HK-GT_03_2019

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www.hk-gebaeudetechnik.ch Fachzeitschrift für Energie, Wärme, Strom, Heizung, Lüftung, Klima, Kälte, Gebäudeautomation, Facility Management, Gebäudehülle, Spenglerei, Sicherheit, Sanitärtechnik, Wohnen

3 | 2019 | März

Special: Elektromobilität HK-Gebäudetechnik wird empfohlen von

Die Witterung im 4. Quartal 2018 Schwerpunktthema: Fernwärme

4 –11 26 38 – 58

Pinch-Analyse zeigt weitere Potenziale 69 Neues Fachbuch «Klimakälte heute»

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Der aktuelle Stellenmarkt

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Editorial |

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Die Fernwärme ist näher gekommen gie formulieren und das Volk überzeugen, ohne die Realisierung tatkräftig zu unterstützen? In Zeiten der Fokussierung auf Quartalsabschlüsse, auf die nächsten Tweets, und im Blick auf turbulente geopolitische Spannungen verlieren viele Akteure den Mut für diese eine Generationenaufgabe. Sie darf aber nicht an kurzzeitigen Verunsicherungen und hinderlichen Legislaturperspektiven scheitern. Erfolgreiche Fernwärme-Beispiele sollen vertrauensbildend wirken und so als Grundlage für eine weitere Expansion hinzugezogen werden. Der Wärmewende darf eines Tages nicht das Versorgungsnetz fehlen, wo doch die Voraussetzungen so ideal scheinen.

■ Zwei unterschiedliche Fakten begünstigen heute die Fernwärme. Sie entspricht auf ideale Weise dem Ziel, im Gebäudebereich die CO2-Emissionen reduzieren zu können. Zudem kann der politische Wille zur Verdichtung in den Städten und Agglomerationen logischerweise zu einer grösseren Bedeutung von Wärmenetzen führen. Die Wärmewende, die schliesslich auch die Energiestrategie 2050 anstrebt, wird kaum erfolgreich umgesetzt werden können, wenn nicht Fernwärme breit zum Einsatz kommt. Sei es in Form von Wärme für Heizzwecke und Warmwasserbereitung, sei es durch Anergienetze, welche Wärme und Kälte transportieren und so einerseits verschiedene Energiequellen verbinden, anderseits sommerliche Kühlung in den Gebäuden ermöglichen. Erfreulicherweise lässt sich eine verstärkte Sensibilisierung für die gezielte Vernetzung von Arealen, Quartieren und Regionen erkennen. Fernwärme wird heute ernsthafter diskutiert als vor Jahrzehnten. Bestehende Verbünde werden verknüpft, weitere Wärmelieferanten einbezogen und erneuerbare Energien zum Nutzer geführt. Die Erfolgsfaktoren sind bekannt, die nötigen Technologien vertraut und die Akteure stehen bereit. Nun werden Investoren benötigt. Wer soll die Netze und deren Ausbau finanziell übernehmen, wer soll die Wärmewende bezahlen, die zu weniger CO2-Emissionen führen muss? Ist die Wärmeversorgung allein Sache der Stadtwerke? Darf der Bund eine Energiestrate-

In den 1950er-Jahren wurden die ersten Überlegungen zum Bau von Fernwärmenetzen in einzelnen Schweizer Städten noch von rundherum belächelt. Auch die ausländischen Entwicklungsanstrengungen wurden als exotisch abgetan. Und die hiesige Wärmeversorgung schliesslich den aufstrebenden fossilen Energieträgern überlassen. Lange musste die Fernwärme daher um Anerkennung ringen. Mit der heutigen Energie- und Klimazielsetzung und den raumplanerischen Beschränkungen erscheint die Vernetzung in einem neuen Licht. Ausgangspunkt der ersten Anlagen waren oft städtische Infrastrukturen, wie die Kehrichtverbrennung, Abwasserreinigung usw. Dann kamen Holzfeuerungen hinzu. Zahlreiche Holzschnitzelfeuerungen versorgen heute lokale Netze. Bereits seit über 20 Jahren dient auch eine hydrothermale Geothermiebohrung in Riehen BS als Wärmequelle – leider bis heute ein Sonderfall. Inzwischen hat man aber auch unterschiedliche industrielle Abwärmequellen erschlossen sowie See- und Flusswasser zur Nutzung in Netzen hinzugezogen. Im Ausland arbeiten die Netzbetreiber sogar mit der Solarthermie und Langzeitwärmespeichern. Die Fernwärme ist näher gekommen und spielt heute eine plausible Rolle im Energiesystem.

Jürg Wellstein, Fachjournalist HK-Gebäudetechnik seit 2007

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Inhaltsverzeichnis |

Special: Elektromobilität

Was sind die Voraussetzungen, damit sich die Elektromobilität breit durchsetzen kann? Welche Herausforderungen ergeben sich für die Gebäudetechnik? Zwei Fachbeiträge zeigen Lösungen für EFH, MFH und Areale sowie für Flottensysteme inklusive Lastmanagement.

Diverse Rubriken 1 Editorial 4 Info 94 Agenda 95 Stellenmarkt

38–58

Schwerpunktthema: Fernwärme, Fernkälte, Anergienetze

Auf den Rückblick zum 18. Fernwärme-Forum 2019 unter dem Motto «Ohne Fernwärme geht es nicht» folgen sechs weitere Fachbeiträge, die alle zeigen: Die bewährte Versorgung mit Fernwärme findet heute definitiv Akzeptanz in Fachkreisen, Politik und Bevölkerung. Auf dem Weg zur Wärmewende wird die Fernwärme zahlreiche Wärmequellen optimal verbinden und den Nutzern Wärme und Kälte liefern können. Vor allem in verdichteten Agglomerationen wird diese bewährte Form der Wärmeversorgung eine wichtige Rolle spielen.

Special: Elektromobilität 4 Gebäudetechnik mit Elektromobilität optimal kombinieren

Interview 36 «Die Herausforderungen der Zeit früh erkannt und erfolgreich bewältigt»

8 Elektromobilität im Fokus des Zuger Energieversorgers

Energie / Wärme / Strom

US 3 Bezugsquellen, Impressum

Info 12 Wie beeinflusst Gebäudetechnik den Wert einer Immobilie? 16 Geschäftsprozesse beschleunigen und vereinfachen

38 Bewährte Wärmeversorgung findet Akzeptanz 42 Thermische Netzanalyse mit THENA 47 Energie nutzen, bevor sie den Fluss runter geht

18 Die Energiequelle der Sonne anzapfen

50 Wenn ein Rechner zur Heizung wird dank dem Förderprogramm Wärmeverbünde

20 Planen und Bauen mit digitaler Unterstützung

52 Effiziente Leitungsverlegung in der Münchner Innenstadt

24 Zusammenschluss auf Erfolgskurs

54 Zero-Zero: CO2-freier Betrieb ohne externe Energiezufuhr

26 Herbstquartal mit anhaltender Trockenheit

56 Eine Tonne Brenner am Kessel montiert 59 Formulare, Fussböden und Feuerpolizei

Die Unternehmerseite 34 Fit für die Neukundengewinnung

62 Erneuerbares Erdgas aus dem Bioreaktor: Aus Sommerstrom wird Wintergas 66 Verhandlungssache Strompreis 69 Blick aufs Ganze eröffnet neue Potenziale 72 Komfort und Hygiene dank Handtuchwärmer 74 Produkte


Inhaltsverzeichnis |

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Bioreaktor für Methanisierung

Hybridwerk Zuchwil: Auch die Methanisierungsanlage ist nun in Betrieb. Mit der Produktion von erneuerbarem Methan wird aus gestrandetem Sommer-Strom begehrtes Winter-Gas. Power-to-Gas gilt als eine der Schlüsseltechnologien der Energiewende.

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Firmengebäude als Referenz

Ein PV-System auf dem eigenen Firmendach wird von einem breiten Publikum wahrgenommen und veranschaulicht die Kompetenz der Unternehmung auch auf dem Gebiet der Photovoltaik. Das modernisierte Firmengebäude ist beste Eigenwerbung.

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Vom Ärger zur neuen Dusche

Eine fehlende Abdichtung des Duschbodens hatte grosse Bauschäden in einem Fitnesscenter zur Folge. Nach der Schadensabklärung und -beseitigung durch Immobilienfachleute und Entfeuchtungsspezialisten erfolgte der professionelle Neuaufbau der Duschanlagen.

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Lüftung / Klima / Kälte

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76 Wärme und Kälte aus derselben Maschine

Gebäudeautomation 78 Die neue Messklasse 79 Produkte

Special: Elektromobilität HK-Gebäudetechnik wird empfohlen von

Die Witterung im 4. Quartal 2018 Schwerpunktthema: Fernwärme

Gebäudehülle / Spenglerei 80 Vorsprung durch Fachwissen 81 Firmengebäude als Referenz-Objekt

Sanitärtechnik / Wohnen 84 Vom Wasserschaden zu neuen Duschanlagen 88 «Nasszellen im Fitnesscenter: Oftmals trügt der schöne Schein …» 92 Das Stadion mit den passenden Dimensionen

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Pinch-Analyse zeigt weitere Potenziale 69 Neues Fachbuch «Klimakälte heute»

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Der aktuelle Stellenmarkt

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Zum Titelbild:

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l a i c e Sp

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Elektromobilität |

(iStock.com)

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Elektromobilität im Ein- und Mehrfamilienhaus sowie im Plusenergie-Areal

Gebäudetechnik mit Elektromobilität optimal kombinieren Alle Stromverbraucher sollen im Ein- und Mehrfamilienhaus so gesteuert werden, dass eine effiziente Nutzung des lokal erzeugten Solarstroms erreicht werden kann. Dabei eingebunden ist auch die Elektromobilität. Mit dem Eigenverbrauchsmanager erfolgen diese Aktionen als integraler Bestandteil der Gebäudetechnik, von der Warmwasseraufbereitung bis zum Laden der Batterien in den parkierten Elektrofahrzeugen. Jürg Wellstein

■ Gebäude und Mobilität gehören zusammen. Über die vergangenen Jahre haben die jeweiligen Entwicklungsschritte in den beiden Bereichen zu neuen Gemeinsamkeiten geführt. Mehr Energieeffizienz und erneuerbare Energien führten zu veränderten Umsetzungskonzepten. Moderne Baustandards, verbunden mit einer eigenen Energieerzeugung, und die massiv verbreiterten Angebote der Elektromobilität harmonieren in idealer Weise, wie dies bereits zahlreiche Beispiele belegen. Ein Leuchtturmprojekt besonderer Art soll in Möriken AG die spezifischen Herausforderungen und Chancen dieses Zusammenspiels exemplarisch aufzeigen. Dort werden in wenigen Monaten vier

Mehrfamilienhäuser eines Überbauungsprojekts mit Miet- und Eigentumswohnungen bezogen, die im Standard Minergie- -Eco erstellt wurden und dank integrierter hotovoltaik-Module zu einem lusenergie-Areal werden. Insgesamt ging es den involvierten Akteuren um die sinnvolle Nutzung von Raum, Material und Ressourcen.

Gebäudehülle mit Solarstromproduktion Die zu den Schweizer Solarpionieren zählende Setz Architektur AG und die Immo Treier AG realisierten in Möriken diese Überbauung, die Solarstrom erzeugt und als Zusammenschluss zum Eigenverbrauch ZEV funktionieren wird. Möglich wird dies mit Modu-

len, die auf den Flachdächern mit 20 Grad Neigung in Ost-West-Ausrichtung montiert sind, mit 12 Fassadenmodulen und 1 5 Modulen auf den Brüstungen der Attikaterrassen. Die maximal erreichbare Gesamtleistung liegt bei 1 kWp, der prognostizierte Jahresertrag bei ca. 1 000 kWh, was einem solaren Deckungsgrad von ca. 102 rozent entsprechen wird. Werner Setz, Geschäftsinhaber der Setz Architektur AG in Rupperswil, hält fest Vor vielen Jahren haben wir begonnen, auf Einfamilienhäusern hotovoltaikModule zu platzieren, um einen eigenen Stromertrag zu generieren. Daraus folgte das Konzept des lusenergiehauses, also eines übers Jahr bilanzierten Ener-


Elektromobilität |

gieüberschusses an Solarstrom. Dies lässt sich nun auch auf Areale anwenden und selbstverständlich als Ausgangspunkt für den Einbezug der Elektromobilität.

rage oder definierte arkfelder vorhanden sind. Damit erreicht eine energetische Haussanierung ein wichtiges lus und ein gesteigertes Interesse bei Käufern und Mietern.

Modernes Bauen bezieht die Sonnenenergie ein

Neue Rahmenbedingungen bereits umgesetzt

Wenn früher die Bauherrschaften noch für eine eigene Solarstromproduktion erst überzeugt werden mussten, ja meistens erst grundsätzliche Erklärungen notwendig waren, so findet man heute oft bereits bei ersten Gesprächen den notwendigen Konsens. Ausserdem enthalten die aktuellen Mustervorschriften der Kantone MuKEn und somit auch die in der Umsetzung befindlichen kantonalen Gesetze eine flicht, bei Neubauten auf dem vorhandenen erimeter einen Anteil an erneuerbarer Energie selbst zu generieren. Zusätzlich brachten die seit Jahresbeginn geltenden Bestimmungen im Solarstrombereich eine riorisierung der Eigennutzung und somit der Versorgung von Geräten und Gebäudetechnikelementen sowie von Fahrzeugen. Die Elektromobilität kommt damit in den Fokus bei der Neubauplanung. Der Aspekt einer Integration der Elektromobilität erhält aber auch bei Modernisierungen von Gebäuden einen wichtigen Stellenwert, vor allem auch dann, wenn sowohl geeignete Dach- und Fassadenflächen für die hotovoltaik zur Verfügung stehen als auch eine Tiefga-

Das Mehrfamilienhaus- rojekt in Möriken hat diese neuen Rahmenbedingungen im Gebäudebereich bereits einfliessen lassen, und für die effiziente Nutzung des erzeugten Solarstroms steht eine Schweizer Software-Innovation zur Verfügung. Der Eigenverbrauchsmanager optimiert die Koordination aller angeschlossenen Verbraucher, also beispielsweise der installierten Sole Wasser-Wärmepumpen, elektrischen Geräte und im Gebäude stationierten Elektroautos. Die Betriebsenergie für Heizung und Warmwasseraufbereitung, Lüftung und Allgemeinstrom sowie der Haushaltsstrom für die Wohnungen basieren einerseits auf der eigenen Solarenergie, anderseits auf der Lieferung des lokalen Energieversorgers von MörikenWildegg, der über einen Anschluss mit Zweirichtungszähler den Strom für die gesamte Überbauung zur Verfügung stellt. Jede der vier Wärmepumpen arbeitet nach Bedarf im Leistungsbereich von 20– kW. Die Ladestationen werden variabel mit –22 kW betrieben. Die Anschlussleistung für das gesamte Areal

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ist auf 220 kW ausgelegt. Der Energiemanager muss die Koordination und Optimierung aller Verbraucher durchführen und auch ohne Solarstromproduktion bedarfsgerecht die nötigen Leistungen bereithalten. Die zur Heizung und Warmwasserbereitung eingesetzten Wärmepumpen arbeiten stufenweise und werden gemäss Wetterprognosen gesteuert. Die Software lernt aus den Daten der vergangenen Tage und berücksichtigt die 5-Tages- rognose, um den Solarstromertrag optimal einsetzen zu können. Der Eigenverbrauchsmanager berücksichtigt bei Solarstrom-Überschuss über eine aktive Sollwertverstellung auch die Gebäudemasse und die Warmwasseraufbereitung als thermischen Speicher. Durch die eingebauten Raumsensoren wird stets der eingestellte Komfortbereich eingehalten.

Integration aller möglichen Verbraucher rof. David Zogg, Geschäftsleiter der Smart Energy Control GmbH in Brugg, fasst die Vorteile des Eigenverbrauchsmanagers zusammen Mit diesem System integrieren wir alle relevanten Elemente, können beliebig viele Stromproduzenten und -verbraucher sowie Batteriespeicher einbinden und schliesslich auch eine Tarifoptimierung erreichen. Beim rojekt in Möriken können wir auf der Basis eines Zusammenschlusses zum Eigenverbrauch ZEV

Photovoltaik-Module auf dem Flachdach, an den Fassaden und auf der Terrassenbrüstung bilden die Grundlage für einen hohen solaren Deckungsgrad. (Bild: Setz Architektur AG)

Das neue Plusenergie-Areal in Möriken AG bezieht dank optimiertem Energiemanagement auch die Elektromobilität mit ein. (Bild: www.wohnen-solaris.ch)

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Elektromobilität |

den gesamten Strombedarf optimieren und den Bewohnerinnen und Bewohnern einen echten Anreiz zum effizienten Nutzen von Solarstrom bieten. Mit der Visualisierung über Anzeigen in den Wohnungen oder über Apps auf dem Mobiltelefon sind die aktuellen Werte ersichtlich, und ein manuelles Eingreifen ist möglich. Gleichzeitig lassen sich auch Angaben zur gewünschten Ladeplanung des Elektroautos auf dem arkfeld einfügen. Wird kein eigener Solarstrom erzeugt, zahlt der Bezüger den normalen Tarif des Elektrizitätswerks. Steht genügend Solarstrom zur Verfügung, fällt der Strompreis im besten Fall bei Solarstromüberschuss auf die Stufe des Niedertarifs bzw. leicht darunter . Das Bonussystem motiviert die Bewohner somit, den selbst produzierten Solarstrom zu sinnvollen Zeiten zu nutzen. Durch dieses Verursacherprinzip profitiert derjenige Bewohner am meisten, welcher den höchsten

Eigenverbrauchsanteil erzielt. Die einzelnen Messungen werden vom Energiemanager durchgeführt und die bezogenen Kilowattstunden abgerechnet, individuell aufgeteilt in Solar- und Netzanteil. Diese Daten übernimmt dann das Energieversorgungsunternehmen und stellt den Nutzern die jeweiligen Rechnungen zu. Sie erhalten dadurch einen Gesamtüberblick über die Anteile an Solarstrom und EW-Strom, die sie im Verlauf einer Abrechnungsperiode bezogen haben.

Ausbauschritte auf der Basis klarer Vereinbarungen In Möriken stehen 55 arkplätze in der Tiefgarage zur Verfügung, von denen im Moment nur wenige mit Ladestationen für Elektroautos ausgestattet sind. Um den zusätzlichen Anbau von Ladestationen zu vereinfachen, wird der Raum mit einem Flachkabel versehen, bei dem man mit iercing-Kontaktie-

rung rasch einen weiteren Anschluss schaffen kann. Auf diese Weise lässt sich einer kontinuierlich wachsenden Nachfrage nach Elektromobilität entsprechen. Die Elektromobilität ist ein zentrales Element, um einerseits den solaren Überschuss im Sommer sinnvoll zu nutzen und andererseits die Mobilität der Zukunft nachhaltig zu gestalten. Alle diese Aspekte, wie eigene Solarstromproduktion, ZEV, Elektromobilität usw., sollten möglichst frühzeitig in die Grobplanung eines Neubau- oder Modernisierungs- rojekts einfliessen und mit entsprechenden Entscheiden untermauert werden. Hinzu kommt die Notwendigkeit, diese Fakten durch Dienstbarkeitsverträge, welche Bestandteil des Grundbucheintrags werden, festzulegen , sagt Werner Setz und ergänzt, denn diese mussten wir zunächst von Grund auf erarbeiten, um im rojekt eine langfristig gültige Basis für alle Beteiligten legen zu können. Ich erachte eine Mindestdauer von 0 Jahren als Voraussetzung, eigentlich wäre eine unbeschränkte Gültigkeit zu definieren. Inzwischen werden diese Themen in den von Swissolar publizierten Empfehlungen zum ZEV behandelt Leitfaden Eigenverbrauch, www.swis-

Verdichtetes Bauen fordert die Mobilität heraus

Die Integration aller Gebäudetechnik-Elemente und der Elektromobilität erfolgt im System des Eigenverbrauchsmanagers. (Bild: Smart Energy Control GmbH)

Die Elektromobilität basiert auf einem anderen Ladekonzept als bei Benzinern. Das Laden der Batterie erfolgt zu Hause in Schritten gemäss dem prognostizierten Bedarf. (Bild: Urs Schwegler / e’mobile, www.e-mobile.ch)

Das Zusammenspiel von eigener Solarstromproduktion und Elektromobilität bei optimaler Koordination ist ein Idealfall. Heute liefern auch Energieversorgungsunternehmen unterschiedliche Lösungen für Kunden ohne eigenen Solarstrom, die einen Schritt in die Elektromobilität machen wollen. Teilweise bestehen sogar partnerschaftliche Netzwerke mit Autoherstellern. Parallel dazu wird das Netz an öffentlichen Ladestationen ausgebaut und per App nutzbar gemacht. Auch der Bund unterstützt diese Bestrebungen zur Realisierung der nötigen Infrastruktur. Alle Zeichen stehen auf eine Ausweitung der Elektromobilität, was sogar eine Rückbesinnung auf die Anfänge des Automobilbaus darstellt. Gleichzeitig sind aber zwei andere Trends im Gebäudebereich im Auge zu behalten. In der Schweiz gilt das Ziel einer verdichteten Bauweise in Agglomerationen sowie der Beschränkung von Baulandreserven. Damit wird aber ebenfalls die Verdichtung im Verkehrsbereich gesteigert. Somit muss erkennbar sein: Neben der Antriebsfrage (Benzin-, Gas- oder Elektromotor) wird in Zukunft der allgemeinen Verminderung der Mobilität und Entflechtung der Verkehrsströme möglicherweise mehr Bedeutung zukommen. Ansonsten verlieren die Vorzüge des solarbetriebenen, CO2-freien Autofahrens beim weiter zunehmenden Im-Stau-Stehen rasch ihre Bedeutung. Verdichtetes Bauen fordert auch Massnahmen bei der Mobilität.


Elektromobilität |

Bei genügend Sonneneinstrahlung können die Fahrzeuge auch für die Pendlerstrecken mehrerer Tage beladen werden. (Bild: Smart Energy Control GmbH)

solar.ch zev . Dieser Leitfaden schlägt heute vor, für den Zusammenschluss von Grundeigentümern die Lösung über einen Dienstbarkeitsvertrag mit entsprechendem Reglement und für den Zusammenschluss von Grundeigentümern und Mietern eine mietvertragliche Lösung einzugehen. hnliches gilt für mehrere Grundeigentümer Eigentümer separater Liegenschaften , die sich zu einem ZEV zusammenschliessen, denn zur Sicherung des Weiterbestandes und zum Schutz der getätigten Investition des Inhabers der Anlage sollte der ZEV mit einem Dienstbarkeitsvertrag und einem Reglement Nutzungs- und Verwaltungsordnung geregelt und im Grundbuch eingetra-

E-Mietauto als Pilotprojekt in der Erlenmatt Ost Den Bewohnerinnen und Bewohnern der Überbauung Erlenmatt Ost in Basel steht im Rahmen eines Pilotprojekts das erste Elektroauto, ein Nissan Leaf, als Mietauto zur Verfügung. Dieses kann zur bidirektionalen Stromführung genutzt werden und dient somit auch für die Stromversorgung des Areals Erlenmatt Ost. Zum Konsortium dieses Pilotprojekts gehören u. a. die ZHAW, die ADEV als Contractor des gesamten Energiesystems und die Smart Energy Control GmbH. Die Nutzer erhalten nach der Registrierung eine RFID-Karte, die als Autoschlüssel dient. Seit Ende Oktober 2018 steht dafür auch eine App für das Handy zur Verfügung. Informationen: www.adev.ch/de/e-mietauto

Kontakte Setz Architektur AG: www.setz-architektur.ch Smart Energy Control GmbH: www.smart-energy-control.ch Immo Treier AG: www.treier.ch Regionale Technische Betriebe (RTB) Wildegg: www.rtb-wildegg.ch

gen werden. Mit einer artnerschaftsvereinbarung regelt man die nötige Zusammenarbeit von Eigentümer, Betreiber, Elektrizitätsversorger usw.

Das Lastmanagement regelt den Bezug Beim Betrieb der Gebäude und bei der Ladung der Elektroautos spielt das Lastmanagement eine zentrale Rolle. Während des Tages soll prioritär der erzeugte Solarstrom bezogen werden. Und in der Nacht geht es darum, Spitzenlasten zu vermeiden und im vorgesehenen Leistungsband bleiben zu können. Für Elektromobilisten bedeutet dies ein Umdenken gegenüber Benzinfahrzeugen, die man in der Regel stets voll betankt. Hier wird nach voraussichtlich zu fahrenden Distanzen die Batterie geladen. Mit diesem Ansatz können auch Elektromobile betrieben werden, welche täglich für das endeln eingesetzt werden. Für diese kleinen Strecken genügt im Allgemeinen eine Teilladung oder während eines sonnigen Wochenendtages kann dann die nötige Aufladung für mehrere Tagesfahrten erfolgen. David Zimmerli, Geschäftsleiter der Setz Architektur AG, fasst zusammen Die Elektromobilität muss als Baustein im Gesamtprojekt verstanden werden. Von Anfang an sollte sie als integraler Teil des Systems Eigenverbrauch aufgefasst werden. Mit einer diesem Anspruch entsprechenden OptimierungsSoftware – wie sie der Eigenverbrauchsmanager darstellt – erreichen wir eine maximale Solarstromnutzung auf dem Areal bei günstigsten Stromkosten. Das ist schliesslich ein legitimer Anreiz für die Bewohner.

Raum für weitere Optimierungen Noch erlaubt die Realität bestehender Technik eine eingeschränkte bidirektionale Nutzung der Elektrofahrzeuge als Stromspeicher fürs Gebäude, denn die wenigsten Fahrzeuge lassen dies zu. Ausserdem unterstützen die in Europa

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Mit der Visualisierung der Energiedaten und des variablen Strompreises innerhalb des Leistungsbandes wird allen Akteuren Handlungsspielraum gewährt. (Bild: Smart Energy Control GmbH)

verbreiteten Steckertypen im Moment noch keine intelligente Kommunikation zwischen Ladestation und Fahrzeug. Dies ist jedoch Bestandteil neuer DCSchnellladenormen, welche sich in naher Zukunft durchsetzen werden. Dann können die Fahrzeuge als mobile Akkus zur Solarstromspeicherung für die Rand- und Nachtstunden dienen. Zudem wird die Möglichkeit erwogen, im Verkehr genutzte Akkus mit einer gewissen Degeneration für einen weitergehenden Einsatz zur stationären ufferspeicherung einsetzen zu können Second Life -Batterien . Die Optimierungs-Software ist dafür bereits vorbereitet. Die Umwandlung des von hotovoltaik-Modulen kommenden Gleichstroms in Wechselstrom wird als Stand der Technik mit bewährten Wechselrichtern ausgeführt. Beim Laden der Elektromobile wird der Wechselstrom wieder in Gleichstrom gewandelt. Ein direktes Laden mit Gleichstrom ab hotovoltaik wäre noch zu kostspielig und unflexibel. Zudem fallen die Umwandlungseinbussen im Wechselrichter im Vergleich zu den chemischen Verlusten in den Akkus kaum ins Gewicht. Die Gleichstromeinspeisung ist hingegen bei Schnell-Ladelösungen mit Hochleistungsstationen, wie sie beispielsweise entlang von Autobahnen konzipiert werden, von Vorteil. Bei Mehrfamilienhäusern können neben individuellen Standplätzen mit Ladestationen als Ergänzung auch Besucherparkplätze mit einer Ladestation ausgestattet werden. Heute ist ein einfaches Auffinden und Freigeben der Ladestationen per App möglich. Mit zunehmender Verbreitung der Elektromobilität dürfte ein nachmittäglicher Besuch von Freunden auch zum Laden des Fahrzeugs mit lokal erzeugtem Solarstrom dienen. In Zukunft wird nicht nur die fein eingerichtete Küche bestaunt, sondern auch die Ladestation für Besucher geschätzt und das neue Elektromobil des Besuchers bestaunt werden. ■

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Elektromobilität |

Elektroauto-Flotte: Stromversorgung und Lastmanagement

Elektromobilität im Fokus des Zuger Energieversorgers Für das Energieversorgungsunternehmen WWZ Energie AG in Zug bietet die Elektromobilität interessante Dienstleistungsoptionen. Diese werden bei der eigenen Fahrzeugflotte genutzt, stehen aber auch Kunden in Mehrfamilienhäusern und Geschäftsliegenschaften sowie auf den Transitstrecken durch den Kanton Zug zur Verfügung. Elektromobilität und das breit ausgebaute Stromnetz ergänzen sich ideal. Jürg Wellstein

■ Für die WWZ Energie AG steht die Realisierung von Ladeinfrastrukturen in Mehrfamilienhäusern und Geschäftsliegenschaften, aber auch von Schnellladestationen im Fokus der Elektromobilitätsaktivitäten. Mit einer eigenen Flotte an Elektroautos hat das Zuger Energieversorgungsunternehmen einen ersten logischen Schritt dazu realisiert konsequent setzt man heute auf die Elektromobilität. Seit 2017 betreibt die WWZ im Rahmen ihres eigenen Fahrzeugparks zehn Elektroautos, die unterschiedliche Modelle umfassen. Damit will man die verschiedenen technischen und ökonomischen Betriebsbedingungen erkunden und testen. Remo Müller, Leiter Elektromobilität und erneuerbare Energien bei der WWZ Energie AG, nennt die wesentlichen Treiber der Elektromobilität Wichtiger Impuls für einen Zuwachs an Elektrofahrzeugen sind die CO2-Richtlinien der EU, aber auch die Energie- und Klimaziele der Schweiz. Hinzu kommen die idealen Voraussetzungen eines ausgebauten Stromnetzes, das grundsätzlich ein Laden an beliebigen Standorten möglich macht. Darüber hinaus haben wir uns als Energieversorger und Dienstleister für Elektrizitätsanwendungen das strategische Ziel gesetzt, die Elektromobilität zu unterstützen.

Die Benutzung der zehn Elektroautos erfolgt durch eine intranetbasierte Reservation. Dabei bestehen ein ool-System, aber auch zugewiesene Fahrzeuge für spezifische Einsätze. Genutzt wird dieses Reservationskonzept für alle 0 zur Verfügung stehenden Fahrzeuge, also auch für Benziner und Gasfahrzeuge. Mit einem Badge lässt sich dann vor Fahrtantritt ein Schlüsselkasten öffnen, und so gelangt der Nutzer zum angewiesenen Fahrzeug.

Lastmanagement arbeitet bei gegebener Lastgrenze Remo Müller leitet die Abteilung Elektromobilität und erneuerbare Energien der WWZ Energie AG in Zug, die sich für eine weitere Verbreitung von Elektrofahrzeugen einsetzt. (Bild: Jürg Wellstein)

war uns auch wichtig, sämtliche technischen Optionen zur Verfügung zu haben , sagt Remo Müller, also angefangen beim Laden mit Wechsel- und Gleichstrom, weiter bei dem breiter werdenden Angebot der Autohersteller sowie beim Laden mit ein- und dreiphasigem Strom bzw. beim konventionellen Laden und Schnellladen .

Zurzeit werden die Elektroautos nach dem arkieren und Einstecken des Ladekabels durch ein konventionelles Ladekonzept mit dem nötigen Strom versorgt. Die gesamte Anlage arbeitet mit einer moderaten Anschlussleistung von nur kW. Geht man davon aus, dass jedes Fahrzeug 11 kW benötigen würde, so müsste die Leistung bei gleichzeitigem Laden auf 110 kW erhöht werden. Mit dem nacheinander eingeschalteten Ladevorgang kann die WWZ dennoch bedarfsgerecht mit dieser geringeren Leistung arbeiten. Sowohl für die eigene Flotte als auch für Anlagen bei Kunden bereitet man ein

Optionen nutzen und Möglichkeiten testen Im Gegensatz zur gasbetriebenen Mobilität lässt sich für Elektroautos ein deutlich umfassenderes Versorgungsnetz ausbauen, sodass die wesentliche Voraussetzung für den Ein- oder Umstieg gegeben ist. Diese Erkenntnis – zusammen mit einem traditionellen Interesse an Innovationen – hat die WWZ Energie AG im Jahr 201 dazu gebracht, einerseits eine spezielle Abteilung zu schaffen, anderseits das Ziel zu formulieren, einen Teil der eigenen Fahrzeugflotte mit Elektroautos auszustatten. Dabei

Die WWZ-Flotte umfasst zehn unterschiedliche Elektroautos, die mit einem Lastmanagementsystem beladen werden. (Bild: Jürg Wellstein)


Elektromobilität |

Zur Ausbildung und für den Gewinn an Erfahrungen ist die Elektroladestation auf dem WWZWerksgelände mit unterschiedlichen Steckertypen ausgestattet. (Bilder: Jürg Wellstein)

dynamisch funktionierendes Ladesystem vor. Es ist erklärtes Ziel, die Maximalleistungen so weit begrenzen zu können, damit die Kosten für den Bau und Betrieb der Ladeeinrichtung sowie die Auswirkungen aufs öffentliche Netz möglichst gering sind. Da die Elektromobilität nicht nach dem rinzip des

vollen Benzintanks betrieben werden muss, sondern eher nach dem regelmässigen Anschliessen des Smartphones, kann man eine angemessene Bewirtschaftung der Anlagen erreichen. Mit einem intelligenten Ladesystem lässt sich ein kundengerechtes Lastmanagement erreichen, das mit dem Span-

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Das Reservationssystem der WWZ-Autoflotte wird über das Intranet und einen automatisierten Schlüsselkasten betrieben.

nungsfeld zwischen Strombedarf des Fahrzeugs und der möglichen arkzeit ein Optimum findet. Selbstverständlich haben wir beides im Blickfeld das Laden zu Hause oder am Arbeitsplatz, aber auch die kurzzeitigen Lademöglichkeiten für unterwegs. Deshalb hat die WWZ kürzlich ihre erste

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Elektromobilität | Innovationen im Fokus

Schnellladestation in Rotkreuz aufgebaut, sodass in der Nähe einer wichtigen Transitachse eine weitere Chance besteht, das Fahrzeug innert Minuten für die kommende Reisestrecke zu laden , meint Remo Müller. Im Versorgungsgebiet der WWZ bestehen bereits 2 öffentliche AC-Ladepunkte. Der allgemeine Trend geht jedoch in Richtung von gebäudeintegrierten Ladestationen und von Schnelllademöglichkeiten an Autobahnen. Dort nutzt man dann die Vorzüge der direkten Gleichstromversorgung.

Breitere Palette an Elektrofahrzeugen Die alette an Elektrofahrzeugen ist breiter geworden und bietet heute eine den jeweiligen Anforderungen entsprechende Auswahl. arallel dazu wurden die Batterien günstiger und die Reichweiten höher. Zudem haben einzelne Fahrzeughersteller Modelle von Grund auf neu entwickelt und dabei der Gewichtseinsparung hohe riorität eingeräumt. Alle diese Entwicklungen konnte die WWZ optimal antizipieren. Remo Müller bestätigt Wir können heute Fahrzeuge unter 5 000 Franken beschaffen, die bei halbiertem Anschaffungspreis eine Verdreifachung der

Reichweite gegenüber Modellen von vor fünf Jahren aufweisen. Aber wir erkennen im täglichen Einsatz übers ganze Jahr auch die Grenzen der Ladekapazitäten, die sich durch tiefe Temperaturen, erhöhte Lasten und hügeliges Gelände verringern. Im Winter kann dies bis zu 0 rozent verminderte Fahrdistanz bedeuten. Werden diese Faktoren angemessen berücksichtigt, kommen unsere Leute jedoch problemlos von jeder Fahrt wieder zurück. Im Gebäudebereich erkennen die Fachleute der WWZ durchaus Leistungsreserven bei der Stromversorgung, die mit modernen Systemen genutzt werden können, ohne dass Umbauten, neue Kabel oder sogar Transformatorenwechsel nötig werden. Gleichzeitig werden der Ausbau der Solarstromproduktion vorangetrieben und auch die Entwicklung von Stromspeicheranlagen genau beobachtet. Auch das Dach des Werksgebäudes der WWZ am Stadtrand von Zug wurde komplett mit hotovoltaik-Modulen eingedeckt.

Die Zukunft liegt im Mehrfamilienhaus Das Ladesystem für Mehrfamilienhäuser heisst in Zug ready12. Dieses basiert auf den Erkenntnissen der WWZ-

Das für Mehrfamilienhäuser konzipierte Elektromobilitätskonzept heisst in Zug: ready12. Es umfasst bis zu 12 Ladestationen und ein Lastmanagement, das eine Leistungsbegrenzung bei 44 kW berücksichtigt. (Bild: WWZ Energie AG)

Die Elektromobilität hat in Zug bereits 1988 begonnen, als ein erstes elektrisch betriebenes Direktionsfahrzeug beschafft wurde. Zwar waren öffentliche Ladeinfrastrukturen noch nicht vorhanden, Strom gab es aber beinahe überall. Später zeichneten sich durch die neu geschaffene Gasversorgung positive Möglichkeiten für gasbetriebene Fahrzeuge ab, sodass man ab 1996 Gasautos in die eigene Flotte integrierte. Örtlich beschränkte Gasbetankungsstellen haben dieser Antriebstechnik jedoch bald Grenzen gesetzt. Kurze Distanzen verbunden mit innovativem Handeln haben inzwischen die Chancen für die Elektromobilität im Raum Zug rasch verdeutlicht. Die WWZ installierte deshalb im Jahr 2016 eine erste Elektroladestation in Baar – die neue Ära hatte begonnen. Zur Förderung der Elektromobilität wurde auch ein Verein gegründet, bei dem Gleichgesinnte sich verbinden und zur weiteren Verbreitung dieser Mobilitätsvariante beitragen können. Die WWZ gehört zu den Hauptsponsoren des Vereins, der sich auch als Austauschplattform für wirtschaftliche, rechtliche, technische, ökologische und gesellschaftliche Aspekte der Elektromobilität anbietet. (www.emobilzug.ch)

eigenen Elektroauto-Flotte, ist für 12 Ladepunkte ausgelegt und begrenzt mit einem intelligenten Lastmanagement die Anschlussleistung auf kW, dies bei einer verfügbaren Leistung pro Station von 11 kW. Dabei dient der für das gesamte Gebäude zuständige Hausanschluss zur Messung und Überwachung sowie Absicherung der Versorgungseinheiten. Der für die Elektromobilität eingesetzte Zähler und die mit A arbeitende Unterverteilung bilden die zentralen Komponenten für die gesamte Erschliessung eines arkfeldes. Der bezogene Ladestrom pro Station wird erfasst und jedem Benutzer individuell auf der WWZ-Stromabrechnung ausgewiesen. Die ready12 -Ladestationen sind mit dem Steckertyp 2 wahlweise auch Typ 1 ausgestattet, der sich für ein- oder dreiphasiges Laden bei 2 0 oder 00 V Wechselstrom eignet und bei europäischen lug-In-Hybrid- und Elektrofahrzeugen sowie amerikanischen Fahrzeugen eingesetzt werden kann. Das System ready12 wird sicherlich in Zukunft sowohl bei Neubauten als auch bei Gebäudeerneuerungen eine wesentliche Voraussetzung für die Option Elektromobilität bieten können. ■

Kontakt Das Dach eines Werksgebäudes der WWZ wurde mit Photovoltaik-Modulen eingedeckt, sodass für die Elektromobilität auch Solarstrom genutzt werden kann. (Bild: WWZ Energie AG)

WWZ Energie AG, 6301 Zug www.wwz.ch Remo Müller, remo.mueller@wwz.ch



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Bewertungsmethoden für Immobilien: Investitionen in Gebäudetechnik werden nicht oder nur teilweise berücksichtigt

Wie beeinflusst Gebäudetechnik den Wert einer Immobilie ? Tausende von Immobilien wechseln jeden Tag den Besitzer. Der Wert einer Immobilie wird durch verschiedene Kriterien und Vergleichswerte bestimmt. Meist spielt die Gebäudetechnik dabei eher eine untergeordnete Rolle, obwohl beispielsweise die Lage einer Immobilie nur sehr wenig zur Behaglichkeit eines Raums beiträgt. Es sind die gebäudetechnischen Einrichtungen, die ein optimales Innenraumklima erst ermöglichen und so den wirklichen Wert einer Immobilie massgebend steigern können. Bruno De Simoni *

■ Bruno Eine Studie des Instituts für Gebäudetechnik und Energie IGE der Hochschule Luzern aus dem Jahr 201 beweist, dass durch eine Zertifizierung mittels Energie-Label eine Wertsteigerung stattfindet. Bei einem EFH im Minergie-Standard zum Beispiel steigt die Bereitschaft, bei einem Kauf 7 mehr zu bezahlen. Bei einer Eigentumswohnung beträgt dieser Wert im Durchschnitt immerhin noch ,5 . Für Gewerbe-Immobilien gibt es in Europa leider keine Studien, eine Untersuchung aus den USA zeigt aber, dass LEED-zertifizierte Gebäude bis zu 5 über den üblichen Transaktionspreisen gehandelt werden. Die Mieteinnahmen in entsprechenden Objekten steigen um –17 . Diese Zahlen sind jedoch mit Vorsicht zu geniessen, da vor allem in den USA die Bauvorschriften wesentlich weniger strikt sind als in der Schweiz und somit auch der Unterschied zu Standardgebäuden deutlich grösser ist. Hierzulande kommen Energielabels immer mehr unter Druck, da verschiedene Fallstudien im Betrieb die erhöhten Investitionskosten nicht rechtfertigen konnten. Die 2011 fertiggestellte Wohnbausiedlung Klee der Baugenossenschaft Hagenbrünneli hat auf verschiedene Technisierungsgrade ihrer Gebäude gesetzt. Ein Vergleich der Lüftungsanlagen zweier Objekte der Siedlung hat nachgewiesen, dass die gesamte kobilanz des Minergie-zertifizierten Objekts sogar schlechter und der Unterhalt teurer als beim Standardobjekt sind vgl. Kasten mit Input-Link .

Grundproblem Immobilienbewertung In der Schweiz werden die Immobilienpreise fast ausschliesslich mittels Bewertungssoftware gemacht. Dabei wird der Markt fast von nur drei Anbietern dominiert Wü-

Haus mit moderner Gebäudetechnik. (Quelle: www.awa-solar.de)

est artner, Fahrländer artner, IAZI AG . Das zu bewertende Objekt wird so anhand einer Datenbank mit Hunderttausenden von anderen Objekten und Referenzwerten verglichen und so wird ein ungefährer Wert ermittelt. Die gesamte Immobilienbranche arbeitet mit diesen Tools und ermittelt so in etwa immer die gleichen reise. Der reis wird vor allem durch Lage, Fläche und Kubatur sowie den allgemeinen Zustand bestimmt. Die technische Ausrüstung und die Gebäudehülle können ebenfalls relativ genau angegeben werden und tragen, so sollte man meinen, zur Bewertung der Immobilie bei. In der raxis beeinflussen diese arameter den endgültigen Wert aber nur unwesentlich im romille- oder sehr tiefen rozentbereich.

Beispiel der Immobilienbewertung mit gebäudetechnisch verschiedener Ausstattung Um dies verständlicher zu machen, wurden zwei fiktive Wohnungen in der

Agglomeration Luzern bewertet. Die Wohnungen sind in ihrer Lage und Qualität identisch, das Baujahr und die gebäudetechnische Ausstattung jedoch sehr unterschiedlich vgl. Tabelle . Wie die Aufstellung zeigt, sind die Unterschiede beim Marktwert kaum bemerkbar, obwohl die Erstellungskosten deutlich variieren. Bei einer durchschnittlichen Lebensdauer einer Wärmeerzeugungsanlage von 25 Jahren wird der Unterschied noch deutlicher. So müsste sich bei der Wohnung mit Baujahr 1990 der Renovationsbedarf stark unterscheiden. Die Differenz beträgt aber gerade mal 2000 Franken, obwohl die Erneuerung bei der Wohnung mit einem hohen Ausbaustandard hier Minergie um mehrere zehntausend Franken teurer sein müsste. Dies bedeutet, dass Immobilien mit anspruchsvoller, moderner Gebäudetechnik nicht entsprechend bewertet und im


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Markt positioniert werden können. Das hat Auswirkungen auf die Finanzierung durch Hypothekargeber und somit auch auf das Investieren in gebäudetechnisch anspruchsvolle und moderne Objekte.

Produktivität in Bürogebäuden und Auswirkungen auf die Gesundheit der Mitarbeiter roduktivität und Raumklima sind Begriffe, die vor allem in Gewerbeobjekten verwendet werden. Und genau da kann der richtige Einsatz von Gebäudetechnik das volle otenzial ausschöpfen. Die roduktivität der Mitarbeiter lässt sich auf der einen Seite steigern, auf der andern Seite können die Absenzen reduziert werden. Dies hat auch die bereits erwähnte Studie der Hochschule Luzern bewiesen, wobei drei der fünf häufigsten Störfaktoren am Arbeitsplatz durch Gebäudetechnik behoben werden können vgl. Grafik . Dies zeigt sich auch in einem Beispiel eines Callcenters, in dem ein Viertel al-

ler Krankheitstage auf Atemwegserkrankungen zurückzuführen sind. So konnte durch den Einbau einer Befeuchtungsanlage die durchschnittliche Abwesenheit pro Mitarbeiter um mehr als einen Tag reduziert werden, womit sich der Einbau schon nach drei Jahren amortisiert hat. Genau hier gibt es wiederum ein roblem mit der Wertermittlung von hoch technisierten Gewerbe- und Renditeobjekten. Diese werden anders als einfache Wohnimmobilien nicht mit einer statischen, sondern meist mit einer dynamischen Bewertungsmethode, z. B. DCF Discounted Cash Flow , bewertet. Hier fliessen auch die Betriebs- sowie die periodischen Erneuerungskosten in die Bewertung ein. Und so stehen Immobilien mit viel Gebäudetechnik automatisch schlechter da als baulich vergleichbare Objekte ohne Technik. Denn auch hier werden nur harte Faktoren von Immobilien be-

Input-Link «Minergie-Häuser – Wird zu viel versprochen?» Podcast Trend SRF4, Samstag, 24.11.2018, 08.13 Uhr, 25 Minuten. Beitrag zu Wohnbausiedlung Klee in Zürich: Dauer 13 Minuten, ab Minute 11. www.srf.ch/sendungen, Suche: Minergie

rücksichtigt und nicht der mögliche Mehrwert durch Gebäudetechnik in den Bereichen Nutzerempfinden und roduktivität der Mitarbeiter. Gerade einmal 15 der Gesamtkosten einer Unternehmung sind auf Gebäudekosten zurückzuführen, Mitarbeiterkosten hingegen verursachen die restlichen 5 .

Was muss sich in Zukunft ändern? Ausgangslage: 3 1/2 Zimmer Wohnung, 105m2 NWF, Eigentumsstandard, Minergie, MFH mit 6‐10 Whg Baujahr 2015 Wärmeerzeugung Lüftungsanlage Gebäudehülle Hedonische Bewertung Roher Marktwert Renovationsbedarf Roher Marktwert Objekt Parkierung Sonderfaktoren Marktwert Prozent

Öl‐Heizung keine Lüftung teils isoliert 809'000 CHF 7'561 CHF/m2

Erdwärme Komfortlüftung Minergie 818'000 CHF 7'645 CHF/m2

Baujahr 1990 Erdwärme Komfortlüftung Plus Energie

Öl‐Heizung keine Lüftung teils isoliert

Erdwärme Komfortlüftung Minergie

826'000 CHF 7'720 CHF/m2

806'000 CHF 7'533 CHF/m2

815'000 CHF 7'617 CHF/m2

‐26'000 CHF

‐27'000 CHF

‐27'000 CHF

‐122'000 CHF

‐124'000 CHF

783'000 CHF 7'318 CHF/m2

791'000 CHF 7'393 CHF/m2

799'000 CHF 7'467 CHF/m2

684'000 CHF 6'393 CHF/m2

691'000 CHF 6'458 CHF/m2

25'000 CHF 27'000 CHF

25'000 CHF 27'000 CHF

25'000 CHF 27'000 CHF

25'000 CHF 27'000 CHF

25'000 CHF 27'000 CHF

835'000 CHF 7'804 CHF/m2

843'000 CHF 7'879 CHF/m2

851'000 CHF 7'953 CHF/m2

736'000 CHF 6'879 CHF/m2

743'000 CHF 6'944 CHF/m2

100%

100.9%

101.9%

100%

100.9%

Eigene Darstellung Immobilienbewertung Eigentumswohnung. (Quelle: Tools Fahrländer Partner)

Grundsätzlich kann festgehalten werden, dass nachweisbar Mehrwert durch Gebäudetechnik geschaffen werden kann und dies Einfluss auf die harten sowie weichen Faktoren einer Immobilie hat. Die Bewertungsmethoden von Immobilien haben sich aber nicht gleich flexibel wie die Gebäudetechnik weiterentwickelt und so werden die getätigten Investitionen nicht oder nur teilweise berücksichtigt. Dadurch werden von Eigentümern, Investoren und Kreditgebern Entscheide getroffen, die Investitionen und Fortschritte bremsen oder sogar verhindern. Hier sollte definitiv ein Umdenken stattfinden und die beiden Branchen Investoren Kreditgeber und Gebäudetechnik müssen gemeinsam an einer Lösung arbeiten. Ein erster Schritt wäre die Anpassung der heute gängigen Bewertungsmethoden an eine Variante mit mehr Fokus auf die Gebäudetechnik. ■ * Autor: Bruno De Simoni, MAS Immobilienmanagement, BSc Gebäudeelektroingenieur. Dieser Artikel entstand im Rahmen des MAS Immobilienmanagement an der Hochschule Luzern.

Befragung in Schweizer Büros zur Beeinträchtigung durch verschiedene Umgebungsbedingungen. (Quelle: SBiB-Studie 2010, Hochschule Luzern, Sibylla Amstutz)



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Etablierter Gebäudetechniker setzt auf die Standardsoftware AbaBau

Geschäftsprozesse beschleunigen und vereinfachen Die Zürcher Haustechnikfirma A. Baltensperger verwendet AbaBau. An die spezifischen Anforderungen der Gebäudetechnik wurde das auf die Baubranche zugeschnittene System durch die Abacus-Spezialistin Abacus Business Solutions angepasst. AbaBau ist webbasiert, unterstützt die mobile Nutzung und verfügt über automatisierte und individualisierte Prozesse und Abläufe. Quelle: Abacus Business Solutions AG

■ Umbauten und Sanierungen sind die Spezialitäten der auf Gebäude- und Haustechnik ausgerichteten Firma A. Baltensperger. Um zukunftsorientierte rojekte erfolgreich auszuführen, ist der Einsatz aktueller Technologien unerlässlich. Um das Abwicklungsprozedere im Unternehmen zu vereinfachen und die Fehlerquoten zu minimieren, verlangte Firmenchef Albert Baltensperger den Einsatz eines modernen ER Systems. Es sollte etwa eine nahtlose Durchgängigkeit unterstützen, um keine Dateneingaben wiederholen zu müssen. So war eine standardisierte Gesamtlösung für Sanitär und Gebäudetechnik gefragt. Sie sollte webbasiert sein, die mobile Nutzung unterstützen und rozesse automatisieren. Zudem sollte sich die Abacus-Software inhouse auf einem Server betreiben lassen und von allen Unternehmensstandorten der A. Baltensperger aus direkt nutzbar sein. In einer

Für uns ist wichtig, dass die Nachkalkulation direkt auf dem Objekt abrufbar ist. Albert Baltensperger, Geschäftsleiter Evaluation mit mehreren Lösungen machten AbaBau und Systemintegratorin Abacus Business Solutions das Rennen. Ihr Angebot enthielt nicht nur die Zusicherung, alle geforderten Funktionen zu liefern und deren Zusammenwirken optimal zu unterstützen, sondern auch die Aussicht, alle spezifischen Anforderungen in einen Standardmandanten einzubinden, der von den Abacus-Entwicklern massgeschneidert werden sollte.

Schneller, sicherer, individueller Die Einführung der Gesamtlösung erfolgte im Frühling 2017. Das bean-

Das Zürcher Familienunternehmen wurde 1951 als Sanitär- und Spenglereibetrieb gegründet. Durch Übernahmen hat sich die Firma vom kleinen, regional tätigen Unternehmen in einen haustechnischen Komplettanbieter gewandelt – mit Nebenstellen in Winterthur und Watt.

spruchte anderthalb Monate, wofür der laufende Betrieb nicht unterbrochen werden musste. Wesentlich zur gesteigerten Benutzerfreundlichkeit und Effizienz trägt bei, dass in AbaBau keine Batch-Verarbeitung notwendig ist sowie Auswertungen jederzeit und schnell verfügbar sind. Auch sind nun in AbaBau Offerten, Bauaufträge, Rechnungen und Serviceobjekte übersichtlich dargestellt. Zudem steht eine Volltextsuche für Adressen und Objekte zur Verfügung. Besonders wird geschätzt, dass alle jemals für ein Objekt erstellten Dokumente auf diesen selbst abgelegt sind. Das garantiert, dass eine Originalrechnung direkt eingesehen werden kann. Bei der Erstellung von Rechnungen ist es nun von Vorteil, dass AbaBau einen Leistungsnachweis für jede verrechnete osition integriert. Dank Vorlagen von Offertstrukturen für die verschiedenen Geschäftsbereiche wurde das Erstellen von Offerten eben-

Mit seinen mehr als 100 Mitarbeitenden, darunter 20 Lernende und 10 Servicetechniker, offeriert der Betrieb Dienstleistungen in den Bereichen Sanitär, Heizung, Lüftung und Solaranlagen.


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Mit dem Dispositionsprogramm wird jeder einzelne Serviceauftrag eingeplant und den Mitarbeitenden zugewiesen. Ein übersichtlicher Kalender mit allen Terminen (auch Absenzen) steht zur Verfügung.

Der Projektstamm ist die eigentliche Schaltzentrale, in der Programmanwender die Stammdaten pflegen sowie diverse Prozesse im Zusammenhang mit Projekten auslösen können.

so vereinfacht wie die Aufbereitung von Wartungsabonnements. Insgesamt ist heute die ganze Administration bequemer zu bedienen, zumal sich Offerten mit eigenen Briefköpfen, Logos und Unterschriften problemlos individualisieren und direkt aus der Software verschicken lassen. Wichtig für das Unternehmen ist, dass die Nachkalkulation jederzeit direkt auf dem Objekt abrufbar ist. Dies auch deshalb, weil alles automatisch erzeugt wird sowie die Daten in Echtzeit vorhanden und die Originalbelege hinterlegt sind. Die Arbeiten mit AbaBau laufen in strukturierten rozessen systematisch ab. Da alle Schritte nachvollziehbar sind, fällt schliesslich weniger Aufwand zur Überprüfung an.

Von der Mobilität profitieren alle Dank der Mobilität des Abacus-ER ist der Arbeitsprozess der Vorgesetzten,

Monteure und Servicetechniker flexibler geworden. Damit sind Firmenchef Baltensperger und seine rojektleiter jederzeit in der Lage, Kreditorenrechnungen ortsunabhängig zu visieren. Auch die Monteure können dank der Webfähigkeit von AbaBau beispielsweise von zu Hause aus ihre Stundenerfassung im Rapportierungsprogramm vornehmen. Selbst die Arbeit der Servicetechniker wurde damit im wahrsten Sinn des Wortes leichter, denn nicht nur Aufträge lassen sich nun auf dem i ad mit der Abacus-App AbaSmart aufbereiten,

A. Baltensperger AG in Kürze

Albert Baltensperger, Geschäftsleiter: «Das Dispositionsprogramm von Abacus bedeutet für uns eine grosse Erleichterung. Es trägt zur Übersicht über die eingeplanten Arbeiten und die zur Verfügung stehenden Mitarbeitenden bei.»

Das Zürcher Familienunternehmen wurde 1951 als Sanitär- und Spenglereibetrieb gegründet. Es wird heute in der zweiten Generation geführt, wobei die dritte ebenfalls bereits im Betrieb engagiert ist. Durch Übernahmen hat sich die Firma vom kleinen, regional tätigen Unternehmen in einen haustechnischen Komplettanbieter gewandelt, der über Nebenstellen in Winterthur und Watt verfügt. Mit seinen mehr als 100 Mitarbeitenden, darunter 20 Lehrlinge und 10 Servicetechniker, offeriert der Betrieb Dienstleistungen in den Bereichen Sanitär, Heizung und Lüftung sowie Solaranlagen inklusive Notfallreparatur und Servicedienste sowie eine Beratungsstelle für energetische Bauoptimierungen. www.baltensperger.ch

sondern auch Service-Historien, was das bisherige Mitführen von meist vielen Ordnern mit den Gerätebeschreibungen überflüssig macht. Ist eine Arbeit beendet, kann dies im Servicerapport in AbaSmart erfasst und via Internet an das Servicemanagementprogramm von Abacus übermittelt werden.

Fazit Albert Baltensperger ist überzeugt, dass nicht nur sein Betrieb, sondern seine ganze Branche von AbaBau profitieren kann. Viele seiner Vorschläge zur Optimierung und Verbesserung haben dafür gesorgt, dass heute mit dieser angepassten Standardlösung Gebäudetechnikern ein optimales Arbeitsinstrument zur Verfügung steht. Zwar müssten noch einige Funktionen von AbaBau zum Offerieren nach N K vereinfacht werden, doch würden die erzielten rozessbeschleunigungen und -vereinfachungen dieses vorübergehende Manko mehr als wettmachen, stellt er nach zwei Jahren Einsatz der Abacus-Lösung fest. Damit sei seine Firma effizienter und letztendlich erfolgreicher geworden, stellt er zufrieden fest. Dank dieser erfolgreichen Softwareeinführung habe sich eine Art Rundum-WohlfühlKlima eingestellt. Das Unternehmen A. Baltensperger mit all seinen Dienstleistungen will seinen Kunden genau dieses Gefühl ebenfalls vermitteln. ■ www.abacus-solutions.ch

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Blick ins Innere des sich im Bau befindlichen ITER-Reaktors. Auf der jetzt sichtbaren Betonstruktur, der sogenannten Krone, wird die gesamte Maschine mit ihren 23 000 Tonnen sitzen. (Bilder: Andreas Walker)

Das internationale Forschungsprojekt «ITER» hat zum Ziel, aus Kernfusionsenergie Strom zu erzeugen

Die Energiequelle der Sonne anzapfen Es ist ein uralter Traum der Menschheit, eine saubere und nahezu unerschöpfliche Energiequelle zu haben. Nach dem ITER-Forschungsplan soll dieses Ziel im Jahr 2035 erreicht werden. Andreas Walker

■ ITER ist die englische Abkürzung für International Thermonuclear Experimental Reactor . Der Begriff bezeichnet einen Kernfusionsreaktor und ein internationales Forschungsprojekt mit dem Ziel, aus Kernfusionsenergie Strom zu erzeugen. Dieser Reaktor ist seit 2007 beim südfranzösischen Kernforschungszentrum Cadarache 0 Kilometer nördlich von Marseille im Bau. Lateinisch bedeutet ITER Weg , was die lange Suche nach dieser Energiequelle passend versinnbildlicht. Vereinfacht ausgedrückt, soll in diesem Reaktor die gleiche Energiequelle angezapft werden, wie sie unsere Sonne und mässig grosse Sterne im Universum zu ihrem Betrieb verwenden. Dabei wird das leichteste Element Wasserstoff zu Helium verschmolzen, was nach der Einstein schen Formel E m c2 sehr grosse Energiemengen freisetzt. ITER wird als gemeinsames Forschungsprojekt der sieben gleichberechtigten artner EU welche die 2 EU-

Staaten und die Schweiz vertritt , USA, China, Südkorea, Japan, Russland und Indien entwickelt, gebaut und betrieben. Die USA waren von 199 bis 200 vorübergehend aus dem rojekt ausgestiegen, Kanada ist seit 200 nicht mehr dabei.

Zehnmal heisser als das Innere der Sonne Unsere Sonne verbrennt im Innern unter einem riesigen Druck und einer Temperatur von 15 Millionen Grad Wasserstoff zu Helium. Im ITER-Reaktor wird kein grosser Druck herrschen, da in das viele Kubikmeter grosse, gut evakuierte Reaktionsgefäss nur einige Gramm eines Deuterium-Tritium-Gasgemischs 1 1 eingelassen werden. Diese Teilchendichte entspricht einem Feinbis Hochvakuum. Das Gas wird durch Aufheizen in den lasmazustand gebracht, weiter erhitzt und übt nach Erreichen der Zieltemperatur von rund 150 Millionen Grad einen Druck von einigen Bar aus.

Die Temperatur von 150 Millionen Grad ist notwendig, um so starke Kollisionen der Wasserstoffatome zu erzeugen, damit ein Kernverschmelzungsprozess möglich wird. Bei so hohen Temperaturen ist die Materie in Form von lasma vorhanden, d. h. die Elektronen sind nicht mehr an die Atome gebunden. Es ist nur noch ein Gemisch aus neutralen und geladenen Teilchen vorhanden. Da es kein Material auf unserem laneten gibt, das nur ansatzweise dieser Temperatur standhält, wird das lasma mit extrem starken Magnetfeldern in einer Art magnetischen Flasche gehalten. Um diese starken Magnetfelder erzeugen zu können, werden die Magnete auf -2 9 Grad Celsius oder Kelvin abgekühlt. Dazu wird flüssiges Helium direkt in die Magnete gepumpt Helium wird flüssig bei -2 ,5 Grad Celsius . Bei diesen Temperaturen verlieren die NiobZinn- und Niob-Titan-Supraleiter den elektrischen Widerstand und es wird möglich, sehr viel Strom hindurchzulei-


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6 Magnetringe von 8 bis 24 Meter Durchmesser werden ITER umhüllen, damit das starke Magnetfeld hergestellt werden kann, um das Plasma zu halten.

ten und äusserst starke Magnetfelder bis 10 Tesla zu produzieren. Dabei wird für die Kernfusion nicht normaler Wasserstoff verwendet, sondern die Wasserstoff-Isotope Deuterium und Tritium. Deuterium hat ein zusätzliches Neutron, Tritium hat zwei davon. Wenn die beiden Atome fusionieren, fliegt ein überschüssiges Neutron davon und es bleibt Helium zu-

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Der Kryostat, der am Schluss den ITER umhüllt und die Kälte und das Vakuum in der Maschine hält.

rück. Generaldirektor Bernard Bigot sieht zuversichtlich in die Zukunft. Verläuft alles nach lan, soll 2025 erstes Wasserstoff- lasma produziert werden und 20 5 erstes Deuterium-Tritium- lasma. Schliesslich soll ITER zehnmal mehr Energie erzeugen, als zum Aufheizen des Gases benötigt wird. Damit wäre schliesslich nachgewiesen, dass Fusionsenergieerzeugung

wirklich möglich ist. In einer nächsten Stufe soll ein Nachfolgeprojekt namens DEMO Strom ins Netz einspeisen und einen geschlossenen Tritium-Kreislauf demonstrieren. ■ www.iter.org www.fusionforenergy.europa.eu https://de.wikipedia.org/wiki/ITER

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Rückblick 14. Schweizer Planertag: Dreiklang von Gebäudeplanung, Warmwasser und Brandschutz

Planen und Bauen mit digitaler Unterstützung Am 14. Schweizer Planertag wurden zahlreiche Beispiele vorgestellt, die von der Digitalisierung profitieren, aber auch herausgefordert werden. Sie durchdringt alle Aspekte rund um das Bauen, von der Planung über die Warmwasserversorgung bis zum Brandschutz. Jürg Wellstein

■ lanen und Bauen befinden sich in einem Umbruch. Neue Anforderungen einerseits, eine zunehmende digitalisierte Arbeitsweise anderseits bieten viel Stoff für Diskussionen und Inspirationen. Diese hat der 1 . Schweizer lanertag, der am 2 . Februar 2019 in Brugg stattfand, durch einen Dreiklang von lanungsthemen, dem Warmwasser-Forum und einem neu integrierten Brandschutz-Forum ermöglicht.

Digitale Gebäudemodelle als Grundlage für alle Akteure Es ging zunächst um die Vorzüge der Vorfertigung, des generativen Designs und um den Einbezug der Robotertechnik in der Bauausführung. Aber auch um konzeptionelle Variantenstudien für die Erneuerung eines bestehenden städtischen Industrieareals in Zug. Den Transformationspfad optimal entwickeln zu können und die vielfältigen Wünsche einer aufstrebenden Agglomeration einzubeziehen, ist verständlicherweise nicht trivial. Dass dabei der digitale Zwilling , ein digitales Gebäudemodell als Hilfsmittel im lanungsprozess, eine wichtige Rolle spielen kann, ist jedoch offensichtlich. Gleichzeitig darf man damit auch weniger Schnittstellenverluste erwarten. Mit

einem digitalen Abbild, das allen Akteuren zur Verfügung steht, wird der gesamte rozess leichter verständlich und formbar. BIM – Building Information Modeling – gewinnt an Bedeutung, auch wenn damit in der Einführungsphase noch viel Aufwand verlangt wird. Weil die Digitalisierung an Bedeutung verliert, wenn zunächst Berge an apier für das Baubewilligungsverfahren produziert werden müssen, nimmt man sich von Behördenseite nun dieses Missstands an. Im Kanton Bern wird ein elektronisches Verfahren eBau initiiert, das die rund 20 000 Baugesuche pro Jahr leichter und für alle Beteiligten effizienter abwickeln lässt. Seit letztem Jahr läuft ein ilotbetrieb, nun wird das System im gesamten Kanton eingeführt.

Neue Energiequellen und denkmalgeschützte Bauten Dass sowohl der Gebäudebereich als auch die rozessindustrie den Ausstieg aus der fossilen Wärmeerzeugung anstreben, ist eine Tatsache. Zahlreiche Technologien stehen zur Verfügung, sind vertraut und bereits erfolgreich im Einsatz. Weniger bekannt ist die Tatsache, dass in der Schweiz erst ein sehr bescheidener Teil von Müllerei-Neben-

Der 14. Schweizer Planertag bot am 26. Februar 2019 in Brugg einen Dreiklang von Gebäudeplanung, Warmwasser und Brandschutz.

produkten energetisch genutzt wird. Als Beispiel wurde am lanertag die vor wenigen Jahren in Betrieb genommene Coop-Grossbäckerei in Schafisheim vorgestellt, in deren Energiezentrale eine Mischung von Müllereiellets und Holzschnitzeln genutzt wird. Der Bauplanung mit Unterstützung digitaler Systeme, mit dem Einsatz von BIM, gehört in Zukunft grosse Bedeutung. Ob ein stark frequentierter Regionalbahnhof erneuert und erweitert werden soll, oder ein überschaubares Spital, in jedem Fall sind die teilweise umfangreichen Rahmenbedingungen in die digitale Arbeit einzufügen und umzusetzen. Dies trifft auf die Transformation des Bahnhofs Lausanne zu, die mit denkmalgeschützten Gebäuden und Hallendächern Lösungen bei laufendem Betrieb finden muss, aber auch auf das Liechtensteinische Landesspital in Vaduz. Am nächsten Schweizer lanertag, der am 10. März 2020 durchgeführt wird, kommen sicherlich wieder neue raxisbeispiele hinzu, damit die Diskussion rund um eine optimale Effizienzsteigerung im lanungs- und Bauprozess weitergeführt werden kann. ■ www.schweizerplanertag.ch


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Mit der Pinch-Software der Hochschule Luzern lassen sich Pinch-Analysen praktisch und kostengünstig durchführen.

Dank dem PinCH-Tool Energiebedarf optimieren ■ Die Pinch-Analyse ist eine Schlüsselmethode, um zu mehr Energieeffizienz und Wirtschaftlichkeit von Industrieprozessen zu gelangen: Vielfach ist eine deutliche Reduzierung des Energiebedarfs um 10 % bis sogar 40 % erreichbar. Die Hochschule Luzern hat die Software «PinCH» entwickelt, womit die praktische und kostengünstige Durchführung von Pinch-Analysen ermöglicht wird. Neu verfügt die Version PinCH 3.0 über Funktionalitäten zur Optimierung von diskontinuierlichen Prozessen und zur Integration von Wärmespeichern. Zwei Ausbildungsangebote, um mehr über die Leistungsfähigkeit des Tools zu erfahren, stehen zur Auswahl. Der eintägige Schnupperkurs zeigt die Möglichkeiten und den Nutzen der Pinch-Analyse und deren Anwendung in der Praxis auf. Dieser Kurs ist ideal für Fachleute aus Ingenieurbüros oder für Fachleute und Entscheidungsträger aus Industrieunternehmen bzw. KMUs, die mit einer Pinch-Analyse in ihrem Betrieb liebäugeln. Der modular aufgebaute und mehrtägige Weiterbildungskurs bietet die Möglichkeit, das vielfältige Pinch-Analysetool vertieft kennenzulernen. Der Kurs besteht aus drei Modulen, die einzeln oder in Kombination besucht werden können. Nach dem Kurs sind die Teilnehmer in der Lage, Pinch-Analysen selbstständig durchzuführen. Schnupperkurs «Anwendung der Pinch-Analyse in der Praxis» Eintägiger Kurs, jeweils 08.30–16.30 Uhr Mi, 10. April 2019 (erste Durchführung) Do, 9. Mai 2019 (zweite Durchführung) Weiterbildungskurs «Energie-Optimierung mit Pinch-Analyse» Modul 1: Grundlagen der Pinch-Methode (26.–27. September 2019) Modul 2: Anwendung und Vertiefung (24.–25. Oktober 2019) Modul 3: Fortgeschrittene Themen (21.–22. November 2019) ■ Hochschule Luzern, PinCH-Stützpunkt pinch@hslu.ch www.pinch-analyse.ch www.hslu.ch/t-weiterbildung › Fachkurse › Suche «Pinch»


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Das Alsoft-Team: Roland Nett, Kim Rüedi, Max Schwäble, Stefanie Cavelti, Fredy Zogg, Ursula Foffa-Wilhelm, Daniel Altenburger, Claudio Foffa, Roman Müller, Beat Caspar, Yannick Liesch, Dolores Menegon, Philipp Ott, Ruth Ackermann, Sandro Castellazzi, Priska Bläsi, Martina Caspar, Katja Patt.

30 Jahre Alsoft Informatik AG ■ Mit den neusten Optionen der Software «ALBAU» lassen sich Kundenrapporte, Arbeitszeiten und Spesen im Nu erfassen. Mit massgeschneiderten Funktionen bearbeitet man von unterwegs Kundenaufträge, einfach via Tablet oder Smartphone. Die mobil erfassten Daten stehen dem Backoffice sofort zur Verfügung. Eine Software und jeder Chef oder Projektleiter weiss, wo was läuft, bis wann welche Arbeiten erledigt werden müssen und kann Änderungen direkt seinem Monteur weitergeben. Alle sind auf dem gleichen Stand und behalten den Überblick. Ob Ausschreibungen,

Kostenvoranschläge, Kundenrapporte, Arbeitszeiten oder Zeitaufwände, Monteurauslagen und allgemeine Kundeninformationen, die Software Albau führt alle Angaben übersichtlich zusammen. Das innovative Gesamtprogramm Albau ist in der ganzen Schweiz über 1000 Mal im Einsatz und gehört damit zu den führenden Anbietern im Bereich Haustechnik.

einer einfachen 1-Zimmer-Wohnung in Paspels. Was im Kleinen begann, entwickelte sich kontinuierlich zu der Firma, die sie heute ist: die Alsoft Informatik AG mit über 20 Mitarbeitenden. Mit innovativen Technologien bietet sie als IT-Generalunternehmen Gesamtlösungen an, als Spezialist für Netzwerkfähigkeit, Datenverarbeitung, Performance und Datenverwaltung.

gen Domleschg, die über 30-jährige Firmengeschichte und die familiäre Firmenkultur. Zur Feier des Jubiläums wurde die gesamte Belegschaft mit ihren Familien für vier Tage nach Hamburg eingeladen. Gemeinsame Erinnerungen, darunter der Besuch der Elbphilharmonie, und gemütliche Stunden in der deutschen Metropole festigen den Zusammenhalt für die nächsten 20 Jahre. ■

Ganz klein angefangen … Vor 30 Jahren hatten die beiden heutigen Inhaber und Geschäftsführer Claudio Foffa und Beat Caspar zusammen mit dem Firmengründer Markus Alig ihr Büro in

Grund zum Feiern Der Stolz der Firma bleibt die eigens entwickelte Software Albau. Das Einzigartige an Alsoft sind die geografische Lage, in der 500Seelen-Gemeinde Paspels im sonni-

ALSOFT Informatik AG Tel. 081 650 10 10 www.alsoft.ch


Neuer Bereichsleiter Kundendienst bei Weishaupt AG ■ Sandro Kummer (33) hat am 1. September 2018 die Leitung des Kundendienstes bei der Firma Weishaupt AG, einem der führenden Schweizer Hersteller von Heizsystemen, übernommen. Herr Kummer ist gelernter Sanitärmonteur mit langjähriger Berufserfahrung als Servicetechniker. In den letzten Jahren in leitender Funktion als Kundendienstleiter bei einer Installationsfirma auf dem Platz Zürich mit rund 120 Angestellten. Berufsbegleitend absolvierte Herr Kummer erfolgreich die Weiterbildung zum Technischen Kaufmann mit eidg. FA und zum Dipl. Betriebswirtschafter HF. Sandro Kummer nimmt seine neue Herausforderung wahr und ist stolz auf die Flexibilität des Weishaupt-Services. Wenn Not am Mann ist – Weishaupt ist zur Stelle. Der technische Kundendienst steht Weishaupt-Kunden 24 Stunden, 7 Tage die Woche zur Verfügung. Der Notfalldienst ist damit gewährleistet, ganz nach dem Motto «Wir sind da, wo Sie uns brauchen». ■

Sandro Kummer.

Weishaupt AG Tel. 044 749 29 29 www.weishaupt-ag.ch

Cipag stellt Betrieb ein ■ Cipag, Anbieterin multienergetischer Systeme für Heizung und Warmwasserbereitung mit Standorten in Puidoux, Oensingen und Sigirino stellt per Ende März 2019 den Betrieb ein. Das Unternehmen ist eine Tochtergesellschaft der Elcotherm AG und gehört damit wie diese zur italienischen Ariston Thermo Group, Weltmarktführerin bei Warmwasserbereitern und unter Europas Top 4 bei Wohnraumheizungen. Von der Schliessung sind 26 Arbeitsplätze betroffen. Wie viele davon von der Elcotherm AG übernommen werden, ist noch offen. Die Ariston Thermo Group reagiert mit der Betriebseinstellung auf den hohen Wettbewerbs- und Kostendruck in den Märkten. Trotz erheblicher Investitionen im Verlaufe der letzten Jahre gelang es nicht, Cipag aus der Verlustzone zu führen. Zudem besitzt Ariston in der Schweiz mit der Domotec AG ein weiteres Unternehmen, das in nahezu identischen Geschäftsfeldern wie Cipag tätig ist, jedoch als Marktführerin im Bereich Warmwasserbereitung über bessere Perspektiven verfügt. Die Fokussierung auf dieses Unternehmen verspricht einen optimalen Einsatz der vorhandenen Ressourcen, stärkt die Wettbewerbsposition der Gruppe und eröffnet neue Möglichkeiten, den Kundennutzen zu erhöhen. Die laufenden Verpflichtungen der Cipag werden wie geplant erfüllt. Service und Wartung ihrer Systeme werden wie bisher durch die Elcotherm AG ausgeführt, deren Aktivitäten insgesamt von der Betriebseinstellung nicht berührt werden. Für die 160 Mitarbeitenden der Elcotherm AG in der Romandie bzw. des Regionalcenters West in Puidoux sowie für deren Kunden ändert sich somit nichts. ■ www.elco.ch


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Meier Tobler: Geschäftsjahr 2018 im Rahmen der Erwartungen

Zusammenschluss auf Erfolgskurs Meier Tobler schliesst das Geschäftsjahr 2018 im Rahmen der Erwartungen ab und weist einen Nettoumsatz von 537,9 Mio. Franken aus. Das Marktumfeld war äusserst herausfordernd, vor allem in der Wärmeerzeugung spürte Meier Tobler den Konkurrenzdruck auf Absatz und Preise. Rund ein Fünftel des Gesamtumsatzes wurde in den 46 Meier Tobler Marchés erwirtschaftet. dem Budget. Die Aufschaltung der integrierten IT- lattform ist für das zweite Quartal 2019 vorgesehen.

Änderungen in der Geschäftsleitung CFO Matthias Ryser hat sich entschieden, das Supply Chain Management von Albrecht Hänel zu übernehmen, der per Ende 2019 in den Ruhestand tritt. Neuer CFO ab 1. August wird Lukas Leuenberger. Dementsprechend wird die Konzernleitung von Meier Tobler ab 1. August 2019 von CEO Martin Kaufmann und CFO Lukas Leuenberger gebildet.

Beliebte Tobler Marchés

Geschäftsleitung 2019 der Meier Tobler, * Konzernleitung, ** erweiterte Geschäftsleitung.

Franz Lenz

■ Die seit dem 1. Januar 201 zusammengeführten Vertriebs- und Serviceorganisationen zeigten Anlaufschwierigkeiten. Die Etablierung der neuen rozesse benötigte mehr Zeit als erwartet. Aber die im Sommer eingeleiteten Korrekturmassnahmen führten im vierten Quartal 201 zu ersten Verbesserungen, wodurch der Umsatzrückgang abgeschwächt werden konnte. Vor allem in der rozessqualität, der Kundenbetreuung und der Dienstleistungsqualität

wurden Fortschritte erzielt. Die Korrekturmassnahmen werden im laufenden Jahr konsequent weitergeführt.

Zusammenschluss auf Erfolgskurs Die Integration der personellen Organisation, der rozesse und der IT-Systeme sei auf Kurs und sollte bis Mitte 2019 abgeschlossen sein, erklärte CEO Martin Kaufmann anlässlich der Bilanzressekonferenz vom 21. Februar. Die im Zusammenhang mit der Integration stehenden Einmalkosten entsprechen

In jedem Marché steht ein Sortiment von durchschnittlich 3500 Produkten zur Verfügung. (Bild: Meier Tobler)

201 haben die zurzeit Meier Tobler March s über 100 Millionen Franken Umsatz erwirtschaftet. Das zeigt, wie beliebt die grösste B2B-Ladenkette der Schweiz bei den Installateuren ist, den wichtigsten Meier Tobler Kunden. Ihnen steht in jedem March ein sofort verfügbares Sortiment von durchschnittlich 500 rodukten zur Verfügung. Im Sommer wächst die Ladenkette um den neuen Standort Bulle FR.

Marchés und e-Shop: die perfekte Ergänzung Die March s werden perfekt durch den Meier Tobler e-Shop ergänzt. Artikel können bequem online bestellt und entweder in den Betrieb, auf die Baustelle oder in den March geliefert werden. Neu lassen sich bestellte Artikel noch schneller und schlanker liefern Kunden im Einzugsgebiet der March s BaselDreispitz, Carouge, Lamone und Zürich-Hard können sich testweise während des Zeitfensters von bis 22 Uhr direkt aus dem March durch den neuen Lieferdienst beliefern lassen. Ein weiterer wichtiger Schritt, um die Attraktivität der March s weiter zu steigern, ist der Ausbau im Bereich des Sanitär-Sortiments Bis Mitte Jahr werden einige March s zu Servicepoints KWC und halten alle Ersatzteile für KWC-Armaturen verfügbar. ■ www.meiertobler.ch


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Anmeldefrist 15. April 2019

Schweizer Solarpreis 2019: jetzt anmelden ! Seit 1991 verleiht die Solar Agentur Schweiz (SAS) den Schweizer Solarpreis für die besten Solaranlagen, die klimagerechtesten PlusEnergieBauten® (PEB) sowie an die engagiertesten Persönlichkeiten im Solarbereich. Architekten, Bauherren und Fachleute sind auch in diesem Jahr aufgerufen, sich um den prestigeträchtigen Schweizer Solarpreis 2019 zu bewerben. ■ In der Schweiz werden immer mehr PlusEnergieBauten® (PEB) erstellt. Dank effizienter Bauweise und solargenutzter Dächer und Fassaden decken sie nicht nur ihren gesamten Jahresenergiebedarf für Warmwasser, Heizung und Strom selbst. Diese Bauten erzeugen zusätzlich Solarstromüberschüsse, die entweder an das öffentliche Stromnetz abgegeben oder zum Aufladen der Elektrofahrzeuge genutzt werden. Beim Solarpreis 2018 wurden Wohn- und Geschäfts-PEB mit einer CO2-freien Eigenenergieversorgung bis zu 557 % ausgezeichnet. Diese Zahl veranschaulicht das enorme Energiepotenzial, welches mit dem neusten Stand der Technik im Gebäudebereich ausgeschöpft werden kann. Solarbetriebene PEB sorgen für eine ökonomische und klimakompatible CO2-freie Energiewende.

Organisation Schweizer Solarpreis Die Solar Agentur Schweiz lancierte 1990 mit dem damaligen Energieminister Bundesrat Adolf Ogi den Schweizer Solarpreis mit dem Ziel, die erneuerbaren Energien und insbesondere die Sonnenenergie zu fördern. Der Schweizer Solarpreis wird seit 1991 jährlich verliehen. Der Europäische Solarpreis wird seit 1994 verliehen. CoPräsidenten der Solar Agentur sind NR P. Seiler Graf, Zürich, NR Ch. Eymann, Basel-Stadt, und NR L. Müller, Luzern. Geschäftsführer der Solar Agentur ist der Jurist Gallus Cadonau.

Jetzt anmelden Innovative Solarbauten und Energieanlagen sowie engagierte Persönlichkeiten und Institutionen, die sich besonders für erneuerbare Energien einsetzen, können noch bis zum 15. April 2019 angemeldet werden. Anmeldeberechtigt sind energieeffiziente Gebäude und Anlagen (Sonnen-, Holz- und Biomasseenergie), die zwischen dem 1.1.2017 und 15.4.2019 in Betrieb genommen wurden bzw. werden. Die schönsten PlusEnergieBauten werden mit dem renommierten Norman Foster Solar Award und evtl. mit dem Europäischen Solarpreis ausgezeichnet. Der Schweizer Solarpreis 2019 wird in folgenden drei Kategorien im Herbst 2019 in Genf verliehen: • Personen/Institutionen: Natürliche/juristische Personen, Gemeinden/Kantone • Gebäude: Neubauten, Sanierungen und PlusEnergieBauten® • Anlagen: Thermische Sonnenkollektoren, Photovoltaikanlagen, Biomasse- und Umweltwärmeanlagen. Anmeldefrist 15. April 2019 Die Anmeldung/Teilnahme ist kostenlos. Anmeldeformulare, Teilnahmebedingungen und das Solarpreis-Reglement findet man auf www.solar-

agentur.ch. Die Anmeldefrist läuft bis zum 15. April 2019 (Datum des Poststempels). Für weitere Auskünfte stehen gerne zur Verfügung: Gallus Cadonau, Geschäftsführer, und Mandy Beeli, wissenschaftliche Mitarbeiterin bei Solar Agentur Schweiz. ■ Solar Agentur Schweiz Tel. 044 252 40 04 info@solaragentur.ch, www.solaragentur.ch

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Die Witterung im 4. Quartal 2018 (Oktober, November, Dezember)

Herbstquartal mit anhaltender Trockenheit Andreas Walker

■ Sonniger Oktober mit kaltem Ende

E

Der Oktober begann sehr unfreundlich. Ein markanter Kaltlufteinbruch beendete die warme Septemberperiode und brachte für den Monatsanfang kühles Wetter. Am . Oktober führte ein Tief über Norditalien feuchte Luft zur Alpensüdseite und auf der Alpennordseite blies ein schwacher Föhn. Am Tag darauf brachte ein Tief über Frankreich in der Westschweiz etwas Regen. Vom . bis zum 17. Oktober lag unser Land im Einflussbereich eines kräftigen Hochdruckgebiets über Osteuropa. Unmittelbar anschliessend an das Osteuropahoch dehnte sich am 1 . Oktober ein Atlantikhoch nach Mitteleuropa aus. Es war im ganzen Land bis zum 2 . Oktober wetterbestimmend. Am 2 . und 25. Oktober lag die Schweiz am Ostrand des Atlantikhochs in einer kräftigen Nordwestströmung. Auf der Alpensüdseite fegte der Nordföhn durch die Tä-

ler. Er trieb am 2 . die Temperaturen auf neue Oktoberhöchstwerte. LocarnoMonti registrierte mit einem Tagesmaximum von 0,5 Grad den ersten Hitzetag im Oktober in der Schweiz. Auf den 27. Oktober erfolgte mit einem kräftigen Kälteeinbruch eine massive Wetterumstellung, welche sich auf der Alpensüdseite bereits am 2 . Oktober durch ausgedehnte Bewölkung ankündigte. Mit einer kräftigen Südwestströmung floss mildfeuchte Luft zur Alpensüdseite, während die Alpennordseite aus Nordosten von Kaltluft erfasst wurde. Auf der Alpensüdseite fielen innerhalb von drei Tagen verbreitet 200 bis 00 mm Niederschlag. Das westliche Tessin verzeichnete sogar Werte zwischen 00 und 20 mm. Am östlichen Alpennordhang sank die Schneefallgrenze regional bis auf 500 Meter. So klangen die letzten Oktobertage trüb aus. Allerdings führte aufkommender Föhn zu einem schnellen Ansteigen der Temperaturen und so erreichte der letzte Oktobertag auf der Alpennordseite wieder angenehme Temperaturen. Nach Angaben

Das über Monate konstante Niederschlagsdefizit wurde im Oktober deutlich sichtbar. Der Lac des Brenets im Jura (NE), an der Landesgrenze zwischen der Schweiz und Frankreich, war im Oktober ganz ausgetrocknet. (Bilder: Andreas Walker)

von MeteoSchweiz lag mit Grad die Oktobertemperatur landesweit 1,5 Grad über der Norm 19 1–2010. Die Niederschläge im Oktober variierten zwischen Alpennordseite und Alpensüdseite beträchtlich. Während auf der Alpensüdseite satte 1 des langjährigen Mittels registriert wurden, erreichte die Alpennordseite nur gerade . In der ganzen Schweiz wurde wiederholt eine deutlich überdurchschnittliche Sonnenscheindauer registriert.

Warmer und sehr trockener November

Vom 1. bis zum 1 . November befand sich unser Land fest in der Hand von Tiefdruckgebieten, die veränderliches Wetter brachten. Dabei lagen die Tiefdruckzentren abwechselnd über dem Atlantik oder über dem westlichen Mittelmeer und lösten über dem Alpenraum Süd- oder Südwestströmungen mit häufigem Föhn aus. Am Alpennordhang war der Föhn ein Dauergast. Chur als klassischer Föhnstandort registrierte vom 1. bis zum 1 . November ausser am 2. November an allen Tagen Föhntätigkeit. Vom 1 . bis zum 1 . November wurden Hochdruckgebiete zunächst über Ostund anschliessend über Nordeuropa in der Schweiz wetterbestimmend. Sie sorgten für hartnäckigen Hochnebel mit Obergrenzen von bis 1700 Meter, der sich tagsüber nur teilweise auflöste. Am Abend des 1 . Novembers wurde unser

Standorte der in der Tabelle aufgeführten Klimastationen.


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Land von feuchter Kaltluft aus Osten erfasst. Der 19. und 20. November brachten beidseits der Alpen etwas Schnee bis in tiefe Lagen. Am 21. November überquerte eine schwache Störungszone die Schweiz von West nach Ost, dabei fiel nur wenig Niederschlag in der Westschweiz.

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Ab dem 22. November lösten erneut Tiefdruckgebiete über Westeuropa Südwestströmungen über dem Alpenraum aus. So brachte der Föhn am 2 . und 2 . November noch einmal warmes und trockenes Wetter, während auf der Alpensüdseite in Höhenlagen über 1500 Meter 20 bis 0 Zentimeter

Neuschnee fiel. Die letzte Novemberwoche verlief eher trüb und wechselhaft, wobei die Temperaturen immer noch überdurchschnittlich warm waren. Nach Angaben von MeteoSchweiz zeigte sich der No-

Klimadaten im vierten Quartal 2018 Lufttemperatur °C m ü.M.

Mittel

abs. Min.

Heizgradtage

Sonne

Heiztage 20 °C/12 °C Summe HT HGT h

Globalstrahlung

Norm %

Mittel W/m²

Windstärke Mittel km /h

Niederschlag

Max. km/h

Summe mm

Oktober Adelboden Basel/Binningen Bern/Zollikofen Buchs/Aarau Chur Engelberg Genève-Cointrin Lugano Luzern Neuchâtel Pully Samedan Sion St. Gallen Zürich/Fluntern (SMA)

1320 316 553 387 556 1036 420 273 454 485 456 1709 482 776 556

8.7 11.8 10.2 10.7 12.6 8.9 12.3 15.3 11.1 12.1 12.8 4.9 12.4 10.8 11.2

-1.7 0.7 -0.9 -7.0 0.1 -1.3 1.8 7.7 0.8 2.1 3.0 -8.4 3.1 0.3 0.5

25 16 21 18 14 24 12 2 14 12 10 31 13 18 16

308 178 239 201 157 301 131 19 164 138 115 467 137 219 188

155 157 176 144 160 157 173 167 134 183 186 157 200 151 171

128 151 155 170 119 137 155 120 137 185 145 112 127 151 168

126 107 114 103 119 115 114 108 98 113 116 120 130 101 104

5 5 5 4 10 8 8 7 5 8 7 10 7 7 6

66 58 69 64 76 96 54 129 37 84 60 95 64 86 62

58 41 40 43 118 125 28 240 53 32 27 174 38 71 49

1320 316 553 387 556 1036 420 273 454 485 456 1709 482 776 556

3.7 6.3 5.0 5.5 7.9 3.8 6.9 9.7 6.1 6.0 7.4 -0.8 6.8 4.9 5.4

-6.6 -2.4 -3.0 -3.6 -2.8 -6.5 -0.7 2.1 -0.8 -0.5 0.4 -15.8 -2.4 -3.3 -1.9

30 30 30 30 23 28 30 21 30 30 30 30 28 27 30

491 412 451 436 324 475 392 245 417 420 377 623 381 434 440

97 65 50 31 114 53 27 43 35 28 47 78 100 48 49

116 96 74 71 123 87 43 39 67 50 59 73 102 82 83

76 50 48 37 78 50 40 43 40 36 52 69 70 45 42

5 7 5 3 10 6 6 4 4 6 5 5 5 6 5

63 50 68 61 74 89 53 65

12 34 24 13 13 9 73 194 15 40 50

1320 316 553 387 556 1036 420 273 454 485 456 1709 482 776 556

1 5.0 3.2 4.2 2.9 0.8 4.9 5.5 4.1 4.4 5.1 -7.1 2.9 2.5 3.5

-11.8 -4.9 -5.5 -4.7 -6.1 -12.9 -3.6 -1.6 -5.4 -2.4 -2.7 -25.4 -6.0 -6.6 -4.6

31 30 31 31 31 31 31 31 31 31 31 31 31 31 31

591 459 522 490 531 594 469 450 493 484 462 841 530 544 513

66 40 38 20 76 25 34 128 26 33 52 78 55 36 35

84 78 77 66 94 81 71 119 70 85 89 76 81 85 85

48 31 34 26 47 28 34 63 29 30 36 61 39 32 31

8 9 7 7 8 6 8 6 6 12 6 6 5 9 10

80 84 82 71 71 91 90 92 99 91 55 77 57 94 99

November Adelboden Basel/Binningen Bern/Zollikofen Buchs/Aarau Chur Engelberg Genève-Cointrin Lugano Luzern Neuchâtel Pully Samedan Sion St. Gallen Zürich/Fluntern (SMA)

53 46 46 48 78 55

7 19 17

Dezember Adelboden Basel/Binningen Bern/Zollikofen Buchs/Aarau Chur Engelberg Genève-Cointrin Lugano Luzern Neuchâtel Pully Samedan Sion St. Gallen Zürich/Fluntern (SMA)

258 99 124 146 159 213 112 9 113 146 163 46 111 142 158

Aufgrund der veränderten Messbedingungen (z. B. im Zusammenhang mit dem Übergang vom bisherigen automatischen Messnetz ANETZ zum neuen SwissMetNet SMN) kann es sein, dass an einzelnen Stationen Normwerte und aktuelle Messwerte nicht mehr vergleichbar sind. Sonnenscheindauer Mittel: Monatssumme in Prozent des langjährigen Mittels (1981–2010). (Quelle: MeteoSchweiz)

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vember im Mittel über die ganze Schweiz 1, Grad milder als die Norm 19 1–2010. Mit dem November endete der landesweit drittwärmste Herbst seit Messbeginn. Während auf der Alpensüdseite die Niederschlagssummen im November deutlich über der Norm lagen, zeigte sich der November vor allem in der Zentral- und Ostschweiz ausgesprochen trocken. An den Messstandorten St. Gallen und Zürich fielen weniger als 0 rozent der Niederschläge. Entlang des zentralen und östlichen Alpennordhangs blieben die Werte gebietsweise sogar unter 20 rozent der Norm. Viele Föhnlagen verursachten auf der Alpennordseite sonniges und warmes Wetter, auf der Alpensüdseite brachte der Föhn hingegen eine extreme Sonnenarmut.

Sturm und Regen im Dezember

Am Mittag des 1. Oktobers entstand als Folge der kühlen labilen Luft, die über den warmen Bodensee strömte, eine Wasserhose zwischen Altenrhein und Rorschach SG. Der weiterhin andauernde Niederschlagsmangel im Oktober zeigte sich am Bodensee sehr auffällig durch einen Pegelstand, der Mitte Oktober etwa so tief lag wie normalerweise das Minimum Ende Februar. Im Bild das Strandbad Hörnlibuck in Rorschacherberg SG.

Der Dezember begann mit sonnigem Hochdruckwetter. Ab dem 2. Dezember wurde die Witterung unbeständig und bis zum 9. Dezember führten kräftige Westwinde immer wieder Niederschlagszonen über unser Land, die unbeständiges Wetter brachten. Insgesamt war das erste Monatsdrittel von kräftigen West- und Nordwestströmungen geprägt, die immer wieder stürmische Winde brachten. Dabei wurde die nasse Witterung oft von stürmischen Winden begleitet. Die Windspitzen erreichten im Flachland der Alpennordseite an mehreren Tagen 70 bis 90 km h. In den Bergen stiegen sie auf 1 0 bis 150 km h, vereinzelt auch auf über 1 0 km h. Am 10. und 11. Dezember floss aus Nordwesten und Norden kühle Luft in unser Land. Am Alpennordhang fielen oberhalb von 1 00 m rund 0 bis 50 cm Neuschnee. Vom Abend des 10. bis zum Morgen des 11. Dezembers schneite es auch bis in tiefe Lagen. Vom 12. bis zum 15. Dezember zog ein umfangreiches Hochdruckgebiet von Nord- nach Nordosteuropa. An dessen Südrand floss mit einer Bisenströmung kalte Festlandluft aus Osteuropa zur Schweiz und brachte winterliche Temperaturen von deutlich unter 0 Grad. In Muldenlagen der Alpen wurden sogar –20 bis –25 Grad, lokal auch – 0 registriert. Ab der zweiten Monatshälfte setzten wieder Westwinde ein, die unbeständiges und regnerisches Wetter verursachten. Vom 21. bis zum 2 . Dezember erreichten die Winde Sturmstärke. Im Flachland erreichten die Windspitzen 90 km h, in den Bergen 150 km h. Dazu gab es kräftige Niederschläge und die Schneefallgrenze stieg auf 1500 bis 2000 Meter. ünktlich zu Weihnachten endete das turbulente Wetter. Ein Hoch über Westeuropa sorgte für ruhige Weihnachtstage mit sonnigem Bergwetter. In den Niederungen lag der klassische winterliche Hochnebel, der sich teilweise auflöste. Die letzten


Die Trockenheit dauerte weiter an und Seen und Flüsse wiesen an vielen Orten weiterhin sehr tiefe Pegel auf. Die Thur bei Bischofszell TG war im November nur noch ein Rinnsal.

Dezembertage waren trüb und kühl und das alte Jahr klang unter einer winterlichen Nebeldecke aus. R Nach Angaben von MeteoSchweiz war der Dezember landesweit 1,5 Grad zu warm im Vergleich zur Norm 19 1–2010. Auf der Alpennordseite und in den Alpen erreichten die Niederschlagssummen verbreitet 150 bis über 200 rozent. Auf der Alpensüdseite blieb der Dezember regional hingegen extrem niederschlagsarm. So erhielt das Südtessin nur gerade 11 rozent der Norm. In den übrigen Gebieten der Alpensüdseite bewegten sich die Werte meist zwischen 20 und 50 rozent der Norm. Die Sonnenscheindauer erreichte auf der Alpennordseite fast überall unterdurchschnittliche Werte, während sie auf der Alpensüdseite deutlich über der Norm lag. ■ uelle: MeteoSch eiz, limabulletins

Ein Hoch über Westeuropa sorgte für ruhige Weihnachtstage mit sonnigem Bergwetter. In den Niederungen lag der klassische winterliche Hochnebel, der sich teilweise auflöste. Im Bild: Nebelbogen an der Nebelgrenze am 26. Dezember auf dem Fünfländerblick (SG).


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Antonin Guez neuer CEO von «Engie Schweiz» ■ Guez übernimmt per 1. April 2019 die Funktion von Wolfgang Schwarzenbacher. Antonin Guez leitet bereits seit Januar 2018 den Geschäftsbereich Gebäudetechnik und hat davor bei verschiedenen internationalen Unternehmen sowohl in operativen wie strategischen Funktionen gearbeitet, u. a. beim Zementhersteller Lafarge (heute Lafarge-Holcim) oder bei Schneider Electric. Antonin Guez ist gebürtiger Franzose und hat in Frankreich ein Ingenieurstudium absolviert. Seine Ausbildung hat er mit einem Master of Science am Georgia Institute of Technology in den USA vervollständigt. Später hat er an der INSEAD Busi-

ness School einen MBA absolviert. Nachfolger von Antonin Guez als Leiter Gebäudetechnik wird Patrik Maier. Er wird in seiner neuen Funktion Einsitz in der Geschäftsleitung von Engie Services AG nehmen. Wolfgang Schwarzenbacher fokussiert sich per April auf sein Mandat im Verwaltungsrat von Engie Services AG. Er hat das Unternehmen während acht Jahren in einem anspruchsvollen Umfeld geführt: «Ich bin stolz auf das gemeinsam Erreichte. Ich wünsche meinem Nachfolger viel Erfolg und bleibe dem Unternehmen als Verwaltungsrat weiterhin verbunden.» ■

Engie Services AG Tel. 044 387 85 00 www.engie.ch

Patrik Maier wird ab 1. April 2019 neu Leiter Gebäudetechnik bei Engie Services AG.

Wolfgang Schwarzenbacher mit seinem Nachfolger Antonin Guez, ab 1. April 2019 neuer CEO von Engie Schweiz.

Soltop: News Day im Mai 2019

■ Die Soltop Schuppisser AG lädt ein zu ihrem News Day 2019, am 16. Mai zum Experten-Tag und am 18. Mai zum Endkunden-Tag. Programm Experten-Tag, Donnerstag, 16. Mai 2019, 13–18 Uhr Fachvorträge: 13.30 Uhr: Autarkielösungen (Jonas Högger, Bruno Müller), 14.30 Uhr: Legionellen und Lösungen (Michel Haller/SPF, Ueli Frei/Soltop), 15.30 Uhr: Umsetzung MuKEn, mit Insiderinformationen von Kantonsrat Christoph Ziegler (ZH), aktueller Stand der Kantone.

Rahmenprogramm: Wärmepumpen-Highlights 2019 (neue, flüsterleise Kompaktwärmepumpen zum Heizen und Kühlen, Sole-Wärmepumpen bis 64 kW Heizleistung), intelligentes Energiemanagement-System (Optimierung des Eigenverbrauchs von PV-Wärmepumpensystemen), Elektromobilität (Fahrzeuge, Ladestationen und Carport, Testfahrten mit Elektrofahrzeugen), Komplettpakete für Ein- und Mehrfamilienhäuser mit hoher Autarkie (Paketlösungen mit PV, Batterie, Wärmepumpen und Speicher), Einsicht in die Energiedach-Produktion «Made in Elgg» (Fertigung von PV-Unterkonstruktionen), Infostand MuKEn (Zusammenfassung der kantonalen Lösungen, Stand der kantonalen Energiegesetze), Speicherlösung für Strom und Wärme (Batterie- und Speicherlösung im Betrieb), leckere Grilladen und kühle Getränke (regionale Produkte, frisch zubereitet).

Programm Endkunden-Tag, Samstag, 18. Mai 2019, 8.30–12 Uhr Fachvorträge: 09.30 Uhr: Energiemanagement im EFH (15 Minuten), 10.30 Uhr: Heizungssanierung mit Wärmepumpen (15 Minuten). Rahmenprogramm: Einsicht in die Produktion

«Made in Elgg» (Fertigung von Bauteilen und Kollektoren), Wärmepumpen-Highlights 2019 (neue, flüsterleise Kompaktwärmepumpen zum Heizen und Kühlen, Sole-Wärmepumpen bis 64 kW Heizleistung), intelligentes Energiemanagement-System, Komplettpakete für Ein- und Mehrfamilienhäuser mit hoher Autarkie, Elektromobilität (Fahrzeuge, Ladestationen und Carport, Besichtigung neuer Elektrofahrzeuge), Infostand MuKEn und Fördergelder (Zusammenfassung der kantonalen Lösungen, Stand der kantonalen Energiegesetze), EnergiedachKaffeebar.

Anfahrt und Anmeldung Anfahrt: Soltop Schuppisser AG, St. Gallerstrasse 3+5a, 8353 Elgg. Auch bequem per ÖV erreichbar: nur zwei Gehminuten vom Bahnhof Elgg. Anmeldung: unter www.soltop.ch, per Mail an info@soltop.ch oder telefonisch. ■ Soltop Schuppisser AG Tel. 052 397 77 77 www.soltop.ch



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Neuer CEO bei Siemens Schweiz ■ Der Vorstand der Siemens AG hat Matthias Rebellius (54) zum neuen Chief Executive Officer (CEO) der Regionalgesellschaft Siemens Schweiz ernannt. Er tritt Anfang April 2019 die Nachfolge von Siegfried Gerlach an, der mit 65 Jahren in den Ruhestand tritt. Matthias Rebellius ist gleichzeitig auch Chief Operating Officer (COO) von Smart Infrastructure (SI), der neuen Operating Company der Siemens AG. Ab April 2019 werden vom globalen SI-Headquarter in Zug die weltweit 70 000 Mitarbeitenden geführt, die in den Bereichen Gebäudetechnik und Energieverteilung tätig sind. Mit einem Geschäftsvolumen von rund 14 Milliarden Euro ist SI eines der

weltweit grössten industriellen Headquarters mit Sitz in der Schweiz. «Siemens ist bereits seit 125 Jahren in der Schweiz aktiv», sagt Matthias Rebellius. «Dank unseres breiten Portfolios und unseres Know-hows bei der Digitalisierung werden wir hier auch in den kommenden Jahrzehnten eine prägende Rolle spielen. Zudem ist die Tatsache, dass wir die weltweiten Geschäfte von Smart Infrastructure von Zug aus führen, natürlich sehr positiv für unser Land.» Matthias Rebellius leitete in den vergangenen vier Jahren die global tätige Siemens-Division Building Technologies (BT). Unter seiner Führung haben sich die Gebäude-

technik-Aktivitäten zu einem der wichtigsten Ergebnisträger der Siemens AG entwickelt. Der gelernte Diplom-Ingenieur arbeitete schon vorher fast zehn Jahre in der Schweiz. Anschliessend war Rebellius von 2012 bis 2015 in den USA tätig und für die BT-Geschäfte in der gesamten Region Amerika verantwortlich. Siemens beschäftigt in der Schweiz mehr als 5700 Mitarbeitende an über 20 Standorten und ist damit einer der grössten industriellen Arbeitgeber. Eine starke Marktstellung hat das Unternehmen hierzulande vor allem in den Bereichen Gebäude- und Energietechnik, Industrieautomatisierung und Antriebstechnik, in der Bahn-

Matthias Rebellius, der neue CEO von Siemens Schweiz.

automatisierung sowie in der Strassenverkehrs- und Medizintechnik. ■ Siemens Schweiz AG www.siemens.ch

Neuer Geschäftsleiter der Geberit Vertriebs AG ■ Der bevorstehende Markenwechsel von Keramag zu Geberit und die Lancierung der ersten neuen integrierten Produkte «Geberit

Hanspeter Tinner geht nach 10 Jahren als Geschäftsführer der Geberit Vertriebs AG in Pension.

ONE» stellen einen bedeutenden Meilenstein in der Geberit Geschichte dar. Der bisherige Geschäftsführer Hanspeter Tinner nahm dies zum Anlass, die Leitung der Schweizer Vertriebsgesellschaft in jüngere Hände zu übergeben. Die Nachfolge als Geschäftsführer der Geberit Vertriebs AG wird am 1. April 2019 Reto Bättig übernehmen. Reto Bättig ist seit März 2013 bei Geberit tätig, zuerst im Bereich als Projektleiter Strategische Planung der Geberit-Gruppe und seit September 2016 als Leiter Vertrieb Privatkunden, Fachberatung und Kundendienst der Geberit Vertriebs AG. Reto Bättig schloss 2007 sein Masterstudium an der Universität St. Gallen in quantitativer Ökono-

mie und Finanzen sowie 2011 den Master in «Management Science and Engineering» an der Stanford Universität in Kalifornien ab. 2013

trat er bei Geberit als Projektleiter ein. Dabei war Bättig die letzten rund zwei Jahre mit der Akquisition und Integration der Sanitec beschäftigt. Dabei unterstützte er die Verantwortlichen der europäischen Vertriebsgesellschaften bei der Integration, Reorganisation und den Vorbereitungen zur Erzielung von Umsatzsynergien. ■ Geberit Vertriebs AG Tel. 055 221 67 59 www.geberit.ch

Reto Bättig, seit September 2016 Leiter Vertrieb Endkunden, wird ab April 2019 neuer CEO der Geberit Vertriebs AG


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Ineltec 2019 abgesagt ■ Die MCH Group wird die für September 2019 geplanten Fachmessen «ineltec» und «sicherheit» nicht durchführen. Als Grund wird die mangelnde Akzeptanz der Branche gegenüber den beiden klassischen Fachmessen angeführt. Die seit Frühjahr 2018 geführten Gespräche mit Branchenvertretern seien vielversprechend gewesen und das Messekonzept mit der parallelen Durchführung der bei-

den Messen im Markt gut aufgenommen worden, schreibt MCH Group als Veranstalter dieser zwei Fachmessen. Bis im Dezember 2018 hatten sich namhafte Key-Aussteller für eine Teilnahme ausgesprochen, sodass die Hallen Schritt für Schritt eingeteilt wurden. Rund sieben Monate vor dem offiziellen Messetermin erteilten nun die wichtigsten und grössten Aussteller eine definitive Absage. Als Grund

nannte man u. a. das aktuelle Messekonzept, welches in den Zielmärkten zu wenig Relevanz habe. Der Messeveranstalter will sich nun auf die Konzeption eines neuen Formats mit verbesserter Ansprache bevorzugter Zielgruppen konzentrieren. ■ MCH Messe Schweiz (Basel) AG Tel. 058 206 32 04 www.ineltec.ch www.mch-group.com

Solarmarkt GmbH ist «Top PV Zulieferer» ■ Die Solarmarkt GmbH erhält zum zweiten Mal hintereinander das Siegel «Top PV Zulieferer Grosshandel». Damit wurde das Unternehmen für seine Geschäftsaktivitäten auf dem Schweizer Markt ausgezeichnet. Die Vergabe der Siegel beruht auf einer vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut EuPD Research durchgeführten Befragung von insgesamt 142 Installateuren. Die im diesjährigen PV InstallerMonitor veröffentlichten Ergebnisse bescheinigen Solarmarkt GmbH eine herausragende Position im Schweizer Modul-, Wechselrichter- und Speichervertrieb sowie eine überdurchschnittliche Kundenzufriedenheit. «Wir danken den Kunden für das Vertrauen in unsere Dienstleistungen. Angesichts

der herausfordernden Entwicklung im Schweizer Photovoltaik-Markt sind wir besonders stolz auf die erneute Auszeichnung. Das Siegel beweist, dass unsere Kunden mit unseren Dienstleistungen einmal mehr sehr zufrieden sind», erklärt Rafael Stadelmann, Geschäftsführer von Solarmarkt GmbH. «Wir werden unseren Fokus auch 2019 weiter auf die Kundenzufriedenheit ausrichten und mit der Weiterentwicklung unserer eCommerce-Aktivitäten die Effizienz in den Arbeitsprozessen zwischen den Kunden und uns weiter erhöhen.» Das «Top PV Grosshändler»-Siegel wird in der Schweiz seit 2016 jährlich verliehen. Solarmarkt wurde seither drei Mal als Sieger nominiert.

Die Solarmarkt GmbH ist der führende Schweizer Grosshändler für Photovoltaikkomponenten und unterstützt Planer und Installateure bei der Auswahl und Auslegung von optimal aufeinander abgestimmten PVSystemen. Das Leistungsspektrum beinhaltet darüber hinaus die technische Beratung sowie regelmässige Schulungen für Installateure. Die Solarmarkt GmbH ist eine Tochtergesellschaft der BayWa r.e. renewable energy GmbH, die in den Geschäftsfeldern Solar-, Windund Bioenergie sowie Geothermie aktiv ist. ■ Solarmarkt GmbH Tel. 062 834 00 80 www.solarmarkt.ch


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Die Unternehmerseite |

Kundenakquise – Erfolgsversprechende Vorgehensweisen – Tipps zum Gesprächseinstieg

Fit für die Neukundengewinnung Damit die Kundenbasis erhalten bleibt, muss jedes Unternehmen laufend Neukunden hinzugewinnen. Bei der Akquise hat man nur Erfolg, wenn man systematisch vorgeht. Die Kommunikationskanäle sind virtuos zu bedienen. Ausserdem gehört zu einem Telefonat eine seriöse Vorbereitung: Was sind meine besten Argumente? Und welchen möglichen Einwänden kann ich gekonnt begegnen? Rolf Leicher

■ Jedes Jahr verliert ein Unternehmen Kunden, die sich für einen anderen Anbieter entscheiden, ihren Betrieb verkaufen oder ihn aufgeben. Damit die Kundenbasis erhalten bleibt, müssen laufend Neukunden gewonnen werden. Bei der Akquise hat man nur Erfolg, wenn man systematisch vorgeht und nicht alles dem Zufall und der guten Laune überlässt. Nur wer das Akquisitions-Know-how beherrscht, wird neue Absatzpotenziale erschliessen können. Wie kann ich neue Käufer finden und was muss ich tun, um sie als Stammkunden zu gewinnen? Dies erfordert professionelles Vorgehen. Die Fachpresse ist eine hervorragende Möglichkeit, an Adressen zu kommen, nicht nur die Inserate, auch Reportagen über Firmen bieten Kontaktchancen. Das Internet oder Branchenbücher sind ebenfalls eine gute Informationsquelle. Schliesslich kann man auch gezielt gute Stammkunden ansprechen und erhält dort Tipps, wer noch als Neukunde infrage kommen könnte. Grundsätzlich gilt Augen offen halten. Firmengründungen sind interessant, weil es dort noch nicht so viele Lieferantenbeziehungen gibt.

assive Neukundengewinnung heisst Man wartet, bis sich ein neuer Kunde mit einem Auftrag meldet. Interessanter ist die aktive Neukundengewinnung, bei der das Unternehmen selbst aktiv wird und Kunden anspricht. Damit kommt jeder Anbieter aus der Warteposition heraus.

Schriftlich oder telefonisch? Wie schätzen Sie sich selbst ein Bevorzugen Sie für den Erstkontakt das Telefonat oder ist Ihnen der schriftliche Kontakt durch Brief und E-Mail lieber? Der schriftliche Start hat den Vorteil, dass Sie sich beim zweiten Kontakt am Telefon auf eine Zusendung beziehen können. Es ist allerdings davon auszugehen, dass E-Mails gar nicht gelesen und auch die rintwerbung unbeachtet entsorgt werden. Während E-Mails die schnellste und billigste Form der Ansprache sind, erreichen gut gemachte Werbebriefe zunehmend die Aufmerksamkeit eines Neukunden und sind ein guter Gesprächsaufhänger für ein späteres Telefonat. In der Flut der E-Mails fallen Briefe eher auf und verfehlen nicht ihre Wirkung, wenn sie professionell im Text und Layout sind. Im Brief

Gesprächseinstieg: First-Step-Tipps Gesprächseinstieg bei der Sekretärin: Es geht um: 1. «… unseren Brief (Mail, Angebot) an Sie/Ihren Einkäufer.»

Gesprächseinstieg beim Einkäufer

2.

«… eine Vergleichsmöglichkeit mit Ihren bisherigen Lieferanten.»

«Lassen Sie uns in einem Gespräch gemeinsam die Vorteile vergleichen zwischen Ihrem bisherigen Lieferanten und uns.»

3.

«… ein persönliches Kennenlernen wegen ... .»

«Wann dürfen wir Sie bei einem Treffen kennenlernen und sehen, ob wir zusammenpassen?»

4.

«… ein Kurzgespräch auf dem Spezialgebiet ... .»

«Es geht um… Was meinen Sie, wann wir darüber sprechen können?»

5.

«… unser Angebot als Zweitlieferant.»

«Wir möchten uns als den zweiten Partner für … anbieten. Wann darf ich mich deswegen bei Ihnen kurz vorstellen?»

6.

«… eine technische Innovation über ....»

«Wir haben eine technische Neuheit, die ich Ihnen gerne vorstelle. Wann passt es Ihnen?»

7.

«… die Möglichkeit der Zusammenarbeit auf dem Gebiet ....»

«Können wir bei meinem Besuch die Möglichkeit einer Zusammenarbeit klären?»

8.

«… eine Empfehlung der Firma XY.»

«Sie als bekannte Firma wurden uns empfohlen von …. Darf ich Sie zu uns einladen?»

«Sie hatten von uns ein … erhalten. Wie beurteilen Sie es? Welche Chancen haben wir?»

bieten Anlagen mit farbigen Abbildungen einen anderen Wirkungsgrad als die Anlage zu einer E-Mail. Eine Anrede wie Sehr geehrter Kunde , Lieber Kunde , wirkt unpersönlich, was wie ein Teil einer Massenaussendung wirkt. In der persönlichen Anrede heisst es Sehr geehrter Herr Mustermann , etwas weniger offiziell schreibt man Guten Tag Herr Mustermann . Die junge Generation fühlt sich sogar durch Hallo zielgerichtet angesprochen. Telefonate sind persönlicher und bieten den Dialogvorteil. Allerdings Beginnt man gleich mit dem Telefonat, fehlt oft der Aufhänger. Es empfiehlt sich, vorbereitend das Anliegen wörtlich zu formulieren. Ausserdem verspricht ein Telefongespräch mehr Erfolg, wenn man sich gerade in Top-Form fühlt. Zudem macht es Sinn, wechselweise mal schriftlich, mal telefonisch mit möglichen Kunden Kontakt aufzunehmen.

Das Telefongespräch – Ihre Visitenkarte Das Telefongespräch hat den Vorteil, über die Sekretärin des Kunden Vorin-


Die Unternehmerseite |

formationen über die erson des Entscheiders, seine Durchwahl und eventuell die E-Mail-Adresse zu bekommen. Mit einem Quäntchen Glück erreichen Sie den Entscheider gleich am Telefon. Der erste Satz, der Gesprächseinstieg, mit dem Ansprechpartner muss erstklassig vorbereitet sein. Melden Sie sich mit dem Tagesgruss, mit Ihrer Firma und ihrem Namen und sprechen Sie su-

Das Telefonat als persönliche Visitenkarte: Der erste Satz, der Gesprächseinstieg mit dem Ansprechpartner muss erstklassig vorbereitet sein.

perdeutlich. Die Gedanken des Angerufenen sind immer gleich 1 Wer ist am Apparat? 2 Was will er denn? Wie soll ich am besten reagieren? Der Gesprächsanlass sollte individuell sein. Bei Standardsätzen kommt schnell der Verdacht auf, dass ein Call-Center dahinter steckt. Nach der Begrüssung und einem kurzen Firmen-Briefing kommt der Anlass Lassen Sie uns bei meinem Besuch gemeinsam klären, ob wir für Sie ein interessanter Lieferant sind oder Da Sie mit uns als Spezialist für Vorteile haben, lohnt sich ein kurzes Gespräch. Es geht darum zu sehen, ob wir zusammenpassen . Ihr Gesprächsziel ist es Neugier zu wecken, ohne Aufdringlichkeit und einen Besuchstermin zu planen.

Die richtige Wortwahl Stellen Sie nach einem Vorschlag immer eine Frage, um Feedback einzuholen. Bei der Botschaftsform unterscheiden Sie deutlich zwischen der Ich-Form und der Wir-Form. Sprechen Sie im Ich , wird das als Einzelmeinung vom Kun-

den gesehen, mit dem Wir kommt die Meinung des Teams zum Tragen. Es empfiehlt sich sehr, technische Vorgänge einfach darzustellen, zu entkomplizieren . Das schafft Verständnis und erhöht die Bereitschaft zuzuhören. Möglichkeitsformen wie würde, wäre, hätte, könnte sind zu vermeiden. Vielmehr kommt die Wirklichkeitsform beim Gegenüber an wie Ich schlage vor statt Ich würde vorschlagen . Die Gegenwartsform ist überzeugender als die Zukunftsform Ich prüfe das statt Ich werde das prüfen . Wichtige Aspekte hebt man durch die Wiederholung und durch Ausführlichkeit hervor. Negative Wörter wie teuer vermeiden und in hochwertig umwandeln.

Den Fuss in der Tür Lassen Sie sich von einer Drittperson nicht mit den Worten vertrösten, dass sie dem Ansprechpartner eine Notiz hinterlegt. Wissen Sie, ob diese es tut? Und was steht auf der Notiz? Starten Sie einen neuen Versuch, an einem anderen Tag, einer anderen Zeit – Hauptsache, Sie erreichen den Einkäufer persönlich. Verkaufen Sie am Telefon den Besuchstermin wie ein rodukt oder eine Dienstleistung. Erklären Sie dem Neukunden, was er von Ihrem Besuch hat räsentation neuer Technik, bessere Vergleichsmöglichkeiten, Berechnungen. Wer positiv rüberkommt und eine sympathische Stimme hat, vergrössert seine Chancen auf einen weiteren Kontakt. Ist ein Treffen völlig ausgeschlossen, ist vielleicht der Vergleich des eigenen Angebots mit demjenigen des bisherigen Lieferanten zielführend. Man kann auch als Zweitlieferant anbieten, Hauptsache, Sie sind als Lieferant gelistet, haben den Fuss in der Tür . Will der neugierige Kunde am Telefon mehr von Ihrem Leistungspaket wissen, konzentriere man sich auf seine Alleinstellungsmerkmale. In welchen Themenfeldern sind Sie besser als andere? Oft ist es nur ein winziger Vorsprung, der entscheidend sein kann. Es ist wie im Sport, wo es nicht auf eine Sekunde Vorsprung ankommt, sondern auf Hundertstel. Warum soll sich ein Neukunde für Sie entscheiden, wenn Sie nicht irgendwo besser sind? Wechseln Sie gedanklich einfach in die Rolle des Einkäufers, dann verstehen Sie diese Frage. Machen Sie den erspektivenwechsel.

Einwände des Neukunden Dafür haben wie schon Lieferanten , Es liegt kein Bedarf vor . Mit diesen

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Einwänden muss man rechnen, kein Grund gleich aufzugeben. Der Einwand Kein Interesse ist eine indirekte Aufforderung an Sie, das Interesse des Neukunden zu wecken. Hinter jedem Einwand steckt meist die Frage, was Sie als neuer Lieferant besser können, warum es sich lohnt, den Kontakt mit Ihnen auf zu nehmen. Der Kunde hat von seinem Standpunkt aus immer Recht, wenn er sagt, dass er schon Lieferanten hat das kann man sogar bestätigen und schafft mit dem Verständnis ein Bonus auf der Beziehungsebene Ja, das kann ich verstehen . Statt mit einer Gegenbehauptung zu kontern, wird der Einwand des Kunden dann hinterfragt Unter welcher Voraussetzung sind Sie bereit, einen Besuchstermin zu vereinbaren? oder Wie interessiert sind Sie an einem Lieferanten, der Ihnen neue Ideen einbringt? oder Was müssen wir tun, um uns als Neulieferant zu qualifizieren? , schliesslich Was spricht dagegen, uns mal anzufragen? Ungewöhnlich ist die Frage Was kann denn Ihr Lieferant so gut, dass Sie ihm die Treue halten? Es mag zielführend sein, eine objektive Sichtweise darzulegen Unabhängig davon, dass Sie keinen Bedarf keine Zeit haben, ist es für Sie interessant, weil Sie dann noch besser informiert sind über . Oder man nutzt die Erfolgsmethode Ja, das hören wir oft. Und heute arbeiten wir mit diesen Firmen gut zusammen. In diesem Zusammenhang kann man auch mit Referenzen punkten.

Einladungen Es gibt Einkäufer, die sich absolut auf keinen Termin einlassen wollen – da kann man machen, was man will. Als Variante können Sie ein Treffen auf der nächsten Messe vorschlagen. Wenn Sie selbst nicht zu den Ausstellern gehören, dann laden Sie den Einkäufer in Ihre Firma ein. Statt Kundenbesuch also Werksbesichtigung vor Ort. Wenn die Entfernung nicht zu gross ist, kommt der Einkäufer und Sie haben obendrein den Heimvorteil. Falls der eigene Betrieb ein Vorzeige-Unternehmen ist, beeindruckt eine Besichtigung den zukünftigen Kunden. Fällt auch diese Möglichkeit aus, besteht noch die Möglichkeit einer Kundentagung. Warum müssen bei einer solchen Veranstaltung immer nur bestehende Kunden kommen? ■

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Interview |

Interview mit René Schürmann, Geschäftsleiter der Elcotherm AG und Präsident von GebäudeKlima Schweiz

«Die Herausforderungen der Zeit früh erkannt und erfolgreich bewältigt» 2018 war für Elco ein besonderes Jahr: 90 Jahre zuvor wurde das Unternehmen gegründet, zugleich konnte René Schürmann das 10-Jahr-Dienstjubiläum als Leiter der Firma feiern. Die beiden Ereignisse fielen zusammen mit einer ausserordentlich erfreulichen Geschäftsentwicklung insgesamt und teils ausgesprochen hohen Wachstumsraten bei den Verkäufen. Interview: Jean Haag

Herr Schürmann, wie läuft ■ es derzeit im Schweizer Wärmeerzeuger-Markt? R Nachdem der Markt über eine längere eriode stagniert hatte bzw. bei den Verkäufen in Stückzahlen gemessen teils ein markanter Rückgang zu verzeichnen gewesen war, hat sich die Situation im vergangenen Jahr wieder gebessert. Wie hat sich Elco in diesem Umfeld bewegt? Natürlich hat der erwähnte Rückgang auch bei Elco Spuren hinterlassen, allerdings abgefedert durch den recht stabilen Verlauf im Bereich Service und Wartung, in dem wir neben dem Verkauf über ein zweites Standbein verfügen. Seit Anfang 201 zeigen unsere Verkaufszahlen aber wieder deutlich nach oben. In mehr als einem roduktbereich erzielten wir zweistellige Wachstumsraten und übertrafen mit klarem Abstand die allgemeine Entwicklung im Schweizer WärmeerzeugerMarkt, sodass auch Marktanteile hinzugewonnen werden konnten. Was waren rückblickend betrachtet die Ursachen für die Abnahme der Verkäufe? Diesbezüglich gehen die Meinungen auseinander, und da die Datenbasis schmal ist, bietet sich Raum für Interpretationen. Ich denke aber, dass das Vorziehen von Sanierungen wegen höherer lufttechnischer Anforderungen der LRV bzw. wegen deren Verschärfung in Massnahmenplangebieten mit hoher Luftbelastung eine Rolle gespielt hat, sodass Geräte vor dem Ende ihres Lebenszyklus erneuert wurden, was dann im Nachhinein zu einer Nachfragelücke führte. Aber auch die Expansion der Fernwärme etwa in Ballungszentren dürfte sich auf die Stückzahlen ausgewirkt haben.

Wer ist René Schürmann? René Schürmann, Jahrgang 1964, absolvierte eine Lehre als Maschinenzeichner und holte anschliessend die Matura auf dem zweiten Bildungsweg nach, um an der HSG Betriebswirtschaft zu studieren. Anschliessend war er während 10 Jahren für die Hilti Gruppe in der Schweiz, in den USA und in England tätig, hauptsächlich im Verkauf und Kundendienst, zuletzt als Verkaufsdirektor. Vor dem Wechsel zu Elco als Geschäftsleiter Anfang 2008 leitete er die Velux Schweiz AG. René Schürmann ist verheiratet und Vater zweier Kinder.

René Schürmann, Geschäftsleiter der Elcotherm AG.

Man spricht in der Branche von einem eigentlichen Preiszerfall bei Wärmepumpen. Können Sie dies bestätigen? Diese Beobachtung machen wir auch, wobei man hinzufügen muss, dass in allen Bereichen der Druck auf die reise enorm ist. Dass wir mit unseren Wärmepumpen im Jahr 201 im Vergleich zum Gesamtmarkt ein klar überdurchschnittliches Wachstum erreichten, macht deutlich, dass unser reisLeistungs-Verhältnis absolut stimmt und auf hohe Akzeptanz stösst. Im Gegensatz zu Küchen- und Badeinrichtungen spielen bei Heizungen Marken kaum eine Rolle. Was sind die Gründe?

Studien zeigen, dass im Baubereich bzw. bei gebäudetechnischen Anlagen bei Bauherrschaften bzw. Endkunden die Marke praktisch keine Rolle spielt. Anders sieht es beim Installateur aus, bei dem eine Identifikation mit einer Marke noch vorhanden ist und der in seinem Kundenkreis oft auch als Markenbotschafter gesehen wird. Analoges trifft auf den laner zu. Da der Endkunde in der Annahme, dass der Fachmann schon richtig entscheiden wird, ihm die Wahl des rodukts meist überlässt, hat die Marke im rofikanal eine nicht geringe Bedeutung. Wofür steht die Marke Elco? Elco ist Anbieter von Heizungslösungen mit Gas, l und erneuerbaren Energien.


Interview |

Sie basieren auf den vier Säulen rodukt, Beratung, System sowie Service und Wartung. Neben hochwertigen rodukten werden auch umfassende Dienstleistungen angeboten. Service und Wartung bilden die Voraussetzung, eine Heizung über ihre ganze Lebensdauer hinweg begleiten zu können, bis deren Ersatz fällig wird. ie Heizung gerät zunehmend in den Brennpunkt energiepolitischer Massnahmen. Wie beurteilen Sie die Entwicklung? Fakt ist, dass der CO2-Ausstoss im Gebäudebereich bzw. in der Wärmeerzeugung reduziert und der Anteil an erneuerbaren Energien erhöht werden soll. Ein Mittel dazu sind die Mustervorschriften der Kantone im Energiebereich MuKEn 201 , die nun in den Kantonen systematisch umgesetzt werden. Damit will man einen Wandel beschleunigen, der bisher aus ökonomischen Gründen in Bestandesbauten nicht befriedigend funktionierte, da Wärmepumpen teurer als Gas- oder lheizungen sind und man die reise für fossile Energien nicht beliebig erhöhen kann. Können Sie den Sachverhalt noch etwas präzisieren? Verlangt wird, dass beim Ersatz einer Gas- oder lheizung neu ein Anteil an erneuerbaren Energien einbezogen werden muss. Das löst Zusatzinvestitionen aus. Umgekehrt sollen Fördermittel den Einsatz von erneuerbaren Energien erleichtern. Kurz Fossil wird verteuert, erneuerbar verbilligt, das ist die Stossrichtung des Markteingriffs. Zugespitzt

könnte man auch formulieren, dass heute die Lufthygiene vor den Eigentumsrechten rangiert. Wie sollen sich nun Bauherrschaften, deren Heizung in absehbarer eit erneuert werden muss, verhalten sanieren oder zuwarten? Eine neue Heizung bringt, vom Komfort abgesehen, auch umweltmässig eine Verbesserung, da sie effizienter

«Bei Prozessen gilt es, eine Balance zwischen dem strukturierten Ablauf und den Freiheiten der Mitarbeitenden zu finden.» René Schürmann

arbeitet als die alte und, wenn fossile Energieträger genutzt werden, weniger Schadstoffe emittiert. So liegen zum Beispiel die NOx-Werte unseres neuen Gas-Stand-Brennwertkessels Trigon L erheblich unter den Vorgaben der aktuell strengsten NOx-Klasse . Zuwarten lohnt sich auch nicht, wenn vor allem finanzielle Aspekte bei der Sanierung im Vordergrund stehen oder die Bauherrschaft den Freiheitsgrad, wie er derzeit noch besteht, nutzen möchte. Sie sind auch Präsident von GebäudeKlima Schweiz, des Hersteller- und

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ieferanten-Verbandes der Heizungs-, üftungs- und Klimatechnik. Wie stellt sich Ihre rganisation zu immer neuen Gesetzen und Verordnungen im Umweltbereich? Natürlich stellen neue Regulierungen für die Gebäudetechnik-Industrie eine grosse Herausforderung dar, weniger im Neubau als bei Sanierungen. Für GebäudeKlima Schweiz ist aber zentral, dass wir ein gutes wirtschaftliches Umfeld haben und dass klare rechtliche Verhältnisse mit möglichst wenig Marktverzerrungen herrschen. Nicht die Essenz der Vorschriften, soweit sie technisch umsetzbar sind, sondern die lanbarkeit für Unternehmen steht im Mittelpunkt des Interesses. Elco ist ahre alt geworden, welche Bedeutung hat dies für Sie? In erster Linie bedeutet es, dass Generationen von Verantwortungsträgern und Mitarbeitenden ihre Sache gut gemacht und die Herausforderungen der jeweiligen Zeit früh erkannt und durch kluges Handeln erfolgreich bewältigt haben, wofür ihnen Dank und Anerkennung gebühren. In der Quintessenz heisst dies, dass die Anpassungsfähigkeit eine besondere Stärke von Elco ist. Seit gut ahren leiten Sie Elco. Was betrachten Sie persönlich mit Blick auf die ukunft als besondere Herausforderung? Unsere Mitarbeitenden verfügen über viel Fachwissen und Erfahrung, was für die Firma von grossem Nutzen ist. Bei rozessen gilt es, eine Balance zwischen dem strukturierten Ablauf und den Freiheiten der Mitarbeitenden zu finden. Legt man den Akzent auf die Abläufe, mag dies die Steuerung des rozesses vereinfachen, es gefährdet aber das Engagement und die Eigenverantwortung der Mitarbeitenden. Hier einen Weg zu finden, der beiden Zielen dient, indem die kreative Intelligenz und der Erfahrungsschatz der Mitarbeitenden optimal eingesetzt werden, ohne den planmässigen Ablauf einer Handlungskette zu gefährden, betrachte ich als eine besondere Herausforderung. ■ www.elco.ch

Service und Wartung bilden die Voraussetzung, eine Heizung über ihre ganze Lebensdauer hinweg begleiten zu können.

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Ohne Fernwärme geht es nicht. Die Teilnehmenden des 18. Fernwärme-Forums in Biel haben diesen Standpunkt bestätigt.

18. Fernwärme-Forum 2019: Ohne Fernwärme geht es nicht

Bewährte Wärmeversorgung findet Akzeptanz Zahlreich wirken sich die beeinflussenden Faktoren auf die Entwicklung der Fernwärme aus. Doch die Erkenntnis wächst, dass in verdichteten Agglomerationen diese bewährte Form der Wärmeversorgung eine wichtige Rolle spielen wird. Auf dem Weg zur Wärmewende wird sie zahlreiche Quellen optimal verbinden und den Nutzern in angemessener Weise Wärme und Kälte liefern können. Jürg Wellstein

■ Ohne Fernwärme geht es nicht Die Zeiten, solch ein gewähltes Tagungsmotto infrage zu stellen, sind vorbei. Das Fernwärme-Forum ist mit dem 1 . Jahrgang in Biel endgültig erwachsen geworden, tritt selbstbewusst auf und hat seinen latz in der Wärmewende gefunden. Heute stehen die Erneuerbaren an, um mit der

Fernwärme zusammen zum Ziel zu gelangen.

Gefragt sind geeignete politische Rahmenbedingungen Ren Fahrer, Initiant und Gründungsmitglied des Fernwärme-Forums, sagt es in seinem Grusswort so Die Fernwärme hat mit den Zielen einer CO2-Re-

duktion und der Verbrauchsreduktion einen neuen Stellenwert erhalten. Nahund Fernwärmenetze erlauben es, die Energieeffizienz erheblich zu verbessern und gleichzeitig einen gangbaren Weg zur Erschliessung erneuerbarer Energien zu schaffen. Mit der 1 . Auflage hat sich Ren Fahrer vom Forum verabschiedet und nochmals darauf

Diskussion zu juristischen und raumplanerischen Fragen des Fernwärme-Ausbaus: Marie Lecompte, Bruno Hoesli, Simone Walther, Thierry Burkart (Moderator), Marco Berg, Marina Galindo Fernández, Ulrich Seewer und Bruno Hüppi.

Kostenreduktionen als Diskussionsthema: Steve Hablützel, Bruno Hüppi, Thomas Bachofner, Claude Minder und Joachim Ködel (Moderator).


Energie | Wärme | Strom |

Walter Böhlen verabschiedet René Fahrer (rechts), Initiant und Gründungsmitglied des Fernwärme-Forums, das 2002 erstmals in Zürich stattfand.

aufmerksam gemacht, dass die Fernwärme sowohl auf kommunaler, kantonaler als auch nationaler Ebene engagierte olitiker brauche, die sich für das Miteinander von Erneuerbaren und einem gezielten Ausbau der Fernwärme einsetzen. Doch die nationalen olitiker streiten sich zurzeit noch um Details im Energiegesetz und bei der Teilrevision des Raumplanungsgesetzes. arallel dazu haben es zahlreiche Städte und Gemeinden aber bereits verstanden und investieren in ihre Netze, so auch Biel, wo sowohl Grundwasser genutzt als auch eine SeewasserWärmepumpe angedacht wird – stets in engem Zusammenhang mit einem Netzausbau.

Verdichten schafft Raum für Fernwärme Soll der Trend zur verdichteten Bauweise in Agglomerationen tatsächlich real werden, so erhalten Netzstrukturen zur Wärmeversorgung eine noch grössere Bedeutung. Zwar taucht die Fernwärme zurzeit in den wenigsten kantonalen Richtplänen auf, doch die Chancen und Möglichkeiten für eine gemeinsame Nutzung von Wärmequellen sind vorhanden. Dabei ist es heute für die Fachleute selbstverständlich, von Wärme- und Kältenetzen zu sprechen. Beide werden in den Gebäuden benötigt, beide stehen als erneuerbare Quellen zur Verfügung. Dies bestätigen auch Beispiele einer europäischen Betrachtung, seien es Netze mit geothermischer Anbindung im ariser Becken, mit anderen Quellen in Barcelona, Brescia oder Stockholm. Die internationale Studie konnte aufzeigen, dass erfolgreiche Ausbauten stets dort zu finden sind, wo in enger Zusammenarbeit mit der städtischen lanung rojekte entwickelt werden. Gleichzeitig mussten die Netze auch Integrationen von neuen dezentralen Energiequellen ermöglichen. Und finanzielle Förderinstrumente sind auch in jenen Städten eine willkommene Anschubhilfe für die nachhaltige Wärmeversorgung. Zudem darf man festhalten, dass in der Schweiz die Wärmeversorgung nur schwach reguliert ist, die Zuständigkeit vor allem bei Kantonen und Gemeinden zu suchen ist und generell ein Wettbewerb vorherrscht. Diese Situation birgt Chancen und Risiken zugleich, bietet jedoch auch erhebliche Gestaltungsspielräume. Auf diese Weise lassen sich kommunale Energiekonzepte in Richt- und Nutzungsplänen berücksichtigen und so Fernwärmenetze mit einer räumlichen Koordi-

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nation umsetzen. Es können aber auch Hindernisse im Weg stehen. Die Eigentumsgarantie einerseits, aber andererseits auch der gebäudezentrierte Ansatz der MuKEn, der wenig Anreiz für den Einbezug einer umgebenden, potenziellen Energieversorgung durch Bauherrschaft und laner bietet. Im Weiteren stellen sich wettbewerbliche Fragen beim Bau und Ausbau von Netzen. Diese können teilweise entschärft werden, wenn beispielsweise Gasversorger und Fernwärme-Netzbetreiber bilaterale Gebietsausscheidungen vornehmen oder beide schon in einem Stadtwerk vereint sind.

Kostenbetrachtungen mit Ausblick

Mit einer europäischen Studie konnten verschiedene Erfolgsfaktoren für die Fernwärme identifiziert werden, u. a. die Kombination bewährter Technologien mit zentraler Bedeutung einer Wärmespeicherung. (Bild: Marina Galindo Fernández / Tilia GmbH Paris)

Lässt sich bei einer Feuerung die Abgaskondensation mit einer Wärmepumpe kombinieren, so kann der eingesetzte Brennstoff besser genutzt werden. (Bild: Claude Minder / EBL Liestal)

Die Zuständigkeiten in den drei Versorgungssektoren sind unterschiedlich. Bei der Wärme besteht nur wenig Regulierung. (Bild: Simone Walther / Schärer Rechtsanwälte Aarau)

Neben konzeptionellen und rechtlichen Hindernissen hat die Fernwärme auch stets mit wirtschaftlichen Wettbewerbskriterien zu kämpfen. Mit einer vergleichenden Untersuchung einiger Anlagen wollte man den wesentlichen Kostentreibern auf die Spur kommen. Die finanziellen Gegebenheiten werden grundsätzlich durch die Energiekosten, Betrieb und Unterhalt sowie die Kapitalkosten definiert. Betrachtet wurden hierbei Holzfeuerungen und Wärmepumpen-Anlagen als Wärmelieferanten mit Leistungen von ,5 bis , MW. Die Kapitalkosten Investitionen können tief gehalten werden, wenn einfache und überschaubare Technikkonzepte gewählt werden und möglicherweise bestehende Räume nutzbar sind. Auch die Etappierung des Ausbaus spielt eine wichtige Rolle. Die Unterschiede bei einzelnen Bereichen der Investitionen können allerdings bedeutsam sein. Beispielsweise macht der Bau des Versorgungsnetzes im Allgemeinen bereits rund einen Drittel aus. An zweiter Stelle kommt die eigentliche Wärmeerzeugungsanlage, dann das notwendige Gebäude. Beim Netzausbau lassen sich zahlreiche Optimierungsmassnahmen erwähnen wie eine angemessene Auswahl an Rohrtypen, die Zahl der Kontrollschächte usw.

Die Methodik der kommunalen Energieplanung basiert auf der Kombination von Daten des Bundes, der Kantone und Gemeinden. (Bild: Bruno Hoesli / Planar AG Zürich)


Energie | Wärme | Strom |

Betrieb und Unterhalt werden selbstverständlich günstiger, falls nur wenige Zentralen zu betreuen sind, die Zugänglichkeit zu den Komponenten stets gewährleistet ist und einheitliche Anlagenkomponenten gewählt wurden. Einen eher geringen Einfluss haben die Betreiber auf die Energiekosten. Konnten langfristige Verträge für eine Abwärmenutzung ARA, KVA usw. sowie für Holzlieferungen abgeschlossen werden, bieten diese eine gewisse reisstabilität. Da die allgemeine Volatilität der Energiekosten indes alle Energieversorger betrifft, sollte dieser Faktor für die Fernwärme nicht besonders ausgrenzend wirken oder besonders schwer wiegen.

Optionen sind denk- und realisierbar Kostenreduktionen sind möglich, wenn Zusammenschlüsse realisiert werden können oder beim Sommerbetrieb mit Wärmepumpen oder sogar thermischer Sonnenenergie statt mit fossilen Anlagen gearbeitet wird, die Rücklauftemperaturen gesenkt werden oder eine Abgaskondensation mit zusätzlicher Wärmepumpe verknüpft wird. Kann der Brennstoff besser genutzt werden, senken sich dessen spezifische Beschaffungskosten. Das 1 . Fernwärme-Forum hat sich weniger auf technologische Weiterentwicklungen konzentriert, sondern sich vor allem mit juristischen und betriebswirtschaftlichen Erfolgsfaktoren für den Fernwärme-Ausbau befasst. Dazu zählen neben den politischen Rahmenbedingungen, die durch nationale und kantonale Gesetze vorgegeben werden, sehr direkt ökonomische und marketingtechnische Aspekte. Mit dem diesmal gewählten Grundsatz Ohne Fernwärme geht es nicht sollten am kommenden Fernwärme-Forum vom 2 . Januar 2020 erneut positive Neuigkeiten aus den Schweizer Agglomerationen bekanntgegeben werden können. ■ www.fernwaerme-schweiz.ch

Verband mit verstärktem Team Der Verband Fernwärme Schweiz (VFS) konnte im vergangenen Jahr fünf neue Vorstandsmitglieder wählen: Patrick Dewarrat, Mathieu Moggi, Martin Rigaud, Fabrice Rognon und Ulrich Trümpi. Am 18. Fernwärme-Forum informierte der VFS-Geschäftsführer Andreas Hurni im Weiteren über den neuen FernwärmeLeitfaden sowie über die inzwischen initiierte Zusammenarbeit mit dem Deutschen Partnerverband AGFW. Im Jahr 2019 sollen in der Schweiz erneut zielgerichtete Weiterbildungsangebote durchgeführt sowie politisches Lobbying zugunsten der Fernwärme fortgesetzt werden. www.fernwaerme-schweiz.ch

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Kontrolle von Rohrdurchmesser und Anschlussdichte als Basis zur Kostenoptimierung von Fernwärmenetzen

Thermische Netzanalyse mit THENA Thermische Netze ermöglichen den Einsatz von Biomasse, Abwärme und lokaler Umgebungswärme zur Wärmeversorgung ganzer Gebiete. Den Vorteilen von Komfort und Raumeinsparung stehen zusätzliche Wärmeverluste und Kosten für die Wärmeverteilung gegenüber. Wichtig sind eine ökonomisch optimale Auslegung der Netze und wo nötig auch der Verzicht auf die Erschliessung unökonomischer Verbraucher. Wirtschaftlichkeitsanalysen zeigen, dass die Kosten in der Regel minimal werden, wenn in jedem Teilstrang der kleinste zulässige Rohrdurchmesser eingesetzt wird. Daneben ist eine minimale Anschlussdichte vorteilhaft. Thomas Nussbaumer, Stefan Thalmann *

■ Das Excel basierte Tool THENA zur thermischen Netzanalyse ermöglicht eine rasche Evaluation der Wärmeverluste und der Verteilkosten von Fernwärmenetzen mit bis zu 00 Teilsträngen. Anhand des Druckverlusts wird für jeden Teilstrang der minimale Rohrdurchmesser bestimmt. Für Netze in der lanungsphase wird daraus das otenzial zur Kosteneinsparung abgeleitet, während für bestehende Netze daraus die Kapazität zur Netzerweiterung bestimmt wird. Das Tool ist Teil der vom Bundesamt für Energie unterstützten Aktivitäten von QM Fernwärme zur Vermittlung der Grundlagen zu

Fernwärmenetzen mit dem lanungshandbuch Fernwärme und in Weiterbildungskursen 1 .

1 Entwicklung der Fernwärme

Fernwärmenetze mit Anschlussleistungen von bis zu mehr als 1 GW kommen oft zur Nutzung von Abwärme zum Einsatz 2 , . Wichtige Abwärmequellen sind fossile Kraftwerke etwa in Deutschland und Skandinavien , industrielle rozesse sowie Kehrichtverbrennungs- und Abwasserreinigungsanlagen. Daneben kommen auch Wärmepumpen zur Nutzung von Umgebungswärme zum Einsatz, wobei insbesonde-

re Oberflächengewässer noch ein grosses otenzial aufweisen . In der Schweiz existieren einige Netze mit über 50 MW Anschlussleistung, die Grosszahl sind jedoch Wärmeverbunde zwischen 100 kW und 10 MW, von denen in den letzten drei Jahrzehnten viele mit automatischen Holzheizwerken realisiert wurden. Um Fernwärme direkt zu nutzen, werden die meisten Netze mit Temperaturen über 70 C betrieben. Daneben bestehen Trends zu tieferen Temperaturniveaus sowie zur Vernetzung von Wärme, Kälte, Wasser, Strom und Gas. Das Bundesamt für Energie 5 und auch die Internationale

Netzplan eines Fernwärmenetzes. Die Farben beschreiben verschiedene Ausbaustufen und den Zusammenschluss von zwei bestehenden Netzen.


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Energie Agentur IEA Bioenergy gehen davon aus, dass in Zukunft eine Sektorkopplung mit übergreifender Vernetzung der Energieträger erforderlich wird und der Biomasse dazu eine zentrale Rolle zukommt . Als Beitrag zur Gasversorgung kann nasse Biomasse durch anaerobe Vergärung zu Methan umgewandelt werden, während Energieholz auch saisonal gespeichert und mittels Wärme-Kraft-Kopplung WKK zur Spitzendeckung von Wärme und Strom im Winter genutzt werden kann.

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rechnet. Für typische Kostenstrukturen werden zudem die Wärmeverteilkosten bestimmt und das Optimierungspotenzial ermittelt.

Fernwärme empfohlenen maximalen Druckverluste von 250 a m für kontinuierlichen Betrieb bzw. von 00 a m für bis zu jährlich 500 Stunden Spitzenlastbetrieb 1 .

Als Basis für die Investitionskosten dienen Erfahrungswerte von ausgeführten Netzen mit Richtpreisen nach . Zur Bestimmung des Druckverlusts und der Wärmeverluste werden in THENA die Grundlagen der Thermodynamik wie in 1 beschrieben angewendet und unter Annahme typischer Stoffdaten ausgewertet . Zur Bestimmung des kleinsten technisch zulässigen Rohrdurchmessers zur Vermeidung von Kavitation und Lärm werden die maximalen Fliessgeschwindigkeiten gemäss Empfehlungen der KL 9 berücksichtigt. Wie zeigt, ergibt dies ähnliche Werte wie für die von QM

Mit der Annuitätenmethode werden daraus folgende Faktoren bestimmt 1. die Kapitalkosten der Wärmeverteilung für den Basisfall des offenen Geländes Flur , 2. die Betriebskosten aus a Brennstoffkosten zur Deckung der Wärmeverluste im Netz und b Stromkosten für die umpleistung. Als Vergleichsbasis wird ein ReferenzFernwärmenetz mit 1 MW Anschlussleistung, 1 km Trassenlänge und einem Betrieb mit jährlich 2000 Vollbetriebsstunden angenommen, was einer Anschlussdichte von 2 MWh pro Jahr und

Bild 1: Integration der Bioenergie in Energienetze für thermische Energie, Elektrizität und Gas [6].

Den Vorteilen von thermischen Netzen stehen hohe Investitionen und Verluste zur Wärmeverteilung gegenüber. Um Kosten und Verluste pro Kilowattstunde Wärme niedrig zu halten, werden hohe Anschlussdichten von über 2 MWh pro Jahr und Trassenmeter angestrebt und damit Wärmeverteilkosten ab rund 2, Rp. kWh erzielt 7 . Wenn die Anschlussdichte niedriger ist, die Rohrdurchmesser der Netze Reserven aufweisen oder die Temperaturspreizung wegen ungeeignet betriebenen Übergabestationen die lanungswerte nicht erreichen, steigen die Kosten an.

Bild 2: Investitionskosten pro Trassenmeter in Funktion des Rohrdurchmessers [7].

2 Thermische Netzwerkanalyse

Das Excel basierte Berechnungsprogramm THENA kann in der lanungsphase zur Kontrolle und Optimierung der Netzauslegung genutzt oder für bestehende Netze zur Abschätzung der Ausbaukapazität eingesetzt werden. Dazu werden die Betriebsparameter wie Druck und Leistungen bestimmt, die optimale Rohrdimensionierung ermittelt und die noch verbleibende Anschlussleistung für jeden Teilstrang be-

Bild 3: maximale Fliessgeschwindigkeit [7].

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Eingabe-Parameter

Wert

1

Anschlussleistung

1.0 MW

2

Trassenlänge

1000 m

3

Vollbetriebsstunden

2000 h/a

4

Anschlussdichte (aus 1–3)

2.0 MWh/(a m)

5

Betriebsstunden Netz

8760 h/a

6

Netz-Vorlauftemperatur

80 ºC 30 K

7

Temperaturspreizung

8

Dämmstärke

2

9

Strompreis

20 Rp./kWh

10

Kalkulationsdauer

30 a

11

Kapitalzins

3.0 % p.a.

12

Annuitätsfaktor (aus 10 und 11) 5.1 % p.a.

13

Jahresnutzungsgrad

83 %

14

Brennstoffpreis

5.0 Rp./kWh

15

Wärmepreis Produktion (aus 13 und 14)

6.0 Rp./kWh

Tabelle 1: Annahmen für die Wirtschaftlichkeitsberechnung im Referenzfall [7].

Meter Trassenlänge entspricht. Weitere Annahmen zeigt Tabelle 1. Für den Referenzfall wird der Worst case eines Einzelverbrauchers in maximaler Trassendistanz angenommen. Für ein Netz mit verteilten Verbrauchern werden die Wärmeverteilkosten damit unterschätzt. Dieser Einfluss wird in 10 in einer separaten arametervariation abgeschätzt. Für ein Netz mit 1 MW Anschlussleistung und einer Annuität von 5,1 p.a. Kapitalzins von ,0 p.a. für 0 Jahre resultieren Wärmegestehungskosten nach mit folgenden Trends Die niedrigsten Wärmeverteilkosten resultieren für den kleinsten technisch zulässigen Rohrdurchmesser und betragen 2, Rp. kWh für den Worst

Bild 5: Beispiel-Netzwerk in THENA.

case von einem Verbraucher. Für über das Netz verteilte Verbraucher ergeben sich wie in 10 berechnet 2, Rp. kWh. Im Referenzfall tragen folgende Anteile zu den Wärmeverteilkosten bei 2 Kapitalkosten, 25 Brennstoffkosten bei einem Brennstoffpreis von 5,0 Rp. kWh und 1 Stromkosten bei einem Strompreis von 20 Rp. kWh.

Bild 4: Wärmeverteilkosten für das 1-MW-Fernwärmenetz im Referenzfall: Kapitalkosten, Brennstoffkosten zur Deckung der Wärmeverluste und Stromkosten sowie daraus resultierende Gesamtkosten [7].

T E In THENA sind die beschriebenen Berechnungen in Excel hinterlegt und werden für jeden einzelnen Teilstrang eines definierten Netzes ausgeführt . Dazu müssen die Auslegungsdaten jedes Teilstrangs eingegeben werden. THENA bestimmt damit die arameter wie Anschlussdichte, Druck und Wärmeverluste mit folgenden Möglichkeiten


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ein Beispiel beschrieben ist. Im Weiteren sind Lastfälle zu bestimmen, der Schlechtpunkt zu definieren und für jeden Teilstrang die Netzwerkdaten einzugeben. Für die Berechnungen sind Standardwerte hinterlegt, die bei Bedarf individuell angepasst werden können. Die Resultate werden in Tabellen und Grafiken dargestellt. THENA ermöglicht die Eingabe von bis zu 00 Teilsträngen für einen Wärmeerzeuger, was für Netze bis 10 MW in vielen Fällen ausreicht.

Bild 6: Auswertung der Rohrdurchmesser. Im Beispiel sind 86 % der 30 Teilstränge optimal ausgelegt, ein Durchmesser ist kleiner, zwei sind ein DN und einer zwei DN grösser als optimal.

Evaluation der Ist-Situation mit Simulation verschiedener Lastfälle. Wirtschaftlichkeitsbetrachtung der Wärmeverteilung für vorgegebene Standardwerte Default values . Durch Variation der Eingabedaten Kapitalzins, Kalkulationsdauer, Brennstoffpreis usw. kann zudem der Einfluss der Randbedingungen untersucht werden. Nachweis des Effekts zur Variation der Auslegungsparameter wie Rohrdurchmesser, Dämmstärke, Gleichzeitigkeit usw. einerseits auf die Betriebsdaten wie Druckverlust und andererseits auf die Kapital- und Betriebskosten. Simulation des Einflusses einer Druckerhöhungsstation im Netz. Verhalten des Drucks für einen definierten Verbraucher. Von besonderem Interesse ist dabei der Schlechtpunkt, also der Verbraucher mit dem grössten Druckverlust, in der Regel somit der Verbraucher in grösster Distanz zur Wärmeerzeugung. Diese Information ist von Interesse zur Auslegung der umpe und zur rüfung der Druckverhältnisse im Netz minimaler und maximal zulässiger Betriebsdruck . Netzverhalten mit hydraulischem Ausnutzungsgrad und Übertragungsleistung für den Schlechtpunkt oder jeden anderen Verbraucher. Darstellung des optimalen Rohrdurchmessers für jeden Teilstrang und Vergleich mit dem effektiven Rohrdurchmesser. Zur Anwendung von THENA muss das Layout bekannt sein, wie in für

R Für das beschriebene Beispiel liefert THENA die nachfolgenden Auswertungen. zeigt eine Evaluation aller Rohrdurchmesser, fasst die ökonomische Bewertung zusammen, zeigt den Druckverlauf und den Ausnutzungsgrad und die Übertragungsleistung bis zum Schlechtpunkt.

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3 Fazit

Die Wärmeverteilkosten von thermischen Netzen sind abhängig von arametern wie Anschlussdichte, Temperaturspreizung und Rohrdimensionen. Wenn Anschlussdichte und Temperaturspreizung gegeben sind, bleibt der Rohrdurchmesser als Auslegungsgrösse, welche die Kosten stark beeinflusst. Eine techno-ökonomische Beurteilung für typische Fernwärmenetze zeigt, dass die Kapitalkosten den grössten Einfluss haben und die Gesamtkosten minimal werden durch Wahl des kleinstmöglichen technisch zulässigen Durchmessers. Das Berechnungs-Tool THENA zur thermischen Netzanalyse ermöglicht eine rasche und einfache Evaluation eines Netzwerks mit bis zu 00 Teilsträngen und kann für Systementscheide und zur Netzoptimierung genutzt werden. Es liefert eine

Bild 7: ökonomische Bewertung: Wärmegestehungskosten in Rp./kWh, Jahreskosten in CHF/a und Kostenstruktur.

Bild 8: Druck in Funktion der Trassenlänge für den Schlechtpunkt.

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Bild 9: hydraulischer Ausnutzungsgrad und Übertragungsleistung in Funktion der Trassenlänge für den Schlechtpunkt.

Bewertung der Rohrdurchmesser und einen Vergleich mit dem jeweils kleinstmöglichen Durchmesser in jedem Teilstrang. In der lanungsphase unterstützt THENA die Optimierung der Netzauslegung, während es für bestehende Netze zur Bestimmung der noch verfügbaren Anschlusskapazität jedes Teilstrangs dient. ■

ro . Dr. homas ussbaumer ist Inhaber des Ingenieurb ros erenum in rich und ro essor r rneuerbare nergien an der Hochschule Luzern echnik Architektur in Hor , .hslu.ch. Ste an halmann ist BSc in Maschinentechnik und ro ektleiter ern ärme so ie ualitätsbeau tragter Holzheiz erke im Ingenieurb ro erenum in rich, . erenum.ch.

ussbaumer, . halmann, S. enni, A. del, .: lanungshandbuch ern ärme. Bundesamt r nergie, Bern, ersion . , , . m ern aerme.ch. erner, S.: International re ie o district heating and cooling, nerg . uroheat o er: ountr b ountr Statistics, . . . Sres, A. ussbaumer, B: eissbuch ern ärme, erband ern ärme Sch eiz S, iederrohrdor . lattner, .: . Holzenergie-S m osium. H rich . . , , .holzenergie-s m osium.ch. elkman, L.: Bioenerg grid integration, I A orksho , Baden . . , I A Bioenerg : o: : . ussbaumer, . halmann, S.: konomisch o timierte Auslegung on

ern ärmenetzen, H -Gebäudetechnik , . H A: hermal et ork Anal sis, , . m ern aerme.ch. sterreichisches uratorium r Landtechnik und Landent icklung: L Merkblatt , . Au lage, ien . ussbaumer, . halmann, S.: In luence o s stem design on heat distribution costs in district heating, nerg . www.qmfernwaerme.ch


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Energieverbund Altstetten

Energie nutzen, bevor sie den Fluss runter geht In der Stadt Zürich realisiert deren Elektrizitätswerk, das ewz, in den Quartieren Altstetten und Höngg einen grossen Energieverbund. Als Energiequellen dienen das gereinigte Abwasser aus dem Klärwerk Werdhölzli und die Abwärme aus der Klärschlammverwertung. Das Projekt bedeutet mehr als günstige und umweltfreundliche Energie: Für die Stadt Zürich ist dies ein bedeutender Schritt Richtung 2000-Watt-Gesellschaft. Yolanda Deubelbeiss, ewz

■ Je lokaler Energie produziert wird, desto weniger geht durch den Transport verloren. Bonuspunkte, wenn die Energie aus dem eigenen Abfallkreislauf kommt und eine Menge Treibhausgas verhindert. Genau das will das Elektrizitätswerk der Stadt Zürich ewz mit dem Energieverbund Altstetten, und zwar indem es als Energiequelle die Abwärme des gereinigten Abwassers und der Klärschlammverwertungsanlage zum Heizen und Kühlen von Liegenschaften verwendet. Der Energieverbund erschliesst grosse Teile von Höngg und Altstetten und wird im Endausbau rund fünf Mal grösser sein als der Energieverbund, den das ewz bereits seit über 10 Jahren erfolgreich in Schlieren betreibt.

Grosses Nachhaltigkeitspotenzial Das ewz realisiert den Energieverbund in drei Etappen In der ersten Etappe ab Mitte 2019 baut es in Höngg und im Gebiet Altstetten nördlich der Bahnlinie den Wärme- und Kälteverbund. In diesem Gebiet hat ewz bereits genügend Kunden für einen kostendeckenden Betrieb gefunden. Die ersten Liegenschaften erhalten ihre Wärme oder Kälte bereits im Jahr 2020. Auch die neue Eishockey- und Sportarena der ZSC Lions soll in dieser ersten hase ans Netz angeschlossen werden. An ihrem Beispiel zeigt sich besonders gut, wie die Kombination von Fernwärme- und Kältenetz nachhaltige Synergien schafft. Um das Eisfeld unter dem Gefrierpunkt zu halten, sind die Kältemaschinen im Einsatz, die viel Abwärme produzieren. Diese wird direkt vor Ort wiederum genutzt, um Räume zu heizen und Trinkwarmwasser im Stadion zu erwärmen. Die überschüssige Abwärme führt ewz zurück ins Anergienetz und nutzt sie erneut für die Wärmeproduktion. In der zweiten Etappe wird das Fern-

wärme- und -kältenetz in diesen Gebieten verdichtet, aber wie schon in der ersten Etappe passt sich das Mass des Ausbaus der Nachfrage an. In einer dritten Etappe wird schliesslich die Anergieleitung bis zum ewz-Energieverbund Flurstrasse verlängert und somit die Voraussetzung geschaffen, dass auch Altstetten-Mitte und -Süd langfristig Zugang zum Fernwärme- und Kältenetz erhalten. Heute beziehen die beiden Quartiere Altstetten und Höngg die Wärme vor allem über das Gasnetz, mittel- und langfristig soll die fossile Energie durch die erneuerbare Fernwärme des Energieverbunds ersetzt werden. ascal Leumann, Maschinenbauingenieur ETH und rojektleiter des Energieverbunds Altstetten, ist fest überzeugt, dass dies der Weg in die Energiezukunft ist, um

die energiepolitischen Ziele der Stadt Zürich zu erreichen Wir streben eine Erschliessung mit erneuerbarer Fernwärme von 0 000 Haushalten an. Damit würden wir jährlich bis zu 1 Millionen Liter Heizöl einsparen und die CO2-Emissionen um rund 0 000 Tonnen vermindern.

Intelligent vernetzt Im Klärwerk Werdhölzli wird das gesamte Abwasser der Stadt Zürich und von sechs umliegenden Gemeinden gereinigt. Bevor das gereinigte Wasser in die Limmat fliesst, wird dem 10 bis 20 Grad warmen Wasser Wärme entzogen. Die Abwärme wird im Abwärmenutzungsgebäude verwertet und mittels Wärmetauscher in einen mit Wasser betriebenen Zwischenkreis überführt, in das sogenannte Anergieleitungsnetz. Es

Büro-/Gewerbegebäude

Rest-Abwärme aus KSV-Anlage

Klärschlammverwertungsanlage (KSV-Anlage)

Fernkältenetz

Energiezentrale

Fernwärmenetz

Öffentliche Gebäude

Anergieleitungsnetz für Wärme- und Kälteaustausch

Mehrfamilienhaus gereinigtes Abwasser

Abwasser

Abwärmenutzungsgebäude (AWN-Gebäude)

So funktioniert der Energieverbund.

Klärwerk Werdhölzli Limmat

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In Altstetten und Teilen von Höngg heizt und kühlt ewz schon bald Liegenschaften mit Abwärme aus dem gereinigten Abwasser des Klärwerks Werdhölzli.

Der Strom für die Fernleitungspumpen stammt von der Fassade und vom Dach des AWN-Gebäudes, wo die Abwärme des gereinigten Abwassers verwertet wird.

dient als Energiequelle für die Wärmepumpen, welche in verschiedenen Energiezentralen im Verbundgebiet zu stehen kommen und die gewünschte Wärme und Kälte erzeugen – eine davon in der neuen Eishockey- und Sportarena der ZSC Lions. Wärme und Kälte werden über das Fernleitungsnetz zu den Kundinnen und Kunden geliefert. Wie es sich für ein intelligentes Wärmenetz gehört, ist der Wärmekreislauf gleich zweifach geschlossen Zum einen fliesst das abgekühlte Wasser aus den Liegenschaften zurück und macht sich

von dort via Wärmepumpen auf eine neue Runde. Zum anderen wird die Abwärme aus den gekühlten Liegenschaften über das Fernkältenetz abtransportiert und zurückgewonnen, welche dann ebenfalls erneut für die Wärmeproduktion verwendet wird. Nebst der Abwärme aus dem gereinigten Abwasser wird der Energieverbund Altstetten auch die Abwärme aus der Klärschlammverwertung gewinnen. Den Klärschlamm bezieht ERZ Entsorgung Recycling Zürich aus der Stadt und dem Kanton Zürich und verbrennt ihn

im Werdhölzli. Die Abwärme, die dabei entsteht, wird zum Teil direkt übers Fernwärmenetz den Kundinnen und Kunden geliefert oder wird mittels Wärmepumpen auf die nötige Heizwassertemperatur erwärmt und ebenfalls über das Fernwärmenetz verteilt. Dank der intelligenten Vernetzung der verschiedenen Energiequellen erreichen wir im Endausbau eine zu rund 5 CO2-neutrale Energieproduktion , so ascal Leumann, nur die Spitzenlast im Winter decken wir mit l oder Gas . Die hotovoltaik-Fassaden- und -Dachanlagen, welche am Abwärmenutzungsgebäude angebracht sind, produzieren Strom für den Betrieb der Fernleitungspumpen, damit wird er gleich vor Ort verbraucht. Zusätzlichen Strom zum Betrieb der Anlagen bezieht ewz aus 100 erneuerbaren Energien.

Umweltfreundliche Energie für viele Bereits 200 hat ewz in Schlieren, westlich von Zürich, einen Energieverbund


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realisiert, der damals bereits Kälte lieferte. Für das Gebiet mit vielen Bürogebäuden und Dienstleistungsunternehmen war dies ein klarer luspunkt. Seither liefert ewz in Schlieren jährlich rund 2 000 MWh Wärme und 29 000 MWh Kälte und versorgt teils auch grosse Liegenschaften von über 70 Kundinnen und Kunden zuverlässig, kostengünstig und umweltschonend mit Wärme und Kälte. Bereits für den Energieverbund Schlieren nutzt ewz die Abwärme des gereinigten Abwassers des Klärwerks Werdhölzli, jedoch nur rund 15 des gesamten Abwärmepotenzials. Dafür hat ewz eine 1,5 km lange Leitung von der umpstation des Klärwerks Werdhölzli zum Briefzentrum ost Mülligen in Schlieren verlegt, wo es eine Energiezentrale mit Wärmepumpen betreibt. In einer weiteren Etappe hat ewz die zweite Energiezentrale Rietbach in Betrieb genommen, um weitere Liegenschaften wie Bürogebäude, Dienstleistungsunternehmen, Baumärkte und verschiedene Wohnsiedlungen zu versorgen. Das Beispiel zeigt eindrücklich, dass mit einem Energieverbund umweltfreundliche und lokale Energieressourcen für viele zugänglich gemacht werden. Mit dem Energieverbund Schlieren spart ewz jährlich , Millionen Liter Heizöl und vermindert dadurch den CO2-Ausstoss um 10 Tonnen. Der Energieverbund Altstetten wird rund fünf Mal grösser sein als jener in

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Die Kompressoren in der Energiezentrale Rietbach des Energieverbunds Schlieren versorgen die Quartiere im Industriegebiet mit Wärme und Kälte.

Schlieren. In solchen Verbunden sieht ewz grosses otenzial Wenn wir zukunftsorientierte Energielösungen mit erneuerbaren Ressourcen wie Grundwasser, Seewasser, Erdwärme oder eben Abwärme von gereinigtem Abwasser nutzen wollen, sind wir ortsgebunden. Zudem wollen wir Einschnitte in die Gewässer und Natur auf ein Minimum reduzieren. Deshalb ist es sinnvoll, wenn wir Objekte in Verbunden vernetzen, so können viele aufs Mal von den nachhaltigen Lösungen profitieren , erläutert ascal Leumann die Vorteile. ■ www.ewz.ch

Infos zu ewz ewz ist einer der grössten Anbieter von integralen Energielösungen in der Schweiz und plant und realisiert Energieverbunde für Städte und Gemeinden, aber auch für kleinere Areale. Zum Portfolio gehören ebenfalls massgeschneiderte Konzepte für diverse Gebäudearten – von Wohnbauten über Büro- und Dienstleistungsgebäude bis hin zu grossen Sport- und Freizeitanlagen. Das Rundum-sorglos-Paket reicht von der Planung, Finanzierung, Realisierung bis zum Betrieb von energietechnischen Anlagen. ewz – Energielösungen Tel. 058 319 47 12 energieloesungen@ewz.ch www.ewz.ch/energielösungen

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Datencenter der NTS Colocation AG mit Kühlung- bzw. Wärme-Abfuhr mittels Kaltgangprinzip.

KliK: Stiftung Klimaschutz und CO2 -Kompensation

Wenn ein Rechner zur Heizung wird dank dem Förderprogramm Wärmeverbünde Wärmeverbünde mit Abwärmenutzung aus Industrie und Prozessen, wie von dem Rechenzentrum der Firma NTS Colocation AG in Bern, können vom Programm Wärmeverbünde der Stiftung Klimaschutz und CO2-Kompensation (KliK) profitieren. Michèle Vogelsanger, InfraWatt

■ Alle Anwender von Computern und Laptops kennen das roblem Bei hoher Leistung generiert das Rechengerät eine ordentliche Abwärme. Selbst ultramoderne Rechner mit einer hohen Energieeffizienz weisen eine beträchtliche Abstrahlung auf. Diese Abwärme sinnvoll für Heizzwecke zu nutzen, war schon immer das Bestreben der Firma NTS Colocation AG Bern. Sie betreibt mehrere Datencenter in der Schweiz, u. a. auch in Bern. Firmenkunden erhalten hier Rackspace oder eigene Räume, wo sie ihre Server installieren und betreiben können. Die Firma sorgt u. a. für die Netzwerkanbindung, eine gesicherte Stromversorgung sowie eine permanente Kühlung der Infrastruktur.

Da die Unternehmung bestrebt ist, einen möglichst nachhaltigen Betrieb zu führen, wendet sie das Kaltgangprinzip an und verfügt über modernste Turbocor-Verdichter für die Kälteproduktion. Bereits seit 201 wird mit der Abwärme der Server und weiterer IT-Komponenten das ganze Gebäude, in dem sich das Rechenzentrum befindet, monovalent beheizt. Da jedoch nicht das gesamte Wärmepotenzial ausgeschöpft werden konnte, plante die Unternehmung eine Erweiterung des Wärmeverbunds. So wurde der Firma Dr. Meyer Engineering der Auftrag erteilt, eine Erweiterung des Netzes fachlich zu prüfen. Für den Ingenieur war schnell klar Eine erweiterte Abwärmenutzung ist möglich,

jedoch aufgrund des Leitungsbaus und des aktuell niedrigen Gaspreises nicht konkurrenzfähig zu fossilen Energieträgern. Zum Glück initiierte zeitgleich die Stiftung Klimaschutz und CO2-Kompensation KliK, zusammen mit dem Verein InfraWatt, das Förderprogramm Wärmeverbünde, mit dem unrentable Wärmenetze finanziell mit 100 Franken pro substituierter Tonne CO2 bis und mit 20 0 unterstützt werden. Eine Anmeldung beim rogramm ist sehr einfach und die Einreichung eines Antrags auf der Basis einer Machbarkeitsstudie möglich. Nach zwei bis drei Wochen erhält der Antragsteller bereits eine Rückmeldung, ob sein rojekt aufgenommen wird und gegebenenfalls einen Vertrag


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Verteiler in Heizzentrale.

Erweiterungsarbeiten Wärmeverbundnetz. (Bilder: NTS Colocation Bern AG und Stiftung KliK)

von der Stiftung KliK zugestellt. Jan Meyer von der NTS Workspace AG hat das rojekt betreut und meint dazu Wir haben die Eingabe auch bei der Stadt und dem Kanton Bern gemacht, bei der Stiftung KliK war jedoch die Fördersumme höher. Daher entschieden wir uns für das rogramm Wärmeverbünde. Das jährliche Monitoring gestaltet sich sehr einfach, der Aufwand hat sich gelohnt und wir sind mit der Stiftung KliK sehr zufrieden.

Planungssicherheit bis 2030 Die voraussichtliche Fördersumme von rund 190 000 Franken bis und mit 20 0 waren entscheidend für die Umsetzung des rojekts. Der Wärmeverbund ist nun

seit zwei Jahren in Betrieb und liefert jährlich durchschnittlich 00 MWh Wärme an Bezüger in der Chutzen- und Schwarzenburgstrasse. Die Heizzentrale wird dabei monovalent betrieben, denn die einzelnen Bezüger nutzen ihre bestehenden Gaskessel noch für die Spitzenlast. Aktuell haben einige Kantone ihre Förderung für Wärmeverbünde mit erneuerbaren Energien und Abwärme reduziert oder gar eingestellt, das Förderprogramm Wärmeverbünde der Stiftung KliK aber bietet eine langfristige lanungssicherheit bis 20 0. ■ www.klik.ch www.infrawatt.ch

Programm Wärmeverbünde Für folgende Energiequellen: – Biomasse – Abwärme aus Abwasser oder Wasser – Industrielle Abwärme – Abwärme aus KVA Vorteile: – Einfaches Antragsverfahren mit OnlineEingabe – Keine Kosten für Validierung und Verifizierung – Planbare Fördergelder: www.waermeverbuende.klik.ch › Beitragsrechner Kostenlose Vorabklärung: info@infrawatt.ch Anmeldung: (QR-Code) www.waermeverbuende.klik.ch

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Fernwärme-Rohrsystem «Flexwell» benötigt keine Dehnungsbögen und viel weniger Verbindungsstellen

Effiziente Leitungsverlegung in der Münchner Innenstadt Das Fernwärmenetz der Stadt München zählt mit einer Gesamtlänge von 800 km zu den längsten Netzen in Europa. Im Sommer 2018 wurden bereits Massnahmen für den weiteren Ausbau durchgeführt: Am belebten Odeonsplatz inmitten der Münchner Altstadt wurden mehrere Geschäftshäuser mit dem Fernwärmenetz verbunden. Quelle: Brugg Rohrsystem AG

■ Eine grosse Herausforderung bei dem rojekt stellten die unter dem latz liegende U-Bahn-Station sowie die Fussgängerunterquerungen dar. Aufgrund dessen mussten die neuen Leitungen nur wenige Zentimeter unter der Oberfläche verlegt werden. Des Weiteren kreuzen hier sehr viele andere Rohre und Kabel den Weg der neuen Fernwärmeleitungen, weshalb ein besonders flexibles Verfahren notwendig war, um die Baumassnahmen zügig abschliessen zu können. Die Lösung lieferte die Brugg Rohrsystem AG Das Fernheiz-

In der Stadt München werden in der Altstadt gelegene Gebäude nach und nach an das Fernwärmenetz angeschlossen. (Bilder: Brugg Rohrsysteme GmbH)

kabel Flexwell lässt sich flexibel ohne zusätzliche Elemente wie Dehnungsbögen verlegen und eignet sich aufgrund seiner Wendigkeit sehr gut bei engen latzverhältnissen. Dadurch konnten die Verlegungsarbeiten innerhalb von nur einer Woche beendet werden. Der Odeonsplatz in der Münchner Innenstadt befindet sich in der Nähe zahlreicher historischer Sehenswürdigkeiten und dient vor allem im Sommer als Bühne für unterschiedliche kulturelle Veranstaltungen. Zudem haben sich an dieser Stelle viele moderne Geschäfte

und Speiselokale angesiedelt, sodass der latz zu den belebtesten Teilen der Stadt zählt. Die Durchführung aufwendiger Baumassnahmen stellt deshalb eine grosse Herausforderung dar.

Erschwerte Bedingungen durch unterirdische Leitungen Die Bedingungen für die Bauarbeiten waren alles andere als ideal. Aus technischen Gründen war nur ein bestimmter Trassenverlauf möglich. Erschwerend kam hinzu, dass sich direkt unter dem Odeonsplatz eine U-Bahn-Linie sowie


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schluss der Ladenzeile an das Fernwärmenetz. Die Spezialisten für Rohrsysteme entwickelten das Flexwell-Fernheizkabel Der Vorteil gegenüber anderen flexiblen Rohrleitungen mit metallischem Innenrohr besteht in seinem besonderen Aufbau als Stahlmantelrohr und den selbstkompensierenden Eigenschaften. Diese Vorteile haben sich bei dem rojekt am Odeonsplatz ausgezahlt, denn hier war es weder möglich, Dehnungsbögen zu verbauen, noch stand latz für Kopflöcher zur Verfügung. Selbstkompensierendes Rohrsystem: Fernheizkabel «Flexwell», Dimensionen DN 25–150 mm, Mediumrohr Edelstahl, Wärmedämmung Polyurethan (PUR).

Dank der Flexibilität von Flexwell stellen auch enge Platzverhältnisse kein Problem dar. Es kann einfach zwischen bereits verlegten anderen Leitungen «eingefädelt» werden, sodass die Bauzeit erheblich reduziert wird.

Fussgängerunterführungen befinden. An dieser Stelle hat es generell wenig latz für Rohre und Leitungen. Die Verlegetiefe betrug an einigen Stellen lediglich 0 cm und die Grabenbreite war auf maximal 5 cm begrenzt. Da die Rohre einen Durchmesser von 22 beziehungsweise 17 cm haben, war Massarbeit gefordert. Da bereits zahlreiche weitere Kabel teilweise nur wenige Zentimeter unter der Oberfläche lagen, musste für die neuen Fernwärmeleitungen eine sehr flexible Lösung gefunden werden. Die Stadt München beauftragte die Brugg Rohrsystem AG mit dem An-

Flexibles Kabel ermöglicht einfaches Umgehen von Hindernissen Das Fernheizkabel Flexwell hat noch einen weiteren Vorteil Rohrleitungen sammeln an Höhenversprüngen oftmals Luftblasen an, die sich zu Luftsäcken entwickeln können und den Weitertransport des Mediums behindern oder im schlimmsten Fall sogar komplett verhindern. Um die Luftblasen zu entfernen, sind deshalb in den meisten Fällen Entlüftungsarmaturen notwendig, die wiederum die Bauarbeiten in die Länge ziehen. Das Flexwell-Fernheizkabel ist als wendelgewelltes Stahlrohr konstruiert. Durch die Wellung entstehen im Rohr kleine Verwirbelungen an den Rändern, sodass Schmutzteilchen und auch Luftblasen, die sich eventuell am Rohr abgelagert haben, mitgerissen und zum Leitungsende transportiert werden, wo sie einfach ausgeleitet werden. Daher sind Entlüftungsarmaturen beim Flexwell-Fernheizkabel nicht nötig. Um die Gebäude mit Fernwärme versorgen zu können, mussten die Rohre mit einer Länge von jeweils 2 9 m sowie 2 21 m verlegt werden. Brugg lieferte das Rohr auf grossen Kabeltrommeln an, das einfach auf die benötigte Länge zugeschnitten wurde. Im nächsten Schritt folgte die Verlegung, die im Falle des Odeonsplatzes dem Einfädeln eines Nähgarns in die Nadel glich, wofür viel Fingerspitzengefühl und räzision notwendig waren. Bei starren Rohrleitungen ist es in der Regel unerlässlich, Richtungsänderungen mit Formteilen vorzunehmen. Dank der Flexibilität konnten die im Erdreich befindlichen Hindernisse jedoch entweder umfahren, unter- oder überquert werden, ohne dass zusätzliche Elemente verlegt werden mussten.

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Leitungsverlegung innerhalb von nur einer Woche

Schweissarbeiten im Trassenverlauf sowie das üblicherweise notwendige Nachisolieren von Verbindungsstellen im Erdreich waren bei der Verwendung des Fernheizkabels nicht mehr nötig. Zudem ist das komplette System selbstkompensierend, das heisst, es ist in der Lage, thermisch bedingte Längenänderungen, die häufig bei starren Systemen auftreten, selbst auszugleichen. Aus diesem Grund kann auf Dehnungsbögen und -polster verzichtet werden. Dies trägt nicht nur dazu bei, dass die lanungen und Baumassnahmen selbst erheblich vereinfacht werden, auch sorgt es dafür, dass die zeitliche Dauer der Arbeiten deutlich verkürzt werden kann. Im Fall des Odeonsplatzes zahlten sich die Fernheizkabel besonders aus Von der ffnung des Grabens über die Verlegung der Kabel bis zu den Abschlussarbeiten dauerte es insgesamt lediglich eine Woche, sodass die Geschäftstätigkeiten rund um den bedeutsamen latz durch die Baumassnahmen kaum beeinträchtigt wurden. ■

www.pipesystems.com

Infos zur Brugg Rohrsystem AG Die Brugg Rohrsystem AG mit Sitz in Kleindöttingen AG ist Teil der international agierenden Kabelwerke Brugg AG und hat ihren Schwerpunkt in der Entwicklung und Produktion von flexiblen und starren Rohrsystemen aus Metall und Kunststoff für den sicheren Transport von Gasen, Flüssigkeiten und Wärme. Die Brugg Rohrsystem AG beschäftigt derzeit circa 150 Mitarbeiter. Ergänzt wird ihr Portfolio durch die Produkte der Schwesterwerke Brugg Rohrsysteme GmbH in DE-Wunstorf mit derzeit circa 110 Mitarbeitern und der German Pipe Industrie- und Fernwärmetechnik GmbH in Nordhausen, Hersteller starrer Kunststoffmantelrohrleitungen mit etwa 115 Mitarbeitern. Die Unternehmen bilden den Rohrbereich der internationalen Brugg-Gruppe, die rund 60 Firmen aus den Geschäftsbereichen Kabel- und Rohrsysteme, Drahtseile, Prozessleittechnik und Immobilien umfasst. www.pipesystems.com

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Areal Suurstoffi in Risch-Rotkreuz. (Bild: Zug Estates AG)

Anergienetz mit Geospeicher: Zero-Zero-Energiesystem für das Suurstoffi-Areal in Risch-Rotkreuz ZG

Zero-Zero: CO2-freier Betrieb ohne externe Energiezufuhr Der Arealentwickler Zug Estates AG hat sich zum Ziel gesetzt, das gesamte Immobilienportfolio mittelfristig mit erneuerbarer Energie und ohne CO2-Emissionen zu betreiben. Ein Meilenstein dieses Zero-Zero-Energiesystems ist das rund 105 000 m2 grosse Suurstoffi-Areal in Risch-Rotkreuz. eicher+pauli Luzern AG, Projektleiter: Bekim Ibrahimi, Engineering: Marcel Hartmann

■ Seit 2010 entsteht in Rotkreuz ein verkehrsfreies Quartier, das höchste Lebensqualität bietet. Wohnraum, Arbeit und Freizeit sollen verbunden und im Endausbau CO2-frei sein sowie ohne externe Energiezufuhr betrieben werden. eicher pauli wurde im Laufe des rojekts hinzugezogen, um das bereits vorgegebene Energiekonzept für das Gelände zu adaptieren und umzusetzen. Es braucht schon sehr viel Ingenieurwissen, um die hochkomplexen rozesse in diesem rojekt zu verstehen, sind sich die beiden Verantwortlichen, Bekim Ibrahimi und Marcel Hartmann, einig. Innert kürzester Zeit musste sich das Team ins Energiekonzept einarbeiten, Sofortmassnahmen einleiten und das Vorhaben strategisch komplett neu planen. Dazu wurden energetische Berechnungen und geologische Simulationen durchgeführt sowie das Hydraulikkonzept des gesamten Areals massgebend verbessert und verstärkt.

Schweizweit eines der grössten Anergienetze

Nachhaltigkeit ist ein zentraler Begriff im Gesamtkonzept der Suurstoffi. So beinhaltet die umgesetzte Energieversorgung des Areals auf , km Länge eines der grössten Anergienetze der Schweiz mit Geospeicher. Dies bedeutet, dass das Niedertemperaturnetz die Abwärme der einzelnen Gebäude nutzt und sie mit einem Erdspeicher thermisch vernetzt. Der Boden fungiert dabei als Speicher, wie ein thermischer Akku, der entladen und wieder geladen werden kann. Mittels Wärmepumpen wird dem Erdreich im Winter Energie für Heizzwecke entzogen. Im Sommer wird der mittlerweile kühle Boden mit Abwärme der direkten Gebäudekühlung Freecooling wieder erwärmt, womit der Kreislauf geschlossen ist. Weil die Jahresmitteltemperatur in der Schweiz nur rund C beträgt, muss

wesentlich mehr geheizt als gekühlt werden. Auf dem gesamten Areal der Suurstoffi wurden dazu Dächer mit VT-Kollektoren ausgestattet, welche Solarwärme und -strom gewinnen. Die zur Verfügung stehende Sonnenwärme wird ebenfalls in den Boden geleitet, gespeichert und im Winter genutzt. Als letztes Teilchen im System, sind auf dem Gelände zusätzlich Rückkühler installiert, welche der Aussenluft gezielt die Energie zur Erwärmung des Anergienetzes entziehen. Damit kann geschickt auf den Bedarf reagiert werden.

Auch natürlich vorhandene Ressourcen nutzen Anergienetze, also Leitungsnetze für den Transport von Wärme auf einem niedrigen Temperaturniveau, tragen dazu bei, den CO2-Ausstoss wesentlich zu verringern. Sie nutzen erneuerbare Energie, einerseits in Form bereits vorhandener Abwärme von umliegenden


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Gebäuden in Kombination mit Erdsonden, wie in der Suurstoffi. Andererseits können auch natürlich vorkommende, erneuerbare Ressourcen eingesetzt werden, wie beispielsweise Grund- oder Seewasser, wo solches vorhanden ist. Im vorliegenden rojekt werden wie oben ausgeführt als Energiequellen Solarwärme und Aussenluft genutzt, um die vorhandene erneuerbare Energie für Heizzwecke zu gewinnen.

Harmonisch gelöstes Pilotprojekt Energiesysteme wie dasjenige der Suurstoffi – ein Anergienetz ohne fremde Energiezufuhr – sind komplex und nur planbar, wenn hochwertiges Engineering vorhanden ist. Die Dimensionierung ist schwierig, die Zusammenhänge für eine reibungslose Funktion des Systems sind mehrschichtig. Es gilt zu bedenken, dass der Geospeicher nicht zu stark abkühlen darf und auf der anderen Seite nicht zu warm werden soll. Die in der ersten Etappe erstellte Hydraulik in den Griff zu bekommen, war schon eine ziemliche Meisterleistung,

sagen die beiden Verantwortlichen von eicher pauli, da jedes einzelne Gebäude mit eigener Wärmepumpe und eigenem Wärme- Kältetauscher ausgestattet ist

eicher+pauli erneuerbar … aus Erfahrung Seit über 30 Jahren ist eicher+pauli dank konzeptionellen und innovativen Lösungen zu einem der bekanntesten und grössten Planungsunternehmen der Schweiz geworden. Im Zentrum der Tätigkeiten stehen erneuerbare Energien und Energieeffizienz. Für seine Leistungen in diesem Gebiet wurde das Ingenieurbüro mehrfach mit Preisen ausgezeichnet. Heute zählt eicher+pauli rund 180 Mitarbeitende, verteilt auf sechs Standorte in der Deutschschweiz. Zu den Kernkompetenzen von eicher+pauli gehören die strategische Planung sowie die Planung von Energie- und Gebäudetechnik. Mit den Tochtergesellschaften ing.-büro riesen, als Planer für Sanitär- und Spitaltechnik, sowie ga-solution, als Gebäudeautomationsplaner, wird das Angebot abgerundet. www.eicher-pauli.ch www.riesen-ing.ch www.ga-solution.ch

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und die Drücke aller umpen sich gegenseitig via Anergienetz beeinflussen. Es war ein unglaublich interessantes rojekt und Bekim Ibrahimi sowie Marcel Hartmann konnten viel Wissen und wertvolle Erfahrungen sammeln – so gesehen ist die Suurstoffi sicher ein Meilenstein in ihrer Laufbahn. Dank des grossen Know-hows des Teams von eicher pauli wurde dieses Leuchtturmprojekt mit ilotcharakter erfolgreich realisiert. Noch bis Ende 2020 werden die letzten beiden Bauten auf dem Areal fertiggestellt. Dann bietet die Suurstoffi latz für rund 1500 Bewohner, etwa 2500 Arbeitsplätze und einen Hochschulcampus für ca. 2000 Studierende. ■

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Neuer 11-MW-Weishaupt-Monoblock-Brenner für Fernwärme Siggenthal

Eine Tonne Brenner am Kessel montiert Zwei 11-MW-Reservekessel sorgen in der KVA Turgi dafür, dass bei einer Störung der Kehrichtverwertung die Abnehmer der Fernwärme Siggenthal AG nicht frieren. Einer der beiden brauchte einen neuen Brenner. Der Wechsel vom alten Duoblock-Brenner mit separatem Verbrennungsluftgebläse zu einem Weishaupt WKmono GL80/2-A bietet viele Vorteile. Martin Stadelmann

■ Die Kehrichtverwertungsanlage Turgi erzeugt prioritär Dampf und damit über zwei Turbinen Strom. Ein Teil des Dampfs rund 5 GWh pro Jahr wird über drei Abhitze-Wärmetauscher für die rund 50 Abnehmer Ein- und Mehrfamilienhäuser, Gewerbe, Industrie und öffentliche Gebäude der Fernwärme Siggenthal AG in den Gemeinden Obersiggenthal, Untersiggenthal, Turgi und Gebenstorf aus den Turbinen ausgekoppelt. Als Sicherheitsreserve bei Störungen und Revisionsarbeiten an der Kehrichtverwertung sind zwei Heisswasserkessel mit je 11 MW Leistung installiert, die mit Heizöl-Brennern befeuert werden. Eine weitere Sicherheit bietet eine 7-MW-Leitung zwischen der Fernwärme Siggenthal und dem benachbarten Refuna-Fernwärmenetz, die in beide Richtungen betrieben werden kann. Der eine der beiden Notkessel wurde bisher mit einem inzwischen rund 20 Jahre alten Duoblock-Brenner betrieben, bei dem die Ersatzteilbeschaffung schwierig wurde. Die Steuerung sowie der Brenner als Einheit entsprachen nicht mehr den Vorschriften des SVTI. Ersatz wurde nötig. Der WeishauptBrenner des anderen Kessels ist nur 10 Jahre alt und wird weiter verwendet. Da man mit dem Weishaupt-Service zufrieden war, entschied man sich auch bei der Neubeschaffung für einen 11,95-MW- lbrenner von Weishaupt, einen WKmono 0, einen der grössten in der Schweiz installierten Monoblock-Brenner.

Strom gespart, weil der Luft-Transportweg wegfällt. Zudem arbeitet das Gebläse des neuen Weishaupt WKmono GL 0 2-A ZM-R- LN viel effizienter. Auch dies spart Strom. Die Abgasemissionen des Brenners liegen weit unter den Stickoxid-Grenzwerten der LRV dank der bewährten Weishaupt-Multiflam-Technik, die eine Feuerraum-interne Abgasrezirkulation aufbaut. So wird die Flamme gekühlt und die Entstehung von Stickoxiden verringert. Wie der Name multiflam sagt, teilt diese Mischeinrichtung das Heizöl auf verschiedene Düsen auf. Die Verbrennung erfolgt über eine rimärdüse und konzentrisch angeordnete Sekundärdüsen. Die rimärflamme erzeugt im gesamten Regelbereich von 1 5 eine stabile, betriebssichere Gesamtflamme. Die beim vorherigen Duoblock-Brenner benötigte externe Abgasrückführung entfällt und damit nebst deren Unterhaltskosten ein weiterer Stromverbraucher. Die Wartung des MonoblockBrenners ist natürlich einfacher. Alle Bauteile wie Mischeinrichtung, Luftklappe, Gasdrosselklappe und Feuerungsmanager sind leicht zugänglich. Zudem ist die Mischeinrichtung beim

Nur Vorteile durch Wechsel zu Monoblock Der Duoblock-Brenner bestand aus einem separaten Gebläse im Kesselhaus und einem Luftkanal zum Brennerteil am Kessel. Da nun Gebläse und Brenner in einem Block am Kessel befestigt sind, entfallen das separate Gebläse und der Luftkanal. Das gibt mehr latz, und vor allem entfallen erhebliche Installationsund Unterhaltskosten. Im Betrieb wird

Der neue Weishaupt WKmono GL80Monoblock-Brenner am Kessel.

Die KVA Turgi: rechts vom hohen Kamin die beiden Kamine der Notkessel.

WKmono 0 innerhalb des Gehäuses in einem servicefreundlichen Schienensystem geführt. Das digitale WeishauptFeuerungsmanagement mit der elektronischen Verbundsteuerung W-FM 100 200, das auch in der WKmono-Baureihe serienmässig eingesetzt wird, steuert den sparsamen Einsatz des


Die redundanten 30-bar-Ölpumpen der Ölversorgung von NeoVac.

Heizöls und erleichtert die Bedienung und Wartung des Brenners. In der KVA Turgi kommuniziert es mit dem Anlagen-Leitsystem, in das es eingebunden ist. Der WKmono 0 wiegt eine Tonne. Seine kurze Baulänge reduziert aber die mechanische Belastung der Kesseltür erheblich – und weil er die gleichen Anschlussmasse wie der Duoblock-Brenner hat, ist die dauerhafte Befestigung mit genügend Schrauben kein roblem.

Neue Ölversorgung Seit über 20 Jahren erstellt NeoVac AG die lversorgungen für die Grossbrenner von Weishaupt AG. Die lversorgung des neuen Weishaupt WKmono 0 in der KVA Turgi wurde ab dem bestehenden Haupttank mit einer Vor- und Rücklaufleitung erstellt. Eine Hochdruck-Doppelpumpenstation fördert 000 l h Heizöl mit einem Druck von 0 bar zum Brenner. Die Rohrleitung musste wegen des hohen Betriebsdrucks in geschweissten Chromstahl-Doppelrohren erstellt werden. Die Förderpumpe und der Brenner wurden mit Auffangwannen ausgerüstet, die mit Lecksonden und Steuergeräten überwacht sind. Für die lmengenmessung wurde eine Differenzmessung im Vor- und Rücklauf installiert. Der neue Weishaupt-Monoblock-Brenner senkt insgesamt nicht nur die Energie- und Unterhaltskosten der Fernwärme Siggenthal AG, sondern – wenn im Notfall in Betrieb – auch die Emissionen der Anlage erheblich. ■ www.weishaupt-ag.ch www.neovac.ch www.fernwaerme-ag.ch


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Entsorgung von Holzaschen ohne Stoffanalyse ■ Der Bundesrat hat am 21. September 2018 die Änderung der Verordnung über die Vermeidung und die Entsorgung von Abfällen (Abfallverordnung VVEA) betreffend

der Holzaschen beschlossen (3 Jahre nach Inkrafttreten der ursprünglichen Fassung). Gemäss der angepassten VVEA, die am 1. November 2018 in Kraft trat, kön-

Holzaschen können künftig auf Deponien des Typs D zusammen mit KVA-Schlacken gelagert werden.

nen Rost- und Filteraschen aus der Verbrennung von Wald-, Landschafts- und Restholz sowie Rostaschen aus der Verbrennung von Altholz künftig auf Deponien des Typs D und E ohne Behandlung und ohne Analyse abgelagert werden. Filteraschen aus der Verbrennung von Altholz können bis im November 2023 ebenfalls auf diesen beiden Deponietypen abgelagert werden. Anschliessend sind sie zu behandeln. Diese Änderung der Verordnung entspricht den Forderungen, die der Branchenverband Holzenergie Schweiz bereits 2016 mit Nachdruck erhoben hatte.

Forschungsprojekt für die Zukunft Nach dem Motto «Die Abfälle von heute sind die Rohstoffe von morgen» verfolgt die Holzenergiebranche das Ziel, in Zukunft die Holz-

aschen nicht bloss in einer Deponie zu entsorgen, sondern zu verwerten. Zu diesem Zweck lancierte Holzenergie Schweiz Anfang 2018 gemeinsam mit dem Schweizerischen Verband für Umwelttechnik SVUT das Forschungsprojekt «HARVE Holzaschen in der Schweiz – Aufkommen, Verwertung und Entsorgung», das die Grundlagen und Anforderungen für zukünftige, regionale Verwertungs- und Entsorgungslösungen für Holzaschen erarbeiten wird. Das Projekt HARVE wird unterstützt vom Bundesamt für Umwelt BAFU im Rahmen des Aktionsplans Holz. ■ Holzenergie Schweiz Tel. 044 250 88 11 www.holzenergie.ch

Brugg Rohrsystem AG setzt auf die radiale Verpresstechnik

Einfachste Montage und mehr Sicherheit Nur perfekt ist gut genug. Die Brugg Rohrsystem AG baut auf eine neue Schraub-Verbindungstechnik für ihr Calpex-Niedertemperatursystem, um zusätzliche Sicherheit im Hause zu gewährleisten. ■ Die Betriebssicherheit von Wärmeleitsystemen hängt in hohem Mass von der Qualität und der Zuverlässigkeit der Verbindungen ab. Die Brugg Rohrsystem AG widmet der Anschlusstechnik höchste Aufmerksamkeit und ist bestrebt, die Systeme auch in diesem Bereich laufend zu verbessern. Optimierungspotenzial bei den Verbindungen Der Verbindungstechnik-Markt bietet einfache und sichere Lösungen für die in der Hauseinführung der Calpex-Fernwärmerohre oberirdisch eingesetzten Fittings. Die stets weiterentwickelten Komponenten können mechanisch bzw. thermisch

Schraubfittings an Fernwärmerohren (Hauseinführung).

ger Rohrverbindungstechniken spezialisierten Technologie-Unternehmen einen neuen Lieferpartner gefunden. Sie nutzt damit die Chance, das Calpex-System ohne spezielle Werkzeuge einfach und schnell montieren zu können und bietet damit eine breite und tiefe Palette von Fittings an. Diese sind nach der gültigen EN 15875 geprüft und entsprechen vollumfänglich den von der Brugg Rohrsystem AG geforderten Standards im Hinblick auf Funktionalität, Zuverlässigkeit und Langlebigkeit.

Schraubfittings mit Verpress-Schellen.

bedingte Auszugskräfte in höchstem Ausmass absorbieren, d. h. bis zur Streckgrenze der Mediumrohre.

Kein Nachziehen nach der Montage Die neuen Schraubfittings nehmen die Auszugskräfte problemlos auf, was die Sicherheit erheblich erhöht, und sie bieten einen weiteren wichtigen Vorteil: Die Fittings müssen nach der Inbetriebnahme des Fernwärmerohrsystems nicht nachgezogen werden, da die VerpressSchelle das Kunststoffrohr formschlüssig verpresst. Die Verbindung sitzt fest und die mechanisch und thermisch bedingte plastische

Verformung des Kunststoffrohrs wird vollumfänglich kompensiert.

Vollsortiment für alle Calpex-Rohre Neben der schnellen Montage ohne Spezialwerkzeuge und überflüssige Arbeitsschritte überzeugen die neuen Schraubfittings durch Verzicht auf Dichtringe, hoch resistente Werkstoffe und vorteilhafte Preise. Sie sind für alle Durchmesser des Calpex-Fernwärmerohrsystems lieferbar. Ein neuer Lieferant für sichere Fitting-Lösungen Brugg Rohrsystem AG hat mit einem auf die Produktion hochwerti-

Zum Unternehmen Die Brugg Rohrsystem AG entwickelt flexible und starre Rohrsysteme aus Metall und Kunststoff für die Bereiche Nah- und Fernwärme/Fernkühlung, Industrie, Tankstellenlösungen und Systempakete. Mit rund 40 Rohrsystemen und über 20 000 Artikeln tritt das Unternehmen mit dem breitesten Angebot am Markt auf. ■ Brugg Rohrsystem AG Tel. 056 268 78 78 www.pipesystems.com


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Januar-Weiterbildung «Heizung und Energie» von suissetec Nordostschweiz sehr gut besucht

Formulare, Fussböden und Feuerpolizei Beim Einbau von Heizungsanlagen ist eine Vielzahl von Vorschriften hinsichtlich der Luftreinhaltung, der Feuerpolizei und der Energieeffizienz zu beachten. An der Weiterbildung «Heizung und Energie» in Illnau-Effretikon (Kanton Zürich) aktualisierten die Heizungsfachleute ihr Fachwissen.* Manuel Fischer

■ Selten war eine Veranstaltung der Sektion suissetec-Nordostschweiz derart gut besucht. Über 250 Heizungsfachleute nahmen den Weg nach Illnau ins Restaurant Rössli auf sich, um sich weiterzubilden. Die von Christoph Gmür, Leiter Energietechnik beim Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft AWEL , moderierte Veranstaltung bot eine breite Auswahl praxisrelevanter Themen. Silas Gerber, Energiefachmann beim AWEL, erläuterte die aktuelle korrekte Vorgehensweise gültig seit Beginn 2015 bei der Bewilligung von wärmetechnischen Anlagen WTA . Das Gesuchsformular ist bereits vor dem Erstellen einer WTA an das Bauamt der Gemeinde einzureichen. Es braucht immer dieses Gesuch. Zusätzliche Unterlagen sind zum Beispiel bei einem neuen Kamin nach aussen in Erscheinung tretend , Erdsonden- oder einer Luft Wasser-Wärmepumpe Schallschutz notwendig. Allerdings sind mehrere Behörden bei der formalen wie inhaltlichen rüfung von Gesuchen für Erstellung, Umbau und Betrieb von WTA involviert. Dies gilt insbesondere bei Anlagen mit grosser Leistung oder bei erhöhtem Gefährdungspotenzial. Als Beispiele sei hier eine l- Erdgashei-

zung mit einer Leistung über 1000 kW oder eine unter Terrain installierte Flüssiggasfeuerung erwähnt. Für Gesuchsteller bringt das vereinfachte Verfahren Vorteile Das kommunale Bauamt nimmt die Dokumente entgegen. Dieses koordiniert das Bewilligungsverfahren mit den anderen Behörden kommunale Feuerpolizei, AWEL usw. . Die Baubehörde der Gemeinde versendet schliesslich die Bewilligung. In der Regel ist nach der Erstellung das Attest Heizungsanlage an das zuständige Bauamt einzureichen.

Brandschutz – die Sorgfaltspflichten bleiben Martin Sigrist, Sachbearbeiter Brandschutz Bewilligungen bei der GVZ Gebäudeversicherung Kanton Zürich, zeigte die Brandschutzanforderungen für neu erstellte Heizungsanlagen auf. Die seit 2015 gültigen und 2017 revidierten Brandschutzvorschriften der Vereinigung Kantonaler Feuerversicherungen VKF berücksichtigen verstärkt die Gebäudegeometrie und ermöglichen eine auf die Nutzung abgestimmte wirtschaftliche Optimierung. Beispielsweise können Bauart und Ausbau von Räumen für gas- oder ölbetriebene Feuerungsaggregate in Einfamilienhäusern

Selten war eine Veranstaltung der Sektion suissetec-Nordostschweiz derart gut besucht. Diese wurde zusammen mit dem Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft (AWEL) des Kantons Zürich organisiert.

und Gebäuden geringer Abmessung beliebig sein, d. h. es ist kein Feuerwiderstand mehr notwendig. Wird der Heizraum mit 0 Minuten Feuerwiderstand EI 0 erstellt, dürfen gemäss der VKF-Richtlinie Wärmetechnische Anlagen zusätzlich zur Feuerungsanlage maximal 000 Liter Heizöl in Stahltanks oder 000 Liter in Kleintanks gelagert werden. Gleich geblieben sind die grundsätzlichen Anforderungen an wärmetechnische Anlagen WTA WTA sind so auszuführen und aufzustellen, dass sie einen gefahrlosen, bestimmungsgemässen Betrieb gewährleisten und Schäden im Störungsfall begrenzen. Sie müssen dem Stand der Technik entsprechen und in allen Teilen den auftretenden thermischen, chemischen und mechanischen Beanspruchungen genügen. Da je nach Feuerungs- und Abgasanlage oder je nach Brennstoff auch unterschiedliche Abgastemperaturen entstehen, sind die daraus resultierenden Brandschutzanforderungen z. B. Sicherheitsabstände, Temperatur- Druckbeständigkeit der Abgasanlage unterschiedlich. Fazit Die aktuellen Brandschutzvorschriften sind im Vergleich zu früher zwar liberaler geworden, nicht aber weniger komplex.

Toni Schädler, David Füllemann, Robert Diana (suissetec), Arthur Huber, Christoph Gmür (AWEL).

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Martin Sigrist zeigte sich erfreut über das rege Interesse zum Thema. Die von ihm zum AWEL-Anlass mitgebrachten Broschüren waren bereits nach kurzer Zeit in den Händen der Besucher.

LRV – Vorschriften Andreas etz, Fachspezialist Emissionskontrolle beim AWEL, orientierte zu Anforderungen an l- und Gas- sowie Holzfeuerungen, infolge geänderter Luftreinhalte-Verordnung LRV des Bundes. Erleichterungen gibt es bei der eriodizität der Emissionsmessungen Bei den Gasfeuerungen bis 1 MW Feuerungswärmeleistung müssen diese nur noch alle vier Jahre vorgenommen werden, bei den lfeuerungen sind es weiterhin zwei Jahre. Eine Verschärfung bei den Heizöl-Qualitäten ist in Sichtweite. Die Qualität Extra leicht Euro mit einem Schwefelgehalt von 0,005 bis 0,1 für Feuerungswärmeleistungen 5 MW wird auf dem Schweizer Markt noch bis zum 1. Mai 202 geduldet. Danach darf nur noch koheizöl Schwefelgehalt 0,005 eingesetzt werden. Neu sind die Emissionsgrenzwerte – ungeachtet des Stickstoffgehalts im Heizöl – einzuhalten. Die damit verbundene Messunsicherheit F-Wert von 10 mg m wird nicht mehr angewendet. Neuigkeiten bei den Holzfeuerungen 70 kW Feuerungswärmeleistung Ab 1. Juni 2019 müssen bei Abnahmekontrollen neu auch Feststoff-Emissionen gemessen werden. Bis zu diesem Datum soll lediglich der KohlenmonoxidGrenzwert überprüft werden. Die Kantone nutzen ihren Handlungsspielraum teilweise aus, um gewisse unkte der LRV noch zu verschärfen.

mit kalten Schlafzimmern (blau) und Bad/Ankleide (rot). Abb. 5.1: Soll-Temperaturen bei Fussbodenheizungen in Minergie-Einfamilienhaus (EFH): Die Vorgaben der EFH-Bewohner für die Raumtemperaturen, nämlich 16 °C im Schlafzimmer und 23 °C im angrenzenden Bad, waren nicht zu erreichen: Nach dem Absenken der SchlafzimmerTemperaturen konnte mit der eingestellten FBH-Vorlauftemperatur von 35 °C die Temperatur im Badzimmer von 20 °C nicht mehr erreicht werden. Um die gewünschten Anforderungen an die Raumtemperaturen zu erreichen, behalfen sich die Bewohner mit zweifelhaften Tricks, nämlich mit geöffneten Fenstern in Kippstellung im Schlafzimmer und einer generell starken Erhöhung der Heizkurve. Nach Analyse der Situation kommt man zu folgendem Schluss: In Neubauten ist der U-Wert der Innenwände oft 5 bis 6 Mal höher als der U-Wert der Aussenwände. Damit liegen bereits bei kleinen Temperaturdifferenzen die internen Wärmeflüsse zwischen zwei angrenzenden Innenräumen in einer ähnlichen Grössenordnung wie die Wärmeflüsse an den Aussenwänden. Diese internen Wärmeflüsse führen dazu, dass sich in gut gedämmten Gebäuden die Temperaturen der einzelnen Räume schnell angleichen. Zusätzlich muss die Fussbodenheizung in den warmen Räumen nicht nur die Wärmeverluste der Aussenwände decken, sondern auch die Wärmeverluste vom warmen Raum an die kalten Räume. (aus AWEL-Bericht: «Untersuchung der Fussbodenheizung bei Neubauten», Juli 2018)

Die Verordnung zum Massnahmenplan Luftreinhaltung Kt. ZH verschärft die LRV insofern, als dass der Verzicht auf einen zu installierenden Wärmespeicher bei Holzpelletfeuerungen nur dann gewährt wird, wenn weniger als 1000 Anforderungen pro Jahr erreicht werden.

Überdimensionierung Heizungsanlagen

Thermografie-Aufnahmen zeigten zudem die ungünstige Leitungsführung eines Heizkreises durch das Schlafzimmer zum Badezimmer auf. Dies führt u. a. zu einer unerwünschten Erwärmung des Schlafzimmers.

David Füllemann vom Elektrizitätswerk der Stadt Zürich, zeigte anhand bestehender WTA auf Der Bedarf an Heizleistung liegt gemäss BFE-Studie zu Mehrfamilienhäusern um rund 19 tiefer als tatsächlich verbaut wurde. Dazu nannte er mögliche Ursachen So wird häufig der Wärmegewinn Abwärme von Bewohnern usw. in Gebäuden

nicht oder kaum berücksichtigt. Oder es werden zu hohe Heizzuschläge für Lüftungsregister berücksichtigt. Umgekehrt stellt man einen höheren Heizenergiebedarf Wärme für Heizung und Trinkwarmwasser sowie deren Verluste fest, der im Mittel um 20 bis 0 höher war als aufgrund der SIA-Norm 0 1 errechnet wurde. Mögliche Ursachen sind oft verhaltensbedingt Die Wohnräume werden nicht auf 21 C, sondern auf 2 C geheizt. Stundenlang gekippte Fenster können den Bedarf an Heizungswärme beträchtlich erhöhen. Die Luftdichtigkeit der Gebäude ist schlechter als angenommen. Oder die Heizgrenze ist tiefer eingestellt als angenommen.


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Spezifische Eigenheiten der Bauten und der Nutzung erfordern abweichende Betrachtungen bei der lanung der Leistung und des Heizungsenergiebedarfs Gebäude mit sehr hohem Glasanteil, Spezialgebäude wie Hotels, Spitäler usw., Bauteile wie Torluftschleier usw. . Die Botschaft Eine kleinere Dimensionierung bringt Vorteile in wirtschaftlicher, energetischer wie betrieblicher Hinsicht.

Fussboden – zu heiss, zu kalt Arthur Huber, vom Ingenieur- und lanungsbüro Huber Energietechnik AG, berichtete über Erkenntnisse zu installierten Fussbodenheizungen FBH in Neubauten. Er hält fest Die Berechnung Auslegung der FBH ist mehrheitlich gut und die Vorschriften werden eingehalten. Dennoch weist rund die Hälfte der untersuchten Anlagen zu hohe Vorlauftemperaturen auf. Häufig wäre das roblem mit einer fachgerechten Entlüftung rasch lösbar. Da und dort sind Entlüftungsstellen ungeschickt an-

geordnet oder die Thermostat-Ventile schliessen nicht richtig. Sattsam bekannt ist die Symptombekämpfung der zu kalten Räume durch Hauswarte, indem auf Wunsch der Bewohnerschaft die Heizkurve erhöht wird. Im Untersuchungsbericht FBH in Neubauten im Auftrag des AWEL finden sich allerdings auch komplexe Fallbeispiele. Als Beispiel aus dem Vortrag sei hier ein Eigenheim im Minergiestandard erwähnt. Die Vorgaben der Bewohner für stabile Temperaturen von angrenzenden Räumen 1 C für beide Schlafzimmer und 2 C im angrenzenden Bad stellten sich als nicht einhaltbar ein. Der Grund Durch die Innenwand mit hohem U-Wert 5 bis x so hoch wie der derjenige der Aussenwände führten die internen Wärmeflüsse zu einem raschen Angleichen der Temperaturen der einzelnen Räume.

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aktenblatt LR zu inden unter .lu t.zh.ch euerungen euerungskontrolle Gemeinde H erlink unten aktenblatt d arkGa er ormance Ga : d -Schlussbericht om . . unter bit.l R B -Studie: ImmoGa in luss der ombination aus utzer erhalten und Gebäudetechnik au den er ormance Ga bei Mehr amilienhäusern, zu inden unter: bit.l B dm g ntersuchungsbericht BH zu inden unter .energie.zh.ch dok nach Subtitel Gebäude erstes d -Dokument Auszug aus den Brand orschri ten unter: . kg.ch Brandschutz Sho * in achbeitrag zur ollzugsuntersuchung beim Heizkesselersatz Re erat Alice He ti ird in einer s äteren ummer on H -Gebäudetechnik erscheinen. ■ awel.zh.ch

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Die neue Methanisierungsanlage im Hybridwerk Zuchwil. (Bild: CH Media)

Hybridwerk Zuchwil: Auch die Methanisierungsanlage ist nun in Betrieb

Erneuerbares Erdgas aus dem Bioreaktor: Aus Sommerstrom wird Wintergas In Zuchwil ging im Januar eine von in Europa erst drei biologischen Methanisierungsanlagen in Betrieb. Power-to-Gas gilt als eine der Schlüsseltechnologien der Energiewende. Im europäischen Forschungsprojekt «Store&Go» werden unterschiedliche Verfahren getestet. David Eppenberger

■ Eine geballte Ladung aus Chromstahlrohren, Schläuchen, umpen, Kompressoren, Messgeräten, Tanks und dazu ein zwölf Meter hoher Reaktor. Kaum jemand würde beim Anblick der im Januar in Zuchwil in Betrieb genommenen Methanisierungsanlage denken, dass hier Lebewesen die Hauptrolle spielen. Archaeen sind dafür bekannt, dass sie sich als Lebensraum besonders unwirtliche Umgebungen aussuchen konzentrierte Salzlösungen, besonders saures Milieu möglichst ohne Sauerstoff oder heisse, schweflige Quellen in Island beispielsweise. Von dort kommen ursprünglich die auch als Urbakterien bezeichneten Einzeller, die hier auf dem Areal Aarmatt des lokalen Energieunternehmens Regio Energie Solothurn zum Einsatz kommen. Sie haben die spezielle Fähigkeit, dass sie aus Wasserstoff H2 und Kohlendioxid CO2 Me-

than herstellen können. Hier in Zuchwil übernehmen diese Aufgabe , Billiarden der Tierchen im Reaktorturm bei Temperaturen von 2 C. Noch nie wurden so viele Archaeen auf einmal gezüchtet , erklärt Doris Hafenbradl von der deutschen Firma Electrochaea GmbH. Ein amerikanischer rofessor der Universität Chicago habe aus den isländischen Archaeen robuste und effiziente Stämme gezüchtet, die ihre Aufgabe in Zuchwil nun optimal erfüllen könnten. Das rinzip Wasserstoff und CO2 fliessen unten in den Reaktor rein, werden mit einem Rührwerk in 00 Liter Fermenterflüssigkeit vermischt und darin von den Mikroben zu Methan verarbeitet, das oben wieder rauskommt. Die Methode wird in Europa nur in zwei weiteren Anlagen in Dänemark in Aved re – der grössten weltweit – und Allendorf D angewendet.

Electrochaea hat die Systeme für die biologische Methanisierung entwickelt und ist artner im europäischen Store Go- rojekt, in dessen Rahmen die ilotanlage in Zuchwil erstellt wurde. Im Vergleich zum bisher meistens angewendeten chemischen SabatierVerfahren erhofft man sich von der biologischen Methanisierung eine deutliche Effizienzsteigerung.

Überschüssiger Solarstrom wird zu Biogas Am rojekt nehmen 27 artner aus Ländern teil, darunter Regio Energie Solothurn. Erforscht werden praktikable Lösungen für den Einsatz von owerto-Gas-Technologien. Diese sollen langfristig das roblem von unregelmässig anfallendem Strom aus hotovoltaikund Windanlagen lösen. Überschüssiger Solarstrom beispielsweise kann im Sommer im Elektrolyse-Verfahren zur


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Im Hybridwerk in Zuchwil stehen zwei Elektrolyseure (2 × 175 = 350 kW Aufnahmeleistung), die mithilfe von erneuerbarem Strom Wasser zu Wasserstoff und Sauerstoff aufspalten. (Bilder: David Eppenberger)

Viel Technik in der Methanisierungsanlage. Aufnahmeleistung: Wasserstoff 120 Nm3/h (425 kW), Output: erneuerbares Methan 30 Nm3/h (325 kW) und Abwärme (100 kW). In der Methanisierungsanlage in Zuchwil produzieren Mikroben in einem Bioreaktor Methan (CH4) aus Wasserstoff und CO2.

Der Wasserstoff vom Hybridwerk und das CO2 aus der Kläranlage fliessen in die Methanisierungsanlage.

Spaltung von Wasser in Sauerstoff O2 und Wasserstoff H2 verwendet werden. Letzterer kann langfristig gespeichert oder in kleinen Mengen ins Gasnetz eingespeist werden. Eine Anlage zur Wasserstoffherstellung wurde im Zuchwiler Hybridwerk bereits vor zwei Jahren in Betrieb genommen. Mit der Einweihung der Methanisierungs-

anlage erfolgte im Januar die logische Erweiterung. Der aus erneuerbarem Strom hergestellte Wasserstoff wird nun in einem weiteren Schritt im Bioreaktor von den Mikroben in Methan umgewandelt. Das dafür in der Methanisierungsanlage benötigte CO2 wird über eine 2,5 km lange Leitung aus der Biogasaufbereitungsanlage der regionalen Kläranlage des Zweckverbands der Abwasserregion Solothurn-Emme ZASE zugeführt. Chemisch identisch mit Erdgas kann das künstlich erzeugte Methan – im Gegensatz zu Wasserstoff – vollumfänglich ins Gasleitungsnetz eingespeist werden. Die Nutzungsmöglichkeiten von Methan sind vielfältiger als bei Wasserstoff, weil bestehende und bewährte Strukturen genutzt werden können. Fahrzeuge können mit Biogas betankt werden, Heizungen erzeugen damit Wärme oder Blockheiz-

kraftwerke produzieren im Winter Strom und Wärme. Aus Sommerstrom wird also quasi Wintergas. Für Wasserstoff hingegen gibt es in der ganzen Schweiz zurzeit gerade mal zwei Tankstellen. Das Verteilnetz muss zuerst noch aufgebaut werden.

Gasleitungen als Winterspeicher In der Schweiz besteht das Erdgasleitungsnetz aus rund 1 km Rohren, die als Speicher für das künstlich erzeugte Biogas dienen können. Im europäischen Kontext sind die Speicherkapazitäten bedeutend grösser. Die Hoffnungen sind deshalb gross, dass ower-to-Gas zur Schlüsseltechnologie der Energiewende und für die Erreichung der Klimaziele wird. Je nach Szenario geht man in Europa von 70 Gigawatt ower-to-Methan-Erzeugungskapazität aus , sagte Frank Graf von der DVGW-

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Felix Strässle fordert, dass der in der Elektrolyse verwendete Strom von den Netznutzungsgebühren befreit wird.

Forschungsstelle am Engler-Bunte-Institut des Karlsruher Instituts für Technologie an der Einweihungsfeier im Januar in Zuchwil. Er rechnet aus, dass damit bis zu 75 rozent des Gasbedarfs in der EU gedeckt werden könnten. Noch ist das alles nur Theorie. Denn die owerto-Gas-Technologie hat immer noch ein grosses roblem Bei der Elektrolyse geht zu viel Energie verloren. Die Technologie gilt deshalb als ineffizient und ist zudem teuer. Hier setzt das rojekt an Neben Zuchwil wurden an zwei weiteren Standorten in Italien und Deutschland Methanisierungsanlagen gebaut, alle mit unterschiedlichen Verfahren. In Falkenhagen kommt die isothermale katalytische Methanisierung in Wabenreaktoren zum Einsatz, im italie-

nischen Troia wird mit Mikroreaktoren gearbeitet. Das Besondere dort Das für den Methanisierungsprozess notwendige CO2 wird mithilfe der in der Schweiz entwickelten Technologie von Climeworks direkt der Umgebungsluft entnommen. In Zuchwil wird die biologische Methanisierung erprobt, die bisher noch am wenigsten erforscht ist. In den drei Demo-Anlagen will man herausfinden, wo jeweils die Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Verfahren liegen, um Rückschlüsse auf die angestrebte grossindustrielle roduktion von Methan zu ziehen. Die Gesamtkosten von Store Go belaufen sich auf 2 Millionen Euro. 5,7 Millionen davon stehen für Forschungen in der Schweiz zur Verfügung.

Frank Graf (DVGW-Forschungsstelle in Karlsruhe) sagte an der Einweihung, dass der CO2-Abdruck von Methan aus Power-to-Gas-Anlagen im Vergleich zu Erdgas 80 Prozent geringer ist. Umwandlung und Speicherung von «gestrandeter» Energie mit Power-to-Gas. (Grafik: adaptiert von Sterner, Specht 2008)

Thomas Schellenberg erklärt das Hybridwerk der Regio Energie Solothurn in Zuchwil.

Methanisierungsanlage «BioCat» der Firma Electrochaea GmbH: So funktioniert auch die Anlage in Zuchwil. (Grafik: Electrochaea GmbH)


Effiziente Elektrolyse dank Abwärmenutzung

Alle drei Demo-Anlagen sind integriert in bestehende Netze von unterschiedlichen Energieträgern. Die Netz-Konvergenz spielt eine entscheidende Rolle für den effizienten Einsatz der Technologie. Am Standort des Hybridwerks von Regio Energie Solothurn in Zuchwil kreuzen sich Wasser-, Strom-, Gas- und Fernwärmenetze. Mit der Nutzung der Abwärme in der Fernwärmeleitung steigt der Wirkungsgrad der Elektrolyse deutlich an. Aus hundert rozent Strom, der in den Elektrolyseur im Hybridwerk in Zuchwil fliesst, entstehen 0 rozent Energie in Form von Wasserstoff und 0 rozent als Wärme. Der grösste Teil dieser Abwärme wird wieder genutzt, erklärt Thomas Schellenberg, Leiter Energie bei Regio Energie Solothurn. Damit kommen wir bei der Elektrolyse auf einen Wirkungsgrad von rund 90 rozent. Der theoretische Wirkungsgrad bei der Umwandlung von Wasserstoff in Methan liegt bei 7 rozent, der Rest fällt als Abwärme aus, die theoretisch auch genutzt werden könnte. Wie es im raxisbetrieb aussieht, soll sich in den nächsten Monaten im Rahmen der Forschungsarbeiten zeigen.

Politische Rahmenbedingungen anpassen Um die vielversprechende ower-to-GasTechnologie vorwärtszubringen, müssen auch die ökonomischen und politischen Rahmenbedingungen stimmen, was zurzeit nicht der Fall ist. Der Strom für die beiden Elektrolyseure in Zuchwil ist mit einer Netznutzungsgebühr für Endkunden belastet, umpspeicherkraftwerke sind davon befreit. Das stört Regio-Energie-CEO Felix Strässle. Er fordert deshalb von der olitik gleich lange Spiesse und eine Befreiung von der Gebühr, weil es sich in Zuchwil ebenfalls um eine Umwandlungsanlage handle. Diese ungerechtfertigten Zusatzkosten behindern innovative Businessmodelle , sagte er am Eröffnungsanlass. Das Store Go- rojekt läuft noch bis Ende Jahr. Bis dann sollen erste Resultate präsentiert und mögliche Rückschlüsse gezogen werden. ■ eitere In ormationen zur H brid erkntstehungsgeschichte: .hk-gt.ch, Suche: H brid erk www.hybridwerk.ch www.regioenergie.ch www.storeandgo.info www.electrochaea.com


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Pilotversuch Walenstadt einer Quartierstrom-Gemeinschaft: Ein Algorithmus vermittelt zwischen Angebot und Nachfrage

Verhandlungssache Strompreis Dezentral produzierter Strom ist auf dem Vormarsch. Beziehen wir in Zukunft den Strom direkt vom Dach der Nachbarn? In einem Pilotversuch in Walenstadt wird genau das getestet: Benachbarte Haushalte handeln untereinander selbst produzierten Solarstrom. Der lokale Strommarkt ist seit Januar 2019 in Betrieb. Die ersten Ergebnisse sind vielversprechend. Sara Blaser, Sprachwerk GmbH

■ Das revidierte Energiegesetz eröffnet Besitzern von hotovoltaikanlagen neue Möglichkeiten. Der Zusammenschluss zum Eigenverbrauch ist in aller Munde. Noch einen Schritt weiter geht das rojekt Quartierstrom Im Quartier Schwemmiweg in Walenstadt wird seit Januar während eines Jahres im Rahmen eines ilotversuchs ein lokaler Strommarkt betrieben. 7 benachbarte Haushalte sowie ein Seniorenheim nehmen an diesem teil. Die Mehrheit der teilnehmenden Haushalte verfügt über eine hotovoltaikanlage. Die Anlagen haben zusammen eine Leistung von 290 kW und liefern jährlich rund 00 000 kWh Strom. Der Strombedarf der beteiligten Haushalte liegt bei etwa 250 000 kWh. Falls die Stromnachfrage das Angebot übersteigt, wird auf die Versorgung durch den lokalen Energieversorger, das Wasser- und Elektrizitätswerk Walenstadt WEW zurückgegriffen. Ebenso kann bei einem Überangebot, etwa zur Mittagszeit, der Überschuss an das WEW verkauft wer-

den. Wir haben am Schwemmiweg ein Quartiernetz realisiert, bei dem die Teilnehmenden direkt miteinander verbunden sind , erklärt Christian Dürr, Geschäftsleiter des WEW. Für die Dauer des rojekts wird ein virtueller Messpunkt auf Stufe der Verteilkabine gesetzt. So kann das WEW während des ilotversuchs Strombezug und Einspeisung mit der Quartierstrom-Gemeinschaft als Ganzes abrechnen.

Nur die unterste Netzebene verrechnen Momentan bezahlen Konsumenten gleich viel für den Strom, unabhängig davon, wo dieser produziert wurde. Auch wenn der Strom gleich nebenan von der hotovoltaikanlage des Nachbarn stammt, werden dafür dieselben Netzgebühren verrechnet wie beim Strom aus Grosskraftwerken, der aus dem Übertragungsnetz bezogen wird. Wird Solarstrom innerhalb der Quartierstrom-Gemeinschaft verkauft, verrechnen wir nur die unterste Netzebene,

In Walenstadt ist seit Januar 2019 der erste lokale Strommarkt der Schweiz in Betrieb aufnehmen. (Bilder: WEW, Wasser- und Elektrizitätswerk Walenstadt)

die auch tatsächlich beansprucht wird , sagt Christian Dürr. Dies entspricht Netzkosten von knapp Rp. pro kWh. Weil eine solche Reduktion der Netztarife unter den aktuellen gesetzlichen Rahmenbedingungen nicht vorgesehen ist, werden die Kosten für die Nutzung der oberen Netzebenen vom rojekt übernommen. So besteht für die Teilnehmer dennoch ein finanzieller Anreiz, lokal produzierten Strom zu beziehen und die Fragestellungen des rojekts können unter quasi realen Bedingungen untersucht werden.

Lastspitzen mittags abschwächen Kommt der Strom vom WEW, bezahlen die Teilnehmenden den normalen Stromtarif, inkl. aller Abgaben und Gebühren. Dieser liegt derzeit bei 22 Rp. pro kWh. Wenn die Konsumenten bereit sind, für den lokalen Solarstrom gleich viel zu bezahlen wie für die Elektrizität vom Netz, könnten für den roduzenten also bis zu 1 Rp. pro kWh

Die Kosten der oberen Netzebenen der Stromversorgung werden durch die Projekt-Trägerschaft übernommen. So haben die Teilnehmer einen finanziellen Anreiz, lokal produzierten Strom zu übernehmen.


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Im Projekt sind verschiedene Akteure beteiligt: Anbieter, Nachfrager sowie zusätzliche Abnehmer wie Ladestationen für Elektroautos und Batteriespeicher.

herausschauen. Das sind rund 10 Rp. mehr als die marktüblichen Einspeisetarife für Solarstrom, die vielerorts nicht mehr als bis Rp. betragen. Es ist jedoch davon auszugehen, dass die Tarife über den Tag hinweg variieren und insbesondere zur Mittagszeit sinken, wenn tendenziell ein Überangebot besteht. Um solche Lastspitzen im Netz abzuschwächen, werden im Laufe des rojekts als zusätzliche Abnehmer auch sieben Batterien mit einer Gesamtkapazität von 0 kW, eine Tesla-Schnellladestation und einige Elektroboiler in das System eingebunden.

Wie entsteht der Handel? Wie Angebot und Nachfrage spielen, können die Teilnehmenden direkt mitverfolgen In einer App geben roduzenten und Konsumenten ihre reislimits an. Sie erhalten dort ausserdem eine genaue Aufstellung ihrer Stromdaten und können beobachten, wie sich die anderen Marktteilnehmer verhalten. Ihre reislimits können sie jederzeit an-

passen. Eine Blockchain wickelt den Handel automatisch ab. Hierzu wurden in allen Haushalten Mini-Computer mit integriertem Stromzähler eingebaut, die mit einem Blockchain-Knoten ausgerüstet sind. Die Knoten kommunizieren miteinander und wissen, wo wie viel Energie produziert und nachgefragt

wird. Zudem wissen die Knoten über Reservekapazitäten und flexibel zuschaltbare Geräte im Netz Bescheid. Über einen Algorithmus erstellen die Knoten der roduzenten eine rognose für die Nachfrage und geben Angebote ab, zu welchen reisen sie wie viel Strom verkaufen. Die Blockchain-Kno-

Die Projektbeteiligten Das Projekt «Quartierstrom» wird vom Bundesamt für Energie BFE im Rahmen des Pilot-, Demonstrations- und Leuchtturmprogramms unterstützt. Am Projekt arbeitet ein breit abgestütztes Konsortium aus Forschung und Wirtschaft eng zusammen: – ETH Zürich, Bits to Energy La (Software, Hardware, Verhaltensforschung, User-Interface, Marktdesign) – Hochschule Luzern (Software) – Universität St. Gallen, Bosch IoT-Lab (Software) – SCS Supercomputing Systems (Hardware, Software) – Cleantech21 (Business, Legal) – Planar AG (Business, Legal) – Wasser- und Elektrizitätswerk Walenstadt (Umsetzungspartner) – Sprachwerk GmbH (Kommunikation) Expertengruppe: – Swibi AG – BKW AG

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Wohin floss der produzierte Solarstrom? Quartierstrom-Gemeinschaft, Februar 2019

26% 43%

Woher kam der verbrauchte Strom? Quartierstrom-Gemeinschaft, Februar 2019

1 %

Eigenverbrauch

Eigenverbrauch

Verkauf im Quartier

12%

Verkauf an WEW

ukauf aus Quartier Vom WEW

0%

31%

Nachdem im Januar der Ertrag witterungsbedingt eher gering war, zeigten sich im Februar bereits vielversprechende Zahlen: Rund 19 000 kWh Strom wurden erzeugt. 74 Prozent davon wurde lokal verbraucht, der Rest an das WEW verkauft. Zu 30 Prozent konnte sich das Quartier selbst versorgen. (Quelle Grafiken: ETH Zürich)

ten der Konsumenten bieten gemäss den räferenzen des Kunden für den Strom. Schliesslich muss bestimmt werden, welche artei in diesem Handel wie viel Strom zu welchem reis ersteht bzw. verkaufen kann. Dieser Zuteilungs- prozess basiert auf einem komplexen Marktmodell und wird über einen Algorithmus von den Blockchain-Knoten der roduzenten berechnet. Schlagen zwei Drittel der Knoten den gleichen reisund Verteilschlüssel vor, werden die Stromverkäufe freigegeben. Dieser Konsens- rozess erfolgt viertelstündlich , erklärt Ge-

samtprojektleiter Sandro Schopfer vom Bits to Energy Lab der ETH Zürich.

Rolle der EVU Christian Dürr rechnet damit, dass sich der lokale Markt in 0 bis 0 der Zeit selbst versorgt und dass nur etwa 0 des produzierten Stroms an das WEW verkauft werden. Geht das rojekt für den lokalen Energieversorger nicht in die falsche Richtung? Dürr dementiert Der Stromhandel bringt uns schon heute kaum mehr Wertschöpfung und der Markt muss sich den Kunden anpassen. Es ist

wichtig, dass die dezentrale roduktion von erneuerbaren Energien rentabel wird. Er ist der Meinung, dass sich die Rolle der Energieversorger dahingehend verändern wird, dass sie die Infrastruktur zur Verfügung stellen und Dienstleister im Bereich Energiemanagement sind. Für uns wird es daher aufschlussreich sein, zu sehen, wie sich die Teilnehmenden verhalten. Dies liefert uns Anhaltspunkte, welche neuen Dienstleistungen sich für uns ergeben könnten. ■ www.quartier-strom.ch


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Pinch-Analyse bei Corden Pharma Switzerland LLC in Liestal: Sensibilisierung für die Gesamtbetrachtung

Blick aufs Ganze eröffnet neue Potenziale Nachdem das Unternehmen Corden Pharma Switzerland LLC in Liestal in der Vergangenheit bereits zahlreiche Massnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz umgesetzt hatte, brachte die vor rund einem Jahr abgeschlossene Pinch-Analyse eine verstärkte Sensibilisierung für die ganzheitliche Betrachtungsweise. Jürg Wellstein

■ Industriebetriebe benötigen Energie, teilweise sogar viel Energie. Deshalb sind die meisten Unternehmen schon seit Jahren dabei, den Bedarf zu verringern und mehr Effizienz zu erreichen. So auch Corden harma Switzerland in Liestal, ein Unternehmen und roduktionsstandort der International Chemical Investors Group. Diese bietet eine globale lattform für pharmazeutische Dienstleistungen und Herstellung von Feinchemikalien, Zwischenprodukten sowie Wirk- und Hilfsstoffen. Mit Unterstützung der Energie-Agentur der Wirtschaft EnAW konnten vor Jahren einzelne Massnahmen identifiziert werden. Dann wurden die Verantwortlichen für die Technik bei der Corden harma auf die inch-Analyse aufmerksam gemacht, die einen ganzheitlichen Blick auf roduktion, Infrastruktur und Gebäude wirft. Als zentrales Resultat besteht heute eine hohe Sensibilisierung

Corden Pharma Switzerland stellt pharmazeutische Feinchemikalien, Zwischenprodukte sowie Wirk- und Hilfsstoffe für eine internationale Kundschaft her.

Jürg Lüdin (rechts), Raymond Kalt sowie weitere Teammitglieder des Technischen Service bei Corden Pharma Switzerland in Liestal verfolgen kontinuierlich mögliche Massnahmen zur Effizienzsteigerung.

für Energieströme im Unternehmen und deren energieeffiziente Verknüpfungen.

Der hohe Energieverbrauch erfordert ganzheitliche Betrachtung Im roduktionsbetrieb in Liestal wird ausschliesslich mit Batch-Verfahren gearbeitet. Damit entspricht man einer-

seits den prozesstechnischen Erfordernissen, anderseits dem unterschiedlichen Mengenbedarf und der umfangreichen alette an Erzeugnissen. Der jährliche Energiebedarf für diesen Betrieb liegt bei ca. 1 GWh Erdgas, 2,7 GWh Fernwärme und GWh Strom. Mit einer inch-Grobanalyse konnte ein otenzial zur Wärmerückgewinnung WRG von jährlich ca. 1, GWh identifiziert werden. Darauf aufbauend wurde dann eine vollständige inchAnalyse durchgeführt, deren Schwerpunkt auf der Erarbeitung von Konzepten für eine verbesserte WRG und eine wirtschaftliche Bewertung entsprechender Massnahmen lag. Beide Analysen unterstützte das Bundesamt für Energie BFE . Jürg Lüdin, Gruppenleiter Technischer Service, schaut auf den Beginn der inch-Analyse zurück Wir waren von der Idee einer Gesamtbetrachtung be-

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Mit einer umfassenden Pinch-Analyse wurden die Infrastruktur- und Energieversorgungssysteme von Corden Pharma untersucht. Potenziale zur Wärmerückgewinnung wurden dabei erkennbar.

eindruckt, denn unsere historisch gewachsenen roduktionseinrichtungen stellen eine Herausforderung für gezielte Effizienzmassnahmen dar. Mit der ersten Grobbetrachtung und dem damit ausgewiesenen WRG- otenzial waren wir dann im Juni 201 gespannt, was die vollständige inch-Analyse ergeben wird.

Batch-Prozesse stehen im Mittelpunkt Die inch-Analysen wurden von der Hochschule Luzern – Technik Architektur, dem Kompetenzzentrum Thermische Energiesysteme und Verfahrenstechnik, in Zusammenarbeit mit der auf diese Methode spezialisierten Flimatec AG durchgeführt. Zahlreiche Messdaten waren vorhanden, einzelne Werte mussten noch erfasst werden, z. B. Temperaturen, Massenströme, spezifische Wärmekapazitäten usw. Die einzelnen Reaktoren für die diskontinuierlichen Batch- rozesse wurden in der inch-Analyse nicht im Detail un-

tersucht, da diese Systeme aufgrund anlagen- und prozesstechnischer Vorgaben für die Sicherung der roduktqualität nicht verändert werden durften. Deshalb konzentrierte man sich bei der Analyse auf die Infrastruktursysteme. Es wurde vor allem die Energiebereitstellung von Wärme und Kälte für den Betrieb der roduktionsanlagen analysiert. Im rozessleitsystem der Corden harma werden insbesondere die eigentlichen roduktionsprozesse erfasst. Über die Infrastruktursysteme hingegen, z. B. mehrere Kälteanlagen, Lüftungssysteme, Gebäudeheizung, Trinkwarmwasserbereitung, war wenig bekannt. Bei der inch-Analyse wurden dann diese Infrastruktursysteme als kontinuierlich arbeitend betrachtet und mehrere unterschiedliche Betriebsfälle modelliert, z. B. Jahreszeiten und variierende Kapazitäten. Die inch-Analyse betrachtet dann den gesamten rozess mit allen Heiz- und Kühlbedürfnissen inkl. Gebäudetechnik , bei allen Ver-

PinCH 3.0 mit Integration von Wärmespeichern Die Software PinCH wurde durch die Hochschule Luzern für die praktische Durchführung von Pinch-Analysen in der Industrie entwickelt. Mit der neuesten Version PinCH 3.0 wird erstmals eine systematische Integration von Wärmespeicher-Systemen in industriellen Prozessen ermöglicht. Dies macht die Software sowohl für Grossunternehmen als auch für KMUs zu einem optimalen Werkzeug für die praktische Anwendung einer Prozessintegration und damit zur ganzheitlich orientierten Energieeffizienzsteigerung. Der eintägige Schnupperkurs «Anwendung der Pinch-Analyse in der Praxis» findet 2019 zwei Mal statt: am 10. April und am 9. Mai. Der modular aufgebaute Weiterbildungskurs aus drei Modulen «Energie-Optimierung mit Pinch-Analyse» wird ab Ende September 2019 durchgeführt. www.pinch-analyse.ch

fahrensvarianten und den steuerungstechnischen Gegebenheiten. Dank ihrer Gesamtbetrachtung, also ihrer integralen rozessbewertung, führt die inch-Analyse immer wieder zu bisher nicht erkannten Verknüpfungen von energetischen Verfahren und Anlagenkomponenten. Solche sind beispielsweise prominent für Kältemaschinen und Wärmepumpen zu erkennen, die deren Abwärme direkt nutzen können. Auch der gezielte Einbau von Speichern kann grosse Wirkung entfalten. Raymond Kalt, Technik-Mitarbeiter, weist auf konkrete ositionen innerhalb des roduktionsbetriebs hin Im Rahmen der inch-Analyse betrachteten wir verschiedene relevante Systeme, so verschiedene Kälteanlagen und Kühlgeräte, Lüftungssysteme, die katalytische Nachverbrennung, mit der wir Lösungsmittel in der Abluft entfernen, sowie die Wärmeversorgung der roduktion und die Gebäudetechnik z. B. Gebäudeheizung, Trinkwarmwasser . Aber auch saisonale Schwankungen und die variable Auslastung der Anlagen mussten wir gezielt untersuchen.

Ideen, Vorschläge und Rahmenbedingungen Aus der resultierenden Zusammensetzung der Heiz- und Kühlbedürfnisse Composite Curves ist erkennbar, dass die energetische Nutzung der Abluft der katalytischen Nachverbrennung einen Teil zur Erwärmung des Heizwassers für die Gebäudeheizung und die Lüftungssysteme beitragen könnte. Dabei muss noch die Machbarkeit geprüft werden. Geht man mit den potenziellen Massnahmen einen Schritt weiter und integriert eine Wärmepumpe, so könnte die anfallende Abwärme der Kälteerzeugung zur Aufbereitung von Heizwasser nutzbar gemacht werden. Jürg Lüdin hält fest Da wir als Mieter


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Für die Konditionierung des Lüftungssystems der Reinräume wurde ein Kühlgerät auf dem Dach durch eine neue, effizientere Einheit ersetzt.

Mit der Aufsplittung eines Kühlwasserstrangs in vier einzelne, regelbare Versorgungsleitungen konnte eine effizientere Betriebsweise erreicht werden.

Mit der Abluft aus der katalytischen Nachverbrennung, welche zur Reinigung von mit Lösungsmitteln belasteter Luft eingesetzt wird, könnte eine Wärmerückgewinnung zur Bereitstellung von Heizungswasser betrieben werden.

in den Liegenschaften der Schild AG Liestal tätig sind, benötigen gebäudetechnische Massnahmen entsprechende Gespräche und Überzeugungsarbeit. Gleichzeitig haben wir auch klare Vorgaben in Bezug auf Amortisationszeiten der angedachten technischen Investitionen für Verbesserungen der Energieeffizienz. Diese Rahmenbedingungen verlangsamen zwar die Umsetzung der in der inch-Analyse entwickelten Ideen und führen zu weiterentwickelten Vorschlägen. Die Sensibilisierung für mögliche rozessintegrationen und deren Auswirkungen auf den Energieverbrauch hat die inch-Analyse bereits bestens geschafft. Bei Investitionen in Anlagenkomponenten denken wir nun stets an eine mögliche Wärmerückgewinnung und den Nutzen fürs Ganze.

Zusätzliche Erkenntnisse umsetzen

Durch die inch-Analyse wurden aber auch einzelne Verbesserungsmöglichkeiten im Kältebereich erkannt. Bei einer älteren Kälteanlage mit einer durchschnittlichen Kälteleistung von 50 kW fallen hohe Unterhaltskosten an, aber auch deren Effizienz ist ungenügend. Anstatt diese Kälteanlage zu ersetzen, wird an einer Lösung gearbeitet, um diese möglicherweise an eine vorhandene, neuere und bereits installierte Anlage anschliessen zu können. Da diese erst einen Teil ihrer möglichen Kältekapazitäten ausgeschöpft hat, wäre auch die Anbindung weiterer Kälteverbraucher in Bezug auf die Versorgungssicherheit unproblematisch. ■ Bisherige Artikel zur inch-Anal se: .hk-gt.ch Dossiers inch-Anal se

Die Kältekapazität einer neueren, bereits installierten Kälteanlage mit zwei Kompressoren reicht aus, um auch die Arbeit einer älteren, ineffizienteren Maschine zu übernehmen.

Informationen Corden Pharma Switzerland LLC www.cordenpharma.com Hochschule Luzern / PinCH-Stützpunkt www.pinch-analyse.ch Flimatec AG www.flimatec.ch


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Zeitgenaues, rasches Erwärmen von Handtüchern durch Elektrozusatzbetrieb bleibt auch unter MuKEn-2014-Szenario erlaubt

Komfort und Hygiene dank Handtuchwärmer

Im warmen, feuchten Klima, wie man es in Badezimmern häufig antrifft, verdoppeln sich Keime, zum Beispiel auf einem Tuch an der Handtuchstange, durchschnittlich alle zwanzig Minuten.

Vor allem im Mietbereich kommen immer häufiger Handtuchstangen anstatt Badheizkörpern zum Einsatz. Grund dafür sind nebst dem Kostendruck auch falsche Vorurteile bei Bauherren und Hausbesitzern. Durch den Verzicht auf einen Badheizkörper gehen jedoch mehr als nur Behaglichkeit und der Komfort von vorgewärmten hygienischen Bade- und Duschtüchern verloren. Konrad Imbach, Geschäftsleiter GebäudeKlima Schweiz

■ Aus dem kuschligen Bett direkt ins warme Badezimmer, in dem ein vorgewärmtes Handtuch für nach dem Duschen auf einen wartet. Ein separater Heizkörper im Badezimmer hat so seine Vorzüge. Nicht nur bezüglich persönlichen, dank raschem Aufheizen schnell verfügbaren Komforts. Auch was die Sauberkeit, das Raumklima, selbst den Energieverbrauch anbelangt. Und dennoch wird immer mehr aus Kostengründen auf einen solchen Badheizkörper verzichtet. Eine falsche Rechnung, findet Dominik Schlumpf, roduktmanager beim Hersteller Arbonia. Schon ab 00 Franken bekommt man gute Modelle. Und spart damit weitere Heizkosten und beispielsweise auch Waschmaschinengänge. Wärme und Komfort müssen nicht teuer sein.

Hersteller Zehnder Group Schweiz. So ist ein Badheizkörper dann auch eine Frage der Hygiene. Im warmen, feuchten Klima, wie man es in Badezimmern häufig antrifft, verdoppeln sich Keime durchschnittlich alle zwanzig Minuten. Der deutsche Industrieverband Körperpflege und Waschmittel empfiehlt, Dusch- und Badetücher wöchentlich ein- bis zweimal auszuwechseln und zu waschen. Trocknet man die Tü-

cher aber sofort nach dem Gebrauch, können diese Intervalle verlängert und die Raumhygiene verbessert werden. Somit spart man Waschgänge , so Jenzer. Hinzu kommt, dass ein schnell getrocknetes Handtuch länger schön und flauschig bleibt – und genau das wünscht man sich doch nach dem Duschen oder nach einem Bad.

Gegen unhygienische Keime Die Rechnung ist schnell gemacht. Vor allem in Übergangsmonaten im Herbst und Frühling empfinden viele die Temperaturen in ihrem Badezimmer als zu kühl. Nur für die kurzen Zeiten im Badezimmer die Zentralheizung einzuschalten, ist jedoch weder energie- noch kosteneffizient. Hier kann ein elektrischer Badheizkörper gezielter Abhilfe schaffen. Denn moderne Anlagen lassen sich so programmieren, dass sie nur auf jene Zeiten hin heizen, während denen das Badezimmer auch wirklich genutzt wird. Gleichzeitig soll der Heizkörper natürlich auch zum Trocknen der Handtücher genutzt werden. Mit 0, kWh pro Tag hat man ein Badetuch getrocknet. Das kostet rund sieben Rappen , rechnet eter Jenzer vor. Dafür lässt sich das Tuch länger benutzen , sagt der Teamleiter Key Account beim

Handtuchwärmer gibt es mit Heizwasser-Anschluss, im Mixbetrieb oder als rein elektrische Varianten.


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Nebst den funktionalen Vorteilen ist ein Badheizkörper auch ein optisch ansprechendes Element in einem Bad, ob im Neubau oder in der Sanierung.

Schutz vor Schäden am Gebäude

Für Dominik Schlumpf gehört ein Badheizkörper in jeden Schweizer Haushalt. Auch in Mietwohnungen. Hier sollte man keinen Unterschied nach Wohnsegment machen. Davon würden nicht nur die Mieter, sondern auch die Vermieter profitieren. Manchmal sind es die kleinen Dinge, die eine Wohnung noch attraktiver machen. Ausserdem schützen Hausbesitzer mit einem Badheizkörper die Substanz ihres Gebäudes. Neue, dichte Gebäudehüllen sind besonders anfällig für ein zu feuchtes Raumklima. Das kann zu grossen Schäden am Gebäude führen. Entsprechend ist es im Sinne des Vermieters, dass im Badezimmer jeweils möglichst schnell wieder ein normales Raumklima herrscht. Experten empfehlen für Wohnräume eine Temperatur von 20 bis 21 C und eine relative Luftfeuchtigkeit zwischen 0 und 50 rozent. Letztere kann durch das Durchlüften nach dem Duschen oder Baden erreicht werden. Nur entweicht dadurch auch wertvolle Wärme durchs Fenster oder übers Dach ins Freie. Idealer sei da ein Badheizkörper in Kombination mit einer modernen Komfortlüftung mit Wärmerückgewin-

nung, erklärt eter Jenzer Der Heizkörper entnimmt dem Dusch- oder Badetuch möglichst schnell die Feuchte, welche anschliessend über die Komfortlüftung abgeführt wird, während die zurückgewonnene Wärme wieder genutzt werden kann. Eine Methode, die dank zusätzlichem Komfort auch mehr Anreize für Mieter schafft als das Lüften über die Fenster.

Anwendung steht im Vordergrund Rein elektrisch betriebene Heizkörper bieten den Vorteil, dass sie auch nachträglich und unabhängig vom Vorhandensein von Warmwasser-Heizungsleitungen installiert werden können. Heizkörper im sogenannten Elektrozusatzbetrieb können sowohl klassisch mit Heizwasser als auch elektrisch betrieben werden. Dies bietet zum Beispiel den Vorteil, dass solche Heizkörper auch in der Übergangszeit, wenn die Heizungsanlage nicht läuft, den Raum erwärmen können. Es existiert kein Verbot. Nebst dem Vorurteil zu den Kosten begegnen eter Jenzer wie auch Dominik Schlumpf – beide sind zusätzlich in der Fachgruppe Wärmeverteilung von GebäudeKlima Schweiz engagiert – im

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Alltag immer häufiger dem Gerücht, dass elektrische Badheizkörper aus energetischer Sicht bald schon verboten würden. Es gibt zu viele Falschinformationen zu Badheizkörpern. Das Gerücht eines baldigen Verbotes stimmt schlicht nicht , sagt eter Jenzer dazu. Tatsächlich sagen die Mustervorschriften der Kantone im Energiebereich MuKEn zwar, dass die Abdeckung der Wärmeleistung kein rein elektrischer Heizkörper übernehmen darf. Sobald jedoch zum Beispiel eine Bodenheizung vorhanden ist und es nur um die Restwärmeabdeckung oder um trockene beziehungsweise vorgewärmte Handtücher geht, ist das kein roblem , ergänzt Dominik Schlumpf. Dies bestätigt auch ein Blick in die Broschüre Ersatz von Elektroheizungen von Energie Schweiz von 2015, in der ein solches Verbot klar verneint wird. Zurzeit sind verschiedene Hersteller vielmehr daran, Badheizkörper noch energieeffizienter zu gestalten. Zum Beispiel mit einer Fenster-auf-Erkennung . Diese soll den Elektroheizeinsatz eines Badheizkörpers automatisch zurückschrauben, sobald ein Badezimmerfenster geöffnet ist. Bei aller Innovation aber bleibt der Badheizkörper vor allem Garant für ein wohlig warmes Badezimmer und vorgewärmte, flauschige sowie hygienische Bade- und Duschtücher. Das alles ohne grosse Anlaufzeit und für jedes Budget. ■ www.gebaeudeklima-schweiz.ch

Badheizkörper – die Vorteile • Bessere Hygiene dank schneller Handtuch-Trocknung • Komfort durch vorgewärmte Handtücher • Rasche Wärme im Raum, in jeder Jahreszeit • Zeitgenaue Wärmung durch Zeitschaltuhr • Erhältlich für jedes Budget, von «low cost» bis «high end»

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Energie | Wärme | Strom | Produkte

Domotec Rotex HPSU compact ist kosten- und raumsparend

Die umweltschonende Kompakt-Wärmepumpe Mit ihrer Kompakt-Wärmepumpe HPSU von Rotex bietet Domotec ein umweltschonendes, kosten- und raumsparendes Heizsystem an. Neu und in dieser Form einzigartig in der Schweiz sind die Wärmepumpeninneneinheit und der Solarspeicher als kompakte Einheit erhältlich. ■ Mit der Kompakt-Wärmepumpe HPSU compact (HeatPumpSolarUnit) entwickelte Rotex ein Konzept, das die Wärme aus der Luft und der Sonne optimal nutzt. Das System besteht aus der Luft-Wasser-Wärmepumpe (Aussengerät) und dem HybridCube mit integriertem Schichtspeicher (Innengerät). Der Schichtspeicher ist auf das perfekte Zusammenspiel mit der Luft-Wasser-Wärmepumpe eingestellt und ermöglicht darüber hin-

aus eine einfache Integration von Solarkollektoren. In der Schweiz ist die HPSU compact exklusiv bei Domotec erhältlich.

HPSU compact: einzigartige Vorteile Die HPSU compact bietet einzigartige Vorteile für begrenzte Platzverhältnisse. Das System lässt sich zudem mit wenig Installationsaufwand mit einer Solaranlage ergänzen. Die dafür benötigten Anschlüsse und Einrichtungen sind

Die Kompakt-Wärmepumpe HPSU compact von Rotex nutzt die Wärme aus der Luft und der Sonne optimal. (Bilder: Domotec)

bereits im Energiespeicher des HPSU compact integriert. Neben der Solaranlage können ebenso Öl-, Gas- oder Pelletkessel angeschlossen werden. Die Anlage ist zudem Smart Grid (intelligentes Stromnetz) kompatibel. Die neue Wärmepumpe integriert den Energiespeicher HybridCube® und das Innengerät, das für den Transfer der Wärme auf das Heiz- und Warmwassersystem verantwortlich ist, in einem Gerät.

Der Energiespeicher: hygienisch einwandfrei Das Herzstück der HPSU compact ist der Hochleistungs-Wärmespeicher. Für optimale Wasserhygiene setzt Domotec auf einen Edelstahl-Wellrohr-Wärmetauscher, der das Trinkwasser im Durchflussprinzip erst während der Entnahme erwärmt. Aufgrund der kurzen Verweildauer des Wassers im Speicher bietet dieses System einen wirksamen Schutz vor Legionellen. Ansammlungen von Kalk und Sedimentablagerungen im Speicher sind konstruktionsbedingt auf ein Minimum reduziert. Ideal für Fussbodenheizung Unabhängig von der Witterung und dem Nutzerverhalten schwankt der Wärmebedarf eines Gebäudes sehr stark. Bei allen Domotec RotexWärmepumpen kommt deshalb die Inverter-Technologie zum Einsatz. Diese bewirkt, dass sich die Leistung der Wärmepumpe automatisch dem effektiven Bedarf anpasst. Für Neubauten oder für bestehende Anlagen mit Fussbodenheizung ist der Einsatz der Wärmpumpe HPSU compact ideal. Nicht zuletzt, weil diese kompakte Einheit wenig Platz benötigt und sich das Aussengerät unauffällig ausserhalb des Gebäudes platzieren lässt. ■

Für eine Fussbodenheizung ist der Einsatz der Wärmpumpe HPSU compact ideal. Die kompakte Einheit benötigt wenig Platz und das Aussengerät lässt sich unauffällig ausserhalb des Wohnraums platzieren.

www.domotec.ch

Für optimale Wasserhygiene setzt Domotec auf einen EdelstahlWellrohr-Wärmetauscher.


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Dank Warmwasserspeicher SolKit ® aqua und Solarkollektor UltraSol ® :

Solaranlagen in 4 Minuten in Betrieb nehmen Die Inbetriebnahme der Solaranlage eines Einfamilienhauses kann durchaus einen halben Tag beanspruchen. Das muss nicht sein. Hoval reduziert den Aufwand jetzt auf 4 Minuten. Eine riesige Zeitersparnis, und Zeit ist Geld. nen halben Tag kosten. Hoval senkt den Aufwand jetzt auf 4 Minuten: mit dem neuen Warmwasserspeicher SolKit aqua und dem bewährten Solarkollektor UltraSol.

SolKit aqua, der neue Speicher für das Warmwasser, ist mit einem speziell grossen Wärmetauscher und einer Solar-Armaturengruppe ausgerüstet.

■ Darüber hat wohl schon jeder Installateur innerlich geflucht: Die Solarwärme-Kollektoren sind auf dem Dach des Einfamilienhauses montiert, die Inbetriebnahme steht an. Sie kann ihn gut und gerne ei-

Speicher, Solarkollektor und Koffer: das Trio für schnelle Inbetriebnahme SolKit aqua, der neue Speicher für das Warmwasser, ist mit einem speziell grossen Wärmetauscher und einer Solar-Armaturengruppe ausgerüstet. Das Geheimnis der schnellen Befüllung und Inbetriebnahme der Solaranlage liegt im roten Koffer «Speedbox»: Diese Tragbox enthält zwei anschlussfertige Schläuche und ein Ventil, um die Solarflüssigkeit schnell und einfach aus dem Kanister über ein geschlossenes System in den grossvolumigen Wärmetauscher einzufüllen. Und während die Solarflüssigkeit ins System läuft, kann die Anlage in Betrieb genommen werden. Diese Arbeiten lassen sich auch bei Sonne ausführen. Aufs Dach steigen muss niemand mehr, und was bisher ein Problem im Solarkreislauf war, ist jetzt gewollt: Luft im System. Sicherer Betrieb dank niedriger Stagnationstemperatur Nach der Inbetriebnahme befindet sich nahezu die gesamte Solarflüssigkeit im Wärmetauscher des Sol-

Der thermische Hochleistungs-Flachkollektor UltraSol.

Das Geheimnis der schnellen Befüllung und Inbetriebnahme der Solaranlage liegt in der roten «Speedbox»: zwei Schlauchstücke mit Schnellkupplungen und ein Kanister-Adapter (Anwendung: vgl. Info-Video).

Kit aqua. In den Verbindungsleitungen und in den Kollektoren ist Luft. Dennoch arbeitet die Anlage sicher und zuverlässig. Die Luft verteilt sich zusammen mit der Solarflüssigkeit in den Leitungen und in den oberen Rohrwindungen des Wärmetauschers. Die unteren Rohrwindungen sind komplett mit Flüssigkeit gefüllt und garantieren den sicheren Betrieb des Systems. Kleine Reste der Solarflüssigkeit, die allenfalls in den Kollektoren verbleiben, behalten ihre Funktion, da die maximale Temperatur aufgrund der Kollektorkonstruktion nicht überschritten wird. Zusätzlich wird durch die niedrige Stagnationstemperatur Überdruck im System vermieden. Dank seiner niedrigen Stagnationstemperatur ist der thermische Solarkollektor UltraSol der perfekte Partner des SolKit aqua und der roten «Speedbox».

Kombination mit Wärmepumpe oder Brennwertkessel Der Typ SolKit aqua LT ist für die Kombination mit Wärmepumpen

konzipiert, er fasst 500 Liter. Die Ausführung SolKit aqua HT ist ideal für Gas- oder Öl-Brennwertkessel. Es gibt ihn wahlweise mit einem Fassungsvermögen von 400 oder 500 Liter. SolKit ® aqua, UltraSol ® und die rote «Speedbox» sind auf jeden Fall ein starkes Trio: Es erspart dem Installateur manchen Arbeitsschritt und viel Aufwand. ■ Hoval AG Tel. 044 925 61 11 www.hoval.ch

Info-Video (4 Min.): Inbetriebnahme des SolKit aqua mit der Speedbox (www. hoval.ch › Suche: SolKit aqua LT).

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Lüftung | Klima | Kälte |

Klimakälte-Kompetenz kompakt in einem brandaktuellen Fachbuch

Wärme und Kälte aus derselben Maschine Gute Klimakältesysteme nutzen die beim Kühlen entstehende Wärme sinnvoll und effizient, statt sie ungenutzt verpuffen zu lassen. Indem sie Kühlung und Heizung clever miteinander koppeln, reduzieren sie den Gesamtenergieverbrauch eines Gebäudes, einer Überbauung oder eines Areals markant. Diese Philosophie einer zukunftsweisenden «Kälte-Wärme-Maschine», wie es das Autoren-Team nennt, macht sich das neue Fach- und Lehrbuch «Klimakälte heute» zu eigen. Thomas Lang

■ Die Autoren betrachten Klimakälte als umfassendes System – vom gekühlten Raum über die Kältemaschine bis hin zum Wärmeverbraucher. Die den Räumen entzogene Wärme bezeichnen laner und lanerinnen bis heute als Abwärme . Dieser leicht despektierlichen Haltung gegenüber der Wärmeenergie treten die Autoren mit dem Konzept der Kälte-Wärme-Maschine entschieden entgegen. Denn die Wärme aus dem Kälteprozess hat einen Wert, der genutzt werden soll. Aus diesem Grund wird im Fachbuch Klimakälte konsequent von Wärme gesprochen. Eines ist dabei sicher Ob Kältemaschine oder Wärmepumpe, die Systeme werden künftig zusammenwachsen. Einmal steht mehr die Wärme im Vordergrund, ein anderes Mal die Kälte – und oft sind es beide zusammen. Dabei wird allerdings nicht vergessen, dass es – besonders auch in innerstädtischen Räumen – viele Anwendungen mit einem Wärmeüberschuss gibt, der nicht genutzt werden kann. Für solche Situationen zeigt das Fachbuch auf, wie die Wärme effizient abgeführt wird.

Umfassendes Rüstzeug für HLK-Planerinnen und -Planer

Das Fachbuch startet mit einer kurzen Zeitreise durch die Geschichte der Klimakälte. Diese schärft das Verständnis für die heute aktuellen Themen und Herausforderungen. Danach wird aufgezeigt, warum für kluge Klimalösungen eine Betrachtung des Gesamtsystems von zentraler Bedeutung ist. Im Kapitel Grundlagen werden einige wichtige physikalische hänomene der Klimakälte erklärt. Hier erfährt man zum Beispiel, warum das Log-p-h-Diagramm für jeden Kältefachmann so wichtig ist.

Wohin mit der Wärme ?

Das Fachbuch betrachtet die Klimakälte als umfassendes System – vom «gekühlten» Raum über die Kältemaschine bis hin zum Wärmeverbraucher.

lanerinnen und laner aus Ingenieurbüros, die sich mit Heizung, Lüftung, Gebäudetechnik beschäftigen. Zudem werden Fachpersonen aus den technischen Büros von Heizungs- und Lüftungsinstallationsunternehmen angesprochen.

Weitere Kapitel drehen sich um die lanung einer Klimakälteanlage oder um das Herz der Anlage – die Kältemaschine. Eingehend behandelt wird das Thema Wärme Wie wird sie in den Räumen aufgenommen und wie wird sie abgegeben respektive abgeführt. Erläutert werden zudem die Hydraulik – wie sind die Anlagekomponenten miteinander verbunden – sowie die Steuerung und Regulierung der Klimakälteanlage. Abschliessend werden die verschiedenen Aspekte der Energieeffizienz und des Teillastverhaltens dargestellt.

Das Fachbuch behandelt Klimakälteanlagen mit einer Kälteleistung zwischen 20 und 00 kW. Es richtet sich zum einen an

Klimakälte heute Kluge Lösungen für ein angenehmes Raumklima 1. Auflage, Zürich 2019. Faktor Verlag, 212 Seiten, vierfarbig illustriert. Preis: 38 Franken. Online-Bestellung: www.faktor.ch › Fachbuchreihe ISBN: 978-3-905711-48-6 Herausgeber: Schweizerischer Verein von Gebäudetechnik-Ingenieuren SWKI. Autoren: Arnold Brunner, Michael Kriegers, Vladimir Prochaska und Frank Tillenkamp.

Die Autoren des Klimakälte-Fachbuchs: Arnold Brunner, Michael Kriegers, Vladimir Prochaska und Frank Tillenkamp.


Lüftung | Klima | Kälte |

Bild 2.1 aus dem Buch: Die Systembetrachtungen einer Kältemaschine, einer Wärmepumpe und einer Kälte-Wärme-Maschine zeigen, dass die KWM die Input-Energie viel besser nutzt.

Bilder 7.13 und 7.14 aus dem Kapitel «7.4 Wärme saisonal speichern». Links: Winter-Betrieb, 70 Einheiten Energie werden dem Erdreich entzogen, 10 kommen aus der Gebäudekühlung. Mit der Kälte-Wärme-Maschine (KWM) werden daraus 100 Einheiten Heizenergie erzeugt. Rechts: Sommer-Betrieb, 80 Einheiten Energie werden dem Gebäude entzogen (Gebäudekühlung). Mit der KWM werden daraus 80 Einheiten Wärme ins Erdreich eingelagert und 20 Einheiten für Heizung und Warmwasser benötigt.

Bild 8.1 aus dem Buch: vereinfachte Darstellung einer hydraulischen Schaltung mit den verschiedenen Kreisläufen.

Zahlreiche Abbildungen, Fazit

Mit vielen farbigen Schemas, mit Checklisten und 10 Merkpunkten nach jedem Kapitel schaffen es die Autoren, ein komplexes Thema anschaulich und leicht verständlich aufzubereiten. So kann man das neue Wissen einfach in den Alltag übertragen und bei der Arbeit gut nutzen. Nach dem Stand der aktuellen Technik ge-

plante Klimakältesysteme haben die beim Kühlen entstehende Wärme sinnvoll und effizient zu nutzen, statt sie ungenutzt verpuffen zu lassen. Indem sie Kühlung und Heizung clever miteinander koppeln, reduzieren sie den Gesamtenergiebedarf eines Gebäudes respektive eines ganzen Areals. ■ www.faktor.ch


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Gebäudeautomation |

Ultrimis W: neuer Ultraschall-Wasserzähler von NeoVac

Die neue Messklasse Mit dem «Ultrimis W» lanciert die NeoVac ATA AG einen neuen Wasserzähler, der auf neuester Ultraschalltechnik basiert. Der Zähler verfügt über keine beweglichen Teile und garantiert die höchste Messqualität bis R800 in jeder Arbeitsposition. Mit an Bord sind modernste Kommunikationstechnologien, einschliesslich NFC. ■ Der NeoVac Ultrimis W ist ein moderner Ultraschall-Wasserzähler, der eine ganze Reihe patentierter Konstruktionslösungen vereint und nach höchsten Qualitätsstandards hergestellt wird.

Neueste Ultraschall-Technologie Die moderne Messmethode W-Sonic , welche im Ultrimis W erstmals eingesetzt wird, zeichnet sich im Wesentlichen durch den einmaligen Verlauf des Ultraschall-Bündels durch die Messkammer aus, was die Anzeigestabilität im ganzen Messbereich sichert. Im Vergleich zu Zählern mit doppeltem Verlauf der Ultraschall-Bündel können die Wasserzählerlänge bedeutend verkürzt und die neuen Geräte einiges kompakter gebaut werden. Die neue Ultraschall-Technologie bedingt keine Blenden im Durchflussquerschnitt. Damit haben Verunreinigungen und Schwebeteile im Wasser keinen Einfluss mehr auf die Messgenauigkeit. Auch sind kein Sieb und kein Rückflussventil mehr nötig.

Mess-Genauigkeit bis R800 Der NeoVac Ultrimis W wurde für Kaltwasser bis 50 C entwickelt und ist nach

MID-Richtlinie 201 2 EC zugelassen. Er erfüllt in jeder Betriebsstellung den aktuell höchsten auf dem Markt erhältlichen Messbereich R 00 Q Q1 bis R 00 . Bereits ab 0,75 Litern Durchfluss pro Stunde bei DN15 ist eine verlässliche Messung möglich. Ein spezielles Bearbeitungsverfahren des Messsignals sorgt für bessere Stabilität der Messwerte.

Von Haus aus kommunikativ mit Wireless-M-Bus und NFC Jeder NeoVac Ultrimis W ist mit der drahtlosen, unidirektionalen WirelessM-Bus-Funktechnologie ausgerüstet. Manuelle Zählerauslesungen und Verbrauchsschätzungen sind daher kein Thema mehr. Die Zeit für die Datenerfassung wird erheblich verringert und zeitaufwendige Nachforschungen bei fehlenden oder ungenauen Auslesungen werden vermieden. Als zukunftssicherer und offener Kommunikationsstandard digitaler Messsysteme wird OMS eingesetzt, der herstellerübergreifende Standard für Kommunikationsschnittstellen bei Messsystemen. Der NeoVac Ultrimis W kommuniziert so mit einer Vielzahl von Systemen und

kann einfach in bereits vorhandene Infrastrukturen eingebunden werden. Die Datenabfrage per Funk für Walk-by, Drive-by und stationäre Systeme z. B. bereits vorhandene Elektrozähler ist ohne Neueinstellung möglich. Des Weiteren enthalten die Wasserzähler der Reihe NeoVac Ultrimis W den Kommunikationsstandard NFC für kurze Reichweiten NFC Near Field Communication, kontaktlose Nahfeldkommunikation . Mit Smartphones oder mobilen Auslesegeräten werden so aktuelle Geräteparameter, Archivanzeigen der Zustände und Fehlermeldungen abgerufen – auch im Störfall oder bei entladener Batterie.

Mobiles Ablesesystem für Versorgungsunternehmen Der Ultrimis W eignet sich mit seinen standardisierten Kommunikationsmöglichkeiten perfekt für das mobile Auslesen. Zusammen mit artnern bietet die NeoVac ATA AG eigens für Versorgungsunternehmen entwickelte Lösungen an, um Zählerdaten möglichst einfach und effizient mit mobilen Ablesegeräten erfassen, verarbeiten und an

Der NeoVac Ultrimis W eignet sich mit seinen standardisierten Kommunikationsmöglichkeiten perfekt für das mobile Auslesen und lässt sich in bestehende Systeme integrieren.


Gebäudeautomation |

Verrechnungssysteme weitergeben zu können. Dabei werden die Daten aus gängigen Systemen wie ISE und SA über spezifische Schnittstellen übernommen und, mit den Verbrauchswerten angereichert, wieder zurückgespielt. Über Wireless-M-Bus kommunizieren die mobilen Ablesegeräte oder Smartphones direkt mit den Zählern oder Gateways und senden die ausgelesenen Daten über das Mobilnetz oder WLAN direkt an das System zurück. Die lausibilitätskontrolle während der Ablesung vor Ort reduziert Ablesefehler auf ein Minimum und stellt fehlerhafte Zähler oder Wasserlecks sofort fest. Der hohe Automatisierungsgrad erlaubt eine schnelle, fehlerfreie und rationelle Verarbeitung und Verrechnung der Zählerstände. Dank der flexiblen Architektur der eingesetzten Technologie und den offenen Standards können auch bereits vorhandene Zähler, Ablesegeräte und Fremdsysteme eingebunden werden.

Fast keine Grenzen bei Einbau und Betrieb Das Wasserzählergehäuse ist versiegelt und vollkommen wasserdicht, wodurch

der NeoVac Ultrimis W auch in den ungünstigsten Umgebungen verlässliche Verbrauchswerte liefert – zum Beispiel als Schachtzähler. Das garantiert der Gehäuseschutz I . Der Einbau in jeder beliebigen Betriebsstellung bietet maximale Flexibilität. Vor und hinter dem Wasserzähler sind keine geraden Strecken nötig. Die zuverlässige Elektronik zeichnet sich durch die sehr geringe Energieaufnahme und den minimalen Energieverbrauch aus. Sie sorgt für eine voraussichtliche Lebensdauer der Lithiumbatterie bis 1 Jahre, 12 Jahre bei aktiviertem Funkmodul.

Robust und verschleissfrei Der Wasserzähler garantiert einen langfristigen und stabilen Betrieb ohne Inspektions- und Wartungsaufwendungen. Durch den robusten Aufbau mit Messinggehäuse und die neu entwickelte Konstruktion verschleissen die Messkammerelemente nicht. Auch im Dauerbetrieb und sogar bei hohen Durchflusswerten, die den Überlastdurchfluss für längere Zeit überschrei-

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ten. Die Messkammer weist keine beweglichen Elemente auf. Sie ist beständig gegen jegliche Verschmutzung. Der Zähler behält seine extrem hohe Genauigkeit während seiner gesamten Lebensdauer bei.

Mehr als nur Verbrauchsmessung Dank intelligenter Zusatzfunktionen, die der NeoVac Ultrimis W bietet, lassen sich Leckagen, Manipulationsversuche oder schwache Batterien rasch erkennen und Begleitschäden oder Zusatzaufwände minimieren. Der NeoVac Ultrimis W UltraschallWasserzähler ist ab sofort in den Nennweiten DN 15, 20, 25, 2 oder 0 erhältlich. in urz ideo und eitere In ormationen indet man unter .neo ac.ch ultrimis. ■ www.neovac.ch

Luftaustausch intelligent steuern ■ Ein angenehmes, natürliches Raumklima durch intelligente Lüftung – gesteuert durch ein innovatives System: Mit NV Embedded hat WindowMaster die fortschreitende Digitalisierung aufgegriffen und in eine neue Produktgeneration zur Kontrolle des Innenraumklimas überführt. Funktionsweise und Bedienung wurden dabei neu ge-

dacht und konzipiert. Die intelligente Software ist nun in die Steuereinheit «MotorController» integriert. NV Embedded ermöglicht eine punktgenaue Steuerung, lässt sich zudem flexibel in die Gebäudeleittechnik (GLT / Building Management System – BMS) integrieren und nutzt Bus-Datenübertragung. Gängige Netzwerkprotokolle wie BAC-

Mithilfe einer App kann das Lüftungssystem bequem gesteuert und so das Raumklima jederzeit mühelos angepasst werden.

NV Embedded nutzt die Möglichkeiten des Internets der Dinge und schafft so eine intelligente Lösung zur Steuerung des Innenraumklimas – basierend auf natürlicher, automatisierter Lüftung.

net, Modbus und KNX werden genutzt. Die Datenspeicherung erfolgt in der Cloud. Das System kann in jeden Gebäudetyp und sowohl als eigenständige als auch integrierte Lösung eingesetzt werden. Durch regelmässige Updates bleibt die Software stets auf dem aktuellen Stand.

der Gebäudehüllensanierung setzte man auch 16 neue Fenster ein, die mit jeweils zwei synchronisierten Kettenantrieben von WindowMaster verbunden sind. Diese sorgen in Kombination mit der NVEmbedded-Steuerung für einen automatisierten regelmässigen Luftaustausch. ■

Schulsporthalle – natürliches Lüften NV Embedded ist als System zur Steuerung der natürlichen Lüftung in einer Schulsporthalle in Uzwil integriert worden. Dort überarbeitete das Ingenieurbüro Carolex AG das gesamte Energiekonzept. Infolge

WindowMaster Focair AG Tel. 062 289 22 22 www.windowmaster.ch

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Gebäudehülle | Spenglerei |

Rund 600 Fachleute kamen am 5./6. März 2019 zum Spenglertag nach Bern

Vorsprung durch Fachwissen Amphol Rodjhinda, der Gewinner des Nachwuchswettbewerbs, mit seinem Kupferdrachen.

Der Einladung zum Spenglertag 2019 folgten nicht weniger als 600 Fachleute aus dem In- und Ausland, welche die Gelegenheit wahrnahmen, sich über Neues im Bereich der metallenen Gebäudehülle zu informieren. Der Berufsnachwuchs machte mit einem Kreativ-Wettbewerb auf sein Können aufmerksam. Im Rahmen der Fachtagung wurde auch die Fachrichtlinie Spenglerarbeiten vorgestellt, ein komplett neues Werk, das Massstäbe setzen wird. Quelle: suissetec

Nicht weniger als 600 Fachleute trafen sich in Bern. (Bilder: Béatrice Devènes)

Der Spenglertag 2019 wurde wie üblich von Stéphanie Berger moderiert.

■ Der diesjährige Spenglertag stand unter dem Motto Vorsprung durch Fachwissen und stiess mit rund 00 Teilnehmenden auf sehr grosses Interesse. Fachreferenten präsentierten die aktuellsten Erkenntnisse zum Spengler-Handwerk und stellten die brandneue, über 500-seitige Fachrichtlinie Spenglerarbeiten vor. Diese Spenglerbibel will hinsichtlich Inhalt, Qualität und Design neue Massstäbe setzen Sie soll nichts weniger als die Regeln der Baukunde in der Spenglertechnik neu definieren. Die Organisatoren des Branchenanlasses legten die Struktur und den Ablauf der Fachreferate so fest, dass eine Orientierung am neuen Basiswerk erkennbar war. Vor dem eigentlichen Hauptanlass wurde wiederum ein Vorabendprogramm durchgeführt. Dabei nutzten Hersteller, Lieferanten und ausführende Unternehmen die Gelegenheit, sich während eines WesternNachtessens in lockerer Atmosphäre mit einer guten Hundertschaft von Berufskollegen auszutauschen.

Kreativ-Wettbewerb

Der 15. Spenglertag des SchweizerischLiechtensteinischen Gebäudetechnikverbandes suissetec war ein voller Erfolg – auch für den Spengler-Nachwuchs. 17 junge Berufsleute nutzten die Chance, sich national und vor einem breiten ublikum in Szene zu setzen. Lernende aus der ganzen Schweiz stellten Arbeiten zum Thema Vorsprung durch Kreativität aus. Die Fachjury durfte 1 originelle Objekte – neun Einzelarbeiten und vier Arbeiten von Zweierteams – hinsichtlich Kreativität, sthetik, Arbeitstechnik und Materialkombination bewerten. Gewonnen hat Amphol Rodjhinda aus Flawil SG mit seiner eindrucksvollen Skulptur Kupfer-Drache . ■ ine ertie te Berichterstattung er olgt in der r. H -Gebäudetechnik. www.suissetec.ch


Gebäudehülle | Spenglerei |

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Geschäftshaus der Wülser Lostorf AG, Westfassade, nach der Modernisierung.

Wülser Lostorf AG: Energetische Geschäftshaus-Modernisierung, Fassaden-/Dacherneuerung, 3-seitige PV-Anlage auf Walmdach

Firmengebäude als Referenz-Objekt Die Wülser AG ist tätig in den Bereichen Heizung/Kälte, Lüftung/Klima, Sanitär, Solar/PV und Spenglerei/Bedachung/ Fassade. Ein PV-System auf dem eigenen Firmendach wird von einem breiten Publikum wahrgenommen und veranschaulicht die Kompetenz der Unternehmung auch auf dem Gebiet der Photovoltaik. Es zeigt schöne Gebäudetechnik zur Gewinnung von erneuerbarer Energie. Das modernisierte Firmengebäude ist beste Eigenwerbung, sichtbar für alle Anwohner und Kunden aus der Region. Quelle: Wülser AG Lostorf, Bearbeitung Peter Warthmann

■ Ein Mitarbeiter der Wülser AG in Lostorf konnte die V-Anlage als Thema in seiner Abschlussarbeit für den Lehrgang rojektleiter Solarmontage verwenden und bearbeiten.

Die Projekt-Idee Die Idee zu einem hotovoltaikprojekt auf der firmeneigenen Liegenschaft entstand im Sommer 201 . Der angehende rojektleiter Solarmontage formulierte seine ersten Überlegungen von damals wie folgt Zu diesem Zeitpunkt war mir bewusst, dass bereits über ein rojekt für eine energetische Dachsanierung gesprochen wurde. Sollte es mir gelingen, meine Firma als Bauherrschaft von einem zusätzlichen Teilprojekt, also der zusätzlichen Installation eines hotovoltaiksystems überzeugen zu können, würden sich langfristig viele Vorteile und neue Chancen für unseren Betrieb ergeben. Ein V-Sys-

tem auf dem eigenen Firmendach wird von einem breiten ublikum wahrgenommen und veranschaulicht unsere Kompetenz auf dem Gebiet der hotovoltaik. Wir können das System und alle Komponenten unserer Kundschaft vor Ort erläutern und somit auch Einbindungsmöglichkeiten in die Gebäudehülle aufzeigen. Dank der Solarenergie kann in Zukunft ein Teil der Stromkosten gespart werden. Denn mit der geplanten Anlage kann der Standort Lostorf seinen Stromverbrauch zu fast 2 mit Solarstrom decken. Dies stärkt die Firmen- hilosophie für den Einsatz von regenerativen Energien und ist beste Eigenwerbung gegenüber Kunden und Anwohnern.

Die Projekt-Ziele Im Winter 201 2015 wurde der rojektumfang erarbeitet und rojektziele festgehalten

Dachstuhl von einem Fachmann auf Zustand und Statik prüfen. Betrieb V-Anlage System Eigenverbrauch Überschusseinspeisung anstreben. Visualisierung der Leistungsdaten soll gut öffentlich ersichtlich sein Alle System-Komponenten sollen möglichst gut zugänglich sein. System soll höchste Qualitätsanforderungen erfüllen und ins Dach integriert sein. System soll einfach zu warten sein.

Der Projekt-Umfang Für die anstehende Modernisierung hatte die Sanierung der Dachfläche oberste riorität. Ergänzt wurde das hotovoltaiksystem auf drei Dachflächen des Walmdachs. Etwas später hat die Geschäftsleitung nach Berücksichtigung diverser Synergieeffekte sowie montagetechnischer und wirt-

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Gebäudehülle | Spenglerei |

Der alte Dachstuhl.

An einem kalten Morgen vor den letzten Abschlussarbeiten.

Während der Dachsanierung, vor der Fassadenerneuerung.

Süddach, bereit für die Montage der PV-Anlage.

Generatoranschlusskasten, SolarEdge-Wechselrichter und Hauptschalter.


Gebäudehülle | Spenglerei |

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Prefa-Dachziegel auf der Nordseite, PV-Module auf der Westseite des Walmdachs, erneuerte Fassade.

Montage der PV-Module auf dem Süddach.

schaftlicher Aspekte entschieden, auch gleich noch die Nord- und die Westfassade zu erneuern. Die V-Anlage war ein Teilprojekt der kompletten Gebäudehüllen-Sanierung Dachsanierung, V-Anlage, Fassadensanierung . Die Abgrenzung des hotovoltaiksystems zur Dachsanierung wurde wie folgt definiert Voraussetzung für den Beginn der Montage des V-Systems war die Sanierung der alten Dachfläche bis hin zur Unterdachfolie. Das V-System wurde auf den West-, Süd- und Ostseiten des Walmdachs integriert. Die Abschlüsse der Dreiecks- und Trapezflächen wurden mit Spezial-Modulen ergänzt, welche auch Strom produzieren, sodass eine homogene Fläche entstand. Die nördliche Dachfläche wurde mit refa-Dachschindeln eingedeckt. ■ www.wuelser-haustechnik.ch

Das Firmengebäude nach Abschluss der Arbeiten: dachintegrierte PV-Anlage, West- und Südfassade.

Weitere Bilder, auch aus der Bauphase: www.hk-gt.ch › Bildergalerien.

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Sanitärtechnik | Wohnen |

Eine nicht fachtechnisch angebrachte Duschentwässerung und ihre Folgen

Vom Wasserschaden zu neuen Duschanlagen Die fehlende Abdichtung der Duschböden sorgte bei einem Fitnesscenter-Betreiber für einen grossen Wasserschaden. Trotz Ärger und nachträglichen Kosten war Aufhören keine Option. Dank eines Teams aus Fachkräften wurde nun eine moderne und handwerklich korrekte Duschentwässerung eingebaut. Manuel Fischer

■ Schön ist es, mit Weitblick über einer Hochhauslandschaft zu trainieren. Man stemmt die Hanteln, läuft seine Kilometer auf dem Laufband, müht sich auf Crosstrainern ab oder stählt auf spezialisierten Geräten seine Muskelpartien rund um Brustkorb, Biceps oder Schultern. Zwischendurch gönnt man sich eine kleine ause, beobachtet über die beidseits weite Fensterfront das Wetter und den geschäftigen Verkehr rund ums Shoppingcenter und nimmt alsbald die nächste Übung in Angriff. Die weite Aussicht aus dem siebten Obergeschoss eines Bürogebäudes in Spreitenbach gehört nebst der familiären Atmosphäre, dem hohen Grad an persönlicher Betreuung, dem Kinderhort und dem vielfältigen Angebot an Gruppenfitness-Lektionen zu den herausragenden luspunkten des Fitnesscenters Emotion. Dazu gehören ein Wellnessbereich mit Sauna und Ruheliegen und selbstverständlich auch Duschen für Herren und Damen. Dumm nur, wenn derart zentrale Sanitäranlagen ausfallen. Denn Mitte August 201 entdeckte man einen grossen Wasserschaden mit gravierenden Folgen.

Die Kapillarwirkung des Wassers führte dazu, dass die eingesetzten Gips-Trennwände zwischen den Duschzellen und den Garderoben im Sockelbereich morsch waren. (Bilder: EBV Dienstleistungen GmbH, C. Savasta)

Versteckter Baumangel … Alles begann mit einer spontanen Anhebung einer Fliese im Wellnessraum. Es trat viel Wasser heraus , erinnert sich Simone Schneiter, Co-Geschäftsführerin und Teilhaberin der Fitness Emotion GmbH, die zusammen mit ihrem artner atrick Schenk vor 2 Jahren die Leitung des Fitnesscenters von einem vorgängigen Unternehmer übernahm. Mit jeder neu aufgedeckten Fliese schwoll die Überraschung zum grossflächigen Schaden an. Hinter dem schönen Schein schlummerten offensichtlich gravierende Mängel im Entwässerungssystem des siebten Obergeschosses vor sich hin – und dies während eines Jahrzehnts. Baumängel,

Baupfusch in der Dusche: Der Bodenbelag wurde ohne Wasserabdichtung verlegt. Durchnässte Zonen sind links im Bild zu sehen.

Die Montageelemente des verwendeten Vorwandsystems bei den Duschen setzten bereits Rost an.


Sanitärtechnik | Wohnen |

die wissentlich oder unwissentlich von den Vor- und Vorvorgängern des Fitnesscenters in Kauf genommen wurden. Der Schock war perfekt. Doch was tun? Angesichts der treuen Kundschaft und der zentralen Lage des Fitnesscenters galt es, den Mut nicht zu verlieren und das Ausmass des Schadens zu begutachten. Die Fitnesscenter-Betreiber kontaktierten den Gebäudeeigentümer. Dessen Gebäudeversicherung bot einen Bauexperten von der Firma Opticasa AG zur Beurteilung des Schadens auf. Schnell stellte sich heraus Unter den sichtbaren Keramikplatten Fliesen fehlte eine wasserabstossende Folie. Die Fliesen wurden direkt auf den Unterlagsboden aus Anhydrit-Fliessestrich verklebt. Innerhalb und über dieser Schicht sammelte sich eine grosse Menge Wasser an, die gar nie den Weg bis zu den Bodenabläufen fand. Gemäss Baufachleuten darf Anhydrit keiner dauerhaften Feuchtigkeitsbelastung ausgesetzt werden. Dieses Material eignet sich für Trockenbereiche in einem Gebäude, keinesfalls aber für nicht abgedichtete Nass- und Feuchträume. Gemäss Reto Würmli, Geschäftsführer der im Fall involvierten Würmli Haustechnik AG, habe ein solcher Estrich-Typ die Eigenschaft, unter Feuchteeinfluss aufzuquellen.

… war Baupfusch

Weitgehend einig sind sich die Baufachleute, wie der versteckte Baumangel zu beurteilen ist, nämlich als Baupfusch. Fliesen ohne wasserfeste Abdichtung auf Rohgips zu legen, ist ein Verstoss gegen geltende Vorschriften. Bei einer Bauabnahme müsste ein Bauleiter einen solchen Handwerker vor die Tür weisen , sagt Waldemar Beck, der Fliesen-

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leger, der den Auftrag zur nun notwendig gewordenen Sanierung der Nasszellen erhielt. Die Nutzungsintensität von Duschräumen in einem Fitnesscenter ist sehr hoch. So gesehen wurde schlichtweg das falsche Material gewählt , ergänzt Bauexperte Roger von Euw von Opticasa AG. Anstelle entlang eines Gefälles zum Bodenablauf zu fliessen, nahm das

Der Plattenleger verlegt die festen und wasserdichten Abdichtungsbahnen aus Polyethylen. Die Bahn ist mit einem Vliesgewebe zur wirksamen Verankerung des Fliesenklebers versehen. (Bild: Manuel Fischer)

Die neu errichteten Gipswände werden ebenfalls mit der wasserdichten rissüberbrückenden Abdichtungsbahn eingekleidet.

Blick auf die sanierte Vorwandinstallation mit Montageelementen und neu Absperrhähnen (links) zur Not-Unterbrechung der Wasserzufuhr.

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Sanitärtechnik | Wohnen |

Prozessluft wird über Bodenöffnungen (Kernbohrungen) eingeflutet und andernorts Feuchtluft über einen Verdichter abgesaugt.

Die alten Bodenabläufe wurden aus dem Betonboden herausgespitzt. (Bild: Würmli Haustechnik AG)

Für einige Monate hatten die FitnesscenterBesucher mit einer provisorischen Dusche aus flexiblen Elementen vorliebzunehmen.

Mithilfe von Widerstandsmessgeräten wurde der Trocknungsfortschritt im Intervall einer Woche gemessen.

Wasser also ganz andere Wege. Die Kapillarwirkung der eingesetzten Materialien für die Trennwände zwischen den Duschzellen und den Garderoben erweiterte das Ausmass des Schadens beträchtlich. So stellte sich heraus, dass die dort verwendeten Gipskartonplatten morsch waren. Im Innenhohlraum des zweischichtigen lattenaufbaus breitete sich zudem Schimmel bis auf eine Höhe von einem Meter über Boden aus. Dasselbe unerfreuliche Bild bot die mit demselben Material erstellte zusätzliche Dusche im Wellnessbereich.

Erste Hilfe

Nun galt es, rasch und engagiert zu handeln, um dem Schaden Einhalt zu gebieten. Die Firma Suter Entfeuchtungstechnik AG wurde für eine fundierte Schadensabklärung beigezogen. Das Freilegen der durchnässten Unterlagsböden und die technische Trocknung waren die umgehend einzuleitenden Massnahmen. Ab Ende August 201 begannen der Abbruch der Trennwände und die komplette Freilegung des Estrichs der Duschen. Die Entfeuchtungs-Spezialisten bedienten sich zweier Methoden. Das

Team setzte Kernbohrungen in die betroffenen Böden der Duschräume ein, um anschliessend rozessluft einfluten und andernorts Feuchtluft über einen Verdichter absaugen zu lassen. Zusätzlich wurden Kondensationstrockner aufgestellt, welche die Raumluft ansaugen, danach abkühlen und so schliesslich das überschüssige Wasser kondensieren. Durch die Abwärme wird die Luft wieder erwärmt und in den Raum zurückgegeben. Mithilfe von Widerstandsmessgeräten, welche sich die elektrische Leitfähigkeit des Wassers zunutze machen, wurde der Trocknungsfortschritt im Intervall einer Woche gemessen und protokolliert. Nach 2 Wochen konnte das maschinelle Trocknen in der Damendusche, nach Wochen in der Herrendusche und in der Wellnesszone eingestellt werden. Gleichzeitig suchte Simone Schneiter fieberhaft nach einer Lösung, damit den Besuchern eine Duschgelegenheit mit minimalem Komfort geboten werden konnte Duschcontainer waren nicht passend. Wir fanden glücklicherweise ein einklappbares Modell, das in unseren Garderoben Damen und Herren eingebracht werden konnte.

Langwierige Sanierungsarbeiten Die Kundschaft wartete auf die erneute Instandsetzung der Duschen. Doch Umtriebe zu allfälligen Kostengutsprachen der Versicherungen verzögerten den Start und noch vielmehr der Umstand, dass das Fitnesscenter in der obersten Etage eines Bürogebäudes eingemietet ist. Handwerker durften nur am Samstag oder jeden Abend ab 17 Uhr arbeiten.


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Geberit CleanLine (in Kürze) Das System Geberit CleanLine ist eines der meistverkauften Produkte des Unternehmens im Dusche-Bereich. Es besteht aus zwei Teilen, einem Rohbauset und der eigentlichen Duschrinne. Unter dem sichtbaren Edelstahlprofil liegt ein zentraler Ablaufkörper. Die Rinnen lassen sich nach Bedarf vor Ort ablängen. Eine Abdichtmanschette ist auf den Ablaufkörper eingespritzt und wird von einer transparenten Folie geschützt, bevor der Handwerker mit den Abdichtarbeiten beginnt. Der Siphonkörper enthält einen hydraulisch optimierten, flachen Geruchsverschluss. Mithilfe einfacher Arbeitsschritte können Ablaufund Siphonkörper nach Mass positioniert werden. Für den Montageablauf gibt es geeignete Hilfsmittel (auch im Internet). Die Verbindung zur Kanalisation ist somit einfach zu bewerkstelligen. www.geberit.ch/produkte

Die Duschrinne Geberit CleanLine wird auf den Einlauftrichter mit eingespritzter Abdichtmanschette (hellblau) gesetzt. Die Polyethylen-Abdichtungsbahn (blau) ist bereits verlegt. (Bild: Manuel Fischer) Blick in den nigelnagelneuen Duschraum.

atrick Schenk und Simone Schneiter rafften sich für eine fachtechnisch korrekte Sanierung der Nasszellen auf, obwohl dies hohe Kosten auslöste. Die alten Bodenabläufe wurden kurzerhand aus dem Betonboden herausgespitzt. Teile der Vorwandinstallation der Duschen wurden neu erstellt Mischbatterien usw. . Zudem wählte man eine CleanLine-Duschrinne von Geberit mit integriertem Bodenablauf. Diese Elemente wurden pro Duschraum je zweimal, und zwar parallel zu den drei Duschbrausen verlegt. Zusätzlich wurden neue Leitungen und pro Gruppe je drei Brausen links und rechts Absperrhähne für die Not-Unterbrechung der Wasserzufuhr installiert.

Sauberes Handwerk Anschliessend bestrich das Team von Beck latten in Turgi die freigelegten und gereinigten Betonoberflächen mit

einem schnell erhärtenden, faserverstärkten Ausgleichsmörtel. Damit wurde der neue Estrich in der Herren- und Damendusche mit einem leichten Gefälle erstellt. Anschliessend verlegten sie feste und wasserdichte Abdichtungsbahnen aus olyethylen. Ein spezielles Vliesgewebe an deren Oberfläche sorgt für eine wirksame Verankerung des Fliesenklebers. Für die äussere Verkleidung der Wände wurden grossdimensionale silbergraue Fliesen von 0 auf 0 cm gewählt. Anschliessend verlegten die Handwerker sorgfältig die Bodenfliesen mit Rutschhemmung – so will es eine SIA-Norm – auf die gegen die Duschrinnen leicht geneigte Unterlage. Ein wasserabweisender Fugenmörtel schützt die Unterlage zusätzlich vor Feuchtigkeit. Die sthetik, auch die ökonomische Verarbeitbarkeit sprachen für diese Wahl. Die Lebensdauer und die fach-

männische Verarbeitung sind viel wichtiger als der Materialpreis , gibt Waldemar Beck, Unternehmer von Becklatten, zu bedenken. Mit dem Resultat der Sanierung der Nasszellen zeigen sich die Fitness-Emotion-Betreiber sehr zufrieden. Mitte November konnte man die Nasszonen für die Besucher wieder freigeben. Gleichwohl bleibt bei Simone Schneiter der rger – provoziert durch den Bauschaden, aber auch durch die nur sehr begrenzte Versicherungsdeckung – noch in frischer Erinnerung Wir haben sehr viel Lehrgeld bezahlen müssen. Ich könnte ein Buch mit Anleitungen schreiben, was bei der Übernahme eines Fitnesscenters alles zu beachten wäre. ■ www.sutergruppe.ch www.wuermli-ht.ch www.beck-platten.ch

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Drei Fragen, drei Antworten zur Beurteilung des Wasserschadens mit Bauexperte Roger von Euw

«Nasszellen im Fitnesscenter: Oftmals trügt der schöne Schein ...» Roger von Euw, Inhaber von Opticasa AG, ist erfahrener Baufachmann. Zu seinen Dienstleistungen gehören Bauplanungen, Bauleitungen und Beratungen, u. a. Schadenbegleitungen. Bei der Beurteilung des Wasserschadens im Fitnesscenter Emotion wurde er als Sachverständiger beigezogen. Interview: Manuel Fischer

ie Schadensbilder sind eindrück■ lich. Ist das Ausmass der Schäden, die Sie in diesem itnesscenter antrafen, aussergewöhnlich? Was war Ihre Aufgabe? R E Ich war von der Gebäudewasserversicherung der Liegenschaftsverwaltung aufgeboten worden. Folgende Fragen standen im Raum Welche betroffene Bausubstanz ist durch wen versichert? Welche nicht? Ich musste das Ausmass des Schadens feststellen und er war im vorliegenden Fall beträchtlich. Keine Abdichtung vorhanden, durch die Kapillarwirkung der verwendeten Gipsplatten waren alle Wände der drei Dusch-Anlagen morsch geworden. Ich traf aber schon ähnliche Schäden durch Wassereinwirkung an. Auch Ketten-Betreiber von Fitnesscentern schauen wahnsinnig aufs Geld und vernachlässigen oftmals die bauliche Qualität ihrer sanitären Einrichtungen. Es war auch nicht das erste Mal, dass lattenleger ohne Abdichtung gearbeitet hatten. er Schadenfall hatte beträchtliche Kosten für die itnesscenter-Betreiber zur olge. Man wünschte sich begreiflicherweise mehr Versicherungsdeckung. Welche Versicherungen waren involviert? Im erwähnten Falle waren zwei Versicherungen involviert einerseits diejenige des Gebäudeeigentümers, vertreten durch die Verwaltung, welche den Wasserschaden beim Rohbau bzw. des gesamten Grundgebäudes feststellen wollte. Ande-

rerseits die Versicherung des Fitnessbetreibers für seinen Mieterausbau, wozu natürlich auch die Duschen gehören. Es ist nachvollziehbar Einen solchen Schaden mit Folgekosten wünscht sich niemand. Meiner Einschätzung nach trugen die Versicherungen aber der Tragweite des Schadenfalls Rechnung. So hat die Versicherung des Gebäudeeigentümers aus Kulanz die Kosten der Schadensuche und die Abbruchkosten übernommen. Eigentlich wäre sie dazu nicht verpflichtet gewesen, da die Duschen Teil des Mieterausbaus waren. Der fachgerechte Neuaufbau der Duschen mit Wandaufbau und Fliesen gilt teilweise als wertvermehrende Arbeit und war nicht Teil des Versicherungsschutzes. Dennoch hat die Versicherung des Rohmieters einen geringen Teil der Aufbaukosten übernommen. Gibt es wenigstens einen erneffekt aus diesem Schaden für die Betreiber von itnesscentern? Muss man Baufachmann sein? Nicht wenige Fitnessstudio-Betreiber sehen sich mit Baupfusch konfrontiert. Die versteckten Mängel kommen erst mit der Zeit ans Tageslicht. Häufig trifft man Studios an, die schön aussehen und ihre roblemzonen hinter dem schönen Schein verbergen. Kaufinteressenten solcher Anlagen bedenken zu wenig, dass der Garderoben- und Duschbereich das ganze Jahr hindurch intensiv genutzt wird. Die Nasszellen sind

Roger von Euw, Geschäftsführer von Opticasa AG.

demzufolge das ganze Jahr hindurch nass – wie bei einem Schwimmbad. Man muss nicht selbst vom Baufach sein. Der Beizug eines erfahrenen Bauleiters vor dem Kauf, der ein Auge auf die roblemzonen wirft, macht Sinn In welchem Zustand sind die Sanitärapparate, nicht nur die Duschen, auch die Waschtische? Wie sind die Abdichtungen in der Dusche gelöst worden? Wie sehen die Fliesenfugen aus? Wie wurden die Duschtrennwände angeschraubt? Allenfalls sind Feuchtigkeitsmessungen zu veranlassen. Dann die rechtlichen Fragen Wie sichere ich mich vertraglich gegen das Risiko versteckter Baumängel ab? Bin ich versichert gegen Wasserschäden? Kann ich auf einen vorgängigen Betreiber Regress nehmen? ■ www.opticasa.ch


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Hycleen Automation System: Ventile und Master mit Touchscreen.

Hycleen Automation System von GF schafft mehr Sicherheit und Komfort

Automatisierung von Trinkwasserinstallationen: Plug and Play GF Piping Systems hat eine ausgereifte Automationslösung für Trinkwasserinstallationen auf den Markt gebracht, welche die Einhaltung der Trinkwasserhygiene erleichtert. Das Hycleen Automation System stellt eine stabile Wassertemperatur sicher, spült automatisch die Leitungen, wartet die Zirkulationsventile und protokolliert alle Daten. Das System ist einfach zu installieren und lässt sich ohne grossen Aufwand in Betrieb nehmen. Ganz nebenbei kann auch der Energieverbrauch optimiert werden – ohne das Legionellen-Risiko zu erhöhen. Cornelia Bachmann

■ Das Hycleen Automation System unterstützt Betreiber von Gebäuden dabei, die Wassertemperaturen unter Kontrolle zu haben, einen regelmässigen Wasseraustausch sicherzustellen und die Vermehrung von Keimen zu minimieren. Möglich machen dies ein paar wenige Komponenten, welche in bestehende oder neue Trinkwassersysteme integriert werden können. Dazu gehören Ventile mit Sensoren und Controllern für den automatischen hydraulischen Abgleich, die regelmässige Spülung und Wartung sowie die Temperaturmessung. Diese werden über ein Kabel für die gleichzeitige Stromversorgung und Datenübermittlung mit dem zentralen Steuerungsgerät, dem Master,

verbunden, der die Sensoren permanent überwacht, allfällige Abweichungen meldet und ortsunabhängig gesteuert werden kann. Bis zu 50 Ventile lassen sich durch ein einziges Kabel mit dem Master verbinden. lug and lay , anschliessen und loslegen, ist kein leeres Versprechen. Die Inbetriebnahme erfolgt via Bildschirm, der Master erkennt die ID der angeschlossenen Ventile automatisch. Die Installation des Hycleen Automation Systems ist nicht nur in Neubauten möglich, sondern eignet sich auch für die Aufrüstung von Bestandsbauten, da es mit allen in der Schweiz zugelassenen Rohrleitungssystemen kompatibel ist. Es wurde bereits in zahlreichen

Gebäuden erfolgreich installiert und ist dank der intuitiven Benutzerführung einfach zu bedienen. Nicht nur via Masterbildschirm im Gebäude, sondern auch mittels Hycleen AS App auf dem Bürocomputer oder dem Smartphone.

Konstante Wassertemperaturen gewährleisten Eine konstant hohe Wassertemperatur wird durch einen automatisierten hydraulischen Abgleich erzielt. Die Zirkulationsregler mit Temperatursensor öffnen oder schliessen sich je nach eingestelltem Sollwert der Wassertemperatur selbstständig und regeln den Durchfluss. Das komplizierte manuelle

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Abstimmen der Ventile vor Ort durch den Installateur fällt weg, was Zeit, Nerven und Kosten spart. Auch die aufwendigen Berechnungen durch den laner vereinfachen sich durch die Automatisierung. Aufgrund der konstant hohen Wasser-

temperatur in den Warmwasserleitungen kann die Warmwasser-Erwärmungstemperatur auf das untere Limit der vorgeschriebenen Temperatur gesetzt werden, was Energie sparen kann, ohne das Risiko einer Legionellenbildung zu erhöhen.

Der automatisierte hydraulische Abgleich hilft nicht nur, die Hygienevorschriften einzuhalten, er erhöht auch den Komfort für die Nutzer und reduziert den Warmwasserverbrauch. Denn beim Aufdrehen des Warmwasserhahns fliesst systembedingt sogleich Warmwasser mit konstanter Temperatur.

Regelmässige Kalt- und Warmwasserspülung Ein wichtiger Faktor zur Sicherstellung der Trinkwasserhygiene ist ein möglichst ständiges Fliessen des Wassers, sowohl in der Warm- als auch in der Kaltwasserinstallation. Stehendes Wasser in wenig benutzten Installationsteilen birgt Risiken. Die Spülventile des Hycleen Automation Systems und eine Vielzahl von möglichen arametern erlauben es, energetisch und ökologisch optimale Spülprogramme zu definieren und durchzuführen.

Automatische thermische Desinfektion und Wartung In die Ventile eingebaute Sensoren liefern die nötigen Messwerte für die kontinuierliche Temperaturüberwachung.

Via Master kann die regelmässige thermische Desinfektion des gesamten Systems mit heissem Wasser veranlasst werden. Die Ventile öffnen sich automatisch nacheinander. Dies reduziert im Vergleich zu normalen Zirkulationssystemen, wo meist mehrere Ventile gleichzeitig geöffnet sind, die benötigte Heisswassermenge. Gleichzeitig stellt die Automatisierung sicher, dass am Ende auch wirklich sämtliche Zirkulationskreise desinfiziert sind.

Legionärskrankheit auf dem Vormarsch In der Schweiz müssen Erkrankungen an der Legionärskrankheit, die durch Legionellen verursacht wird, obligatorisch dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) gemeldet werden. Insgesamt hat sich die Fallzahl in den letzten zehn Jahren mehr als verdoppelt: von 213 registrierten Fällen im Jahr 2009 auf 567 im Jahr 2018. Das ist alarmierend. Die Gründe dafür sind vielfältig. Das BAG nimmt an, dass auch Energiesparmassnahmen, die zu tieferen Temperaturen im Warmwasserspeicher führen, zu den Ursachen gehören (BAG-Bulletin 21 vom 22. Mai 2018). Grosse Risikofaktoren für die Bildung von Legionellen sind stagnierendes Wasser sowie Temperaturen von Kaltwasser und Warmwasser zwischen 25 bis 50 °C. In diesem Temperaturbereich entwickeln sich Legionellen besonders gut. Konstant hohe Warmwassertemperaturen und ein regelmässiger Wasseraustausch spielen eine zentrale Rolle bei der Prävention.


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Einmal pro Woche wird bei den thermischen Zirkulationsregulierventilen ein automatischer Wartungsprozess ausgeführt Die Funktion wird kontrolliert und Ablagerungen auf den beweglichen Teilen werden entfernt.

Digitaler Nachweis jederzeit verfügbar Dank der Echtzeitüberwachung sind robleme der Trinkwasserinstallation rasch erkannt. Statusinformationen und besondere Vorkommnisse oder Abweichungen werden per ush-Nachricht übermittelt. Es kann sogar der Fall eintreten, dass Schwachstellen der gesamten Gebäudetechnik aufgezeigt werden, die bisher unentdeckt geblieben sind. Die automatische rotokollierung und Auswertung der Daten erlauben es dem Facility Manager und Gebäudeverwalter, den Behörden die gewünschten Nachweise jederzeit zur Verfügung zu stellen. Und sollten die Normen ändern, können die Einstellungen digital via Master aktualisiert werden. ■ Georg Fischer Rohrleitungssysteme (Schweiz) AG GF Piping Systems www.gfps.com

Mit der Hycleen AS App kann von überall her auf das System zugegriffen werden.

Vorteile des Hycleen Automation Systems Trinkwasserhygiene: Einhaltung gleichmässig hoher Wassertemperaturen, automatische thermische Desinfektion, Spülung und Wartung, digitaler Nachweis auf Knopfdruck. Komfort: Warmwasser ist für den Nutzer immer sofort verfügbar. Energieoptimierung (vor allem in bestehenden Bauten): Minimierung der Warmwasser-Erwärmtemperatur, ohne das Risiko für Legionellen zu erhöhen, geringerer Heisswasserbedarf für die thermische Desinfektion gegenüber herkömmlichen Systemen. Einfachheit: Unkomplizierte Installation und intuitive Benutzeroberfläche. Zeiteinsparung: Berechnungen des Planers sind weniger aufwendig, manuelles Einstellen der Ventile entfällt, Wartung ist auf ein Minimum reduziert, Hygienemassnahmen laufen vollautomatisch ab, Erfassen und Zusammenstellen der Daten erledigt das System.

Die digitale, ortsunabhängige Steuerung und Kontrolle der Ventile erleichtern die Arbeit des Facility Managers und lassen sich einfach bedienen.

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Sanitärtechnik | Wohnen |

Trinkwasser- und Gasverteilung mit Nussbaum-Produkten und -Systemen

Das Stadion mit den passenden Dimensionen Es kann schon mal passieren, dass Sportstätten überdimensioniert sind. Verständlich, denn sie werden mit viel Euphorie und Zuversicht geplant. Zweifellos wurde auch das Sportzentrum Kleinfeld in Kriens mit Herzblut realisiert, das Ergebnis zeugt aber in mehrfacher Hinsicht von bewundernswerter Bodenhaftung. Genau richtig dimensioniert ist auch die Trinkwasser- und Gasverteilung mit Nussbaum-Produkten und -Systemen. Andreas Stettler

leuchtung setzt. Und der Kunstrasen ist das Neuste, was derzeit zu haben ist. Er hat den grossen Vorteil, dass er praktisch rund um die Uhr bespielt werden darf und auch von Junioren, Schülern, Senioren und anderen Sportbegeisterten an sieben Tagen pro Woche belegt werden kann.

■ Das altehrwürdige Kleinfeld-Stadion aus den späten 19 0er-Jahren war baufällig. Mehrere Millionen Franken hätte dessen Werterhaltung gekostet, und darin sind die Vorgaben der Swiss Football League für Spiele in der zweithöchsten Liga noch nicht berücksichtigt. Ein Neubau war naheliegend. Mit der Luzerner ensionskasse und der Gemeinde Kriens hatte man rasch ideale Investoren beziehungsweise artner gefunden. Mit Nussbaum wusste man zudem einen im Stadionbau u. a. Stade de Suisse Bern erfahrenen Armaturenund Systemhersteller im Bereich Sanitär und Heizung an seiner Seite. Heute sitzt der Gast des Stadionrestaurants an einem langen Holztisch, gefertigt aus den Dachbalken des alten Stadions, das einst hier stand. Er ist das einzige Überbleibsel aus der Vergangenheit – der Rest des neuen Sportzentrums Kleinfeld ist seiner Zeit fast voraus. Es ist das erste Fussballstadion in der Schweiz, das ausschliesslich auf LED-Spielfeldbe-

Mit insgesamt 500 Sitz- und Stehplätzen haben die Verantwortlichen vernünftig geplant, was die ChallengeLeague-Spiele der ersten Mannschaft angeht. Auf das gesetzlich zulässige dritte Stockwerk beim Gebäude hat man bewusst verzichtet, und die Eintrittspreise werden bewusst tief gehalten. Das Stadion mit Sportplatzcharakter fügt sich optisch also diskret, aber elegant in seine Quartierumgebung ein. Die Mantelnutzer machen aus dem Stadion ein ganzjährig genutztes Sportzentrum, als das es von Anfang an geplant war Die kantonale Sportschule Luzern,

Das Heizungsgas strömt durch die Cr-Ni-Mo-Stahlleitungen von Optipress-Gaz.

Die Feinverteilung auf die Duschen und Waschtische erfolgte durch die Optiflex-Profix-Verbindungstechnik.

Alles eine Frage der Dimension

Standort Kriens mit Schülerinnen und Schülern in über 20 Sportarten ist eingemietet, ebenso ein Fitnessstudio, eine hysio- raxis und eine Kinderkrippe. Die Gemeinde benützt die Infrastruktur für den Schulsport, und im öffentlichen Restaurant verpflegen sich Sportler -innen wie auch spontane Besucher gleichermassen. Verkaufsläden sucht man hier vergebens. Der räsident des Sportclubs Kriens, Werner Baumgartner, betont Wir wollten explizit ein Fussballstadion mit Mantelnutzung, und keine Mantelnutzung mit Fussballstadion.

Warum man Kunstrasen trotzdem bewässert Das Trink- und Brauchwasser fliesst im 1 0 Meter langen Gebäude vom Edelstahlverteiler durch Verteilsysteme der R. Nussbaum AG bis zum Systemtrenner zur Rasenbewässerung. Wie bitte? Tatsächlich wird – zum Erstaunen des unbedarften Laien – auch ein Kunstrasen bewässert. Dadurch rollt nicht nur

Die Edelstahlverteiler wurden orbital-verschweisst, gebeizt und passiviert – und halten so für Jahrzehnte.


Das Stadion Kleinfeld in Kriens ist das erste in der Schweiz, das ausschliesslich mit LED-Spielfeldbeleuchtung ausgerüstet ist.

der Ball besser, sondern die Spieler sind vor allfälligen Schürfungen und Verbrennungen geschützt, die das Grätschen und Stürzen auf trockener Unterlage verursachen könnten. Die Wahl von Optipress-Aquaplus für die Trinkwasserverteilung liegt unter anderem in seiner Vollständigkeit begründet. So kann auch Unvorhergesehenes kurzfristig und fachlich korrekt umgesetzt werden. Das war auf dieser Grossbaustelle mit vielen Teilprojekten und rollender lanung wichtig , bestätigt Hanspeter Meier, Mitinhaber der Wieland AG in Kriens. Sein ARGE- artner Markus Schmid von der gleichnamigen Firma in Malters ergänzt Als langjährige Nussbaum-Kunden schätzen wir die Gesamtleistung und die stets hohe Lieferbereitschaft. Optipress-Aquaplus wird seit 0 Jahren laufend weiterentwickelt und umfasst sämtliche Dimensionen von 15 bis 10 mm. Die Feinverteilung auf die Duschen und Lavabos in den 1 Garderoben und weiteren Betriebsräumen erfolgte mit Optiflex- rofix, der schnellen, werkzeuglosen Verbindungstechnik zum Stecken mit freiem Durchfluss.

Edelstahlverteiler montagefertig angeliefert Die vorfabrizierte Optiarmatur-Verteilbatterie im Technikraum bedeutete eine weitere Arbeitserleichterung für die Installateure. Durch die individuelle Vorfertigung auf modernsten Anlagen im

Nussbaum-Werk konnten alle Gegebenheiten des Objekts optimal berücksichtigt und die Anzahl Dichtstellen auf ein Minimum reduziert werden. Die Edelstahlverteiler wurden orbital-geschweisst, gebeizt und passiviert, sodass sie jahrzehntelang Bestand haben. Die Druckreduzier- und Absperrventile sowie die rückspülbaren Wasserfilter, alle ebenfalls von Nussbaum, wurden mit einer neuartigen, korrosionsbeständigen Schraubenmutter befestigt, deren blaue Farbe auf die Spezialbeschichtung hinweist. Während die Wasserverteilung in den Dimensionen 7 ,1, 5 und 22 mm ausgeführt ist, strömt das Heizungsgas durch 5- und 5 -mm-Cr-NiMo-Stahlleitungen von Optipress-Gaz, das mit den gleichen Werkzeugen verpresst wird wie Optipress-Aquaplus. Während beim Stadionbau vielleicht eine gewisse Selbstdisziplin nötig ist, um die richtigen Dimensionen zu finden, kann der Sanitärinstallateur bequem auf die Hilfsmittel von Nussbaum zurückgreifen die lanungssoftware Optiplan-Smart, die Belastungswerttabelle sowie durchflussoptimierte Systemkomponenten. ■ www.nussbaum.ch

Reto Marti (R. Nussbaum AG, Aussendienst), Hanspeter Meier (Wieland AG), Markus Schmid (Markus Schmid AG) und Werner Baumgartner (Präsident SC Kriens) im schmucken Stadion.

Stadion Kriens-Kleinfeld in Kürze Sportzentrum Kleinfeld, Kriens, Neubau Gesamtfläche 5300 m2 Kapazität 900 Sitz- und 2600 Stehplätze Inbetriebnahme 28. September 2018 Offizielle Eröffnung 12. Oktober 2018 Investitionsvolumen ca. 25 Mio. CHF Am Bau Beteiligte: Bauherrschaft Pensionskasse Luzern/ Gemeinde Kriens Sanitärplaner: Bauconnect AG, Riedenmatt 4, 6370 Stans HLK- und Sanitärausführung: Markus Schmid AG, Malters; Wieland AG, Kriens Architekt: Iwan Bühler GmbH, Luzern Eingesetzte Nussbaum-Produkte u. -Systeme: Nach Mass vorfabrizierte Edelstahlverteiler Optiarmatur im Sanitär- und Heizungsbereich Optipress-Aquaplus Optiflex-Profix Optipress-Gaz


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Agenda |

Permanente Agenda Anmeldung Tagungen

www.swissolar.ch › Agenda

(Bitte informieren Sie sich auch unter www.hk-gebaeudetechnik.ch/agenda. Änderungen vorbehalten.)

Thema/Ort

Datum

17. Nationale Photovoltaik-Tagung, Kursaal Bern, Dienstag + Mittwoch

26.–27. März 2019

Konferenz der Gebäudetechnik-Verbände KGTV, KGTV: GV mit Workshop, Donnerstag, 8.45 –16.00 Uhr, Bern, Welle 7 www.kgtv.ch

4. April 2019

Weishaupt AG, www.weishaupt-ag.ch

16. WIF, Weishaupt-Ing.-Fachzirkel 2019, Mittwoch, 12–17 Uhr Umwelt Arena Spreitenbach

10. April 2019

HSLU Horw, Prüfstelle Gebäudetechnik www.hslu.ch/ige › Prüfstelle Gebäudetechnik

Feierabend-Workshop@IGE für Planer, Installateure und Liegenschafts-Bewirtschafter, Themen: Akustik, Luftqualität in Gebäuden, Sanitär-Technik, Thermische Behaglichkeit. Do., 17–19 Uhr

11. April 2019

ZT Fachmessen AG, www.fachmessen.ch

Forum Architektur im Aargau: Freitag, 10.30 – 12.45 Uhr, Bauen+Wohnen, Messe Wettingen

12. April 2019

energie-cluster.ch/türöffner

türöffner-event: Wohnraumlüftungen einfach bis komplex, 18 – 20.15 Uhr, Gränichen

7. Mai 2019

energie-cluster.ch/türöffner

türöffner-event: Smarte Lösungen gegen den Klimawandel, 18 – 20.15 Uhr, Interlaken

8. Mai 2019

energie-cluster.ch

ec-Mitgliederversammlung, Dienstag, 11-12 Uhr, Bern

14. Mai 2019

energie-cluster.ch

ec-Jahrestagung «Change - die Energiewelt im Wandel», Dienstag, 13-17 Uhr, Bern

14. Mai 2019

Soltop Schuppisser AG, www.soltop.ch, info@soltop.ch, Tel. 052 397 77 77

News Day 2019, Donnerstag 16.5./13-18 Uhr = Experten-Tag, Samstag 18.5./8:30-12 Uhr = Endkunden-Tag. Bei Soltop Schuppisser AG, St.Gallerstr. 3+5a, 8353 Elgg

16. Mai 2019 18. Mai 2019

www.tagedersonne.ch

Tage der Sonne 2019

24. Mai - 2. Juni 2019

FWS, Fachvereinigung Wärmepumpen Schweiz Tel. 031 350 40 65, www.fws.ch

BFE-Wärmepumpen-Tagung 2019, Mittwoch, 26. Juni 2019, 8.45-16.30, HTI Burgdorf

26. Juni 2019

Vertiefungskurs 1 - Netzdimensionierung, Zielgruppe: Heizungsingenieure und -planer sowie Unternehmer/Betreiber, die mit Planung von FW-Netzen konfrontiert sind. Zeit/Ort: Do, 4. April 2019 (10:00 bis 16:15); Olten, Hotel Olten

4. April 2019, Olten, Hotel Olten

Vertiefungskurs 2 - Betriebsoptimierung, Zielgruppe: Heizungsingenieure und -planer sowie Unternehmer/Betreiber, die mit Planung von FW-Netzen konfrontiert sind Zeit/Ort: Do, 16. Mai 2019 (10:00 bis 16:15); Olten, Hotel Olten

16. Mai 2019, Olten, Hotel Olten

Schnupperkurs «Anwendung der Pinch-Analyse in der Praxis» 1-tägiger Kurs, jeweils 08.30 – 16.30 Uhr

Mi, 10. April 2019 oder Do, 9. Mai 2019

Solar Promotion GmbH, www.intersolar.de

Intersolar Europe, Fachmesse für die Solarwirtschaft, Messe München.

15. – 17. Mai 2019

Solar Promotion GmbH, www.em-power.eu

EM-Power Europe, die Fachmesse für intelligente Energienutzung in Industrie und Gebäuden, Messe München.

15. –17. Mai 2019

ZT Fachmessen AG, www.fachmessen.ch

20. Bauen & Modernisieren 2019, Messe Zürich

5. – 8. September 2019

www.ineltec.ch

ABGESAGT: Ineltec 2019, Schweizer Messe für intelligente Gebäudetechnologie. Messe Basel.

10.-13. September 2019

ZT Fachmessen AG, www.fachmessen.ch,

18. Bau+Energie Messe, BernExpo, www.bau-energie.ch

28.11.2019 – 1.12.2019

Kurse

QM Fernwärme c/o Verenum, 8006 Zürich Kontakt: Stefan Thalmann Tel. 044 377 70 73, info@qmfernwaerme.ch www.verenum.ch/Weiterbildung_QMFW

Hochschule Luzern, PinCH-Stützpunkt, www.pinch-analyse.ch

Messen


Stellenmarkt |

| HK-Gebäudetechnik 3/19 |

Bildungszentrum Sanitär/Spengler Telefon 041 249 98 40 Fax 041 249 98 41 Wir führen in unseren Werkstätten in Luzern die überbetrieblichen Kurse für die Lernenden der Berufe Spengler, Sanitär und Gebäudetechnikplaner Sanitär durch. Per 1. Mai 2019 oder nach Vereinbarung suchen wir für eine langjährige Zusammenarbeit einen/eine

Kursleiter/in Sanitär (EFZ sowie EBA) Haben Sie eine Ausbildung als eidg. dipl. Sanitärmeister/in oder Chefmonteur/in Sanitär (BP) und haben Interesse an einer abwechslungsreichen Tätigkeit? Auf der Internetseite www.suissetec-zentralschweiz.ch/offenestellen finden Sie eine detaillierte Stellenausschreibung. Wir freuen uns auf Ihre dokumentierte Bewerbung an:

suissetec zentralschweiz

Bildungszentrum c/o Herr Markus Fischer Baselstrasse 61, 6003 Luzern

E-Mail: m.fischer@suissetec-zentralschweiz.ch Telefon: 041 249 98 42

Baselstrasse 61 6003 Luzern T 041 249 98 49 F 041 249 98 48 info@suissetec-zentralschweiz.ch www.suissetec-zentralschweiz.ch

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Stellenmarkt | Verzeichnis

Inserentenverzeichnis Abacus Research AG

21

Ohnsorg Söhne AG

AEW Energie AG

11

Opel Suisse SA

ait Schweiz AG

57

R. Nussbaum AG

15

Aladin AG

41

RecruitingHUB (Schweiz) AG

22

Alsoft Informatik AG

33

REMS GmbH & Co KG

31

Beck Platten

88

Restclean AG

32

Coolworld Rentals AG

77

Samvaz S.A.

49

e+p management AG

55

Schmid AG, energy solutions

73

Elcotherm AG

23

Solar Agentur Schweiz

30

Emil Frey AG

9

Solar Promotion GmbH

46

80, 83 US 2

Fahrer AG

41

SOLTOP Schuppisser AG

61

Flumroc AG

19

Suva Schweiz

25

Häny AG

91

Wärmebau Vertriebs AG

29

Huggler Energietechnik AG

61

Windhager Zentralheizung

94

Schweiz AG

65

XfleX Software AG

65

Ygnis AG

39

95

IBZ Schulen AG Jansen AG

US 4

KliK, Stiftung Klimaschutz- und CO2-Kompensation

13

Krüger + Co. AG

31

Stellenmarkt:

M. Scherrer AG

33

Mobil in Time AG

29

Titelseite: Georg Fischer (Schweiz) AG

NeoVac ATA AG

68

Beilagen:

Stiebel Eltron AG

Rothenberger (Schweiz) AG


Bezugsquellen | Impressum

| HK-Gebäudetechnik 3/19 |

IMPRESSUM HK-Gebäudetechnik 17. Jahrgang, Nr. 3, März 2019 (46. Jahrgang HeizungKlima), erscheint monatlich. www.hk-gebaeudetechnik.ch, ISSN 1016-5878 Auflage + Verbreitung (WEMF 2018) Verbreitete Auflage 6553 Ex. Verkaufte Auflage 2050 Ex. Druckauflage 7800 Ex. Herausgeberin AZ Fachverlage AG, Neumattstrasse 1, 5001 Aarau Tel. 058 200 56 50, Fax 058 200 56 61 Geschäftsführer Publishing: Jürg Weber Geschäftsführer Fachverlage: Thomas Walliser Verlagsleitung: Michael Sprecher Redaktion AZ Fachverlage AG, HK-Gebäudetechnik Neumattstrasse 1, Postfach, CH-5001 Aarau. Peter Warthmann, Chefredaktor, Tel. 058 200 56 15, peter.warthmann@chmedia.ch Manuel Fischer, Redaktor, Tel. 058 200 56 11, manuel.fischer@chmedia.ch Ständige externe Fachredaktoren: David Eppenberger, Bernd Genath, Alan Hawkins, Franz Lenz, Wolfgang Schmid, René Senn, Martin Stadelmann, Martin Stöckli, Andreas Walker, Jürg Wellstein, Andreas Widmer, Daniela Hochradl-Wohlgemuth Redaktioneller Beirat Marco Andreoli, VR-Präsident, CTA AG, Münsingen. Domenico Autuori, Manager of Trainingcentre & Laufen Forum, Keramik Laufen AG und Similor AG, Laufen. Daniel Bader, Leiter Kommunikation, R. Nussbaum AG, Olten. Stephan Muntwyler, Geschäftsführer Gabs AG, Tägerwilen. Richard Osterwalder, Geschäftsleiter Weishaupt AG, Geroldswil, Mitglied GebäudeKlima Schweiz. Viktor Scharegg, Mitglied Zentralvorstand suissetec. Beat Scherrer, VR-Präsident Scherrer Metec AG, Zürich.

Copyright Mit der Annahme von Manuskripten durch die Redaktion und der Autor-Honorierung durch den Verlag erwirbt der Verlag das Copyright und insbesondere alle Rechte zur Übersetzung und Veröffentlichung der entsprechenden Beiträge in anderen verlagseigenen Zeitschriften sowie zur Herausgabe von Sonderdrucken. Für unverlangt eingesandte Text- und Bildunterlagen übernimmt die Redaktion keine Gewähr. Nachdruck, auch auszugsweise, nicht gestattet. Redaktionelle Beiträge Produkte-Hinweise werden kostenlos abgedruckt, Auswahl erfolgt durch die Redaktion. Bezahlte Beiträge werden mit «Publireportage» oder «Anzeige» gekennzeichnet. Leitung Marketing: Mylena Wiser, Tel. 058 200 56 02

Leitung Werbemarkt: Stefan Wyser, Tel. 058 200 56 18 Anzeigenleitung/Kundenberatung Stefan Wyser, Tel. 058 200 56 18, stefan.wyser@chmedia.ch Corinne Dätwiler, Tel. 058 200 56 16, Fax 058 200 56 61, corinne.daetwiler@chmedia.ch Anzeigentarif unter www.hk-gebaeudetechnik.ch Weitere Informationen unter azwerbung.ch/print/fachzeitschriften/hk-gebaudetechnik/ Aboverwaltung, Abonnemente Tel. 058 200 56 50, abo@hk-gebaeudetechnik.ch Preis Jahres-Abonnement: Fr. 138.– (inkl. MwSt.) Abo-Bestellung: www.fachtitel.ch Layout/Produktion: Pia Zimmermann

Druck: Vogt-Schild Druck AG, 4552 Derendingen Kooperation mit folgenden Verbänden: Schweizerisch-Liechtensteinischer Gebäudetechnikverband (suissetec), 8021 Zürich, Tel. 043 244 73 00, www.suissetec.ch GebäudeKlima Schweiz, Verband für Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik, 4603 Olten, Tel. 062 205 10 66, www.gebaeudeklima-schweiz.ch energie-cluster.ch, www.energie-cluster.ch FWS, Fachvereinigung Wärmepumpen Schweiz, Bern, www.fws.ch Schweizerischer Verband für Wärmekraftkopplung (WKK-Fachverband), www.waermekraftkopplung.ch Schweizerischer Stahl- und Haustechnikhandelsverband SSHV, 4010 Basel, www.sshv.ch Swissolar, www.swissolar.ch GNI Gebäude Netzwerk Initiative, Zürich, www.g-n-i.ch MeGA, Fachverband der Gebäudeautomationsplaner der Schweiz, c/o ADZ, Luzern, www.mega-planer.ch KGTV, Konferenz der Gebäudetechnik-Verbände, www.kgtv.ch KNX Swiss, www.knx.ch VDSS, Verein dipl. Spenglermeister Schweiz, www.vdss.ch

Ein Produkt der CEO: Axel Wüstmann www.chmedia.ch Namhafte Beteiligungen nach Art. 322 Abs. 2 StGB, AZ Anzeiger AG, AZ Verlagsservice AG, AZ Fachverlage AG, Atmosphären Verlag GmbH, AZ Management Services AG, AZ Regionalfernsehen AG, AZ TV Productions AG, AZ Zeitungen AG, FixxPunkt AG, Belcom AG, Media Factory AG, Mittelland Zeitungsdruck AG, Vogt-Schild Druck AG, VS Vertriebs GmbH, Weiss Medien AG, Dietschi AG, TrisComMedia AG, Radio 32 AG, AZ Vertriebs AG, Zofinger Tagblatt AG



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