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Die schönsten Touren in den Alpen

Edel oder günstig? Kauftipps – Bestseller 2016

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brach zuletzt im April 2009 aus.

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loslegen

editorial

Inhalt Energieschub 4 Promi-Sport und Wellness für Körper und Kopf – wieso Mountainbiken so gut tut

Wer bin ich?

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Selbsterkenntnis: Welche Mountainbike-Disziplin und welcher Radtyp passen zu Ihnen?

Survival 16 Der Guide durch den Bike-Dschungel – so finden Sie garantiert Ihr Traum-Bike

Rückenwind 26 Kauftipps: Was Sie schon immer über Mountainbikes mit E-Motor wissen wollten

Durchstarten Es ist wirklich faszinierend, welch eine Entwicklung Mountainbiken in den vergangenen drei Jahrzehnten hingelegt hat. Als junge Wilde galten Mountainbiker jahrelang im Bergsport. Mittlerweile sind edle Mountainbikes Statusobjekte. Nein, nicht nur für Freaks! Selbst seriöse Banker mit Mercedes und Porsche lenkende Zahnärzte fahren gerne mit sündhaft teuren CarbonFullys vor.

Foto: Daniel Geiger; Titel: Sebastian Morell

Und sogar die Scharmützel zwischen Wanderern und Bikern werden harmloser und weniger, auch wenn sie mancherorts immer wieder aufflackern. Ein Zeichen hat gerade der Deutsche Alpenverein gesetzt. In seinem aktuellen Positionspapier bezeichnet er Mountainbiken als „sportliche Aktivität mit vielfältigen positiven Wirkungen“. Rücksichtsvoll ausgeübt sei Mountainbiken „eine wertvolle Betätigung in der Natur“. Mountainbiken ist nicht mehr exotischer Fun-Sport sondern Volkssport mit Fun. Neben der rasanten technischen Entwicklung liegt das vor allem an seiner enormen Vielseitigkeit. Mountainbiken hat viele Gesichter und Facetten. Für jeden etwas: klassische Tages-Touren, Alpenüberquerungen, Marathons, Cross-Country- und Downhill-Rennen, Enduro-Contests, Abfahrten auf Bikepark-Strecken, waghalsige Sprünge und Tricks beim Dirtbiken … und immer öfter auch Biken auf E-Mountainbikes – Pedelecs mit zusätzlichem Elektro-Antrieb. Um Ihnen diese Faszination näherzubringen, haben die Redaktionen von BIKE und des neu erscheinenden Schwestertitels EMTB dieses Special gestaltet: mit jeder Menge Kauftipps, Touren-Vorschlägen und News zu aktuellen Trends. Viel Spaß beim Lesen und auf Tour!

Termine

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Ein Jahr im Zeichen des Mountainbikes – der große Terminplaner mit Reisen, Events und Rennen

Pro & Contra

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Muskelkraft oder Akku-Power – eine Diskussion über ein Stück aktuelle Radkultur

Traum-Touren 40 Einfach himmlisch – Bike-Ausflüge in die Alpen, von denen Sie noch Ihren Enkeln erzählen werden

IMPRESSUM Dies ist eine Verlagsbeilage der Zeitschriften BIKE und EMTB 2016 verlag Delius Klasing Verlag GmbH, Siekerwall 21, 33602 Bielefeld Chefredakteur Josh Welz Redaktion Christian Penning BildRedaktion Georg Grieshaber Grafik Jörg Weusthoff Schlusskorrektur Janine Tischer Verlagsleitung Olaf Klinger Projektleitung Nicole Schwenck Media Sales Ingeborg Bockstette Tel. 0521/559-270, i.bockstette@delius-klasing.de Anzeigendisposition Caroline Vogt Tel. 0521/559-274, c.vogt@delius-klasing.de Produktion Frank Becherer Repro Mohn Media Druck ADV über Rettig Media

BIKE + EMTB special

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erleben

energieschub Antriebslos? Dann schwingen Sie sich doch einfach aufs Mountainbike! Bike-Touren sind Fitness-Training für den Körper und Wellness für den Kopf. Viele Prominente schwören drauf.

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BIKE + EMTB special


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Foto: David SchultheiĂ&#x;


erleben

Die kraft der Berge tanken Nein, ganz ohne Schweiß lassen sich Traumpfade wie dieser am Fuße des Mont Blanc bei Courmayeur nicht erreichen. Doch Mountainbikes sind wunderbare Energiewandler. Mit jeder Kurbelumdrehung geben sie zigfach die Kraft der Berge zurück.

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BIKE + EMTB special


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Foto: Mattias Fredriksson


erleben

Flow – Die Essenz des bikens

PopStar und Ausdauersportler Joey Kelly tut es, der ehemalige Doppel-Olympiasieger Markus Wasmeier tut es, Skistar Aksel Lund Svindal tut es, ebenso Alpinist und Unternehmer Stefan Glowacz, Ex-Rallye-Fahrer Walter Röhrl, Motorradweltmeister Stefan Bradl und Eric Frenzel, Olympiasieger in der Nordischen Kombination. Sie alle lieben es: Mountainbiken. Mountainbiken ist eine der jüngsten Sportarten. Und gleichzeitig eine der Beliebtesten. Kaum eine andere Sportdisziplin hat sich in so kurzer Zeit so rasant entwickelt. „Daheim in Oberau sind wir schon als Kids durch die Wälder geheizt – auf frisierten Drei-Gang-Rädern“, erinnert sich Extremkletterer Stefan Glowacz. „Wir schoben sie den Berg hoch und hämmerten dann runter. Wer es schaffte, unten anzukommen, ohne auf die Fresse zu fliegen, war für einen Tag

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BIKE + EMTB special

der König.“ Zeitgleich bastelten rund ist Adrenalin. Mountainbiken, das ist aber 9500 Kilometer entfernt in Kalifornien auch entspanntes Wandern auf zwei Räein paar Freaks ebenfalls an Rädern mit dern. Biken ist „alpiner Bergsport“, stellt breiten Stollenreifen – amder Deutsche Alpenverein bitionierter, ehrgeiziger. in seinem aktuellen PositiEnde der Siebziger Jahre onspapier fest und verpasst schweißten Joe Breeze, den Bergradlern damit den Tom Ritchey und Gary Ritterschlag. Mountain­biken, Fisher die ersten Moundas ist sportliche Herausfortainbikes – mit schweren derung ebenso wie aktive Stahlrahmen und Gabeln Wellness. Zehn Millionen ohne Federung. Heute Deutsche erleben immer produzieren große Zweiwieder diesen Gipfel der Ge„Mountainbiken? – Leidenradkonzerne und kleine nüsse. Immer mehr auch schaftlich gerne! Ich muss Edelschmieden Millionen mit Unterstützung durch schwitzen und was machen, Mountainbikes – ultraE-Motoren, die beim Treten was Spaß macht. Wenn leicht, mit Carbon-Rahwie ein Turbo wirken. „Eine ich dann auf einem meiner men, Scheibenbremsen dufte Sache“, meint Ex-WeltHausberge den Sonnenund vollgefedert für sänfmeister und Weltcupsieger untergang genieße, weiß ich: tengleichen Fahrkomfort. Mike Kluge. Als einer, der auf Das war ein guter Tag.“ Ein Boom, der nicht abdem Bike scheinbar schon alMarkus Wasmeier, Olympiasieger ebbt. Mountainbiken, das les erlebt hat, erfährt er das

Fotos: dpa picture-alliance, Markus Greber

Manche spüren sie, selbst wenn sie auf einem Schotteranstieg in der Sonne schmoren wie in der Hölle. Die meisten genießen sie auf flüssig mäandernden Singletrails – die Leichtigkeit des Seins beim Biken. Am Ende fühlt sich jeder wie im Himmel.


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Stadt-Style, der funktioniert: Elegant, aber unkompliziert. Technisch raffiniert, aber pflegeleicht. Optimal ausgestattet, aber attraktiv im Preis. So geht urbane Rad-Perfektion.


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Bergauffahren gerade „in einer neuen Dimension“. „Anstiege, die bislang selbst für Profis eine Qual waren, machen mit Pedelecs plötzlich richtig Spaß.“ Mountainbiken ist ein Ganzjahresvolkssport – von Husum an der Nordsee bis Hausham am Schliersee. „Seit dem Ende meiner Skikarriere ist Mountainbiken mein Hauptsport, meine Leidenschaft“, grinst Markus Wasmeier, als käme er gerade mit leuchtenden Augen von einer Tour zurück. Dabei hat er zwei künstliche Hüften – als Folgen eines Skiunfalls. Mountainbiken ist gelenkschonend. Grund: 60 bis 70 Prozent des eigenen Gewichts werden vom Rad getragen. Es wirken also nicht wie beim Joggen oder Fußball ständig hohe Kräfte auf die menschlichen Verschleißteile wie Sehnen oder Bänder ein. Zudem schützt Biken vor Herzerkrankungen und lässt die Pfunde schmelzen. Anstiege oder kurze Zwischen-Sprints bringen den Kreislauf in Schwung wie

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BIKE + EMTB special

gänzt Transalp-Pionier Uli Stanciu. An die 40000 Kilometer hat er in den vergangenen zwei Jahrzehnten bei Touren-Recherchen für Alpenüberquerungen zurückgelegt, einmal per Bike um den Globus. „Berauschend schön“, schwärmt er und meint damit den Duft der Almwiesen, die klare Berg­ luft mit Blick auf grandiose Felsmassive und Gletscher. Die passende Dosis, die Streckenlänge, Höhenmeter und Schwierigkeiten pro Etappe kann jeder selbst wählen. Transalps sind wie jede andere Bike-Tour kleine Expeditionen zum Ich. Jede Kurbelum„E-Mountainbikes mit drehung birgt das Potenzial Laut einer Studie der UniPedelec-Antrieb sind echte zu intensiven Selbsterfahversität Innsbruck überMotivationsmaschinen. Sie rungen, zur Entschleunigung queren jeden Sommer geben dem Radsport eine trotz Beschleunigung – und 160000 Mountainbiker die völlig neue Dimen­sion. bringt am Ende die ZufrieAlpen – ein Mehrfaches Bergauf zu radeln, macht denheit, etwas geschafft zu der Stärke von Hanniplötzlich richtig Spaß!“ haben, was man sich vorbals Heer, der im Zweiten her vielleicht gar nicht zuPunischen Krieg 218 v. Mike Kluge, Ex-Radprofi getraut hätte. Als wäre das Chr. über die Alpen zog. Mountainbike ein helfender Statt Spähtrupps, wie zu Freund. Weltenbummler Joey Hannibals Zeiten, helfen heute GPS-Geräte bei der Orientierung. Kelly jedenfalls meint: „Egal, wo auf der Doch ein Abenteuer ist ein solcher Ritt Welt ich bei meinen zahlreichen Projeküber die Alpen immer noch. Ein Dosiertes. ten auch unterwegs bin, mein Bike ist für „Und ein unglaublich Faszinierendes“, er- mich immer von zentraler Bedeutung.“ ein doppelter Espresso beim Lieblings­ italiener. Doch nicht nur dem Körper tut Mountain­biken gut. Es ist auch Balsam für die Seele. Sich rhythmisch rollend durch Panoramalandschaften zu bewegen, entspannt wie Yoga. „Wenn es geht, sitze ich im Sommer jeden Tag im Sattel, wenigstens für eine kleine Runde“, sagt Markus Wasmeier. „Das tut mir einfach gut.“ Zwölf Mal ist er mit Freunden schon Transalp-Touren gefahren – für viele die Krönung eines BikeSommers.

Fotos: Wolfgang Watzke, Baschi Bender

Über allen Gipfeln ist Ruh: Mit dem Mountainbike beschleunigen, um zu entschleunigen – die rhythmische Kurbelei am Berg baut Stress besonders gut ab.



ANTRIEB AUF ANHIEB Biken mit Extra-Power: Steile Anstiege, luftige Höhen, Gipfelglück – mit dem E-Mountainbike gibt es keine Grenzen mehr. EMTB, das neue Magazin für E-Mountainbiker, vermittelt diese Faszination, beantwortet die wichtigsten Fragen zur Technik und sorgt mit kompetenten Vergleichstest für Orientierung im Markt.

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Wer bin ich? Mountainbiken hat viele Gesichter. Welches passt zu Ihnen? Schätzen Sie sich realistisch ein, und Sie werden schnell das richtige Rad finden – fürs Fitness-Training, für Erlebnis-Touren oder heiße Action.

Erlebnis Eine Alpenüberquerung fahren – einmal im Leben. Das ist der Traum vieler Biker. Raus in die Natur, die Berge entdecken, Anstiege meistern, am Gipfel Pa­ noramablicke genießen und hinterher kilometerlange Abfahrten. Zwischendurch kehren Sie gerne in einer Berghütte ein und lassen sich Kaspressknödel oder Kaiserschmarrn schmecken. Ob Tages-Tour im Mittelgebirge, Hüttenwochenende in

den Alpen oder mehrtägige Unternehmungen mit Freunden: Mountainbiken ist ein Stück Lebensqualität. Prickelnder können Sie sich eine Auszeit vom Alltag kaum vorstellen. Die Natur und sich selbst entdecken – das geht kaum schöner und angenehmer als mit dem Mountainbike. Touren-Biken ist eine Passion, die einen so schnell nicht mehr loslässt. Sie sammeln Erlebnisse fürs Leben!

Geeignete Bike-Typen: Trial-/Touren-Fully, All-Mountain-Fully

fitness man prima trainieren, schwitzen und Spaß haben. Auf dem Bike lassen sich alle Formen des Ausdauertrainings umsetzen. Ruhiges Grundlagentraining ist ein ausgezeichneter Fatburner. Antritte am Berg verbessern die Kraft. Am Wochenende geht’s dann fürs große Panoramakino zu einer netten Tour in die Berge. Dabei zählen für Sie Kilometer und Höhenmeter. Ganz klar, Sie sind ein Fitness-Typ!

Geeignete Bike-Typen: Race-Hardtail, Touren-Hardtail, Marathon-Fully, Trail-/Touren-Fully

action Speed und SpaSS – Geschwindigkeit, Adrenalin und entsprechendes Fahrkönnen erzeugen bei Downhills große Glücksmomente. Experten sprechen vom sogenannten „Flow“. Sie haben die ersten Erfahrungen auf dem Bike längst hinter sich und überlegen, mit einem professionellen Trainer am Hinterradversetzer oder an Ihrer Sprungtechnik zu feilen. Denn, wenn Sie aufs Bike steigen, wollen

Sie mit einem breiten Grinsen über technische, anspruchsvolle Singletrails jagen und auch mal beherzt abheben. Ruppige Wurzelteppiche und Felsstufen betrachten Sie nicht als Hindernis sondern als spannende Herausforderung. Bergauf müssen Sie nicht der Schnellste sein – es darf auch mal die Gondel sein. Oder Sie schieben das Rad ganz einfach ein Stück. Hauptsache, bergab geht die Post ab!

Geeignete Bike-Typen: Enduro-Fullys, All-Mountain-Fullys mit mindestens 150 Millimetern Federweg, Freeride-Bikes

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BIKE + EMTB special

Fotos: Colin Stewart, David Schultheiß, Markus Greber, Christoph Laue

Die Gleiche Jogging-Runde im Park, dreimal jede Woche? Nicht gerade motivierend. Zumba im Studio? Nett, wäre da nicht der Indoor-Mief. Dann schwingen Sie sich doch in den Sattel! Mountain­ biken ist dynamisch, konditionell und koordinativ fordernd, und in der Natur können Sie die Lungen so richtig durchpusten. Es muss ja nicht gleich ein Marathon sein. Auch auf der Hausrunde kann


Worauf fahre ich ab? DAS PASSENDE MOUNTAINBIKE ist eine Frage des Biker-Typs (Erlebnis-, Fitness- oder Action-Typ) und des Terrains, auf dem Sie mit Ihrem Bike bevorzugt unterwegs sind. Für sanfte Mittelgebirgs-Touren, kleine Feierabendrunden und puristische Marathonfahrer reichen Hardtails ohne Federung am Hinterbau. Sie sind leicht, technisch unkompliziert und robust. Mehr Komfort dagegen bieten Fullys mit gefedertem Hinterbau. Je rauer der Untergrund der Trails, desto mehr Federweg ist sinnvoll. Allerdings steigt damit auch das Gewicht – und Federwegsmonster sind in der Regel bergauf keine kletterfreudigen Gämse. Die meisten Mountainbike-Typen gibt es mittlerweile auch in einer Pedelec-Version mit unterstützenden Elektro-Motoren (siehe Seite 26).

Fullys: KomfortKisten

Hardtails: Für Puristen

Rahmen: Aluminium oder Carbon, gefederter Hinterbau, je leichter, desto teurer Gabel und Dämpfer: je nach Einsatzbereich unterschiedlicher Federweg (ca. 100–180 mm) Laufräder: an den Einsatzbereich angepasst unterschiedliche Laufradgrößen (meist 27,5 oder 29 Zoll) und -breiten

Rahmen: Aluminium oder Carbon, hohe Steifigkeit, Federgabel vorne Federgabel: je nach Einsatzbereich unterschiedlicher Federweg (ca. 100–130 mm) Laufräder: an den Einsatzbereich angepasst unterschiedliche Laufradgrößen (meist 27,5 oder 29 Zoll) und -breiten

FULLY-TYPEN Marathon: Sitzposition sportlich, leicht gestreckt; Federweg 100–120 Millimeter vorne und hinten; Gewicht: unter 13,0 Kilo Trail/Tour: Sitzposition komfortabel; Federweg 120–130 Millimeter vorne und hinten; Gewicht unter 14 Kilo All Mountain: Sitzposition komfortabel; Federweg 140–150 Millimeter vorne und hinten; Gewicht unter 14,5 Kilo Enduro: Sitzposition komfortabel; Federweg 160–180 Millimeter vorne und hinten; Gewicht unter 15 Kilo

HARDTAIL-TYPEN Race: Sitzposition sportlich, leicht gestreckt; Federweg 100 Millimeter vorne; Gewicht: unter 10,0 Kilo Tour: Sitzposition komfortabel; Federweg 100–120 Millimeter; Gewicht unter 13 Kilo Fatbike: extra breite Laufräder und Reifen (ca. 4 Zoll); Sitzposition komfortabel; Federweg vorne 100–130 Millimeter; Gewicht unter 14,5 Kilo

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Freiheit auf zwei Rädern. Echt lässig.

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Mit unserer Joker Card übertrumpfen wir die anderen! Die JOKER CARD macht ihren Aufenthalt bei uns noch lässiger. Denn mit ihr genießt man Vorteile und Ermäßigungen wie sonst nirgendwo! Hier ein Auszug der Leistungen: > Uneingeschränkte Benützung der in Betrieb befindlichen Seilbahnanlagen in Saalbach Hinterglemm (Kohlmaisenbahn, Reiterkogelbahn, Schattberg X-Press, Zwölferkogelbahn) > Montelinos Erlebnisweg am Kohlmais > Berg Kodok am Reiterkogel > Pro und Blue Line am Reiterkogel > X-Line am Schattberg, Milka Line am Kohlmais > Z-Line powered by TREK am Zwölferkogel > Tennisplätze

> Teufelswasser im Talschluss > Talschlusszug > Wanderbus in Saalbach Hinterglemm > Freibad Saalbach > 10 geführte Wanderungen pro Woche > Heilkräuterweg am Reiterkogel > Lichtbildervortrag > Heimathaus/Skimuseum > Minigolf > + viele attraktive Ermäßigungspartner


BIG-5-BIKE Challenge

Top-Bike-Events

> XXL Freeride-Tour mit 5 Seilbahnen und 5.000 Höhenmetern > Pures Bike-Vergnügen für Cross-CountryBiker und Freerider > Foto-Checkpoints dokumentieren die Tour

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Infos auf: www.big-5.at

Info und Buchung

8. – 11.9.2016 World Games of Mountainbiking www.worldgames.at Bergbahnen Saalbach Hinterglemm T +43 6541 6271-0, info@lift.at

Tourismusverband Saalbach Hinterglemm T +43 6541 6800-68, contact@saalbach.com


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Kaufberatung Mountainbikes

Survival im Bike-Dschungel

Illustration: Thomas Thiesen; Fotos: Robert Niedring, Daniel Simon

Lassen Sie sich von unzähligen Modellkategorien und Ausstattungsmöglichkeiten nicht verwirren. Hier geht’s lang! Tipps und Trends für den sicheren Weg zum Traum-Bike.

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BIKE + EMTB special


Blick fürs Detail Ganz schön kompliziert? Von wegen! BikeTechnik ist keine hohe Wissenschaft. Es ist kein Ingenieursabschluss in Maschinenbau nötig, um die feinen Unterschiede zwischen Bike-Modellen zu verstehen. Ein paar Grundbegriffe und Details reichen, und schon wird der Bummel durch die Bikeshops zum anregenden Erlebnis statt zur aufregenden Suchaktion.

Alu oder Carbon? Carbon statt Kondition Der Spruch bringt es auf den Punkt. Carbon ist derzeit der leichteste Werkstoff für MountainbikeRahmen. Und Carbon-Rahmen sind gleichzeitig steifer als Modelle aus Aluminium. Sie übertragen die Power von Waden und Oberschenkeln ohne große Kraftverluste in Vortrieb. Damit sind sie für sportlich ambitionierte Biker erste Wahl. Doch die edlen Rahmen aus dem „schwarzen Gold“ sind auch deutlich teurer. Für Alu-Rahmen spricht in erster Linie ihre Strapazierfähigkeit. Eine Delle ist kein Beinbruch. Carbon ist zwar grundsätzlich sehr stabil, aber empfindlich bei harten Stößen. Ein derber Aufprall auf Felsen oder spitze Steine können die Faserstruktur beschädigen. Reparaturen sind aufwändig. Bei pfleglicher Behandlung sind Carbon-Rahmen dennoch robust genug für ein langes Bike-Leben.

Federweg – ganz soft Mehr Federweg bedeutet mehr Fahrkomfort. Je stärker Federgabel oder Hinterbau einfedern können, desto besser schluckt das Fahrwerk Wurzeln, Felsbrocken und andere Hindernisse. Außerdem werden Belastungsspitzen abgebaut. Das schont von den Handgelenken über die Wirbelsäule und Rückenmuskulatur bis zu den Beinen den gesamten Bewegungsapparat. Fullys sind wahre Softies und dabei hart im Nehmen. Mit sogenannten „Lockouts“ lassen sich Federgabeln und Dämpfer blockieren – praktisch für steile Forstwege und Asphaltpassagen.

Doch Federweg ist nicht alles. Eine Vielzahl weiterer Variablen beeinflussen die Fahreigenschaften eines Mountainbikes. Dazu gehört auch die Rahmengeome­ trie. So haben Bikes, die für den Einsatz bei Marathons konstruiert sind, nicht nur weniger Federweg (100 bis 120 mm) als All-Mountain- oder Enduro-Modelle (130 bis 180 mm). Sie zeichnen sich auch durch eine vortriebsstarke Rahmengeometrie und Fahrwerksabstimmung aus, die bergauf große Vorteile bringen, aber auf wilden Downhill-Ritten schon mal für Überschlagsgefühle sorgen können.

Laufräder – wie groß?

Wie viele Gänge?

Ein weiterer feiner Unterschied ist die Laufradgröße. Lange waren 26-ZollRäder ein alternativloser Standard. Mittlerweile haben sich die Laufradgrößen 27,5 Zoll (auch 650B genannt) und 29 Zoll durchgesetzt. Die Vorteile: Größere Laufräder rollen geschmeidiger über Hindernisse, fahren sich gutmütiger. Sie bieten zum Beispiel auf grobem Schotteruntergrund besseren Grip und mehr Fahrstabilität in schwierigem Terrain.

Ein, zwei oder Drei? Die Zahl und Größe der Kettenblätter vorne und der Ritzel hinten entscheiden über die Übersetzungsbandbreite. Fitte Biker sparen mit einem Kettenblatt vorne Gewicht. Auf Touren mit steilen Anstiegen bieten Antriebe mit Zweifach- oder Dreifach-Kettenblättern und einem großen „Notritzel“ hinten mehr Gänge und kleine Bergübersetzungen für alle Fälle.

Voll breit Breitreifen im dicken, neuen Plus-Reifenformat um die drei Zoll Breite sind der neueste Hype. Sie sind rund ein Drittel breiter als herkömmliche Mountainbike-Reifen. Tests zeigen, dass sich damit die Fahreigenschaften deutlich pimpen lassen – ähnlich wie bei einem Geländewagen. Plus-Reifen sind zwar schwerer und beschleunigen langsamer, doch im Gelände bieten sie deutlich mehr Grip, als würden sie sich mit dem Boden verzahnen. Zusätzlich sind die Breitlinge wahre Komfortwunder. Das größere Luftvolumen und der geringere Luftdruck wirken wie ein zusätzlicher Dämpfer. Über tückischen Schotter oder fiese Wurzeln bügeln sie weitgehend unbeeindruckt hinweg. Das kommt vor allem weniger perfekten Bikern zugute. Plus-Reifen bieten mehr Sicherheitsreserven. Schade: Sie sind nicht mit jedem Bike kompatibel und erfordern darauf abgestimmte Rahmen.

Fette Teile: Plus-Lauf­ räder mit 2,8 bis 3,0 Zoll breiten Reifen bieten hohe Sicherheitsreserven und eine Menge Fahrkomfort. So mancher Trail verliert mit den dicken Schlappen seinen Schrecken.

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Kaufen

Richtig komfortabel

Die Suche nach dem passenden Sattel gerät für manchen Biker zur Lebensaufgabe. Am besten sitzen Sie im Bikeshop auf mehreren Modellen Probe. So wie Hosen passen auch Sättel nicht in jeder beliebigen Größe zu jedem Hinterteil. Entscheidend ist vor allem die Breite. Auf Wunsch

Bike- und Body-Check: Der Fachhändler hilft nicht nur bei der Auswahl des passenden Modells und der richtigen Rahmengröße. Er stimmt auch die Federung individuell auf Ihr Körpergewicht ab.

Foto: Robert Niedring

Sitzen Sie Bequem! Ob Sie am Ende eines langen Bike-Tages entspannt oder wie gerädert vom Rad steigen, hängt nicht nur von Ihrer Fitness ab. Ganz entscheidenden Einfluss hat die richtige Größe des Bike-Rahmens und der Anbauteile wie Lenker oder Vorbau. Die Größen von Mountainbikes werden in erster Linie durch die Rahmenhöhe bestimmt. Die Oberrohrlänge bestimmt zusammen mit der Länge des Vorbaus, ob Sie sportlich gestreckt (vergleichbar mit der Position auf einem Rennrad) oder bequem aufrecht sitzen. Bei Bikes der Kategorien Trail/Tour, All Mountain und Enduro haben sich eher aufrechte Sitzpositionen durchgesetzt. Aber keine Sorge, auch Marathon-Hardtails oder Fullys malträtieren Ihren Rücken heutzutage nicht mehr mit einer übertriebenen Streckbankposition.

Entscheidend für die richtige Rahmengrö- misst der Händler im Bikeshop Ihren ße ist die Schrittlänge. Die wird so gemes- Sitzknochenabstand. Für Härtefälle biesen: Stellen Sie sich barfuß hin, klemmen ten Spezialisten sogar eine Vermessung Sie sich eine Wasserwaage mit Hilfe elektronischer zwischen die Beine, schieSensoren an. So lässt sich ben Sie diese ganz nach ein individuell passendes Unbedingt Probe oben – und stellen Sie sie Sattelmodell ermitteln. Ist sitzen – die Richtige gerade. Die Schrittlänge ist der Sattel dann montiert, Rahmenhöhe nun die gemessene Distanz und ein bequemer Sattel experimentieren Sie mit zwischen dem Boden und unterschiedlichen Sattelposind Gold Wert. der Oberkante der Wassersitionen durch horizontales waage. Eine Schrittlänge Verschieben oder durch die von 80 Zentimetern entspricht etwa ei- Sattelneigung. Minimale Veränderungen nem 18-Zoll-Rahmen. Genaue Tabellen für können hier viel bewirken. Letzte Retalle Körper- und Rahmengrößen hat Ihr tung sind Sättel nach Maß. Bike-Händler.

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Noch mehr Komfort, noch mehr Funktion – mit ein paar Techniktricks tunen Sie Ihr Bike ganz einfach und günstig. Die besten Tipps für mehr Spaß und Komfort. Ihr Bike-Händler hilft Ihnen dabei.

Hingucker Fatbikes – auffallen mit Monsterschlappen Der Hype hat sich gelegt. Der FatbikeBoom der vergangenen Jahre köchelt nur noch auf Sparflamme – nicht zuletzt wegen der vielseitigeren neuen PlusLaufrad­größen. Doch Fatbikes bleiben ein Hingucker und ein spaßiges Nischen­ produkt, das zumindest auf sandigem oder matschigem Untergrund oder im Winter auf Schnee seine Berechtigung hat. Wer auf die dicken Dinger steht, hat die Wahl zwischen Hardtail- und Fully-Modellen.

Kult: das Mega-Test-Event in Riva am Gardasee Längst eine Instanz und eine unschlagbare Location für einen Saisonauftakt mit italienischem Flair ist das Ziener BIKE Festival Garda Trentino. Eine größere Auswahl an Testrädern führender Hersteller gibt es auf keinem anderen Event. Daneben bietet das BIKE-Festival die Möglichkeit, Rennluft zu schnuppern, Touren zu fahren und mit Profis an der Fahrtechnik zu feilen. Termin: 29. April bis 1. Mail 2016 www.bike-festival.de

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BIKE + EMTB special

Bremsen Wer viel und lange bergab fährt, braucht Bremsen mit Power. Tuning-Tipp: Große Bremsscheiben mit 200 Millime­ tern Durchmesser steigern die Bremskraft und entlasten die Hände.

Pimpen Sie Ihr Bike zur komfortablen Sänfte – so kann man’s laufen lassen, und die Touren machen doppelt Spaß.

Schaltung/Übersetzung Schaltungen der führenden Hersteller Shimano und Sram bieten auch in günstigen Preisklas­ sen solide Funktion. Die Unterschiede liegen im Gewicht und in den Überset­ zungsvarianten. Ist die am Bike montierte Serienübersetzung zu kraftraubend, hel­ fen ein kleineres Kettenblatt vorne oder ein großes „Rettungsritzel“ hinten.

Reifen Machen Sie Ihr Bike Sattelstütze Kaum ein geländegängiger! Breitere Lenkergriffe Bauteil am Bike ist prakti­ sind direkte kontaktReifen (2,3 oder 2,4 Zoll) scher als eine Teleskopsat­ punkte mit dem Bike. sind das einfachste Mittel telstütze, die sich während Sie sollten passen wie dazu. Schlauchlose Reifen der Fahrt per Fernbedie­ ein massanzug. bedeuten zwar mehr Mon­ nung vom Lenker aus eintageaufwand, sie sind aber und ausfahren lassen. Auf auch weniger pannenanfällig, rollen bes­ Abfahrten bringt dieses Zubehörteil ein ser, und sie sind in der Regel auch leichter. klares Plus an Komfort und Sicherheit.

Fotos: Bastian Morell, Markus Greber, Henning Angerer

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Vorbau Der Vorbau, an dem der Len­ ker montiert ist, lässt sich mit wenigen Handgriffen austauschen. Je kürzer und je höher, desto aufrechter und komforta­ bler die Fahrposition. Je länger, desto ge­ streckter ist die Haltung des Oberkörpers. Lenker Mehr Sicherheit, mehr Kontrolle, und mehr Feingefühl beim Steuern bringt ein breiter, ergonomischer Lenker.


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7 x Bike-SpaSS Auf aussichtsreichen Genuss-Touren kurbeln, oder doch lieber die Herausforderung bei spannenden Singletrail-Ritten suchen? Sieben starke Bikes für alle Fälle – für jedes Terrain und jeden Geldbeutel. Die Sieger der aktuellen Tests im BIKE-Magazin.

Schnäppchen

Marke: Bulls Modell: Copperhead 3 RS Preis: 1399 Euro Infos: www.bulls.de Ganz schön sportlich kommt das Hardtail der Marke Bulls daher. Und das mit richtig hochwertiger Ausstattung zum günstigen Einsteigerpreis. Eine RockShox-Reba-RL-Federgabel mit 100 mm Federweg sorgt als zuverlässiger Stoßdämpfer vorne für ausreichend Fahrkomfort. Die Shimano-XT-Bremsen zeigen

Biss, und die XT-Schaltung, ebenfalls vom Marktführer Shimano, sorgt dafür, dass die Kette reibungslos die Ritzel wechselt. 22 Gänge bieten für alle Gelegenheiten die richtige Übersetzung. Die leichten Laufräder wirken am Bike wie Teilchenbeschleuniger. Und der sehr bequeme Sattel hat fast schon Sofa-Qualitäten.

Fazit: einfach und gut. Ein vielseitiger, günstiger Allrounder für Einsteiger, die für wenig Geld ein hochwertiges Bike suchen und keinen vollgefederten Untersatz brauchen.

Sportskanone

Marke: Centurion Modell: Backfire Carbon Team 2.0 Preis: 6299 Euro Infos: www.centurion.de FEderleicht ist das Backfire. Mit gerade mal 8,85 Kilo kann es mit manchem Rennrad konkurrieren – kein Wunder, dass es eines der erfolgreichsten Marathon-Bikes der vergangenen Jahre ist. Wer auf diesem Bike Platz nimmt, will sich nicht auf engen, winkligen Kursen messen – hierzu fehlt dem Bike der nötige Spieltrieb –

nein, das Backfire kämpft lieber auf Highspeed-Pisten um die Bestzeit. Auf dem Forstweg und dem langen Wiesenstück der Testrunde holte das Bike Sekunden auf die Konkurrenten heraus. Die geringe Sattelüberhöhung sorgt für eine relativ bequeme Sitzposition und macht harte Langstreckenrennen erträglicher.

Fazit: Minimales Gewicht, maximaler Vortrieb – eine Hardtail-Rennmaschine für kompromisslose Racer. Ebenso hochkarätig: das Preisniveau.

Marke: Canyon Modell: Nerve AL 9.9 SL Preis: 3199 Euro Infos: www.canyon.com Eine sichere Bank für vielseitige, sportliche Touren in moderatem Terrain ist das Nerve von Bike-Versender Canyon. Statt teurem Vertrieb und Marketing gibt’s bei Canyon edle Ausstattung. Am AluRahmen blitzt ein Shimano-XTR-Schaltwerk um die Wette mit der für besonders leichtgängige Funktion verantwortlichen

goldenen Kashima-Beschichtung der Federelemente von Fox. Die Federung passt für einen breiten Einsatzbereich, und 33 Gänge sorgen für fast jede denkbare Übersetzung – ideal für steile Rampen. Auf verschlungenen Trails entpuppt sich das Nerve als flinker, wendiger Kurvenkönig.

Fazit: edler Allrounder. Ein leichtes, vielseitiges Touren-Bike mit 120 Millimetern Federweg, das auch bei dem einen oder anderen Hobby-Marathon eine gute Figur macht.

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BIKE + EMTB special

Fotos: Daniel Simon

Alleskönner


Goroc Der Begleiter für jedes Terrain. Mit dem Goroc möchte man so viel Zeit wie möglich verbringen. Jeder Meter und jede Minute im Sattel sind die Belohnung für die richtige Entscheidung, sind bleibende Eindrücke, die sich zu einem unvergesslichen Erlebnis aneinanderreihen.

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Super-tourer

Marke: Cube Modell: Stereo 120 HPC Race 27,5 Preis: 2999 Euro Infos: www.cube.eu Flott und leichtfüssig beschleunigt das Cube und zirkelt verspielt durch die Kurven, sobald man ihm mit kräftigen Kurbelumdrehungen die Sporen gibt. Kein Wunder, der Mix aus Carbon-Rahmen und Aluminium-Hinterbau drückt das Gewicht. Das Fahrwerk mit hochwertigem Dämpfer und einer feinen Fox-Federgabel

reagiert sensibel auf Hindernisse, sorgt für einen smoothen Ritt und vermittelt viel Sicherheit in jeder Situation. Sehr praktisch: die Vario-Sattelstütze, mit der sich die Sattelhöhe mit einem Hebel vom Lenker aus einstellen lässt. Je nach Fahrstil und Körpergröße ist das Stereo mit 27,5- oder 29-Zoll-Laufrädern erhältlich.

Fazit: enorm vielseitig und leicht – ein Trail-/Touren-Bike mit feinfühligem Fahrwerk, das keine Wünsche offen lässt. Breitere Reifen machen es zur Singletrail-Rakete.

Spassmacher

Marke: Orbea Modell: Occam TR H10 120 Preis: 3299 Euro Infos: www.orbea.com Herzstück des Occams ist das tolle Fahrwerk, das Abfahrten zum puren Vergnügen macht. Der flache Lenkwinkel schließt Überschlagsgefühle selbst auf technisch kniffligen, steilen Abfahrten so gut wie aus. Die für ein All-Mountain-Fully knappen 120 Millimeter Federweg nützt das Rad perfekt aus, da muss sich das Bike

im Vergleich zu üppiger bestückten Konkurrenzmodellen nicht verstecken. Die ausgewogene Sitzposition lässt einen angenehm bergauf pedalieren. Lediglich das Gewicht der auf einem Alu-Rahmen basierenden Maschine trübt die Kurbelei bergauf etwas. Hochwertig und edel dagegen wirkt die schwarze Lackierung.

Fazit: einfach toll – ein All-Mountain-Fully mit angenehmer Sitzposition, effektivem Fahrwerk und souveränem Fahrverhalten auf knackigen Trails, und das zum erschwinglichen Preis.

Trail-König

Marke: Specialized Modell: Stumpjumper Comp 29 Preis: 2999 Euro Infos: www.specialized.com Ein grüner Flitzer, wie geschaffen für rasante Singletrail-Ritte und Abfahrten. Konsequent ist jedes Bauteil des Stumpjumpers Comp 29 auf Fahrspaß bergab ausgerichtet: breite Felgen, stabile, griffige Reifen, kurzer Vorbau, 200er-Bremsscheibe vorne. Die Kehrseite der Medaille: Die 14,2 Kilo treiben einem bergauf schon

mal Schweißperlen auf die Stirn. Bergab schlüpft das Stumpi dafür in die Rolle des Mentaltrainers. Ein Gefühl von Sicherheit und Überlegenheit über den Trail stellt sich auf Downhill-Passagen ein. An Schlüsselstellen ermutigt das Bike dazu, die Bremsen zu öffnen, ganz nach dem Motto: „Geschwindigkeit stabilisiert“.

Fazit: echt fett: ein vielseitiges All-Mountain-Fully mit top Abfahrtsqualitäten. Ob steile Geländestufen, fiese Felsbrocken oder hohes Tempo – das Stumpi schreckt vor nichts zurück.

Marke: Rose Modell: Uncle Jimbo 2 Preis: 3902 Euro Infos: www.rosebikes.de Als Enduro-Bike rollt das gute Uncle Jimbo mit üppigen 160 Millimetern Federweg daher und macht bergab ganz schön Eindruck. Das Fahrwerk bügelt feinfühlig und laufruhig über kleine wie grobe Wurzeln und Felsstufen, macht auch größere Sprünge mit und gibt dem Fahrer eine Menge Sicherheitsreserven. Lediglich die

montierten Reifen begrenzen den Einsatz am Limit etwas. Doch die lassen sich ja bekanntlich schnell und problemlos wechseln. Trotz des sänftenartigen Fahrgefühls wippt beim Bergauffahren nichts. Zu den soliden Klettereigenschaften trägt das für diese Federwegsklasse attraktive Gewicht von 13,3 Kilo bei.

Fazit: Lass’ jucken! Wenn’s abwärts richtig zur Sache gehen soll, ist das Uncle Jimbo der richtige Partner – ein Enduro-Fully mit viel Federweg und ordentlichen Kletterfähigkeiten.

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BIKE + EMTB special

Fotos: Daniel Simon

Abfahrer



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Kaufberatung E-MTBS

Rückenwind

Foto: Markus Greber

E-MTBs nehmen selbst steilsten Anstiegen ihren Schrecken. Mit unterstützenden Elektro-Motoren rollt das Mountainbike ganz entspannt in eine neue Ära – eine elektrisierende Erfahrung.

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BIKE + EMTB special


Die neue Leichtigkeit Eine völlig neue Offenbarung – so beschreibt BIKE-Fotograf und Redakteur Markus Greber seine Erlebnisse mit E-MTBs. Seit Jahrzehnten sitzt er auf hochkarätigen Mountainbikes, sucht als Free­ rider seine Limits. Mountainbikes mit elektrischer Unterstützung haben ihm in den letzten Jahren völlig neue Horizonte eröffnet. „Der flüssige Tritt“, gesteht er, „ist beim traditionellen Biken ein Märchen.“ Wurzeln und Schotterbrocken stören den Rhythmus ungemein. „Bei E-MTBs dagegen wandelt der Motor die Tretenergie in einen gleichmäßigen Schub um“, hat Greber bei den Testfahrten für das neue EMTB-Magazin festgestellt. „Eine neue Leichtigkeit – und eine neue Fahrqualität, vor allem bergauf.“ Ob flowige oder knackige Trails – Markus Greber (47) ist Mountainbiker mit Haut und Haaren. Auf E-MTBs hat er eine neue Art des Flows entdeckt. Begeistert hat er die Projektleitung des neuen EMTB-Magazins übernommen.

Pfade. Und schließlich E-Enduros, deren Fahrwerke mit großen Federwegen ganz auf fahrtechnisch knifflige Abfahrten ausgelegt sind. Der Motor macht die E-Enduros bergauf unabhängig von Lift oder Shuttle. Interessant: Das Fahrkönnen spielt bei der Auswahl kaum eine Rolle. Die meisten E-MTBs fahren sich sehr fehlerverzeihend und ermöglichen auch Einsteigern tolle Erlebnisse im Gelände. Natürlich sind E-MTBs wegen des Motors schwerer, aber nicht schwerfällig. Die neue Generation überzeugt durch sportlich spielerisches Handling.

Was kostet der Spaß? 2500 Euro markieren derzeit den Einstiegspreis in die motorisierte Welt der Mountainbikes. Dafür bauen einige Hersteller hochwertige Motoren in einfache Hardtails. Diese Bikes sind exzellente

Tourer, aber ihre Geländetauglichkeit ist limitiert. Die Spaßklasse der Pedelecs reicht bis 4000 Euro: Fullys mit potenten Fahrwerken, kräftigen Motoren und haltbaren Anbauteilen. Wer sich so ein Bike leistet, wird staunen, welche Steigungen und Hindernisse sich damit bezwingen lassen – bergab und vor allem bergauf. Die Speerspitze der Hochkaräter unter den E-MTBs reicht bis 10000 Euro! Die Motoren unterscheiden sich nicht von den günstigeren Modellen. Der Mehrpreis basiert auf hochpreisigen Rahmenmaterialien, Bremsen, Schaltungen und Anbauteilen. Das steigert die Abstimmungsmöglichkeiten und senkt das Gewicht. Apropos Gewicht: Mit einem Hardtail-Rahmen lassen sich E-MTBs um die 15 Kilo realisieren – allerdings nur mit entsprechend leichter und teurer Ausstattung. Hochwertige Fullys wiegen um die 20, günstigere bis rund 25 Kilo.

Hardtail oder Fully? Die Grundsatzentscheidung – abhängig vom Terrain

Freude am Fahren Jung und Frisch – so bezeichnet Markus Greber die neue Gattung der E-MTBs. „Von wegen, nur für Rentner und Schlaffis – E-MTBs sind richtige Spaßmacher. Und wenn du willst, kannst du dich damit genauso fordern wie mit jedem anderen Mountainbike. Der Motor nimmt dir nicht alles ab, sondern unterstützt lediglich. Das eröffnet neue Horizonte: Auf Anstiegen, die bisher ein Grauen waren, Waden und Oberschenkel übersäuern und die Lungen pfeifen ließen, ist plötzlich alles im Fluss, alles ein Genuss. Genau wie bei herkömmlichen Mountainbikes auch, gibt es E-MTBs mittlerweile für alle Disziplinen. E-Bikes für Touren in gemäßigtem Terrain mit Wald- und Schotterwegen und einfachen Trails. All-Mountain-Modelle mit potenten Fahrwerken für lange Anstiege und heraus­fordernde

HARDTAILS sind ideale Begleiter für Touren auf einfachen Trails und Forstwegen. Sie besitzen immer eine Federgabel an der Front, ihr Geländepotenzial ist jedoch ohne gefederten Hinterbau deutlich eingeschränkt.

FULLYS bieten spürbar mehr Fahrkomfort und Sicherheit auf knackig anspruchsvollen Trails. Je mehr Federweg das Fahrwerk besitzt, desto mehr ist möglich. Der Fahrspaß bleibt dank E-Motor trotz Mehrgewicht ungetrübt.

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Kleine Motorkunde Wohin damit? Das fragten sich in der Vergangenheit die Konstrukteure von E-Bikes immer wieder. Mittlerweile steht fest: Eine Positionierung des Motors in der Mitte um das Tretlager ist die biomechanisch beste Lösung. Der Schwerpunkt des Bikes liegt damit zentral und tief. So lässt sich das Rad angenehm steuern, ohne am Berg front- oder hecklastig zu wirken. Das Getriebe ist optisch ansprechend ins Tretlager integriert und arbeitet sehr effizient. Nachteile: Der Kettenverschleiß ist durch die großen auftretenden Kräfte vergleichsweise hoch, und die aufwändige Technik ist auch nicht billig.

MITTELMOTOR Erste Wahl dank hohem Wirkungsgrad und zentralem, tiefem Schwerpunkt.

das Fahrverhalten aus. Nabenmotoren im Vorderrad sind keine Option. Mit dem Zusatzgewicht an der Vorderradnabe wäre das Lenkverhalten zu träge. Mit Bosch, Brose, Yamaha, Panasonic und Clean­ mobile stammt ein Großteil der Mittelmotoren von Automobilzulieferern. Und genau wie bei Personen- und Rennwagen lässt sich die Motorsteuerung durch eine

spezielle Software-Abstimmung beeinflussen. So wird die Motor-Charakteristik individuell an das Fahrwerk und den Einsatzbereich des Bikes angepasst. Die Höchstgeschwindigkeit mit E-Motor ist limitiert. Bei 25 Kilometern pro Stunde regeln die Motoren runter. Wer sein Bike schneller tunt, riskiert wegen illegaler Leistungssteigerung Ärger mit der Polizei.

Foto: Markus Greber

Heckmotoren werden fast ausschließlich in Hardtails verbaut. Denn in vollgefederten Rädern wirkt sich das hohe Gewicht des Hinterradnabenantriebs negativ auf

HECKMOTOR Wird vor allem an Hardtails verbaut. Am Berg wirkt das Rad dadurch hecklastig.

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Darf’s ein bisschen mehr sein? Die Reichweite bleibt eine der großen Fragen in der E-Mobilität – auch E-MTBs machen da keine Ausnahme.

Locker über Wurzelstufen Suchen Sie sich einen Gang, bei dem das Rad mit einer Kurbelumdrehung eine Radlänge zurücklegt. Etwa eine Radlänge vor dem Hindernis mit dem Oberkörper leicht nach vorne gehen. Mit der nächsten halben Umdrehung das Vorderrad mit gestrecktem Arm hochziehen und auf das Hindernis setzen. Nun durch Aufstehen das Hinterrad entlasten und weiter.

Bremskontrolle Kart-Fahrer kennen das: Vollgas in die Kurve, einlenken, auf dem Gas bleiben und die Geschwindigkeit per Bremse dosieren. Ähnlich funktioniert es mit dem E-MTB bergauf auf Singletrails auch. Um im Tretrhythmus zu bleiben, stets weiterkurbeln, da sonst die Unterstützung des Motors ausbleibt. Zum Tempodrosseln einfach nur dosiert die Bremse ziehen.

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BIKE + EMTB special

Wann ist Schluss? Die Reichweite ist die große Unbekannte bei Akkus für E-MTBs. Die Herstellerangaben zur Reichweite sollte man allenfalls als grobe Pi-mal-Daumen-Schätzung betrachten. Denn, wie lange der Strom tatsächlich reicht, hängt von vielen Kriterien ab, die sich auf einer Tour noch weit häufiger ändern als zu Hause die Preise der Stromanbieter. Autofahrer wissen, dass der Rollwiderstand der Reifen sowie Tempowechsel eine Rolle spielen. Giftige Antritte fressen mehr Energie als gleichmäßige Überlandkurbelei. Aber das ist nur eine Größe von vielen. Vor allem die Steigung der Strecke, der am LenkerCockpit gewählte Unterstützungsgrad, das Gewicht von Bike, Biker und Rucksack, die Sitzposition, die Windverhältnisse und die Lufttemperatur bestimmen, ob früher Schluss ist oder später. Tests mit genorm­­ten Bedingungen, wie in der ersten Aus­gabe des Magazins EMTB, sorgen

Reifen – guter Grip Breite Plus-REifen überraschen gerade an E-Bikes mit einer neue Dimension kontrollierten Fahrverhaltens. Wie grobstollige Breitreifen an einem schweren Geländewagen, bieten sie eine enorme Traktion, verbessern die Dämpfung und geben dem Fahrer im Gelände hohe Sicherheitsreserven. Dagegen geraten Standard-Pneus an E-Bikes durch das hohe Gewicht mächtig unter Druck. Robuste, nicht zu schmale Reifen mit einem stabilen Aufbau und einem guten Pannenschutz sind oberstes Gebot. Sonst sind Zwangspausen wegen Platten vorprogrammiert.

Neu: EMTB-Magazin Detaillierte Tests und jede Menge Tipps finden Sie in den zwei Ausgaben des neuen Magazins EMTB – ab 1. März und 24. Mai am Kiosk. 01 16

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Gewusst wie – mit ein paar Tricks und Tipps von Profi-Biker Stefan Schlie meistern Sie auch knifflige Schlüsselstellen auf Singletrails. Das ist gar nicht schwer. Los geht’s!

Eine Zentrale Rolle beim Kauf von E-MTBs spielt selbstverständlich der Akku und die damit verbundene Reichweite. Die Auswahl ist begrenzt. Nur wenige Motorenhersteller bieten verschiedene Größen der Power-Speicher an, außerdem lassen sich die Akkus nicht zwischen unterschiedlichen Motorsystemen wechseln. Wer sich also auf einen Akku oder Motor festlegt, muss anschließend herausfinden, welche Bike-Hersteller das System im Programm haben. Die AkkuKapazität ist zwar grundsätzlich ein Indiz für die Reichweite, allerdings weichen die realen Werte häufig von den Werksangaben ab. Ersatz-Akkus sind übrigens keine ganz billige Angelegenheit. Zwischen 600 und 900 Euro muss man dafür einkalkulieren.

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zumindest für eine faire Vergleichsmöglichkeit. Doch keine Angst. Selbst, wenn die Akku-Anzeige auf „empty“ steht, ist man nicht ganz verloren. Auch E-Bikes sind immer noch Fahrräder. Der knackige Schlussanstieg zur Alm kann dann allerdings aus Gewichtsgründen zur Tortur werden.


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6 x elektro-power E-Motoren als Aufstiegshilfen schließen sportliche Workouts auf Tour nicht aus. E-MTBs machen fit und motivieren. Ein beeindruckender Sixpack mit sechs Fullys, in deren Sattel gefühlt auch die höchsten Berge schrumpfen. Die Top-Bikes der aktuellen Tests im EMTB-Magazin.

Allrounder

Marke: Bergamont Modell: Trailster C 7.0 Preis: 3799 Euro Infos: www.bergamont.com Nicht Nur Hipster werden sich für den Trailster mit E-Motor von Bergamont begeistern. Das Fahrwerk mit Gabel und Dämpfer von Federgabel-Pionier Manitou bietet satte 150 Millimeter Federweg und lässt sich komfortabel abstimmen. So steckt das Bike auch Ritte auf anspruchsvollem Terrain locker weg. Die Sitzposition

ist dabei bergauf wie bergab angenehm. Und auch steile Rampen sind dank der guten Kletterfähigkeiten kein Pro­blem. Nicht ganz so sehr lässt der Akku seine Muskeln spielen. Im Vergleich zu 500-Wh-Modellen bietet der eingebaute 400-Wh-Speicher rund 250 Höhenmeter weniger Reichweite als einige Konkurrenten.

Fazit: Ein cooler Alleskönner – die knallige Optik ist genauso hip wie das Fahrwerk, das bergauf wie bergab auch harte Trails zum Vergnügen macht. Reichweite: 1090 Höhenmeter.

Kraftpaket

Marke: Haibike Modell: SDURO AllMtn Plus Preis: 3999 Euro Infos: www.haibike.de Vor der Leistung der Produkt-Manager bei Haibike muss man den Hut ziehen. Das Allmtn Plus zog der Konkurrenz in der Preisgruppe bis 4000 Euro um Längen davon. Die breiten Plus-Reifen sorgen für viel Traktion bergab wie bergauf. Aber auch die übrige Ausstattung passt: MT5-Bremsanlage des deutschen Herstellers Magura,

absenkbare Sattelstütze mit Lenkerfernbedienung und eine hochwertige Federgabel von Rock Shox. Das Tretlager sitzt weit oben, das hält das Oberrohr kurz und sorgt für eine verspieltes Handling. Die Per­ formance des Yamaha-Antriebs kann sich sehen lassen, auch wenn sie nicht ganz an die Systeme von Bosch herankommt.

Fazit: Ausstattung und Performance des Haibikes suchen in der Preisklasse bis 4000 Euro ihresgleichen. Die Sitzposition ist sehr aufrecht. Reichweite: 1120 Höhenmeter.

Marke: Ghost Modell: Teru FSX 6.0 Preis: 3999 Euro Infos: www.ghost-bikes.com Keine Angst vor großen Bergen hat das Teru FSX 6.0. Auf dem Aluminiumrahmen mit Wohlfühlgeometrie lassen sich auch lange Anstiege gut wegdrücken. Das liegt zum einen am großen 42er-Ritzel am Hinterrad, zum anderen am durchzugstarken Bosch-CX-Antrieb mit 500-Wh-Akku. Dem ging im Testbetrieb erst nach 1395

Höhenmetern der Saft aus. Das Fahrwerk mit großzügigen 150 Millimetern Federweg vorne und 140 hinten ist eher straff abgestimmt. Damit bietet es zwar kein sänftenartiges Fahrgefühl, dafür aber ein sehr präzises Fahrverhalten und eine klare Rückmeldung vom Untergrund, wie es sich geübte Fahrer wünschen.

Fazit: Ein Bike zum Wohlfühlen – bergauf entschärft es giftige Anstiege. Bergab meistert es mit viel Federweg auch schweres Gelände. Reichweite: 1395 Höhenmeter.

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BIKE + EMTB special

Fotos: Markus Greber

Klettermaxe



Mitmachen

Mountainbike-Termine 2016 Wir greifen Ihnen bei der Saisonplanung unter die Arme. Ob verlängertes Wochenende, spontaner Kurzurlaub oder lange Sommer­ferien – bei diesen Events langweilt sich garantiert kein Biker.

Festivals

großes Expo-Gelände mit allen namhaften Herstellern. www.willingen.bike-festival.de

Bikes Testen, Szenestars treffen, in der Hobby-Klasse Rennen fahren und hinterher feiern – bei Bike-Festivals schlägt man alle Fliegen auf und abseits der Trails mit einer Klappe.

Das 1. E-Bike Testival im Vinschgau wartet mit einer großen Expo- und Test-Area, Workshops und geführten Touren (inkl. Night Ride) auf. www.vivalatsch.it/de/vivalatsch/ topevents/e-bike-testival

29. April–1. Mai Ziener Bike festival Garda Trentino Wer die Produktneuheiten der Hersteller testen, erste Rennluft schnuppern oder italienisches Flair genießen will, ist beim BIKE-Festival in Riva genau richtig. Der perfekte Saisonauftakt für Biker. www.riva.bike-festival.de

11. –12. Juni E-Bike Testival, Starnberg Ein Wochenende am See mit 20 Ausstellern, 100 verschiedenen E-Bike-Modellen und einem vollen Programm mit Vorträgen, Interviews und der E-MTB-Teststrecke auf den Würmtal-Trails. www.ebike-testival.de

20.–22. MAI E-Bike-Days, München Viel Theorie & viel Praxis: Im Münchner Olympiapark halten Designer und Entwickler Vorträge und Workshops. Selbst

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BIKE + EMTB special

Ein „normales“ MTB-Festival mit speziellem Augenmerk auf E-Bikes: Neben E-MTB-Testmöglichkeiten gibt es ein Rennen über 35 km und 500 hm. www.mtb-festival.de testen kann man auf der E-MTB-Runde oder auf den geführten Touren. www.ebikedays.de

20.–22. MAI Bike Days Solothurn, Schweiz Beim größten Schweizer Velofestival halten die Aussteller auch neuestes E-MTBMaterial bereit. Eine große Expo-Area ist genauso Teil des Traditions-Events wie das größte Schweizer Bike-Rennen mit namhaften Topstars, Hobby-Rennen in verschiedenen Disziplinen und tolle Shows. www.bikedays.ch

27.–29. Mai Ziener Bike Festival, Willingen Willingen lohnt sich zum Zuschauen, aber auch zum Mitmachen. Man kann sich beispielsweise beim Marathon in Laktatrausch versetzen, oder waghalsige Athleten beim IXS German Downhill am Ettelsberg sowie der neuen Pump Battle Series bestaunen. Obendrauf gibt es ein

17.–19. JUNI Rock the HIll, geisskopf, Bayerischer Wald Von Pilates bis Party ist beim 2. Rock the Hill am Bikepark Geisskopf alles im Angebot – vor allem viele Bikes und viele E-MTBs, unter anderem mit Testmöglichkeiten und geführten E-MTB-Touren. www.rockthehill.de

1.–3. Juli e:bike festival, kitzbüheler Alpen In Kirchberg/Tirol startet man mit einem Fachkongress, bevor die Besucher am Wochenende schauen und testen können. Es gibt auch spezielle E-MTB-Touren sowie Trail-Fahrtechnikkurse. www.ebikefestival.at

3.–4. September Eurobike Festival Days Die Eurobike-Messe am Bodensee wartet 2016 mit zwei Besuchertagen auf. Das bedeutet, man kann in den Messehallen die Produkte 2017 sehen und sie auf dem E-Bike-Testparcours gleich ausprobieren. www.eurobike-show.de

5.–9. Oktober Roc d’azur, Fréjus, Frankreich Das größte europäische Bike-Event im sonnigen Südfrankreich gilt als der Saisonabschluss schlechthin (mit E-MTB-Test). www.rocazur.com

Fotos: Philipp Schieder, Andreas Dobslaff

21.–24. APRIL E-Bike Testival, Latsch/Südtirol

4.–5. JUNI Mtb-Festival, Tegernseer Tal


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E-BIKE - Das Pedelec-Magazin - transportiert Lifestyle, Sport und urbane Mobilität und zeichnet sich aus durch detaillierte Marktkenntnis, hohe Testkompetenz und Service. Erscheinungstermine 2016 E-BIKE 1/16: 17 . März | E-BIKE 2/16: 2. Juni Portofreie Direktbestellung (auch Vor- und Nachbestellungen) zum Heftpreis von 5,50 €: www.delius-klasing.de/zeitschriften | Telefon: 0521/55 99 22 Oder gleich im Abo unter: abo.ebikemagazin.de

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Mitmachen

Mitmach-Marathons Durchhalten! Marathons sind die ultimative, kollektive Ausdauerprüfung. Hier können Sie sich mit ProfiBikern und Ihren Freunden messen.

30. April und 28. Mai Rocky Mountain Bike Marathon

Wer sich vor der Riders Party beim BIKEFestival sein Bierchen ehrgeizig verdienen möchte, hat in Riva und Willingen vier Streckenlängen zur Auswahl. www.bike-festival.de

9.–10. Juli Bike 24H Race, Olympiapark münchen

15.–18.Juni/17.–23. Juli Bike transalp/Protective Bike Four Peaks Seite an Seite mit dem Team-Partner im Eiltempo durch die Alpen – diese Gelegenheit gibt es gleich zweimal: Die Transalp ist die ultimative Herausforderung. Acht Tage über die schönsten Alpenpässe. Vier Tage lang geht es bei der BIKE Four Peaks durchs Salzburger Land und Tirol. www.bike-transalp.de, www.bike-fourpeaks.de

April bis September Ritchey MTB Challenge Marathon-Serie Die Ritchey Mountainbike Challenge bietet acht Rennen im überwiegend südbayerischen Raum. Bei den Rennen in Pfronten oder Kempten kann man seine Form an echten Alpenanstiegen testen. www.mountainbike-challenge.de

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BIKE + EMTB special

Geführte Touren DRanhängen! Sie haben keine Lust, sich mit Karten und GPS-Tracks zu beschäftigen? Bei Bike-Camps kann man sich an erfahrene Guides hängen.

27. März bis 3. April Bike warm-up Alicante Sich im Warmen und ohne Alltagsstress auf die Saison vorbereiten? Kein Problem

beim BIKE-Warm-up-Trainingscamp in Alicante. Neben Fahrtechnikkursen und geführten Touren gibt es auch jede Menge neues Material zum Testen. www.go-alps.de/bike-warm-up

24.–31. Juni Freeride Alpencross Eine Extra-Transalp für jene, die das Bergabfahren dem Uphill vorziehen und gerne Touren mit schwerem Enduro-Gerät bestreiten. Lifte und Shuttles helfen auf die Gipfel. www.biketours-oberstdorf.de

15.–18. September Jentschura bike women camp kaltern Frauen unter sich! Kein Mann, der mit ständigen Fahrtechniktipps nervt oder generell alles besser weiß. Nein, diese vier Tage verbringen die Frauen mit Expertinnen unter sich. Neben dem Biken gibt es Testmöglichkeiten frauenspezifischer Produkte, Yoga und SUP-Sessions. www.bike-women.de

Fotos: Henning Angerer, Ale di Lullo

Nichts für Schlafmützen! Der 24h-Rennsport hat einen besonderen Reiz. Egal, ob im Team oder im Alleingang: Die Jagd nach Platzierungen stellt ganz besondere Herausforderungen an die Teilnehmer. www.24hrace-muenchen.de


Unter

Strom Joachim Franz / Matthias Huthmacher Iron-Curtain-Trail € 22,90 (D) | ISBN 978-3-667-10450-2

Ab 14.03.2016

Armin Herb / Daniel Simon Die schönsten E-Bike-Touren in den Alpen € 24,90 (D) | ISBN 978-3-667-10453-3 Jochen Donner / Daniel Simon E-Bike – Reparaturen für unterwegs € 9,95 (D) | ISBN 978-3-667-10451-9 Gunnar Fehlau 333 Tipps für E-Biker € 12,90 (D) | ISBN 978-3-10299-7 Thomas Rögner Der ultimative Bike-Workshop € 16,90 (D) | ISBN 978-3-667-10457-1

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Denken

Muskelkraft oder Akku-Power? Untergang der Sportkultur oder großartige Bereicherung? E-Mountainbikes mit unterstützendem Motorantrieb erhitzen die Gemüter und werfen eine Frage auf: Wie demokratisch ist der Leistungsgedanke im Freizeitsport? Zwei Biker, zwei Meinungen.

Christoph Listmann (42)

Uli Stanciu (68)

Für den Testleiter des BIKE-Magazins ist Biken Training und Sport. Seine Einstellung: Die Beine müssen brennen, die Lunge darf pfeifen. Adrenalin begleitet die Downhills und wohlige Erschöpfung den Feierabend.

Für den Transalp-Pionier und Gründer des BIKE-Magazins ist das E-MTB die nächste, große Erfindung nach dem Mountainbike. In seinen Augen erhöht es die Freiheit, weil es den Biker vom Leistungszwang befreit.

Was passierte, schockierte mich: Mein Test-Bike sah aus wie ein Mountainbike und war gefedert wie ein Mountainbike. Aber es fuhr nicht so. Das Tempo, mit dem ich über die Trails jagte, war enorm, doch verspielten Fahrstil erstickte das 23 Kilo schwere Teil im Keim. Und ich vermisste das Gefühl: ICH habe das geschafft! Meine Bilanz nach diesem Ausritt: Ich will keinen Motor am Mountainbike. Gleichzeitig schwirren mir Gedanken und Fragen durch den Kopf: Die Entwicklung hat erst begonnen, Bikes werden leichter, Antriebe leiser, Akkus ausdauernder. Ist es hochnäsig, die Vorteile für gehandicapte Biker zu ignorieren? Droht ein Hauen und Stechen zwischen motorisierten und normalen Bikern? Ich male mir aus, wie meine Frau Spaß daran finden könnte, wie toll ein Ausflug mit Kinderanhänger ins Karwendel wäre. Doch ich bleibe bei meinem Fazit: Mir schmecken diese Schnecken nicht. E-Mountainbiken hat mit meinem Sport nichts zu tun.

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BIKE + EMTB special

Wie funktioniert so ein Ding unter harten Bedingungen? Als 2010 das erste vollgefederte E-MTB auf den Markt kam, wollte ich es genau wissen. Ich machte gleich den ultimativen Test, die erste Transalp-Tour mit einem E-Bike – von Innsbruck zum Gardasee. Schon am ersten Anstieg wurde mir klar: Das macht Spaß. Es ist gar nicht so, dass man sich weniger anstrengt – als versierter Biker tritt man genauso wie immer. Aber man ist doppelt so schnell – Fahrtwind bergauf. Das E-Bike macht mich jünger. Nicht nur mich, alle. Und man schafft Steigungen, die man bisher sicher schieben musste, sogar verblockte Trails. Man kann sich fordern, muss sich aber nicht überfordern. Der Berg verliert seinen Schrecken. Das E-MTB beginnt, den Sport nachhaltig zu verändern. Es bringt völlig neue Zielgruppen aufs Fahrrad: junge Menschen, die auf dem Bike eher spielen und weniger schwitzen möchten; Leute, die zu wenig Zeit zum Trainieren haben; Frauen, die sich nicht mehr zu schwach fühlen wollen; Ehepaare, bei denen der Konditionsunterschied ausgeglichen wird; Best-Ager, die noch mal jung sein wollen; Ältere, denen der Arzt moderates Training angeraten hat. Das E-MTB bringt die Demokratisierung des Bikes. Der Starke muss nicht warten, der Schwächere muss nicht hinterherhecheln.

Foto: Robert Niedring, Markus Greber

Wie Schnecken schmecken, weiß man erst, wenn man sie vom Teller geputzt hat. Welchen Sinn macht es, vorher darüber zu philosophieren? Diese Herangehensweise passt wie zu allen neuen Erfindungen auf dem Bike-Sektor auch zu E-Bikes. Also erst ausprobieren, dann urteilen. Mein Schlüsselerlebnis: die erste Tour auf einem vollgefederten E-MTB.



Durchstarten

Einfach himmlisch Sieben traumhafte Bilderbuch-Touren für große Bergerlebnisse. Egal, ob Tages-Trip oder Transalp – daran werden Sie sich ein Leben lang erinnern.

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BIKE + EMTB special


Foto: Ale di Lullo

Der Biker-Himmel auf Erden – ein flowiger Pfad, wßrzige Bergluft, umwerfende Panoramablicke und unvergessliche Naturerlebnisse.

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Durchstarten

1 Sakrisch schön

Reintal-Tour, Garmisch-Partenkirchen

Infos Streckenlänge 36,4 km Höhenmeter 1100 hm Panorama ■■■■■ Schwierigkeit mittel GPS-Download www.bike-magazin.de Webcode #12711

Ein Magnet für Touren-biker ist seit Jahren das Revier zu Füßen der Zugspitze. Ein Muss ist die Tour zur traumhaft gelegenen Reintalangerhütte. Los geht’s am Skistadion in Garmisch-Partenkirchen, bekannt von der Vierschanzen-Tournee.

Ein breiter, steiler und teils asphaltierter Weg führt zunächst zur Partnachalm. Nun wird die Route flacher und schlängelt sich über Wiesen und durch Waldpassagen zur Bockhütte. Hier quert sie die Partnach und führt nach 16 Kilometern zur idyllisch

2 Kaiserlich fein

am gurgelnden Bergbach gelegenen Reintalangerhüttte. Die Hütte ist umgeben von himmelhohen Felswänden. Nach der obligatorischen Brotzeit rollt man zurück zur Partnachbrücke. 150 Meter hinter der Brücke kurbelt man links hoch auf den Forstweg Richtung Graseck, Elmau, Eckbauer. Weiter über Hintergraseck und Vordergraseck zurück ins Skistadion. Tipp: in der Reintalangerhütte übernachten und am nächsten Tag durch das abgeschiedene Brunntal in einer fünf- bis sechsstündigen Wanderung über die Knorrhütte auf den Gipfel der Zugspitze.

Kreuzjöchl-Panorama-Tour, Kitzbüheler Alpen

Infos

Die grünen Almwiesen sind legendär, der Blick auf den Wilden Kaiser ist spektakulär – fehlt nur noch, dass Hansi Hinterseer am Weidezaun lehnt und eine Hymne auf seine Heimat trällert. Die Kreuzjöchl-Tour führt durch ein

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BIKE + EMTB special

Stück Bilderbuch-Tirol. Vom Parkplatz der Alpenrosenbahn in Westendorf geht es angenehm auf Asphalt in Richtung Obere Windau. Ab dem Schrandlhof weiter auf Schotter bergauf Richtung Brechhornhaus (Einkehrmöglichkeit) und Kreuzjöchlsee,

der vom Gasthaus nur einen Steinwurf entfernt ist. Der Kreuzjöchlsee bildet den Übergang vom Windau- ins Spertental. Ab hier ist der Orientierungspunkt zunächst die Wiegalm, der schönste Rastplatz auf dieser Runde. Von hier folgt man dem Forstweg in Richtung Kirchberg bis zum Abzweig Rettenbach-Harlassanger-Trail. Der Trail bietet herrliche Panoramablicke. Oben verläuft er mit viel Flow über kupierte Almwiesen, später dann etwas anspruchsvoller im Wald. Am Ende des Trails zunächst auf der Rad-Route Richtung Rettenberg, später bis Kirchberg.

Fotos: Daniel Simon, Jörg Reuther, Colin Stewart

32,5 km Streckenlänge Höhenmeter 1000 hm Panorama ■■■■■ Schwierigkeit mittel GPS-Download www.bike-magazin.de Webcode #14867



Durchstarten

4 Richtig flowig

Teäre Line, Sölden

Infos Streckenlänge 6 km 700 hm Höhenmeter Panorama ■■■■■ Schwierigkeit mittel Trail-Infos www.soelden.com/ bike-republic-soelden

Wie eine Achterbahn schlängelt sich der Teäre-Line-Trail mit 130 Kurven ins Tal. Der extra für Biker angelegte Flowtrail ist ideal, um am Fahrkönnen bergab zu feilen. Dabei ist er fahrtechnisch für jeden machbar, der den Lenker festhalten und Bremshebel bedienen kann. Es gibt keine

Schlüsselstellen und keine Angst-Passagen, Ehrenwort! So kann man sich Lauf für Lauf steigern, an die Kurvengeschwindigkeit und Schräglage herantasten. Und mit Vollgas haben auch Bikepark-Profis ihren Spaß. Damit das Training auch Wirkung zeigt, fährt man gleich noch mal

5 Glitzernd klar

und noch mal – bis der Kopf schwindlig wird vom vielen Kurven. Denn zum Start liftet Bike und Biker ganz bequem die Gaislachkogel-Gondelbahn. Ausstieg ist an der Mittelstation, dann geht’s runter ins Tal. Die Teäre Line ist nur einer von vielen Singletrails in Sölden. Und es sollen noch mehr werden. Die Skihochburg soll im Sommer zur Bike-Hochburg werden. Die Kanadische Wintersportmetropole Whistler hat es vorgemacht. Das BikerParadies bietet mittlerweile mehr Trails als Skiabfahrten und macht im Sommer Umsätze wie im Winter. Sölden will das Whistler der Alpen werden.

Sebensee-Tour, Tiroler Zugspitz-Arena

Infos

Die Zugspitze, Deutschlands höchster Gipfel, ist auf seiner Südseite Österreicher. Dort gehört das wuchtige Felsmassiv nur zur B-Prominenz – zumindest, was die Höhe betrifft. Die Trails, die sich um die Felswände schlängeln, zählen da-

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BIKE + EMTB special

gegen zur Touren-Hitliste. Die besten Blicke auf das Zugspitzmassiv bieten aber die Touren eine Bergkette weiter – in den Miemingern. Allerdings erfordert die Auffahrt zu diesen Postkartenmotiven kräftige Oberschenkel und eine gute Kondition.

Vom Ehrwalder Bahnhof geht’s zunächst Richtung Hochthörlehütte, über den Koppensteig bergab und wieder hinauf zur Ehrwalder Alm und zur Hochfeldernalm. Dann durchs Gaistal bis zum idyllisch zwischen den Felspyramiden von Tajakopf und Sonnenspitze gelegenen Seebensee. Gibt es ein schöneres Bild, als wenn sich weiß gezuckerte Gipfel im türkisblauen Wasser eines Hochgebirgssees spiegeln? Tipp: Die Tour lässt sich erheblich entschärfen, wenn man ab Ehrwald die Bergbahn zur Ehrwalder Alm nimmt.

Fotos: Anton Brey, Daniel Simoon, Markus Greber (2)

Streckenlänge 38,4 km Höhenmeter 1644 hm Panorama ■■■■■ Schwierigkeit mittel GPS-Download www.bike-magazin.de Webcode #15851


6 Traumhaft gipfelig

Falkenhütte, Karwendel

Infos Streckenlänge 30,4 km Höhenmeter 1123 hm Panorama ■■■■■ Schwierigkeit schwer GPS-Download www.bike-magazin.de/ touren

Einer der schönsten Flecken der Alpen ist das Karwendel. Wild und trotzdem gut zugänglich. Die Route zur Falkenhütte ist eine eintägige Hütten-Tour durch eine alpine Traumlandschaft. Der Einstieg befindet sich am Parkplatz P3, ein Stück nach Hinterriss. Durch Johannes­tal

kurbelt man auf einem Schotterweg an tiefen Bachschluchten vorbei hinauf zum Kleinen Ahornboden. Eine Kulisse, kitschig schön wie in einer Heimatschnulze, besonders, wenn sich im Frühherbst die Blätter an den Bäumen verfärben. Ab der Ladizalm schießt der Puls an ein paar

steilen Rampen immer wieder nach oben. Der Weg ins Paradies ist eben nicht immer der bequemste. Doch das gigantische Panorama ist jeden Schweißtropfen wert. Am Wochenende sollte man rechtzeitig aufbrechen, wenn man auf der Hütte den Kaiserschmarrn in Ruhe genießen und einen Logenplatz mit Adlerhorstaussicht ergattern will. Nach der Rast zweigt am Spielissjoch ein Pfad links ab – eine Herausforderung für Singletrail-Enthusiasten. Wem der verblockte Steig zu schwer ist, der schiebt einfach. Denn bald führt mit den legendären Laliderer Wänden im Rücken ein Schotterweg wieder ins Tal.

Genügend Saft? Die Angst der E-Biker vor leeren Batterien Reicht es noch? Eine Frage, die E-Biker schon mal nervös machen kann. In der Ebene schaffen E-Bikes meist über 100 Kilometer. Doch in den Bergen ist die „Reichhöhe“ entscheidend. Denn im Anstieg braucht der Motor viel Energie. Geübte Biker schaffen 2500 Höhenmeter und mehr. Eine Batteriekapazität von 800 bis 1000 Wh würde knapp 3000 Höhenmeter Reichhöhe ermöglichen. Mit den bisher gängigen Akkus mit 400 Wattstunden (Wh) schafft ein 75-Kilo-Biker aber nur rund 1200 Höhenmeter – je nach Fahrstufe zwischen Eco und Sport etwas mehr oder weniger. Mit den neuen 500-Wh-Batterien sind es 20 Prozent mehr, etwa 1440 Höhenmeter. Immer noch recht wenig. Deshalb ist es sinnvoll, bei der Touren-Planung mit gebremster Euphorie ans Werk zu gehen und Routen zwischen 1200 und 1500 Höhenmeter zu wählen. Strom spart, wer möglichst oft in den Eco-Modus zurückschaltet. Was ausdauernden E-Bikern bleibt, sind teure und schwere Ersatz-Akkus im Rucksack und die Hoffnung auf größere Akku-Kapazitäten in naher Zukunft.

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Durchstarten

7 Extrem aussichtsreich

Transalp Dolomiten und Brenta

Infos Streckenlänge Höhenmeter Panorama Schwierigkeit Routen-Infos:

Aber es ist die leichteste Tour mit maximaler Panorama-Ausbeute. Die SuperKulissen von Dolomiten und Brenta bieten ein großartiges alpines Schauspiel. Der DAV Summit Club hat eine Tour ausgearbeitet, die die Highlights der Dolomiten auf möglichst leichten Wegen

ansteuert. Vom Pustertal führt die Route durch den Naturpark Fanes-Sennes-Prags nach Cortina d’Ampezzo. Die Auffahrt zum Rifugio Croda da Lago ist steil, doch dahinter wartet der herrlich flach ansteigende Samt-Trail zur Forcella Ambrizzola. Nach den Dolomiten dreht die Tour gen Kalterer See und nimmt Kurs auf die Traumkulisse der Brenta-Türme. Mit diesen Bildern im Kopf rollt man schließlich entlang der Sarca, bis sich der Fluss in sein berühmtes Auffangbecken ergießt: den Gardasee. Die maximal 1300 Höhenmeter am Tag sind mit ein bisschen Vorbereitungstraining auch für Transalp-Einsteiger machbar.

Inspiration + Motivation

Unter Strom

Buchtipps – lesen, was Spaß und fit macht

E-Bike-Hochburgen und -Verleihstationen

Atemberaubende Berglandschaften, Singletrails, die das Herz höher schlagen lassen – ein Bike-Trip in die Schweiz hat nur einen Nachteil: Er kostet. Autor Jürg Buschor zeigt in diesem Buch die 40 schönsten Trails in den Kantonen Graubünden, Tessin und Wallis – und wie Bike-Fans sie auch mit kleinem Budget genießen können. Delius Klasing Verlag, 24,90 Euro.

Jeder Mountainbiker möchte gerne schneller am Berg werden. Nur – die wenigsten wissen genau, wie es geht. Zusammen mit Markus Kaufmann, einem der besten Mountainbiker weltweit, erklärt Autor und Leistungsdiagnostiker Björn Kafka, mit welchen Techniken und welchen Trainingseinheiten Sie Ihre Fitness steigern. Die Trainings- und Ernährungspläne eignen sich für ehrgeizige Ausdauersportler wie für Einsteiger. Delius Klasing Verlag, 16,90 Euro.

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mittel www.dav-summit-club.de

BIKE + EMTB special

Wilder Kaiser Brixental: Die Tiroler setzen voll auf E-Biker: 37 Verleih- und 79 Akku-Ladestationen. www.e-bikewelt.com

Bikerbahnhof Mittenwald: Der perfekte Ausgangspunkt für Touren im Karwendel. www.bikerbahnhof.com

Bike Center Garmisch-Partenkirchen: Starten Sie Ihre Touren am Fuß der Zugspitze. www.bikecenter-gap.de

Dolomiti Adventures: Biken vor einer Kulisse wie aus dem Bilderbuch. www.dolomiti-adventures.com

3S Bike: Die Top-Spots Torbole und Riva sind auch für E-Biker bestens gerüstet. www.3s-bike.de

Focus-Testcenter in Naturns, Flachau, am Ledrosee und auf Mallorca. www.focus-bikes.com/de/de/service/testcenter

Radon-Testcenter unter anderem in Innsbruck und auf Mallorca: www.radon-bikes.de/service/testcenter

Cube-Testcenter in einigen der besten E-Bike-Regionen von Chiemgau bis Gardasee. www.cube.eu/service/testcenter

Foto: Ronny Kiaulehn

Ein Unvergessliches Abenteuer ist für jeden Mountainbiker eine Alpenüberquerung. Wer die Planung und Logistik lieber Profis überlässt, ist bei einer geführten Transalp genau richtig. Nein, die leichteste aller möglichen Routen ist die Tour vom Pustertal an den Gardasee nicht.

310 km/6 Etappen 6300 hm


Den Berg begreifen.

Das außergewöhnliche Bergsportmagazin von Herausgeber Stefan Glowacz.

KOpfSACHe

BITTe BeweISeN

GIpfeLSÜCHTIG

Welche Spuren die Berge in unserer Psyche hinterlassen. Drei Menschen im Porträt drei Aspekte von Spuren.

Müssen Profis ihre Besteigungen künftig dokumentieren? Zu der Diskussion, ob eine lückenlose Dokumentation dem Alpinismus nützen würde.

Über den Wunsch, am Gipfel Spuren zurückzulassen. Alpinisten, Geistliche und Marketingstrategen streiten sich um den Sinn und Unsinn von Gipfelkreuzen.

BeReITS eRSCHIeNeN:

abo.allmountain@delius-klasing.de +49 (0)521 - 55 99 44 facebook.com/ALLMOUNTAIN.Magazin

www.ALLMOUNTAIN.De Die nächste Ausgabe erscheint am 15.04.2016



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