GERMAN - Cariboo Chilcotin Coast Travel Guide

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Rocky Mountaineer

Cowboys & Eisenbahnlinien

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owboys können wesentlich mehr als nur reiten und Lassos schwingen, wie man es in Filmen und im Fernsehen sieht. Es heiβt, dass die Cowboys in B.C. die Fähigkeiten eines mexikanischen Vaquero haben und dessen Ausrüstung und Kleidung tragen, den Mut und den Einfallsreichtum eines U.S. Grenzbewohners, den Respekt eines Ureinwohners für die Natur und den Sinn eines britischen Gentleman für Manieren, Recht und Gesetz haben – und zusätzlich den einzigartigen Humor eines Cowboys. Diese Beschreibung mag mehr nach einer mystischen Gestalt als nach einer Person des wahren Lebens klingen, aber es besteht kein Zweifel, dass der Cowboy, als romantische Figur, tief mit der örtlichen Geschichte und Kultur verbunden ist. Als die ersten weiβen Siedler die Region in den 1860er Jahren besiedelten, arbeiteten Cowboys als Viehtreiber und trieben die Viehherden von den USA aus nach Norden, um die hungrigen Minenarbeitern in den Goldfeldern rund um Barkerville mit Fleisch zu versorgen. Einige dieser zähen Typen merkten schnell, dass es sinnvoller war, das Vieh näher am Absatzmarkt zu produzieren und blieben vor Ort, um auf den ausgedehnten Flächen am Fraser River groβe Ranches zu gründen. Mehr als ein Drittel der Rinder in B.C. werden heute in diesem Gebiet gehalten. Manch einer wird überrascht sein zu erfahren, dass praktisch alle Viehtreiber und Cowboys in den Pioniertagen Ureinwohner waren, von denen viele durch Heirat mit weiβen Ranchern verwandt waren. Die Ureinwohner waren ausge-

zeichnete Reiter und kannten das Gelände besser als alle Zugewanderten. Da zu dieser Zeit sowohl die Rancher als auch die Ureinwohner Chinook sprachen, eine Handelssprache, die zu Zeiten des Pelzhandels perfektioniert worden war, war die Kommunikation kein Problem. In B.C. wurden Ureinwohner gleichberechtigt und als wichtige Partner in der Viehwirtschaft behandelt, mehr als in allen anderen Ranchgebieten in Nordamerika. Dies gilt auch heute noch, insbesondere im Chilcotin. In den Jahren nach dem Goldrausch hatten es die Rancher nicht leicht, aber die Viehwirtschaft erholte sich wieder, als im Jahre 1919 eine Bahnlinie gebaut wurde. Die Besitzer der Ranches im Cariboo und Chilcotin hatten damit besseren Zugang zu den gröβeren Märkten im Süden und konnten ihre Herden daher wieder vergröβern. Gemeinden wie Williams Lake, damals ein verschlafenes Kaff, erlebte plötzlich einen Boom als die Bahngesellschaft Pacific Great Eastern Railway (jetzt CN Rail) dort eine Haltestelle einrichtete. Praktisch über Nacht wurde der Ort zu einem zentralen Knotenpunkt mit Viehhöfen, die bis zu 2400 Stück Vieh gleichzeitig halten konnten. Williams Lake war das Ende der Bahnstrecke bis zu deren Erweiterung nach Norden (1921 bis Quesnel und 1952 bis Prince George). Auch heute noch blüht die Viehwirtschaft im Cariboo Chilcotin, aber es ist ein hartes Geschäft und die in dieser Branche arbeitenden Cowboys sind harte Kerle, die ebenso wie ihre Pioniervorfahren frei und unabhängig sind, eine Eigenschaft, die sich im Laufe der Zeit kaum verändert hat.

Die Aura des Romantischen hat erst in den letzten Jahren mit der steigenden Popularität der Cowboydichtung und –musik zugenommen, Kunstformen, die bei den von der Cowboy Heritage Society von B.C. organisierten Festivals gezeigt werden. Die reiche Geschichte und der Lebensstils der Cowboys ist auch Thema mehrerer Bücher, einschlieβlich derer des ortsansässigen Cowboys Rich Hobson, dessen Erzählungen über seine frühen Ranchertage die Fernsehserie von CBC-TV Nothing too Good for a Cowboy inspirierten. Was als das erste formelle Rodeo in B.C. galt, war tatsächlich eine improvisierte Veranstaltung in Williams Lake, bei der die Cowboys ihre Reitkünste zeigten, um den Bau der Eisenbahnstrecke im Jahr 1919 zu feiern. Heute ist die Williams Lake Stampede der Grundpfeiler des blühenden Rodeo- und Festivalzyklus der Region, das tausende von Besuchern anzieht, die die professionellen Wettkämpfer aus Kanada, den USA und Australien sehen wollen. ♦

Höhepunkte • Alle an Bord! Genießen Sie die

atemberaubende Landschaft vom Regenwald bis zur Goldrauschroute. Reisen Sie mit dem Rocky Mountaineer auf den Schienen zwischen Whistler und Jasper, mit einer Übernachtung in Quesnel und genießen Sie die überwältigenden Blicke auf den Küstenregenwald, Wüstenlandschaften, Ranchland und den eindrucksvollen Mount Robson.

• Besuchen Sie die Ruhmeshalle „BC Cowboy Hall of Fame” im CaribooChilcotin-Museum in Williams Lakes.

1-800-663-5885

| www.landwithoutlimits.com

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