Sabine Brantl: Das Haus der Deutschen Kunst als Wirtschaftsunternehmen

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Sabine Brantl Das Haus der Deutschen Kunst als Wirtschaftsunternehmen Vortrag am 20. Oktober 2010 im Haus der Kunst anlässlich der Freischaltung der Datenbank GDK-Research

Stiftung Haus der Kunst München, gemeinnützige Betriebsgesellschaft mbH PrinzregentenstraSSe 1 80538 München +49 89 21127 113 mail @ hausderkunst.de www.hausderkunst.de Direktor und Geschäftsführer: Okwui Enwezor Kaufmännischer Leiter: Marco Graf von Matuschka Vorsitzender des Aufsichtsrats: Staatsminister Dr. Wolfgang Heubisch

Das Haus der Deutschen Kunst wurde von Hitlers bevorzugtem Architekten Paul Ludwig Troost für die Präsentation zeitgenössischer „deutscher“ Kunst konzipiert und war das erste architektonische Vorzeigeprojekt der nationalsozialistischen Propaganda. Durch die jährliche Abhaltung der „Großen Deutschen Kunstausstellungen“ avancierte das Gebäude zum zentralen Schauplatz und Symbol der offiziellen, staatlichen gelenkten Kunst im „Dritten Reich“. Die Ausstellungen selbst galten als wichtigste Leistungsschauen deutscher Kunst. Diese Aspekte – die Baugeschichte und Funktionsbestimmung des Hauses der Deutschen Kunst sowie von Kunst und Kultur im nationalsozialistischen System im allgemeinen – sind von der Forschung bereits thematisiert und, mehr oder weniger hinreichend, bearbeitet worden. Weitgehend unbeachtet blieb jedoch die Frage, wie das Haus der Deutschen Kunst bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs tatsächlich strukturiert war. Wie gestaltete sich der Ausstellungsbetrieb organisatorisch und ökonomisch hinter dieser Fassade von Kunst, Macht und Propaganda? Bevor wir Ihnen die Datenbank GDK Research, die sich thematisch mit den „Großen Deutschen Kunstausstellungen“ beschäftigt, präsentieren, werfen wir also zunächst einen Blick auf die Organisationsform, Werbestrategien und wirtschaftlichen Verhältnisse des Hauses der Deutschen Kunst – und zugleich einen Blick in die Geschäftsbücher. Denn meine Ausführungen stützen sich im wesentlichen auf die Jahresberichte, Rechnungsabschlüsse und Kontenbücher des Hauses der Deutschen Kunst. Letztere, die Kontenbücher der Jahre 1938 bis 1944, haben auch in die Datenbank Eingang gefunden. Anhand dieser Quellen können die „Großen Deutschen Kunstausstellungen“ erstmalig in ihrer Gesamtheit auch unter dem Aspekt des Kunstmarktes untersucht und analysiert werden.

Organisation Am 19. Juni 1933 wurde unter der Ägide des damaligen Innenministers und Gauleiters Adolf Wagner eine Anstalt des öffentlichen Rechts gegründet, die den Namen „Haus der Deutschen Kunst“ (mit Klammerzusatz „Neuer Glaspalast“) trug. Als Anstalt des öffentlichen Rechts erfüllte das Haus der Deutschen Kunst eine ihr gesetzlich zugewiesene öffentliche Aufgabe, war jedoch als selbständig wirtschaftlich arbeitender Betrieb organisiert. Damit verbunden waren auch ein eigenes Vermögen,

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ein eigener Haushalt sowie eine eigene Dienstherrenfähigkeit. Eine Mitte Juli 1933 erlassene Satzung bestimmte den Zweck und die Ziele der Anstalt, nämlich im wesentlichen „die Errichtung und Verwaltung eines Kunstausstellungsgebäudes, das die Tradition des Münchner Glaspalastes fortsetzt“ sowie „die Durchführung von Ausstellungen“.1 Die geschäftsführende Verwaltung und rechtliche Vertretung oblag dem Vorstand, zu dessen Vorsitzenden der Münchner Bankier August von Finck berufen wurde, dem dieses Amt nützliche Verbindungen zur nationalsozialistischen Führungsriege eröffnete. Als Vorsitzender trat von Finck bei den Jahresversammlungen, bei der Grundsteinlegung des Hauses der Deutschen Kunst und bei den Eröffnungen der „Großen Deutschen Kunstausstellungen“ als Redner in Erscheinung. Vor allem aber sammelte er aus den Kreisen der deutschen Wirtschaft und Industrie die für den Bau des Hauses erforderlichen Gelder, der insgesamt 9 Millionen Reichsmark in Anspruch nahm. Auf künstlerische Fragen nahm August von Finck indessen keinen Einfluss – dafür um so mehr Adolf Hitler, der Schirmherr des Hauses der Deutschen Kunst, dem das Gebäude nach Paragraph drei der Satzung auch gewidmet war. Seine Stimme war bei der Auswahl der auf den „Großen Deutschen Kunstausstellungen“ gezeigten Werke ausschlaggebend. Hier wurde der Staatsmann zum „KünstlerKurator“, der – gleich seinem menschenverachtenden politischen Handeln – seine eigenen Vorstellungen und Maßstäbe rigoros zum Gesetz erhob. Eine zentrale Rolle bei der Auswahl der Exponate kam darüber hinaus Hitlers Leibfotografen Heinrich Hoffmann zu, den Hitler Anfang Juni 1937 – nach einer Vorbesichtigung der ersten „Großen Deutschen Kunstausstellung“ – zum Beauftragten für die jährlich stattfindenden Ausstellungen ernannt hatte.2 Ihm zur Seite standen Gerdy Troost, die Witwe des 1934 verstorbenen Architekten, und Karl Kolb, der Direktor des Hauses der Deutschen Kunst. Schon 1934 war der damals 40jährige Karl Kolb vom Vorstand des Hauses der Deutschen Kunst zum Geschäftsführer bestellt worden.3 Mit einem „kleinen Kreis von Mitarbeitern“4 hatte er zunächst die laufenden Verwaltungsarbeiten zu erledigen, die im Zuge der Bauarbeiten und Spendenwerbung für das Ausstellungsgebäude anfielen. Kolb, der bis 1933 beim „Bayerischen Luftfahrtverband“ in ähnlicher Position tätig war, dürfte sich dabei bestens bewährt haben. Mit der Eröffnung des Hauses der Deutschen Kunst am 18. Juli 1937 wurde er zum geschäftsführenden Direktor und Ausstellungsleiter befördert. Als „Hausherr“ hatte Karl Kolb in Künstlerkreisen bald eine gewisse Machtposition inne. So stattete er im Auftrag Hitlers den Malern und Bildhauern regelmäßig Atelierbesuche ab, um neue Talente zu eruieren. Weitaus geringeren Einfluss hatte hingegen Ottmar Endres, der seit Dezember 1936 als einziger Kunsthistoriker am Haus der Deutschen Kunst angestellt war. Nach seinem Studium in Zürich und München, wo er 1934 mit einer Arbeit über die „Baukunst der Gebrüder Asam“ promovierte, war der Sohn des völkischen Publizisten Fritz Endres zuletzt am Bayerischen Armeemuseum tätig gewesen. Im Haus der Deutschen Kunst war Ottmar Endres für den Führungsdienst und die Ausgestaltung der Ausstellungskataloge zuständig.5 Durchschnittlich waren 50 bis 60 Mitarbeiter im Haus der Deutschen Kunst beschäftigt; nahezu die Hälfte davon im handwerklich-technischen Bereich und als

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Aufsichtskräfte. Für diesen – männlichen – Teil der Belegschaft galt es, in ausstellungsfreien Zeiten auch den Auf- und Abbau der „Großen Deutschen Kunstausstellungen“ zu bewerkstelligen und Hilfsarbeiten während der Prüfung der eingereichten Arbeiten zu verrichten. Gemäß dem traditionellen Rollenverhalten waren die weiblichen Angestellten vor allem im Sekretariat und im Verkauf beschäftigt. Ihnen oblag es, die schier unzähligen Bilder und Plastiken, die jährlich eingeliefert wurden, akribisch zu erfassen, deren Annahme oder Ablehnung zu dokumentieren und die Verkäufe abzuwickeln. Akkurat beschriftete Karteikarten und Kontenbücher sowie einige Schreibmaschinen der Marke „Continental“, die sich im Archiv des Hauses der Kunst erhalten haben, zeugen noch heute von dieser Welt der Ordnung und Bürokratie. Nahezu jeder dritte Angestellte gehörte der NSDAP an.6

Werbestrategien Schon allein die hohe Anzahl an kaufmännischen Angestellten macht deutlich, dass der Betrieb des Hauses der Deutschen Kunst als Kunstmesse (und nicht etwa als Museum oder Sammlung) ausgerichtet war. Auch die Kollektivschauen im 1931 durch Feuer zerstörten Glaspalast, die als Vorgänger der „Großen Deutschen Kunstausstellungen“ galten, waren Verkaufsausstellungen – wie überhaupt das gesamte Projekt „Haus der Deutschen Kunst“ auch werbestrategisch in die Tradition der „Kunststadt München“ einzubetten versucht wurde. Schon anlässlich der Grundsteinlegung hatte der ehemalige StuckSchüler Richard Klein ein Plakat entwickelt, das nicht nur in Deutschland Verbreitung fand, sondern sämtlichen Zweigniederlassungen deutscher Geschäfte im Ausland zu Werbezwecken zugeleitet worden war. Klein, der sich ganz auf die nationalsozialistische Kunstauffassung eingestellt hatte und bald zu den von Adolf Hitler geschätzten Künstlern zählte, griff bei der Gestaltung auf ein symbolträchtiges Motiv zurück. Der Kopf der Göttin „Pallas Athene“ galt seit dem weltberühmten Secessionsplakat von Franz von Stuck aus dem Jahre 1893 als das Markenzeichen der „Kunststadt München“. Das Motiv, das – angereichert mit Adler, brennender Fackel und umkränztem Hakenkreuz – die „innige Verbindung der Kunst mit der Macht des neuen Staates“7 versinnbildlichen sollte, war von solch schlagkräftiger Wirkung, dass es künftig als „Unternehmenslogo“ des Hauses der Deutschen Kunst verwendet wurde und – vom Briefpapier bis hin zu Faltblättern, Plakaten und Katalogen –das äußere Erscheinungsbild des Ausstellungshauses prägte. Diese Strategie eines einheitlichen Erscheinungsbildes entspricht bis heute den klassischen Grundsätzen von Werbung und Marketing. Zugleich wurde die „Pallas Athene“ auch zur Werbeträgerin des „Tages der deutschen Kunst“, eines drei Tage währendes Festprogramms, das bis 1939 anlässlich der Eröffnung der „Großen Deutschen Kunstausstellung“ von der Gauleitung MünchenOberbayern inszeniert wurde. Darüber hinaus prägte das Emblem auch den Titel der für die NS-Kunst maßgebenden Zeitschrift „Die Kunst im Dritten Reich“, die seit 1937 mit einer Auflage von bis zu 50.000 Exemplaren erschien und auch im

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Haus der Deutschen Kunst verkauft wurde. Ihre reichbebilderten Artikel über die „Großen Deutschen Kunstausstellungen“ erwiesen sich ebenso als ein zuverlässiges Instrument der Popularisierung wie die unzähligen Berichte in den Tageszeitungen. Doch waren die – staatlich gelenkten - Medienkampagnen nicht allein auf Druckerzeugnisse beschränkt. Man setzte zudem auf die Zugkräftigkeit der Kinowerbung und der bewegten Bilder, denen Joseph Goebbels „für die Gewinnung weitester Volksschichten“ eine ganz besondere Bedeutung einräumte.8 Bereits 1934 war ein erster, von der Bavaria Film AG produzierter „Imagefilm“ über das Haus der Deutschen Kunst im Münchner Ufa-Palast aufgeführt worden. Berichte über die Eröffnungen der „Großen Deutschen Kunstausstellungen“ gehörten zum festen Bestandteil der Deutschen Wochenschauen; darüber hinaus gab die Reichspropagandaleitung mehrere längere Filme über diese Schauen bei dem Regisseur und Kameramann Walter Hege in Auftrag – den letzten im Jahr 1943. So wurde in den Kriegsjahren die Eröffnung der „Großen Deutschen Kunstausstellungen“ nicht nur zum kunstpolitischen Medienereignis des NS-Staates, sondern vielmehr auch zum „Beweis für die ungebrochene Kraft des deutschen Kulturlebens im Kriege“ stilisiert, wie der Sprecher eines Wochenschau-Beitrages von 1940 betonte.9 Bezeichnenderweise lief der Betrieb im Haus der Deutschen Kunst während des Zweiten Weltkriegs auch ohne Einschränkungen ab. Noch im Februar 1945, als Deutschland in Schutt und Asche lag und der Krieg längst schon verloren war, ordnete Hitler die Vorbereitungen für eine weitere „Große Deutsche Kunstausstellung“ an. Die sinnlose Durchhaltepolitik der nationalsozialistischen Führung forderte nun auch von den Mitarbeitern des Hauses der Deutschen Kunst den totalen Kriegseinsatz. Dementsprechend sollte „die Zahl der UK-Gestellten“ drastisch verringert und „nur die wirklich schöpferischen und daher unersetzlichen Kräfte gehalten“ werden.10 Bekanntlich kam es nicht mehr dazu.

Besucher Seit seiner Eröffnung im Juli 1937 war das Haus der Deutschen Kunst konstant sehr gut besucht. Durchschnittlich verzeichneten die „Großen Deutschen Kunstausstellungen“ zwischen 1937 und 1943 jährlich 600.000 Besucher.11 Die achte und damit letzte „Große Deutsche Kunstausstellung“, die am 28. Juli 1944 eröffnet wurde, sahen bis zum 26. November 1944 immerhin noch über 80.000 Personen. Danach wurden nur noch vereinzelt Zählungen vorgenommen. Der stärkste Andrang wurde traditionell an Sonntagen sowie in den Sommermonaten registriert, in denen auch der Münchner Fremdenverkehr seine Hochsaison hatte. An „Rekordtagen“ schoben sich nahezu 13.000 Menschen durch die Hallen des Hauses der Deutschen Kunst. Am besten besucht war die Ausstellung aus dem Jahr 1942 – sie zog bei einer Laufzeit von 34 Wochen fast 850.000 Besucher an. Die schlechteste Bilanz wies die „Große Deutsche Kunstausstellung“ 1939 mit knapp 420.000 Besuchern auf, da in den Wochen nach Kriegsausbruch das Interesse stark zurückgegangen war. Wie sind diese Zahlen im Vergleich mit den Besucherzahlen anderer Ausstellungshäuser und Museen zu bewerten? Dazu einige

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Beispiele. Im Jahr 1938, in dem 455.325 Personen in die „Große Deutsche Kunstausstellung“ strömten, verzeichneten die Bayerischen Staatsgemäldesammlungen – d.h. die Alte und Neue Pinakothek sowie die Neue Staatsgalerie – zusammen 212.234 Besucher12. Im Bayerischen Nationalmuseum wurden 54.400 Tickets verkauft.13 Und selbst die Großausstellungen im Glaspalast, die zu den touristischen Anziehungspunkten der „Kunststadt Münchens“ gehörten, hatten in Hochzeiten ca. 300.000 Besucher. Auch im internationalen Vergleich schnitt das Haus der Deutschen Kunst gut ab. So erzielte die 19. Biennale von Venedig 1934 mit fast 362.000 Besuchern ihren größten Zuspruch bis weit in die Nachkriegszeit.14 Diese Zahlen lassen darauf schließen, dass die „Großen Deutschen Kunstausstellungen“ in der breiten Masse Akzeptanz gefunden hatte. Doch „schritten“ die Menschen tatsächlich, wie Joseph Goebbels schwärmerisch in sein Tagebuch notierte, „erhobenen Herzens durch die weiten Räume des Hauses der Deutschen Kunst mit einem wahren Glücksgefühl darüber, dass endlich, endlich, nach Jahren furchtbarsten Niederbruchs die deutsche Kunst wieder zu sich selbst zurückgefunden hat“?15 Zweifellos gehörte der Besuch des Hauses der Deutschen Kunst zum Pflichtprogramm eines jeden „Volksgenossen“. Demgemäß wurden von den verschiedenen NSOrganisationen Fahrten zu den „Heerschauen deutscher Kunst“16 – wie die „Großen Deutschen Kunstausstellungen“ in der Terminologie des „Dritten Reiches“ genannt wurden – veranstaltet und damit auch massive Publikumskreise, die für gewöhnlich nicht in Museen und Ausstellungen gingen, erreicht. Auch für Schüler und Studenten waren die „Großen Deutschen Kunstausstellungen“ oftmals eine Notwendigkeit. So glaubt sich beispielsweise die Malerin Maria Lassnig, 1919 in Wien geboren, in einem Interview zu erinnern, „einmal nach München hinwaggoniert“ worden zu sein.17 Doch wurden die Schauen nicht allein als kulturelles Pflichtprogramm wahrgenommen. Sie boten Ablenkung und Unterhaltung durch eine als leicht verständlich empfundene Kunst. Ein großer Teil der ausgestellten Werke waren Landschaften, bäuerliche Idyllen, Stilleben, Porträts und Aktdarstellungen. Eine vordergründig heile Welt. In Zeiten, in denen das tägliche Leben schon bald durch drohende Bombenangriffe, offenen nationalsozialistischen Terror und Meldungen über Gefallene an den Fronten bestimmt wurde, dienten die „Großen Deutschen Kunstausstellungen“ gar als illusionsgeladener Zufluchtsort vor der immer schrecklicher werdenden Wirklichkeit. Ihre regelmäßige Durchführung wurde allgemein als ein „Zeichen der inneren Sicherheit und Zuversicht“ gewertet.18 Darüber hinaus dürfte die sukzessive kriegsbedingte Auslagerung und Schließung öffentlicher Kunstsammlungen auch den Besucherzahlen im Haus der Deutschen Kunst zugute gekommen sein. Der reguläre Eintrittspreis zu den „Großen Deutschen Kunstausstellungen“ betrug 50 Pfennig. Die Tickets wurden in der zentral gelegenen Ehrenhalle, an vom Atelier Troost eigens entworfenen Tischen verkauft. Doch wurden hier nicht nur Eintrittskarten offeriert, sondern auch Ausstellungskataloge, Postkarten und Farbdrucke aus dem Verlag Heinrich Hoffmanns sowie Pressefotografien und Kunstzeitschriften wie das – ebenfalls im Verlag Hoffmann erschienene – Blatt „Kunst dem Volke“ und die schon erwähnte „Kunst im Dritten

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Reich“. Diese Druckerzeugnisse sorgten nicht nur für eine stetige Popularisierung der dargebotenen Werke, sie bescherten dem Haus der Deutschen Kunst auch ein weiteres Umsatzplus. So kaufte in den ersten Jahren jeder vierte bis fünfte, ab 1940 sogar jeder zweite bis dritte Besucher einen Ausstellungskatalog.19 Auch die Nachfrage nach Postkarten nahm stetig zu. Wurden 1937 noch knapp 70.000 – zum Stückpreis von 20 Pfennig - veräußert, so waren es 1941 bereits über 450.000 – Tendenz steigend. Gemäß der Bedeutung, die Adolf Hitler für das Haus der Deutschen Kunst hatte, wurden im übrigen auch „Führerbilder“ feilgeboten, deren Verkauf jedoch 1940, wohl aufgrund des mangelnden Interesses, eingestellt wurde.20 Zusammen verzeichneten alle acht „Großen Deutschen Kunstausstellungen“ fast viereinhalb Millionen Besucher, die dem Haus der Deutschen Kunst eine Gesamtsumme von knapp 4,6 Millionen Reichsmark – und damit nahezu zwei Drittel der Gesamteinnahmen – eintrugen.

Verkäufe und Käufer Des weiteren konnte eine nicht minder stolze Summe von 1,9 Millionen Reichsmark durch den Verkauf der ausgestellten Bilder und Skulpturen eingenommen werden. Für die Vermittlung eines Werkes erhob das Haus der Deutschen Kunst zehn Prozent vom Verkaufspreis, während 90 Prozent an den Künstler gingen. Dieses Verhältnis mag aus heutiger Sicht geradezu generös erscheinen – Provisionen von 10 Prozent waren in dieser Zeit bei Verkaufsausstellungen jedoch üblich. Schon die Organisatoren der Glaspalast-Schauen und auch der Biennale in Venedig veranschlagten zehn Prozent der Erlöse als Vermittlungsgebühr.21 Die Preisspanne der auf den „Großen Deutschen Kunstausstellungen“ zum Verkauf stehenden Werke bewegte sich in etwa zwischen 300 und 60.000 Reichsmark.22 Wobei Kleinplastik und Graphik auch schon weitaus günstiger, mitunter zu einem Preis unter hundert Reichsmark, angeboten wurden, und die Monumentalskulpturen von Joseph Thorak mit bis zu 200.000 Reichsmark am höchsten dotiert waren. Der Verkaufspreis wurde von den Künstlern selbst bestimmt, jedoch behielt sich die Ausstellungsleitung vor, bei „offensichtlich zu hoch“ angesetzten Summen „im Benehmen mit dem Beauftragten des Führers im Sinne einer Preissenkung einzuwirken“, wie es in den Ausstellungsbestimmungen heißt, die für eine Gebühr von 50 Pfennig im Haus der Deutschen Kunst erhältlich waren.23 Andererseits dürften die Verantwortlichen nicht selten dafür gesorgt haben, dass gerade die Favoriten des „Führers“ außerordentlich hohe Honorare erzielen konnten – soll dieser doch bekundet haben, dass „seine“ Künstler leben sollen „wie die Fürsten und nicht in Dachkammern hausen, wie es ihrer romantischen Vorstellung vom Künstlerdasein wahrscheinlich vorschwebt.“24 Insgesamt wurden in den acht „Großen Deutschen Kunstausstellungen“ 12.550 Werke der Plastik, Malerei und Grafik gezeigt, wovon über 7.000 zu einem Gesamtpreis von knapp 19 Millionen Reichsmark verkauft werden konnten. Die letzte Kaufvereinbarung wurde noch am 24. April 1945 – sechs Tage, bevor die amerikanischen Truppen in München einrückten – abgeschlossen.25 Das Angebot hatte demnach seine Nachfrage gefunden. Es

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schien, als habe sich mit der „Großen Deutschen Kunstausstellung“ ein Markt für zeitgenössische „deutsche“ Kunst etablieren können. Doch ist zu bedenken, dass das öffentliche Kunstangebot in Deutschland – nach der Verfemung und Veräußerung der sogenannten „Entarteten Kunst“ und der Liquidierungswelle jüdischer Galerien und Auktionshäuser – isoliert vom internationalen Kunsthandel, primär auf die Kunst eingeschränkt war, die das NS-Regime auch als solche deklarierte. Zugleich, dies sei schon vorweggenommen, dominierte die oberste Parteispitze auch als Käufer den Markt. Der wirtschaftliche Erfolg der „Großen Deutschen Kunstausstellungen“ wurde ab 1938 in den Kontenbüchern des Hauses der Deutschen Kunst präzise festgehalten. Die 16 gebundenen Bücher sowie zwei Kästen mit losen Karteiblättern, die bis 2004 unbeachtet in einem Kellerraum des Haus der Kunst – dem heutigen Historischen Archiv – lagerten, geben nicht nur Auskunft über die verkauften Werke, deren Preise und Verkaufsdatum. Sie liefern zudem genaue Erkenntnisse über die Identität der Käufer, zu denen die nationalsozialistische Parteiprominenz und ihre Organisationen ebenso gehörten wie Institutionen, Firmen und Privatpersonen. Im Gegensatz zu den Glaspalastausstellungen, spielten die „Großen Deutschen Kunstausstellungen“ in der Anschaffungspolitik der öffentlichen Sammlungen kaum eine Rolle. So sind in den Kontenbüchern im Zeitraum 1938 bis 1944 nur 19 Museen aufgelistet, von denen sich die Städtische Galerie München (das heutige Lenbachhaus) mit einer Gesamtsumme von 35.780 Reichsmark am kauffreudigsten erwies. An zweiter Stelle rangiert das Heeresmuseum Wien, das 1943 14.050 Reichsmark ausgab. Gemessen an der Anzahl der Einträge war die Gruppe der Privatpersonen am stärksten vertreten. Anders als bei der Parteiprominenz, gab es unter diesen Personen nur wenig „Stammkäufer“. So haben von den 1.824 eingetragenen Namen nur 155 – das entspricht 8,5 Prozent – auf mindestens zwei „Großen Deutschen Kunstausstellungen“ Ankäufe getätigt. Jeder achte Käufer war in München ansässig, 135 Personen gaben Berlin als Wohnort an. 105 Käufer kamen aus Österreich, das am 15. März 1938 mit dem „Anschluss“ an das Deutsche Reich angegliedert worden war. Ferner verzeichnen die Kontenbücher im Juli 1939 einen Käufer aus Steffisburg in der Schweiz sowie 1938 eine Käuferin namens „Mrs. William Hill“, die vermutlich aus England oder aus den USA angereist war und Silberplaketten im Wert von 125 Reichsmark kaufte. Wie schon bei den Besucherzahlen, führten die Kriegsauswirkungen auch bei den Verkäufen zu keinem Rückgang. Im Gegenteil: erwarben auf der „Großen Deutschen Kunstausstellung“ 1938 noch 126 Privatpersonen Exponate im Wert von 75.000 Reichsmark, waren es drei Jahre später 413 Käufer mit einem Gesamtresultat von 575.000 Reichsmark. Nachfrage fanden nun auch Arbeiten, deren Preis im vierstelligen Bereich lag. So zum Beispiel das Gemälde „Holzarbeit“ von Max Bergmann, das ein privater Käufer 1942 für 6.000 Reichsmark erwarb. Diese Tendenz hatte sich auf dem allgemeine Kunstmarkt schon Ende 1939 abgezeichnet und sollte sich auch in den kommenden Jahren fortsetzen.26 Zu einer Zeit, als die Industrie sich ganz auf die Kriegsproduktion eingestellt hatte und Verbrauchsgüter immer seltener wurden, verstärkte sich das Bedürfnis, in Kunst zu investieren, von der man sich eine beständige

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Wertsicherung versprach. Das gesteigerte Kaufverhalten führte folglich auch zu einer höheren Preisentwicklung. So waren Gemälde, die in den vierziger Jahren auf den „Großen Deutschen Kunstausstellungen“ für 20.000 Reichsmark und mehr zum Verkauf standen, keine Seltenheit – und hatten damit ein Preisniveau erreicht wie exzellente Werke deutscher Meister des 19. Jahrhunderts. Diese hochpreisigen Exponate stammten in der Regel von Künstlern, die bei Vertretern der höchsten Parteiebene überaus beliebt waren. Angesichts der immer wieder geäußerten Bekenntnisse führender Nationalsozialisten zur Bedeutung der Kunst und deren besondere ideologisch-identitätsstiftende Funktion, überrascht es nicht, dass der kleine, jedoch mächtige Kreis der NS-Führer, der Reichsminister, Gauleiter und Oberbürgermeister, die kaufkräftigste Klientel der „Großen Deutschen Kunstausstellungen“ war. Die Gesamtsumme der von ihnen angekauften Werke beläuft sich in den Jahren 1938 bis 1944 auf fast 13 Millionen Reichsmark – und nahezu die Hälfte machten allein die Ankäufe Adolf Hitlers aus. Die Kontenbücher verzeichnen insgesamt 1.324 Werke im Wert von 6,8 Millionen Reichsmark. Neben Skulpturen und graphischen Arbeiten, kaufte Hitler vor allem Ölgemälde und bediente sich dabei nahezu aller Genres, die im Haus der Deutschen Kunst zur Ausstellungen kamen.27 Die am höchsten dotierten Exponate, die Hitler erwarb, waren drei Gemälde des Werdenfelser Malers Raffael SchusterWoldan, deren Verkaufspreis 1941 bei je 60.000 Reichsmark lag, darunter „Das Leben“ – eine an Tizian und Lenbach erinnernde schwülstigallegorische Darstellung der drei Lebensalter, die bereits 1905 im Glaspalast gezeigt wurde.28 Die billigste Erwerbung war der Holzschnitt „König Heinrich“ von Ernst von Dombrowski, der 1938 für acht Reichsmark angeboten und auch von der Deutschen Arbeitsfront, dem Luftgaukommando in Dresden, der Baugruppe des Luftwaffenkommando See in Kiel sowie von einem privater Käufer aus Hamburg erworben wurde. Die Ankäufe sollten in erster Linie das schier unerschöpfliche Mäzenatentum des „Führers“, das auf Lenkung und Kontrolle der nationalen Kunst zielte, unter Beweis stellen und waren nur in den seltensten Fällen mit einem konkreten Verwendungszweck verbunden. So fand das 1937 ausgestellte Triptychon „Die Vier Elemente“ von Adolf Ziegler als programmatischer Wandschmuck für den Münchner „Führerbau“ Verwendung. 144 Exponate kamen als Dekorationsobjekte für den Erweiterungsbau der Berliner Reichskanzlei zum Einsatz. Die Mehrzahl der erstandenen Ausstellungsobjekte verschwand jedoch buchstäblich vom „Markt in den Keller“. Ein „Depotbuch für Bilder“ verzeichnet allein 827 Ölgemälde die zwischen 1941 bis Anfang 1944 im Haus der Deutschen Kunst eingelagert waren und schließlich sukzessiv in den Münchner „Führerbau“ sowie in das Salzbergwerk von Altaussee geschafft wurden, wo sich auch die Beute des nationalsozialistischen Kunstraubs befand.29 Auch die übrigen Mitglieder der nationalsozialistischen Parteiführung folgten dem Beispiel Adolf Hitlers - wenngleich sie auch deutlich weniger ausgaben. So bezahlte Joseph Goebbels insgesamt fast 1,2 Millionen Reichsmark für 217 Exponate, worunter sich auch die „Bäuerliche Venus“ von Sepp Hilz, dem Schöpfer draller Dorfschönheiten und kerniger Bauernburschen, befand.30. Martin Bormann verwendete 900.000 Reichsmark für seine Ankäufe auf den „Großen Deutschen

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Kunstausstellungen“, unter anderem 200.000 Reichsmark für die Marmorausführung von Joseph Thoraks schwebendem Liebespaar „Francesca da Rimini“, das 1943 ausgestellt war und auch von Albert Speer erworben wurde. Hermann Göring, der die zweitgrößte Kunstsammlung des Landes besaß, und Heinrich Himmler zeigten hingegen weniger Interesse – ihre Gesamtbilanz belief sich auf knapp 250.000 bzw. 128.000 Reichsmark. Eine genaue Analyse dieser Ankäufe, beispielsweise hinsichtlich motivspezifischen Kategorien und Vorlieben, wird zweifellos neue Erkenntnisse zur Kunst und Ankaufspolitik im „Dritten Reich“ liefern, mitunter auch Einblicke in die komplexe Persönlichkeit der NS-Elite und ihre Beziehung zu Adolf Hitler geben.

Schlussbetrachtung Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass das Haus der Deutschen Kunst durch die Person Adolf Hitlers auch als Wirtschaftsunternehmen zur wichtigsten Institution für zeitgenössische Kunst im Nationalsozialismus geworden war. Als „Kunstrichter“ setzte er Maßgaben zur inhaltlichen und stilistischen Ausrichtung der „Großen Deutschen Kunstausstellungen“ und definierte damit zugleich deren Angebot und Wirkung auf die Besucher. Als Käufer gab er beinahe unbegrenzte Summen aus, was sich – wenngleich in einem untergeordneten finanziellen Rahmen – auch auf das Kaufverhalten der Parteiebene auswirkte. So machten allein Provisionen, die durch Ankäufe von NS-Funktionären und Organisationen geniert wurden, über ein Fünftel der Gesamteinnahmen des Hauses der Deutschen Kunst aus. Doch es waren auch die mehr als zahlreichen Privatpersonen, die durch den Erwerb von Eintrittskarten, Katalogen, Reproduktion und, zu einem geringen Teil, auch von Kunstwerken das Unternehmen zum florieren gebracht haben. Als 1948 in einem Wirtschafts- und Kalkulationsbericht dem Haus der Deutschen Kunst ein durchschnittlicher Reingewinn von 700.000 Reichsmark jährlich attestiert wurde, war dies zum größten Teil der Verdienst der fast 4,5 Millionen Besucher.31 Ihre Motive, sich die „Großen Deutschen Kunstausstellungen“ anzusehen, mögen verschiedentlich gewesen sein, vom enthusiastischen Einklang mit dem NS-Staat und dessen Kunstpolitik bis zur als apolitisch empfundenen Freizeitgestaltung gereicht haben. Letztendlich haben auch sie, sowohl in ihrer Gesamtheit als auch einzeln, zur Etablierung und Stabilisierung des Hauses der Deutschen Kunst beigetragen, das ebenso Teil des NS-Regimes war wie die menschenverachtenden Repressionen und brutale Gewlt.

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1 Die Verfasserin leitet seit 2005 das Historische Archiv des Haus der Kunst. Gegenwärtig arbeitet sie an einer Dissertation zum Thema „Das Haus der Deutschen Kunst als Wirtschaftsunternehmen“. Satzung für das Haus der Deutschen Kunst (Neuer Glaspalast). Anstalt des öffentlichen Rechts in München. Haus der Kunst, Historisches Archiv, HdDK 17. 2 Vgl. Jonathan Petropolous, Kunstraub und Sammelwahn. Kunst und Politik im Dritten Reich, Berlin 1999, S. 80 sowie Rudolf Herz, Hoffmann & Hitler, München 1994, S. 42. 3 Zu Karl Kolbs Werdegang vgl. Sabine Brantl, Haus der Kunst, München. Ein Ort und seine Geschichte im Nationalsozialismus, München 2007, S. 104 f. 4 Haus der Deutschen Kunst, Bericht über das Jahr 1935, [München 1936], S. 7. – Die Geschäftsstelle des Hauses der Deutschen Kunst befand sich zu diesem Zeitpunkt am Maximiliansplatz 22/3. 5 Vgl. Brantl, wie Anm. 3, S. 105. 6 Vgl. Kartei der Angestellten/Gehaltsempfänger des Hauses der Deutschen Kunst. Haus der Kunst, Historisches Archiv, HdDK 36/2. – So waren laut den Angaben in der Angestelltenkartei 18 von insgesamt 56 Mitarbeiter, die bis zum 31.12.1940 im Haus der Deutschen Kunst beschäftigt waren, Parteimitglieder. Drei Mitarbeiter machten hierzu keine Angaben. Auch waren – entsprechend der Bedeutung, die das Haus der Deutschen Kunst für die nationalsozialistische Kulturpolitik hatte – alle strategisch wichtige Positionen, vom Hauswart bis zum Direktor, mit Parteimitgliedern besetzt. 7 a.h. [Alexander Heilmeyer], Die Künstler bei der Arbeit, in: Münchner Neueste Nachrichten, 7. Oktober 1933. Haus der Kunst, Historisches Archiv, HdDK 54/2. 8 Zitiert nach: Reiner Ziegler, Kunst und Architektur im Kulturfilm 1919-1945, Konstanz 2003, S. 243. 9 Eröffnung der „Großen Deutschen Kunstausstellung“ 1940, Deutsche Wochenschau Nr. 517 (1940), Bundesarchiv, Berlin. 10 Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda an das Haus der Deutschen Kunst, 5. Februar 1945. Haus der Kunst, Historisches Archiv, HdDK 50. 11 Vgl. Haus der Kunst 1937-1997. Eine historische Dokumentation, bearbeitet von Sabine Brantl, [München] 1997, S. 86. 12 Zusammenstellung der Zahl der Besucher der staatlichen Bayerischen Gemäldesammlungen in den Kalenderjahren von 1932 mit 1939, Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Archiv, Akt 12/3. Ich danke Dr. Andrea Bambi für ihre Unterstützung bei meinen Recherchen. 13 Statistisches Handbuch der Stadt München, hrsg. vom Statistischen Amt der Stadt München, München 1954, S. 230. 14 Vgl. Robert Fleck, Die Biennale von Venedig. Eine Geschichte des 20. Jahrhunderts, Hamburg 2009, S. 107. 15 Zitiert nach: Mathias Schreiber, Ein Hauch von Todesnähe, in: Der Spiegel 25/2001, S. 160.

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Otto Thomae, Die Propaganda-Maschinerie. Bildende Kunst und Öffentlichkeitsarbeit im Dritten Reich, Berlin 1978, S. 26. Maria Lassnig über Leben. Interview mit Holger Liebs, in: Süddeutsche Zeitung, 11./12./13. April 2009, S. V1/8. Heinz Boberach (Hrsg.), Meldungen aus dem Reich. Die geheimen Lagerberichte des Sicherheitsdienstes der SS 1938 – 1945, Band 1-17, Herrsching 1984. Hier: Band 5, S. 1485 sowie Band 9, S. 3397. Vgl. die Prüfungsberichte Haus der Deutschen Kunst, die von der Verfasserin ausgewertet wurden. Haus der Kunst, Historisches Archiv, HdDK 19. So waren auf der „Großen Deutschen Kunstausstellung“ 1940 nur 26 „Führerbilder“ verkauft worden. Vgl. Horst Ludwig, Kunst, Geld und Politik um 1900 in München, Berlin 1986 sowie Fleck, wie Anm. 14, S. 39. Den folgenden Ausführungen liegen die Angaben in den Kontenbüchern des Hauses der Deutschen Kunst zugrunde. Haus der Kunst, Historisches Archiv, HdDK 24. Große Deutsche Kunstausstellung 1941 im Haus der Deutschen Kunst zu München, Ausstellungs-Bestimmungen, Punkt 37, Haus der Kunst, Historisches Archiv, HdDK 34/2. Arno Breker, Im Strahlungsfeld der Erinnerungen, Preussisch Oldendorf 1972, S. 100. Verkauf des Ölgemäldes „Heller Tag“ von Josef Steib (Katalog-Nr. A397) an einen privaten Käufer zum Preis von 5.000 RM. Vgl. Angelika Enderlein, Der Berliner Kunsthandel in der Weimarer Republik und im NS-Staat, Berlin 2006, S. 127 bis 154. Vgl. Ines Schlenker, Hitler’s Salon, Bern 2007. Das Gemälde war im Katalog als unverkäuflich deklariert. Besitzer des Gemäldes war die Stadt Frankfurt, die es an Adolf Hitler verkaufte. Das Gemälde wurde 1942 in den Führerbau der Münchner Arcisstraße geliefert und nach dem Krieg von den Amerikanern beschlagnahmt. Bis 1998 lagerte es im Hauptzollamt der Stadt München; mittlerweile gehört es zum Bestand des Deutschen Historischen Museums in Berlin. Vgl. Depotbuch für Bilder, Haus der Kunst, Historisches Archiv, HdDK 45/1. 1939 zum Verkaufspreis von 15.000 Reichsmark erworben. Wirtschafts- und Kalkulationsbericht über das Haus der Kunst, 2. November 1948, S. 2. Privatbesitz.

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