Special Innovative Fassadentechnik 1/2021

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2021 Ernst & Sohn Special Ausgabe 1 April 2021 A 61029

Innovative Fassadentechnik

– Fassadenwerkstoffe Keramik/Klinker/Ziegel, Metall, Glas, Holz und Beton – Befestigungstechnik – Wärmedämmung/Verbundelemente – Vorgehängte Hinterlüftete Fassade


Bernhard Weller/ Silke Tasche

Glasbau 2021

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das Buch umfasst alle wesentlichen aktuellen Entwicklungen auf dem Gebiet des konstruktiven Glasbaus und der Fassadentechnik mit aktuellen Beispielen ausgeführter Bauwerke Autoren sind führend in Forschung und Praxis

Der konstruktive Glasbau ist einer der dynamischsten Bereiche des Ingenieurbaus. Namhafte Autoren beschreiben in diesem jährlich erscheinenden Buch den aktuellen Wissensstand in Theorie und Praxis.

Glasbau 2021 Bauten und Projekte Bemessung und Konstruktion Forschung und Entwicklung Bauprodukte und Bauarten

2021 · 432 Seiten · 284 Abbildungen · 33 Tabellen Softcover ISBN 978-3-433-03327-2

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Editorial

Jede Fassade ist anders

Durch die Fassade wird Architektur im öffentlichen Raum wirksam und erfahrbar. Ihre Ausdruckskraft, die Angemessenheit ihrer Dimension und die Wirksamkeit ihrer Adaption unterliegen dabei ästhetischen Kriterien wie Proportion und Flächengliederung. Die Gestaltung wird durch die Beziehung und Zuordnung der Einzelteile untereinander und ihr Verhältnis zur Gesamtform bestimmt. Ebenso haben Materialwahl und Oberflächenbeschaffenheit von Bauteilen und -elementen, deren Textur und Farbigkeit, für das Erscheinungsbild von Gebäuden große Bedeutung. Innovative Fassadenlösungen in einem übergeordneten architektonischen Gesamtkonzept können deshalb nur im Zusammenspiel und in Wechselbeziehung von technischer Kompetenz und kreativ kontrolliertem Entwurfs- bzw. Gestaltungsprozess entstehen. Dafür spricht auch die Tatsache, dass Fassaden heute durch technische Komponenten in einem vernetzten elektronischen System in die Lage versetzt werden sollen, auf veränderliche Umwelteinflüsse flexibel und möglichst selbsttätig zu reagieren, um behagliche Innenraumkondi­ tionen zu gewährleisten. Hier liegen in Leichtbauwerkstoffen, neuen textilen Verbundbauweisen, nachwachsenden Rohstoffen und biobasierten Kunststoffen besonders zukunftsträchtige Potenziale. Aber auch Closed Cavitiy Fassaden und weiterentwickelte Glasmaterialien beflügeln die Entwicklung. Damit hat sich der Komplexitätsgrad der Konstruk­ tionen immens gesteigert. Dies wirkt sich sowohl auf deren Herstellung als auch auf den Bauablauf aus. Fassaden können nun nicht mehr als lineare Addition von Elementen und Komponenten konzipiert werden, sondern müssen integral in enger Abstimmung mit den anderen Subsystemen geplant und gebaut werden, mit dem Ziel, ein Höchstmaß an Synergieeffekten zu nutzen. Voraussetzung für diesen Prozess sind stetige Weiterbildung, Erfahrungsaustausch mit Planer-Kollegen, Kontakte zur Industrie, zu Bauherren, Generalunternehmern, Verbänden und Instituten. Daraus ergeben sich planerische Strategien zur Optimierung von Fassaden hinsichtlich Behaglichkeit im In-

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nenraum und Energieverbrauch, Anwendungstechniken neuer Materialien und Oberflächen, Aktivierung der Gebäudehülle als Wärmelieferant und Stromgenerator sowie hinsichtlich adaptiver Hüllkonstruktionen und Fassadenbegrünung. In diesem Zusammenhang werden künftig in einem viel stärkeren Maße Aspekte der Ressourceneffizienz bei der Materialauswahl eine Rolle spielen. An Bedeutung gewinnen werden bei der Lebenszyklus- und Wirtschaftlichkeitsbeurteilung von Gebäuden die Nutzung von Reststoffen und die Wiederverwertung von Rückbaumaterialien ebenso wie einfache, energiearme Herstellungsprozesse. Einige Beispiele stellen wir Ihnen in diesem Heft vor. Fassadentechnik ist ein übergreifendes Thema für Fenster- und Gebäudehüllkonstruktionen, das sowohl Materialien wie Metall, Kunststoff, Holz, Verbundwerkstoffe und Befestigungsmittel berücksichtigen muss. Jede Fassade ist anders, erfordert andere Materialien, Konstruktionen und Bauteile. Um architektonische Kreativität technisch umzusetzen, werden sowohl an die Planung als auch an die Logistik, die Kalkulation und das Projektmanagement hohe Ansprüche gestellt. Neben den Fähigkeiten, Projekte vom Entwurf bis zur Fertigstellung zu planen und durchzuführen, sind heute auch kaufmännische Kenntnisse erforderlich. Wie innovative Architektur eine Symbiose mit intelligenter Fassadenplanung eingehen kann, zeigen wir Ihnen an Beispielen in diesem Sonderheft. Viel Freude und Informationsgewinn beim Lesen wünscht Ihnen

Iris Kopf Redaktion Specials

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Inhalt

Das SPEECH building, benannt nach dem gleichnamigen Architekturbüro SPEECH Architectural Office, steht im Zentrum der Moskauer „Garden Quarters“, einem alten Industrieareal, auf dem 40 exklusive Wohn- und Geschäftsgebäude entstehen. Im Quartier-Masterplan von Sergey Skuratov sind Klinker als Werkstoff für die Fassade festgelegt. Die Sortierung „Gent Garden Quarters“ von Hagemeister schmückt einen Großteil der Gebäude. Abwechslungsreiche rot-braune Erdtöne mit starkem Kohlebrand und einer rauen Textur bilden einen kraftvollen Kontrast zum Naturstein und Glas. „Die Verwendung dieses lebendigen Steins stellt eine Verbindung zwischen dem aktuellen baulichen Geschehen und der historischen Tradition her, ohne dabei eine nostalgische Architektursprache anklingen zu lassen“, so ­Architekt Sergei Tchoban (s. Beitrag S. 6–7, Foto: Daniel Annenkov)

Special 2021 Innovative Fassadentechnik 1

EDITORIAL  3

Iris Kopf Jede Fassade ist anders

ZUM TITEL  6 Fassadenansicht mit Faltenwurf: ausdrucksstarker Wohnkomplex komplettiert die Moskauer „Garden Quarters“

BEFESTIGUNGSTECHNIK  8

Ästhetische Fassaden nachhaltig bekleiden

9 Neue allgemeine Bauartgenehmigung für die Montage in Mauerwerk unter Brandbeanspruchung

FASSADENWERKSTOFF KERAMIK/KLINKER/ZIEGEL De Zwarte Hond 11 GELUNGENER MATERIALMIX KLINKER UND METALL AN DER FASSADE DES ­ZUIDPLEIN-THEATERS IN ROTTERDAM 14

Abstrakte Bücher aus Keramik an Dornbirner Stadtbibliothek

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Keramischer Maßanzug für den Fritz Tower in Berlin

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FASSADE VERMITTELT ZWISCHEN ­MODERNE UND TRADITION BÜRONEUBAU PHOENIXWERK IN DORTMUND-HÖRDE

FASSADENWERKSTOFF METALL 21

Büro- und Hotelhochhaus NEO in München: Fassade mit dreidimensionalen Blechen

22 Moderner Raum für Zeitgeschichte: Fultura-Rinnen entwässern Ludwig Erhard Zentrum

Ernst & Sohn Special 2021 Innovative Fassadentechnik 1 A61029 Ernst & Sohn Verlag für Architektur und technische Wissenschaften GmbH & Co. KG Rotherstraße 21 D-10245 Berlin Telefon: (030) 4 70 31-200 Fax: (030) 4 70 31-270 info@ernst-und-sohn.de www.ernst-und-sohn.de

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Filigrane Finesse – Bürogebäude mit Fassade aus Bekleidungsprofilen

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KLARE FASSADENLINIEN ERWEITERTER BETRIEBSSTANDORT FÜR DIE TÜV NORD AG

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Europäische Fachmesse für Fassadengestaltung und Raumdesign

FASSADENWERKSTOFF GLAS 28

GLÄSERNE CITY OHNE LÄRM GENEIGTE UND GEBOGENE CLOSED CAVITY ­FASSADEN AM CIRCLE IN ZÜRICH

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Flachglas MarkenKreis Die Fassade als Teil des Energiekonzepts

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Neue Broschüre „Gestaltung – VHF on Top“

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Parnas Tower mit Warmer Kante: nachhaltige Glasarchitektur im Wahrzeichen von Seoul

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FVHF-Leitlinie zur Qualität und Beurteilung von Vorgehängten Hinterlüfteten Fassaden

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DIN EN 13830:2020-11 für Vorhangfassaden – überarbeitet, aber nicht harmonisiert

FASSADENWERKSTOFF HOLZ 39

ARGE Scharabi I Raupach GEBÄUDEHÜLLE FÜR WALDEN 48 6-GESCHOSSIGES BAUGEMEINSCHAFTSPROJEKT IN HOLZBAUWEISE

Atmungsaktive Fassadenrinne

Stabile Air

Entwässerungssysteme von Brink

FASSADENWERKSTOFF BETON 42

Betonfassade in Weltraumschwarz

WÄRMEDÄMMUNG/VERBUNDELEMENTE 43

Brandriegel-Rechner: mit nur zwei Angaben zur richtigen Größe

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Dr. Joachim Mohr Neubau eines Verwaltungsgebäudes mit Verbundelementen: Fassade im Corporate Design

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Mit neuem Produkt zu neuen Zukunftstrends: Lösung für vorgefertigte Modulbauten

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Transluzente Wärmedämmung für die Westarkaden in Heidelberg

Ideal für Holz n e d a s s fa

VORGEHÄNGTE HINTERLÜFTETE FASSADEN 48

Ronald Winterfeld Wirtschaftlich planen und langfristig denken: über den Umgang mit Ressourcen

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Impressum

Maßgefertig te Lösung en

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Zum Titel

Fassadenansicht mit Faltenwurf: ausdrucksstarker Wohnkomplex komplettiert die Moskauer „Garden Quarters“

Bild 1.  Mit dem SPEECH building, entworfen vom Projektteam Tchoban, Kuznetsov, Chlenov des Büros SPEECH Architectural Office, sind die Moskauer „Garden Quarters“ um eine Landmarke reicher

Die Moskauer „Garden Quarters“ sind um eine Landmarke reicher: Das SPEECH building, benannt nach dem gleichnamigen Architekturbüro SPEECH Architectural Office, zieht mit seiner skulpturalen, gefalteten Fassade die Blicke auf sich. Dem vor­ gegebenen Designcode für das neue Quartier auf einem alten Fabrikareal entsprechend, setzten die Architekten auf das Material Klinker, um eine Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart herzustellen. Auch bei diesem Objekt fand die eigens für das Großprojekt entwickelte Sortierung „Gent Garden Quarters“ aus dem Hause Hagemeister Anwendung. Dank ihr fügt sich das Gebäude trotz der expressiven Formensprache harmonisch ins Gesamtbild ein. Die „Garden Quarters“ erstrecken sich im Zentrum der russischen Hauptstadt auf 14 ha Fläche. Wo einst ein großes Fabrikgelände war, werden 40 exklusive Wohn- und Geschäftsgebäude, umgeben von öffentlichen Grünflächen mit hoher Aufenthaltsqualität, ein städtebauliches wie architektonisches Exempel statuieren, das seinesgleichen sucht. Mit dem SPEECH building, entworfen von Sergei Tchoban, Sergey Kuznetsov und Igor Chlenov vom Moskauer Büro SPEECH, ist das Quartier diesem Ziel wieder ein Stück nähergekommen. Der 13-stöckige Wohnkomplex mit Raum für Dienstleister im Erdgeschoss schließt den großzügigen Hofraum des nördlichen zweiten Bauabschnitts nach Osten ab.

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Gebäudehülle mit skulpturaler Wirkung Das von Westen und von Osten einfallende Sonnenlicht inspirierte den Entwurf der Architekten. Sie schufen eine tiefgliedrige, gefaltete Gebäudehülle, an der das Wechselspiel des Lichts Details und Strukturen herausarbeitet. „Die größte Herausforderung war es, sich mit dem Haus in die Kette der anspruchsvollen Fassaden der Garden Quar-

Bild 2.  Die skulpturale, gefaltete Fassade des 13-stöckigen Wohngebäudes wurde gemäß des Masterplans für das Quartier mit Klinker gestaltet

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Zum Titel

ters einzureihen und gleichzeitig etwas Besonderes zu schaffen“, sagt Projektarchitekt Sergei Tchoban. Gelungen ist dies letztlich durch eine Verknüpfung der Formensprache mit dem Baustoff Klinker, der im Quartier-Masterplan von Sergey Skuratov festgelegt ist. „Ich liebe Klinker generell, da er als Material eine charakterstarke Feingliedrigkeit hat und ein außergewöhnliches Changieren der Fassadenoberfläche ermöglicht“, ergänzt Sergei Tchoban. „Von

Bild 5.  Die Hagemeister-Sortierung zeichnet sich durch abwechslungsreiche rotbraune Erdtöne und einen starken Kohlebrand aus, belebt das Fassadenbild und steht in einem kraftvollen Kontrast zum Metall und Glas, die ebenfalls an der Gebäudehülle Verwendung fanden (Fotos: Daniel Annenkov)

daher kam es uns sehr entgegen, dass er im Design-Code sowieso vorgeschrieben war.“

Moderne Interpretation eines traditionellen Themas Bild 3.  Das Material Klinker stellt eine Verbindung zwischen der modernen Architektur und der Tradition des Geländes her, auf dem vorher eine Backsteinfabrik stand

Sergey Skuratov war es auch, der in Anlehnung an ein Gebäude des berühmten russischen Baumeisters Roman Klein auf dem ehemaligen Industrieareal gemeinsam mit dem ihm eng verbundenen Klinkerwerk Hagemeister einen ­eigenen Objektbrand für die „Garden Quarters“ entwickelte. Die Sortierung „Gent Garden Quarters“ schmückt einen Großteil der Neubauten und auch das SPEECH building. Abwechslungsreiche rot-braune Erdtöne mit starkem Kohle­brand und einer rauen Textur bilden einen kraftvollen Kontrast zum Naturstein und Glas, die ebenfalls im Bebauungsplan zu finden sind. „Die Verwendung dieses lebendigen Steins stellt eine Verbindung zwischen dem aktuellen baulichen Geschehen und der historischen Tradition her, ohne dabei eine nostalgische Architektursprache anklingen zu lassen“, so Sergei Tchoban. „Hagemeister steht für höchste handwerkliche Qualität. Mit dem Klinker ist es uns gelungen, das Material mit der explizit für dieses Gebäude gefundenen, skulpturalen Form zu einen.“ – Das Projekt zählte zum Favoritenkreis auf der Shortlist des FritzHöger-Preises 2020.

Bautafel ■   Architektur: SPEECH Architectural Office, Moskau ■   Projektarchitekt: Sergei Tchoban, Sergey Kuznetsov, Igor Chlenov ■   Masterplan „Garden Quarters“: Sergey Skuratov Architects, Moskau ■   Klinker: Objektsortierung „Gent Garden Quarters“, Format: WF (210 mm × 100 mm × 52 mm)

Weitere Informationen:

Bild 4.  Die Projektsortierung „Gent Garden Quarters“ von Hagemeister schmückt ­neben dem SPEECH building einen Großteil der Neubauten auf dem Areal

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Hagemeister GmbH & Co. KG Klinkerwerk Buxtrup 3, 48301 Nottuln Tel. (02502) 804-0, Fax (02502) 79 90 info@hagemeister.de, www.hagemeister.de

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Befestigungstechnik

Ästhetische Fassaden nachhaltig bekleiden EJOT revolutioniert mit dem neuen Unterkonstruktionssystem ­CROSSFIX® den hinterlüfteten Fassadenbau. Die CROSSFIX® Konsole aus Edelstahl trägt neben den Anforderungen an die Umsetzung ästhetischer Fassaden auch den stetig wachsenden ökologischen und ökonomischen Anforderungen wie Energieeinsparung und Klimaschutz Rechnung. Als Spezialist für Befestigungslösungen ist EJOT schon lange ein etablierter Partner für Anwendungen in der Gebäudehülle und im Gebäudeinneren. Dank jahrzehntelanger Erfahrung konnte EJOT jetzt ein innovatives Unterkonstruktionssystem für die vorgehängte hinterlüftete Fassade (VHF) entwickeln. CROSSFIX® ist das Ergebnis internationaler Zusammenarbeit innerhalb der EJOT Gruppe mit Beteiligung renommierter Universitäten und Institute. Die Entwicklungsingenieure wollten nicht nur einzelne Fassadenkomponenten, sondern eine systemübergreifende Komplettlösung erarbeiten. Mit CROSSFIX® bedient EJOT diesen Systemgedanken: Von der Verankerung der Unterkonstruktion bis hin zur Befestigung der Fassadenbekleidung werden aktuelle und zukünftige Anforderungen in dieser nachhaltigen Bauweise komplett erfüllt.

Bild 2. CROSSFIX® ist eine universelle Konsole sowohl für die vertikale als auch für die horizontale Montage

Das flexible Unterkonstruktionssystem CROSSFIX® Im Gegensatz zu anderen marktüblichen Lösungen kann das CROSSFIX® System sowohl für die horizontale als auch für die vertikale Montage der Tragprofile verwendet werden. Festpunkte und Gleitpunkte können ebenfalls mit identischen Konsolen realisiert werden. So bietet CROSSFIX® maximale Flexibilität und spart kostbare Zeit. Der Einsatz von Edelstahl in der Unterkonstruktion bietet wesentliche Vorteile gegenüber Lösungen aus Aluminium: Die hohe Festigkeit von Edelstahl ermöglicht eine maximale Tragfähigkeit und erweitert dadurch den Gestaltungsspielraum bei der Planung und Ausführung von vorgehängten hinterlüfteten Fassaden. Edelstahl überzeugt zudem mit einem besseren Brandverhalten und einer höheren Energieeffizienz.

Edelstahl für maximale Energieeffizienz

Bild 1. CROSSFIX® ist die erste Unterkonstruktion aus Edelstahl, die für die Aufnahme horizontaler und vertikaler Tragprofile verwendet werden kann; CROSSFIX® steigert die Flexibilität, erleichtert die Montage, spart kostbare Zeit und senkt zugleich die Lagerkosten

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Die positiven Umwelteigenschaften des CROSSFIX® Systems standen während der Entwicklung ebenfalls im Fokus, denn bei EJOT genießen Nachhaltigkeit und Sicherheit höchste Priorität. Um Wärmebrücken im System zu reduzieren und den Energieaufwand zu verringern, empfehlen sich für Fassadenunterkonstruktionen Materialien mit möglichst geringer Wärmeleitfähigkeit. Durch die Verwendung von Edelstahl entsteht bei CROSSFIX®-Konsolen im Vergleich zu Aluminiumkonsolen nur eine minimale Wärmebrücke. Bei gleicher Dämmdicke können so wesentlich bessere U-Werte erzielt werden. CROSSFIX® ermöglicht durch diese maximale Energieeffizienz eine geringere Dämmdicke in der Unterkonstruktion und somit eine Steigerung der resultierenden Nutzfläche. CROSSFIX® bringt einen hohen technischen Nutzen mit Wirtschaftlichkeit in Einklang. Der Systembaukasten dieser Bauart gibt Planern somit höchste Flexibilität bei der Wahl der optimal geeigneten Werkstoffe für die jeweilige Bauaufgabe. In Verbindung mit einer Vielzahl an Befestigungslösungen in bewährter EJOT Qualität rundet CROSSFIX® den Systemgedanken ab und bietet somit alles aus einer Hand.

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Befestigungstechnik

Bild 3.  Mit dem CROSSFIX® Unterkonstruktionssystem bildet sich im Vergleich zu Aluminiumkonsolen nur eine minimale Wärmebrücke – bei gleicher Dämmdicke können so wesentlich bessere U-Werte erzielt werden

Bild 4. CROSSFIX® ermöglicht durch die Energieeffizienz eine geringere Dämmdicke in der Unterkonstruktion und somit eine Steigerung der resultierenden Nutzfläche (Fotos/Grafiken: EJOT)

Das System der Vorgehängten Hinterlüfteten Fassade (VHF)

Der in diesem Zusammenhang erzielte niedrige Wärmeverlustkoeffizient wird vom Passivhaus-Institut durch ein Zertifikat bestätigt. Zudem haben die einzelnen Komponenten der Fassade eine Lebensdauer von bis zu 80 Jahren und lassen sich nach Ende des Nutzungszyklus demontieren und in den Werkstoffkreislauf zurückführen. Die VHF eignet sich gleichermaßen für den Neubau sowie die Sanierung, im öffentlichen wie auch im privaten Bausektor.

Die funktionale Trennung von tragendem Untergrund, Wärmedämmung, luftführender Schicht und Witterungsschutz führt zu vielen gestalterischen, technischen und wirtschaftlichen Vorzügen. Die freie Wahl unterschiedlichster Bekleidungswerkstoffe, Formate, Befestigungsweisen und Fugenausbildungen ermöglichen dem Planer ein hohes Maß an Gestaltungsmöglichkeiten in der Planung. Zwischen Wärmedämmung und Fassadenbekleidung führt der Hinterlüftungsraum durch die stetige Luftbewegung jede Bau- und Nutzungsfeuchte zuverlässig ab und sorgt für ein gesundes Raumklima. Der Einsatz beliebiger Dämmstoffdicken und moderner Unterkonstruktionen ermöglicht U-Werte für höchste energetische Anforderungen.

Weitere Informationen: EJOT Baubefestigungen GmbH In der Stockwiese 35, 57334 Bad Laasphe Tel. (02752) 908-0 bau@ejot.com, www.crossfix.de

Neue allgemeine Bauartgenehmigung für die Montage in Mauerwerk unter Brandbeanspruchung Die Schraubanker MULTI-MONTI-plus (MMS-plus) von HECO sind die ersten Schraubanker mit einer allgemeinen Bauartgenehmigung (aBG) für Befestigungen in Kalksandstein, Mauerziegel und Leichtbeton, die auch unter Brandbeanspruchung verwendet werden dürfen. Die bekannte aBG Z-21.1-2103 des Deutschen Instituts für Bautechnik (DIBt) regelt nun auch speziell den Einsatz der MULTI-MONTI-plus mit den Durchmessern 6, 7.5, 10 und 12 mm, wenn Anforderungen an den Brandwiderstand der Befestigungspunkte gestellt werden. Der Hersteller aus dem Schwarzwald ist damit der erste Anbieter, der in Europa über eine solche aBG für Schraubanker verfügt. Die Vorteile der Schraubanker, z. B. für wirtschaftliche Durchsteckmontagen, können damit auch bei Befestigungen in Mauerwerk genutzt werden, wenn Anforderungen an den Brandwiderstand der zu befestigenden Konstruk­tionen

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gestellt werden. I. d. R. bieten nur Metalldübel, zu denen die MULTI-MONTI-plus gehört, einen ausreichenden Brandwiderstand für beispielsweise Befestigungen von elektrischen Kabelanlagen, die im Brandfall einen Funk­tionserhalt nach DIN 4102-12 aufweisen müssen. Die MULTI-MONTI-plus wurde gemäß DIN 4102-2 brandschutztechnisch geprüft. Die maximale Tragfähigkeit in Abhängigkeit von Feuerwiderstandsdauern bis zu 120 Minuten ist für verschiedene massive Mauerwerksarten ermittelt worden. Mit der Feuerwiderstandsklasse R120 nach DIN 4102-1 sind die Brandschutzanforderungen für den Funktionserhalt elektrischer Leitungen erfüllt. Somit sind alle Anwendungen im Gebäudebau, wie Montagen in den Bereichen Sanitär, Heizung und Elektro, sogar in der Gebäudeklasse Sonderbauten (Hotels, Schulen, Sportstätten und Krankenhäuser) mit der MULTI-MONTI-plus durchführbar.

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Befestigungstechnik

Bild 1.  Die Konsolenmontage ist eine praktische Anwendungsmöglichkeit, die der Schraubanker durch die neue Zulassung eröffnet

Bild 2.  Der Schraubanker MULTI-MONTI-plus kann einfach und wirtschaftlich z. B. für die Befestigung von Rohrschellen in Kalksandstein verwendet werden (Bilder 1 und 2: HECO-Schrauben)

Bild 3.  Schraubankervariante MULTI-MONTI-plus F mit Senkkopf zur direkten Montage von Kabelschellen an Mauerwerk

Bild 4.  Schraubankervariante MULTI-MONTI-plus MS zur direkten Befestigung von Montageschienen an Mauerwerk

Bild 5.  Schraubankervariante MULTI-MONTI-plus SS mit Sechskantkopf und Scheibe zur direkten Montage von Stahl­anbauteilen an Mauerwerk

Bild 6.  Schraubankervariante MULTI-MONTI-plus ST (Stock­anker) zur direkten Montage von Rohrschellen an Mauerwerk (Bilder 3–6: OBO Bettermann)

MMS-plus spart Material und Arbeitszeit Durch die erweiterte aBG ist jetzt auch die Montage von Zweiergruppen in Kalksandvollstein XL möglich. Damit ist die MULTI-MONTI-plus auch für den Einsatz in Rohroder Kabelsammelhalterungen zugelassen. Besondere Bedeutung gewinnt die Zulassung, weil darin auch Einzelbefestigungen geregelt werden. Unter Beachtung der wirkenden Kräfte sind Ankergruppen nicht zwingend erforderlich. Das spart Material und Arbeitszeit. Der Aufwand wird zusätzlich reduziert, weil das Bohrloch zulassungskonform nicht ausgeblasen oder ausgebürstet werden muss. Der Schraubanker kann direkt im erstellten Bohrloch gesetzt werden. Gegenüber Klebesystemen besteht zudem der Vorteil einer temperaturunabhängigen Montage, einer sofort belastbaren Verbindung und einem Funktionserhalt unter Brandbeanspruchung. Die Einsatzmöglichkeiten der Schraubanker werden mit der erteilten Zulassung bedeutend erweitert. Praktische Anwendungen der HECO-Schraubanker MULTIMONTI-plus sind beispielsweise Tragsysteme für Gebäudetechnik, die Konsolenmontage für Fassaden oder der Glasbau. Die Verwendung von Schraubankern ist nicht nur eine technisch elegante und wirtschaftliche Lösung, sie ist für den Verarbeiter auch komfortabel, denn sowohl die Bohrarbeit als auch das Setzen der Anker kann maschinell und i. d. R. mit einem Akkuschrauber erfolgen.

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HECO-Bemessungssoftware berücksichtigt unterschiedlichste Untergründe Die Bemessungssoftware HCS 4.0 von HECO liefert Nachweise für zulassungskonforme Verbindungen und ist Bestandteil des kostenlosen Service des Befestigungsspezialisten HECO-Schrauben. Neu in der HECO-Calculation Software ist die Erweiterung um verschiedene gängige Mauerwerks-Untergründe im Modul Dübelbemessung. Gemäß allgemeiner Bauartgenehmigung Z-21.1-2103 ist die MULTI-MONTI-plus zugelassen für die Verwendung in Mauerziegel, Kalksandvollstein, Kalksandlochstein, Kalksandstein XL und Leichtbeton. Diese Anwendungsfelder bildet nun auch das Bemessungsprogramm HECO-Calculation Software (HCS) ab. Der große Vorteil für Planer: Mittels der HCS-Berechnungen erhalten sie einen Nachweis über die sichere Verwendung der Verbindungsmittel und erhalten mit wenigen Klicks Lösungen für herausfordernde Bauaufgaben.

Weitere Informationen: HECO-Schrauben GmbH & Co. KG Dr.-Kurt-Steim-Straße 28, 78713 Schramberg Tel. (07422) 989-0, Fax (07422) 989-200 info@heco-schrauben.de www.heco-schrauben.de

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Fassadenwerkstoff Keramik/Klinker/Ziegel

GELUNGENER MATERIALMIX KLINKER UND METALL AN DER FASSADE DES ­ZUIDPLEIN-THEATERS IN ROTTERDAM

Bild 1.  Die Fassade des neuen Zuidplein-Theaters in Rotterdam präsentiert sich im gelungenen Materialmix aus Metall und Klinker

De Zwarte Hond, Groningen/Rotterdam/Köln Das neue Zuidplein-Theater nach dem Entwurf des niederländischen Architekturbüros De Zwarte Hond ist Rotterdams neue kulturelle Mitte. Im Zentrum in direkter Nähe zum Bus- und UBahnhof gelegen, ist das Kulturhaus Treffpunkt und Ort des Austauschs für Besucher und Bewohner der Stadt. Seine Fassade ist geprägt durch ein Wechselspiel aus Geschlossenheit und Halbtransparenz, einen Mix aus Klinkern und Aluminium. Die Ziegel hat der Hersteller eigens für das neue Veranstaltungshaus entwickelt. Das neue Zuidplein-Theater ist Teil des Hart van Zuid, einer öffentlich-privaten Partnerschaft PPP (Public Private Partnership), die sich um den Zuidplein und den Veranstaltungskomplex Ahoy in Rotterdam konzentriert. Der Neubau wurde als Ersatz bzw. als Ergänzung für das nebenstehende Bestandsgebäude aus dem Jahr 1952 errichtet. Außer zwei Theatersälen beherbergt das neue Theater

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Bild 2.  Die Metallfassade am Foyer bewirkt am Tag ein schönes Lichtspiel im Innenraum; nachts desgleichen außen – die Gestaltung weckt Assoziationen an gotische Bögen

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DeZwarteHond.

Fassadenwerkstoff Keramik/Klinker/Ziegel

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EHBO

Grote Zaal Kleine Zaal 3e Podium Bibliotheek Bar/Keuken Laden/Lossen Zalen (VIP) Omloop Artiesten foyer

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Bild 3.  Grundriss Erdgeschoss (Grafik: De Zwarte Hond)

Begane grond

ein Café-Restaurant und eine Zweigstelle der Rotterdamer Bibliothek. Der große Saal mit 600 Sitzplätzen beeindruckt ins­ besondere durch seine außergewöhnliche Materialwahl. Das Rotterdamer Architekturbüro Studio RAP entwarf die akustisch wirksamen Wände des Saals. 6.000 dreieckige Aluminiumverbundplatten bieten eine hervorragende Akustik und schaffen im Zusammenspiel mit roter Farbigkeit eine ganz besondere Atmosphäre.

Schalldämmung mit Backstein

Bild 4.  Linien aus Muldensteinen gliedern die Fassade

Bild 5.  Der Schattenfugenstein ermöglicht einen wilden Verband (Fotos 1, 2, 4, 5: Scagliola Brakkee)

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Der Gestaltungswille, der im Innenraum vorherrscht, findet sich auch in der Ausgestaltung der Fassaden wieder. Diese übernehmen nicht nur eine optische, sondern auch eine technische Funktion. Da der Neubau im Zentrum der Stadt steht, mussten besondere akustische Maßnahmen ergriffen werden, damit Lärm von außen nicht in die Theatersäle dringt, aber auch der Geräuschpegel von innen

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Fassadenwerkstoff Keramik/Klinker/Ziegel

Bild 6.  Der Schattenfugenstein kann auf der Baustelle zerschlagen und im Kopfverband vermauert werden (Foto: André Sobott)

nicht nach außen gelangt. So fiel bei der Entwicklung der weitgehend geschlossenen Fassaden die Entscheidung auf Klinkermauerwerk. Der eigentlich rote Wasserstrichziegel wirkt in der Fläche durch seine weiße Engobe eher rosa als rot. Bei einigen Steinen scheint der rote Ton des Scherbens stärker durch als bei anderen, sodass vor allem in den Bereichen, die in Teilen gänzlich ohne Fenster auskommen (z. B. Bühnenturm), ein lebendiges Fassadenbild entsteht. Eine weitere Aufwertung erfährt das Mauerwerk durch die ca. 10 mm zurückgesetzte weiße Fuge.

Sondersteine erfüllen Architekten­ wünsche Das eigentlich Besondere am verwendeten Ziegel ist allerdings nicht die Farbe, sondern das Format. Auf Wunsch der Architekten wurde vom Hersteller, der Deppe Backstein-Keramik GmbH, ein Dünnformat mit einer für den deutschen Markt ungewöhnlichen Tiefe von 90 mm entwickelt. Auf diese Weise konnte der vorhandene Raum bestmöglich ausgenutzt werden. Eine weitere Raffinesse stellen die Sondersteine dar, mit Hilfe derer der wilde Verband realisiert werden konnte. Der sogenannte Schatten­ fugenstein verfügt ebenfalls über die gewünschte Tiefe von 90 mm und darüber hinaus über eine eingearbeitete Fuge, an der der Stein vor Ort auf der Baustelle zerschlagen werden kann und die dadurch entstehenden Köpfe vermauert werden. Ungefähr jeder fünfte bis siebte Stein in der Fassade des Theaters ist ein Kopf.

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Vertikale Linien als zusätzliche ­Gliederung Ein weiteres besonderes Merkmal der Fassade sind die roten vertikalen Linien innerhalb des Mauerwerks. Die Linien wurden mittels sogenannter Muldensteine realisiert und dienen dazu, den Baukörper zu gliedern und die optisch ungünstigen Dehnfugen und Notüberläufe der Dächer zu verdecken. I. d. R. finden Muldensteine aus technischen Gründen Verwendung, weil sie leicht sind und so Energie und Kosten bei der Herstellung und beim Transport eingespart werden. Die Muldenseite wird dann nicht als Sichtseite genutzt. Beim Zuidplein-Theater kommt der Stein mit Mulde allerdings aufgrund seiner ästhetischen Wirkung zum Einsatz, die Muldenseite wird hier als Sichtseite eingesetzt. Im Kontrast zum massiven Ziegelmauerwerk steht die halbtransparente Schleierfassade im Eingangsbereich. Sie besteht aus eloxiertem Aluminium und erzeugt tagsüber ein besonderes Lichtspiel im Inneren des Foyers. Am Abend wird über die Lichtabstrahlung der Eingangsbereich betont. Die fließenden Bewegungen der Schleierfassade schaffen eine einzigartige Optik und finden sich in verschiedenen Elementen im Innenraum wieder.

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Weitere Informationen: De Zwarte Hond Büro für Architektur, Stadtplanung und ­Strategieentwicklung Westblaak 37 (Grotiushuis) 3012 KD Rotterdam/Niederlande Tel. +31 (0)10 240 90 30 info@dezwartehond.de https://dezwartehond.nl/de

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Fassadenwerkstoff Keramik/Klinker/Ziegel

Abstrakte Bücher aus Keramik an Dornbirner Stadtbibliothek Das gedruckte Buch verliert an Wert, heißt es vielerorts. Doch in Dornbirn werden so viele Bücher entliehen, wie nirgends in Österreich. Die kürzlich fertiggestellte Stadtbibliothek von Christian Schmoelz und Dietrich Untertrifaller Architekten bildet aus diesem Grund an ihrer Fassade Bücher auf abstrakte Weise ab – nicht gedruckt, sondern in Form von langformatigen Keramik­ baguettes der Firma Moeding. Ihre nachhaltige Herstellung und Langlebigkeit erfüllen dabei den Anspruch an Qualität und Umweltbewusstsein der Vorarlberger Architektur. Dass Architektur im österreichischen Bundesland Vorarlberg einen wichtigen Stellenwert hat, ist unumstritten. Die Stadt Dornbirn gilt mit ihren knapp 50.000 Einwohnern als die architektonische Hochburg, nachdem sich hier in den 1960er-Jahren die Bewegung der Vorarlberger Baukünstler formierte. Sozial, erschwinglich, ressourcenschonend und regional hieß das neue Ideal junger Architekten fernab der traditionellen Formensprache. Eingebettet im Rheintal, zwischen Bodensee und Bregenzerwaldgebirge, entstanden in den vergangenen Jahrzehnten unter diesem Leitbild viele öffentliche Plätze und Gebäude für Wohnen, Kultur, Gewerbe und Bildung. Das für die Region ungewöhnlich große und breite Bildungsangebot zeigt sich nicht nur bei der Anzahl der über 30 schulischen Einrichtungen. Es zeichnet sich auch durch eine baukulturell anspruchsvolle Architektur aus. Ein gelungenes Beispiel stellt die kürzlich fertiggestellte Stadtbibliothek von Christian Schmoelz und Dietrich Untertrifaller Architekten im Park des Schulbezirks dar. Der aus einem gemeinsamen Wettbewerbserfolg hervorgegangene Neubau ersetzt die alte Bücherei in der benachbarten Stieger-Villa und bietet mit einer Gesamtnutzfläche von 1.170 m2 nun ausreichend Platz für die fast 50.000 Medien. Aufgeteilt auf drei Ebenen, stehen sie den Besuchern zum Lesen, Hören und Anschauen zur Verfügung.

Bild 1.  Im Park hinter der bestehenden Bücherei fügt sich die asymmetrische, organische Form der neuen Stadtbibliothek in Dornbirn (Architekten: Dietrich | Untertrifaller Architekten ZT GmbH und Christian Schmölz Architekt) angenehm in die umliegenden rechtwinkligen Baustrukturen ein und nimmt dabei den spielerischen Charakter des Schulbezirks auf. Die Durchwegung des Gebäudes erinnert an den ehemaligen Trampelpfad zwischen Schul- und Jahngasse und lässt dadurch einen öffentlichen Raum entstehen.

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Bild 2.  Am Abend zeigen sich die versteckten Fenster hinter der semitransparenten Fassade. Während die Keramikbaguettes tagsüber den Sonneneinfall reduzieren, erzeugt ihre Anordnung und Gestaltung abends einen zum Park und zur Innenstadt hin offenen Raum.

Spielerische Architektur als Kontrast Zentraler Raum der neuen Bibliothek ist das zweistöckige, von oben belichtete Foyer, über das das Untergeschoss und sämtliche Bereiche des Gebäudes auf kurzem Wege erschlossen werden. Hierzu zählen neben den FreihandRegalen auch Kreativ- und Gamingräume, eine Bücherhöhle sowie die Sanitär- und Haustechnikanlagen. Der Informations- und Ausleihbereich befindet sich im Erdgeschoss. Hier ist die Wegeführung so angelegt, dass über die beiden Zugänge der Verlauf des ursprünglichen Trampelpfads zwischen Jahngasse und Schulgasse nachempfunden wurde und das Gebäude auf diese Art als öffentlicher Raum erlebbar bleibt. „Die Entwurfsidee war, nicht nur ein Behältnis für Bücher und Medien zu schaffen, sondern ein

Bild 3.  Die auf einer Stahlunterkonstruktion befestigten vertikalen und diagonal gekippten Keramikbaguettes dienen als dauerhafter, ästhetischer Schattenspender und reduzieren gleichzeitig den Energiebedarf. Ihre Geometrie ist eine Reminiszenz an Bücherregale, Buchstaben und Zahlen.

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Fassadenwerkstoff Keramik/Klinker/Ziegel

Bild 4.  An der Innenseite der zweischaligen Fassade befinden sich in Fächern angebrachte raumhohe Holz-Aluminium-Fenster. Die Wartung des Fassadenzwischenraums, Reinigung und Austausch erfolgen über ein umlaufendes schienengeführtes Fassadenkranbahnsystem.

Bild 5.  Im Gebäudeinnern gibt es in alle vier Himmelsrichtungen gleichwertige Ausblicke. Die vor den Fenstern montierten langformatigen, hohlen Keramikbaguettes in der Größe 120 cm × 60 cm sorgen dabei für interessante Licht- und Schattenspiele. (Fotos: Stefan Müller-Naumann)

erweitertes Wohnzimmer für die ganze Stadt anbieten zu können“, so Peter Nußbaumer von Dietrich Untertrifaller Architekten. Auch über die Gebäudeform sollte ein Bezug zur näheren Umgebung hergestellt werden. Viele Schulen und Spielplätze charakterisieren den Bezirk. Daher wählte man eine spielerische, freundliche Architektur, die sich sowohl von den rechtwinklingen Baustrukturen der Innenstadt abhebt als auch einen Identifikationspunkt für die Kinder und Familien schafft. Entstanden ist nach nur anderthalbjähriger Bauzeit ein freigeformter Pavillon aus vier verbundenen Parabeln in Stahlbetonbauweise mit einer zweischaligen Fassade. Während die Innenseite aus raumhohen, in Fächern angebrachten Holz-Aluminium-Fenstern besteht und diese viel Tageslicht in die Bibliothek fließen lassen, dient die äußere Fassade als optimaler Sonnenschutz. Die hierfür verwendeten Keramikbaguettes von Moeding sorgen für Lichtspiele im Gebäudeinnern und verleihen dem Baukörper außen das besondere Detail: eine abstrakte Bücherfassade.

des Vorarlberger Bauschulen Leitbilds – einen möglichst nachhaltigen und langlebigen Baustoff zu verwenden. Den Farbton und die Struktur definierten sie dabei in mehreren Bemusterungsdurchläufen, bevor die schadstofffreie Glasur im bayrischen Marklkofen hergestellt wurde. Weiterhin betont Christian Schmölz, dass „die Keramikelemente dank des Materials aus Ton und Lehm auch die hervorragende Eigenschaft mitbringen, natürlich zu verwittern und dadurch in einen wunderbaren Dialog mit der Natur treten“. Mit der neuen Stadtbibliothek ist erstmalig in Dornbirn ein Gebäude entstanden, dass die moderne Vorarlberger Architektur mit dem traditionellen Baustoff Keramik verbindet und dabei die gestalterische Rafinesse einer ­Keramikfassade hervorhebt. Durch ihre Gestaltung und Durchwegung verdeutlicht die Bibliothek ihren gesellschaftlichen Wert und schafft einen öffentlichen Ort der Begegnung.

Keramikbaguettes: Mehr als nur Fassade Realisiert wurde diese semitransparente Gebäudehülle mithilfe der insgesamt 7.714 länglichen Keramikbaguettes in der Größe 120 cm × 60 cm. Ihr rechteckiges Format, die vertikale und schräge Anordnung sowie das gebrochene Weiß und die pergamentartige Struktur rekonstruieren dabei das Format und die Schrift eines Buches. Zur Befestigung dienen spezielle Tragprofile auf einer systemspezifisch gebogenen Stahlunterkonstruktion, die eine schnelle und einfache Montage und einen späteren Austausch rund um das Gebäude ermöglichen. Ein Kriterium für die Wahl der Keramikbaguettes war neben eines recyclebaren Fassadensystems auch der Anspruch der Architekten – getreu

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Bautafel Stadtbibliothek Dornbirn ■   Bauherr: Stadt Dornbirn ■   Architekten: Dietrich | Untertrifaller Architekten ZT GmbH und Christian Schmölz Architekt ■   Fassadenplaner: Thomas Mennel, gbd group ■   Fassadenbekleidung: MOEDING Keramikfassaden mit ZiegelBaguettes

Weitere Informationen: Moeding Keramikfassaden GmbH Ludwig-Girnghuber-Straße 1, 84163 Marklkofen Tel. (08732) 24 60-0, Fax (08732) 24 66-9 info@moeding.de, www.moeding.de

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Fassadenwerkstoff Keramik/Klinker/Ziegel

Keramischer Maßanzug für den Fritz Tower in Berlin Keramik ist ein altbewährter und doch ewig junger Baustoff, der durch sein nahezu unerschöpfliches Potenzial begeistert. Die Summe der Eigenschaften prädestiniert dieses Material auch und gerade für Gebäudehüllen. Zudem unterstützen Keramik­ fassaden energetisch zeitgemäße Lösungen unabhängig vom Konstruktionsprinzip: In dieser Frühjahrsausgabe wird der Fritz Tower in Berlin als ein exemplarisches Beispiel mit direkt verklebten Fliesen vorgestellt – in der Herbstausgabe 2021 folgt ein Beitrag zu vorgehängten hinterlüfteten Keramikfassaden. Der Fritz Tower, ein Apartmentgebäude in der Mitte Berlins, wurde vom renommierten Architekturbüro Sauerbruch Hutton konzipiert. Das neue Quartier Lehrter Straße liegt nur wenige hundert Meter nördlich des Hauptbahnhofs. Es entstand in den letzten Jahren auf der Grundlage eines städtebaulichen Masterplans von Sauerbruch Hutton und hat eine einstige Brache in eine vitale Wohngegend verwandelt. Die Architekten entwickelten dafür eine Struktur aus sechs- und achtgeschossigen Einzelgebäuden, die sich entlang einer Bahnlinie zickzackförmig aneinanderreihen. Situiert am Quartiersplatz mit Läden und Lokalen, markiert der Fritz Tower weithin sichtbar die Mitte des neuen Viertels. Das Wohnhochhaus mit 8 bzw. 18 Geschossen beherbergt insgesamt ca. 260 Mikro-Apartments mit Flächen zwischen 21 und 47 m2. Darüber hinaus bietet es Annehmlichkeiten wie z. B. einen Concierge-Service, gemeinschaftliche Arbeitsbereiche („Coworking Space“), ein hauseigenes Fitnessstudio und ein Bistro.

Subtile Facetten, wahrnehmbare Präsenz Ins Auge fällt das Gebäude nicht nur durch seine alles überragende Höhe, sondern auch durch die Keramikfassade, die sich durch ihren unaufdringlichen Glanz schon von weitem klar von den Putzfassaden der Nachbarhäuser abhebt. Verklebt auf einem Wärmedämmverbundsystem besteht sie aus nur drei Artikeln der Kollektion „Craft“ von Agrob Buchtal: Einem dreidimensionalen „Spitzriemchen“ in Ockergelb und gedecktem Weiß sowie eigens gefertigten Schenkelplatten für die Gebäudeecken. Wer sich dem Fritz Tower von der Lehrter Straße über den Quartiersplatz nähert, erlebt ein schlankes Hochhaus, das sich mit elegant um die Ecke geführten Fenstern gleichmäßig in die Höhe entwickelt. „Im angenehmen Kontrast zu diesem Gleichmaß stehen die unregelmäßigen Reflexionen, die der homogenen Gebäudehülle je nach Standpunkt, Lichteinfall und Tageszeit ein immer wieder anderes Erscheinungsbild verleihen“, erläutert Louisa Hutton, Architektin und Mitgründerin des Büros Sauerbruch Hutton. Tritt man näher an das Gebäude, werden die Keramikriemchen mehr und mehr erkennbar – ein Effekt, der differenziert seine Wirkung entfaltet.

Überzeugende Funktionalität, faszinierende Ästhetik Die Architekten entschieden sich vor allem aus drei Gründen für eine glasierte Keramikfassade. „Zum einen ist das Material robust, widerstandsfähig und pflegeleicht. Dies ist gerade im Hochhausbau von Bedeutung, weil es die Zahl der nur unter erschwerten Bedingungen durchführbaren Wartungs- und Reinigungsarbeiten minimiert“, sagt die projektleitende Architektin Vera Hartmann. „Zum anderen ist Keramik ein natürliches Material, das im Wesentlichen aus Ton besteht und mit seinen haptischen Oberflächenqualitäten wohnliche Wärme vermittelt.“ Letzteres gilt insbesondere für die Kollektion „Craft“, deren glänzende Glasur eine erstaunliche Tiefe und handwerkliche Herstellungsprozesse widerspiegelt. Der dritte Grund für den Einsatz de als Spitzprofile ausgebildeten Keramikriemchen liegt im vergleichsweise kostengünstigen Fassadenaufbau: Die dünnen und statisch unproblematischen Elemente bilden den keramischen Belag eines Wärmedämmverbundsystems (WDVS), das aktuelle energetische Anforderungen erfüllt.

Minimale Typenanzahl, maximale Wirkung

Bild 1.  Der Fritz Tower ist die Mitte des neuen Quartiers Lehrter Straße in Berlin

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An den Fassadenflächen kamen lediglich die zwei bereits genannten Farben sowie ein asymmetrisches Spitzriemchen in zwei Dimensionen (97 mm × 290 und 58 mm × 290 mm) zum Einsatz. Die einzelnen Reihen schnüren mit gleich ausgerichteten Riemchen von unten bis oben durch, wobei die „Nasen“ bewusst entweder nach links oder nach rechts zeigen. Allein diese Kombination schafft bereits ein faszinierendes Licht- und Schattenspiel sowie eine plastisch-dreidimensionale Fassade. Die Architekten wollten noch einen Schritt weitergehen und ordneten die Spitzprofile im wilden Verband an, wodurch eine Art „unregelmäßiges Regelmaß“ entsteht. Diese fein austarierte Ungleichmä-

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Bild 3.  Die einzelnen Reihen schnüren von unten bis oben durch, wobei deren ­„Nasen“ bewusst entweder nach links oder nach rechts zeigen; so entsteht eine Art un­regelmäßiges Regelmaß sowie ein faszinierendes Licht- und Schattenspiel (Fotos: Agrob Buchtal Gmbh/Jochen Stüber)

Bild 2.  Kurze weiße Streifen verleihen eine gewisse Leichtigkeit und verdichten sich im Sockelbereich zu vertikalen Linien, die das Hochhaus optisch im Boden verankern

ßigkeit steht im Einklang mit dem auf sämtliche Fassadenöffnungen und Gebäudeecken abgestimmten Fugenverlauf. Mit großer Selbstverständlichkeit nehmen die Fugen auch exakt Bezug auf die horizontalen Blechstreifen, die alle zwei Geschosse als direkte Verlängerung der Fensterbänke die Fassade gliedern und rhythmisieren. Für die Architektin Vera Hartmann haben diese Bleche mehrfache Funktion. „Sie unterbrechen die vertikalen Riemchenreihen und schaffen auf feine Weise die Möglichkeit, kleinere Korrekturen im Fugenverlauf vorzunehmen. Hinzu kommt, dass sie die potenziell hinter der Dämmschicht entstehende Feuchtigkeit sicher ableiten“.

Ausgeprägte Sorgfalt, hohe Individualität Beim Fritz Tower kommt eine Haltung zum Ausdruck, die lockere Ungleichmäßigkeit generiert und dabei dennoch auf äußerster Präzision basiert. Diesen hohen konzeptionellen Anspruch belegen auch die Gebäudeecken. Deren perfekte Ausbildung war für die Architekten unerlässlich, um den Belag nicht als dünne, gleichsam nur aufgesetzte Schicht erscheinen zu lassen, sondern als homogenen ­keramischen Maßanzug. Daher kam es nicht infrage, die Riemchen an den Ecken nur einfach stumpf aneinander zu stoßen oder geklebte Eckprofile zu verwenden. Stattdessen entwickelte Agrob Buchtal gemeinsam mit Sauerbruch Hutton asymmetrische Schenkelplatten, die von den Abmessungen und von der Anmutung her zu den Spitzriemchen der Fassadenflächen passen. Diese eigens gefertigten keramischen Formstücke fungieren demnach als Bindeglied und sorgen für konsequente Materialität – anders als dies beispielweise bei Eckprofilen aus Metall der Fall wäre. Im Sinne der optimalen Umsetzung der Entwurfsideen wurde auch der ockergelbe Fassadengrundton nach den Vorstellungen der Architekten entwickelt. Um die passende Nuance zu ermitteln, fanden Workshops im Agrob-BuchtalLabor statt, in dem im Laufe der vergangenen Jahrzehnte

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bereits mehr als 16.000 Rezepturen für projektspezifische Individualglasuren entstanden. Diese Workshops mündeten in mehrere Bemusterungen und Versuchsflächen. Dadurch gelang es Sauerbruch Hutton, den Wunsch des Bauherrn nach einer goldglänzenden Fassade in eine Lösung zu übersetzen, die auch ohne direkten Bezug zu diesem Edelmetall elegant, langlebig und hochwertig ist.

Generelle Aspekte zu (keramischen) Fassaden Gebäudehüllen sind logischerweise öffentlich sichtbar. Daher sind Materialauswahl und -einsatz besonders feinfühlig vorzunehmen, da damit eine gewisse sozialpsychologische Verantwortung verbunden ist. Zu berücksichtigen sind z. B. die Wirkung zu unterschiedlichen Jahres- und Tageszeiten, der architektonische Kontext zum Umfeld und die gestalterisch-technische Dauerhaftigkeit des Farbkonzepts. Gerade der letztgenannte Punkt ist ein bedeutender Aspekt, denn versierte Farbkonzepte machen nur dann Sinn, wenn sich sorgsam ausgewählte Töne nicht schleichend oder gar abrupt verändern. Keramikfassaden erfüllen diese elementare Anforderung dank absoluter Lichtechtheit und zeigen sich unbeeindruckt selbst von extremer Sonneneinstrahlung oder Witterungseinflüssen. Dieses Material ist nicht brennbar und entwickelt selbst im Brandfall keine toxischen Gase – ein Sicherheitsfaktor erster Güte. Darüber hinaus sind diese Produkte ökologisch über jeden Zweifel erhaben: Aus natürlichen Rohstoffen hergestellt, sind sie unschädlich für Menschen, Tiere, Pflanzen und Umwelt. Videoclip (4:35 Minuten) zum Fritz Tower mit Interview Vera Hartmann (Sauerbruch Hutton) siehe https://www.youtube.com/watch?​ v=YTRJrOBNmH0 bzw. den QR-Code Weitere Informationen: AGROB BUCHTAL GmbH Buchtal 1, 92521 Schwarzenfeld Tel. (09435) 391-0 info@agrob-buchtal.de, www.agrob-buchtal.de

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FASSADE VERMITTELT ZWISCHEN ­MODERNE UND TRADITION BÜRONEUBAU PHOENIXWERK IN DORTMUNDHÖRDE

Bild 1.  Das PhoenixWERK mit seiner imposanten Backsteinfassade ist der erste Baukörper des neuen Büroensembles auf dem Gelände des ehemaligen Hochofenwerks Phoenix West

Im Dortmunder Vorort Hörde ist auf dem ehemaligen Gelände des Hochofenwerks Phoenix West das PhoenixWERK, der erste Baukörper eines zukunftsweisenden Büroensembles, entstanden. Mit seiner Architektursprache und der Mauerwerksfassade fügt er sich hervorragend in die zum Teil unter Denkmalschutz stehende Umgebung ein und nimmt damit die Ursprünglichkeit des Ortes auf. Der Neubau bietet mit seinem Innenleben beste Bedingungen für modernes Arbeiten und markiert so den Wandel vom Niedergang eines Stahlwerks zum Aufstieg eines lebendigen Quartiers für modernes Arbeiten, junges Gewerbe und Naherholung. Der aus zwei Bauteilen bestehende Büroneubau wurde von SHA Scheffler Helbich Architekten entworfen, realisiert und von diesem Architekturbüro und weiteren Firmen bezogen.

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Ausgezeichnetes Städtebauprojekt Aufstieg, Niedergang und Wiederbelebung der Hochofenwerke lassen sich am Beispiel des Technologie- und Dienstleistungsstandorts Phoenix West sehr gut beobachten. Sowohl in der Fläche als auch der Beschäftigung, dem Stadtbild und der Ökologie prägte die Stahl-Produktionskette Phoenix einst den Dortmunder Stadtteil Hörde. Nach Schließung und Abbau der Anlage entwickelt sich das Gebiet seit dem Jahr 2000 zu einem wegweisenden Städtebauprojekt, das sinnbildlich für den erfolgreichen Strukturwandel des Ruhrgebiets steht und jüngst mit dem Deutschen Städtebaupreis ausgezeichnet wurde. Im Zentrum befindet sich heute der alte Hochofen als Industriedenkmal, eingerahmt von einem Gasometer, dem Phoenixplatz sowie der Phoenixhalle und dem Schalthaus. Das Gelände

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Fassadenwerkstoff Keramik/Klinker/Ziegel

ble nicht allein von ihnen betrieben und belebt werden könnte und so beteiligte sich die Immira Grundstücksverwaltungs GmbH als Investor an der Realisierung des Bürogebäudes, insbesondere des Bauteils I.

„Viel-seitige“ Qualität Mit dem neuen Bürohaus ist es den Architekten gelungen, eine Raumkante zum Phoenixplatz auszubilden, die zuvor nicht vom Bebauungsplan gefasst war. „Auf diese Weise ist in Richtung Phoenixplatz eine repräsentative Fassade und keine Hinterhofatmosphäre entstanden“, erklärt Christoph Helbich. Der Neubau nimmt die Flucht des westlich gelegenen Hochofens auf und geht durch einen leichten Knick in die Geometrie des im Osten gelegenen Schalthauses über, um im derzeit sich in Planung befindenden Parkhaus einen Abschluss zu finden. So wird innerhalb des Büroensembles, das künftig aus insgesamt vier Bauteilen bestehen soll, ein geschützter Innenhof aufgespannt, der die Aufenthalts­ qualität noch erhöht. Ein sogenannter Pocket Park an der Hochofenstraße ermöglicht außerdem eine direkte Durchwegung zum Phoenixplatz.

Eigenständigkeit im Kontext Bild 2.  Reliefmauerwerk kennzeichnet den Sockel und verbindet Bauteil I und II

ist geprägt von großzügigen Plätzen, kleinen sogenannten Pocket Parks sowie Durchwegungen und Boulevards. Überdies wurde der Phoenixsee angelegt. Auf dem westlichen Gelände, in dem sich vorrangig Gewerbe angesiedelt hat, blieben als zentrale bauliche Elemente neben den historischen Backsteinhallen zwei Hochöfen erhalten, die heute beeindruckendes Zeitzeugnis nordrhein-westfälischer Schwer- und Montanindustrie darstellen. Genau an diesem Schnittpunkt befindet sich das neue PhoenixWERK. Der Büroneubau besteht aus zwei Bauteilen, die über einen gemeinsamen Sockel im Erdgeschoss verbunden und in den Obergeschossen durch eine Fuge getrennt wurden. Während die Architekten von SHA den Bauteil II selbst bezogen und sich im Erdgeschoss ein vielseitiges Gastronomieangebot etabliert hat, wird der Bauteil I von der Remira GmbH genutzt.

Die langgestreckten riegelförmigen Bauteile wurden auf einem z. T. zurückspringenden Sockel errichtet. Die Fas­ saden wurden im Erdgeschoss in durchgängigem Relief-

Verdeckte Befestigungssysteme für Fassaden, ideal für HPL- oder Faserzementplatten Jetzt 50 % schnellere Montage und optimale Sicherheit mit dem TUF-S Blindbefestigungssystemen

Ein Ort, der bewegt Aufgrund des starken Wachstums machte sich das Büro SHA im Jahr 2015 auf die Suche nach neuen Räumlichkeiten und/oder einem Grundstück für ein neues Bürogebäudes und erwarb das ca. 9.000 m2 große Areal Phoenix West. „Wir haben uns einen Ort gewünscht, der Identifikation bietet. Phoenix West verkörpert mit seinem Hochofen und den anderen Industriegebäuden eine Identität und bleibt nachhaltig in Erinnerung. Die Entscheidung zugunsten des Areals war also schnell getroffen“, erinnert sich Christoph Helbich, geschäftsführender Gesellschafter von SHA. Den Architekten von SHA war schnell klar, dass 9.000 m2 Fläche viel Gebäude benötigten, bestenfalls ein Ensemble, um den großzügigen Bestandsbauten etwas entgegenzusetzen, das nicht zu kleinmaßstäblich daherkommt. Dem Büro war ebenfalls klar, dass dieses Ensem-

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MBE GmbH . Siemensstraße 1 . D-58706 Menden fon +49 (2373) 17430-0 . fax +49 (2373) 17430-11 info@mbe-gmbh.de . www.mbe-gmbh.de

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Fassadenwerkstoff Keramik/Klinker/Ziegel

Bild 3.  Balkone geben den Blick auf den Hochofen frei

Bild 5.  Die Ausrichtung des Gebäudes lässt aus zahlreichen Räumen den Blick auf die Industrieanlagen zu (Fotos: Christian Eblenkamp/Deppe Backstein)

mauerwerk ausgeführt, sodass hier eine offensichtliche Verbindung beider Bauteile entsteht. Im Gegensatz dazu steht eine Fuge aus Balkonen, welche vom ersten bis ins dritte Obergeschoss reicht und den Baukörper in zwei eigenständige Einheiten mit einem Längenverhältnis von 1 : 2 unterteilt. Auf diese Weise erfolgt nicht nur eine funktionale, sondern zugleich eine optische Trennung der Bauteile, sodass das neue Bürohaus nicht allzu monumental daherkommt. An den kurzen Seiten bilden Gebäudeeinschnitte geschützte Balkone und Dachterrassen aus. Sie reagieren auf die Umgebung, indem sie den Blick auf den Hochofen freigeben und MitarbeiterInnen wie auch BesucherInnen zum Verweilen einladen. Im ersten Bauteil gliedern liegende Fensterformate den Baukörper im Rhythmus der Geschosse, es entsteht der Eindruck einer simplen, flächigen Fassade. Die Fassaden des zweiten Bauteils hingegen zitieren mit ihren Mauerwerkslisenen und den teilweise über mehrere Geschosse verlaufenden Fenstern die gegenüberliegenden Industriehallen. Zurückgesetzte Rollschichten in den Fensterstürzen erhöhen dabei die Plastizität der Fassade und verstärken ihre vertikale Anmutung.

Sondersortiment PhoenixWERK Insgesamt spielen die Fassaden mit den handwerklichen und gestalterischen Möglichkeiten des Backsteins. Ein Sondersortiment, bestehend aus zwei unterschiedlichen Wasserstrichziegeln, erzeugt mit seiner feinen Nuancierung ein lebendiges Fassadenbild, das die Farben der Umgebung aufnimmt und zugleich eine hohe Eigenständigkeit schafft. Der Klinkerhersteller, die Klinkermanufaktur Deppe Backstein-Keramik aus Uelsen, hat sich dabei an den umliegenden Gebäuden orientiert. Allerdings weisen die Fassaden dieser Bestandsgebäude bereits eine starke Patina durch Verrußung auf, sodass die Entscheidung zugunsten eines hellen oder eines dunklen Klinkers nicht gefällt werden konnte und eine Sondersortierung entwickelt werden musste. Die Farbigkeit variiert nun von kräftigem Rot über helles Orange bis hin zu leichten Anthrazit-Nuancen, die durch sehr hohe Brenntemperaturen und eine Bekohlung erzielt wurden. Im wilden Verband vermauert, treten vereinzelnd Köpfe aus dem Mauerwerk hervor. Gemeinsam mit der anthrazitfarbenen, sehr tiefen Verfugung bildet die Fassade ein Alleinstellungsmerkmal aus, das diesem Bauteil Eigenständigkeit verleiht.

Arbeiten im stilverbindenden Ambiente Die Innenräume verfügen über eine lichte Höhe von 3 m. Das Rastermaß von 1,50 m erlaubt eine flexible Aufteilung der Geschosse, sodass neben Einzel- und Großraumbüros zahlreiche Rückzugsorte wie auch gemeinschaftlich nutzbare Flächen entstanden sind. Um Innen- und Außenraum zu verbinden, prägen Backsteinfassaden auch große Teile des Innenraums, u. a. das über vier Geschosse reichende Foyer. Weitere Informationen:

Bild 4.  Auch im Innenraum ist das Mauerwerk sichtbar und stellt eine Verbindung zwischen Innen- und Außenraum her

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SHA Scheffler Helbich Architekten GmbH Phoenixplatz 3, 44263 Dortmund Tel. (0231) 44 20 20-0 info@sha.de, www.sha.de

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Büro- und Hotelhochhaus NEO in München: Fassade mit dreidimensionalen Blechen Der von CA Immo entwickelte Neubau des Büro- und Hotelhochhauses NEO mit einer Gesamtnutzfläche von 19.400 m2 steht im Münchner Stadtquartier Baumkirchen Mitte – dort, wo sich die Bereiche Wohnen, Arbeiten und Leben bestens vereinen: Moderne Arbeitsplatzkonzepte befinden sich in unmittelbarer Nähe zu Gastronomie, Einkaufsmöglichkeiten und einem großen Landschaftspark. Der Entwurf des niederländischen Architekturbüros UNStudio zeichnet sich durch seine organische, geschwungene Form aus und besteht aus einem Sockelgebäude mit 50 hochwertigen Mietwohnungen und einem 60 m hohen Hotel- und Büroturm, dessen erste sechs Stockwerke das Hotel Hampton by Hilton bezogen hat. Auf dem Sockelgebäude sowie auf dem Turm befinden sich Dachterrassen. Mit den Fassadenarbeiten beauftragt wurde die Schindler Fenster + Fassaden GmbH. Die komplette Gebäudehülle ist „made in Roding“. Bis zur Fertigstellung produzierte und montierte das Unternehmen 7.500 m2 hochwertiger Aluminium-Elementfassaden, Fensterbandfassaden, Schallschutz-Kastenfenster und Aluminium-Pfosten-Riegel-Fassaden. Realisiert wurden außerdem 9.000 m2 hinterlüftete Blechfassaden – teilweise gebogen und ge-

Bild 2.  Übergang vom Hotel zum Wohnbereich (Fotos: Robert Sprang)

dreht – sowie Dachaufbauten, Streckmetall-Balkongeländer, Glasgeländer und Türen. Als Besonderheit kamen bei diesem Projekt ca. 1.300 unterschiedliche Blechkästen zur Ausführung, die z. T. variierende Krümmungen, Längen, Ausladungen und Verläufe des „schrägen“ Sichtbleches aufweisen. Damit solche geometrisch komplexen Baugruppen von der Entwurfsplanung des Architekten und dessen REVIT Modells abgeleitet werden können, ist eine detaillierte und stimmige 3DPlanung eine der wesentlichen Voraussetzungen. Vor Erstellung der Werk- und Montageplanung wurden im ersten Schritt die „frei“-modellierten Verläufe der „gebogenen“ Blechkästen in einfach gekrümmte Bauteile überführt, sodass die betroffenen Einzelteile einfach durch mechanisches Rollformen hergestellt werden konnten. Damit eine möglichst effiziente und modulare Produktion der Bauteile erfolgen kann, mussten bereits in der statischen Berechnung ein fixer und mehrere über Parameter variable Befestigungs- und Aussteifungspunkte berücksichtigt werden. Daraus wurde dann ein „Master“-Blechkasten modelliert, welcher über veränderbare Parameter sämtliche am Projekt vorkommende Bauteile – mit Ausnahme der Rundungen – abdeckt. Die größte Herausforderung bestand darin, die ca. 20.000 Einzelteile möglichst effizient zu produzieren und zu vorelementierten Blechkästen zu verbinden. Diese wurden dann in einem Hub, zusammen mit der Elementfassade, am Bauwerk montiert.

Bautafel Büro- und Hotelhochhaus NEO, München ■   Bauherr: CA Immo Deutschland GmbH, München ■   Architekt: UNStudio, Amsterdam ■   Fassadenbau: Schindler Fenster + Fassaden GmbH, Roding ■   Fertigstellung Fassadenbau: 2020 Weitere Informationen:

Bild 1.  Büro- und Hotelhochhaus NEO, München: Elementfassade mit vorgehängten zweifarbigen Blechkästen

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SCHINDLER FENSTER + FASSADEN GMBH Mauthstraße 15, 93426 Roding Tel. (09461) 409-0, Fax (09461) 409-100 mail@schindler-roding.de, www.schindler-roding.de

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Fassadenwerkstoff Metall

Moderner Raum für Zeitgeschichte: Fultura-Rinnen entwässern Ludwig Erhard Zentrum Fürth ist um ein Wahrzeichen reicher: Mit dem Ludwig Erhard Zentrum erinnert die Stadt an einen ihrer berühmtesten Söhne, den ersten Bundeswirtschaftsminister und zweiten Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland. Als Ort der Erinnerung und Begegnung ist nach zweieinhalbjähriger Bauzeit direkt neben dem historischen Rathaus mit seiner an die Toskana erinnernden Fassade ein Neubau entstanden, der sich trotz seiner geradlinig modernen Formensprache gut in das Stadtbild einfügt. Dafür sorgen Details wie die farbliche Anpassung an regional verwandte Baumaterialien dank Einfärbung des Sichtbetons mittels Sandsteinstaub. Zur Entwässerung zweier Dachterrassen und des Eingangsbereichs des Prestigeobjekts der Stadt kommen Edelstahl-Dränagerinnen des Typs Fultura der Fa. Richard Brink zum Einsatz. Dem „Vater des deutschen Wirtschaftswunders“, Ludwig Erhard, setzten Reinhard Bauer Architekten aus München mit ihrem überzeugenden Konzept ein Denkmal. Optisch fügt sich der Bau aus vier leicht versetzten Kuben zusammen, orientiert sich in Höhe und Breite an der vorherigen Bausubstanz und bildet zusammen mit dem historischen Rathaus ein gelungenes Gesamtensemble. Ein geschosshohes Fenster in der Mitte der Eingangsseite gewährt einen Blick auf das gegenüberliegende Geburtshaus des Begründers der sozialen Marktwirtschaft.

Über den Dächern der Stadt Die im Innern des ersten Stocks beherbergte Dauerausstellung wird durch weitere Veranstaltungsräumlichkeiten im darüberliegenden Stockwerk ergänzt. Auf insgesamt ca.

Bild 2. Trotz seiner modernen Formensprache fügt sich das Gebäude direkt neben dem historischen Rathaus gut in das Stadtbild ein. Dafür sorgen Details wie die farbliche Anpassung dank der Einfärbung des Sichtbetons mittels Sandsteinstaub.

1.200 m2 wird der museale Charakter des Gebäudes durch eine klare Innenorganisation unterstützt, die Besucher vorbei an Exponaten, Inszenierungen und interaktiven Stationen führt. Das Dachgeschoss, das als Tagungs- und Begegnungsstätte dient, wird durch großzügige Dachterrassenflächen ergänzt, welche die Räumlichkeiten nach außen hin erweitern. Sowohl die in nordwestlicher Richtung zum Obstmarkt ausgerichtete Loggia als auch der atriumgleiche Innenhof gewähren luftige Ausblicke auf die Dachlandschaft Fürths. Auch hier überzeugt und begeistert der massive Bau durch sein großzügiges Raumangebot mit durchdachter Aufteilung.

Fultura auf Maß

Bild 1. Im Stadtzentrum Fürths ist ein neues Wahrzeichen entstanden. Das Ludwig Erhard Zentrum erinnert mit einer Dauerausstellung an den „Vater des deutschen Wirtschaftswunders“. Der moderne Neubau setzt sich aus vier leicht versetzten Kuben zusammen.

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Um anfallenden Niederschlag auf den Freiflächen bestmöglich ableiten zu können, bedurfte es einer funktionalen Entwässerungslösung. Die Wahl fiel auf Dränagerinnen der Richard Brink GmbH & Co. KG, die sowohl den funktionalen als auch den optischen Ansprüchen der Verantwortlichen gerecht werden. Insgesamt wurden 30 m maßgefertigte, auf das Aufbaumaß des Bodens angepasste Rinnen des Typs Fultura verbaut. Die Rinnen mit den Einlaufbreiten von 100 mm, 160 mm und 260 mm sind dank ihrer Stelzlager von 115 mm auf 170 mm und von 165 mm auf 220 mm in der Höhe verstellbar. Schnell und einfach können die Rinnen an das benötigte Bodenniveau angepasst werden, sodass die verwendeten Roste einen barrierefreien Übergang von innen nach außen gewährleisten. Die Produkte des Metallwarenherstellers überzeugen durch ihr Design bis ins kleinste Detail. Die geradlinigen 7 × 7 mm Längsstabroste sind aus glasperlengestrahltem Edelstahl gefertigt, der einen optischen und real haptischen Eindruck von weichen Konturen vermittelt und die Barrierefreiheit nochmals unterstreicht.

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Bild 4. Die Wahl fiel auf Dränagerinnen des Typs Fultura der Richard Brink GmbH & Co. KG. Insgesamt wurden 30 m der maßgefertigten Rinnen mit Einlaufbreiten von 100 mm, 160 mm und 260 mm verbaut. (Fotos: Richard Brink GmbH & Co. KG)

Bild 3. Großzügige Terrassenflächen erweitern die Erlebniswelt. Sowohl die Loggia als auch der atriumgleiche Innenhof gewähren einen Ausblick auf die Dachlandschaft Fürths. Für die Außenbereiche war eine durchdachte Entwässerungslösung gefragt.

Die richtige Entscheidung Ausschlaggebend für die Wahl der Produkte aus dem Hause Brink waren die hohe Qualität der Materialien sowie die individuelle Maßanfertigung der Rinnen, die den Einbau der Entwässerungssysteme deutlich beschleunigt haben. „Dank der passgenauen Anfertigungen auf Maß waren zusätzliche Anpassungsmaßnahmen nicht nötig. Die Firma Richard Brink präsentierte sich als kooperativer Partner, der schnell und unkompliziert unseren Ansprüchen mehr als gerecht werden konnte. Mit dem Ergebnis

sind wir überaus zufrieden“, fasst Herr Lindenmeyer von der verarbeitenden Firma August Guttendörfer GmbH & Co. KG aus Ansbach zusammen. Weitere Informationen: Richard Brink GmbH & Co. KG Görlitzer Straße 1, 33758 Schloß Holte-Stukenbrock Tel. (05207) 95 04-0, Fax (05207) 95 04-20 info@richard-brink.de, www.richard-brink.de

Deutscher Ausschuss für Mauerwerk e.V. (DAfM)

(Dübel-) Versuche am Bauwerk in Mauerwerk: Aktuelle Regelungen für Kunststoffdübel und MetallInjektionsanker zur Verankerung im Mauerwerk DAfM Schriftenreihe Heft 4

DAfM Schriftenreihe – Heft 4

(Dübel-) Versuche am Bauwerk in Mauerwerk Aktuelle Regelungen für Kunststoffdübel und Metall-Injektionsanker zur Verankerung im Mauerwerk

Erläuterungen zu den beiden aktuellen Technischen Regeln des DIBt Vorschläge für praktische Anwendung an Bauwerken Darstellung von 3 umfangreichen Praxisbeispielen

Dieses Heft 4 der DAfM Schriftenreihe gibt Erläuterungen zum vorhandenen Regelwerk sowie zu den beiden Technischen Regeln des DIBt „Durchführung und Auswertung von Versuchen am Bau” und macht Vorschläge für deren Umsetzung anhand von drei umfangreichen Praxisbeispielen.

Jürgen H. R. Küenzlen Eckehard Scheller Rainer Becker Thomas Kuhn

12 / 2020 · 156 Seiten · 88 Abbildungen · 19 Tabellen Softcover ISBN 978-3-433-03347-0

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Filigrane Finesse – Bürogebäude mit Fassade aus Bekleidungsprofilen Ansprechende Optik und neuer Raum für zusätzliche 300 Mitarbeiter: Beides vereint ein Bürogebäude in der Gemeinde Bioggio, wo Software- und Finanzdienstleister Avaloq seinen Tessiner Standort im Jahr 2018 um ca. 4.600 m2 Verwaltungsfläche ­erweitern ließ. Auffallend zeigt sich die Fassade, welche dank eines harmonischen Zusammenspiels verschiedener Farben und Formen eine gelassene Eleganz bei gleichzeitiger Verspieltheit ausstrahlt. Möglich machten dies MONTALINE®Fassadenverkleidungsprofile der Montana Bausysteme AG (Villmergen) in unterschiedlichen Bauhöhen, Längen sowie Farbnuancen. Doch was heute beinahe zufällig wirkt, bedurfte akribischer Planung in der Bauphase: Jedes einzelne der Aluminium-Profile hatte seinen exakten Platz im Entwurf des Architekturbüros. Industriegebäude sind nicht immer spannend anzuschauen. Auch Bürogebäude bilden hier keine Ausnahme. Anders ist dies im Tessin, genauer in Bioggio: Der hiesige Standort des Software- und Finanzspezialisten Avaloq wurde 2018 um ein Gebäude erweitert, das mit den zuvor genannten Vorurteilen bricht. Unmittelbar neben den ursprünglichen Räumlichkeiten entstand ein Ort, an dem Innovation schon von außen sichtbar ist. Erreicht wurde dies mit einer besonderen Art der Fassadengestaltung: Großzügige Glasflächen wirken gleichermaßen einladend auf Besucher und Tageslicht. Letzteres findet zudem einen Tanzpartner in den filigranen Aluminium-Elementen der Fassade, was sich in einem ansprechenden Spiel aus Licht und Schatten manifestiert. Unterstützt wird dieses Spektakel von dem harmonischen Zusammenspiel verschiedener Formen und Farben bei den Bekleidungsprofilen: Drei Nuancen zwischen Anthrazit und Titan wirken zeitlos elegant. Hinzu kommen die unterschiedlichen Bauhöhen und Längen der einzelnen Profile, sodass sich ein kreatives Mosaik unterschiedlicher Strukturen ergibt. Das Ergebnis erinnert Betrachter zuweilen an einen Rechenschieber, was für den Zweck des Gebäudes – Avaloq ist bekannt für seine Bank-Software – kaum passender sein könnte.

Bild 1.  Bürogebäude Avaloq SA in Bioggio/Schweiz: elegante Fassade aus MONTALINE®-Bekleidungsprofilen.

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Bild 2.  Vorgehängtes Unterkonstruktionssystem für die hinterlüftete MONTALINE®Fassade (Fotos: Montana Bausysteme AG)

Flexibilität für jedes Projekt Was so leicht und verspielt wirkt, erforderte tatsächlich akribische Planung und einen hohen Aufwand bei der Kon­ struktion und Montage. Alle verbauten MONTALINE®Elemente mussten genau nach dem Entwurfsschema des Architekturbüros Tigestim SA angepasst werden. Eine weitere Herausforderung waren die teils minimalen Mengen der benötigten Profilsorten einzelner Bauhöhen oder Farben. Auch aus diesem Grund fiel die Entscheidung auf die Produkte der Montana AG: Kleine Stückzahlen unterschiedlicher Elemente können hier problemlos realisiert werden. Somit bilden die MONTALINE®-Fassadenver­ kleidungen in Bioggio nun die Basis für eine elegante Fassade, an welcher zudem keinerlei Befestigungsmittel zu sehen sind. Doch die Möglichkeiten des MONTALINE®-Systems reichen dank seiner Flexibilität noch deutlich weiter. So ist die Fassadenverkleidung beispielsweise mit beidseitiger Kopfkantung produziert, wodurch sie den Charakter einer deutlich hochpreisigeren Flachpaneelfassade erhält. Mit verschiedenen Baubreiten – sowie in Kombination mit einer großen Auswahl an Farben und Beschichtungen – ergeben sich weitere interessante Gestaltungsmöglichkeiten. Auch konkav oder konvex gerundete MONTALINE®Profile stehen Planern für die Gestaltung von Fassaden im Industrie-, Verwaltungs- oder Wohnungsbau zur Verfügung. Eine besonders feingliedrige Ausführung mit oder

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ohne Fugen sowie die bereits erwähnte verdeckte Befestigung unterscheidet die MONTALINE®-Fassadenpaneele dabei optisch von Trapez- oder Wellbandprofilen. In Bioggio kamen die vielseitigen Elemente in drei Farben, vier Bauhöhen sowie unterschiedlichsten Breiten zum Einsatz, um das aufregende Wechselspiel aus Hell und Dunkel auf ca. 1.000 m2 Fassadenfläche zu realisieren. Das Ergebnis spricht für sich und begeistert mit einer optischen Symbiose aus Lebhaftigkeit und Ordnung.

Inspirierendes Umfeld für innovative Gedanken Doch auch hinter seiner Fassade weiß das neue AvaloqGebäude zu überzeugen: So ist es mit einem modernen Lüftungs- sowie einem Gebäudemanagementsystem ausgestattet, auf dem Dach haben zudem Solarpaneele ihren Platz. Besonders interessant ist die bauliche Kohärenz, denn auch im Raumnutzungskonzept zeigen sich deutliche Parallelen zum äußeren Eindruck: Die Mitarbeiter finden hier Elemente für dynamisches Arbeiten vor, haben jedoch auch feste eigene Arbeitsplätze – erneut eine harmonische Balance aus kreativer Flexibilität und strukturbildenden Vorgaben. Zwischen Neubau und dem weiterhin genutzten Altgebäude befindet sich außerdem eine „Piazza“, die zum Verweilen einlädt. Von spontanen Meetings über informelle Zusammenkünfte bis hin zu Freizeitaktivitäten sind hier zahlreiche Interaktionen denkbar. Außerdem ist ein Hof entstanden, welcher zusätzliche Freifläche in einem windgeschützten Bereich bietet.

Mit dem neuen Gebäude und einer Gesamtkapazität von mehr als 800 Mitarbeitern vereint die Avaloq nun die gesamte Belegschaft im Tessin an einem Standort. Zugleich bleibt auch noch Spielraum für weiteres Wachstum in Bioggio. Damit bietet das ebenso elegante wie moderne Bürogebäude reichlich Raum für gute Ideen und schafft – nicht zuletzt dank der unkonventionellen Optik – zugleich ein inspirierendes Umfeld für seine Nutzer.

Bautafel Bürogebäude Avaloq SA in Bioggio/Schweiz ■   Bauherr: Tigestim SA, Bioggio, Schweiz ■   Fassadenbauer: Officine Ghidoni SA, Riazzino/Schweiz ■   Architekt: Tigestim SA, Luca Quadroni, Bioggio/Schweiz ■   Generalunternehmung: Tigestim SA, Bioggio/Schweiz ■   Ingenieur & Bauleitung: Tigestim SA, Bioggio/Schweiz Produkte: 237 m2 MONTALINE® 26/200 F-K ■   60 m2 MONTALINE® 26/250 F-K ■   300 m2 MONTALINE® 26/300 F-K ■   470 m2 MONTALINE® 26/400 F-K ■   Realisierung: 2018/2019 ■

Weitere Informationen: Montana Bausysteme AG Durisolstrasse 11, CH-5612 Villmergen/Schweiz Tel. +41 56 619 85 8 info@montana-ag.ch, www.montana-ag.ch

MONTALINE® Fassadenverkleidung

Die elegante Flachpaneelfassade für den Verwaltungs- und Industriebau mit oder ohne Fugen.

Montana Bausysteme AG CH - 5612 Villmergen Tel. + 41 56 619 85 85 www.montana-ag.ch

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KLARE FASSADENLINIEN ERWEITERTER BETRIEBSSTANDORT FÜR DIE TÜV NORD AG

Bild 1.  Eine Kombination aus silbergrauer Metallfassade und großzügigen Fensterbändern gliedert die kompakte L-förmige Erweiterung des TÜV NORD (Visualisierung: Dälken Architektur + Generalplanung)

Am Hauptstandort der TÜV NORD AG im Technologiepark Essen wird eine fünfgeschossige Verwaltungserweiterung für ca. 600 Personen realisiert. Die Niederlassung Münster des Familienunternehmens Dälken Architektur + Generalplanung übernahm im Herbst 2018 die Planung für das L-förmige Gebäude. Mit seiner großflächigen Kombination aus Metall- und Glasfassade ist der Neubau künftig der markante Mittelpunkt für Mitarbeitende und Gäste. Am erweiterten Betriebsstandort plant der TÜV NORD eine Bündelung der Mitarbeiter aus Essen. Auf dem nordwestlichen Gelände des Technologieparks werden deshalb bestehende Gebäude und Hallen zurückgebaut und durch einen 14.600 m2 großen neuen Gebäudekomplex ersetzt. Der fünfgeschossige Baukörper ist ein langgezogener, Lförmiger Massivbau aus Stahlbeton und Kalksandstein, verkleidet mit einer Kombination aus Metall- und Glasfassade. Durch Hanglage und Höhenunterschiede von 3 bis 5 m erscheint die Erweiterung an der südlichen Seite optisch als drei- oder viergeschossiger Baukörper. Auf dieser Gebäudeseite wurde ein Zwischengeschoss über dem Erdgeschoss eingeplant, um den großzügigen Haupteingang

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mit Vorhalle und Foyer aufzunehmen. Über fünf Treppenhäuser und Aufzüge erreicht man die Seminar- und Besprechungsräume sowie die zweibündig angeordneten Einzel,- Doppel- und Gruppenbüros der einzelnen Ebenen. Im

Bild 2.  Halbzeit beim TÜV NORD in Essen: Der Neubau wird im September 2021 fertiggestellt sein (Foto: Andreas Secci)

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die Fassade die großzügigen Fensterbänder der einzelnen Geschosse auf, die durch anthrazitfarbene Aluminiumprofile vertikal gegliedert werden. Ein innen angebrachter Blendschutz schützt die Mitarbeitenden vor Sonnenstrahlen. Eine differenzierte Fassadengestaltung prägt die offene Eingangssituation. Über den verglasten, zurückspringenden Hauptzugang wird als Blickfang eine dreigeschossige Glasfassade mittels einer Pfosten-Riegel-Kon­struktion eingebaut. Im Erdgeschoss und in den Besprechungsräumen haben die Mitarbeiter durch bodentiefe Verglasungen Blickkontakt zum begrünten Innenhof oder die neuen Freianlagen auf dem Vorplatz der Erweiterung.

Neuordnung des Firmengeländes

Bild 3.  Fassadendetail (Grafik: Dälken Architektur + Generalplanung)

vierten Obergeschoss ermöglicht ein Brückenbaukörper im Süden die Verbindung zu den Bestandsgebäuden der Verwaltung.

Repräsentative Fassade und Eingangssituation Der Erweiterungsbau prägt mit seiner großflächigen Fassade zukünftig die gestalterische Außendarstellung des TÜV NORD Campus. Die hinterlüftete vorgehängte Metallfassade besteht aus großformatigen, silbergrauen Aluminiumkassetten, die den Baukörper und die Ebenen mit einer klaren horizontalen Linie betonen. Zudem nimmt

Mit dem Neubau entsteht auf dem Betriebsgelände eine Neuordnung der Außen- und Freianlagen. Über die nördliche Hauptzufahrt passieren Mitarbeiter, Besucher und Dienstleister ein Pförtnergebäude mit Schrankenanlage und erreichen die Mitarbeiter- und Besucherparkplätze sowie die Anlieferungsstellen. Ein Freianlagenkonzept für den Außenbereich sowie den Innenhof umrahmt die Erweiterung mit begrünten Flächen, Erholungs- und Kommunikationsorten mit Sitzgruppen und lädt zum Verweilen ein.

Weitere Informationen: Dälken Architektur + Generalplanung Werner-von-Siemens-Straße 15, 49124 Georgsmarienhütte Tel. (05401) 339 17-0 info@daelken.de, www.daelken.de

Europäische Fachmesse für Fassadengestaltung und Raumdesign Vom 09. bis 12. März 2022 findet die nächste FAF, die europäische Messe für Fassadengestaltung und Raumdesign, in München statt. Seit März 2021 können sich Aussteller für die FAF anmelden. Die Anmeldung ist bis 1. September 2021 unverbindlich, bis dahin kann kostenfrei zurückgetreten werden. Eine Beteiligungsgebühr ist erst nach der Zulassung fällig. Die Aufplanung der Hallen beginnt voraussichtlich im Mai 2021. Robert Schuster, Leiter der Fachmesse für Maler und Lackierer, Stuckateure und Trockenbauer, Raumausstatter und Bodenleger, erklärt, welche Neuheiten geplant sind und warum der Branchentreffpunkt in München wichtiger denn je ist: „Die Fachwelt lebt vom intensiven Austausch – davon, dass sich Anbieter und Anwender persönlich treffen, Hersteller und Praktiker gemeinsam ausloten, was ihre Arbeit verbessert, welche Trends wichtig sind und vor allem: was ihre Kunden begeistert. Das geht am besten auf der Messe.“ Zur Sicherheit aller Beteiligten vor Ort erklärt er: „Der Besuch einer Messe ist sicherer als das Einkaufen im Supermarkt, wo keine Registrierung der Kunden stattfindet und Sicherheitsabstände auf Grund der gegebenen

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Gangbreiten nicht immer eingehalten werden können. Für unsere Messeteilnehmer kann ich jetzt schon versichern, dass alle Hygienevorschriften, die 2022 gelten, eingehalten werden. Die Gesundheit der FAF-Familie liegt uns besonders am Herzen. So gibt es in unserem Team erstmals einen Hygienebeauftragten, der mit allen Vorgaben sehr vertraut ist und dafür sorgt, dass zum Beispiel Mindestabstände möglich sind, Laufwege deutlich werden und die Messe im Ganzen so gestaltet ist, dass sich alle Beteiligten mit Sicherheit und auf Augenhöhe begegnen können und wohlfühlen. Nicht nur in punkto Hygiene, auch hinsichtlich Ticketing, Leadtracking und Kontaktverfolgung setzen wir neue Maßstäbe. Mit der MyBusiness-Premiumpauschale bieten wir Ausstellern ein tolles Leistungspaket, inklusive Online-Ticketgutscheinen für ihre Kundeneinladungen und den Daten ihrer registrierten Besucher.“ Weitere Informationen: GHM Gesellschaft für Handwerksmessen mbH Paul-Wassermann-Straße 5, 81829 München PF 82 03 55, 81803 München Tel. (089) 18 91 49-0, Fax (089) 18 91 49-239 faf-messe@ghm.de, www.faf-messe.de

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GLÄSERNE CITY OHNE LÄRM GENEIGTE UND GEBOGENE CLOSED CAVITY ­FASSADEN AM CIRCLE IN ZÜRICH

Bild 1.  The Circle – die neue gläserne City des japanischen Star-Architekt Riken Yamamoto am Züricher Flughafen

Am Flughafen Zürich entsteht nach Plänen des japanischen StarArchitekten Riken Yamamoto mit The Circle eine Art gläserne City. Ihre Gebäude sind mit hochschalldämmenden Fassaden vor Verkehrslärm geschützt. Glasdächer und Glasbrücken verbinden einzelne Häuser dieses größten Schweizer Dienstleistungskomplexes und bieten auf den Plätzen und Gassen eine regengeschützte innerstädtische Freiluftatmosphäre. Zudem überdecken geneigte und gebogene Closed Cavity Fassaden nahezu die gesamte ringförmige Zubringerstraße. Der Dienstleistungskomplex The Circle am Flughafen Zürich, der eine Nutzfläche von 180.000 m2 bietet, gliedert sich in einzelne 9 bis 11 Stockwerke hohe Häuser. Von außen vermittelt der halbkreisförmige Komplex ein einheitliches Erscheinungsbild, das auf die Formen des Flughafens Bezug nimmt. Am Flughafenzubringer Butzenbühlring folgt die homogen gebogene und geneigte Fassade der Ringform und biegt sich über die Straße. Da die Attika den Fußpunkt an der Stelle der stärksten Außenneigung um ca. 15 m überragt, können Nutzer aus den oberen Büros direkt auf den Verkehr hinab blicken. Pro Tag 700 Flugbewegungen, 500 Zugverbindungen und 900 Busfahrten führen aber auch zu erheblicher Lärmbelastung. Um ruhiges Arbeiten und ungestörten Aufenthalt zu ermöglichen, wurden die Häuser deshalb mit einer 83.000 m2 großen Closed Cavity Fassade (CCF) verkleidet.

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Dank dieser geschlossenen zweischaligen Gebäudehülle, die eine Schalldämmung von bis zu 47 dB erreicht, hören die Nutzer keine Außengeräusche. Während sie akustisch vor Verkehrslärm geschützt sind, sind sie visuell über die hochtransparenten Gläser eng mit der Umgebung verbunden.

Bild 2.  Geneigte und gebogene Closed Cavity Fassaden überragen die ringförmige Zubringerstraße und schützen vor Verkehrslärm

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Die großformatigen Gebäude am Flughafenzubringer gehen in Richtung Hügel in kleinere Gebäude an teils überdachten Gassen und Plätzen über. Diese Struktur gliedert auch die CCF mit ihren unterschiedlichen Elementgrößen und Varianten. Die Ringfassade am Zubringer umfasst 23.000 m2, die Hügelfassade 52.200 m2, die Hoffassade 7.900 m2 und die Fußgängerbrücken haben 800 m2 Fassadenfläche. Teilbereiche dieser Fassaden erfüllen hohe Brandschutzanforderungen nach E30 und EI30. Erstmals wurden dazu CCFFassaden getestet. Andere Teilbereiche sind mit Nachströmöffnungen ausgestattet, die der Feuerwehr zum Öffnen und zur Rauchfreiheit dienen. Dafür wurden jeweils zwei mit Kettenmotoren betriebene Drehflügel in die Elemente integriert.

Ucw-Wert bis zu 0,77 und Schallschutz bis zu 47 dB Um die ambitionierten Nachhaltigkeitsziele des Komplexes zu erfüllen, hatten sich die Bauherren für eine CCF entschieden, da diese geschlossene zweischalige Fassade den sommerlichen und winterlichen Wärmeschutz sowie den Schallschutz verbessert und mehr Tageslicht ermöglicht. Am Circle erreicht die Ringfassade einen U-Wert von 0,82 W/m2 K, die Hügelfassade 0,77 bis 1,08 W/m2 K und die Hoffassade 0,90 W/m2 K. Die g-Werte für die Ringfassade ohne ­Sonnenschutz betragen 20 %, bei den Hügel- und Hoffassaden mit geschlossenem Sonnenschutz 8 % und bei of-

fenem Sonnenschutz 41 %. Die hochtransparenten Gläser, deren Lichtdurchlässigkeit bis auf die Ringfassade zum Wärmeschutz nicht durch Sonnenschutzbeschichtungen eingeschränkt werden muss, erreichen bei der Hügel- und Hoffassade eine Lichttransmission von 63 % bei offenem Sonnenschutz. Ein weiteres Kriterium der Bauherren für die CCF war der hohe Schallschutz, um den Verkehrslärm am Flughafen zu reduzieren. Die Ringfassade erreicht 47 dB und die Hügelfassade zwischen 41 und 44 dB. Da die Zwischenräume im Unterschied zu offenen zweischaligen Elementen vor Schmutz geschützt sind, müssen sie nicht gereinigt werden. So reduzieren sich die Wartungs- und Betriebskosten und die Lebensdauer der integrierten Raffstoreanlagen erhöht sich. Die Circle-Fassade war die erste CCF, die im Gartner-Hauptwerk in Gundelfingen an der Donau auf einer neuen Montagelinie mit speziellen Waschanlagen gebaut wurde. Mit den Anlagen wird annähernd der Standard einer Reinraumfertigung erfüllt und das Eindringen kleinster Staubpartikel und anderer Verunreinigungen in den Raum zwischen innerer und äußerer Fassade, die die Funktion beeinträchtigen könnten, wird verhindert.

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Geneigte Ringfassaden mit kalt­ gebogenen Prallscheiben Die Regelelemente der Ringfassade am Zubringer sind 2,7 m × 3,7 m

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Bild 3.  Die hochtransparenten Gläser der Hügelfassade erreichen bei offenem Sonnenschutz eine Lichttransmission von 63 %

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Bild 6. Da alle Fassaden der einzelnen Gebäude silbrig schimmern sowie flach und bündig sind, entsteht ein einheitliches Bild (Fotos: RENÉ DÜRR, ARCHITEKTURFOTOGRAFIE, ZÜRICH)

Bild 4. Die Ringfassade am Zubringer mit ihrer Vielfalt an loxogonalen Gläsern erforderte einen aufwendigen Designprozess in 3D

groß und 1.160 kg schwer, das größte Element misst 2,7 m × 5,5 m. Diese Fassade neigt sich bis zu 15 m mit der Attika über den Fußpunkt und bildet mit den kaltverformten Prallscheiben eine homogen gebogene Außenhaut entlang der Ringstraße. Dazu waren 1.578 unterschiedliche Elementkonfigurationen mit verschiedenen Neigungswinkeln zwischen 10,5 und 18,4 Grad nach außen und Kaltverformungen der Prallscheibe an einer Ecke um bis zu 50 mm erforderlich. Eine solche Vielfalt komplexer Varianten mit loxogonalen (schiefwinkligen) Gläsern erforderte einen aufwendigen Designprozess in 3D. Für die Kaltbiegung wurden die Prallscheiben auf der Baustelle an einer Ecke durch Druck in den gebogenen Aluminiumrahmen gewölbt. Aneinandergereiht folgen die CCF-Elemente so der Ringform des Zubringers ohne

Ecken und Kanten. Bei einer Bemusterung mit warm- und kaltgebogenen Gläsern hatten sich die Bauherren zuvor aus optischen Gründen gegen eine Warmbiegung entschieden. Sowohl die Neigung wie auch die Biegung der CCF erschwerten den Einbau von Sonnenschutzanlagen in die Elemente der Ringfassade. Deshalb wurden die hochtransparenten VSG-Prallscheiben mit zweifachem Sonnenschutz beschichtet und wirken im Unterschied zu den übrigen Fassaden von außen dunkel. Die innere Fassadenhaut besteht aus einer hochtransparenten 3-fach-Isolierverglasung.

Hügel- und Hoffassaden mit integriertem Antrieb für Sonnenschutzlamellen Die 950 kg schweren Regelelemente der Hügelfassade sind 2,7 m × 3,6 m groß, das größte Element 2,7 m × 5,6 m. Die Hoffassaden bestehen aus 510 kg schweren und 1,35 m × 3,6 m großen Regelelementen mit einer maximalen Größe von 2,7 m × 5,6 m. Bei den Hügel- und Hoffassaden wurde erstmals auch der Antrieb für die 60 mm breiten weißen SonnenschutzFlachlamellen im geschlossenen Fassadenzwischenraum integriert. Damit sind die Motoren nicht mehr sichtbar und die Antriebsgeräusche nicht mehr zu hören. Besonders herausfordernd war die Terrassenlandschaft im Bereich der Hügelfassaden mit 44 unterschiedlich großen Terrassen. Diese Freiflächen sind bis zu 392 m2 groß und alle geometrisch unterschiedlich geschnitten. Daraus ergab sich eine Vielzahl von Abdichtungsdetails. Erst präzise Konstruktionen der in verschiedenen Winkeln und Höhen angebrachten Profile machen die Terrassen in den Bereichen von Büros, Klinik und Hotel wasserdicht.

Passarellen

Bild 5. Die Fassaden bestehen aus schlanken Betonstützen, die mit Aluminiumpaneelen verkleidet sind

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Bei den Passarellen sind die 950 kg schweren Regelelemente 2,7 m × 3,6 m groß, maximal 2,7 m × 4,1 m. Die Stahlbeton-Konstruktionen der drei 18 m, 16 m und 15 m langen Verbindungsbrücken zwischen Häusern sind komplett mit einer CCF verkleidet. Verglast sind diese Fassa-

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den mit einer hochtransparenten VSG-Prallscheibe sowie einer hochtransparenten 3-fach-Isolierverglasung. Ihre dekorativen Außenbleche im Naturton haben durch HighGloss Finish einen speziellen Strahleffekt.

Brandschutz-Fassaden und RDA-Türen Neben der CCF fertigte Gartner 6.900 m2 BrandschutzFassaden für die Ladengeschäfte im Hügelbereich. Diese einschalige Fassade ähnelt optisch der Hügelfassade und wurde von den Mietern selbst gestaltet. Die Brandschutz-Fassaden sind mit einem neu entwickelten 2.400 m2 großen Textilgewebe in der Brandschutzklassifikation RF 1 (A1/A2) ausgeführt. Dieses neue Gewebe wurde in einem Tauchverfahren weiß oder schwarz eingefärbt und anschließend mit Teflon beschichtet. Auf der Baustelle wurde das Textilgewebe auf bis zu 2,7 m × 5,5 m große Metallrahmen gespannt. Darüber hinaus sichern 200 Außentüren zum Rauchgasabzug (RDA) mit Drehtürantrieben, einer Türüberwachung und Nachströmöffnungen das Gebäude, damit beispielsweise die Treppenhäuser rauchfrei bleiben. Für diese Türen mussten spezielle Steuerungsmodule entwickelt werden.

vier externen überdachten Lagerstätten mit einer Fläche von ca. 1,5 Fußballfeldern zwischengelagert werden. Im September 2019 wurden dann die letzten Elemente gefertigt. Montiert wurden die Elemente von August 2018 bis November 2019. Da vor Ort nur wenige Elemente gelagert werden konnten und bis zu 200 Elemente pro Woche an verschiedenen Häusern montiert wurden, mietete man in der Nähe von Zürich eine 3.800 m2 große Halle als Pufferstation an. Von dort wurden die Elemente dann mit einem eigenen LKW quasi rund um die Uhr an die Baustelle geliefert.

Bautafel The Circle, Zürich ■   Owner: Flughafen Zürich AG, Kloten und Swiss Life AG, Zürich ■   Client, Planning and Site Management: HRS Real Estate AG, Zürich ■   Design Architect: Riken Yamamoto & Field Shop, Japan ■   Executive Architects: Richter Dahl Rocha & Associés architects SA, Lausanne; Fischer Architekten AG, Zürich; RLC Architekten AG, Rheineck ■   Façade Planning: Neuschwander + Morf AG, Basel; ap3 Atelier P3 AG, Zürich

Ausgeklügelte Logistik garantierte kurze Bauzeit

Weitere Informationen:

Im November 2017 wurden die ersten Circle-Fassaden in Gundelfingen gebaut. Da sich der Montagestart um einige Monate verschob, mussten ca. 5.600 CCF-Elemente auf

Josef Gartner GmbH Gartnerstraße 20, 89423 Gundelfingen Tel. (090) 73 84-0, Fax (090) 73 84-2100 gartner@permasteelisagroup.com, www.josef-gartner.de

So plant man Brandsperren heute: Fixrock BWM Brandriegel Kit

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Flachglas MarkenKreis

Die Fassade als Teil des Energiekonzepts

Bild 1.  Attraktives Arbeitsambiente: das neue Newton Bürogebäude im Münchener Stadtteil Westend

Die TÜV SÜD AG hat gegenüber dem ADAC Hochhaus im Münchener Stadtteil Westend ein innovatives, nachhaltiges Bürogebäude namens Newton errichtet. Zusammen mit DMP Architekten aus München galt es, eine markante, identitätsstiftende ­Adresse zu entwickeln. Entstanden ist ein hochmodernes Bürogebäude – DGNB Platin zertifiziert. Das Nachhaltigkeitskonzept sah für das gesamte Gebäude u. a. Dreifach-Verglasungen vor. Sonnenschutz- und Wärmedämmgläser vom Flachglas MarkenKreis spielen dabei eine bedeutende Rolle. Mit seiner puristischen Gestaltungssprache und seiner weißen Architektur hebt sich das Newton zum gegenüberliegenden farblich dominanten ADAC Gebäude bewusst ab. DMP Architekten verfolgten die Idee einer nachhaltigen und zeitlosen wertbeständigen Architektur. Hochwertige Oberflächen und die Präzision im Detail machen dies sichtbar.

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Bild 2.  Die Fassade mit großzügigen Verglasungen und weißen Fassadenbändern ist Teil des Energiekonzeptes

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Verteilt auf fünf Geschosse prägen 40.000 m² Bruttogeschossfläche den Arbeitsalltag von ca. 1.800 Menschen. Neben effizienten Büroflächen mit individuellen Office-Welten bietet Newton weiteren, motivierenden Mehrwert: ein Restaurant mit Show Cooking, eine Barista Bar, die glasüberdachte Halle, begrünte Innenhöfe, ein großzügiges Konferenzzen­ trum. Nicht zu vergessen ist das überzeugende Mobilitätskonzept: eine direkte Anbindung an U- und S-Bahn sowie zu mehreren Buslinien, Ladestationen für E-Autos und Fahrradstellplätze. Alle Features zusammen erfüllen höchste Ansprüche an Identität und Nutzerkomfort und verkörpern die Arbeitswelt der Zukunft.

Umfassendes Nachhaltigkeitskonzept Das Nachhaltigkeitskonzept beinhaltet ein ganzheitliches Energiekonzept, eine großflächige Photovoltaikanlage und die Ausstattung mit LED-Leuchten im gesamten Objekt. Das Gebäude wird komplett mit Grundwasser beheizt und gekühlt. Während vergleichbare Bürogebäude mit ca. 100 kWh/m2a Primärenergiebedarf rechnen, kommt das Newton mit nur ca. 70 kWh/m2a aus und zählt somit zu einem der sparsamsten Bürogebäude in München. Auch die Fassade trägt hierzu bei.

Fassade wirkt positiv auf die GebäudeÖkobilanz Prägnantes Merkmal des Gebäudekomplexes ist die Fassade mit großzügigen Verglasungen und weißen Fas-

sadenbändern. Letztere zeichnen die Form der fünf Geschoss­ebenen nach und setzen sich in den Innenhöfen des Baus fort. Bei der Wahl einer hochwertigen Beschichtung für die reinweißen Bänder entschieden sich die Architekten für die Metalloberfläche Duraflon von HD Wahl. Mit ihrer Langlebigkeit und Easy-to-CleanFunktion wirkt sich diese Oberfläche insgesamt positiv auf die Ökobilanz des Gebäudes aus. Die transparente, von Dodel Metallbau errichtete Fassade ist als Aluminium-Pfosten-Riegel-Konstruktion ausgebildet; die Fensterbereiche erhielten nach außen öffnende Drehbänder. Für die Fensterbänder kam das Schüco AWS 75SI System zum Einsatz, in den feststehenden PR-Fassaden das System Schüco FWS 60. Hinsichtlich der Verglasung in der Fassade entschieden sich die Architekten für das Dreifach-Sonnenschutz-Isolierglas INFRASTOP ® Neutral 63/39 (Pilkington Beschichtung Suncool 70/40). Aus Gründen der Absturzsicherung der Kategorie A erfolgte der Isolierglasaufbau mit ESG-H Außen- und Mittelscheiben sowie einer VSG Innenscheibe. Von den Architekten gewünscht waren Gläser „neutral in der Ansicht und mit einer hohen Lichtdurchlässigkeit“. Zudem galt es, die bauphysikalischen Anforderungen an eine geringe Gesamtenergiedurchlässigkeit sowie einen sehr niedrigen Ug-Wert zu berücksichtigen. Der gewählte INFRA­STOP® Typ verfügt in diesem Dreifachaufbau über 64 % Lichtdurchlässigkeit bei einer Gesamtenergiedurchlässigkeit von 39 %. Der Ug-

Bild 3.  Die glasüberdachte Halle und lichtdurchflutete Innenhöfe bieten motivierenden Mehrwert für den Arbeitsalltag (Fotos 1 und 3: TÜV SÜD Business Services GmbH)

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Teilansicht Außenfassade EG (Außenansicht) Alu- Fassade bodentief

Verglasung:

Farbtöne:

Glasgrößen: Flügel: Festvergl. neben Flügel: Festvergl. breit:

604 x 2504 376 x 2726 1226 x 2726

Bandfassade OG:

: ca. 180kg

GT1: (3-fach Sonnenschutzglas 70/40) Neutrale Sonnenschutzverglasung SunCool 70/40 (Pikington) auf Pos. 2 1,1er Wärmeschutzschicht auf Pos. 5 Aufbau (von außen nach innen): 6mm ESG-H 14mm SZR Argon 6mm ESG-H 14mm SZR Argon 10mm VSG aus 2x5 mm ESG-H mit 0,76mm PVB-Folie EBS 51 Ug-Wert = 0,7 W/m²K g-Wert < 39% Lichttransmission > 64% Abstandhalter:

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Außen: - PR-Profile (Deckleisten) - Rahmenprofile: - Flügelprofile: - Sockelblech: - Sonnenschutzkasten:

RAL 7043 matt, HWF RAL 7043 matt, HWF RAL 9004 matt, HWF RAL 7043 matt, HWF RAL 7043 matt, HWF

Innen: - PR-Fassade: - Fensterrahmen + Flügel: - Fensterbank:

RAL 9010 seidenglanz RAL 9010 seidenglanz RAL 9010 seidenglanz

Schallschutz: R`w= 37 dB (SSK3) R`w= 42 dB (SSK4), Südseite Schallschutz Längsschall: horizontal (von Raum zu Raum): - Flur/Büro : Dn,f,w = 47dB - Konferenzraum: Dn,f,w = 52dB - Mietbereichstrennung: Dn,f,w = 55dB

Sonnenschutz: Hella- Raffstore AF 80 M ohne Arbeitsstellung (mit TLT) - Lamellenfarbe DB 703 - Unterschiene RAL 7043 matt, HWF - Leiterkordeln + Aufzugsbänder schwarz - Motor 230 V - Edelstahlseile schwarz ummantelt (Durchmesser 2,3mm)

RID57-BAX-8-XFA-

- -- -XXX-FS-

01 Änderung gemäß Planrücklauf vom 19.04.17 00 Änderung gemäß Planrücklauf vom 05.04.17 Index:

Freigabe - Änderung:

-

-

26.07.17 12.07.17

Mayer Rott

Datum:

Bearbeiter:

Telefon 0731 / 4 01 98-0 Telefax 0731 / 4 01 98-35 info@dodel-metallbau.de www.dodel-metallbau.de

Dodel Metallbau GmbH Daimlerstraße 6 89079 Ulm

Hof 2

Hof Casino

Hof 3

Finger 4

Finger 3

Finger 2

Übersichtsplan:

Hof 4

± 0.00 = 525.40 ü. NN

Planinhalt:

Teilansicht Außenfassade EG PR Alu (Außenansicht)

Projekt:

TÜV Süd RID 57, München

Projektadresse:

Ridlerstr. 57 80339 München

Auftragsnr.:

Bauherr:

TÜV Süd AG Westendstr. 199 80686 München

Architekt:

Maßstab:

1:10

Planformat:

DIN A0

Datum:

06.12.2016

11-16-033 DMP Architekten Balanstr. 19 81669 München Index:

Plannummer:

Bearbeiter:

N. Enderle

AN 401

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DIESE ZEICHNUNG BLEIBT UNSER EIGENTUM UND DARF WEDER VERVIELFÄLTIGT NOCH DRITTEN PERSONEN ODER KONKURRENZFIRMEN ZUGÄNGLICH GEMACHT WERDEN

Bild 4.  Detail der bodentiefen Aluminium-Außenfassade Erdgeschoss (Grafik: DMP Architekten München)

Bild 5.  Prägnantes Merkmal der Fassade sind großzügige Verglasungen, weiße Fassadenbänder und gebogene Dreifach-Isolierglas-Gebäudeecken

Bild 6.  Auf der Südseite des an der Bahnlinie gelegenen Gebäudes bieten Verbund­ sicherheitsgläser für Schallschutzwände den nötigen Schallschutz (Foto: Flachglas Gruppe 33)

Wert als Maß für die Wärmedämmung der Gläser beträgt bei diesem Glasaufbau 0,7 W/(m2K). Die von FLACHGLAS Wernberg gefertigte Verglasung trägt deutlich zur Energieeffizienz des Gebäudes bei. Die gebogenen Dreifach-Isoliergläser in den Gebäude­ecken (gleicher INFRASTOP Typ) fertigte die Flintermann Glasveredelung GmbH. Insgesamt lieferten die Wernberger 7.600 m2 Son-

nenschutzglas und 1.200 m2 Wärmedämmglas – letztgenanntes eingebaut in die Fassade zur zentralen Halle. In den Schallschutzwänden auf der Südseite des an der Bahnlinie gelegenen Gebäudes eingebaute 1.500 m2 Verbund­ sicherheitsgläser garantieren hohe Schalldämmwerte. Dank der hohen Lichtdurchlässigkeit der Gläser sind die Büros hell und tageslichtdurchflutet – ein wichtiger

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ren noch von den Menschen gemocht wird“. Angesichts der hochwertigen Gestaltung des Gebäudes wird sein Wunsch sicherlich in Erfüllung gehen.

Bild 7.  Die Außenfassade aus bodentiefer AluminiumPfosten-Riegel-Konstruktion im Erdgeschoss ermöglicht ein großzügiges Entree (Fotos 2, 5 und 7: Oliver Heissner)

­ spekt, der das Wohlbefinden und die A Gesundheit der hier arbeitenden Mitarbeiter berücksichtigt. Als sommer­ licher Blendschutz kommt ein außenliegender Sonnenschutz zum Einsatz. Der Architekt Axel Altenberend wünscht sich, dass „das Newton gut durch die Zeit geht und auch in 20 Jah-

Bautafel NEWTON – Nachhaltiges Bürogebäude im Münchener Westend ■   Bauherr: TÜV SÜD AG ■   Architekt/Planung: DMP Architekten, München ■   Objektüberwachung: CL MAP, ­München ■   Fassadenberatung: Mosbacher + Roll Beratungs- und P ­ lanungsgesellschaft für Fassadentechnik mbH, Tettnang ■   Fassadenausführung: Dodel Metallbau GmbH, Ulm ■   Glastechnische Beratung: Flachglas MarkenKreis GmbH, ­Gelsenkirchen ■   Basisglas: Pilkington Deutschland AG, Gelsenkirchen ■   Isolierglas: FLACHGLAS Wernberg GmbH, Wernberg-Köblitz ■   Gebogenes Glas: Flintermann Glasveredelung GmbH, ­Salzbergen

Weitere Informationen: Flachglas MarkenKreis GmbH Auf der Reihe 2, 45884 Gelsenkirchen Tel. (0209) 913 29-0, Fax (0209) 913 29-29 info@flachglas-markenkreis.de www.flachglas-markenkreis.de

Neue Broschüre „Gestaltung – VHF on Top“ „ÄSTHETISCH. INTELLIGENT. NACHHALTIG.“ – unter diesen Aspekten stellt der der Fachverband für vorgehängte hinterlüftete Fassade e.V. (FVHF) in seiner Broschüre „Gestaltung – VHF ON TOP“ über 20 Lösungen vor, die in den vergangenen Jahren zum „Deutschen Fassadenpreis für Vorgehängte Hinterlüftete Fassaden“ eingereicht wurden. Diese Projekte, unterteilt in die Rubriken „Öffentlicher Bau“, „Gewerbebau“ und „Wohnbau“, zeigen, dass die Vorgehängte Hinterlüftete Fassade (VHF) mit ihren modernen Materialien, ausgereiften technischen Lösungen und innovativen Montagetechnologien vielseitige konstruktive und gestalterische Möglichkeiten bietet. Gestaltung, Innovation, Wirtschaftlichkeit, Nachhaltigkeit und Technik sind die Auswahlkriterien für den seit 1999 alle zwei Jahre verliehe-

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nen Architekturpreis. Zusätzlich wird Wert auf Prägnanz, auf die „Schönheit“ der Arbeiten, die Materialqualität und die Dauerhaftigkeit gelegt, so der Juryvorsitzende, Reiner Nagel von der Bundesstiftung Baukultur. Die Zahl und die Qualität der eingereichten Projekte und die positive Resonanz verweisen auf das hohe Ansehen der Auszeichnung. Die Broschüre „Gestaltung – VHF on Top“ steht unter https://www.fvhf. de/Fassade-bilder/docs/Prospekte/ FVHF_VHF_ON_TOP.pdf zum Download bereit.

Weitere Informationen: Fachverband Baustoffe und Bauteile für vor­ gehängte hinterlüftete ­Fassaden e.V. (FVHF) Kurfürstenstraße 129, 10785 Berlin Tel. (030) 21 28 62-81, Fax (030) 21 28 62-41 info@fvhf.de, www.fvhf.de

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Parnas Tower mit Warmer Kante: nachhaltige Glasarchitektur im Wahrzeichen von Seoul Mitten in der koreanischen Millionenmetropole Seoul ragt das World Trade Center als weithin sichtbares Wahrzeichen der Stadt auf. Direkt neben dem charakteristisch stufigen Trade Tower wurde die Silhouette des Gebäudekomplexes um den markanten Parnas Tower erweitert. Teil des nachhaltig konzipierten und LEED-zertifizierten Skyscrapers sind die hochwertigen Glasfassaden mit dem Warme-Kante-System Ködispace 4SG von H.B. Fuller | KÖMMERLING. Das World Trade Center (WTC) Seoul befindet sich im bekannten Stadtteil Gangnam und ist als größtes Handelsund Geschäftszentrum Koreas eine der Hauptattraktionen für Touristen. Neben dem Trade Tower bieten der ASEM Tower, Bürogebäude, das COEX (Convention & Exhibition) Handels- und Kongresszentrum, angesehene FünfSterne-Hotels und die COEX Mall ideale Räumlichkeiten und Serviceleistungen für Konferenzen, Shopping, Restaurants und Unterhaltung. Internationale Treffen hochrangiger Politiker finden dort ebenso statt wie Wirtschaftsgipfel oder große kulturelle Veranstaltungen.

Höchste Energieeffizienz mit LEED-Gold-Status Mit dem Parnas Tower haben die internationalen Architekturbüros KMD Architects (USA) und Chang-jo Architects (Korea) dem WTC-Turm ein hochmodernes, energieeffi­ zientes und umweltfreundliches Gebäude an die Seite gestellt. Der 183 m hohe Parnas Tower mit 38 oberirdischen und acht unterirdischen Stockwerken ist ein luxuriöser Büroturm mit modernster Technologie. Die Architekten legten bei der Gestaltung den Schwerpunkt auf eine harmonische Integration in den bestehenden Gebäudekomplex. In Anlehnung an das Designkonzept des benachbarten Trade Tower wurden der südliche untere Teil und der östliche obere Teil des Gebäudes mit transparenten Glas­

elementen sowie mit diagonalen Vor- und Rücksprüngen gestaltet. Das von KMD entworfene Atrium schafft eine direkte Verbindung zum Hotel Grand Intercontinental Seoul Parnas, einer Metro-Station und dem Einkaufszentrum Parnas Retail Mall. Die Lobby im ersten Stock wird durch ein 26 m hohes Panorama-Dachfenster erhellt. In jeder Büroetage geben die umlaufenden Verglasungen den Besuchern eine 360°-Aussicht frei und sorgen für lichtdurchflutete Räume. Mit der Auszeichnung in Gold erhielt der Parnas Tower die zweithöchste Zertifizierung nach dem Nachhaltigkeitsstandard LEED des U.S. Green Building Council. Die hohe Effizienz des Gebäudes wird durch ein ausgeklügeltes Energiekonzept und ein abgestimmtes Gebäudemanagementsystem sichergestellt. Einen großen Anteil an diesem Erfolg haben neben den in die Fassade integrierten Photovoltaik-Anlagen die hochwärmegedämmten, rundum laufenden Glaselemente.

Langlebiger Randverbund im Isolierglas Ca. 25.000 m2 Isolierglas des Herstellers LG Hausys ­wurden in der Fassade verbaut. LG Hausys setzt als bisher einziger Isolierglashersteller in Südkorea das hoch­ wertige neue Warme-Kante-System Ködispace 4SG von H.B. Fuller | KÖMMERLING ein. Der thermoplastische Abstandhalter für Isoliergläser bietet eine einzigartige Optik, höchste Energieeffizienz und maximale Lebensdauer und entspricht daher vollständig den hohen Ansprüchen von LG. Denn Glasfassaden wie die im Parnas Tower müssen den thermischen Belastungen durch die Witterung dauerhaft standhalten können, auch bei extremen Jahreszeiten wie in Seoul. Damit die Isoliergläser diese Temperaturunterschiede verarbeiten können und ihre Energieeffizienz erhalten bleibt, ist ein dauerhaft funktionierender und dichter Randverbund unbedingte Voraussetzung. Isoliergläser mit dem elastischen Abstandhalter Ködispace 4SG haben sich als außerordentlich robust, belastbar und langlebig erwiesen. Die Warme-Kante-Lösung ist zudem auch unter gestalterischen Aspekten hochinteressant. Durch die vollautomatische Applikation des reaktiven thermoplastischen Abstandhaltersystems können Isoliergläser mit Ködispace 4SG absolut präzise und optisch perfekt produziert werden. Das verhilft diesen Gläsern zu einer einzigartigen Ästhetik: kein unschöner Versatz der Abstandhalterprofile und vor allem keine störenden Lichtreflektionen wie bei klassischen Abstandhaltersystemen – das schwarze Ködi­ space 4SG macht den Scheibenzwischenraum praktisch unsichtbar. Die Isoliergläser von LG Hausys mit dem Warme-Kante-System von H.B. Fuller | KÖMMERLING tragen beim Parnas Tower maßgeblich zur hochwertigen und nachhaltigen Architektur bei.

Partner für innovative Glasarchitektur Bild 1.  Der Parnas Tower in Seoul ist nach dem Nachhaltigkeitsstandard LEED in Gold zertifiziert – einen großen Anteil an diesem Erfolg haben die hochwärme­ gedämmten, rundum laufenden Glaselemente

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Als Partner für innovative Glasarchitektur bietet der Klebund Dichtstoffhersteller neben den hochwärmegedämm-

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Fassadenwerkstoff Glas

ten Glaselementen auch Lösungen für fassadenintegrierte Photovoltaik und funktionale Glaselemente. So können beispielsweise komplette Glaselemente für Mediafassaden oder Verbundsicherheitsgläser mit den innovativen LOCASystemen (Liquid Optical Clear Adhesives) der Firma H.B. Fuller | KÖMMERLING hergestellt werden. Weitere Informationen für Architekten unter: https:// www.koe-chemie.de/anwendungen-produkte/glas/loesungen-fuer-architekten-und-planer/ Weitere Informationen:

Bild 2.  Die Isoliergläser von LG Hausys mit dem Warme-Kante-System von H.B. Fuller | KÖMMERLING tragen beim Parnas Tower maßgeblich zur hochwertigen und nachhaltigen Architektur bei (Fotos: Namgoong Sun)

Kömmerling Chemische Fabrik GmbH Zweibrücker Straße 200, 66954 Pirmasens Tel. (06331) 56-20 00 Fax (06331) 56-19 99 info.koe@hbfuller.com www.koe-chemie.de

FVHF-Leitlinie zur Qualität und Beurteilung von Vorgehängten Hinterlüfteten ­Fassaden Wie lässt sich die Qualität einer Vorgehängten Hinterlüfteten Fassade (VHF) beurteilen und welche Toleranzen sind zulässig? Wann ist das Erscheinungsbild beeinträchtigt und welche Grenzabweichungen sind vertretbar? Mit der neuen Leitlinie „Beurteilungsmethodik und Toleranzen von Vorgehängten Hinterlüfteten Fassaden (VHF)“ gibt der FVHF einen praxisorientierten Handlungsleitfaden heraus, der Bauherren, Planern und Verarbeitern wertvolle Hilfestellungen zur Abnahme einer VHF an die Hand gibt. Die neue Leitlinie des Fachverbandes Baustoffe und Bauteile für vorgehängte hinterlüftete Fassaden e.V. (FVHF) legt den Rahmen für VHF-spezifische und teilweise nicht in Normen und Vorschriften geregelte Toleranzen fest. Beurteilt wird unter gebrauchsüblichen Bedingungen und mit der Berücksichtigung, dass es sich bei der VHF um eine unter Baustellenbedingungen handwerklich erstellte Bauleistung handelt.

Beurteilungsmethodik Ausführlich geht die FVHF-Leitlinie im ersten Teil auf die Beurteilungskriterien ein und hält die Grundbedingungen für eine optische Beurteilung fest. Zur Bewertung der Qualität der Fassadenausführung stellt zum Beispiel die „Oswald-Matrix“ den Grad der optischen Beeinträchtigung die Gewichtung des optischen Erscheinungsbildes gegenüber. Hier kann die Bedeutung des Merkmals für die Gebrauchstauglichkeit mit „sehr wichtig“ bis „unwichtig“ gewertet und der Grad der optischen Beeinträchtigung von „sehr stark“ bis „geringfügig“ zugeordnet werden. So lässt sich klar ablesen, ob es sich bei dem optischen Mangel um eine Bagatelle, eine hinnehmbare oder nicht hinnehmbare Beeinträchtigung handelt. Auch zu den zulässigen Farbtoleranzen und zur Oberflächenqualität hält die FVHF-Leit­ linie bewährte Beurteilungsmethoden bereit.

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Zulässige Toleranzen Maßabweichungen lassen sich im Bauprozess nie ganz vermeiden. Die DIN 18202:201907 regelt, welche Toleranzen zulässig sind. Diese gelten auch für die VHF und müssen bereits in der Ausführungsplanung berücksichtigt werden. Wie genau die Begriffe zur Bewertung der Abweichungen definiert und die Grenzwerte interpretiert werden, fasst die FVHF-Leitlinie im zweiten Teil zusammen. In übersichtlichen Tabellen und Matrizes sowie Detailzeichnungen werden die Grenzwerte für Maß-, Winkelund Ebenheitsabweichungen veranschaulicht. Zusätzliche Toleranzanforderungen gelten bei sicht­ baren Befestigungselementen sowie bei der Planung von Fugenbreite und Fugenversatz. In Fällen besonderer Anforderungen an die Fugen als Gestaltungselement sind vor Bauausführung beispielsweise Fugentoleranzen und ggf. alternative Toleranzausgleichsvarianten zu vereinbaren. Eine Auflistung der normativen Bezüge und ein Literaturverzeichnis vervollständigen die technische Druckschrift, die von der FVHF-Projektgruppe, unter Leitung von Technikvorstand Georg Stauber, verfasst wurde. Gegen eine Schutzgebühr von 9,95 € kann die FVHF-Leit­ linie „VHF QUALITÄT UND BEURTEILUNG“ über info@fvhf.de bestellt werden. Zwei weitere FVHF-Leit­ linien mit den Titeln „VHF SCHALLSCHUTZ“ und „VHF GERÜSTE“ sind kurz vor der Fertigstellung.

Weitere Informationen: Fachverband Baustoffe und Bauteile für vorgehängte hinterlüftete ­Fassaden e.  V. Kurfürstenstraße 129, 10785 Berlin Tel. (030) 21 28 62-81, Fax (030) 21 28 62-41 info@fvhf.de, www.fvhf.de

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Fassadenwerkstoff Glas

DIN EN 13830:2020-11 für Vorhangfassaden – überarbeitet, aber nicht harmonisiert Die Produktnorm für Vorhangfassaden wurde im November 2020 inhaltlich überarbeitet und liegt nun als DIN EN 13830:2020-11 vor. Aufgrund der aktuellen Probleme in den EU-Kommissionsdiensten ist aber vorerst mit einer Harmonisierung nicht zu rechnen. Vorhangfassaden müssen deshalb immer noch nach der alten, aber harmonisierten Norm EN 13830:2003 CE-gekennzeichnet werden. Im November 2020 wurde vom Deutschen Institut für Normung (DIN) die Produktnorm für Vorhangfassaden als neue Fassung DIN EN 13830:2020-11 oder auch 13830:2015+A1:2020-11 veröffentlicht. Die bisherige Fassung DIN EN 13830:2015-07 wurde nur in Teilbereichen überarbeitet, weil 2015 bereits umfangreiche Ergänzungen und Änderungen im Vergleich zur Fassung von 2003 vorgenommen wurden. Von den Änderungen aus dem Jahr 2015 sind insbesondere die Ergänzung des Feuerwiderstands um den Nachweis „Raumabschluss und Strahlung (EW)“ sowie die Anhänge zum Eurocode und zur Erdbebeneinwirkung zu nennen. Wichtig sind auch günstigere Regeln zur Durchbiegungsbegrenzungen bei Windlast, die größere Durch-

biegungen zulassen. Wenn diese normativen Regelungen für ein Bauvorhaben angesetzt werden, muss die Leistungseigenschaft „Widerstand gegen Windlast“ jedoch mit „npd“ gekennzeichnet werden. Die Durchbiegungsbeschränkungen für Ausfachungen (Isolierglas, Naturstein etc.) sind hiervon nicht betroffen. Auch die Hilfestellung im Anhang D – „Merkmale und Bereich der direkten Anwendung“ spielt für die Praxis eine große Rolle, denn hier gibt es Regelungen, wie die CE-Kennzeichnung bei Änderungen der auszuführenden Fassade gegenüber der geprüften Variante zu erfolgen haben. Hierzu hat das ift Rosenheim berichtet und unterstützt Hersteller bei konkreten Projekten mit Prüfungen sowie Beratung im Umgang mit den notwendigen Nachweisen. Die auffälligsten Änderungen in der neuen Fassung 2020 sind die Streichung des freiwilligen Produktmerkmals „Potenzialausgleich“ (Schutz gegen elektrischen Schlag) in Kapitel 4.18 sowie die Streichung Anhang A „Wartung“. Zur Planung und Ausschreibung kann das VFF-Merkblatt FA.01 „Potenzialausgleich und Blitzschutz von Vorhangfassaden“ sowie für die Wartung die Merkblattreihe WP.01/02/03 und WP.05 zur Instandhaltung von Fenstern, Fassaden und Außentüren verwendet werden. Zwecks Anpassung an die Bauproduktenverordnung wurden ebenfalls auf Wunsch der EU-Kommission Änderungen im Anhang ZA vorgenommen. So wurde z. B. die Tabelle „ZA.2-Systeme zur Bewertung und Überprüfung der Leistungsbeständigkeit“ aus der Norm herausgenommen; stattdessen wird auf das Amtsblatt der EU verwiesen. Die neue Produktnorm für Vorhangfassaden DIN EN 13830:2020-11 kann jedoch erst zur CE-Kennzeichnung herangezogen werden, wenn sie durch Veröffentlichung im Amtsblatt der EU harmonisiert wird. Die Harmonisierung dieser und weiterer Produktnormen liegt aber für unbestimmte Zeit „auf Eis“, weil innerhalb der EU-Kommis­ sionsdienste immer noch generelle juristische Fragen zu klären sind. Da auch die DIN EN 13830:2015-07 aus dem Jahr 2015 nicht harmonisiert wurde, müssen die Leistungserklärung und die CE-Kennzeichnung, die der Hersteller gemäß der EU Bauproduktenverordnung mit dem Inverkehrbringen der Fassade schuldet, auf der Grundlage der alten EN 13830:2003 erfolgen. Obwohl die neue DIN EN 13830:2020-11 nicht harmonisiert ist, kann diese dennoch für Ausschreibungen und Planung verwendet werden. Wenn kein Ausgabedatum der Norm angegeben ist, sollte mit der ausschreibenden Stelle geklärt werden, welche Fassung anzuwenden ist. Weitere Informationen:

Fassaden können im ift Rosenheim auf alle Eigenschaften geprüft werden – nicht nur nach EN-Normen, sondern auch nach britischen, amerikanischen (ASTM, UL), russischen (GOST) und weiteren Standards (Foto: ift Rosenheim)

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ift Rosenheim Theodor-Gietl-Straße 7–9, 83026 Rosenheim Tel. (08031) 261-0, Fax (08031) 261-290 info@ift-rosenheim.de, www.ift-rosenheim.de

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Fassadenwerkstoff Holz

GEBÄUDEHÜLLE FÜR WALDEN 48 6-GESCHOSSIGES BAUGEMEINSCHAFTSPROJEKT IN HOLZBAUWEISE

Bild 1.  Holzbau „Walden 48“ in Berlin: Die Straßen- und die Westfassade haben ab dem 2. Obergeschoss graugrüne Schieferplatten als gezogene Deckung

ARGE Scharabi I Raupach Zwischen Georgen-Parochial-Friedhof und Volkspark Friedrichshain im Berliner Stadtbezirk Friedrichshain-Kreuzberg liegt das gemeinschaftliche Bauprojekt Walden 48 mit 43 Wohnungen. Das 60 m lange Gebäude wurde in reiner Holzbauweise mit starkem Anteil an sichtbaren Holzoberflächen und -fassaden entwickelt. Es korrespondiert sowohl mit den denkmalgeschützten Bereichen des Friedhofs als auch mit der Situation an der vielbefahrenen Landsberger Allee. Straßenseitig springt der zweigeschossige Sockel hinter die historische Friedhofsmauer zurück, während der Wohnriegel mit Schieferfassade darüber zu schweben scheint. Einige der locker angeordneten Fenster treten aus der Fassadenebene der Lochfassade hervor. Zum parkähnlichen Friedhofsgelände hin öffnet sich das Haus mit tiefen Loggien, die einen großen Beitrag zur Aufenthaltsqualität leisten und den Schottenbau ablesbar machen. Die Gartenfassade und das Staffelgeschoss sind mit einer naturbelassenen Lärchenschalung versehen. Im Erdgeschoss und auf dem Dach wurden großzügige Gemeinschaftsflächen angeordnet. Das Erdgeschoss

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und 1. Obergeschoss verbinden zudem Maisonette-Wohnungen. Auf Wunsch der Bewohner wurde im Kellergeschoss ein Fahrradparkhaus vorgesehen.

Bild 2.  An der Südfassade ist die Bekleidung aus Lärchenholz durch die Balkon­ decken unterbrochen

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Fassadenwerkstoff Holz

Bild 3.  Die Loggien haben eine Nut-und-Feder-Holzbekleidung aus unbehandeltem Lärchenholz

Bild 4.  Die Südfassade erhält durch das Spiel der unterschiedlich heruntergelassenen Markisen eine starke Lebendigkeit

Das Gebäude mit 7.000 m2 Bruttogeschossfläche ist ab der Kellerdecke weitestgehend in Massivholzbauweise mit sichtbaren Holzoberflächen ausgeführt. Sowohl die Aufzugsschächte als auch sämtliche Treppenläufe sind aus Massivholz. Die Geschossdecken wurden als Holzbetonverbunddecken ausgeführt. Lediglich die Treppenhausund Brandwände sind in rein mineralischer Bauweise – in Stahlbeton – hergestellt. Eine Deckenspannweite von 7,20 m und bis zu 13 m Raumtiefen ermöglichen flexible Grundrisse, die nach den individuellen Vorstellungen der Bauherren realisiert wurden.

Gebäudehülle Die Außenwände wurden hochwärmedämmend in Holzrahmenbauweise ausgeführt. Als Dämmung wurde eine Holzfaserdämmung verwendet. Zur Straße wurde das Ständerwerk aus Schallschutzgründen zweischichtig ausgeführt. Die graugrünen Schieferplatten an der Straßen- und der Westfassade als gezogene Deckung ab dem 2. Obergeschoss haben als Unterkonstruktion eine Rauspundschalung. Die dahinterliegende Holzunterkonstruktion bildet die Hinterlüftungsebene, bei

Bild 5.  Ein Farbkonzept wurde auf die Geländer, Fassadenbleche sowie die Alumi­niumprofile der Fenster angewendet (Fotos: Jan Bitter)

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Fassadenwerkstoff Holz

der aus Brandschutzgründen sogenannte Brandriegel ausgeführt wurden, um den möglichen Kamineffekt einer hinterlüfteten Fassade im Brandfall zu unterbinden. Auf der Südfassadenkonstruktion ist die Fassadenbekleidung aus Lärchenholz durch die Balkondecken unterbrochen und damit der Brandschutz gewährleistet. Die Holzbekleidung aus unbehandeltem Lärchenholz als Nutund Federkonstruktion ist gestalterisch unterschiedlich ausgeführt. Im Bereich Erdgeschoss Hof- und Westfassade und im Staffelgeschoss bietet die Bekleidung eine eher grobe Anmutung aus unterschiedlich breiten Holzbohlen. Die geschützteren Bereiche der Loggien und des überdachten Erdgeschosses zur Straße erhielten eine regelmäßige Holzbohlenbreite.

Farb- und Fensterkonzept Ausgehend von den Naturbaustoffen Schiefer und Holz wurde ein Farbkonzept entwickelt und auf sämtliche Metallbauteile wie Geländer, Fassadenbleche sowie die Aluminiumprofile der Fenster angewendet. Die Fenster auf der Nord- und Westfassade sind Holz-Aluminium-Konstruktionen. Sie sind überwiegend als Doppelkastenfenster ausgeführt. Aus gestalterischen Gründen wurden zur Straße einige Fenster als aus der Fassadenebene hervortretende Erkerfenster, bestehend aus einer großen Festverglasung und einem kleinen Öffnungsflügel, ausgebildet. Nach innen haben diese Fenster Sitznischen mit tiefen Holzleibungen. Auf der Südfassade sind sämtliche Fenster bodentief als reine lasierte Holzfenster ausgeführt. Die Anordnung dieser Fenster sowie deren Elementbreite konnten von den Bewohnern individuell bestimmt werden.

den, was eine größere nutzbare Netto-Grundfläche zur Folge hat. Durch die energieeffiziente Holzbauweise zusammen mit einem nachhaltigen Energiekonzept inkl. Erdwärmepumpe wird der KfW 55-Standard erreicht. Der Baustoff Holz sorgt zudem für gesundes Raumklima und speichert darüber hinaus ca. 1.500 t CO2 im Gebäude. Das Gebäude wurde als Finalist beim Deutschen Nachhaltigkeitspreis Architektur 2021 ausgezeichnet.

Bautafel Wohngebäude „Walden 48“, 10249 Berlin, Landsberger Allee 48 ■   Architekten: ARGE Scharabi I Raupach ■   Bauherr: Baugemeinschaft Walden 48 GbR ■   Fläche: 7.000 m2 BGF ■   Anzahl WE: 43 ■   Holzbau: Rubner Holzbau ■   Fertigstellung: 2020 Weitere Informationen: SCHARABI Architekten PartG mbB Fehrbelliner Straße 91, 10119 Berlin Tel. (030) 61 62 98 94, Fax (030) 61 62 98 96 kontakt@scharabi.de, www.scharabi.de Architekturbüro Anne Raupach Steinweg 49, 34260 Kaufungen info@anneraupach.com, www.anneraupacharchitektur.de

Sonnenschutz Der außenliegende Sonnenschutz – eine schienengeführte Senkrechtmarkise – wurde im Bereich der Loggien in der äußersten Fassadenebene angeordnet. So entsteht bei heruntergelassenen Screens auf den Loggien ein sehr privater Freiraum, der von außen nicht einsehbar ist, während die Screens den Blick von innen nach außen ermöglichen. Die Südfassade erhält durch das Spiel der unterschiedlich heruntergelassenen Markisen eine starke Lebendigkeit.

Brandschutz Im Bereich Brandschutz setzt das Gebäude in Verbindung mit seinen sichtbaren Holzkonstruktionen und dem vollständigen Verzicht auf Gipsbekleidungen (Kapselungen) einen Meilenstein. So wurden zugleich die positiven Eigenschaften des Holzes erlebbar gemacht, das Bauen vereinfacht und die Kosten reduziert. Auf Sprinkleranlagen konnte verzichtet werden, da die Holzkonstruktion auf Abbrand bemessen wurde.

Wirtschaftlich und nachhaltig Im Vergleich zu konventionellen Bauweisen konnte die Bauzeit um ca. drei Monate verkürzt werden. Ebenso punktet das Holzgebäude mit einer geringen Bautiefe der Fassa-

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Betonfassade in Weltraumschwarz Im Universum vieler neuer Immobilien haben es Chapman Taylor Architekten geschafft, sich mit dem Konzept einer ausgefallenen Gebäudehülle aus Beton und Kupfer abzuheben. Wo sich die Büros des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt befinden, darf man sich Assoziationen zum Universum und dem Weltraum ausnahmsweise erlauben. Zugegebenermaßen ist das anmutige Weltraumschwarz der Fassade wohl zufällig wie maßgeschneidert für den Hauptmieter des Bürokomplexes an der Godesberger Allee in Bonn. Mit Absicht individuell für die Bedürfnisse der Architektur des Bauwerkes hergestellt wurden hingegen die scharfkantigen Formteile aus Glasfaserbeton. formparts.fab in ­liquid black des österreichischen Betonherstellers Rieder verleihen der Fassade in Kombination mit Elementen aus Kupfer ihre auffallende Optik. Das 2020 im Auftrag der Münchener Immobiliengesellschaft Fondara fertiggestellte Gebäude wurde von Chapman Taylor Architekten geplant und auf kluge Art und Weise in die bestehende Struktur eingebettet. Mit einfallsreichen Materialien und einer kreativen Interpretation der Farben fügt sich der Neubau unaufgeregt an das ebenfalls dunkel gehaltene Nebengebäude. Die raue Haptik der Betonelemente und der zurückhaltende Glanz der Kupfer­ elemente geben dem Komplex etwas Erhabenes und Zeitloses. Insgesamt schaffen es Chapman Taylor, den Spagat zwischen Funktionalität und maximaler Raumauslastung mit raffinierten architektonischen Details zu verzahnen. Die Lisenen aus Beton und Kupfer verleihen dem Bürokomplex ein attraktives Relief an einer ansonsten gerad­ linig gehaltenen Fassade. „Für die monolithisch anmutende Fassadenausbildung mit reliefartiger Struktur haben wir mit formparts.fab von Rieder das geeignete Produkt gefunden. Die vielseitigen Möglichkeiten zu Formgebung in Verbindung mit der gewichtssparenden, geringen Materialdicke waren hier aus-

schlaggebend“, erklärt Hendrik Wirths, Projektleiter bei Chapman Taylor Architekten in Düsseldorf. Chapman Taylor ist ein international renommiertes Büro für Architektur und Städtebau mit 17 eigenständigen Niederlassungen in Europa, Asien, dem Mittleren Osten und Südamerika.

Ein Netz aus Beton und Kupfer „In jedem zweiten Achsfeld sind zudem geschosshohe kupferfarbene Elemente angeordnet. Diese verspringen von Geschoss zu Geschoss um je ein Feld und bilden somit eine gitterartig anmutende Netzstruktur.“ Die Architekten konnten mit dem Einsatz der Formteile formparts.fab von Rieder eine außergewöhnliche haptische Wirkung erzielen und viele technische Vorteile mit visuellen Vorgaben kombinieren. Die Elemente aus 13 mm dünnem Glasfaserbeton können individuell und maßgeschneidert in vielen Farben, Oberflächen, Texturen und Formen bis zu 7 m lang produziert werden. So gelang auch ein müheloser Übergang zu den Kupferelementen. Der Kontrast in der Farbgebung und der haptische Unterschied zwischen den glänzenden Kupferlisenen und den rauen Elementen aus Glasfaserbeton von Rieder in der Oberflächenausprägung ferro erzeugt ­einen zusätzlichen Spannungsbogen an der eigentlich einfach gehaltenen Grundstruktur der Außenhülle. Chapman Taylor schaffen es so durch eine raffiniert gewählte aufgesetzte Struktur, weder Fensterfläche noch Raum zugunsten des Fassadendesigns zu verlieren. Die Kombination von Farben, Materialitäten und die Aufteilung der Lisenen an der Achse erzeugen ein spannendes, herausstechendes Bild.

formparts von Rieder: beliebte Lösung für aktuelle Architektur-­Trends formparts.fab von Rieder sind ein Teil der breiten Lösungspalette, die der Experte für nachhaltige Gebäudehüllen Planern und Bauherren in Sachen Fassaden aus Beton an die Hand geben kann. Die scharfkantigen formparts.fab werden aus mehreren Elemente zusammengefügt und sind demnach vergleichsweise leicht und einfach bei der Installation zu handhaben. Verschiedene Farben, Oberflächen und eine Vielzahl von unterschiedlichen Formen und Längen unterstützen die Planer, die für sie optimale Lösung umsetzen zu können. Die geformten Elemente können mit den flachen concrete skin Paneelen optimal kombiniert werden. Architektonisch anspruchsvolle Fassaden mit ökologischen und wirtschaftlichen Vorteilen sind somit unkompliziert umsetzbar. Weitere Informationen:

Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt in Bonn: Fassade mit Formteilen aus Glasfaserbeton in Weltraumschwarz von Rieder (Foto: Rieder Group/Ditz Fejer)

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Rieder Gruppe Mühlenweg 22, A-5751 Maishofen/Österreich Tel. +43 65 42 690 844 office@rieder.cc, www.rieder.cc

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Wärmedämmung/Verbundelemente

Brandriegel-Rechner: mit nur zwei Angaben zur richtigen Größe Vorgehängte hinterlüftete Fassaden (VHF) in komplett nichtbrennbarer Ausführung, also mit einer mineralischen Wärmedämmung, bieten im Brandfall ein hohes Maß an Sicherheit. Dennoch sind ab Gebäudeklasse 4 Brandsperren einzusetzen. ROCKWOOL empfiehlt den Einsatz des Fixrock BWM Brandriegel Kit, ein patentiertes System aus Steinwolle, das dank optimal aufeinander abgestimmter Komponenten schnell und wärmebrückenfrei zu montieren ist. Welcher Brandriegel geeignet ist, errechnet schnell und einfach der neue Brandriegel-Rechner (www.rockwool.de/ brandriegel-rechner). Nach Eingabe des Abstands zwischen Wand und Bekleidung sowie der Dicke der Flächendämmung nennt der Rechner die benötigte Brandriegelgröße und den erforderlichen Zuschnitt. Entwickelt wurde das neue Online-Tool für die Berechnung der passenden Größe eines Fixrock BWM Brandriegels in einer VHF mit direkt befestigten, planebenen Bekleidungsplatten, deren Rückseite einen Abstand zur Wand von 140 bis 300 mm hat. Ist dieser Abstand größer, unterstützt die technische Fachberatung der DEUTSCHEN ROCKWOOL bei der Auswahl des passenden Brandriegels. Im Ergebnis-PDF, das der Nutzer des Brand­ riegel-Rechners ausdrucken oder weiterleiten kann, werden die Eingaben und Empfehlung noch einmal übersichtlich zusammengefasst.

Bild 2.  Das Fixrock BWM Brandriegel Kit ist ein patentiertes System, das dank optimal aufeinander abgestimmter Komponenten schnell und wärmebrückenfrei zu montieren ist. Es verfügt über die Brandschutzklassifizierung A2-s1, d0 und besteht aus drei Komponenten: zwei miteinander verklebten Dämmstoffplatten mit unterschied­ licher Rohdichte und einem darauf abgestimmten Abstandhalter. (Fotos: DEUTSCHE ROCKWOOL GmbH & Co. KG)

dort der Einbau von Brandsperren, die eine Brandausbreitung über eine ausreichend lange Zeit durch Unterbrechung oder Reduzierung des freien Querschnitts im Hinterlüftungsspalt behindern. Mindestens in jedem zweiten Geschoss sind hierfür durchgängige horizontale Brandsperren anzuordnen.

Brandriegel über jedem zweiten Geschoss

Steinwolle statt Stahlblech

Gemäß § 28 der Musterbauordnung (MBO) sind bei hinterlüfteten Außenwandkonstruktionen mit geschossübergreifenden Hohl- oder Lufträumen nach Abs. 4 in Verbindung mit Abs. 5 besondere Vorkehrungen gegen die Ausbreitung von Feuer zu treffen. Diese Vorkehrungen sind im Rahmen einer Richtlinie für die Gebäudeklassen 4 und 5 definiert, die die DIN 18516-1 ergänzt. Gefordert wird

Traditionell erfolgte die Ausbildung solcher Brandsperren mit Konstruktionen aus Stahlblech. Als gleichwertige, schnell und einfach zu installierende Alternative dazu bietet ROCKWOOL seit einigen Jahren das Fixrock BWM Brandriegel Kit an, mit dem es möglich ist, Fassadendämmung und Brandsperren homogen und wärmebrückenfrei aus nichtbrennbarer Steinwolle zu realisieren. Das Kit bleibt im Brandfall über 30 Minuten formstabil, verfügt über die Brandschutzklassifizierung A2-s1, d0 und besteht aus drei Komponenten: zwei miteinander verklebten Dämmstoffplatten mit unterschiedlicher Rohdichte und einem darauf abgestimmten Abstandhalter. Die Broschüre „Dämmung in der vorgehängten hinterlüftete Fassade“ von ROCKWOOL enthält detaillierte Informationen zum Brandriegel. Eine genaue Montageanleitung findet sich in den Verlegehinweisen. Broschüre, Verlegehinweise und Brandriegel-Rechner sind unter www. rockwool.de zu finden. Weitere Informationen:

Bild 1.  Mit nur zwei Angaben zur richtigen Größe: Der neue Brandriegel-Rechner, der unter www.rockwool.de/brandriegel-rechner zu finden ist, ermittelt welches Fixrock BWM Brandriegel Kit zur vorgesehenen Flächendämmung und der ausgewählten VHFFassadenkonstruktion passt.

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DEUTSCHE ROCKWOOL GmbH & Co. KG Rockwool Straße 37–41, 45966 Gladbeck Tel. (02043) 408-0, Fax (02043) 408-570 info@rockwool.de, www.rockwool.de

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Wärmedämmung/Verbundelemente

Neubau eines Verwaltungsgebäudes mit Verbundelementen: Fassade im Corporate Design Im Pflichtenheft der Berliner Niederlassung von Barkow Leibinger, die mit der Planung des neuen Verwaltungsgebäudes der Uhlmann Group in Laupheim in Baden-Württemberg beauftragt war, stand u. a. die Umsetzung eines individuellen Corporate Designs. Dessen Eckpunkte waren bereits durch die architektonische Gestaltung einer früher gebauten Produktionshalle umrissen. Ihr Erscheinungsbild wird durch ein Raster von Glasflächen und weißen Glaspaneelen geprägt, das in seiner klaren Strukturierung und Farbstellung Gestaltungsmerkmale der UhlmannProdukte aufnimmt. Als äußere Hülle des in Betonskelettbauweise errichteten Gebäudes war ursprünglich eine Elementfassade geplant. Der Vorschlag, diese Fassadenvariante in eine PfostenRiegel-Konstruktion umzuwandeln, stammt von der Eitle Glas- und Metallbau GmbH, die vom Generalunternehmer Matthäus Schmid Bauunternehmung mit der Ausführung der Fassade beauftragt worden war.

Auf der Höhe der Zeit Die hochgedämmte Pfosten-Riegel-Konstruktion sieht man bei Eitle als Fassadenkonstruktion auf der Höhe der Zeit: „Zum einen wird die Außenhülle bei einer solchen Kon­ struktion durch gedämmte Wandpaneele gebildet, weshalb sich eine zusätzliche Dämmung – womöglich in einem zusätzlichen Arbeitsgang – erübrigt. Zum anderen ist eine solche Fassade sehr pflegeleicht und bietet statt der ursprünglich geplanten Festverglasungen einen Mix aus Paneelen, Glasflächen und Öffnungsflügeln. Angeordnet sind die unterschiedlichen Fassadenelemente in einem wiederkehrenden Raster von 186 cm (Paneele), 125 cm (Glasflächen) und 62,5 cm (Öffnungsflügel). Bei den Paneelen entschied man sich für die LINIT Verbundelemente der Linzmeier Bauelemente GmbH. Dies lag zum einen nahe, weil Linzmeier bereits die Paneele für die Fertigungshalle geliefert hatte und es im Zuge des von Uhlmann angestrebten Corporate Designs sinnvoll war, die Paneele für das zweite

Bild 1.  Verwaltungsgebäude der Uhlmann Group in Laupheim: hochgedämmte Pfosten-Riegel-Konstruktion als Fassadenkonstruktion auf der Höhe der Zeit

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Bild 2.  Die Linit-Verbundelemente von Linzmeier wurden nach Maß gefertigt und just in time zur Baustelle geliefert (Fotos: Linzmeier)

Gebäude vom gleichen Hersteller zu beziehen.“ Zum anderen ist der Dämmspezialist aus Riedlingen einer der bevorzugten Lieferanten, mit denen Eitle zusammenarbeitet: „Wir machen sehr viele Projekte im Jahr, und da sind für uns Faktoren wie Qualität, saubere Abwicklung und Termintreue besonders wichtig. Außerdem legen wir Wert auf einen partnerschaftlichen Umgang.“

Zwei Elementtypen eingesetzt Vor derartigen Herausforderungen stand man in Laupheim nicht, in puncto Logistik gab es dann aber doch ein kleines Problem. Die Paneele wurden mit einem Materiallift ins Gebäude transportiert, der mit einer Größe von 125 cm × 350 cm zu schmal war, um die normalerweise liegend transportierten Paneele nach oben zu heben. „Deshalb haben wir A-Böcke nach Riedlingen gebracht, auf die Linzmeier die Paneele auf der Längsseite stehend verlud. So konnten wir sie per Lift in die einzelnen Stockwerke bringen, wo wir sie mit Saugplatte und einer Art Glasroboter versetzten.“ Voraussetzung für dieses Vorgehen war die räumliche Nähe zum Hersteller, die sich auch bei einem weiteren Problem auszahlte: Als es bei der Montage zwei Bruch­ paneele gab, lieferte Linzmeier schnell und reibungslos Ersatz. Zum Einsatz kamen in Laupheim zwei verschiedene Verbundelemente: 322 sichtbare, 80 mm dicke Glaspaneele, deren Außenschicht aus weiß emailliertem, 8 mm dickem ESG-H Glas besteht. Nach innen folgen ein 70 mm dicker Mineralfaser-Dämmkern und ein 2 mm dickes, ­weißes Alu-Blech mit umlaufender Z-Kantung. Mit ihrer Dämmschicht erreichen diese 185 cm × 330 cm großen Elemente einen U-Wert von 0,46 W/m2K. Sie bilden ca. 1.086 m2 der Fassadenfläche. Auf weiteren 756 m2 der Fassadenfläche wurden 52 mm dicke Blechpaneele belegt, die innen und außen aus 2 mm dicken Alublechen bestehen. Dazwischen befindet sich eine Dämmschicht von 48 mm PUR-Schaum, der Element-U-Wert liegt hier bei 0,55 W/m2K. Die 693 Pa-

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Wärmedämmung/Verbundelemente

neele befinden sich hinter den horizontalen Blechbändern, welche die drei Geschosse des Gebäudes voneinander absetzen.

Großer Gestaltungsspielraum

Dr. Joachim Mohr, Tübingen

Weitere Informationen: Linzmeier Baustoffe GmbH & Co. KG Industriestraße 21, 88499 Riedlingen Tel. (07371) 18 06-0, Fax (07371) 18 06-96 info@linzmeier-baustoffe.de, www.linzmeier-baustoffe.de

Photo: © Zmyasa Fotograf

Die Linit-Verbundelemente wurden in Riedlingen nach Maß für das neue Verwaltungsgebäude gefertigt und just in time zur Baustelle geliefert. Aus planerischer Sicht sind diese Elemente nicht nur wegen der präzisen Vorfertigung, sondern auch wegen des besonders großen Gestaltungsspielraums interessant, den sie mit ihrem breiten Spektrum an Deckschichten bieten. Möglich sind neben Glasdeckschichten – verspiegelt, rückseitig farbig emailliert oder im Mehrfarbensiebdruck bedruckt – Deckschichten aus verschiedenen Metallen wie Aluminium, Stahl oder Edelstahl, bei denen man durch Eloxieren, Farbbeschichtungen, Polieren oder Prägungen besondere Effekte erzielen kann. Zur Wahl stehen außerdem verschiedene Holzdeckschichten (Furnierschichtholz, Schichtholz, Spanplatten in

allen Holzarten), extrem widerstandsfähige HPL-Deckschichten in verschiedenen Farben und Optiken und Deckschichten aus Faserzement in einer nahezu unbegrenzten Farbpalette. Neben ihren optischen Qualitäten bieten Linit-Verbundelemente dank einem Kern aus PUR/PIR- oder Mineralfaserdämmung einen sehr guten Hitze- und Wärmeschutz. Darüber hinaus hat Linzmeier hocheffiziente Vakuum-Paneele im Programm. Mineralfaserdämmschichten verbessern den Brandschutz (bis W 90), spezielle Funk­ tionsschichten erhöhen den Schallschutz (bis 55 dB) und machen die Paneele einbruch- oder durchschusshemmend.

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Wärmedämmung/Verbundelemente

Mit neuem Produkt zu neuen Zukunftstrends: Lösung für vorgefertigte Modulbauten LAMILUX Composites heißt eine Innovation in ihrer Produktfamilie willkommen: LAMILUX TextureWall. Mit diesem Produkt vereint das Rehauer Familienunternehmen erstmals die mechanischen Eigenschaften von Verbundwerkstoffen mit einer attraktiven sowie extrem beständigen Fassaden-Putzoberfläche. Ob Mobile Homes, Container, Militärlager, Sanierung bestehender Häuser, Hallen- oder Fertighausbau – ein Zukunftstrend beim Bauen und Sanieren sind der vorgefertigte Modulbau sowie Sandwichkonstruktionen. Während bisherige Produkte vorrangig aus einer glatten, klinisch wirkenden Oberfläche bestehen, zeichnet sich LAMILUX TextureWall als UV- und witterungsbeständige Variante für den Außenbereich durch seine attraktive und authentische Putzoptik aus. Doch nicht nur die Struktur des Produkts ist überzeugend, sondern auch seine mechanischen Eigenschaften. LAMILUX TextureWall wird als durchgehende GfK-Rolle (GfK: Glasfaserverstärkter Kunststoff) produziert. Das vermeidet Fugen, die verputzt werden müssten, und lässt schneller und günstiger verbauen.

GfK-Grundträger und Putzstruktur in einem Element „LAMILUX TextureWall wurde entwickelt, um unseren Bau- und Caravan-Kunden nicht nur einen funktionalen und mechanischen, sondern auch einen ästhetischen Mehrwert zu bieten“, erklärt Produktmanager Sascha Oswald. „Das Besondere der Produktneuheit ist die erstmalige Kombination aus GfK mit einer extrem beständigen Putzstruktur. Dies erspart unseren Kunden unter anderem den hohen Zeit- und Kostenaufwand beim Verputzen seines Objektes.“

Bild 2.  Lösung für vorgefertigte Modulbauten – hier eine Garage: LAMILUX Texture­ Wall vereint GfK-Grundträger und Putzstruktur in einem Element (Fotos: LAMILUX Heinrich Strunz Composites GmbH)

Weitere funktionsintegrierte Vorteile Die authentische Putzstruktur bildet das Hauptmerkmal des neuen LAMILUX Produktes, doch auch weitere Vorteile machen die Produktinnovation für Verbraucher und Kunde attraktiv. Im Vergleich zu herkömmlichen Fassadenputzen weist LAMILUX TextureWall eine höhere Erosionsbeständigkeit auf, die vor allem Bestandsgebäude thermisch optimiert. Des Weiteren eröffnet LAMILUX TextureWall neue Möglichkeiten der Haussanierung, da die modularen GfK-Sandwichfassaden kostengünstig und schnell vor alte Fassaden gesetzt werden können. Die Fassade muss demnach nicht mehr verputzt werden, das Eindringen von Feuchtigkeit wird vermieden, Wanddicke kann reduziert und Wohnraum geschaffen werden.

Hohe Variationsvielfalt bei gleichbleibender Qualität Die faserverstärkten Kunststoffe produziert LAMILUX in einem automatisierten, kontinuierlichen und jederzeit reproduzierbaren Flachbahnverfahren, was eine beständige Qualität garantiert. LAMILUX TextureWall gibt es in verschiedenen Varianten und Putzstrukturen, kundenspezifischen Farbtönen und Dekoren, in Dicken von 1,2 bis 2,1 mm sowie in Breiten bis zu 3 m. Weitere Informationen:

Bild 1.  LAMILUX TextureWall eröffnet neue Trends im Sanierungsbau

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LAMILUX Heinrich Strunz Composites GmbH Zehstraße 2, 95111 Rehau Tel. (09283) 595-0, Fax (09283) 595-290 informattion@lamilux.de, www.lamilux.de

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Wärmedämmung/Verbundelemente

Transluzente Wärmedämmung für die Westarkaden in Heidelberg Eine außergewöhnliche Anwendung findet die transluzente Wärmedämmung TIMax GL bei der Südfassade der Westarkaden in Heidelberg. Dort wird das Glasgespinst im Profilglas als lichtdurchlässiger Sicht- und Sonnenschutz bei den Balkonen eines der Gebäude eingesetzt. Projektentwickler des dreiteiligen Gebäudeensemble, einer zweigeschossigen Tiefgarage mit über 550 Stellplätzen und ca. 300 modernen Mietwohnungen sowie viel Platz für Einzelhandel, Gastronomie und Gewerbe ist die Unmüssig Bauträgergesellschaft Baden mbH aus Freiburg. Gebaut wird nach den Entwurfsplänen des Architekturbüros wwa – wöhr heugenhauser architekten aus München. Die Architekten planten den Einsatz des Profilglases mit der transluzenten Wärmedämmung (TWD) an der Hauptfassade des zum Quartiersplatz ausgerichteten Gebäudes als besonderes Element der Fassadengestaltung. Da die Balkone zum öffentlichen Platz ausgerichtet sind, sind sie stark einsichtig. Mit der transluzenten Wärmedämmung in den Profilgläsern schaffen die Planer intime Bereiche, in die sich die Bewohner zurückziehen können. Die Einteilung der Profilglaselemente innerhalb der Metallrasterfassade setzt gestalterisch an der freien Gestaltung der Balkone durch die Nutzer mit Bepflanzung, Bestuhlung etc. an. Auch bietet das Glasgespinst im Profilglas für die Bewohner einen Blend- und Sonnenschutz und sorgt für eine

Bild 1.  Westarkaden in Heidelberg: Profilglas mit TWD als Element der Fassaden­ gestaltung

Bild 3.  Mit der TWD in den Profilgläsern schaffen die Planer i­ntime Bereiche (Fotos: Nikolay Kazakov, Karlsruhe)

perfekte Lichtstreuung sowie eine schlagschattenfreie Raumausleuchtung. Die aus dünnen, gesponnenen Glasfasern bestehende TIMax GL-Einlagen sind mit einem lichtstabilen Binder versehen und zu einem leichten und lichtdurchlässigen Glasgespinst verwoben. Durch die eingeschlossene, stehende Luft wird eine gute Wärmedämmung erzielt. Die Westarkaden als Städtchen in der Stadt werden maßgeblich für die Versorgung zuständig sein. Sie bilden den Nahversorgungskern der Heidelberger Bahnstadt. Die gesamte Bahnstadt ist im Passivhausstandard erstellt und damit eine der größten Passivhaussiedlungen. Die Gesamtentwicklung beinhaltet neuen Wohnraum für 5.000 Bewohner, einen Wissenschaftscampus und Gewerbeflächen mit über 7.000 Arbeitsplätzen.

Bautafel Westarkaden, Heidelberg ■   Bauherr: Unmüssig Bauträgergesellschaft Baden mbH, Freiburg (www.unmuessig.de/) ■   Entwurfsarchitekt: WWA Architekten Wöhr Heugenhauser Johansen Part mbB, München (www.wwa-architekten.de) ■   Glasbauer: Engstler & Schäfer, Schmelz (https://profilverglasung.de) ■   Profilglas: Pilkington Profilit K25/60/7 (www.pilkington.com) ■   Transluzente Wärmedämmung: WACOTECH GmbH & Co. KG, Herford (www.wacotech.de) ■   Bauzeit: 2017–2020

Weitere Informationen:

Bild 2.  Das Glasgespinst im Profilglas bietet Blend- und Sonnenschutz

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Unternehmensgruppe Wacotech-Wacosystems Nobelstraße 4, 32051 Herford Tel. (05221) 763 13-0, Fax (05221) 763 13-28 info@wacotech.de, www.wacotech.de

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Vorgehängte Hinterlüftete Fassaden

Ronald Winterfeld

Wirtschaftlich planen und langfristig denken: über den Umgang mit Ressourcen

Recyclinghaus Hannover (Foto: FVHF/Olaf Mahlstedt)

Entscheidend für die Gestaltung unserer gebauten Umwelt sind neben der optischen Qualität auch Langlebigkeit, Wiederverwendbarkeit und Recyclingfähigkeit der Gebäudehülle. Die vorgehängte hinterlüftete Fassade (VHF) ist durch ihren modularen Aufbau, bestehend aus Unterkonstruktion, zugelassenen Verankerungs-/Verbindungsmitteln, Wärmedämmung und Fassadenbekleidung für jeden Einsatzbereich die ideale Lösung. Dank der konstruktiven Trennung von Wärme- und Witterungsschutz sind VHF nicht nur energieeffizient, langlebig und wirtschaftlich, sondern auch wiederverwend- und recycelbar.

Vorhandenes nutzen und umgestalten

Die Arbeit mit dem Gebäudebestand ist längst zur wichtigsten architektonischen Aufgabe geworden: Es geht um CO2-schonende Revitalisierung, Umnutzung und Ergänzung bestehender Bauten. Der gesamte Bestand, mit ihm auch Geschäftshäuser, Schulen, Museen und Siedlungen der Nachkriegsmoderne, sind eine wichtige energetische, kulturelle und soziale Ressource für die Gestaltung unserer Zukunft. Historische Gebäude in Griechenland, Ägypten oder Italien prägen schon seit mehr als 2000 Jahren Gesellschaft und Kultur. Die antiken Baumeister sind inzwischen quasi zur Referenz für Langlebigkeit und Dauerhaftigkeit geworden. Marcus Vitruvius Pollio hat in seinen zehn Büchern über Architektur drei Dinge benannt, die die Seele guter und beständiger Architektur zusammenhalten: Firmitas, Utilitas und Venustas – Festigkeit, Nützlichkeit und Schönheit. Wirtschaftlich zu planen und den gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes im Blick zu haben, sind wesentliche Herausforderungen für Bauherren, Architekten und Verar-

Der Anspruch an die Funktionalität und Flexibilität von Fassaden wächst. Mit der VHF setzen Architekten, Investoren und Gebäudenutzer immer wieder neue kreative Impulse für anpassungsfähige Fassadenkonzepte, mit denen sich vielfältige Gebäudestrukturen attraktiv bekleiden lassen. Dank funktionaler und außergewöhnlicher Gestaltungsfreiheit bietet die VHF einen ausgereiften Systemaufbau, der sich flexibel wiederverwenden lässt und damit einen entscheidenden wirtschaftlichen Vorteil bietet. Es gilt, den Bestand positiv aufzunehmen und zu stärken, Vorhandenes als Inspiration und Anstoß zur Weiterentwicklung zu begreifen – die existierenden materiellen, inhaltlichen und formalen Ressourcen zu nutzen, zu ertüchtigen und zukunftsfähig zu machen. Diese Haltung und Art der Betrachtung lässt ganz neue unterschiedliche Möglichkeiten und Herangehensweisen des Umgangs mit unserem Baubestand zu – von der Renovation bis zur Umnutzung, Ergänzung und vollständigen Überformung. So können z. B. auch die Kubatur und das Erscheinungsbild modifiziert werden. Dadurch erhält ein beste-

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beiter. Vorgehängte hinterlüftete Fassaden lassen sich flexibel und nachhaltig in die Gesamtkonzeption integrieren. Vor allem ihre lange Lebensdauer, der geringe Wartungsbzw. Instandhaltungsaufwand und die hohe Recyclingfähigkeit aller Komponenten überzeugen auch renditebewusste Investoren. Langfristig orientierte Selbstnutzer und öffentliche Bauherren setzen seit langem auf die bewährte Bauart der VHF.

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Vorgehängte Hinterlüftete Fassaden

hendes Gebäude immer wieder, je nach Nutzung, Präferenz und Materialwahl, ein gänzlich anderes, modernes Erscheinungsbild.

Rückbauen und Rückführen Nachhaltigkeit ist ein Handlungsprinzip, das mit dem wachsenden Bewusstsein über die Endlichkeit unserer Ressourcen immer bedeutender wird. In den vergangenen Jahren wurde das nachhaltige Bauen mit der Lebenszyklusbetrachtung um einen weiteren wichtigen Aspekt ergänzt: Neben dem angestrebten Gleichgewicht von ökologischen, wirtschaftlichen und sozialen Faktoren in der Bau- und Nutzungsphase steht die Frage im Vordergrund, was mit Gebäuden und den darin verbauten Rohstoffen am Ende ihrer Nutzungsdauer geschieht. Aufgrund der repräsentativen Wirkung von Fassaden sind nachhaltige Systeme an der Gebäudehülle besonders zukunftsweisend. Der Anspruch bei der Lebenszyklusbetrachtung ist es, bereits zu Beginn der Planung den vollständigen „Lebensweg“ eines Gebäudes und seiner Bestandteile zu berücksichtigen – von der Herstellung der einzelnen Produkte über die Bau- und Nutzungsphase bis hin zum Rückbau und zur Verwertung der Reststoffe. Gefragt sind dauerhafte Systeme wie VHF, deren einzelne Bestandteile eine Nutzungsdauer von über 50 Jahren aufweisen und am Ende wiederverwendet oder in den Wertstoffkreislauf zurückgeführt werden können. Die für eine optimale Nachnutzung wichtige Trennbarkeit der Bauteile ist bei der VHF systemimmanent. Sie

besteht aus unterschiedlichen, meist durch Klammern, Bohrschrauben oder Fassadennieten verbundenen Materialien, die sich bei Bedarf leicht separieren lassen und so einen geordneten Rückbau und die sortenreine Trennung ermöglichen. Große Teile der VHF können nach dem Rückbau wieder in den Wertstoffkreislauf zurückgeführt werden – entweder durch direkte Wiederverwendung an anderen Fassaden, Rückführung in den ursprünglichen Produktionsprozess oder als Sekundärrohstoff für andere Anwendungsbereiche. Damit werden mit VHF die Anforderungen des Kreislaufwirtschaftsgesetzes und der Bauproduktenverordnung optimal erfüllt. Nichtverwertungsfähige Reststoffe sind darüber hinaus problemlos deponierbar.

Beispiele für die Wiederverwendung von VHF Bei der Verleihung des Deutschen Fassadenpreises 2020 für VHF zeigte sich die Jury von dem vorbildlichen Konzept des Recyclinghauses Hannover beeindruckt und honorierte das Projekt von CITYFÖRSTER Architekten mit einem Sonderpreis für Nachhaltigkeit (Bild). Die Fassade wurde zu 90 % mit wiederverwendeten Bauelementen bekleidet, die lokal aus Abbruch- und Umbauvorhaben der Bauherrin gewonnen wurden. Anders als Verbundfassaden kann die VHF ihre Vorteile als dekomponierbares und wiederverwendbares System hier voll ausspielen. Für die energieeffiziente Giebelsanierung eines Wohnhochhauses in Magdeburg wurde die 330 m2 große Faserzementfassade eines typengleichen Hauses wiederverwen-

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Vorgehängte Hinterlüftete Fassaden

det. Dank einer verantwortungsbewussten Wohnungsgenossenschaft und eines einfallsreichen Verarbeiters konnte das richtungsweisende Vorzeigeprojekt ca. 30 % der Kosten für die Giebelsanierung einsparen. Das erst vor zwölf Jahren sanierte „Spendergebäude“ war im Rahmen des „Stadtumbaus Ost“ zum Abbruch vorgesehen – deutlich zu früh, um die VHF mit einer Lebenserwartung von mindestens 50 Jahren zu entsorgen. Nicht nur die Faserzement­ tafeln waren wiederverwertbar, sondern die gesamte Fassadenkonstruktion inklusive Aluminium-Unterkonstruktion und mineralischer Dämmung. Paradebeispiel für langlebige Qualität: Das DDR-Doppelhochhaus aus den 1980er-Jahren in Berlin Lichtenberg erhielt vor über 20 Jahren eine neue VHF, gestaltet mit einer großflächigen figurativen Darstellung vom spanischen Künstler Gustavo. Die Bildkomposition wurde wie bei einem Puzzle auf 11.000 Aluminiumtafeln – die kleinsten 2 cm × 2 cm – übertragen und auf einer AluminiumUnterkonstruktion montiert. Für die Fassadenbauer kein einfaches Unterfangen. So wurde mit damals neuester Technik gearbeitet, wie dem digitalen Aufmaß und der CNC-gesteuerten Fertigung. Dazu war höchste handwerkliche Präzision gefordert, um dieses Projekt zu einem Erfolg zu machen. Heute ist das Gebäude stadtbekannt und die farbige Fassade noch immer ein Blickfang. Ab Ende der 1990er-Jahre wurden die paarweise errichteten, bis zu 25-geschossigen Wohnhochhäuser auf der Südseite der Leipziger Straße in Berlin kernsaniert. Dank

der Stahlbeton-Skelettbauweise konnten nicht nur Wohnungswände vergleichsweise einfach versetzt und so kleinere Wohnungen zu größeren Apartments zusammengelegt werde, auch bei der Gestaltung der Fassaden waren die Planer flexibel. Die VHF mit einer Bekleidung aus großformatigen Faserzementtafeln bringt hier Funktionalität und Qualität mit anspruchsvollem Design zusammen. Die „DDR-Platten“ sind bis heute sehr begehrt. Von den insgesamt über 2.000 Wohnungen, sind 1.000 in Eigentum umgewandelt worden. Die restlichen gehören der kommunalen Wohnungsgesellschaft Berlin-Mitte und werden sozialverträglich vermietet. Die Erweiterung des Arcadia Parc in Düsseldorf wurde aufgrund der identischen Fassadengestaltung lückenlos und nahezu unsichtbar mit dem fast 20 Jahre alten Bestand verbunden. Der 11.000 m2 große Neubau ist wie das Bestandsgebäude mit einer vorgehängten hinterlüfteten Keramikfassade desselben Herstellers bekleidet. Plattenformat und -farbe konnten nahezu identisch reproduziert werden.

Weitere Informationen: Ronald Winterfeld, Geschäftsführer FVHF e.V. Fachverband Baustoffe und Bauteile für Vorgehängte Hinterlüftete ­Fassaden e.V. Kurfürstenstraße 129, 10785 Berlin Tel. (030) 21 28 62 81, Fax (030) 21 28 62 41 info@FVHF.de, www.FVHF.de

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Verlag für Architektur und technische Wissenschaften GmbH & Co. KG Rotherstraße 21, 10245 Berlin, Tel. (030) 470 31-200, Fax (030) 470 31-270 www.ernst-und-sohn.de Redaktion Iris Kopf, Neuruppin Rainer Bratfisch, Berlin Dr. Burkhard Talebitari (verantw.) Tel. (030) 470 31-273, Fax (030) 470 31-229 btalebitar@wiley.com Kunden-/Leserservice Abonnementbetreuung, Einzelheft-Verkauf, Probehefte, Adressänderungen WILEY-VCH Kundenservice für Verlag Ernst & Sohn, Boschstraße 12, 69469 Weinheim, Tel. (06201) 606-400, Fax (06201) 606-184, service@wiley-vch.de Einzelheft 25,– € inkl. MwSt. und Versand/Porto Bestellnummer 2134-2105

Beilagenhinweis Diese Ausgabe enthält folgende Beilage: Verlag Ernst & Sohn GmbH & Co. KG, 10245 Berlin

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Gesamtanzeigenleitung Fred Doischer Anzeigenverkauf Andrea Thieme Tel. +49 (0) 30 470 31-246, Fax +49 (0) 30 470 31-230 andrea.thieme@wiley.com Es gilt die Anzeigenpreisliste 2021. Bankverbindung J.P. Morgan AG Frankfurt IBAN DE55 5011 0800 6161 5174 43 BIC/S.W.I.F.T.: CHAS DE FX Gestaltung/Satz LVD GmbH, Berlin Druck Druckhaus Gera © 2021 Wilhelm Ernst & Sohn Verlag für Architektur und technische ­Wissenschaften GmbH & Co. KG, Berlin Die in dem Special veröffentlichten Beiträge sind urheberrechtlich g­ eschützt. Alle Rechte, insbesondere das des Nachdrucks und der ­Übersetzung in andere Sprachen, vorbehalten. Kein Teil dieses Specials darf ohne vorherige Zustimmung des Verlages gewerblich als Kopie vervielfältigt, in elektroni­ sche Datenbanken aufgenommen oder auf CD-ROM vervielfältigt werden. Namentlich gekennzeichnete Beiträge stellen in erster Linie die persönliche Meinung der Verfasserin oder des Verfassers dar. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotografien übernimmt der Verlag keine Haftung.

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Mit neuem Produkt zu neuen Zukunftstrends: Lösung für vorgefertigte Modulbauten

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Transluzente Wärmedämmung für die Westarkaden in Heidelberg

1min
page 47

Ronald Winterfeld

4min
pages 48-49

Impressum

5min
pages 50-52

Dr. Joachim Mohr

4min
pages 44-45

Brandriegel-Rechner: mit nur zwei Angaben zur richtigen Größe

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Betonfassade in Weltraumschwarz

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GEBÄUDEHÜLLE FÜR WALDEN 48

4min
pages 39-41

GLÄSERNE CITY OHNE LÄRM GENEIGTE UND GEBOGENE CLOSED CAVITY FASSADEN AM CIRCLE IN ZÜRICH

8min
pages 28-31

FVHF-Leitlinie zur Qualität und Beurteilung von Vorgehängten Hinterlü fteten Fassaden

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DIN EN 13830:2020-11 für Vorhangfassaden – überarbeitet, aber nicht harmonisiert

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Neue Broschüre „Gestaltung – VHF on Top

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Parnas Tower mit Warmer Kante: nachhaltige Glasarchitektur im Wahrzeichen von Seoul

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Flachglas MarkenKreis

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pages 32-34

Europäische Fachmesse für Fassadengestaltung und Raumdesign

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KLARE FASSADENLINIEN ERWEITERTER BETRIEBSSTANDORT FÜR DIE TÜV NORD AG

1min
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Keramischer Maßanzug für den Fritz Tower in Berlin

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Abstrakte Bücher aus Keramik an Dornbirner Stadtbibliothek

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pages 14-15

FASSADE VERMITTELT ZWISCHEN MODERNE UND TRADITION BÜRONEUBAU PHOENIXWERK IN DORTMUND-HÖRDE

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Büro- und Hotelhochhaus NEO in München: Fassade mit dreidimensionalen Blechen

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Neue allgemeine Bauartgenehmigung für die Montage in Mauerwerk unter Brandbeanspruchung

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Moderner Raum für Zeitgeschichte: Fultura-Rinnen entwässern Ludwig Erhard Zentrum

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Ästhetische Fassaden nachhaltig bekleiden

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Fassadenansicht mit Faltenwurf: ausdrucksstarker Wohnkomplex komplettiert die Moskauer „Garden Quarters

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