CI-Magazin # 28

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c i- M a g a z i n | # 2 8

Frühjahr 2013 9. Jahrgang Deutschland: 4,50 € Schweiz: 8,– sfr EU-Länder: 5,50 €

c i – d a s M a g a z i n d e r c r e at i v e n I n n e n e i n r ic h t e r w o h n e n + e i n r ic h t e n | L e b e n + a r b e i t e n

ra Extt apelWohnen

Lebensbegleiter

Design

Ronan und Erwan Bouroullec

Office

Flexibel und ergonomisch

Bewegung Das treibt uns an

S Stühle


Nicht zu heiß. Nicht zu kalt. Genau richtig. Die Air MultiplierTM Technologie des AM05 heizt mit großer Reichweite und erwärmt schnell den ganzen Raum. Dank hohem Luftdurchsatz und hoher Geschwindigkeit kann das Gerät im Sommer als Ventilator genutzt werden. Ein gleichmäßiger Luftstrom sorgt für angenehm kühlende Luft.

Schnelle Raumerwärmung im Winter. Starker Luftstrom für angenehme Kühlung im Sommer.


editorial

Liebe Einrichtungsfreunde, „Wahre Ruhe ist nicht Mangel an Bewegung.
Sie ist Gleichgewicht der Bewegung“, sagt der österreichische Denker Ernst Freiherr von Feuchtersleben. Ich denke, da kann man ihm nur Recht geben. Denn in der Ruhe liegt ja bekanntlich die Kraft, und wer schöpft die nicht gern aus der inneren Balance, die er durch Bewegung erlangt? Dazu passt die Idee von Gotthold Ephraim Lessing, der wiederum meint: „Reiz ist Schönheit in Bewegung.“ Nimmt man beide Gedanken ernst, so ist es die Bewegung, die den Unterschied macht zwischen einem reizvollen, ja schönen Leben im Gleichgewicht und der lähmenden Wirkung des Stillstands. Dies zu Ende gedacht, ist es also ratsam, seine Umgebung in ein Gleichgewicht wohl dosierter Bewegung schöner Dinge zu bringen, um daraus die für ein harmonisches Leben gewünschte Dosis von Reiz und Ruhe zu gewinnen. Die Wege dorthin sind so verschieden wie die Menschen selbst. Und sie immer wieder aufs Neue zu entdecken, haben sich die creativen inneneinrichter zur Aufgabe gemacht. Dabei helfen soll als immer wieder neue Inspirationsquelle Ihr CI-Magazin, dessen aktuelle Ausgabe diesmal nicht ganz zufällig im Zeichen des Themas „Bewegung“ steht. Was Bewegung im weitesten Sinne für unser Leben bedeuten kann, erläutert darin unser Autor Klaus Hofmeister in seinem Feature „Beweg dich!“ Und wie der Mensch sich gerade in bewegten Zeiten sinnnvoll mit schönen und verlässlichen Begleitern umgeben kann, zeigen wir mit einer ausführ­ lichen Fotostory. Bewegung im engeren Sinne ist Gegenstand eines weiteren Beitrags, der sich mit der Integration von Leibesübungen in den heimischen vier Wänden befasst. Die Rubrik Design-Insider präsentiert Ihnen ein erfolgreiches französisches Brüderpaar, das gerade durch die Gegensätzlichkeit seiner Charaktere für besonders faszinierende Arbeiten steht: Ronan und Erwan Bouroullec! „Ergonomisch denken, ökonomisch handeln!“ lautet ­unsere Interpretation des Leitthemas für den modernen Arbeitsplatz im Büro. Literarisch-humoristisch wird das Thema „Bewegung“ von Georg Meier ­angepackt: Er erinnert sich an die Nacht, in der er seinen ersten Protestsong schrieb. ­Abgerundet wird das Ganze wieder durch unsere Produktvorschläge in der Rubrik „Selected“ sowie etliche Messe-Highlights der jüngsten imm cologne. Viel Spaß beim Lesen und einen baldigen, vor allem aber sonnigen Frühling wünscht Ihnen Ihr

TITEL Willkommener Jo-Jo-Effekt: Der Kreissessel „Spun“ von Magis (Design: Thomas Heatherwick) lässt seinen Nutzer drinnen wie draußen sanft rotieren. Damit ist er ein Musterbeispiel für bewegenden Sitzkomfort – im wahrsten Sinne des Wortes.

Axel Stamm Chefredakteur

Titelfoto: Kay Michalak

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MAKING STATEMENTS SINCE 1872

Chair: minusCule™ by CeCilie manz, lamp: Kaiser idell 6631-p

FriTzhansen.COm


inhalt

TITELTHE M A „ Bew eg u n g “ 14 „BEWEG DICH!“ Klaus Hofmeister über Rast und Rastlosigkeit 44 DIE NACHT, IN DER ICH MEINEN ERSTEN PROTEStSONG SCHRIEB Story von Georg Meier WOHNEN, EINRICHTEN, D ESIGN 6 TRENDSCOUT Neues von der imm cologne 18 Das schöne in Grün Möbel, die bewegen 26 Exklusive fitness inklusive Fitness fürs Heim 28 DESIGN-INSIDER Ronan und Erwan Bouroullec 32 Dynamisches arbeiten Wandel ist Bewegung 36 ERGONOMISCH/ÖKONOMISCH Gesund ans Werk 38 Ein Ort für SPORT Schönheit in Bewegung 42 RAUMERFRISCHER Junge Design-Talente

RU BRIKEN 3 EDITORIAL 46 SELECTED 54 SELECTED Extra: SKANDINAVISCHER FRÜHLING 56 AKTIONEN und PERSONEN

58 NEU IM CI-PORTAL IMPRESSUM herstellernachweis

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Trendscout

Bocci

28 Series

trend scout Möbel, Möbel und noch mehr Möbel – auch in diesem Jahr traf sich die internationale Szene der Branche auf der imm cologne zum fachlichen Austausch. Was ist neu, was ist Trend – und wo­ rauf können wir in diesem Jahr auf keinen Fall verzichten? Unsere Trendscouts waren vor Ort. Hier ihre Entdeckungen.

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Diese außergewöhnliche Leuchte von Omer Arbel wird mit einer speziellen Fertigungstechnik hergestellt. Dabei bilden einzelne Glas-Anhänger eine komplexe Konstruktion. Jede ist ein absolutes Unikat.


B&B Italia husk

Zeitraum morph edition

Ingo Maurer My New Flame

Die erfolgreiche Sessel-Serie wird von Patricia Urquiola um ein Sitzmöbel für den Essbereich ergänzt. Unverkennbar: Die Rückenschale mit „Capitonné“-Muster.

Die Stuhl-Kollektion von Formstelle und Friederike Klesper zeigt drei chinesische Motive aus den 1920er Jahren. Die Edition ist limitiert auf 100 Stück pro Motiv.

Eine Kerze, die niemals abbrennt, von Moritz Waldemeyer. Aus der Nähe erkennt man winzige LEDs, die zum Bild einer Flamme verschmelzen.

Müller Möbelwerkstätten

Porro

Lässig und individuell: Das neue Regal von Moritz Putzier bringt drei Borten mit, weiteres Zubehör wie Metallboxen oder die hier gezeigte Lampe kann ergänzt werden – seitliche Lochleisten ermöglichen eine flexible Bestückung. Nur über einen stabilen Haken gesichert kann das Regal locker an die Wand gelehnt werden.

Der Container (geschlossen B × H × T 50 × 100 × 50 cm) birgt zahlreiche Fächer für Dinge, die nicht jeder sehen soll.

HangUp 1

CHAMELEON

Walter Knoll

Vitra

Inspired by nature. Die neuen Sitzlandschaften von Ben van Berkel laden ein zum Sitzen oder Lümmeln, Entspannen oder Konzentrieren – ob als Solitär oder Seite an Seite in freier Komposition.

„Wir haben über Optimierungsmöglichkeiten für das Arbeiten in einer betriebsamen Umgebung nachgedacht“, so Hella Jongerius. Ergebnis: ein Tisch mit Halbkugel für mehr Privatsphäre.

Seating Stones

Sphere

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Trendscout

Thonet

S 1522 / S 1521 Wandgarderobe und Schuhregal bilden bei dieser Variante der Thonet-Produktfamilie S 1520 eine Einheit mit gleich mehreren Stauflächen: unten für Schuhe, Handtaschen oder mehr, oben für Kleiderbügel und Mützen. Schön: die an der Garderobe seitlich angebrachte Holzfläche mit Tafellack als Klemm- oder Schreibplatte.

Richard Lampert

Little Tom

Gut gepolstert: Da ein Stahlrohrgestell allein doch ziemlich unterkühlt daherkommt, ist dem Designer Alexander Seifried mit „Little Tom“ eine wärmende Idee gekommen – aufgestockt mit zwei bis drei farblich unterschiedlichen Polstern, wirkt der kleine Tom auf einmal ganz heimelig und smart.

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Living Divani

RABBIT and THE TORTOISE Sieben auf einen Streich: Mit einer kompletten Serie kreiert das Studio Juju gleich ein ganzes Beistelltisch-Ensemble. Mit unterschiedlichen Formen, Farben und Größen sind die individuell geformten Tische sowohl für den Innen- als auch für den Außenbereich geeignet. B&B Italia

Canasta Die aktuelle Garten-Sitzmöbelkollektion „Canasta“ von Patricia Urquiola wird durch diese gleichnamigen Ess-, Couch- und Beistelltische perfekt ergänzt. Besonders attraktiv: die Tischplatten können je nach Wunsch durch ganz individuell angeordnete Kacheln gestaltet werden.

Nils Holger Moormann

watn blech

Ein echter Durchhänger: „Watn Blech“ von Designer Bernhard Osann kehrt die Problematik durchbiegender Regalböden um und macht daraus ein überraschendes Prinzip. Das dünne Blech hängt an der Wand sichtbar durch und stabilisiert sich dadurch selbst.

COR

MELL „Mell“ ist das neue Sitzerlebnis von COR, designed von Jehs+Laub: kubisch und repräsentativ, außen kantig, innen rund, komfortabel und weich gestaltet. „Mell“ ist nicht nur Sofa und Sessel, sondern auch Verbindungsteil, Hocker und Tisch. Zusammen ergibt das Sitzlandschaften nach eigenem Bedarf.

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Trendscout

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Nimbus Roxxane

Baltensweiler Oyo

Muuto Nerd chair

Nimbus verzichtet auf Kompromisse: Die berührungslose Gestensteuerung und die hohe Beweglichkeit dieser Leuchtenfamilie (Design: Rupert Kopp) setzen neue Maß­ stäbe.

Typisch für das LED-Leuchtensystem sind die zwei Disc-förmigen Alureflektoren mit leuch­ tendem Rand auf dem allseitig beweglichen Gestänge. Die Leuchte erinnert an den Zweig einer Pflanze mit beweglichen Blättern.

Womit hat er sich diesen Namen bloß verdient? Denn wie ein Langeweiler sieht der Muuto-Chair (Design: David Geckeler) wahrhaftig nicht aus, sondern eher wie ein funktionales Sitzgerät.

Zoom by Mobimex

Flexform

LX 25 HOLZFUSS

Evergreen

Die „LX“-Tischfamilie von Dante Bonuccelli hat Zuwachs bekommen. Ganz „aus gutem Holz geschnitzt“ gibt es die Esstafel jetzt, nämlich mit Bugholzfüßen in Esche oder Schwarznuss massiv.

Neues vom Flexform-Lounger von Antonio Citterio: Das beliebte Sofa gibt es jetzt auch mit niedrigen Armlehnen.


Walter Knoll LIZ

I SALONI IN MAILAND

B&B Italia Grande Papilio meldungen

Die neue Leichtigkeit des Sitzens bietet der Stuhl von Claudio Bellini. Leicht spannt „Liz“ seine Flächen aus Stoff oder Leder für Sitz und Rücken auf. Das filigrane Gestell gibt dem elastischen Gewebe im Inneren Halt.

Der Drehsessel aus der Papilio-Kollektion von Naoto Fukasawa wirkt mit seinem skulpturalen Design wie eine Ikone. Durch sein Manilahanf-Flechtmaterial kommen die Details besonders gut zur Geltung.

FIERA MILANO, RHO 9. BIS 14. APRIL 2013

Das Maß der Dinge für Möbel- und Designfreunde: Der „Saloni Internazionale del Mobile“ wird auch in diesem Jahr auf dem über 200.000 qm großen Messegelände die wichtigsten Neuheiten und aktuellsten Trends präsentieren. Ein Highlight: die Euroluce, auf der führende Hersteller die neuesten Leuchten- und Lichtinnovationen zeigen. Sechs Tage lang steht Mailand ganz im Zeichen des guten Designs. www.cosmit.it

PURER ZUFALL SPRENGEL MUSEUM HANNOVER 15. MAI BIS 15. SEPTEMBER

Flötotto

Interlübke

add

CUBE PLAY/CUBE CHANGE

Werner Aisslinger entwickelte das modulare „ADD“, das über ein innovatives Verbindungselement verfügt: einen zum Patent angemeldeten Kunststoff-Knoten, der für eine ganz simple Montage sorgt.

Weil Werner Aisslingers „cube play“ (an der Wand) die gleichen Fugen, Farben und Materialien anbietet wie seine Geschwister „cube fine“ und „cube change“ (auf dem Boden), ergibt sich immer ein stimmiges Bild.

Die Einbeziehung des Zufallsprinzips in den künstlerischen Prozess ist ein wiederkehrendes Konzept der Kunst des 20. Jahrhunderts. Aber wo fängt das Unvorhersehbare an – und wo hört es auf? Das Ausschalten der Absicht ermöglicht allzu oft ein Vordringen in unbekannte, ästhetische Welten. Das unwiederholbare Ergebnis des Zufalls ist auch für den Künstler, der selbst zum Betrachter des Geschehens wird, eine Überraschung. Die Ausstellung präsentiert mit Malereien, Skulpturen und Grafiken vielfältige Strategien der Zufallsverwendung von Künstlern – u. a. mit Beispielen von Marcel Duchamp, Niki de Saint Phalle oder Gerhard Richter. www.sprengel-museum.de

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Trendscout

Lehni

Regalsystem Stack Der Fantasie sind hier kaum Grenzen gesetzt: zwei Grundelemente lassen sich beliebig aneinander, aufeinander und unter­ einander anordnen – ganz ohne Werkzeug. Design: Hanspeter Weidmann

Zeitraum E8

Kvadrat Ready made curtain

Sein Vorbild stand lange in der Küche des Designers: ein provisorisch aus unterschied­ lichen Hölzern zusammengebauter Tisch aus der Nachkriegszeit. Das Format faszinierte Mathias Hahn dann so sehr, dass er es für diesen Entwurf übernahm.

Ronan und Erwan Bouroullec haben mit diesem Produkt für das dänische Unternehmen eine einfache Methode entworfen, Fenster mit Stoff zu verschönern. Alles was man braucht, ist dabei: ein Seil, Wandbefestigungen und ein Vorhang (Kvadrat bietet eine Auswahl verschiedener Stoffe).

ClassiCon

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Piure

Euvira

Jay

Souveränität zwischen gestern und heute: der von Jader Almeida entwickelte Schaukelsessel ist mit seiner Leichtigkeit und seiner perfekten Form Ausdruck zeitgenössischen Designs.

Das Sofa von Andreas Berlin überzeugt mit lässiger Eleganz. So puristisch es daherkommt, so gemütlich ist es auch. Die Besonderheiten liegen hier im Detail: markante Seitennaht und moderne Heftungen beeindrucken.


Hoch­ stapler

Für den Bauhaus-Designer Marcel Breuer (1902– 1981) zeichnete sich der moderne Mensch vor ­allem durch körperliche und geistige Beweglichkeit aus. Für dieses Prinzip steht heute etwa der Stapel­stuhl, der sich bei Bedarf dort niederlässt, wo er gebraucht wird – und ansonsten ein echter Platzsparer ist. 02

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01_MIORI Man nehme zwei identisch gefaltete Aluminiumhälften, vier Schrauben und heraus kommt der Hocker „Miori“. So zumindest, wenn der Designer Thai Hua seine Finger mit im Spiel hat. Ein auffälliges Design, das die Lehni-Möbelkollektion komplettiert. Der bequeme Hocker ist allwettertauglich und in vielen Farben erhältlich.

03_330 Ergonomisch wertvoll: Das Stuhl­ programm „330“ (Design: Läufer + Keichel) von Thonet zeichnet sich durch seine zeitlose, geradlinige, aber doch geschwungene Form aus. Mit oder ohne Armlehnen erhältlich; massive Buche und Formsperrholz versprechen ein hohes Maß an Qualität und Funktionalität.

02_BEND Die Welt der Stapelstühle hat Nachwuchs bekommen. Dabei ist „Bend“ aus dem Hause MDF Italia schon jetzt ein ganz Großer – erhältlich in verschiedensten ­Produktvarianten. Hier hat Designerduo Jehs+Laub in punkto Material- und Farb­ variationen ganze Arbeit geleistet.

04_IMPOSSIBLE WOOD Der Neue von Moroso überzeugt mit natürlicher Schönheit. Mit ihm hat das Designstudio Doshi Levien einen Stuhl erschaffen, der erst auf den zweiten Blick seine wahre Identität verrät: Holzfaser und pflanzliche Zusätze stehen für ökologische Nachhaltigkeit.

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05_HOLM Mehr geht nun wirklich nicht: Der Designer Piergiorgio Cazzaniga hat mit „Holm“ eine komplette Stuhlserie für den italienischen Hersteller Desalto entwickelt. Der Vierbeiner ist in allen denkbaren Mate­ rial-, Größen- und Farbversionen erhältlich. 06_SE 68 SU Mit dem „SE 68 SU“ präsentiert das Unternehmen Wilde + Spieth einen charakterstarken Wandlungskünstler. Dank des puristischen Designs von Egon Eiermann passt sich der Stapelstuhl seinen Räumlichkeiten an und findet überall seinen rechten Platz.

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FEATURE

„Beweg dich!“ Von Klaus Hofmeister

Illustration: Irina Gilgen

Der Hamster im Laufrad, das Ehepaar im Wohnmobil, der Pilger auf Wallfahrt oder die Demonstranten auf der ­Straße – sie alle bewegen sich. Aber aus ganz verschiedenen Gründen. Was treibt sie an?

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„Nun beweg dich mal!“ Wie oft habe ich das als Kind von meiner Mutter gehört, morgens, wenn die Zeit drängte. Und wie oft habe ich es später meinen eignen Kindern gesagt, wenn die lieben Kleinen wieder mal alle Zeit der Welt zu haben glaubten. „Beweg dich“ ist nicht nur die Parole entnervter Eltern. Es ist wahrscheinlich eines der folgenreichsten Machtworte unserer Zeit. Wir leben seit gut zweihundert Jahren in einer Fort-Schritts-Kultur. Unsere Gesellschaften sind wie nie zuvor in Bewegung geraten. Der technologische Wandel zündet immer neue Treibsätze der Beschleunigung. Das Wirtschaftssystem ist ganz von dieser Dynamik geprägt, denn dort bedeutet Stillstand Rückschritt. Deshalb müssen wir alle mehr denn je in Bewegung bleiben, müssen flexibel sein, ständig dazulernen, gewillt, stets aufzubrechen und unseren Arbeitsplätzen hinterherzuziehen. Ohne Bereitschaft zur Bewegung kein Fort-Kommen. Zu keiner Zeit waren wir Menschen so viel unterwegs wie heute. Wir leben im Zeitalter der „totalen Mobilmachung“. Ob wir selber so viel Bewegung wollen, fragt niemand. Auch ein Hamster im Laufrad ist in Bewegung. Und bietet doch nur ein Beispiel für rasenden Stillstand. So fühlen sich Menschen, die „in der Mühle“ des Alltags stecken und ausgebrannt sind. Alles ist in Bewegung, aber nichts geht mehr voran. Das ist die Krankheit unserer Zeit: Burnout, Depression. Sind wir für so viel Bewegung seelisch gar nicht „gebaut“? Brauchen wir mehr Ruhe? Mehr ­Balance? Unser Körper gibt die Pole des Lebens vor: nur Stehen ist schon nach wenigen Stunden die Hölle. Nur in Bewegung sein, mündet bald in totale Erschöpfung. Ich empfehle die Weisheit des Schaukelstuhls. Mein Opa hatte einen, den ich liebte. Wahrscheinlich erinnert uns ein Schaukelstuhl unbewusst an das wohlige Schaukeln, das wir im Bauch der Mutter erlebten. Bewegung und das Gefühl tiefster Geborgenheit waren damals eins. Das Paradies, aus dem wir mit der Geburt vertrieben wurden. Für mich war der großväterliche Schaukelstuhl Inbegriff der Gemütlichkeit. Darin fühlte ich mich aufgehoben, er ließ zugleich ausreichend Raum für den kindlichen Bewegungsdrang. Ich schaukelte hin und her und lernte dabei etwas über das Leben, das sich immer zwischen den ­Polen entfaltet. Verwurzelt sein und zugleich in BeweKlaus Hofmeister gung. Aus diesen Gegensätzen bezieht das Leben seine (Jahrgang 1960) ist Spannung. Wer immer unterwegs ist, wird heimatlos. Wer katholischer Theologe in der Sesshaftigkeit stecken bleibt, wird träge. Das gilt und Journalist. Er arbeitet als Redakteur auch für das geistige Leben. Wir brauchen stabile Werte für Kirche und Religion und Überzeugungen, an denen wir festhalten, die wir beim Hessischen gewählt oder bewusst von unseren Eltern übernommen Rundfunk in Frankfurt haben. Zugleich müssen wir geistig beweglich bleiben: und moderiert dort bei hr1 die Sendung „Start „Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann“, lautet ein Aphorismus des französischen am Sonntag“.

Schriftstellers und Malers Francis Picabia. Äußere Veränderungen beginnen immer im Geiste, mit einer Idee, einer Vision. „I have a dream“, verkündete der amerikanische Bürgerrechtler Martin Luther King in seiner Rede beim Marsch auf Washington am 28. August vor genau 50 Jahren. Er wollte eine gleichberechtigte, nicht rassistische Gesellschaft. Die Sehnsucht steht am Anfang, ein tiefes inneres Bewegtsein, eine starke, mutige Vision. In großen, „bewegenden“ Reden findet sie Ausdruck und kann dann auch politische Bewegung auslösen. Vielleicht ist in all unserer rastlosen Bewegung heute die Frage nach dem „Wohin“ und „Wozu“ gar nicht wirklich beantwortet. Was bringt es, wenn der ICE von Stuttgart nach Ulm eine Viertelstunde schneller ist? Wie viele Milliarden ist uns ein entsprechend modernisierter Bahnhof wert? Die Frage nach dem Sinn und den Kosten solcher Großprojekte, die auf das Mehr und das Schneller abzielen, hat bei Stuttgart 21 viele Menschen bewegt. Selbst Bürger, die sonst nie demonstrieren, gingen auf die Straße. Das loben Kommentatoren als neue Bürger-Bewegung, als politische Mobilmachung derer, die nach dem Sinn und den Werten hinter unserem Fortschritt fragen, die nicht den Weg über die politischen Parteien gehen wollen. ­Andere finden, dass die Stuttgarter Wutbürger letztlich nur ihre eigene Sesshaftigkeit verteidigen wollen und über ihren schwäbischen Vorgarten nicht hinausschauen. Im Grunde hätte man es mit einer Bewegung der Fortschritts-Verweigerer zu tun. Dieser Streit zwischen ­Bewahren und Fortschreiten ist notwendig, damit wir gesellschaftlich die Balance nicht verlieren. Konservative und Progressive vertreten die Pole unserer Existenz. ­Stabilität und Mobilität, Wurzeln und Flügel: beides braucht der Mensch. Ein netter Beleg dafür sind die vielen Wohnmobile auf unseren Straßen. Man sieht darin glückliche FrührentnerEhepaare, die ihre Zufriedenheit darin gefunden haben, unterwegs zu sein und doch zuhause. Uns eilige Werk­ tätige, die dringend wohin müssen, bremsen sie mit langwierigen Überholmanövern aus, so dass wir ausgiebig Gelegenheit haben, Abziehbilder von europäischen Campingplätzen, Elche oder Sinnsprüche zu bewundern wie diesen: „Träume nicht dein Leben, lebe deinen Traum“. Ich schimpfe manchmal über die vielen Wohnmobile und beneide ihre Besitzer zugleich. Denn hier werden die großen Gegensätze unseres Lebens wirklich aufs Glücklichste zusammengefügt: aufbrechen können wohin ich will und in der Fremde abends dennoch ins eigene Bett fallen! Wir leben zwar im Zeitalter allgemeiner Mobilität. Zugleich bewegen wir uns körperlich viel zu wenig. Schon Kinder

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­ erbringen Stunden wie festgenagelt vor Computerbildv schirmen. Früher war Stillsitzen für die Kleinen eine Qual, heute tun sie es freiwillig. Mit der Maus und den Steuereinheiten der Spielekonsolen frönen sie leidenschaftlich ihrem digitalen Bewegungsdrang, sie durchstreifen Abenteuerwelten, kämpfen sich in feindlicher Umgebung voran, rasen mit Fantasieautos über anspruchsvolle Rennpisten und steuern all das allein mit dem Tippen und Klicken ihrer Fingerspitzen. Berufstätige sitzen jeden Tag viele Stunden im Büro vor Bildschirmen, nach Feierabend steht für die meisten Fernsehen auf dem Programm. Und wenn wir uns bewegen, dann überwiegend „auto-mobil“, also ebenfalls sitzend hinter dem Steuer. Dieser bewegungsfeindliche Alltag beschert Herz-Kreislauf-Probleme, Rückenschmerzen und Fettleibigkeit. Deshalb ertönt erneut der Ruf: „Nun beweg dich mal!“ Körperliche Bewegung verbessert nachweislich das see­ lische Befinden. Dabei geht es gar nicht um den Glücksschwall, von dem Langstreckenläufer berichten. Dieses „runner’s high“, bei dem das Hirn Glückshormone ausschüttet, stellt sich erst bei sehr langen Laufstrecken ab 30 Kilometern ein. Das Glück, das Freizeitjogger und ­Walker erleben, hat andere Ursachen: Wer beim Joggen oder Walken seinen Rhythmus gefunden hat, erlebt oft einen grübelfreien Zustand, eine Art meditatives Laufen. Das Denken kreist allein um die Bewegung. Ärger und Sorgen verfliegen im Gleichmaß des Atems und der Schritte. Schon die Entscheidung zu laufen ist ein wichtiger Schritt, weil ich Verantwortung und Fürsorge für mich selbst übernehme. Und wenn ich meine Leistungsziele klug wähle, also nicht zu hoch ansetze, stellen sich bald Erfolgserlebnisse ein. Die Erfahrung „ich kann innere und äußere Hürden überwinden“ stärkt mein Selbstwert­ gefühl. Das wirkt sich auf andere Persönlichkeitsbereiche aus, steigert die Kontaktfreude, wie psychologische ­Forschungen ergaben. Depressiv veranlagte Menschen profitieren besonders, weil sie sich aktiv und selbstwirksam erleben. Sie wissen: „Diese Leistung habe ich selbst erbracht.“ Die schlichte Erfahrung, das eigene Geschick selbst in die Hand nehmen zu können, kann Wunder wirken. Manchmal bringt die äußere Bewegung auch den inneren Menschen wieder in Gang. Das zeigen Befragungen von Läufern, die in einer Lebenskrise mit dem Laufen begannen. Bekanntestes Beispiel ist der ehemalige Außenminister Joschka Fischer. Als ihn seine Frau verließ, begann er mit dem „Lauf zu sich selbst“. Am Ende trat er – 40 Kilo leichter – als neuer Mensch in die Bundes­ regierung von Kanzler Schröder ein.

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Für den einen wirkt das Laufen beruhigend, ausgleichend, weil er damit die Sorgen des Alltags abschütteln kann. Andere laufen, um sich selbst zu beleben und aus der Lähmung oder der Krise herauszuholen. Oder vielleicht nur, um die Trägheit abzuschütteln, die sonntagsnachmittags nach ihm greift. Ob jemand rastlos ist oder im Gegenteil sich erstarrt fühlt: In beiden Fällen vermag körper­ liche Bewegung einen Menschen in eine bessere Balance zu bringen. Der Ruf aus der Stagnation in die Bewegung kann auch im Traum ergehen. Viele kennen solche Szenen: Jemand ist hinter mir her, ich müsste flüchten, komme aber nicht vom Fleck. Oder ich will ­Anschluss halten, mit jemandem mitkommen und bin wie gelähmt. In so einem Traum kann sich eine Form von Stagnation, von Lähmung, die die Seele ergriffen hat, ausdrücken. Es lohnt sich, dem nachzugehen und darin vielleicht einen Anstoß zu erkennen, in seinem Leben wieder mehr Bewegung zuzulassen. Ein erstaunliches Comeback hat zur Zeit das Pilgern. Diese Form spiritueller Mobilität kennen alle Religionen. Ob nach Rom, Jerusalem, Mekka oder Santiago de Com­ postela. Religionsgründer rufen die Menschen aus der Sesshaftigkeit in den Aufbruch: „Folge mir“, sagt Jesus und predigt den Leuten: „Kehrt um!“ Der Mann aus Nazareth hatte selbst kein Haus, keine feste Familie, er wanderte durch die Dörfer. Dass dieser bewegte, mobile Mann am Ende eine Glaubensgemeinschaft gründete, die mit ihren Domen und Kirchen einer der größten Immobilienbesitzer wurde, ist Ironie der Geschichte. Nach Hape Kerkelings Buch „Ich bin dann mal weg“ über seine Wanderung nach Santiago de Compostela explodierten die Zahlen der Pilger auf dem Weg in den nordspanischen Wallfahrtsort, wo das Grab des Apostels Jakobus verehrt wird. Was mag der Grund sein, dass ­neben dem Wandern auch das Pilgern wieder in Mode gekommen ist? Ist das Pilgern möglicherweise ein Gegenentwurf zur allgemeinen Hast und Hektik, eine der Möglichkeiten, in einer rasend bewegten Zeit nicht unter die Räder zu kommen? Weil es eine Fortbewegung nach menschlichem Maß ist, in einer zuträglichen Geschwindigkeit, bei der die Seele und die Sinne mitkommen? Beim Pilgern komme ich zu mir selbst, auch wenn ich weg gehe. Ich nehme mir ein äußeres Ziel vor und erlebe, wie ich unterwegs meine eigenen Lebensziele neu sortiere. Ich trage im Rucksack nur das Nötigste und entdecke erfreut, wie wenig ich eigentlich brauche. Ich gehe nur so schnell, dass die Kraft für den Weg reicht. So finde ich mein eigenes Lebenstempo wieder, das ich im fremd­ bestimmten Alltag verloren hatte.


MODELL: SHRIMP von Jehs + Laub Produktinformationen unter t 0 52 42.41 02-0 f 0 52 42.41 02-134 COR Sitzmöbel Nonenstraße 12 33378 Rheda-Wiedenbrück

www.cor.de


Fotos: Michael Jungblut

wohnen

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Das Schöne in Grün Was können wir Menschen der Endlichkeit von ­Ressourcen entgegensetzen? Zum ­Beispiel ein ­unerschöpfliches Reservoir an Ideen: natür­liche ­Materialien, umweltfreundliche Produktion und der vermehrte Einsatz von Recyclingstoffen. Viele ­Hersteller haben die Zeichen der Zeit längst erkannt und bringen Bewegung in die Möbelwelt.


Trendscout wohnen

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Technische Innovationen und Mobilität bewegen uns und halten unseren Alltag auf Trab. Gleichzeitig sehnen wir uns nach Beständigkeit. Veränderung und Beständigkeit, beides finden wir in der Natur. Entsprechend stark ist der Anspruch an das zeitgemäße Möbeldesign: ­Vielseitigkeit muss es bieten – und dabei so „grün“ wie möglich sein. Die Möbelmesse imm cologne hat gezeigt: Natür­liche Materialien treten immer stärker in den Vordergrund, genauso wie Möbelsysteme, die sich unseren Bedürfnissen immer wieder anpassen. „Grün“ ist dabei nicht nur das Möbel allein. Nachhaltigkeit fängt bereits in der Möbelproduktion an, in der ­neben ökonomischen Aspekten zunehmend ökologische und soziale Aspekte wichtiger werden. Viele Hersteller gehen da – bereits seit Jahren – mit gutem Beispiel voran. So setzt der Systemmöbelspezialist USM auf einen ­bewussten Umgang mit Ressourcen und eine lange Nutzungsdauer der Produkte, etwa durch den Einsatz hochwertigen und recycelten Stahls. Und das bayerische Label Nils Holger Moormann arbeitet – von der Entwicklung bis zur endgültigen Fertigung – mit einem Netzwerk von kleinen bis mittelständischen Handwerksbetrieben in einem Umkreis von 30 Kilometern zur Aschauer ­Firmenzentrale zusammen.

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SEITE 18/19: Intensive Gespräche im Stuhlkreis – aber natürlich! STUHL „Eiken stoel“ aus recyceltem Eichenholz von Piet Hein Eek OBEN: Recycling: Eine Wissenschaft für sich – und doch absolut alltagstauglich. 01_BEISTELLTISCH „LOG“ – aus geschnittenen Baumstämmen in verschiedenen Holzarten, abgerindet und an der Außenseite glänzend schwarz oder weiß lackiert – wurde von Paola Navone für Gervasoni in drei Größen (S, M, L) kreiert. 02_STUHL Für Magis entwarf Marcel Wanders den ungewöhnlichen Stuhl „Spark­ ling“, der von PET-Faschen inspiriert ist – und sich genauso wiederverwerten lässt. RECHTS: Nachhaltige Planung ist die Basis für langjährigen Erfolg 01_SESSEL „Favela“ von Edra aus scheinbar willkürlich angeordneten Holzstücken und -resten ist eine Hommage an die Bewohner der brasilianischen Armenviertel. Gefertigt wird er in kleinen brasilianischen Manufakturen (Design: Fernando und Humberto Campana) 02_ CONTAINER Die Systemmöbel von USM sind flexibel, extrem belastbar und stammen aus schadstoffarmer und ressourcenschonender Produktion – und sind mit dem „GREENGUARD Indoor Air Quality“-Zertifikat ausgezeichnet.


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Zeitloses Design – frei von kurzlebigen Trends – ist ein weiterer Aspekt des „Grünen Wohnens“. Denn mit der Wahl unserer Möbel stellen wir auch die Weichen für unser zukünftiges Zuhause. Wer möchte sich schon alle zwei Jahre neu einrichten? Stattdessen suchen wir nach Wegbegleitern mit Charakter, die dem unseren entsprechen, mit denen wir uns identifizieren und an denen wir uns möglichst lange erfreuen. Auch das macht Möbel wertvoll – als Solitär oder als konfigurierbares System, das flexibel mitwächst. Dabei geht es nicht immer darum, alles neu zu erfinden. Wer sich ganz bewusst im Kreis dreht, kann dem Bestehenden ganz neue Perspektiven abgewinnen. Design trifft dabei immer wieder auf Kunst – und umgekehrt.

Unten: Setzen Sie ein Zeichen – 01_STUHL Der Hay-Stuhl des Designer-Duos Komplot besteht ausschließlich aus formgepresstem PET-Filz, einem zu 100 % recycelbaren Material, das aus Plastik­ flaschen gewonnen wird. 02_TISCHE Marcel Breuers Entwürfe aus den 1920er Jahren standen Pate für diese niedrigen Tische: „B 20“ von Thonet. Das Unternehmen erhielt – als erstes der Branche – das „Green Globe“-Zertifikat für nachhaltiges und umweltfreundliches Wirtschaften.

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Raumerweiterung Freiraum ist Voraussetzung für offene Kommunikation – USM Möbelbausysteme erweitern den Raum in alle Dimensionen.

Fragen Sie nach detaillierten Unterlagen oder besuchen Sie unsere Showrooms. Deutschland: USM U. Schärer Söhne GmbH, D-77815 Bühl, Tel. +49 72 23 80 94 0, info@de.usm.com Schweiz: USM U. Schärer Söhne AG, CH-3110 Münsingen, Tel. +41 31 720 72 72, info@usm.com Showrooms: Berlin, Bern, Düsseldorf, Hamburg, New York, Paris, Tokio www.usm.com


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Oben: Richtig in Szene gesetzt: 01_SESSEL Hoher Sitzkomfort bei geringen Maßen zeichnet die Serie „ADD1“ der kubischen Sessel, Zweisitzer und unendlich zu addierenden Sofareihen von Brühl (Design: Roland Meyer-Brühl) aus. Brühl setzt auf nachhaltige Produktion „made in Germany“ – und erwartet das auch von seinen Lieferanten. 02_REGAL Durch die Flexibilität der Montana-Regal­ module und die Farbvielfalt wird jeder Raum zu etwas ganz Beson­ derem. Basismaterial ist fast immer Holz. Statt säurebasierten werden nur wasserbasierte Lacke verwendet, die kaum Lösemittel und kein Formaldehyd ausgasen.

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RECHTE SEITE: Sportlich bringen wir den Stein ins Rollen. 03_BÜRODREHSTUHL Der in Funktion, Komfort und Ästhetik ganz speziell zusammenstellbare „ID Chair“ von Antonio Citterio für Vitra ist gut für Gesundheit, Produktivität und das Wohlbefinden am Arbeitsplatz. Er besteht bis zu 51 % aus recycelten Materialien und ist bis zu 97 % recycelbar – zudem ist der „ID Chair“ mit dem „Blauen Engel“ und dem „Greenguard“ zertifiziert. 04_SCHUBKASTENELEMENT Das Baukastensystem „Lader“ von Nils Holger Moormann (Design: Axel Kufus) besteht aus Schubkästen und Korpuselementen in drei Höhen, die beliebig übereinander angeordnet werden können. Wie bei allen Moormann-Möbeln stehen Holz als nachwachsender Rohhstoff und kurze Logistikwege im Fokus der Produktion.


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So setzte 1913 der französisch-amerikanische Künstler Marcel Duchamp Objekte des täglichen Gebrauchs in einen neuen Kontext und prägte den Begriff „Readymades“. Berühmt wurde er unter anderem für eine auf einen Küchenhocker montierte Fahrradgabel. Diese Idee wurde auch von anderen Designern aufgegriffen. So präsentierten die Italiener Achille und Pier Giacomo Castiglioni 1957 erstmals ihre „Ready-made“-Kollektion. Unter den Entwürfen fand sich auch der Hocker „Mezzadro“ – ein auf das Untergestell montierter Traktorsitz, der seit 1970 von Zanotta hergestellt wird (s. S. 57 dieser Ausgabe). Recycling mit ästhetischem Mehrwert sieht man immer öfter. Der Holländer Piet Hein Eek kreiert aus Abfallholz edle Vitrinen und Riva 1920 ließ für die Aktion „Le ­Briccole di Venezia“ Designer wie Matteo Thun oder Karim Rashid aus alten venezianischen Eichenpfählen fan­tastische Möbel gestalten. Beispiele wie diese zeigen: ­Objekte von besonderer Herkunft und mit eigener ­Geschichte bereichern als treue Begleiter unseren ­Lebensweg – wohin dieser uns auch immer führen mag.

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wohnen

Exklusive Fitness inklusive wohnen

extra

Mit Fitnessübungen in den eigenen vier Wänden kommt man auch bei schlechtem Wetter oder fehlender Laufstrecke vor der Haustür voll auf seine Kosten. So weit, so gut. Aber richtig gut wird es erst mit dem nötigen Equipment. Stellt sich die Frage: Wohin mit Cross-Trainer, Stepper, Hanteln und Co.? Erste Wahl ist da sicherlich ein eigener Fitnessraum, der idealerweise gut belüftet werden kann – und in dem es weder zu warm noch zu kalt ist. Optimal ist eine Lufttemperatur um 19° C, damit die körperliche Belastung nicht zusätzlich erhöht wird. So warm ist es übrigens auch in den meisten Fitnessstudios. Fensterlose Keller und Dachböden, auf denen es im Sommer zu heiß wird, sind ungeeignet.

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Den passenden Raum zu finden, ist das eine. Diesen Raum auch für Kraft- und Ausdauerübungen entsprechend einzurichten, ist das andere. Denn auch das Ambiente muss stimmen. Das Fitnessgerät in einen ansonsten kahlen Raum zu stellen ist da gewiss viel zu wenig. Warum sollte man sich nicht auch beim Schwitzen wie zuhause fühlen? Sprich: Es kommt darauf an, die richtigen Voraussetzungen zu schaffen, in denen körperliche Bewegung zu einer wahren Freude wird. Hier kann ein fachkundiger Inneneinrichter wahre Wunder bewirken. Mit entsprechenden Einrichtungsideen, Wand-, Farbund Bodenkonzepten entstehen exklusive Bewegungszentren für Privathäuser, in denen vorhandene oder geplante Sauna- bzw. Wellnessbereiche sinnvoll eingegliedert werden – und am Ende alles perfekt zum übrigen Wohnbereich passt.


thorsten wienhold

„Die Hürden klein halten“

Foto: Nikolai Wolff

interview

Wir wissen: Bewegung und Sport sind wichtig, doch ewig lockt das Sofa. Thorsten Wienhold, Geschäftsführer des Fitnessstudios Qi 55 in Bremen, weiß, wie der „innere Schweinehund“ besiegt wird. Zu müde, zu viel Stress, schlechtes Wetter: Gründe, sich vor sportlichen Aktivitäten zu drücken haben die meisten von uns schnell zur Hand. Wie kommt das? Dieses Verhalten lässt sich noch auf Urzeiten zurückführen. Um Energie zu sparen, hat sich der Mensch nicht mehr als nötig bewegt. Doch das ist nicht mehr zeitgemäß. Wie können wir uns effektiv zu mehr Bewegung aufraffen? Entscheidend ist die Vorbereitung. Jede Hürde sollte möglichst klein gehalten werden. Eine sportliche Betätigung in der näheren Umgebung spart lange Wege, die Trainings­ kleidung sollte schon direkt mit in das Büro genommen werden – muss man erst noch nach Hause, ist das Sofa oft zu verlockend. Worauf gilt es noch zu achten, bevor wir die Sportschuhe anziehen? Jeder muss seinen individuellen Rhythmus finden. Wichtig: die eigenen Ziele realistisch und nicht zu hoch ansetzen, sonst kann schnell Frust entstehen. Lieber langsam anfangen und sich steigern. Und: gelegte Termine ernst nehmen – ähnlich wie beim Arzt oder Steuerberater – unbedingt einhalten oder nachholen! Warum ist denn Bewegung überhaupt so wichtig? Wir arbeiten viel mehr im Sitzen als früher. Und auch privat verbringen wir viel Zeit eher passiv vor TV oder Computer. Umso wichtiger ist es, den Körper ausreichend zu bewegen, denn die gesundheitlichen Probleme sind vielschichtig: Belastung des Herz-Kreislauf-Systems, Fettleibigkeit, Dia­ betes – die Liste ist lang. Sportliche Betätigung wirkt sich auf nahezu jede Erkrankung positiv und präventiv aus.

Fotos: Thilo Müller

Gibt es bestimmte Fitness-Typen? Jeder Mensch hat seine Vorlieben. Der eine trainiert lieber alleine, der andere in der Gruppe. Ob Kraft- oder Ausdauertraining ist dabei nicht relevant, denn Studien haben bewiesen: Auch Krafttraining wirkt sich positiv auf das Herzkreislaufsystem aus. Wichtig: nur kein Zwang, das wird langfristig nicht funktionieren. Der größte Lohn für unsere Mühen, abgesehen vom gesundheitlichen Aspekt? Ein gutes Körpergefühl, Glückshormone, Stressabbau. Du bekommst das, was du investierst. Wer einmal wöchentlich trainiert, verbessert schon seine Vitalität. Dreimal die Woche Training wirkt sich positiv auf den gesamten Stoffwechsel aus.

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design-insider

Ronan Erwan

Bouroullec

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Super Bouroullec Brothers Ronan (41) und Erwan Bouroullec (36) – zwei Brüder, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Wahrscheinlich ergänzen sie sich gerade deshalb so gut. Die beiden Franzosen zählen zur interna­ tionalen Design-Avantgarde.

Aufgewachsen sind Ronan und Erwan im elterlichen Bauernhaus in der Bretagne: „Ronan war schon immer der Obsessivere. Jahrelang zog es ihn nach der Schule auf den Bolzplatz – um einmal Fußballspieler zu werden. Erwan hingegen galt immer als der Verträumtere, war fasziniert vom Wasser und betrieb Windsurfen mit Leidenschaft. Auch heute noch zieht es ihn auf das Wasser hinaus, weil man dort so gut nachdenken kann. Konkurrenz gab es zwischen den Brüdern kaum. Ronan hat seinen kleinen Bruder immer unterstützt – und umgekehrt. Als Ronan erkannte, dass sich sein Traum von einer Fußballkarriere nicht erfüllen wird, war die Designschule so eine Art letzter Ausweg. Jahre später nahm er auch seinen Bruder mit an Bord, und gemeinsam gingen sie auf Erfolgskurs. Nach seinem Abschluss an der École Nationale des Arts Décoratifs in Paris arbeitete Ronan einige Jahre als Solist. Bis sich Erwan, der an der École des Beaux-Arts in Cergy Pontoise studierte, ihm anschloss. Ronan war das Zeichentalent, während sich Erwan mit Material- und Technikexperimenten beschäftigte. 1997 zogen die Objekte der talentierten Brüder auf dem „Salon du Meuble“ die Aufmerksamkeit von Giulio Cappellini auf sich, der ihnen ihren ersten Auftrag verschaffte. Bereits 1999 eröffneten sie ihr gemeinsames Büro in Paris. Seither zählen namhafte Labels wie Alessi, Cappellini, Established & Sons, Kartell, Kvadrat oder Magis zu ihren Auftraggebern.

Im Jahr 2002 begann die Zusammenarbeit mit Vitra. Sie bekamen den Auftrag, einen Büroraum komplett neu zu gestalten, und hatten dabei vollkommen freie Hand.

Ronan, der Obsessive, Erwan, der Verträumte. Dabei ließen sie sich von ihrer persönlichen Erfahrung leiten: „Die Leute müssen Dinge miteinander besprechen können. Es muss eine gewisse Nähe zu den Kollegen bestehen, doch gleichzeitig benötigt jeder auch Ruhe, um sich konzentrieren und entspannen zu können.“ Als Inspiration nahmen sie sich eine Umgebung zum Vorbild, die der menschlichen Natur näher ist und dieser besser entspricht: die Wohnung. Bis heute haben sie in diesem Geiste für Vitra zahlreiche Ideen realisiert. Mit Leidenschaft widmen sich die Brüder den Entwürfen von Objekten wie Porzellan, Schmuck und Möbeln bis hin zu ganzen Architekturprojekten. In ihrer Auseinandersetzung mit dem Raum und dessen Gestaltung entdecken sie die besondere Faszination modularer Systeme. 2004 entwickeln sie mit „Algues“ für Vitra einen ihrer unkonventionellsten Entwürfe. Es ist ein Stecksystem aus verästelten Kunststoffteilchen, das sich endlos erweitern lässt und sich somit den Gegeben­heiten des Raumes anpasst. Und diese Flexibilität ist es, die die

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01_HOLE Der Cappellini-Stuhl ist komplett aus Aluminium. Die rauchigen Farbtöne (Rose, Türkis oder Grün) wurden mit einer Spritzpistole aufgebracht.

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02_STEELWOOD Gegensätze ziehen sich an: Ronan & Erwan Bouroullec entwickelten den Stuhl für Magis, wie der Name schon sagt, aus zwei Materialien. Der Sitz und die Beine sind aus massiver Buche, die Rücken- und Armlehnen aus Metall. 03_FLOS_AIM LAMP Ihr lebhaftes Gewirr von Kabeln erweckt den Eindruck, als würde die Leuchte in den Raum hineinwachsen. 04_AXOR BOUROULLEC Die Freiheit, frei zu gestalten, ist das Motto der gesamten Axor-Bouroullec-Kollektion von Hansgrohe. Sie lässt allen individuellen Gestaltungswünschen freien Lauf. Die einzelnen Armaturenelemente lassen sich an unterschiedlichen Stellen über, auf und um den Waschtisch herum platzieren.

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05_Central ist ein klappbarer Tisch, den die beiden Brüder 2010 für Magis entworfen haben. Mit seiner Höhe von 72 cm stellt er sich zwischen Beistell- und Stehtisch auf und wird zum klassischen Bistrotisch für drinnen und draußen.

Bouroullecs an modularen Entwürfen fasziniert: „Es geht darum, die Menschen an der Entscheidung teilhaben zu lassen, wie sie die Dinge arrangieren. Man selbst soll entscheiden, wie man leben will, man soll nachdenken über die Dinge, die einen umgeben, und wie sie einem von Nutzen sind.“ In ihrer Arbeitsweise spiegeln sich auch heute noch die unterschiedlichen Charaktere der Brüder wider: „Ich bin sehr obsessiv, wenn ich etwas anfange. Allerdings geht es heute in meiner Arbeit mehr um einen Wettbewerb mit mir selbst“, sagt Ronan. Dabei zählt für ihn auch die Meinung von außen. Ganz anders bei seinem Bruder: „Erwan ist eine sehr komplexe Persönlichkeit, er kon-

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zentriert sich ganz auf die Probleme, die er lösen möchte. Es ist ihm egal, ob die Leute es mögen oder nicht.“ Sie selbst bezeichnen sich als romantische Designer und setzen auf Klasse statt Masse: „Wir machen nicht so viel, sondern konzentrieren uns auf wenige Projekte und deren Problemlösung.“ So manches Mal werden sie auch als Design-Philosophen bezeichnet. Sie überlegen lange, nehmen sich Zeit, sind ständig auf der Suche und geben sich nie mit der bequemsten Lösung zufrieden. Und der Erfolg bestätigt ihre Herangehensweise. Es gibt heute kaum einen Möbelhersteller, der sich nicht über ein „Oui“ der begehrten kreativen Design-Köpfe freuen würde.


Design Peter J. Lassen

montana.dk /film/cafe


Office

Dynamisches arbeiten

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Wandel ist Bewegung und erzeugt Dynamik. Das gilt auch für die meisten Unternehmen, die sich als dynamische Einheiten verändern und manchmal ganz neu erfinden. Eine verlässliche „Arbeitsoberfläche“ bietet Mitarbeitern die nötige Sicherheit.

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Die Dynamik der Verlässlichkeit – mit Beispielen von Vitra (Design: Ronan und Erwan Bouroullec): 1 + 3_ „Tyde“ ist eine neue Familie höhenverstellbarer Tische, die in den unterschiedlichsten Büroumgebungen und auch in Kombination mit anderen Tischen verwendet werden kann. Während Steh-Sitz-Tische in der Regel nur für den Einzelarbeitsplatz eingesetzt werden, dehnt „Tyde“ das Konzept und die Vorzüge des Arbeitens im Sitzen und Stehen auf Doppelarbeitsplätze, Besprechungstische und Projekttische für Teams aus. 2_ Das organische System „Workbays“ bricht die starren Planungsraster von Büros auf und definiert die Arbeitsumgebung neu. Mit einer zellähnlichen Struktur ermöglicht es dank seiner modularen Bauteile eine Vielfalt an Gestaltungsvarianten, von Einzel- bis zu Gruppenarbeitsplätzen und mikroarchitektonischen ClusterLösungen.

Neue Projekte, neue Kunden, neue Arbeitsprofile und neue Teams, die sich innerhalb eines Unternehmens zusammenfinden. Diese internen und externen Faktoren sind in der Regel spannende Herausforderungen. Aber zu viel Bewegung – das zeigen die Erfahrungswerte vieler Unternehmen – kann auch zu Reibungsverlusten führen. Stress und eine verminderte Produktivität sind einige der Folgen. Eine durchdachte Arbeitsorganisation reduziert diese negativen Effekte auf ein Minimum. Unverzichtbare Unterstützung liefert dabei eine moderne Office-Einrichtung. Denn heute ist der eigentliche Arbeitsplatz ein Ort der permanenten Kommunikation, während man sich zur ungestörten Einzelarbeit und für Besprechungen in alternative Arbeitsumgebungen zurückzieht. Mitarbeiter brauchen dabei die Freiheit, sich diejenige Arbeitsumgebung auszusuchen zu können, die ihren jeweiligen Aufgaben am besten entspricht. Um diese Art der Arbeit produktiv zu gestalten, ist ein Zusammenspiel mehrerer Arbeitssitua­ tionen notwendig.

Das gilt für kleinere Firmen, die über die Jahre wachsen, genauso wie für größere Unternehmen, die durch Zukäufe oder einen neuen Geschäftsbereich schlagartig expandieren – und für Unternehmen mit mehreren Standorten oder Tochterfirmen bei entsprechender Mitarbeiterfluktuation. Je einheitlicher die „Arbeitsoberfläche“, desto verlässlicher finden sich die Mitarbeiter ohne Reibungsverluste aus dem Stand in ihr zurecht. Ist sie darüber hinaus dynamisch und anpassungsfähig, macht sie die Veränderungen innerhalb eines Unternehmens problemlos mit. Eine gute und vorausschauende Planung erweist sich dabei in jeder Situation als Vorteil. Ganz im Gegensatz zu starren und unveränderbaren Planungsrastern – diese sind für Unternehmen jeder Größe kontraproduktiv.

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Office

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Beweglich? Natürlich! Flexibilität: Wohl kaum ein Thema wurde in den letzten Jahren in der A ­ rbeitswelt so sehr strapaziert. Die Suche nach flexiblen Lösungen dominierte die Entwick­ lungen und Diskussionen in verschiedensten U ­ nternehmensbereichen – und hält bis heute an. Anpassungsfähigkeit wird mehr und mehr zum Überlebenskriterium. Der Schriftsteller Martin Mosebach formulierte einmal: „Man muss sich um das Neue keine Sorgen machen. Das kommt ganz von selbst.“ Die praktische ­Umsetzung scheitert beidseitig jedoch häufig an Ressen­ timents. Im Arbeitsleben fällt es häufig schwer, die eigene Komfortzone zu verlassen und sich Neuem zu stellen. Will man diesem Phänomen nachspüren, muss man sich auch mit dem Phänomen der Gewohnheit auseinandersetzen. Wie funktionieren Gewohnheiten? Was macht das ­berühmte „Gewohnheitstier“ aus? Die US-Psychologin Dawna Markova hat herausgefunden, dass, wer beispielsweise nur einmal die Hände anders faltet als sonst, sich bereits unbehaglich fühlt. Schließen sich Begriffe wie Gewohnheit und Flexibilität gegenseitig aus? Flexibilität ist im Berufsleben inzwischen unabdingbar. Anpassungsfähigkeit ist für das Arbeitsumfeld und für die Menschen darin zu einem entscheidenden Krite­rium für Leistungsfähigkeit geworden. Nur wer sich schnell auf neue Bedingungen einstellen kann, hat auch in der Zukunft die Nase vorn. Die Natur kann vor diesem Hintergrund ein wichtiges Vorbild und Begleiter sein. Denn auch sie ist permanentem Wandel und Anpassung ausgesetzt. Heute gehören häufige Unternehmenswechsel und flexible Arbeitsstrukturen zur

Normalität. Solche Wandlungsschritte können Wachstum, Regression, Umzüge, Führungswechsel und vieles mehr sein. Dabei ist es essenziell, die Mitarbeiter zu Verbündeten zu machen. Ihr Arbeitsumfeld muss viel mehr als früher dazu beitragen, dass die Menschen sich an ihrem Arbeitsplatz wohlfühlen und motiviert sind. Die Herausforderung für immer mehr Unternehmen besteht darin, Systeme zu finden und einzusetzen, die sowohl den Ansprüchen an Flexibilität als auch Nachhaltigkeit entsprechen. Systeme, die einerseits nachhaltig, solide, wertstabil, qualitativ hochwertig und andererseits flexibel, ergänz- und umrüstbar sind, vermitteln dabei die notwendige Sicherheit und Vertrauen. Die USM Möbelbausysteme haben sich als verlässlicher Begleiter für unternehmerische Wandlungsprozesse etabliert. Sie besinnen sich seit über 45 Jahren auf ihre „Wurzeln“, die Zuverlässigkeit ausstrahlen und gleichzeitig der Grundidee des offenen Systems konsequent folgen. Dies lässt Metamorphosen zu jedem Zeitpunkt zu. Die Vielfalt ihrer Einsatzmöglichkeiten ist in diesem Kontext vergleichbar mit dem Stamm eines Baums. Die Mitarbeiter entsprechen den „Blüten“, die sich voll entfalten, wenn das Umfeld nährreich ist. So kann USM mit Werten wie dem verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen, schonenden Produktionsprozessen, hochwertigen Materialien, einer sehr langen Lebensdauer und mehreren Nutzungszyklen Unternehmen konsequent dabei unterstützen, von der Natur zu lernen und sich damit optimal auf Wandlungs- und Anpassungsprozesse in der Zukunft vorzubereiten.

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Ergonomisch denken, Ăśkonomisch handeln

Foto: Michael Jungblut

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entspannung am arbeitsplatz Kleine Übungen für zwischendurch

Liegende Acht: Zeichnen Sie mit offenen oder geschlossenen Augen mehrere Male eine möglichst große liegende Acht. Wechseln Sie dabei öfter die Richtung. Augen abschirmen: Die leicht gewölbten Handflächen über die geschlossenen Augen legen, sodass sich die Finger auf der Stirn überkreuzen. Tauchen Sie für eine Minute mit Ihrer ganzen Aufmerksamkeit in die Dunkelheit ein.

„Muss man selbst, oder aber eine andere Person in einem Raum niesen, ignoriert man dies als einen unerheblichen Zwischenfall. Dieser sollte nicht durch ein schallendes ‚Gesundheit!‘ zu einem Drama gesundheitlichen Verfalls verfremdet werden“, so die aktuelle Knigge-Lesart, die man nicht unbedingt teilen muss. Unstrittig ist aber die Tatsache, dass Gesundheit ein hohes Gut ist – auch für Unternehmen und ihre Mitarbeiter. Genauso ist Krankheit alles andere als ein unerheblicher Zwischenfall. Nach Angaben der Deutschen Rentenversicherung belaufen sich die Kosten von krankheitsbedingten Fehlzeiten auf rund 70 Milliarden Euro jährlich. Und jeder Unternehmer weiß: Kranke Mitarbeiter sind die teuersten. Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems stehen an der Spitze der Arbeitsunfähigkeitsarten – auch im Büro. Insbesondere hier können Unternehmen präventiv agieren, indem sie die Voraussetzungen für einen gesundheits­ fördernden Arbeitsplatz schaffen. Arbeitsplätze sollten so eingerichtet werden, dass ein ausreichendes Maß an Bewegungsfreiheit gegeben ist und alle Einrichtungs- und Ausbauelemente gut zugänglich sind. In diesem Kontext spielt die ergonomische Ausstattung eine tragende Rolle. Flexibilität ist dabei Trumpf. Höhenverstellbare Tische, bequeme Bürodrehstühle mit individuell einstellbaren Rücken- und Armlehnen oder helle, aber blendfreie Leuchten sollten zum Standard gehören. Sie alle erleichtern die tägliche Arbeit, fördern die Leistungsfähigkeit und wirken sich nachweislich positiv auf die Gesundheit der Mit­ arbeiter aus. Allerdings sind ergonomische Arbeitsplätze kein Stückwerk. Vielmehr geht es darum, deren spezifische Anforderungen im Rahmen einer Gesamtkonzeption zu berücksichtigen. Vor allem dann, wenn mit wachsender Mitarbeiterzahl die Arbeits­ abläufe komplexer werden. Erst im richtigen Zusammenspiel verschiedener ergonomischer Einrichtungsmaßnahmen – geplant und umgesetzt vom Fachmann – entstehen substanzielle Mehrwerte, zur Förderung der Gesundheit.

Hoch hinaus: Auf einem Stuhl gerade hinsetzen und die Arme nach vorn ausstrecken. Tief einatmen, die Arme senkrecht in die Höhe heben, dann weit nach hinten strecken und 2–3 Atemzüge so verharren. Runter geht’s: Die Arme seitlich hängen lassen, nach vorn beugen, bis der Oberkörper auf den Oberschenkeln ruht. Den Kopf zwischen den Knien hängen lassen und etwa 30 Sekunden so entspannen.

Drehstuhl_ Der „AC 4“ von Vitra (Design: Antonio Citterio) integriert seine ergonomischen Eigenschaften so unaufdringlich, dass die konstruktiven Finessen im Verborgenen bleiben. „AC 4“ schafft die Balance von fortschrittlichen ergonomischen Funktionen und einer zurückhaltenden Form. Stehleuchte_ „Verto“ von Belux (Design: Naoto Fukasawa) ist eine Meisterin der Effizienz. Mit lediglich 55 Watt leuchtet sie zwei Büroarbeitsplätze aus und gibt direktes und indirektes Licht. Tageslicht- und Bewegungssensoren sorgen zusätzlich für einen noch geringeren Energieverbrauch.

Illustration: Ann-Kathrin Radtke

TISCH_ „Kitos“ von USM ist ein universelles Tischsystem, das vor allem den Anforderungen eines hochtechnisierten Arbeitsplatzes gerecht wird. Höhenverstellbar und mit zahlreichen Features ausgestattet, schafft er die optimale Grundlage für strukturiertes Arbeiten.

Verspannungslöser I: Bewegen Sie zuerst beide Hände fünfmal in einem Kreis nach rechts, danach fünfmal in einem Kreis nach links. Lockern und schütteln Sie zum Schluss Ihre Hände. Verspannungslöser II: Die Hand sanft nach oben beugen und vorsichtig mit der anderen Hand zurückziehen, bis Sie eine leichte Dehnung spüren. Zählen Sie bis fünf. Wiederholen Sie die Übung mit der anderen Hand (pro Hand dreimal). Wiederholen Sie die Übung in entgegengesetzter Richtung, indem Sie die Hand nach unten beugen.

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Ein Ort für

Sport

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Ob groß oder klein, ob öffentlich oder privat: Sport ist nicht nur eine Frage der richtigen Einstellung, sondern oft auch eine Frage der richtigen Einrichtung.

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Foto: Nikolai Wolf

„Reiz ist Schönheit in Bewegung“, formulierte der ­deutsche Schriftsteller Gotthold Ephraim Lessing. Eine Erkenntnis, die ihre Gültigkeit auch in den Bereichen Sport und Wellness unter Beweis stellt. Der Betrachter eines Sportereignisses hat dabei naturgemäß andere Präferenzen als der Sportler selbst. Aber beide Gruppen benötigen eine Umgebung, in der sie ihre Vorlieben – aktiv und passiv – auskosten und genießen können. Zahlreiche Projekte der creativen inneneinrichter in diesem Bereich zeigen, wie solch unterschiedliche Umgebungen realisiert werden können. Zum Beispiel in der Gelsenkirchener Veltins-Arena, ­Heimspielstätte des FC Schalke 04 und Location für ­Konzerte, Boxkämpfe und zahlreiche weitere Großveranstaltungen. Hier besitzt der Sanitärkeramikhersteller Keramag eine VIP-Loge, für deren Neugestaltung das Ratinger ci-Haus molitors verantwortlich war. Das Unternehmen wollte seinen Kunden ein einzigartiges Fußballoder Eventerlebnis bieten: „In diesem Geiste haben wir

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die Tribünen­loge komplett umgebaut, eine noble, exklu­ sive Zuschauer-Lounge geschaffen und dabei die Keramag-Hausfarben elegant inszeniert“, erläutert molitorsInhaber Frank Leukers. Dem Empfangsbereich mit Bar folgt ein gemütlicher Zuschauer- und Cateringbereich mit First-Class-Blick auf das Spielfeld. Darüber hinaus ­überzeugen der „coole“ Sanitärbereich sowie der Besprechungsbereich für geschäftliche oder private Meetings durch zeitloses Design. „Von der ersten Minute bis in die Nachspielzeit haben die Firmenveranstaltungen in der Loge ein hervorragendes Echo gefunden“, freut sich ­Leukers. Rund 250 Kilometer Luftlinie davon entfernt steht das Bremer Weser-Stadion. Im dortigen Pressecenter fühlen die Journalisten Trainern und Spielern des SV Werder Bremen auf den Zahn. Der Raum ist sichtbar durch eine klare Linienführung strukturiert – die Vereinsfarben

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Grün/Weiß dominieren. Das erzeugt Transparenz und symbolisiert: Fragt uns, wir haben nichts zu verheimlichen. Daneben mussten die nötigen technischen Voraussetzungen für Pressekonferenzen geschaffen werden: „Modernste Medien- und Konferenztechnik kam genauso zum Einsatz wie schallabsorbierende Akustikelemente, die unliebsame Störgeräusche wirksam minimieren“, sagt Kurt Neuefeind vom ci-Haus POPO in Bremen. All dies wurde diskret in die Gesamtgestaltung integriert, damit so wenig wie möglich vom gesprochenen Wort ablenkt. Nicht für die Ohren und Augen der Öffentlichkeit ­bestimmt ist der Fitness- und Wellnessbereich eines Privathauses im Alb-Donau-Kreis (Baden-Württemberg): „Vielmehr haben wir einen großzügigen Rückzugsort geschaffen, der es den Besitzern ermöglicht, wahlweise ihrem Bedürfnis nach Bewegung oder Entspannung nachzugehen“, so Diplom-Architekt Jörg Seifert vom ci-Haus Pfaehler in Ulm. Illuminiert von einem sanften Licht fügen sich begehbare Dusche, Badewanne, Trainings­ geräte, eine kleine Bar und eine Sofalandschaft zu einer harmo­nischen Gesamtkonzeption zusammen, die ­Lessings Erkenntnis eine weitere hinzufügt: Reiz ist Schönheit in Bewegung – und genauso Schönheit in ­Entspannung.

01_ Volltreffer: In Lounge und Cafeteria dieses Paintball-Centers im niedersächsischen Cloppenburg konzentriert sich die Inneneinrichtung auf frisch-freche Möbel, maximalen Komfort und einen gewaltigen Schuss Farbe. 02 + 03_ Bewegung oder Entspannung je nach Bedarf: Der Fitness- und Wellnessbereich dieses Privathauses im Alb-DonauKreis ist ein großzügiger Rückzugsort. 04_ Was zählt, ist auf’m Platz – und der Blick darauf, wie hier in der Gelsenkirchener Veltins-Arena: Die exklusive VIP-Loge des Sanitärkeramikherstellers Keramag bietet den Gästen einen First-Class-Blick auf Fußballspiele in „Königsblau“ und auf weitere Events.

05_ Von wegen dunkel und muffig: Ist die Umkleidekabine optisch ein Gewinn, macht der Kleiderwechsel nochmal soviel Spaß. oben_ Journalist: „War Konzentration der einzige Grund für den Sieg?“ WerderTrainer Thomas Schaaf: „Nein, ich denke, wir haben auch ein bisschen Fußball gespielt.“ Solche Dialoge machen Sport-Pressekonferenzen zu einem Erlebnis. Im Pressecenter des Bremer Weser-Stadions sorgen eine klare Gestaltung und modernste Konferenztechnik für den richtigen Rahmen.

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Frisch, frech, fantasievoll junge

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Vielversprechender Nachwuchs: Die jungen Talente, die auf der imm cologne im [D3]Design-Contest gegeneinander ­antraten, machen Spaß und wecken die Lust auf mehr. Eine Auswahl.

Lucien Gumy Schrauben und Nägel ade: Man stecke Bretter und Stäbe zusammen und heraus kommt das Regal „L'étagère en bois“. Durch Mischen unterschiedlich langer Elemente nimmt es verschiedene Größen an. So simpel es daher kommt, so leichtverdient auch die Platzierung: Lucien Gumy gewinnt den diesjährigen [D³]-Design-Contest.

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Tina Schmid Ein Wechselbad der Perspektiven: Mit dem dreidimensionalen WandObjekt „Tilt“ sorgt die Jungdesignerin Tina Schmid für ein räumliches Dimensionswunder. So lässt sich die Würfelgrafik zu einem Tisch ausklappen und der Quader zum stummen Diener umformen. Ein wohlverdienter zweiter Platz.

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Dennis Parren Es ist das Licht, das unsere Welt in Farben taucht. Der dritte Platz ging an Dennis Parrens „CMYK Lamp“. Eine Leuchte, die mit eben diesem Mysterium des Lichts und der Farben spielt. Sie wirft ein Linien­netz in Cyan, Magenta und Gelb auf die jeweilige Umgebung.


Ellen Heilmann Ellen Heilmann zeigt mit ihrer Kreation, wie es sein kann, aber nicht sein muss. Mit „The Royal Family“ präsentiert sie eine smarte Hockerfamilie aus amerikanischem Nussholz und dunkelgrünem Baumwollstoff. Der Clou dabei: Die Untergestelle lassen sich auch als Tischchen und die Polster als Sitzelemente umfunktionieren. Tuomas Markunpoika Tolvanen Das Spiel mit dem Feuer: Der niederländische Jungdesigner Tuomas Markunpoika Tolvanen umhüllt seine Objekte mit grobmaschigen Stahlringen und bearbeitet sie so lange mit dem Feuer, bis sie seinem Sinnbild des menschlichen Verfalls entsprechen. „Engineering Temporality“ ist ein ganz persönliches Projekt.

David Derksen UND Lex Pott Spieglein, Spieglein an der Wand: David Derksen und Lex Pott zeigen mit ihren „Transience mirrors“ die Schönheit von Oxidationsprozessen auf Spiegeln. Die Farben der verschie­denen Stadien werden in einem Muster aus geometrischen Formen auf den reflektierenden Oberflächen festgehalten.

Programm S 1520 Thonet Design Team

Thonet GmbH Michael-Thonet-Straße 1, 35066 Frankenberg, Tel. +49-6451 508 119, Fax +49-6451 508 128, info@thonet.de, www.thonet.de


story

Nacht in der ich meinen ersten Protestsong schrieb Die

Illustration: Katharina Lehmkuhl

Von Georg Meier (gekürzte Fassung) Copyright © by Dittrich Verlag GmbH, Berlin

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Tired Of Waiting For You von den Kinks. Das Stück hatte Bärbel, mit einem vielsagenden Blick in meine Richtung, aufgelegt. Dann umarmte sie Eddie, dann küsste sie ihn, was ihm sichtlich peinlich, wenn auch nicht gerade ­unangenehm war. Er grinste mich fragend an, ich zuckte die Achseln. Es war mir mittlerweile scheißegal, wie er das deuten würde. Sie rieben sich aneinander. Ich dachte, hey, das geht ja … Bald darauf verschwanden sie im Schlafzimmer. Ich überlegte minutenlang, ob ich ihnen folgen sollte, um sie richtig zur Sau zu machen und Eddie die Freundschaft zu kündigen, aber das war alles mit großem Energieaufwand verbunden und ohnehin sinnlos, weil die ganze Welt sowieso ein einziges Jauchefass war, was ich nicht nur täglich den Zeitungen entnehmen konnte, sondern selbst erfahren musste, auf dieser Party, unter Gleichgesinnten. Was hieß schon Gleichgesinnten? Niemand war in der Lage, mich zu verstehen. Wer hatte schon den 18-jährigen Wolfgang Borchert verstanden, den jungen Arthur Rimbaud, den pubertierenden Franz Kafka? Mir wurde mit einem Mal klar, dass ich ein stolzes, hoch aufragendes Gewächs auf kargem, kaltem, nur von Flechten und Moosen bedeckten Boden war. Der Protestsong! Ich beschloss, mein Zimmer im Gesindehaus der Burg Staufenberg aufzusuchen, um den ultimativen Protestsong zu schreiben, eine Flut von wuchtigen Ankla-

gen, natürlich ungemein lyrisch, assoziativ wie die Texte von Bob Dylan, düster wie William S. Burroughs, sehnsüchtig wie Rilke. Wieso Rilke? Scheiß auf Rilke. Abgesehen von der Schönheit seiner Sätze trieft das Zeug aus allen Strophen von faulendem Schleim aus Katholizismus und Erlösungssehnsucht. Nicht meine Welt. Ich sah ihre harten Kanten, wusste um ihre Verlorenheit. Die meisten Gäste waren schon gegangen. Somit hatte ich ein freies Blickfeld und erkannte selbst in betrunkenem Zustand, dass die Wohnung einen sehr unordent­ lichen, wenn nicht sogar verheerenden Anblick bot. Sie sah aus wie ein Schlachtfeld. Merkwürdigerweise schien sich Bärbel damit abgefunden zu haben. So gut kannte ich sie ja nicht. Womöglich existierte in ihrem Unterbewusstsein ein anarchistisches Potenzial, das heute, zum Jahreswechsel, an die Oberfläche gedrungen war, ein ­revolutionäres Element: die Verwüstung der elterlichen Wohnung als Hinweis auf die Leiden der Vietnamesen. War mir aber, offen gesagt, scheißegal. Eine Stunde oder vielleicht auch zwei blieb ich noch, mit einem Ohr den Geräuschen aus dem Schlafzimmer ­lauschend, mit dem anderen Ohr den Bericht eines Mädchens, das in Swinging London gewesen war, a ­ ufnehmend.


„… die Nadel kratzte durch das Vinyl wie eine Pflugschar.“ Ich mischte mich ein und sagte, nach London wolle ich auch unbedingt, ganz klar, Ehrensache, und nannte all die anderen Städte, etwa zweihundert, die ich nach meiner Lehre besuchen würde. Meine Zigarette fiel auf den Teppich, verursachte jedoch nur einen kleinen Brandfleck, da ich mich blitzschnell und geschmeidig nach ihr bückte.

Georg Meier geboren 1947 in Gießen, ist gelernter Koch. Von 1966 bis 1973 Lehr- und Wanderjahre als Beatnik, Gammler und Hippie in europäischen Großstädten und Gefängnissen. Meier verdiente seinen Lebensunterhalt u. a. als Topf­ spüler, Hafenarbeiter, Pflastermaler, ­Haschischdealer und Kneipenbesitzer. 2008 erschein sein erster Roman „Alle waren in Woodstock – außer mir und den Beatles“.

„Kein weiter Weg vom Puddingshop zum Père Lachaise.“ Stories, erschienen im DittrichVerlag. 249 Seiten, 19,80 Euro.

„Ey, leg dich doch auf das Sofa und versuch zu schlafen“, riet mir Holli, der sich, einen Arm um das dralle Mädchen gelegt, verabschiedete. Ich glotzte ihn verständnislos und mit einer Spur von Missgunst an. „Wieso soll ich mich auf das Sofa legen und schlafen? Leg du dich doch auf das Sofa und schlaf.“ Ich hätte jetzt auch gern das dralle Mädchen im Arm gehabt. Holli wohnte zwar noch bei seinen Eltern, hatte aber einen eigenen Eingang und würde wahrscheinlich seine neue Freundin mitnehmen, um mit ihr all die Sachen zu machen, die mir vom Schicksal hartnäckig verwehrt wurden. „Du bist besoffen“, brummte Holli nur. Das fand ich als Begründung armselig, was ich ihm natürlich mit schneidender Stimme entgegenhielt. Außerdem fiel mir wieder ein, wie halbherzig er sich an dem Kampf vorm Scarabée beteiligt hatte, und schrie ihm noch zehn oder zwanzig Beleidigungen hinterher. Da der Schnee jetzt gefroren war, brauchte ich für den Heimweg eine halbe Ewigkeit. Mein Zimmer empfing mich eiskalt. Was blieb mir anderes übrig, als den Ölofen vollzutanken und anzuschmeißen. Viel Arbeit für diese Tageszeit, meine ohnehin miese Laune wuchs dabei zu einer riesigen Wolke aus Weltschmerz und Wut. Gute ­Basis für einen knallharten Text, überlegte ich pragmatisch, öffnete die mitgenommene Rotweinflasche, legte die LP Highway 61 Revisited auf den Plattenteller, führte den Tonarm vorsichtig zum Anfang von Desolation Row, dann ließ ich ihn doch an der falschen Stelle runter, wollte ihn wieder hochheben, bekam dabei einen Schluckauf, die Nadel kratzte durch das Vinyl wie eine Pflugschar. Mit bloßem Auge konnte ich erkennen, dass Desolation Row von mir vernichtet worden war. Noch schlimmer kann es heute nicht kommen, dachte ich traurig. Doch aus diesem schrecklichen Erlebnis keimte umgehend die Hoffnung, alle Schicksalsschläge dieser Nacht würden meine Seele öffnen, die Kreativität beflügeln, denn das Leiden gehörte ja zum Künstler und seinem Schaffen, war ja quasi der Brennstoff. Ich nahm, von einem Energieschwall angetrieben, einen großzügigen Schluck Rotwein

aus dem einzigen Glas, das ich besaß, einem schlanken Bierglas, in dem sich, wie ich zu spät bemerkte, noch ein Rest schalen Biers befunden hatte, setzte mich an den Tisch, schmiegte meine Finger um den Kugelschreiber – vor mir lag das aufgeschlagene Heft, die blanken Seiten sahen verlockend aus. Ich brauchte gar nicht lange zu überlegen, es war fantastisch: Als hätte ich einen Damm gesprengt, sprudelten, rauschten die Ideen heran, formten sich zu Sätzen, Reimen – und ich schrieb den Text in einem Rutsch zu Ende. Unglaublich lyrisch, filigran und dennoch hart, schonungslos, manchmal sehnsüchtig süß, zum Teil ­dreckig wie Großstadt-Blues. Prima! Vollkommen! Triumphierend und gleichzeitig gerührt las ich das Stück noch einmal. Und noch einmal. Ich liebte mich. Alle Hoffnung, die ich in mich gesetzt hatte, war mit diesem Gedicht erfüllt worden. Der neue Rimbaud, der deutsche Bob Dylan und so weiter. Vor allem fühlte ich mich nun rechtschaffen müde. Der Text hatte meine ganze Energie in sich aufgenommen, und so sollte es ja auch sein. Wo stand mein Bett? Ach, da drüben, wo es immer stand, Gott sei Dank. Auf der Bettkante sitzend, entledigte ich mich zufrieden meiner Kleider, warf die Schuhe von mir, warf das Hemd von mir, und das Hemd landete auf dem Tisch und riss – was mir entging – mein einziges Glas um, der Rotwein ergoss sich, um das Maß vollzumachen, über den Text … Na ja, als ich gegen Mittag erwachte, war von dem Text außer ein paar vereinsamt und ihres Sinnes beraubt he­ rumstehenden Buchstaben nichts mehr vorhanden. Er war untergegangen in einer rotbraunen Masse. In meinem verkaterten Gehirn herrschte das Chaos. Sogar den Inhalt des Textes hatte ich komplett vergessen. Dunkle Traurigkeit umhüllte mich, als ich kapierte, dass der beste Protestsong aller Zeiten für immer verschwunden war. Sollte ich mich für meine Nachlässigkeit verachten? Oder weiterhin stolz auf mein Werk, den besten Protestsong aller Zeiten, sein. Denn es hatte ihn ja gegeben. Ich erinnerte mich genau an die Verzückung, in die ich beim ­Lesen geraten war. Ich liebte mich immer noch, wusste aber auch, dass ich ein ernstes Wörtchen mit mir zu ­reden hatte. Eine Bullenhitze. Der Ofen wummerte vor sich hin, Ölgeruch lag in der Luft. Mit faultierhaften Bewegungen schälte ich mich aus der Decke, stellte die Flamme klein, öffnete das Fenster, kroch wieder ins Bett und beschloss, bis zum Frühjahr darin zu bleiben.

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Moshé Feldenkrais hatte Recht, als er sagte: „­Leben ist Bewegung, und ohne Bewegung findet Leben nicht statt.“ Das zieht sich durch alle ­Bereiche und macht auch vor dem Zuhause natürlich nicht Halt. Also: Bringen Sie Bewegung in Ihr Heim! Anregungen gibt es hier.

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01_horse Für den Flur doch viel zu schade – im Wohnzimmer steht ein Pferd doch viel besser – zumal die lebensgroße Skulptur von Moooi (Design: Front) auch noch beleuchtet ist. Und das für ca. 4.150,– Euro. (ci) 02_YUKI Schneeflöckchen, Weißröckchen, wann stehst du bei mir? 36 „Schneeflocken“ – die deutsche Übersetzung des japanischen „Yuki“ – hat die Designgruppe Nendo hier arrangiert, um den Paravent für Cappellini zu kreieren. „Yuki“ ist aus in verschiedenen Farben erhältlichem Plastikmaterial gefertigt und beliebig erweiterbar. Das Grundelement (B × H × T 100 × 181 × 30,5 cm) kostet ca. 940,– Euro. (ci)

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03_THE FOOL ON THE HILL Etwas närrisch – aber nur im Sinne von ausgefallen – ist sie, die Moroso-Sitzkollektion (Design: Luca Nichetto) für drinnen und draußen. Sie ist aus Keramik, edel und exklusiv. Der Preis macht es deutlich: in Unifarben kosten die einzelnen Hocker ab 1.060,– Euro, in Gold oder Platin 1.830,– Euro. (ci) 04_HANG AROUND Das dänische KiBiSiDesignteam entwarf das aus hellem Birkenholz bestehende „Kochbesteck“ für Muuto. Mag es doch einfach und schörkellos erscheinen: es offenbart sehr schnell eine hohe Funktionalität, wenn man seine Rückseite betrachtet. Da gibt es nämlich Schlitze, mit denen man es am Topf- oder Pfannenrand einhängen kann. Ca. 30,– Euro. (ci)

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05_TEARDROP CRYSTAL RIBBON NECKLACE Edle Swarovski-Steine kombinierte das Modelabel Mawi mit einem komfortablen 1,50 m langen Bindeband zum Preis von ca. 550,– Euro. (Fachhandel) 06_SIP OF GOLD Ein Genuss für Auge und Gaumen. Die kostbaren Champagnerbecher aus feinstem Porzellan sind echte Sieger von Sieger by Fürstenberg. Sie sind innen und außen am Rand in 24 Karat vergoldet. Es gibt sie ab ca. 140,– Euro. (Fachhandel)

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07_Stellvertreter Festen Fußes steht die Objektgarderobe von Nils Holger Moormann (Design: Stephan Schulz) immer parat, und zwar hier mit der Schuhgröße 43 zum Preis von ca. 365,– Euro (ci). (ci) 08_KALEIDO Ob in der XS-Ausführung als Snack- oder Schmuckschale, als S-, M- und L-Größe für dies und das oder in XL als große Obstplatte oder Tablett – Clara von Zweigbergk hat die metallenen Hay-Produkte so entworfen, dass sie einfach überall Anwendung finden. Ca. 12,–, 22,–, 29,–, 42,– und 59,– Euro. (ci) 09_DOVE Ohne oder mit Rollen? Beides ist bei der Magis-Allzweckbox möglich. Sogar Stapeln geht. Dafür haben Andries und Hiroko van Onck mit ihrem Design gesorgt. Genauso wie für hochwertigstes Material – stabilen Kunststoff. Was darf’s denn nun sein? „Dove“ ohne (ca. 45,– Euro) oder mit Rollen aus verchromtem Stahl (ca. 87,– Euro). (ci) 01/13 – 47


selected lesen 01_FLOOR Komfortabel, komfortabel: „Floor“ von Montis ist ein (1,10 × 1,10 m) großes Liegekissen mit einer Füllung aus PolystyrolKügelchen, das nicht nur höchste Entspannung auf dem Boden bietet. Die Husse – ­gestrickt aus 80 % reiner Wolle und 20 % Polyamid – umhüllt zudem wie ein behaglicher dicker Pullover. In den Farben Smoke, Sand, Chili, Pepper und Ink zum Preis von ca. 390,– Euro erhältlich. (ci) 02_KURLAND BLANC NOUVEAU Reizvoll: Zum bevorstehenden 250. Jubiläum tischt die Königliche Porzellan-Manufaktur Berlin ganz in Weiß auf. Das aufwändig verarbeitete Service „KURLAND BLANC NOUVEAU“ spricht sowohl die visuellen, als auch die haptischen Sinne an. Die abgebildete Suppentasse kostet ca. 230,– Euro. (Fachhandel) 03_HL 12 Herrlich, diese Brillen von Herrlicht! Seit der Designer Andreas Licht im Jahr 2004 seine erste Brillenkollektion vorstellte, ist der Name Herrlicht zum Synonym für Holzbrillen geworden. Auf einzigartige Weise verbinden sie Handwerkskunst und zeitloses Design mit den Qualitäten des Naturmaterials, das jedes Modell zu einem Unikat macht. Ab ca. 700,– Euro. (Fachhandel) 04_UTO Von der Decke hängend, an der Wand befestigt oder auf dem Boden liegend, einzeln oder im Verbund, drinnen oder draußen – alles ist möglich mit der FoscariniLeuchte „Uto Sospensione/Tavolo“ von Lagranja Design für ca. 340,– Euro. (ci) 05_Moov Ein kompaktes Bett aus der „Moov“-Kollektion von Cassina. Gut gepolstert besticht das Möbel durch sein schlichtes, edles Design. Vom Designer Piero Lissoni für ca. 2.995,– Euro, plus Unterfederung 570,– Euro. (ci) 06_BATTISTA Der passt immer und überall hin. Diese Ausführung des Zanotta-Servier­ wagens (Design: Anna Deplano) hat eine Struktur aus graphitfarben lackiertem Stahl mit drei Ablageflächen aus Schichtstoff-Laminat, belegt mit Sperrholz aus wenge-gebeizter Eiche und kostet ca. 1.170,– Euro. (ci) 07_BEAM Rechteckiger Tisch von MDF Italia (Design: Luis Alberto Arrivillaga) mit großer Imagewirkung. Er besticht durch die abgerundete Kante der Christalplant®-Platte, die perfekt in das Bein aus Massivholz übergeht. Seine Größe: 240 × 90 cm. Es gibt ihn in den Ausführungen Teak geölt, Eiche und wengegebeizter Eiche ab ca. 4.330,– Euro. (ci)

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Bleiben Sie auch im Kopf beweglich. 01_WIR BAUEN EIN ZUKUNFTSHAUS Die Zukunftsforscher­ familie Horx-Strathern hat in Wien ein Haus für die Zukunft gebaut: das „Future Evolution House“. Kurzweilig und mit viel Ironie schildert Oona Horx-Strathern das Drama seiner Entstehung. (Verlag DVA, 19,99 Euro) 02_TRAUMHÄUSER AM WASSER Wer träumt nicht von einem Haus mit Meeroder Seeblick, am besten mit eigenem Zugang zum Wasser? Alexander Hosch zeigt 30 internationale Häuser, die direkt am Wasser liegen, in opulenten Bildern, mit ausdrucksvollen Texten und ausführlichen Plänen. (Verlag Callwey. 69,96 Euro) 03_WOHNUNGSBAU Die Züricher Architekten Kaschka Knapkiewicz und Axel Fickert sind seit drei Jahrzehnten wichtige Exponenten der Schweizer Architekturszene. Dieses üppig illustrierte Buch dokumentiert eine Auswahl ihrer Arbeiten. (Verlag Scheidegger & Spiess, 58,– Euro) 04_HÄUSER DES JAHRES. DIE 50 BESTEN EINFAMILIEN­ HÄUSER 2012 ist das Ergebnis der Einreichung für den gleichnamigen Award, den der Callwey Verlag gemeinsam mit dem Deutschen Architekturmuseum auslobte. Es ist eine bunte Mischung aus unterschiedlichen Projekten, die sich architektonisch besonders auszeichnen. (Verlag Callwey, 59,95 Euro) 05_LIVING – RED DOT DESIGN YEARBOOK 2012/2013 Das beste Design, die besten Designer, die neuesten Trends: Die herausragendsten Lifestyle-Produkte für das Leben zu Hause, den Wellnessbereich, den Outdoorbereich und für die Büroarbeit werden hier vorgestellt. (Verlag Red Dot Edition, 49,– Euro) 06_FUSSBALL-WUNDER-BAUTEN Ein Muss für Fußball- und Architekturfans: die 20 schönsten Stadien und ihre Geschichten. (Verlag Callwey, 39,95 Euro) 07_SWISSNESS Schweizer Design ist hip! Viele traditionelle Produkte konnten sich in ihrer Qualität und Funktionalität weit über die Landesgrenzen hinaus etablieren. „Swissness“ stellt 43 Design-Errungenschaften helvetischen Ursprungs vor. (Verlag Niggli, 46,– Euro) 08_KARTELL –THE CULTURE OF PLASTIC Mit unzähligen Fotos aus dem Firmenarchiv wird die Geschichte des Hauses Kartell nachgezeichnet, von den Anfängen mit Haushaltswaren bis zu den technologischen Höhenflügen der folgenden Jahrzehnte. (Verlag Taschen, 49,99 Euro)

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Bewegen Sie sich doch einmal hiernach! 01_FRANK OCEAN – CHANNEL ORANGE Frank Ocean ist ein wahrer Ausnahmekünstler. Er und seine Musik mit der ganz eigenen ­Mischung aus HipHop, R&B und Electronica sind bereits Kult. Kaum ein Album wurde so sehnsüchtig erwartet wie dieses. 02_MICHAEL KIWANUKA – HOME AGAIN Es ist seine Stimme, die einen packt: mit ihrem vollen, zeitlosen, warmen und doch dringlichen Klang nimmt sie sofort gefangen. „Home Again“ gibt es in einer Standard- und einer DeluxeEdition, die eine zweite CD mit fünf weiteren Tracks enthält. 03_BAT FOR LASHES – THE HAUNTED MAN Hinter dem Pseudonym „Bat for Lashes“ verbirgt sich die britische Songwriterin und Sängernin Natasha Khan, die nun mit ihrem dritten Album überzeugt. 04_JON LORD – SARABANDE Im letzten Sommer ist der legendäre Keyboardspieler von Deep Purple, Jon Lord, der auch viele Songs der Gruppe mitgeschrieben hat, gestorben. Doch seine Musik wird unvergessen bleiben, wie diese hörenswerte CD zeigt.

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01_NEMO Ist denn noch Karneval? Natürlich nicht. Aber dies ist ja auch keine Karnevalsmaske, sondern ein außergewöhnlicher Sessel von Driade, entworfen von Fabio Novembre, für drinnen und draußen, drehbar nur für innen. Ab ca. 1.090,– Euro. (ci)

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02_Hal Die Stuhlserie „Hal“ von Vitra (Design: Jasper Morrison) präsentiert sich im klaren zeitgenössischen Stil und bietet viel Bewegungsfreiheit. Der Kunststoffstuhl ist in zahlreichen Varianten ab einem Preis von ca. 190,– Euro erhältlich. (ci) 03_Conseta In einer perfekten Symbiose aus Schlichtheit und zeitlosem Stil passt sich der Sofa-Klassiker „Conseta“ von COR perfekt seiner Umgebung an. Design: Friedrich Wilhelm Möller, ca. 3.820,– Euro. (ci) 04_CŒur Noir Ein „dufter“ Hingucker: „Cœur Noir“ von Lampe Berger Paris erstrahlt als schwarzes, edles Glasherz, getragen von stählernen Gliedmaßen. Preislich liegt die Leuchte bei ca. 380,– Euro. (Fachhandel) 05_BROTKORB Guten Appetit. Knackige Brötchen so präsentiert, nämlich im farbenfrohen (insgesamt 25 Farben) Filzkorb von Hey-Sign, sind nicht nur schmackhaft, sondern tun auch dem Auge gut. Ca. 40,– Euro. (ci) 06_JELLY Für Häppchen oder lieber Obst, als Platzteller oder lieber als Ablage? Egal, der outdoortaugliche Teller (in vier Farben erhältlich) passt immer. Patricia Urquiola schuf ihn in stylischem, femininem VintageDesign, und Kartell brachte ihn auf den Markt. Mit 45 cm Durchmesser und einer Höhe von 3,5 cm kostet er ca. 80,– Euro. (ci) 07_I’M BOO, wer bist du? Selbstbewusst stellt sich die Karaffe von Muuto (Design: Norway Says) vor. Denn ihre Form und das traumhafte Glas verleihen ihr einen wirklich starken Auftritt. Die transparente Glasschönheit ist 27,5 cm hoch und hat einen Durchmesser von 8,6 cm. Es gibt sie in mehreren Farben für ca. 60,– Euro. (ci)

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08_Anello Die edlen Schreibgeräte aus der neuen Classic-Linie „Anello“ von Graf von Faber-Castell verführen schon beim ersten Anblick zum In-die-Hand-nehmen. Sie haben einen Schaft aus Ebenholz, in den filigrane Ringe eingearbeitet sind. Daher auch der Name „Anello“ für „Ring“. Ab 300,– Euro (Fachhandel) 09_LC2 VILLA CHURCH ist ein neues Mitglied der von Le Corbusier, Jeanneret und Perriand geschaffenen Cassina-Familie. Er ist zweifarbig, hat wendbare Kissen und kostet ca. 3.080,– Euro. (ci)

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01_Seax Der klappbare Beistelltisch „SeaX“ von Dedon ist nicht nur besonders wetterresistent, sondern auch außergewöhnlich stabil in Farbe und Struktur. Von Jean-Marie Massaud, ca. 720,– Euro. (ci)

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02_Nuvola Der kleine Sessel von Noé Duchaufour Lawrance für Zanotta fühlt sich sowohl im Innen- als auch im Außenbereich zuhause. Seine ästhetische Form lässt ihn edel und klassisch erscheinen. In verschiedenen Farben für ca. 285,– Euro. (ci)

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03_CRINOLINE POLTRONA ALTE heißt dieses wunderschöne Modell aus der „Crinoline“-Serie von B&B Italia. Die Designerin Patricia Urquiola, die für ihre Vorliebe für Geflochtenes bekannt ist, ließ sich auf den Philippinen dazu inspirieren. Das Schmuckstück der Kollektion ist dabei der überdimensionale Sessel (Model C5C) mit stolzen 155 cm Höhe, 101 cm Breite und 75 cm Tiefe, den es für ca. 2.870,– Euro gibt. (ci)

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04_FRAMURA DONDOLO Die Designer Sezgin Aksu und Silvia Suardi gaben der De-Padova-Serie von Outdoormöbeln den Namen eines kleinen ligurischen Dorfes an der Küste und taten gut damit. Denn so, wie man sich im Sommer in Italien fühlt, fühlt man sich auch, wenn man beispielsweise in den Kissen dieses Schaukelstuhles versinkt. Er kostet ca. 1.610,– Euro. (ci) 05_Bitta Cocoon Ein heimisches Nest: Das dichte, aber atmungsaktive Geflecht, wetterbeständige Materialien und Naturtöne laden zum Entspannen ein. Das Zweiersofa „Bitta Cocoon“ von Kettal (Design: Rodolfo Dordoni) gibt es mit Baldachin ab 4.300,– Euro. (ci) 05

06_Tagliatelle outdoor table Fügt sich harmonisch in Garten- und Grünbereich ein: der Tisch von Jasper Morrison für Alias (Maße 90 × 160 cm). Das Edelstahl-Konstrukt ist in der Version Full Color oder HPL Wood für ca. 1.810,– ­Euro erhältlich. (ci)

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Diese Hörbücher werden Sie bewegen: 01_ERICH FRIED LIEST LIEBESGEDICHTE Wer hätte die Liebe besser beschreiben können als der große Lyriker Erich Fried in dieser einzigartigen Sammlung seltener Tondokumente? 1 CD 02_MENSCHEN IM HOTEL – Das Hörspieljuwel von Vicki Baum fängt die atemberaubende Atmosphäre des Luxushotels und seiner Gäste feinsinnig und zugleich humorvoll ein. 1 CD 03_DAS SCHICKSAL IST EIN MIESER Verräter Hazel muss sterben, sie hat Krebs. In einer Selbsthilfegruppe trifft sie den intelligenten und witzigen Augustus. Beide verlieben sich ineinander und beschließen, dass sie das Leben bis zum letzten Tag feiern wollen. Anna Maria Mühe liest tiefgründig und komisch zugleich. 5 CDs 04_ALLES MUSS VERSTECKT SEIN Marie leidet an aggres­ siven Zwangsgedanken, betrachtet sich als Gefahr für sich und andere. Eines Tages erwacht sie dann neben ihrem toten Freund und kommt aufgrund ihrer nachgewiesenen Schuld­ unfähigkeit in die forensische Psychiatrie. Bald hat sie den Verdacht, dass vielleicht nichts so gewesen ist, wie es scheint. 1 MP3-CD 05_AB JETZT IST RUHE Mit überraschender Leichtigkeit erzählt die Autorin und „kleine Schwester“ Marion Brasch die dramatischen Ereignisse ihrer Familie und folgt ihrem Weg durch die Wirren der späten DDR in die eigene Freiheit. 6 CDs 06_ULYSSES ist ein Klassiker, hochgelobt und sagenumwoben – und ungelesen. Der 16. Juni 1904, der Tag an dem der Annoncenverkäufer Leopold Bloom seine Odyssee durch Redaktion, Friedhof, Pub, Bordell und viele weitere denk­würdige Orte Dublins antritt, ist der berühmteste Tag der Literaturgeschichte. 23 CDs

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Die neue markilux collection

sunvas und sunsilk – eine neue Ära von Markisenstoffen

Einzigartige Farben – kombiniert mit ganz neuen Strukturen – geben diesen Tüchern einen eigenen Charakter, der sich wunderbar mit Terrasse, Balkon und Wintergarten in Einklang bringt. Für Menschen, die das Besondere suchen. 3D-Effekt

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e u e N ist da! Besuchen Sie uns im Internet unter www.markilux.com

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Der Norden tischt auf und wird in ­unserem Heim zum gern gesehenen Gast. Aus Möbeln, Leuchten und ­Accessoires entstehen warme Kombinationen, die den Frühling in Skandinavien besonders wohnlich nach ­Mitteleuropa bringen. Es ist an- und eingerichtet!

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01_SAVOY zählt unter den Vasen zu den zeitlosen Klassikern. Bereits 1937 vom skandinavischen Designer Alvar Aalto für den Glashersteller Iittala entworfen, besticht die bekannte Vasenserie „Savoy“ noch heute durch ihr schlichtes Design. Je nach Größe ist die preisgekrönte Vase ab 140,– Euro erhältlich. (CAIRO/ci)

Foto: Michael Jungblut

02_DOT CUSHION STEELCUT TRIO kann beides: sich gemütlich an den Körper anschmiegen und gleichzeitig als robustes Polster auf dem Sofa Platz nehmen. Besonderer Hingucker: Der akzentsetzende Knopf in der Mitte – auf der einen Seite Ton in Ton, auf der anderen Seite sich farblich vom Kissen abhebend. Das „Dot Cushion Steelcut Trio“ von Hay gibt es für ca. 75,– Euro in den verschiedensten Farben. (ci) 03_TRAY TABLE Eine verlockende Alternative zum massiven Holztisch: Das Designstudio Hay bietet mit dem kleinen, leichten „Tray Table“ gleich eine ganze Riege an Möglichkeiten. Ob als Beistelltisch, als Nachttisch oder mit mehreren beliebig miteinander kombiniert, entpuppt sich dieses Produkt als souveräner Alleskönner. Je nach Größe ca. 140,– Euro. (ci) 04_STELTON ISOLIERKANNE Ursprünglich als Ergänzung der Cylinda Line von Arne Jacobsen gedacht,

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ist die „Stelton Isolierkanne“ mittlerweile zum Star der Linie und Klassiker aller Isolier- und Thermoskannen aufgestiegen. Besonderheit hier ist der berühmte Kippverschluss. Design: Erik Magnussen, Preis: in Edelstahl (1,0 L) ca. 120,– Euro. (Fachhandel) 05_J104 CHAIR Ein Augenschmaus für alle VintageLiebhaber. Der „J104 Chair“ von Hay (Design: Poul M. Volther) ist eine Neuinterpretation des beliebten Windsor-Stuhls. Die klare Holzverarbeitung, die im Retro-Stil gehaltene Rückenlehne und die breite Sitzfläche erfreuen jedes Nostalgie-Herz. Preislich liegt dieser Stuhl bei ca. 170,– Euro. (ci) 06_GRÄSHOPPA 1947 entworfen, erstrahlt die Gubi-Stehleuchte auch heute noch in hellem Licht. Durch ihr schlichtes, zeitloses Auftreten ist die drei­ beinige Leuchte (Design: Greta Magnusson Grossman) ein echter Klassiker und kostet ca. 665,– Euro. (ci) 07_BUCKET 24 Der Drahtkorb von Korbo imponiert durch seine Vielfalt an Einsatzmöglichkeiten. Fugenlos aus galvanisiertem Stahl geflochten, fasst der abgebildete robuste Korb 24 Liter und ist in verzinkter Version für ca. 90,– Euro und Edelstahl für ca. 135,– Euro erhältlich. (ci)

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aktionen und personen

Jetzt auf Facebook und Google+: „Gefällt mir!“

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ci goes Social Media: Unsere Präsenzen auf Facebook und Google+ erweitern den Medienmix aus Magazin, Newsletter und Website. Damit sind Designfreunde auch hier auf dem aktuellen Stand in Sachen Wohnen, Einrichten – Leben und Arbeiten. Produktneuheiten, große Trends und innovative Entwicklungen gibt es dort genauso zu sehen wie vermeintliche Tellerrand-Themen, interessante Veranstaltungen, Kunst- und Kultur-Events oder spannende Designerporträts. Interaktion und Austausch sind – versteht sich – ausdrücklich erwünscht: mit Aktionen, Umfragen, Kommentaren, Meinungen, Anregungen und Kritik. Gewiss: das Live-Erlebnis in Ihrem ci-Haus kann auch Social Media nicht ersetzen – aber eine schöne Ergänzung ist es allemal.

Best of the Best Interior Innovation Award 2013 Im Rahmen der imm cologne wurde auch in diesem Jahr der Interior Innovation Award vergeben. Er gilt heute als einer der renommiertesten Designpreise der Einrichtungs­ branche. Die Ausrichtung liegt in den Händen des Rats für Formgebung. In der Kategorie „Best of the Best“ wurden 2013 u. a. folgende Möbel ausgezeichnet: Leuchte „My New Flame“ von Ingo Maurer (Design: Studio Waldemeyer), Einrichtungssystem „Inmotion“ von MDF Italia (Design: Neuland) und der Lounge-Chair „Grand Repos“ von Vitra (­Design: Antonio Citterio). Wir gratulieren! www.german-design-council.de

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Mario Botta

Franz Hero

Pier Giacomo Castiglioni

Am 1. April dieses Jahres begeht der im schweizerischen Mendrisio (Kanton Tessin) geborene Architekt und Professor für Architektur seinen 70. Geburtstag. Im Anschluss an eine Bauzeichnerlehre bei den namhaften Architekten Carmenisch und Carloni besuchte er das Kunstgymnasium in Mailand. Nach dem anschließenden Architekturstudium an der Fakultät in Venedig war er kurzzeitig für Le Corbusier tätig, bevor er 1970 sein eigenes Architekturbüro in Lugano eröffnete. 1983 wird er Titularprofessor der Eidgenössischen Hochschule in Lausanne. Es folgt die Ehrenmitgliedschaft des Bundes Deutscher Architekten sowie zahlreiche Gastprofessuren in Europa und Übersee. Über die Architektur hinaus widmet Botta sich den Entwürfen alltäglicher Gegenstände. Wie auch bei seinen Gebäudeentwürfen spiegeln die Designobjekte die für ihn typische strenge geometrische Formensprache wider. Zu seinen bekanntesten Arbeiten zählen der Stuhl „Quinta“ und der Schrank „Robot“, sowie der hier gezeigte „Botta“ für Alias.

Die eine Hälfte des Designerduos von team form ag wird am 14. April 2013 80 Jahre alt. Gemeinsam mit Karl Odermatt gründete er bereits 1964 das Designbüro im oberschweizerischen Hinwil. Gemeinsam setzten sie international neue Maßstäbe in der Möbelbranche. In einer alten Spinnerei entstanden Objekte, die inzwischen zu den modernen Klassikern zählen. Auf ihrer Referenzliste finden sich die Größen der Designbranche: von Bulthaup bis Interlübke, von COR bis Kusch+Co. Die Philosophie von team form ag: Gutes Design zeichnet sich durch die Qualität der Gesamtlösung aus. Zahlreiche Auszeichnungen, wie der Designpreis der Bundesrepublik Deutschland, bestätigen die Maxime. Vor einigen Jahren entdeckte Franz Hero neben seiner gestalterischen auch seine künstlerische Ader – und Holz als das ideale Material zur Verwirklichung seiner Ideen. Animiert durch die unterschiedlichen Strukturen, Maserungen, Farben und Formen entwickelte er verschiedene Skulpturen und Bildkompo­sitionen.

Zum 100. Mal jährt sich am 22. April der Geburtstag von Piere Giacomo Castiglioni – dem zweitältesten der Castiglioni-Brüder. Wie auch seine Geschwister studiert der Italiener am Mailänder Polytechnikum, wo er 1937 seinen Abschluss als Architekt macht. Mit seinem älteren Bruder Livio gründet er ein Büro, dem sich einige Jahre später auch der jüngere Bruder Achille anschließt. Pier und Achille entwerfen zahlreiche Designobjekte. Mit ihrer Ausstellung „Colori e forme nella casa d'oggi“ (Farben und Formen im Heim von heute) irritieren sie die Fachwelt mit einem bunten Stilmix aus alten und neuen Möbeln. Besonderen Erfolg verzeichnen die Brüder mit ihren Leuchtenkreationen für namhafte Hersteller wie Flos und Artemide. Sie experimentieren mit neuen Möglichkeiten der Formgebung und verbinden dabei technische Innovation und Minimalismus der Mittel zur höchsten Funktion. Ab 1946 lehrt Pier Giacomo Castiglioni bis zu seinem Tod 1968 als Dozent für Design am Politecnico di Milano.

Alias Botta

Interlübke Studimo

Zanotta Mezzadro / 220

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vorschau

Trendscout

NEU im ci-portal

Outdoor-Möbel Endlich hat das Warten ein Ende, endlich geht es wieder raus! Die Outdoor-Saison steht in den Startlöchern, und wir machen uns startklar: Mit neuen Möbeln für das Leben „draußen“ – von schön bis edel, von robust bis funktional. Freuen Sie sich auf unsere Produktauswahl.

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Frühlingsstoffe Eine wahrhaft schöne Zier: Textilien haben die Kraft, ganze Räume zu verändern. Mit frühlingshaften Farben und Dessins für Vorhänge, Kissen und Decken kommt die Frische der Jahreszeit nach Hause. Verspielt und variantenreich sind sie ein wahres Fest für die Sinne. Wir zeigen Ihnen einige besonders gelungene Beispiele.

Serie „Swissness“

Licht aus Ebikon Über 60 Jahre – und kein bisschen dunkel. Baltensweiler entwickelt und produziert Leuchten für den Wohn- und Bürobereich. Klare Formen­ sprache, optimale Funktionalität und einwandfreie Produktqualität stehen im Zentrum. Und mit seiner LED-Technologie ist Baltensweiler fortschrittlicher Trendsetter – Teil V unserer Serie über Schweizer Labels.

Wohnen

www.creative-inneneinrichter.de

Holz, Holz, Holz

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Möbeln aus natürlichen Materialien: damit um­ geben wir uns besonders gern – und das voll­ kommen zu Recht. Schließlich spenden sie Wärme und sind optisch wie haptisch ein echter Genuss. Vor allem Möbel aus Holz stehen dabei ganz oben. Eine Auswahl besonders schöner und mas­ siver Exemplare für den Wohnbereich stellen wir Ihnen vor.

Objekt

Bibliotheken Auch in Zeiten von Computer, Tablet und Smartphone hat das gedruckte Wort seinen Wert behalten. Bibliotheken – wissenschaftliche, öffentliche und private – werden zu Wissensspeichern. Längst ist dabei das Aufbewahren und Präsentieren von Büchern von gleicher Bedeutung wie das Buch selbst. Entsprechend kann man in der Einrichtung dieser Orte darauf reagieren.

HERSTELLERNACHWEIS Alias (52, 57), Baltensweiler (10, 58), B&B Italia (9, 11, 52), Belux (28, 36), Bocci (6), Brühl (24), Cassina (49, 51), Cappellini (28, 30, 46), ClassiCon (12), COR (9, 50), Dedon (52), De Padova (52), Desalto (13), Driade (50), Edra (21), Established & Sons (28), Flexform (10), Flötotto (10), Flos (30), Gervasoni (20), Gubi (55), Hans Grohe (30), Hay (22, 47, 55), Hey-Sign (51), Lagranja Design (49), Lehni (12, 13), Lignet Roset (28), Living Divani (8), Iittala (55), Ingo Maurer (7, 56), Interlübke (11, 56, 57), Kartell (28, 51), Kettal (52), Korbo (55), KPM (49), Kvadrat (12), Magis (Titel, 3, 20, 30, 47), MDF Italia (13, 49), Montana (24), Montis (48), Moooi (46), Moroso (13, 46), Muuto (10, 47, 51), Müller Möbelwerkstätten (7), Nils Holger Moormann (9, 25, 47), Nimbus (10), Piet Hein Eek (18), Piure (12), Porro (7), Richard Lampert (8), Sieger by Fürstenberg (47), Stelton (55), Thonet (8, 13, 22), USM (20, 34, 36), Vitra (7, 25, 28, 32–33, 36, 50, 56), Walter Knoll (7, 11), Wilde+Spieth (13), Zanotta (49, 52, 57), Zeitraum (7, 12), Zoom by Mobimex (10) IMPRESSUM CI – Das Magazin der creativen inneneinrichter erscheint dreimal jährlich im CI Verlag, Spreestraße 3, 64295 Darmstadt, Tel. +49 (0)6151 39128-25, Fax +49 (0)6151 39128-28, info@creative-inneneinrichter.de, www.creativeinneneinrichter.de Auflage 129.500 Heftpreis 4,50 Euro Redaktion Presseinfos, Anregungen, Reaktionen bitte ausschließlich an: CI c/o moskito pr, Hoerneckestr. 25–31, 28217 Bremen, Tel. +49 (0)421 33558-701 Mailkontakt Büro der ­Chef­redaktion Birgit Osmer (osmer@moskito.de) Verantwortlich für den Inhalt (v. i. S. d. P.) Steffen Schmidt Anzeigen, Abonnements und Vertrieb Sandra Gotha (info@creative-inneneinrichter.de); es gilt die Anzeigenpreisliste gemäß der Mediadaten 2012 Chefredakteur Axel Stamm Creation Eckard Christiani Art Directorin Asoomda Kim Redaktionsbeirat Frank Anger-Lindemann, Kurt Neuefeind, Klaus Seydlitz Autoren dieser Aus­ gabe Martin Höche-Heemsath, Klaus Hofmeister, Jürgen W. Konrad, Georg Meier, Wiebke Meynen, Birgit Osmer, Marie Stelzer, Axel Stamm Fotografie Belux (28), Dittrich Verlag (45), Marc Eggimann (32, 50, 56), Marcus Gaab (32), Aline ­Gwose / Michael Herling, Sprengel Museum Hannover (11), iStockphoto.de (34–35), Michael Jungblut (18–25, 36, 54), Kusch+Co. (57), Kay ­Michalak (Titel), Thilo Müller (26), Nils Holger Moormann (9), Eduardo Perez (33), Shutterstock (32), Susan Smart (3), Paul Tahon & Ronan and Erwan Bouroullec (28), Tom Vack (7, 56), Vitra (7, 25, 28, 32–33, 36, 50, 56), Nikolai Wolff (27, 38) Illustration Irina Gilgen, Katharina Lehmkuhl, Ann-­ Kathrin Radtke Redaktions­assistenz Patrick ­Calandruccio Herstellung K ­ristin Abramowski, Vanessa Knief Druck Druckhaus Kaufmann, 77933 Lahr (www.druckhaus-kaufmann.de). Dieses Magazin und alle in ihm enthaltenen Beiträge, Entwürfe, Abbildungen, des Weiteren die Darstellung der Ideen sind urheberrechtlich geschützt. Mit Ausnahme der gesetzlich zugelassenen Fälle ist eine Verwertung einschließlich Nachdruck ohne schriftliche Einwilligung des Verlages strafbar. Es wird nur presserechtliche Verantwortung übernommen. Für unverlangt eingesandte Manus­ kripte übernehmen wir keine Gewähr.


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