Financial Women View Nr. 2

Page 1

financial Ausgabe 2

women View

EINE BEILAGE VON FRAUENBLICK

Mit Lust und Laune ins Vermögen

„Man braucht nichts im Leben zu fürchten, man muss nur alles verstehen.”

Angst isst Erträge auf!

Marie Curie

Nie zuvor lag so viel Geld am Seitenrand des Marktes: 2.000.000.000.000 Euro liegen

Erbschaftssteuer Teure Unkenntnis Unverheirateter Nicht verheiratete Paare werden bei der Erbschaftssteuer behandelt wie Fremde. Insbesondere bei gemeinsamem Immobilienbesitz kann dies zu einem ganz bösen Erwachen führen, denn der überlebende Partner hat nur einen Freibetrag i.H.v. 20.000 Euro. Deshalb ist hier dringend eine Risikolebensversicherung zu empfehlen, die – bei geschickter Vertragsgestaltung – dem Partner einkommen- und erbschaftssteuerfrei ausgezahlt wird. Auch ohne Immobilienbesitz sollten sich gerade unverheiratete Paare über die legale Optimierung der Erbschaftssteuer informieren. Die wenigsten wissen leider, dass dies vor allem mit den (oftmals schlecht geredeten) Lebens- und Rentenversicherungen gut zu lösen ist. An dieser Stelle sollten Steuer-, Rechts- und Finanzberatung Hand in Hand gehen. Nur so lässt sich ein böses Erwachen vermeiden!

hierzulande auf Sparbüchern, Tages- und Festgeldkonten. Und dies, obwohl jeder weiß, dass wir dort schon seit drei Jahren negative Realrenditen haben – denn die Inflation ist höher als die Verzinsung. Warum verleihen die Deutschen so viel Geld zu derart schlechten Konditionen? Aus Angst, woanders Geld zu verlieren. Und aus dem naiven Glauben heraus, der Einlagesicherungsfonds könne in beliebiger Menge die Ausfälle notleidender Banken abfedern. Mitten in der größten Bankenkrise aller Zeiten, als sich die Institute mangels Vertrauen untereinander selbst kein Geld mehr geliehen haben, verkauften deutsche Anleger alles, was nach Aktie roch, und trugen die Erlöse zur Bank – geködert mit vier Prozent Zinsen. Und während die Zinsen von Jahr zu Jahr dahinschmolzen, stellten die Aktienmärkte unter Beweis, was sie seit vier Jahrhunderten tun: In der tiefsten Krise besinnen sie sich darauf, dass nichts bleibt wie es ist. Der Optimismus kehrte zurück und bescherte den Aktionären fette Renditen. Für die meisten deutschen Anleger gelten Aktien immer noch als „Zockerpapiere“. Auch unsere selbsternannten Verbraucherschützer schüren fröhlich die Angst vor Aktien und -fonds. Dabei sind sie nichts anderes als Beteiligungen an Unternehmen – also Substanzwerte. Allein die Dividenden der deutschen Aktien liegen im Schnitt bei über 3 Prozent – von den Kursgewinnen ganz zu schweigen. Weiter auf Seite 2


Altersvorsorge Fortsetzung von Seite 1

Damit wir uns nicht falsch verstehen: Geld, das kurzfristig gebraucht wird, gehört niemals in Aktien oder Aktienfonds! Denn zwischendurch geht es immer mal wieder bergab. Aber genauso wenig gehört Geld, das meine Altersvorsorge in 20 Jahren oder später darstellen soll, auf mickrig verzinste Bankeinlagen oder Staatsanleihen. Denn langfristig sind die Erträge aus Aktien immer überlegen. Angst vor Aktien müssten wir haben, wenn die Märkte in den letzten dreizehn Jahren nicht zweimal so scharf korrigiert hätten. Stellen Sie sich vor, die Euphorie aus den späten Neunzigerjahren hätte bis heute angehalten! Wir hätten eine dramatische Überbewertung sämtlicher Aktien und damit die beste Voraussetzung für einen grauenhaften

Zeit, umzudenken

Crash. Angst aber hätte kaum noch jemand. Der Kunst besteht darin, den Anlagecocktail auf den jeweiligen Anlagehorizont abzustimmen. (sk)

Man könnte in nostalgisches Schwärmen verfallen, wenn man an die Zeiten zurückdenkt, in denen wir uns bei Zinsen von 9 Prozent sicher gefühlt haben. Selbst bei einer Preissteigerungs-

„Der einzige Mist, auf dem nichts wächst, ist der Pessimist.”

rate von 5 Prozent pro Jahr, blieben uns real –

Theodor Heuss

zumindest vor Steuern – noch 4 Prozent Wertsteigerung übrig. Aus und vorbei. Seit drei Jahren sind wir wieder mit negativen Realzinsen konfrontiert. Selbst bei einer Inflationsrate von nur 1 Prozent schmilzt die Kaufkraft bei diesen historischen Niedrigzinsen stetig

Immobilienfonds – „Gerade jetzt?!“

dahin. In Fachkreisen spricht man von „Finanz-

Nicht viel Gutes war über diese Anlagekategorie zu hören in den letzten

repression“ oder schleichender Enteignung der

Jahren. Also „Finger weg“? Nach 50 Jahren stetiger Erträge ohne nen-

Bürger.

nenswerte Schwankungen kamen nach der Pleite von Lehman Brothers selbst diese - an sich äußerst konservativen - Fonds in Schwierigkeiten.

Sind wir dieser Enteignung aber hilflos ausgelie-

Nicht etwa, weil sie schlecht gemanagt wurden, sondern weil die Angst

fert? Keineswegs!

zuvieler Anleger so groß war, dass sie in Scharen (Lemminge) aus den

Wer sich noch nie mit Alternativen zu festver-

Fonds aussteigen wollten. Den Anbietern blieb keine andere Wahl als

zinslichen Papieren auseinandergesetzt hat, für

die Fonds zu schließen, die Immobilien sukzessive zu verkaufen und an

den wird es jetzt höchste Zeit.

die Anleger auszuzahlen.

Denn während die einen um fallende Zinser-

Der Gesetzgeber hat mittlerweile ein umfangreiches Maßnahmenpaket

träge trauern, erfreuen sich die anderen über

verabschiedet, das erheblich zur Stabilität – und damit auch Attraktivi-

steigende Aktienkurse und Dividenden. Nicht

tät - der offenen Immobilienfonds beitragen sollte.

jammern, umdenken!

Ein guter Immobilienfonds ist gerade in der aktuellen Niedrigzinsphase

Über Anregungen und Kritik freuen wir uns! Herzlich,

eine vermutlich gute Alternative für eher risikoscheue Anleger bzw. für einen mittelfristigen Anlagehorizont. „Gebranntes Kind scheut das Feuer“, sagt der Volksmund. Reflektierte

Susanne Kazemieh

Menschen aber scheuen das Feuer nicht, sondern lernen, zukünftig anders mit dem Feuer umzugehen. Dies gilt gleichermaßen auch für den

FrauenFinanzGruppe Susanne Kazemieh

Wertvoll gestalten – nachhaltig handeln

info@frauenfinanzgruppe.de | www.frauenfinanzgruppe.de

Dafür steht die FrauenFinanzGruppe seit 1989.

Umgang mit Immobilien- und Aktienfonds. (sk)


Altersvorsorge für Kreative Künstler und Publizisten haben meist kein Geld zu verschenken Julia (34) ist selbstständige Stylistin, nicht verheiratet und Mutter einer dreijährigen Tochter. Sie ist über die Künstlersozialkasse (KSK) versichert. Ihre Einkünfte betragen etwa 45.000 Euro im Jahr. Sie hat eine Erbschaft in Höhe von 30.000 Euro gemacht und kann aus laufenden Einnahmen monatlich 200 Euro zur Seite legen. Sie fragt, wie

Was viele nicht wissen: Riesterzulagen gibt es nicht nur für Ange-

sie ihr Geld nun vernünftig fürs Alter anlegen kann.

stellte, sondern für alle, die Pflichtbeiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung zahlen – dazu gehören auch die Beiträge zur KSK! Julia bekäme also für sich selbst 154 Euro und für ihre Tochter 300 Euro jährliche Zulage, unter der Voraussetzung, dass sie selbst 112 Euro monatlich einzahlt. Darüber hinaus kann sie die Eigenbeiträge von der Steuer absetzen, was zu einer jährlichen Ersparnis von etwa 200 Euro führt.

60000

Die staatliche Förderquote beläuft sich somit insgesamt bei ihr auf

50000

36 Prozent.

40000 30000

Von den 200 Euro hat sie jetzt noch ca. 100 Euro übrig (wenn wir die

20000

Steuerersparnis berücksichtigen). Mit einem Aktienfonds-Sparplan

10000 0

hat sie bei größtmöglicher Flexibilität eine attraktive Renditechance, die sie aufgrund ihres jungen Alters unbedingt nutzen sollte. Da Julia außer ihrer Erbschaft keinerlei Erspartes hat, sollte sie eine Rücklage i.H.v. 10.000 Euro auf Tagesgeld o. ä. belassen. 10.000 Euro könnte sie in einen offenen Immobilienfonds investieren, 10.000 Euro in einen international anlegenden Aktienfonds. (sk)

Einladung zum Informationsabend Offene Immobilienfonds – welche sinnvollen Möglichkeiten gibt es und welche Fristen gibt es zu beachten? Am 15. April um 19 Uhr laden wir Sie herzlich ein, mit uns über diese Anlageform zu sprechen. Als Fachreferent steht uns Detlef Schumacher, Geschäftsführer der SCP INVESTMENT DEUTSCHLAND GmbH zur Verfügung, der in den Vorjahren auch Geschäftsführung und Management des offenen Immobilienfonds Semper Real Estate verantwortete. Ort: Grindelallee 176, FrauenFinanzGruppe Anmeldungen erbitten wir unter info@frauenfinanzgruppe.de oder telefonisch unter 040 / 41 42 66 67. Wir freuen uns auf Sie!


Märchenstunde Lange Winterabende waren schon immer Gelegenheiten, Märchen

doch gelingt, ist für Anleger viel entscheidender, welche Ziele mit ei-

vorzutragen oder anzuhören. Zu den bekannten Märchen von Ander-

ner aktiven oder passiven Anlageform verbunden werden, welchen

sen, den Brüdern Grimm, Janosch und anderen gesellen sich auf den

Kenntnisstand sie mitbringen und welche Entscheidungen sie selbst

Wirtschaftsseiten der Tages- und Wochenpresse immer wieder auch

zu treffen bereit sind. Mit der Wahl aktiv gemanagter Fonds und im

Finanzmärchen.

Bewusstsein, dass nur ein Teil dieser Fonds sich nach Kosten besser entwickelt als sein Vergleichsindex, delegieren Anleger die Entschei-

„Kaufen-und-Liegenlassen ist passé.“

dung über Titelauswahl, -gewichtung und Kauf- bzw. Verkaufszeit-

Es war einmal eine Zeit, in der galt das Prinzip „Kaufen-und-Liegen-

punkt bewusst an Dritte, an erfahrene und erfolgreiche Fondsmana-

lassen“ als seriöse Anlagestrategie. Seit 2008 wird sie in den Medien

ger. Diese zu finden ist Aufgabe ihrer Berater.

immer wieder als Märchen dargestellt. Warum eigentlich? An den Grundlagen unserer Wirtschaftsordnung hat sich nichts geändert,

„Riesterverträge sind extrem teuer …

Konjunkturzyklen gibt es immer wieder. Gerade die Entwicklung seit

… die Gebühren fressen die staatlichen Zulagen auf“. Manches Riester-

2008 hat deutlich gemacht, dass die Strategie weiterhin erfolgreich

Angebot ist in der Tat sehr teuer. Aber erstens gibt es auch sehr gute

ist. Übrigens: Vernünftiges antizyklisches Investieren ist kein Wider-

und günstige Angebote, und zweitens verschweigen diese edlen

spruch zu „buy-and-hold“. Es definiert nur eventuell geeignetere Ein-

Schreiberlinge, dass viele Zulagenberechtigte die Beiträge auch noch

stiegszeitpunkte.

von der Steuer absetzen können. Das billigste Angebot ist übrigens genauso wenig zu favorisieren wie die billigsten Schuhe!

„Investmentfonds sind teurer als Aktien.“ Klar, auf den ersten Blick ist diese Aussage zutreffend, schließlich gibt es bei Aktien keinen Ausgabeaufschlag und keine Managementgebühr. Aber sie lässt einige Faktoren völlig außer Acht: Aufwand für die Informationsbeschaffung, Verwahrung und vor allem Risikostreuung. Wer auf die breite Streuung verzichtet, erhöht schlicht und einfach sein Risiko. In der Fondsbranche ist es wie so oft im richtigen Leben: Bei der Massenware sollte man auf den Preis achten, bei den exklusiveren Produkten auf die Qualität.

„Fondsmanager sind ihr Geld nicht wert, da sie ihren Vergleichsindex nicht schlagen.“ Abgesehen davon, dass dies je nach Anlageklasse knapp einem Drittel der Fondsmanager

Petra Dalhoff

EINE BEILAGE VON FRAUENBLICK


Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.