.» Die Mitarbeiter legten bisher das Material nach dem Entformen in Metallboxen mit dem Grundmass 600 x 800 mm und einer Hö-

Nach dem Erstarrungsprozess werden die Behälter mit den Bauteilen in die Putzerei transportiert.

he von 600 mm. Diese wurden neben- und übereinander gestapelt. Von diesem Stapel wurden sie nach und nach zur Schmelzerei transportiert. «Dabei konnte allerdings immer nur das Kreislaufmaterial zuerst wieder eingeschmolzen werden, welches zuletzt aus dem Schmelzofen kam – also nach dem First-in-Last-out-Prinzip», erläutert Reichenbächer. Eine einheitliche und gleichmässige Lagerzeit des Materials war somit nicht gewährleistet. Das führte vor allem dann zu Problemen, wenn bestimmte Stahl-Legierungen für Serien oder Chargen selten gebraucht wurden. Die schweren Behälter umzuräumen, kostete erheblich Zeit. Je länger das Material zwischenlagert, desto mehr Verunreinigungen findet man anschliessend in der Schmelze. Um eine hohe Verfügbarkeit sicherzustellen, entschieden sich die Verantwortlichen der Giesserei für eine Lagerung der Bauteile nach dem First-inFirst-out-(FiFo)-Prinzip. «Unser Ziel waren kürzere und voraussagbare Lagerzeiten», sagt Reichenbächer. Auf der Suche nach einer geeigneten Lösung stiessen die Feingiesser im Internet auf die Bito-Lagertechnik Bittmann GmbH in Meisenheim. «Wir haben verschiedene Angebote unterschiedlicher Hersteller eingeholt, die sich vom Preis kaum unterschieden. Eine sehr schnelle Lieferung und Installation konnten uns aber nur die Lagerspezialisten von Bito garantieren.» Das komplette Projekt sollte innerhalb von nur sechs Monaten abgeschlossen sein.


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Hohe Verfßgbarkeit gefordert. Das FiFo-Prinzip lässt sich mit unseren Paletten-Durchlaufregalen ideal umsetzen, erklärt Bito-Gebietsverkaufsleiter Andreas Schuchort, der das Projekt bei Schubert & Salzer betreut hat. Bei jedem der drei Regalfelder werden die einzelnen Kanäle auf der Beschickungsseite mit den entsprechenden Behältern gefßllt. Die Entnahme erfolgt auf der gegenßberliegenden Seite. Mit dieser LÜsung erhält der Anwender durch die kompakte Bauweise zudem einen hohen Nutzungsgrad seines Lagerraums. Denn die Anordnung der Durchlaufkanäle neben- und ßbereinander fßhrt zu einer hohen Lagerdichte und damit zur optimalen Ausnutzung des Hallenvolumens. Alle Bauteile der Tragkonstruktion sind Komponenten des Bito-Palettenregalsystems PRO. Wir haben damit eine gemeinsame Basis fßr verschiedene Varianten, sagt der Bito-Experte. Die standardisierten Bauteile stellen einen reibungslosen Betrieb beim Anwender sicher, weil die Komponenten bei Bedarf schnell ausgetauscht sind. Aufgrund des Baukastenprinzips kann Bito die einzelnen Elemente standardmässig produzieren und muss sie nicht auftragsbezogen fertigen. Damit konnte der Lagerspezialist die komplette LÜsung innerhalb von nur wenigen Wochen liefern und installieren. Ladung ausreichend sichern. Das Regal wird mit einem Hochhubwagen bedient. Insgesamt sind hier 96 Stellplätze in einem Block vorhanden. Der Block hat eine Breite von 3400 mm und eine Tiefe von 5500 mm (mit Sperre). Die Behälter werden quer eingelagert. Eine wichtige Anforderung bestand darin, die Ladung ausreichend zu sichern, sagt Schuchort. Aufgrund des Gefälles laufen die Paletten nach jeder Wegnahme nach vorn durch. Um hier den enormen Staudruck kontrollieren und eine problemlose Entnahme gewährleisten zu kÜnnen, wurden in jedem Kanal Nachlaufsperren eingebaut. Diese trennen den zweiten Behälter von dem ersten. Bremstragrollen in jedem Kanal sorgen fßr eine kontrollierte Nachlaufgeschwindigkeit und dafßr, dass sich kein Staudruck aufbaut, der die Entnahme beeinträchtigen kÜnnte. Die Bremstragrollen kÜnnen Traglasten von 100 bis 1200 kg aufnehmen. Auf der Beschickungsseite hat Bito eine Rßckhaltevorrichtung installiert. Sie ermÜglicht, dass die Kapazität der Behälter komplett genutzt werden kann. Nur volle Behälter dßrfen in den Kanal rollen. Wir haben das Regal ausserdem mit einem Einsetztrichter ausgestattet, erläutert Bito-Experte Schuchort. Dieser erleichtert es, den Behälter in den Kanal zu setzen und den Beschickungsvorgang somit zu beschleunigen. Palettenregalanlage fßr längere Standzeiten. Um Guss-Legierungen mit einer längeren Standzeit oder Material, das wieder eingeschmolzen werden soll, zu lagern, lieferte und installierte Bito ebenfalls eine Palettenregalanlage vom Typ PRO. Diese besteht aus zwei Einfachregalreihen mit einer Gesamtbreite von 11250 mm sowie zwei Einfachregalreihen mit einer Gesamtbreite von 5670 mm. Hier werden die Behälter quer auf SpanplattenbÜden eingelagert. Um eine hÜhere Tragkraft zu erreichen, werden zusätzlich vier Unterzßge je Boden eingesetzt. Die unterste Palette steht auf dem Boden. Die Regale sind komplett mit einer Durchschubsicherung sowie einem verzinkten Rßckwandgitter ausgerßstet. Die Feldlast beträgt 6000 kg bei einem unteren Fachabstand von maximal 800 mm. Die Fachlast kann bei einer Feldbreite von 2700 mm bis zu 1500 kg betragen. Kunststoffbehälter als wirtschaftliche Alternative. Im Zuge dieser Veränderungen dachten die Verantwortlichen von Schubert & Salzer darßber nach, zukßnftig in der Putzerei verstärkt auf Rollbahnen zu setzen. Dazu benÜtigen wir jedoch rollfähige Behälter, sagt Dr. Reichenbächer. Weil in den Metallbehältern auch Gussteile aus Edelstahl zu Korrosion neigen, kamen Kunststoffbehälter als wirtschaftliche Alternative ins Gespräch. Auf der Fachpack in Nßrnberg wurde Dr. Reichenbächer auf dem Messestand von Bito mit dem Schwerlastbehälter SL 86 schliesslich fßndig. Musterbehälter wurden angefordert und auf ihre Praxistauglichkeit geprßft. Wir konnten mit unserer Behälter-LÜsung schliesslich ßberzeugen, sagt Bito-Gebietsverkaufsleiter Schuchort. Der Komplettanbieter fßr Lagertechnik erhielt den Auftrag, schrittweise >>

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PERIPHERIE

● Intralogistik

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Dr. Holger Reichenbächer (links) und Bito-Experte Andreas Schuchort.

600 Schwerlastbehälter in der Ausführung SL86421K zu liefern. Bei einer Grundfläche von 800 x 600 mm (halbes Europaletten-Mass) besitzt er eine Höhe von 520 mm. Belastbar ist dieser Behälter mit bis zu 500 kg. Die Kunststoff-Varianten sind mit Doppelboden und Kufen, Klappdeckel sowie umlaufenden Griffmöglichkeiten ausgestattet.

Schwerlastbehälter mit deutlich geringerem Leergewicht. Die Bitoboxen SL86 sind als einteilige, starre Konstruktion ausgeführt. Damit ist eine lange Lebensdauer gesichert. Hergestellt werden sie aus Polypropylen. Sie sind robust, lassen sich flexibel einsetzen und stellen daher für alle relevanten Lager-, Zwischenlager-, Intralogistik- und Trans-

Anwendung verstanden, clever gelöst

port-Aufgaben eine passende Lösung dar. Mit ihrer hohen Belastbarkeit erlauben sie im Vergleich zu Metallbehältern bei deutlich geringerem Leergewicht ähnliche Transportmittel-Beladungen. «Und weil der Schwerlastbehälter erheblich leichter ist, können die Mitarbeiter die Behälter im Leerzustand manuell bewegen», sagt Schuchort. Über die längsseitige Klappe, die sich an jedem Behälter befindet, können die Mitarbeiter die Bitoboxen leicht beladen. Zur einfachen Entnahme lassen sich die Klappen mit einer Hand öffnen und verschliessen. Die Klappdeckel sind anscharniert und können damit nicht verloren gehen. Die durchdachte Scharnierkonstruktion verhindert zudem ein lästiges Verhaken. Die Behälterkufen sind so konstruiert, dass sie problemlos auf den Durchlaufbahnen rollen. Diese haben damit auf Rollenbahnen gute Laufeigenschaften. In Ausführung, Genauigkeit und Qualität ist diese Behälterlösung für den automatisierten Intralogistikbetrieb geeignet. (ea) ●

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Bildung ●

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PERIPHERIE

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Forschung – Industrieller Prozess als Vorbild für die angewandte Mechanobiologie

Montagelinie im Nano-Format ETH-Forschende haben einen lang gehegten Traum verwirklicht: Sie entwickelten nach industriellem Vorbild eine winzige Fertigungslinie, die dem Zusammenbau von biologischen Molekülen dient. PETER RÜEGG

A

utos, Flugzeuge oder viele Elektronikprodukte werden heutzutage mithilfe von ausgeklügelten Montagelinien Schritt für Schritt zusammengebaut. Wesentliche Bestandteile solcher Linien sind fahrbare Montageträger, auf denen die Objekte wie etwa eine Autokarosserie fixiert werden. In zahlreichen Arbeitsschritten, deren Reihenfolge räumlich und zeitlich genau festgelegt sind, werden die zu verbauenden Teile an die Karosserie angebracht, bis schliesslich am Ende der Linie das Fahrzeug zusammengebaut ist. Eine solche Montagelinie auf die molekulare Ebene zu übertragen, war ein lang gehegter Traum vieler Nano-Wissenschaftler. «Damit wäre es möglich, gezielt neue komplexe Stoffe oder Materialien zusammenzubauen», sagt Viola Vogel, Professorin für Angewandte Mechanobiologie der ETH Zürich. Sie ist mit ihrem Team dieses ambitionierte Vorhaben angegangen und kann nun einen schönen Erfolg vorweisen. In einer soeben in der Fachzeitschrift «Lab on a Chip» der Royal Society of Chemistry erschienenen Publikation stellen die ETHForschenden eine molekulare Montagelinie vor, in der alle Elemente einer aus dem Alltag bekannten Fertigungsstrasse vorkommen: Ein beweglicher Montageträger und ein Montageobjekt, zu verbauende Teile, die an verschiedenen Stationen montiert werden; dazu ein Antrieb für den Montageträger inklusive Treibstoff, damit der Montageträger mit dem Objekt von einer zur nächsten Fertigungsstation gelangen kann.

Fertigungslinie dreimal dünner als Haar. Ausgelegt ist die Montagelinie im Kleinstformat als mikrofluidische Plattform, in die eine wässrige Lösung gepumpt wird. Diese Plattform ist im Wesentlichen ein Kanalsystem. Der Hauptkanal ist gerade mal 30

Mikrometer breit – also rund dreimal dünner als ein menschliches Haar. In ihn münden rechtwinklig mehrere Zuflüsse und Abflüsse. Entwickelt wurde die Plattform von Vogels Doktorand Dirk Steuerwald. Hergestellt wurde der Prototyp im Reinraum von IBM Research – Zurich in Rüschlikon. Das Kanalsystem ist mit einem Teppich aus dem «Motorenprotein» Kinesin ausgekleidet. Dieses Protein besitzt zwei bewegliche Köpfe, deren Bewegung durch das energiereiche Molekül ATP zustande kommt. ATP versorgt Zellen von Menschen und anderen Lebewesen mit Energie und ist daher auch in diesem künstlichen System der Treibstoff der Wahl. Stufenweise Montage der Moleküle. Als Montageträger dienten den ETH-Forschenden sogenannte Mikrotubuli, fadenförmige Protein-Polymere, die in Zellen gemeinsam mit Kinesin den Warentransport bewältigen. Kinesin kann mit seinen beweglichen Köpfen an die Mikrotubuli binden und durch die Bewegung die Mikrotubuli fortbewegen. Unterstützt wird diese Fortbewegung durch die Strömung der ins Kanalsystem eingepumpten Flüssigkeit. Fünf Zu- und Abflüsse sorgen dabei für eine gerichtete Strömung im Hauptkanal und teilen diesen zugleich in scharf voneinander abgesetzte Segmente ein, die sich nicht mischen: einen Landebereich, in welchen die Montageträger eingesetzt werden, zwei Montagestationen und zwei weitere Bereiche als Endstationen, wo das Produkt ausgeliefert wird. Über die Zuleitungen zu den Montagesegmenten können die Forschenden die Objekte ins System bringen. In ihrer jüngsten Arbeit arbeiteten die Forschenden zu Testzwecken mit dem Molekül Neutravidin, das als erstes an den Nano-Shuttle bindet. Ein kurzes, einzelsträngiges Stück Erbsubstanz (DNS) bindet als zweiter Baustein an Neutravidin, sodass ein kleiner Molekülkomplex entsteht.

Noch ein weiter Weg vom Prinzip zur Anwendung. Obwohl das Team von Viola Vogel mit dieser Arbeit nun einen lang gehegten Traum verwirklicht hat, gibt sich die ETH-Professorin noch vorsichtig: «Das System steht erst am Anfang, von einer technischen Anwendung sind wir weit entfernt.» Sie hätten hier erst bewiesen, dass das Prinzip funktioniere. Sie gibt zu bedenken, dass es recht einfach aussehe, ein solches molekulares Nano-Shuttle-System zu bauen. Aber in jeder einzelnen Komponente des Systems stecke sehr viel Denkarbeit und Wissen aus verschiedenen Disziplinen. Aus Einzelkomponenten eine funktionsfähige Einheit zu bilden, sei nach wie vor eine grosse Herausforderung. «Wir haben auch viel darüber nachgedacht, wie man die mechanischen Eigenschaften von Bindungen gestaltet, um die Shuttles mit ihrer Fracht zu beladen und diese am richtigen Ort auch wieder zu entfernen.» (mf) ●

ETH ZÜRICH, DEPARTEMENT D-HEST 8093 Zürich www.hest.ethz.ch, www.ethz.ch

Literaturhinweis Steuerwald D, Früh SM, Griss R, Lovchik RD, Vogel V. Nanoshuttles propelled by motor proteins sequentially assemble molecular cargo in a microfluidic device. Lab on a chip, Royal Society of Chemistry 2014, published online 25 June. http://rsc.li/VN5LTw

Winzige biologische Röhrchen, die sogenannten Mikrotubuli dienen in der Nano-Montagelinie als Transporter für die Montage mehrerer molekularer Objekte. (Grafik: Samuel Hertig)


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Internet-Plattform Slidewiki

Präsentationen gemeinsam erstellen Heute baut jeder Redner für Vorträge eigene Präsentationen. Mit einer neuen Internet-Plattform nach Wikipedia-Vorbild können Slide-Shows jetzt gemeinsam mit anderen entworfen, geteilt und übersetzt werden. Das spart Zeit und hilft, Wissen zu verbreiten.

W

er sein Wissen weitergeben will, der wirft es heutzutage als Präsentation per Beamer an die Wand. In Unternehmen stellen Mitarbeiter so ihren Kollegen die neusten Geschäftszahlen vor, an Hochschulen gestalten Dozenten damit ihre Vorlesungen. Wer Präsentationen vorbereitet, weiss, wie viel Zeit das kostet. Bis Gedanken in kurze Worte gefasst und Grafiken ansprechend bearbeitet sind, vergehen oft Tage. Das Problem: Jeder Redner baut sich seine eigene Version, obwohl es zu vielen Themen bereits gute Folien gibt. Das ist eine enorme Zeitverschwendung.

Herausforderung: Software fürs synchrone Arbeiten an Folien. Um wertvolle Zeit zu sparen, entwickelten Forscher vom Fraunhofer-Institut für Intelligente Analyse- und Informationssysteme IAIS in Sankt Au-

denn das Funktionsprinzip ist sehr ähnlich. In Wikipedia arbeiten viele Hundert Menschen gemeinsam daran, die Einträge des Nachschlagewerks zu gestalten. So entsteht im Laufe der Zeit ein grosser Wissensschatz. In SlideWiki findet dasselbe mit Präsentationen statt. Jeder registrierte Nutzer kann eigene Vorträge in die Plattform einstellen oder die anderer Mitglieder verändern und ergänzen. «So muss nicht jeder Redner permanent das Rad neu erfinden», so Auer. Viele Experten tragen permanent dazu bei. Auer ist zugleich Professor an der Universität Bonn und arbeitet dort unter anderem an dem Thema «Open Education», also der Entwicklung von Bildungsplattformen im Internet, die für jeden Menschen zugänglich sind. Anders als im Deutschen oder Englischen gebe es in manchen Sprachen zu vielen

fig sind die Vorträge veraltet und können nicht einfach aktualisiert werden. Zudem stammen sie meist nur von einem Autor. In SlideWiki hingegen tragen permanent viele Experten dazu bei, die Präsentationen auf dem neusten Stand zu halten. Zudem werden hier keine Urheberrechte verletzt. Da die Inhalte auf dieser offenen Plattform frei verfügbar sind, dürfen die Nutzer sie bedenkenlos verwenden. Auf SlideWiki können Anwender darüber hinaus nach Belieben neue Präsentationen zusammenstellen, mit eigenen Folien ergänzen und neu abspeichern. Eine Besonderheit ist die «FrageFunktion», mit der Dozenten Fragen an einzelne Folien anhängen können. Studierenden ist es damit möglich, ihr Wissen selbst zu überprüfen. Bereits mehr als 3000 Präsentationen online. SlideWiki ist mit einer Übersetzungsfunktion verknüpft, die die Präsentation auf Knopfdruck in eine andere Sprache überträgt. Zwar sei dann noch eine Nachbearbeitung nötig, weil das Programm nicht alle Begriffe exakt wandelt, räumt Auer ein. Dennoch sei das deutlich zeitsparender, als Folie für Folie von Hand zu übersetzen. Mehr als 3000 Präsentationen gibt es derzeit auf SlideWiki, und mit jedem neuen Nutzer kommen weitere hinzu. Für ihren innovativen Ansatz, Wissen in Präsentationsform öffentlich zugänglich und editierbar zu machen, wurden Auer und sein Team bereits ausgezeichnet. Im April dieses Jahres erhielten sie den Creative Innovation Award des Open Education Consortiums, einer weltweiten Vereinigung, die sich für den freien Zugang zu Wissen stark macht. http://slidewiki.org www.fraunhofer.de

Auf der Internet-Plattform SlideWiki können Nutzer Präsentationen gemeinsam erarbeiten, optimieren oder übersetzen. Das Portal steht Nutzern aus allen wissenschaftlichen Disziplinen und aus der Industrie offen. (Bild: Fraunhofer)

gustin gemeinsam mit den Universitäten Bonn und Leipzig eine offene Internet-Plattform, auf der Interessierte Präsentationen gemeinsam erstellen und übersetzen können. «Die Herausforderung war dabei insbesondere, eine Software für das synchrone Arbeiten mit Präsentationsfolien zu schreiben. Diese sind komplexer als reiner Text. Die Folien können Texte und Bilder enthalten. Ihre Reihenfolge kann sich ändern», sagt Projektleiter Prof. Dr. Sören Auer von der Abteilung Organized Knowledge am IAIS. In Anlehnung an die Online-Enzyklopädie Wikipedia nennen die Entwickler ihre Plattform SlideWiki,

Themen bislang kaum öffentlich zugängliche Informationen, sagt er. Hier könne die Plattform künftig helfen, indem die Experten ihre Präsentationen anderen Menschen in verschiedenen Sprachen zugänglich machen. Mehr noch: In vielen Regionen besuchen heute nur wenige Menschen Schulen oder Hochschulen. Mit SlideWiki aber könnten sich künftig auch alle anderen, die über einen Internetanschluss verfügen, das Wissen aneignen. Auch aktuell gibt es im Internet bereits Websites, von denen Interessierte Präsentationen zu verschiedenen Themen herunterladen können. Doch häu-

Planung + Produktion, das offizielle Organ des Schweizerischen Verbandes für Betriebsorganisation und Fertigungstechnik, SVBF www.svbf.ch


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Die Superfinish-Revolution!

HyperFinish Lernen aus der Ablehnung des WTO-Abkommens

Verhandeln in Indien Das erste globale WTO-Abkommen über Handelserleichterungen ist nach zähen Verhandlungen am Widerstand Indiens vorerst gescheitert. Was können Schweizer Firmen daraus lernen?

I

n Indien ist die Unterzeichnung eines Vertrags erst der Anfang von Verhandlungen, nicht deren Ende», sagt Waseem Hussain, der Schweizer Unternehmen auf dem indischen Markt unterstützt. Abbau von Zöllen, Milliarden an Einsparungen und bessere Exportchancen für die ärmsten Länder: Dies waren die Hoffnungen des WTO-Gipfels auf Bali im vergangenen Jahr. Sie sollten eine neue Ära einleiten. Nach dem Scheitern des Abschlusses zeigt sich die WTO enttäuscht. Waseem Hussain ist überzeugt: «Trotz der Ablehnung Indiens ist das Abkommen noch nicht vollständig gescheitert. Indien erwartet nun, dass man sich weiter annähert, denn die Eckpunkte einer abgeschlossenen Vereinbarung im westlichen Sinne sind in Indien nicht in Stein gemeisselt.» Der interkulturelle Vermittler, der auch immer wieder gerufen wird, wenn Verhandlungen mit indischen Unternehmen oder Behörden ins Stocken geraten, weiss aus Erfahrung, dass es nun für westliche Manager und Verhandlungsführer gilt, nicht die Nerven zu verlieren. Die Inder seien harte Verhandlungspartner, die immer hervorragend vorbereitet seien und eine klare Vorstellung ihrer Ziele haben. Inder seien in Verhandlungen sehr geduldig, jedoch nicht sehr kompromissbereit. Und: «In Indien hat man es nicht eilig. Man weiss, dass das Abkommen mit Indien auch im Interesse der WTO ist.»

Der indische Zeitfaktor. Inder glauben an die Wiedergeburt. Demnach ist das jetzige irdische Leben nur ein vorübergehender Zustand. Wozu also planen und hetzen? «In einem Land, wo man von Kindesbeinen an lernt, dass es das Ziel der Seele

Waseem Hussain Waseem Hussain ist CEO der Marwas AG in Zürich. Er unterstützt seit über 20 Jahren Schweizer Unternehmen, in Indien Fuss zu fassen. Er ist als interkultureller Trainer für Verhandlungen und Mitarbeiterschulungen tätig. Seine Dienste beanspruchen KMU und globale Finanz-, Industrie- und Dienstleistungsunternehmen in der Schweiz und in Europa, die den indischen Markt bearbeiten wollen. Waseem Hussain tritt immer wieder als Keynote-Speaker an internationalen Konferenzen auf und ist Gastdozent an diversen Hochschulen. MARWAS AG 8053 Zürich, 079 238 24 02 waseem.hussain@marwas.ch, www.marwas.ch

ist, die absolute Harmonie zu erreichen, ist Zeit im Überfluss vorhanden», so Hussain. Schweizer und westliche Unternehmen unterschätzten bei Verhandlungen mit Indern oft die lokalen kulturellen Verhältnisse. In Indien schliesse man einen Vertrag, um diesen dann in weiteren Schritten zu vertiefen und anzupassen. Für die ablehnende Haltung Indiens zum WTO-Abkommen sieht Hussain aber vor allem drei Gründe: Das Prinzip der ungleichen Spiesse («wir dürfen die Landwirtschaft subventionieren, wann und wie wir wollen») sei eine postkoloniale Reaktion. Zur Zeit

– schneller und präziser als alles, was Sie kennen!

Bearbeitungsbeispiel: Kegelrollenlager-Innenring, Bohrung 50 mm Ziel: Oberflächen-Rauheit Ra < 0,05 µm Mit Superfinish: Bearbeitungszeit 25 sek Mit HyperFinish: Bearbeitungszeit 20 sek

Indische Geschäftspartner: Harte Verhandler und stets hervorragend vorbe(Bild: iStockphoto) reitet.

der Kolonisierung wurde Indien eine Handelspolitik aufgezwungen, welche Indien stark benachteiligte. Nun will Indien eine Besserstellung, bis es den selben Wohlstand erreicht hat wie der Westen. Ein zweiter Grund sei das Trauma der Versorgungsknappheit: Indien will um jeden Preis in Bezug auf die Nahrungsmittelversorgung autark sein. Deshalb werden Agrarprodukte subventioniert. In den 70erund 80er-Jahren hatte sich Indien mehr und mehr von Importen abhängig gemacht. Und drittens gäbe es noch das Trauma der Abhängigkeit von ausländischer Hilfe: bei den letzten grossen Dürren und Hungerskatastrophen in den 70er- und 80er-Jahren musste das relativ junge Land zähneknirschend Hilfe aus dem Ausland akzeptieren. Dies will Indien auf keinen Fall wieder erleben. Der indische Markt bietet für Schweizer Unternehmen grosse Entwicklungschancen, doch birgt das Land auch viele Tücken, an denen Unternehmen scheiterten. «Da sich die Zusammenarbeit mit Indern im Vergleich zur westlichen Welt fundamental anders gestaltet, ist interkulturelles Know-how der Schlüssel zum Ge● schäftserfolg in Indien», sagt Hussain.

Zwei HyperFinish-Maschinen auf der AMB in Stuttgart 16. – 20.09.2014 Halle 8, Stand D 52

www.thielenhaus.com


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PRODUKTE

VIBRAPLAST

9.2014 technica

STEINBICHLER

ROTRONIC

UNITECHNOLOGIES

Vibrasyl Isoliermatten

Datenlogger für den vielseitigen Einsatz

Das besondere Merkmal von Vibrasyl ist seine feinzellige Elastomerstruktur mit eingeschlossenen Gasvolumina. Seine Volumenkompressibilität ist ebenso bemerkenswert, wie die aussergewöhnliche Unempfindlichkeit gegen kurzzeitige statische oder dynamische Belastungen. Durch die günstigen Materialeigenschaften ist der Werkstoff für annähernd jeden Anwendungsfall zur Schwingungsisolierung sowie zur Entkopplung von Körperschall geeignet. Als flächige Bahnenware, oder in Form von fertigen Dämpfungselementen wird es zur druck- und schubbelasteten Dämpfung eingesetzt – etwa bei der Lagerung von Maschinen und Apparaten. Die technischen Berater von Vibraplast helfen gerne für jeden Anwendungsfall die richtige Auslegung/Dimensionierung zu finden.

Der neu lancierte Datenlogger besticht durch seine Vielseitigkeit, eignet sich für die verschiedensten Anwendungsgebiete, entspricht internationalen Anforderungen und die Rotronic komplettiert ihr Produktportfolio mit einem Datenlogger der kostengünstig daherkommt, aber trotzdem eine hohe Messgenauigkeit und Zuverlässigkeit aufweist. Anwender die nur Temperatur aufzeichnen wollen, sollten sich den TL-1D anschaffen, der HL-1D gehört in Praxisanwendungen wo Temperatur und Feuchte gemessen werden sollen. Wer sich für den neuen Logger entscheidet, kann auf der Firmenwebsite kostenlos die Software HW4-lite downloaden. Damit können die im HygroLog gespeicherten Werte ausgelesen und grafisch dargestellt werden. Der Anwender bestimmt damit Speicherintervalle, die Alarmgrenzen, den Aufzeichnungsmodus und vieles mehr. Zu den technischen Details: • Hohe Messgenauigkeit von ± 3.0 % rF und ± 0.3 °C • Kompakte Bauform mit hohem IP-Schutz • Hohe Speicherkapazität: 32 000 Messwerte • Lange Batterielebensdauer: 3 Jahre bei 5 Minuten Loginterval • MIN/MAX/AVG Funktion • Schnelle Datenauswertung und Dokumentation am PC • FDA CFR 21 Part 11 / GAMP 5 konform

Vibraplast AG, 8355 Aadorf, 052 368 00 50 info@vibraplast.ch, www.vibraplast.ch

Bewegungsfreiheit beim optischen 3D-Scannen

Rotronic AG, 8303 Bassersdorf, 044 838 11 44 info@rotronic.ch, www.rotronic.ch

Unitechnologies SA bringt erste 3D-Laser-Poliermaschine auf den Markt

Das hochpräzise Gesamtkonzept rund um den Laserscanner Steinbichler TScan bietet ein grosses Messvolumen bei einer gleichbleibend hohen Präzision durch die T-Scan LV / T-Track LV Scanning und Tracking Kombination. Das Trackingvolumen liegt bei bis zu 35 m³ und bietet damit grösstmögliche Bewegungsfreiheit für einen effizienten Messablauf. Durch die kompakten Abmessungen des Scanners T-Scan LV wird ein ermüdungsfreies und effizientes Arbeiten gewährleistet. Das modulare Gesamtkonzept mit der Controllerbox und der einfach handhabbaren Zentralverkabelung ist in wenigen Minuten einsatzbereit. Die Kombination des handgeführten Laserscanners T-Scan LV und der ergonomischen Touchprobe T-Point LV, mit welcher Einzelpunktmessungen schnell und unkompliziert möglich sind, ermöglichen bei nahezu allen Anwendungen eine präzise 3D-Datenerfassung – vor allem auch bei grossen Messobjekten. Das erhöhte Messvolumen ermöglicht das Einscannen von Objekten mit einer Gesamtlänge von bis zu 6 Metern mit einer sehr hohen Genauigkeit und einer beeindruckenden Geschwindigkeit. Durch die «Dynamic Referencing»-Funktion ermöglicht das System präzise Messungen, sogar an bewegten Objekten oder in instabiler Umgebung. Die Kopplung mehrerer T-Track LV Tracker erlaubt eine noch grössere Bewegungsfreiheit bei der Vermessung grosser Objekte. Die Positionsänderung eines Trackers wird somit überflüssig und die Messgeschwindigkeit erhöht sich selbst bei komplexen Formen.

Unitechnologies meldet die Markteinführung einer grenzüberschreitenden Technologie, welche unter der Marke «sylas» vertrieben wird. Mit der 3D-Laser-Poliermaschine bietet Unitechnologies eine Neuentwicklung, die durch einen aussergewöhnlichen Aufbau und eine innovative Prozessstruktur hervorragt. Den Kunden von Unitechnologies öffnen sich neue Möglichkeiten, sei es in der Wahl von erweiterten Oberflächenbearbeitungen, der Erhöhung der Produktivität oder sei es durch die Verringerung der Polierkosten. Die neue 3D-Poliermaschine besteht unter anderem aus einem äusserst steifen und präzisen 5-Achsen-Delta-Roboter sowie einem 3D-Laser-Scanner. Die zu bearbeitenden Oberflächen werden mittels CAD-Daten berechnet und durch die Maschinensoftware verarbeitet. Daraus entstehen die Arbeitsanweisungen für den Roboter und den Scanner. Das System erkennt die relevanten geometrischen Referenzen des zu polierenden Bauteils mithilfe einer Kamera. Auf dieser Grundlage wird die tatsächliche Position des Bauteils berechnet und der Polierprozess gestartet. Die gewählten Oberflächen werden mittels gepulstem Hochfrequenz-Laser abgetastet. Die Materie schmilzt lokal beim Durchlauf des Lasers und festigt sich anschliessend. Die Oberflächenspannung führt zu einer Glättung der Materie und eliminiert dadurch die Unebenheiten.

Steinbichler Optotechnik GmbH, DE-83115 Neubeuern, +49 (0) 8035 8704-0 sales@steinbichler.de, www.steinbichler.de

Unitechnologies SA, 3238 Gals, 032 338 80 80 info@unitechnologies.com, www.unitechnologies.com


PRODUKTE

technica 9.2014

SANDVIK

SPÄLTI

Vollhartmetall-Schaftfräser zur Gewindeherstellung Bei der Zerspanung komplexer Bauteile aus besonders hochwertigen Materialien ist ein sicherer Fertigungsprozess massgeblich. Sandvik Coromant hat deshalb eine Serie kompakter CoroMill Plura-Gewindefräser entwickelt. Mit deren Hilfe werden Werkzeugbrüche und Bauteilbeschädigungen, typische Risiken bei der Nutzung herkömmlicher Gewindebohrer, erfolgreich vermieden. Das Gewindefräsen ist im Vergleich zum Gewindebohren in vielerlei Hinsicht vorteilhaft. So kann beispielsweise ein Gewindefräser, anstatt eines einzigen Durchmessers eine ganze Reihe von Gewindebohrungen bearbeiten. Zudem lassen sich mit einem Gewindefräser Gewinde näher am Boden einer Grundlochbohrung herstellen. Weil gleichzeitig mehr Raum für die Spanabfuhr zur Verfügung steht, winden sich keine Späne um das Werkzeug – das verlängert die Werkzeugstandzeit. Die neue Serie kompakter CoroMill Plura-Gewindefräser wurde speziell für die Bearbeitung von medizinischen Bauteilen entwickelt. Die Werkzeuge sind sowohl für Rechts- als auch Linksgewinde in Materialien bis zu einer Härte von 63 HRC geeignet. Damit lassen sich, je nach Bohrungstiefe und Werkstoff, Gewinde in den Grössen M1,6 bis M12 herstellen. UNC- und UNFGewindefräser sind ebenfalls erhältlich. Sandvik AG, 6005 Luzern, 041 368 34 34 coromant.luzern@sandvik.com, www.sandvik.coromant.com AMB: Halle 1, Stand E52 und Halle 7, Stand A01

OPTRIS

Befehlsgeräte-Baureihe Shortron – klein und leistungsstark Mit dem einzigartigen, kompakten Design-Konzept der Baureihe Shortron setzt Schlegel neue Massstäbe. Die Baureihe punktet zum einen mit extrem niedriger Frontrahmenhöhe (Drucktaste 2 mm) und einem Betätigungshub von nur 2,3 mm, zum anderen mit ihrer geringen Einbautiefe von 9 bzw. max. 16 mm. Anwendungsgebiete finden sich im Maschinenbau, der Lebensmitteltechnik, Medizintechnik, in Reinräumen und der Pharma, um nur einige wenige zu nennen. Das umfangreiche Repertoire an Schaltfunktionen reicht von StandardDrucktastern (unbeleuchtet oder beleuchtbar), griffigen Wahlschaltern (2 oder 3 Schaltstellungen, auch beleuchtbar) über Schlüsselschalter mit unterschiedlichen Schlüsselabzugsstellungen (2 oder 3 Schaltstellungen) bis hin zu Not-Aus/Not-Halt-Tastern, akustischen Signalgebern und Meldeleuchten. Darüber hinaus bietet Schlegel für dieses Programm spezielle Taster wie taktile Drucktaster, kapazitive Drucktaster sowie vandalensichere Piezo-Taster. Die Baureihe Shortron ist in der Einbau-Version mit Print- oder Flachsteckanschluss lieferbar, in der Zwischenbau-Ausführung mit Printanschluss. Weitere Besonderheiten sind: Ringbeleuchtung und Laserbeschriftung, Schutzart: bis IP69K von vorne, optional auch von hinten und die Baureihe ist kombinierbar mit USB-Schnittstellen. Spälti AG, 8637 Laupen, 055 256 80 90 www.spälti.ch, info@spaelti-ag.ch

IR-Thermometer mit automatischer Schnappschussfunktion

Vibra® Schwingungstechnik

In der industriellen Qualitätssicherung ist das Temperaturmanagement eine entscheidende Komponente. Die digitalen InfrarotThermometer mit Video-Modul optris CS video 2M, optris CTvideo 1M/2M und optris CTvideo 3M sind mit der kostenfreien Software optris Compact Connect ausgestattet, die diesem Anspruch optimal gerecht wird. Die eingebaute Triggerfunktion ermöglicht das automatische Generieren von Schnappschüssen in einem zu bestimmenden Intervall (zeitabhängig) oder beim Erreichen definierter Grenzwerte (temperaturabhängig). Diese werden individualisiert abgespeichert. Auf diese Weise kann die QS einzelstückbasiert auch im Rahmen von Massenproduktionen umgesetzt und gegenüber Kunden nachgewiesen werden. «Die gestochen scharfen Bilder mit eingeprägten Temperaturwerten sind überzeugend», erklärte Detlev Könecke von der Firma IRIS Infrared Innovation System. Zusätzlich werden alle Daten in Excel bereitgestellt. Die Video-Pyrometer messen von 50 °C bis 3000 °C und sind somit auch für Anwendungen im Hochtemperaturbereich einsetzbar. Auch in schnelle Prozesse ist die Einbindung problemlos möglich aufgrund von Einstellzeiten ab 1 ms. Scharfpunkte lassen sich durch die Vario-Optik ab 90 mm Messabstand einstellen. Eine exakte Messfeldmarkierung ist ab 0,5 mm möglich. Optris GmbH, www.optris.de, pr@optris.de Distributoren in der Schweiz: NBN Elektronik AG, 8142 Uitikon: www.nbn-elektronik.ch MTS Messtechnik, 8260 Stein am Rhein: www.mts.ch Roth + Co. AG, 9242 Oberuzwil: www.rothcoag.ch

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vibraplast

Lärmschutz / Schaumstoffe Verpackungstechnik / Gummitechnik Kunststoffe / Antriebstechnik / Schläuche Wittenwilerstrasse 25 / Industrie Nord / 8355 Aadorf Telefon 052 368 00 50 / Fax 052 368 00 51 info@vibraplast.ch / www.vibraplast.ch


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PRODUKTE

9.2014 technica

IGUS

CONNEX

B&R

Clipsbare Führungsringe von Igus

Connex-Spannbuchsen für raue Umgebungen

Ob in Antriebselementen der Verpackungs- und Medizintechnik oder von Bau- und Agrarmaschinen – schmierfreie Kolbenringe von Igus bewähren sich seit Jahren im Einsatz. Igus-Kunden können nahezu aus dem kompletten Iglidur-Katalogprogramm mit 45 verschiedenen Werkstoffen auswählen und sich ihren Kolbenring selbst konfigurieren. Besonders prädestinierte Werkstoffe sind hier Iglidur J350 für Anwendungen bei hohen Temperaturen, der FDA-konforme Iglidur A180 oder der verschleissfeste Allrounder Iglidur J. Die clipsbaren Kolbenringe ermöglichen langlebigen Einsatz ohne externes Schmieren, Warten oder Austauschen der Polymerringe. Während PTFE-Bänder noch aufwendig gestanzt und in mehreren Schritten montiert werden müssen, werden die Kolbenringe von Igus einfach auf die Kolbenstange oder in das Gehäuse geclipst, gegebenenfalls noch in die gewünschte Position geschoben und schon ist der Kolbenring verliersicher montiert und der Zusammenbau des Gesamtaggregats kann weitergehen. Die Iglidur-Kolbenringe eignen sich für lineare und/oder rotatorische sowie Schwenkbewegungen und bieten sich durch ihre Schmierfreiheit, Medienbeständigkeit und Korrosionsfreiheit nicht nur für «saubere» Anwendungen wie Medizin- und Verpackungstechnik an, sondern auch für «robuste» Anwendungen in Bau- oder Agrarmaschinen.

Connex-Spannbuchsen sind Gleitlager, welche unter rauen Umgebungsbedingungen, in hoch beanspruchten Lagerstellen – mit langsamen Dreh- und Schwenkbewegungen – eingesetzt werden. Der einfache und daher kostengünstige Ein- und Ausbau spricht sowohl bei der Erstmontage aber auch bei Revisionen für Connex. Die Bohrung wird bei der Montage bzw. Demontage nicht beschädigt. Es können – was im Gegensatz bei Vollbuchsen in der Regel nicht mehr möglich ist – gleiche Originalteile der gleichen Abmessung eingesetzt werden. Aufwendige Montageverfahren wie bei Vollbuchsen können vermieden werden. Die hohe Sitzfestigkeit, die beinahe geschlossene Lauffläche, Ausführungen mit Schmiernuten und -bohrungen sind zusätzliche Eigenschaften, welche Connex-Spannbuchsen zu einem besonderen Gleitlager machen. Als Standardwerkstoff wird bei der Produktion von Spannbuchsen der verschleissfeste und hochwertige Federstahl 50 CrV4 eingesetzt. Für Sondereinsätze im Korrosionsbereich werden gehärtete Inox-Stähle verwendet. Connex-Spannbuchsen verfügen über einen versetzten Wellenschlitz – das Connex-Prinzip – welches eine zusätzliche Spannkraft erzeugt. Das heisst, beim Einpressen der Connex-Spannbuchsen und der damit verbundenen federnden Kompression im elastischen Bereich des gehärteten Werkstoffs entsteht – durch den versetzten Wellenschlitz – eine zusätzlich zur Federkraft wirkende radiale Tangentialkraft.

Igus Schweiz GmbH, 4622 Egerkingen, 062 388 97 97, info@igus.ch, www.igus.ch, AMB: Halle 4, Stand C53, Motek: Halle 3, Stand 3310

Connex AG, 6260 Reiden, 062 749 30 30 office@connexch.com, www.connexch.com

X20-Steuerungen und -Module trotzen Umwelteinflüssen

www.verschlusstechnik.ch

Neue Massstäbe der Unempfindlichkeit gegenüber Umwelteinflüssen setzt B&R mit der Serie X20c. Die «coated»-Varianten der kompakten Steuerungs- und I/OModule sind durch eine spezielle Beschichtung der Elektronik-Baugruppe vor Betauung und Schadgasen geschützt. Damit eigenen sich die Module zum Einsatz in aggressiven atmosphärischen Umgebungsbedingungen. Die Beschichtung der Elektronik-Baugruppe schützt Bauteile und Leiterplatte vor Beeinträchtigungen durch Kondensation und schädliche Gase. Geprüft wird die Wirksamkeit der Abhaltung von Kondensat durch Tests nach BMW GS 95011-4, der Schutz vor Begasung mittels des 4-Komponenten-Schadgas-tests nach EN 60068-2-6, Methode 4. Die Tests werden im firmeneigenen, akkreditierten Prüflabor und in zertifizierten externen Prüfstellen durchgeführt. Dabei stellt B&R sogar höhere Anforderungen an die Module als die Normen vorschreiben und testet zusätzlich in verschärften Testreihen. Die X20-Module mit Leiterplattenbeschichtung sind zu den bestehenden Modellen völlig funktionskompatibel. Mit ihrer Einführung weitet B&R zum dritten Mal in kurzer Folge die Einsatzfelder des X20-Systems aus. Kürzlich wurde der Arbeitstemperaturbereich für alle X20-Module auf –25 °C bis +60 °C ausgedehnt. B&R Industrie-Automation AG, 8500 Frauenfeld, 052 728 00 55 office.ch@br-automation.com, www.br-automation.com Motek: Halle 7, Stand 101


PRODUKTE

technica 9.2014

LÜTZE

Mathworks stellt «Simulink Real-Time» vor

Mathworks hat die Simulink-Produktfamilie im Release 2014a um «Simulink Real-Time» erweitert. Damit können Ingenieure Echtzeitanwendungen aus Simulink-Modellen erstellen, testen und ausführen. Dies erfolgt auf dedizierter Ziel-Hardware, die mit den realen Systemen der Modelle verbunden ist. Dies ermöglicht eine vollständige End-to-End-Echtzeitsimulation und stellt somit eine durchgängige Lösung zum Testen der Systeme dar. Durch die Kombination der Funktionen von xPC Target und xPC Target Embedded Option unterstützt «Simulink Real-Time» Echtzeitsimulationen und Testvorgänge, einschliesslich Rapid Control Prototyping, DSP, Prototyping von Vision-Systemen und Hardware-in-the-Loop (HIL)-Simulationen. Ingenieure können nun ihre Simulink-Modelle mit Treiberblöcken erweitern, Echtzeitanwendungen automatisch erstellen, Instrumentierungen definieren und interaktive oder automatisierte Ausführungen auf einem dedizierten Zielcomputer starten, der mit einem Echtzeit-Kernel, Mehrfachkern-CPU, E/Aund Protokollschnittstellen sowie FPGAs ausgestattet ist. «Simulink RealTime ist die neueste Innovation von Mathworks zur Bereitstellung einer umfassenden Software- und Hardwarelösung für diese Anwendungen», sagt Paul Barnard, Marketing Director bei Mathworks. «Ingenieure können nun ihr gesamtes System durchgehend in Echtzeit ohne Unterbrechungen testen.»

MATHWORKS

MEUSBURGER

Skalierbares sicherheitsgerichtetes E/A-System Am modular erweiterbaren und dezentralen E/A-System LION von Lütze Transportation können sowohl sichere (SIL2) als auch nicht-sichere (SIL0) E/A-Baugruppen an einer Station mit demselben Feldbus gesteuert werden. Redundante Komponenten oder Netzwerke für die Verarbeitung sicherheitsrelevanter Signale sind nicht mehr notwendig. Auf Schienenfahrzeugen müssen sichere Funktionen also nur dort installiert werden, wo sie tatsächlich benötigt werden. Die Vorteile liegen auf der Hand: Kosteneinsparung, geringer Verdrahtungsaufwand, Gewichtseinsparungen und weniger Aufwand bei der Zulassung. Durch die flache Bauweise kann LION unter dem Führertisch oder in der Wandverkleidung montiert werden. Als skalierbares SIL2 E/A-System (gemäss der EN50126, EN50128 und EN50129) ermöglicht LION je nach Anwendungsbereich den Anschluss bzw. die Kombination unterschiedlichster sicherer und nicht-sicherer Module: Buskoppler, Zeilenkoppler sowie digitale und analoge E/A-Module. Bis zu 32 E/A-Module lassen sich in nahezu unbegrenzten Kombinationsmöglichkeiten aufschalten. Durch den Tausch des Bus-Kopplers kann zwischen verschiedenen Feldbus-Systemen wie MVB oder Ethernet (CIP, TRDP und Profinet) gewechselt werden. Lütze AG, 8854 Siebnen, 055 450 23 23 info@luetze.ch, www.luetze.ch

Mathworks GmbH, 3008 Bern, 031 950 60 20 info@mathworks.ch, www.mathworks.ch

Das Führungssystem im kleinen Durchmesserbereich

Feinblechtechnik aus Leidenschaft

Meusburger macht durch eine Produkterweiterung im Stanzprogramm erneut auf sich aufmerksam. Neu und ab Lager lieferbar sind hochpräzise Führungselemente im kleinen Durchmesserbereich in verschiedenen Ausführungen, sowohl als Kugel- als auch als Gleitführungseinheiten. Im MeusburgerKatalog findet sich zudem eine übersichtliche Auswahlhilfe für die schnelle und einfache Auswahl der passenden Kompaktführung. Das neue Kompaktführungssystem für die Werkzeuginnenführung ist in den Durchmessern 6–19 mm erhältlich und findet seine Anwendung auch im Vorrichtungsbau. Die einzelnen Produkte des Systems bieten je nach Anwendung spezielle Vorteile. So eignet sich zum Beispiel der Kugelkäfig E 5213 durch die spiralförmige Anordnung der Kugeln besonders für Drehund Längsbewegungen. Der Kugelkäfig E 5226 aus Aluminium ermöglicht durch den eingebauten Teflon-Ring, der als Fallsicherung fungiert, eine optimale Positionierung bei ausfahrenden Führungssäulen. Die Führungssäule E 5028 mit Superfinish-Oberfläche garantiert eine hohe Laufruhe, und optimal abgestimmte Toleranzen zwischen Säule und Buchse sorgen für einen leichtgängigen Lauf bei guter Steifigkeit. Alle Komponenten des Kompaktführungssystems von Meusburger sind sofort ab Lager lieferbar. Meusburger Georg GmbH & Co. KG, 6960 Wolfurt, +43 5574 67060 verkauf@meusburger.com, www.meusburger.com, AMB: Halle 6, Stand A53

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www.wsw.ch


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LIEFERANTENVERZEICHNIS

Abdeckungen/ Ă–l(nebel)abscheider

Antriebe und Steuerungen

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Blechbearbeitung/ Laserschneiden

Diamant- und Borazonwerkzeuge

2D und 3D Laserbearbeitung Präzisions-Laserschneiden Laser-Schweissen Wasserstrahl-Schneiden Abkanten www.lidag.ch

25 Jahre

Diamantwerkzeuge Postfach 1215, Gewerbering 10 Tel. 056 664 44 20 CH-5610 Wohlen-1 Fax 056 664 24 23 www.neodress.ch E-Mail: info@neodress.ch

Antriebstechnik Mattenweg 1 3855 Brienz Tel. + 41 33 952 24 24 Fax + 41 33 952 24 00 www.emwb.ch info@emwb.ch

Dienstleistungen

ZF Services Schweiz AG

Bodenmatten Alfred Imhof AG

Jurastrasse 10, 4142 MĂźchenstein Tel. 061 417 17 17, Fax 061 417 17 00 E-Mail: info@imhof-sew.ch Web: www.imhof-sew.ch

Druck- und Vakuumschalter

Arbeitsschutz

Bremsen Automatisches Beladen und Entladen

LAYHER AG, Flexible Technologie Kalkwerkstrasse 23, D-71737 Kirchberg Fon: +49 7144 3204, Fax: +49 7144 3 4307 info@layher-ag.de, www.layher-ag.de KTR Kupplungstechnik AG Bahnstrasse 60, 8105 Regensdorf Tel. 043 311 15 55 Fax 043 311 15 56 http://www.ktr.com/ch/home.htm ktr-ch@ktr.com

CAD/CAM Systeme

Automatisierung # # ' *' % ) # # ' * ! "%! ' % # & "% % !" ((( %

Elektromotoren

gßnstige Energiesparmotoren Rßetschi AG – Antriebstechnik Feldackerstrasse 2, 5040 SchÜftland Tel. 062/739 20 60, Fax 062/739 20 71 www.antriebstech.ch mail@antriebstech.ch

Gravieren


LIEFERANTENVERZEICHNIS

technica 9.2014

Kupplungen

Gummi-PUR-Silikon-Schaum-cfkWalzen-Rollen

KTR Kupplungstechnik AG Bahnstrasse 60, 8105 Regensdorf Tel. 043 311 15 55 Fax 043 311 15 56 http://www.ktr.com/ch/home.htm ktr-ch@ktr.com

Ritterquai 27 Tel. 032 625 58 58 www.typ-tgw.com CH-4502 Solothurn Fax 032 622 72 40 E-Mail: info@typ-tgw.com

Honmaschinen

Laserbeschriftungen

Hydraulik

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Kompressoren • Vakuum • Gebläse Service • Engineering • Aufbereitung 8105 Regensdorf Tel. 044 871 63 63 • Fax 044 871 63 90 info.swiss@kaeser.com • www.kaeser.com

Industrie-PCs

Ff‰jÂ…lÂ…f n 2; 6†ŠŠq{lj…‰Š…f‰‰j ĂƒĂƒ Ă&#x;¸|¸ ZSÂ…j{wq{lj{ Rjw0 |Ă&#x;Ă‹ ÂˆÂşĂ› ĂƒĂƒ ĂƒĂƒ´ :f– |Ă&#x;Ă‹ ÂˆÂşĂ› ĂƒĂƒ ĂƒÂˆ ”””0wf‰jÂ…lÂ…f n0hn 8žGfqwO q{k})wf‰jÂ…lÂ…f n0hn

Lineartechnik

Metall/Kunststoff/Gipskeramik Postfach 100 • CH-8592 Uttwil

service@3d-prints.ch ZĂźrich

MIKO Marketing & Engineering GmbH Kompressoren, Gebläse, Vakuum, Pumpen + Maschinen, Spezialist fĂźr Ă–lfrei Genève

Hofstrasse 103a Ch. Adrien-Stoessel 28 CH-8620 Wetzikon CH-1217 Meyrin Tel. +41 44 932 29 25 Tel. +41 22 785 05 02 Info@mikoair.ch – www.mikoair.ch

LĂśten

Kabel

Telefon 062 789 75 95, www.servatechnik.ch

Magnete

Korrosionsschutz Kennzeichnen & Beschriften

BRUNOX AG

Industriestrasse 8-10 | CH-8627 GrĂźningen Phone +41 (0) 44 936 60 30 | Fax +41 (0) 44 936 60 48 info@maurermagnetic.ch | www.maurermagnetic.ch

CH-8732 Neuhaus SG Tel. 055 285 80 80 Fax 055 285 80 81 www.brunox.com

Maschinenelemente

Kreissägemaschinen Kompressoren und ZubehÜr Messwerkzeuge Hier kÜnnte Ihr Eintrag erscheinen! Gerne berate ich Sie: Susanna Franzoni Telefon +41 (o)62 721 00 00 susanna.franzoni@azmedien.ch

fßr Koordinatenmessgeräte (KMG) und Werkzeugmaschinen Industriestrasse 9, CH-7402 Bonaduz Tel. 081 650 26 26 info@nuessler.ch Fax 081 650 26 20 www.nuessler.ch

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LIEFERANTENVERZEICHNIS

Normteile

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Schweisskonstruktionen

WerkstoffprĂźfmaschinen

• MaterialprĂźfmaschinen • Polymer-PrĂźfgeräte (Rheologie) • Wärme- und Klimasimulationskammern • FallprĂźfgeräte • MikrohärteprĂźfer • Vertrieb/Service/Wartung

Putztextilien

TeMeCo Services AG, Neugutstr. 52, 8600 DĂźbendorf Tel. 044 882 43 21, temeco@temeco.ch, www.temeco.ch

Sicherheitstechnik

Werkzeuge

Rapid Prototyping/Kleinserien Metall/Kunststoff/Gipskeramik Postfach 100 • CH-8592 Uttwil

service@3d-prints.ch

Stahl

Reinigungsanlagen

Walter Meier (FertigungslÜsungen) AG Bahnstrasse 24 • 8603 Schwerzenbach Telefon 044 806 46 46 • Fax 044 806 47 47 ch.machining@waltermeier.com • www.waltermeier.com

Sägewerkzeuge

Walter Meier (FertigungslÜsungen) AG Bahnstrasse 24 • 8603 Schwerzenbach Telefon 044 806 46 46 • Fax 044 806 47 47 ch.machining@waltermeier.com • www.waltermeier.com

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Werkzeugmaschinen Wälzlager

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Schleif- und Poliermaschinen

Hier kĂśnnte Ihr Eintrag erscheinen! Gerne berate ich Sie: Susanna Franzoni Telefon +41 (o)62 721 00 00 susanna.franzoni@azmedien.ch

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2D und 3D Laserbearbeitung Präzisions-Laserschneiden Laser-Schweissen Wasserstrahl-Schneiden Abkanten www.lidag.ch

Walter Meier (FertigungslÜsungen) AG Bahnstrasse 24 • 8603 Schwerzenbach Telefon 044 806 46 46 • Fax 044 806 47 47 ch.machining@waltermeier.com • www.waltermeier.com

Acherfang 8, CH-6274 Eschenbach Tel. 041 798 31 00 info@newemag.ch Fax 041 790 10 54 www.newemag.ch


LIEFERANTENVERZEICHNIS

technica 9.2014

h

Zahnräder Tel. +41 52 301 21 55 Fax +41 52 301 21 54 info@spinner-ag.ch www.spinner-ag.ch

Hier kĂśnnte Ihr Eintrag erscheinen! Gerne berate ich Sie: Susanna Franzoni Tel. +41 (o)62 721 00 00 Fax +41 (0)86 062 721 00 00 susanna.franzoni@azmedien.ch

Spinner AG CNC-Präzisionsmaschinen Hauserstrasse 35 CH- 8451 Kleinandelfingen ' " " " " "

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K

GFK-Wäscher/-Behälter/-Apparate

unststoff-Industrie

Bedrucken von Formteilen/ Tampondruck, Prägen, Lasergravur

2D-/3D-Laerschneiden von Kunststoffen

Plattenbearbeitung

ROTAVER Composites AG CH-3432 LĂźtzelflĂźh Tel. 034 460 62 62 swiss made www.rotaver.ch

Gummiartikel und -teile

Spritzgiessen und Baugruppen Kunststoffprofile

Hauptstrasse 59 CH-8637 Laupen ZH Telefon 055 256 50 00 www.sks-laupen.ch

KUNSTSTOFFE WERKZEUGBAU

Laserschneiden von Kunststoffen und nichtmetallischen Materialien ZB-Laser AG Bahnstrasse 43 • CH-5012 SchÜnenwerd Tel. +41 (0)62 858 24 00 • Fax +41 (0)62 858 24 01 info@zb-laser.ch • www.zb-laser.ch

Formwerkzeugnormalien

GewindebĂźchsen und -hĂźlsen

Kunststoffverarbeitung Industriestrasse 11 Tel. +41 (0)32 614 34 34 CH-4543 Deitingen Fax +41 (0)32 614 34 37 www.mueller-kunststoffe.ch info@mueller-kunststoffe.ch Verarbeiten von Thermoplasten, Duroplasten, Fluorkunststoffen und Hochleistungskunststoffen Halbzeug Lager fßr Rundstäbe und Hohlstäbe, Plattenzuschnitte und Zuschnitt Service

Laserschweissen

E. Ramseier Werkzeugnormalien AG CH-8602 Wangen Tel. 044 834 01 01 Fax 044 834 02 00

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Technische und Hightech-Kunststoffe

Wir handeln fĂźr Sie! PRO-plast Kunststoff GmbH Tel. +49 (0)6155/8405-0 DieselstraĂ&#x;e 4-6 Fax +49 (0)6155/8405-55 D-64347 Griesheim www.pro-plast.com info@pro-plast.de

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AGENDA

9.2014 technica

Veranstaltungen MINT-Karrieremesse «advanceING» Nach der erfolgreichen Premiere vergangenes Jahr werden rund 30 Aussteller bei der Schweizer Karriere- und Weiterbildungsmesse für Professionals und Nachwuchskräfte mit technischem Hintergrund vor Ort sein. Im Gepäck haben sie über 1000 freie Stellen. Attraktive Jobs finden? Networking mit anderen Ingenieuren? Persönliche Beratung vom Profi zu Salären, Arbeitsrecht und beruflichen Entwicklungsschritten – auch internationalen Karriereperspektiven? Fallstricke im CV vermeiden? Informationen zu passenden Weiterbildungsprogrammen? «advanceING», die Schweizer Karriere- und Weiterbildungsmesse für Ingenieure und Techniker, bietet Leistungsträgern vom technischen Leiter bis zum Vertriebsingenieur die Chance auf den nächsten Karriereschritt bzw. eine fundierte Beratung zur individuellen Laufbahnplanung. Veranstalter: Dr. Schmidt & Partner Termin: 16. Oktober 2014, 10–18 Uhr Adresse: Maag Halle Zürich Infos: www.advanceING.ch

Seminar Gesundheits- und Arbeitsschutz Jeder Betrieb muss seine Gefährdungen kennen und mit entsprechenden Massnahmen im Griff haben. Arbeitgeber und Vorgesetzte nehmen damit ihre Sorgfaltspflicht für die Mitarbeitenden und ihre rechtliche Verantwortung wahr. Zudem vermeiden sie gleichzeitig übermässige wirtschaftliche Risiken. Gesunde, leistungsfähige und motivierte Mitarbeitende sind zentrale Erfolgsfaktoren für das Unternehmen. Fehlende Mitarbeitende führen zu Zusatzbelastungen bei Vorgesetzten und Kollegen sowie zu hohen Kosten. Am Seminar erfahren Vorgesetzte, in welchen Bereichen sie Einfluss nehmen, und wie sie dabei wirksam vorgehen können. Die Ursachen für kostspielige Abwesenheiten im Berufsalltag sind zur Hauptsache Freizeitunfälle wie etwa Stürze und Krankheiten wie zum Beispiel Burn-out. Deshalb werden sie in dieser Seminarreihe speziell behandelt. Zur Einführung werden die rechtlichen Grundlagen erläutert, die Vorgesetzte kennen müssen, um Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz im Unternehmen zu gewährleisten.

Elektrische Automatisierung Systeme und Komponenten Internationale Fachmesse und Kongress Nürnberg, 25. – 27.11.2014

Answers for automation Europas führende Fachmesse für elektrische Automatisierung bietet Ihnen: • den umfassenden Marktüberblick • 1.600 Aussteller mit allen Keyplayern • Produkte und Lösungen • Innovationen und Trends tskarte lose Eintrit en Ihre kosten ntrittskart o.de/sps/ei ag es .m w ww

Weitere Informationen unter +49 711 61946-828 oder sps@mesago.com

Veranstalter: SNV Schweizerische NormenVereinigung Termine: Teil 1, Dienstag, 21. Oktober 2014 Teil 2, Donnerstag., 30. Oktober 2014 Teil 3, Dienstag., 4. November 2014 Adresse: Priora Business Center, Balz-Zimmermann-Strasse 7, 8302 Kloten Infos: www.snv.ch Robotics Kongress 2014 Die Roboter-Elite zieht nach Hannover, wo sich zum vierten Mal Vertreter aus Industrie und Verbänden treffen, um die gegenwärtigen Trends im Bereich angewandter Robotik-Lösungen zu diskutieren. Aufgrund der wachsenden Teilnehmerzahl zieht der Kongress dieses Jahr in das Congress Centrum (CC) auf dem Messegelände um. Der Call for Papers für Referenten hat begonnen. Das Thema lautet «Mensch-Roboter-Kollaborationen». Veranstalter: Deutsche Messe AG Ort: Hannover Termin: Dienstag, 9. Dezember 2014 Infos: www.hannovermesse.de


technica 9.2014

Abeco+Zumtech

IN DIESER AUSGABE

47

Amada

5, 50

AMAG

US 4

Maier Werkzeugmaschinen MAPAL Dr. Kress Marwas

IMPRESSUM

80 23, 36, 51

5

MathWorks

73

Aventics

61

Max Mitschjeta

48

B&R

72

Maxon Motor

BARRAS + SCHOLZE

60

Mesago Messemanagement

Beutler Nova

5 4, 59

5 78

Messe Stuttgart

15

Meusburger

73 16

Bibus

41

Mikron

BITO-Lagertechnik

64

Murrplastik

65

Blum-Novotest

80

National Instruments

44

Bosch Rexroth

15, 58, 66

NCDATA

30

Bossard AG

42

Newemag

Business Broker

80

NGK Spark Plug Europe

43

8

norelem Normelemente

27

bytes at work Camtek

5, 15

51, 53

Nozag

27

Carbon Composites Schweiz

33

OPEN MIND Technologies

15

CERATIZIT

34

Optris

CHIRON

15

Otto Suhner

CONNEX

72

P.E. Schall

COSCOM

2, 60

Pfiffner

71 47, 62 27, 32, 57 80

c-works

32

Pilz Industrieelektronik

43

Deutsche Messe

78

Post

36

Diametal

15

Reed Exhibitions

DIHAWAG

15, 35

30, 31

Reiden Technik

15

78

Rotronic

70

easyFairs

10

Sandvik

15, 71

Eichenberger Gewinde

29

Schuler

4

Elektromotorenwerk Brienz

60

SCHUNK

EMAG Holding

48

SNV

78

SFS unimarket

51

Dr. Schmidt & Partner

Emil Vögelin

39, 46

EMPA

4

SHL Automatisierungstechnik

EOS GmbH

6

Siemens

ETH Exhibit & More

67 7, 25

17 59

Solid Solutions

Fehlmann

15

Spälti

6

55 US 3

SMC

27

Firstline Design

15, 27

SKF

FAULHABER MINIMOTOR

Springmann

8 71 6

Föhrenbach

27

Starrag

80

Franz Haimer

15

Steinbichler Optotechnik

70

Fraunhofer Institiut

15, 68

Steiner Werkzeugmaschinen

40

Gardner Denver

58

GRIBI

59

Thielenhaus Technologies

69

Gutekunst

55

TOX® PRESSOTECHNIK

27

HAM-Präzision

54

Triag

24

Horn, Paul IEF Werner Igus

Swissmem

15, 35

TRUMPF

31, 80

UBS

5, 62, 72

Kaiser Präzisionswerkzeuge

15

Vibraplast

Kistler Instrumente KOMET GROUP Kundert Kurt Breuning Landesmesse Stuttgart

15, 63

12 70

Utilis

Kennametal

4

34

72

KASTO

4, 6

Unitechnologies

Jakob Keller Verschlusstechnik

voxeljet

70, 71 40

15

Walter AG

15, 38

20

Walter Maschinenbau

15, 26

15, 51

Walter Meier

fachzeitschrift für die fertigungstechnik und automation

69

Aroflex

Bauberger

79

4, 15

US 2

Weiler

15

54

WENK

18

3, 6

Wenk

24

LMT Tools

15

WFL

LNS

56

Willemin-Macodel

15

LTA Lufttechnik

15

Wittenstein

27

Lütze

73

WSW

73

Mack Brooks Exhibitions

49

Yamazaki Mazak

24

19, 21, 45

ISSN 0040-0866, 63. Jahrgang 2014 www.technica-online.ch, www.marktspiegel.ch Auflage und Verbreitung WEMF/SW-Beglaubigung 2013 Druckauflage: 10 200 Exemplare* Total verbreitete Auflage: 0 8176 Exemplare Davon verkauft: 0 1497 *inkl. Probe- und Werbeexemplare, Veranstaltungen und Messen Q- Publikation 2014: Auszeichnung zurQualitätszeitschrift des Verbandes «Schweizer Presse» Kontakt Alle Mitarbeiter erreichen Sie unter vorname.name@azmedien.ch Herausgeberin AZ Fachverlage AG, Neumattstrasse 1, 5001 Aarau Tel. +41 (0)58 200 56 50, Fax +41 (0)58 200 56 51 Geschäftsführer Roland Kühne Leiterin Zeitschriften Ratna Irzan Redaktion «technica», Neumattstr. 1, Postfach, CH-5001 Aarau, Tel. +41 (0)58 200 56 42, Fax +41 (0)58 200 56 61 Eugen Albisser, Chefredaktor, Tel. +41 (0)58 200 56 41 Markus Frutig, Redaktor, Tel. +41 (0)58 200 56 29 Externe redaktionelle Mitarbeiter Christof Lampert, Martin Gysi, Nikolaus Fecht, Michael Benzing SVBF-Teil «Planung und Produktion» Offizielles Organ des Schweizerischen Verbands für Betriebsorganisation und Fertigungstechnik SVBF Schweiz, 8021 Zürich, www.svbf.ch. Copyright Mit der Annahme von Manuskripten durch die Redaktion und der Autor-Honorierung durch den Verlag erwirbt der Verlag das Copyright und insbesondere alle Rechte zur Übersetzung und Veröffentlichung der entsprechenden Beiträge in anderen verlagseigenen Zeitschriften sowie zur Herausgabe von Sonderdrucken. Für unverlangt eingesandte Text- und Bildunterlagen übernimmt die Redaktion keine Gewähr. Produkte und Advertorials sind kostenpflichtig. Nachdruck, auch auszugsweise, nicht gestattet. Leiter Werbemarkt Jürg Rykart, Tel. +41 (0)58 200 56 04 Anzeigen Peter Spycher, Tel. +41 (0)58 200 56 33 Verena Müller, Tel. +41 (0)58 200 56 42 Susanna Franzoni, Tel. +41 (0)62 721 00 00 Anzeigentarif unter www.technica-online.ch Verkauf Marktspiegel Susanna Franzoni, Tel. +41 (0)62 721 00 00 Leiter Marketing/Online Valentin Kälin Aboverwaltung/ -Bestellung www.fachtitel.ch, abo@technica-online.ch Tel. +41 (0)58 200 55 70 Preise Abonnementspreis: Fr. 95.– Ausland: Fr. 95.– plus Postgebühren Layout/Produktion Pia Zimmermann Druck Vogt-Schild Druck AG, 4552 Derendingen Ein Produkt der Verleger: Peter Wanner CEO: Axel Wüstmann www.azmedien.ch Namhafte Beteiligungen nach Art. 322 Abs. 2 StGB: AZ Anzeiger AG, AZ Fachverlage AG, AZ Management Services AG, AZ Regionalfernsehen AG, AZ TV Productions AG, AZ Verlagsservice AG, AZ Vertriebs AG, AZ Zeitungen AG, Belcom AG Dietschi AG, Media Factory AG, Mittelland Zeitungsdruck AG, Vogt-Schild Druck AG, Vogt-Schild Vertriebs GmbH, Weiss Medien AG


80

TECHNICA-ONLINE.CH

9.2014 technica

www.technica-online.ch Die Print-Ausgabe fertig gelesen? Weitere spannende Berichte gibts auf www.technica-online.ch Rauheitsmessung für die Werkzeugmaschine

Drehtische sind wichtige Bestandteile einund mehrachsiger Positioniersysteme. Ihren Einsatz finden sie in der industriellen Automatisierung, in der Photonik, bei medizinischen Geräten, Halbleitern, der Laser-Mikrobearbeitung und in vielen anderen Branchen. IEF-Werner bietet Dreheinheiten in unterschiedlichen Ausführungen an. Suchfeldeingabe: IEF-Werner

Schnell und präzise – dank der Linearantriebe Blum-Novotest präsentiert auf der AMB 2014 das Rauheitsmessgerät TC64-RG. Mit dem neuen Produkt ermöglicht das Unternehmen nun erstmals eine automatisierte Prüfung von Werkstückoberflächen in Werkzeugmaschinen. Suchfeldeingabe: Blum-Novotest

Flexibilität und Produktivität – ein Gegensatz per se Hinter der Entwicklung der neuen Rundtaktmaschine Production Transfer von Pfiffner stehen hochkarätiges fachliches Know-how in der Zerspanungstechnik und über 40 Jahre Erfahrung mit Rundtaktmaschinen. Die Ingenieure haben sich zum Ziel gesetzt, die Umrüstbarkeit gegenüber den bisherigen Rundtakttechnologien wesentlich zu verbessern. Suchfeldeingabe: Pfiffner

Für den richtigen Dreh Sirona Dental Systems optimiert permanent Prozesse und Strukturen. So wurde vor Kurzem im Bereich Instrumentenfertigung in linear angetriebene Drehmaschinen investiert, die sich optimal zur Präzisionsbearbeitung kleiner Teile eignen: die Lang-/Kurz-Dreher MLK linear von Maier Werkzeugmaschinen. Suchfeldeingabe: Maier Werkzeugmaschinen

Geballtes Know-how rund um Strömungsteile Gute Sichtflugbedingungen gibt es, wenn Fluglotsen von «Clouds and visibility okay» (Cavok) sprechen. Nicht nur draussen über dem Bodensee herrschte Anfang Juli bestes Cavok-Wetter, als Starrag drinnen an seinem Stammsitz die «Airfoil Technology Days 2014» veranstaltete. Suchfeldeingabe: Starrag

Florastrasse 44 CH-8008 Zürich T +41 (0)44 420 11 11 info@businessbroker.ch

Erfolgreiches 30-jähriges Mechanikunternehmen zu verkaufen Leistungsstarker Le istungsstarker Maschinenpark • Hohe Flexibilität • Interne Kompetenzen auf neustem Stand der Technologie • HervorHervorragender Ruf dank hohem Qualitätsstandard • StandortunabStandortunabhängiges Business Modell • Vielseitiges Kundenportfolio

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SCALANCE – auf einen Blick!

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Switch in die Zukunft: SCALANCE XM-400

Eine zuverlässige und sichere Datenübertragung ist für industrielle Kommunikationsnetzwerke unabdingbar. Nicht nur heute, auch in Zukunft. Umso wichtiger sind technische Ausstattungen, die mit den wachsenden Anforderungen Schritt halten, weil sie einfach anpassbar und erweiterungsfähig sind.

Diesen Anspruch erfüllen die innovativen Industrial Ethernet Switches SCALANCE XM-400: modularer Aufbau, schnelle mobile Diagnose mit Smartphone/Tablet dank NFC und vorhandenem WLAN sowie Zuschalten von Layer 3-Funktion über KEY-PLUG – und Ihr Automatisierungsnetz wird maximal flexibel und leistungsfähig für die Aufgaben von morgen.

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Transporter, Caravelle, Crafter und Amarok.


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