KOPFSALAT Wie geht's eigentlich..?
2017 in Berlin: Song Lee und sein langjähriger Mentor Josef Eder.
Wie geht's eigentlich..? SONG R. LEE gen Koreaners und förderte es behutsam,
„Ihn müsst ihr im Blick behalten“, sagte uns vor gut zwölf Jahren Josef Eder, damals Küchendirektor im Berliner Grand Hyatt über seinen besten Koch-Azubi, „aus dem Jungen wird mal was.“ Der Junge, Song Lee, war als Zehnjähriger 1988 mit seiner Familie aus Seoul nach Berlin gekommen, hatte schnell die deutsche Sprache gelernt, die Grundschule und das Gymnasium absolviert, die Abiturprüfungen bestanden und 2006 eine Lehrstelle in seinem Traumberuf ergattert. „Dass ich im Hyatt genommen wurde und dort unter Josef Eders Fittiche kam, das war wie eine Fügung“, weiß Song Lee heute. Eder erkannte das Talent des jun-
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GARÇON
KINDHEIT UND SCHULE Geboren am 23. Mai 1978 in Seoul 1988 Übersiedlung mit Familie nach Deutschland Abitur in Berlin
machte ihn bereits nach dem ersten Com-
AUSBILDUNG Kochlehre im Grand Hyatt Hotel Berlin
des Restaurants Mesa und riet ihm 2014
BERUFLICHE STATIONEN Mesa, Grand Hyatt (Commis de Cuisine) MS Europa 1 (Guest Sushi Chef) Tizian Lounge, Grand Hyatt (Souschef) Tizian Lounge & Mesa, Grand Hyatt (Chef de Cuisine) Dae Mon, Berlin (Chef de Cuisine) Sticks‘n‘ Sushi, Berlin (Head Chef) HEUTE TÄTIG Chef de Cuisine Nikkei Nine Fairmont Hotel Vier Jahreszeiten, Hamburg 15 Punkte Gault & Millau
mis-Jahr 2010 zum Sous Chef und 2011 zum Chef de cuisine der Tizian Lounge und sogar zum Wechsel ins noble Dae Mon am Monbijouplatz. Dort schaffte es Song Lee mit seiner Interpretation zeitgenössischer koreanischer Küche sogar auf die Liste der mit Lob nicht eben freigebigen Berliner Starkritikergilde. Song Lee bedankte sich artig für so viel Ehre – und zog weiter. 2016 wurde er Küchenchef im Berliner Restaurant Sticks'n'Sushi, 2019 im Nikkei Nine in Hamburg.