CI-Magazin # 25

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4 196478 704505 frühjahr 2012 8. Jahrgang Deutschland: 4,50 € Schweiz: 8,– sfr EU-Länder: 5,50 €

c i – d a s M a g a z i n d e r c r e at i v e n I n n e n e i n r ic h t e r

wohnen

+

e i n r ic h t e n | L e b e n

Wohnen

Die Tafelrunde

Home-Office Klein, aber mein

design

Philippe Starck

EXTRAr: -

Outdool Möbe

ROMANTIK Leben zu zweit

+

arbeiten

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Keine Rotorflügel. Kein Flattern. Herkömmliche Ventilatoren erzeugen einen stoßartigen Luftstrom, weil sie Einfach nur ein mit ihren Flügeln die Luft zerschneiden. Der Dyson Air Multiplier Ventilator ist angenehmer Luftstrom. anders. Ein Luftring beschleunigt die TM

umgebende Luft und verstärkt sie um das 15fache. Da es keine Rotorflügel gibt, ist der Luftstrom gleichmäßig und angenehm.

Rotorflügel bewirken ein Flattern der Luft.

Keine Rotorflügel. Kein Flattern.

Weitere Informationen auf: www.dyson.de


editorial

Liebe CI-Freunde, „Trau dich, zart zu sein“ – mit diesem neuen Slogan und dem bekannten ­Wiederkäuer in Lila wirbt ein Süßwarenhersteller für seine Produkte. Im ­Gegensatz zur „zartesten Versuchung“ ist dieser Spruch zwar noch nicht in aller Munde, aber als gefühlvolle Aufforderung, mehr Romantik zu wagen, darf man ihn durchaus verstehen. Also versuchen wir es doch auch einmal mit ein bisschen Romantik, dem Leitthema dieser 25. CI-Ausgabe, allerdings ganz ohne Schokolade. Was ist Romantik überhaupt? Auch hier spielt eine bestimmte Farbe eine wichtige Rolle, allerdings Blau. Denn die Romantiker Ende des 18. Jahrhunderts begaben sich bekanntlich auf die Suche nach der blauen Blume. Dass sie dabei an vieles, aber nicht an Candle-Light-Dinner gedacht haben, schildert Doris ­Weber in ihrem Feature. In einem Beitrag von Pulitzer-Preisträger John Updike lesen Sie, welch’ ­gefühlvolle Kraft einer flüchtigen Begegnung im ansonsten poesiefernen Öffentlichen Personennahverkehr innewohnen kann. Wenn Paare zusammenziehen, weicht anfängliche Begeisterung oft der scheinbaren Unvereinbarkeit zweier Lebensstile. Dass es auch anders geht – und vor allem wie –, behandeln wir anschaulich in unserem Wohnthema. Romantik hat auf dem Schreibtisch eigentlich nichts zu suchen. Aber wenn dieser sich im eigenen Zuhause befindet, darf es ruhig ein bisschen verspielter zugehen, ohne dass man auf Funktionalität verzichten muss. Entsprechende Ideen fürs Home-Office finden Sie ab Seite 32. Freuen Sie sich außerdem auf Philippe Starck, Outdoor-Möbel, geschmack­ volle Ideen rund um den Esstisch, ein bisschen Kunstgenuss und die neuesten Trends aus der Welt der Inneneinrichtung – wir begleiten Sie mit vielen Themen durch das Frühjahr. Diesmal mit einer ordentlichen Portion Romantik. Herzlichst, Ihr

TITEL Ein lauschiges Plätzchen bei Mutter Natur: „Nestrest“ von Dedon (Design: Daniel Pouzet und Fred Frety) ist der ideale Ort für Momente der Entspannung, der Meditation und für lange Gespräche.

Axel Stamm Chefredakteur

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DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER


Red is the new Black

Aus gehärtetem Edelstahl Automatik Zwei Saphirgläser Wassergeschützt 10 bar Getreu den legendären Vorbildern von Tutima Glashütte entwickelt, wird eine Tutima Classic stets ein Klassiker sein. Von 1927 bis

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inhalt

TITELTHEMA „ ROM ANTI K“ 16 BLAUE BLUME GESUCHT Das sehnsuchtsvolle Streben nach Vollkommenheit Von Doris Weber 40 „GEGEN ABEND“ Über den Zauber des Augenblicks Von John Updike WOHNEN , EINRICHTEN, DESIGN 6 CI-TRENDSCOUT Trends und Entwicklungen von der imm cologne 10 DIE MÖBELREPUBLIK Fritz-Hansen-Aktion 12 JUGEND FORSCH Ungewöhnliche Kreationen junger Designer 14 VIELFALT MIT SYSTEM Die Welt von Montana live erleben 20 LEBEN ZU ZWEIT Paaradiesisches Wohnen 26 JETZT NACH DRAUSSEN Outdoor-Inspirationen 28 EDEL und Starck Designer Philippe Starck 32 ZUHAUSE IM BÜRO Vorteil: Home-Office 36 ZU TISCH! Die perfekte Tafelrunde 42 CI-PROJEKT: BACK-OFFICE Die Kunsthalle Bremen RU BRIK EN 3 EDITORIAL 46 SELECTED 54 SELECTED Extra: Stoffe 56 AKTIONEN und PERSONEN 58 NEU IM CI-PORTAL IMPRESSUM herstellernachweis

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trendscout

trend scout Immer am Puls der Zeit: Unsere Trend­ scouts waren wieder auf Spurensuche in Sachen frische Ideen für Wohnen und Einrichten. Fündig geworden sind sie auf der imm cologne – und überall dort, wo gutes Design entsteht. Viva Colonia: Die imm cologne zeigt wichtige Einrich­ tungstrends. Wohnmöbel setzen verstärkt auf ­natürliche Materialien, gleichzeitig müssen sie immer öfter ­kleiner und flexibel sein, damit sie sich wechselnden Anforde­ rungen und verschmelzenden Wohnbereichen anpassen ­können.

Walter_Knoll

bao

Üppig und rund: Es sind die Kurven, die ihn spontan sympathisch machen. Und die opulente Skulptur von Walter Knoll (Design: EOOS) hat eine kunstvolle Kehrseite. Der drehbare Fauteuil vereint sinnfällig die Materialien: Leder im Rücken, Stoff im Sitz. Alles hat seinen Platz. „Bao“ – vertraut wie die Geste einer Umarmung.

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Interlübke Bookless

Driade Pavo real

Das Regal „bookless“ (Design: Gino Carollo und René Chyba) gibt Ihnen den perfekten Raum für Dinge, die Ihnen am Herzen liegen.

Jetzt auch als Outdoor-Variante: Der bequeme Sessel im Südstaaten-Look von Driade sorgt für farbige Akzente (Design: Patricia Urquiola).

MDF Italia

Flötotto

„Radius“ (Design: Bruno Fattorini & Partners) führt gleich drei bemerkenswerte optische Elemente in die MDF-Italia-Kollektion ein: die Biegung, die Farbe und vor allem den Beton für Beine und Tischplatte.

Die Form, der Sitzkomfort und die Anpassungsfähigkeit an unterschiedliche Raumsituationen machen „Pro“ (Design: Konstantin Grcic) zu einem Design-Produkt, das universell einsetzbar ist.

Moooi

HERACLEUM Die dekorative LED-Leuchte zeichnet sich durch ihre technisch-filigrane Struktur und warm-weißes Licht aus. Die einzelnen Leuchtkörper können je nach Wunsch in ­Position gebracht werden (Design: Bertjan Pot und Marcel Wanders).

radius

Pro

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Trendscout

Frei.Frau amelie

Bocci 21

Thonet s 64 Pure materials

Die fabelhafte Welt der „Amelie“: Audrey Tautou hätte ihre wahre Freude an diesem Stuhl, der mit raffinierten Details für Stilsicherheit in jedem Ambiente sorgt. Erhältlich als „Classic“- oder „Fashion“-­Variante (Design: Birgit Hoffmann).

In der 21er-Serie von Bocci (Design: Omer Arbel) wird der Kronleuchter zu einem sinnlichen Objekt. Je nach Ausführung bieten bis zu 36 Lichtquellen, verdeckt von einem gefalteten Porzellanschirm, eine stimmungsvolle Umgebung.

Der Klassiker von Marcel Breuer in neuer, spezieller Ausführung. „Pure Materials“ heißt die neue Serie, die bekannten Stücken eine individuelle Prägung gibt, bei der Gebrauchsspuren sichtbar werden und die mit dem zeitgemäßen „Used Look“ spielt.

Aqua Creations

gladis High Chair Aus der Idee des individuellen Finger­ abdruckes bekam Designerin Ayala Serfaty ihre Inspiration für dieses verspielte und überaus bequeme Sitzmöbel.

WOGG

wogg 54 Kompaktklasse: Beim Schreibtisch von Wogg (Design: Christophe Marchand) dominieren schlichte Eleganz und technische Raffinesse. So hat er etwa diverse Stauräume, die mit passenden Boxen ausgefüllt werden.

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Janua

MDF Italia

Stahl meets Holz: Ein Tisch, der Flexibilität und Handwerkskunst in einem innovativen Konzept vereint. Die Tischplatte besteht aus einzelnen, nicht geleimten Lamellen. Dadurch lässt sich der Tisch in Einzelteile zerlegen und einfach transportieren – erhältlich in Esche und Eiche (Design: Bernd Benninghoff).

Form, Funktion und Material verschmelzen auf meisterhafte Weise – zu einem Zwischending aus Schrank, Schreibtisch und einem Tisch mit LED-Leuchte (Design: Victor Vasilev).

BB11 CLAMP

mamba

COR

BAHIR Kein Sessel wie jeder andere! Auf „Bahir“ (Design: Jörg Boner) sitzt/liegt genau richtig, wer lesen, fernsehen, im Netz surfen oder einfach nur relaxen will. Für den Bezug werden rechtwinklige und diagonal ver­ steppte Polsterflächen mit einem massiven Holzrahmen kombiniert.

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Trendscout

CI

AKTION

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Fritz Hansen: Die Möbelrepublik Als der Tischlermeister Fritz Hansen im Jahr 1872 in einem Kopenhagener Hinterhof eine Schreinerwerkstatt gründete, konnte er kaum ahnen, dass daraus einmal ein, wenn nicht das Aushängeschild des dänischen Designs werden sollte. 140 Jahre danach genießen die Möbel der „Republic of Fritz Hansen“ einen hervorragenden Ruf. Nicht zuletzt, weil sie zeitlos-exklusives Design, exzellente Verarbeitung und nachhaltige Produktion vereinen.

Gewinnspiel Design-Enthusiasten und Möbelliebhaber haben jetzt die Chance, hautnah zu erleben, wo und wie sich Arne Jacobsen für seine Gebäude und Möbel für Fritz Hansen inspi­ rieren ließ. Dafür müssen Sie nur folgende Frage richtig beantworten:

Einen großen Anteil am Erfolg von Fritz Hansen hat zweifellos der Architekt und Designer Arne Jacobsen (1902–1971), der ab den 50er-Jahren diverse Sitzmöbel für das dänische Label gestaltete. Zum Beispiel sein „Egg Chair“, den er 1958 für die Lobby des SAS Royal Hotel in Kopenhagen entwarf. Die stapelbaren „7er-Stühle“ (erstmals 1955) entwickelten sich mit über fünf Millionen verkauften Exemplaren zu einem echten Bestseller. Die Gründe dafür liegen auf der Hand: Sie sind praktisch und ästhetisch. Trotz des harten und robusten Materials ermöglichen die weichen, geschwungenen Formen ihrem Benutzer bequemen Sitzkomfort. Zu Ehren von Arne Jacobsen stellt Fritz Hansen den Stapelstuhl in seiner ursprünglichen Ausführung vor. Die Serie umfasst folgende Furnier-Varianten: Ahorn, Esche, Buche, Kirsche, Oregon Pine, Ulme, Eiche, Walnuss und dunkel gebeizte Eiche.

Wie hieß ein berühmtes Vorgängermodell von Arne Jacobsens 7er-Stuhl? A) Biene B) Ameise C) Maikäfer Die creativen inneneinrichter in Kooperation mit der Republic of Fritz Hansen verlosen unter allen richtigen Einsendungen* zehn attraktive Preise: 1. Preis: Eine Reise für zwei Personen nach Kopenhagen auf den Spuren von Arne Jacobsen. 2.–10. Preis: Je einen 7er-Stuhl in einer der neun verschiedenen Holzqualitäten.

Arne Jacobsen

Füllen Sie einfach den Coupon mit Ihrer Antwort aus und bringen Sie ihn bei Ihrem creativen inneneinrichter vorbei. Oder Sie beteiligen sich online am Gewinnspiel. Nähere Informationen unter www.creative-inneneinrichter.de. Wir wünschen viel Glück!

Aktions-coupon Bitte ankreuzen: A

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E-Mail: * Einsendeschluss: 31. Mai 2012. Alle Gewinner werden schriftlich benachrichtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

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Trendscout

Jugend forsch junge

talente

Unkonventionell, visionär, ungewöhnlich – auch in diesem Jahr präsentieren die potenziellen Designstars von morgen auf dem imm-Talentforum [D³] Design Talents ihre originellen Kreationen. Wir ­waren begeistert von der Vielfalt und überrascht von so vielen guten Ideen – wie unsere kleine Auswahl zeigt.

Schaurig-schön wirkt die ungewöhnliche Hocker-Kreation „Gravity Stool“ des niederlän­ dischen Designers Jólan van der Wiel. In einer von ihm speziell entwickelten Maschine formieren sich die mit Metallkernen versehenen Kunststoff­ partikel dank des Zusammenwirkens von Magnet- und Schwerkraft zu einem organischen Sitzobjekt.

Simone Farresin und Andrea Trimarchi – die zwei italienischen Designer sind unter dem Namen Formafantasma bekannt für experimentelles Design. Für den Sessel „Domestica“ ließen sie sich von traditio­ nellen Gerla-Körben inspirieren, die Bauern für die Ernte von Getreide einsetzten. 12 – 01/12

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I Saloni in mailand meldungen

Der renommierte „Saloni Internazionale del Mobile“ rüstet sich zur 52. Runde. Erneut werden rund 2.500 Aussteller auf dem 210.000 qm großen Mailänder Messe­ gelände ihre aktuellen Trends und Designs präsentieren. Mit dabei: die „Eurocucina“ – die Internationale Küchenmesse, die auch diesmal wieder viele technische Innova­ tionen im Programm hat. Natürlich wird auch 2012 ein buntes Veranstaltungs­ programm auf geschätzte 300.000 Besucher warten – an fast 300 Orten überall in der Stadt. www.cosmit.it

Schluss mit Einseitigkeit – das war möglicherweise der Gedanke von Lukas Peet, als er seine Pendelleuchtenserie kreierte. „Spotlight Volumes“ besitzt dort, wo normalerweise Halterung und Anschlüsse angebracht sind, eine weitere Öffnung und leuchtet so von beiden Seiten.

Hier ist der Name Teil des Programms von Arttu Kuisma. Denn „In A Pinch“ – zu Deutsch unter Druck – wurden die Stahlrohre in 30 cm Abständen abgeflacht, so­ dass sie in die eingearbeiteten Rillen der Regalböden passen und sie tragen – eine wirklich solide Regalkonstruktion.

Im Handumdrehen einen einzigartigen Tisch – und das ganz ohne Schrauben und Werkzeug. Möglich macht es das universelle Tischfußsystem „Tick“ von Jakob Schenk, das an verschiedenen Platten und Materialien befestigt werden kann – vergleichbar mit einer über­ dimensionalen Büroklammer.

Wie schaffen wir eine Verbindung zu den leblosen Objekten in unserem Umfeld? Diese Frage stellte sich Lee Sanghyeok. Seine Antwort: „Listen to your hands“. Der Tisch mit diversen Schubladen fordert Feinfühligkeit und Tastsinn. Durch kräftiges Drücken einer Schub­lade öffnet sich eine andere, ein sanfter Druck jedoch hält die anderen Schubladen in Position.

17. bis 22. April 2012

Stühle ohne Beine Bauhaus-Archiv, Berlin 21. März bis 10. Juni 2012

In den 20er-Jahren wurde der „Freischwinger“ zum Inbegriff des modernen Designs, weil er sich traditionellen Konstruktionsweisen entzog. Mit den ersten Modellen aus Stahlrohr setzten Mart Stam, Marcel Breuer und Ludwig Mies van der Rohe eine neue Raumauffassung aus der Architektur in den Möbelbau um, die der Idee von Leichtigkeit und Transparenz folgte. Seit den 50er-Jahren kamen neue Materialien wie Kunststoff und Wellpappe zum Einsatz. Einflüsse aus der freien Kunst und gesellschaftliche wie politische Veränderungen spiegelten sich in provo­ kativen, unkonventionellen Sitz­möbeln – etwa von Verner Panton, Frank Gehry und Protagonisten des neuen deutschen Designs. Das Bauhaus-Archiv Berlin zeigt eine Freischwinger-Auswahl aus dem Museumsbestand des Interna­tional Design Museum Munich – und liefert einen facettenreichen Überblick über die gestal­ terische wie technische Entwicklung dieser Sitzmöbel. www.bauhaus.de

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Trendscout Extra

Vielfalt mit System

Fotos: Kay Michalak

montana

In Hårby auf der dänischen „Märcheninsel“ Fünen befindet sich der Hauptsitz des Möbelherstellers Montana. Märchenhaft schön, zugleich überaus praktisch ist das von Firmengründer Peter J. Lassen entwickelte „Montana Shelf System“, das dank seiner modularen Konzeption ungeahnte Möglichkeiten für die individu­ elle Gestaltung von Wohn- und Büroumgebungen bietet. „Zu einem besseren Alltag zuhause und am Arbeitsplatz beitragen“, skizziert Lassen seine Vision. Eine Vielfalt, die man am besten „live“ erleben kann. So finden Sie bei Ihrem ci-Händler ausgewählte Montana-Klassiker und Neuheiten. Zusammen mit einer Beratung vom Fachmann lassen sich in diesem Umfeld ganz neue Kombinationen in punkto Farbe, Oberfläche und Ausstattung ausprobieren – für eine optische und haptische Rundum-Erfahrung, wie diese Bilder anschaulich zeigen, die im ci-Haus POPO in Bremen entstanden sind.

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MODELL: KAJA von Alfred Kleene + Gabriele Assmann Produktinformationen unter t 0 52 42.41 02-0 f 0 52 42.41 02-134 COR Sitzmöbel Nonenstraße 12 33378 Rheda-Wiedenbrück

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FEATURE

Auf der

Suche nach der blauen Blume Von Doris Weber

Illustration: Suvaporn Photjananuwat

Das sehnsuchtsvolle Streben nach Vollkommenheit ist nicht nur poetische Schwärmerei, sondern überraschend zeitgemäß – und kann mitunter sogar revolutionäre Züge annehmen.

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Friedhelm ist ein absolut unromantischer Typ. „Friedhelm ist pragmatisch bis aufs Skelett“, sagt Annette, und manchmal fragt sie sich ernsthaft, warum sie diesen Mann vor dreiunddreißig Jahren geheiratet hat. Friedhelm ist patent, verlässlich – und trocken wie Knäckebrot. Schon bei ihrem ersten Rendezvous hätte es bei Annette klingeln müssen. Hatte sie ihm nicht unmissverständlich durch die Blume zu verstehen gegeben, dass sie rote Rosen über alles liebt? Und was überreicht er ihr? Braune Astern!! Herbstpflanzen zum Wegwerfen. Wenigstens hatte er vorher noch das Zeitungspapier entfernt. Die erste Nacht mit Friedhelm endete katastrophal. Annette hatte gerade ihr neues, seidenes Negligee übergestreift, da hörte sie Friedhelm schon schnarchen. Er habe den ganzen Tag seinen Wagen repariert und war „einfach kaputt“, ließ er sie am nächsten Morgen wissen und fügte hinzu: „Wir haben doch Zeit, es war ja nicht unsere letzte Nacht“. Soweit der Heiratsantrag à la Friedhelm. Seitdem sind, wie gesagt, 33 Jahre vergangen – und es gab bisher keinen einzigen Hochzeitstag, an dem Annette ihren ersehnten Rosenstrauß bekommen hätte. Friedhelm bleibt sich treu. Und seiner Frau ebenfalls. Das findet Annette romantisch. Mittlerweile. Bei Luise und Herbert war alles ganz anders. Er trug sie auf Händen. Jeden Kennenlern-Tag feierten sie in einem anderen Romantik-Hotel. Bei Kerzenschein, Champagner, Rosenblättern auf der Bettdecke, und immer legte er ihr vor dem Festmenü ein kleines, funkelndes Geschenk auf die Serviette. Und heute? Wer Luise und Herbert zuhause besucht, muss sich warm anziehen. Vorsicht Kühlhaus. Gefrorene Herzen. „Denn als sie einander acht Jahre kannten (und man darf sagen: sie kannten sich gut), kam ihre Liebe plötzlich abhanden. Wie andern Leuten ein Stock oder Hut.“ So beschreibt Erich Kästner in einem Gedicht, das er „sachliche Romanze“ nannte, die traurige Geschichte einer verödeten Beziehung. Dennoch: Mag auch, wie bei Luise und Herbert, die große Liebe abhandengekommen sein, die Sehnsucht nach ihr stirbt nie. Das unendliche Verlangen nach romantischer Liebe ist so alt wie Adam und Eva. Und war es nicht wirkDoris Weber lich romantisch, wie Eva ihren Adam bezirzte, wie sie ihn hat sich mit ihren hinter einen Busch lockte und mit einem Apfel verführte? deutschlandweit Doch das Glück wurde bitter bestraft. Schluss mit Dolce ausgestrahlten Hörfunk-Features und Vita im Paradies. Ab sofort wird gearbeitet im Schweiße Sozialreportagen einen Eures Angesichts! So geschah es, dass im harten ÜberleNamen gemacht. Sie benskampf unserer Ur-Ur-Ahnen die romantische Liebe ist Autorin mehrerer zu einem Fremdwort wurde. Prickelnde Gefühle spürten Bücher zu ethischen die Jäger und Sammler der Steinzeit nur noch beim Anund sozialen Themen und arbeitet daneben blick eines erlegten Mammuts oder Wollnashorns. Männer und Frauen ließen sich gegenseitig kalt. Man tat sich für verschiedene Printmedien. aus praktischen Gründen zusammen, weil der Clan über-

leben musste, die eine hütete das Feuer, der andere schleppte die Nahrung ran. Ungefähr ab dem fünften Jahrhundert vor Christus begannen Poeten im alten Griechenland die Liebe zu preisen, wobei sie allerdings nur die Zuneigung unter Männern besangen. Romantische Gefühle regten sich in den Männerherzen der Antike vorwiegend beim Anblick schöner Jünglinge. Hingebungsvolle Zuneigung zwischen den Geschlechtern war verpönt. Sie galt als eine Bedrohung der inneren Ruhe und Harmonie. Ebenfalls die Römer verstanden nichts von Liebe und Romantik. Ihre Lust befriedigten sie in Affären, getrieben von maßloser Begierde und Völlerei. Historiker sehen in jenen hirnlosen Ausschweifungen eine Ursache für den Zerfall des gesamten römischen Imperiums. Doch auch das Christentum machte wenig Lust auf Liebe und Romantik. Erotik, Leidenschaft und Intimität beschmutzten Geist und Seele, so dass Jesus vor 2012 Jahren unter gänzlich unromantischen Verhältnissen gezeugt und der Christenheit folgerichtig als Sohn einer unbefleckten Jungfrau präsentiert wurde. Erst vor rund 250 Jahren – das ist noch gar nicht so lange her – sprach sich in Europa herum, dass es so etwas wie partnerschaftliche Liebe gibt, die das Leben mit Sinn und Inhalt erfüllen könnte. Und jetzt endlich, endlich kommt die Romantik ins Spiel der Welt. Eine kulturgeschichtliche Epoche, die vom Ende des 18. Jahrhunderts bis weit in das 19. Jahrhundert ­hinein reicht und auf den Gebieten der bildenden Kunst, der Musik und der Literatur zeitlos Großes hervorbrachte: Caspar David Friedrich, Heinrich Heine, Novalis, Friedrich und August Wilhelm von Schlegel, E.T.A Hoffmann, Clemens Brentano, Haydn, Mozart, Beethoven, und keine Geringeren als Schiller und Goethe. Die Romantik wurde zu einer Geistesbewegung – sie umfasste von Deutschland ausgehend alle Länder Europas, beeinflusste Philosophie, Dichtung, Künste, Religion, Wissenschaft Politik und Gesellschaft. Doch was genau war die Romantik? Selbst August Wilhelm von Schlegel, Literaturhistoriker, Übersetzer und Schriftsteller tat sich schwer, seinem Bruder Friedrich das Wort Romantik zu erklären, obwohl die Schlegel-Brüder zu den Mitbegründern der deutschen Romantik gehörten. Und so kapitulierte Friedrich Ende 1797 in einem Brief an seinen Bruder August Wilhelm: „Eine Erklärung des Wortes romantisch kann ich dir nicht gut schicken, weil sie 125 Bogen lang ist.“ Fassen wir uns also kürzer. Romantisches Fühlen könnte so viel heißen wie: ein Mensch ist von Liebe und Sehnsucht erfüllt. Romantik als Epoche – so erklärt es das Lehrbuch – bedeutet Abkehr von der

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Antike und von klassischen Vorbildern. Galt in der Klassik noch das Streben nach Vollendung, Objektivität, Vernunft, Gleichgewicht, nach gültigen geschlossenen Formen, Selbstbeschränkung, sittlicher Willensstärke, Ruhe, fester Ordnung und Klarheit, sprudelt in der Romantik der Drang nach Unendlichkeit, nach leidenschaftlich Bewegtem, nach dem Wunsch, Grenzen zu sprengen. Der Romantiker selbst, so der Dichter Novalis, sieht die Welt gespalten in eine Welt der Vernunft, der Zahlen und Figuren, und in eine Welt des Gefühls und des Wunderbaren. Treibende Kraft der deutschen Romantik war daher eine unstillbare Sehnsucht nach Heilung, nach Vereinigung der Gegensätze zu einem harmonischen Ganzen. Ein Gegenentwurf sollte geschaffen werden in einer von Gewinnstreben und bloßem Nützlichkeitsdenken geprägten Gesellschaft. Der bürgerliche Alltag erschien den Romantikern zu Beginn des industriellen Zeitalters grau, ohne Abwechslung, beherrscht vom monotonen Berufsleben. Klingt das alles nicht höchst aktuell? Die Sehnsucht nach Natur und Ganzheitlichkeit, die Suche nach Einheit und Harmonie zwischen Arbeit und Leben, der Wunsch nach Solidarität und Gemeinschaft in einer zerklüfteten Welt?

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Sehnsucht in Bewegung, „auch, oder gerade weil sie ihr Ziel nie erreicht. Mag sein, dass es irgendwo in der Wirklichkeit einen Platz für mich gegeben hätte. Aber ich hatte nie Lust, dorthin zu gehen“, sagt Woody Allen, der bekennende Sehnsüchtige. „Ich suche die blaue Blume, ich suche und finde sie nie, …“ dichtete Joseph von Eichendorff, und seine Sehnsucht höret nimmer auf. Wie die Liebe. Und das macht, zugegeben, auch traurig. Romantiker sind Melancholiker. Immer suchen und nie finden – das hält zwar in Bewegung, stellt jedoch zuweilen auch die Sinnfrage: Wozu das Ganze? Alle Risse dieser Welt sind schließlich nie zu kitten. Nicht umsonst zieht die dunkle Seite den Romantiker in seinen Liedern, Bildern, Gedichten und Geschichten so gern auf Friedhöfe, in Ruinen, alte Burgen, finstere Wälder, Höhlen und dramatische Naturlandschaften. Irgendwo muss sie doch sein, die blaue Blume, das Symbol für die endlose Suche des Romantikers.

In der Epoche der Romantik stand der Mensch an der Schwelle zur Moderne für ein besseres Leben. Steht er da heute noch – oder schon wieder? Occupy mobilisiert für eine bessere Welt jenseits von kalter Profitgier und prangert die Kluft zwischen Arm und Reich an. Stuttgart 21 sei eine Bewegung „mit sehr starken romantischen ­Komponenten“, fand unlängst die Schriftstellerin Anna ­Katharina Hahn und brachte damit die Protestierenden auf die Palme. Aber was ist so schlimm daran, dass Hahn im S21-Protest eine Sehnsucht nach heiler Welt, nach Wald und Bäumen erkennt? Die Romantik ist kein harmloses aufklärungsfeindliches Gefühlchen. Romantik kann revolutionär sein. Schließlich fiel der deutsche Vormärz in die romantische Epoche. Jacob und Wilhelm Grimm ritten nicht nur als romantische Geschichtensammler durch die Märchenwälder, sie gehörten zu den Unterzeichnern der Protestschrift der Göttinger Sieben – als es darum ging, einem Mächtigen, der Verfassungsbruch begangen hatte, die Stirn zu bieten. Von solchen Leuten wünscht man sich heute viel mehr.

Und so muss der Romantiker sich in Acht nehmen, dass seine Sehnsucht nicht in Sucht entartet. Leicht kippt die Melancholie in Depression um, und die Romantik ist dahin. „Nur wer die Sehnsucht kennt, weiß, was ich leide“, klagte Johann Wolfgang von Goethe, und Heinrich Heine dichtete im Jammertal: „Ich weiß nicht, was soll es bedeuten, dass ich so traurig bin“, so der Ruf des Melancholikers in seinem Trauerlied an die Loreley, jener unerreichbaren Schönen, die für das Verhängnis der blind Suchenden steht. Der Ballade nach saß die Nixe Loreley, ihr langes blondes Haar kämmend, auf einem Felsen und lockte mit ihrer Stimme die Rheinschiffer an, die wegen ihres wundervollen Gesangs die gefährliche Strömung und die Felsenriffe nicht mehr sahen und daran mit ihren Schiffen zerschellten. Am Ende verschlangen die Wellen Schiffer und Kahn; und das hat, behauptet Heinrich Heine, „mit ihrem Singen die Loreley getan“. Will sagen: falsch verstandene Romantik kann einen gefährlich runterziehen. Wenn zum Beispiel der Romantik-Terror mit Kerzenlicht und roten Rosen zur andauernden Nagelprobe einer Beziehung wird. Oder wenn die Wirklichkeit stets großes Kino sein muss. Nenne deinen romantischsten Film, lautet eine Internet-Umfrage. Die Antworten: Frühstück bei Tiffany; Pretty Woman; Notting Hill; Titanic, weil sooo traurig …

Romantiker sehnen sich nach einer heilen, menschlichen Welt. „Immer von Neuem treibt sie Menschen über sich hinaus und fordert sie dazu auf, anderswohin zu gehen, das Andere, Bessere und schließlich Vollkommene zu finden“, schreibt der Philosoph Wilhelm Schmid über die unstillbare Sehnsucht der Romantiker. Alles setzt die

Eine SMS von Annette an alle: Heute Krisensitzung bei Barbara. Sie weiß nicht, was soll es bedeuten, dass er nur von Fußball, Baumärkten und seiner Ex schwärmt, während sie immer noch darauf wartet, dass es rote Rosen regnet … Hallo Barbara! Bleib so romantisch, wie du bist. Such weiter!

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Paaradiesisches

Wohnen

In fast jeder Beziehung kommt ­einmal der entscheidende Schritt: das Zusammenziehen. Treffen zwei Lebensstile aufeinander, birgt dies einige gestalte­rische Herausforderungen. Kreative ­InterieurKonzepte bieten neue Perspektiven für das Wohnen zu zweit.

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Fotos: Michael Jungblut

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Alles hatte so gut angefangen. Altbau mit vier hellen Zimmern und Südbalkon. Perfekt für das neue Wohnen zu zweit. Doch schon bald kam das Aber. Denn oft gehen die Vorstellungen von Farbe und Stil bei zusammenziehenden Paaren auseinander. „Das Zuhause ist auch immer ein Spiegel der eigenen Persönlichkeit: Wie wir uns einrichten zeigt auch immer unsere Vorlieben, ­Gewohnheiten, unsere kleinen Eigenarten sowie unsere Stärken und Schwächen“, weiß Wohnexpertin Ruth Wegerer. Die Form der Möbel, die Wahl von Stoffen, ­Farben und Dekorationen reflektieren einen Teil unseres Selbst. Deshalb ist unser Heim ein Ort, an dem wir uns ungehindert ausleben, ein Ort der Intimität und Ungestörtheit. Wenn aus eins und eins zwei wird, will auch der gemeinsame Lebensraum neu gestaltet werden. Ist man sich erst über Lage und Größe der neuen gemeinsamen Bleibe einig geworden, heißt es, sich der Herausfor­ derung des Einrichtens zu stellen. Viele Fragen ergeben sich: Was bleibt, was kommt weg – und was lässt sich kombinieren? Hierin liegt aber auch ein besonderer Reiz, denn ein behagliches Wohnumfeld zu schaffen, ist eine ­äußerst spannende Angelegenheit und bietet die ­Möglichkeit, neue Facetten an sich und seinem Partner zu entdecken.

seite 20/21: War’s das fürs Wohnzimmer? 01_Stehleuchte „Baby Gilda“ von Pallucco (Design: Enrico Franzolini) 02_Sofa „Suita“ von Vitra (Design: Antonio Citterio) 03_ + 06_Beistelltisch „Tray Table“ von Hay 04_Stuhl „Vela“ von Accademia (Design: Studio Hannes Wettstein) 05_Couchtisch „Natural Slice“ von Baxter (Design: Paola Navone) 07_Regal von USM 08_Bild von Lumas (Billy & Hells) linke Seite: Die müsste passen! 01_Stehleuchte „Tolomeo Mega Pergament“ von Artemide (Design: Giancarlo Fassina und Michele De Lucchi) 02_Stuhl „RAW Lounge Chair“ von Muuto (Design: Jens Fager) 03_Stuhl „Tip Ton“ von Vitra (Design: Barber Osgerby) 04_Esstisch von Knoll International (Design: Eero Saarinen) oben: Liegt alles richtig? 05_Leuchte „Fato“ von Artemide (Design: Gio Ponti) 06_Stuhlminiaturen von Vitra (verschiedene Designer) 07_Tischleuchte „Bouquet“ von Cini&Nils (Design: Franco Bettonica) 08_Stuhl „Young Lady“ von Alias (Design: Paolo Rizzatto) 09_Regal „Vita“ von MDF Italia (Design: Massimo Mariani, Aedas R&D)

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Umso wichtiger ist es deshalb, intensiv Erwartungen zu besprechen, bevor Sofa, Bett und Co. aufgestellt werden. Wo sind gemeinsame Bereiche und Rückzugsorte, wie lassen sie sich am besten realisieren? Schließlich hat jeder Mensch andere Bedürfnisse. Kommt man zu zweit in eine Planungssackgasse, kann es nie schaden, sich Unterstützung von einem Einrichtungsexperten zu ­holen, der oft über­raschende Ideen für scheinbar ausweglose Situationen findet. Das beugt nicht nur Enttäuschungen und Streitereien vor, sondern hat auch einen positiven Nebeneffekt: Das übliche Umzugschaos wird von Anfang an in geordnete Bahnen gelenkt. So bleibt mehr Zeit für gemein­same Stunden – von Anfang an.

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oben: Eine Pause muss drin sein: 01_Lounge-Sessel „The Egg“ von Fritz Hansen (Design: Arne Jacobsen) 02_Tischleuchte „Alizz T. Cooper“ von Ingo Maurer 03_Kinderstuhl „Crisis child’s chair“ von Eek en Ruijgrok (Design: Piet Hein Eek) 04_Beistelltisch „Around the Roses Tavolo Tondo“ von Moroso (Design: L. Nichetto & M. Gardone) 05_Stehleuchte „Type 600“ von Baltensweiler (Design: Rosmarie und Rico ­Baltensweiler) 06_Beistelltisch „Glamour Bonze“ von XO (Design: Philippe Starck)


MAKING STATEMENTS SINCE 1872

Chair: SEriES 7 by arnE JaCobSEn; Lamp: KaiSEr idELL by ChriStian dELL


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Jetzt nach drauSSen Das Frühjahr inspiriert zu Garten(t)räumen. Unsere grüne Oase will wieder erobert werden. Mit edlen und robusten OutdoorMöbeln können Sie spielend eine lauschige Wohlfühl-Atmosphäre unter freiem Himmel zaubern. 01_SEA-X Faltbare Perfektion: Die eleganten Rennsegler des America’s Cup dienten Jean-Marie Massaud bei der Gestaltung des Stuhls von Dedon als Inspiration. 02_KAMPENWAND Bank und Tisch von Nils Holger Moormann. Im Gegensatz zum gleichnamigen Gipfel der Chiemgauer Alpen ist sie ohne Seil- und Knotenkunde zu bewältigen. Standfest für draußen – wahl­ weise in Buche, Tanne oder Eiche. 03_WABI Das Sofa von Paola Lenti (Design: Francesco Rota) lässt Sommerträume wohligwahr werden – in natürlichen Materialien und sanften Pastelltönen. Der geflochtene Bezug bietet angenehmen Sitzkomfort – wetter- und sonnenstrahlbeständig. 04_LC3 OUTDOOR Wohnzimmer-Komfort in wetterfestem Gewand – die hochwertigen Materialien schützen den Sessel von Cassina (Design: Le Corbusier, Pierre Jeanneret, Charlotte Perriand) vor der Witterung. 05_SHADOWY Märchenhaftes von Moroso. Der Sessel „Shadowy“ (Design: Tord Boontje) mit bunten Mustern ist – auch als Stuhl, Chaiselongue, Liege und Hocker – in ver­schie­ denen Farbvarianten erhältlich.

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Philippe Starck

Edel und Starck Als Sohn eines Flugzeugkonstrukteurs hat er vom Fliegen geträumt. Als „professioneller Träumer“ begeistert und bereichert Philippe Starck seit Jahrzehnten die Designwelt – weil er Edles entwirft, ohne elitär zu sein.

Künstlerische und kreative Leichtigkeit, verbunden mit einem positiv beschwingten Gefühl, oder kurz: mit Verve. So lässt sich die Lebenseinstellung von Philippe Starck treffend beschreiben. Und genau das möchte er auch in seinen Kreationen wiedergeben. Sie sollen unseren Alltag verschönern: „Wenn Sie meine Zitronenpresse kaufen, kaufen sie ein kleines Stück Poesie. Sie kaufen ein Mysterium, eine Tür zu einem möglichen Traum“, erläutert Starck in einem Interview.

nahebrachte. Sie war es auch, die ihm zum Design­ studium an der Pariser Ecole Nissim de Camondo riet. Bereits mit 18 Jahren machte Phillippe Starck mit einem Unternehmen für aufblasbare Häuser und Objekte auf sich aufmerksam. Anfang der 70er-Jahre war er als Art Direktor bei Modemacher Pierre Cardin tätig, bevor er sich im Anschluss auf eine ausgedehnte Weltreise begab. Nach seiner Rückkehr im Jahr 1975 entwarf Starck als Innenarchitekt Boutiquen, Discotheken und Bars im coolen und distanzierten New-Wave-Stil. International

Viele bezeichnen den Franzosen als Stardesigner. Er selbst sieht sich als Entdecker und professionellen Träumer. Die Anfänge seiner Karriere prägte eine eigene formale Figur – ein gebogenes Horn – die er auf Leuchten oder Möbelbeine übertrug. Im Laufe der Zeit wurden jedoch Materialwechsel und Überraschungseffekte zu seinem Prinzip. Und nach diesem entwickelt er seine Designvorstellungen auf der ganzen Welt –– ob bei Stühlen und Leuchten oder Cafés, Shops und Restaurants.

bekannt wird Starck, als er 1982 mit der Neueinrichtung der Privaträume des französischen Präsidenten Mitterand im Elysée-Palast betraut wird.

Phillippe Starck wurde im Jahr 1949 in Paris geboren. Astrophysiker wäre er gern geworden – oder Komponist. Er verbrachte in seiner Kindheit viel Zeit am Zeichenbrett seines Vaters, schnitt Objekte aus und klebte sie wieder zusammen. Es faszinierte ihn, Spielzeug, Fahroder Motorräder in ihre Einzelteile zu zerlegen, um sie eingehend zu studieren. Er konnte stundenlang aus alten neue Objekte kreieren, die ihn umgebende Welt immer wieder neu erschaffen. Diesen erfinderischen Geist hat er seinem Vater zu verdanken, während seine Mutter ihm die poetische Sicht der Welt, den eleganten Lebensstil und dieses spezielle Lebensgefühl (Verve)

Gemeinsam mit seiner ersten Frau Brigitte baute er den Namen Starck zu weltweiter Popularität aus. Mehr und mehr rückt das Entwerfen von Möbeln und Alltagsgegenständen ins Zentrum seines Schaffens. Typisch für seine Objekte ist das dynamische und trotzdem kühlelegante Design. Die Bandbreite seiner Kreationen scheint grenzenlos: Er entwickelte Designs für Stühle, Leuchten, Unterhaltungselektronik, Haushaltsgeräte oder Dekorationsobjekte. Legendär sein Entwurf der Alessi-Zitronenpresse „Juicy Salif“, die er während eines Essens mit Alberto Alessi auf einer Pizzaspeisekarte kreierte.

„Möglichst vielen das Beste bieten“

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01_LOU READ Take a seat on the wild side: Zusammen mit Eugeni Quittlet entwarf Starck für Driade diesen Sessel für das Hotel „Le Royal Monceau Raffles Paris”. 02_K TRIBE Entworfen 2007 und schon jetzt ein Klassiker. Die Leuchtenserie von Flos setzt auf klassische Form und trans­ parenten Look. 03_miss lacy Sag’s durch die Blume – wie mit diesem Driade-Stuhl in charakte­

Gut, schön und funktional: Phillippe Starck besitzt die Fähigkeit, diese drei Merkmale zu verbinden. Dabei will er nicht elitär, sondern massentauglich sein: „Wenn man das Glück hat, eine gute Idee zu haben, hat man die Pflicht, sie mit anderen zu teilen.“ Er spricht sich für die industrielle Produktion seiner Objekte aus, die einen günstigeren Preis ermöglicht und somit eine breite Käufer­schicht anspricht. „Möglichst vielen das Beste bieten“, das hat Phillippe Starck sich bereits früh zum Ziel gesetzt. Dieses Prinzip des „demokratischen ­Designs“ zeigt er etwa in den Plastikmöbeln für die ­italienischen Labels Driade oder Kartell. Sein ­transparenter „Louis Ghost Sessel“ aus Polycarbonat

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ristischer Blumenoptik und einem Gestell aus Edelstahl. 04_241 PRIVÉ Die edle und zeitlos elegante Sitzmöbelkollektion von Cassina besteht aus etlichen Modellen an Sesseln, Sofas und Sitzinseln – erhältlich in verschiedenen Dimen­sionen. 05_SMALL GHOST BUSTER Klein, flexibel und schlicht ist dieser Mini-Nachttisch von Kartell.

für Kartell, eines seiner erfolgreichsten Möbel, gilt als Signet der Moderne. „Wenn Design nicht wirklich etwas zu sagen hat, darf es gar nicht existieren“, behauptet Starck ganz progressiv – und nicht ohne einen gewissen Stolz. Schließlich erhielt er zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Creator of the Year oder den Grand Prix du Design Industriel. Außer­dem befinden sich seine Objekte in den wichtigsten Kunst- und Designmuseen der Welt. Ein bisschen etwas zu sagen hat er also schon. Sollte seine kreative Stimme einmal schweigen, kann er ja vielleicht doch noch Astrophysiker werden – oder Komponist.


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06_MARIE COQUINE Für das ­französische Kristall-Label Baccarat hat Starck Leuchtelemente und einen Regenschirm zu einem wahren Lichtkunstwerk neu zusammen­ gesetzt. 01/12 – 31

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Zuhause im Büro Büro im zuHause Viele Menschen träumen vom Arbeiten von zuhause aus. Laut einer ForsaUmfrage ziehen 17 Prozent das Home-­Office ­grundsätzlich dem Büro vor. Dort, wo es organisa­torisch möglich ist, können Unternehmen diesen Wunsch ­gewinnbringend nutzen – mit intelligenten und klaren ­Einrichtungslösungen, die neue ­Potenziale formen.

Fotos: USM

Die USM-Tische, die durch ihre puristische Grundaussage selbstverständlich ihren Platz in unterschiedlichsten Kontexten einnehmen, werden in Zukunft durch neue, zusätzliche Funktionalitäten für eine unkomplizierte, „unsichtbare“ Elektrifizierung, einen vereinfachten und schnellen Zugriff auf Netzwerke und Informationen ergänzt und komplettieren die „Agenda“ neuer Arbeitswelten.

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Experten prognostizieren eine zunehmende Komplexität von Wissensarbeit und die Auflösung klassischer Büroformen und Arbeitsstrukturen. Stellt man dabei die Wünsche der Arbeitnehmer und Führungskräfte von morgen ins Zentrum der Überlegung, bekommt das Home-Office einen neuen Wert für Unternehmen. Im Rahmen einer Recruiting-Strategie können sie mit entsprechenden Lösungen für die „Heimarbeit“ ihre Position als attraktiver Arbeitgeber für die besten Talente stärken. Welchen Stellenwert hat der Arbeitsplatz zuHause? Klar ist: Büroflächen sind teuer und stellen in der Zukunft eine immer wertvollere, finanzielle Ressource für Unternehmen dar. Durch die neue Mobilität in Technik und Kommunikation geht allerdings der Bedarf an ortsgebundenen Arbeitsplätzen in vielen Branchen zunehmend zurück. Einerseits wird so gebundenes Kapital frei, das Unternehmen nun wesentlich effizienter einsetzen können. Anderseits sollte dieser Wandel der Arbeitswelt positiv für den Arbeitnehmer gestaltet werden. Dafür muss das Home-Office den Büroarbeitsplatz gleichwertig ersetzen und sich trotzdem harmonisch in das Wohnumfeld einfügen. Denn die eigenen vier Wände sind der Ort, an dem die Menschen sich vor allem wohl und geborgen fühlen wollen.

Das erfordert Office-Möbel, die flexibel, nachhaltig, maßgeschneidert und individuell wie ihre Nutzer sind – und zugleich Ausdruck einer Arbeits- und Lebenshaltung. Durch intelligente Vorrichtungen, verbunden mit Ästhetik und zeitloser Eleganz, unterstützen sie aktiv den Arbeitsalltag in den eigenen vier Wänden. Sie nehmen sich zurück, fügen sich in das private Umfeld nahtlos ein und werden problemlos den Ansprüchen an ein modernes, erstklassiges Home-Office gerecht. Allen voran steht dabei der Wunsch, unkompliziert und schnell Wesentliches erledigen zu können, sich gewissermaßen raumlos in Räumen zu bewegen, anzukommen, Platz zu nehmen, sich einzuloggen und genauso schnell wieder „auf dem Sprung“ zu sein. Botschafter der Unternehmenswerte Diesem Anspruch eine stimmige Form zu geben, ist das erklärte Ziel der Möbelbausysteme von USM. Sie schaffen vielseitige und gelungene Verbindungen zwischen den Anforderungen an ein Büromöbel und dem Wohlfühlcharakter eines Wohnmöbels. Nicht zuletzt sind sie deshalb auch Ausdruck von unternehmerischer Wertschätzung – und eine Investition in die Zufriedenheit der Mitarbeiter, die sich in ihrer Leistung anerkannt fühlen und damit nachweislich zu produktiven Botschaftern der Unternehmenswerte werden.

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Dabei muss das Home-Office nicht automatisch ein gleichwertiger Ersatz für das Büro sein. Oft ist das auch gar nicht gewünscht – oder schlicht nicht möglich. Denn Platz ist auch in den eigenen vier Wänden rar gesät. In diesem Fall können funktionsfähige Kleinst-Arbeitsplätze eine sinnvolle Lösung für das Arbeiten in den eigenen vier Wänden sein.

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Unentbehrlicher Dreh- und Angelpunkt in Sachen Home-Office ist zweifellos der Schreibtisch. Die Frage ist nur: Wo soll er stehen? Gerade in begrenzten Räumen kommt es darauf an, auf kleiner Fläche ein Maximum an Arbeitsplatz zu schaffen. Und zwar so, dass ein vernünftiges Arbeiten möglich ist und gleichzeitig nicht der ganze Wohnraum zum Arbeitsplatz wird – oder der ­Arbeitsplatz zum Wohnraum. Spätestens, wenn sich die notwendigen Unterlagen in allen Zimmern verteilen oder wenn sich auf dem Schreibtisch allerlei befindet, nur keine Arbeitsunterlagen, sollte man sich auf die Suche nach einer effizienten – und ästhetischen – Alternative begeben.

Klein, aber mein!

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Zum Glück gibt es solche kleinen Alternativen. Raumwunder, die Ordnung ins Home-Office bringen. Neben einer Arbeitsfläche, auf der Laptop und Co. ausreichend Platz finden, sollte ein auch kleiner Schreibtisch über entsprechenden Stauraum verfügen. So bieten interessante Einschub- und Klappmechanismen variable ­Möglichkeiten, kleine und größere Utensilien diskret verschwinden zu lassen. Dass die „Kleinen“ in punkto Design auf der Höhe der Zeit sind, illustriert unsere kleine Auswahl. Groß ist dabei die Bandbreite der Hersteller: Während Vitras „Home Desk“ von 1958 (Design: George Nelson) auch über 50 Jahre später überraschend aktuell ist, ­zeigen etwa die Müller Möbelwerkstätten mit „Flatmate“ einen betont schlanken Kollegen, der im Rahmen der imm cologne mit dem Interior Innovation Award 2012 ausgezeichnet wurde.


grosses bild: Nicht nur der Alte Fritz wäre in diesem Home-OfficeEnsemble nach seiner Façon selig geworden: Schreibtisch „Magic Desk“ von Yomei (Design: André Schelbach), Schreibtischleuchte „Puro“ von Occhio, roter Schreibtischstuhl „Pub & Club“ von Bulo (Design: Luc Vincent) und Teppich „Mangas“ von Gandia Blasco (Design: Patricia Urquiola). Stuhl rechts: „Steelwood Chair“ von Magis (Design: Ronan & Erwan Bouroullec), darüber Tischleuchte „24 Karat Blau T“ von Ingo Maurer. Linke Seite: 01_AT-AT: Das zierliche und funktionale Schreibpult von Tomoko Azumi für Röthlisberger. Japanisches Formbewusstsein verbindet sich hier mit der Tradition des Schreibsekretärs. Ein zeitloses Möbel, das mit der Zeit geht (Maße: BHT 88 × 81,5 × 45,5 cm).

Foto: Michael Jungblut

02_TWO TOPS SECRETARY: Durch einfaches Umklappen der einen Tischplattenhälfte wird eine kleine Arbeits­ fläche gezaubert, die genügend Platz etwa für ein Notebook lässt (Maße: BHT 120 × 77 × 60 cm). Von Moooi (Design: Marcel Wanders). 03_ FLATMATE: Schlanker Kollege: Mit seiner geringen Bautiefe und seinem schlichten Äußeren verwandelt „Flat­mate“ von Müller Möbelwerkstätten (Design: Michael Hilgers) z.B. lange Flure bei Bedarf in ein funktionales Home-Office. Eine flexible Innenaus­ stattung bietet diverse Ablagemöglichkeiten und eine integrierte Beleuchtung (Maße: BHT 71 × 113,5 × 12,2 cm – ­Arbeitsplatte: 71 × 42 cm). 04_HOME DESK: Das anmutige und dekorative „Home Desk“ von Vitra (Design: George Nelson, 1958) mit seinem aufwändig gefertigten Unter­ gestell und dezenter Farbigkeit ist ein kleiner, aber zeitgemäßer Klassiker (Maße: BHT 99 × 86,7 × 72,3 cm).

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Zu Tisch! „Gutes Essen hält Leib und Seele ­zusammen“, weiß der Volksmund. Wer überdies Möbel, Licht und Accessoires geschickt einrichtet, schafft ­zugleich die idealen Voraussetzungen fürs geschmackvolle Anrichten.

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Foto: Michael Jungblut

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DB 11: Natürlichkeit und Perfektion – hier bei dem von Dante Bonuccelli für Zoom by Mobimex entworfenen Tisch.

„Das Essen ist einer der vier Zwecke des Daseins. Welches die drei anderen sind, darauf bin ich noch nicht gekommen“, bemerkte der französische Philosoph und Staatstheoretiker Charles de Montesquieu (1689–1755). Begnügen wir uns also, wie Monsieur Montesquieu, mit diesem einen Zweck. Essen ist, mal abgehen von der reinen Nahrungs- und Nährstoffzufuhr, ein ungemein sinnliches Vergnügen. Schließlich können Art, Zubereitung und Darreichung der Speisen eine echte Freude sein. Dass damit nicht nur lukullische Genüsse gemeint sind, liegt auf der Hand. Denn auch das Umfeld, in dem gegessen wird, trägt zum sinnlichen Vergnügen bei. Als Basis sind Esstisch und Stühle unentbehrlich. Beide sollten nicht nur optisch zueinander passen, sondern auch in Sachen Komfort – nicht zu hoch, nicht zu niedrig – aufeinander abgestimmt sein. Schließlich soll die Mahlzeit eine möglichst schöne Zeit werden, die auch ruhig mal etwas andauern darf. Das gelingt nur schwer bis gar nicht, wenn man nach der Vorspeise keine Lust mehr verspürt, länger sitzen zu bleiben. Für den Stuhl bedeutet das: Bequem genug sollte er sein, um uns eine mehrgängige Menüfolge locker und ohne Ermüdungserscheinungen mitmachen zu lassen. Gleiches gilt für die Auswahl des richtigen Tisches. Entscheidend ist hier neben der Höhe vor allem die Größe. Teller, Schüsseln, Besteck und ­Dekoration brauchen ihren Platz. Wer will schon beim Schneiden der Speisen permanent an seine Nebenleute stoßen oder Gefahr laufen, bei jeder Bewegung ein Glas umzustoßen? Deshalb kann es nie schaden, bereits im Vorfeld eines Tischkaufes darüber nachzudenken, wie viele Personen in der Regel daran Platz nehmen. Und nach dem Essen darf man dann nach Herzenslust auf einem kuscheligen Sofa dem Müßiggang frönen. In Sachen Beleuchtung ist ein möglichst stimmiges Verhältnis von direktem Licht und Akzentlicht wichtig. Ist am Tisch der Blickkontakt zum Gegenüber gestört – etwa durch grelles Licht oder eine zu niedrig hängende Leuchte –, besteht sicherlich Optimierungsbedarf. ­Genauso sollte das Akzentlicht, der Name sagte es, ­Akzente setzen und ein stimmungsvolles Ambiente schaffen, aber keinesfalls dominant sein. Gerade hier können Leuchten mit Dimmvorrichtungen eine gute Alternative oder Ergänzung sein.

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aluminium chair: Seit 50 Jahren verleiht der Vitra-„Aluminium Chair“ von Charles und Ray Eames seine Eleganz an Räumlichkeiten weltweit. Und seit Jahrzehnten schätzen führende Persönlichkeiten aller Sparten seinen stilvollen Charakter. Hanging wirelamp in tie silk: Das eigenständige Materialkonzept des niederländischen Designers Piet Hein Eek macht jedes seiner Produkte exklusiv – so wie auch diese DrahtHängeleuchte mit einem Schirm aus Krawattenseide. Feel good: Der Name ist Programm. Auf der von Antonio Cittero für Flexform entwickelten flexibel kombinierbaren Sofa-Serie kann man sich einfach nur wohl fühlen. Lumiere XXL: Die eindrucksvolle Tischleuchte von Foscarini (Design: Rodolfo Dordoni) veredelt jeden Raum. Der Diffusor aus geblasenem Glas ist in Weiß oder Schwarz, der Dreifuß aus lackiertem Aluminium in Weiß oder Bronze erhältlich. Simon: Der Designer Borek Sipek ist bekannt für sein Faible für große und schwere Formen, das er auch bei diesem versilberten Kerzenleuchter von Driade in besonderer Weise zeigt. Vase: When Objects work – Dieser Name steht für außergewöhnlich schöne ästhetische und zeitlose Alltagsgegenstände unterschiedlicher Designer, wie für diese Vase von John Pawson. Korbschale/Tablett: Sind diese Alessi-Produkte von Pierre Charpin Brot- oder Obstkörbe, Tabletts oder einfach nur schöne Deko-Objekte? Das bleibt ganz dem Benutzer überlassen. ANNA GONG: Die Edelstahl-Etagere von Alessi (Design: Alessandro Mendini) ist faltbar – und auch geschlossen schön. Moka Alessi: Der achteckige Espresso­kocher aus Guss­aluminium, dessen Form von Futurismus und Art déco inspiriert ist, wurde von Alessandro Mendini neu interpretiert.


Viel mehr als nur nettes Beiwerk sind Accessoires. ­Frische Blumen in einer stilvollen Vase oder ein edler Kerzenleuchter machen den Tische zu einer gepflegten Tafelrunde, an der auch König Artus gewiss sein Ver­ gnügen gehabt hätte. Und wenn das Essen in diesem ­Ambiente seinen Daseinszweck erfüllt, ist das doch die ideale Gelegenheit, mit Freunden und Familie über die anderen drei Daseinszwecke zu philosophieren. Guten Appetit!

CLEVER KOMBINIERT – OBEN: Der Esstisch „Gher h74“ mit rechteckiger Tischplatte auf massiven Eichenholzfüßen von Arper (Design: Lievore, Altherr, Molina) mit den bequemen „Tip-Ton“-Stühlen in Vollkunststoff von Vitra (Design: Edward Barber und Jay Osgerby). UNTEN: Bis zu zwölf Personen finden am 4,1 m langen e15-Esstisch „Trunk“ (Design: Philipp Mainzer) aus europäischem Nussbaum Platz. Besonders lässig sitzt es sich daran auf den „Flow“-Stühlen von MDF Italia (Design: Jean-Marie Massaud).

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Gegen Abend

Illustration: Suvaporn Photjananuwat

Von John Updike Deutsche Übersetzung von Maria Carlsson Copyright © by Rowohlt Verlag GmbH, Reinbek bei Hamburg

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Rafe wartete vor St. Patrick’s Cathedral auf einen Bus der Linie Fünf; er war müde und leicht im Tran. Als der Bus schließlich kam und eine kleine dicke Frau in Schwarz vor Rafe hochsprang und dann, anscheinend gelähmt, stehen blieb, mitten vor der offenen Tür, hinter der der Fahrer sacht aufs Lenkrad trommelte, und über ihnen massig und dunkel die Rockefeller-Türme, wie eine Gewitterwolke, war Rafe nicht besonders verwundert. Die Frau machte metallische, aufgeregte Geräusche. Sie schien unfähig, aufs Trittbrett zu steigen, die senkrechte Haltestange zu fassen, sich von der Stelle zu rühren, irgendetwas zu tun. Ihr Hut, aus schwarzem Stroh, bestreut mit lila Beeren, bebte: ob vor Ärger oder Angst, war nicht zu sagen. „Na, nun aber“, sagte Rafe, packte sie ein paar Zentimeter unterhalb der Achseln und stemmte sie hoch. Die Frau war mit Sand gefüllt. Rafe hatte Sorge, dass der Karton mit dem Mobile fürs Baby, den er an einer Bindfadenschlinge in einer Hand trug, zerdrückt werden könnte.

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„Oh, danke sehr!“, zwitscherte es unter dem Hut hervor, noch bevor die Frau richtig auf dem Trittbrett stand. „Ich danke Ihnen von ganzem Herzen, wer Sie auch sind.“ Sein Gesicht, so schien es Rafe, war in ihrem Hut begraben; er konnte kaum etwas sehen. Der Stoff unter seinen Fingern wurde feucht und fing an zu rutschen; Rafe hatte das beängstigende Gefühl, dass gleich irgendwo etwas reißen und der Sack auslaufen und die Frau verärgert auf dem Pflaster zusammenfallen würde, ein Kopf in einem Nest aus leeren Kleidern, wie Ray Bolger im Wizard of Oz. Plötzlich aber, als es ausgeschlossen schien, dass sie jemals hinaufgelangte, war sie oben, und seine befreiten Hände ruckten in die Höhe, als wären Vögel von ihnen aufgestoben. „War das nicht nett?“, fragte die Frau den Busfahrer, aber sie drehte sich nicht um, ließ Rafe ihr Gesicht nicht sehen. „Gehen Sie nach hinten durch“, sagte der Fahrer im milden, gleichmütigen Ton eines erfolglosen Ordnungs-


John Updike 1932–2009, studierte Anglistik in Havard und arbeitete von 1955–1957 als Redakteur für das Magazin „The New Yorker“. Danach widmete er sich ausschließlich dem Schriftstellerberuf. Für seine Romane, Erzählungen, Essays und Gedichte erhielt er zahlreiche Auszeichnungen – u. a. den American Book Award und den Pulitzerpreis. Updike gehört zu den wichtigsten zeit­ genössischen US-Schriftstellern.

„Werben um die eigene Frau. Frühe Erzählungen 2“ Erschienen bei rororo. 256 Seiten, 8,90 Euro.

hüters. Den Karton eng an die Brust gepresst, zwängte Rafe sich durch die Menge und schnappte sich eine Halteschlaufe aus Keramik. Die Frau in Schwarz war verschwunden, aber sie konnte unmöglich einen Sitzplatz gefunden haben. Und hinten im Bus, wo es noch reichlich Stehplätze gab, stand ein schönes Mädchen. Zwei aschblau getönte Strähnen zogen sich symmetrisch durch ihr brandyfarbenes Haar. Ihr Dreiviertelmantel, kastenförmig, stand offen, umhüllte ihren Körper nur zum Teil. Ihre Füße, in grauen Pumps, standen zu Seiten eines unsichtbaren V. Zahllose Vs ergaben sich, wo immer zwei Kanten des bleistiftfein gestreiften Stoffs ihres Ensembles zusammentrafen: in der schnurgeraden Naht am Rücken, an den Ärmeln, an den Revers und – besonders scharf – seitlich am Rock. Unten am Hals, wo ein V zu erwarten war, tat sich etwas Kunstvolleres: da spielten die beiden stoffverdeckten äußeren Enden der Schlüsselbeine mit, ihre nach oben hin sich abflachenden Simse, die zwei nervigen, rassigen Muskelstränge des Halses und dazwischen die Mulde, in die man einen Teelöffel legen könnte. Sie war weniger groß, als ihre Magerkeit hatte vermuten lassen; ihre Stirn war auf gleicher Höhe mit Rafes Kinn. Der Bus nahm eine Kurve. Die Stehenden taumelten, und das Gesicht des Mädchens, abgekehrt bis dahin, wandte sich dem seinen zu – ein zartes Gesicht, hell. Ein Mund, von dem man ahnte, dass er französisch sprach. Die Nase – eine Spur kleiner, und sie wäre zu klein gewesen. Die Kerbe in der Mitte der Oberlippe – die romantische Delle hatte Rafes Mutter dazu gesagt und in der spaßhaften, gefühlvollen Art, mit der man, wie sie geglaubt hatte, ein Kind erziehen müsse, behauptet, dass sich an ihrer Tiefe die sexuelle Vitalität ablesen lasse – war schmal und deutlich eingeschnitten. Rafe hätte gern Näheres über ihre Augen gewusst – da hob sie sie von ihrem Buch und zahlte ihm sein Starren mit gleicher Münze heim, und er senkte die Lider zu rasch: alles, was er bekam, war der magere Eindruck, dass ihre Augen groß waren. Das Buch in ihrer Hand hieß: A l’ombre des jeunes filles en fleurs. Nach einer kurzen Weile gewann er das Gefühl, dass selbst das Betrachten ihrer Hand ein Eindringen in die Ellipse der Ruhe war, deren Brennpunkte Gesicht und Buch bildeten. Rafe legte beide Arme um den Karton mit dem Mobile, bückte sich und sah zum Busfenster hinaus. Sie hatten den Columbus Circle umrundet und fuhren jetzt den Broadway hinauf. Die deutlich markierten Hausnummern auf der Ostseite der Straße lauteten: 1832,

„Rafe hätte gern Näheres über ihre Augen gewusst.“ 1836, 1846, 1850 (Wordsworth stirbt), 1880 (großer Nihilistenprozess in Sankt Petersburg), 1900 (Geburt von Rafes Vater in Trenton), 1902 (Braque verlässt Le Havre, um in Paris Malerei zu studieren), 1914 (Joyce beginnt den Ulysses; in Europa beginnt der Krieg), 1926 (Rafes Eltern heiraten, in Ithaka), 1936 (Rafe ist vier Jahre alt). Wo die Gegenwart hätte stehen sollen, war ein ganzer Block abgerissen worden, und die Nummerierung begann erst wieder mit 2000, einem öden progressiven Bauwerk. Rafe wandte seine Aufmerksamkeit vom Fenster fort zum Poster ­darüber, einer clever gemachten Reklame für Jomar Instant Coffee. Es war eine fein geriffelte Zelluloseplatte, auf der, und das war der Gag, Augapfel, Arm und Lippen ein und desselben Mannes auf zweierlei Weise dargestellt waren. Von einem Blickwinkel aus gesehen hielt der Mann eine Tasse Kaffee an die Lippen, lächelte und rollte in genussvoller Ekstase die Iris bis an den oberen Rand seines eiförmigen Auges; und von einem anderen Blickwinkel aus erschien er mit gesenkter Tasse, gleichfalls gesenktem Augapfel und mit Lippen, die sich in herzhaftem Lachen öffneten. Weil Rafe aber so nah stand und das Busdach gewölbt war, funktionierte der Trick nicht so, wie er sollte. Beide Arme, beide Augäpfel waren permanent sichtbar, wenn auch mit unterschiedlicher Deutlichkeit – je nachdem, wie Rafe seinen Kopf hielt. Entweder wurde das offenmäulige Grinsen des Jomar-Mannes durchschnitten vom Gespenst seines geschlossenmäuligen Lächelns, oder Letzteres war vom Schatten des Ersteren umzingelt. Rafe wurde allmählich buskrank. Der Bus war durch die Seventy-seventh Street geschlingert und fuhr jetzt den Riverside Drive hinauf. Er wandte sich wieder dem Mädchen zu. Sie war da, ­neben ihm, wollte aber aussteigen. Proust schaute aus ihrer Handtasche heraus. Ihr Gesicht trug den überschmelzten Ausdruck eines Menschen, der aus einem Werk der Literatur aufgetaucht ist in die Welt realer Entscheidungen. Mit wispernder Berührung strich ihr ­Rücken an seinem vorbei. Sie zog die grüne Leine und wartete vor der seitlichen Tür – ihr Profil eine leuchtende Herausforderung fürs Tageslicht. Die Doppeltür, jeder Flügel aus zwei Teilen bestehend, faltete sich auf. Das Mädchen schaffte mit gespitzten Lippen den Schritt ­hinunter aufs Trittbrett, wandte sich nach Süden und war fort …

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Fotos: Kay Michalak

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Was macht die Kunst, Caspar?

Im Objektbereich sind öffentliche ­Zonen und solche für Mitarbeiter oft ­getrennt. Dafür werden gute und ­umsetzbare Ideen gebraucht. Die Kunsthalle Bremen setzt auf architektonische Kontraste – mit Unterstützung vom creativen inneneinrichter. Sprichwörtlich ist sie, die Angst des Schriftstellers vor dem leeren Blatt oder die des Malers vor der weißen Leinwand. Wohl dem, der durch den Kuss der Muse Inspiration findet, sein Werk beginnen und schließlich zur Vollendung bringen kann. Dass es dabei nicht nur auf die Genialität des Künstlers, sondern auch auf dessen handwerkliches Geschick ankommt, ist unbestritten. So wären Caspar David Friedrichs imposant-stimmungsvolle Naturgemälde, die er als Spiegel menschlicher Empfindungen sah, ohne eine entsprechende Ausbildung an der Königlich Dänischen Kunstakademie in Kopenhagen ungemalt geblieben.

LINKS: Nimmt sich selbst zurück – für ungetrübte Kunstblicke: die mobile „Bench“ von Vitra (Design: Jasper Morrison). OBEN: Klare Strukturen für eine produktive Atmosphäre bei Meeting und Konferenz: Stühle der „Aluminium Group“ von Vitra (Design: Charles und Ray Eames).

Wer also Visionen Gestalt geben will, kommt ohne geeignetes Rüstzeug nicht aus. Eine Erkenntnis, die auch im Objektbereich unverzichtbar ist, wenn es darum geht, ein stimmiges Verhältnis von öffentlichen Zonen und dem Back-Office zu entwickeln. Gerade in Museen, Galerien und Ausstellungsräumen dient ein wahrnehmbarer Kontrast Besuchern und Mitarbeitern als Orientierungshilfe. Denn auch hier kommt es nicht nur darauf an, eine gute Idee zu haben. Erst wer in der Lage ist, diese Idee

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Office: Der architektonische Kontrast von Alt und Neu ist bewusst gewählt und findet sich auch in der Ausstattung des Back-Office: zum einen am modernen Arbeitsplatz, mit der Sandsteinstruktur der alten Gebäudeteile vis-à-vis – zum anderen als Besprechungs­ insel um den runden Holztisch („Aluminium Group Chairs“ von Vitra). ­AUSSTELLUNG: Zum Kunstdiskurs im Sitzen laden ein: die orangefarbene Bank „Frame“ von Paola Lenti (Design: Francesco Rota) und das Trio aus dem schwarzen Stuhl „Muo“ von Moroso (Design: Yoshioka Tokujin), Beistelltisch „MP mini“ von Montana (Design: Peter J. und Joakim Lassen) sowie der goldene „Lago“ von Driade (Design: Philippe Starck).

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auch entsprechend umzusetzen, ihr eine geeignete Form zu geben, hat seine Aufgabe erfüllt. Nachdem die Kunsthalle Bremen nach zweijähriger Bau- und Schließzeit im vergangenen Jahr – von Grund auf modernisiert – wiedereröffnet wurde, steht sie ganz im Zeichen des Kontrastes zwischen alten und neuen Gebäudeteilen. Das Wechselspiel zwischen dem Baubestand und seiner modernen Ergänzung ist das Leitmotiv


der nüchtern-edlen und zugleich funktionalen Architektur: „Dieser Kontrastgedanke der Berliner Architektengruppe Hufnagel Pütz Rafaelian war unser Leitmotiv bei der Ausstattung des funktionalen Back-Office, das einen visuellen Gegensatz zu den Ausstellungsräumen markiert“, erläutert Kurt Neuefeind vom ci-Haus POPO. Die Besucher bekommen davon nur wenig mit. Sie haben freien Blick auf Meisterwerke aus 600 Jahren Kunstgeschichte.

Kunsthalle Bremen DAS OBJEKT

Die Kunsthalle Bremen, 1849 vom Architekten Lüder Rutenberg erbaut, beherbergt eine umfangreiche Kunstsammlung des 14. bis 21. Jahrhunderts. Besonderheit: Privater Träger ist noch heute der im Jahre 1823 von bremischen Bürgern gegründete Kunstverein in Bremen, einer der ältesten Kunstvereine Deutschlands. Im Laufe der Zeit entstand eine vielfältige Sammlung mit Gemälden und Skulpturen. Ein besonderer Schwerpunkt ist das Kupferstichkabinett mit seinen über 200.000 Blatt Handzeichnungen und druckgrafischen Blättern. Im August 2011 erhielt die Kunsthalle nach Plänen der Berliner Architekten Hufnagel Pütz Rafaelian einen Erweiterungsbau, dessen Seitenflügel den klassizistischen Altbau wie bei einem Schmuckstück umfassen.

TANZKUNST Von der klassischen Ballerina zum Lichtballett 25. März bis 28. Mai 2012

Als Inbegriff von Modernität faszinierte der Tanz Ende des 19. Jahrhunderts die Künstler und forderte sie heraus, Bewegung sichtbar zu machen. Das vielfältige Spektrum der Tänze inspirierte Künstler wie Edgar Degas, Auguste Rodin, August Macke und Max Beckmann. Die Ausstellung TanzKunst geht der Frage nach, wie die Künstler die flüchtige Aktion der Tanzenden im Raum darstellen und wie sie Rhythmus und Dynamik mit den Mitteln der Kunst übersetzen. www.kunsthalle-bremen.de

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Ob klassisch kombiniert mit schlichter Eleganz oder mal ganz fesch im Strickdesign – es liegt was ­Besonderes in der Luft. Mit einer gehörigen ­Portion Romantik geben wir den Affen Zucker.

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01_kokoro Jede einzelne ein echtes Unikat – inspiriert vom Bildhauer Isamu Noguchi kreierte Ingo Maurer diese Stehleuchte aus der Kollektion The MaMo­Nouchies. Der Schirm aus japanischem Papier bekommt durch mehrfaches Falten und Ziehen eine eigene Form. Ca. 1.130,– Euro. (ci)

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02_granny Ganz schön verstrickt – die ungewöhnliche Deckenleuchte von Casamania (Design: Pudelskern) zaubert ganz fesch pure Gemütlichkeit in jeden Raum. Gefertigt aus feuerfester Tiroler Schafswolle, ist sie in den Farben Weiß und Rost sowie in zwei Größen zum Preis von ca. 220,– bzw. 520,– Euro erhältlich. (ci) 03_plurima Ein Regal – unzählige Möglichkeiten. Die verschiebbaren Platten der Bücherei von Cassina (Design: Charlotte Perriand) erschaffen beliebig volle und hohle Räume, Licht- und Schattenspiele. Asiatisches Flair zum Preis von ca. 4.180,– Euro. (ci)

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04_mason Allzeit bereit für CI-Magazin & Co. – der Zeitungsständer von Wolfgang C. R. Mezger für Walter Knoll setzt schwungvolle Akzente. Das Untergestell glänzt wahlweise in Hochstahl- oder Schwarzchrom, das wertige Kernleder folgt der Idee einer lässigen Hängematte zum Preis von ca. 980,– Euro. (ci) 05_jill Aus der Feder von Designer Alfredo Häberli stammt dieser beschwingte Stuhl für Vitra. Das Ausloten technischer Grenzen der Sperrholzverformung schafft skulpturale Ausdruckskraft. Erhältlich mit unterschied­lichen Untergestellen und in diversen Farbvarianten ab ca. 390,– Euro. (ci)

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06_MANDARIN SOFIA BAG Der moderne Klassiker des italienischen Nobel-Labels Salvatore Ferragamo wird aus feinstem orangefarbenen Leder gefertigt. Luxus pur für ca. 1.100,– Euro. (Fachhandel) 07_DC36 CARBON FIBRE Ohne Saug­ kraftverlust: Den neuen Kompaktsauger von Dyson gibt es in der Farbe Fuchsia für ca. 490,– Euro. (ci) 08_MILLE NUITS Die traumhafte Etagere von Baccarat ist in „clear“ und „midnight“ sowie in zwei- als auch dreistöckiger Version zum Preis von ca. 390,– Euro bzw. 670,– ­Euro zu haben. (Fachhandel) 09_elephant pad Hella Jongerius diente beim Design dieses charmanten Mousepads von Vitra der Eames-Elephant als Inspiration. Etwas Törröö für den Schreibtisch – für ca. 20,– Euro. (ci) 10_OTO100 Genau wie der Mensch – ständig in Bewegung. Das Regalsystem von ­Muuto (Design: Pil Bredahl) lässt sich dank seiner beweglichen Elemente immer wieder ganz neu gestalten und in Form bringen für ca. 400,– Euro. (ci)

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Lesen 01_leo and polka dot Gibt’s was Edleres zum Hosenanzug oder KashmirPullover als diesen aus reiner Seide bestehenden Schal von Dolce & Gabbana? Stylish: der Leoprint in Braun in Kombination mit schwarz-weißem Punkt-Design. Ca. 95,– ­Euro. (Fachhandel)

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02_FACET VASE Die Arbeiten von Piet Hein Eek fallen immer aus dem Rahmen, wie diese Facetten-Vase aus feinster ­Keramik, die in Weiß oder Schwarz in zwei Größen erhältlich ist. Sie kostet ca. 910,– bzw. 990,– Euro. (ci)

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03_Raw ist eine Produktfamilie von Jens Fager für Muuto, in der jedes Stück einzigartig – weil von Hand aus Holz geschnitzt – ist. Den außergewöhnlichen Kerzenleuchter gibt es auch noch in Weiß, jeweils zum Preis von ca. 149,– Euro. (ci)

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04_tokyo Darf es Bambus, Buche oder Teak sein? In diesen drei Ausführungen hat Cassina (Design: Charlotte Perriand) diese Liege, gefertigt aus zwölf Holzstreifen, nämlich im Programm. „Tokyo“ ist für innen wie für den (überdachten) Außenbereich geeignet und kostet ab 3.600,– Euro. (ci)

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Architektur ist facettenreich – von minimalistisch-schlicht bis poetisch-romantisch. 01_­ESSENCE 01 – Begeben Sie sich auf eine Reise durch die faszinierende Geschichte des erfolgreichen deutschen Familienunternehmens Thonet – mit eindrucksvollen Bildern und Texten. (Bing & Schwarz Druck und Medien, 19,95 Euro) 02_ARCHITEKTUR IST NÄMLICH GANZ EINFACH – Was bewegt die Architekturszene und wohin geht der Trend? Woher kommen die Ideen, und wie sieht die Architektur von morgen aus? Antworten bieten einzigartige Einblicke in die Lebenswelten und Denkweisen von 33 Architekten. (Callway Verlag, 64,– Euro) 03_ARCHITEcT – Poetisch und von großer Sinnlichkeit: Die feinsinnigen Entwürfe von Terunobu Fujimori sind fast ausschließlich aus traditionellen, einfachen Materialien wie Erde, Stein, Holz, Kohle, Baumrinde und Mörtel gebaut. (Hatje Cantz Verlag, 35,– Euro) 04_ARCHITEKTUR. DAS BILDWÖRTERBUCH – Anhand von Zeichnungen und Fotos werden grundlegende Formen der Architektur erläutert – von der Antike bis in die Gegenwart. (DVA-Verlag, 29,99 Euro) 05_LE CORBUSIER, LUCIEN HERVé: KONTAKTE – „Sie haben die Seele eines Architekten“, adelte Le Corbusier einst Fotograf Lucien Hervé, der über lange Zeit seine Werke begleitete. 184 fantastische Tableaus und zahlreiche Bilder sind hier zusammengefasst. (Schirmer/Mosel Verlag, 68,– Euro) 06_ARCHITEKTENMÖBEL. VON AALTO BIS ZUMTHOR – Entwerfen Architekten anders als Produktdesigner? Gibt es ästhetische Vorlieben? Gibt es etwas typisch Architektonisches in den Entwürfen? Ein chronologischer Überblick, aufwändige Illustrationen, allgemeine Einführungen und Essays verraten mehr. (Verlag der Buchhandlung König, 29,80 Euro) 07_MASTERS + THEIR PIECES: BEST OF FURNITURE ­DESIGN – Was macht ein Möbelstück zum Klassiker? Welches Wohndesign ist zeitlos beliebt und immer aktuell – und warum? Fragen über Fragen. Antworten über Antworten. (Braun Publishing, 49,90 Euro) 08_Starck – Philippe Starck möchte unser Leben mit Liebe und Glück erfüllen, indem er Objekte, Ausstattungen und Geräte entwirft, die unseren Alltag erhellen. Ein Einblick in die kreative Welt des „größten Design-Superhelden der Gegenwart“. (Taschen-Verlag, 9,99 Euro)

05_7TH HEAVEN Der Name sagt es: Wie im siebten Himmel ruht man in diesem schwebenden Bett von Easy Living, entworfen von Christine Kröger. Und das mitten in der Natur, denn der hochwertige quadratische Rahmen aus pulverbeschichtetem Aluminium und die handgearbeitete Bespannung sind witterungsbeständig. Ca. 2.950,– Euro. (ci) 06_minimato Hersteller Nils Holger Moormann beschreibt seinen Beistelltisch (Design: Matthias Ferwagner) ganz minimalistisch: fünf Stäbe, eine Platte, zusammenstecken, „Minimato“. Es gibt ihn entweder mit einer schwarzen oder silbernen Tischplatte und Füßen aus Esche oder Nussbaum ab ca. 260,– Euro. (Cairo/ci)

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07_grandemare Variieren nach Belieben, hat sich Designer Antonio Citterio gedacht, als er dieses Sofaprogramm für Flexform entwarf. Durch die vielfältigen Einzelelemente aus Stoff oder Leder bilden sich je nach Bedarf mehr oder weniger große Sitzgruppen. Das kleinste Element (100 × 100 × 62 cm) ist ab ca. 2.800,– Euro, das abgebildete Sofa ab ca. 6.000,– Euro im Programm. (ci)

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01_ALOE BLOSSOM Ob klein (30 × 27,5 cm, 50 × 45 cm) oder groß (80 × 75 cm, 105 × 95 cm), ob weiß oder schwarz – ­unter dem filigranen Porzellanobjekt von Jeremy Cole erstrahlt alles in funkelndem Glanz. Ab ca. 2.700,– Euro. (ci)

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02_mash Dieser Stuhl (Design: Alexander Seifried) von Richard Lampert ist etwas Besonderes. Zum einen durch den ungewöhnlichen Klappmechanismus, zum anderen durch sein mit farbigen Gurten eingefasstes wetter­beständiges Polyester-Netzgewebe in Kombination mit Armlehnen aus massiver Eiche und einem Gestell aus verzinktem und pulverbeschichtetem Stahl. Ca. 400,– Euro. Lieferbar ab Ende März/Anfang April. (ci) 03_ID Trim Zu dem Programm ID Chair Concept, das Vitra mit Antonio Citterio entwickelt hat, gehört auch der „ID Trim“, der mit seiner kompakt gepolsterten Rückenlehne klassische Eleganz und handwerkliche Qualität miteinander vereint. Es gibt ihn in etlichen Stoff- und Lederausführungen ab ca. 720,– Euro. (Cairo/ci)

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04_sondek lp12 Als der Linn-Platten­ spieler 1972 präsentiert wurde, löste er eine wahre Revolution aus. Bis dahin nämlich galt der Lautsprecher als wichtigstes Glied einer HiFi-Kette. Der „LP12“ beweist dagegen nachhaltig, dass letztlich die Signalquelle den entscheidenden Faktor darstellt. Preis: ab ca. 3.000,– Euro. (Fachhandel) 05_rememberme Alte Kleider werden für diesen Stuhl von ­Casamania (Design: Tobias Juretzek) in Epoxidharz getränkt und in Form gebracht, bevor sie aushärten. Ergebnis: jeder Stuhl ist absolut unique. 600,– Euro. (ci) 06_STRING POCKET von stringfurniture ist das kleinste Regal der Produktpalette „String“ von Nils Strinning. Es ist 60 × 15 × 50 cm groß. In großer Farbauswahl ab ca. 130,– Euro. (Cairo/ci) 07_CYBORG ELEGANT Der vornehme Outdoor-Stuhl stammt aus der Feder von Marcel Wanders für Magis. Es gibt ihn zum Preis von ca. 440,– Euro. (ci) 08_My beautiful backside ist eine Sitzmöbel-Kollektion von Moroso (Design: Nipa Doshi, Jonathan Levien), deren Rückenlehne aus bunten Kissen verschiedener Formen besteht. Je breiter die Sitzfläche, desto mehr Kissen. Z. B. „Bench“, 160 cm breit, ab ca. 7.560,– Euro. (ci) 09_mobile „Mobile“ von raumplus (Design: Burkhard Heß) macht jede Lebens­situation mit – als Kleiderschrank, Garderobe oder Raumteiler. Möglich wird dies durch seine Wand- und Deckenunabhängigkeit, einer variablen Breite von ca. 1,62–2,67 Metern und durch sichere Aufstellung ohne räumlichen Einbau. Ab ca. 2.000,– Euro. (ci)

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Wenn Bach in einer alten Kirche an der kalifornischen Küste eine Slow-Motion-Melange arrangiert, ist Romantik vorprogrammiert. 01_LET ENGLAND SHAKE – Aufgenommen in einer alten Kirche; die CD ist das erste reine Soloalbum von PJ Harvey seit „White Chalk“, zeigt aber eine ganz andere Welt. Es geht um generelle Themen wie Konflikt, Krieg, Verlust, Freundschaft und Liebe. 02_METALS – Die Kanadierin Feist meldet sich zurück, und zwar aus Kalifornien. Und ist besser denn je. 03_BLACK ORCHID – Malia überrascht als Super-Jazztalent. Sie interpretiert Songs der US-amerikanischen Jazz- und Blues­sängerin Nina Simone mit einer Stimme, die ihresgleichen sucht. 04_BACH CANTATAS – Die großen technischen Herausforderungen von Johann Sebastian Bachs geistlicher Musik werden von Andreas Scholl par excellence gemeistert. Begleitet vom Kammerorchester Basel, präsentiert er auf seinem neuen Album eine Auswahl von Kantaten des zu den bedeutendsten Musikern zählenden deutschen Komponisten.

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01_HORIZON Die Wandgarderobe von Bulo (Design: Jules Wabbes) wurde bereits im Jahr 1957 entworfen. Die Streben aus Massivholz und Messing bieten auch in schmalen Fluren Platz für Jacke und Co. für ca. 2.480,– Euro zzgl. Haken. (ci)

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02_215 R Der absolute Klassiker – Mit Thonets „Wiener Caféhaus-Stuhl“ (Design: Michael Thonet) begann 1859 die Geschichte des modernen Möbels. Er gilt als Ikone und als eines der gelungensten Industrieprodukte der Welt und kostet ca. 650,– Euro. (ci) 03_BOUTIQUE DEER Besuchen Sie einen Wald mit weißen Bäumen und schwebenden Pin-ups! Marcel Wanders hat dem Sofa „Boutique“ von Moooi, das ganz nach Wunsch immer wieder neu „eingekleidet“ werden kann, diesen fantastischen Bezug verpasst. Das Dreier-Sofa gibt es ab ca. 3.450,– ­Euro (ci)

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04_ADHOC Keine Grenzen gesetzt: Das Highboard von Zanotta (Design: Bruno Fattorini) lässt der Fantasie freien Lauf. Ob mit roter, gelber und anthrazitfarbener Innenlackierung oder schlicht in Weiß – „­Adhoc“ bietet formschönen Stauraum. In Weiß für ca. 3.540,– Euro (ci) 05_Tix Emotion Bei einem Kaffee im Stehen die ersten Nachrichten des Tages durchblättern, einen Teil als Apéro-Tisch nutzen und das Buffet präsentieren … Die variable Tischhöhe lässt viele Einsatzmöglichkeiten zu. Von Zoom by Mobimex ab ca. 7.690,– Euro. (ci)

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Wie romantisch, wenn man es sich auf dem Sofa mit seiner/seinem Liebsten gemütlich macht und diesen Geschichten lauscht. 01_EXTREM LAUT UND UNGLAUBLICH NAH – ­Oskar Schell ist neun Jahre alt. Laut seiner Visitenkarte ist er Pazifist, Erfinder, Schmuckdesigner, Tamburinspieler. Vor allem aber ist er tief traurig und verstört über den Tod seines Vaters beim Anschlag am 11. September. Mit dem Tamburin läuft Oskar durch New York, auf der Suche nach einem Türschloss, in das ein geheimnisvoller Schlüssel aus den Hinterlassenschaften des Vaters passen könnte. Dabei gerät er in die verrücktesten Situationen. 02_DIE TOTEN – Wenn Erzählungen solange Bestand haben können wie es Literatur gibt, dann wird „Die Toten“ dazugehören, ein Wunder und eine wundervolle Menschengeschichte, die in das Herz sieht und das Herz öffnet, gleichzeitig ein Stück Trauer und ein Stück Glück über die Nähe von Tod und Leben. 03_WENN DAS SCHLACHTEN VORBEI IST – Umweltschützer unterschiedlicher Gesinnung bekämpfen sich auf einer rattenverseuchten Insel in Kalifornien. Um fast ausgestorbenen Vögeln eine neue Chance zu geben, sollen die grauen Nager sterben. 04_Sommerfest – Onkel Hermann, der seit dem Tod von Stefans Eltern in Bochum die Stellung hielt, ist gestorben, und sein Neffe Stefan muss nun das kleine Reihenhaus verkaufen. Er will das möglichst schnell erledigen. Doch wie so oft, kommt es anders, als man denkt. 05_THOMAS ALVA ­EDISON – ZAUBERER DES LICHTS – Ein Erfinder ist Thomas Alva Edison schon als kleiner Bub. Die Chance seines Lebens bekommt der Zeitungsjunge, als er eine Telegrafenausbildung erhält. Jetzt ist sein Erfindergeist nicht mehr aufzuhalten. In seinem Leben reicht Edison Hunderte von Patenten ein, darunter auch die Glühbirne mit Kohleglühfaden, die das Leben aller Menschen verändern wird. 06_Ein Akt der Gewalt – Eine wahre Geschichte: Auf dem Heimweg von der Arbeit wird Katrina Marino in den frühen Morgenstunden Opfer eines brutalen Überfalls. Der Angriff findet direkt vor ihrer Haustür statt – unter den Augen ihrer Nachbarn, die fast ausnahmslos untätig bleiben. Katrina spürt die Betrachter und ihre Blicke und hofft auf Hilfe. Und sie kämpft gegen den Tod.

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01_LARA Meissen und LARA Cixi Mit diesen beiden Stoffen aus der Décor-Kollektion von Jakob Schlaepfer setzen Sie Ihr Fenster gekonnt in Szene – kostbar, elegant und edel. Mit einer üppig-luxuriösen Ausstrahlung ziehen beide mit prachtvoll leuchtenden Ornamenten Blicke auf sich. Das Schweizer Unternehmen zählt weltweit zu den führenden Firmen der textilen Welt. 02_SYROS II, RAFIA und KOSTOS Création Baumann setzt auch bei der fünften „Natura“-Kollektion auf natürliche und hochwertige Materialien – von edler Seide über feinste Baumwolle und leichtem Leinen hin zu weicher Wolle. Die Stoffe sprechen eine puristische, japanisch anmutende Formensprache: Das Zusammenspiel von dichter und loser Gewebestruktur zaubert bei „Syros II“ ein regelmäßiges Streifenmuster. Bei „Rafia“ liegen farbige Bastfäden lose zwischen dem leicht transparenten Leinengewebe. „Kostos“ besticht durch seine moderne, unregelmäßige Gitterstruktur. 03_SEQUENCE Das Design von Kinnasand betört durch ein symmetrisches Muster mit außergewöhnlich lebendigem Ausdruck. Das mit Laugendruck verarbeitete, hochwertige Doppelgewebe erinnert mit seinen kugelförmigen Verzierungen an edle, aufgereihte Perlen und erzeugt so bei dem Betrachter ein Gefühl von Dreidimensionalität. 04_CENTOCINQUANTaSEI Die Stoffserie aus dem Hause Missoni erstrahlt mit einer nahezu unerschöpflichen Vielfalt fantasievoller Blumenmuster aus zarten Orchideen und strahlenden Proteen. Raffiniert kombiniert leuchten die Blüten in den schönsten Farbvariationen und verwandeln den Stoff in einen absoluten Hingucker. Holen Sie sich einen Hauch italienisches Flair ins eigene Heim. 05_ amrapali Florale Bouquets in ihren schönsten Farben. Die Chefdesignerin von Designers Guild hat sich bei dieser exquisiten Kreation von exotischen indischen Blüten wie inspirieren lassen. Herausgekommen ist ein Farbenmeer aus Magenta, Kobaltblau, Sonnengelb, knalligem Orange unterlegt mit sanften Grün- und Erdtönen – so entsteht ein indischer Frühling.

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Neuer Stoff für Romantikfreunde: Bringen Sie ­frischen Frühlingswind in ihr Zuhause, mit aus­ gewählten Stoffen aus feinsten Materialien. Wir ­haben eine abwechslungsreiche Auswahl ­getroffen – erfreuen Sie sich an traumhaften ­Orna­menten oder einem zauberhaften Blütenmix. 02

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Aus Liebe zum Lack: 75 Jahre Interlübke

„Interlübke baut Möbel für Menschen, die den Pelz nach innen tragen“, zitiert Leo Lübke seinen verstorbenen Vater Helmut und verdeutlicht so das Understatement der Premiummarke. Der 48-jährige Lübke führt das Familienunternehmen bereits in dritter Generation. Im Rahmen einer Jubiläums­ veranstaltung blickte der Möbelhersteller auf ein Dreivierteljahrhundert erfolgreiche Firmengeschichte zurück. Alles begann im Januar 1937, als die Brüder Hans und Leo Lübke im ostwestfälischen Rheda-Wiedenbrück eine „Spezialfabrik für polierte Schlafzimmer“ gründeten. Aus der Gebrüder Lübke KG wurde später Interlübke. Aber die Vorliebe für schöne, hochwertige und robuste Lackflächen hat sich bis heute gehalten. „Aus Liebe zum Lack“: Mit diesem Bekenntnis hat sich Interlübke in der internationalen Einrichtungswelt einen Namen gemacht. „Besser zu werden, war uns schon immer wichtiger, als größer zu

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„Wir glauben, es gibt nichts, was sich nicht noch verbessern ließe. Also tun wir’s.“ Leo Lübke vor dem modularen Programm „bookless“.

werden“, betont Leo Lübke. Der Industriedesigner bleibt dem schlichten und zeitlosen Design seiner Vorfahren treu: „Die Möbel waren von Anfang an ohne Schnörkel.“ Manchmal waren sie auch ein bisschen revolutionär. Vor rund 50 Jahren produzierte Leo Lübke Senior mit dem Endlosschrank „interlübke 63“ erstmals einen Kleider­ schrank in Elementbauweise – und brach damit radikal mit den bisher üblichen Wohn­traditionen. Und: Interlübke-Möbel machten die Farbe Weiß salonfähig. Ein Trend, der noch immer Bestand hat. „Die Farbe Weiß trägt uns bis heute“, sagt Leo Lübke. Etwa 70 Prozent aller Möbel werden in Weiß bestellt – und so kratzfest, wie es irgend geht. Wie tief dieses Qualitätsbewusstsein bei Familie Lübke verankert ist, weiß der Firmenchef: „Mein Vater hat Autoscheiben nicht runter­ gekurbelt, weil sie so Kratzer bekommen könnten.“

Glückliches Familienwohnen anno 1969: Interlübke-Werbung für das Programm „Umgebung 121“


Rolf Heide

Carlo Forcolini

Hans J. Wegner

Der deutsche Innenarchitekt und Industriedesigner konnte am 23. Januar seinen 80. Geburtstag feiern. Tischlerlehre, Innen­ architektur-Studium an der Muthesius Kunst­hochschule in Kiel und ein anschließendes Hochbaupraktikum gehörten zu seiner Ausbildung, ehe er in den späten 50erJahren als Innenarchitekt und Designer für zahlreiche Möbel- und Leuchtenhersteller wie Interlübke, De Padova oder Anta tätig wurde. Beachtung fand der Designer 1966 besonders mit der „Stapelliege“ für die Müller Möbelwerkstätten. 1972 erhielt Rolf Heide den Bundespreis „Gute Form“ – heute „Designpreis der Bundesrepublik Deutschland“ – und 1999 den begehrten und ­renommierten „Karl-Schneider-Preis für ange­wandte Kunst und Design“ mit der Begründung, dass er in der Fachwelt weit über die deutschen Grenzen hinaus einen hervorragenden Ruf habe und vielen ­Gestaltern zum Vorbild geworden sei.

Geboren 1947 in Como, feierte der italienische Designer Carlo Forcolini am 7. Januar seinen 65. Geburtstag. Der gelernte Maler schlug nach Abschluss seines Kunst-Diploms in Mailand einen eher ungewöhnlichen Weg ein und übernahm die Leitung einer linksradikalen italienischen Tageszeitung. In den 70er-Jahren besann sich Carlo Forcolini jedoch wieder auf seine Wurzeln und arbeitete äußerst erfolgreich mit Designgrößen wie Vico Magistretti und Achille Castiglioni zusammen. Bereits vier Jahre später folgte dann die Gründung seines Unternehmens Alias – gemeinsam mit einem Kreis namhafter Gestalter. Aus dieser Konstellation gingen viele bekannte und teils verrückte Ideen hervor. Im Jahr 1983 kam es zu einer Fusion mit Artemide. Ein Zeitpunkt, zu dem Carlo Forcolini begann, seine Arbeiten in zahlreichen Ausstellungen und Veranstaltungen zu präsentieren Bis heute finden sich seine Entwürfe in Ausstellungen und Museen auf der ganzen Welt.

Am 25. Januar diesen Jahres jährte sich zum fünften Mal der Todestag des 1914 im dänischen Tondern geborenen Designers. Nach Beendigung seiner Tischlerlehre zog es den jungen Wegner 1936 an die Kunsthandwerkschule in Kopenhagen, an der er später als selbstständiger Architekt Möbeldesign lehrte. Auch seinen Arbeitsschwerpunkt verlegte Hans J. Wegner auf die Gestaltung von Möbeln wie Stühlen und Tischen – dazu kamen Bestecke, Lampen und Tapeten. In den Zeiten seines Schaffens trug er erheblich zum Erfolg des dänischen Designs bei. Er vereint zweierlei Eigenschaften: zum einen die Handwerkskunst des Möbelschreiners, zum anderen die Kunst der Formfindung eines Designers. Diese Verbindung hat sich im Laufe der Zeit zu einem Vorbild und somit auch zu einem Qualitätsmerkmal für das dänische Design entwickelt. In nahezu jedem Sortiment der großen dänischen Möbelhersteller findet sich etwas von Hans J. Wegner. Es gibt kaum einen Designer, dessen Entwürfe aus den 50er- und 60er-Jahren noch derartig häufig produziert werden.

S 07 für ­Interlübke

BIRZI für Luceplan

CH 47 für Carl ­Hansen & Søn

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vorschau

Serie „grüne“ Labels

NEU im ci-portal

e15: Gut Holz Das noch junge Label e15 hat sich in den letzten Jahren einen festen Platz in der Designwelt ­erobert – mit zeitlosen Entwürfen und kreativen Denkansätzen. Auch in Sachen Umweltfreundlichkeit geht e15 mit gutem Beispiel voran. Zum Beispiel mit natürlichen Holzmöbeln aus nach­ haltiger Produktion.

Buchtipps

Outdoor-Living Ab nach draußen! Denn jetzt dürfen Garten, Terrasse und Balkon wieder nach Herzenslust gestaltet und bepflanzt werden. Ein paar lesensund sehenswerte literarische Anregungen für Outdoor-Möbel und Gartenplanung haben wir für Sie zusammengestellt.

Office

Klappstapler Stapelstühle und Klapptische sind für Teamarbeitsund Konferenzbereiche unentbehrlich – und beim Design alles andere als reizlos. Bewährte Klassiker und innovative Neuheiten aus der Abteilung „Stapel und Klapp“ finden Sie im CI-Portal.

Stoffe

www.creative-inneneinrichter.de

Traumgewebe

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Darf’s ein bisschen mehr Farbe sein? Aber gern! Denn mit ausgesuchten Textilien für Vorhang und Co. kommt frischer Wind in die eigenen vier Wände. Wir zeigen Ihnen eine delikate Selektion aus der gewebten Ware. Freuen Sie sich auf traumhafte Stoffe am laufenden Meter.

Download

Neue deutsche Gemütlichkeit Von wegen piefig! Modernes Design aus Deutschland verbindet Tradition und Moderne – und das mit Herz und Verstand. Jetzt auch auf Ihrem Desktop. Ausgewählte und besonders „gemütliche“ Motive stehen zum Download für Sie bereit.

HERSTELLERNACHWEIS Accademia (20–21), Alessi (38), Alias (22–23), Artemide (22–23), Aqua Creations (8), Arper (39), Baccarat (31, 47), Baltensweiler (24), ­Baxter (20–21), Bocci (8), Bulo (52), Casamania (46, 50), Cassina (26–27, 30, 46, 48), Cini&Nils (22–23), Jeremy Cole (50), Cor (9), Création Baumann (55), Dedon (Titel, 26–27, 28), ­Designers Guild (55), Driade (7, 30, 38), Easy Living (48), e15 (39, 58), Flexform (38, 49), Flos (30), Flötotto (7), Foscarini (38), Fotolia (11), Frei.Frau (8), Fritz Hansen (10, 11, 24), Carl Hansen & Søn (57), Interlübke (7, 57), iStockphoto (Titel, 3, 46), Janua (9), Kinnasand (55), Knoll International (22–23), Richard Lampert (50), Paola Lenti (26), Luceplan (57), Ingo ­Maurer (24, 46), Magis (51), MDF Italia (6–7, 9, 22–23, 39), ­Missoni (55), Mobimex (38, 52), ­Müller Möbelwerkstätten (34), Moooi (6–7, 34–35, 52), Nils Holger Moormann (26–27, 48), Montana (14), Moroso (24, 27, 51), Muuto (22– 23, 47, 48), Pallucco (20–21), Piet Hein Eek (24, 34, 48), Raumplus (51), Röthlisberger (34), Jakob Schlaepfer (54–55), stringfurniture (51), Thonet (8, 52), USM (20–21, 32–33), Vitra (20–21, 22–23, 34, 38, 39, 46, 47, 50), Walter Knoll (6, 46), When Objects Work (38), Wogg (8), XO (24), Zanotta (52)

IMPRESSUM CI – Das Magazin der creativen inneneinrichter erscheint dreimal jährlich im CI Verlag, Spreestraße 3, 64295 Darmstadt, Tel. +49 (0)6151 39128-25, Fax +49 (0)6151 3912828, info@creative-inneneinrichter.de, www creative-inneneinrichter.de Auflage 136.360 Heftpreis 4,50 Euro Redaktion Presseinfos, ­ nregungen, Reaktionen bitte aus­schließlich an: A CI c/o moskito pr, Hoerneckestraße 25–31, 28217 Bremen, Tel. +49 (0)421 33558-701 Mailkontakt Büro der Chefredaktion Birgit Osmer (osmer@moskito.de) Verantwortlich für den Inhalt (v. i. S. d. P.) Steffen Schmidt Anzeigen, Abonnements und Vertrieb Sandra Gotha (info@ creative-inneneinrichter.de); es gilt die Anzeigenpreisliste gemäß der Mediadaten 2012 Chefredakteur Axel Stamm Creation Eckard Christiani Art ­Director Asoomda Kim Redaktionsbeirat Frank Anger-Lindemann, Kurt Neuefeind, Klaus Seydlitz Autoren dieser Ausgabe Doris Weber, Martin Höche-Heemsath, Wiebke Meynen, Birgit Osmer, John Updike, Axel Stamm Fotografie ­Marc Eggimann (38, 46), Good bye Limits (50), Michael Jungblut (20–24 in der Villa Ichon, Bremen, 35–37, 55 links unten), A. Laurenzo (13), Lars Lohrisch (45), Nicole Marnati (6–7), Kay Michalak (14, 42–45), Stefan Müller (45), Martha Updike (41), Vitra (34, 38, 47) Illustration ­Suvaporn Photjananuwat Redaktionsassistenz Patrick ­Calandruccio, Eugenie W. Gohr Herstellung Kristin Abramowski, Vanessa Knief Druck Druckhaus Kaufmann, 77933 Lahr (www.druckhaus-kaufmann.de). Dieses Magazin und alle in ihm enthaltenen Beiträge, Entwürfe, Abbildungen, des Weiteren die Darstellung der Ideen sind urheberrechtlich geschützt. Mit Ausnahme der gesetzlich zugelassenen Fälle ist eine Verwertung einschließlich Nachdruck ohne schriftliche Einwilligung des Verlages strafbar. Es wird nur presserechtliche Verantwortung übernommen. Für unverlangt eingesandte Manuskripte übernehmen wir keine Gewähr.


montana.dk /film/christiania


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So vielseitig wie Ihr Leben: das neue Suita Sofa. Suita Sofa, von Vitra in der Schweiz entwickelt, Design: Antonio Citterio

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Die Einzelmöbel der grossen Sofafamilie Suita lassen sich vielfältig kombinieren. Zusammen mit der Auswahl an Materialien und Farben eröffnen sich unzählige Möglichkeiten, um Suita passend zu Ihrer Wohnsituation zu konfigurieren. Tel. 00 800 22 55 84 87 info@vitra.de www.vitra.com Suita Sofa, fotografiert im VitraHaus, Vitra Campus 2010


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