5Mai 2010

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Nr. 5 Mai 2010 18. Jahrgang

Verlagsbeilage f端r junge Leser

Calexo

Newcomer aus Bad Bentheim

Ausbildung:

Festivals:

Wahrheit:

Nicht nur ans Geld denken Seite 3

Was ist eigentlich so toll an Open airs? Seite 7

Ganz ehrlich: Ich l端ge nie! Seite 11


SZENE 02

Eine Woche lang nichts als die Wahrheit Jetzt mal ehrlich: Hast du heute schon gelogen? Ich meine keine richtig schlimme, bösartige Lüge. Sondern eher so eine kleine Ungenauigkeit, eine alltägliche Gedankenlosigkeit. Hast du deinem Klassenlehrer zum Beispiel einen „Guten Morgen“ gewünscht, obwohl du ihm nach der viel zu schwierigen Mathearbeit eigentlich etwas ganz anderes gönnst? Hast du „gerne“ geantwortet, als dein Chef dich gefragt hat, ob du heute Abend länger arbeiten kannst – ausgerechnet heute, wo doch der HSV sein Halbfinalspiel hat und du dich pünktlich mit Freunden treffen willst?

glückt ist, lest ihr auf Seite 11.

Das Wetter wird sommerlich, und damit rücken auch die Sommerferien in greifbare Nähe. Für viele sicherlich ein Grund zur Freude. Aber mancher, für den im Sommer die Schulzeit endet und der Start in den Beruf ansteht, stellt sich die bange Frage: Wie geht es weiter? Auch in dieser Ausgabe stellen wir euch wieder Ausbildungsberufe vor. Und wir geben euch vor allem Tipps, wie ihr euren Ausbildungsweg richtig wählt und gründlich vorbereitet, um unWer sagt, dass er nie angenehme Überraschunlügt, der lügt. Das gen und Zeitverschwenmusste unsere Autorin Christina Thomas feststel- dung möglichst zu verlen. Sie hat sich ein aktu- meiden (Seite 3). elles Buch zum Vorbild Und nun viel Spaß genommen und verbeim Lesen. Es lohnt sich sucht, eine Woche lang – ganz ehrlich! nichts als die Wahrheit zu Steffen Burkert sagen. Ob ihr das ge-

Verlagsbeilage der Grafschafter Nachrichten, Coesfelder Hof 2, 48527 Nordhorn. Redaktion: Steffen Burkert Mitarbeiter: Sonia Koetsier, Michael Kohsiek, Sascha Vennemann, Albrecht Dennemann, Christin Vogel, Philipp Aubreville, Dennis Steffan, Christina Koormann, Almut Hülsmeyer, Thomas Harsman, Sascha Otto, Alexander van Stein, Fridtjof Meyer-Glauner. Titelfoto: privat Grafschafter Nachrichten, Redaktion SZENE, Anschrift: Coesfelder Hof 2, 48527 Nordhorn. Telefon: (05921) 707-329 E-Mail: szene@gn-online.de Redaktionsschluss: 10. Mai 2010

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Schwärmt für ihr Hobby: Dana Hindriks. FOTO: PRIVAT

Ein windiges Hobby Dana Hindriks stellt den Drachentreff in Nordhorn vor Viele von euch werden sicher schon etwas vom alljährlichen Drachenfest gehört haben. Auch in diesem Jahr findet es wieder am 29. und 30. Mai auf dem Gelände des Reitund Fahrclubs am Ootmarsumer Weg statt. Was es damit genau auf sich hat, erzählt Dana Hindriks (20), die schon seit ihrer Kindheit vom Drachenfliegen und vom Drachenbau fasziniert ist. Im Jugendzentrum Nordhorn gibt es den Drachentreff, eine Gruppe von Drachenfliegern – Kinder, Jugendliche und Erwachsene, die sich dort regelmäßig immer mittwochs von 18 bis 20 Uhr trifft. Mein Vater gehört schon lange der Gruppe an, und somit habe ich schon im Kleinkindalter viel übers Drachenfliegen und -bauen gelernt. Mein erster Drache war ein ganz kleiner, der nur flog, wenn man mitgelaufen ist. Nach einiger Zeit hatte ich dann einen so genannten „Eddy“ als Einleiner. Je länger ich dabei war, desto mutiger wurde ich und versuchte schließlich verschiedene Zweileiner. Mittlerweile lasse ich Dreiund Vierleiner steigen. Mich fasziniert an dieser Sportart, dass die verrücktesten Gebilde, die wir natürlich zum großen Teil beim Drachentreff selber bauen, tatsächlich fliegen. Wenn der Wind so richtig weht, wird man ganz schön über die Wiese gezogen. Das ist jedes Mal wieder eine Herausforderung. Die viele frische Luft und die Orte, die wir bei unseren Ausflügen zu anderen Drachenfesten z. B. an der Nordsee oder in den Niederlanden besuchen, sind für mich

ein weiterer Spaßfaktor, der das Drachenfliegen zu einem tollen Hobby macht. Wenn der Drachentreff auf Tour ist, zelten wir oft dort und lernen natürlich viele Drachenflieger aus ganz Deutschland, Holland und auch von weiter weg kennen. Drachenflieger sind eigentlich eine riesengroße Familie. Ein Highlight in jedem Jahr ist natürlich unser eigenes Drachenfest. Gemeinsam mit dem Jugendzentrum organisieren wir die Veranstaltung, auf der Groß und Klein auf ihre Kosten kommen. Auch hierher kommen viele befreundete Drachenflieger von nah und fern, die z.T. riesige Figuren mitbringen, die dann an Nordhorns Himmel schweben. Das ist jedes Mal wieder ein ganz besonderer Anblick! Das Programm, z. B. die Tombola, den Drachenbau für Kinder und den Schminkstand bereitet der Drachentreff vor und betreut ihn. Ich selbst bin seit 2000 jedes Jahr dabei. Mich findet man dann beim Kinderdrachenbau

oder beim Schminken. Natürlich gibt es noch jede Menge Rahmenprogramm. So gibt es immer eine Hüpfburg, ein Karussell, Essen und Getränke und mehr. Ihr seht also, als Mitglied des Drachentreffs im Jugendzentrum erlebt man jede Menge und es gehört zum Drachenfliegen viel mehr als „nur eine Leine festzuhalten“. Wer jetzt neugierig geworden ist, der ist herzlich eingeladen, den Drachentreff im Jugendzentrum zu besuchen. Wir freuen uns auf neue Gesichter, helfen beim Drachenbau (die meisten Materialien haben wir immer da) und stehen natürlich für weitere Infos gerne zur Verfügung. Und natürlich freue ich mich besonders, wenn ihr das Drachenfliegen live erleben wollt und am 29. und 30. Mai vorbeischaut. Ihr könnt mich natürlich gerne ansprechen, wenn ihr mehr über das Hobby „Drachenfliegen“ und den Drachentreff des Jugendzentrums erfahren wollt! – ANZEIGE –

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03 SZENE

Job

„Anfangs nur Geld im Kopf“ Ausbildung abgebrochen? Mit guter Vorbereitung lässt sich das häufig vermeiden Von Christina Thomas Bundesweit bricht jeder fünfte Auszubildende vorzeitig seine Ausbildung ab. Abbrüche können für die Jugendlichen vielfach zu unnötigen Warteschleifen und Problemen bei der Fortsetzung einer Ausbildung führen. Aber auch für Unternehmen sind Abbrüche problematisch, da ein Ausbildungsplatz neu besetzt werden muss. Grund dafür ist oft eine schlechte Zusammenarbeit zwischen Betrieb und Schule. Den Schülern werden falsche Vorstellungen vermittelt. Und deshalb nehmen diese dann blauäugig die nächstbeste Ausbildung ins Visier und denken sich, sie können einfach mal drauf los arbeiten und dann schon irgendwie das Passende finden. Dadurch, dass sie direkt aus der Schule kommen, haben sie kaum Erfahrungen und erst recht keine Praxiskenntnisse. Und weil die Schulabgänger nicht genug informiert sind, suchen sie sich meist irgendetwas aus, was gerade „in“ ist, und versuchen mal ihr Glück. Dadurch kommt es immer häufiger dazu, dass sie ihre Ausbildung abbrechen. Oliver Vox ist 24 Jahre alt und kommt aus Nordhorn. Er studiert Wirtschaftswissenschaften in Wilhelmshaven. Das war aber nicht immer so. Nach seinem Abitur hat er angefangen, Englisch zu studieren. Wir haben ihn einmal gefragt, wie er dazu kam, sein erstes Studium abzubrechen: Szene: Oliver, was hast du nach deinem Abitur angefangen zu studieren und warum? Oliver: Ich habe Englisch studiert. Und nein, nicht auf Lehramt. Ich hatte vor, im zweiten Semester Politikwissenschaften oder Orientalistik dazu zu nehmen. Ich wollte Journalist werden und praktisch über die Fächer als – ich sag mal Quereinsteiger – in den Job kommen. Und dann war mein Plan halt, irgendwie im Nahen Osten als AuslandskorresOliver: Mir ist zum einen aufpondent zu arbeiten. gefallen, dass das Ganze nicht so Szene: Und warum hast du das einfach ist, wie ich dachte. Damit Studium dann abgebrochen? meine ich nicht das Studium,

Oliver Vox hat sein erstes Studium abgebrochen. FOTO: THOMAS

sondern eher den Beruf des Korrespondenten an sich. Die meisten, die den Job ausüben, kommen nämlich – so wie ich gehört

habe – von den privaten Hochschulen von RTL, Spiegel und Co. Dafür muss man entweder zur Elite gehören oder jede Menge Geld haben. Und vom Fleiß her gehöre ich halt eben nicht zur Elite. Na ja, und der zweite Grund war einfach, dass mir das Studium in Bochum viel zu anonym war. Mit mir sind im Fach Englisch 800 Leute angefangen und da geht man total unter. Als Kleinstädter fühlte ich mich da einfach nicht wohl. Szene: Das kann man verstehen! Du hast ja nun ein neues Studium angefangen. Was studierst du denn jetzt? Oliver: Jetzt studiere ich Wirtschaftswissenschaften in Wilhelmshaven. Szene: Zwischen Journalismus und Wirtschaftswissenschaften besteht ja ein großer Unterschied. Wie bist du auf einmal auf die Idee gekommen, so etwas anderes zu machen? Oliver: Als ich das Studium angefangen habe, hatte ich Geld im Kopf (lacht). Als Wirtschaftswissenschaftler kann man – wenn man es richtig anstellt – ‘n Heiden Geld verdienen. Allerdings haben sich meine Normen und Werte während des Studiums ziemlich gewandelt. Geld steht für mich nicht mehr an erster Stelle. Jetzt ist mir ein sicherer Arbeitsplatz wichtig. Und da ich mit dem Studium theoretisch so gut wie in jeder Firma arbeiten könnte, ist das, denke ich, eine gute Grundlage. Irgendwie muss ja später die Familie auch ernährt werden. Das klingt auf den ersten Blick vielleicht ganz unterhaltsam. Doch so ein Studium abzubrechen ist nicht nur verschwendete Zeit, sondern auch verschwendetes Geld. Damit euch das nicht passiert und ihr euch direkt beim ersten Mal richtig entscheidet, haben wir im Kasten auf dieser Seite einige Tipps für euch, wie ihr euch am besten informieren könnt. So findet ihr einfacher heraus, was ihr machen wollt oder könnt und welcher Job zu euch passt.

TIPPS

• Was ist euer Lieblingsfach? In welchem Fach seid ihr gut und was macht euch besonders Spaß? Überlegt euch, in welchem Job diese Qualitäten und Fähigkeiten angewendet werden. Informiert euch auch bei der Agentur für Arbeit.

• Manchmal hilft es auch, Gespräche mit euren Eltern, Lehrern und Freunden zu führen. Die können euch meistens Tipps geben oder euch sagen, was zu euch und eurer Persönlichkeit passen würde. • Es gibt viele Tests im Internet, die man machen kann, um herauszufinden, welcher Beruf zu einem passt. Hier zwei Beispiele:

– www.planet-beruf.de: Das ist ein Portal von der Agentur für Arbeit. Super cool, fantasymäßig gestaltet und es macht Spaß, auf eine Reise durchs Berufe-Universum zu ma-

chen. Diese „Reise“ wird auf jeden individu- Betrieben. Viele bieten wo etwas an und man kann ganz unverbindlich einfach mal ell angepasst. rein schauen und dann sehen, ob es einem – http://perspektiven.allianz.de/einstieg/schue- gefällt oder nicht. ler/ausbildung/perspektiventest: Das ist der Allianz-Perspektiven-Test: Zunächst werden • Wenn ihr nach eurem Abschluss gar euch Fragen zu eurer Selbsteinschätzung ge- nichts wisst oder euch nicht sicher seid, ob stellt, um ein individuelles Bild zu erstellen, Jobs, die ihr vielleicht im Hinterkopf habt, und dann werden viele verschiedene Vor- wirklich was für euch wären, absolviert schläge gemacht. Eure Stärken und Schwä- doch einfach ein paar Praktika. So könnt ihr chen werden ausgewertet und dann werden den Beruf kennen lernen und es wirkt sich einige Beispiele für konkrete Jobs gegeben. gut auf euren Lebenslauf aus. Sehr hilfreich! • Dann gibt es auch ganz spezielle Berufseignungstests, bei denen man wirklich • Es gibt auch Berufsberatungsgespräche bei der Agentur für Arbeit. Erkundigt euch in allen Feldern getestet wird, viele Aufgaeinfach danach und macht einen Termin ben lösen muss und so weiter. Am Ende erstellt dann ein Psychologe euer individuelles ab. Profil und berät euch, was der geeignete • Informiert euch im Internet nach Job wäre. Diese Tests sind aber meistens Schnuppertagen an Universitäten oder in ziemlich teuer.

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SZENE 04

Musik

Index DJ Mike

(Tender)

Die Atzen Disco Pogo David Guetta Memories Darius & Finlay Zeig mir 10 Brisby & Jingles L’Amour Toujours (Black Toy Remix)

Stromae Alors on danse Pitbull Hotel Room Service (Dancehall Club Mixx)

Lady Gaga feat. Beyoncé Telephone Ke$ha Tik Tok Black Eyed Peas Rock that Body Cascada Pyromania

Zak

DJ Rico

(Main)

Russo Mania Russo Non Stop Activator vs. Ricky Raw B.O.H.I.C.A. Michael Woods Domino’s Max Graham Sun in the Winter Signum First Strike 2010 Wilson Smallwood & Ingram Koko Mr. Pit This Room is not big enough Marcel Woods The Bottle Marlo Capture

Eric Fish Alles im Fluss Von Alexander van Stein Es ist ein ums andere Mal interessant zu sehen, in welche Richtung Eric Fish sein Soloprojekt lenkt. Vom überwiegend aus Cover-Songs bestehenden Live-Album „Auge in Auge“ über „Zwilling“ zu „Gegen den Strom“ wurden die Songs immer facettenreicher, immer neue Elemente kamen dazu. Das neue Album heißt „Alles im Fluss“ – und wieder ist Neues zu vermelden: Wo schon das Klavier eine große Bereicherung für den eigenständigen Stil Eric Fishs war, wird er durch das neu hinzugekommene Cello von B. Deutung in ganz neue Welten gehievt. In der Tat macht das Streichinstrument das Gesamtergebnis der akustischen Liedermacher-Musik, bestehend aus Akustik-Gitarren, Cello und Klavier, eine ganze Spur eingängiger und spannender. Es verdrängt das Klavier von der vorher recht dominanten Position im Mix, verleiht den Tracks mehr Fülle und macht sie auf diese Weise noch emotionaler, noch intensiver. Vom Charme eines Liedermachers, der allein mit seiner Gitarre in einer rauchigen Kneipe sitzt, hat sich der Subway to Sally-Sänger auf rein musikalischer Ebene entfernt. Noch immer wirkt jeder Track authentisch und ehrlich, doch merkt man, dass inzwischen eine ganze Band hinter dem Projekt steht und eben nicht mehr ein einzelner Musiker, der die Welt mit seinen Worten formen und seinen Gedanken freien Lauf lassen will. Das hat vor allem eine große positive Seite: Das Songwriting erscheint auf „Alles im Fluss“ ausgefeilter, das komplette Album kompakter als die Vorgänger. Man hat mehr als bei den älteren CDs das Gefühl, ein geschlossenes Ganzes vor sich zu haben; ein Album, zwar abwechslungsreich, aber dennoch von vorne bis hinten stimmig, alles im Fluss. Totalausfälle sucht man vergebens. Im Gegenteil: „Alles im Fluss“ kann es Track für Track durchgehend mit den allerstärksten Songs der letzten Alben aufnehmen. „Schuldig“ etwa besticht durch den hier besonders charismatisch vorgetragenen Gesang und den absolut starken Klimax am En-

de des Tracks. Melodieführend ist hier wie auch in den meisten anderen Titeln das Cello. Mal sanft wie im wunderschön-sehnsüchtigen Song „Einfach weg“, mal selbstbewusst wie im heiteren „Glaub an dich!“. „Marietta“, ein vertontes Gedicht des Subway to SallyKollegen Bodenski, spielt den Trumpf der vielseitigen Instrumente voll aus. Beim Wechsel von Klavier und Cello in der Strophe breitet sich ein ums andere Mal eine Gänsehaut aus. So viel ist bei Eric Fish solo also inzwischen möglich. Die nicht ganz ernst gemeinten Songs „Bildungsoffensive“ (Eric Fish mit russischem Akzent wettert augenzwinkernd gegen Vulgaritäten) und „Triskaidekaphobie“ (was das bedeutet, erklärt der Track sehr präzise) setzen ebenso wie der gelungene Abschluss „Zum Sterben zu viel“ den positiven Eindruck der Platte fort. „Alles im Fluss“ ist das stärkste Album des nimmermüden Subway to Sally-Fronters geworden. Die voranschreitende Entwicklung weg vom Solokünstler und hin zur Band steht dem Projekt mehr als gut – und macht vor allem neugierig auf die nächsten Überraschungen, die da noch kommen werden.

Motion City Soundtrack My Dinosaur Life Von Philip Aubreville Nach drei Alben auf dem kalifornischen Kultlabel „Epitaph Records“ scheinen Motion City Soundtrack nun im popmusikalischen Mainstream angekommen zu sein: Ihr neuester Longplayer „My Dinosaur Life“ erscheint erstmals beim Majorlabel SonyBMG. Sonst hat sich aber kaum etwas geändert bei der Band aus Minneapolis: Wie bereits beim vorletzten Album „Commit This to Memory“ konnte man den blink182-Bassisten Mark Hoppus als Produzenten gewinnen – der zeigte sich im Vorfeld zwar gespannt auf die „härtere, experimentelle Seite“ der Gruppe, doch im Grunde machen Motion City Soundtrack auch auf „My Dinosaur Life“ das, was sie immer machten und am besten können: soliden Poppunk.

Sofern man dies bei einer Band sagen kann, die selbst Suizid-Songs in Poppunk-Balladen verwandeln kann, kommt die neueste Veröffentlichung allerdings etwas „aggressiver“, zumindest offensiver und nach vorne preschender daher. Exemplarisch hierfür kann das auch als Single ausgekoppelte „Disappear“ stehen, das nicht nur eines der besten Stücke der Platte darstellt, sondern live gespielt auch so etwas wie einen Pogotanz erlauben würde. Diese Tendenz findet sich auch bei anderen Stücken wie etwa „Delirium“ oder „History Lesson“, wird dann aber wieder von Songs wie „Stand too close“ abgelöst, die sich akustischer Elemente bedienen. Obwohl „My Dinosaur Life“ eines der Alben ist, die man ideal als Hintergrundmusik beim gemütlichen Beisammensein laufen lassen kann, sorgt die Existenz verschiedener Tempi für eine gewisse Abwechslung. Einen Tanz auf dem Vulkan der Monotonie, wie man ihn bei anderen Veröffentlichungen teilweise beobachten konnte, findet hier nicht statt. Dies liegt vielleicht auch daran, dass Motion City Soundtrack ihr – im Gegensatz zu anderen Poppunk-Bands – recht großes instrumentales Repertoire ausspielen: Knalligen Drums, Bass und Gitarre stehen auch auf „My Dinosaur Life“ wieder Klavier und Keyboard zur Seite. Insgesamt ist „My Dinosaur Life“ trotz des Labelwechsels vor allem für Fans von „Epitaph Records“-Musik eine empfehlenswerte Neuerscheinung.

Rocky Votolato True Devotion Von Sascha Otto Mit dem Herz auf der Zunge und der Gitarre in der Hand ist Rocky Votolato ein vor Herzblut beinahe überlaufendendes Album gelungen, bei dem man sich selbst dabei erwischt, jeden Teil seines Seins abzuklopfen, abzutasten und zu befühlen. Jeder Mensch besteht aus vielen kleinen Teilen, und nicht jedes davon kann in einem ganzen Leben schmerzfrei bleiben. Ist es das, was Votolato mit seinem neuen Album „True Devotion“ sagen möchte und in dem Song „Fragments“ so treffend besingt? Dass man kein Teil seines Seins, so wenig man auch damit zurechtkommen mag, einfach abschütteln kann und oft sehr spät zu der Einsicht gelangt, dass man sich mit ihnen arrangieren muss? Man glaubt ihm fast alles. Jedes Wort. Dem Musiker, der von sich selbst sagt, er habe am Rande des Lebens gestanden. Der mittlerweile offen über seine Depressionen und

Angstzustände reden kann. Dass eines der Hauptthemen seines Singer-Songwriter-Albums der Selbstmord ist, wirkt dabei treffend wie folgerichtig. Das ist die eine Seite. Dass der Albumtitel übersetzt „Wahre Hingabe“ bedeutet, ist die andere Seite, nämlich die, die ihm das Leben rettet. Die Hingabe für seine Familie, die Musik und gute Literatur. Sie füllten die Leere. Diesen zwei Polen getreu, ist „True Devotion“ ein zweigeteiltes Album. Aufarbeitung und neues Lebensgefühl. Schatten und Licht. Und das macht „True Devotion“ so

wertvoll und spannend. Es ist also ein persönliches Album geworden, das nahe an vergangene Großtaten von Elliot Smith heranreicht, der bekannterweise den Kampf gegen sich selbst verloren hat. Den selbstreflexiven Elementen geschuldet, stehen allein Votolatos Stimme und einfache Gitarrenarrangements im Vordergrund und setzen dabei auf die Intensität der Musik. Wer Votolato nicht für den größten Sänger hält, hat in diesem Punkt wohl recht. Aber irgendwie stimmt sein Gefühl für Melodien, kleine Geschichten und melancholischem Gitarrenspiel. Und Votolato klingt offensiv. Er hat den Kampf mit sich – mal wieder – angenommen und ein weiteres Mal gewonnen. Ob „True Devotion“ das Ende seiner seelischen Achterbahnfahrt darstellt? Vermutlich nicht, denn diese Umstände prägen Votolatos Schaffen seit jeher. Wichtig ist aber gerade in Zeiten wie diesen, weiter darüber zu sprechen und Krankheitsbilder wie diese nicht von der Gesellschaft zu isolieren. Votolato leistet seinen Teil dazu. Übrigens zieren Bilder von Mutter Teresa und Ghandi das Booklet von „True Devotionen“. Vielleicht als Symbole der „Wahren Hingabe“. Votolato selbst ist dafür bekannt, gerne für wohltätige Zwecke einzustehen. Aber ist das nur die Flucht nach vorne oder eine gesunde Umwandlung negativer Energien in positive Akzente? Nun, man wünscht ihm das Letztere, aber wenn es eines Quäntchens Traurigkeit bedarf, um Songs wie das todtraurige, aber wunderschöne „Lucky Clover Coin“ oder „Instrument“ zu schreiben, dann soll es wohl so sein.


Musik

Band der Dreifaltigkeit Im Porträt: Kutte, Vischi und K-Rach sind Calexo aus Bad Bentheim Newcomer sind eine besondere Spezies: Von den einen unterschätzt, von anderen als absoluter Geheimtipp gehandelt. Doch wie sehen sie sich eigentlich selbst, diese Newcomer, und wie wollen sie gesehen werden? Im Interview mit der jungen und aufstrebenden Bentheimer Band Calexo gibt es darauf eine Vielzahl interessanter Antworten auf Strategien, Ziele, das besondere Etwas und das Quäntchen Glück. Wie unterschiedlich die Eindrücke dabei sein können, zeigt sich bereits durch die zweiteilige Vorgehensweise. Zunächst bitten wir die Band, einen kurzen Fragenkatalog via E-Mail zu beantworten, und schon hier merkt man ihnen den Newcomer-Status an. Die Erklärungen über Ziele und Inhalte des gemeinsamen Schaffens wirken, wenn auch nur skizziert, demokratisch bestimmt und abgewogen. Der erste Eindruck: eine junge, sehr ambitionierte Band, die auch längerfristig höhere Ziele anstreben möchte. Irgendwie bleibt bei diesem ersten Kontakt vor allem aber der Eindruck hängen, dass sich die Newcomer einem selbst geschaffenen Druck, durch vielleicht selbstinitiierte hohe Erwartungshaltungen, aussetzen. Doch beim darauf folgenden Treffen im heimischen Proberaum der Band im schönen Bentheim bietet sich ein völlig anderes Bild, von Druck absolut keine Spur. Die Band bewegt sich sicher in einem von ihr klar abgesteckten Rahmen und diktiert sich in erfrischender Art und Weise selbst die Richtung, in die es gehen soll. Calexo, Band der Dreifaltigkeit. Seit Mitte 2009 existiert die Band aus Bad Bentheim in ihrer aktuellen Besetzungen. Ihren Weg nahmen sie dabei ganz klassisch. Mirco „Kutte“ Rosendahl, Daniel „Vischi“ Visscher und Roman „K-Rach“ Wolters hockten sich zusammen, jammten und dabei entstand etwas, das ein gutes Gefühl bei ihnen hinterließ. Und dieses Feeling der Anfangstage wird auch weiterhin das entscheidende Element im Calexo-Kosmos sein. Ihr Stil ist von Anfang an ein pfiffiger Deutsch-Punk-Rock mit prägnantem Gesang und fordernden Texten. Das Ganze mit einer immer wieder deutlichen Nähe zur Berliner Band Die Ärzte, aber auch bereits schon eigenen Charakteristika. Warum Band der Dreifaltigkeit? Weil die ersten Notizen nach Erhalt des beantworteten EMail-Fragenkatalogs lauteten: Bühnenenergie, Spielwitz und Humor sowie der Mut zu deutlichen Statements. Die Notizen nach dem Interview in Bentheim sind andere: bodenständig, selbstbewusst und mit einer gesunden Intuition gesegnet. Alle Attribute stimmen – aber erst zu-

Calexo

FOTO: PRIVAT

sammen genommen ergeben sie ein sinnvolles Ganzes und werden der Band gerecht. Sitzt man den Dreien gegenüber, wirken sie tatsächlich wie eine frische, hungrige Band. Und wie viele andere Newcomer auch, suchen Calexo noch nach einer definitiven Nische und diesem besonderen Trademark, für das man längerfristig bekannt werden will. Bei Calexo ist das nicht anders, auch wenn sie entgegenhalten, dass sich die Band von Monat zu Monat entwickelt und sich der Kern der Band zunehmend von selbst herauskristallisiert. Ohne Druck. Ohne Deadlines. Einfach Calexo. Und einfach Calexo, das bedeutet: drei offene Menschen, die sich nicht verbiegen oder Anstalten machen, sich einen Anzug zu schneidern, der ihnen nicht passt, und die zudem mit Späßen übereinander nicht gerade geizen, was den Unterhaltungswert des Interviews besonders hoch werden lässt. Das Zusammenspiel der drei im Interview ist während der ganzen Zeit harmonisch, man ist sich einig, und nach Vorführung der aktuellen Stücke sa-

gen sie wohl etwas entscheidendes: dass jeder absolut perfekt spielt, ist erst mal zweitrangig. Wichtig ist das Feeling. Es muss sich einfach gut anfühlen. Und das gelingt. Sie sind tatsächlich noch nicht die größten Virtuosen an ihren Instrumenten, doch groovt und rockt es an jeder Ecke und auch der Gesang bohrt sich mit einigem Wiedererkennungswert in die Synapsen. Und dieses Feeling, diese Intuition, den richtigen Weg zu nehmen, und ja, vielleicht mag man es hier und da Glück nennen, bestimmt den bisherigen Weg Band. Vom ersten Song bis zu ausgefallenen Song-Elementen, bis zum Finden des Mannes, in dessen Hände sie ihre Songs zwecks Aufnahme legten. In den Hamburger Absurd-Studios (www.absurd-studios.de) nahmen sie unter Regie Schrödey eine kraftvolle und unverkrampfte 4-Track-Demo auf. Auch bei den Aufnahmen haben Spiellaune, Lust und vor allem Spaß über aufkommende Nervosität in der Aufnahmekabine gesiegt. Dass man sich auf Intuition allein jedoch nicht verlassen kann, – ANZEIGE –

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Von Sascha Otto

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wissen Kutte, Vischi und K-Rach natürlich selbst und legen einen überraschenden Ehrgeiz an den Tag. Bis zu drei Proben in der Woche sollen das Zusammenspiel verbessern und für musikalische Qualität auf der Bühne garantieren. Denn trotz aller guten Intuition kann sich die Band einer Sache nicht entziehen: Der Weg zur erfolgreichen Band führt über die Bühne. Das größte Ziel der Band? Einen Gig bei „Rock am Ring“ spielen, sagt Mirco Rosendahl augenzwinkernd und fügt in einem Nachsatz bei, dass die besonders hoch gesteckten und entferntesten Ziele einem vielleicht am besten helfen, sich stetig reinzuhängen. Der Sänger der Band wird auch zukünftig nicht drumherum kommen, in vorderster Front Rede und Antwort zu stehen, da die Band selbst viel Potenzial bei den Songtexten sieht. Die Texte sollen, zusammengefasst, allesamt etwas in den Hörern in Bewegung setzen und Denkprozesse anstoßen. Das übergeordnete Ziel dabei ist, dass der Hörer zu sich selbst findet und sich die Frage stellt: Wer bin ich und was will ich? Das Wort Identitätsstiftung wäre wohl etwas hochtrabend gewählt, doch kommt es der Ausrichtung der Texte sehr nahe. Natürlich ist noch nicht alles wirklich spruchreif, was die Band vom Stapel lässt, doch meinen sie bei weiten auch nicht alles so todernst, wie es hier vielleicht klingen mag. Die Botschaft der „eigenen Meinung“ hat bei ihnen viele Projektionen, und wie gesagt: Oft regiert einfach das gute alte Bauchgefühl. Noch interessanter erscheint zudem der Aspekt der deutschen Texte, der Calexo zumindest im engeren Lokalkreis derzeit relativ einzigartig macht. Besonders, da sie sehr direkte Texte schreiben, die schnell auf den Punkt kommen. Aber natürlich liegt auch jedes Wort auf dem Präsentierteller und kann viel genauer als bei englischen Texten betrachtet werden. Dennoch ist das der Weg, für den sich Calexo entschieden haben. Wenn schon den Texten bedeutendes Gewicht beimessen, dann auch auf Deutsch, damit jeder die Botschaft verstehen kann. Alles in allem ist es eine mutige und konsequente Entscheidung, für die sie hoffentlich belohnt werden. Eine Rezension über „Schönheit ist relativ“ gibt es übrigens in der nächsten SZENE-Ausgabe. Ein sehr treffendes und aufschlussreiches Schlusswort am Interview-Tag liefert schließlich Schlagzeuger Roman: „Wir spielen einfach gerne zusammen, und in erster Linie geht es genau darum: um den Spaß am gemeinsamen Proben.“ Und genau den werden sie auch auf der Bühne verbreiten. Ganz sicher. HTTP://WWW.MYSPACE.COM/CALEXOIII

05 SZENE Von Michael Kohsiek

Im letzten Jahr erschien „Summon The Stone Throwers“ der Kauzmetaller Realmbuilder auf Vinyl, nun haben auch die CD-Anhänger Gelegenheit, sich diese sehr empfehlenswerte Combo ins heimische Regal zu stellen. Wer so unterschätzte wie famose Combos wie Heavy Load, DoomSword oder Reverend Bizarre mag, sollte sich dringend Realmbuilder auf den Einkaufszettel schreiben. Das Gesamtwerk der Speed Metaller Savage Grace war lange Zeit nur schwer aufzutreiben. Bis jetzt, denn auf zwei Silberlingen wurden nun die Alben „Master OF Disguise“ und „After The Fall From Grace“ zusammen mit den EPs „The Dominatress“ und „Ride Into The Night“ sowie Live- und Demosongs als Bonus wiederveröffentlicht. Das hier ist Pflicht für jeden Oldschooler – trotz der noch immer absolut grausamen Cover. Viel zu lange lagen die selbst ernannten „Hollywood Metaller“ Rhapsody (Of Fire) dank Vertragsquerelen auf Eis, nun endlich steht das neue Album in den Läden. Und „The Frozen Tears Of Angels“ erinnert tatsächlich an die frühen Glanzzeiten der Italiener. Klar ist das alles immer noch haarscharf am Kitsch vorbei – aber es macht Spaß und die Melodien zünden! Schon wahnsinnig, was es in Schweden alles an fantastischen Newcomern gibt. Auch Steelwing begeistern mit ihrem Debüt „Lord Of The Wasteland“ durch die Bank mit flottem Oldschool-Sound, der zwar vielleicht etwas mehr „Dreck“ vertragen könnte, aber auch so völlig überzeugen kann. Striker aus Kanada haben diesen „Dreck“ im Sound. Ihre erste FullLength-Scheibe „Eyes Of The Night“ ist ein Festmahl für alle Speed-Metal-Fans, die auch eine gute Portion NWoBHM vertragen können. Der absolute Wahnsinn ist im übrigen Sänger Dan Cleary, der screamt, wie es sonst nur die Großen des Genres können. Gemeinsam mit der neuen Enforcer-Platte (wird im nächsten Monat hier besprochen) ohne Zweifel das Echtmetallhighlight des Jahres.


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Nichts für schwache Ohren – Soundaccount – das Musikpaket für junge Leute Von Pop & Rock bis zu Hip-Hop, Metal, Rock und was das Herz begehrt – für junge Leute und Junggebliebene hat Musik einen hohen Stellenwert. Egal ob im Bus oder in der Bahn, beim Einkaufsbummel, beim Sport – der „Knopf im Ohr“ ist fast immer dabei. Musik begleitet unser tägliches Leben und ist allgegenwärtig. Noch nie wurde sie so stark konsumiert wie in den letzten Jahren: Seit 1990 hat sich die durchschnittliche tägliche Hördauer von Musik bis heute mehr als verdreifacht. Oftmals wird jedoch

die Lieblingsmusik einfach aus dem Internet herunter geladen. Die Zahl der illegalen Downloads steigt seit Jahren kontinuierlich – mit einem enormen wirtschaftlichen Schaden. Da wundert es nicht, dass die Strafanzeigen wegen Internetpiraterie immer mehr zunehmen und die Strafen empfindlich hoch sind. Und auch Kinder und Jugendliche sind nicht außen vor. Bei ihnen haftet der Inhaber des Internetanschlusses – in der Regel also die Eltern. Strafen von mehreren tausend Euro sind dabei keine Seltenheit. Immer häufiger ist auch hier

davon zu hören, dass ille- • Exklusive digitale Inhalte gale Anbieter oder auch auf einer InternetplattDownloader zu harten form mit News und Infos Strafen verurteilt wurden. rund um die Universal Music-Stars. Mit soundaccount bietet die Kreissparkasse Mit Universal Music Nordhorn allen Musikinkonnte die Sparkasse für teressierten jetzt eine ihr Angebot den umfangpreisgünstige und legale reichsten Musikanbieter Alternative. Das Musikder Welt gewinnen. Unipaket bietet tolle Inhalte versal Music, das ist die rund um das Thema MuWelt der großen Stars, der sik: weltweit erfolgreichsten • Jeden Monat 10 Musik- und aufregendsten KünstDownloads inklusive. ler. Unter ihnen keine geringeren als die Rolling • Exklusive Stones, U2, Metallica, Lady Ticketverlosungen. Gaga, Rihanna, die Black • 20% Rabatt im Fanshop Eyed Peas oder nationale von Universal-Music – auf Top-Acts wie Jan Delay, mehr als 250 000 Artikel. die Sportfreunde Stiller, Sparkassen-Finanzgruppe

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Musik

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FestivalFahrplan Rock Hard Festival 21.-23. Mai 2010 Gelsenkirchen, Amphitheater www.rockhardfestival.de * Abifestival 28.-29. Mai 2010 Lingen www.abifestival.de *

Matsch mit Mucke Was war noch gleich das Tolle an Festivals? Von Alexander van Stein

D

ie aufgehende Sonne verleiht dem zur Müllkippe mutierten Zeltplatz einen angenehmen, fast wohligen Schimmer. Es herrscht Aufbruchsstimmung. Während eine leichte Brise sanft den bezeichnenden Duft der Sanitäranlagen mit einer Nuance verflogenen Alkohols herüberträgt, lausche ich dem sachten Würgen einer meiner CampMitbewohner. Es klingt wie Musik in meinen Ohren. Ganz romantisch werde ich, wie ich so in meinem Klappstuhl sitze und die ulkigen Reflexionen der tausend Glasscherben in der großen RavioliPfütze vor meinem Zelt betrachte – faszinierend. Nichts kann mir jetzt die Laune verderben, denn es ist Sonntagmorgen und mein Bett ist nur noch wenige Stunden voller Strapazen entfernt. Dabei sollte doch alles perfekt werden. Nahezu euphorisch hatte ich dem vergangenen Festivalwochenende entgegen geblickt: Ein tolles Billing war angekündigt worden, es sollten genau die richtigen Leute mitkommen und ein wenig Abwechslung kann man ja ohnehin gut gebrauchen. Die stundenlangen Staus vor dem Befahren des Zeltplatzes waren dabei das geringste Übel. Gar nicht einfach war es, bei Dunkelheit und strömendem Regen zu erkennen, aus welcher Standortwahl die wenigsten unterm nagelneu gekauften Zelt klebenden Kuhfladen resultieren würden. Das würde man ohnehin erst anhand des nächtlichen Geruchs validieren können. Denn wenn man schon nicht schlafen kann, bleibt viel Zeit, sich seiner Sinneseindrücke friedvoll hinzugeben. Oder den missvergnügten Schimpftiraden seiner Freundin zu lauschen, die Festivals ohnehin nicht mag und nur mitgekommen ist, weil sie aus irgendeinem surrealen Grund die feste Überzeugung vertritt, mir damit einen Gefallen zu tun – wenn die wüsste...

Am nächsten Morgen, nach wenigen Minuten Schlaf (das Partyzelt steht natürlich direkt nebenan) kurz zur Bändchenausgabe gehuscht. Vier Stunden später bin ich stolzer Besitzer des lila Stofffetzens. Nach dem 20Minuten-Marsch zum Festivalgelände, der einige neue und übel riechende Bekanntschaften mit sich bringt, kann der musikalische Teil des Wochenendes beginnen: Während ich die Musiker auf der Bühne aus gefühlten zehn Kilometern Distanz nur erahnen kann, nutze ich meine volle Konzentration, um nicht in der puddingähnlichen Substanz unter mir zu versinken. Der Boden ist mindestens so matschig, wie das ekelhafte Soundgebräu, das da zäh aus den Boxen quillt – da kann sich die Band noch so sehr anstrengen. Meine Freundin beschwert sich lautstark über ihre verdreckten Sneakers. Wir bleiben den restlichen Tag im Bühnenbereich, und als wir Stunden später bei totaler Dunkelheit über einen unbeleuchteten Weg zum Camp zurückkommen, lässt sich der Zustand meiner zurückgebliebenen Begleiter nur noch mit einem noch zu erfindenden Adjektiv irgendwo zwischen „berauscht“ und „komatös“ beschreiben. Erfreut stelle ich fest, dass mir nicht einmal

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sorgnis erregend verfärbt sind, und freue mich auf die ersten Bands. Doch erst muss die Wartezeit überbrückt werden. Als hätte ich nicht eh schon genug damit zu tun, meinen Zeltplatz gegen die neu angereisten Österreicher zu verteidigen. Als ich dann pünktlich vor der Bühne stehe, bekomme ich nur die letzten zehn Minuten des viermal längeren Auftritts des Hauptgrunds für meinen Festivalbesuch mit; der Veranstalter hatte kurzerhand die Running Order über den Haufen geworfen, ohne die Besucher zu informieren. Wunderbar! Aus Frust gibt es eine ungesalzene 4-Euro-Pommes, und zu allem Überfluss beginnt es einmal mehr, wie aus Eimern zu gießen. Danke, Petrus! Mist, Handy vergessen. Ich gehe zurück zum Camp. Dankbar lasse ich mich unterwegs mit Schlamm bewerfen und finde schließlich eine mir unbekannte Person auf meiner Isomatte. Ich lasse sie schlafen – so pingelig bin ich ja schon gar nicht mehr. Mein Handy nehme ich doch nicht mit, der Empfang ist eh beschissen. Unter dem Pavillon sitzt meine Freundin und lässt sich angraben. Macht nichts, sie geht mir hier eh tierisch auf den Geist. Die nächsten Bands genieße ich bei ein, zwei Bieren aus sicherer Entfernung. Mehr als Bassgrum– ANZEIGE – meln bekomme ich zwar nicht mit, aber ich mache das Beste daraus und richte meine Gedanken auf etwas Positives: die Ab1699,fahrt am nächsten Morgen. Warum sind diese ganzen Leute hier eigentlich genau wie ich? Ich hielt mich immer für einen Individualisten. Und überhaupt: Diese Mischung aus wildem Pseudo-Rock’n’Roll-Pathos und TGB Bullet lächerlichen Vorgaben („PavilLeistungstärkster Roller seiner lons größer als 3x3 Meter sind Klasse auch als Mofa erhältlich genauso verboten wie GaskoNeustadtstr. 11–13 cher,“) ist eh das Letzte. Noch 48455 Bad Bentheim ätzender sind nur diese Typen, Tel. 0 59 22 – 90 42 99 die nichts Besseres zu tun haben, als jedes noch so geile Festival kaputtzureden.

Bier geklaut wurde. Im Gegenteil: Es ist sogar mehr da als vorher. Zumindest wenn man den Teil der von irgendjemandem verschütteten Weizenbrause einrechnet, der gerade ins Zelt einzieht. Nun, es gibt weitaus unangenehmere Flüssigkeiten, die einem das Campingvergnügen gehörig vermiesen können. Das hätte auch mal jemand meiner Freundin erklären sollen. Aber das kümmert mich jetzt eh nicht, denn ich bin zu kaputt, um zu diskutieren. Ist denn schon Brunftzeit? Ich glaube, vor meinem Zelt steht ein Elch. Oder veranstalten da tatsächlich zwei Schwachmaten um 5 Uhr morgens einen GrowlWettbewerb? Der Elch wäre mir lieber gewesen. Dem hätte ich auch nicht erklären müssen, dass er sich doch bitte sein eigenes Zelt zum Schlafen suchen solle, weil in meinem kein Platz mehr für ihn ist. Jetzt, da ich eh wach bin, stehe ich auf und suche mir ein Dixi-Klo. Und tatsächlich komme ich gerade rechtzeitig, um eine jungfräuliche Sanitäranlage zu erwischen – man kann ja nicht nur Pech haben. Zurück zum Zelt gleite ich knietief durch den Schlamm, spüle meinen Mund nach dem Zähneputzen mit Bier aus, weil alle Wassertanks leer oder Be-

in Fahrt Kommen!

nur

Rock am Ring 3.-6. Juni 2010 Nürburgring, Eifel www.rock-am-ring.com * Hurricane Festival 18.-20. Juni 2010 Scheeßel bei Rotenburg www.hurricane.de * Vainstream Rockfest 25.-26. Juni 2010 Münster www.vainstream.com * Deichbrand Rockfestival am Meer 16.-18. Juli 2010 Cuxhaven www.deichbrand.de * Omas Teich Festival 30.-31. Juli 2010 Großefehn/Ostfriesland www.omas-teich.de * Haldern Pop Festival 12.-14. August 2010 Rees-Haldern, Niederrhein www.haldern-pop.de * Wacken Open Air 5.-7. August 2010 Wacken www.wacken.com * Stemweder Open Air 13.-14. August 2010 Stemwede-Ilwede www.jfk-stemwede.de/ festival * Summer Breeze 19.-21. August 2010 Dinkelsbühl www.summer-breeze.de * AREA 4 Festival 20.-22. August 2010 Lüdinghausen, Flugplatz Borkenberge www.area4.de


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Ausland

Verena Zwafink aus Nordhorn hat nach dem Abitur Gymnasiallehramt studiert. Zurzeit unterrichtet die 26Jährige auf einem Segelschiff, das sechs Monate lang auf dem Atlantik unterwegs ist. Für SZENE führt sie regelmäßig Tagebuch. Hier ihr aktueller Bericht.

Beginn der Wanderung in Panamas Sendero de los Quetzales mit einer Freundin (links Verena).

Zwischenstopp im Aussteiger-Paradies Neugierig kommen Kinder zwischen kleinen Palmhütten hervor und begrüßen uns. Vor den Häusern hocken zierliche Frauen, die traditionelle Stickereien – die Molas – anfertigen und bunte Perlenketten auffädeln, die sie an Armen und Beinen tragen. Auf dem Dach des kleinen Museums liegt ein Leguan, auf einem Ast davor sitzt ein grüner Papagei. Die kleinen Palmenhütten stehen so dicht gedrängt, dass ich bei meinem Streifzug über die kleine Insel das Gefühl habe, mich viel zu sehr dem privaten Bereich der Einwohner zu nähern. Die meisten Hütten bestehen nur aus einem Raum, abgegrenzt durch die Außenwände. Ansammlungen von Hängematten im Inneren lassen darauf schließen, wie viele Menschen hier auf engstem Raum leben. 15 Personen finden ohne Probleme Platz. Privatsphäre gibt es nicht. Kleider hängen unter dem Dachbalken, hinter den Häusern befinden sich Kochstellen und kleine Stege, die ins Wasser reichen und an deren Ende sich meist ein kleiner windschiefer Verschlag für menschliche Bedürfnisse befindet. Eine Gruppe traditionell gekleideter Frauen mit bunten Molas auf den Blusen, Perlenketten und roten Kopftüchern läuft lachend durch das Dorf. Im Schatten einer windschiefen Hütte sitzen Jugendliche, die Musik über ein Handy hören und große unechte Goldketten um den Hals tragen. Das San Blas Archipel der Kuna Yala Indios vor der Atlantikküste Panamas besteht aus über 360 kleinen Inseln, von denen nur 50 bewohnt sind. Meist dicht gedrängt leben dort die Kuna, die versuchen, ihre ursprüngliche Lebensweise aufrecht zu erhalten. Viele der jugendlichen Indios jedoch lockt das geschäftige und moderne Leben der Städte auf dem Festland Panamas. Vor der Insel liegen kleine Jachten weißer Segler, die meisten schon seit Jahren. Panama ist nicht nur für den Tiger und den kleinen Bär von Kinderbuch-Autor Janosch ein Traumland. Auch unter Seefahrern gilt dieser Fleck Erde zwischen Korallenriffen und unbewohnten Inseln als einer der schönsten Orte der Welt. Für mich beginnt hier mein Urlaub. Nach dem gemeinsamen Aufenthalt auf den San Blas gehen die Schüler von Bord und werden sich auf dem Festland Panamas mit einem Führer durch den Dschungel schlagen, mit Naso-Indianern leben, eine Sprachschule besuchen und den Vulkan Barú besteigen. Mein erstes Ziel hinge-

Wie in einer a

gen ist Panama City, um nach einer langen Zeit auf See endlich wieder mit Freunden und Familie kommunizieren zu können. Panama City ist bunt, hektisch und laut. Werbetafeln von Handyfirmen prangen an jeder Hauswand und Bushaltestelle. Es ist schön, für ein paar Tage wieder die Erreichbarkeit und das Großstadtleben zu genießen, bevor die Reise weiter geht in ruhigere Städte, über kleine Dörfer, zu einem wunderschönen Surfstrand und einer

Wandertour durch den Dschungel. Sendero de los Quetzales Nach fünf Wochen Karibik in kurzen Hosen fröstle ich sehr, als ich morgens bei 15 Grad in der Dämmerung mit einer Freundin das Motel verlasse. Mit unserem gesamten Gepäck wollen wir den Wander-

Schule auf dem Segelschiff: Das Tage weg „Sendero de los Quetzales“ von Cerro Punta nach Boquete im Westen Panamas zurücklegen. Der beschilderte Pfad soll durch den Dschungel führen und an einem Fluss entlang in fünf Stunden zu bewältigen sein. Als der Weg nach einer Stunde an einer Schlucht endet, in der vor nicht allzu langer Zeit eine Lawine hinabgerollt ist, sind wir ratlos. Keine Beschilderung ist zu erkennen. Also folgen wir dem steilen, steinigen Abhang, den die Lawine gebahnt hat. Immer wieder rutschen wir auf dem losen Geröll aus und erst nach einer Stunde erreichen wir einen Fluss. Auch hier ist kein Weg ausgeschildert. Aber in der Hoffnung, dass uns der Fluss zu unserem Zielort bringt, folgen wir ihm. Das Ufer wird mit jedem Schritt schmaler, um uns herum befindet sich nur Dschungel. Uralte Bäume, Lianen und Farne stehen so dicht gedrängt, dass man kaum weiter kommt. Irgendwann lichtet sich das grüne Dickicht und wir stehen vor einem hohen Felsen. Jetzt gibt es nur noch die Möglichkeit, durch den kalten Fluss auf die andere Seite zu waten. Zuerst können wir über Steine trockenen Fußes das Wasser überqueren,

aber mit jedem Mal, das wir das Ufer wechseln müssen, wird der Fluss tiefer und breiter. Schließlich reicht uns das Wasser bis zu den Oberschenkeln. Die Abkühlung ist willkommen, da wir uns schon seit vier Stunden abseits vom Weg befinden und in der feuchten Hitze des Tropenwaldes schwitzen. Ständig müssen wir uns selbst einen Weg durch das dichte Grün bahnen, umgefallene Baumstämme und Gesteinsbrocken überwinden. Auf einem großen Felsen bleibt uns nur noch die Möglichkeit, die großen Rucksäcke nach unten zu werfen und uns dann selber auf allen Vieren nach unten rutschen zu lassen. Schließlich lassen kleine Hütten zwischen den Bäumen in uns die Hoffnung aufkeimen, jemanden zu treffen, den wir nach dem Weg fragen können. Aber alle erweisen sich als verlassen Verschläge, in denen einst Baumfäller Unterschlupf gesucht haben. Nach sechs Stunden des Herumirrens finden wir auf einmal wieder eine Beschilderung. Unserer Erleichterung ist groß, denn die Beine sind mittlerweile müde und die Wasservorräte gehen zur Neige. Als der Pfad trotzdem wieder am Fluss endet, ohne eine Möglichkeit, ihn trocken zu überwinden, sinkt langsam unser Mut. Noch viele Male müssen wir den reißender werdenden Fluss


09 SZENE

Ausland

anderen Welt

ebuch der Nordhornerin Verena Zwafink und uns selbst überwinden. Erst zwei Stunden später erreichen wir eine Schotterstraße und eine Rangerstation, an der uns keiner glauben will, dass wir einen Weg durch den Dschungel gefunden haben. Der ursprüngliche Pfad ist aufgrund zahlreicher Lawinen und starker Regenfälle zerstört und alle Brücken durch die Fluten weggespült worden. Wir erfahren, dass der Sendero de los Quetzales eigentlich geschlossen ist. Kopfschüttelnd winkt uns der Ranger hinterher, als wir die Straße zu den letzten Kilometern bis nach Boquete antreten. Als nach einer gefühlten Ewigkeit ein Auto neben uns hält und uns trotz nasser Hosen und großer Rucksäcke mitnimmt, sind wir sehr erleichtert. Die letzten Tage unseres Urlaubs, bevor wir wieder an Bord der „Thor Heyerdahl“ Richtung Kuba gehen, werden wir uns nur noch ausruhen. Kuba Nach einer schaukeligen zehntägigen Überfahrt auf dem Segelschiff von Panama nach Kuba bin ich heilfroh, wieder Land unter den Füßen zu spüren. Während die Schüler die erste Woche mit

dem Fahrrad unterwegs sind, erkunde ich das Land mit klapprigen Taxen und Bussen. Nachdem ich von Bord gehe, soll meine erste Station die drei Stunden entfernte Stadt Pinar del Rio sein. Ich entsinne mich, gelesen zu haben, dass Kuba ein Transportproblem hat, und nach fünf Stunden des Wartens auf irgendein Transportmittel bin ich geneigt, dem Glauben zu schenken. Schließlich finde ich doch noch ein verrostetes Taxi, das mich in die nächst größere Stadt mitnimmt. Der Fahrer Paco freut sich, dass ich Spanisch spreche und er die lange Fahrt über nicht schweigen muss. Paco hat sogar außergewöhnlich viel Freude am Reden. Er kommt aus Pinar del Rio, der natürlich schönsten Stadt Kubas. Paco sagt, in Kuba ist alles möglich. Er hat sogar einen Freund, der in Pinar ein Gästezimmer hat, in dem ich ein paar Nächte wohnen kann. Mir schwant, dass es ein bisschen teurer werden könnte, wenn er mir das Zimmer eines Bekannten vermittelt, aber aus Höflichkeit sage ich zu. Und wenn ich ein Zimmer in der nächsten Stadt brauche, meint Paco, ist das auch kein Problem. Er kennt da je-

Schule in Kuba: Kinder in Schuluniform in einer Kleinstadt. manden. Und Zigarren, die kann er auch günstig bekommen. In Kuba, da ist alles möglich, sagt Paco – und mit Paco erst recht. Nach einer holprigen und informativen Fahrt über kaputte Straßen, vorbei an Menschentrauben, die an der Straße auf eine Möglichkeit hoffen, mitgenommen zu werden, erreiche ich Pinar del Rio. Bunte Häuser mit blätternden Fassaden im spanischen Kolonialstil erwarten mich. Und natürlich Pacos Freund. Den hat er gleich mit in den Hauseingang gezogen, wohl, um über die Vermittlungsgebühr zu verhandeln. Das Zimmer ist ein wenig teurer als normal, aber entschädigt durch sein großes Bett und die kitschige Einrichtung, die fast schon

wieder Stil hat. Wasser gibt es nur kaltes, aber am Duschkopf befindet sich ein elektrischer Aufsatz, der das Wasser erhitzen soll und Funken sprüht. Ich dusche heute kalt. Am nächsten Tag erkunde ich die Stadt und lasse mich treiben. Wechsle Geld in CUC, der Touristenwährung Kubas, und Peso Nacional, dem Geld der Einheimischen. Im Supermarkt, in dem man mit CUC bezahlt, kostet eine Flasche Wasser umgerechnet zwei Euro, das selbstgebraute Erfrischungs-

Blick vom Schiff auf die San-Blas-Inseln in Panama: Palmenhütten der Insel FOTOS: VERENA ZWAFINK Nulanega.

getränk für Peso Nacional an der Straße nur umgerechnet fünf Cent. Überall auf der Straße sind Menschen. Auf der Terrasse eines alten Hauses spielt eine Band Son. Eine alte Frau mit weißem Haar tanzt mitten auf der Straße anmutig zu den weichen Rhythmen. Ich bleibe stehen und schaue ihr mit Bewunderung zu, während mir ein alter Mann, der Zigarre rauchend an seinem Haus lehnt, einen Hocker anbietet. Durch seine schiefen Zähne grinst er mich an. Kuba erscheint mir wie eine andere Welt. Das ganze Leben spielt hier auf der Straße; überall Straßenverkäufer, lange Warteschlangen vor Geschäften, kubanische Musik. Ein Mann mit großem Hut und einem Holzwagen bietet Eis an, eingewickelt in Papiertüten. Mangel an Kundschaft kann er nicht beklagen. Eis gehört zu den kubanischen Grundnahrungsmitteln. Meine folgenden Tage verbringe ich damit, mich dem Lebensrhythmus Kubas anzupassen. Die Zeit scheint stehen geblieben zu sein zwischen alten amerikanischen Autos, Pferdekutschen und den morbiden kolonialen Gebäuden, deren einstige Schönheit noch zu erkennen ist. Hinter offenen Türen gibt es kleine Läden, an deren Theken die angebotenen Waren täglich wechseln. Brot ist meist nach wenigen Tagen ausverkauft, Reis und Bohnen werden einmal die Woche geliefert. In den größeren Geschäften kann man zwischen einer Sorte Zucker, Mehl und Nudeln wählen. Obst und Gemüse gibt es nur auf lokalen Märkten. Die Menschen sind gewohnt, das Leben hier so zu nehmen, wie es gerade kommt. Die Notwendigkeit zwingt jeden zur Improvisation: alte Autos immer wieder zu reparieren, trotz Stromausfällen ein Essen zu zaubern, trotz fehlender Güter das tägliche Leben zu meistern. Doch kaum jemand beklagt sich und die Leichtigkeit und Lebensfreude der Kubaner sind bewundernswert und ansteckend. Was ich hier sehe, stellt meine eigene Lebensweise und meinen Umgang mit Konsumgütern infrage. Ich bin neugierig auf Land und Leute, von denen ich hoffentlich noch mehr sehen werde, wenn ich mich in ein paar Tagen mit den Schülern in Havanna treffe, um gemeinsam mit ihnen in eine abgelegene Region im Osten Kubas zu reisen.


SZENE 10 Als europäische Freiwillige arbeitet Anna aus Esche im Camphill „Kaupunkikylä“, einer Dorfeinrichtung für Menschen mit besonderen Bedürfnissen in Finnland. Sie betreut dort Menschen in ihrem Alltag, die liebevoll Villager („Dörfler“) genannt werden, wirkt bei der Maltherapie mit, muss aber auch kochen, putzen und die Wäsche machen.

Ausland Mit Durchblick im verschneiten Finnland: Anna Joost (rechts) mit Priska aus Essen, FOTO: PRIVAT einer weiteren Freiwilligen.

F

I

nteressantes Partyverhalten. Die Finnen legen ein ziemlich gewöhnungsbedürftiges Partyverhalten an den Tag. Man wird nicht selten, wenn man was von sich erzählt, auf Grund des erhöhten Alkoholpegels angebrüllt „IHCH SCHPRÄCHÄ AUCHHH DEUHTSCH, AIHN BIHS-CHÄN, DRAI JAHRÄ IN DERR SCHUHLÄ GELÄRNT“.

Wo die Menschen aus den Wäldern kommen

ins Grübeln. Durchsage an alle: Bitte geht ins Ausland, wenn euch die Möglichkeit geboten wird!

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Anna verbringt ihr Freiwilliges Soziales Jahr in Finnland Oder, wenn man die „witzige Art“ von Menschen trifft „IHCH SCHPRÄCHÄ KAIN DEUHTSCH“. Danach nichts. Stille. Nur ein überaus zufriedenes Gesicht eines Finnen. Ich lache dann meistens künstlich oder muss tatsächlich über den kindlichen Ehrgeiz verbunden mit der erhofften Belohnung einer Reaktion meinerseits lachen. Auch schließt jeder Club, selbst in Helsinki, spätestens um vier Uhr, was eine halbe Stunde vorher mit dem kurzen Ausschalten des Lichts angekündigt wird. Danach wird man immer noch zu irgendwelchen Hauspartys eingeladen, da die Clubs ja schließlich um 6 Uhr wieder zur „Happy Hour“ öffnen. Nach dem Sinn darf gefragt werden!

N N

mals allein, aber doch sehr mit sich selbst beschäftigt. Wenn dann noch die Dunkelheit, der viele Schnee und die bittere Kälte dazukommt, liegt es an einem selbst, was man daraus macht.

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iebe. Im Camphill „Kaupunkikylä“, läuft der Alltag zur Orientierung der Villager sehr routiniert ab. Das tägliche „Miteinander“ geschieht mit so viel Liebe, dass es mich immer wieder von Neuem erstaunt; auch wie sie hier die Feste feiern und alles dekorieren, ist immer etwas besonderes. Angefangen mit dem Segensspruch am Morgen bis hin zum Abschlussmeeting am Abend ist dieses doch ein deutlicher Kontrast zum „normalen Leben“. Auch die Arbeit mit den Villaatur. Das Land der 1000 gern erfüllt mich. Man erlebt jeSeen, Wälder und Holzhäuser. Schön!

euanfang. Durch den europäischen Freiwilligendienst habe ich viele neue Leute aus allen Ecken der Welt kennen gelernt und die Reiselust für mich entdeckt. Aus Zweckbekanntschaften werden richtig gute Freunde. Die Sicht auf die Welt und auf sich selbst verändert sich. Man ist hier zwar nie-

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den Tag neue, prägende Erlebnisse. Zwar braucht man manchmal sehr viel Geduld, steht oft unter Strom und die Privatsphäre leidet hier arg, da man schließlich mit den Villagern in einem Haus lebt. Aber mein Europäischer Freiwilligendienst hat mir bisher schon unglaublich viel an neuen Erfahrungen und unentdeckten Kompetenzen geschenkt.

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rschtritt. Ich erinnere mich noch genau, wie ich mit meiner Mannschaft diskutiert habe, wo ich mein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) absolvieren soll. Beiläufig habe ich dann erzählt, dass ich Finnland abgesagt habe, da es ja nicht meine erste Wahl war. Erst nach dem Gespräch und auf Rat meiner Schwestern kam ich noch mal – ANZEIGE –

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für mtl.

innische Sprache – schwierige Sprache. Manchmal wünsche ich mir, dass der Turm zu Babel nie erbaut worden wäre; der Macht der Sprache war ich mir nicht bewusst. So langsam bin ich es leid, meinen Standardsatz „Minä en puhun sumea. Vähän – hähähä“ („Ich spreche kein Finnisch. Ein bisschen.“) von mir zu geben. Andererseits merkt man aber auch, wie man jeden Tag mehr versteht und sich sogar schon dabei ertappt, in finnisch zu denken. Mein Sprachkurs stellt jedoch nicht wirklich eine Aussicht auf schnelleres Erlernen dar. Wenn man unserer übermotivierten Lehrerin dann sagt, „that she goes perhabs A LITTLE BIT to fast through the stuff“, kommt nur ein „Oh Anna-Dear, you’re so cute“. Vor allem schmeißt sie gegen Ende des Unterrichts wie ein Hurrikan mit Arbeitsblättern um sich, sodass man sich wirklich fragen muss: „Was ist da los?“ Auch gestaltet sich der Sprachkurs immer mehr zur Freakshow; die Anzahl der Teilnehmer ist enorm geschrumpft und ich sitze neben einem Italiener, dem seine Haare immer tief ins Gesicht hängen und der dunkle Augenringe besitzt. Ich müsste ihm demnächst eigentlich ein paar Äpfel in seine Tasche unterjubeln. Rechts von mir sitzt eine Frau, die schon etwas älter ist. Sie kommt aus Taiwan und ist wirklich nett; sie lächelt die ganze Zeit schüchtern, aber kann so schlecht Englisch, dass ich mich frage, ob sie überhaupt irgendetwas mitbekommt. Die Krönung in diesem Kurs sind aber unbestritten die Deutschen. Da ist die eine, die Kinder hasst und jetzt Au Pair in einer kinderreichen Familie macht. Die mit Piercings zugetackerte Frau aus Berlin, die es auf Grund der Liebe hierin verschlagen hat und die es nicht schlimm findet, seit zwei Jahren noch immer keinen Beruf gefunden zu haben. Und schließlich der Mann, der immer so viele unwichtige Fragen stellt, nur um zu reden.

– Menschen. Ok, mir ist kein Wort mehr für N eingefallen, aber die Finnen sind herzliche Zeitgenossen. Wenn man durch die Straßen geht, muss man zwar immer als erstes „Moi“ sagen, da ansonsten gar nichts kommt. Auch gucken sie einen nur selten in die Augen, und wenn man lächelt, sind einige sichtlich irritiert. Aber wenn man dann in ein Gespräch kommt oder Hilfe braucht, ist es jedes Mal herzergreifend, mit welchem Eifer sie dir helfen. Auch wollen sie dann immer wissen, wo man herkommt und warum man gerade in Finnland, wo die Menschen ja bekanntlich aus den Wäldern kommen und der Winter so entsetzlich grauenvoll ist, sein Freiwilligenjahr macht.

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eutschland. Noch nie habe ich mir Gedanken darüber gemacht, wie Deutschland im Ausland wahrgenommen wird. Daher war es für mich erstaunlich, wie viele Leute reges Interesse zeigen. „Das Land der Dichter und Denker“ – oder „Ich habe letztens den ,Bader Meinhoff Komplex’ gesehen. – Deutschland war und ist so ein dynamisches Land!“ Auch wurde ich letztens gefragt, ob ich nicht auch finde, dass Bismarck und Kaiser Wilhelm II. Deutschland zu dem gemacht haben, was es heute ist – worauf man selbst nur mit einem aufgesetzten nachdenklichen Gesicht und Scham über das eigene Unwissen herausbringt: „Ja, stimmt schon!“


Leben

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Ehrlich gesagt: Du nervst! Lügen haben kurze Beine – wenn es danach geht, dann bin ich in der vergangenen Woche aber ganz schön gewachsen. Ich habe nämlich etwas scheinbar unmögliches ausprobiert: Eine Woche lang absolut gar nicht zu lügen! Von Christina Thomas Jeder Mensch lügt bis zu 200 Mal täglich. Das ist das Ergebnis jahrzehntelanger Lügenforschung. Die Lüge ist unser ständiger Begleiter. Lügen fängt schon beim „Guten Morgen“ zu einem unbeliebten Bekannten an oder wenn ich zu einer Freundin sage: „Ich freu’ mich aufs Kochen nachher!“ – obwohl ich eigentlich einfach nur schlafen will. Auch Schweigen kann eine Lüge sein. Denn wenn man seine Meinung verschweigt, ist das ja auch eine Lüge. Also: Gar nicht so einfach das Ganze. Ich habe mir also gedacht, ich geh’ nun eine Woche lang raus in die Welt, sag’ immer freundlich, was ich gerade denke und bin zu allen ehrlich… Das hat sich nur leider schon am zweiten Tag als schwierig erwiesen. Aber gut, erstmal ganz von vorne. Am ersten Tag nach den Semesterferien ging ich also in die Uni mit dem Vorsatz, nicht zu lügen. Hat auch ganz gut geklappt. Ich hab’ mich sehr gefreut, alle wieder zu sehen, hab’ meiner Freundin, die sich in den Ferien die Haare abgeschnitten hat, gesagt, dass ihre neue Frisur komisch aussieht, und hab’ auch gleich allen eröffnet, dass ich nun eine Woche lang nicht lügen werde. Das zeigte auch gleich seine Wirkung: Beim Mittag-Essen haben mich meine Freundinnen erstmal schamlos zu allem Möglichen ausgefragt und ich musste ihnen Rede und Antwort stehen zu Fragen wie: „Stehst du auf SM?“, „Magst du uns eigentlich wirklich?“ und: „Was stört dich an mir?“ War alles halb so wild, weil die alle sehr glücklich waren, in meinen Kopf reinsehen zu können. Abends kam dann schon das erste Problem, als meine Nachbarinnen, die eigentlich mit mir feiern gehen wollten, mir absagten. Ich habe ein großes Problem damit, wütend auf Leute oder nachtragend zu sein. Aber begeistert war ich von ihrer Absage nicht. Als die mich dann auch noch fragten, ob ich sauer sei, musste ich natürlich ehrlich sein und zustimmen. Total erleichtert, dass das gut gegangen war, sollte sich mein Projekt noch mehr auszahlen. Die beiden versprachen mir, mich bei nächster Gelegenheit auf einen Cocktail einzuladen :-) Fand ich super. Am nächsten Tag hab’ ich dann schon das erste Mal mein

Versprechen gebrochen. Ich habe mich in der Uni in eine Übungsgruppe eingeschlichen, in der ich gar nicht angemeldet bin, nur um länger schlafen zu können. Aber um das wieder gutzumachen, war ich im nächsten Seminar dann so ehrlich und habe direkt zugegeben, dass ich noch nicht im vierten Semester studiere, wie es für den Kurs vorgesehen war. Tja, dann musste ich leider direkt wieder gehen. Ärgerlich, aber das gehört dann ja auch dazu! Als ich abends mit ein paar Freunden in der Stadt unterwegs war, gestand ich einem Freund, dass er mir total auf die Nerven geht und dass ich ihn für einen Aufreißer halte. Meiner betrunkenen Freundin habe ich gesagt, dass es mir peinlich sei, wie sie tanzt, und bin vor ihr geflohen. Dann habe ich einem total frustrierten Kommilitonen, der durch alle Klausuren gerasselt ist, eröffnet, dass mir das absolut nicht Leid tut, er wär’ einfach zu faul und selber schuld. Später habe ich dann dem Taxi-Fahrer noch empfohlen, sein Auto mal zu lüften, die Preise umzustellen und seinen Musikgeschmack zu ändern. Und das alles ohne Alkohol! Irgendwie hat es mir auf eine gewisse Art und Weise Spaß gemacht, einfach die ganze Zeit ehrlich zu sein, das hatte eine befreiende Wirkung. Ich habe eine Freundin darauf hingewiesen, dass ich ihr zickiges Verhalten manchmal unmöglich finde, und meiner Mitbewohnerin gesagt, sie soll sich mehr Mühe beim Abspülen geben. Den Kindern aus der Nachbarschaft habe ich endlich mal gesagt, wie sehr sie mir auf die Nerven gehen, und die Kassiererin beim Supermarkt wird jetzt immer freundlich zu ihren Kunden sein. Das sind ja manchmal so Sachen, die man nicht so gerne sagt. Man findet sich auch oft in komischen Situationen wieder, in denen man dann mit Jungs über Sachen redet, die man eigentlich nur seiner besten Freundin erzählt oder in denen Mann mit Jungs über Frauenhintern redet. Aber ab und zu war es auch sehr frustrierend. Eine Freundin hat mich auf eine Party bei sich eingeladen und ich hatte einfach keine Lust darauf. Das habe ich ihr dann natürlich gesagt, und sie hat’s mir echt übel genommen. Und als mich eine Dozentin aus dem letzten Semester fragte, ob ich dieses Semester auch einen ihrer Kurse belegen würde, habe ich ihr gesagt: „Nein, das war, glaube ich, mein erster und letzter Kurs, den ich bei Ihnen gemacht habe. Nehmen Sie es

mir nicht übel, aber das war einfach so uninteressant und langweilig!“ Leider ist mir erst später eingefallen, dass ich meinen Schein für diesen Kurs noch nicht bekommen habe. Na ja, darauf muss ich jetzt noch hoffen. Das Schlimmste an der ganzen Woche war aber, dass mich ein älterer Mann im Bus gefragt hat, warum ich mich nicht auf den letzten freien Platz neben ihn setzen würde. Ich antwortete ihm, er würde schlecht riechen und ungepflegt aussehen und bin direkt bei der nächsten Haltestelle ausgestiegen. Das war also schon eine ziemlich krasse Erfahrung. Zumal ich auch gestehen muss, es nicht ganz durchgehalten zu haben. Ich habe meinen verhassten Nachbarn trotzdem einen „Guten Morgen“ gewünscht und habe mir auch wie immer die Augen geschminkt. Das sind alles so Sachen, an die man erst im Nachhinein denkt. Ich bin aber ganz froh, dass ich den ganzen Test über in Paderborn und nicht zu Hause in der Grafschaft war. Denn den Opa aus dem Bus werde ich nie wieder sehen, die Kassiererin im Supermarkt kenne ich nicht persönlich und meine Dozentin läuft mir auch nur selten über den Weg. Ich habe kaum mit meinen Eltern, Großeltern und Geschwistern gesprochen und musste da nicht riskieren, jemanden zu verletzen. Ich glaube, zu Hause hätte ich das ganze auch nicht durchziehen können. Da wäre ich bestimmt rausgeflogen. Die Erfahrung war’s auf jeden Fall wert, und mir sind auch einige Leute dankbar, dass ich so super ehrlich war und kein Blatt vor den Mund genommen habe. In manchen Situationen merkt man dann aber doch, dass so ‘ne kleine Notlüge oder eine Lüge aus Höflichkeit gar nicht mal so schlecht ist. Buchtipp zum Thema: Jürgen Schmieder: „Du sollst nicht lügen! Von einem, der auszog, ehrlich zu sein.“

Lügen haben kurze Beine, heißt es – und wer lügt, bekommt eine lange Nase.

LANGE NASE

Eine Woche lang nicht lügen: Eine SZENE-Autorin hat’s probiert


SZENE 12

Cartoon


Computer & Spiele

Frösche und dicke Prinzessin Neue Mobil-Spiele – auch, aber nicht nur für das iPhone und das iPad Von Florian Oertel Das iPad kommt. Das heißt nicht zuletzt: Eine neue Plattform für mobile Spiele steht in den Startlöchern. Schließlich hat Apples Multimedia-Maschine, die ab Ende April in Deutschland zu haben sein soll, einen großen, berührungsempfindlichen Bildschirm. Erste Spiele dafür sind bereits angekündigt. Aber auch für die altgedienten Geräte wie Sonys Playstation Portable (PSP) und die diversen Mobiltelefone steht Neues in den Läden beziehungsweise unmittelbar vor der Veröffentlichung. Anbieter Konami will pünktlich zum Start des iPad mit zwei Titeln dafür zur Hand sein. Einer davon katapultiert den Klassiker „Frogger“ ins Zeitalter der berührungsempfindlichen Bildschirme. Die Älteren wissen Bescheid – und den Jüngeren zur Erläuterung: Der Spieler muss dafür sorgen, dass der kleine Titelheld eine dichtbefahrene Straße und einen reißenden Fluss hüpfenderweise so überquert, dass er weder plattgefahren wird noch absäuft. Konami-Neuheit Nummer zwei – „Metal Gear Solid Touch“ – begründet womöglich ein neues Subgenre: das des Touch-Shooters. Der Spieler steuert die Figur Snake, indem er mit einem Finger über das Display gleitet und das Geschehen dabei nötigenfalls näher heranzoomt. Und vor allem wird durch Antippen des Schirms eben das getan, worum es hier eigentlich geht: Feinde ins Fadenkreuz bringen und losballern. Die iPad-Version basiert auf „Guns Of The Patriots“, Folge vier der „Metal Gear Solid“-Reihe – die Mitte Juni mit „Peace Walker“ für die PSP eine weitere Fortsetzung erhält. Ebenfalls für die Sony-Konsole ist bald so etwas wie ein Muss für Sportspiele-Fans zu haben: „Fifa Fußball-Weltmeisterschaft 2010 Südafrika“. Der offizielle Werbeclip im Web zeigt Torraumszenen, jubelnde Fans mit standesgemäß albernen Hüten sowie den in die Höhe gereckten Pokal – Konfettiregen inklusive. Die Spieler werden ihre Teams von der Qualifikation bis zum Finale des Mega-Ereignisses führen können. Dafür hat der Anbieter Electronic Arts (EA) als einziger die offizielle Videospiele-Lizenz. Dadurch lässt sich mit Teams kicken, deren Mitglieder die Namen der echten Spieler tragen. Was der Titel im Gegensatz zu vorangegangenen Fußball-Umsetzungen konkret an Neuem zu bieten hat, davon können sich PSP-Besitzer ab dem 29. April ein Bild machen. Soeben für iPod Touch, iPhone und weitere Handys herausgekommen ist ebenfalls bei EA das Spiel „Reiseabenteuer“ (Bild: dpa). Dabei handelt es sich um den aktuellen Ableger der Lebenssimulation „Die Sims 3“. Ebenjene Abenteuer spielen sich

in Ägypten, Frankreich und China ab. Dort gilt es, in Pyramiden herumzustromern, sich Kampfkünste anzueignen oder auch

Kontakte zu Einheimischen zu knüpfen. Und nicht zuletzt sollen auf dem Display „romantische Momente“ zu erleben sein. Um solche dreht sich letztlich auch „Dead Or Alive: Paradise“ für die PSP. Vor Jahren gestartet als Beat-em-up-Spiel mit Story, ist die von THQ veröffentlichte Reihe heute insbesondere für die sparsam bekleideten Spieleheldinnen bekannt. Mit diesen lässt sich in der jüngsten Folge zum Beispiel beim Beachvolleyball auftrumpfen und im Casino eine Runde Karten spielen. Oder man schlendert mit ihnen durch virtuelle Läden und verwöhnt sie mit schicken Klamotten. Mit einem darf man den gertenschlanken „Paradise“-Bewohnerinnen nicht kommen: mit Torten. Und auch der „Fat Princess“ – Titelheldin eines jüngst erschienenen PSP-Spiels – tun die Kalorienbomben nicht

gut: Sie wird auf einer Burg gefangen gehalten und mit ihnen gemästet. Klarer Fall, dass der Spieler da einzuschreiten und die Prinzessin vor der völligen Verfettung zu bewahren hat – und zwar so flink wie möglich, bitteschön. Dazu muss er sich in der königlichen Armee hochdienen, Rohstoffe hamstern und daraus Waffen bauen sowie eine Mannschaft von Getreuen zusammenstellen, die es letztlich mit dem Feind aufnehmen kann – zum Wohl der immer dicker werdenden Prinzessin. „Fat Princess: Fists Full Of Cake“ ist laut Publisher Sony eine Mischung aus Echtzeit-Strategie und „Nahkampf-Action“ und war bereits als Onlinetitel im so genannten Playstation-Network beliebt. Auch die PSP-Version hat einen Modus, in dem bis zu acht Spieler antreten können. – ANZEIGE –

13 SZENE Von Sascha Vennemann Es ist schon wieder eine ganze Weile her, dass wir zuletzt einen Blick auf nützliche und alltagstaugliche Tools für den PC geworfen haben. Anbei also ein kleines Update an kostenlosen Hilfsprogrammen und Add-ons: Lange Zeit hatte Microsoft die Nase vorn als es darum ging, einen InternetBrowser als Standard zu etablieren. Vieler User waren einfach zu bequem oder ungeübt, um den bei Windows mitgelieferten Internet Explorer gegen einen anderen, teils schnelleren und besser zu handhabenden Browser einzutauschen. Wer den derzeitigen OpenSource-Favoriten Mozilla Firefox immer noch nicht probiert hat, sollte dies unbedingt nachholen – nicht zuletzt wegen der vielen tollen Add-ons, die es kostenlos dazu gibt. @ Und da ist schon das erste Add-on, das einem das Abrufen und Organisieren von RSS-Feeds erleichtert. „Brief“ heißt es und ist mit Firefox zu nutzen. Wer seine Blogs und News-Seiten über die von unnötigem Grafik-Ballast befreiten Formate nutzt, der kann sie hier in einem extra Lesezeichen-Ordner verwalten und über ein übersichtliches Menü anwählen. Problemlos kickt man gelesene oder uninteressante Beiträge von der Liste, kann seine Favoriten abspeichern und archivieren sowie einen regelmäßigen Abruf organisieren. Erhältlich fast überall, wo es auch den Firefox herunterzuladen gibt. @ „Adblock Plus“ hingegen holt keine neuen Informationen auf den Rechner, es hält unerwünschte und speicherschluckende sowie Zeit raubende Dinge von den Internetseiten fern. Das Add-on ist von Haus aus mit einer ganzen Liste an Adressen gespickt, die Werbung in Seiten integrieren, Pop-ups ungefragt erscheinen lassen und Werbefilmchen abspielen, ohne dass man auch nur ein einziges Mal auf eine ReklameFläche getippt hätte. Diese Adressen, die man individuell hinzufügen und auch – falls mal gewünscht – reaktivieren kann, werden geblockt. @ Immer größere Datenmengen werden online verschickt. Online-Hoster, die viel Speicherplatz zur Verfügung stellen, haben Hochkonjunktur. Wer sich aber die teils teuren Premium-Dienste nicht leisten kann, greift zu den kostenfreien Alternativen. Wer nicht warten möchte, bis wieder ein Slot frei ist, kann den DownloadOrganizer „Jdownloader“ nutzen. Das eigenständige Programm nutzt Java und hat von Rapidshare über Megaupload alle wichtigen Anbieter auf dem Schirm.


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„10 Phat Vibes“ am 8. Mai im Jugendzentrum Im Nordhorner Jugendzentrum „Scheune“ lautet das Motto am Sonnabend, 8. Mai, „10 Phat Vibes“. Mit dabei sind Frontrapperkonferenz, StĂśrntybbn, Terence Chill & Lakmann, Galla, Meller und 1000 Grad. Einlass ist ab 19 Uhr. Der Eintritt kostet elf Euro. Im Vorverkauf gibt es die Tickets fĂźr neun Euro.

„Soziales“ und „Gesundheit und Pflege“ sind gefragte Berufsfelder. Immer mehr Arbeitskräfte werden fĂźr die Erziehung von Kindern oder die Pflege von kranken und alten Menschen gebraucht. SZENE stellt euch deshalb in einer Serie fĂźnf Ausbildungsberufe vor, die ihr in der Grafschaft erlernen kĂśnnt. In dieser Ausgabe geht es um den Beruf des Heilerziehungspflegers.

Manche behinderte Menschen brauchen beim Aufstehen Hilfe: Jana und Dominik lernen in der Schule, mit dem Foto: HĂźlsmeyer Lifter umzugehen.

Von Almut HĂźlsmeyer „In unserer Nachbarschaft wohnten einige behinderte Kinder. Meine Mutter hat viel Wert darauf gelegt, dass wir mit ihnen spielen. Ich bin also mit behinderten Menschen aufgewachsen“, erzählt Jana Kraffzig (20). Auch Dominik Schrammel (20) hat schon als Kind durch die Geschwisterkinder von Freunden den Umgang mit behinderten Menschen gelernt. „Bei mir war von vornherein klar, dass ich einen sozialen Beruf machen werde“, sagt der 20-Jährige. Jana und Dominik machen beide eine Ausbildung zum Heilerziehungspfleger an den Hauswirtschaftlichen Berufsbildenden Schulen in Nordhorn. Ihre Ausbildung dauert drei Jahre: Jana hat im vergangenen Jahr mit der Ausbildung begonnen, Dominik ist bereits im zweiten Ausbildungsjahr. Aufgabe des Heilerziehungspflegers ist es, Menschen mit Behinderung in ihrem Alltag zu begleiten, sie zu fĂśrdern und zu pflegen. „Das Ziel eines Heilerziehungspflegers ist es, die Selbstständigkeit der Menschen zu fĂśrdern. Wir arbeiten darauf hin, dass die Menschen mit Behinderung ihr Leben eigenständig fĂźhren kĂśnnen“, erklärt Dominik und fĂźgt hinzu: „Viele Leute meinen, dass wir mit den Behinderten einfach nur spazieren und Kaffee trinken gehen.

Sie denken, dass es nur um Beschäftigung geht.“ Im berufsbezogenen Unterricht an den HBS werden die Auszubildenden auf ihre spätere Tätigkeit als Heilerziehungspfleger vorbereitet. „Wir lernen, wie Behinderungen entstehen, welche Arten von Behinderungen es gibt, wie man mit behinderten Menschen umgeht und wie man sie in die Gesellschaft integrieren kann“, berichtet Jana. In jedem der drei Ausbildungsjahre absolvieren die SchĂźler ein zehnwĂśchiges Praktikum in Einrichtungen der Behindertenhilfe. Jana hat als Praktikantin in einem Wohnheim der Lebenshilfe gearbeitet. Dort hat sie den Alltag der Heimbewohner begleitet. Sie hat zusammen mit den Bewohnern gekocht, gegessen und eingekauft, sie zu Arzttermi-

nen begleitet und mit ihnen Freizeitaktivitäten geplant. Wichtig bei ihrer Arbeit war die FĂśrderung der Behinderten. „Wir gucken, was die Menschen kĂśnnen, und bauen darauf auf. Es gibt dabei aber keinen Leistungsdruck“, sagt Jana. So hat sie zusammen mit einem Bewohner Kochen geĂźbt. „Wir haben gemeinsam Ăźberlegt, was wir kochen wollen. Da der Bewohner nicht lesen kann, haben wir mit Bildern gearbeitet. Er musste anhand von Bildern die Zutaten selbstständig zusammentragen und anschlieĂ&#x;end zerkleinern“, berichtet die 20-Jährige. „Ein Essen selbst zubereiten zu kĂśnnen, ist fĂźr die Menschen ein Erfolgserlebnis.“ Dominik hat bereits zwei Praktika während seiner Ausbildung gemacht. Im ersten Ausbildungsjahr hat er im Werkstattbereich

Dreijährige Ausbildung zum Heilerziehungspfleger Voraussetzung: Fßr eine Ausbildung zum Heilerziehungspfleger ist ein Hauptschulabschluss entweder mit einer erfolgreich abgeschlossenen Berufsausbildung oder dem erfolgreichen Besuch der zweijährigen Berufsfachschule Pflegeassistenz Voraussetzung. Hauptschulabsolventen kÜnnen auch aufgenommen werden, wenn sie eine mindestens fßnfjährige einschlägige berufliche Tätigkeit nachweisen kÜnnen. Wer einen Sekundarabschluss hat, muss vor Beginn der Ausbildung die einjährige Berufsfachschule Sozialpflege fßr Real-

schulabsolventen besuchen. Bei Absolventen mit Hochschulreife oder voller Fachhochschulreife kĂśnnen Sonderregelungen getroffen werden.

Fachtheorie und -praxis. AbschlĂźsse und Berechtigungen: Die Absolventen erwerben den Abschluss als Heilerziehungspfleger. AuĂ&#x;erdem berechtigt die erfolgreich abgeschlossene Ausbildung zum Studium an Fachhochschulen und Gesamthochschulen. Arbeitsfelder: Heilerziehungspfleger kĂśnnen in Wohnheimen und Werkstätten der Behindertenhilfe, in familienunterstĂźtzenden Diensten, bei ambulanten Pflegediensten, in integrativen Kindergärten oder in Einrichtungen der Kinderund Jugendhilfe arbeiten.

Infos Kosten: Ausbildung und PrĂźfungen sind kostenfrei.

Praktische Ausbildung: In jedem der drei Ausbildungsjahre absolvieren die Schßler ein zehnwÜchiges Praktikum in einer Einrichtung der Behindertenhilfe. Schulische Ausbildung: Neben den allgemeinen Unterrichtsfächern gibt es einen berufsbezogenen Lernbereich mit

der Lebenshilfe gearbeitet. Dort hat er behinderte Menschen bei ihrer handwerklichen Tätigkeit unterstĂźtzt. „Wir haben zusammen KaminanzĂźnder hergestellt. Je nach ihrer Fähigkeit wurden die Behinderten mit in die Arbeit einbezogen“, erzählt Dominik. Sein zweites Praktikum hat er in einem heilpädagogischen Kindergarten absolviert. Dort hat er sich mit verhaltensauffälligen und entwicklungsverzĂśgerten Kindern beschäftigt. „Wir haben im Kindergarten darauf hin gearbeitet, dass die Kinder in eine Regelschule gehen kĂśnnen“, berichtet der Auszubildende. Mit verschiedenen spielerischen Angeboten hat er versucht, die Fähigkeiten der Kinder zu fĂśrdern. „Ich habe zum Beispiel durch einen Bewegungsparcours mit den Kindern den Gleichgewichtssinn trainiert“, erklärt der 20-Jährige. Dominik und Jana wollen nach dem Ende ihrer Ausbildung gerne mit behinderten Erwachsenen arbeiten. „Ich mĂśchte später im Schwer-Mehrfachbehinderten-Bereich tätig sein. Es fasziniert mich, die EntwicklungsschĂźbe bei diesen Menschen zu sehen. Oft sind es nur Kleinigkeiten, die bei anderen selbstverständlich sind, aber ich freue mich Ăźber diese Fortschritte“, sagt Jana. Den Beruf des Heilerziehungspflegers sieht sie als anspruchsvolle Aufgabe an: „Man hat wirklich eine ganz hohe Verantwortung. Man muss aufpassen, dass man nicht einfach Ăźber die behinderten Menschen entscheidet, sondern man muss lernen, die Menschen selbst entscheiden zu lassen.“


15 SZENE

Termine

Sa., 1. 5.

Sa., 15. 5.

Disko: Mega Night, Schüttorf, Index, 22 Uhr Disko: Baustellen-Party, Nordhorn, Abacco, 22 Uhr Disko: Zak Resident Night, Uelsen, Zak, 22 Uhr

Konzert: The Boomtown Rats, Herald couldn’t swim, Schüttorf, Komplex, 20 Uhr Disko: Beach Party Finale, Schüttorf, Index, 22 Uhr Disko: Ü30-Party (ab 25 Jahre), Nordhorn, Abacco, 22 Uhr Disko: Trance with Marco V., Uelsen, Zak, 22 Uhr

Do., 6. 5.

Konzert: Red Hot Chilli Pipers, Nordhorn, Alte Weberei, 20 Uhr

Fr., 7. 5.

Konzert: State Radio, Graf Zwirni, Tomorrow, Lingen, Alter Schlachthof, 20 Uhr Disko: Power Day, Schüttorf, Index, 22 Uhr Disko: Mexikanische Nacht, Uelsen, Zak, 22 Uhr

Sa., 8. 5.

Konzert: 10 Phat Vibes mit Fronrapperkonferenz, Störntybbn, Terence Chill & Lakmann, Galla, Meller und 100 Grad, Nordhorn, Jugendzentrum 19 Uhr Music-Comedy: Carrington/ Brown, Schüttorf, Komplex, 20 Uhr Disko: Hauptsache Index, Schüttorf, Index, 22 Uhr Disko: Neueröffnung nach Renovierung, Nordhorn, Abacco, 22 Uhr Disko: Sneakers Music, Uelsen, Zak, 22 Uhr

Bakkushan

9.5., Lingen

So., 9. 5.

Konzert: Bakkushan, Lingen, Alte r Schlachthof, 20 Uhr

Mi., 12. 5.

Disko: Beach Party, Schüttorf, Inde x, 22 Uhr Disko: Frühbucher Tarif, Uelsen, Zak, 22 Uhr

Do., 20. 5.

Filmclub: Das weiße Band, Schüttorf, Komplex, 20 Uhr

Fr., 21. 5.

Disko: Discotheque & Special Event, Schüttorf, Index, 22 Uhr Disko: Das Gelbe vom Ei, Uelsen, Zak, 22 Uhr

Sa., 22. 5.

Disko: Beach Party Total, Schüttorf , Index, 22 Uhr

Disko: Hauptsache Index, Schüttorf, Index, 22 Uhr Disko: Slam!FM, Nordhorn, Abacco, 22 Uhr Disko: We love the 90’s, Uelsen, Zak, 22 Uhr

Fr., 14. 5.

So., 23. 5.

Do., 13. 5.

Disko: Beach Party Live Night, Schüttorf, Index, 22 Uhr Disko: Geiz bleibt geil, Uelsen, Zak, 22 Uhr

Disko: Hot Summer Night, Schüttorf, Index, 22 Uhr Disko: Back to the Future, Uelsen, Zak, 22 Uhr

Fr., 28. 5.

Disko: Discotheque & Special Event, Schüttorf, Index, 22 Uhr Disko: Zak Konjunktur Party, Uelsen, Zak, 22 Uhr

Sa., 29. 5.

Fest: Drachenfest, Nordhorn, Gelände des Reit- und Fahrclubs am Ootmarsumer Weg, ganztags Disko: Hauptsache Index, Schüttorf, Index, 22 Uhr Disko: Summer Spuma Splash, Nordhorn, Abacco, 22 Uhr Disko: Ladies Night, Uelsen, Zak, 22 Uhr

So., 30. 5.

Fest: Drachenfest, Nordhorn, Gelände des Reit- und Fahrclubs am Ootmarsumer Weg, ganztags

State Radio 7.5., Lingen

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Kartenvorverkauf Georgies LP- + CD-Laden, NOH


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iPhone ab sofort bei mobilcom-debitel in Nordhorn erhältlich Nordhorn, 29. April 2010 — Ab sofort ist das iPhone beim mobilcom-debitel Shop Nordhorn in Zur Bleiche 2 erhältlich. Das iPhone 3GS und 3G gibt es dort exklusiv im Telekom Mobilfunknetz. Mit einem eigens sehr prominent gestalteten Bereich präsentiert der Shop die neue Prämiumhardware jetzt seinen Kunden. „Wir freuen uns sehr, dass wir unseren Kunden jetzt auch das iPhone anbieten können", sagt Shopleiter Peter Schellhase. „Verbunden mit unserem hervorragenden Service folgen wir damit unserem Grundsatz, dem Kunden die beste Auswahl bei kompetenter Beratung anbieten zu können." Das iPhone 3GS ist das bisher schnellste und leistungsstärkste

iPhone, ausgestattet mit unglaublichen neuen Funktionen mit verbesserter Geschwindigkeit und Leistung. Es ist bis zu zweimal schneller als das iPhone 3G, besitzt einen leistungsfähigeren Akku, eine hochauflösende 3-Megapixel-Kamera mit Autofokus und verfügt über einfach zu bedienende Funktionen für Videoaufnahmen und Sprachsteuerung. Der revolutionäre App Store bietet Zugang zu über 150.000 Applikationen, die von Spielen über soziale Netzwerke, Finanzplanung bis Gesundheitsmanagement reichen und generierte damit bis dato über drei Milliarden Downloads. Das iPhone ist heute in über 80 Ländern weltweit erhältlich. Das iPhone gibt es bei mobilcom-debitel exklusiv im Telekom Mobilfunknetz bereits ab

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