Bertel-Express 12

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Liebe BE­Leser,

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auch im Sommer gibt es im BE wieder fast 30 Seiten Comics, Reportagen und In­ terviews. Ja, und seit der ersten Ausgabe gibt es wirklich auch ein Interview: und zwar mit Massimo Fecchi. Auf sechs Seiten haben wur ihn über alles wichtige in seinem Leben ausgefragt, seien es die Comics, Eg­ mont oder sein Non­Comic­Leben. Es hat sich auf jeden Fall gelohnt. Und damit alle was davon haben, verlosen wir in dieser Ausgabe schon mal eine Autorgrammkarte vom italienischen Künstler. Ein Blick auf Seite 19 sei also an dieser Stelle empfohlen. Neben dem „Sommergewinnspiel“ gibt es auch noch zwei weitere Möglichkeiten, sich am BE aktiv zu beteiligen. Für einen Sammelband­Index werden ebenso wie für eine Bestenliste des „Disney­Essens“ noch Helferlein gesucht. Fast jeder Mensch auf der Welt kennt Donalds Stimme – aber wer der Ente ihre markante Stimme verlieh, wissen nur die wenigsten: Clarence Nash. In seiner Kindheit gehörte seinem ganze Liebe einem Schaf, er opferte es – dank Walt Disney – für eine Ente. Auch in dieser Ausgabe sind wieder zwei Comics mit im Paket enthalten, um die Bildgeschichten selber geht es in den polnischen Comics, den Goofy­Alben – und dem 10. Teil unser „Sammlungen­Serie“. Und latürnich darf man unser Titelthema nicht vergessen: den Sommer. Gleich auf Seite 3 gibt es einen Bericht über ebendiesen in der Entenstadt, außerdem folgen noch Blubberlutsch und einige Sommerzeichnungen.

Titel: Sommer in Entenhausen Die Goofy­Alben Disney­Sammelbände­Index Interview: Massimo Fecchi LTBs 41­50 Das Kultgetränk: Blubberlutsch Comic: „von Robert“ Cover­Rätsel Comics aus Polen Sammlungen – Teil 10 BE­Sommergewinnspiel Donalds Stimme: Clarence Nash „Disney­Essen“ Comic: Das Grab des ersten Kaisers III Vorschau „So this is Love“ / „Das ist das Glück“

IMPRESSUM Chefredakteur: Karsten Bracker Stellvtr. Chefredakteure: Kevin Kyburz, Robert Gruhne Mitarbeit an dieser Ausgabe Nick Ludwig, Janina Kanschat, David Bühring, Chris Köcher, Manuel Schumann, Adriano Kleiner, Markus Ott, Moriz Stangl, Mathis Wendorff, Philipp Radlinger, Alexander Juhrich Design: Karsten Bracker Layout: Karsten Bracker Cover: Idee: David Bühring Zeichnung, Kolorierung, Gestaltung: Robert Gruhne

Viel Spaß und Freude beim Lesen der Ausgabe wünscht

Leserservice: bertelexpress@gmail.com

Karsten Bracker

Internet: www.bertel­express.de.tl (off. Seite) www.donald­club.de (Internes und externes Forum)

PS.: Das 5. Daktuell ist erschienen. Neu mit einer Disney­Fernseh­Programmvorschau.

Redaktionsschluss: 7. August 2008 Der Bertel­Express wird unterstützt vom... Donald­Club – www.donald­club.de ...und der...

Duckipedia – www.duckipedia.de

Cover und Abbildungen, wenn nicht anders angegeben, © der Abbildungen Disney Enterprises, Inc. und Egmont vgs, © der Texte Bertel­ Express und den jeweiligen Autoren

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Echt nass:

Sommer in Entenhausen

30 Grad, stechende Sonne, kein Regen. Der Traum der meisten Deutschen, zu­ mindest dem Anteil, der keinen Hauttyp I hat und schon nach 5 Minuten Sonnenbad aussieht wie ein gegrilltes Stück Fleisch. Aber von meiner minderen Persönlichkeit soll ja auch gar nicht gesprochen werden, sondern von den Enten und Enterichen der uns wohl bekannten Stadt. Ob der Sommer nun „besser“ ist als der Winter, kann man gut von Ente zu Ente differenzieren: Für Tick, Trick und Track gibt es, kei­ ne Frage, nur eine Antwort: beide! Denn im Sommer geht's an den Strand, im Winter in den Schnee. Donald hingegen wird im Frühling (ja, es ging ja eigentlich um den Vergleich Sommer/Winter, aber das hat sich jetzt ja auch schon er­ ledigt) äußerst poetisch und zitiert meist allerhand Dichter, von denen uns doch die meisten be­ kannt sein sollten. Im Sommer stöhnt er wie jeder zur Arbeit ge­ hende Einwohner Entenhausens unter der Hitze (ob in der Hänge­ matte oder auf der Suche nach Ar­ beit), vom Herbst hält er nichts (die ganźen Blätterhaufen), doch man „besitzt“ ja drei Sklaven, die sich frohen Mutes in den Abfall stürzen und arbeiten – welch ein Luxus! ­ Tja, und im Winter fängt unser kleiner Poet wieder an zu dichten, als gäbe es nichts schöneres – und zum Schneeschippen hat man ja drei andere Familienmitglieder. Dagobert hingegen kann mit jeder Jahres­ zeit etwas anfangen – geschäftlich ver­ steht sich. Im Frühling bedient er mit künstlichen Gewächsen die stets zahlende Kundschaft, im Sommer „beschenkt“ er Entenhausens Kinder mit Eis, im Herbst weiß er jedem Handwerker mit Rar und Tat zur Seite zu stehen und im Winter, nein sagen wir gleich Weihnachts­ geschäft lässt sich sowieso der höchste Umsatz machen – und: erinnern wir uns, nur zu Weihnachten hat Dagobert selten ein Herz für die Mitmenschen. Da es aber latürnich um den Sommer in diesen Sätzen gehen soll, schreiten wir

nun wirklich zum Hauptthema über (nein, jetzt habe ich noch den Rest der Sippe vergessen, aber das erklärt sich ja eigent­ lich von selbst...). Passend zu unserem Cover dieser Aus­ gabe beginnen wir mit der mir liebsten Eigenschaft des Sommers: Regen (am

stgenanntes noch einen kurzen Blick wi­ rft: Denn in „Mausstadt“ geht es ja einde­ utig kinderfreundlicher (man denke dabei an Donalds Wutausbrüche und Prügelei­ en) zu. In der Mäusewelt ging es im Frühling, Sommer und Winter (im Herbst löste Micky Kriminalfälle) meist immer romantisch zu (neuerdings spielen alle

Wenn ein Strand nur immer so leer wäre... (Zeichnung: Nick Ludwig)

Strand) – heißt für mich: nicht arbeiten, kein Sonnenbrand – und vor allem latürnich unendlich viel Computerzeit. Diese, für die anderen wohl lästige Eigenschaft der Natur, tritt in Entenhau­ sen zu dieser Jahreszeit nun wirklich eher selten auf (eher im Herbst oder zu Wei­ hnachten, wo es dann nun wieder völlig unpassend ist). Außerdem stellt man sich ja oft schon die Sinnfrage nach Regen: Denn Wasser gibt es ja zuhauf: im Hafen, am Strand und in der Badewanne – wozu braucht man also noch welches von oben (außer für Donalds Rosen, die er ja auch nicht, wer will's hm vergönnen, selber gießen möchte). Da in der deutschen Übersetzung das Maus­und das Entenuniversum beide in Entehausen beheimatet sind, ist es ganz selbstverständlich, dass man auch auf er­

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Kaschperlgeschichten im Sommer, und die Mäuse spielen mit Wasserpistolen und auf Kinderrutschen). Also lassen wir das kaschperlige Heute mal hinter uns und sprechen nur über die vernünftige Zeit: Kein Besuch bei Minni ohne Blumenstrauß (sowas ist für Donald nie selbstverständlich, aber man hat ja seine Neffen), Pralinen oder Kinokarten. Die Mäuse (und Hunde) sind aber auch nicht so „jahreszeitentauglich“ (Wei­ hnachten und Valentinstag ausgenom­ men) und kommen mit allen Situationen gut klar. Vielleicht fröstelt es den einen oder anderen im Winter ein wenig, aber das ist bei den Temperaturen halt so. Und im Sommer, den ich ja eigentlich in die­ sem Text behandeln wollte, spendiert Micky Minni selten mal ein Eis – was im Winter nun wirklich nicht allzu ratsam ist.


Doćh der Sommer bleibt, trotz all meiner „Schlechtmachungen“ die Jahreszeit, in der die Stimmung der Menschen am Besten, die Einnahmen der Badeanstalten am Gewaltigsten, der Eiskonsum am Unglaublichsten – und die

Sonnenbrandzahl am Stärksten ist. Zu­ mindest in der Gunst der Entenhausener, besonders der jüngeren (Ferien...), steht der Sommer an oberster Stelle, beim Au­ tor und Erfinder der Stadt allerdings nicht. Was wir den neuen Geschichten

Zeichnung und Kolorierung: Janina Kanschat

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nicht alles für Veränderungen ver­ danken... Karsten Bracker


Schön blödelig:

Die Goofy­Alben

„Jetzt erleben wir Disney-Geschichten einmal ganz anders. Walt Disneys beliebter

Goofy

humorvolle

unternimmt

Reise

in

eine die

Vergangenheit. Er schlüpft in die

Gestalt berühmter Persönlichkeiten – stilecht im historischen Gewand und vor

den

Epoche.

Kulissen Mit

der

jeweiligen

überschäumender

Fantasie stellt Goofy die Großen der Geschichte

in

urkomischen

Situationen vor. Über diese neuartige Form von Bild-Geschichte amüsiert

man sich köstlich. Das ist der lustigste Goofy, den es je gab.“

...so hieß es auf der letzten Seite des ersten Albums „Goofy als Leonardo da Vinci“. Eigentlich kann man diesen Text ohne weitere Ergänzung so übernehmen, denn so lustig und humorvoll war Goofy wirklich nur in diesen Alben. Eine weitere großartige Albenserie von Adolf Kabatek neben „Onkel Dagoberts Schatztruhe“ war das 30­bändige Goofy­ Album, welches zwischen 1977 und 1987 erschien. Goofy war nicht mehr nur der herumblödelnde Idiot, der Micky und die meisten Leser Anfang der 70er­Jahre mit seinem Gedöns nervte, sondern

verkörperte in eben dieser ursprünglichen „Goofy­Tollpatschigkeit“ großartige Künstler, Kaiser, Könige, Architekten, Helden und Märchenfiguren.

eigene Reihe reichte es trotzdem nicht und so füllte man diverse Ausgaben von Super Picsou Géant mit den Historien.

In den seit Dezember 2006 Die Serie hätte erscheinende ebenso gut in den Serie „Goofy­eine Lustigen komische Taschenbüchern Historie“ legt vier erscheinen können, „alte“ da das 3­reihiger Geschichten neu Format einfach auf und bringt vergrößert wurde eine bisher in und so perfekt in die Deutschland Alben­Größe passte. unveröffentlichte Bis 2000 wurden mit. Dass man die insgesamt 38 22 Euronen pro verschiedene Ausgabe Geschichten der investieren sollte, Goofy­Historien liegt allerdings gezeichnet, mit den klar auf der Hand: bisher in Pro Album muss Deutschland 33 man heute 10­15 Geschichten liegen Euro auf den Pendant aus Norwegen „wir“ eindeutig an Tisch legen, der Spitze der sofern der Band Veröffentlichungen, außerdem konnte in gutem Zustand ist. Außerdem gibt es sich das Goofy­Album 10 Jahre halten, in die neuen Geschichten wohl nur in diesen Dänemark und Schweden konnte man Büchern. Wer aber nicht so auf den mit Fedtmule og Klassikerne und Zustand fixiert ist, ist mit preiswerten Långben ­ historiens mästare nur jeweils „Z3­Ausgaben“ ebenfalls gut bedient. 14 Ausgaben veröffentlichen, in anderen Ländern noch weitaus weniger. In Frankreich wurden zwar die meisten Karsten Bracker Geschichten veröffentlicht, doch für eine

v.l.n.r.: 1 – 5 – 14 – 16 – 19 – 28

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Sammelspaß pur:

Disney­Sammelbände­Index

Was nicht verkauft wird, landet nicht gleich in der Schrottpresse, sondern wird auch bei Ehapa wiederverwertet. Den Comics wird meist das Cover abgetrennt und ein neues wird über die Remittenden geklebt und fertig ist ein Sammelband. Da aber latürnich nicht gleichmäßig viele Bände pro Ausgabe von den Händlern zurückgeschickt werden, ist nicht jeder Sammelband gleichen Inhalts. Um zumindest einen kleinen Überblick zu gewinnen, will ein „Sammelband­Index“

gemacht werden, wo jeder eine genaue Übersicht über die Bände und ihren Inhalt erfahren kann; da man sich aber nicht alle möglichen Versionen zusammenkaufen kann, ist es hierbei hilfreich, dass alle, die Sammelbände besitzen, die Nummern der Ausgaben raussuchen und sie an uns weitergeben, damit ein „Raum“ berechnet werden kann, welche Bände verwendet wurden. Außerdem wäre ein Cover der jeweiligen Ausgabe nicht zu verschmähen. Sucht in

der folgenden Liste doch mal nach euren Sammelbänden und schickt die Nummern der Bände in dem Sammelband an bertelexpress@gmail.com. Jeder, der hilft, wird namentlich in dem Buch erwähnt werden, was vielleicht ja noch ein extra Anreiz sein könnte. Also ran an die Regale! David Bühring und Karsten Bracker

Liste der Sammelbände in Deutschland, Österreich und der Schweiz Abenteuer aus Onkel Dagoberts Schatztruhe (1 Band) (D/A) (ca. 1988) (SC) (3 Ausgaben je Band) Abenteuer Team (6 Bände) (A) (ca. 2000) (SC) (4 100­Seiter­Ausgaben je Band) Disneys beste Comics (mind. 3 Bände) (D/A/CH) (ca. 1989) (SC) (2 Ausgaben je Band) Die besten Geschichten mit Donald Duck/Klassik­Album (6 Bände) (D/A/CH) (SC) (3 Ausgaben je Band) [Die besten Geschichten mit Donald Duck/Klassik­Album (6 Bände) (D) (HC) (4 Ausgaben je Band)]* (Daniel) Düsentriebs Rätsel­Shop (mind. 3 Bände) (D/A/CH) (SC) (4 Ausgaben je Band) Donald Duck JUMBO­Comics (mind. 71 Bände) (D/A/CH) (SC) (4 100­Seiter­Ausgaben je Band) Ein Fall für Micky (mind. 2 Bände) (A) (ca. 1994) (SC) (4 Ausgaben je Band) LIMIT (Taschenbuch, 4 Bände) (A) (ca. 1994) (SC) (4 Ausgaben je Band) MAMMUT (mind. 80 Bände) (D) (seit 1988) (SC) (2 LTB­Ausgaben je Band) MAMMUT (mind. 2 Bände) (A/CH) (SC) (2 LTB­Ausgaben je Band) Mega Magnum (mind, 17 Bände) (A/CH) (SC) (3 LTB­Ausgaben je Band) Micky aktiv! (mind. 6 Bände) (A/CH) (ca. 2000­2002) (SC) (3 Ausgaben je Band) Micky Maus (mind. 27 Bände) (D) (ca. 1962­1967)' (SC) (3 Ausgaben je Band) Micky Maus präsentiert (mind. 6 Bände) (A/CH) (ca. 1991­1999) (SC) (3­Ausgaben je Band) Mickyvision 1. Serie (mind. 4 Bände) (D) (ab ca. 1964) (SC) (3 Ausgaben je Band) Mickyvision 1. Serie (mind. 2 Bände) (D) (ab ca. 1976) (SC) (3 Ausgaben je Band) Mickyvision 2. Serie (mind. 2 Bände) (D) (ca. 1990) (SC) (3 Ausgaben je Band) Minnie (mind. 4 Bände) (A/CH) (ab ca. 1996) (SC) (3 Ausgaben je Band) Sammelband aus Walt Disneys Autoalbum (1 Band) (D) (1988) (SC) (alle 3 Ausgaben) Tollste(n) Geschichten von Donald Duck (33 Bände) (D/CH) (1982­2002) (SC) (4 Ausgaben je Band)** Tollste(n) Geschichten von Donald Duck (6 Bände) (D/A/CH) (1982­2002) (HC/6.:SC) (3 Ausgaben je Band) Weihnachtsgeschichten aus Entenhausen (1 Band) (D/A/CH) (ca. 1988) (SC) (3 Ausgaben je Band der Serie „Disneys Sonderalbum) * Nummern regelmäßig ** bei den Bänden 23­31 bite Barcode angeben D=Deutschland – A=Österreich – CH=Schweiz – SC=Softcover – HC=Hardcover – ZA=Zweitauflage Infos teilweise aus/von Hethke­Kat. 2008, comicguide.net, inducks.org Beispiel für eine Dokumentierung eines Bandes: Serie: TGDDSH (SC) Nummer:33 Coverpreis:: 4,95 € (D), 9.00 SFR (CH), 6,50 € (E,F,I,P Cont., 5,60 € BeNeLux) Jahr: 2002 enthaltene Ausgaben: 169, 170, 129 ZA, 135 ZA + Coverscan Danke für eure Mithilfe!

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Fix und Ente:

Interview: Massimo Fecchi Massimo Fecchi gehört ohne Zweifel zu den besten italienischen Zeichnern. Wir haben Fecchi in Wolfenhausen (bei Tübingen) zu seinem Leben und Comics

befragt. Das Interview führten Markus Ott, Manuel Schumann und Adriano Kleiner. Einige Fragen beantwortete Fecchi bereits „Fieselschweif­Forum“ ;

diese sind nach dem eigentlichen Interview gesondert aufgeführt. Fecchi ist in Città di Castello (Perugia) geboren und lebt seit einigen Jahren in Rom.

Fecchi posiert für unsere Galerie

1. Normalerweise arbeiten italienische Zeichner bei Disney Italia, Sie – wie auch Ihr Landsmann Marco Rota – allerdings nicht. So würden wir gerne mehr über die Anfänge ihrer Karriere erfahren und wie Sie zu Egmont gekommen sind, nachdem „Fix & Foxi“ 1994 eingestellt wurde. Am Anfang meiner Karriere habe ich 6­7 Jahre in Italien als Comiczeichner gearbeitet (Anm. der Red.: Und das nicht erfolglos, 1967 hat er einen Preis für seine eigene Figur „Globulo Rosso“, zu Deutsch „rotes Blutkörperchen“ bekommen) und zeichnete zum Beispiel Bugs Bunny und weitere Warner­Figuren. Für das „Topolino“ arbeitete ich allerdings nie. Nachdem Fix & Foxi eingestellt wurde, bin ich dann per Zufall über Ehapa zu Egmont bekommen. 2. Wie sieht bei Ihnen einen eigentlich ein typischer Arbeitstag aus? Ungefähr um 9 Uhr fange ich an und arbeite dann mindestens 8 Stunden am Tag. Ich habe ja bei Egmont einen Vertrag, der besagt, dass ich im Jahr 300 Seiten zeichnen muss. Lust habe ich ehrlich gesagt nicht immer zu zeichnen, dann ist das ganze natürlich auch noch viel mühsamer. Gerade morgens fehlt mir oft die nötige Phantasie.

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Bei Kaffee und Ruhe lässt es sich eben am Besten zeichnen.

3. Was für einen Stellenwert haben Disney­Comics in Ihrem Leben? Ist es „nur“ Ihre Arbeit oder geht es auch darüber hinaus, will heißen sammeln Sie selber noch Disney­Comics? Lesen sie das „Topolino“? Seit ich die Comics nun auch selber zeichne, sammle ich sie auch. Das Topolino aber eher nicht, eher das dänische Jumbobog (Anm. der Red.: Pendant zum LTB; Fecchi ist der dänischen Sprache allerdings nicht mächtig). 4. Wie wir hier in Deutschland mitbekommen haben, scheint sich das italienische „Topolino“ in einer mehr oder weniger kleinen Krise zu befinden (drastischer Auflagenverlust). Viele Fans begründen den Qualitätsverlust der neuen Comics (nicht nur die italienischen) auch mit den immer kürzer werdenden Geschichten. Was wurde Ihrer Meinung nach beim Topolino – oder auch im Allgemeinen ­ falsch gemacht? (Anm. der Red.: Die Frage hat er gegenüber uns beantwortet, wollte jedoch nicht, dass das hier publik gemacht wird) 5. Welche anderen Disney­Zeichner gefallen Ihnen besonders gut, bzw. von welchen haben Sie sich in ihrer Arbeit inspirieren lassen? Cavazzano ist auf jeden Fall ein großartiger Künstler. Unter den Non­Disney­Künstlern hat mich vor allem Benito Jacovitti inspiriert, der wohl in Deutschland weniger bekannt ist. Allgemein habe ich in meiner Jugend sehr viel von den Comics nachgezeichnet, die ich gelesen habe. 6. Etwa die Hälfte Ihrer Comics ist noch nie in Italien erschienen. Ist es ein seltsames Gefühl, wenn Sie Ihre Comics auf sämtlichen Sprachen sehen bzw. lesen, nur in der eigenen nicht? Nein, das interessiert mich absolut nicht. Ich habe ja auch viele Jahre Fix & Foxi gezeichnet, ohne das Ergebnis zu sehen.

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So tuschen also die Profis...


7. Haben Sie auch schon mal Skripts umsetzen müssen die Ihnen überhaupt nicht gefallen haben? Falls ja, ging das sogar so weit, dass Sie die Geschichte am liebsten gar nicht gezeichnet hätten? Ja, in der Tat, manchmal gefallen sie mir nicht. 8. Meinen Sie, dass es sich in Ihren Zeichnungen bemerkbar macht, wenn Ihnen ein Skript nicht so zusagt? Ja, vor allem wenn Logikfehler enthalten sind, Außerdem verstehe ich in manchen Geschichten das Ende nicht richtig. 9. Wir nehmen an (und können auch nachvollziehen), dass Sie uns nicht verraten wollen, welche Autoren Sie als nicht so gut ansehen. Wir hoffen allerdings, dass Sie preisgeben, welche Texter Sie denn besonders schätzen… (grübelnd): Zu meinen Favoriten gehören auf jeden Fall Amerikaner… ich weiß aber gerade aber nicht mehr ihren Namen… (Anm. der Red.: Clever aus der Affäre gezogen. ;­)) 10. Mittlerweile sind von Ihnen bereits ca. 80 verschiedene Disney­Comics erschienen – gar nicht mehr so leicht zu überblicken! Aber was sind Ihrer Meinung nach die Highlights in Ihrem Werk, welche Ihrer eigenen Comics finden sie am besten? Ich habe keine bestimmte Lieblingsgeschichte, ich verfahre da eigentlich nach dem Motto „die letzte Geschichte ist immer die beste“. 11. Wo sehen sie in Ihrem Zeichenstil Ihre Stärken, wo Schwächen? Welche Art von Szenen bzw. welche Charaktere können sie sehr gut zeichnen, welche weniger? Am liebste zeichne ich Gestik und Mimik, technische Sachen kann ich weniger gut zeichnen. 12. Uns ist zu Ohren gekommen, dass Sie seit einiger Zeit wieder Fix & Foxi zeichnen. Heißt das, dass Sie sich nun weniger auf Disney konzentrieren und wir so in Zukunft weniger von Massimo Fecchi zu lesen bekommen? Nein, das wird Extraarbeit bleiben, wie oben gesagt muss ich ja meinen Vertrag bei Egmont erfüllen. Außerdem fange ich noch dieses Jahr an, auch vier­reihige Comics zu zeichnen – jährlich etwa 100 Seiten. (Anm. der Red.: Man kann sich also auch zukünftig auch auf Fecchi­Geschichten in der Micky Maus und eventuell auch im TGDD freuen) 13. Vor kurzem ist eine Geschichte von Ihnen mit dem Großen Bösen Wolf im Lustigen Taschenbuch erschienen („Manche mögens scharf“, LTB 377, D D 2004­015), welche bei Vielen Anklang fand. Kann man in Zukunft weitere Wolf­Geschichten von Ihnen erwarten oder war das nur eine Ausnahme? Zuerst einmal muss ich sagen, dass man mir den Auftrag gegeben hat, die Wölfe und die drei kleinen Schweinchen für die oben genannte Geschichte optisch zu modernisieren, auch der Charakter der Figuren ist verändert worden. Ich denke und hoffe, dass es auch noch weitere Wolf­Geschichten geben wird, das hängt davon ab, ob der „neue“ Ede Wolf gut ankommt.

Auch nach dem Interview gibt es kontroverse Diskussionen. 9


Zuerst einmal muss ich sagen, dass man mir den Auftrag gegeben hat, die Wölfe und die drei kleinen Schweinchen für die oben genannte Geschichte optisch zu modernisieren, auch der Charakter der Figuren ist verändert worden. Ich denke und hoffe, dass es auch noch weitere Wolf­Geschichten geben wird, das hängt davon ab, ob der „neue“ Ede Wolf gut ankommt. 14. In jüngerer Vergangenheit gab es Zusammenarbeiten von Egmont und Disney Italia. So sind zum Beispiel in diesem Jahr zwei Geschichten erschienen, die von Mark und Laura Shaw geschrieben und von Giorgio Cavazzano gezeichnet worden sind. Könnten Sie sich auch eine Zusammenarbeit mit einem italienischen Autorenkollegen vorstellen? Falls ja, von welchem italienischen Autor würden Sie besonders gern eine Geschichte zu Papier bringen? Wenn man mich fragen würde: Ja! Namen kann ich aber nicht nennen, dafür kenne ich mich mit dem Topolino zu wenig aus. 15. Seit einer Weile hat Egmont aufgehört, drei­reihige Comics mit Micky Maus zu produzieren. Viele deutsche Disney­Fans – so auch wir – haben dies nur begrüßt, da sie der Meinung waren, dass sich Micky in diesen Comics immer ziemlich seltsam, manchmal gar kindisch, benimmt. Sie sind von der Sache zwar nicht so betroffen, da Sie erst eine Geschichte mit ausschließlich Charakteren aus dem Maus­Universum gezeichnet haben, trotzdem würde uns Ihre Meinung zu dieser Sache brennend interessieren… Wie hat Ihnen der neue Micky, der wieder in der kurzen roten Hose auftritt, gefallen? Fecchi: Mir hat er gefallen. (Anm. d. Red.: … was auch gar nicht so verwunderlich ist, denn Fecchi selbst hat bei seinen wenigen Micky­Geschichten meistens Skripts von Byron Erickson bekommen, die zumindest in der Fan­Szene gut ankamen) Übrigens ist es so, dass ich bei den Ducks immer frei zeichnen konnte, während ich Micky nach Modell zeichnen musste. 16. Zu guter letzt: Was ist Ihr Lieblingsentenhausener bzw. mit welcher Figur können Sie sich selbst am besten identifizieren? (lacht): Mit Donald Duck. Übersetzung aus dem Italienischen: Marisa Kleiner

...und nach erledigter Arbeit gibt's 'ne Pizza!

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Weitere Fragen aus dem Fieselschweif­Forum: Haben Sie in letzter Zeit Maus­Geschichten gezeichnet? (2.1.2008) Nein, habe ich nicht. Das liegt an Egmont. Haben Sie dieses Jahr einen besonderen, ungewöhnlichen Comic, gezeichnet? Ich bin am Zeichnen für eine Donald­Duck­Geschichte für die nächste Fußball­Europameisterschaft, außerdem einige Geschichten für Fix & Foxi zusammen mit anderen Zeichnern. Wie wir gehört haben, sitzen sie für eine Seite einen ganzen Tag am Zeichentisch. Legen Sie großen Wert auf die Qualität Ihrer Zeichnungen? Ja, eine Seite trifft es wohl genau. Ich zeichne gerne und mag keine Hektik beim Arbeiten. Können Sie Ihre Liebe zu Disney begründen, welche Lieblingszeichner haben Sie? Ich habe Disney immer geliebt. Cinderella, Peter Pan und Bambi haben mir am Besten gefallen, meine Lieblingszeichner waren Barks und Taliaferro. Um ein gute Disney­Zeichner zu werden, muss man Tiere lieben, wissen wie man Karikaturen zeichnet und ein gutes Gefühl für Rhythmus und Dynamik haben. Haben Sie eigentlich schon einmal drüber nachgedacht, eigene Scripte zu Ihren Comics zu entwerfen? Wir können uns gut vorstellen, dass Sie dies ebenso gut können. Ich würde gerne meine eigenen Geschichten schreiben,aber leider ist dies nicht möglich. Der Verlag hat mich gebeten, nur und viele Geschichten zu zeichnen und so habe ich leider auch überhaupt keine Zeit für anderes. Wie finden Sie Casty und seine Maus­Comics? (4.1.2008) Entschuldigt, aber ich kenne Casty nicht persönlich. Aber er ist ein guter Zeichner. Welche Figur aus Entenhausen zeichnen Sie am liebsten? Am liebsten zeichne ich Onkel Dagobert und Donald, aber das wichtigste ist letztlich ein gutes Endergebnis. Korrigieren Sie Ihre Zeichnungen selbst oder erledigt das ein Kollege? (5.1.2008) Ja, wenn ich einen Fehler mache, verbessere ich es mit Radiergummi und Bleistift. Ich mache ein Bild allerdings nur neu, wenn meine Katze auf den Tisch gesprungen ist und Tinte über das Blatt gesprizt hat. Übersetzung aus dem Italienisch bzw. Englischen: Karsten Bracker

Ein Tag mit Massimo Fecchi Nachdem wir, Manuel Schumann, Markus Ott , meine Mutter und ich um 11 Uhr zu Fecchis Freund Giuseppe de Fa­ cendis kamen, wurden wir herzlichst von ihm begrüßt. Auf Fecchi mussten wir zwar noch warten, da er gerade seinen wohlverdienten Urlaub genießt, doch zeigte uns unser Gastgeber sein Atelier und Studio, wo er selber arbeitet. Hier gab er uns einige Einblicke in seine Auf­ gaben an den Zeichnungen von Fecchi. Er erklärte, wie er dessen Bleistiftzeich­ nungen tuscht und anschließend koloriert – natürlich alles am Computer. Nach kurzem Warten kam dann auch endlich Massimo Fecchi von seinem morgendlichen Ausflug zurück. Wir begrüßten ihn und seine Frau ; Massimo ging gleich dazu über, uns das ein oder andere über die Entstehung eines neuen Comics zu erklären, den er gerade zu

Ende gezeichnet hatte. Sie hatten aus­ nahmsweise eine Vorzeichnung, nach der sich Fecchi grob halten musste. In ihr geht es, soweit man erkennen konnte, um eine wohl scheiternde Zugfahrt bei der die Ducks von Wölfen bedrängt werden. Zuerst von normalen und dann von einer Art Werwölfe. Es sah auch nur bei kurzen und kleinen Einblicken nach einer spannenden, vielleicht auch etwas utopischen, aber auf jeden Fall, so Fecchi, gruseligen Geschichte aus. Nach dieser kleinen Einführung in Fecchis Arbeitsweise und dessen Verar­ beitung von de Facendis hielten wir im Garten das Interview, das uns von meiner Mutter, wenn es ins Fachliche ging von de Facendis, ins Deutsche übersetzt wur­ de. Markus zeichnete alles mit seiner Videokamera und Manuel schrieb Fecchis Antworten auf.

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Gegen 13 Uhr gingen wir dann zusam­ men zum Italiener, um ein gepflegtes Mahl zu uns zu nehmen. Die Unter­ haltung brach nicht ab und als wir zahlen wollten haben wir erfahren, dass dies Fecchi und de Facendis schon für uns, unter dem Vorwand noch einen Grappa zu trinken, erledigt hatten. An dieser Stelle ein großes Dankeschön an die bei­ den Spitzbuben. Zurück bei Giuseppe de Facendis erhiel­ ten wir drei Star­Reporter je eine Blei­ stiftzeichnung von Fecchi, was ihm etwas schwer fiel, da er aufgrund seines Urlau­ bes schon seit 15 Tagen keinen Stift mehr in Händen hielt. Doch muss ich sagen, dass sie hervorragend gelungen sind und es eigentlich nichts daran auszusetzen gibt. Nach Vollendung der Zeichnungen und anderen Dingen, wie das Signieren von Autogrammkarten und zwei LTBs


mit einer seiner Geschichten darin sowie einem kleinen Plausch verabschiedeten wir uns von den Zweien und ihren Frauen und gingen mit schönen, hoffentlich verbleibenden, Erinnerungen um 16 Uhr wieder nach Hause und ließen Fecchi noch sein Resturlaub genießen.

Zum Schluss möchte ich mich noch ein­ mal bei jedem Mitwirkendem bedanken, wie zum Beispiel unserem Chefredak­ teur, der uns auf die Möglichkeit eines Interviews hingewiesen hat, sowie Giuseppe de Facendis, seiner Frau und meiner Mutter, die uns beim Übersetzen

geholfen haben. Doch der größte Dank geht an Massimo Fecchi und seiner Gat­ tin, die ihren kostbaren Urlaub für uns geopfert haben.

Adriano Kleiner

Eine der der drei Fecchi­Zeichnungen

Und hier gibt es das Video zum Interview: http://www.youtube.com/watch?v=Oba­C_ia7vc

Eine andere Version des Interviews mit einem umfangreichen Vorwort wird in ein paar Tagen auf www.fieselschweif.de veröffentlicht werden.

Tipp für Fecchi­Fans: Auf Seite 19 kann man beim BE­Sommergewinnspiel eine Autogrammkarte von ihmgewinnen.

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Donald mal ganz anders:

Inzwischen sind wir schon beim fünften Teil unserer Serie angelangt, in der die alten Lustigen Taschenbücher etwas genauer unter die Lupe genommen wer­ den. Diesmal sind die LTBs 41­50 an der Reihe. Welche der zehn Bände, die von August 1976 bis November 1977 erstmal erschi­ enen sind, sind besonders empfeh­ lenswert, welche weniger? Welche Ze­ ichner und Autoren waren häufig ver­ treten? Welche Highlights gab es? Zuerst einmal beginnen wir wie immer mit der Einzelkritik der zehn Bände: Anmerkung: Für die meisten Geschichten in den alten Lustigen Taschenbüchern gibt es mehrere Titel. Hier werden die Ti­ tel der 3. Auflage genannt, in Klammern steht allerdings der Originaltitel, sofern sich dieser von der Neuauflage stark unterscheidet. LTB 41: Dies ist die legendäre Ausgabe in der die zweite Identität von Donald eingeführt wird: Phan­ tomias tritt in Aktion! Mit Sicherheit ist LTB 41 nicht nur eine der bekanntesten, son­ dern auch eine der besten Aus­ gaben überhaupt. Alle vier Geschichten können getrost als sehr empfehlenswert eingestuft werden, auch zeichnerisch ist der Band mit Carpi, Massimo De Vita und Scarpa auf höchstem Niveau. Interessant ist übrigens, dass letzterer lediglich diese be­ iden Phantomias­Geschichten gezeichnet hat, von Carpi und insbeson­ dere von De Vita durfte man sich aber auch noch auch viele weitere Abenteuer mit Phantomias freuen! LTB 42: Nach der sehr

LTBs 41­50

guten Num­ mer 40 (siehe letzter BE) mussten Micky­Fans nur vier Mo­ nate auf den nächsten Band warten. Wie­ der gibt es nur vier Geschichten (Rah­ mengeschichte nicht eingerechnet), zwei sind von Sergio Asteriti, zwei von Massimo De Vita ge­ zeichnet. Und auch dieser Band ist fa­ ntastisch! Zwar sind die Zeichnungen von Asteriti mit Sicherheit gewöhnungsbedürftig, jedoch stellt hier Martina, von dem alle vier Geschichten sind, hier wieder seine Klas­ se aus Autor von Maus­ Geschichten unter Beweis. Allen Fans des typischen Detektiv­Mickys ist dieser Band nur zu empfehlen! LTB 43: Der erste richtige Band mit der Duck­Familie kann mit seinen beiden Vor­ gängern nicht mithalten, ist aber ebenfalls sehr schön. Von Scarpa ist die recht be­ kannte Geschichte „Der ge­ heimnisvolle Geppi“ sowie auch „Schonungsloser Schuhkampf“ („Ein hartnäckiger Gegner“) enthal­ ten, daneben gibt es auch je einen Comic von Cavazzano und De Vita. Diese vier Geschichten rechtfertigen auf jeden Fall einen Kauf, zumal mit „Das Gold der Wüste“ wohl einer der besten Perego­ Geschichten enthalten ist. Nur „Partner in der Not“ von Bordini fällt etwas ab. LTB 44: Phantomias ist wieder da! Allerdings nicht pur, in nur zwei Geschichten (und Rahmengeschichte) trat der Rächer auf.

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Die 250 Seiten stammen diesmal übrigens nur von zwei verschiedenen: Massimo De Vita und Giuseppe Perego. Insbesondere die letzten beiden Geschichten „Die Geldspeicher­Rakete“ („Gold im Weltraum“) und „Sieg auf der ganzen Linie“ („Phantomias ist phäno­ menal!“) können sehr überzeugen. In­ sgesamt also wieder ein sehr guter Band, wenn auch schwächer als der erste mit Phantomias. LTB 45: Ganze sieben Geschichten + Rah­ mengeschichte gibt es in LTB 45. Drei­ mal Gatto, zweimal De Vita, einmal Cavazzano, einmal Chierchini. Trotz die­ ser nicht schlechten Zeichnerauswahl gab es mit „Der Zaubertrank“ („Geht Onkel Dagobert ins Netz?“) von Pavese und Gatto nur eine Top­Geschichte. Der Rest der Geschichten bewegt sich aber auch auf einem guten Niveau, dennoch ein un­ terdurchschnittlicher Band (gemessen an diesen zehn LTBs) LTB 46: Wiedermal Maus und wiedermal viel von Asteriti. Neben De Vita und Scala sind vier Geschichten von ihm enthalten. Jedoch kann der Band nicht ganz an LTB 42 anknüpfen, nur die Titelgeschichte „Das Ge­ heimnis des hohlen Berges“ „Der hohle Berg“) ist sehr gut. Dass sich die anderen „nur“ im guten Bereich befin­ den, liegt vermutlich auch da­ ran, dass sie im Gegensatz zu den Storys in Ausgabe 42 le­ diglich zwischen 30­34 Seiten lang sind. Insgesamt aber dennoch ein empfehlenswerter Band. LTB 47: Hier liegt wohl das schwächste der zehn LTBs vor – und das trotz sehr guter Beit­ räge von Scarpa und Cavazzano. Chier­ chinis „Abenteuer in Mexiko“ („Der Schatz des Montezuma“) vermag aber nicht zu überzeugen, sie gehört sogar zu den schlechtesten Geschichten in den Bänden 41­50. Auch der zweite Chierchi­ ni­Comic sowie auch die Rah­


mengeschichte sind nicht sonderlich überzeugend. LTB 48: Ausgabe 48 ist das schwächste der drei Maus­Taschenbücher, insbesondere eine Top­Geschichte fehlt. Jedoch sind eigent­ lich alle Geschichten auf einem guten Niveau, Marco Rotas „Der verbotene Schatz“ ist da wohl noch die schwächste. Des Weiteren gibt es noch zwei Comics des Duos Martina & Asteriti, dazu gab es wieder mal was von De Vita und Scala. LTB 49: Gute Werke von Cavazzano, Gatto und De Vita sorgen für ein sehr schönes LTB 49. Insbesondere „Die Stoppelbande auf Eis“ von letzterem ist sehr gelungen. Die Beiträge von Chierchini und Bordini sind auch ganz gut, senken aber den Schnitt, auch die Rahmengeschichte ist etwas schwächer als sonst. Ansonsten bleibt anzumerken, dass mal wieder alle Geschichten mit auf die Rah­ mengeschichte von Guido Martina und Rodolfo Cimino geschrieben wurden. LTB 50: Während dieses kleine Jubiläum über­ haupt nicht gewürdigt wird, fällt im 50. LTB vor allem eines auf: Bei der Rah­ mengeschichte war nicht wie gewohnt Giuseppe Perego, sondern Giancarlo Gat­ ti am Werk, dessen Zeichnungen eigent­ lich noch schwächer als Peregos sind. In­ sbesondere technische Schwächen ma­ chen sich bemerkbar. Die Top­

Geschichten im Band stammen wieder einmal von Cavazzano („Das famose Sauriermoos“) und Scarpa „Das verflixte Elixier“), auch die drei Beiträge von Gat­ to und eine De Vita­Geschichte fallen in den guten Bereich, sodass nur die Rah­ mengeschichte den Band nach unten zieht. Trotzdem ein recht gelungener Abschluss. Ranking: 1. LTB 41 (Notendurchschnitt: 1,2 – ein Muss) 2. LTB 42 (1,5 – sehr, sehr gut) 3. LTB 44 (1,9 – sehr gut) 4. LTB 49 (2,0 – sehr gut) 5. LTB 43 (2,0 – sehr gut) 6. LTB 50 (2,1 – sehr gut) 7. LTB 46 (2,1 – sehr gut) 8. LTB 48 (2,2 – gut) 9. LTB 45 (2,2 – gut) 10. LTB 47 (2,4 – ganz okay) Die besten Geschichten: 1. Jetzt kommt Phantomias! (LTB 41) 2. Die Rache des Phantomias („Phanto­ mias übertrifft sich selbst“, LTB 41) 3. Das Geheimnis des hohlen Berges („Der hohle Berg“, LTB 46) Die besten Künstler*: 1. Romano Scarpa (254 Seiten; No­ tendurchschnitt 1,4) 2. Massimo De Vita (603; 1,5) 3. Guido Martina (1219; 1,7) 4. Giorgio Cavazzano (168; 1,7) 5. Sergio Asteriti (350; 1,9) * von denen mehr als drei Geschichten

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erschienen sind Wie die Statistik zeigt, führt wie in den 10 zuvor Scarpa die „Tabelle“ an, aber auch von De Vita, der Zeichner, von dem die meisten Seiten stammte, gab es me­ hrere Top­Geschichten. 1219 Seiten, also fast die Hälfte aller Seiten in den zehn Bänden, wurden von Guido Martina geschrieben – beachtlich. Auf den Plät­ zen folgen dann Rodolfo Cimino und Lu­ ciano Gatto. Fazit: + viel Abwechslung in den Bänden: Zweimal Phantomias, dreimal Maus, fünfmal Duck + wenig Schlechtes + teilweise mit Scarpa, De Vita und Cavazzano wirklich tolle Zeichne­ rauswahl ­ keine einzige Maus­Geschichte von Scarpa oder Carpi, mit fast nur Asteriti und De Vita eine recht einseitige Zeich­ nerauswahl ­ Rahmengeschichte und Chierchini­Co­ mics trüben oft den Gesamteindruck ein wenig Wieder einmal kann nur eine Emp­ fehlung ausgesprochen werden, eigent­ lich jede der zehn Ausgaben hätte einen Kauf verdient! Manuel Schumann


Das Entenhausener Kultgetränk:

Blubberlutsch

Sommer, Sonne, Strandurlaub – kurz für den Deutschen: Mallorca, beziehungsweise Ballermann. Doch was ist mit den Enten von der Pazifikküste, kennen sie vergleichbares? Zumindest fehlt uns die Berichterstattung, Alkohol gehört zu den Dingen, die im Hause Disney nicht gern gesehen werden. Nichts neues ist es hingegen, dass man dem Rauchen in Entenhausen nicht abgeneigt ist. Neben den vielen Gangstern, denen die Zigarre dem Anschein nach mit dem Mund verwachsen ist, gibt es sogar Geschichten, die Nikotin ein besonderes Augenmerk widmen, nicht zu vergessen Dagoberts Muskatnusstee, der ja offensichtlich auch eine Droge ist. Warum also kein Alkohol? Halt da fällt unser Blick auf ein wohlbekanntes Getränk, bei uns als Blubberlutsch bekannt. Der Blubberlutsch (eigentlich im Amerikanischen Gurgleurp) tauchte erstmals in der gleichnamigen Geschichte von Carl Barks auf, „Blubberlutsch“ ist also auch eine Kreation von Frau Fuchs. Auf den ersten Blick mutet das Erfrischungsgetränk wie Limonade oder ein Coca­Cola­Verschnitt an, eine Glasflasche entsprechender Form mit Strohhalm. Limonade also. Doch wenn wir die Geschichte „Der verhängnisvolle Kronkorken“ bedenken, in der Dagoberts offensichtlich sehr starkes Beruhigungsgetränk in Flaschen in der von Coca­Cola bekannten Form gefasst ist, zeigt sich eine ganz andere Perspektive. Beruhigende, ja sogar lähmende Wirkung des Blubberlutschs wird auch in einer anderen Barksgeschichte festgestellt. Es ist sogar möglich, dass es sich bei der Beruhigungsmedizin Dagoberts um nichts weiter als Blubberlutsch handelt. Die beruhigende Wirkung ließe vielleicht einen Rückschluss auf Bier zurück, in neueren Geschichte wird Blubberlutsch relativ offensichtlich als Deckname für Bier benutzt, wie Barks bereits den Muskatnusstee höchstwahrscheinlich als Deckname für Kaffee verwendete. Allerdings spricht die extreme Wirkung, die Blubberlutsch dem Anschein nach auslösen kann, für härtere Drogen. Blubberlutsch, ein gesellschaftlich anerkanntes Rauschgift?

Auch bei real gibt es Entenhausens Superdroge ­ schmecken tut sich "leider" wirklich nur nach Cola.

Ob Drogennest oder limonadegetränktes Kinderparadies, letztlich bleibt die Frage unbeantwortet, möglich ist auch, dass Blubberlutsch nur ein Markenname ist, unter dem sowohl Limonade wie alkoholisches gehandelt wird... ...Entenhausens Durschtlöscher Nr. 1 bleibt er trotzdem! Moriz Stangl

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Script: David Bühring Zeichnungen, Kolorierung und Lettering: Robert Gruhne

Cover­Rätsel Und wieder auf ein neues...

Tipp: Format Din A4 Auflösung aus BE 11: Donald Duck Klassik­Album Zweiter Band (HC)

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Czytaij komiksy!

Polen teilte wie alle Ostblockstaaten das gleiche Schicksal: Disney Comics wur­ den erst nach Fall des Eisernen Vorhangs publiziert – erst wieder. Denn: Schon von Oktober 1937 bis Mai 1939, also kurz vor Beginn des Zweiten Weltkrieges, erschie­ nen im Land zwischen Oder und Weich­ sel Disney­Comics: In der Gazetka Miki wurden in 22 Ausgaben Comic­Strips von Gottfredson abgedruckt ; in der Wo­ chenzeitung Wędrowiec wurden zwei

Comics aus Polen amerikanische Sonntagsseiten, ebenfalls von Gottfredson, veröffentlicht. Doch begeben wir uns gleich in moderne­ re Gefilde: Seit 1990 erschienen [in Eckklammern die deutsche Version]: Mickey Mouse (1990­1994) [MM] Donald Duck (1991/1992) [MM] Donald i spółka (1991­1994) [DDTB] Komiks Gigant (1992­2000) [LTB]

Łamacz głowy (1993­1995) [DDRC] Kaczor Donald (1994­) [MM] Wydaniespecjalne (2000­2005) [LTBSB] Gigant Poleca (2001­) [LTB] Miki max! (2003­) [MMaktiv] Kaczogród (2004­2006) [HoF] Mega Giga (2006­) [LTBSP] ...sowie diverse Einzelbände zu best. Ereignissen o.ä.

LTB=Lustiges Taschenbuch / MM=Micky Maus / DDTB=Donald Duck Taschenbuch / DDRC=Daniel­Düsentriebs Rätsel­Comic / HoF=Hall of Fame / LTBSB?LTB Sonderband / LTBSP=LTB Spezial

In jedem zweiten Kiosk findet man meist die aktuelle Ausgabe des Kaczor Donald, das Gigant Poleca sucht man vergebens. Nur in größeren Supermärkten findet man es häufig. W.i.t.c.h. und die polnische Version von Kim Possible sind anscheinend beliebter als Geschichten aus Entenhausen, ein Interesse an dem LTB­Spezial­Pendant und dem Miki max! Scheint vollkommen abwesend zu Seite 2 3 4 18 20 22 23 24 25 27 28 30 46 47 48

sein, denn von beiden Reihen fehlte selbst bei BILLA (mit Kaufland vergleichbar) jede Spur – das Mega Giga wurde immerhin beworben. Bleiben also nur noch zwei Serien, über die es sich lohnt, zu berichten, doch das Gigant Poleca entspricht den Ausgaben aus Dänemark, Norwegen, Schweden und Island – nur das Cover ist unterschiedlich. Immerhin weißt das Titel Reklama Ale Numer!

Kaczor Donald einige Unterschiede zu der europäischen Konkurrenz auf. Der Comicanteil liegt immerhin bei 67%, wenn bei 48 Seiten auch nur 32 rauskommen mögen, ein ordentlicher Schnitt. Hier nun eine Übersicht über den inhalt der Ausgabe 20/2008 [in Klammern wieder der deutsche Titel oder eine Erklärung]:

deutsch Anzeige Inhalt

D 96287 (14 S.) Figle figlarzy Witze, Tipps und Tricks Łamacz głowy Spezial Parada zartow Witze Reklama Anzeige KF­08­12­45 D (1 S.) Konkurs „Disney­News“ Reklama Anzeige To ciekawe Echt Genial! D 2002­243 (16 S.) KF­05­09­43­D (1 S.) Reklama Anzeige Za Tydzien Nächste Woche!

KD 20/08

Die Preise der Bände sind im europäischen Vergleich relativ niedrig – doch muss ein EU­ropäer jeden Tag mehr bezahlen, denn der Złoty, Polens Währung, hat schon allein 2007 25% im Wert zugenommen, man kommt schließlich bei 5,30 Zł (1,65 €) für das Kaczor Donald und 11,90 Zł (3,70 €) für das Gigant Poleca auf immer noch recht moderate Preise. Wer also nach Polen reist, braucht sich nicht wie in Island vor den Comicpreisen zu fürchten. Um allerdings an die „wertvollen“ Extras das Kaczor Donalds zu kommen, sollte man besser die großen Läden meiden, die schneiden die Extras oft aus der Hülle raus, damit das Heft nicht knickt – wie liebenswürdig – eine Preisminderung gibt es aber trotzdem nicht... Karsten Bracker

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Sammlungen 10:

Sammlung von Philipp Radlinger

Ich möchte euch gerne meine Sammlung vorstellen. Also meine Sucht begann an einen wunderschönen Urlaubstag vor etwa zwei Jahren. Mir war damals so langweilig, dass ich zu einen Kiosk ging. Dort angekommen schaute ich mir mal das Angebot an und entdeckte zufällig das aktuelle LTB ,Das könnte doch lustig sein´´,dachte ich und kaufte es mir. Ich fing gleich an zu lesen und auf einmal sagte mein Bruder zu mir, das Abendessen sei fertig. Da hatte ich doch denn ganzen Nachmittag gelesen. Ich war ganz erstaunt, wie lustig lesen sein kann und kaufte mir an den darauffolgenden Tagen weitere LTB´s. So ging es jetzt immer weiter und nun habe ich eine nach nur einen Jahr schon 130 LTB´s. Da ich in meinen Zimmer ein sehr großes Bücherregal besitze, habe ich auch keine Platzprobleme. Ich sammle Die LTB´s auch nicht nach Zahlen, deshalb habe ich auch erst zwei Buchrücken vollständig. Neben den LTB´s habe ich noch ca. 50 Micky­Mäuse, 20 Donald Duck Sonderhefte und ein paar Asterix­Bände. Mein ganzer Stolz ist ein Donald Duck Sonderheft aus den 60er­Jahren. Ich hoffe, dass ich weiterhin so viel Spaß am Lesen habe und meine Sammlung weiter wächst und gedeiht. Philipp Radlinger

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Sommer, Sonne...

BE­Sommergewinnspiel

Wie in unserer Winterausgabe (BE 8) gibt es auch im Sommer ein paar Fragen zu beantworten – und man kann sogar was gewinnen! ­ Damit jeder mitmacht, sind die Fragen nicht ganz so attraktiv, die Preise umso mehr:

1. In welcher Serie wurden nie Sommercomics veröffentlicht? a) – Micky Maxx b) – Disneys Sonderalbum c) – MM Super Sommer Spaß 2. Wie heißt der MM­Sommerband 2008? bitte angeben 3. Welches Thema soll der nächste BE­Zeichenwettbewerb haben? bitte was nettes ausdenken ;)

Bitte die drei Antworten mit Betreff „BE­Sommergewinnspiel“ an bertelexpress@gmail.com schicken. Mit ein klein wenig Losglück winken diese drei tollen Preise: LTB 77 EA von 1981 LTB 378 ...und für das glücklichste Los ein Autogrammkärtchen vom italienischen Zeichner Massimo Fecchi Viel Glück! PS.: Alles ist latürnich vollkommen kostenlos. Bitte gebt die Postadresse an. Die Daten werden nach Ende des Gewinnspiels gelöscht. Teilnehmen können nur Einwohner der Europäischen Union und der Schweiz. Redaktionsmitglieder des BEs und Rechtsweg sind von diesem Gewinnspiel leider ausgeschlossen.

Fecchis Unterschrift (Wer hätte es erkannt?!)

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Die Stimme der Vernunft:

Clarence Nash

Die Zahl derer, die für ihren Beruf bei Walt Disney lebten, ist klein. Clarence Nash gehörte zu denjenigen, die dafür gestorben wären. Er stellte sich sein Leben als jemanden vor, der durch die Straßen zog und unterhielt. Dem war so, bis er durch die Studiotür von Walt Disney stolperte, um sein Talent als Stimmenimitator zu präsentieren. Es war reiner Zufall, dass Ducky Nash ­ so sein Spitzname ­ für die Stimme der berühmtesten Ente der Welt ausgewählt wurde, Donald Duck. So kam es, dass der kleine Mann aus Oklahoma seine Flügel ausbreitete und ein halbes Jahrhundert in vielen Ländern der Welt "der größte Quack der Welt" wurde. Clarence Nash wurde 1904 geboren. In seinen ersten Lebensjahren zog die Familie mehrmals um, als Farmer hatten sie viel Kontakt zu den Hoftieren. Nash erzählte später, unter den Kindern sei es viel wert gewesen, ein guter Imitator von Tierstimmen zu sein. So eignete sich der kleine Clarence schon früh einen ganzen verbalen Bauernhof an ­ egal, ob Küken oder Katzen, Clarence Nash konnte ganze Weiden füllen. Mit einem kleinen Ziegenbock, den er geschenkt bekam, begann sich eine zukunftsweisende Stimme zu entwickeln ­ die des Schafes Mary. Nachdem ihm klar war, auf welch große Resonanz sein außergewöhnliches Talent stieß, entschied er sich, die Schule abzubrechen und sowohl im Radio als auch auf der Theaterbühne seiner großen Leidenschaft nachzugehen. Beinahe hätte eine andere große Liebe die zu den Tierstimmen zerstört ­ er heiratete 1930 seine langjährige Freundin Margie, die gerade zwanzig Jahre alt geworden war. Nur unter der Bedingung, dass er sich eine feste Arbeitsstelle suche, willigte sie seinen Heiratsbemühungen

ein. Daraufhin zog er sich von der professionellen Kunst zurück und versuchte, an der Westküste Fuß zu fassen. Nachdem erste Versuche in San Francisco misslungen waren, wandte sich die junge Familie nach Los Angeles, wo er bei einer Firma unterkam. Doch auch dort bliebt sein Talent nicht unentdeckt, so dass er bald begann, in ortsansässigen

Schaf" ­ zu dieser erschien Walt Disney plötzlich im Türrahmen und folgte dem weiteren Geschehen, das in Disneys persönlichem Höhepunkt dieses Vorsprechens endete. Clarence Nash beschrieb das Folgende 46 Jahre später gegenüber Michael Barrier: Nachdem ich mit "Mary Had a Little Lamb" fertig war, sagte ich: "Nun hören wir ein paar Küken, Babytruthähne, Babyenten ... und nun Mama und Papa Ente." Walt drehte sich zu Jackson um und sagte: "Da ist unsere sprechende Ente!"

Nash mit Donald im Fernsehen (© KPTV)

Bars und Clubs aufzutreten. Auch im Radio war er bald wieder Teil einer Show ­ ohne Gage, da es ihm wichtiger schien, möglichst viele Menschen unterhalten zu können, anstatt mit seinem Können Geld einzunehmen. Es wäre nicht bekannt, dass die Auftritte von Clarence Nash als Mary übermäßig erfolgreich gewesen wäre ­ entscheidend war jedoch, dass Walt Disney ein zufälliger Zuhörer war. Er war begeistert, und ließ Nash in sein Studio einladen. Dieser hatte von Micky Maus noch nie etwas gehört. Trotzdem ließ er sich zu einem kurzen Besuch überreden, bei einem Vorsprechen dann einer der großen Momente in der Geschichte von Donald Duck: nach einigen kurzen Einlagen, die Regisseur Wilfred Jackson schon als verwendbar betrachtet hatte, folgte eine kurze Rolle als "Mary, das

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Er hatte wohl nicht geahnt, dass "es" ebendiese für die nächsten 50 Jahre bleiben sollte. Was folgte, ist bekannt ­ Nash brillierte in dutzenden Cartoons, und das nicht nur in Englisch ­ er hatte in verschiedenen Sprachen zu quaken, wobei ihm Deutsch nach eigenen Angaben am schwersten fiel. Dazu waren dem quakenden Donald Grenzen gesetzt, da Nash nicht jedes Wort aussprechen konnte. Nachdem die Produktion von Donald­ Duck­Cartoons in den 50er und 60er Jahren eingestellt wurde, trat Clarence Nash vor allem im Fernsehen auf und tourte auch in hohem Alter noch mit einer Donald­Puppe durch Kalifornien. Nachdem er sich im Süden Kaliforniens niedergelassen hatte, war er eine lebende Attraktion für die Kinder aus Glendale, denen Nash auf zahlreichen Spaziergängen rund um das Schulgelände sein Können präsentierte. Nach 49 Jahren sprach er Donald in "Mickey's Christmas Carol" zum letzten


mal. Der Film bedeutete auch in so fern einen Generationenwechsel, da hier zum ersten Mal Wayne Allwine seine Stimme Micky Maus lieh, der nach 36 Jahren Jimmy MacDonald beerbte. Nashs eigener Nachfolger wurde der bis heute

aktive Tony Anselmo, den er noch selbst unterrichtete.

Weg 1993. Im selben Jahr wurde er postum als Disney Legend ausgezeichnet.

Clarence Nash starb mit 80 Jahren, seine Frau Margie, mit der er 55 Jahre lang verheiratet gewesen war, folgte seinem

Kevin Kyburz

Nash mit Donald im Portrait (© Michael Barrier)

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So lecker wie der Name?

„Disney­Essen“

Unter dem Disney­Logo stehen nicht nur Figuren, Comics und Kleidungsstücke, sondern auch essbare Dinge wie Fruchtgummis, Schokolade, Pizzen, Eiscreme u.s.w. Wen also mal im Supermarkt, am Kiosk oder anderswo der Hunger überfällt... ... sei eingeladen sich mit einer Beschreibung und Bewertung seines Kaufes an dem leckersten BE­Bericht aller Zeiten zu beteiligen – mjammjam... Beispiel:

Laden/Kette: Kaufland Ort: Bad Segeberg Preis: 0,85 € Produktart: Weingummi Gewicht: 150g Hersteller: Katjes Bem./Figuren/Disney: Micky Maus Geschmack: nicht intensiv, meiner Meinung nach Blaubeere, schmeckt sehr künstlich und man kann die roten Ohren nur einzeln vom Geschmack von Blaubeere unterscheiden, immerhin hat es keinen schlechten Nachgeschmack ­ Haribo ist besser 4+ Bewertung nach den deutschen Schulnoten von 1­6 mit +/­ 1 – Top 2 – gut 3 – wem's gefällt 4 – nicht mein Geschmack 5 – bääh 6 – ein klarer Fall für die Mülltonne Gerne können auch die gleichen Produkte nochmal bewertet werden. Auch ausländische Produkte erwünscht. Den Preis bitte vorerst nicht in die Bewertung miteinbeziehen. Bisher gelistet: Katjes Micky Maus (s.o.) Katjes Cinderella Gellwe Krem orzechowo kakaowy (PL) Nestle Donald Duck Eis (s.o.r.) Blubberlutsch Turbo­Cola http://donald­club.de/thread.php?threadid=2761 oder Mail an bertelexpress@gmail.com

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Script, Zeichnungen, Kolorierung und Lettering: Alexander Juhrich

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Fortsetzung folgt in BE 13! 26


Vorschau Auch in der 13. BE­Ausgabe wollen wir euch wieder einiges bieten. Hier eine Vorschau:

Comics in Italien

Die schönsten Disney­Geschichten

Halloween

Comics Trick blickt durch

Das Grab des ersten Kaisers 2. Kapitel 2. Teil

u.v.m.

Bertel­Express Nr. 13 erscheint am 14. Oktober

BE­Comic­Spezial 3 *Weihnachten* erscheint am 30. November

Das Cover von BE 13 wird nachgereicht.

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„So this is Love“ „Das ist das Glück“

So this is love, Mmmmmm So this is love So this is what makes life divine I'm all aglow, Mmmmmm And now I know – And now I know The key to all heaven is mine My heart has wings, Mmmmmm And I can fly I'll touch ev'ry star in the sky So this is the miracle that I've been dreaming of Mmmmmm Mmmmmm So this is love

Das ist das Glück, Mmmmmm Schau nicht zurück Die Stunden geh'n so schnell vorbe Ich sehe dich, Mmmmmm Ich frage mich – was fragst Du Dich? Ob das schon das Himmelreich sei. Es schlägt mein Herz, Mmmmmm und holt heut' Nacht. Die Sterne herab auf die Welt Es bringt heut' das Wunder dir, vertrau und glaube mir. Mmmmmm Mmmmmm Das ist das Glück

~ aus Cinderella (1950) ~

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Zeichnungen: Chris Köcher Bearbeitung: Mathis Wendorff

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