eco.nova September 2023

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BERUF: POLITIKER IN

BEZIRKSWEISE: Tirol im Standortcheck

DIGITALER EURO: Was er ist, was er kann

MENSCH TRIFFT MASCHINE: ChatGPT im KInterview

N° 07 SEPTEMBER 2023 | P.B.B. VERLAGSPOSTAMT 6020 INNSBRUCK | ZNR. GZ 02Z030672 M | EURO 3.00

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ALLES GANZ NORMAL

Die Politik hat's wahrlich nicht leicht, macht es sich aber auch selber schwer.

Wir haben’s ja nicht so mit der Politik. Also beruflich. Jeder für sich hat natürlich seine politischen Einstellungen, Wahrnehmungen und Anschauungen, als Magazin versuchen wir jedoch, so weit wie möglich unpolitisch zu sein. Das liegt auch daran, dass sich bei einem nichttagesaktuellen Medium bei Erscheinen die politische Welt schon wieder so weit gedreht hat, dass sie sich manchmal sogar selbst überholt. In dieser Ausgabe haben wir es trotzdem getan, wenngleich auf eine etwas andere Weise. Wir nähern uns dem Thema nicht ideologisch und parteipolitisch, sondern versuchen auch hier, objektiv zu sein und beide Seiten zu sehen. Denn bei genauer Betrachtung haben es die Politiker*innen mit den Wähler*innen oft genauso schwer wie umgekehrt. Politik ist ein hartes Geschäft, und zwar völlig unabhängig davon, auf welcher Ebene. Politiker*in zu sein, heißt, immer irgendjemandes Prellbock zu sein. Von irgendeiner Seite wird man immer angegangen, oft sogar von allen. Meist einfach aus Prinzip. Weil man einer anderen Partei an- oder zu „denen da oben” gehört. Politik funktioniert nach ihren ganz eigenen Regeln, beherrscht man die nicht, hat man keine Chance. Das macht es Quereinsteiger*innen so schwierig und hat schon so manchen unter die Räder kommen lassen. Oder vorzeitig das Handtuch werfen. Das hat zur Folge, dass sich kaum jemand mehr Politik aktiv „antun“ möchte, der nicht dort groß geworden und quasi akklimatisiert ist. Und angepasst. Wie aber soll man gerechte, bedürfnisorientierte Politik machen, wenn man das Leben und Arbeiten außerhalb davon gar nicht kennt? Es ist eine Crux und das Wahlvolk daran nicht ganz unschuldig. Will man als Politiker*in wirklich etwas voranbringen, geht das kaum ohne Einschnitte oder Einbußen für zumindest einen Teil der Bevölkerung. Um etwas zu verändern, muss man etwas dafür tun. Das allerdings mögen die wenigsten, zumindest nicht bei sich selbst. Setzt man also unliebsame Maßnahmen (unabhängig davon, ob sie – langfristig – sinnvoll sind), ist man recht flugs abgewählt, und solange die Wiederwahl in der Regel Ziel Nummer eins für Politiker*innen ist, lässt man’s lieber mit den großen Würfen. Man mag mit kleinen Schritten zwar auch vorankommen, für die Realität ist man damit aber in den meisten Fällen schlicht zu langsam. Ihren schlechten Ruf hat sich die Poltik indes auch selbst hart erarbeitet. Das Bild von Machtbesessenheit, Selbstverliebtheit, Intriganz und Korruption, das sie jahrelang von sich gezeichnet hat, macht wahrlich keinen schlanken Fuß. Ob jemand für sein Verhalten letztlich strafrechtlich belangt wird, ist dabei unterm Strich im Übrigen zweitrangig. Das Strafrecht kann nicht der Rahmen für politisches Agieren sein, vielmehr geht es um Moral, Anstand und Integrität. Zumindest sollte es das. Aber was ist heutzutage schon normal? Das hat sich zur Füllung des Sommerlochs auch Kanzler Karl Nehammer gefragt und gleich darauf eine – völlig sinnlose – Bargelddiskussion angezettelt. Auch das ist Politik, obschon keine recht gelungene. Gute Politik soll das Leben der Menschen besser machen, keine Ängste schüren. Was Politik sonst noch sollte, das haben wir unter anderem die Politiker*innen selbst gefragt ... nachzulesen ab Seite 24. Ob deren Theorien mit der Realität zusammenpassen, diese Einschätzung überlassen wir ganz Ihnen.

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eco.nova-Herausgeber Sandra Nardin (re.) und Christoph Loreck mit Chefredakteurin Marina Bernardi
Ihre
© BLICKFANG PHOTOGRAPHIE
Redaktion der eco.nova
„Es soll sich die Politik zum Teufel scheren, die – um welcher Prinzipien auch immer – den Menschen das Leben nicht leichter zu machen sucht.“
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FOTOS: MARIAN KRÖLL, ADOBESTOCK, TIROL WERBUNG, TOM BAUSE

ECO.TITEL

10 BERUF UND BERUFUNG

Das Wirken der Politik ist allgegenwärtig, auch wenn das Wahlvolk davon zunehmend weniger wissen will. Als Beruf verlangt sie nach Handwerk und Leidenschaft gleichermaßen.

20 NGOS ÜBER POLITIK

NGOs sind nichtstaatlich, stehen aber dennoch in der Regel in direktem Austausch mit der Politik. Wir haben nach ihren Erfahrungen gefragt.

24 POLITIK ÜBER SICH SELBST

Wir haben den im Tiroler Landtag vertretenen Klubs Fragen zu ihrer eigenen Berufsauffassung gestellt.

30 KI - NTERVIEW

Ein „Gespräch“ mit ChatGPT über Politik, Macht und die Rolle der künstlichen Intelligenz im Journalismus.

ECO.WIRTSCHAFT

36 BEZIRKSWEISE

Welchen Beitrag leisten die neun Bezirke für die Resilienz der Tiroler Wirtschaft? Unser Bundesland im Standortcheck.

ECO.GELD

66 BÖRSENFAKTOR SPORT

Die Welt des Sports hat sich längst nicht mehr nur auf Spielfelder und Stadien beschränkt. Bewegung ist zum Lifestyle geworden und wirft auch ihre Schatten aufs Börsenparkett.

72 DIGITALER EURO

Was der d€ ist und was er kann, erklärt Marco Aschenwald von der Oesterreichischen Nationalbank im Interview.

ECO.MOBIL

88 ITALIENISCH DURCH UND DURCH

Wohl kaum ein Fahrzeug spiegelt das klassische Flair des Dolcefarniente derart wider wie der kleine 500er aus Turin. Der Fiat 500 F im Doppeltest mit dem Abarth 500e Cabrio Turismo.

92 AUSGEWACHSEN

Höher, breiter, quadratisch. Der neue BMW X1 ist richtig erwachsen geworden.

94 STREAMLINER

Hyundai – beziehungsweise dessen eigens für Elektroautos gegründete Submarke IONIQ –bringt den neuen 6er.

96 BOXER - POWER PUR

BMW R 1250 R: ein Big Bike für Puristen, die keine Angst vor Wind und Wetter haben.

ECO.LIFE

106 VIEL GESPÜR FÜR LIEBE

Mit ihrem Roman „Liebe –Wahrheit oder Pflicht?“ hat die Tirolerin Anna Otti ihre erste schriftstellerische Mutprobe bestanden. Ein Gespräch übers Schreiben.

HERAUSGEBER & MEDIENINHABER: eco.nova Verlags GmbH, Hunoldstraße 20, 6020 Innsbruck, 0512/290088, redaktion@econova.at, www.econova.at GESCHÄFTSLEITUNG: Christoph Loreck, Mag. Sandra Nardin ASSISTENZ: Martin Weissenbrunner CHEFREDAKTION: Marina Bernardi REDAKTION: eco.wirtschaft: Marian Kröll, Alexandra Keller, MMag. Klaus Schebesta, Christiane Fasching, DI Caterina Molzer-Sauper // eco.zukunft: Doris Helweg // eco.geld: Michael Kordovsky // eco.mobil: Felix Kasseroler // steuer.berater: Dr. Verena Maria Erian // recht.aktuell: RA Mag. Dr. Ivo Rungg // eco.life: Marina Bernardi ANZEIGENVERKAUF: Ing. Christian Senn, Matteo Loreck, Daniel Christleth LAYOUT: Tom Binder LEKTORAT: Mag. Christoph Slezak DRUCK: Radin-Berger-Print GmbH

UNTERNEHMENSGEGENSTAND: Die Herstellung, der Verlag und der Vertrieb von Drucksorten aller Art, insbesondere der Zeitschrift eco. nova. GRUNDLEGENDE RICHTUNG: Unabhängiges österreichweites Magazin, das sich mit der Berichterstattung über Trends in den Bereichen Wirtschaft, Wissenschaft, Architektur, Gesundheit & Wellness, Steuern, Recht, Kulinarium und Life style beschäftigt. Der Nachdruck, auch auszugsweise, sowie anderwertige Vervielfältigung sind nur mit vorheriger Zustimmung des Herausgebers gestattet. Für die Rücksendung von unverlangt eingesandten Manuskripten und Bildmaterial wird keine Gewähr übernommen. Namentlich gekennzeichnete Beiträge stellen nicht unbedingt die Meinung der Redaktion dar. JAHRESABO: EUR 29,00 (13 Ausgaben). // Sind Beiträge in dieser Ausgabe in der Kopfzeile mit dem FIRMENNAMEN gekennzeichnet, handelt es sich um BEZAHLTE ANZEIGEN bzw. KOOPERATIONEN!

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03 EDITORIAL 18 KOMMENTAR 80 ECO.STEUERN 83 ECO.RECHT 103 KULTUR.TIPP 112 IM.GESPRÄCH weihnachtfeiern planen. auf den punkt. das grander +43 (0) 52 24 52 6 26 info@das-grander.at das-grander.at
was du im herbst kannst besorgen, das verschiebe nicht auf den weihnachtsmorgen.

Eh o.k. Irgendwie.

Zuerst die gute Nachricht: Trotz schwieriger Rahmenbedingungen (hohe Energie- und Rohstoffkosten, Arbeitskräftemangel und steigende Zinsen) bewerten 27 Prozent der Tiroler Leitbetriebe laut Top-Tirol-Konjunkturbarometer Sommer 2023 der Wirtschaftskammer Tirol die wirtschaftliche Situation ihres Unternehmens als gut; 64 Prozent als durchschnittlich und nur neun Prozent als schlecht. Besonders in der Sparte Information & Consulting, im Tiroler Gewerbe und im Tourismus wird die wirtschaftliche Lage des jeweils eigenen Unternehmens tendenziell positiv bewertet. Kritisch wird’s indes bei den beiden Konjunkturindikatoren Auftragslage und -erwartung. Im Sommer 2022 meldeten 43 Prozent der Tiroler Leitbetriebe eine gute Auftragslage, aktuell sind es noch 29. Besonders stark ist der Rückgang im Handel, wo der Anteil positiver Bewertungen von 43 auf aktuell 15 Prozent gefallen ist. Besonders getrübt sind die Auftragserwartungen bis zum Herbst 2023: Nur ein Zehntel der befragten Betriebe sieht eine Verbesserung ihrer Auftragssituation, fast ein Viertel eine Verschlechterung. Besonders hart trifft es die heimische Bauwirtschaft, in der fast drei Viertel aller Betriebe mit einem Auftragsrückgang in den kommenden Monaten rechnen. Die schwächelnde Auftragslage und Auftragserwartung spiegelt sich auch bei der Kapazitätsauslastung und beim Investitionsverhalten der Betriebe wider: Aktuell melden 32 Prozent der befragten Leitbetriebe, dass ihre Anlagenkapazitäten wie Maschinen oder Fuhrpark zu wenig ausgelastet sind. Das ist eine Zunahme von 14 Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr. Zum Vergleich: Während der Hochkonjunkturphase 2018/19 meldeten nur acht Prozent der Betriebe eine Unterauslastung ihrer Kapazitäten. Die geringe Auslastung dämpft folglich auch die Investitionsbereitschaft für die kommenden Monate. Wer investieren will, tätigt großteils Ersatzinvestitionen, nur bei rund 20 Prozent geht es um Erweiterungen. Dennoch wird mit einem Wirtschaftswachstum von real 1,0 bis 1,5 Prozent in Tirol gerechnet, was deutlich über dem Österreichschnitt von prognostizierten 0,3 bis 0,5 Prozent liegt. Eine spürbare Verbesserung der wirtschaftlichen Situation wird erst für das Jahr 2024 erwartet. Da heißt es durchhalten!

wirtschaft & unternehmen WIRTSCHAFT 8

GRÜNE ENERGIE

Zillertal Bier investiert seit vielen Jahren in nachhaltige Lösungen. Seit der Installation der ersten Photovoltaikanlage im Jahr 2017 hat der Familienbetrieb die Nutzung erneuerbarer Energien stetig ausgebaut. So wird inzwischen auf einer Gesamtfläche von 3.500 Quadratmetern die Sonnenenergie in Strom umgewandelt und damit eine Jahresproduktion von etwa 500 MWh Strom erreicht. Die Photovoltaikanlage liefert so fast die Hälfte des benötigten Strombedarfs. Umgerechnet könnten damit etwa 170 Haushalte versorgt werden. Um die dadurch jährlich eingesparte Menge an CO2 zu kompensieren, wären über 33.000 gepflanzte Bäume erforderlich.

GRUNDSTEIN GELEGT

Koch alpin zählt seit seiner Gründung 1978 zu den führenden Herstellern qualitativ hochwertiger Steigfelle für Skitourengeher. Außerdem ist das Familienunternehmen eine Branchengröße im Vertrieb von Outdoorausrüstung. In den vergangenen Jahren ist Koch alpin rasant gewachsen, wodurch der aktuelle Standort in Mils bei Hall zu klein wurde. In enger Kooperation mit der Standortagentur Tirol und der Stadt Innsbruck ist es gelungen, ein passendes Grundstück für einen neuen Firmensitz zu finden. Koch alpin konnte ein städtisches Grundstück im Gewerbegebiet Mühlau/Arzl mit rund 4.200 Quadratmeter im Baurecht übernehmen, die Grundsteinlegung ist kürzlich erfolgt. Die aktuelle Mitarbeiter*innenanzahl soll am neuen Standort in mehreren Ausbauetappen von aktuell 20 auf rund 30 aufgestockt werden. „Aktuell haben wir drei Produktionsstandorte und eine externe Lagerfläche. Mit dem neuen Firmensitz in der Doktor-Franz-Werner-Straße 13 können wir alles an einen Standort holen und die ausgelagerten Bereiche in das neue Gebäude integrieren“, so Werner Koch, Geschäftsführer der Koch alpin GmbH. Fertigstellung und Einzug in das neue Gebäude der Koch alpin GmbH in der Doktor-Franz-Werner-Straße 13 sind im 4. Quartal 2024 bzw. 1. Quartal 2025 geplant.

Wie privat ist Politik?

Politik ist kein Thema für Smalltalk. Ebenso wenig wie Religion, Geld oder Krankheiten. Politik ist Privatsache. Außer man ist Politiker*in.

So ganz grundsätzlich ist mir ja völlig wurscht, welcher Religion mein Gegenüber anhängt, ob es Fleisch isst oder nicht, mit wem es Couch und Badezimmer teilt und welche Hautfarbe es hat. Letzteres ist mir im Übrigen immer egal, weil man dafür nichts kann. Wird’s bei Politik extrem – in welche Richtung auch immer –, macht mich das allerdings etwas unrund. Selbstverständlich akzeptiere ich andere Meinungen und Einstellungen, muss mich in meinem Leben allerdings nicht unbedingt damit herumplagen müssen. Soll heißen: Ich mag keine Menschen in meinem nahen Umfeld haben, mit denen ich ideologisch um Welten auseinanderliege. Wenngleich ich den Austausch mitunter ganz interessant finde, bin ich dennoch froh, dann wieder meiner Wege zu gehen. Hat man so jemanden allerdings zuhause am Tisch sitzen, wird das schwierig. Selbst wenn man bestimmte Themen versucht zu vermeiden, bleibt irgendwie stets dieses ungute Gefühl. Außerdem mag ich mir im Privaten keine Gedanken darüber machen müssen, worüber ich besser schweige, nur um keinen Streit vom Zaun zu brechen. Bei meinem Partner schon gar nicht. Wie Georg Dornauer das aktuell hinbekommt, ist mir tatsächlich ein Rätsel. Mir ist völlig gleichgültig, ob er sich gerne mal einen selbst erlegten Hirschbraten gönnt oder sonntags in die Kirche geht, und mir ist auch einerlei, was er sonst privat so macht. Geht mich nichts an, auch bei einer Person des öffentlichen Lebens nicht. Weil sie eben nicht immer öffentlich ist. Wenn sich aber jemand mit Neofaschisten ins Bett legt, dann nehm ich ihm das übel. Dabei wähl ich nicht mal SPÖ. Dass er seinem Schätzelein jetzt verboten hat, Fotos ins Netz zu stellen, macht die Sache übrigens auch nicht besser.

Anregungen und Kommentare bitte an bernardi@econova.at

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eco. mmentar
© BLICKFANG PHOTOGRAPHIE © ZILLERTAL BIER
ALEXANDER VAN DER BELLEN
„Wie wäre es zum Beispiel, wenn wir uns angewöhnen, eine florierende Wirtschaft und eine blühende Natur nicht als Gegensätze zu sehen, sondern als Ziele, die sich gegenseitig bedingen?“
Seit der Erstanlage ist der Modulwirkungsgrad um etwa 30 Prozent gestiegen.

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Sie sind engagiert, belastbar und vielfältig einsetzbar. Sie bringen eine solide Allgemeinbildung mit. Leidenschaft, Verantwortung und Augenmaß zählen zu Ihren Tugenden. Im Kontakt mit Medien bewahren Sie Ruhe und lassen sich nicht zu unbedachten Äußerungen hinreißen. Gutes Benehmen halten Sie nicht für Schwäche, sondern für eine Selbstverständlichkeit. Sie stellen Ihr Gewissen vor die Linie Ihrer Partei. Sie sehen Politiker:innen anderer Parteien als Mitbewerber:innen und nicht als Todfeinde. Sie respektieren die verfassungsrechtlich gesicherten Grundwerte. Sie erkennen die Demokratie als obersten Wert an und akzeptieren den Ausgang von Wahlen.

IHRE AUFGABEN:

Sie setzen sich für Ihre Wähler:innen auf Gemeinde-, Landes-, Bundes- oder EU-Ebene ein. Sie geben sachlichen Argumenten den Vorrang vor ideologischen.

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IM SPANNUNGSFELD ZWISCHEN BERUF UND BERUFUNG

Das Wirken der Politik ist allgegenwärtig, auch wenn das Wahlvolk davon zunehmend weniger wissen will. Als Beruf verlangt sie nach Handwerk und Leidenschaft gleichermaßen. Österreich erweckt bisweilen den Eindruck, dass in diesem schwierigen Geschäft nicht die Besten, sondern die Richtigen am Werk sind.

TEXT: MARIAN KRÖLL

„Nur wer sicher ist, dass er daran nicht zerbricht, wenn die Welt, von seinem Standpunkt aus gesehen, zu dumm oder zu gemein ist für das, was er ihr bieten will – dass er all dem gegenüber ‚Dennoch!‘

ie Politik, und bedenklicher noch, mit ihr die Demokratie, wird heute in weiten Teilen der Gesellschaft bestenfalls noch als notwendiges Übel empfunden, das irgendwie erduldet wird. Gleichzeitig sehnen sich Teile der Bevölkerung in den entwickelten Demokratien und speziell in Österreich nach dem starken Mann, der diktiert, wo es langgehen soll. Eigenartigerweise sind Rufe nach der starken Frau noch nicht erschallt, die einem das Handeln – und vorher noch das Denken – abnehmen könnte. Dennoch zeigen sich laut einer aktuellen SORA-Umfrage 87 Prozent der Menschen in Österreich froh, in einer Demokratie zu leben. Das heißt aber nicht, dass allzu gut von jenen gesprochen wird, die für die und von der Politik leben. Die Politiker*innenbeschimpfung gehört zum Standardrepertoire des Redens über Politik. Dabei wird meist die Tatsache verkannt, dass man vor allem auf dem Wege von Wahlen gelegentlich ein Wörtchen dabei mitzureden hätte, von welchen Personen man auf der politischen Bühne repräsentiert wird.

BERUF UND BERUFUNG

Politik ist eine Berufung, aber auch ein Beruf. Im Idealfall ist sie gleichermaßen eine Leidenschaft, die gezähmt werden muss, wie ein Handwerk, das beherrscht werden will. Schlechtestenfalls ist sie eine Bühne für Egomanen und Selbstdarsteller, deren einzige „Sache“ sie selbst sind. Politik ist ein Bereich, in dem es Quer-

einsteiger*innen – ob überraschend oder nicht – einigermaßen schwer haben. So mancher „Wunderwuzzi“ wurde in der politischen Arena schneller entzaubert, als ihm lieb sein konnte. Manch Quereinsteiger*innen, die den mitunter rauen Ton und medialen und öffentlichen Gegenwind nicht gewohnt waren, wurden auch ganz einfach von den Mühen der Ebene zermürbt. Wer von allen geliebt sein will, darf nicht in die Politik gehen, in der es – der demokratischen Verfasstheit unseres Systems sei’s gedankt – Interessengegensätze gibt, ja geben darf, nein sogar geben muss. Wo parlamentarische Mehrheiten organisiert werden müssen, braucht es auch den Kompromiss, der im Übrigen besser ist als sein Ruf und daher rehabilitiert gehört.

UNTERSCHIEDLICHE QUEREINSTIEGE

„Mit Quereinsteigern gibt es ambivalente Erfahrungen“, weiß der Politologe Ferdinand Karlhofer und unterscheidet dabei zwei Typen. Der eine betreffe vor allem jene, die sich öffentliche Bekanntheit und Beliebtheit

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zu sagen vermag: Nur der hat den ‚Beruf‘ zur Politik.“
MAX WEBER, POLITIK ALS BERUF

in anderen, weitab von Politik angesiedelten Bereichen erworben haben und vor ihrem Einstieg damit auch nicht in Verbindung gebracht worden sind. Für eine politische Partei ist die Frage, ob Quereinsteiger*innen aus dem Bereich Entertainment, Sport, Journalismus oder einem sonstigen Metier kommen, nebensächlich –ausschlaggebend ist die Prominenz. Allerdings ist diese Art der Kandidat*innenkür nicht frei von Risiko. Nicht selten erweisen sich Quereinsteiger*innen in der Praxis als dem politischen Geschäft nicht gewachsen und scheiden rasch wieder aus. Politisch unerfahrene vermeintliche Zugpferde allein aus wahltaktischem Kalkül ins Rennen zu schicken, sei „schlichtweg unseriös“, attestiert Karlhofer.

Mit dem zweiten, eher nur im weiteren Sinne als Quereinsteiger zu bezeichnenden Typus bezieht sich Karlhofer auf jene Gruppe von Kandidat*innen, die, wenn auch womöglich gar nicht Mitglied, einer Partei nahestehen und von dieser, wenn die Umstände es nahelegen, für eine Hereinnahme in die parlamentarische Politik in Erwägung gezogen werden. Prädestiniert für einen Quereinstieg nach diesem Muster sind vorrangig Vertreter*innen aus dem Verwaltungsbereich und der staatsnahen Wirtschaft, beide traditionell bedeutsame Personalreservoirs insbesondere von SPÖ und ÖVP. Gleichwohl rückt auch bei diesen Rekrutie-

rungsfeldern häufig das Kriterium der Qualifikation von Kandidat*innen zugunsten der für Österreich schon seit den Nachkriegsjahrzehnten dominierenden „Interventionsschiene“ in den Hintergrund. Gängige Praxis war und ist zudem immer noch die Usance, dass Politiker*innen von den Parteien hier „zwischengeparkt“ werden, um bei Bedarf (re)aktiviert zu werden. Vor allem nach Wahlen mit größeren Änderungen der Wähleranteile wird traditionell ein Mechanismus aktiviert, im Zuge dessen Mandatar*innen ausscheiden und mit Wirtschafts- oder Verwaltungsposten bedacht werden oder, je nach Wahlausgang, von dort aus einen Platz im Parlament einnehmen.

POLITIK ALS BERUF

Der Soziologe Max Weber (1864–1920) hatte ganz exakte Vorstellungen davon, wie Politiker*innen sein sollten, die er in einer später verschriftlichen Rede mit dem programmatischen Titel „Politik als Beruf“ 1919 in einer Münchner Buchhandlung dargelegt hat. Der erste deutsche Bundespräsident Theodor Heuss, der Max Weber noch persönlich kennengelernt hatte, empfahl seinen Berufskolleg*innen die eingehende Lektüre von Webers Rede in Buchform als Hilfestellung bei der Selbstkritik und als Gegenmittel zur Überheblichkeit. Nie sei, wie es in einem Kommentar in der deutschen Tageszeitung die Welt hieß, „das Plädoyer für Nüchternheit in der Politik mit größerem Enthusiasmus vorgetragen worden“.

Als Gebrauchsanweisung für den Politikbetrieb sollte man Webers Werk freilich heute nicht begreifen. Weber war geprägt von seiner Zeit mit Vorstellungen von Herrschaft und teils auch Demokratie, die heute überkommen sind. Dennoch enthält das Büchlein einige Punkte, die Menschen, die sich heute zur Politik berufen fühlen, beherzigen sollten, auch wenn sie sich vermutlich außerstande sehen werden, alle Punkte auf Webers Wunschzettel für ideale Politiker*innen zu erfüllen.

Max Webers Denken war zweifellos einflussreich und manche seiner Vorstellungen von Politik wirken bis heute fort, vor allem wenn es um die Analyse politischer Vorgänge geht. Weber machte sich keine Illusionen darüber, dass es in der Politik nicht ganz wesentlich um Macht gehe. „Wer Politik treibt, erstrebt Macht: Macht entweder als Mittel im Dienst anderer Ziele (idealer oder egoistischer) – oder Macht ‚um ihrer selbst willen‘: um das Prestigegefühl, das sie gibt, zu genießen“, sagte er. Wer nicht nach Macht strebt und sie ausüben will, wird in der Politik höchstwahrscheinlich zu nichts kommen. Ein gewisser Zug zum Tor ist notwendig, wenn man auf dem äußerst glatten politischen Parkett reüssieren möchte. Im Umkehrschluss dürfte man also Politiker*innen gar nicht erst vorwerfen, nach Macht zu streben, ist sie doch die Grundlage der politischen Handlungsfähigkeit und Effektivität. Machtinstinkt gehört zur Grundausstattung, und der Staat funktioniert nur, wenn sich die Beherrschten – das Volk – den vom Volk auf Zeit durch freie, demokratische Wahlen bestimmten Herrschenden fügen.

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„Eine wachsende Zahl der Wählerschaft traut der österreichischen Bundesregierung schlicht nicht mehr zu, den Problemstau zu beheben.“
POLITOLOGE FERDINAND KARLHOFER
© MARIAN KRÖLL

Weber hat sich auch eingehend mit der Legitimitätsgrundlage von Herrschaft beschäftigt und wirkt mit seiner Betonung der „charismatischen Herrschaft“ heute anachronistisch. In der „Herrschaft kraft Hingabe der Gehorchenden an das rein persönliche ‚Charisma‘ des ‚Führers‘“ vermochte Weber den Beruf Politiker*in in seiner höchsten Ausprägung vollendet zu erkennen. Heute ist man aus gutem Grund allgemein skeptisch gegenüber diesem Politiker*innen-Typus, denn der Charismatiker geht nur allzu gern mit dem Populisten und in der Folge Demagogen einher. Gepflegte Langeweile ist indes keine politische Killereigenschaft und gewinnt vermutlich keine Wahlen, scheint aber notwendig, um die Dinge einigermaßen im Lot zu halten. Politische Herrschaft beruht in der parlamentarischen Demokratie nämlich nicht auf Charisma, sondern ist eingebettet in eine Verfassung und in genau festgelegte Abläufe, die auch im Krisenfall funktionieren. Auf die österreichische Bundesverfassung ist in dieser Hinsicht Verlass, das haben die Regierungskrisen der jüngeren Vergangenheit – man erinnere sich exemplarisch an das Misstrauensvotum gegenüber der Regierung Kurz – gezeigt.

IGNORANZ UND NORMALDENKEN

Der russisch-amerikanische Autor Isaac Asimov (1920–1992) hat einst – auf die USA gemünzt – die Existenz eines „Kult der Ignoranz“ ausgemacht, der sich folgend äußere: „Die Bedrohung durch den Anti-Intellektualismus ist eine Konstante, die sich durch unser politisches und kulturelles Leben zieht, genährt durch die falsche Annahme, dass Demokratie bedeutet: ‚Meine Ignoranz ist genauso viel wert wie dein Wissen.‘“ Diese gewagte Annahme dürfte auch der österreichischen Volksseele nicht fremd sein, in der in diesem Sommer eine abstruse Debatte darüber entbrannt ist, was noch normal ist und was nicht mehr. Mit der Selbstverständlichkeit, mit der Katzen Whiskas kaufen würden, würde – so hat es Niederösterreichs Landeshauptfrau in einem Gastkommentar im Standard insinuiert – die normal denkende Mitte der Gesellschaft wohl die Volkspartei wählen.

Eine amorphe Masse von „Normaldenkenden“ –was immer das auch sein soll – gegenüber allen und allem Anderen in Stellung zu bringen, ist ein politischer Schachzug, mit dem man einerseits die Definitionshoheit über die gesellschaftliche Mitte beanspruchen möchte

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Gepflegte Langeweile ist keine politische Killereigenschaft und gewinnt vermutlich keine Wahlen, scheint aber notwendig, um die Dinge einigermaßen im Lot zu halten.
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und andererseits im gut gefüllten rechten Wählerteich fischen will, weil die Volkspartei sonst zu den Freiheitlichen hin ausrinnt. Kurzum: Man merkt die Absicht und ist verstimmt. Jedenfalls ändert sich im Laufe der Zeit das, was als normal betrachtet wird. Ein Blick auf die Geschichte zeigt: Was gestern völlig normal war, kann heute völlig falsch und womöglich sogar verboten sein. Die Normalität ist – wie es in Österreich auch schon in Bezug auf Wahrheit behauptet wurde – eine Tochter der Zeit.

GUTE POLITIK HAT AUGENMASS

„Die Politikwissenschaft“, so Ferdinand Karlhofer, „orientiert sich weniger an dem, was ‚gute Politik‘ ist, sondern an Parametern wie Macht und Kontrolle, Regierung und Opposition, am Prinzip der Gewaltenteilung. Was ‚gute Politik‘ ist, lässt sich nicht so einfach festmachen. Es hängt davon ab, ob eine Partei mit ihrem Handeln und ihren Zielen ohne jegliche Einschränkung das Wohl des gesamten Gemeinwesens, also aller Bürger ohne Unterschied, verfolgt oder ob sie den Fokus auf die – relative – Besserstellung bestimmter Segmente der Gesellschaft richtet. Jeder weiß, dass Ersteres anzunehmen schlicht naiv wäre. Jede Partei ist und fühlt sich primär einer eingegrenzten Klientel verpflichtet. Wäre es anders, bräuchte es keine Parteienvielfalt. Ob eine bestimmte politische Entscheidung als gut oder schlecht gedeutet wird, hängt einzig von deren jeweiliger Weltanschauung der Partei und ihrer Wählerschaft ab.“ Was dem einen nun als „gute Politik“ erscheinen mag, kann für den anderen schon „Kommunismus“ oder „Klassenkampf“ sein oder – wie es in der heurigen, dem Sommerloch zu verdankenden Normaldenker-Debatte auch schon vorgekommen ist – präfaschistoide Züge annehmen.

Gute Politik liegt, auf ihre Inhalte bezogen, im Auge des Betrachters. „Ob jemand allerdings mit Geschick oder – um ein Wort Max Webers zu bemühen – mit Augenmaß Politik macht, ist davon unabhängig zu betrachten. Wenn Politiker*innen dazu nicht in der Lage sind, ist das ein Manko“, so Karlhofer. Politiker*innen müssen sich zudem innerhalb des breiten Bogens der Verfassung bewegen und sollten auch nicht ständig versuchen, dessen Grenzen ausloten. Nur so ist gewährleistet, dass sich die Bürger*innen – um einen ehemaligen Präsidentschaftskandidaten zu zitieren –nicht irgendwann wundern müssen, was alles möglich sein wird. Politik hat auf dem Boden der Verfassung

stattzufinden. Punkt. Die Verfassung gibt die Spielräume vor. Und deshalb kann sie auch nicht beliebig geändert werden. Eine sogenannte Gesamtänderung der Bundesverfassung kann in Österreich aus gutem Grunde nur vom Wahlvolk per Volksabstimmung genehmigt werden.

KEIN BELIEBHEITSWETTBEWERB

Politiker*innen sind – trotz in der Bevölkerung vor allem seit der Pandemie immer weiter zunehmender Skepsis den sogenannten „Mainstream-Medien“ gegenüber –sogar noch unbeliebter als Journalist*innen. Das muss man in einem gesellschaftlichen Klima, in dem man von der mutmaßlichen „Lügenpresse“ schwadronieren darf, ohne dafür gesellschaftlich geächtet zu werden, erst einmal schaffen. Das zeigt, dass der Politikbetrieb kein Beliebtheitswettbewerb ist, selbst wenn man Wahlen für etwas in der Art halten könnte. Kritik ist der Berufspolitiker*innen ständiger Begleiter. Ebenso wenig wie man sich aussuchen kann, von wem man kritisiert wird, kann man sich aussuchen, von wem man gelobt wird. „Lob von der falschen Seite wäre fatal, wenn es nicht aufgewogen würde durch Tadel von der richtigen,“ pflegte Gustav Stresemann, Politiker in der Weimarer Republik, zu sagen.

DIE BESTEN UND DIE RICHTIGEN

Sitzen womöglich in Österreich – wie weiland bei der Fußball-Heim-EM 2008 im Kader des ÖFB-Teams –im Parlament und allen anderen politischen Gremien vielleicht nicht unbedingt die Besten, sondern eher die Richtigen? Diesen Verdacht hegt auch der Politikwissenschaftler Karlhofer. Die Debatte um die Nulllohnrunde für Politiker*innen hält er für „mehr als durchsichtig“, komme dieses, wie der Politologe es pointiert formuliert, „Armutsgelübde“ doch einer Selbstabwertung der eigenen Arbeit gleich.

Rund die Hälfte der österreichischen Parlamentarier zählt sich zu den Berufspolitiker*innen, deren Einkommen überwiegend oder ausschließlich aus der politischen Tätigkeit kommt. „Ein Bruttogehalt von weniger als 10.000 Euro – das ist die unterste Stufe der parlamentarischen Gehaltspyramide – ist nicht zu viel für die Ausübung einer Funktion, die als Fulltime-Job zu verstehen ist“, meint der Experte. Er hält Politiker*innen nicht pauschal für überbezahlt, bemängelt aber, dass es keinen Maßstab gibt, um ihre Leistung zu messen. Für besonders gut qualifizierte Menschen sei ein Wechsel

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Politiker*innen sind nicht pauschal überbezahlt. Für besonders gut qualifizierte Menschen ist ein Wechsel in die Politik nicht attraktiv. Die besten Köpfe können in der Privatwirtschaft wesentlich mehr verdienen, was zur Folge hat, dass in der Politik vielfach eher die zweitbesten Köpfe zu finden sind.

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MÜNDIGE BÜRGER:INNEN MIT PASSIVEM WAHLRECHT (M/W/D)

IHR PROFIL:

Sie sind österreichischer Staatsbürger und bereit, sich aufgrund von Fakten Ihre eigene Meinung zu bilden. Sie sind immun gegenüber Fake News und populistischen Marktschreiern und verlassen sich lieber auf Sachlichkeit als auf Empörung. Sie kennen und schätzen den Wert der Demokratie und lassen sich nicht aufwiegeln.

IHRE AUFGABEN:

Sie nehmen Ihr Wahlrecht auf Gemeinde-, Landes-, Bundes- und EU-Ebene regelmäßig wahr. Sie erkennen, dass Nicht-Wählen keine geeignete Form der Meinungsäußerung ist. Sie wägen die Argumente der wahlwerbenden Gruppen seriös ab und akzeptieren keine demokratiefeindlichen Äußerungen.

UNSER ANGEBOT:

Sie erhalten Poliker:innen auf Gemeinde-, Landes-, Bundes- und EU-Ebene, die sich den anstehenden Aufgaben mit bestem Wissen und Gewissen widmen. Sie können auf Mandatar:innen zählen, die zwar nicht die besten Unterhaltungswerte, dafür aber Seriosität und echtes Bemühen für ein friedliches und faires

Zusammenleben an den Tag legen. Sie leisten einen aktiven Beitrag zum Erhalt der Demokratie in Österreich.

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in die Politik nicht attraktiv. Die besten Köpfe können in der Privatwirtschaft wesentlich mehr verdienen. Für Österreichs politische Landschaft bedeutet das, wie der Politologe folgert: „Zu einem Gutteil finden sich hierzulande in den politischen Positionen nicht die besten, vielfach eher zweitbeste Köpfe.“ Das erklärt auch das Phänomen des sogenannten Hinterbänklers im Parlament. Die Inaktivität der „faulsten“ Abgeordneten, jenen also, die sich bei Debatten selten bis gar nicht zu Wort melden, ist quantitativ leicht zu erfassen. Auf ihr Gehalt wirkt sich das nicht aus; sie erhalten gleich viel wie die, denen die Partei ihre wahrnehmbare Präsenz im Hohen Haus verdankt.

POLITIK ( ER ) VERDROSSEN?

Ein prominenter Gemeinplatz des Redens über Politik ist die sogenannte Politikverdrossenheit. Zu ihr hat sich neuererdings die Politikerverdrossenheit gesellt. Ob das Wahlvolk genug von den politischen Prozessen an sich oder eher die Regierten genug von Regierenden haben, ist schwer mit Gewissheit zu sagen. „Politikerverdrossenheit beschreibt allgemein die (subjektive) Einschätzung der Bevölkerung, von der ‚falschen‘ politischen Elite regiert und vertreten zu werden, und die daraus resultierende generelle Verdrossenheit gegenüber Politikern aus dem ‚Establishment‘, also gegenüber der politischen Klasse“, weiß das Online-Lexikon Wi-

kipedia dazu und beschreibt ein Empfinden, das nicht nur in Österreich, sondern in allen entwickelten Demokratien in der einen oder anderen Form existiert. „Das Volk hat das Vertrauen der Regierung verscherzt. Wäre es da nicht doch einfacher, die Regierung löste das Volk auf und wählte ein anderes?“ hat Bertolt Brecht (1898–1956) einst fragen lassen.

Der deutsch-italienische Soziologe Robert Michels hat bereits am Beginn des 20. Jahrhunderts sein „Ehernes Gesetz der Oligarchie“ formuliert, das besagt, dass Parteien und andere Großgruppen immer und zwangsläufig bürokratische Organisationen herausbilden würden, deren Spitzen sich zu oligarchischen Machteliten entwickeln. „Die Organisation ist die Mutter der Herrschaft der Gewählten über die Wähler, der Beauftragten über die Auftraggeber, der Delegierten über die Delegierenden“, schrieb Michels. Das tut der Demokratie nicht unbedingt gut, lässt sich aber wohl nicht verhindern.

Der Aufstieg innerhalb einer Partei, von der lokalen Ebene bis hinauf zur Parteispitze, sei meist tatsächlich eine „klassische Ochsentour“, sagt Karlhofer. Schon manche kometenhafte Aufsteiger*innen sind dagegen rasch wieder verglüht, weil es ihnen an Hausmacht gefehlt hat. Mit der Ochsentour geht ein anderes Phänomen einher: „Die Ämterkumulierung prägt die politische Kultur Österreichs und den Zustand unseres Parteiensystems, der mit anderen Ländern Mittel- und Nordeuropas kaum vergleichbar ist. Man könnte ihn auch als Verwahrlosung bezeichnen“, sagt Karlhofer. Das habe zum negativen Bild der Politik in der Öffentlichkeit beigetragen. Und tatsächlich wird es für die meisten Normalverbraucher*innen ein Mysterium bleiben, wie manche Politiker*innen nicht nur einen, sondern gleich mehrere Vollzeitjobs, Ämter, Posten und Pöstchen in ihrem Zeitbudget unterbringen können und sich das auch mehrfach abgelten lassen. Kritik an der Ämterhäufung wird meist laut, weil es dadurch zu einem Mangel an demokratischer Kontrolle und Interessenkonflikten kommen kann und weil Mehrfachbezüge Neid erwecken können. Leistung muss sich, wie man als gelernte Österreicherin, als gelernter Österreicher weiß, lohnen. Ob auch immer etwas Adäquates geleistet wurde, wenn Geld geflossen ist, ist nicht erst in Zweifel zu ziehen, seit im Dunstkreis der hiesigen Politik die überaus ehrliche Frage „Wo woa mei Leistung?“ gestellt wurde.

MISSTRAUENSVORSCHUSS

Das Misstrauen gegenüber denen „da oben“ hat zweifellos zugenommen, und dafür gibt es leider gerade in Österreich mehr als einen Grund, wie man an der regen Ermittlungstätigkeit der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft ablesen kann. Es könnte das Wahlvolk verdrießen, wenn es beim Gedanken an einen guten Teil seiner politischen Repräsentant*innen – es handelt sich übrigens zumeist um Männer – die Unschuldsvermutung gleich mitdenken darf. Wo die Unschuldsvermutung, wie es in politischen Kreisen der Fall ist, gehäuft auftritt, besteht immer auch eine erhöhte Wahrscheinlichkeit der Schuld, aber auch die erhöhte Wahrscheinlichkeit,

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„Jede Partei ist und fühlt sich primär einer eingegrenzten Klientel verpflichtet. Wäre es anders, bräuchte es keine Parteienvielfalt. Ob eine bestimmte politische Entscheidung als gut oder schlecht gedeutet wird, hängt einzig von deren jeweiliger Weltanschauung der Partei und ihrer Wählerschaft ab.“
POLITOLOGE
FERDINAND KARLHOFER
© MARIAN KRÖLL

jemandem Unrecht zu tun. Über Schuld oder Unschuld haben im Rechtsstaat die unabhängigen Gerichte zu befinden. Für die Medien, die der Objektivität verpflichtet sein sollten, ist die Berichterstattung in dieser Hinsicht ein Minenfeld, das von Litigation-PR-Expert*innen immer professioneller bestellt wird. „Flood the zone with shit“ heißt eine durchaus unappetitliche und in höchstem Maße zynische Strategie, die aus dem US-amerikanischen Raum auch in die hiesige Demokratie herübergeschwappt ist und deren erklärtes Ziel es nicht etwa ist, die Menschen von irgendeinem konkreten Sachverhalt zu überzeugen, sondern dazu zu bringen, niemandem mehr etwas zu glauben. Dass derartige Kommunikation demokratiezersetzend wirkt, braucht nicht extra dazugesagt werden.

RAUM FÜR NEUES

Mit dem Begriffspaar Politik- und Politikerverdrossenheit hat Politikwissenschaftler Ferdinand Karlhofer keine allzu große Freude, da es ihm wissenschaftlich nicht ergiebig genug ist. Er spricht dagegen lieber von Politikdistanz und -interesse und macht klar, dass die Wahlbeteiligung allein kein Ausweis für die Gesundheit einer Demokratie ist. Heute gibt es allerdings mit dem anthropogenen – Prädikat hausgemacht! – Klimawandel wieder ein Thema, das junge Menschen politisch aktiviert und für das manche von ihnen sogar bereit sind, sich auf hochfrequentierten Straßen festzukleben. Dafür ernten die sogenannten Klimakleber aus einem breiten Spektrum der Gesellschaft Ablehnung und Spott, zunehmend auch Wut. Es steht allerdings zu bezweifeln, dass das Klimakleben für unser zukünftiges Zusammenleben auf diesem Planeten schädlicher sein wird als das Klima-Wegschauen, das weite Kreise der Politik, aus welcher Motivlage heraus auch immer, nach wie vor betreiben. Das Weltklima ist dabei, aus den Fugen zu geraten, und das wird sich höchstwahrscheinlich nicht mehr lange leugnen oder ignorieren lassen. Diesbezüglich könnten sich die Bürger*innen dieses Landes eines in Erinnerung rufen: Wenn diejenigen, die sie vertreten, sich nicht ändern wollen, dann liegt es an ihnen, die Leute auszutauschen, die sie vertreten. Dieses Bewusstsein sollte vor allem im Angesicht der sich verschlechternden Klimasituation geschärft werden.

Die traditionellen Milieus und damit einhergehend Lagerbindungen der Wähler*innen sind seit langer Zeit in Auflösung, heute wird flexibel gewählt, quer durchs Gemüsebeet. Das bietet auch neuen Bewegungen, die vom außerparlamentarischen Raum ins Parlament vordringen wollen, einigen Raum. Was die vom Menschen verursachten Treibhausgasemissionen und deren Einfluss auf das Klima betrifft, hat bereits mit dem Beginn der Industrialisierung die „Fuck around“-Phase begonnen, und nun scheint die Menschheit allmählich – oder vielleicht sogar plötzlich – in der „Find out“-Phase angekommen zu sein, in der guter Rat zunehmend teuer ist. „Es ist ein ziemlicher Mist, ganz am Ende des ‚Fuck around‘-Jahrhunderts geboren worden zu sein, nur um

Politiker*innen sind – trotz in der Bevölkerung vor allem seit der Pandemie immer weiter zunehmender Skepsis den sogenannten „MainstreamMedien“ gegenüber – sogar noch unbeliebter als Journalist*innen. Das muss man in einem gesellschaftlichen Klima, in dem man von der mutmaßlichen „Lügenpresse“ schwadronieren darf, ohne dafür gesellschaftlich geächtet zu werden, erst einmal schaffen.

den Rest meines Lebens im ‚Find out‘-Jahrhundert zu verbringen“, verlieh ein Millennial diesem neuen, generationenübergreifenden kollektiven Unbehagen via Twitter – neuerdings X – Ausdruck und stieß auf zigtausendfachen Widerhall.

WIDER DIE ERLERNTE HILFLOSIGKEIT

Ferdinand Karlhofers Fazit ist Feststellung und Warnung zugleich: „Eine wachsende Zahl der Wählerschaft traut der österreichischen Bundesregierung schlicht nicht mehr zu, den Problemstau zu beheben. Die Unterschicht ist zwar sozialpolitisch grundsätzlich abgesichert, nimmt quantitativ aber zu. Als problematisch wird von Ökonomen zusätzlich die Entwicklung des Mittelstands eingestuft, der schon seit der Finanzkrise 2008 Einbußen hat hinnehmen müssen und von der aktuellen Zinsentwicklung am meisten in Mitleidenschaft gezogen ist. Die Folgen sind gravierend: Wir erleben heute eine Abwanderung in zwei Richtungen, in Fatalismus auf der einen und zu einer Radikalisierung auf der anderen Seite.“

Ein Grund mehr für Frau und Herrn Österreicher, ihre erlernte Hilflosigkeit im Umgang mit der Demokratie, ihren Institutionen und ihren Akteur*innen, ihren Repräsentant*innen, schnellstmöglich zu verlernen. Ein Mindestmaß an politischer Grundbildung muss in Fleisch und Blut übergehen, denn Politik ist die Arena, in der das Zusammenleben der Menschen ausgehandelt wird. Der Mensch ist nun einmal ein „zoon politikon“, ein soziales, politisches Wesen. Politik betrifft ausnahmslos alle. Um abschließend noch einmal Max Weber zu bemühen: „Die Politik bedeutet ein starkes langsames Bohren von harten Brettern mit Leidenschaft und Augenmaß zugleich.“ In einer Demokratie liegt es in der gemeinsamen Verantwortung aller, dafür zu sorgen, dass in den Parlamenten und bestenfalls auch Regierungen möglichst wenige Dünnbrettbohrer anzutreffen sind. Wie das gehen könnte: Geschichtsbewusst und zukunftsträchtig wählen oder selbst in einer etablierten – oder womöglich noch zu gründenden – Partei Hand anlegen.

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DIE UNGELIEBTEN

Die Beziehung zwischen Politikern und Wählern ist auf einem Tiefpunkt. Das ist eine Chance für Populisten und eine Gefahr für die Demokratie.

VON KLAUS SCHEBESTA

iese Fakten machen nachdenklich: Am unteren Ende des OGM/APA Vertrauensindex, weit hinter Banken, Katholischer Kirche und Medien, findet sich als unangefochtenes Schlusslicht die Regierung. Der addierte Wert aus Vertrauen und Misstrauen lag schon im Jahr davor bei minus 17 Prozent, nun ist ein Sinkflug auf minus 34 Prozent erfolgt. Auch der SORA-Demokratiemonitor stimmt nicht viel optimistischer: Nur mehr 34 Prozent sind mit dem politischen System in Österreich zufrieden. Dramatisch auch hier: Vor fünf Jahren, also vor den ganzen Krisen, waren es noch 64 Prozent. 2018 fanden nur 13 Prozent der Österreicher, dass keine Partei ihre politischen Anliegen vertritt, mittlerweile sind es 38 Prozent.

Die Krisenjahre haben also, trotz aller Corona-Unterstützungen, trotz immer noch guter Beschäftigungszahlen, trotz relativ großer Stabilität von Wirtschaft und Institutionen, zu einem kompletten Absturz des Images der Politik geführt. Man kennt das aus der Geschichte: Für Krisen wird letztlich die Regierung verantwortlich gemacht, selbst wenn sie, wie in unserem Fall, weder für Corona noch für den Ukrainekrieg irgendetwas kann.

Was wirklich bedenklich stimmt: Die klassische Frage nach dem „starken Führer, der sich nicht um Parlament und Wahlen kümmern muss“ wird erstmals seit Erhebungsbeginn nicht mehr mehrheitlich abgelehnt. 26 Prozent wünschen sich sogar dezidiert einen starken Führer. Der Politik droht also, der Draht zu den Wählern abhandenzukommen. Irgendetwas ist offenbar gewaltig schiefgegangen. Aber was?

DWAS MAN VON POLITIKERN VERLANGEN KANN

Fangen wir auf der einen Seite an, bei den Politikern. Gibt es so etwas wie einen „idealen“ Politiker überhaupt? Wenn es nach dem bekannten Soziologen und Nationalökonomen Max Weber geht, ja. Vor mehr als hundert Jahren formulierte er seine Anforderung an Berufspolitiker: Für Weber sind sachliche Leidenschaft, Verantwortungsgefühl und ein distanziertes Augenmaß die drei wichtigsten Qualitäten eines Politikers. Es mag zwar ein Jahrhundert vergangen sein, seitdem der Vordenker diese Tugenden beschrieben hat, an Aktualität haben sie nichts eingebüßt. Auf der öffentlichen Bühne scheint davon oft wenig übrig zu sein, und Populisten pfeifen ohnehin gänzlich auf diese Stellenbeschreibung. Sie kultivieren stattdessen ihre Eitelkeiten, was für Max Weber die größte Schwäche darstellt, denn Eitelkeit lässt einen Politiker unsachlich und verantwortungslos werden.

Trotzdem marschieren die populistischen Marktschreier derzeit durch die Demokratien von Amerika über Ungarn und Polen bis hin zu Italien und Deutschland. Und auch Österreich hat mit Herbert Kickl seinen Protagonisten dieser Zunft. Populisten sind grob in der Argumentation, haben aber auf der anderen Seite ein feines Sensorium dafür, wo und in welchen Stimmungslagen sie punkten können. Und sie sind Virtuosen am medialen Klavier. Sie wittern Abstiegsängste benachteiligter Bevölkerungsgruppen, nutzen hemmungslos jede Schwäche der Regierenden aus und pflegen ihre Kernwählerschichten in ländlich-konservativen Gegenden. Um ihre Ziele zu erreichen, ist ihnen keine nostalgische Verklärung zu kitschig, kein Heilsversprechen zu plump und keine noch so dick aufgetragene Lüge zu peinlich. Es

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Politisches Handeln ist keine Einbahnstraße. Schließlich gibt es, wie in jeder Beziehung, noch die andere Seite: die Wähler.

Die Krisenjahre haben trotz aller Corona-Unterstützungen, trotz immer noch guter Beschäftigungszahlen, trotz relativ großer Stabilität von Wirtschaft und Institutionen zu einem kompletten Absturz des Images der Politik geführt. Man kennt das aus der Geschichte: Für Krisen wird letztlich die Regierung verantwortlich gemacht, selbst wenn sie dafür nichts kann.

wird zwar oft genug von „der Politik“ oder „den Politikern“ gesprochen – aber das Spektrum ist denkbar breit und mit Verallgemeinerungen kaum zu fassen. Trotzdem reißen Negativbeispiele das Image aller nach unten.

Dass den in Tirol vertretenen Parteien die aktuelle Schieflage egal ist, kann man nicht sagen. eco.nova hat alle im Landtag vertretenen Wählergruppen befragt und alles andere als 08/15-Antworten bekommen. Unsere Politiker scheinen sich ihrer Aufgabe sehr wohl bewusst zu sein und kennen auch die (Vor-)Urteile gegenüber ihrem Berufsstand. Dass dann so mancher Schlagabtausch in der Tagespolitik übers Ziel hinausschießt, steht auf einem anderen Blatt und ist der Imagepflege nicht gerade dienlich.

WAS MAN VON WÄHLERN VERLANGEN KANN

Es ist also kompliziert mit „der Politik“. Noch komplizierter wird es, wenn man berücksichtigt, dass politisches Handeln keine Einbahnstraße ist. Schließlich gibt es, wie in jeder Beziehung, noch die andere Seite: die Wähler. Schon vorab lässt sich unschwer feststellen: Je weiter die Erwartungen der Wähler an Politiker voneinander entfernt sind, mit anderen Worten, je größer die Differenz zwischen dem Idealbild eines Politikers und der realen Performance wahrgenommen wird, desto größer ist die viel zitierte Politikverdrossenheit. Diese derzeit hochgradig ausgeprägte Vertrauenskrise geht nicht nur auf das Konto der Politiker, dafür sind beide Seiten verantwortlich. Wer auf „die Politiker“ schimpft, denkt meist nicht an seinen Bürgermeister, der ordentliche Arbeit leistet, sondern empört sich über irgendeine im Eifer des Gefechts gefallene Aussage, die wahrscheinlich ohnehin verkürzt dargestellt wurde. Das reicht aber, um über alle Politiker von der EUüber die Bundes- bis hin zur Landes- und Gemeindeebene bitterlich enttäuscht zu sein.

Was herauskommt, wenn unreife Politiker auf unreife Wähler treffen, zeigt sich in den USA. Dort hat Donald Trump einen wesentlichen Beitrag geleistet, dass das Kapitol gestürmt wurde. Ein Populist kann Steuern hinterziehen, Leute beschimpfen oder Lügen verbreiten – aber mit Waffengewalt das Zentrum der Demokratie zu stürmen, ist ein No-Go. Umso erschütternder ist es, dass Trump in Umfragen immer noch reelle Chancen hat. Das ist das Problem: Wenn eine

Bevölkerung den Wert der Demokratie nicht erkennt, dann kann diese ganz schnell weg sein. Wir sollten jetzt bloß nicht glauben, dass das nur in Amerika passieren kann, das ist in Europa ebenso denkbar.

In der Beziehungsarbeit Politiker – Wähler haben also beide Seiten Bedarf für eine Paartherapie. Es wird gerne übersehen, dass es nicht nur in persönlichen Beziehungen notwendig ist, daran zu arbeiten, sondern eben auch in der größtmöglichen gesellschaftlichen Dimension des Verhältnisses zwischen Wählern und ihren Politikern. Wer sein Hirn ausschaltet und nur mehr darauf aus ist, „Denkzettel“ zu verteilen, braucht sich nicht zu wundern, dass er bei Typen landet, die nur mehr mit dem Holzhammer arbeiten und Tatsachen nach Belieben verdrehen, bis sie zu den Eigeninteressen passen. Quer über alle Länder ist Populisten gemeinsam, dass sie längst tausender Lügen überführt wurden. Solange sie jedoch eine treue Wutwählerschaft haben, der das egal ist, bleiben sie im Rennen. Populisten sind nichts ohne verführbare Wähler. Aber sie sind und bleiben ein demokratischer Störfaktor, solange sie auf eine Wählerschaft zählen können, die ihre Fake News bereitwillig aufsaugt. Wer muss jetzt also was tun, um es wieder geradezubiegen? Einerseits die Politiker, die, auch angesichts populistischer Konkurrenz, trotzdem den geraden Weg gehen sollten und sich bloß nicht dazu hinreißen lassen sollten, auf dieselbe aggressive Rhetorik, dieselben faktenbefreiten Versprechen, dieselben demokratiefeindlichen Handlungen zu setzen. Um es mit einem Beispiel konkret beim Namen zu nennen: Wenn Nehammer Nehammer bleibt, ist das vielleicht ein bisschen langweilig, aber o.k. Wenn Nehammer Kickl imitieren will, geht das ins Auge. Sobald Populismus zum Standard wird, verkommt Politik zum Schmierentheater und die Demokratie zum Auslaufmodell. Andererseits müssen auch die Wähler Rückgrat zeigen und eine gewisse Immunität gegen Scharlatane, Quacksalber und Gurus entwickeln. Gelingt ihnen das nicht, übernehmen das Ruder jene, die auf Fakten, auf gesellschaftlichen Ausgleich, auf jede Fairness pfeifen und Gräben ausheben, in denen sich spielend die ganze Demokratie beerdigen lässt. Wenn daraufhin die Gesellschaft vergiftet ist und das ganze Land brennt, werden viele sagen, sie hätten das nicht kommen sehen. Dann aber ist es zu spät.

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NGOS ÜBER POLITIK

Non-Governmental Organisations/NGOs, zu Deutsch: Nichtregierungsorganisationen, sind unabhängige und meist international ausgerichtete Organisationen, die unterschiedliche Zwecke erfüllen – zum Beispiel humanitäre Hilfe während und nach Katastrophen, Schutz und Unterstützung benachteiligter Kinder oder Familien oder die Förderung des Klimaschutzes. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von gemeinnützigen Organisationen. Ihnen allen gemein ist, dass sie keine direkten Gewinnziele verfolgen. Sie sind nichtstaatlich, stehen aber dennoch in der Regel in direktem Austausch mit der Politik. Wir haben einige – zufällig ausgewählte –NGOs nach ihren Erfahrungen mit der Politik befragt.

ECO.NOVA: Welche Erfahrungen haben Sie in der Zusammenarbeit mit politischen Akteuren gemacht?

LISA TAMINA PANHUBER: Politiker*innen sind für uns eine der wichtigsten Anspruchsgruppen, denn für effektiven, raschen und langfristig nachhaltigen Klima- und Umweltschutz braucht es starke Gesetze. Freiwillige Umweltverpflichtungen von Unternehmen sind in der Vergangenheit leider immer wieder gescheitert. Zudem ist es schlicht unfair, von Menschen klimafreundliches Konsumverhalten einzufordern, wenn es ihnen die gesetzliche Lage verunmöglicht, so ist zum Beispiel Kerosin immer noch steuerbefreit und begünstigt billiges Fliegen, während klimafreundliches Zugfahren teuer bleibt.

Welche Erwartungen haben Sie generell an die Politik? Wir können unsere Lebensgrundlage nur erhalten, wenn es verbindliche und sanktionierbare Gesetze gibt, die Wasser, Boden, Luft, Tiere schützen und die Erderhitzung stoppen. Auch viele Unternehmen fordern Planbarkeit, Klarheit sowie Ge- und Verbote.

Dazu zählen etwa klare Umwelt- und Sozialstandards, Stufenpläne für den Ausstieg aus fossilen Brennstoffen oder ein wirksamer CO2-Preis. Wir erwarten, dass Politiker*innen das Wohlbefinden und ein gutes Leben für die Bürger*innen auf diesem Planeten sicherstellen, aber dafür müssen sie die notwendigen Rahmenbedingungen setzen. Sie müssen Expert*innen anhören, die besten Lösungen für Umwelt und Menschen erarbeiten und dann Gesetze beschließen. Wir fordern seit Jahren eine angemessene Reaktion der Politik auf die Umwelt- und Naturkrise – doch die bisher verabschiedeten Gesetze auf Bundes- und Landesebene sind bei weitem nicht ausreichend. Es gibt immer wieder Politiker*innen, die die Wissenschaft und Zivilgesellschaft konstruktiv einbinden, ihre Expertise frühzeitig einholen und bei der Erarbeitung von Gesetzen berücksichtigen (ausreichende Begutachtungsfristen, keine Schein-Beteiligungsprozesse, sondern Berücksichtigung der Empfehlungen). Doch oft ist das nicht der Fall.

Welche – politischen – Rahmenbedingungen brauchen Sie für ein vernünftiges Arbeiten in Ihrem Bereich? Gute Arbeit von zivilgesellschaftlichen Akteur*innen braucht einen sicheren Rahmen und faire Spielregeln. Es darf nicht sein, dass jene, die am meisten Geld haben, die Gesetze schreiben. Wir fordern deshalb starke Gesetze gegen Korruption und für Transparenz sowie unabhängige Medienberichterstattung, geordnete und faire parlamentarische Abläufe, Einbeziehung von Bürger*innen und zivilgesellschaftlichen Organisationen, Wahrung von Vereinigungs- und Versammlungsfreiheit sowie des Vereins- und Demonstrationsrechts.

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©
GREENPEACE/MITJA KOBAL GREENPEACE: LISA TAMINA PANHUBER, SPRECHERIN GREENPEACE ÖSTERREICH

ECO.NOVA: Welche Erfahrungen haben Sie in der Zusammenarbeit mit politischen Akteuren gemacht? JULIA MOSER: Positive, weil einzelne Personen verstehen, wie wichtig Inklusion in der Humanitären Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit ist. Immerhin haben zumindest 15 Prozent aller Menschen weltweit eine Behinderung. In meiner Arbeit treffe ich immer wieder wahre Inklusionschampions in der Politik und ich sehe: Sie haben es nicht leicht, sich durchzusetzen. Dennoch arbeiten sie mit Elan und Expertise weiter. Das ist toll. Auf der anderen Seite dauert es lange, bis in der Politik allgemein ankommt, wie wichtig Inklusion von Menschen mit Behinderungen ist. Das ist kein Randthema, wie gerne getan wird. Wir dürfen nicht zulassen, dass Projekte aus öffentlichen Mitteln Kinder, Frauen und Männer mit Behinderungen ausschließen. Leider passiert das immer noch.

Welche Erwartungen haben Sie generell an die Politik? Politik steckt den Rahmen für unser Zusammenleben. Ich erwarte mir, dass die Menschenrechte aller Menschen gewahrt werden. Die Zeiten in denen Geld und Macht Rechte definieren, müssen endgültig vorbei sein. Alle Menschen haben die gleichen Rechte, egal ob hier in Österreich oder in Uganda. Egal ob mit oder ohne Behinderung. Alle Menschen müssen die Möglichkeit haben, ihr Potential zu entfalten. Politik hat für die Verwirklichung eine wichtige Rolle.

Welche – politischen – Rahmenbedingungen brauchen Sie für ein vernünftiges Arbeiten in Ihrem Bereich? Für uns im gemeinnützigen Bereich ist wichtig, dass uns die Arbeit nicht erschwert wird und unsere Leistungen anerkannt werden. Der gemeinnützige Sektor verbessert das Leben von Millionen Menschen im In- und im Ausland. Und er ist ein wichtiger Arbeitgeber in Österreich. Da darf auch nicht auf die Mitarbeitenden vergessen werden, die mit viel Herzblut und Einsatz dazu beitragen, unsere Welt zu einem besseren Ort zu machen. In Zeiten multipler Krisen brauchen auch wir Unterstützung, bei knappen Ressourcen geht es auch darum, unsere Mitarbeitenden von Teuerung, Energiekrisen etc. zu entlasten. Wichtig ist für uns auch eine klar geregelte und weit gefasste Spendenabsetzbarkeit. Wir begrüßen, dass diese unlängst erweitert wurde. Obwohl es kleine Verbesserungen gegeben hat, gibt es noch Handlungsbedarf beim Stiftungsrecht. Im Vergleich zu unseren deutschsprachigen Nachbarländern sind wir weit hinterher und machen es privaten Stiftungen immer noch schwer, gemeinnützige Zwecke zu unterstützen. Damit Philanthrop*innen nicht ins Ausland abwandern, sondern österreichische Organisationen fördern, braucht es noch bessere Rahmenbedingungen.

ECO.NOVA: Welche Erfahrungen haben Sie in der Zusammenarbeit mit politischen Akteuren gemacht? VOLKER HOLLENSTEIN: Politik wird immer öfter von kurzfristigen Stimmungen und kurzsichtigen Entscheidungen dominiert, die auf Kosten des Vertrauens und der Qualität gehen. Häufig dominiert Klientelpolitik und es wird profitorientiert gehandelt – unter Missachtung von Natur, Umwelt und Klima. Positive Beispiele gibt es immer dann, wenn die Politik fachliche und juristische Argumente respektiert und in gute Lösungen für Mensch und Natur übersetzt.

Welche Erwartungen haben Sie generell an die Politik? Idealerweise sollte sich die Politik nicht nur an schnellen Umfragen und Stimmungen ausrichten, sondern mutig, sachlich und evidenzbasiert vorgehen. Sie sollte also nicht nur das Populäre vertreten, sondern das Richtige tun und es dann populär machen – in Anlehnung an ein bekanntes Zitat des früheren deutschen Bundespräsidenten Walter Scheel. Das ist angesichts einer oft sehr schnell bewertenden Medienöffentlichkeit nicht einfach, sollte aber unser gemeinsamer Anspruch an eine weitsichtig handelnde Politik sein.

Welche – politischen – Rahmenbedingungen brauchen Sie für ein vernünftiges Arbeiten in Ihrem Bereich? Transparenz, Verlässlichkeit, eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe, die Achtung des nationalen und europäischen Rechtsrahmens, die öko-soziale, klimagerechte Ausrichtung aller relevanten Gesetze. Besonders dringend sind zum Beispiel ein Informationsfreiheitsgesetz, ein starkes Klimaschutzgesetz und ein bundesweites Bodenschutzgesetz. Genauso wichtig wäre der Abbau von umweltschädlichen Subventionen, weil sie falsche Anreize in Milliardenhöhe setzen. Österreich ist ein wunderschönes Land, geht aber extrem verschwenderisch mit seiner Natur um. Der hohe Bodenverbrauch ist kein Zufall, sondern ergibt sich aus der Summe von zu vielen schlechten und lückenhaften Gesetzen. Daher wünsche ich mir eine Politik, die weitsichtig handelt und den Schutz unserer gemeinsamen Lebensgrundlagen ins Zentrum stellt.

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LICHT FÜR DIE WELT: JULIA MOSER, ÖSTERREICH-GESCHÄFTSFÜHRERIN
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WWF ÖSTERREICH: VOLKER HOLLENSTEIN, POLITISCHER LEITER

ECO.NOVA: Welche Erfahrungen haben Sie in der Zusammenarbeit mit politischen Akteuren gemacht? SOS-Kinderdorf hat als Expert*innenorganisation ein hohes Ansehen und dementsprechend werden unsere Anliegen und Vorschläge von Politiker*innen meist interessiert aufgenommen. Es ist in der Regel recht einfach, mit Politiker*innen in Kontakt zu treten. Sie sind offen für Gesprächstermine, die in der Regel auch rasch koordiniert werden. Trotzdem ist es in Folge oft so, dass unsere sachpolitischen Anliegen und Vorschläge auf Grund von parteipolitischen Überlegungen nicht vollumfänglich berücksichtigt werden. Da geht es oft eher um Nuancen, in denen unsere Vorschläge sich niederschlagen. Anders ist das, wenn die Politik unter hohem Handlungsdruck steht, den sie selbst nicht lösen kann. Dann ist man dankbar für Kooperationen und konkrete Lösungen bzw. Projekte.

Welche Erwartungen haben Sie generell an die Politik? Für SOS-Kinderdorf ist die Politik ein wichtiger Partner bei dem Bemühen, das Leben von Kindern und Jugendlichen in Österreich laufend zu verbessern. Dabei gilt die UN-Kinderrechtskonvention als unsere Leitlinie. Wir erwarten uns deshalb, dass Politiker*innen die

Kinderrechte kennen, sie ernst nehmen und in ihrer Arbeit berücksichtigen. Leider muss man sagen, dass nur wenige Politiker*innen bei ihren Entscheidungen die UN-Kinderrechtekonvention bzw. das Verfassungsgesetz über die Rechte von Kindern ausreichend beachten.

Welche – politischen – Rahmenbedingungen brauchen Sie für ein vernünftiges Arbeiten in Ihrem Bereich? Ohne demokratischen Diskurs ist eine Weiterentwicklung der Gesellschaft nicht möglich. Wir erwarten uns daher von den politischen Akteur*innen ein ausgeprägtes demokratisches Bewusstsein und Respekt gegenüber unterschiedlichen Sichtweisen, aber auch gegenüber unserer Fachexpertise als Kinderrechtsorganisation. Erfreulich wären politische Entscheidungsprozesse, die Expert*innenorganisationen wie SOS-Kinderdorf von vornherein miteinbeziehen. Bis jetzt ist es doch oft so, dass wir unser Wissen und unsere Erfahrungen sehr proaktiv anbieten müssen. Prinzipiell sollten die Kinderrechte im politischen System einen höheren Stellenwert bekommen. Kinderrechte werden in Österreich täglich verletzt, auch von Politiker*innen. Hier braucht es eine massive Bewusstseinsbildung, zu der wir gerne beitragen.

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SOS-KINDERDORF
© GERHARD BERGER

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POLITIK ÜBER

SICH SELBST

Wir haben den im Tiroler Landtag vertretenen Klubs Fragen zu ihrer eigenen Berufsauffassung gestellt – unabhängig von Parteiprogrammen und Ideologien. Wir bedanken uns an dieser Stelle bei allen sechs Klubs ausdrücklich dafür, dass tatsächlich keine Parteipolitik ins Spiel gebracht wurde. Die Antworten lassen wir wertfrei und ohne weiteren Kommentar für sich stehen.

verantwortlich, Innovation voranzutreiben. Politiker*innen sollten deshalb möglichst immer einen Schritt vorausdenken. Wenn wir heute den Einsatz gegen die Klimakrise fordern, dann deshalb, weil wir absehen können, wie sich das auf kommende Generationen auswirken wird. Das ist Innovation.

DIE GRÜNEN:

KLUBOBMANN GEBI MAIR

ECO.NOVA: Welche Eigenschaften sollten Politiker*innen Ihrer Meinung nach für ihr Amt – unabhängig von der Hierarchieebene – mitbringen? GEBI MAIR: Ausdauer, Frustrationstoleranz und grenzenlose Leidenschaft. In der Politik funktioniert vieles nicht auf Anhieb so, wie man das gerne möchte, und in der Demokratie heißt es immer auch zu akzeptieren, wenn es andere Mehrheiten gibt. Davon darf man sich aber nicht aufhalten lassen, weiter dranzubleiben und es aufs Neue zu versuchen. Politik ist dann immer auch Handwerk, deshalb ist die Bereitschaft zu lernen besonders wichtig. Mit der Zeit lässt man sich nicht mehr so leicht von jenen reinlegen, die ihre Macht missbrauchen.

Was sehen Sie als Hauptaufgabe eines Politikers? Wir sind Volksvertreter*innen, das heißt, wir vertreten einmal die Interessen der Bürger*innen und sind gleichzeitig dafür

Gibt es Missverständnisse in der Bevölkerung zum Berufsbild des Politikers, mit denen hier aufgeräumt werden kann? Was kann/soll/muss Politik leisten und was nicht? Ständiges Missverständnis: Politiker*innen erhalten eine Politiker*innenpension. Tun sie nämlich nicht. Und: Politiker*innen sind auch Menschen und manchmal privat und nicht immer perfekt. Wir haben übrigens auch nicht hunderte Mitarbeiter*innen, die die Arbeit für uns erledigen. Politik auf Landesebene heißt, sehr vieles selbst zu tun und anzupacken. Mir persönlich kommt das jedoch sehr gelegen.

Was ist Ihrer Meinung nach als Entscheidungsträger*in in der Politik wichtiger: Spezifisches Fachwissen und höchste Kompetenz im eigenen Verantwortungsbereich oder die Fähigkeit, aus verschiedenen Meinungen und Expertisen die beste Lösung zu finden? Ist das ein Widerspruch? Politiker*innen sollten aus bestehendem Wissen etwas herausholen können und ihre eigene Fachkenntnis einbringen. Und dann noch eine Prise De-

mokratie dazu und etwas Orientierung in Richtung Nachhaltigkeit. „Sine ira et studio“, also ohne Zorn und Eifer, heißt es. Es ist wichtig, sich nicht nur von politischen Emotionen leiten zu lassen, sondern mit heißem Herzen und kühlem Kopf Entscheidungen zu treffen. Meiner Ansicht nach hilft es dabei stark, wenn Menschen auch sonst in zivilgesellschaftlichen Organisationen verankert sind, in denen es um Entscheidungen geht. Ich persönlich habe zum Beispiel aus der Bergrettung und der dortigen Einsatztaktik sehr viel für die Politik gelernt, wie man in Krisensituationen mit unzureichenden Mitteln trotzdem gut entscheiden kann.

Lässt sich das politische Handwerk erlernen oder muss man dafür „geboren“ sein? Natürlich kann man Politik lernen. Und wir leben in einer Demokratie, in der jene Menschen politisch entscheiden sollen, die gewählt werden. Wenn man demütig gegenüber diesem Vertrauen ist, das Bürger*innen mit der Wahl in Politiker*innen legen, dann ist schon der erste Schritt getan. Politik ist Macht auf Zeit, sie ist nichts, was ererbt oder sonst irgendwie besessen wird. Ich habe mit den Jahren in der Politik jeden Tag etwas dazugelernt, um mich besser für die Bedürfnisse von Mensch und Natur einsetzen können. Zum Lernen gehören immer auch Fehler dazu. Aus denen lernen wir ja am meisten.

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ECO.NOVA: Welche Eigenschaften sollten Politiker*innen Ihrer Meinung nach für ihr Amt – unabhängig von der Hierarchieebene – mitbringen? ELISABETH FLEISCHANDERL: Politik hat zuallererst die Aufgabe, die enorme Vielfalt in der Bevölkerung darzustellen – und so vielfältig sind eben auch Politikerinnen und Politiker. Ihre, unsere Arbeit ist deshalb nichts, wo eine fixe Liste an Eigenschaften und Fähigkeiten für alles wappnet. Persönlich aber finde ich das Wissen um die eigenen Grenzen besonders wichtig: Politik bedeutet, große Verantwortung zu tragen, in der Öffentlichkeit zu stehen – und Politik braucht auch ein gewisses Maß an Selbstaufgabe, um mit aller Kraft für die Menschen zu arbeiten. Wer da nicht seine Grenzen kennt, brennt aus – und fällt aus, was gravierende Auswirkungen für das Land haben kann. Wer sich selbst kennt, kann sich aber auch leichter in andere hineinversetzen. Diese Empathie ist unverzichtbar für die Politik. Dasselbe gilt für das Kennen der Lebensrealitäten und die Fähigkeit, sie anzunehmen. Gerade dann, wenn es keine schönen Realitäten sind. Denn genau dort muss Politik ansetzen.

Was sehen Sie als Hauptaufgabe eines Politikers? Das Leben der Menschen besser zu machen: Das muss ganz klar zu jeder Zeit das oberste Ziel der Politik sein – und dieses bessere Leben für die Menschen sehe ich als Sinn und Zweck meiner Arbeit. Ein Ziel zu definieren, ist natürlich relativ leicht, die richtigen Schritte dorthin zu setzen, das ist eine ganz andere Geschichte. Macht dies das Leben der Menschen auch wirklich besser, wird so unsere Gesellschaft gerechter, hilft diese Maßnahme tatsächlich – und ist auch an alle gedacht, bleibt niemand zurück? Diese Fragen müssen für mich vor jeder Entscheidung geklärt sein. Das ist die Herausforderung in der Politik.

Gibt es Missverständnisse in der Bevölkerung zum Berufsbild des Politikers, mit denen hier aufgeräumt werden kann? Was kann/soll/muss Politik leisten und was nicht? Eine gute Politikerin, einen guten Politiker zeichnet für mich aus, das Beste für die Menschen zu wollen. Tatsache ist aber auch, dass Politik auch immer von Menschen gemacht wird – und Menschen können nicht immer alles wissen. Das ist in meinen Augen die Quelle von vielen Missverständnissen. Wir können nicht in die Zukunft sehen und manchmal stellt sich eine vergangene Entscheidung –trotz bestem Wissen und Gewissen – als nicht ideal heraus. Das lässt sich nicht immer vermeiden. Wichtig ist, auch zu diesen Entscheidungen zu stehen und zu versuchen, es besser zu machen.

Was ist Ihrer Meinung nach als Entscheidungsträger*in in der Politik wichtiger: Spezifisches Fachwissen und höchste Kompetenz im eigenen Verantwortungsbereich oder die Fähigkeit, aus verschiedenen Meinungen und Expertisen die beste Lösung zu finden? Auf diese Frage gibt es wohl keine echte, richtige Antwort – zumindest nicht im Sinne von Entweder-Oder: Kompetenz ist wichtig, aber keine Politikerin, kein Politiker kann alles wissen. Deshalb ist die Kunst, die vielen, oft auseinandergehenden Fachmeinungen zu hören, abzuwägen und dann eine Entscheidung zu treffen.

Lässt sich das politische Handwerk erlernen oder muss man dafür „geboren“ sein? Es gibt sicher Eigenschaften und Fähigkeiten, die das Dasein als Politikerin, als Politiker leichter machen. Was es auf alle Fälle braucht, ist Leidenschaft, Einsatz und Ausdauer, Sympathie und Empathie für die Menschen, rasche Auffassungsgabe, diplomatisches Gespür und ein gewisses Selbstbewusstsein, das aber niemals zur Selbstgefälligkeit werden darf. In diese Aufgaben kann man hineinwachsen und an ihnen wachsen. Das ist in der Politik nicht anders als im ganzen Leben.

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©
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SPÖ TIROL: KLUBOBFRAU ELISABETH FLEISCHANDERL
PRESCHERN

ECO.NOVA: Welche Eigenschaften sollten Politiker*innen Ihrer Meinung nach für ihr Amt – unabhängig von der Hierarchieebene – mitbringen?

MARKUS ABWERZGER: Verständnis für die Mitmenschen, das ist die Grundvoraussetzung für die politische Arbeit. Weiters braucht es fachliches Wissen und rhetorische Qualitäten. Eine Gabe, die auch wichtig ist, ist eine gewisse Neugierde. Politische Arbeit bringt jeden Tag beinahe neue Herausforderungen, das ist sehr faszinierend und interessant, aber auch herausfordernd.

Was sehen Sie als Hauptaufgabe eines Politikers? Wichtig ist, die Situation und die Lebensrealitäten der Menschen wahrzunehmen. Der Politiker darf nicht abgehoben oder gar abgekapselt agieren, sondern muss einen guten Sensor für die Probleme der Tirolerinnen und Tiroler haben. Weiters ist wichtig, sich fachlich ständig weiterzubilden. Es gibt unzählige Politikerfelder, da muss man sich ständig fort- und weiterbilden.

Gibt es Missverständnisse in der Bevölkerung zum Berufsbild des Politikers, mit denen hier aufgeräumt werden kann? Was kann/soll/ muss Politik leisten und was nicht? Ein großer Fehler, den man nie begehen darf, ist Dinge zu versprechen, von denen man selber weiß, dass sie nicht machbar sind. Erstens ist sowas unseriös, zweitens führen sie zu persönlichen Enttäuschungen und diese forthin in einen Vertrauensverlust in die Politik, der schlimmstenfalls dazu führt, dass die Menschen nicht mehr wählen gehen. Alle Politiker müssten bemüht sein, das Vertrauen in die Politik zu stärken, das geht nur mit seriöser politischer Arbeit.

Was ist Ihrer Meinung nach als Entscheidungsträger*in in der Politik wichtiger: Spezifisches Fachwissen und höchste Kompetenz im eigenen Verantwortungsbereich oder die Fähigkeit, aus verschiedenen Meinungen und Expertisen die beste Lösung zu finden? Kein Politiker ist Experte für alles, aber man muss sich Fachwissen erarbeiten. Man darf nie zu 100 Prozent „Sklave von Experten“ sein. Wichtig ist natürlich, Expertisen einzuholen, sich mit Fachexperten und Beratern ständig auszutauschen. Gute Politik ist für mich Teamwork, was ich auch so halte und betreibe, seit ich in der aktiven Politik bin.

Lässt sich das politische Handwerk erlernen oder muss man dafür „geboren“ sein? Gewisse Teilbereiche in der politischen Arbeit sind Handwerk, aber viele Soft Skills hat man oder eben nicht. Soziale Kompetenz ist das Wichtigste. Man muss ein Gefühl für die Bürgerinnen und Bürger haben, man sollte feinfühlig in der Wahrnehmung der alltäglichen Probleme sein. Und wichtig ist auch, dass man keine Angst hat, Entscheidungen zu treffen, denn Angst ist kein guter Ratgeber für die politische Arbeit.

ECO.NOVA: Welche Eigenschaften sollten Politiker*innen Ihrer Meinung nach für ihr Amt – unabhängig von der Hierarchieebene – mitbringen? SEBASTIAN KOLLAND: Egal ob Kommunalpolitiker, Landeshauptmann, Kanzler oder Bundespräsident – ein guter Politiker muss integer sein, verantwortungsbewusst und ausdauernd. Ehrliche, harte Arbeit ist die Grundvoraussetzung dafür, dass einem die Bevölkerung bei Wahlen ihr Vertrauen ausspricht. Ein wichtiges Persönlichkeitsmerkmal eines guten Politikers ist meiner Meinung nach auch die Fähigkeit, zuzuhören und sich in andere hineinversetzen zu können. Man muss sich seine Empathie bewahren – auch dann, wenn man sich mal zu Unrecht kritisiert fühlt. Die absolut wichtigste Eigenschaft ist für mich aber die Bodenhaftung. Wenn jemand in der Politik die Demut verliert und glaubt, dass er alles kann und unersetzbar ist, dann sollte er sich einen anderen Job suchen.

Was sehen Sie als Hauptaufgabe eines Politikers? Im Mittelpunkt der Arbeit müssen immer die Interessen und Bedürfnisse der Bevölkerung stehen. Politische Entscheidungen sind so zu treffen, dass sie das Allgemeinwohl fördern und den Menschen das Leben erleichtern. Zum Handwerk eines Politikers gehört es natürlich auch, dass man versucht, Mitstreiter für seine Sache zu gewinnen und Mehrheiten zu organisieren. Alleine bewegt man gar nichts.

Gibt es Missverständnisse in der Bevölkerung zum Berufsbild des Politikers, mit denen hier aufgeräumt werden kann? Was kann/soll/muss Politik leisten und was nicht? Was definitiv nicht stimmt, ist das pauschale Vorurteil, dass

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© TIROLER VOLKSPARTEI/FITSCH
TIROLER VOLKSPARTEI: LANDTAGSABGEORDNETER SEBASTIAN KOLLAND
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FPÖ TIROL: KLUBOBMANN MARKUS ABWERZGER
© TIROLER LANDTAG/BERGER

Politiker*innen nur auf sich schauen. Ich kenne durch meine Zeit als Bundesrat und Landtagsabgeordneter unzählige engagierte Politiker*innen aus ganz Österreich, die allesamt das gemeinsame Ziel haben, für die Menschen das Beste zu erreichen – und zwar unabhängig davon, welcher Partei und Gesinnung sie angehören. Die politischen Schwerpunkte mögen unterschiedlich sein, aber alle, die ich kenne, wollen, dass sich unser Land positiv entwickelt und auch die nächsten Generationen alle Chancen haben, ein gutes Leben zu führen. Deshalb ärgert es mich, dass einzelne schwarze Schafe, die irgendwelche Gaunereien betreiben, die gesamte Politik ständig in Misskredit bringen.

Was ist Ihrer Meinung nach als Entscheidungsträger*in in der Politik wichtiger: Spezifisches Fachwissen und höchste Kompetenz im eigenen Verantwortungs-

bereich oder die Fähigkeit, aus verschiedenen Meinungen und Expertisen die beste Lösung zu finden? Beides ist wichtig, aber die Fähigkeit zur Lösungsfindung ist letztendlich entscheidender. Politiker müssen nicht Expert*innen in allen Bereichen sein, sondern sollten vor allem im Stande sein, das große Ganze im Blick zu behalten und die Zusammenhänge zu erkennen. Unsere Gesellschaft ist hochkomplex und die Interessen sind unglaublich vielfältig. Jede Entscheidung, die getroffen wird, hat Auswirkungen auf viele Teile des gesamten Gefüges. Durch die Einbindung von Expert*innen und Fachleuten sowie den aktiven Dialog mit der Zivilgesellschaft ist es möglich, Lösungen zu finden, von denen viele profitieren und für die es dann auch einen breiten gesellschaftlichen Konsens gibt. Das muss für mich die Richtschnur politischen Handelns sein.

Lässt sich das politische Handwerk erlernen oder muss man dafür „geboren“ sein? Sowohl als auch. Ein gewisses rhetorisches Geschick kann man sich beispielsweise im Laufe der Zeit antrainieren. Andere Dinge, die ebenfalls wichtig sind, sind nur schwer erlernbar. Wer von Haus aus nicht offen und kontaktfreudig ist, der wird sich in der Politik nicht wohlfühlen. Auch der Wille zu gestalten und das, was wir bei unserem Landeshauptmann Anton Mattle als Wetterfestigkeit bezeichnen – also die Fähigkeit, auch in Krisenzeiten ein Land mit ruhiger Hand zu führen und der Bevölkerung Sicherheit und Stabilität zu vermitteln –, sind wichtige Eigenschaften in der Politik. Im Grunde ist es wie bei jedem anderen Beruf auch. Wir alle sind mit unterschiedlichen Fähigkeiten und Talenten gesegnet und für jeden gibt es einen Bereich, wo wir sie am besten zur Entfaltung bringen können. Das gilt auch für die Politik.

NEOS TIROL:

KLUBOBMANN DOMINIK OBERHOFER

ECO.NOVA: Welche Eigenschaften sollten Politiker*innen Ihrer Meinung nach für ihr Amt – unabhängig von der Hierarchieebene – mitbringen? DOMINIK OBERHOFER: Politik sollte so bunt und vielfältig sein wie unsere Gesellschaft. Leider ist das nicht der Fall, weil sich eher ein „karrieregeiles“ männliches Alphatier dafür begeistert. Wichtig ist vor allem ein hoher Grad an Selbstreflexion und die Fähigkeit, Fehler einzugestehen und daraus zu lernen. Ganz essentiell ist aber auch die wirtschaftliche Unabhängigkeit und damit meine ich gar nicht so sehr, dass nur Vermögende in die Politik gehen sollen, sondern Menschen, die davor schon einen Job hatten und wieder in diesen zurückkehren können. Ansonsten bleiben die falschen Leute aus den falschen Gründen auf ihren Sesseln kleben.

Was sehen Sie als Hauptaufgabe eines Politikers? Als Politiker*in hat man im Grunde zwei ganz klare Aufgaben, auch wenn sich das

viele meiner Kolleg*innen nicht sagen trauen: Wahlen gewinnen und ein Land regieren. Und diejenigen, die Wahlen gewinnen, können nicht immer auch im Anschluss ein Land regieren. Denn sie liefern nicht im Rampenlicht die beste Performance ab, sondern produzieren nur viel Rampenlicht. Viele Politiker*innen sehen ihre Hauptaufgabe darin, das Scheitern als Erfolg zu verkaufen.

Gibt es Missverständnisse in der Bevölkerung zum Berufsbild des Politikers, mit denen hier aufgeräumt werden kann? Was kann/soll/muss Politik leisten und was nicht? Die Bevölkerung hat ein klares Bild von der Politik. Wenn wer in einer Blase lebt, dann sind es die Politiker*innen. Das bekomme ich seit sechs Jahren in Tirol täglich mit. Das, was wir debattieren und entscheiden, sollte das Leben der Bürger*innen entlasten, aber in Wirklichkeit geht das an der Lebensrealität der Menschen oftmals komplett vorbei.

Was ist Ihrer Meinung nach als Entscheidungsträger*in in der Politik wichtiger: Spezifisches Fachwissen und höchste Kompetenz im eigenen Verantwortungsbereich oder die Fähigkeit, aus verschiedenen Meinungen und Expertisen die beste Lösung zu finden? Politik beschäftigt sich mit der Gesellschaft als Ganzes. Kein Mensch kann einen Überblick über alle Themenfelder behalten. Es geht einzig und allein um den Konsens und die besten Lösungen. Diese entstehen nur, wenn verschiedene Meinungen und Fachwissen zusammenkommen.

Lässt sich das politische Handwerk erlernen oder muss man dafür „geboren“ sein? Das Schlimme an den Politiker*innen ist genau dieses Sendungsbewusstsein, dass sie meinen, sie sind dafür geboren und unersetzlich. In Wirklichkeit geht es aber um Fähigkeiten, die jeder und jede erlenen und sich hart erarbeiten muss.

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LISTE

ECO.NOVA: Welche Eigenschaften sollten Politiker*innen Ihrer Meinung nach für ihr Amt – unabhängig von der Hierarchieebene – mitbringen? MARKUS SINT: Die wichtigste Voraussetzung für einen Politiker ist Leidenschaft – Leidenschaft fürs Land und die Leute. Er muss Menschen mögen, ihre Sorgen, Ängste, Probleme und Erwartungen ernst nehmen. Schließlich gilt für den Politiker wie für jeden Bürger: Eine fundierte Ausbildung plus Lebenserfahrung helfen. HERWIG ZÖTTL: Ich finde, dass in erster Linie die Freude am Gestalten, am Umsetzen für die Gesellschaft in Verbindung mit zukunftsorientierter Wissbegierde im Vordergrund stehen sollte. Unabhängigkeit von wirtschaftlichen und gesellschaftlichen (Einzel-)Interessen in der Entscheidungsfindung für das große Ganze sollte die Kerneigenschaft sein. Hausverstand gepaart mit fundiertem Allgemeinwissen sowie der Wille zu Bürgernähe auf Augenhöhe sind die wesentlichen Triebfedern, die mitgebracht werden sollten.

Was sehen Sie als Hauptaufgabe eines Politikers? ANDREA HASELWANTER - SCHNEIDER: Ganz wesentlich ist es, Kontakt zur Bevölkerung zu halten, Verständnis für die Anliegen der Menschen zu haben und zu versuchen, Hilfestellung zu leisten und das Anliegen ernst zu nehmen. Die Menschen wollen die Wahrheit hören und erwarten sich Antworten auf Anrufe oder Mails. Die Menschen müssen sehen, dass man sich bemüht. SINT: Politik ist kein Selbstzweck. Es soll immer darum gehen, die Probleme mit den Menschen und für die Menschen zu lösen, das Zusammenleben zu organisieren und eine vernünftige Zukunftsperspektive aufzuzeigen.

Gibt es Missverständnisse in der Bevölkerung zum Berufsbild des Politikers, mit denen hier aufgeräumt werden kann? Was kann/soll/muss Politik leisten und was nicht? HASELWANTER - SCHNEIDER: In der Bevölkerung herrscht oft die Meinung, dass Politikerinnen viel verdienen und wenig arbeiten. Politikerin ist kein 9-to-5-Job und die Arbeit darf nicht auf die Anzahl der Landtagssitzungen reduziert werden. Po-

litikerin ist kein Beruf, der jeden Tag gleich ausschaut. Man muss es mögen, nach dem Terminkalender zu leben. SINT: Es gibt hartnäckige Vorurteile, wonach alle Politiker viel verdienen und in die eigene Tasche wirtschaften würden. Zum schlechten Ruf trägt sicher auch die Politik selbst bei, aber nicht alle Politiker sind gleich. Die Bürger sollen mehr unterscheiden und nicht alle in einen Topf werfen. Politik kann nicht alle Probleme für alle Bürger lösen. Politiker müssen sich immer bemühen, aber sie sollen nichts versprechen, was sie nicht halten können.

Was ist Ihrer Meinung nach als Entscheidungsträger*in in der Politik wichtiger: Spezifisches Fachwissen und höchste Kompetenz im eigenen Verantwortungsbereich oder die Fähigkeit, aus verschiedenen Meinungen und Expertisen die beste Lösung zu finden? HASELWANTER - SCHNEIDER: Das eine schließt das andere nicht aus. Ich selber bin Expertin in Pflege- und Gesundheitsfragen, aber auch in Bildungs- und Sozialpolitik. Das hilft, um einen umfassenden Blick auf die politischen Themen in diesem Bereich zu bekommen. Als Wissenschafterin bin ich es gewohnt, verschiedene Meinungen und Expertisen zusammenzutragen und daraus eine Lösung abzuleiten. Leider handeln viele Po-

litikerinnen oft nicht nach dieser Expertise, weil die Parteipolitik und die Ideologie im Mittelpunkt stehen und nicht der Veränderungswille für ein Land und seine Menschen. SINT: Fachwissen ist wichtig. Die Fähigkeit, zuzuhören, Experten einzubinden und die beste Lösung zu finden, ist aber genauso wichtig. Politik wird immer komplexer, es kommen immer mehr Themen in immer kürzerer Zeit, mit dem eigenen Fachwissen allein geht sich das nicht aus.

Lässt sich das politische Handwerk erlernen oder muss man dafür „geboren“ sein? HASELWANTER - SCHNEIDER: Ich glaube, die wenigsten sind dafür geboren. Interesse, Leidenschaft, Fleiß, Kommunikationsfähigkeiten und das Dranbleiben an Themen sind wichtige Werkzeuge. Was es braucht, ist ein Interesse an Themen und Menschen sowie ein Verständnis, was in einem Land, einer Gemeinde oder im Staat anders laufen sollte. ZÖTTL: Ich glaube, dass in fast jedem irgendwie ein Politiker steckt. Das eine oder andere angeborene Talent ist sicherlich von Vorteil, die Bedienung der einzelnen Werkzeuge für das politische Handwerk werden Schritt für Schritt durch aktiven Gebrauch erlernt. Ein bisschen Mut gehört sicherlich dazu, den ersten Schritt in die Politik zu wagen.

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FRITZ: KLUBOBMANN MARKUS SINT, PARTEIOBFRAU ANDREA HASELWANTER-SCHNEIDER UND LANDTAGSABGEORDNETER HERWIG ZÖTTL
V. li.: Herwig Zöttl, Andrea Haselwanter-Schneider und Markus Sint

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Künstliche Intelligenz ist das Thema der Stunde. Wir alle haben mit ihr zu tun – bewusst und noch viel mehr unbewusst. Immer mehr Entscheidungen in unserem Leben werden von Algorithmen beeinflusst und es liegt in der Natur der Sache, dass künstliche Intelligenz immer „intelligenter“ wird. Mit ChatGPT ist im Zuge dessen ein Softwaretool aufgekommen, das die Kommunikation entscheidend verändern kann. Und wird. Wir haben ChatGPT zum „Interview“ gebeten. Und waren bass erstaunt.

FRAGEN: MARIAN KRÖLL, MARINA BERNARDI

ECO.NOVA: Was ist gute Politik? CHATGPT: „Gute Politik“ ist subjektiv, aber sie zeichnet sich oft durch Transparenz, Bürgerbeteiligung, Gerechtigkeit, Nachhaltigkeit, Schutz der Menschenrechte, wirtschaftliche Stabilität, Umweltschutz, Friedensförderung, Bildungs- und Gesundheitsförderung sowie Kulturförderung aus.

Wird in Österreich gute Politik gemacht? Die Beurteilung, ob in einem Land gute Politik gemacht wird, ist eine komplexe und subjektive Frage, die von vielen Faktoren abhängt. Diese Faktoren umfassen politische Entscheidungen, die Umsetzung von Maßnahmen, die Auswirkungen auf die Wirtschaft, die Gesellschaft, die Umwelt und andere Bereiche. Österreich hat eine lange Geschichte der politischen Stabilität, eine gut etablierte Demokratie und ein Sozialsystem, das auf viele Bürgerbedürfnisse eingeht. Das Land hat auch in verschiedenen Bereichen wie Bildung, Gesundheitswesen und Umweltschutz positive Initiativen ergriffen. Dennoch gibt es immer Raum für Diskussionen und Verbesse-

rungen in politischen Angelegenheiten, und es kann Meinungsverschiedenheiten darüber geben, wie effektiv bestimmte politische Maßnahmen sind. Letztendlich ist die Beurteilung der politischen Situation in einem Land immer subjektiv und kann von verschiedenen Personen unterschiedlich wahrgenommen werden.

Was ist das beste bekannte politische System? Es gibt kein „bestes“ politisches System, das für alle Gesellschaften und Kulturen gleichermaßen geeignet ist. Verschiedene politische Systeme haben ihre Vor- und Nachteile und können in unterschiedlichen Kontexten funktionieren. Ein politisches System, das in einer Gesellschaft erfolgreich ist, mag in einer anderen möglicherweise nicht so gut funktionieren. Demokratie, Diktatur, Monarchie, sozialistische Systeme und andere Formen von Regierungsführung haben jeweils ihre eigenen Merkmale und Herausforderungen. Das „beste“ politische System hängt von den Bedürfnissen, Werten und Prioritäten der jeweiligen Bevölkerung ab.

Wichtig ist, dass ein politisches System effektiv, rechenschaftspflichtig und in der Lage sein sollte, das Wohl der Bürger zu fördern, Grundrechte zu schützen und die Entwicklung der Gesellschaft zu unterstützen. Die Debatte darüber, welches politische System am besten ist, ist komplex und kann von vielen Faktoren beeinflusst werden, einschließlich historischer, kultureller und sozialer Gegebenheiten.

Wo liegen die Vor- und Nachteile einer Demokratie?

VORTEILE EINER DEMOKRATIE:

• Bürgerbeteiligung: Bürger haben die Möglichkeit, ihre Meinungen durch Wahlen und politische Prozesse auszudrücken.

• Rechenschaftspflicht: Politiker müssen sich vor den Wählern verantworten und transparente Entscheidungen treffen.

• Schutz der Menschenrechte: Demokratien neigen dazu, Grundrechte und individuelle Freiheiten zu schützen.

• Friedensförderung: Da die Macht durch Wahlen übertragen wird, kann dies zur Stabilität und zur Vermeidung von autoritären Konflikten beitragen.

• Innovation und Vielfalt: Demokratien können kreative Lösungen fördern und verschiedene Standpunkte berücksichtigen.

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Es gibt kein „bestes“ politisches System, das für alle Gesellschaften und Kulturen gleichermaßen geeignet ist. Verschiedene politische Systeme haben ihre Vor- und Nachteile und können in unterschiedlichen Kontexten funktionieren.

NACHTEILE EINER DEMOKRATIE:

• Langsame Entscheidungsfindung: Da viele Stimmen gehört werden müssen, können Entscheidungen länger dauern.

• Mehrheitsregel: Es besteht das Risiko, dass die Mehrheit die Rechte und Bedürfnisse von Minderheiten vernachlässigt.

• Polarisierung: Politische Meinungsverschiedenheiten können zu Spaltungen und Konflikten führen.

• Wählerische Unwissenheit: Nicht alle Bürger sind gut informiert, was zu uninformierten Entscheidungen führen kann.

• Instabilität: In manchen Fällen kann die Demokratie zu politischer Instabilität und Regierungswechseln führen.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Vor- und Nachteile einer Demokratie je nach Kontext variieren können und dass Demokratien in der Praxis unterschiedlich funktionieren können.

Welche Gefahren drohen der Demokratie in Europa?

In Europa gibt es verschiedene Herausforderungen und Gefahren, die die Demokratie beeinträchtigen könnten:

• Populismus und Extremismus: Der Aufstieg populistischer und extremistischer Bewegungen könnte die demokratischen Prinzipien untergraben und zu Polarisierung und Spaltung führen.

• Einschränkung der Pressefreiheit: Bedrohungen der Pressefreiheit können die Möglichkeit der Bürger, informierte Entscheidungen zu treffen, beeinträchtigen.

• Autoritarismus: Tendenzen zu autoritären Regierungsweisen könnten die Unabhängigkeit der Justiz, politische Opposition und Bürgerrechte gefährden.

• Desinformation und Fake News: Die Verbreitung von Fehlinformationen kann das Vertrauen in demokratische Institutionen untergraben und die politische Debatte beeinflussen.

• Cyberangriffe: Hackerangriffe auf politische Systeme und Wahlen können die Integrität des demokratischen Prozesses gefährden.

• Wirtschaftliche Ungleichheit: Ungleichheit kann das Vertrauen der Bürger in politische Institutionen schwächen und die politische Teilhabe beeinflussen.

• Migration und Integration: Herausforderungen im Zusammenhang mit Migration und Integration könnten Spannungen schüren und extremistische Ansichten fördern.

• EU-Skepsis: Wachsende Skepsis gegenüber der Europäischen Union und ihren Institutionen könnte die Zusammenarbeit und Integration in Europa gefährden.

• Einmischung von außen: Externe Akteure könnten versuchen, den demokratischen Prozess zu beeinflussen oder zu stören.

Die Demokratie in Europa steht vor komplexen Herausforderungen, die eine kontinuierliche Wachsamkeit, politische Maßnahmen und das Engagement der Bürger erfordern, um ihre Stärke und Integrität zu bewahren.

Warum ist der Rechtspopulismus in Europa am Vormarsch? Der Aufstieg des Rechtspopulismus in Europa kann auf wirtschaftliche Unsicherheit, Ängste vor Immigration und Identitätsverlust, Globalisierung, Medieneinfluss, Vertrauensverlust in etablierte Parteien, EU-Kritik, Sicherheitsbedenken und Protest gegen traditionelle Politik zurückgeführt werden. Dies kann je nach Land und Kontext variieren.

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Welche Eigenschaften brauchen Politiker*innen, um erfolgreich sein zu können? Erfolgreiche Politiker benötigen eine Reihe von Eigenschaften:

• Führungsfähigkeiten: Sie müssen in der Lage sein, Menschen zu inspirieren, zu motivieren und zu führen, um politische Ziele zu erreichen.

• Kommunikationskompetenz: Gute Kommunikation ist entscheidend, um Botschaften klar zu vermitteln und mit Wählern sowie anderen politischen Akteuren effektiv zu interagieren.

• Empathie: Die Fähigkeit, die Bedürfnisse und Anliegen der Bürger zu verstehen und darauf einzugehen, ist wichtig, um eine starke Verbindung zur Bevölkerung herzustellen.

• Integrität: Ehrlichkeit, Ethik und Vertrauenswürdigkeit sind grundlegende Merkmale, um Glaubwürdigkeit aufzubauen und das Vertrauen der Menschen zu gewinnen.

• Entscheidungsfreude: Politiker müssen in der Lage sein, kluge und gut informierte Entscheidungen zu treffen, auch unter Druck.

• Verhandlungsgeschick: Die Fähigkeit, in politischen Verhandlungen Kompromisse zu finden und gemeinsame Lösungen zu erarbeiten, ist von großer Bedeutung.

• Politische Fachkenntnisse: Ein gutes Verständnis der politischen Prozesse, der Gesetzgebung und der gesellschaftlichen Dynamiken ist unerlässlich.

• Anpassungsfähigkeit: Politiker müssen sich an wechselnde Umstände und Herausforderungen anpassen können.

• Netzwerken: Die Fähigkeit, Beziehungen zu anderen Politikern, Organisationen und Interessengruppen aufzubauen und zu pflegen, kann den politischen Einfluss stärken.

• Vision und Strategie: Erfolgreiche Politiker haben eine klare Vision für die Zukunft und entwickeln Strategien, um diese Vision umzusetzen.

Müssen Politiker*innen nach Macht streben? Politikerinnen und Politiker streben oft nach Macht, da politische Ämter und Positionen die Möglichkeit bieten, Einfluss auf politische Entscheidungen und gesellschaftliche Veränderungen auszuüben. Allerdings ist das Streben nach Macht nicht unbedingt eine zwingende Voraussetzung für eine politische Karriere. Einige Politikerinnen und Politiker werden von einem tiefen Wunsch getrieben, die Gesellschaft zu verbessern, Ge-

DIGITALISIERUNGSSCHRITT

Ab 1. Oktober 2023 können Förderansuchen von Betrieben ausschließlich über das elektronische Arbeitsmarktservice-Konto (eAMS-Konto) eingebracht werden.

Seit der Einführung der Corona-Kurzarbeit haben die meisten Tiroler Betriebe bereits ein eAMS-Konto eingerichtet. Mit der Umstellung auf die digitale Einreichung von Förderansuchen wird nun der gesamte Prozess modernisiert und beschleunigt. Diese neue Vorgangsweise bringt eine erhebliche verwaltungstechnische Vereinfachung für Betriebe und das AMS mit sich. Auch andere Einrichtungen sind bereits zu dieser Vorgehensweise übergegangen und haben die Vorteile der Digitalisierung erkannt. „Als moderner Dienstleistungsbetrieb ist es für uns wichtig, die Digitalisierung voranzutreiben und innovative Wege zu gehen. Die Einreichung von Förderansuchen über das eAMS-Konto ist unkompliziert, schnell und zeitgemäß. Im Vergleich dazu ist die Einbringung per Post umständlich, aufwändig und birgt das Risiko von Fristverstößen“, betont Bernhard Pichler, Leiter des Service für Unternehmen vom AMS Tirol. Förderansuchen per E-Mail anzunehmen, ist aus rechtlichen Gründen nicht möglich. Betriebe werden daher ermutigt, rechtzeitig auf das eAMS-Konto umzusteigen, um weiterhin von den Unterstützungsmaßnahmen profitieren zu können.

Achtung: Es gibt Förderungen, die derzeit noch nicht über das eAMS-Konto abgewickelt werden können. Betroffen sind die Bauhandwerkerförderung, das Solidaritätsprämienmodell (selten vorkommend) sowie die Förderung der Höherqualifizierung von Beschäftigten im Bereich soziale Dienstleistungen von allgemeinem Interesse. Für diese speziellen Förderungen müssen die Anträge weiterhin postalisch eingereicht werden. PR

EAMS - KONTO

Machen Sie sich rechtzeitig mit dem eAMS-Konto vertraut, um einen reibungslosen Übergang zu gewährleisten. Bei Fragen und Unterstützungsbedarf steht das Service für Unternehmen vom AMS Tirol gerne unter sfu.tirol@ams.at oder über die AMS-Tirol-ServiceLine 0 50 904 740 zur Verfügung. Der Digitalisierungsschritt wird ab dem 1. Oktober 2023 umgesetzt und soll dazu beitragen, den Förderprozess effizienter und benutzerfreundlicher zu gestalten. Ein eAMS-Konto kann hier beantragt werden: www.ams.at/eams-unternehmen

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Bernhard Pichler, Leiter des Service für Unternehmen vom AMS Tirol
Die Übertragung von Macht an KI birgt Vorund Nachteile. KI könnte effiziente Entscheidungen treffen, aber es fehlt Empathie und moralisches Urteilsvermögen.

meinwohl zu fördern und Probleme anzugehen, ohne unbedingt nach persönlicher Macht zu streben.

Das Streben nach Macht kann jedoch sowohl positive als auch negative Auswirkungen haben. Positive Aspekte könnten sein, dass Politikerinnen und Politiker durch Macht in der Lage sind, politische Veränderungen voranzutreiben und wichtige Anliegen zu vertreten. Negative Aspekte könnten in Machtmissbrauch und Eigeninteressen liegen, wenn das Streben nach Macht nicht durch ethische Grundsätze und das Interesse am Wohl der Gesellschaft geleitet wird.

Wie sähe ein gerechtes Steuersystem aus? Ein gerechtes Steuersystem könnte progressive Besteuerung für höhere Einkommen, Abzüge für Bedürftige, Maßnahmen gegen Steuerhinterziehung, faire Unternehmensbesteuerung, Berücksichtigung von Vermögen und Umweltschutzsteuern beinhalten. Es sollte einfach, transparent und ausgewogen sein, um soziale Gerechtigkeit und wirtschaftliche Anreize zu fördern.

Sollte Vermögen in Österreich höher besteuert werden? Die Frage der höheren Vermögensbesteuerung in Österreich hat Vor- und Nachteile. Befürworter sehen darin eine Möglichkeit zur Verringerung von Ungleichheit und zur Finanzierung sozialer Programme. Gegner argumentieren, dass es das Wirtschaftswachstum hemmen und Kapitalflucht auslösen könnte. Die Entscheidung hängt von politischen Prioritäten und wirtschaftlichen Auswirkungen ab.

Welche Vermögensverteilung ist aus Gerechtigkeitsperspektive in einer Gesellschaft anzustreben? Eine gerechte Vermögensverteilung strebt an, grundlegende Bedürfnisse zu erfüllen, Chancengleichheit zu gewährleisten, extreme Ungleichheit zu begrenzen, Leistungsanreize zu setzen und Rechenschaftspflicht sicherzustellen. Die genaue Verteilung kann je nach kulturellen und politischen Werten variieren.

Welche Dinge sollten dem Einfluss der Politik bzw. der politischen Gestaltung entzogen werden oder entzogen bleiben? Bereiche, die dem Einfluss der Politik entzogen bleiben sollten, umfassen: unabhängige Wissenschaft, Justiz, Medienfreiheit, Menschenrechte, wissenschaftliche Bildung und künstlerische Freiheit. Dennoch kann in manchen Fällen eine ausgewogene politische Gestaltung erforderlich sein.

Was kann generative künstliche Intelligenz zu einem funktionierenden Gemeinwesen beitragen? Generative KI kann zu einem funktionierenden Gemeinwesen auf verschiedene Weisen beitragen:

• Datenauswertung und Erkenntnisgewinn: Generative KI kann große Mengen an Daten analysieren und Muster identifizieren, die bei der Gestaltung von politischen Maßnahmen und Entscheidungen hilfreich sind.

• Bürgerbeteiligung und Feedback: KI kann Plattformen unterstützen, die es Bürgern ermöglichen, ihre Meinungen und Bedenken zu äußern, was zu einer aktiveren Beteiligung an politischen Prozessen führen kann.

• Policy Simulation: Generative KI kann Modelle erstellen, um die Auswirkungen verschiedener politischer Entscheidungen auf Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt vorherzusagen, was fundierte Entscheidungen ermöglicht.

• Automatisierung von Prozessen: KI kann bei der Automatisierung von Verwaltungs- und Büroaufgaben in der Regierung helfen, was Effizienzsteigerungen ermöglicht.

• Echtzeit-Überwachung und Krisenmanagement: KI kann Daten in Echtzeit analysieren, um frühzeitig auf Krisen wie Naturkatastrophen oder Gesundheitsausbrüche zu reagieren.

• Sprachübersetzung und Kommunikation: Generative KI kann bei der Übersetzung von Informationen und Kommunikation zwischen verschiedenen Sprachen und Kulturen unterstützen.

• Personalisierte Dienstleistungen: KI kann dazu beitragen, maßgeschneiderte Dienstleistungen für Bürger in Bereichen wie Bildung, Gesundheitswesen und öffentliche Dienste anzubieten.

• Förderung der Bildung: KI kann Bildungsplattformen unterstützen, um Wissen und Bildung für eine breitere Bevölkerungsschicht zugänglich zu machen.

Es ist wichtig, dass die Anwendung von generativer KI im politischen Kontext sorgfältig umgesetzt wird, um

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Ehrlichkeit, Ethik und Vertrauenswürdigkeit sind für Politiker*innen grundlegende Merkmale, um Glaubwürdigkeit aufzubauen und das Vertrauen der Menschen zu gewinnen.

ethische und Datenschutzaspekte zu berücksichtigen und sicherzustellen, dass die Technologie tatsächlich zum Wohl der Gesellschaft beiträgt.

Wäre es sinnvoll, Macht an eine KI zu übertragen?

Die Übertragung von Macht an KI birgt Vor- und Nachteile. KI könnte effiziente Entscheidungen treffen, aber es fehlt Empathie und moralisches Urteilsvermögen. Die demokratische Beteiligung und Kontrolle wären fraglich, und ethische und technische Herausforderungen müssten berücksichtigt werden.

Wird generative KI Medienschaffende überflüssig machen? Generative KI hat das Potenzial, einige Aufgaben im Medienbereich zu automatisieren, aber sie wird Medienschaffende nicht zwangsläufig überflüssig machen. Hier sind einige Überlegungen:

• Automatisierung von Aufgaben: Generative KI kann bei der automatisierten Erstellung von Texten, Überschriften, Berichten und sogar kreativen Inhalten wie Kunst oder Musik unterstützen.

• Effizienzsteigerung: KI kann Medienschaffenden dabei helfen, schneller und effizienter zu arbeiten, indem sie repetitive Aufgaben übernimmt, was Zeit für kreativere und strategische Aspekte frei macht.

• Kreativer Input: Generative KI kann Ideen und Inspiration bieten, die von Medienschaffenden weiterentwickelt und gestaltet werden können.

• Menschliche Kreativität und Urteilsvermögen: Medienschaffende bringen menschliche Kreativität, Empathie, kulturelles Verständnis und Urteilsvermögen ein, die KI nicht vollständig replizieren kann.

• Qualitätskontrolle: Medienschaffende sind wichtig, um die Qualität von Inhalten sicherzustellen, ethische Standards zu wahren und die Richtigkeit von Informationen zu überprüfen.

Insgesamt wird KI die Arbeitsweise von Medienschaffenden verändern, aber es wird weiterhin einen Bedarf an menschlicher Gestaltung, Interpretation, Kontextualisierung und Urteilsvermögen geben. Die Zusammenarbeit zwischen KI und Medienschaffenden könnte zu innovativen und vielfältigen Ergebnissen führen.

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Bereiche, die dem Einfluss der Politik entzogen bleiben sollten, umfassen: unabhängige Wissenschaft, Justiz, Medienfreiheit, Menschenrechte, wissenschaftliche Bildung und künstlerische Freiheit. Dennoch kann in manchen Fällen eine ausgewogene politische Gestaltung erforderlich sein.
36 © TVB TANNHEIMER TAL/MARC KLEINER

BERGE UND TÄLER

Tirol isch lei oans, a Landl a kloans, heißt es in unserer inoffiziellen Hymne. Als flächenmäßig drittgrößtes Bundesland Österreichs rangiert Tirol in Sachen Wirtschaftsleistung auf Platz fünf gerechnet nach dem Bruttoinlandsprodukt pro Kopf. Und das, obwohl Tirol mit lediglich rund zwölf Prozent Dauersiedlungsraum weit unter dem Durchschnitt liegt. Was treibt Tirol an? Welchen Beitrag leisten die neun Bezirke für diesen breiten Branchenmix, der der Tiroler Wirtschaft eine hohe Resilienz verleiht?

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DORIS HELWEG
TEXT:

Man hat gelernt, mit volatilen Zeiten umzugehen, und der Umgang mit Krisen ist fast schon zur Gewohnheit geworden. Die Tiroler Unternehmen sind also anpassungsfähig.

Das starke Comeback der Tiroler Wirtschaft nach der Coronapandemie im Jahr 2022 mit 7,5 Prozent Wachstum ist vorbei“, gesteht Christoph Walser, Präsident der Wirtschaftskammer Tirol. „Tirol erlebt derzeit eine Stagflation, also geringes Wachstum bei hoher Inflation.“ Die fünf größten Herausforderungen für Unternehmen treffen natürlich auch Tirol mit voller Härte. Allen voran der Arbeitskräftemangel, gefolgt von den hohen Energie- und Rohstoffpreisen sowie den hohen Arbeitskosten, der Inflation und den Finanzierungskonditionen machen den heimischen Betrieben das Wirtschaften alles andere als leicht. „Es wird der Zeitpunkt kommen, wo es zu wenig Unternehmer geben wird“, tönt es zum Beispiel aus dem Bezirk Imst. Bezirksstellenobmann Ing. Josef Huber ortet bei anhaltenden Bürden für die Unternehmen zum bestehenden Arbeitskräftemangel in Bälde einen Mangel an Unternehmer*innen, die bereit sind, sich diesen nicht enden wollenden Herausforderungen zu stellen. Auch das Nachfolgethema ist vielerorts nicht gelöst. Der Nachfolgemarkt ist groß und das Interesse der Jungen überschaubar, sich in Zeiten wie diesen so große Verantwortung aufzubürden.

eco. wirtschaft
„Durch unseren breiten Branchenmix ergibt sich eine hohe Resilienz der Tiroler Wirtschaft. Es gibt immer einen Sektor, der sich als Lokomotive erweist und somit für Stabilität am Standort Tirol sorgt.“
CHRISTOPH WALSER, PRÄSIDENT DER WIRTSCHAFTSKAMMER TIROL
© TIROL WERBUNG/VERENA KATHREIN

„Diese Krise fühlt sich anders an“, sind sich fast alle Vertreter der Wirtschaftstreibenden einig. Doch man hat gelernt, damit umzugehen. Bedenkt man, welche Pionierleistungen in unseren Tälern vollbracht wurden, so kann man auf Grund des Tiroler Menschenschlages davon ausgehen, auch kommende Krisen zu meistern. „Durch unseren breiten Branchenmix ergibt sich eine hohe Resilienz der Tiroler Wirtschaft. Es gibt immer einen Sektor, der sich als Lokomotive erweist und somit für Stabilität am Standort Tirol sorgt“, ist auch Walser überzeugt. „Es ist eine stark unterschiedliche Entwicklung der einzelnen Branchen feststellbar: Während sich in Zeiten der Pandemie der Produktionssektor als stabiler Anker erwies und der Dienstleistungsbereich massive Einbrüche zu verzeichnen hatte, ist es jetzt umgekehrt. Der Tiroler Tourismus sowie die Sparte Information & Consulting stellen die Stützen der Konjunktur dar, insbesondere die Bauwirtschaft erlebt jedoch gerade einen Abschwung.“

Die Tiroler Betriebe sorgen auch in schwierigen Zeiten für Beschäftigung. Gleichzeitig ist der akute Arbeitskräftemangel die bei weitem größte Herausforderung für die Betriebe. Auftragslage und -erwartung sind quer durch alle Branchen gebremst, besonders negativ sind sie in der Bauwirtschaft. Die neue KIM-Verordnung lässt vor allem den Bau von Einfamilienhäusern drastisch einbrechen, da diese Art der Eigenheimerrichtung de facto nicht mehr finanzierbar ist. „Das dämpft die Bereitschaft zu Investitionen, was zu einem langfristigen Problem werden kann: Die Investitionen von heute sind das Wachstum von morgen“, so Walser. Trotzdem gibt er sich mit der Wirtschaftsprognose für Tirol vorsichtig optimistisch: „Insgesamt wird mit einem realen Wachstum der Tiroler Wirtschaft um 1,0 bis 1,5 Prozent im heurigen Jahr gerechnet, das liegt über dem Österreichschnitt von

0,3 bis 0,5 Prozent. Beim Warenexport wird sich real nur ein Nullwachstum ausgehen.“ Die größte Herausforderung für heimische Betriebe ist und bleibt der Arbeitskräftemangel. „Die Politik muss hier an sämtlichen Stellschrauben drehen, um diese Situation zu entschärfen“, fordern neben Obfrau Martina Entner im Bezirk Schwaz alle Bezirksvertreter unisono. Dem Vorschlag einer Viertage- oder 32-Stunden-Woche kann Entner nichts abgewinnen. „Das Ziel muss sein, durch unterschiedlichste, auf die Bedürfnisse der Arbeitnehmer und Arbeitgeber abgestimmte, flexible Arbeits(zeit)modelle möglichst mehr Menschen für die Arbeitswelt zu begeistern und nicht ein Standardmodell mit weniger Stunden einzuführen.“ „Wer mehr leistet, dem soll auch mehr bleiben“, richtet Walser einen klaren Appell an die Politik. Er wünscht sich dringend Steuererleichterungen für Überstunden und umgehend eine Verbesserung der Rahmenbedingungen für längeres Arbeiten für Pensionist*innen.

All diese Themen betreffen alle neun Tiroler Bezirke gleichermaßen. Was aber tragen die einzelnen Bezirke zur Resilienz der Tiroler Wirtschaft bei?

REUTTE – ALLES AUSSER FERN

„Durch seine exponierte Lage, von Innertirol getrennt und nur über den Fernpass erreichbar, ist Reutte der höchstindustrialisierte Bezirk in Tirol mit dem höchsten Bruttosozialprodukt pro Kopf“, zeigt sich Bezirksstellenobmann Ing. Christian Strigl stolz. Die Nähe zum benachbarten Allgäu öffnet einen regen Austausch der beiden wirtschaftlich erfolgreichen Regionen. Auch pendeln an die 900 Personen tagtäglich von Deutschland in den Bezirk Reutte zur Arbeit und die gleiche Anzahl an Außerferner*innen in den Allgäu. Mit einem äußerst starken Leitbetrieb, der schönen Natur und einem damit einhergehenden starken Tourismus hat

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„Der Außerferner ist eine Mischung zu je einem Drittel aus dem geschäftstüchtigen Vorarlberger, dem schlauen Allgäuer und dem freundlichen Inntaler.“
CHRISTIAN STRIGL, BEZIRKSSTELLENOBMANN REUTTE
„Vom kleinen Ein-PersonenUnternehmen bis zum internationalen Industriebetrieb findet sich im dynamischen Bezirk ein perfekter Branchenmix.“
© WK TIROL
MANFRED HAUTZ, BEZIRKSSTELLENOBMANN KUFSTEIN

der Bezirk Reutte per se fast immer die niedrigsten Arbeitslosenzahlen. Was Reutte so besonders macht? „Die Menschen. Der Außerferner ist eine Mischung zu je einem Drittel aus dem geschäftstüchtigen Vorarlberger, dem schlauen Allgäuer und dem freundlichen Inntaler“, resümiert Strigl über die rund 33.000 Einwohner des Bezirks.

TOURISMUSHOCHBURG LANDECK

Mit den Tourismusdestinationen Ischgl, St. Anton, Fiss und Ladis ist Landeck der am stärksten vom Tourismus geprägte Bezirk Tirols. Dennoch beheimatet der Talbezirk mit wenig Gewerbeflächen ein paar Leitbetriebe abseits des Tourismus. Speziell im Bereich Antriebstechnik und Automatisierung sowie Softwarelösungen sind in den letzten Jahren interessante und aufstrebende Unternehmen herangewachsen. „Speziell im Tourismus trifft uns der Arbeitskräftemangel sowie die Teuerung besonders hart, uns würden Lockerungen in Richtung eines freien Arbeitsmarktes, so wie es unser Nachbarland Schweiz praktiziert, sehr entgegenkommen, damit es nicht zu einer massiven Wettbewerbsverzerrung kommt“, appelliert Bezirksobmann Mst. Michael Gitterle, MBA. Naturgemäß beflügelt ein starker Tourismus auch Bereiche wie Gewerbe und Handwerk sowie den Handel. „Als Talbezirk mit wenig Gewerbeflächen tun wir uns schwer, Betriebe anzusiedeln“, räumt Gitterle ein und sieht in Digitalisierung und künstlicher Intelligenz mögliche Wege, diesen Herausforderungen der Zukunft gewachsen zu sein.

AUSGEGLICHENES IMST

Mit je einem Drittel Gewerbe und Handwerk, Tourismus und Handel zeigt der Bezirk Imst eine recht ausgewogene Wirtschaftsleistung und gute Vielfalt. „Zwischen Innsbruck und dem Arlberg und an der Verbindung

von Deutschland nach Italien bietet der Bezirk Imst eine günstige Verkehrslage, an der Unternehmen sich in alle Richtungen ausbreiten können“, sagt Ing. Josef Huber. Damit sich die Betriebe wirtschaftlich auch entwickeln können, schweben Huber betriebliche Vorsorgeflächen für Betriebserweiterungen wie Ansiedelungen vor. Es wäre nicht Tirol, wenn nicht auch in Imst der Tourismus eine tragende Rolle einnähme und mit seinen Hochburgen im Ötztal und Pitztal die Basis für Gewerbe- und Handwerksbetriebe liefert. „Die Pionierleistungen unserer Vorgängergenerationen in der Tourismus- und Seilbahnwirtschaft prägen unsere Wirtschaft heute noch maßgeblich“, zollt Huber den Seilbahnpionieren höchsten Respekt. „Die Imster sind ein guter Menschenschlag mit einer großen Loyalität zu den Unternehmen und umgekehrt. Das ist unser größtes Kapital, das wir haben, und bildet eine gesunde Basis zum Wirtschaften.“

VERSTREUTES INNSBRUCK - LAND

Mit seinen 63 Gemeinden und 1.990 Quadratkilometern flächenmäßig einer der größten Bezirke Österreichs zeigt sich im Bezirk Innsbruck-Land ein recht verstreutes Geschehen zwischen Telfs und Wattens. Die regionsweise sehr unterschiedlichen Gemeinden sind auch wirtschaftlich divergierend. „Der Bezirk Innsbruck-Land ist Heimat von rund 11.000 Betrieben. Durch seine Anbindung an die Infrastruktur des Zentralraums ist der Bezirk idealer Standort vielfältiger Branchen und begeistert gleichzeitig als Tourismusregion“, erklärt Bezirksstellenobmann Patrick Weber. Die Kombination aus der Nähe zur Landeshauptstadt sowie zur Natur

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„Speziell im Tourismus trifft uns der Arbeitskräftemangel sowie die Teuerung besonders hart, uns würden Lockerungen in Richtung eines freien Arbeitsmarktes, so wie es unser Nachbarland Schweiz praktiziert, sehr entgegenkommen.“
MICHAEL GITTERLE, BEZIRKSSTELLENOBMANN LANDECK
„Die Pionierleistungen unserer Vorgängergenerationen in der Tourismus- und Seilbahnwirtschaft prägen unsere Wirtschaft heute noch maßgeblich.“
JOSEF HUBER, BEZIRKSSTELLENOBMANN IMST

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verbirgt neben einer hohen Lebensqualität auch eine große unternehmerische Vielfalt. Unter den kleinen und großen Betrieben mit einem ausgewogenen Mix aus Gewerbe, Dienstleistung und Tourismus finden sich auch Weltmarktführer aus der Industrie. „Die Förderung zukunftsfähiger Nachhaltigkeitskonzepte, die Entwicklung neuer Verkehrsstrategien und die Schaffung leistbaren Wohnraumes sind die wichtigsten Eckpfeiler für ein weiteres Wirtschaftswachstum im Bezirk Innsbruck-Land“, so Weber.

ALPIN - URBANER WIRTSCHAFTSRAUM INNSBRUCK

Unsere Landeshauptstadt punktet mit ihrer einzigartigen geografischen Lage und einer hohen unternehmerischen Vielfalt. „Die größten Stärken des alpin-urbanen Wirtschaftsraumes sind die hohe Lebensqualität, das hohe Bildungsniveau sowie die enge Vernetzung von Forschung und Wirtschaft“, resümiert Bezirksstellenobmann Franz Jirka. Großes Augenmerk wird derzeit mit der Standortoffensive Rossau auf eines der größten Gewerbegebiete Westösterreichs gelegt, immerhin pendeln dort in etwa 9.500 Arbeitnehmer*innen ein. Als Universitätsstadt gilt es auch den Fokus auf die rund 30.000 Studierenden zu legen, um diese auch nach ihrem Abschluss für die Arbeitswelt in der Region zu gewinnen. „Auf Grund der derzeitigen instabilen politischen Situation in Innsbruck gilt es viele offene Themen schnellstmöglich auf Schiene zu bringen“, ist es Jirka ein großes Anliegen, den Wirtschaftsraum Innsbruck zukunftsfit zu machen. Auch der Städtetourismus scheint sich erholt zu haben, die Frage, ob man beim Qualitätstourismus bleiben oder wieder in Richtung Massentourismus gehen will, da scheiden sich offenbar noch die Geister. „Jedenfalls

stehen die Sicherung und der Ausbau von Arbeitsplätzen an oberster Stelle“, so Jirka.

BRANCHENVIELFALT IN SCHWAZ

Aufstrebend und dynamisch lässt sich der Bezirk Schwaz aus wirtschaftlicher Sicht in einfachen Worten zusammenfassen. „Verkehrsgünstig gelegen beherbergt der Bezirk von A bis Z – also von Achensee bis Zillertal – eine Vielfalt an unterschiedlichen Betrieben aus einem starken Mix aus Industrie, Gewerbe, Handwerk, Handel und Tourismus in den Seitentälern. Neben kleineren und größeren Familienbetrieben prägen auch starke Leitbetriebe und eine der größten Tourismusdestinationen die Wirtschaft im Bezirk Schwaz“, so Bezirksstellenobfrau Martina Entner. Positiv ist, dass durch den breiten Branchenmix die Wirtschaft im Bezirk eine hohe Widerstandskraft hat. „Es gibt immer einen Sektor, der sich als Zugpferd erweist und somit insgesamt für Stabilität im Bezirk sorgt. Wir haben im Bezirk derzeit knapp über 43.000 unselbstständig Beschäftigte, so viele wie noch nie zuvor“, erklärt Entner. Derzeit stellen der Tourismus – trotz geringerer Nachfrage als im letzten Jahr – sowie die Dienstleistungsbereiche eine Stütze der Konjunktur dar. „Die Bauwirtschaft, ein wichtiger Motor unserer Wirtschaft, mit all ihren Verflechtungen in andere Branchen steht am Beginn eines Abschwungs.“ Entner abschließend: „Unsere wirtschaftliche Stärke beruht auf der Stärke der Betriebe.“

DIE PERLE TIROLS: KUFSTEIN

Auch der Bezirk Kufstein an der tirolerisch-bayrischen Grenze kann auf einen perfekten Branchenmix mit starken Leitbetrieben verweisen. Seit jeher Dreh- und

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„Die Förderung zukunftsfähiger Nachhaltigkeitskonzepte, die Entwicklung neuer Verkehrsstrategien und die Schaffung leistbaren Wohnraumes sind die wichtigsten Eckpfeiler für ein weiteres Wirtschaftswachstum.“
PATRICK WEBER, BEZIRKSSTELLENOBMANN INNSBRUCK - LAND
„Die größten Stärken des alpinurbanen Wirtschaftsraumes sind die hohe Lebensqualität, das hohe Bildungsniveau sowie die enge Vernetzung von Forschung und Wirtschaft.“
FRANZ JIRKA, BEZIRKSSTELLENOBMANN INNSBRUCK - STADT
© GERHARD BERGER © GERHARD BERGER

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1924 MAGAZIN
SEIT
EIN STÜCK TIROL ���.���������������.��

Angelpunkt für regionalen und weltweiten Handel weist die Region eine sehr hohe Diversität auf und punktet mit einer hervorragenden Bildungslandschaft. „Wir haben alles“, fasst Bezirksstellenobmann Manfred Hautz zusammen. „Vom kleinen Ein-Personen-Unternehmen bis zum internationalen Industriebetrieb findet sich im dynamischen Bezirk Kufstein ein perfekter Branchenmix.“ Nicht umsonst gilt Kufstein als der am schnellsten wachsende Bezirk. Mit der höchsten Dichte an Speditionen ist die Region im Bereich der Güterbeförderung besonders gut gerüstet. Damit die wirtschaftliche Lage so gut bleibt, setzt man auf ein gutes Bildungsprogramm und hat kürzlich ein neues Gründerzentrum in der Kufsteiner Innenstadt geschaffen. Mit zahlreichen Veranstaltungen auf der Festung Kufstein und den Festspielen in Erl leistet auch der Tourismus einen positiven Beitrag zur Wirtschaft. Man redet halt miteinander in Kufstein. Mit ihrem offenen Gemüt blicken die „Unterlandler“ auch den Fragen der ewig währenden Verkehrsproblematik und den teuren Grundstückspreisen entgegen, die sich kurz- bis mittelfristig nicht lösen werden.

KITZBÜHEL – MEHR ALS TOURISMUS

„Bei Kitzbühel denkt man als Erstes immer an das Hahnenkammrennen, an Tourismus, an Glamour. Kitzbühel ist jedoch weit mehr als eine der international bekanntesten Wintersportdestinationen“, betont Bezirksstellenobmann LA Peter Seiwald. „Natürlich ist der Tourismus sehr stark, der Bezirk weist jedoch eine relativ gesunde Aufteilung auf.“ Mit starken Leitbetrieben in der Holz- und Pharmaindustrie sowie vom Tourismus beflügelten Gewerbe, Handwerk und Handel ist der Bezirk branchenmäßig recht ausgeglichen aufgestellt. „Auf Grund der hohen Grundstückpreise ist es allerdings schwierig, Arbeitskräfte in die Regi-

on zu ziehen und hier ansässig zu machen, denn die Gehälter sind gleich, die Wohnkosten jedoch ungleich höher“, weiß Seiwald. Ein reger Austausch – auch mit EUREGIO-Programmen gefördert – herrscht mit dem angrenzenden Bayern, wo mittlerweile mehr Arbeitnehmer*innen aus Deutschland einpendeln als Kitzbüheler*innen hinaus. Der Zusammenhalt in der Region soll auch in Zukunft den Bezirk weiter beflügeln und innovativen Unternehmen ein gutes Umfeld zum Gründen und Wachsen bieten.

LIENZ – NATUR ALS INSPIRATION

Durch die abgeschiedene Lage waren die Osttiroler*innen seit jeher gezwungen, selbst Lösungen zu entwickeln. „Dieser Innovationsgeist und dieses Weiterdenken sind auch in Zeiten des stetigen Wandels geblieben“ erzählt Bezirksobfrau Mag. Michaela Hysek-Unterweger. „Bei uns Osttirolern steht die Natur im Fokus, nachhaltig arbeiten ist in uns einfach drinnen“, so die Unternehmerin. So hat Osttirol das, was derzeit alle suchen: nachhaltigen Tourismus und nachhaltiges Wirtschaften. Im Süden Tirols spielt fast naturgemäß auch der Austausch mit Südtirol eine große Rolle. So haben sich auch einige größere Unternehmen aus Südtirol in Osttirol angesiedelt. Kämpfte der Bezirk früher mit hohen Arbeitslosenzahlen, hat er sich heute zu einem dynamischen Wirtschaftsraum mit vielen innovativen Betrieben entwickelt. „Das Thema Holz und Handwerk hat einen sehr großen Stellenwert in der abgeschiedenen Idylle Osttirols. Dennoch müssen wir im Austausch bleiben und die zwischenmenschlichen Beziehungen zum Rest von Tirol und zur Landeshauptstadt immer pflegen, auch wenn der Weg weit ist“, weiß Hysek-Unterweger. Die Kombination aus harter und kreativer Arbeit macht den Erfolg in dieser peripheren Lage aus.

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„Kitzbühel ist weit mehr als eine der international bekanntesten Wintersportdestinationen.“
PETER SEIWALD, BEZIRKSSTELLENOBMANN KITZBÜHEL
„Unser Innovationsgeist und das Weiterdenken sind auch in Zeiten des stetigen Wandels geblieben.“
© DIE
© GERHARD BERGER
MICHAELA HYSEK - UNTERWEGER, BEZIRKSSTELLENOBFRAU LIENZ
FOTOGRAFEN

DIE TOPARBEITGEBER

MARTINA

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FIRMENNAME ORT MA* Tirol Kliniken GmbH Innsbruck 8.728 Universität Innsbruck Innsbruck 5.582 Medizinische Universität Innsbruck Innsbruck 2.273 FIRMENNAME ORT MA INNIO Jenbacher GmbH & Co OG Jenbach 2.019 Tyrolit – Swarovski Schleifmittelwerke AG Schwaz 1.250 Binderholz GmbH Fügen 830 FIRMENNAME ORT MA Fritz Egger GmbH & Co. OG St. Johann 1.610 Bergbahn AG Kitzbühel Kitzbühel 293 Stanglwirt GmbH Going 270 FIRMENNAME ORT MA PLANSEE SE Reutte 1.500 CERATIZIT Austria GmbH Reutte 747 Multivac Maschinenbau GmbH + Co. KG Lechaschau 360 FIRMENNAME ORT MA a.ö. Krankenhaus St. Vinzenz Betriebs GmbH Zams 959 Handl Tyrol GmbH Pians 600 Silvrettaseilbahn AG Ischgl 504 FIRMENNAME ORT MA MPREIS Warenvertriebs GmbH Völs 5.539 Swarovski Wattens Wattens 3.100 Swarovski Optik Absam 1.103 FIRMENNAME ORT MA Sandoz GmbH Kundl 4.718 Ing. Hans Bodner Bau GmbH & Co. KG Kufstein 1.430 STIHL Tirol GmbH Langkampfen 799 FIRMENNAME ORT MA LIEBHERR-HAUSGERÄTE LIENZ GMBH Lienz 1.341 IDM-Energiesysteme GmbH Matrei i. Osttirol 850 HELLA Sonnen- & Wetterschutztechnik GmbH Abfaltersbach 648 FIRMENNAME ORT MA Pfeifer Holz GmbH & Co. KG Imst 653 HTB Bau GmbH Arzl i. Pitztal 615 bofrost* Austria GmbH Ötztal Bahnhof 468 INNSBRUCK SCHWAZ KITZBÜHEL REUTTE LANDECK INNSBRUCK-LAND KUFSTEIN LIENZ IMST
„Unsere wirtschaftliche Stärke beruht auf der Stärke der Betriebe.“
ENTNER, BEZIRKSSTELLENOBFRAU SCHWAZ
Mitarbeiter*innen
*)

„GROWING FORWARD“ MIT EINEM ÜBERZEUGENDEN ANGEBOT

In den vergangenen Jahren hat sich INNIO als hoch attraktiver Arbeitgeber positioniert. Dazu tragen nicht nur die innovativen Energielösungen bei, die ein zentraler Bestandteil der Energiewende sein können. Auch umfangreiche Ausund Weiterbildungsprogramme sowie zahlreiche Incentives machen INNIO für junge Mitarbeiter*innen zu einem Brilliant Place to Work.

In einem hochkompetitiven Arbeitsmarkt stellt ein vielseitiges Arbeitsumfeld einen entscheidenden Vorteil im Wettbewerb um talentierte und engagierte Mitarbeiter*innen dar. Vor diesem Hintergrund bietet INNIO vor allem jungen Talenten umfangreiche Karrierechancen in einem internationalen Green-Tech-Unternehmen. In puncto Nachhaltigkeit zählt INNIO mit seinen zukunftsweisenden Energielösungen zur Weltspitze. Vor allem für junge Menschen ist dieser Aspekt ein wichtiges Entscheidungskriterium bei der Berufswahl.

INTERNATIONALES TEAM

Neben Nachhaltigkeit hat INNIO noch weit mehr zu bieten. So etwa ein internationales Team mit Beschäftigten aus rund 50 Nationen allein am Standort in Jenbach. Diese Vielfalt macht den Arbeitsalltag bei INNIO spannend und abwechslungsreich und fördert zugleich die Innovationskraft und die Verwirklichung neuer Ideen. Zudem bietet die Arbeit in einem internationalen Unternehmen Mitarbeiter*innen

auch die Möglichkeit, sich an ausländischen Standorten von INNIO zu verwirklichen – etwa bei Dienstreisen oder im Rahmen mehrmonatiger oder mehrjähriger Assignments.

EXZELLENTE AUS -

UND WEITERBILDUNG

Vor allem aber punktet INNIO mit seinem umfassenden und mehrfach preisgekrönten Aus- und Weiterbildungsangebot. Aktuell bildet das Unternehmen rund 100 Lehrlinge in acht Lehrberufen aus. Schüler*innen und Student*innen bietet INNIO außerdem Praktikumsplätze sowie die Begleitung von Bachelor- und Masterarbeiten. Mehr als 370 Präsenz- und Onlinetrainings tragen daneben zum langfristigen Aufbau und zur Weiterentwicklung der Kompetenzen innerhalb des Unternehmens bei.

GEMEINSAME ERFOLGE FEIERN

Die weltweiten Erfolge des Unternehmens geben regelmäßig Anlass zu feiern. Da sie ganz wesentlich auf dem großen Know-how

und Engagement seines Teams beruhen, lädt INNIO zweimal im Jahr alle Jenbacher Mitarbeiter*innen zu einem großen Fest. Hinzu kommt eine Vielzahl an Benefits im betrieblichen Alltag, darunter die Übernahme von Kosten für öffentliche Verkehrsmittel oder eine Betriebskantine, in der regionale Produkte und eine große Auswahl an vegetarischen Gerichten angeboten werden.

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Dass sich viele Mitarbeiter*innen nach ihrem Einstieg und ihrer Ausbildung bei INNIO für eine langjährige Karriere im Unternehmen entscheiden, unterstreicht, dass INNIO mit seiner HR-Strategie auf dem richtigen Weg ist und dass das Motto „Growing Forward“ gerade durch konsequente und vielseitige Mitarbeiterförderung Wirklichkeit wird. PR

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Beim diesjährigen Sommerfest übernahm das gesamte LeadershipTeam die Essensausgabe für ihre Mitarbeiter*innen – bon Appétit! Im Bild: Dr. Olaf Berlien, President & CEO (li.), und Ing. Mag. (FH) Martin Mühlbacher, Vice President – Jenbacher Operations and Site Leader (re.) Jungen Talenten bietet INNIO ein umfangreiches Aus- und Weiterbildungsangebot und damit attraktive Karrierechancen in einem internationalen Unternehmen.
INNIO JENBACHER
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BEZIRKSWEISE

Tirol in Zahlen.

BEVÖLKERUNG ZU

JAHRESBEGINN 2023

Innsbruck Stadt: 131.358

Innsbruck Land: 184.741

Imst: 62.443

Kitzbühel: 65.770

Kufstein: 113.090

Landeck: 44.930

Lienz: 48.854

Reutte: 33.607

Schwaz: 86.511

Tirol gesamt: 771.304

FLÄCHENVERTEILUNG

(ANTEIL AM DAUERSIEDLUNGSRAUM IN TIROL)

Innsbruck Stadt: 2,2 %

Innsbruck Land: 17,3 %

Imst: 8,5 %

Kitzbühel: 16,3 %

Kufstein: 17,0 %

Landeck: 7,2 %

Lienz: 11,2 %

Reutte: 7,2 %

Schwaz: 13,1

IMMOBILIENPREISE (DURCHSCHNITTSPREISE PRO M2 FÜR BAUGRUNDSTÜCKE 2022, IN EURO)

Innsbruck Stadt: 1.690,5

Innsbruck Land: 498,3

Imst: 217,0

Kitzbühel: 630,1

Kufstein: 363,7

Landeck: 280,5

Lienz: 142,6

Reutte: 183,9

Schwaz: 357,5

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Quelle: Wirtschaftskammer Tirol/Abteilung Wirtschaftspolitik Innovation und Nachhaltigkeit

UNTERNEHMEN 2022

Innsbruck Stadt: 10.932

Innsbruck Land: 13.132

Imst: 4.656

Kitzbühel: 6.421

Kufstein: 8.330

Landeck: 3.539

Lienz: 3.740

Reutte: 2.828

Schwaz: 6.348

Tirol gesamt: 59.926

LEHRBETRIEBE UND LEHRLINGE 2022

Innsbruck Stadt: 474 / 1.744

Innsbruck Land: 592 / 1.780

Imst: 295 / 844

Kitzbühel: 376 / 877

Kufstein: 550 / 1.617

Landeck: 235 / 674

Lienz: 300 /835

Reutte: 139 / 545

Schwaz: 483 / 1.492

Tirol gesamt: 3.156*) / 10.408

*) Die Gesamtzahl der Lehrbetriebe ist um Mehrfachzugehörigkeit bereinigt.

NEUGRÜNDUNGEN 2022

Innsbruck Stadt: 554 (17 %)

Innsbruck Land: 724 (23 %)

Imst: 258 (8 %)

Kitzbühel: 337 (11 %)

Kufstein: 447 (14 %)

Landeck: 150 (5 %)

Lienz: 202 (6 %)

Reutte: 176 (6 %)

Schwaz: 316 (10 %)

Tirol gesamt: 3.164

DIENSTGEBERBETRIEBE UND BESCHÄFTIGTE

NEUGRÜNDUNGEN

1. HALBJAHR 2023:

Im ersten Halbjahr 2023 wurden 1.809 Unternehmen neu gegründet, das sind 150 mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Die meisten Neugründungen gab es in der Altersgruppe der 30- bis 40-Jährigen. Knapp 70 Prozent der Gründer*innen gaben als Hauptmotiv an, schon immer selbständig sein zu wollen. Fast die Hälfte der Neugründungen entfielen auf die Sparte Gewerbe & Handwerk, gefolgt vom Handel (23,8 %), beinahe 80 Prozent sind Einzelunternehmen. Im ersten Halbjahr haben außerdem 690 Unternehmer*innen ihren Betrieb übergeben. Das entspricht knapp zehn Prozent der österreichweiten Übergaben.

Innsbruck Stadt: 4.331 / 52.939

Innsbruck Land: 4.285 / 49.731

Imst: 1.902 / 19.216

Kitzbühel: 2.428 / 23.226

Kufstein: 3.234 / 41.946

Landeck: 1.625 / 16.241

Lienz: 1.288 / 15.771

Reutte: 1.005 / 12.493

Schwaz: 2.658 / 32.010

Tirol gesamt: 22.756 / 263.573

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eco. wirtschaft 50 PLATZ VORJAHR FIRMENNAME ORT BRANCHE MA UMSATZ EGT *) 1 2 TIWAG-Tiroler Wasserkraft AG Innsbruck Elektrizitätserzeugung 1.283 2022 2.456.130.177 2022 204.149.365 9 7 Tirol Kliniken GmbH Innsbruck Krankenhäuser 8.728 2022 736.000.000 2021 -2.014.645 12 22 TIGAS-Erdgas Tirol GmbH Innsbruck Gasverteilung durch Rohrleitungen 78 2022 493.693.451 2022 13.594.923 16 438 SIGNA Prime Selection AG Innsbruck Beteiligungsgesellschaften 313 2021 438.001.000 2021 861.380.000 17 17 Universität Innsbruck Innsbruck Bildungseinrichtung 5.582 2022 366.100.000 PLATZ VORJAHR FIRMENNAME ORT BRANCHE MA UMSATZ EGT *) 5 5 MPREIS Warenvertriebs GmbH Völs Einzelhandel 5.539 2022 840.000.000 (g) 2021 6.945.349 14 15 Swarovski Wattens Wattens Produktion und Verkauf von Kristallkomponenten 3.100 2022 450.000.000 (g) 22 21 LIEBHERR-Werk Telfs GmbH Telfs Herstellung von Bergwerks-, Bau- und Baustoffmaschinen 862 2022 319.216.000 2021 -1.969.670 24 28 Thöni Industriebetriebe GmbH Telfs Erzeugung und erste Bearbeitung von Aluminium 838 2022 292.530.084 2022 6.374.261 29 42 Wedl Handels-GmbH Mils Großhandel mit Nahrungsund Genussmitteln 721 2022 239.500.000 Die Platzierung stellt das Ergebnis im Gesamtranking der econova-Top 500 dar, *) EGT laut Firmenbuch und eco.nova-Recherche, (g) Umsatz geschätzt INNSBRUCK INNSBRUCK LAND
PLATZ VORJAHR FIRMENNAME ORT BRANCHE MA UMSATZ EGT *) 4 3 INNIO Jenbacher GmbH & Co. OG Jenbach Herstellung von Motoren und Turbinen 2.019 2022 980.000.000 (g) 2021 133.327.671 11 10 Binderholz GmbH Fügen Säge-, Hobel- und Holzimprägnierwerke 830 2022 518.800.000 2021 111.584.070 39 30 Tyrolit - Schleifmittelwerke Swarovski AG & Co. KG Schwaz Schleif-, Trenn-, Säge- und Bohrwerkzeuge 1.250 2022 198.000.000 (g) 54 45 Adler-Werk Lackfabrik Johann Berghofer GmbH & Co. KG Schwaz Großhandel und Vertrieb von Farben und Lacken 707 2022 158.515.603 55 49 Eglo Leuchten GmbH Pill Großhandel mit elektrischen Haushaltsgeräten 296 2022 146.453.000 2022 16.871.000 SCHWAZ
DIE TOP-UNTERNEHMEN AUS DEN BEZIRKEN
eco. wirtschaft 51 eco. titel PLATZ VORJAHR FIRMENNAME ORT BRANCHE MA UMSATZ EGT *) 2 1 Sandoz GmbH Kundl Herstellung von pharmazeutischen Produkten 4.718 2022 1.950.000.000 (g) 2021 230.877.188 3 4 Montanwerke Brixlegg AG Brixlegg NE-Metallerzbergbau 345 2022 1.200.000.000 (g) 8 6 STIHL Tirol GmbH Langkampfen Herstellung von land- und forstwirtschaftl. Maschinen 799 2022 768.900.000 13 11 Ing. Hans Bodner Bau GmbH & Co KG. Kufstein Hochbau 1.430 2022 480.677.363 15 12 Unterberger Kufstein Automobile & Immobilien 730 2022 449.000.000 KUFSTEIN PLATZ VORJAHR FIRMENNAME ORT BRANCHE MA UMSATZ EGT *) 6 8 Fritz Egger GmbH & Co. OG St. Johann Herstellung von Sperrholz-, Holzfaser- und Spanplatten 1.610 2021/22 829.228.578 2021/22 163.534.497 28 44 Eurotours GmbH Kitzbühel Reisebüros 229 2022 243.169.000 2021 9.469.874 35 70 EWT Truck & Trailer Handels GmbH Kitzbühel Handel mit Kraftwagen 16 2022 201.200.000 2022 7.000.000 52 46 Nothegger Transport Logistik GmbH St. Ulrich a. Pillersee Güterbeförderung im Straßenverkehr 240 2022 164.249.000 2022 1.293.000 81 67 Steinbacher Dämmstoffe GmbH Erpfendorf Dämmstoffhersteller 224 2022 99.000.000 (g) 2022 3.214.512 PLATZ VORJAHR FIRMENNAME ORT BRANCHE MA UMSATZ EGT *) 18 16 LIEBHERR-HAUSGERÄTE Lienz GmbH Lienz Herstellung von kälte- und lufttechnischen Erzeugnissen 1.341 2022 360.000.000 2021 6.347.234 48 53 Brüder Theurl GmbH Assling Säge-, Hobel- und Holzimprägnierwerke 357 2022 172.690.000 2022 32.371.000 53 96 IDM-Energiesysteme GmbH Matrei i. Osttirol Herstellung von Heizkörpern und -kesseln 850 2022 162.249.917 2022 15.188.487 69 66 HELLA Sonnen- und Wetterschutztechnik GmbH Abfaltersbach Herstellung von Türen, Fenstern und Jalousien 648 2022 115.750.907 2022 3.215.983 78 77 A. Loacker Konfekt GmbH Heinfels Herstellung von Nahrungsmitteln 315 2022 100.220.157 2022 3.527.689 Die Platzierung stellt das Ergebnis im Gesamtranking der econova-Top 500 dar, *) EGT laut Firmenbuch und eco.nova-Recherche, (g) Umsatz geschätzt KITZBÜHEL LIENZ
eco. wirtschaft 52 PLATZ VORJAHR FIRMENNAME ORT BRANCHE MA UMSATZ EGT *) 10 13 PLANSEE SE Reutte Erzeugung von Roheisen, Stahl und Ferrolegierungen 1.500 2022 590.700.000 2022 83.628.510 23 141) PLAION GmbH Höfen Großhandel mit Computerspielen und Filmen 200 2022 307.000.000 (g) 2022 44.837.656 27 31 CERATIZIT Austria GmbH Reutte Erzeugung und erste Bearbeitung von Edelmetallen 747 2022 257.000.000 (g) 2022 46.005.883 61 55 Huber Einkauf GmbH & Co. KG Pflach Großhandel mit Nahrungsund Genussmitteln 19 2022 135.227.000 2022 762.700 75 43 Autohaus Schweiger GmbH Reutte Einzelhandel mit Kraftwagen 106 2022 102.000.000 (g) 2021 7.049.844 PLATZ VORJAHR FIRMENNAME ORT BRANCHE MA UMSATZ EGT *) 7 9 Pfeifer Timber GmbH Imst Großhandel mit Holz 63 2022 825.300.000 2022 3.400.000 26 32 Pfeifer Holz GmbH & Co. KG Imst Säge-, Hobel- und Holzimprägnierwerke 653 2022 260.000.000 (g) 2021 37.000.000 51 57 HTB Bau GmbH Arzl i. Pitztal Hochbau 615 2022/23 165.000.000 2022 16.600.000 118 105 bofrost* Austria GmbH Ötztal Bahnhof Einzelhandel mit Nahrungsund Genussmitteln 468 2022 65.000.000 2022 4.161.315 119 123 AT-Thurner Bau GmbH Imst Hochbau 300 2022 65.000.000 2022 737.414 REUTTE IMST PLATZ VORJAHR FIRMENNAME ORT BRANCHE MA UMSATZ EGT *) 49 39 Handl Tyrol GmbH Pians Fleischverarbeitung 600 2022 167.000.000 (g) 2021 12.763.370 83 84 a.ö. Krankenhaus St. Vinzenz Betriebs GmbH Zams Krankenhäuser 959 2022 96.000.000 2021 -306.241 94 132 Grissemann GmbH Zams Großhandel mit Nahrungsund Genussmitteln 423 2022 82.000.000 2021 1.912.008 127 154 Silvrettaseilbahn AG Ischgl Seilbahn-, Sessel- und Schleppliftverkehr 504 2021/22 63.425.100 2021/22 14.815.100 180 310 Tyrolpath Obrist Brunhuber GmbH Zams Gesundheitswesen 150 2022 40.000.000 Die Platzierung stellt das Ergebnis im Gesamtranking der econova-Top 500 dar, *) EGT laut Firmenbuch und eco.nova-Recherche, (g) Umsatz geschätzt, 1) ehemals ehemals Koch Media GmbH LANDECK

CASE MANAGEMENT: MENSCHLICH, INDIVIDUELL, ZUKUNFTSORIENTIERT

Einfach mal durchatmen: In der hektischen Betriebsamkeit unseres Alltags sehnen wir uns alle nach Lösungen, die nicht nur effizient, sondern auch persönlich sind. Wenn es um Betreuung geht, möchten wir das Beste für unsere Mitmenschen – und genau da kommt das Case Management ins Spiel.

AKTUELLE SEMINARE

• Berufsreifeprüfung – Tagesvariante

Start am 11. September 2023

• Elektrotechnische Sicherheitsvorschriften

Start am 20. September 2023

• Ausbildung zum/zur Aromaberater*in

Start am 22. September 2023

• Studiengänge des Akademischen Studienzentrums

Start am 1. Oktober 2023

• Fachlehrgang Grafik und Mediengestaltung

Start am 2. Oktober 2023

• Ausbildung zum/zur Case Manager*in Informationsveranstaltung am 10. Oktober 2023

• Mediation und Konfliktmanagement

Start am 20. Oktober 2023

Wir leben in einer Zeit, in der sich viele nach maßgeschneiderten Lösungen sehnen und weniger nach Einheitsbrei. Das trifft vor allem auf den Betreuungsbereich zu. Hier geht es darum, Menschen nicht nur als Fälle zu betrachten, sondern ihre individuellen Geschichten und Bedürfnisse zu verstehen. Insofern kann man sich Case Management wie einen persönlichen Kompass vorstellen, der durch den Dschungel von Dienstleistungen, Ressourcen und Plänen führt.

Das klingt spannend? Für all diejenigen, die die menschliche Seite der Betreuung mit der Effizienz des Managements verknüpfen möchten, hat das BFI Tirol genau das Richtige: den einzigen zertifizierten Lehrgang zum/zur „Case Manager*in (ÖGCC)“ in Westösterreich. Eine Ausbildung, in der Betreuung mehr ist als nur ein Prozess.

Validation – das klingt nach Bestätigung, aber es ist so viel mehr. Es ist die Kunst des

Zuhörens, des Einfühlens, des Erkennens. Vor allem im Umgang mit älteren Menschen, besonders mit Demenz, wird die Methode der Validation zu einem Schlüssel, um verloren geglaubte Emotionen und Erinnerungen wiederzugewinnen. Das BFI Tirol bietet dafür ab April 2024 den Lehrgang „Validation nach Naomi Feil Level 1“ an, der nicht nur Techniken, sondern auch die menschliche Seite der Validation vermittelt. Es geht nicht nur darum, zu hören, sondern wirklich zu verstehen.

MASSGESCHNEIDERTE

SCHULUNGEN NACH WUNSCH

Nach Bedarf konzipieren wir maßgeschneiderte Inhouse-Schulungen, die auf Ihre spezifischen Bedürfnisse abgestimmt sind. Das BFI Tirol ist mit seiner mehr als 50-jährigen Erfahrung ein verlässlicher Partner für professionelle Firmentrainings. Wir freuen uns auf Ihre Anfrage! PR

• Ausbildung zum/zur Buchhalter*in

Start am 23. Oktober 2023

• Diplom-Lehrgang zum/zur

DaF-/DaZ-Trainer*in

Start am 3. November 2023

• OMC – Online Marketing Conference

9. November 2023

BFI TIROL

Ing.-Etzel-Straße 7, 6020 Innsbruck

Tel.: 0512/59 660 firmenservice@bfi-tirol.at www.bfi.tirol

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©
ADOBE STOCK
BFI TIROL

Zukunft gestalten

Die ersten Tiroler Tourismusgespräche verstehen sich als eine Gesprächs- und Austauschplattform für den Tiroler Tourismus. Mit neuen Impulsen, guten Gedanken und kontroversiellen Diskussionen begrüßt die RaiffeisenBankengruppe Tirol Boku-Professorin Ulrike PröbstlHaider, den Schweizer Destinationsmanager Jan Steiner und Starkoch Paul Ivić als Keynote-Speaker. In zwei Walk-the-Talk-Runden werden jeweils unmittelbar nach den Impulsreferaten konkrete Beispiele für gelebte Nachhaltigkeitsinitiativen in Tirol vorgestellt.

Inhaltlich ist der Bogen damit aufgespannt. Die zentrale Fragestellung ist: Wie will und kann der Tiroler Tourismus dem fortschreitenden Klimawandel begegnen? Wobei es zu verstehen und bedenken gilt, dass auch die Bewahrung des alten Wissens über die Zusammenhänge von Mensch und Natur ein wesentlicher Erfolgsfaktor dabei sein kann.

Tiroler Tourismusgespräche

26. September 2023

Congress Igls

Beginn: 13 Uhr

Ticketpreis: € 324,–Ermäßigter Preis für Raiffeisen-Kund:innen und ÖHV-Mitglieder.

14.00 Interview mit Mag. Thomas Wass

Stv. Vorstandsvorsitzender der RLB Tirol AG

Klimawandel und Skigebietsentwicklung –Herausforderungen und mögliche Strategien Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Ulrike Pröbstl-Haider

Walk-the-Talk

Von der Energieautonomie zur Genussregion

Beate Rubatscher-Larcher – Geschäftsführerin

Kaunertaler & Pitztaler Gletscherbahnen

Raphael Kuen – Manager Lebensraum Ötztal

Das Engadin auf dem Weg zur Swisstainable Destination

Jan Steiner, EMBA

Walk-the-Talk – Nachhaltigkeit als bestimmender Wettbewerbsvorteil

Mag.a Katrin Kröll – Market Team Manager Booking. com

Mag. (FH) Elias Walser – Geschäftsführer

Tourismusverband Seefeld

From the soil to the kitchen to the soul. Wie wir heute handeln, macht morgen den Unterschied

Paul Ivić

17.30 Get-together mit kulinarischer Begleitung

Tickets und weitere Informationen unter www.tourismusgespraeche.tirol

Ulrike Pröbstl-Haider

Klimawandel und Skigebietsentwicklung – Herausforderungen und mögliche Strategien

Ulrike Pröbstl-Haider ist seit 2003 Professorin für Landschaftsentwicklung, Erholung und Tourismus an der Universität für Bodenkultur (BOKU) in Wien. Ihr besonderer Schwerpunkt in Forschung und Lehre liegt im Bereich des nachhaltigen, naturverträglichen Tourismus. In ihrem Vortrag bei den Tiroler Tourismusgesprächen spricht sie über das Für und Wider diverser Anpassungsstrategien an den Klimawandel, behandelt deren Relevanz und Akzeptanz, beleuchtet die aktuellen gesellschaftlichen Diskurse und zeigt Handlungsfelder für effektive Anpassungsstrategien auf.

Jan Steiner

Das Engadin auf dem Weg zur Swisstainable Destination

Jan Steiner ist seit 2019 Brand Manager bei der Engadin Tourismus AG und seit 2020 auch Mitglied der Geschäftsleitung. Zuvor war er über zehn Jahre Tourismusdirektor von Pontresina Tourismus. In seiner Keynote stellt Steiner das von Schweiz Tourismus und der Hochschule Luzern entwickelte Nachhaltigkeitsprogramm Swisstainable vor, das zunächst nur für touristische Betriebe gedacht war und mittlerweile auch auf Destinationen ausgeweitet wurde. Zudem wird der Markenexperte darlegen, wo das Engadin in Sachen Nachhaltigkeit steht und welche Strategie die Destination verfolgt.

Paul Ivić

From the soil to the kitchen to the soul – wie wir heute handeln, macht morgen den Unterschied Der gebürtige Tiroler mit kroatischen Wurzeln erkochte 2014 mit seinen raffinierten Kreationen aus rein vegetarischen Zutaten bester Qualität, fair produzierten Lebensmitteln und nachhaltiger Küche mit seinem Restaurant TIAN in Wien – als einziges vegetarisches Restaurant in Österreich und eines von nur einer Handvoll weltweit – einen Michelin-Stern und vier Hauben von Gault&Millau. Ivić ist ein großer Befürworter biodynamischer Landwirtschaft und es ist ihm als Botschafter bewusster Ernährung ein großes Anliegen, auf den Umgang mit genmanipulierten oder durch Pflanzenschutzmittel vergifteten Lebensmitteln aufmerksam zu machen.

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programm TIROLER TOURISMUSGESPRÄCHE unsere speaker

von der anpassung an den klimawandel bis zum alten wissen, das wir auch in zukunft brauchen.

impulse gedanken diskussionen info & anmeldung: tourismusgespraeche.tirol

t roler tour smus gespr che 26|9|23 congress igls
Ulrike Pröbstl-Haider Jan Steiner Paul Ivić

TIROLS HIDDEN

CHAMPIONS

Die Vielfalt der heimischen Betriebe sorgt für einen stabilen Wirtschaftsstandort und schafft zahlreiche teils hochqualifizierte Arbeitsplätze. Neben vielen bekannten Unternehmen finden sich hierzulande auch erfolgreiche Nischenplayer, die oft in aller Stille ihre hochspezialisierten Produkte und ihr Know-how zum Teil in die ganze Welt bringen und für Wohlstand, Weiterentwicklung und Innovation im Land sorgen. Ein paar seien hier stellvertretend erwähnt.

REUTTE

• WEISSHAUS SHOP, WWW.WEISSHAUS.AT

Versandhaus für alkoholische Getränke und bestsortierter

Rum- und Whiskyhändler

Österreichs

• ROLF BRILLEN, WWW.ROLF - SPECTACLES.COM

Brillen aus Holz, Stein oder Bohne

• PLAION, WWW.PLAION.COM

Ehemals Koch Media, Entwickler und Produzent von Spielen und Unterhaltungselektronik

IMST

• WILDERNESS STUDIOS, WWW.WILDERNESS - STUDIOS.COM

Innovatives Tonstudio

• OXY FIT, WWW.OXY - FIT.NET Mit CO2 angereichertes

Fitnessstudio für bessere

Trainingseffekte

• SEIFENMANUFAKTUR NEURURER

WWW.ALPINECOSMETICS.TIROL

Handgemachte Naturkosmetik

INNSBRUCK STADT

• LEONHARD LANG, WWW.LEONHARDLANG.AT

Hersteller medizinischer

Produkte und Elektrodensysteme

• STEKA, WWW.STEKA.AT

Technische Keramik

LANDECK

• PROFITOOL, WWW.PROFITOOL.AT

Präzisionswerkzeuge in Standardund Sonderausführung

• EMATRIC, WWW.EMATRIC.COM

Automatisierungstechnik, Mechatronik und Robotik

• CASABLANCA, WWW.CASABLANCA.AT

Hotelsoftware

• TIROLIMO, WWW.LIMOS.AT

Getränkehersteller

INNSBRUCK- LAND

• WEBER BETON LOGISTIK, WWW.WEBER - BETONPUMPEN.AT

Spezialist für den Transport von Beton

• GERÄTEWERK MATREI

WWW.GWM.CO.AT

Entwicklung und Fertigung von Heiz- und Kochgeräten

• OTTO KAPFERER

WWW.KAPFERER.AT

Fertigung von Präzisionsdrehteilen

SCHWAZ

• VIZRT AUSTRIA, WWW.VIZRT.COM

Softwareentwicklung und -vertrieb

• SYNCRAFT ENGINEERING

WWW.SYNCRAFT.AT

Hersteller klimapositiver Energiesysteme

• POWERUP, WWW.POWERUP.AT

Wartung und Generalüberholung von Motoren

• NATURABIOMAT, WWW.NATURABIOMAT.COM

Entwicklung und Vertrieb von kompostierbaren Folien

• ECI MANUFACTURING, WWW.ECI - M.COM

Fertigung und Mechatroniklösungen für Industriemotoren

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KUFSTEIN

• AQIPA, WWW.AQIPA.COM, WWW.ELEONTO.AT Handel mit Unterhaltungselektronik

• BIEROL, WWW.BIEROL.AT

Innovative Bierbrauerei mit Fokus auf Kreislaufwirtschaft

• RECON EUROPE, WWW.RECON.EU

Komplettdienstleister im Bereich des modularen Bauens

• SINGLE USE SUPPORT, WW W.SUSUPPORT.COM Medizintechnik und Technologien für die Pharmaindustrie

• BALMUNG, WWW.BALMUNG - MEDICAL.COM

Dienstleister im Gesundheitssektor und Handel mit Medizinprodukten

• RIEDER BAU, WWW.RIEDERBAU.AT

Vorreiter beim digitalen Bauen

• 3CON ANLAGENBAU, WWW.3CON.COM

Highend-Produktionsanlagen für die Automobilindustrie und deren Zulieferer

KITZBÜHEL

• EWT TRUCK & TRAILER KITZBÜHEL

WWW.EWT - TRUCK - TRAILER.COM

Führende Premium-Partner in der Truck-&-Trailer-Branche.

• ICV – INNOVATIVE CREATIVE VERPACKUNGSMATERIALIEN, WWW.ICV.AT

Experte für Folienprodukte und Kunststoffverpackungen aller Art

• GEBRO PHARMA, WWW.GEBRO.COM

Herstellung von Medikamenten sowie natürlichen Nahrungsergänzungsmitteln

• SCHMID HOLZ, WWW.SCHMIDHOLZ.AT

Holzhandel

• LAMBDA WÄRMEPUMPEN, WWW.LAMBDA - WP.AT Baut die effizienteste Luftwärmepumpe der Welt

LIENZ

• MAKKON, WWW.MAKKON.AT

Sondermaschinenbau und Automatisierungslösungen auf höchstem

Niveau für die ganze Welt

• MEDGAS - TECHNIK MEDICAL SYSTEMS

WWW.MEDGAS - TECHNIK.DE

Produktion von medizinischen Versorgungseinheiten für Kliniken in der ganzen Welt

• FITSTORE24 ZANIER, WWW.FITSTORE24.COM

Größter Bike- und FitnessgeräteOnlinehändler Österreichs

• KOMET AUSTRIA, WWW.KOMETIRRIGATION.COM

Weltweit führend in hochwertigsten Wasserverteilungsprodukten für die Landwirtschaft

• MICADO SMART ENGINEERING

WWW.MICADO.AT

International agierender Partner in den Bereichen Produktentwicklung, WerkzeugVorrichtungsbau und Automatisierungstechnik

• TROST, WWW.TROST - GMBH.AT Stahl- und Anlagenbau

• HOLZBAU UNTERRAINER

WWW.HOLZBAU - UNTERRAINER.AT

Traditionelles Handwerk gepaart mit Innovation

• FUNTIME, WWW.FUNTIME.COM.AU Equipment für Vergnügungsparks

erfolgs. geschichten

Innovativer Nischenanbieter

Was 1936 mit einer einfachen Schmiede begann, avancierte nach der Übernahme in die Pletzer Gruppe zu einem führenden Apparatebauer mit weltweiten Kunden in der Energie-, Kälte- und Wärmetechnik sowie in der chemischen Öl- und Gasindustrie.

Die APL Apparatebau aus Hopfgarten im Brixental ist ein europaweit gefragter Hersteller für Wärmetauscher und Druckbehälter für unterschiedlichste Industrieanwendungen. Die Wurzeln des erfolgreichen Familienunternehmens reichen bis ins Jahr 1936 zurück. Aus einer einfachen Schmiede entstand nach Einstieg und Übernahme des sehr umsichtigen Unternehmers KR Anton Pletzer im Jahr 1966 ein innovativer Nischenanbieter für den Weltmarkt. Als Teil der Tiroler Pletzer Gruppe gehört APL heute zu den führenden Apparatebauern mit Kunden in der Energie-, Kälte- und Wärmetechnik, in der chemischen und petrochemischen Industrie sowie in der Öl- und Gasindustrie. Die besondere Stärke von APL sind dabei technisch herausfordernde Lösungen. „Durch gelebte Innovation und das Bestreben, die Kunden mit ihren Wünschen und Anforderungen ins Zentrum sämtlicher Unternehmensaktivitäten zu stellen, konnten wir in den letzten Jahren unter anderem bereits zahlreiche Projekte im Bereich Klimaschutz und CO2-Reduktion realisieren, was uns ganz besonders stolz macht“, erklärt Geschäftsführer Dipl.-Ing. Markus Widner. Dafür verantwortlich zeichnen vor allem die rund 120 qualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der APL Gruppe in den Standorten Österreich, Deutschland und in der Schweiz, die tagtäglich mit voller Begeisterung und Leidenschaft die Erwartungen der Kunden nicht nur erfüllen, sondern übertreffen.

„Zu einer Erfolgsgeschichte gehört aber auch eine gelebte Partnerschaft mit einer stabilen und verlässlichen Bank. Mit der Hypo Tirol haben wir bereits seit vielen Jahren einen starken und verlässlichen Partner, der uns bei finanziellen Fragen stets zur Seite steht“, schätzt Widner die Zusammenarbeit mit der Hypo Tirol. PR

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Dipl.-Ing. Markus Widner (re.), Geschäftsführer der APL Apparatebau, mit Mag. Matthias Lehmann, Firmenkundenbetreuer Hypo Tirol
eco. wirtschaft

HOUSE OF CARDS

Die exceet Card Group zählt zu den führenden europäischen Herstellern von Chip- und Plastikkarten. Zu den Kunden gehören Banken, Versicherungen, Behörden, Verkehrs- und Liftbetriebe sowie Handelsunternehmen. Rund 400 Millionen Karten und Antennen produziert das Unternehmen an seinen fünf Standorten jährlich.

er Hidden Champion genießt national und international ein Höchstmaß an Vertrauen im Hochsicherheitsdruck, unter anderem bei der Produktion des Schweizer Führerscheins. Das Herzstück der inhabergeführten Unternehmensgruppe ist das Kartenproduktionszentrum in Kematen. Als erster Hersteller von Visa und Mastercard zertifizierten Kreditkarten aus Holz beweisen die Inhaber Robert Wolny und Ulrich Reutner das große Innovationspotenzial der exceet Card Group.

KARTENSPIEL

Tagtäglich halten wir sie in Händen. Debitund Kreditkarten, Skikarten oder die weit verbreiteten Kundenkarten sind zu wesentlichen, fast selbstverständlichen Begleitern in unserem Alltag geworden. Das kleine Stück Plastik birgt jede Menge Technologie in sich. Unabhängig von ihrem Einsatzgebiet bedarf es bei der Kartenherstellung aufwändiger Produktionsprozesse und die Einhaltung höchster Sicherheitsstandards. „Unsere USPs sind neben der nachhaltig hohen Qualität vor allem unsere Flexibilität und die kurzen Entscheidungswege. Wir finden immer eine für den Kunden ideale Lösung, die einerseits sein Unternehmen repräsentiert und andererseits das Nutzererlebnis maximiert.“, erläutert Ulrich Reutner, Inhaber & CEO der exceet Card Group. „Dass unser Sales-Team dabei bereits im Konzeptionsprozess beratend mitarbeitet

und den Weg der Karte von der Herstellung bis zum Versand an den Endkunden begleitet, ist für unsere Kunden ein Mehrwert“, ergänzt Robert Wolny, Inhaber und COO der exceet Card Group. „Wir bauen auf jahrelange Partnerschaften mit unseren Kunden und kennen ihre Bedürfnisse. Trotz des dynamischen Marktes zählt Expertise häufig mehr als der Preis. Aufträge, die sich ausschließlich über den Preis definieren, sind nicht unser Metier“, so Ulrich Reutner. Von außen kaum zu erkennen, sind die Karten mehrschichtig aufgebaut. Mehrere verschiedene Lagen, versehen mit auf den Mikrometer präzisen technischen Inlays, werden staubfrei und punktgenau von Hand zusammengeführt und in einem speziellen Verfahren laminiert. Die Rohstoffe dafür stammen von langjährigen Part-

nern und Lieferanten. Die Produktion der Kartenkörper erfolgt im Kartenproduktionszentrum im Tiroler Kematen und im Belgischen Ieper. In Prachatice in Tschechien, dem RFID-Zentrum der Gruppe, ist die eigene Antennenproduktion der exceet Card Group ansässig. Die Codierung der Chips sowie die Kartenpersonalisierung erfolgen in Unterschleißheim nahe München, in Ieper und in Urdorf bei Zürich, wo auch der Schweizer Führerschein personalisiert wird. „Es freut uns sehr, dass wir in enger Zusammenarbeit mit den Schweizer Behörden und der Vereinigung der Straßenverkehrsämter an diesem Projekt beteiligt sind“, sagt CEO Ulrich Reutner. Die haptischen Sicherheitselemente, die mit dem Finger gut spürbar sind, der UV-Druck auf der Vorder- und Rückseite sowie ein

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„Die Karte ist schon lange kein einfaches Stück Plastik mehr, sondern ein Bindeglied zwischen Unternehmen und ihren Kunden.“
EXCEET CARD GROUP
ROBERT WOLNY
© ANDREAS FRIEDLE

Blicken optimistisch in die Zukunft: Inhaber und Geschäftsführer Robert Wolny (re.) und Ulrich Reutner

Kippbild garantieren die Fälschungssicherheit des Ausweises. „Mit einem Auftrag auf diesem hohen Niveau erfahren wir nicht nur viel Vertrauen in unser Know-How. Es bestätigt auch unsere Entscheidung, nachhaltig in unsere Standorte und Mitarbeiter zu investieren“, bekräftigt Gründer und COO Robert Wolny. „Wir haben uns während der schwierigen Pandemiezeiten, in denen viele Unternehmen sehr verhalten agiert haben, dazu entschieden, zwei Betriebe zuzukaufen. Ende 2020 haben wir die ehemalige Intercard AG in der Schweiz übernommen – den Standort, an dem wir Versicherungskarten, Bankkarten und den Schweizer Führerschein personalisieren. 2021 kam der Standort Ieper in Belgien dazu. Auch wenn es während der Pandemiezeiten zu größeren Umsatzeinbußen vor allem im Bereich von Ski- oder Kundenkarten gekommen ist, konnten wir über all die Jahre unsere Erfolgsgeschichte positiv weiterschreiben“, so Robert Wolny.

Das Unternehmen soll weiterwachsen. Nicht zuletzt fühlen sich die Eigentümer ihren langjährigen Mitarbeitern an allen Standorten verbunden. Ulrich Reutner und Robert Wolny sind sich einig: „Wir schauen optimistisch in die Zukunft.“ Wir haben die beiden zum Gespräch im Kartenproduktionszentrum der exceet Card Group in Kematen getroffen.

ECO.NOVA: Plastik gilt generell als problematisch für die Umwelt. Wie gehen Sie als Kartenhersteller mit dieser Thematik um? ROBERT WOLNY: Zum einen produzieren wir hochwertige, technisch anspruchsvolle und personalisierte Karten, die viele Jahre in Verwendung bleiben und in der Regel auch nicht einfach so im Müll und schon gar nicht in der Umwelt landen. Zum anderen verfolgen wir schon immer den Anspruch an Nachhaltigkeit, sowohl in der Kartenherstellung als auch in der Nachvollziehbarkeit der Rohstoffbeschaffung und am Ende in der Entsorgung der Produktionsabfälle. Seit Jahren sammeln wir unsere Produktionsabfälle und verschaffen ihnen gemeinsam mit einem Partner ein zweites Leben – ganz im Sinne der Kreislaufwirtschaft. Jährlich produzieren wir Millionen von Skikarten –den größten Teil bereits aus 100 % recy-

celtem PVC. Seit über einem Jahrzehnt verwenden wir für die Produktion der Skikarten zusätzlich eine spezielle Laminierfolie, welche die Karten wiederbeschreibbar und damit vielfach wiederverwendbar macht. Als Alternative zum Plastik produzieren wir seit Jahren sogar Visa und Mastercard zertifizierte Bezahlkarten aus Holz. ULRICH REUTNER: Der Schutz der Umwelt ist uns schon immer ein persönliches Anliegen und wir versuchen mit einer eigenen Photovoltaikanlage und Strom aus Wind- und Wasserkraft unseren Energiebedarf zum Teil zu decken. Auch mit unserem Engagement in der Priceless Planet Coalition von Mastercard und mit Partnerschaften wie z. B. mit dem Greenbanking-Fintech ecolytiq sowie dem klimafreundlichen Versand mit DHL GoGreen leisten wir einen aktiven Beitrag zum Umweltschutz. Wir achten kompromisslos darauf, dass unsere Lieferanten umliegend sind und unsere Lieferwege so kurz wie möglich bleiben.

Ein Teil Ihrer nachhaltigen Bestrebungen ist die Entwicklung von Holzkarten, die sogar Mastercard- und Visa-zertifiziert sind. WOLNY: Wir waren vor drei Jahren der erste Kartenhersteller, der die zertifizierte Bezahlkarte aus Holz auf den Markt brachte. Seitdem haben wir immer wieder in For-

schung und Entwicklung investiert und mit der exceet wood premium card eine Premium-Kreditkarte auf den Markt gebracht, die durch die Kombination von Holz und Metall besonders robust, biegsam, widerstandsfähig und gleichzeitig maximal individualisierbar ist. Kontaktbasiert und kontaktlos einsetzbar, bietet die Kreditkarte den vollen Leistungsumfang. REUTNER: Durch die vollständige Rückverfolgbarkeit der Rohstoffe und den optimierten Herstellungsprozess beweisen wir völlige Transparenz entlang der Wertschöpfungskette. Mit der exceet wood premium card haben wir ein Produkt für jene Banken entwickelt, die nicht nur von Nachhaltigkeit reden, sondern auch aktiv in ihr Geschäftsmodell integrieren.

Seit Kurzem produziert die exceet Card Group auch den neuen Schweizer Führerschein. Welche besonderen Anforderungen haben derart öffentliche Dokumente?

WOLNY: Damit wir Hochsicherheitskarten wie den Schweizer Führerschein produzieren und personalisieren dürfen, durchlaufen unsere Standorte regelmäßig strengste Zertifizierungsprozesse, so auch jener in Urdorf nahe Zürich. Um sicherzustellen, dass der neue Führerschein den höchsten Sicherheitsstandards entspricht, arbeiten wir eng mit den Schweizer Behörden sowie der

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© ANDREAS FRIEDLE

Vereinigung der Straßenverkehrsämter zusammen. Haptische Sicherheitselemente, die mit dem Finger gut spürbar sind, UV-Druck auf Vorder- und Rückseite und ein Kippbild garantieren Fälschungssicherheit. REUTNER: Der Schweizer Führerschein der neuen Generation wird seit April 2023 am zertifizierten Standort in Urdorf in der Schweiz personalisiert und direkt an die Führerscheininhaber versandt. Durch die Zentralisierung auf einen einzigen zertifizierten Standort kann garantiert werden, dass strengste Sicherheitsmaßnahmen eingehalten werden. WOLNY: Das bedeutet, dass die Schweizer Daten ausschließlich in der Schweiz verarbeitet werden und auch dort bleiben.

Wo liegt Ihr Schwerpunkt in der Produktion? Hat der zunehmende Einsatz von Kunden-Apps an mobilen Endgeräten Einfluss auf die Produktion von Bankoder Kundenkarten? REUTNER: Wir sehen in den Apps einen verlängerten Arm zu unseren Karten. Deshalb haben wir uns an unserem strategischen Partner, der bluesource mobile solutions gmbh, beteiligt. WOLNY: Die Karte ist schon lange kein einfaches Stück Plastik mehr, sondern das Bindeglied zwischen Unternehmen und ihren Kunden. Das hat vor allem bei unseren Fintech-Kunden hohe Bedeutung. Trotz zunehmender Digitalisierung beobachten wir verstärkt, dass Unternehmen danach streben, bei ihren

Kunden erlebbarer zu werden. Die Karte vereint diesen haptischen Anspruch und ergänzt ihn um zum Beispiel die Bezahl- und Identifikationsfunktion. So wird die Karte zum Teil des Kauferlebnisses.

Sie halten seit der ursprünglichen Gründung im Jahr 2000 am Standort in Ke -

maten fest und haben kürzlich zwei Erweiterungen mit Investitionen im zweistelligen Millionenbereich fertig gestellt. Wie sehen Ihre Pläne für die Zukunft aus? WOLNY: Aus industrieller Sicht birgt dieser Standort viele Herausforderungen, aber ich lebe mit meiner Familie hier und wir zählen auf einen sehr loyalen und langjährigen Mitarbeiterstamm, für den wir auch die entsprechende Verantwortung übernehmen. Wir bleiben unserer Philosophie treu, unsere Lieferanten möglichst aus Zentraleuropa zu wählen. REUTNER: Als Wahltiroler schätze ich die Tiroler Handschlagqualität und die Loyalität unserer langjährigen Mitarbeiter. Wir wollen auch weiterwachsen. Unsere Stärke neben der hohen Qualität ist, dass wir als Unternehmen groß genug sind, um am internationalen Markt erfolgreich agieren zu können, und gleichzeitig noch flexibel genug sind, um rasch Entscheidungen treffen zu können. Robert und ich können in Meetings als Inhaber unmittelbar entscheiden, das ist ein großer Wettbewerbsvorteil.

Pionierarbeit: exceet Card Austria hat vor Jahren als erstes Unternehmen weltweit eine Visa- und Mastercard-zertifizierte Bezahlkarte aus Holz auf den Markt gebracht. Zur Feier der Produktion der 250.000. Holzkarte pflanzen die exceet Card Group Produzenten jetzt 1.000 Bäume.

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EXCEET CARD GROUP
„Wir wollen uns über die Qualität und nicht über den Preis behaupten. Aufträge, die sich nur über den Preis definieren, sind nicht unser Metier.“
ULRICH REUTNER
© ANDREAS FRIEDLE
© EXCEED CARD GROUP/MARIA CRUZ

INNOVATION FORDERT

DEN BESTEN ARBEITSPLATZ

Von außen kaum wiederzuerkennen, erstrahlt das STASTO-Firmenareal in komplett neuem Glanz. Während der letzten drei Jahre wurde mit einem großzügigen Zu- und Umbau nicht nur eine neue Arbeitswelt für die 70 ansässigen Mit-Unternehmer*innen geschaffen, sondern auch weitere Betriebe der innovativen STASTO-Gruppe am Standort integriert.

Es ist vollbracht. „Innovative Köpfe brauchen auch ein Umfeld, in dem sie sich entfalten können“, ist Christof Stocker überzeugt. Nach drei herausfordernden Jahren des Zu- und Umbaus während laufenden Betriebes beherbergt das topmoderne Gebäude neben attraktiven Arbeitsplätzen auch Montage- und Lagerflächen. Denn STASTO wächst und hat sich inzwischen auch international in mehreren europäischen Ländern einen Namen gemacht. „Aus diesem Grund haben wir unser Stammhaus großzügig erweitert und Raum für 50 weitere Arbeitsplätze geschaffen. Das Herzstück ist unser automatisches Kleinteilelager auf dem neuesten Stand der Technik, welches für noch mehr Effizienz sorgt und die Arbeitsabläufe von der Anfrage bis zur Auslieferung zum Kunden auf das nächste Level hebt. Das gibt uns Zeit, uns vermehrt auf das Wesentliche zu konzentrieren, nämlich Sonderlösungen gemeinsam mit unseren Kunden zu erarbeiten und umzusetzen“, so Stocker.

Zu den Annehmlichkeiten des innovativen Arbeitgebers zählen neben großzügigen Begegnungszonen und Wohlfühlbereich, Billardtisch, Terrasse, Küche mit Kombidampfgarer und Fitnessbereich auch eine Tiefga-

rage samt Elektro-Ladestationen. Technisch wird das Gebäude mit einer Grundwasserwärmepumpe beheizt und der Strombedarf zum Teil von einer Photovoltaikanlage am Dach gedeckt.

GEBALLTE INNOVATIONSKRAFT

Seit Anbeginn ist die Unternehmensgeschichte von STASTO von einem innovativen

Führungsstil geprägt, der seiner Zeit immer schon voraus war. „Partnerschaft und Teilhabe am Unternehmenserfolg sind Werte, die im Unternehmen bereits seit den frühen 1990er-Jahren gelebt werden, konkret über ein Mitunternehmermodell. Bei diesem geht es darum, Mitarbeiter am Erfolg zu beteiligen, was für Stabilität und Identifikation mit dem Unternehmen sorgt. Jede und jeder bekommt eine Stimme und gemeinsam treffen wir Entscheidungen. Das bringt uns voran“, sagt Christof Stocker.

Als erfolgreicher Industriedienstleister ist STASTO in den Bereichen Pneumatik, Armaturen und Hydraulik tätig. Neben der STASTO Automation KG wurden unter dem neuen Dach des Stammhauses auch die Tochterunternehmen PowUnity GmbH, das GPS-Tracker zum Schutz von E-Bikes herstellt, die Cibex GmbH als Spezialistin für Groupware, ERP und CRM sowie die Infotainment Tirol GmbH angesiedelt. Letztere zieht mit einem noch nie dagewesenen Mix aus neuesten Technologien in einer 60-minütigen Tirol-Reise Besucher in den Bann. Innovatives Potential also, wohin man schaut, das sich nun im neuen, topmodernen Umfeld so richtig gut entfalten kann. www.stasto.eu PR

TEXT: DORIS HELWEG
STASTO
FOTOS: © ANDREAS FRIEDLE 61
Christof Stocker, STASTO-Geschäftsführer

AUS DER NISCHE IN DIE WELT

Als Tochterunternehmen des Innsbrucker Innverlages macht das infoWERK bis heute, wofür es einst gegründet wurde: modulare und integrierte Lösungen für Trainings und Kommunikation zu entwickeln und zu integrieren. Dass dies nach wie vor derart erfolgreich funktioniert, liegt daran, dass man sich stetig weiterentwickelt und sich in seinem Bereich immer wieder neu erfunden hat. Mit Weitblick, Mut, Flexibilität und Anpassungsfähigkeit.

Die Innverlag Lehr- und Lernsystem

GmbH ist als alteingesessener Tiroler Schulbuchverlag und -händler sowie Schulausstatter bekannt. Gegründet kurz nach Kriegsende besteht das Unternehmen bis heute – mit im Groben demselben Geschäftszweig. Und das ist selbst für ein Traditionsunternehmen ungewöhnlich. Sitzengeblieben ist man dennoch nicht. Als die Elektrifizierung an die Schulen gekommen ist, hat sich die Sparte der Schulausstattung extrem gewandelt. So sind etwa Overheadprojektoren in die Klassenzimmer eingezogen. Der Innverlag ging mit.

SICH MIT DEM MARKT ENTWICKELN

Hat Bildung früher quasi ausschließlich in Schulen stattgefunden, so hat sie sich über die Zeit sukzessive auch in die Unternehmen verlagert. Das klassische Schulbuch wurde durch E-Learning wenn auch nicht gänzlich ersetzt, so zumindest ergänzt. Kreidetafeln und Overheadprojektoren sind mittlerweile zu komplexer Medientechnik geworden. „Beide Bereiche haben sich von den Schulen losgelöst und

sich mehr oder weniger verselbständigt“, sagt Roland Gatt, Geschäftsführer der infoWERK Medien & Technik GmbH, die 1994 gegründet und mittlerweile als Tochtergesellschaft in den Innverlag integriert wurde. „Schulen und Unternehmen haben unterschiedliche Bedürfnisse und müssen differenziert angesprochen werden“, erklärt Gatt den Hintergrund des Zusammenschlusses. Und so ist infoWERK heute in den beiden Bereichen E-Learning im Software- und technische (Konferenzraum) Ausstattung im Hardwarebereich tätig.

In den vergangenen Jahren hat im Bereich der E-Learning-Software eine klare Spezialisierung auf Lernsoftware für Piloten und Flugzeugtechniker stattgefunden. Das liegt vorrangig an der persönlichen Affinität der Geschäftsführer Roland Gatt und Wolfgang Lachinger, die um die speziellen Bedürfnisse der Zielgruppe wissen und sich diese zunutze gemacht haben, um ihre unternehmerische Nische zu finden. Weltweit steht infoWERK hierbei mit lediglich fünf weiteren Unternehmen im Wettbewerb, entsprechend international sind die Kund*innen. Mit einem

Exportanteil von rund 98 Prozent geht von Tirol aus sehr viel spezifisches Wissen hinaus in die ganze Welt. „Als im Zuge der Coronapandemie der erste Lockdown stattgefunden hat und die gesamte Luftfahrtbranche mehr oder weniger stillstand, befürchteten wir einen massiven Einbruch. Tatsächlich ist genau das Gegenteil passiert, denn viele Unternehmen haben ihre Mitarbeiter*innen während der flugfreien Zeit auf Schulungen geschickt. Auch wenn uns während der Pandemie ein paar Kunden abhandengekommen sind, so kamen weit mehr dazu“, sagt Gatt. Nicht nur beim E-Learning. Der Bereich der Medientechnik zeigte sich nicht minder profitabel.

Die Arbeitswelt und damit einhergehende Kommunikation werden immer virtueller. Mitarbeiter*innen arbeiten häufiger im Homeoffice, Besprechungen oder Seminare werden vielfach als Hybridveranstaltungen geführt, bei denen ein Teil der Teilnehmer*innen vor Ort und ein wachsender Anteil digital zugeschaltet ist. infoWERK hat mit seinen passgenauen Plug-and-Play-Audio- und Videokonferenz-Systemen die optimale Ant-

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wort darauf – schon vor der Pandemie übrigens. Das sorgt für den entscheidenden Know-how-Vorsprung. Nach erfolgreichen vergangenen Jahren mit einem Umsatzwachstum im zweistelligen Bereich rechnet Gatt auch heuer mit einem beständigen Aufwärtstrend, wenngleich sich die Aufträge ändern: „Wir spüren definitiv die Baukonjunktur. Lange gab es jährlich mehrere Büro-Großprojekte, die wir gesamtheitlich ausstatten durften. Das hat sich verändert. Viele solcher Neubauten werden nicht mehr angegangen, dafür werden immer häufiger bestehende Objekte adaptiert. Die Arbeitswelt ist im Wandel und damit auch die Immobilien. Mit infoWERK sind wir erfreulicherweise einer der Gewinner dieses Wandels.“

F LEXIBEL BLEIBEN

Bei den Konzepten von infoWERK wird die Medientechnik nicht mehr fix in den Raum integriert, sondern in ein eigens entworfenes modulares Möbelsystem verbaut. Das Display hängt also nicht mehr statisch an der Wand, die gesamte Technik kann dank der Rollen an den Medienmöbeln bequem und unkompliziert dorthin gerollt werden, wo sie gebraucht wird. Das kommt der modernen Arbeitswelt sehr gelegen und macht jede Veränderung mit. Vom Büro zum Besprechungsraum zum Projektraum zum Büro. Ein spezieller Kabelauszug, für den infoWERK ein weltweites Patent hält, sorgt dabei zusätzlich für Ordnung und reduziert den berüchtigten Kabelsalat deutlich. Die Medienkabel wie HDMI oder USB ziehen sich auf Knopfdruck selbst in die Technikmöbel ein, wenn sie nicht mehr benötigt werden. Die Besprechungsräume sind auf diese Weise wesentlich schneller aufgeräumt. „Mit unseren Mediensystemen, die Plug-and-Play zu den Leuten kommen, haben wir den Nerv der Zeit getroffen. Seit Herbst letzten Jahres haben wir auch einen Onlineshop mit Konfigurator, der erfreulich gut ankommt“, so Gatt.

Die Möbel werden von infoWERK geplant, gebaut und mit der entsprechenden individuellen Technik versehen. Als Partner konnte

man den renommierten Hersteller USM Haller gewinnen. „Ich mag deren nachhaltige Philosophie, die der unseren nicht ganz unähnlich ist“, findet Gatt. Die Möbelsysteme sind flexibel und anpassungsfähig, solide und hochwertig und haben Bestand. Das ist auch eine gute Beschreibung für infoWERK, das in Sachen Nachhaltigkeit immer einen Schritt weiterdenkt: „Wir haben zum Beispiel einen eigenen Energiesparcontroller entwickelt, durch den die Medientechnik in Konferenzräumen automatisch und technisch geordnet heruntergefahren wird, wenn niemand mehr im Raum ist. Die Energiekostenersparnis durch den vermiedenen Standby-Strom der Medientechnik ist so groß, dass wir in den letzten zwei Jahren über

1.000 Besprechungsräume unserer Kunden mit den Energiesparcontrollern ausstatten konnten. Zudem steigt dadurch die Lebensdauer der elektronischen Konferenzgeräte.“

Obwohl der überwiegende Teil auch bei den Technikmöbeln ins Ausland verkauft wird, findet die Produktion ausschließlich in Tirol statt. Die Programmierung der Software im Übrigen auch. Insgesamt arbeiten bei infoWERK 40 Mitarbeiter*innen an den Standorten in Innsbruck und Stuttgart. Auch wenn sich die Standortfrage als derart exportorientiertes Unternehmen immer wieder stellt, sind Roland Gatt und sein zweiter Geschäftsführer Wolfgang Lachinger – persönlich – sehr stark in der Region verwurzelt. Ein Baum mit starken Wurzeln braucht den Wind nicht zu scheuen, heißt es. Das passt ganz gut, findet Gatt: „Es ist viel wert, wenn man weiß, wo man herkommt. Nur so kann man die Nase in den Wind stecken und verträgt es auch, wenn mal ein Ästchen abbricht.“

Für die Zukunft ist geplant, dass der infoWERK-Baum noch weiter wächst. „Wir machen immer wieder bei verschiedenen Wettbewerben mit, um uns zu messen und zu schauen, ob wir noch am richtigen Weg sind. Wir konnten letztes Jahr einen Innovationswettbewerb in Deutschland gewinnen und sind heuer wieder bei den Austrian Leading Companies dabei. Das ist eine schöne Bestätigung für unser Tun und natürlich ein Ansporn“, sagt Gatt, wiewohl auch infoWERK mit Herausforderungen kämpft. Der Mitarbeitermangel geht auch am Innsbrucker Nischenplayer nicht vorbei – gesucht werden vor allem Mechatroniker*innen –, zudem zeigt sich die Immobiliensituation als Wachstumshemmnis. „Einerseits durch fehlende Flächen, um zu expandieren, andererseits durch die exorbitanten Kosten. Dieses Geld fehlt natürlich an anderer Stelle für Investitionen“, präzisiert Roland Gatt. „Trotz dieser nicht ganz optimalen Voraussetzungen sind wir jedoch gerne in Tirol und werden es auch bleiben.“

Es ist schön, wenn manche Dinge einfach sein dürfen, wie sie sind. Weil sie gut sind. Und funktionieren. Gatt: „Natürlich muss man sich anpassen und mit dem Markt und seinen Bedürfnissen mitgehen. Wie sich die Bildung verändert und sich Weiterbildung von den Schulen in die Unternehmen verlagert hat, so haben wir mit unseren Technologien in die Wirtschaft gefunden und uns in unserem Bereich eine Nische gesucht. Um erfolgreich zu sein, muss man sich selbst treu und trotzdem offen bleiben für die Änderungen, die die Zeit mit sich bringt.“

www.infowerk.systems PR

63 INFOWERK
„Wir sind in beiden Bereichen E-Learning und Medientechnik in den vergangenen Jahren stark gewachsen. Ich bin überzeugt davon, dass wir auch ohne die Pandemie expandiert und uns weiter etabliert hätten, dadurch ist es allerdings unvergleichlich viel schneller gegangen.“ ROLAND GATT
Entworfen und gebaut in Innsbruck, im Einsatz, wo Sie es sind: die flexiblen Medienmöbel von infoWERK

Wohn dich glücklich

Ob die Pandemie, die das Büro in die eigenen vier Wände brachte, oder die Energiekrise, die die Wohnkosten für alle spürbar teurer machte – kaum ein Bereich ist so von den Krisen der letzten Jahre betroffen wie das Wohnen. Eine aktuelle, repräsentative INTEGRAL-Studie im Auftrag von Erste Bank und Sparkassen sowie s REAL zeichnet ein Stimmungsbild, wie die Tiroler*innen ihre Wohnsituation selbst wahrnehmen und wie sie ihre Zukunft planen. Die überwiegende Mehrheit – konkret 88 Prozent – der in Tirol Lebenden ist mit der eigenen Wohnsituation zufrieden. „Wohnen stellt einen wichtigen Faktor für die Lebensqualität dar. Umso erfreulicher ist es, dass die Tiroler*innen mit ihrer Wohnsituation großteils zufrieden sind. Ausschlaggebend für die Zufriedenheit sind die Lage, die Größe der Wohneinheit, eigene Außenflächen sowie die Wohngegend – für alle bleibt aber auch die Leistbarkeit ein Thema“, gibt Ingmar Schwabl, Geschäftsführer s REAL Immobilien Tirol, einen Einblick. Trotz aller Zufriedenheit stehen zwei Themen klar im Fokus: Wohnkosten und Energieeffizienz. So würden sich 61 Prozent der Befragten eine Verbesserung bei den Energie- und 47 Prozent bei den Wohnkosten wünschen. Die durchschnittlichen monatlichen Wohnkosten liegen in Tirol mit 706 Euro dabei recht deutlich über dem Österreichschnitt von 647 Euro und haben sich gegenüber 2016 um etwa 150 Euro erhöht. Leicht gestiegen (von 31 auf 33 Prozent) ist in den letzten sieben Jahren auch der Anteil am Haushaltseinkommen. Zusätzlich ist aber vielen Tiroler*innen das Thema Nachhaltigkeit wichtig: 65 Prozent wollen bei der Energie- oder Heizform nachbessern, 56 Prozent in die Nachhaltigkeit ihres Wohngebäudes investieren. Ein Grund für den großen Nachholbedarf ist das Alter vieler Wohnimmobilien in Österreich. Aktuell wohnen laut Studie übrigens 59 Prozent der Tiroler*innen in Eigentum.

64 finanzieren & versichern GELD

KI - BOOM

Die künstliche Intelligenz (KI) hat längst Einzug gehalten in unser aller Leben. Da ist es wenig verwunderlich, dass diese auch Einfluss auf die Kapitalmärkte nimmt, vor allem, indem sie die Aktienkurse von Technologieunternehmen beflügelt. Generell wurde das bevorstehende Ende der Zinserhöhungen an den Aktienmärkten positiv aufgenommen und auch die guten US-Konjunkturdaten gaben den Kursen Auftrieb. Auffallend an der diesjährigen Kursentwicklung des S&P 500 ist, dass der Großteil der Performance auf wenigen Technologieaktien beruht. Bis Ende Juli standen Apple, Nvidia, Microsoft, Alphabet und Meta für gut die Hälfte der Performance des S&P 500. Markus Dürnberger, Bereichsleiter Asset Management im Bankhaus Spängler: „Sie profitierten besonders vom KI-Boom, sind hochprofitabel, generieren viel Cash und sind am Markt etabliert.“ An den Kapitalmärkten spricht man im Zusammenhang mit KI von einem Megatrend, der langfristiges und strukturelles Wachstum verspricht. Die Aktienkurse von Unternehmen, die KI entwickeln und anwenden, sind rasant gestiegen. Wie so oft in der Vergangenheit hat der Markt die Chancen deutlich schneller als die Risiken in die Kurse der potenziellen Profiteure des KI-Booms eingepreist. Oder anders ausgedrückt: Es wurden viele Vorschusslorbeeren verteilt. Die Hausse der Technologieunternehmen in den letzten Monaten könnte daher vorerst zu weit gegangen sein. „Langfristig wird KI jedoch ein hohes Potenzial zugeschrieben“, so Dürnberger.

GELDWISSEN

Ende des Jahres 2020 ist die Oesterreichische Nationalbank mit ihrem Podcast gestartet, der sich in schöner Regelmäßigkeit mit aktuellen Geld(politik)-Themen befasst, diese verständlich erklärt und für die Allgemeinheit aufdröselt. Mittlerweile sind 38 Folgen davon abrufbar – von der Erklärung von Staatsanleihen und der Inflation bis zur Zinswende ist alles dabei. Ganz aktuell beschäftigen sich die Experten mit dem digitalen Euro (siehe Seite 72).

Zu finden ist der Podcast unter www.oenb.at (Presse / Die Nationalbank – der Podcast) oder Sie scannen einfach den QR-Code.

FLEXIBEL GRÜNDEN

Mit der Flexiblen Kapitalgesellschaft ist eine neue Gesellschaftsform in Österreich geschaffen worden.

Das Flexible Kapitalgesellschaftsrecht fußt grundlegend auf dem Recht der Gesellschaft mit beschränkter Haftung und wurde mit Bestimmungen des Rechtes der Aktiengesellschaft ergänzt. Ziel dieses Gesetzes ist es für zukünftige Gründer*innen, insbesondere Start-up-Unternehmer*innen, die geplante Gesellschaftsgründung nicht nur kapitalmäßig zu ermöglichen, sondern diese eben auch mit gesellschaftsvertraglichen Regelungen flexibler zu gestalten.

Mit einem geringen Stammkapital von nur 10.000 Euro sind die Gründungskosten stark reduziert worden. In diesem Zusammenhang wurde nun auch bei der klassischen GmbH das Stammkapital von 35.000 auf 10.000 Euro gesenkt, was nunmehr auch steuerlich für viele Gesellschafter Erleichterungen mit sich bringt. Bei der Flexiblen Kapitalgesellschaft ist der Fokus auf die Mitarbeiterbeteiligung gerichtet, sodass neben dem bekannten Geschäftsanteil des GmbH-Rechtes nunmehr Unternehmenswert-Anteile hinzukommen. Mit diesen Anteilen ist es möglich, Mitarbeiter*innen zu beteiligen, sodass diese zwar über grundsätzliche Informations- und Einsichtsrechte verfügen, nicht aber an der Willensbildung der Gesellschaft teilnehmen. Auch sollen bei der Flexiblen Kapitalgeselleschaft – ähnlich wie im Aktienrecht – Kapitalbeschaffungsmaßnahmen wie bedingte Kapitalerhöhungen oder sogar der Erwerb eigener Anteile möglich sein.

Die Einführung dieser neuen Gesellschaftsform soll noch im heurigen Jahr erfolgen. Es ist also abzuwarten, welchen Einfluss diese Neuerung auf die zukünftigen Gesellschaftsgründungen haben wird. PR

AK NOTARIAT

Erlerstraße 4/2. OG, 6020 Innsbruck Tel.: 0512/58 70 10, www.ak-notariat.at

65 eco. expertentipp
Notar Dr. Lukas König mit Notarpartnerin Dr. Daniela Almer, MBL
„Wir müssen aufhören, Arbeitnehmer für Zeit zu bezahlen, und stattdessen Leistung honorieren.“
HEINZ FISCHER
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EIN LUKRATIVES SPIEL

Die Welt des Sports hat sich längst nicht mehr nur auf Spielfelder und Stadien beschränkt. Große sportliche Events wie FußballEuropameisterschaften kurbeln die Wirtschaft an und generieren Milliardenumsätze. Doch auch abseits von Fußballturnieren zeigt sich ein positiver Trend: eine gesellschaftliche Hinwendung zu einem gesünderen Lebensstil mit Sport und Fitness als die integralen Bestandteile. Dieser kulturelle Wandel wirft seine Schatten auf das Börsenparkett und öffnet Türen für gewinnversprechende Investitionen.

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TEXT: MICHAEL KORDOVSKY

ei Fußball-Europa- und -Weltmeisterschaften werden Milliarden gemacht. Und mit der Verschiebung durch Corona gibt es dabei einiges nachzuholen. War die Weltmeisterschaft in Katar im letzten Jahr eher ein Prestigeprojekt so sollte mit der Fußball-Europameisterschaft 2024 (Eröffnungsspiel am 14. Juni 2024) wieder die gewohnte Fußballstimmung aufkommen. Unabhängig davon leben immer mehr Privatpersonen gesünder und betreiben Sport. Das ist auch positiv für verschiedene Märkte und Marktsegmente.

FITNESSSTUDIOS

Zwischen 2000 und 2019 hat sich die Anzahl der Fitnessstudio-Mitglieder in den USA mehr als verdoppelt, wobei das Jahr 2019 einen vorläufigen Peak der Branche markierte. Und zwar global. 2019 gab es weltweit etwa 210.000 Fitnessclubs mit über 183 Millionen Mitgliedern und einem Umsatz von fast 96 Milliarden US-Dollar. Es kamen vermehrt Nischen-Fitnessstudios und Boutiquen auf, die sich auf spezifische Trainingsarten wie Spinning, Yoga, CrossFit oder HIIT konzentrieren. Wearables, Fitness-Apps und Streaming-Workouts sind beliebter geworden und haben die Art, wie Menschen trainieren und ihre Fitness verfolgen, revolutioniert. Auch Kund*innen mit kleinerem Geldbeutel kamen nicht zu kurz. Ketten wie Planet Fitness haben mit einem Low-Cost-Modell, das günstige Mitgliedschaften anbietet, großen Erfolg gehabt.

COVID-19 führte zu einer Unterbrechung des Wachstumstrends, 2020 war ein Alptraum für die Branche. Die gesamte Fitnessindustrie erlitt weltweit in etwa ein Drittel Umsatzeinbruch. Doch das Wachstum sollte sich wieder fortsetzen: Laut einer Studie von Custom Market Insights sollte der Markt für Gesundheits- und Fitnessclubs von 2022 bis 2030 um 7,5 Prozent p. a. (CAGR) auf 125,23 Milliarden Dollar wachsen. Davon sollten zumindest gut geführte börsennotierte Fitnessstudio-Ketten profitieren. Eine ausgewählte Aktie wäre in diesem Zusammenhang Planet Fitness: Das Unternehmen betreibt durch seine Franchisepart-

ner Fitnessstudios in den USA und verkauft außerdem Fitnessgeräte. Ein Abo kostet dort nur zehn US-Dollar pro Monat – ein Billig-Geschäftsmodell, das sich bewährt. Im ersten Halbjahr 2023 stieg der Umsatz um 23,7 Prozent auf 508,7 Millionen US-Dollar, der Gewinn von 38,8 auf 63,8 Millionen US-Dollar, wobei hier noch die Erholungsdynamik durch Nachholeffekte nach der Pandemie zu spüren ist. In einer Schätzung für das Gesamtjahr geht das Management bei zwölf Prozent Umsatzwachstum von einer Steigerung des Gewinnes/Aktie um 34 Prozent aus, was mit der aggressiven Vorgangsweise bei den Aktienrückkäufen zusammenhängt.

Basic-Fit indes ist eine der größten Fitnessstudioketten in Europa, die sich auf kostengünstige Mitgliedschaften und eine breite Zugänglichkeit konzentriert. Das Unternehmen mit Sitz in den Niederlanden ist neben dem Stammland in Frankreich, Spanien, Luxemburg, Belgien und Deutschland tätig und dabei Marktführer in fünf von sechs Ländern. Es konnte allein im ersten Quartal 2023 die Zahl der Studios um 17 Prozent auf 1.268 expandieren und geht vor allem in Deutschland in die Marktoffensive.

Eine britische Alternative wären die niedergeprügelten Aktien von The Gym-Group. Von 2021 auf 2022 erholte sich der Umsatz mit einem Plus von 63 Prozent auf knapp 173 Millionen Pfund, während der freie Cashflow von 2,0 auf 16,6 Millionen Pfund stieg. Das Unternehmen betreibt ca. 230 Low-Cost-Fitnessstudios im

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Der Markt für Sportbekleidung soll bis 2033 weiterhin deutlich wachsen. Die Investments sollten sich dabei auf die bewährten Branchengrößen konzentrieren.

Vereinigten Königreich und eröffnete 2022 28 neue Niederlassungen. Der Schwachpunkt liegt allerdings in der Rentabilität. Analyst*innen erwarten erst ab 2026 schwarze Zahlen (Quelle: finanzen.at).

FITNESSGERÄTE UND SPORT- APPS

Zwar ist der Markt für Sportgeräte ein wachsender – laut Persistence Market Research sollte der globale Sportartikelmarkt in den Jahren 2023 bis 2033 um 6,5 Prozent p. a. auf 178,5 Milliarden US-Dollar wachsen –, doch die Auswahl passender Aktien ist ein anderes Kapitel. So gibt es etwa Unternehmen, deren Produkte aus der Mode gekommen sind. Ein Unternehmen hat sich sogar mit PR für die Trophäenjagd von der ESG-Seite her ein großes Eigentor geschossen. Im Sportartikel/ Sport-App-Bereich ist daher eine genaue Selektion der Investments erforderlich, denn wirklich aussichtsreiche Unternehmen dieser Bereiche werden schnell aufgekauft. Der amerikanische Anbieter von Fitnessuhren und zugehörigen Apps, Fitbit, wurde beispielsweise 2019 von Google für 2,1 Milliarden US-Dollar übernommen. Bereits 2015 übernahm Adidas Runtastic.

Als Nischen-Sportartikel-Aktie böte sich die Callaway Golf Company an. Das US-Unternehmen produziert Golfausrüstung wie Schläger, Bälle und weiteres Zubehör. Nach einem soliden zweiten Quartal 2023 mit 5,7 Prozent Umsatzsteigerung und einer Gewinn-

steigerung um 11,4 Prozent rechnet das Management für das Gesamtjahr 2023 mit einer Umsatzsteigerung von 4,00 auf 4,42 bis 4,47 Milliarden US-Dollar. Von 2023 bis 2027 erwarten Analysten laut finanzen.at ein Wachstum des Gewinnes/Aktie von 22,4 Prozent p. a., das für 2024 geschätzte KGV von 19 lässt noch Spielraum für Kurssteigerungen zu. Als Hersteller von Golfbällen und Golfbekleidung mit extrem positiven Gewinnüberraschungen von durchschnittlich 41 Prozent in den vergangenen vier Quartalen fällt Acushnet auf. Bekannt ist das Unternehmen für Golfbälle der Marke Titleist und seine „FootJoy“-Golfschuhe. Von 2020 bis

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Zwar ist der Markt für Sportgeräte ein wachsender, doch die Auswahl passender Aktien ist ein anderes Kapitel. Gerade im Sportartikel/SportApp-Bereich ist eine genaue Selektion der Investments erforderlich, denn wirklich aussichtsreiche Unternehmen dieser Bereiche werden schnell aufgekauft.

2022 konnte das Unternehmen seinen Nettogewinn mehr als verdoppeln, laut Zacks-Analysten-Konsens sollte der Gewinn/Aktie von 2023 auf 2024 von 2,90 auf 3,07 US-Dollar steigen, woraus ein für 2024 erwartetes KGV von durchaus günstigen 17,7 resultiert.

Die italienische Technogym indes ist als einer der weltweit führenden Hersteller von Ausdauer-, Reha-, Fitness- und Krafttrainingsgeräten breiter aufgestellt. Das Unternehmen zeigte vor Corona bis 2019 einen erkennbaren Umsatz- und Ertragswachstumstrend. Analysten rechnen bis 2025 wieder mit kontinuierlichem Gewinnwachstum. Aufgrund günstiger Bewertung besonders interessant ist indessen die japanische Mizuno Corporation, die von Baseballausrüstung bis zu Golfschlägern eine breite Palette von Sportgeräten herstellt. Das Unternehmen erlebte seit dem Geschäftsjahr 2021/22 wieder einen Umsatzschub, wenngleich die Erträge das Vor-Corona-Niveau noch nicht erreicht haben. Doch bis 2026 erwarten Analysten laut marketscreener.com ein Gewinnwachstum, woraus bis dahin (im Jahr 2026) ein KGV von 9,1 resultieren würde. Garmin erscheint dazu als Sport-IT-Firma interessant. Das Unternehmen produziert Geräte für mobile Navigation, GPS-Satellitenkommunikation, Smartwatches und Multisportuhren. Bekannt ist Garmin für Fitnesstracker und Smartwatches mit integrierten Sport-Apps. Garmin brachte 2003 mit der Forerunner® 201 zum Beispiel die erste GPS-fähige Laufuhr auf den Markt und hat mit seinen Produkten oft neue Features und Technologien in den Fitnessmarkt eingeführt. Von 2016 bis 2022 wuchs der Gewinn/Aktie um elf Prozent p. a. Laut den Analystenschätzungen von Zacks sollte der Gewinn/Aktie 2024 von 5,16 auf 5,66 US-Doller wachsen, woraus ein erwartetes KGV von fairen 18 resultieren würde.

OUTDOORAKTIVITÄTEN UND SPORTBEKLEIDUNG

Laut Fortune Business Insights sollte der Markt für Sportbekleidung weltweit von 2023 bis 2030 um 4,24 Prozent p. a. (CAGR) auf 271,8 Milliarden Dollar wachsen.

Die Investments sollten sich dabei auf die bewährten Branchengrößen Nike, Adidas, Puma und Lululemon konzentrieren, denn hier kommt das Marktwachstum besonders zur Entfaltung, was auch gut für den Aktienkurs ist. Nike und Adidas sind bei Fußball-Welt- und -Europameisterschaften die wichtigsten Trikotsponsoren. Immer mehr an Bedeutung gewinnt auch die Trikotnachfrage der Fans im Frauenfußball, wo derzeit Nike 13 der 32 Teams ausstattet. Adidas stellt indessen seit 1968 den offiziellen Spielball der Fußball-Europameisterschaft und bietet über adidas Runtastic Lauf- und Training-Apps an. Das Unternehmen hat allerdings eine Durststrecke hinter sich. Volle Lager und die Aufkündigung der Partnerschaft mit dem Rapper Kanye West, mit dessen Zusammenarbeit die Yeezy-Produkte entstanden sind, belasten. Adidas-Konzernchef Björn Gulden bereitete den Markt auf kurzfristig enttäuschende Zahlen vor, will aber das Unternehmen neu aufstellen, um ab 2024 ein rentables Geschäft aufzubauen. Nike ist aktuell auf Wachstumskurs. Im am 31. Mai geendeten Geschäftsjahr 2023 konnte der Umsatz um zehn Prozent auf 51,2 Milliarden US-Dollar gesteigert werden, während der Nettogewinn infolge höherer Produkt-Input-Kosten hingegen um 16 Prozent auf 5,07 Milliarden US-Dollar rückläufig war. Für die Geschäftsjahre 2024 und 2025 erwarten Analysten allerdings Gewinnsteigerungen von je 15,2 bzw. 18,4 Prozent. Das für 2024/25 erwartete KGV liegt bei fairen 23,9. Puma punktete im ersten Halbjahr 2023 vor allem bei Schuhen mit einem Umsatzplus von 23,5 Prozent. Der Konzernumsatz stieg um 11,1 Prozent auf 2,12 Milliarden Euro, das EBIT fiel

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In den vergangenen Jahren kamen vermehrt Nischen-Fitnessstudios und Boutiquen auf, die sich auf spezifische Trainingsarten wie Spinning, Yoga, CrossFit oder HIIT konzentrieren.
Wearables, Fitness-Apps und StreamingWorkouts sind beliebter geworden und haben die Art, wie Menschen trainieren und ihre Fitness verfolgen, revolutioniert.
COVID-19 führte zu einer Unterbrechung des Wachstumstrends, doch das Wachstum sollte sich wieder fortsetzen.

jedoch um 15 Prozent auf 290 Millionen Euro, was mit höheren Beschaffungspreisen und negativen Wechselkurseffekten zusammenhängt. Von 2023 bis 2027 sollte sich laut aktuellen Schätzungen der Analysten (Quelle: finanzen.at) der Gewinn/Aktie hingegen in etwa verdoppeln, woraus entsprechendes Kurspotenzial resultiert.

Lululemon Athletica indessen ist stark im Aufwind (ca. 190 Prozent Plus auf fünf Jahre) und es sieht weiterhin gut aus: Die Analysten haben in den vergangenen 90 Tagen die Gewinnprognosen für 2023/24 (endet im Jänner 2024) und 2024/25 nach oben revidiert. Hinter dem Unternehmen steckt ein interessantes Marktsegment in Kombination mit der richtigen Marketingstrategie. Ursprünglich für Yogakleidung bekannt, hat das Unternehmen sein Sortiment inzwischen auf eine Vielzahl von sportlichen Aktivitäten und Alltagskleidung erweitert. Neben Bekleidung bietet das Unternehmen auch Accessoires, Workshops und Fitnesskurse an. Kunden können zudem zu einer niedrigeren monatlichen Gebühr über eine App auf digitale Fitnessinhalte zugreifen. Das Unternehmen entwickelt in diesem Zusammenhang seine Studiostrategie weiter und wird sich auf digitale, App-basierte Dienste konzentrieren. Lululemon konnte im abgelaufenen Geschäftsjahr den Umsatz von 6,26 auf 8,11 Milliarden US-Dollar steigern, während der um Sonderposten bereinigte verwässerte Gewinn pro Aktie von 7,79 auf 10,07 US-Dollar anstieg. Laut Zacks-Analystenkonsens sollte der Gewinn/Aktie von 2023/24 auf 2024/25 von 11,62 auf 13,79 US-Dollar steigen, woraus per 17. August ein KGV von fairen 27,3 resultiert (wegen starker Wachstumsdynamik o.k.). Ein weiterer Profiteur von sportlichen Outdooraktivitäten ist die österreichische Pierer Mobility. Als führender Hersteller von motorisierten Zweirädern in Europa präsentiert die Pierer Mobility AG Premiummarken wie KTM, Husqvarna Motorcycles und GASGAS. Zudem entwickelt das Unternehmen stetig sein Sortiment an E-Bikes und Fahrrädern unter Marken wie Husqvarna E-Bicycles, GASGAS Bicycles, FELT Bicycles und R Raymon. Die Aktie des Unternehmens zählt mit einem Plus von 27 Prozent in einem Jahr und 62 Prozent in drei Jahren zu den Top Ten des ATX Prime.

FAZIT

Die Interaktion zwischen Sport und Börse ist eindeutig und vielschichtig. Fußball-Großereignisse beeinflussen die wirtschaftlichen Bewegungen signifikant und das Gesundheitsbewusstsein steigt weltweit an, was den Fitnessmarkt beflügelt. Besonders in den letzten zwei Jahrzehnten hat sich die Fitnessstudio-Branche enorm entwickelt, und trotz pandemiebedingter Rückschläge zeigt die Wachstumsprognose weiterhin nach oben.

Unternehmen wie Planet Fitness und Basic-Fit dominieren in ihren jeweiligen Märkten, während sich der Sportartikel- und Fitness-App-Markt ebenfalls dynamisch entwickelt. Investoren, die diesen Trends folgen, könnten von den Bewegungen profitieren, wobei jedoch sorgfältige Aktienselektion und Marktkenntnisse unerlässlich sind.

SPIELERISCH

ZUR KARRIERE

Um auch künftig Kundenservice auf höchstem Niveau zu bieten, sucht die Wiener Städtische in Tirol zehn neue Mitarbeiter*innen.

In der Wiener Städtischen Jobworld können sich Interessierte auf spielerische Weise über die Wiener Städtische, den Beruf im Versicherungsvertrieb und Karriereperspektiven informieren. Hier erfährt man, welche vielfältigen Karrierechancen für junge Menschen, Best Ager und Frauen möglich sind. In drei Missionen durchläuft man für den Job typische Situationen und lernt, worauf es bei der Kund*innenakquise, der -betreuung und im Schadensfall ankommt. Nach jeder Mission folgen Fragen zum Selbstcheck. Wer vom Job überzeugt ist, kann sich im Anschluss gleich online bewerben. „Ob in Gesundheitsfragen oder wenn es um die Absicherung des Besitzes geht, die Tiroler*innen möchten sich umfassend abgesichert wissen, der Bedarf an kompetenten Versicherungsberater*innen steigt. Deswegen suchen wir zehn neue Mitarbeiter*innen in ganz Tirol“, so Walter Peer, Landesdirektor der Wiener Städtischen in Tirol. Versicherungsberater*innen von heute sind mit digitalen Tools ausgestattet, mit denen der Absicherungsbedarf von Kund*innen ermittelt und anschaulich erklärt wird.

PERSPEKTIVEN UND BENEFITS

Das Unternehmen bietet einen krisenfesten Job und gute Zukunftsperspektiven, Weiterbildungsmöglichkeiten und zahlreiche Benefits. Großgeschrieben wird die Vereinbarkeit von Beruf und Familie, daher sind Maßnahmen wie flexible Arbeitszeitmodelle oder Papa-Teilzeit selbstverständlich. Die Wiener Städtische zählt seit Jahrzehnten zu den familienfreundlichsten Unternehmen in Österreich und wurde dafür bereits mehrfach ausgezeichnet. PR

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Walter Peer, Landesdirektor der Wiener Städtischen in Tirol
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LUDWIG SCHEDL/WIENER STÄDTISCHE
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DIE EVOLUTION DES BARGELDS FÜR DIE DIGITALE WELT

Mit dem so genannten „digitalen Euro“ d€ liebäugelt die Europäische Zentralbank/EZB mit der Einführung einer digitalen Zentralbankwährung, die das Bargeld ergänzen und Europa wirtschaftlich stärken soll. Der d€ ist als Evolution des Bargelds zu verstehen und wird mit einem Bestandslimit versehen sein, damit Kommerzbankgeld*) nicht übermäßig in Zentralbankgeld*) umgewandelt wird. Marco Aschenwald, Experte bei der Oesterreichischen Nationalbank/OeNB in Innsbruck, bringt Licht ins Dunkel rund um die mögliche digitale Ergänzung des Euro.

ECO.NOVA: Unlängst hat die hiesige Spitzenpolitik wieder den Kampf ums Bargeld aufgenommen. Dieses soll in die Verfassung kommen. Das dürfte im Hinblick auf die Verankerung des Bargelds im EU-Recht, das über dem nationalen Recht steht, wohl eher ein Scheingefecht sein. Berührt der digitale Euro, über den auf Zentralbankebene diskutiert wird, das Bargeld in irgendeiner Art und Weise?

MARCO ASCHENWALD: Wie Sie richtig anmerken, ist der Vertrag über die Arbeitsweise der Europäischen Union neben dem Vertrag über die Europäische Union einer der beiden vorrangigen Verträge der EU, in dem unter anderem auch der Status der Euro-Banknoten als gesetzliches Zahlungsmittel geregelt ist. Er bildet die Grundlage des EU-Rechts und legt die Grundsätze und Ziele der EU sowie die Handlungsmöglichkeiten in ihren Politikbereichen fest. Am 28. Juni legte die Europäische Kommission im Rahmen eines „Einheitswährungspakets“ zwei Vorschläge vor, um sicherzustellen, dass Einzelpersonen und Unternehmen im gesamten Euroraum weiterhin auf Euro-Banknoten und -Münzen zugreifen und damit bezahlen können, und um einen Rahmen für eine mögliche neue digitale Form von Euro- Banknoten und -Münzen festzulegen, der digitale Euro, den die Europäische Zentralbank künftig als Ergänzung zum Bargeld ausgeben könnte.

Wenden wir uns vom Analogen zum Digitalen. Welchen Zweck verfolgt die EZB mit dem digitalen Euro bzw. der Einführung einer digitalen Zentralbankwährung (Central Bank Digital Currency – CBDC)? Der digitale Euro wäre ein öffentliches Zahlungsmittel, das dank seiner Eigenschaften – universelle Nutzbarkeit in den meisten Zahlungssituationen und im gesamten Euroraum – und seiner einzigartigen bargeldähnlichen Merkmale – Datenschutz, Sicherheit und Offline-Verfügbarkeit – Vorteile bieten würde, die uns das Leben erleichtern. Das wäre eine Art Evolution des Bargelds in einer digitalen Welt. Konsumenten werden –so wie bisher – selbst entscheiden können, wie sie zahlen möchten. Das schließt neben den gesetzlichen Zahlungsmitteln, Bargeld und zukünftig dem digitalen Euro auch private elektronische Zahlungsmittel mit ein.

Wäre ein digitaler Euro denn tatsächlich eine Revolution oder eher eine Evolution? Er wäre die Evolution von Bargeld, wie damals beim Übergang von Münzen zu Banknoten. Konsumenten zahlen zunehmend im digitalen Raum, auch zwischen Personen. Der digitale Euro ist die logische Konsequenz aus der Veränderung der Zahlungslandschaft. Er würde es den Bürger*innen ermöglichen, auch in der digitalen Welt Zentralbankgeld zu verwenden.

Das Evolutionäre daran ist also primär die Verfügbarkeit von Zentralbankgeld in digitaler Form? Dadurch ist man nicht mehr auf Giral- bzw. Privatgeld angewiesen, das abseits von physischem Geld, Banknoten und Münzen, zirkuliert. Nein. Der digitale Euro soll nicht zu einer Disintermediation der Kommerzbanken und zu

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MARCO ASCHENWALD
„Der digitale Euro wäre ein öffentliches Zahlungsmittel, das dank seiner Eigenschaften und seiner einzigartigen bargeldähnlichen Merkmale Vorteile bieten würde, die uns das Leben erleichtern.“
INTERVIEW & FOTOS: MARIAN KRÖLL
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übermäßigen Abflüssen von Kommerzbankgeld in Zentralbankgeld führen. Ein Bestandslimit für den digitalen Euro und sogenannte Wasserfallfunktionen*) sollen dies verhindern.

Wie ist es um den Zusammenhang zwischen dem digitalen Euro und Kommerzbankgeld bestellt? Was ändert sich, wenn durch den digitalen Euro Zentralbankgeld erstmals auch in elektronischer Form zur Verfügung steht? Unser Vertrauen in Kommerzbankgeld basiert auch darauf, dass es im Verhältnis 1:1 in öffentliches Geld bzw. Zentralbankgeld umgetauscht werden kann. Wie beschrieben, soll dies beim digitalen Euro bis zu einem bestimmten Bestandslimit, das von der EZB zu einem späteren Zeitpunkt festgelegt wird, möglich sein. Dadurch soll eine übermäßige Haltung von digitalen Euro und ein damit verbundener größerer Abfluss von Bankeinlagen vermieden werden, der wiederum zu einem größeren Refinanzierungsbedarf bei einigen Banken führen könnte, zum Beispiel um Auswirkungen auf die Kreditvergabe an die Wirtschaft zu vermeiden. Zudem würde das Haltelimit in Krisenzeiten einen raschen Abfluss von Bankeinlagen in größerem Umfang verhindern. Im Gegensatz zum Bestandslimit gibt es kein Zahlungslimit. Zahlungen mit dem digitalen Euro könnten innerhalb des jeweiligen Verfügungsrahmens am Girokonto durchgeführt werden. Erstmals könnten mit dem digitalen Euro auch Zahlungen im E-Handel sowie Fernzahlungen zwischen Privatpersonen im gesamten Euroraum in Zentralbankgeld durchgeführt werden. Der digitale Euro soll mit dem Bargeld ebenso wie mit dem Giralgeld koexistieren.

Welche zusätzlichen Funktionen würde der digitale Euro erfüllen? Er würde sicherstellen, dass jeder im gesamten Euroraum mit unserer Währung – dem Euro – auch digital bezahlen kann, sei es am Point-of-Sale, im E-Handel, Person-to-Person oder bei Behörden. Der digitale Euro würde die digitale und finanzielle Inklusion

fördern und so dazu beitragen, die digitale Kluft zu verringern, indem grundlegende Funktionen kostenlos nutzbar wären und auch Personen ohne Bankkonto digitale Zahlungen leisten oder erhalten könnten. Die Möglichkeit, Bargeld in digitale Euro und auch umgekehrt zu tauschen, unterstützt dies. Mit dem digitalen Euro könnte auch offline, also an Standorten oder in Gebieten ohne Netzabdeckung, gezahlt werden.

Wie hat sich der Wunsch, einen digitalen Euro einzuführen, entwickelt? Welche Rolle spielen dabei die sogenannten Kryptowährungen einerseits und die großen globalen Zahlungsdienstleister – keiner davon ist in Europa beheimatet – andererseits? Lassen Sie mich eines vorausschicken: Sogenannte Kryptowährungen wie Bitcoin erfüllen nicht die Funktionen einer Währung, sondern dienen vor allem für Spekulationen. Darum sollte von Krypto-Assets gesprochen werden. Wenn jemand mit Krypto-Assets spekulieren möchte, wird das auch weiterhin möglich sein. Im Gegensatz

zu Krypto-Assets wäre der digitale Euro Zentralbankgeld und ein gesetzliches Zahlungsmittel. Die Europäische Zentralbank würde folglich garantieren, dass er sicher und wertbeständig ist und dass er zum Nennwert in Euro-Bargeld umgetauscht werden kann. Im Gegensatz dazu können Krypto-Vermögenswerte erheblich im Wert schwanken, und ihr Umtausch in Euro-Bargeld oder sogar Geschäftsbankgeld kann nicht garantiert werden. Auch einige der sogenannten Stablecoins sind unter Druck geraten, wenn sie nicht mit ausreichenden Sicherheiten hinterlegt wurden. Derzeit besteht in Europa eine große Abhängigkeit von einer geringen Anzahl an außereuropäischen Zahlungsanbietern. Ein digitaler Euro wäre eine europäische Lösung, die die Krisenfestigkeit unserer Wirtschaft und Gesellschaft stärkt und mit der im gesamten Euroraum bezahlt werden könnte. Das ist auch deshalb wichtig, da andere Staaten bereits ihr eigenes digitales Zentralbankgeld (CBDC) entwickeln.

Derzeit wird noch evaluiert. Wie hoch schätzen Sie die Wahrscheinlichkeit ein, dass der digitale Euro kommen wird? Das Projekt schreitet gut voran. Daher könnte aus heutiger Sicht die nächste Projektphase im vierten Quartal 2023 gestartet werden, in der unter anderem weiter an den Prototypen und an den notwendigen Schritten für eine Umsetzung gearbeitet wird. Die tatsächliche Entscheidung zur Ausgabe eines digitalen Euro wird voraussichtlich erst in

*) BEGRIFFSERKLÄRUNGEN

WASSERFALLFUNKTION

Wenn der digitale Euro eingeführt wird, darf man aller Wahrscheinlichkeit nach nur eine bestimmte Menge davon besitzen (Bestandslimit). Hält man zu viel davon in seiner elektronischen Geldbörse, fließt das Geld, das über das Limit hinausgeht, automatisch an das verknüpfte Konto bei der Bank zurück. Das Ganze funktioniert auch umgekehrt: Möchte man eine höhere Summe bezahlen, als man in seiner elektronischen Geldbörse zur Verfügung hat, kann der fehlende Betrag aus dem angedockten Konto aufgefüllt werden.

ZENTRALBANKGELD

Das Geld, das bei der Europäischen Zentralbank/EZB geschaffen wird, bezeichnet man als Zentralbankgeld. Bargeld ist Zentralbankgeld. Banknoten und Münzen sind derzeit im Grunde die einzige Art von Zentralbankgeld, die der Öffentlichkeit zur Verfügung steht. Mit der Einführung des digitalen Euro würde sich das ändern, denn auch dieser wäre Zentralbankgeld, nur eben in digitaler Form.

GIRAL- BZW. KOMMERZBANKGELD

Die neben dem Zentralbankgeld geläufigste Form des Gelds ist das sogenannte Buch- oder Giralgeld. Dabei handelt es sich um das Geld, das Bürger*innen sowie Unternehmen als Guthaben auf dem Konto bei ihrer Bank halten. Giralgeld wird nicht von einer Zentralbank herausgegeben, sondern von den Geschäftsbanken unmittelbar selbst geschöpft. Es stellt einen Anspruch der Kontoinhaber*innen gegen die kontoführende Bank dar.

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„Zentralbanken haben kein Interesse an Zahlungsdaten und -mustern von Endnutzern und werden diese technisch auch nicht auslesen können.“
MARCO ASCHENWALD

ein paar Jahren von der EZB getroffen werden. Zuvor müssen auch noch die gesetzlichen Rahmenbedingungen auf EU-Ebene geschaffen werden.

Bargeld besitzt, wie man in Österreich zu sagen pflegt, die Eigenschaft, „kein Mascherl“ zu haben. Wie ist es um die Anonymität beim digitalen Euro bestellt? Der digitale Euro wird ein Höchstmaß an Schutz der Privatsphäre bieten, selbstverständlich unter Berücksichtigung gültiger Regeln, etwa zur Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung. Diese sollen wie bisher von beaufsichtigten Finanzintermediären geprüft werden. Die EZB sieht keine Daten von Endnutzern und kann ihre Zahlungsmuster auch nicht verfolgen. Eine Verwendung des „Offline-Digital-Euro“ würde

dem Bargeld am nächsten kommen, da hier die Zahlungsabwicklung ausschließlich über die Endgeräte des Zahlers und des Zahlungsempfängers stattfindet und keine Zahlungsdaten an Dritte weitergegeben werden.

Sorgen, dass der Mensch durch die Einführung des digitalen Bargelds noch gläserner würde, sind also unbegründet?

Zentralbanken haben kein Interesse an Zahlungsdaten und -mustern von Endnutzern

und werden diese technisch auch nicht auslesen können. Der digitale Euro wird auch nicht programmierbar sein. Man kann ihn ausgeben, wofür und wann man will. Wichtig ist, dass Kund*innen weiterhin die freie Wahl haben, welche Zahlungsart sie nutzen wollen.

Wird es für die Aufbewahrung des digitalen Zentralbankgelds eine Wallet geben? Es wird voraussichtlich eine Wallet

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„Der digitale Euro ist die logische Konsequenz aus der Veränderung der Zahlungslandschaft.“
MARCO ASCHENWALD

bzw. ein Konto geben, auf die man mittels App zugreifen können wird, als auch eine Karte. Ist diese Wallet mit einem Bankkonto verknüpft und ist die automatische Wasserfallfunktion aktiviert, wird man auch Transaktionen abwickeln können, die über dem noch zu bestimmenden Haltelimit liegen.

Würde die Einführung einer CBDC den Giralgeldanteil an der gesamten Geldmenge in der Eurozone signifikant verringern? Durch das Haltelimit wird der Anteil des digitalen Euro an der gesamten Geldmenge jedenfalls gering sein und keinen signifikanten Einfluss auf die Bilanzen der meisten Geschäftsbanken haben. Wie es um die Akzeptanz eines digitalen Euro bei den Kund*innen bestellt ist, wird man sehen. Selbst Bargeld macht in unserem Geldsystem nur einen niedrigen Prozentsatz der gesamten Geldmenge aus.

Wird die Nutzung des digitalen Zentralbankgelds mit Kosten verbunden sein? Basisdienstleistungen wie das Aufladen und Bezahlen werden kostenlos sein. Zusätzlich können Banken ihren Kund*innen kostenpflichtig sogenannte Value-Added-Services anbieten. Die Kosten für das Settlement und

für die Entwicklung des Zahlungsschemas, das für alle Finanzintermediäre gleichermaßen gilt, übernehmen die Zentralbanken im Eurosystem.

Da es sich um digitales Bargeld handelt, wird der Digital-Euro wohl auch keiner Verzinsung unterliegen? Das ist richtig. Es ist auch nicht geplant, eine solche Möglichkeit zu schaffen.

Wer wird denn aller in den Genuss der Verwendung des digitalen Euro kommen, wer wäre davon ausgeschlossen? In der ersten Ausgabe würden voraussichtlich Einwohner*innen im Euroraum einen Zugang zum d€ haben. Ob und in welcher Form Nicht-EU-Bürger*innen und Tourist*innen den digitalen Euro nutzen werden können, ist noch in Diskussion. Unternehmen und Behörden können auch eine d€-Wallet besitzen, dabei geht man allerdings von einem Haltelimit von null aus. Das heißt, dass in gewissen Intervallen der digitale Euro automatisch in Giralgeld umgewandelt wird.

Der digitale Euro ist also primär für die Nutzung durch die Bürger*innen konzipiert? So ist es. Der digitale Euro

ist als zusätzliche Bezahlmöglichkeit für die Bürger*innen gedacht. Man hat gerade in der Pandemie gesehen, dass bargeldloses Bezahlen einen Aufschwung erlebt hat. Die Nachfrage nach Bargeld – unserem einzigen gesetzlichen Zahlungsmittel – ist auch in Österreich zurückgegangen und Bürger*innen haben heute keinen Zugang zu digitalem Zentralbankgeld, mit dem sie beispielsweise im Onlinehandel bezahlen können.

Wie würde sich der digitale Euro auf die Seigniorage – den Geldschöpfungsgewinn – der EZB auswirken? Die Seigniorage ist der durch Geldschöpfung erzielte Gewinn einer Notenbank. Sie wäre davon abhängig, inwieweit die Menschen den digitalen Euro annehmen – von dessen Umlauf –, vom Zinsumfeld und ob Banken diesen aus ihren laufenden Bankeinlagen – den Überschussreserven – oder gegen Kredite bei der Zentralbank für ihre Kunden aufnehmen.

DIGITALER EURO –SCHNELL ERKLÄRT

Der d€ ist in seiner Funktion wie digitales Bargeld, das heißt, Geldflüsse werden nicht – wie etwa bei einer Bankomatkarte – über die Bank abgewickelt und sind völlig anonym. Man besitzt künftig zum Beispiel eine eigene Karte oder eine persönliche Wallet am Smartphone, das mit einer entsprechenden Summe Geld aufgeladen wird (entweder durch eine Überweisung oder eine Bezahlung von anderen an einen selbst – ähnlich dem PaypalSystem; denkbar ist auch eine Variante, dass die Karte über den Bankomaten aufgeladen werden kann). In der Folge kann damit bis zur aufgeladenen Höhe wie mit Bargeld bezahlt werden, nur eben digital. Um zu verhindern, dass zu viel Geld von Bankkonten in die digitale Geldbörse wandert und dadurch Banken folglich weniger Geld zur Verfügung hätten, um zum Beispiel Kredite zu vergeben, soll man nur eine bestimmte Menge an d€ besitzen dürfen.

In Folge 38 ihrer Podcast-Reihe beschäftigt sich auch die Oesterreichische Nationalbank mit dem digitalen Euro. Den digitalen Euro zum Anhören gibts hinter dem QR-Code.

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„Ein digitaler Euro wäre eine europäische Lösung, die die Krisenfestigkeit unserer Wirtschaft und Gesellschaft stärkt.“
MARCO ASCHENWALD

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HÖCHSTE ANSPRÜCHE FÜR UNSERE KUNDEN

Mit einem großen Erfahrungsschatz und dem richtigen Verständnis für ihre Kunden hält Ursula Hintringer mit ihrem Team neben einer umfassenden Betreuung von mittelständischen Unternehmen bis hin zu Industriekunden auch sehr spezielle und individuelle Lösungen bereit. TEXT:

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TRAPP VERSICHERUNGSMAKLER
DORIS HELWEG

Volatile Zeiten sind für Unternehmen jedweder Größe und Branche per se schon Herausforderung genug. Dass man sich zumindest in Versicherungsangelegenheiten etwas entspannter zurücklehnen kann, ist für viele Inhaber von Kleinund Mittel- als auch Industriebetrieben von unschätzbarem Wert. Ein Wert, den Ursula Hintringer und ihr erfahrenes Team von TRAPP Versicherungsmakler GmbH für ihre Kunden ohne Wenn und Aber bereithalten. „Der Markt hat sich stark verändert und es gilt auf diese Herausforderungen einzugehen, auch mit eigenen Wordings und Spezialprodukten für unsere Kunden“, weiß Mag. (FH) Ursula Hintringer aus ihrer über 30-jährigen Erfahrung im Versicherungsbereich.

Versichern ist beinahe zu einer Wissenschaft avanciert, weshalb insbesondere Unternehmen fast unabdingbar auf den Service von Versicherungsmaklern zählen. Vertrauen und Diskretion sind dabei ebenso selbstverständlich wie ein umfassendes Verständnis für das Risiko. Denn die Risiken haben sich vor allem in den letzten Jahren erheblich gewandelt und so geht es für die erfahrene Versicherungsmaklerin und Geschäftsführerin von TRAPP Versicherungsmakler GmbH, Ursula Hintringer, in ihrem täglichen Business vordergründig darum, ihren Kunden das komplexe Geschehen zu erläutern. Mit einer Vielzahl an Speziallösungen etwa für Einkaufs- und Fachmarktzentren, Immobilien bis hin zu Lösungen für Ferienimmobilien, auch im Ausland, und dem Schwerpunktthema Bau denken die erfahrenen Köpfe schon immer weiter und zeigen ihre Kernkompetenz insbesondere auch im Schadensfall. „Selbst aktuelle Unwetterschäden bringen unser erfahrenes Team im Schadensfall nicht aus der Ruhe, wir arbeiten sehr strukturiert und sind organisatorisch perfekt aufgestellt“, sind Ursula Hintringer und Marco Pirchl mit dem Team auch immer wieder aufkommenden stürmischen Zeiten kompetent gewachsen.

PERSÖNLICHE BEGLEITUNG

Der Schwerpunkt von Trapp Insurance liegt im Unternehmensbereich von KMU bis hin zur Industrie und entsprechenden privaten Risken. Mit äußerster Diskretion werden exklusive Lösungen sowohl für den Unternehmensbereich wie auch private Immobilien- und Vermögenswerte ausgearbeitet und betreut. Dieses Angebot möchte Ursula Hintringer mit weiteren Standorten in Österreich noch ausbauen, um ihre Kunden auch lokal begleiten zu können. Denn

Spezialisiert im Bereich Bau und Immobilien: Marco Pirchl bereichert mit seinen fundierten Kenntnissen als MCI-Absolvent und staatlich geprüfter Versicherungsmakler- & Immobilientreuhänder die Betreuung der zahlreichen Kunden aus diesem Bereich perfekt.

die persönliche Betreuung von Trapp Versicherungsmakler steht trotz aller Digitalisierung hoch im Fokus.

In einer Mischung aus digitalen Angeboten und persönlicher Betreuung sieht Ursula Hintringer den idealen Weg, allen Anforderungen ihrer Kunden zeitgemäß entsprechen zu können. „Unser Arbeitsgebiet ist zu beratungsintensiv für eine rein digitale Abwicklung. Wir sind an vielen digitalen Entwicklungen dran und setzen diese ein, wo sie von den Kunden angenommen werden. Wir werden jedoch nie die persönliche Beratung aus den Augen verlieren, da diese in diesem unüberschaubaren Markt einen großen Mehrwert darstellt“, ist Ursula Hintringer überzeugt. „Wir bieten unsere Expertise auch für Einzelberatungen für etwaige Vertragsüberprüfungen oder Analysen bis hin zu Schadensabwicklungen an und übernehmen dabei quasi die Rolle eines Mediators“, verrät Marco Pirchl, dem das Versicherungsgen quasi in die Wiege gelegt wurde. Als MCI-Absolvent und Immobilientreuhänder ist vor allem das Bau- und Immobilienthema sein persönliches Steckenpferd, eine Kompetenz, die die zahlreichen Kunden der Bau- und Immobilienbranche sehr zu schätzen wissen. www.trapp-insurance.com PR

ZUR PERSON

Seit 30 Jahren ist Ursula Hintringer im Versicherungsbusiness erfolgreich tätig. Nach ihrem Studium „Wirtschaft und Management“ am Management Center Innsbruck mit dem Schwerpunkt Informations- und Kommunikationsmanagement, das sie neben ihrer beruflichen Tätigkeit als staatlich geprüfte Versicherungsmaklerin und -beraterin absolvierte, war sie am Aufbau eines der größten österreichischen Maklerunternehmen maßgeblich beteiligt und in dessen Geschäftsführung leitend tätig. In der Gründung von TRAPP Versicherungsmakler GmbH sieht sie nun ihre Berufung, in der sie ihre fundierten Kompetenzen und vor allem ihre persönliche Philosophie mit ihren speziellen Lösungen für ihre Kunden perfekt umsetzen kann.

TRAPP VERSICHERUNGS -

MAKLER GMBH

Kaiserjägerstraße 30

6020 Innsbruck

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ANDREAS FRIEDLE

VERRECHNUNGSKONTEN VON GMBHGESELLSCHAFTERN

Ein regelmäßig heißes Thema bei Betriebsprüfungen von GmbHs sind die Verrechnungskonten gegenüber Gesellschaftern. Diese werden vor allem bei Schulden des Gesellschafters an die GmbH von Seiten der Betriebsprüfung oftmals kritisch unter die Lupe genommen. Nachfolgend werfen wir einen Blick auf die wichtigsten Themen in puncto Gesellschafter-Verrechnungskonten.

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TEXT: ISABELL KRUG

Bei vielen Gesellschaften mit beschränkter Haftung finden sich in der Bilanz Verrechnungskonten von einem oder mehreren Gesellschaftern. Dort werden zum einen Zahlungen des Gesellschafters für die GmbH – zum Beispiel bei Zahlung von GmbH-Eingangsrechnungen durch den Gesellschafter – oder nicht ausbezahlte Geschäftsführergehälter gebucht. In dem Fall entsteht der Gesellschaft eine Verbindlichkeit bzw. Schuld gegenüber dem Gesellschafter. Zum anderen werden auf das Verrechnungskonto Zahlungen von der Gesellschaft an den Gesellschafter direkt, oder für seine privaten Belange (z. B. Einkommensteuerzahlungen) gebucht. Die Gesellschaft leiht dem Gesellschafter Geld –die Gesellschaft hat also eine Forderung gegenüber dem Gesellschafter. Überwiegen die Forderungen gegenüber den Verbindlichkeiten, besteht die Gefahr, dass das Finanzamt eine verdeckte Gewinnausschüttung vermutet. Hier wird verwaltungsvereinfachend besonders auf Verrechnungskonten mit einem Saldo über 50.000 Euro und einer Laufzeit von mehr als drei Jahren abgestellt.

Eine verdeckte Gewinnausschüttung liegt generell vor, wenn die Gesellschaft einem Beteiligten finanzielle Vorteile gewährt, die sie einem Fremden zu den gegebenen Konditionen nicht gewähren würde. Für eine solche verdeckte Gewinnausschüttung fällt eine Kapitalertragsteuer in Höhe von 27,5 Prozent an.

Um zu beurteilen, ob bei einer Forderung gegenüber dem Gesellschafter auf dem Verrechnungskonto eine verdeckte Gewinnausschüttung vorliegt, sind zwei Fragen von Bedeutung:

• Will der Gesellschafter seine Verbindlichkeit bezahlen?

• Kann der Gesellschafter seine Verbindlichkeit bezahlen?

Es hängt somit davon ab, ob gegenüber dem Gesellschafter eine werthaltige, das heißt einbringliche Forderung besteht.

WILL DER GESELLSCHAFTER SEINE VERBINDLICHKEIT BEZAHLEN?

Eine klare Dokumentation der vertraglichen Rahmenbedingungen, unter welchen dem Gesellschafter Geld geliehen wird, spricht dafür, dass der Gesellschafter Rückzahlungsabsicht hegt. Diese Vereinbarung beinhaltet Merkmale wie Höhe des Kreditrahmens, Verzinsung, Laufzeit, Tilgungsplan und hingegebene Sicherheiten. Diese Bedingungen müssen so gestaltet sein, wie sie auch unter Fremden üblich wären. Wird keine Verein-

barung getroffen, geht man von einem kurzfristig gewährten Kredit, also einem Kontokorrentkredit, aus. In diesem Fall muss auch die Verzinsung entsprechend hoch sein. Die Laufzeit beträgt hier maximal ein Jahr.

KANN DER GESELLSCHAFTER SEINE VERBINDLICHKEIT BEZAHLEN?

Bei dieser Frage wird die Zahlungsfähigkeit des Gesellschafters beurteilt. Über welches aktuelle und zukünftige Einkommen verfügt der Gesellschafter? Wie stabil ist seine Einkommenssituation? Gibt es Ersparnisse, Schulden oder andere Verpflichtungen? Dabei dürfen Einkünfte, die der Gesellschafter nicht sicher bekommt, nicht einbezogen werden. Bei einer künftigen Gewinnausschüttung ist es zum Beispiel unsicher, wann, ob und in welcher Höhe diese erfolgt. Diese darf also nur unter bestimmten Voraussetzungen als Einkommensquelle mitgerechnet werden.

Wird sich das laufende Einkommen des Gesellschafters in Zukunft verändern, muss das auch berücksichtigt werden. Der klassische Fall wäre hier ein Gesellschafter, bei dem sich das Einkommen verschlechtert, nachdem er in Pension gehen wird. Verschlechtert sich die Bonität des Gesellschafters und werden infolgedessen keine unverzüglichen Maßnahmen seitens der Gesellschaft für die Einbringlichkeit der Forderung gesetzt, so besteht wiederum das Risiko einer verdeckten Ausschüttung.

Bei der Beurteilung der Zahlungsfähigkeit ist auch wichtig, zu fixieren, wann die Rückzahlung zu erfolgen hat. Gibt es eine Vereinbarung wie beschrieben, muss die Rückzahlung für den Gesellschafter innerhalb des vereinbarten Zeitrahmens mach-

bar sein. Gibt es keine Vereinbarung, muss der Gesellschafter die Mittel haben, seine Schulden kurzfristig zurückzubezahlen, damit nicht von einer verdeckten Gewinnausschüttung ausgegangen wird.

Gerade bei langfristigen Darlehen stellt es eine Herausforderung dar, die Zahlungsfähigkeit vorherzusehen bzw. abzuschätzen. Aus diesem Grund müssen Sicherheiten vereinbart werden, die die Gesellschaft gegen das Ausfallrisiko absichern. Eine Sicherheit wäre zum Beispiel die Einräumung eines Pfandrechts. Auch hier müssen die Sicherheiten so vereinbart sein, wie sie unter Fremden üblich wären. Je höher der Kreditbetrag und je länger die Laufzeit, desto wichtiger ist die Bereitstellung von Sicherheiten. Einen Kredit von mehr als 50.000 Euro über einen längeren Zeitraum als drei Jahre wird Ihnen kein Fremder gewähren, ohne entsprechende Sicherheiten zu fordern. Die GmbH darf also auch ihrem Gesellschafter keine solchen Bedingungen einräumen, die sie fremden Dritten nicht einräumen würde. Damit ist die Gefahr einer verdeckten Gewinnausschüttung gebannt.

FAZIT

Wir empfehlen eine vertragliche Vereinbarung, welche die fremdüblichen Rahmenbedingungen des gewährten Darlehens vertraglich festhält. Aspekte wie die Höhe des Kreditrahmens, Verzinsung, Laufzeit, Tilgungsplan und hingegebene Sicherheiten sollten klar definiert sein. Wenn diese Vereinbarung dem Fremdvergleich standhält und auch noch entsprechend eingehalten wird, kann die Gefahr einer verdeckten Ausschüttung minimiert werden. www.deloitte.at/tirol

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© DIE FOTOGRAFEN
MMag. Isabell Krug, Partnerin bei Deloitte

GELUNGENE VEREINFACHUNG

Gebäudeentnahme aus dem Betriebsvermögen: Easy-Going seit 1. Juli 2023.

Betriebsräumlichkeiten im Eigentum des Unternehmers waren steuerlich bisher eine heiße Kartoffel. Wer diese oder Teile davon privatisieren wollte, musste mitunter tief in die Tasche greifen. Besonders schmerzhaft war dies dann, wenn infolge einer Betriebsaufgabe eine zwangsläufige Entnahme aus dem Betriebsvermögen indiziert war. Solche Vorgänge führten bisher in der Regel dazu, dass der Wertzuwachs mit einer Steuer von im günstigsten Fall bis zu 25 Prozent (begünstigt Betriebsaufgabe) belastet wurde. Auf Grund der enormen Preissteigerungen im Immobiliensektor kam es dabei in der Regel zu erheblichen Steuerbelastungen. Seit 1. Juli 2023 ist hier nun eine deutliche Verbesserung eintreten.

WIE WAR ES BISHER?

Bis einschließlich 30. Juni 2023 gab es für Einzelunternehmen und Gesellschafter von Personengesellschaften nur einige wenige ganz bestimmte Konstellationen, mit einer betrieblichen Immobilie in Pension gehen zu können, ohne vorher von der Steuer erschlagen zu werden. Um verschont zu bleiben, war es vor allem notwendig, Hauptwohnsitz und Betriebsräume unter einem Dach zu haben. Zudem durfte keine getrennte Parifizierung von Wohn- und Betriebsbereich gegeben und es musste ein Mindestalter von 60 Jahren (oder Erwerbsunfähigkeit) erreicht sein. Für solche – und nur für solche Fälle galt die Hauptwohnsitzbefreiung.

Aber das war noch nicht alles. Einkünfte aus einer weiteren Tätigkeit von mehr als 730 Euro p. a. konnten die Hauptwohnsitzbefreiung ganz schnell zu Fall bringen. Nach der bestehenden Regelung war es nicht möglich, nach Aufgabe des eigenen Unternehmertums noch weiter gegen Entgelt tätig zu sein. Als weitere Voraussetzung kam hinzu, dass im Falle des Betriebsverkaufes in den bisherigen Räumlichkeiten auch nicht ein Nachfolger zum Beispiel auf Mietbasis tätig sein durfte. All dies führte nämlich zu

einer sofortigen Besteuerung von stillen Reserven des Gebäudes. Einzig und allein die unentgeltliche Weitergabe des gesamten Unternehmens samt den Räumlichkeiten in einem einheitlichen Vorgang konnte helfen. Dies kam freilich nur dann in Frage, wenn es sich bei der Nachfolge um eigene Kinder handelte.

Gab es keine übernahmewilligen Nachkommen, dann gab es, vorausgesetzt man befand sich überhaupt im Geltungsbereich der Hauptwohnsitzbefreiung, nur eine einzige Möglichkeit, einer substanzvernichtenden Immobilienbesteuerung zu entkommen: Man konnte die Räumlichkeiten entweder einer privaten Nutzung oder einer Vermietung zuführen, was mitunter hohe Adaptierungskosten mit sich brachte.

Mit der eingangs skizzierten Neuregelung zur steuerfreien Gebäudeentnahme braucht man über all das nun nicht mehr nachzudenken. Jetzt sind Wertzuwächse von Immobilien nur noch dann zu versteuern, wenn sie tatsächlich im Zuge einer Veräußerung realisiert werden. Dies gilt übrigens nicht nur bei Betriebsaufgabe, sondern generell. So können nun jederzeit Betriebsflächen oder auch Teile davon privatisiert oder einer außerbetrieblichen Wohnraumvermie-

tung zugeführt werden. Letzteres war auch der Ausschlag für diese Gesetzesänderung. Politisch erhofft man sich damit eine Erhöhung des Wohnraumangebotes durch nicht mehr benötigte Betriebsflächen.

AN ALLES GEDACHT

Dabei hat der Gesetzgeber diesmal wirklich an alles gedacht. So kann man alternativ zu einer steuerfreien Entnahme auch weiterhin eine Besteuerung der stillen Reserven auf Antrag herbeiführen. Dies kann zum Beispiel anlässlich einer Betriebsaufgabe dann Sinn machen, wenn ein späterer Verkauf wahrscheinlich ist und man im Zuge der Betriebsaufgabe von einer speziellen Steuerbegünstigung Gebrauch machen kann. So können unter bestimmten Voraussetzungen die bis zum Aufgabestichtag entstandenen stillen Reserven mit dem halben Durchschnittssteuersatz (maximal 25 %) anstatt mit der ansonsten dann beim späteren Verkauf mit der allgemein gültigen Immobilienertragsteuer von 30 Prozent versteuert werden.

Damit ist nun wirklich eine sehr begrüßenswerte Vereinfachung gelungen, die es ermöglicht, jederzeit (mit Geltung seit 1. Juli 2023) wirtschaftlich und nachhaltig gute Entscheidungen zu treffen.

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Die Ärztespezialisten vom Team Jünger: StB Mag. Dr. Verena Maria Erian und StB Raimund Eller TEXT: VERENA MARIA ERIAN, RAIMUND ELLER

FREIER DATENFLUSS IN DIE USA

Die Europäische Kommission erklärt das Schutzniveau in den USA für angemessen.

TEXT: IVO RUNGG,

Seit dem Inkrafttreten der Datenschutz-Grundverordnung/DSGVO ist der Fluss von personenbezogenen Daten in die USA ein Streitthema. Nach der DSGVO dürfen Daten ins EU-Ausland nur dann ohne weiteres übertragen werden, wenn die Europäische Kommission ein angemessenes Schutzniveau der Daten in diesem Land festgestellt hat. Das war jetzt jahrelang für die USA nicht mehr der Fall. Dies stellte für europäische Unternehmen eine schwierige Situation dar, zumal besonders mit den USA ein intensiver Datenverkehr besteht, der sich in vielen Fällen hinter (digitalen) Dienstleistungen von US-Unternehmen verborgen hat. Nun kann (vorläufig?) aufgeatmet werden.

Nachdem der Europäische Gerichtshof/ EuGH die den vorhergehenden Angemessenheitsbeschlüssen zugrundeliegenden Abkommen „Safe Harbour“ und „Privacy Shield“ auf Betreiben von Max Schrems jeweils für ungültig erklärt hatte, gibt es nun eine neue Grundlage für die Datenübermittlung – den Datenschutzrahmen EU-USA (DPF). Der DPF zielt darauf ab, alle vom EuGH im Rahmen des Schrems-II-Urteils, mit dem das „Privacy Shield“ für ungültig erklärt wurde, geäußerten Bedenken hinsichtlich des Daten-

schutzniveaus in den USA zu beseitigen. Neu eingeführte verbindliche Garantien sehen insbesondere die Beschränkung des Zugriffs von US-Geheimdiensten auf EU-Daten auf das notwendige und verhältnismäßige Maß sowie die Einrichtung eines Datenschutzprüfungsgerichts (des sogenannten „Data Protection Review Court“) vor, das auch von Einzelpersonen aus der EU angerufen werden kann.

Auf der Grundlage des DPF hat die Europäische Kommission am 10. Juli 2023 einen neuen Angemessenheitsbeschluss erlassen. Damit wird nun wieder bestätigt, dass die USA mit dem DPF ein mit dem der EU vergleichbares, angemessenes Schutzniveau für personenbezogene Daten gewährleistet. Auf Basis des neuen Angemessenheitsbeschlusses dürfen personenbezogene Daten rechtssicher an US-Unternehmen, die sich dem DPF angeschlossen haben, übermittelt werden. Weitere datenschutzrechtliche Sicherheitsmaßnahmen wie Standardvertragsklauseln und ein Transfer Impact Assessment sind damit nicht mehr notwendig und das damit verbundene Risiko von empfindlichen Bußgeldern nach der DSGVO weitgehend beseitigt. Zu beachten ist aber, dass US-Unternehmen sich nach dem DPF selbst zertifizieren müssen, indem sie sich den darin festgelegten Datenschutz-

pflichten unterwerfen. Dann werden diese in eine Liste des US Department of Commerce aufgenommen, die online abrufbar ist. Mit Mitte August 2023 hatten sich 2.484 US-Unternehmen entsprechend zertifiziert.

Der neue Angemessenheitsbeschluss der EU-Kommission führt zu mehr Rechtssicherheit bei der Datenübermittlung in die USA und erleichtert die Wirtschaftsbeziehungen durch einen rechtlich sicheren Datenfluss wesentlich. Aber es gibt auch hier schon wieder Bedenken: Von mehreren Seiten, insbesondere von der österreichischen Bürgerrechtsorganisation Noyb von Max Schrems, wird vorgebracht, dass der neue Datenschutzrahmen weitgehend nur eine Kopie des gescheiterten „Privacy Shield“ darstellt. Auch der Europäische Datenschutzausschuss (EDSA) hat in seiner Stellungnahme vom 28. Feber 2023 bereits einige Bedenken zu einzelnen Aspekten des Entwurfs des DPF geäußert, zum Beispiel das Fehlen wichtiger Definitionen und unklarer Ausnahmen in Bezug auf Grundsätze.

Es ist davon auszugehen, dass die Frage, ob tatsächlich ein angemessenes Schutzniveau geschaffen wurde, wieder beim EuGH landen wird. Dann wird sich zeigen, ob es nur ein vorläufiges Aufatmen war.

BINDER GRÖSSWANG RECHTSANWÄLTE, INNSBRUCK Dr. Ivo Rungg
eco. recht 83

WAS DARF DER VERMIETER?

Vermieter haben verschiedene Rechte und Pflichten. Zwei mit erhöhtem Konfliktpotenzial haben wir herausgepickt.

TEXT: DR. ESTHER PECHTL-SCHATZ

INSTANDHALTUNGSPFLICHTEN

Sowohl für Mieter als auch Vermieter stellt sich häufig die Frage, wer für welche Reparaturmaßnahmen im Mietobjekt aufzukommen hat. Abhängig davon, ob das Mietrechtsgesetz (MRG) in seiner Gesamtheit, teilweise oder gar nicht zur Anwendung kommt, stellt sich die Situation jeweils anders dar.

Im Vollanwendungsbereich des MRG ist der Vermieter für die Erhaltung der allgemeinen Teile des Hauses verantwortlich. Im einzelnen Mietobjekt aber nur insoweit, als mit den vorliegenden Mängeln bzw. Schäden ein ernster Schaden für das Haus oder eine erhebliche Gesundheitsgefährdung verbunden wäre. Ebenso müssen im Bestandobjekt

selbst sämtliche Schäden/Mängel behoben werden, die die Wohnung andernfalls unbrauchbar machen würden. Gerechtfertigt wird diese eingeschränkte Instandhaltungspflicht mit den strengen Bestimmungen zur Mietzinsobergrenze. Außerdem kommt dem Mieter ein Ausgleichsanspruch für Investitionen zu, die dem Vermieter auch über die Beendigung des Mietverhältnisses hinaus Vorteile bringt.

Unterliegt der Mietvertrag dem Teilanwendungsbereich des MRG oder nur dem ABGB, ist der Mieter bessergestellt, da den Vermieter in diesen Fällen eine (wenn auch vertraglich regelbare) umfassendere Erhaltungspflicht trifft. Ein gänzlicher Ausschluss der Erhaltungspflichten des Vermieters ist aber jedenfalls rechtswidrig.

Anders gestaltet sich der Sachverhalt im Zusammenhang mit der Erhaltung von Heizthermen und Wasserboilern. Hier trifft den Vermieter in allen drei Varianten (Vollanwendungsbereich MRG, Teilanwendungsbereich MRG, ABGB) die Pflicht zur Reparatur bzw. zum Austausch der Heiztherme, sofern diese mitvermietet – also nicht vom Mieter zusätzlich angeschafft – wurde.

BESICHTIGUNGSMÖGLICHKEIT DES MIETOBJEKTES

Der Vermieter ist grundsätzlich nicht berechtigt, das Mietobjekt nach Belieben zu betreten. Nur wenn ein triftiger Grund vorliegt, ist dies – sofern nicht Gefahr im Verzug besteht – nach entsprechender Vorankündigung (ca. zwei Wochen) gestattet. Dies ist insbesondere in folgenden Konstellationen der Fall:

• Besichtigung bei Neuvermietung

• Abwendung von drohenden Schäden/Gesundheitsgefährdungen

• Durchführung von notwendigen Sanierungs- und Instandhaltungsarbeiten

• Feststellung des Erhaltungszustandes bzw. Überprüfung des mitvermieteten Inven-

ÜBERBLICK

Rechte:

Gerne stehen wir Ihnen mit unserer langjährigen Erfahrung zur Seite, um praktikable und schnelle Lösungen für Ihre Probleme zu finden. Wir unterstützen Sie umfassend und persönlich. Terminvereinbarung unter 05412/63 030 oder imst@anwaelte.cc www.anwaelte.cc

tars (nur in größeren Zeitabständen und nicht zur Unzeit)

In jenen Fällen, in denen Gefahr im Verzug gegeben ist, also eine akute Gefährdung vorliegt (wie Wassereintritt in der darunterliegenden Wohnung, Rauchbildung etc.), die ein sofortiges Handeln erfordert, ist ein eigenmächtiges Betreten des Mietobjektes möglich. Derartige Fälle sind aber die Ausnahme. Grundsätzlich sind die genannten Ausführungen im Zusammenhang mit dem so genannten Begehungsrecht auf alle Mietverhältnisse (Vollanwendungsbereich MRG, Teilanwendungsbereich MRG, ABGB) anwendbar. Dies ergibt sich einerseits aus § 8 Abs 2 MRG, bzw. – sofern diese Bestimmung nicht anwendbar ist – abgeleitet daraus aus § 1098 ABGB.

Insgesamt handelt es sich gegenständlich, insbesondere im Zusammenhang mit der Instandhaltungspflicht, um ein äußerst komplexes Themengebiet mit vielen Graubereichen, das die individuelle Prüfung der konkreten Umstände des Einzelfalls unerlässlich macht.

• Mietzinszahlung zum vereinbarten Termin

• Mietzinserhöhung unter bestimmten Voraussetzungen

• Einseitige Kündigung des Mietvertrags unter bestimmten Voraussetzungen

• Besichtigungsmöglichkeit des Mietobjekts aus wichtigem Grund

• Erstellung einer Hausordnung

Pflichten:

• Übergabe des Mietobjektes in einem brauchbaren Zustand

• Instandhaltung der allgemeinen Flächen des Hauses

• Instandhaltung der Wärmeaufbereitungsgeräte (Heiztherme/Boiler/etc.)

• Maßnahmen zur Abwendung ernster Schäden am Haus bzw. erheblicher Gesundheitsgefährdungen

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DR. ESTHER PECHTL- SCHATZ

Spitzentechnik im eleganten Kleid

Mit seinem neuen EX90 startet Volvo eine umfassende Modelloffensive. Ab sofort möchte der schwedische Premium-Autokonzern jedes Jahr ein neues vollelektrisches Fahrzeug vorstellen, mit dem Ziel, ab 2030 ausschließlich Elektroautos anzubieten. Im EX90 treffen elegante Proportionen und feine Ästhetik auf Effizienz und jene Sicherheit, für die Volvo seit jeher bekannt ist. Im Innenraum verbinden sich Komfort und Technik zu einem großen Ganzen. Buchstäblich im Zentrum steht dabei ein 14,5-Zoll-Touchscreen, der Zugang zum umfangreichen Infotainmentsystem bietet. Die serienmäßige 5G-Internetverbindung des Fahrzeugs garantiert dabei mobilen Datenzugriff. Neben der fortschrittlichen Technik setzt Volvo im Innenraum auf natürlich hergestellte Materialien. Das von Volvo eigens entwickelte und unter anderem aus Vinyl, recycelten PET-Flaschen und Weinkorken hergestellte Material „Nordico“ ersetzt beispielsweise Leder, ohne Einbußen bei Komfort und Wertigkeit. Darüber hinaus enthält der Volvo EX90 etwa 15 Prozent recycelten Stahl, rund 25 Prozent recyceltes Aluminium sowie 48 Kilogramm Kunststoffe recycelten oder biobasierten Ursprungs, was rund 15 Prozent aller verwendeten Kunststoffe im Fahrzeug entspricht. Mit diesen Maßnahmen unterstreicht Volvo auch seine Nachhaltigkeitsambitionen: Die Schwedenmarke will damit bis 2040 ein vollständig kreislauforientiertes und klimaneutrales Unternehmen werden. Zum Marktstart werden zunächst zwei Allradversionen angeboten, die mit Elektromotoren an beiden Achsen insgesamt 408 bzw. 517 PS und 770 Nm bzw. 910 Nm Drehmoment entwickeln. Die Reichweite beträgt bis zu 600 Kilometer pro Akkuladung (WLTP kombiniert). Zudem verfügt der Volvo EX90 als erstes Modell der schwedischen Automarke über die notwendige Hardware für bidirektionales Laden. Dadurch verwandelt sich das Premium-SUV in einen rollenden Energiespeicher. Der Startpreis liegt bei knapp unter 100.000 Euro, gekauft wird er am besten beim Autopark. Warum? Siehe Meldung rechts.

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NEUES KAPITEL

Opels Astra wird erstmals in seiner langen Erfolgsgeschichte vollelektrisch. Damit setzen die Rüsselsheimer einen weiteren Meilenstein auf dem Weg hin zur komplett elektrischen Marke. Der Elektromotor im neuen Astra Electric liefert 156 PS und kräftige 270 Newtonmeter maximales Drehmoment. Die Energie wird in einer 54 kWh fassenden Lithium-Ionen-Batterie gespeichert, die für ein effizientes Packaging aus kompakter Größe, geringem Gewicht und einer Reichweite von 418 Kilometer sowie kurze Ladezeit sorgt. Und auch optisch kann der Opel Astra Electric überzeugen: Das Design ist mutig und dennoch geradlinig, klar, ohne langweilig zu sein. Preislich beginnt der Elektro-Astra bei rund 45.000 Euro.

BRÜCKENBAUER

Seit über 75 Jahren setzt die E-Klasse von Mercedes Maßstäbe für Luxuslimousinen der Mittelklasse. Dass die Marke mit dem Stern etwas von Ästhetik versteht, ist bekannt. Und auch, dass sie technisch alle Stückerln spielt. Das ist mit der neuen Hybridvariante nicht anders. Dank konsequenter Elektrifizierung und intelligentem Downsizing ist die neue E-Klasse Spitzenreiter in Sachen Effizienz und schlägt eine Brücke zwischen Tradition und Digitalisierung. Zwei von fünf Modellen werden dabei Plug-in-Hybride sein. Bei den Verbrennern gehen Vier- und Sechszylinderaggregate an den Start. Der Basisbenziner E200 beginnt bei 65.500 Euro, die Hybride starten bei 72.700 Euro.

TWINKLE, TWINKLE

Dem Autopark wurde kürzlich aufgrund der sehr guten Performance in den Bereichen Kundenzufriedenheit, Kaufverträge, Marktanteil und Marketing der Volvo Cars Star Award überreicht. Der Autopark ist seit rund vier Jahren mit den Standorten Innsbruck und Wörgl alleiniger Volvo-Vertragshändler in Nordtirol und hat vor fast zwei Jahren seinen Volvo-Cube in Innsbruck eröffnet. Mit insgesamt rund 250 Mitarbeiter*innen zählt der Autopark zu einem der größten Autohäuser Österreichs.

IM GALOPP

Gut versteckt in Allen Park im US-Bundesstaat Michigan hat sich eine Handvoll Mitarbeiter von Ford Performance für eine besondere Aufgabe versammelt: Sie sollten eine Modellvariante des Mustang entwickeln, die es mit den besten europäischen Sportwagen aufnehmen kann. Herausgekommen ist der Ford Mustang GTD. Die High-Performance-Version des legendären „Pony Cars“ basiert auf dem neuen GT3-Rennwagen von Ford, der in der kommenden Saison bei den 24 Stunden von Le Mans an den Start gehen wird. Der Mustang GTD lässt keinen Zweifel an seiner Bestimmung: 800 PS, Achtzylinder, 7.500 Touren, 8-Gang-Direktschaltgetriebe. Die Auslieferung soll Ende 2024/Anfang 2025 starten. In den USA strebt Ford einen Preis ab 300.000 US-Dollar an.

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SCHLOSS MARKETING
„Großartige Unternehmen basieren auf großartigen Produkten.“
FOTOS (WENN NICHT ANDERS VERMERKT): HERSTELLER
ELON MUSK
Micha-Emanuel Hauser, Christine Schreiner, Jürgen Anlauf, Barbara Martinz, Stephan Troger, Rasim Mujcin, Daniel Kraus und Markus Walcher freuen sich über die Auszeichnung zum „Volvo Cars Star“.

ITALIENISCH

DURCH UND DURCH

Stellen Sie sich die wunderschöne Amalfi-Küste mit ihren kurvenreichen Straßen vor, schier unendliche Zitronenhaine und quer gestreifte T-Shirts. Das Auto dazu? Ganz klar: ein Fiat Cinquecento.

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TEXT: FELIX KASSEROLER // FOTOS: TOM BAUSE
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ohl kaum ein Fahrzeug spiegelt das klassische Flair des italienischen Dolcefarniente derart wider wie der kleine 500er aus Turin – und das seit mittlerweile über 65 Jahren. Auch wenn die Modellpalette des italienischen Automobilherstellers eine Zeit lang ohne den 500er auskommen musste, erfreut sich dieser nach wie vor größter Beliebtheit. Was nicht zuletzt dazu führte, dass 2007 eine Neuauflage auf Basis des Klassikers in den Verkauf ging. Insofern erscheint es nicht verwunderlich, dass wir heute einen echten Fiat 500 F vor der Linse haben, gepaart mit dem neuesten aus dem Schwesternhaus Abarth: dem Abarth 500e Cabrio Turismo. Alt gegen Neu. Verbrenner gegen Elektro. Ikone gegen Jungspund. Vorhang auf!

GESCHICHTSTRÄCHTIG

Von 1965 bis 1972 gebaut, löste der Fiat 500 F den damals bereits beliebten 500 D ab. Wichtigstes Unterscheidungsmerkmal: Erhielten die Vormodelle noch hinten angeschlagene Türen – aufgrund ihrer Gefährlichkeit auch Selbstmördertüren genannt –, kommt er erstmals mit vorne angehängten Türen. Angetrieben von einem luftgekühlten Zweizylinder-Benzinmotor im Heck mit einem Hubraum von – man ahnt es – 500 ccm, einer Leistung von 13 kW (18 PS) und einem maximalen Drehmoment von 31 Newtonmeter erreicht der 500 F eine Höchstgeschwindigkeit von 95 km/h. Über ein Vierganggetriebe mit Mittelschaltung gelangt die erzeugte Energie auf die beiden zwölf Zoll großen Hinterräder.

Auch wenn der 500 F grundsätzlich für vier Personen zugelassen wäre, bietet die 520 Kilogramm schwere Schräghecklimousine mit ihren knapp drei Metern Länge sowie rund 1,3 Metern Breite und Höhe aus heutiger Sicht gerade genug Platz, um vorne komfortabel zu sitzen und hinten eine Tasche zu verstauen. Besonders angenehm ist das Fahrgefühl jedoch bei schönem Wetter und geöffnetem Faltdach. Gepaart mit dem nicht gerade subtilen Knattern des Motors und dem kultigen Lenkrad ist das Fahren wahrlich ein Genuss.

BRACHIAL

Wie Tag und Nacht im Vergleich zum Klassiker verhält es sich beim Abarth 500e Cabrio Turismo. Nicht zuletzt natürlich aufgrund der Tatsache, dass es sich um die Sportausführung des 500e – eines Elektroautos –handelt. Denn während der 1949 in Bologna gegründete und mittlerweile – wie Fiat selbst – dem Stellantis-Konzern angehörende Automobilhersteller und Autotuner zuvor noch eigene Autos herstellte, wird die Bezeichnung Abarth heute für die Sportausführungen von Fiat verwendet, die in Europa jedoch unter eigener Marke vertrieben werden. Umso aufregender gestaltet sich also der Vergleich.

Den Antrieb bildet ein maximal 114 kW (155 PS) starker Elektromotor mit einem maximalen Drehmoment von 235 Newtonmeter. Dadurch wird der Abarth 500e Turismo in nicht weniger als sieben Sekunden von 0 auf 100 km/h katapultiert. Insbesondere bei Nässe wirkt der Frontantrieb jedoch fast schon etwas zu kraftvoll. Die maximale Reichweite des knapp 3,7 Meter langen E-Boliden liegt mit seiner 42-kWh-Batterie bei 242 Kilometern. Bei leergefahrener Bat-

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Wohl kaum ein Fahrzeug spiegelt das klassische Flair des italienischen Dolcefarniente derart wider wie der kleine 500er aus Turin – und das seit mittlerweile über 65 Jahren.

terie lässt sich der Italiener an der Schnellladesäule mit bis zu 85 kW in rund 35 Minuten wieder auf 80 Prozent aufladen, an der herkömmlichen Wallbox mit elf kW dauert der Ladevorgang rund vier Stunden. Auch molto bene.

ABARTH UND ELEKTRO?

Optisch hinterlassen beide Modelle mächtig Eindruck. Während die Silhouette des Kultwagens wohl selbst von Laien im Dunkeln erkannt werden könnte und keiner weiteren Erklärung bedarf, hat auch das neue Modell einen gewissen, wenn auch angriffslustigen Charme. Im Vergleich zum herkömmlichen Fiat 500e erhält der Abarth Turismo leicht modifizierte Voll-LED-Scheinwerfer mit Abarth-Lichtsignatur, eine überarbeitete Frontschürze, ausgestellte Seitenschwellerverkleidungen und nicht zuletzt einen aggressiv gestalteten Heckdiffusor – wie es sich für einen Abarth gehört. Essenziell ist nicht zuletzt der standesgemäße Klang. Dafür mussten die Ingenieure mit einem wasserdichten Abarth-Motor-Soundgenerator, der sich abhängig von Beschleunigung

FIAT 500 F

Antrieb: Heck

Leistung: 13 kW/18 PS

Drehmoment: 31 Nm

Beschleunigung: außer Konkurrenz

Spitze: 95 km/h

Verbrauch: 5,3 Liter/100 km

Spaßfaktor: 10 von 10

Preis damals: ca. 23.500 ATS = 7.000 € (Inflation berücksichtigt)

ABARTH 500E

CABRIO TURISMO

Antrieb: Front

Leistung: 114 kW/155 PS

Drehmoment: 235 Nm

Beschleunigung: 0–100 km/h: 7 sec

Spitze: 155 km/h

Verbrauch: 18,9 kWh/100 km

Spaßfaktor: 9,3 von 10

Preis Testwagen: 43.400 Euro

und Geschwindigkeit entsprechend ändert, ordentlich in die Trickkiste greifen. Diesbezüglich war sämtliche Müh und Arbeit jedoch vergebens, denn leider reicht das Ergebnis nicht an einen echten Abarth heran und man wird den Sound wohl recht schnell abschalten.

Generell lässt sich über das Fahrverhalten beider Modelle kein schlechtes Wort verlieren. Zugegeben, vielleicht ist man gegenüber dem Alten aufgrund seines Kultstatus und seiner charmanten Optik etwas befangen, doch selbst während der Fahrt scheint das Lächeln kaum vom Gesicht zu weichen. Ähnlich verhält es sich beim Abarth 500e Cabrio Turismo: In allen drei Fahrmodi – Turismo, Scorpion Street und Scorpion Track – behält man stets auch bei rasanterer Fahrt die Kontrolle. So verschlägt es einen auch gerne in entlegeneres Gebiet. Ordentlich Pluspunkte gibt es für das Interieur: Von zahlreichen Alcantara-Applikationen über ein JBL-Soundsystem bis hin zu Premium-Sportsitzen mit integrierten Kopfstützen und dem zentrierten 10,25 Zoll großen Touchscreen ist alles dabei. Fazit? Beide italienisch. Beide fantastisch.

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AUSGEWACHSEN

Höher, breiter, quadratisch. So lässt sich das Design der neuen Niere am X1 wohl am besten beschreiben. Deren optische Anpassung an der Front scheint fast schon Standard bei den Modellnachrüstungen von BMW – die nunmehr dritte Auflage des X1 bildet dabei keine Ausnahme.

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TEXT: FELIX KASSEROLER // FOTOS: TOM BAUSE

Nicht nur der frontseitige Kühlergrill des neuen X1, sondern überhaupt die gesamte Karosserie des schicken Einsteiger-SUV hat zugelegt, generell wirkt das Design auf ganzer Linie ausgeklügelter. In Sachen Antrieb bietet BMW Benzin-, Diesel-, Elektro- und auch zwei Plug-in-Hybridmodelle – den xDrive25e und den hier getesteten xDrive30e – und damit das gesamte Spektrum am Markt an.

KANN WAS!

Angetrieben wird der X1 xDrive30e von einem 1,5-Liter-Dreizylinder-Benzinmotor mit 110 kW (150 PS) in Kombination mit einer 130 kW (177 PS) starken Elektromaschine auf der Hinterachse. Beide Motoren gemeinsam generieren eine Systemleistung von 240 kW (326 PS) sowie ein maximales Drehmoment von 477 Newtonmeter. Spürbar rasant gelingt dem 1.935 Kilogramm schweren 30e auch der Sprint von null auf 100 km/h: Gerade einmal 5,6 Sekunden dauert das, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 205 km/h.

Die Kraftübertragung auf alle vier optionalen 18-Zoll-M-Leichtmetallräder erfolgt über das wunderbar schaltende Steptronic-Getriebe mit Schaltwippen und sorgt gepaart mit dem adaptiven M-Fahrwerk für beste Traktion, Fahrstabilität und Agilität. Daneben spielt bei einem Plug-in-Hybrid natürlich auch die rein elektrische Reichweite eine große Rolle. Diese liegt dank der Batteriekapazität von 14,2 kWh netto bei überdurchschnittlichen 89 Kilometern. Auch die Ladeleistung hat sich im Vergleich zum Vorgängermodell von 3,7 auf 7,4 kW deutlich gesteigert und ermöglicht so eine Vollaufladung innerhalb von rund 2,5 Stunden, an der Haushaltssteckdose dauert es hingegen rund acht Stunden.

SPORTLICHER LOOK

Optisch ist der X1 deutlich erwachsener geworden und auch größentechnisch seinen Kinderschuhen definitiv entflohen. So wuchs der X1 in der Länge um 53, in der Breite um 24 und in der Höhe um 44 Millimeter. Neben der angesprochenen Niere überzeugt die Front insbesondere durch die optionalen adaptiven spitz zulaufenden LED-Scheinwerfer mit Fernlichtassistent. Das Heck in Kombination mit den Radhäusern verleiht dem Design einen kraftvollen Auftritt, hinter der dynamischen Seitenansicht mitsamt den eingelassenen Türgriffen verbirgt sich die sportlich-agile Seite des Einsteiger-SUV-Modells.

INNOVATIVES INTERIEUR

Besonders eindrucksvoll zeigt sich der Innenraum des X1. Hierbei steht der technologische Fortschritt klar im Fokus. So bekommt die Neuauflage serienmäßig das innovative BMW-iDrive- und das BMW-Operating-System 8 mitsamt Curved-Display, Navigationsdisplay und Sprachsteuerung. Auf Wunsch verbaut BMW ein Head-up-Display. Als Eyecatcher fungiert die aus anderen Modellen bekannte freischwebend wirkende Armlehne, die unter anderem den neugestalteten Gangwahlschalter beherbergt. Der untere Bereich der Mittelkonsole fungiert als senkrechte Smartphoneablage und dient optional zum kabellosen Laden.

Ein Highlight im Cockpit sind die komfortablen optionalen Sportsitze mit ausgewachsenen Seiten- sowie Schulterpolstern und diversen Einstellungsmöglichkeiten, im konkreten Fall sogar mit Massagefunktion. Doch auch auf der Rückbank lässt es sich gut Platz nehmen – dies allerdings unter der Prämisse, dass man nicht mehr als 1,80 Meter misst. Ausreichend groß fällt hingegen mit 490 Litern das Kofferraumvolumen aus, durch Umklappen der zweiten Sitzreihe erhöht sich dieses auf 1.495 Liter und ordnet sich damit durchaus innerhalb vergleichbarer Modelle ein.

PREIS/LEISTUNG STIMMT

Generell kann sich die serienmäßige Innenausstattung des X1 xDrive30e zu ei-

BMW

Antrieb: Allrad

Leistung: 240 kW/326 PS

Drehmoment: 477 Nm

Beschleunigung: 0–100 km/h: 5,6 sec

Spitze: 205 km/h

Verbrauch: ca. 2,8 Liter/100 km

Spaßfaktor: 8,5 von 10

Preis Testwagen: 69.626 Euro

nem Preis ab 53.450 Euro auch im Vergleich zum Vorgänger durchaus sehen lassen: Mit dabei sind unter anderem eine 2-Zonen-Klimaautomatik, Sportlederlenkrad, Frontkollisionswarner und Parkassistent mit Rückfahrkamera. Doch auch für den X1 bietet BMW eine beachtliche Liste an Sonderausstattungselementen. Unser Testmodell kam unter anderem zusätzlich mit Ambientebeleuchtung, Panorama-Glasdach sowie einem wunderbar klingenden Harman-Kardon-Soundsystem. Dementsprechend erhöht sich so der Preis um rund 16.000 Euro auf insgesamt 69.626 Euro. Das klingt auf den ersten Blick zwar nach einer Menge Geld (und ist es auch), doch im Gegenzug erhält man einen ausgewachsenen SUV mit allerhand technologischen Highlights und einem ausgezeichneten Fahrverhalten. So ist wohl davon auszugehen, dass man den schicken X1 künftig häufiger auf der Straße antreffen wird.

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X1 XDRIVE30E
Fazit des X1-Tests: viel Auto für einen angemessenen Preis.

STREAMLINER

Hyundai – beziehungsweise dessen eigens für Elektroautos gegründete Submarke

IONIQ – hat es wieder getan. Nach dem IONIQ 5, der im Jahr 2021 auf den heimischen Markt gekommen ist, kommt mit dem IONIQ 6 der Nachfolger nach Österreich.

TEXT: FELIX KASSEROLER // FOTOS: WERK

Was bereits mit dem Premierenmodell großartig anfing –Stichwort Ladezeit –, scheint sich beim Neuen durch verbesserte Aerodynamik und aufgefrischte Technologien noch weiter optimiert zu haben. Wir durften den neuen IONIQ 6 in der Top-Line-Long-Range-Variante ausgiebig testen.

LADEMEISTER

Wie schon der IONIQ 5 überzeugt der 6er vor allem durch seine überaus sportliche Ladezeit. Gerade einmal 18 Minuten benötigt der südkoreanische Elektroflitzer, um wieder auf 80 Prozent aufgeladen zu werden. Möglich macht dies eine maximale Ladeleistung von stattlichen 221 kW. An der Wallbox mit 10,5 kW dauert der Ladevorgang

der 77,4-kWh-Batterie bei der getesteten Long-Range-Variante knapp über sieben Stunden. Damit wird bei einem Verbrauch von 14,3 kW pro 100 Kilometer auf dem Papier eine maximale Reichweite von bis zu 614 Kilometern versprochen, die zwar nicht genau, aber ungemein nah an die Realität langt und damit mehr als erfreulich ausfällt. Angetrieben wird der IONIQ 6 im Stream-

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line-Design von einem 168 kW (229 PS) starken Elektromotor mit einem maximalen Drehmoment von 350 Newtonmetern. Entsprechend rasant gestaltet sich der Sprint von 0 auf 100 km/h, der in 7,4 Sekunden absolviert ist. Die Höchstgeschwindigkeit des in unserem Fall hinterradgetriebenen Top-Line-Modells – der besten Ausstattungsvariante – liegt bei passablen 185 km/h.

AERODYNAMIK ALS A UND O

Das Design ist kontrovers und zugleich auffällig unauffällig. Dies ist nicht zuletzt der Tatsache geschuldet, dass die äußere Erscheinung unserer Ansicht nach deutlich einem Klassiker aus Stuttgart ähnelt und sich doch davon unterscheidet. Die stromlinienförmige Karosserie, die tiefgelegene Fahrerposition, der ikonische Heckspoiler und die durchgezogene Heckleuchte paaren sich mit ausdrucksstarken Matrix-LED-Scheinwerfern mit intelligentem, adaptivem Fernlicht, 18-Zoll-Leichtmetallfelgen und einer auffälligen Frontschürze. Das Ergebnis: Durch das aerodynamische, tropfenförmige Design weist der IONIQ 6 einen cW-Wert von gerade einmal 0,21 auf und stellt damit so manchen Konkurrenten in den Schatten. Dieser hervorragende Wert ist nicht nur dem Spoiler am Heck, sondern den beiden Heckspoilern geschuldet, die den Wind zugleich besser ableiten. Darüber hinaus spielen die – wie zumeist – anfangs gewöhnungsbedürftigen, kamerabasierten Seitenspiegel und die eingelassenen Türgriffe eine tragende Rolle.

GELUNGENES INTERIEUR

Auch der Innenraum kombiniert aus dem 5er Bekanntes mit neu Hinzugekommenem. Während die Mittelkonsole bei Ersterem noch auf Höhe der Oberschenkel ihr Ende fand, zieht sich jene des IONIQ 6 bis vorne durch und bringt so etwas mehr Stabilität ins Interieur. Was bleibt, sind die beiden 12,3 Zoll großen Bildschirme, bestehend aus dem Fahrer- und dem Navgiationsdisplay, die sich beim 6er jedoch aufgrund der Rundungen etwas besser in das Gesamtkonzept einschmiegen. Darüber hinaus wurde auch das beheizbare Lederlenkrad übernommen. Besonders erwähnenswert sind beim IONIQ 6 die beheiz- und belüftbaren, elektrisch einstellbaren Vordersitze mit Relax-Funktion. Darin lässt es sich nicht nur wunderbar Platz nehmen, sondern bei längerer Fahrt wahnsinnig gut entspannen. Auch die hintere Sitzreihe (bei der Top-Line an den äußeren Sitzen mit Sitzheizung ausgestattet) bietet ausreichend Platz, selbst wenn die Kopffreiheit aufgrund

Das Design ist kontrovers und zugleich auffällig unauffällig. Dies ist nicht zuletzt der Tatsache geschuldet, dass die äußere Erscheinung unserer Ansicht nach deutlich einem Klassiker aus Stuttgart ähnelt und sich doch davon unterscheidet.

der naturgemäß bei einer Limousine nach hinten abfallenden Dachlinie etwas eingeschränkter ausfällt. Doch selbst hinter der zweiten Sitzreihe bleibt mit 401 Litern noch genug Stauraum für eine Urlaubsfahrt. Und das ohne nervige Kabel, denn die lassen sich bei der heckgetriebenen Variante ganz bequem im mit 45 Liter ausreichend großen Frunk verstauen.

Das Fahrgefühl lässt sich bei dem 4,86 Meter langen IONIQ 6 in wenigen Worten beschreiben: ruhig, leichtfüßig und – auf Wunsch – blitzschnell. Denn hören kann man bei dem über 1,9 Tonnen schweren Gefährt selbst während der Fahrt herzlich wenig. Zumindest seitens des Motors. Zu hören ist nämlich – außer man stellt den künstlichen Sound ein – ausschließlich der Geschwindigkeitslimitassistent. Dieser ist allerdings mit Verlaub einfach nur anstrengend, meldet er sich doch bereits ab einer Geschwindigkeitsüberschreitung von drei km/h und lässt sich auch nicht stummschalten. Zwar ließe er sich gänzlich ausschalten, dann fällt jedoch auch die Anzeige der erlaubten Richtgeschwindigkeit weg. Gerade bei Talfahrten mündet das naturgemäß in ein ungewolltes Konzert. Daher unser

HYUNDAI

Antrieb: Heck

IONIQ 6 TOP LINE

Leistung: 168 kW/229 PS

Drehmoment: 350 Nm

Beschleunigung: 0–100 km/h: 7,4 sec

Spitze: 185 km/h

Verbrauch: 14,3 kWh/100 km

Spaßfaktor: 9 von 10

Preis Testwagen: 68.220 Euro

Tipp: Die Rekuperation per Schaltwippe auf die höchste Stufe schalten – kommt einem One-Pedal-Drive sehr nahe – und die Sache hat sich erledigt. Der Startpreis für den IONIQ 6 in der Basisvariante liegt bei 55.490 Euro.

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BOXER-POWER PUR

Bei der R 1250 R stören keine Verkleidungsteile den Blick auf den stolzen Boxer. Ein Big Bike mit mächtigem Schub für Puristen, die keine Angst vor Wind und Wetter haben.

Roadster. Diesen Begriff kennt man von Autos: ein zweisitziger, offener Sportwagen. Roadster sagt BMW auch zur R 1250 R. Und ist damit nicht weit weg von der ursprünglichen Bezeichnung, denn auch die R 1250 R ist zweisitzig, sportlich und ziemlich offen, eben ein Naked Bike, bei dem keine Verkleidung die Optik oder gar den Luftweg stört.

Roadster sind etwas für Puristen, die sich nicht hinter üppigen Verkleidungen wegducken, sondern ihre Nase ungebremst in den Wind strecken wollen. Wem das zu radikal ist, der muss nicht aufhören zu lesen, sondern kann sich aus dem reichhaltigen Zubehör eines der vielen verfügbaren Windschilde zulegen. So richtig fesch ist die R aber nur nackt oder maximal mit einem Sportschild. Vor allem, wenn sie wie unser Testmotorrad über das Frästeile-Paket verfügt, das gerade auf einem Roadster an den entscheidenden Stellen so richtig zur Geltung kommt. Natürlich fährt das Big Bike deswegen keinen km/h schneller, aber schöner eben.

SCHÖN FAHREN

Und damit kommen wir direkt von der Schönheit zum Fahren, das ja selbst eine gewisse Schönheit beinhaltet, zumindest auf einem Motorrad wie der R 1250 R. Wer vor dem Bike steht, ist einmal mehr vom Boxermotor beeindruckt, der selbstbewusst nach links und rechts baut. Ja, die R 1250 ist mit 240 Kilogramm ein ganz schöner Brocken. Sie hat nur zehn Kilogramm weniger auf den Kühlrippen als der meistverkaufte Boxer der Bayern, die legendäre R 1250 GS. Interessanterweise fühlt sich der Roadster leichter an als er ist. Die R 1250 R ist ausgesprochen spritzig, sportlich und unglaublich kurvenfreudig. Sie ist knackig gefedert und taucht auch bei starkem Verzögern vorne kaum ein. Das Fahrwerk bietet in jeder Situation das Gefühl, dass man es nicht aus der Ruhe bringen kann. Einmal losgelassen ist sie ein echtes Spaßgerät, das sich Pässe geradezu hinaufsaugt.

Über den Motor brauchen wir nicht viel zu reden. Der 1250er-Boxer, der auch in der GS, der RT und der RS zum Einsatz kommt, ist jenseits jeder Diskussion. Die 136 PS und die wuchtigen 143 Newtonmeter sorgen für satten Durchzug und nachdrückliche Beschleunigung – für den Sprint von 0 auf 100 braucht das Motorrad gerade einmal 3,4 Sekunden. Bei Landstraßentempo gemäß StVO ist der Fahrtwind übrigens gut auszuhalten, lange Autobahnetappen sind ohnehin nicht die Kernkompetenz von Roadstern. Immerhin gibt es auch bei hohen Geschwindigkeiten keinerlei lästige Verwirbelungen wie hinter manch schlechtem Windschild, eine völlig lineare Windmasse drückt dem beherzten Fahrer gleichmäßig die Nase platt. Nun, für wen ist die R 1250 R interessant? Für sportliche Fahrer, die keine Gebückte kaufen wollen. Für Puristen, die Technik sehen und den Fahrtwind spüren wollen. Für alle, die den 1250er Boxer lieben, aber weniger ausgeben wollen als etwa für eine

BMW R 1250 R

Antrieb: 2 Zylinder, 1.254 ccm, 6 Gänge

Leistung: 136 PS bei 7.750 U/min

Drehmoment: 143 Nm bei 6.250 U/min

Spitze: über 200 km/h

Sitzhöhe: 820 mm

Gewicht fahrbereit: 239 kg

Preis: ab 17.120 Euro

GS. Die R 1250 R ist ab 17.120 Euro zu haben, natürlich ohne Frästeile oder sonstige BMW-Pakete (wobei zumindest das Dynamic-Paket mit der Motorschleppmomentregelung, dem elektronischen Fahrwerksystem und dem Schaltassistenten um ca. 1.600 Euro Sinn macht). Die R 1250 R deswegen als die „GS für den kleinen Mann“ zu bezeichnen, stimmt höchstens in Bezug auf die moderate Sitzhöhe. Die R 1250 R will gar keine abgespeckte GS sein. Sie ist, mit ganzem Stolz und breiter Heldenbrust, ein waschechter Roadster.

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TEXT: KLAUS SCHEBESTA // FOTOS: TOM BAUSE
Einmal losgelassen ist die R 1250 R ein echtes Spaßgerät, das sich Pässe geradezu hinaufsaugt.

Die Freiheit in den Beinen

Das Glück der Erde liegt für jeden woanders – für viele aber definitiv im Sattel ihres Bikes. Das Tolle am Radsport ist seine Vielseitigkeit. Was dem einen schweißtreibende Trailtrips, sind dem anderen ruhige und genüssliche Fahrten. Das Bike passt quasi überall: im Alltag wie im Sport. Lukas Schindl hat vor einiger Zeit sein Radgut im Stublerfeld in Terfens/Vomperbach eröffnet und mit ihm eine Drehscheibe für alles rund ums Bike. Hier findet jeder, was er braucht: Mountainbikes, Kinder- und Rennräder, E-Bikes, Reparatur und ganz viel Service. Hier steht definitiv der Mensch im Mittelpunkt. Etwas, das er auch ein kleines bisschen aus seinem Vorberuf als Banker mitgenommen hat. Im Radgut wird nicht einfach ein Bike von der Stange verkauft, sondern eines, das wirklich passt. Dabei wird jedes Rad mittels eines speziellen Bikefitting-Tools quasi maßgeschneidert. Generell dürfen in den Shop fast selbstredend nur Bikes, von denen Schindl vollumfänglich überzeugt ist. Die Qualität muss stimmen, aber auch das Preis-Leistungs-Verhältnis und der (Life-)Style. Die erste Marke, die ins Sortiment durfte, war die geschichtsträchtige italienische Kultschmiede Wilier – für Schindl die perfekte Kombi aus Tradition und Innovation, von Prestige, Geschichte und Stil. Auch Scott ist mit dabei, Raymon oder die österreichische High-Performance-Marke Simplon. Und weil Biken nicht mit dem Verkauf aufhört, werden die Räder auch vollumfänglich serviciert. www.radgut.at

98 kultur & trends LIFESTYLE ©H ANNA REIK

AUSGEZEICHNET

Seit 1984 wird der Tiroler Landespreis für Kunst vergeben. Mit 14.000 Euro ist er der höchstdotierte Kunstpreis des Landes. Heuer ging die Auszeichnung an die Regisseurin Nora Schlocker. Nora Schlocker, geboren 1983 in Rum, studierte Regie an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch in Berlin. Nach ihrem Studium arbeitete sie als Regisseurin an renommierten Theatern im deutschsprachigen Raum. „Nora Schlocker sucht große Theatergeschichten, die berühren und anregen, ob in klassischen oder zeitgenössischen Texten. Die Regisseurin überzeugt mit ihren Arbeiten Kritikerinnen und Kritiker sowie Publikum gleichermaßen und arbeitet seit rund 15 Jahren auf höchstem Niveau”, so die Jury.

LIGHT IT UP

Die ROWA-Moser-Events sind zurück. Wie in der Vergangenheit erwartet Sie bei der aktuellen Roadshow wieder ausgelassene Stimmung und jede Menge Neues. An den vier Standorten Innsbruck, Klagenfurt, Guntramsdorf und Allhaming/Linz präsentiert ROWA-Moser gemeinsam mit llluxtron und Kunstlicht aktuelle Lichttrends und Neuerungen am Markt. Ein besonderes Highlight ist der Illuxtron „BLACK BAR“ Showcontainer, der extra aus den Niederladen nach Österreich kommt. Nach Innsbruck kommt das Herbst-Highlight der Branche am Dienstag, 19. September 2023. Start ist um 15 Uhr. www.rowa-moser.at

MÖRDERWALZER

Manfred Baumann

Gmeiner Verlag

278 Seiten, EUR 17,50

Erst kürzlich hat sich in „Bleiche Erben“ (Verlag Anton Pustet) in Salzburg ein Kriminalfall ereignet, nun wird in „Mörderwalzer“ ebendort eine Journalistin ermordet. Sapperlott! Kommissar Merana ermittelt im malerischen Ambiente von Schloss

Leopoldskron und stellt bald fest, dass sich hinter dem glänzenden Schein ziemlich tiefe mörderische Abgründe auftun. Launig geschrieben nimmt einen Manfrd Baumann mit in die glitzernde Promiwelt, deren Funkeln allerdings flugs verglüht.

WEISHEIT DER AUSGABE:

SO MUSS GUTE - NACHT - GESCHICHTE

Einer der Gründer des Wiener Start-ups Oscar Stories hatte ein Problem. Er musste seinem Patenkind immer wieder neue, kreative Geschichten erzählen. Mit einer innovativen App hat er Abhilfe geschaffen, indem diese mit Hilfe von KI-Technologie auf Basis der Benutzereingaben individuelle Kindergeschichten generiert. Nun wurde Oscar Stories um eine spannende Funktion erweitert: personalisierte Abenteuer in der Welt berühmter Klassiker. Damit können Kids nun mit ihren Lieblingscharakteren aus Büchern wie „Alice im Wunderland” oder „Das Dschungelbuch” aufregende Abenteuer erleben. Die personalisierten Geschichten können auch in Hörbücher umgewandelt werden. Dann regen angenehme, beruhigende Stimmen die Fantasie an und erzählen einen in den Schlaf. Oscar Stories ist in sechs Sprachen verfügbar, die App im App Store und bei Google Play erhältlich. Infos unter www.oscarstories.com/de/

DOPPELPASS

Charles Lewinsky

Diogenes Verlag

384 Seiten, EUR 15,50

Schon seit 2019 „Der Stotterer‟ bei Diogenes erschienen ist, sind wir Freunde von Charles Lewinskys feiner Feder. Einzigartig und unaufgeregt-intelligent im Stil ist der gebürtige Schweizer ein brillanter Geschichtenerzähler. „Doppelpass‟ bildet da keine Ausnahme. Es geht um zwei Irgendwie-Cousins, die aus Guinea in die Schweiz kommen und dort aufgrund unterschiedlicher Backgrounds differenzierte Erfahrungen machen.

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Ohne „E“ würde Europa ganz schön alt aussehen.
© SANDRA THEN
THE DATE!
Nora Schlocker ist seit der Spielzeit 2019/20 als Hausregisseurin am Residenztheater München tätig.
SAVE

HÖREN

Der AI-303 Audioverstärker von Teac ist nur 215 mm breit und beherbergt ein kompaktes und leistungsstarkes Verstärkermodul, das quasi wie ein Schweizer Taschenmesser alle Ansprüche an hochwertigen Sound erfüllt. Die einzige Verbindung zwischen dem AI-303 und einem Fernsehgerät ist dabei ein HDMIKabel. 799 Euro.

MITNEHMEN

Mit Musik geht alles leichter. Der Woodland von Pure ist ein robuster, wasserdichter und bequem tragbarer Outdoor-Lautsprecher, der draußen wirklich alles mitmacht. Und stets für gute Laune sorgt. Mit einer Akkulaufzeit von bis zu 14 Stunden ist er der perfekte Begleiter für alle Outdoor-Aktivitäten, aber auch für Bastelarbeiten in der Werkstatt oder zum Musikhören beim Kochen. Er ist quasi immer da, wo Sie ihn brauchen. Er kann mit dem Telefon verbunden oder als Radio verwendet werden und ist superleicht zu bedienen. 149,99 Euro.

UMGEZOGEN, UM ANZUZIEHEN

Wir durften die Gründerinnen Anna und Johanna von FOR PEOPLE WHO CARE vor einiger Zeit kennenlernen und mochten die beiden auf Anhieb. Fans ihrer Produkte waren wir schon vorher. Unter ihrem Label stellen sie plastikfreie, vegane und robuste Taschen, Rucksäcke und Accessoires aus waschbarem Papier oder Pinatex aus den Blättern der Ananaspflanze her – nachhaltig und von Beginn an in Innsbruck produziert. Nun haben sie ihre Kollektion um nachhaltige Kleidung mit Shirts, Pullis und anderen Basics erweitert und weil die Produktionsräume dafür in Innsbruck zu klein wurden, sind die beiden in die Werkstätte Wattens übersiedelt. Im Zuge einer Crowdfunding-Kampagne haben die beiden (erfolgreich) Geld gesammelt, um die Räumlichkeiten entsprechend zu adaptieren. Nun gibt's deutlich mehr Platz für die Mädels und ihre Visionen: „Wir möchten die Mode- und Lifestylebranche regionalisieren und eine Produktionsstätte aufbauen, in der eine Vielzahl von stylishen, nachhaltigen Produkten in einer coolen Atmosphäre hergestellt wird – und das in einem inklusiven Team.” Gefällt uns! www.forpeoplewho.care

ALSO ...

SPEICHERN

Das Leben wird immer digitaler, dafür brauchts unter Umständen auch eine entsprechende Geldbörse. Das Ledger Nano S Plus ist das perfekte Hardware-Wallet, um sämtliche Kryptowährungen und NFTs sicher zu verwalten. Ledger-Geldbörsen sind mit branchenführender Sicherheit ausgestattet und kombinieren ein zertifiziertes Secure Element (SE) und ein benutzerdefiniertes Betriebssystem (OS). 79 Euro.

Alle Produkte erhältlich unter www.eleonto.at

Anna-Maria Bogner wurde 1984 in Schwaz geboren, wuchs in Brixlegg auf und wurde 2022 mit dem Hauptpreis der Raiffeisen-Landesbank Tirol AG zur Förderung jüngerer Kunstschaffender aus Tirol ausgezeichnet. Mit dem Hauptpreis verbunden ist unter anderem eine Ausstellung im Ferdinandeum Innsbruck im darauffolgenden Jahr des Sieges – in diesem Fall also heuer. Und so ist aktuell noch bis 29. Oktober 2023 Anna-Maria Bogners Ausstellung „Ergo” ebendort zu sehen. Linien, Flächen, Räume: Mit reduzierten Mitteln durchbricht Anna-Maria Bogner gewohnte Wahrnehmungsmuster und bringt mit Installationen und Bildern die Räume des Ferdinandeums ins Wanken. www.tiroler-landesmuseen.at

eco. life 100 TIPPS DER REDAKTION
© ©
WOLFGANG LACKNER

Das ist Amarok

Der neue Pickup von Volkswagen

Für Unternehmer Vorsteuerabzug möglich Mit 5 Jahren Garantie*

*Angebot gültig bei Kauf eines neuen Amarok. 3 Jahre verlängerte Garantie im Anschluss an die 2-jährige Herstellergarantie, bei einer maximalen Gesamtlaufleistung von 100.000 km (je nachdem welches Ereignis als erstes eintritt). Über die weiteren Einzelheiten zur Garantie informiert Sie Ihr Volkswagen Nutzfahrzeuge Partner. Bei Aus- und Aufbauten nur gültig für werksseitigen Lieferumfang. Verbrauch: 8,6 – 10,2 l/100 km. CO2-Emission: 226 – 290 g/100 km. Symbolfoto.

Das Glück ist ein Vogerl

In den Osttiroler Bergen auf 1.450 Metern Höhe und umgeben von Grün und nichts als Grün haben Hannes und Kati ihr „Tillga Glück“ gefunden. Daran lassen die beiden Naturliebhaber und herzlichen Gastgeber alle teilhaben, die ein besonders schönes Fleckchen Erde suchen.

Hannes und Kati behaupten ja, dass bei ihnen die Zeit etwas langsamer geht als unten im Tal. Wer ins Tillga Glück Suites & Apartments kommt, spürt, was die beiden meinen. Authentisch, achtsam, nachhaltig. So könnte man das Tillga Glück beschreiben. Und mit einem ganz speziellen Draht zum Glück. Hannes und Kathi haben für ihr liebenswertes Haus eine klare Philosophie: „Glück, das ist ein Zustand der Zufriedenheit.“ Was einfach klingt, ist im Alltag oft gar nicht so leicht zu finden.

NATUR PUR, SO WEIT DAS AUGE REICHT

Umgeben von sattgrünen Wäldern, imposanten Bergen, versteckten Seen und plätschernden Bächlein ist es hier ein Leichtes, mal vom Alltag abzuschalten. Entspannung finden Gäste auch im Indoorpool und der kleinen Saunalandschaft, so manche Lodge bezaubert ihre Gäste zusätzlich mit einem privaten Hotpot.

Kati und Hannes bieten großzügige Suiten mit Hotelkomfort und servicierte Apart-

ments und Ferienwohnungen mit topmodernen Küchen, liebevollen Details und individuell buchbaren Extras. Am Morgen steht der reichlich gedeckte Frühstückstisch bereit mit regionalen und saisonalen Köstlichkeiten. Wer lieber in seinen eigenen vier Wänden bleibt, der lässt sich einen Frühstückskorb bringen. In der Bar und Lounge duftet es den ganzen Tag über herrlich nach Kaffee. Das ist auch der Platz, um eine Osttiroler Cocktailvariation zu genießen. Abends schwingen die Hobbyköche in ihren Apartmentküchen die Kochlöffel. Oder Gäste des Tillga Glück lassen sich in den umliegenden Restaurants und Gaststätten verwöhnen.

MIT DEM E - BIKE INS GLÜCK

Für ein Glückserlebnis der besonderen Art für Groß und Klein gibt es im Sommer coole Fully-E-Bikes der Marke Mondraker direkt im Tillga Glück zu leihen. Mit dem E-Bike die schönsten Plätze der Region entdecken, das macht der ganzen Familie Spaß. Hier liegt einem das naturbelassenste Tal Europas zu Füßen. Beim Hotel starten unzählige Rou-

ten in verschiedenen Schwierigkeitsstufen von der gemütlichen Panoramatour bis hin zu anspruchsvollen Trails. Kati und Hannes haben viele Tipps für ihre radelnden wie auch wandernden Gäste.

SUITES & APARTMENTS

Dorf 68, 9942 Obertilliach

Tel.: 04847/5288

info@tillgaglueck.at www.tillgaglueck.at

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LUGGER
MARTIN

FRAUEN*KÖRPER

An Frauen* werden zahlreiche Erwartungen gestellt. Viele davon haben mit Körperlichkeiten zu tun. Die kommende Ausstellung in der Innsbrucker Galerie Nothburga nähert sich dem weiblichen Körper auf verschiedene Arten und regt zum Nachdenken über die Bedeutung des Frau-Seins und damit verbunde Wertesysteme an.

Oben: „Liegender Akt“ von Julia Bugram (geb. 1988 in Wien) – sie studierte Betriebswirtschaftslehre an der Wirtschaftsuniversität Wien und gehört zu den Vorstandsmitgliedern des feministischen Künstlerinnennetzwerks IntAkt.

Unten links: „einmach“ von Heike Cybulski (geb. 1969 in Jena, DE) – Selbststudium der Malerei und Stahlbildhauerei und seit 2004 Mitglied im Brandenburgischen Verband Bildender KünstlerInnen – BVBK e.V.

Unten rechts: „Liv“ von Susanne Kompast (geb. 1958 in Wien) – Studium am Edinburgh College of Art Bildhauerei, 1986 wurde das Studium von der Akademie für bildende Künste Wien anerkannt, womit sie ihre Lehrtätigkeit begann.

Die gesellschaftlichen Rollen, die Frauen* einnehmen, sind oftmals tradiert und lassen wenig Wahlfreiheit zu. Körper werden stets kommentiert und somit schnell zum „Allgemeingut“. Gesellschaftlich erlernte Muster spiegeln sich in der subjektiven Blickweise wider. Wie uns diese Frauen*bilder prägen, geht die kommende Ausstellung in der Innsbrucker Galerie Nothburga gemeinsam mit drei Künstlerinnen auf den Grund.

In „Frauen*körper – (k)eine Diskussion“ setzt sich Kuratorin Barbara Fuchs bewusst mit den vielen Facetten von Weiblichkeit auseinander. So werden in der Ausstellung neben archaisch anmutenden Figurinen aus Ton und Metall von Susanne Kompast und Heike Cybulski großformatige Zeichnungen von Julia Bugram gezeigt, die auf den „status quo“ hinweisen. Bugram wirft dabei zeichnerisch gesellschaftspolitische Fragestellungen auf

und hinterfragt Konventionen und patriarchale Strukturen. Als visuelle Kommentare zum zeitgenössischen Geschehen vermitteln ihre Arbeiten Wertesysteme und regen zum Nachdenken an. Der Dialog mit Künstler*innen ist ein charakteristisches Merkmal, das sich auch in dieser Ausstellung zeigt.

Die Stahlplastiken von Heike Cybulski indes haben abstrakt figurative Bezüge und sind geprägt durch die Vereinfachung und Reduzierung der Formen. Ihr Ausgangsmaterial

GALERIE NOTHBURGA

sind Stahlreste aus der industriellen Fertigung. Aus flächigen schweren Stahlplatten unterschiedlicher geometrischer Formen, die im Schweißprozess neu zusammenfügt werden, entstehen im künstlerischen Prozess dreidimensionale, grazile Gebilde, die zwischen der Eleganz der Linie und der Kühle des stählernen Materials einen eigenwilligen spannungsvollen Eindruck erwecken. Diesen Metallfigurinen stellt Susanne Kompast ihre Zyklen aus Tonfiguren gegenüber, die die Basis für die Suche nach der Matrix der Frau im öffentlichen Raum bilden. 2014 trat Susanne Kompast der IntAkt bei, einer internationalen Aktionsgemeinschaft bildender Künstlerinnen. Vernetzung und „Fäden ziehen“ sind ein wichtiger Bestandteil ihrer Kunst, in der sie thematisch immer wieder die gesellschaftliche Ambivalenz der Rolle der Frau aufnimmt. Ihr künsterlisches Schaffen hat sich im Laufe der Zeit außerdem mit dem Unterrichten zu einem feinen Muster verwoben.

Innrain 41, 6020 Innsbruck, info@galerienothburga.at, www.galerienothburga.at

Mi. bis Fr. von 16 bis 19 Uhr, Sa. von 11 bis 13 Uhr

Frauen*körper – (k)eine Diskussion

Julia Bugram, Heike Cybulski, Susanne Kompast

Zeichnung, Keramik, Objekte, Stahlplastik, Malerei

Dauer: 12. September bis 7. Oktober 2023 (Lange Nacht der Museen)

Vernissage: 12. September, 19 Uhr, mit Barbara Schramm-Scoficz, Stadträtin in Hall

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DIE ZUKUNFT DES HEIZENS

Ein Baustein in der Bekämpfung des Klimawandels liegt in der Abkehr von fossilen Brennstoffen. Mit dem Ziel der Klimaneutralität bis 2040 bekennt sich auch Österreich unter anderem zur schrittweisen Dekarbonisierung der Wärmeversorgung. Ein Ölheizungsverbot für Neubauten ist bereits in Kraft, in einem weiteren Stufenplan ist zudem vorgesehen, auch Gasheizungen sukzessive zu ersetzen. Während es am Automobilsektor fast selbstverständlich scheint, dass es besser ist, auf elektrische Antriebe umzusteigen, statt weiterhin auf Öl in Form von Diesel oder Benzin zu setzen, ist das Image der Elektroheizung hierzlande noch geprägt vom alten, heißen Stromfresser. Dabei ist die direkte Elektroheizung eine echte und saubere Alternative – insbesondere angesichts der erneuerbaren Energiequellen in Tirol.

Österreichs Engagement im Klimaschutz beinhaltet unter anderem die Umsetzung gesetzlicher Maßnahmen zur schrittweisen Abschaffung von Heizsystemen, die fossile Brennstoffe verwenden. Neben dem Umweltgedanken soll damit auch die Abhängigkeit von ausländischem Gas sukzessive verringert werden.

Derzeit gelten vor allem Wärmepumpen als Alternative. Sie sind weithin als die effizienteste und umweltfreundlichste Heizungstechnologie anerkannt. Der Grund dafür ist, dass die Wärmeleistung das Drei- bis Fünffache der zugeführten elektrischen Energie

betragen kann. Bei direkten elektrischen Heizquellen ist diese Energieumwandlung eins zu eins. Damit direkte elektrische Heizquellen effizient sind, muss man daher in der Lage sein, die Leistung, also die Temperatur, genau zu steuern, um teure Überschreitungen oder Restwärme zu vermeiden. Die erforderlichen Investitionen für eine Wärmepumpe und notwendigen Änderungen im Haus sind jedoch eine große Herausforderung. Für die meisten Haushalte wird sich die Investition zwar langfristig auszahlen, dennoch kann eine Investition in der Größenordnung gerade in Zeiten der

gesteigerten Teuerung nicht von allen gestemmt werden. Außerdem sind die Lieferzeiten für Wärmepumpen aufgrund der Nachfrage hierzulande aktuell sehr lang, sodass eine Umsetzung für den heurigen Winter kaum mehr realisiert werden kann.

Direkte Elektroheizungen hingegen haben geringe Anfangsinvestitionen, allerdings höhere Betriebskosten. Diese können abgemildert werden, indem die elektrische Direktheizung mit der neuesten Technologie zur intelligenten Leistungs- und Temperaturregelung installiert wird. Während die Wärmepumpe für eine allgemeine Grund-

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AQIPA

wärme im Haus sorgt und relativ langsam auf gewünschte Temperaturänderungen reagiert, sorgt die elektrische Direktheizung für präzisere Temperaturen in den einzelnen Räumen und ist als schnellere Heizquelle leichter zu steuern. Die perfekte Lösung wäre daher langfristig die Kombination einer Wärmepumpe mit einer elektrischen Direktheizung mit intelligenter Technologie. Ist die Anschaffung einer Wärmepumpe aktuell nicht möglich, kann eine Installation einer elektrischen Direktheizung in den wichtigsten Räumen dennoch Sinn machen. Dadurch kann die aktuelle (Gas-)Heizung in diesem Raum heruntergefahren und einfach ein Heizkörper direkt an der Wand installiert – oder im Fall von Mill Norway auch stylisch am Boden platziert – werden.

PIONIERARBEIT

Das norwegische Unternehmen Mill Norway ist einer der Pioniere der intelligenten und effizienten elektrischen Direktheizung. Das familiengeführte Unternehmen ist eine führende Wärmequelle für die Skandinavier und dringt nun mit seinem Sortiment an stilvollen und supereffizienten Heizkörpern auch auf den österreichischen Markt vor.

Das neue Sortiment an Elektroheizungen von Mill ist mit der neuesten elektrischen Heiztechnologie ausgestattet und bietet kostengünstige und komfortable Wärme. Dabei sind keinerlei Umbauarbeiten im Haus notwendig, die einzelnen Heizungen können einfach selbst in den Räumen installiert werden, in denen Wärme benötigt wird.

Die Heizung verfügt über eine intelligente Funktion, mit der die Temperatur und der Energieverbrauch über das Smart phone gesteuert werden kann. Dieser zusätzliche Komfort und die Flexibilität machen es einfach, das Zuhause optimal zu heizen, und sind gerade in Zeiten hoher Energiepreise im wahrsten Sinne bares Geld wert. Die vorausschauende Heizfunktion ermöglicht einen effizienteren Energieverbrauch, indem sie die gewünschte Temperatur vorhersagt und die Heizung entsprechend anpasst. Die PID-Regelung (Proportional-Integral-Derivat) nutzt einen intelligenten Algorithmus zum „Dimmen“ der Leistungsregelung. Es

gibt kein An-Aus, sondern nur ein sanftes Tuckern entlang einer gleichbleibenden Temperatur. Dadurch wird sichergestellt, dass der Raum bei minimaler Energieverschwendung auf der gewünschten Tempe-

ratur bleibt. Die Leistungsbegrenzungsfunktion stellt sicher, dass der Heizer niemals seine maximale Leistung überschreitet, was Energie spart und eine Überhitzung verhindert.

MILL GENERATION 3 WIFI - ELEKTROHEIZUNGEN

Mit dieser hochmodernen Technologie haben Wohnungsbesitzer die volle Kontrolle über die Energierechnung. Die Vorteile:

• Effiziente, schnelle und komfortable Wärmeverteilung

• Präzise Temperaturregelung und Komfort im ganzen Raum

• Heizen Sie nur bei Bedarf, ohne Restwärme, Überschuss oder Energieverschwendung.

• Überwachen Sie den Energieverbrauch pro Heizung 24/7 in der App.

• Geringer Investitionsbedarf im Vergleich zu Zentralheizungssystemen

• Plug and Play; Installieren Sie ganz einfach einzelne Heizungen selbst, wo immer Sie Wärme benötigen.

• Ergänzen Sie Ihre Zentralheizung und vermeiden Sie es, Ihre Zentralheizung auf Prozent zu betreiben.

Tipp: Kombinieren Sie die Elektroheizung mit Sonnenkollektoren, um die Nutzung sauberer Energie zu maximieren. Empfehlenswert ist es außerdem, in die Isolierung zu investieren.

Die intelligenten und designprämierten E-Heizsysteme von Mill sind bei Aqipa erhältlich. Das Kundler Unternehmen vertritt namhafte, innovative Marken, hat starke Eigenmarken aufgebaut und betreibt zudem einen Onlineshop. www.eleonto.com

AQIPA
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Innovative elektrische Direktheizungen sind eine perfekte Alternative zu fossilen Heizungsträgern, effizient und umweltfreundlich – vor allem in Tirol, wo der Strom vorrangig aus Wasserkraft stammt.

VIEL GESPÜR FÜR LIEBE

Mit ihrem Roman „Liebe – Wahrheit oder Pflicht?“ hat die Tirolerin Anna Otti (25) ihre erste schriftstellerische Mutprobe bestanden. Im Interview erzählt sie über den Spaß am Schreiben, ihre Inspirationen, den Reiz tiefgründiger Liebesgeschichten und sagt: „Man kann aus jeder Situation etwas Gutes mitnehmen, auch wenn man es auf den ersten Blick nicht sieht.“

ECO.NOVA: Ende Juni haben Sie Ihren Roman „Liebe – Wahrheit oder Pflicht?“ veröffentlicht. Eingangs verraten Sie, dass ein Traum der Anlass war, die Geschichte zu schreiben. Was war darin so inspirierend? ANNA OTTI: Es war so, dass ich Anfang des Jahres diese Liebesgeschichte geträumt und sie beim Aufwachen in meinen Notizen als Buchidee festgehalten habe. Ich weiß nicht, warum ich Buchidee geschrieben habe. Meine Mama ist letzten August verstorben und ich hatte seither keinen Antrieb, kein Ziel mehr – ich war einfach nicht gut drauf. Als ich meinem Freund von dem Traum erzählte, sagte er, trau dich doch und schreibe, vielleicht macht es dir ja Spaß. So habe ich begonnen. Wenn es mir nicht gut gegangen ist, habe ich geschrieben und es hat mir Spaß gemacht. Dann sagte ich mir, Anna du hast nichts zu verlieren, veröffentliche den Roman doch einfach über Selfpublishing.

Das ist ziemlich schnell gegangen. Zwischen dem Traum und der Veröffentlichung liegt gerade mal ein halbes Jahr. Ja, ich habe wirklich ein halbes Jahr gebraucht. Zeitweise habe ich nichts anderes getan, als zu schreiben.

Das Buch ist Ihrer Mama gewidmet… … genau, ich wollte die Veröffentlichung unbedingt zu ihrem 50. Geburtstag schaffen. Das wäre der 25. Juni gewesen, es hat aber bis zum 26. Juni gedauert – doch das ist leicht zu verkraften.

Wussten Sie, wie viel Kreativität in Ihnen schlummert? Ich habe immer schon extrem gern gelesen. Ich habe beispielsweise – da hatte ich allerdings auch Urlaub – in einem Monat alle Romane von Colleen Hoover ge-

lesen. Da dachte ich, probier es einfach. Das Schreiben ist mir leicht gefallen, aber früher hätte ich nie gedacht, dass ich das kann.

Sie erzählen in Ich-Form, was konsequent für den Traumtrigger ist. Als Ich-Erzählerin sind Sie aber unweigerlich der Frage ausgeliefert, wie viel Ihrer eigenen Geschichte in dem Roman steckt. Ist es leicht, derart nahe dran an der Hauptfigur zu sein? Es war ganz amüsant. Am Tag der Veröffentlichung habe ich angefangen, es auf Instagram zu posten. Da haben sowohl mein Freund als auch ich gleich Anrufe bekommen mit der Frage, ob wir uns getrennt haben. Obwohl es nicht unsere Geschichte ist, haben viele gemeint, dass das etwas mit mir zu tun hat. Ich sagte dann eben immer, nein, das sind nicht wir, das ist reine Fiktion. Dass das Buch in Österreich spielt, hat auch zu den Reaktionen beigetragen, aber der Grund dafür war, dass ich sicher gehen wollte, die Orte so zu beschreiben, wie sie sind. Ich wollte, dass es stimmig ist, dass es passt und man sich gut hineinversetzen kann.

Der Titel Ihres Romans bezieht sich auf das Gesellschaftsspiel, das die Mitspielenden vor die Wahl stellt, eine Frage

wahrheitsgemäß zu beantworten oder eine Aufgabe zu erfüllen. Was ist Ihnen lieber: Wahrheit oder Pflicht? Schwierige Frage. Ich glaube, eher die Wahrheit. Ich bin ein sehr offener Mensch, rede oft viel zu viel ohne nachzudenken, deswegen macht es mir nichts aus, die Wahrheit zu sagen.

Im Brotberuf sind Sie Vermögensberaterin, Sie haben Ihr Unternehmen 2018 gegründet. Geld und Kreativität haben auf den ersten Blick nicht viel miteinander zu tun – auch auf den zweiten Blick? Unser Beruf klingt immer sehr langweilig oder auf Zahlen fokussiert. Weil wir aber jeden Kunden individuell betrachten, brauchen wir auch oft Kreativität, um Lösungen zu finden, Vertrauen aufzubauen oder ein gemütliches Gespräch zu führen und nicht nur Zahlen, Daten, Fakten. Das ist auch nicht das Meine. Ich bin immer schon menschenbezogen gewesen. Bevor ich Vermögensberaterin wurde, habe ich die Kindergartenschule besucht –das hat mit auch total Spaß gemacht.

Also keine Gegensätze? Das kommt darauf an, welcher Typ Mensch man ist. Egal welchen Beruf du ausübst, dein Charakter bestimmt bis zu einem gewissen Grad im-

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INTERVIEW: ALEXANDRA KELLER
„Ich würde mich gerne noch einmal in meinen Freund verlieben. Ich möchte das mit keinem anderen haben, aber ihn noch mal neu kennenzulernen und die ersten Dates zu haben, wo man so unsicher ist und schüchtern – ja, das fände ich richtig cool.“
ANNA OTTI
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mer, wie du das machst. Bei mir sind eben das Menschenbezogene und Kreative sehr wichtig.

Beziehungsgeschichten waren schon immer und bleiben wohl auch die Urwürze der Erzählkunst. Gibt es Beziehungen, Autor*innen oder Menschen, die Sie besonders geprägt und zum Schreiben animiert haben? Colleen Hoover hat mich als Autorin am meisten inspiriert. Sie hatte ihr erstes Buch als Weihnachtsgeschenk geschrieben und einfach online gestellt. Sie wurde zu einer der bekanntesten und erfolgreichsten Autorinnen. Als Mensch hat mich meine Mama am meisten inspiriert. Wir hatten eine sehr liebevolle Beziehung. Sie war die beste Mama, die man haben kann, aber sie war, seit ich zwölf Jahre alt war, krank. In Liebesgeschichten haben die Protagonisten oft einen Schicksalsschlag erlebt, der sie geprägt und zu den Menschen gemacht hat, die sie sind. Bei mir ist es auch so. Ich bin ein sehr sensibler Mensch, wurde durch die Krankheit meiner Mama früh erwachsen, musste lernen, damit umzugehen und es loslassen zu können. Darum hat mich sicher auch meine Mama dazu inspiriert, zu schreiben. An Liebesgeschichten mag ich, dass sie trotz allem ein Happy End haben. Man kann aus jeder Situation etwas Gutes mitnehmen, auch wenn man es auf den ersten Blick nicht sieht. Das habe ich auch jetzt wieder gemerkt. Wenn meine Mama nicht gestorben wäre, hätte ich nicht mit dem Schreiben angefangen.

Beschreiben Sie Ihren Roman als Liebesroman? Ja, es ist ein klassischer Liebesroman, aber ich habe schon darauf geachtet, auch andere Dinge beziehungsweise einen Sinn einzuarbeiten. Wie Kindheitstraumata oder Verletzungen beispielsweise, die man verarbeiten und loswerden muss, um glücklich zu werden. Es geht schon darum, dass sich die Geschichte leicht lesen lässt, aber auch darum, dass man etwas für sich selber mitnehmen kann. Das war mir wichtig.

Im Anhang Ihres Romans bieten Sie ein paar Wahrheit-oder-Pflicht-Fragen für lustige erste Dates an. Darunter auch die Frage „Was würdest du gerne noch einmal zum ersten Mal machen?“. Ja, was? Das klingt jetzt vielleicht komisch, aber ich würde mich gerne noch einmal in meinen Freund verlieben. Ich möchte das mit keinem anderen haben, aber ihn noch mal neu kennenzulernen und die ersten Dates zu haben, wo man so unsicher ist und schüchtern – ja, das fände ich richtig cool.

Der Roman endet mit einem – Achtung Spoileralarm – „Ja, ich will“. Was wollen Sie? Das Buch ist ein großer Meilenstein, was werden denn die nächsten sein? Mein Ziel ist, dass mir das nächste Buch genauso viel Spaß macht. Eines meiner größten Ziele ist, dass ich einmal vom Schreiben leben kann. Eine eigene Familie ist auch ein großes Ziel, allerdings dauert das noch ein bisschen. Und ich will lernen, nur für mich zu leben.

Dadurch, dass meine Mama so krank war, habe ich immer mehr für andere gelebt. Darum ist es ein großes Ziel, zu machen, was mir Spaß macht. Mein Freund und ich haben uns zum Beispiel vorgenommen, jedes Jahr für einen Monat in einem Land zu sein, in dem wir noch nie waren – ohne Handy und ohne alles. Das würden wir gerne schaffen. Klingt schön. Und das nächste Buch ist schon in Arbeit? Ja. Ich habe noch nicht zu schreiben begonnen, aber mir schon die Grundgeschichte und die Charaktere überlegt, sodass ich bereits weiß, wohin es führen soll.

Wieder eine Liebesgeschichte? Ja.

Anna Otti, 327 Seiten, EUR 18,70 Wie würdest du dich entscheiden?

Eine Trennung auf Probe. Nach sieben Jahren voller Höhen und Tiefen. Kann das überhaupt funktionieren?

Julie hat noch keine Ahnung, welche Auswirkungen diese Entscheidung auf ihr weiteres Leben haben wird. Denn trotz der Schicksalsschläge, die sie in den letzten Jahren gemeinsam mit Nate durchgestanden hat, hofft sie doch noch darauf, eine glückliche Beziehung führen zu können. Und dann ist da noch Lucas, der auf einmal in ihrem Leben auftaucht und ihr mit seinem Charme sofort den Atem raubt. Der Tag der Entscheidung rückt immer näher. Was soll Julie tun?

Bleibt sie in ihrer altbekannten Realität oder entscheidet sie sich für das Neue und denjenigen, der erst lernen muss, dass auch er Gefühle wie Liebe in sich trägt? Eine mitreißende Geschichte über Familiengeheimnisse, ausgefallene Dates und die Fähigkeit, den Schmerz loszulassen.

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„An Liebesgeschichten mag ich, dass sie trotz allem ein Happy End haben. Man kann aus jeder Situation etwas Gutes mitnehmen, auch wenn man es auf den ersten Blick nicht sieht.“
ANNA OTTI
LIEBE DIE WAHRHEIT ODER DIE PFLICHT

Modernes in Historischem

Das Adler Historic Guesthouse in Brixen steht für Verjüngung, ohne Tradition und Geschichte zu vergessen.

Brixen galt lange ein klein wenig als unterschätzte kleine Schwester von Bozen. Dabei ist hier mit fast 2.000 Sonnenstunden im Jahr der Süden zu Hause, die Altstadt ist bezaubernd, man findet Kunst, Kultur und Shops und jede Menge Gastronomie. Im familiengeführten Finsterwirt in der Domgasse und der angeschlossenen Vinothek Vitis (in der man übrigens auch ganz wunderbar isst) sind wir schon des Öfteren eingekehrt und tun es immer wieder gerne. Seit 1988 ist auch das Hotel Adler im Besitz der Familie Mayr. Nach einer behutsamen Renovierung und gelungenen Neugestaltung wurde das Haus kürzlich als ADLER Historic Guesthouse wiedereröffnet.

Das Haus trägt die Nummer 1 im Katasterverzeichnis der Domstadt, was für die Familie Verpflichtung und Ansporn zugleich ist, die Tradition und Geschichte zu wahren und dabei gleichzeitig innovativ zu bleiben und mit der Zeit zu gehen. Mit dem Umbau ist das definitiv gelungen. Verantwortlich dafür zeichneten die Architekten bergmeisterwolf, die generell ihren ganz eigenen Zugang zu alpi-

ner Architektur gefunden haben – geradlinig, pur und dabei immer zeitlos ästhetisch. Das ist im Fall des ADLER Historic Guesthouse nicht anders. „Es ist ein Zurückgreifen zum Ursprung, ein Aufspüren, ein Entdecken, ein Verstehen und zugleich ein Weiterdenken ins heute. Der Bestand wurde sorgfältig restauriert und durch gezielt gesetzte Implantate erweitert bzw. potenziert. Die langgezogene Eckfassade, in einer Parallelität zum Fluss und zur Adlerbrückengasse, umrahmt das Viertel und gibt ihm seine Sprache. Ergänzt wird diese durch fünf neue Erker in einer Kontinuität zu den zwei bereits bestehenden. Eine Anlehnung an die Historie, an gefundene Kupferstiche aus dem Jahr 1670, die der Fassade wieder einen Rhythmus, Kontraste geben, ein Spiel mit Proportion, Materialität und Schattenwirkung. In dem Projekt geht es um fließende Übergänge zwischen Geschichte und dem Jetzt, ein Inzwischen von Bestand, mit dem Anspruch, durch gezielte Maßnahmen neue Impulse zu setzen, und dem Ansatz, mit Architektur Orte zu verändern“, so die Architekten. Nach fünfmonatiger Kernsanierung und Erweiterung wurde das

Hotel im Juni 2023 wiedereröffnet. In den historischen Mauern des über 500 Jahre alten Hauses dominieren rauchige Naturtöne und schmeichelnde Stoffe. Bei der Einrichtung verzichtete man auf Schnörkel und Dekoration, vielmehr überlässt man den historischen Details wie den Gewölben, Lichthöfen oder Steinböden in den öffentlichen Bereichen die Bühne. Und weil die alten Mauern nun mal sind, wie sie sind, unterscheiden sich die 43 Zimmer alle in Größe und Grundriss. Was sie eint, ist ihre klassische Eleganz, die in ihrem Purismus ausgesprochen modern und wohlfühlig daherkommt. Das Highlight des Hauses ist im wahrsten Sinne die Dachterrasse samt Außenpool und 360-Grad-Blick über die Brixner Alpen und das Eisacktal. Gefrühstückt wird in den ehemaligen Stallungen, deren Gewölbe dem Raum eine besondere Atmosphäre verleiht. Die Adler Tagesbar ist mit ihrem herrlichen Kaffee, feinen Torten und Kuchen, spritzigen Getränkespezialitäten und kulinarischen Häppchen nach der Wiedereröffnung innerhalb kurzer Zeit zum beliebten Treffpunkt geworden. www.adlerbrixen.com

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WIE GEHT ES MIR?

Eine Frage, die, wenn man sie wirklich ernst nimmt, vermutlich gar nicht so einfach zu beantworten ist, die sich aber jeder immer wieder stellen sollte. Psychosoziale Resilienz bezeichnet im Wesentlichen die Fähigkeit, Krisen gesund und kompetent zu meistern – sie kann auch als psychologisches Immunsystem verstanden werden. Unter dem Motto „Schau auf Dich und Deine Leut’“ will die Fachgruppe der Personenbetreuer und Personenberater der Wirtschaftskammer Tirol auf dieses Thema vermehrt aufmerksam machen.

INTERVIEW: DORIS HELWEG

Eine einheitliche Definition für die psychosoziale Resilienz gibt es keine, vielmehr eine Vielzahl an Erklärungsversuchen. Was allerdings die letzten krisenbehafteten Jahre aufgezeigt haben, ist, dass psychosoziale Resilienz an Bedeutung gewonnen hat, sowohl für das Individuum per se als auch für Unternehmen. Wir haben Bernhard Moritz, Obmann der Fachgruppe der Personenberater und Personenbetreuer in der Wirtschaftskammer Tirol, zum Thema befragt.

ECO.NOVA: Was versteht man unter psychosozialer Resilienz? BERNHARD MORITZ: Als Resilienz wird im Wesentlichen die Fähigkeit von Menschen verstanden, unvorhergesehene Situationen oder Krisen im Leben durch die Nutzung von persönlichen und sozial vermittelten Ressourcen zu meistern und im Idealfall auch noch für die weitere Entwicklung zu nutzen. Das heißt also, wenn mich heute zum Beispiel ein plötzlicher Verlust trifft, dann versuche ich mich an bisherige Trennungserfahrungen in meinem Leben zu erinnern und mich zu fragen: Was hat mir damals gut getan? Wie kann mir das jetzt in meiner Akutsituation helfen? Das Abrufen und Zurückgreifen auf bereits erlebte und durchlebte Situationen ist ein wesentlicher Bestandteil von Resilienz, die derzeit zu einem Modebegriff geworden ist.

Wie kann in einem Unternehmen auf psychosoziale Resilienz geachtet werden? Die psychosoziale Beratung hat hier einen unheimlich großen Auftrag, vor allem nach den vergangenen Jahren. Die vergangenen Jahre haben uns alle sehr gefordert. Die psychosoziale Beratung begleitet Menschen dabei, ihre persönliches Navigationssystem neu zu programmieren, um in bestehenden oder künftigen Krisensituationen auf bereits bestehende Ressourcen zurückgreifen zu können. Sie hilft ihnen dabei, ihre Lebensumstände, ihre Gedanken, Gefühle, Handlungen und körperlichen Symptome ernst

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ANDREAS FRIEDLE
Bernhard Moritz, Fachgruppenobmann Personenberatung/Personenbetreuung in der Wirtschaftskammer Tirol

und innere wie äußere Stressoren rechtzeitig wahrzunehmen. Meiner Meinung nach dient die psychosoziale Beratung auch als Hemmschwellenlöser für das Outing von psychischen Schwierigkeiten, weil man als Betroffener eine Form des Coachings, der Beratung oder auch der Begleitung eher annimmt als eine Psychotherapie, wo dezidiert ein Defizit behandelt wird. Die betriebliche Gesundheitsvorsorge hat den Aspekt der psychischen Gesundheit bislang großteils außer Acht gelassen. Nun sehen wir, dass dieser Bereich der Gesundheitsvorsorge zunimmt, und es braucht hier aktive, präventive und nachhaltige Konzepte und Lösungen. Eine aktuell große Herausforderung für Unternehmer ist zum Beispiel, wie man mit dem Fachkräftemangel umgeht.

Was macht ein psychosozial resilientes Unternehmen aus? Da gibt es aus meiner Sicht fünf wesentliche Eigenschaften. Ein psychosozial resilientes Unternehmen kann sich als „Talentegemeinschaft“ denken, in der jeder mit seinen Fähigkeiten willkommen und hierarchisches Denken sehr abgeflacht ist, ohne den Führungsaspekt und die dazugehörige Verantwortung für Entscheidungen zu nivellieren. Diese Haltung der Talenteförderung braucht ein aktives Talentemanagement. So kann zum Beispiel ein formal als Hilfskraft eingestufter Mitarbeitender sehr wohl Führungskompetenzen aufweisen, weil er oder sie im Privatleben Vereinsobmann/-obfrau ist. Und da liegt der Aspekt der Talenteförderung. Das Potential von Mitarbeiter*innen hat eine starke Ausprägung auf die Unternehmenskultur. Was im zwischenmenschlichen Bereich großteils Empathie ist, ist im unternehmerischen Kontext Kreativität und Intuition. Den eingefahrenen Blickwinkel auch mal zu verlassen, einen Perspektivenwechsel zuzulassen oder sich die Zeit nehmen, das Unternehmen einmal ganz anders zu denken, birgt gerade in instabilen Zeiten ein sehr großes Ideen- und Gestaltungspotential.

Welche Aspekte gilt es noch zu beachten?

Einen weiteren wesentlichen Aspekt sehe ich in einer guten und klaren Arbeitsplatzbeschreibung, die über das reine Jobprofil weit hinaus geht. Gerade in Zeiten eines Arbeitskräftemangels ist die Attraktivität des Arbeitsplatzes von großer Bedeutung. Das englische Wort „Passion“ drückt das sehr gut aus. Es braucht Leidenschaft für das, was man tut. Die Menschen müssen in unserer defizitorientierten Gesellschaft wieder mo-

tiviert und gestützt werden in dem, wie sie sind und was sie tun. Ein klares JA zu einer Buntheit, zu Dingen, die vielleicht nicht „normal“ sind, eine Umgebung zu schaffen, die neugierig macht und Kreativität zulässt. Nur so kann Neues und Innovatives entstehen. Aus meiner Sicht sind nicht nur die MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) das Thema der Zukunft, sondern die Geisteswissenschaften. Das Beispiel der künstlichen Intelligenz zeigt das: Die Frage ist nicht „Was kann KI?“, sondern „Wie gehen wir damit um? Wie können wir im Unternehmen KI so nutzen, damit Zeit und Raum für das da ist, was den Menschen ausmacht: Neugier, Kreativität und Intuition.“ Es geht um den ethischen Umgang mit den Inhalten, die uns die Technik ermöglicht, und um die Integration von KI und den Talenten und Fähigkeiten der Menschen im Unternehmen. Beides gehört zu einer resilienten Unternehmenskultur.

Wenn wir von Ethik sprechen, welchen Stellenwert nimmt die Wertschätzung in einem psychosozial resilienten Unternehmen ein? Einen sehr hohen. Würdigung und Wertschätzung sind essentielle Faktoren jedweder zwischenmenschlicher Beziehung und Kern jeder Kompetenzengemeinschaft. Sie ist die Basis für die weiteren Resilienz-, Kompetenz-, Lern- und Entwicklungsfelder wie Improvisationsvermögen, Lernbereitschaft, Optimismus und positives Weltbild, Akzeptanz und Realitätsbezug, Lösungsorientierung und Kreativität, Selbstregulation und Selbstfürsorge, Selbstverantwortung und Gestaltungskraft, Beziehungen und Netzwerke, Zukunftsgestaltung, Visionen und Werte. Resiliente Menschen wissen und akzeptieren die Tatsache, dass Rückschläge und Widrigkeiten zum Arbeits- und Privatleben dazugehören, und verdrängen oder verleugnen diese nicht. Ihr Blick auf eine Krise ist nicht die auf unüberwindbare Hindernisse, sondern sie versuchen mit Gelassenheit und mit der Besinnung auf ihre Begabungen und Talente diese Krise zu meistern und nehmen

durch ihr positives Welt- und Selbstbild Krisen auch als wertvolle Erfahrungen auf dem Weg zum Erfolg. Resiliente Menschen nehmen ihre Gedanken, Gefühle, Handlungen und körperlichen Symptome ernst und sind auch bereit, sich beruflich neu zu orientieren, wenn die persönliche Resilienz im Privaten wie auch am Arbeitsplatz mittel- oder langfristig nicht gefördert wird. Sie übernehmen Selbstverantwortung und sind entschlossen, ihr Schicksal selber zu gestalten.

Was macht den Unterschied zwischen psychosozialer Beratung und einer Psychotherapie aus? Die Kernkompetenzen der psychosozialen Beratung sind präventiv, psycho-sozial im Sinne der Ganzheitlichkeit und nachhaltig, im Sinn der Resilienz. Die Kompetenz der Psychotherapie liegt hingegen in der Therapie eines diagnostizierten „Krankheitsbildes“. Das sind zwei unterschiedliche Schwerpunkte und damit Herangehensweisen der Arbeit mit Klient*innen. Nicht jeder, der ein psychisches Problem hat, braucht eine psychotherapeutische Behandlung. Viele Fragestellungen und persönliche Herausforderungen können durch psychosoziale Beratung kompetent und nachhaltig begleitet werden, bevor sich ein Krankheitsbild entwickelt. Insofern hat die psychosoziale Beratung mit ihrem Selbstverständnis präventiv, psycho-sozial im Sinne von ganzheitlich und resilienzfördernd eine große Bedeutung und es ist ihr Auftrag, Menschen, Mitarbeitende und Unternehmer*innen zur eigenen psychosozialen Gesundheitsvorsorge zu begleiten. Weiter hat sie die optimalen Werkzeuge für individuelle wie auch unternehmens- bzw. organisationsrelevante Themenstellungen. Darum sollte sich auch jeder immer wieder mal die Frage stellen: „Wie geht es mir eigentlich?“ PR

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„Die betriebliche Gesundheitsvorsorge hat den Aspekt der psychischen Gesundheit bislang großteils außer Acht gelassen. Nun sehen wir, dass dieser Bereich der Gesundheitsvorsorge zunimmt, und es braucht hier aktive, präventive und nachhaltige Konzepte und Lösungen.“
BERNHARD MORITZ

IM GESPRÄCH

Simon Holzknecht (stellvertretender Geschäftsführer und Clustermanager von proHolz Tirol), Gerd Ebner (Chefredakteur Österreichischer Agrarverlag), Georg Marberger, Autor Markus Köhle sowie die Geschäftsführer von Holz-Marberger, Simon und Gregor Marberger

Links: proHolz-Tirol-Vorstandsvorsitzender Manfred Saurer, Thomas und Philipp Huter (Johann Huter u. Söhne) sowie Helmut Troger (proHolz Tirol-Vorstandsmitglied und Obmann Fachgruppe Holzindustrie Tirol)

Rechts: proHolz-Tirol-Geschäftsführer Rüdiger Lex, Helmut Troger, Ehrenvorsitzender von proHolz Tirol, Karl Schafferer, und Clustermanager Simon Holzknecht

FEIER-ABEND

proHolz Tirol lud zu Ferienbeginn nicht nur zum eigenen 25-Jahr-Jubiläum, sondern auch zum 15. Branchentag Holz mit anschließendem Sommerfest. Rund 130 Unternehmer*innen aus der Forst- und Holzwirtschaft, Architektur, dem Bauwesen sowie aus Lehre und Forschung kamen dabei in den Hallen der Firma Holz-Marberger in Ötztal-Bahnhof zusammen. Vor Start der Vorträge unter der Moderation von Christoph Rohrbacher hatten die Gäste die Möglichkeit, bei einer Betriebsbesichtigung Einblicke in den Betrieb von Holz-Marberger zu erhalten.

Andrea Zanier, Geschäftsführerin der azett kommunikation und Schwester von ZanierGloves-Geschäftsführer Markus Zanier, mit Martin Glantschnig, der als Fotograf für das Bild verantwortlich zeichnet

PERFECT SHOT

Eine PR-Agentur muss Geschichten erzählen, um mit einer Meldung, die nicht in die Kategorie tagesaktuell fällt, bei Medien und der Öffentlichkeit Aufmerksamkeit zu erlangen. Und Geschichten leben von Bildern. Die azett kommunikation und Zanier Sport GmbH wurden heuer für den PR-Bild Award nominiert, der von der APA-Comm. in Kooperation mit Nachrichtendiensten aus Deutschland und der Schweiz vergeben wird. Unternehmen, Organisationen und Agenturen aus dem DACHRaum können beim namhaften Branchenpreis Bilder in sieben Kategorien einreichen. Zanier ist mit seinem Großglockner-Bild in der Kategorie Stories & Campaigns auf der Shortlist.

TANZEN FÜR DEN GUTEN ZWECK

Die „Boogie, Blues & More Charity Party“ des Rotary Clubs Innsbruck-Bergisel im Restaurant 1809 war nicht nur ein musikalisches Highlight, bei dem dank Katharina Alber alias Boogie-Kathi die rund 150 Gäste richtig in Schwung kamen; sie war auch finanziell ein voller Erfolg. Dem Engagement des motivierten Teams rund um Präsident Dr. Alfred Grassegger ist es zu verdanken, dass dem Projekt Arche Herzensbrücke ein Scheck über 10.800 Euro übergeben werden konnte. Der Verein ermöglicht Ferienzeit, Krafttanken und Auszeitnehmen im Seefelder Hotel Solstein für Familien mit schwer kranken Kindern bei gleichzeitig gewährleisteter Pflege und Betreuung der Kinder. Infos unter www.herzensbrücken.at Im Bild: Horst Szeli (Arche Herzensbrücke, li.) und RC-Innsbruck-BergiselPräsident Alfred Grassegger bei der Spendenübergabe in Seefeld

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news & events
© RUPERT ASANGER
© ZANIER SPORT GMBH, AZETT KOMMUNIKATION

Oben: Gregor Bloéb, seit heuer künstlerischer Leiter der Tiroler Volksschauspiele, mit seinem wirklich großartigen Ensemble.

Unten: Gregor Bloéb und Cilli Drexl bei der Übergabe der ersten RUTH an Arthur Thöni

SCHLUSSAPPLAUS

Die ersten Tiroler Volksschauspiele unter der Leitung von Gregor Bloéb in Telfs waren ein Rundum-Erfolg. Die „7 Todsünden“, aufgeführt am Birkenberg, waren ein wirklich gelungenes Spektakel. Und weil nicht nur wir das so sehen, sondern viele andere auch, denkt man schon laut darüber nach, das Stück wieder aufzunehmen. Erstmals wurde zum Abschluss der Volksschauspiele heuer auch der neu ins Leben gerufene Theaterpreis RUTH verliehen – als Symbol eines Theaters der Begegnung und des Austauschs und eine Hommage an die grandiose Ruth Drexel. Übergeben hat den Preis deren Tochter Cilli. Die erste Auszechnung ging dabei an Arthur Thöni als jahrelangen tatkräftigen Unterstützer der Tiroler Volksschauspiele.

NEU IM TEAM

Johannes Schranz wurde vom Verwaltungsrat des AMS zum neuen stellvertretenden Landesgeschäftsführer des AMS Tirol bestellt. Sein Amt trat er am 1. August 2023 an.

Anja Pfeiffer (Swarovski), Simon Kolb (Swarovski Foundation), Maximilian Haim-Swarovski (Swarovski), Jaimee S.H. Carreras und Scott W. Pentzer (UNO), Philipp Skal (Swarovski), Irene HäntschelErhart (Universität Innsbruck), Herbert Schuler (Swarovski), Alexander Plaikner (Universität Innsbruck, UMIT Tirol) und Marco Haid (UMIT Tirol) mit Studierenden der UNO und der Uni Innsbruck

SOMMERLICHER AUSTAUSCH

Bereits zum 46. Mal fand im Juli heuer die UNO-Innsbruck International Summer School an der Universität Innsbruck statt. Zum wiederholten Male lud Swarovski dabei die Studierenden der Kurse Internationales Management und Marketing zu einem nachhaltigen Lehraustausch ein. 70 Studierende der University of New Orleans (UNO) und der Universität Innsbruck kamen dabei zusammen, um voneinander zu lernen.

Landesgeschäftsführerin Sabine Platzer-Werlberger mit ihrem Stellvertreter Johannes Schranz, AMS Tirol

Johannes Schranz arbeitet seit 2008 beim AMS Tirol und begann seine Laufbahn in der Abteilung Grundlagen als Experte für Arbeitsmarktbeobachtung, Arbeitsmarktforschung, Statistik und Controlling. Ab 2013 war er dort stellvertretender Abteilungsleiter, bis er 2019 die Leitung der Personalabteilung des AMS Tirol übernahm. Schranz hat einen Masterabschluss im Bereich Comparative Social Policy and Welfare und ein Diplomstudium in Volkswirtschaftslehre. Er verfügt über umfangreiche Erfahrung im Arbeitsmarktservice Tirol und gilt als Experte für den Arbeitsmarkt. Darüber hinaus ist er als Trainer in der AMS-Ausbildungsakademie tätig, hat zahlreiche Gastvorträge gehalten und engagiert sich neben seiner beruflichen Karriere ehrenamtlich.

Über seine neue Funktion als stellvertretender Landesgeschäftsführer des AMS freut er sich: „Es ist mir eine große Ehre, noch mehr Verantwortung innerhalb des Unternehmens, aber auch für alle Akteur*innen am Tiroler Arbeitsmarkt zu übernehmen. Das AMS Tirol steht an einem Wendepunkt. Nur als zukunftsfitte Organisation können wir Herausforderungen wie Arbeitskräftemangel, demografischer Wandel oder Auswirkungen der Teuerung mit innovativen Ansätzen meistern. Dafür setze ich mich in meiner neuen Aufgabe mit all meiner Kraft und meinen Fähigkeiten ein.“ PR

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MALYSHEV

EIN ABEND VOLLER TRADITION

Es mag sein, dass Tiroler Abende bei vielen Tiroler*innen nicht gerade hoch im Kurs stehen. Die Darbietung der Familie Gundolf im Alpensaal der Messe Innsbruck hingegen gilt inzwischen wohl als DER Tiroler Abend schlechthin und begeistert ganzjährig Gäste wie Einheimische gleichermaßen. Auch Firmen- und Kundenevents wird mit bester traditioneller Unterhaltung und Gastronomie in gepflegter Brauhausatmosphäre der ideale Rahmen geboten.

TEXT: DORIS HELWEG

Es ist mit 500 Sitzplätzen die wohl größte Stube Tirols, in der der traditionelle Tiroler Abend ganzjährig (April bis Oktober täglich, November bis März ein- bis dreimal pro Woche) über die Bühne geht und Besucher*innen wie Einheimische immer wieder positiv überrascht. „Mit einem schwungvollen, äußerst abwechslungsreich zusammengestellten Programm, welches ausschließlich aus traditioneller Volksmusik, Tiroler Tänzen und Schuhplattlern sowie typischem Tiroler Gesang und Jodelliedern besteht, begeistern wir ein Publikum aus dem Inund Ausland seit über 55 Jahren und ganz besonders freut es uns, dass wir in unserer neuen Location im Alpensaal auch immer häufiger heimische Besucher sowie Firmenveranstaltungen begrüßen dürfen“, betont Martin Gundolf, der inzwischen die Geschi-

cke des seit 1967 bestehenden Familienunternehmens in dritter Generation leitet.

BESTE STIMMUNG

Während das musikalische Programm per se immer den gleichen Ablauf hat, kann der Besucher wählen, ob er das Showprogramm mit oder ohne Essen genießen möchte. Kredenzt wird grundsätzlich ein bodenständiger Schweinsbraten, zubereitet vom lokalen Gastronomiepartner Niederwieser, es gibt aber auch vegetarische oder vegane Alternativen wie Schlutzkrapfen. „Auf Vorbestellung können natürlich auch andere Gerichte wie Tafelspitz, Gulasch oder Knödel serviert werden“, erklärt Gundolf. Für exklusive Veranstaltungen, die vorwiegend in den Monaten November bis März stattfinden, ist eine maßgeschneiderte Programmgestaltung sowie die Bereitstellung von Caterings nach

Wahl möglich. Die Stimmung könnte besser nicht sein, wenn die Musiker*innen die Bühne betreten und in einem interessanten Mix aus polterndem Schuhplatteln und Jodeln und zwischendurch sanften Harfentönen und Hackbrettsolos eine Darbietung liefern, die für jede Menge Applaus und sogar Standing Ovations sorgt. Es sind diese besonderen Abende, die Gäste aus anderen Ländern, aber auch uns Tiroler*innen selbst aus dem Alltag holen und in Erinnerung bleiben. Die unterhaltsame Tiroler Show eignet sich auch bestens für einen vergnüglichen Mitarbeiterabend, Firmenevents oder als Abendprogramm für Besuche von Geschäftspartner*innen aus aller Welt. Weiters bietet der neue Alpensaal an der Messe auch den idealen Rahmen für exklusive Firmenveranstaltungen in traditionellem Ambiente wie z.B. ein zünftiges Firmen-Oktoberfestl. www.tirolerabend.info PR

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