Rausch und Risiko von Dani Winter

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01.inhalt.drogen.-1ZEILE!!

06.08.2003

13:36 Uhr

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166 Mit Drogen richtig umgehen

Prävention in der Familie Der Familie kommt in der schweizerischen Drogenprävention eine wichtige Rolle zu: Eine Prävention, die am Alltag anknüpft, muss daheim beginnen, denn die Eltern sind die wichtigsten Bezugspersonen von Kindern und Jugendlichen. Sie sind es schliesslich, die die Erziehungsarbeit leisten. Doch wie können Mütter und Väter einen Boden legen, der ihrem Kind so viel Stabilität bietet, dass es einen vernünftigen Umgang mit Drogen pflegen kann, ohne einer Sucht zu verfallen?

So stärken Sie Ihr Kind

Drogenprävention beginnt bei den grossen kleinen Dingen des Familienalltags – in der Art und Weise, wie Sie miteinander umgehen, wie Sie miteinander reden, wie Sie miteinander Konflikte angehen. Deshalb: Nehmen Sie sich Zeit! Obwohl man bekanntlich heutzutage besonders wenig davon hat: Zeit ist wichtig! Das gelangweilte Kind vor den Fernseher zu setzen oder ihm den Gameboy in die Hand zu drücken, ist das Gegenteil von Suchtprophylaxe. Nehmen Sie sich Zeit für Aktivitäten und Gespräche. Hören Sie zu, fragen Sie nach, lassen Sie sich auf die Sorgen und Nöte Ihres Kindes ein. Lernen Sie zu geniessen! Nehmen Sie sich Zeit, Dinge eingehend zu betrachten und ihre Schönheit zu würdigen. Kosten Sie schöne Momente aus, im Wissen, dass sie einmalig sein können. Teilen Sie sich mit! Versuchen Sie in der Familie so miteinander zu kommunizieren, dass allen Standpunkten Gehör geschenkt wird. Teilen Sie Ihre Gefühle mit und zeigen Sie Interesse an der Befindlichkeit anderer Familienmitglieder. Tragen Sie Konflikte offen aus! Versuchen Sie, Spannungen und miese Stimmungen auch einmal auszuhalten. Machen Sie es innerhalb der Familie publik, wenn es Ihnen nicht gut geht. Kinder sind aufmerksame Beobachter, auch wenn es um Ihre Strategien geht, mit Problemen umzugehen. Die Eltern sind die wichtigsten Vorbilder, auch wenn die Kleinen einen das meist nicht spüren lassen. Lassen Sie Kritik zu! Kritik muss erlaubt sein, auch wenn sie scheinbar an Ihrer Autorität rüttelt. Wer seinen Ärger hinunterschluckt und Pro-


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