Berlin Beweger - September 2019

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m Neujahrstag 1927 Ăźberraschte das „Berliner Tageblatt seine Leser mit einem ungewĂśhnlichen Beitrag: „Wie wird Berlin in hundert Jahren aussehen? , hatte die Zeitung „einige Berliner, die es eigentlich wissen mĂźĂ&#x;ten , gefragt ‒ und erstaunliche Antworten erhalten: „Wenn die Menschenansiedlung in der Gegend Berlins entsprechend den letzten 50 Jahren weiter wächst ‒ und warum sollte sie nicht? , schrieb etwa der Architekt Paul Mahlberg in fast tragisch anmutender Unkenntnis eines kommenden Weltkriegs und der Teilung Europas, wĂźrden „in weiteren 50 Jahren in unserer Gegend 16 Millionen Menschen unterzubringen sein . Andere Autoren glaubten, dank zunehmender Mechanisierung werde „der Briefträger, der im SchweiĂ&#x;e seines Angesichts treppauf, treppab hastet , im Jahr 2027 eine „rĂźhrende historische Figur sein.

'* ( $ $ %' ' % $ ) $* ( $ %' * $ ! Wenige Jahre bevor die damals prognostizierte Zukunft Realität wird, erscheinen derartige Annahmen kurios. „Nach meiner Erfahrung ist kaum etwas lustiger als die Zukunftserwartungen der Vergangenheit , äuĂ&#x;erte der Meinungsforscher Thomas Petersen einst gegenĂźber dem Historiker Joachim Radkau. ZUKUNFTSVISION SMART CITY Dass Berlin seit einigen Jahren vieles daran setzt, „Smart City zu werden, lieĂ&#x;e sich vor diesem Hintergrund ebenfalls als AmĂźsement fĂźr kĂźnftige Generationen abtun. Denn wie nirgends sonst werden dabei Zukunftserwartungen fĂźr die Stadt von morgen skizziert. So formuliert Berlins WirtschaftsfĂśrderung „Berlin Partner den Anspruch, „Trends und Entwicklungen in allen Bereichen, die das Leben in einer GroĂ&#x;stadt beeinussen , vorwegzunehmen und LĂśsungen fĂźr eine eďŹƒzientere und lebenswertere Stadt zu schaen. Doch eine solche Annahme ginge fehl ‒ denn in Berlin hat die Stadt zu Zukunft vielerorts bereits begonnen. „Die Internationalität und Diversität macht Berlin zu einem idealen Labor fĂźr das Testen neuer Technologien, das Erproben neuer Mobilitätsformen, fĂźrs Experimentieren und Ausprobieren im Allgemeinen , erklärt Lukas Breitenbach, Sprecher von „Berlin Partner . Die Beispiele sind mannigfaltig. Am EUREF-Campus in der SchĂśneberger Linse versorgt etwa die GASAG aus einer eigenständigen Energiezentrale auf mehr als fĂźnf Hektar Fläche 150 Forschungseinrichtungen und Unternehmen komplett mit Wärmeenergie. Auch Strom wird hier produziert ‒ dank innovativer Technologien erfĂźllt der Campus die von der Bundesregierung fĂźr 2050 formulierten CO2-Klimaziele bereits seit fĂźnf Jahren. Im angrenzenden „Smart Business District testen die Berliner Stadtreinigung (BSR) und die Berliner Wasserbetriebe, wie die Nachbarschaft von Unternehmensstandorten Synergien schat. Und im Quartier HeidenstraĂ&#x;e in der Europacity haben die Wohngebäude nicht nur selbst ein „digitales Nervensystem fĂźr die Steuerung der Heizung, des Lichts oder sogar der Belegung von Parkplätzen in der Tiefgarage. Zugleich sind die einzelnen Gebäude auch miteinander vernetzt, alle Informationen ieĂ&#x;en in einem Ăźbergeordneten Zentrum fĂźr das gesamte Quartier zusammen. FĂźr AuĂ&#x;enstehende mĂśgen diese modellhaften „Zukunftsorte , so die ozielle Bezeichnung des Netzwerkes „Smart City Berlin , manchmal etwas museal wirken: Wer mĂśchte, kann sich etwa wie in einem Technikmuseum kostenpichtig durch die Energiewerkstatt auf dem

„EUREF -Campus fĂźhren lassen. Doch was hier ausprobiert und gezeigt wird, geht nicht selten bald darauf in Serie und ist dann aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. der Die Smart City Berlin existiert längst auch jenseits klar abgesteckter „Zukunftsorte . DATENSCHATZ FĂœR ALLE Das Team der Technologiestiftung Berlin beispielsweise, die die Stadtgesellschaft im Kontext der Digitalisierung untersucht, kann davon eine Menge berichten. Als das Thema Smart City vor etwa fĂźnf Jahren verstärkt aufkam ‒ 2015 präsentierte die Senatsverwaltung fĂźr Stadtentwicklung und Umwelt eine Smart-City-Strategie ‒ entwickelten einige Forscher hier eine visionär erscheinende GraďŹ k zu dem Thema. „Viele der dort vorgeschlagenen Ideen sind heute Alltag. Daran kĂśnnen Sie die Entwicklung gut erkennen , sagt Stiftungssprecherin Frauke Nippel. Und der GeschäftsfĂźhrer der Technologiestiftung, Nicolas Zimmer, kann viele Beispiele nennen, an denen sich Berlins smarte Ausrichtung schon heute zeigt. Etwa beim Thema Open Data, fĂźr viele Smart-City-Visionäre der Rohsto fĂźr Innovationen und mehr Beteiligung in der Stadtgesellschaft. „Sie kĂśnnen in Berlin jederzeit Echtzeitdaten der Üentlichen Verkehrsmittel abrufen, Sie kĂśnnen sich Ăźber die FĂśrdermittelvergabe der Senatsverwaltung online informieren ‒ zwei Beispiele, die zeigen, dass Berlin Open Data praktiziert und was die und Berliner davon haben , sagt Zimmer.

Andere Ideen stĂźnden wiederum kurz vor der Umsetzung, vom smarten Wassermanagement bis zur beschleunigten Genehmigung von Fahrradtrassen. Die Stadt habe in den letzten zwei Jahren „viel unternommen, um die diversen Aktivitäten in der Stadt zu bĂźndeln , meint Zimmer, mahnt aber zugleich an: „Die Digitalisierung erÜnet in fast allen Lebensbereichen Chancen fĂźr die Stadt. Berlin muss allerdings dringend dafĂźr sorgen, dass aus den vielen guten Ideen auch zeitnah Projekte fĂźr diese Stadt werden.

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(%% ! KEINE FĂ–RDERMITTEL VOM BUND Tatsächlich läuft beim Thema Smart City in Berlin längst nicht alles glatt. Deutlich wurde das erst vor Kurzem, als das Bundesministerium des Inneren, fĂźr Bau und Heimat die Gewinner der ersten Stael seines „Smart-City-Modellprojektes präsentierte. In vier Runden werden insgesamt 750 Millionen Euro fĂźr 50 Modellprojekte ausgeschĂźttet. Doch wer unter den im ersten Durchgang ausgewählten 13 Modellstädten und -regionen nach Berlin suchte, wurde nicht fĂźndig. Warum die Hauptstadt trotz ihrer zahlreichen zukunftsträchtigen Projekte von SchĂśneberg bis Moabit leer ausging? Unklar. „Ein konkretes, nach Handlungsfeldern aufgegliedertes Feedback zur Bewerbung Berlins kĂśnnen wir zum jetzigen Zeitpunkt nicht geben , sagt ein Ministeriumssprecher. Kritische Stimmen, die es auch in anderen deutschen Metropolen gibt, die allesamt leer ausgegangen sind, monieren den Ausschreibungsprozess und vermuten regionalpolitische Ăœberlegungen hinter dem Verfahren. In der Kategorie „GroĂ&#x;städte gewannen mit Wolfsburg, Solingen und Ulm Städte mit jeweils unter 200.000 Einwohnern. Beim BMI verweist man auf die geringe Anzahl von Städten mit mehr als 500.000 Einwohern in Deutschland, was den Zuschnitt der Kategorie „GroĂ&#x;städte erkläre. FĂźr den nächsten FĂśrderdurchgang im Jahr 2020 kĂśnne man aber darĂźber diskutieren, zusätzliche Kategorien zu bilden. „Eine Ăœberlegung kĂśnnte hier sein, die ,groĂ&#x;en GroĂ&#x;städ-

te explizit als Kategorie aufzunehmen , fĂźhrt der Ministeriumssprecher aus. Berlins Chancen kĂśnnten dann etwas steigen. Doch unabhängig davon herrscht kämpferische Stimmung, wenn es um das Thema Smart City geht. FĂźr Franziska Becker, Vorsitzende des Hauptausschusses im Abgeordnetenhaus, in dem das Haushalts- und Finanzwesen Berlins verhandelt wird, ist die vergebliche Bewerbung als Modellstadt zwar „bedauerlich . Sie sei jedoch „kein Anlass, um auf die Qualität hinsichtlich einer smarten Zukunftsfähigkeit und Innovationskraft von Berlin zu schlieĂ&#x;en. Im Gegenteil: Berlin ist Smart-City-Vorreiterin , meint die Sozialdemokratin und ergänzt: „Ich habe die klare Erwartungshaltung an den Senat, dass er die Niederlage sportlich und als Ansporn fĂźr die Folgebewerbung nimmt und mit einer Jetzt-erstrecht-Haltung alles daransetzt, dass der Zuschlag spätestens im nächsten Jahr erfolgen kann. Zugleich wolle sie sich dafĂźr einsetzen, dass das Land Berlin Mittel bereitstellt, um zumindest einen Teil des eingereichten Konzeptes umzusetzen, nach dem eine erweiterte Strategie fĂźr Smart-City-Modellprojekte von der SchĂśneberger Linse Ăźber den Technologiepark Adlershof bis zum SiemensCampus in Spandau entwickelt und umgesetzt werden sollte. „Berlin sollte seine Smart-City-Strategie zĂźgig voranbringen, egal ob mit oder ohne UnterstĂźtzung des Heimatministeriums von Herrn Seehofer , meint Becker.

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(% % % $ ' ($ %' ! ENGER AUSTAUSCH NĂ–TIG Die Grundlagen dafĂźr sind jedenfalls vorhanden. Wenn es beim Bundesinnenministerium heiĂ&#x;t, es sei „unabhängig von der konkreten ďŹ nanziellen FĂśrderung das Ziel, „dass alle interessierten Kommunen von einem Wissenstransfer und der Begleitforschung proďŹ tieren kĂśnnen , ist Berlin in dieser Hinsicht schon jetzt sehr gut aufgestellt. Ein aktuelles Beispiel ist das gerade erÜnete CityLAB, ein von der Technologiestiftung und der Senatskanzlei betriebenes „Experimentierlabor fĂźr die Stadt der Zukunft . Damit sei „ein konkreter Ort entstanden, in dem BĂźrger, Start-ups und Verwaltung gemeinsam an neuen LĂśsungen fĂźr Berlin arbeiten. Das Thema Smart City wird hier vom Expertenthema zum BĂźrgerthema , meint „Berlin Partner -Sprecher Breitenbach und Technologiestiftungs-GeschäftsfĂźhrer Zimmer betont: „Hier kĂśnnen Verwaltungen, Unternehmen und Initiativen der Zivilgesellschaft gemeinsam Digitalisierungsprojekte konzipieren und umsetzen. Und da, wo gerade noch nicht umgesetzt wird, sprĂźht die Stadt vor guten Ideen ‒ Ideen, die oft sehr konkret sind: „Der Energie- und Klimaplan, die Masterpläne Industrie und Gewerbe oder jetzt aktuell der Zukunftspakt Verwaltung formulieren die richtigen Ziele , fasst Nicolas Zimmer den aktuellen Stand zusammen. Dass solche Ziele und Ideen fĂźr die Stadt der Zukunft im Nachhinein keineswegs als Kuriosum enden mĂźssen, zeigt Ăźbrigens auch ein Blick in die Neujahrsausgabe des „Berliner Tageblattes vom Januar 1927: Vorstellungen von verkehrsberuhigten Zonen („In hundert Jahren sind wir wieder so weit, daĂ&#x; die Kinder auf dem Potsdamer Platz Murmeln spielen kĂśnnen ), digitaler Kommunikation („drahtlose Fernschreiben ) oder der „Geräuschlosigkeit des Verkehrs ohne die „ßblen Auspugase lesen sich wie Vorahnungen dessen, was in der Smart City Berlin nun Realität ist ‒ oder nun mit Nachdruck umgesetzt wird.


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ernetzung ist ein zentrales Stichwort beim Thema Smart City. Doch in Berlin sind nicht nur die Maschinen eines Kraftswerks (EUREF-Campus) oder Gebäude (Quartier HeidenstraĂ&#x;e) miteinander vernetzt, sondern auch die Akteure der Stadtgesellschaft. Ăœber 150 von ihnen sind im Netzwerk Smart City Berlin organisiert, das die WirtschaftsfĂśrderung Berlin Partner fĂźr Technologie und Wirtschaft GmbH gemeinsam mit der Technologie Stiftung Berlin initiiert hat. Zu den Mitgliedern gehĂśren Unternehmen unterschiedlicher GrĂśĂ&#x;e und aus unterschiedlichen Wirtschaftsfeldern, Wissenschafts- und Forschungseinrichtungen sowie Vertreter der Berliner Verwaltungen.

ENGER AUSTAUSCH In verschiedenen Arbeitsgruppen, etwa zu smarter Mobilität oder Üentlicher Sicherheit, tauschen sie sich direkt aus. So entstehen Synergien unterschiedlicher Art und manchmal auch unmittelbare Kooperationen. Dabei greift das Netzwerk durchaus Ăźber die Stadtgrenzen hinaus: „Jeder Netzwerkpartner ist zugleich ein Botschafter fĂźr die Smart City Berlin ‒ lokal, national und international , heiĂ&#x;t es bei dem Netzwerk.

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ie Energieversorgung auf unserem EUREF-Campus ist schon jetzt COâ‚‚-neutral. Das energetische HerzstĂźck ist dabei die von der GASAG betriebene EUREF-Energiewerkstatt , erzählt Karin Teichmann, Vorstandsmitglied und Pressesprecherin. „Durch die Verbrennung zertiďŹ ziertenm Biomethans wird hier grĂźner Strom erzeugt und direkt in das Berliner Stromnetz eingespeist. Und die dabei entstehende Abwärme nehmen wir, um Wasser zu erhitzen.

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Die Wärme wird zum Beheizen der BĂźros genutzt. 2,5 Kilometer sind die unterirdisch verlegten Fernwärmerohre lang, durch die das 90 Grad heiĂ&#x;e Wasser zu den Häusern gepumpt wird. Zusammen mit einem kleineren Blockheizkraftwerk, das zugleich Strom fĂźr den Betrieb der Energiezentrale produziert, werden so hundert Prozent des Wärmebedarfs auf dem Campus gedeckt. Zugleich wird in der Energiezentrale Kälte fĂźr die Klimatisierung der zahlreichen Serverräume sowie der BĂźros produziert. NatĂźrlich wird die Energiezentrale intelligent gesteuert. Rund 1.000 Datenpunkte aus der Energiewerkstatt und in den Gebäuden liefern Infor nf mationen, welche Energie in welchem Gebäude wann verbraucht wird. Auch Wettervorhersagen ieĂ&#x;en in die Berechnungen ein. Mithilfe einerr T Technik, die Power-to-Heat

sowie Power-to-Cold genannt wird, bestehen in der Energiezentrale MĂśglichkeiten, erneuerbare Energien zu speichern. Wird an sonnen- oder windreichen Tagen in Solarparks oder durch Windkraftanlagen zu viel Strom produziert, wird das in der Energiezentrale registriert. ĂœberschĂźssiger Strom wird dann zum Erhitzen oder zum KĂźhlen von Wasser verwendet. Fritz Reusswig ist Soziologe und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Potsdam-Institut fĂźr Klimafol af genfor nf schung (PIK), Arbeitsgruppe Städtische Transfor sf mationen. Besonders interessant in diesem Zusammenhang: Er ist Co-Autor des Berliner Energie- und Klimaschutzprogramms. Dabei wurde fĂźr den Berliner Senat in den letzten Jahren die Machbarkeit einer klimaneutralen Stadt bis 2050 geprĂźft. Reusswig: „Im Einzelnen heiĂ&#x;t das, wir haben die Umsetzungsschritte fĂźr das Programm bis 2030 erarbeitet (BEK) und eine Strategie zur Anpassung Berlins an die Folgen des Klimawandels erstellt (AFOK). Dabei haben wir die Felder Energieversorgung, Gebäude und Stadtentwicklung, Verkehr, hr Wirtschaft af sowie private Haushalte und Konsum betrachtet. Die Vorschläge wurden von der federfĂźhrenden Senatsverwaltung fĂźr Umwelt, Verkehr und Klimaschutz als Konzept in das Abgeordnetenhaus und den Senat insgesamt eingebracht und verabschiedet.

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Das BEK ist das HerzstĂźck dieser Arbeiten ‒ es will die Emissionen Berlins von rund 20 Millionen nT Tonnen COâ‚‚ bis 2050 auf maximal 4,4 Millionen nT Tonnen senken. Reusswig ist Ăźberzeugt davon, dass das mĂśglich ist. Es sei natĂźrlich kein Kinderspiel, betont er, aber „wir sollten ja auch kein Kinderspiel entwickeln. Um die Machbarkeit einschätzen zu kĂśnnen, muss man sich daran erinnern, dass Berlin nach dem Mauerfall mit etwa 30 Millionen Tonnen gestartet ist, also bis 2016 ‒ bis zur letzten verfĂźgbaren Statistik ‒ rund ein Drittel bereits eingespart hat. Bis 2020 sollten es dann 40 Prozent sein, bis 2050 mindestens 85 Prozent, oder besser, er weil mit dem Pariser Klimaziel kompatibel, 95 Prozent.

chem Wohnen zuwenden. Ă„hnlich im Bereich Mobilität: „In Berlin gibt es pro Kopf der BevĂślkerung weniger Autobesitz als auf dem Land und die jungen Leute wollen stärker multimodale Mobilität organisiert haben statt eine Statuskarosse, die die meiste Zeit rumsteht. Auch das ist ein Trend, der uns hilft. Kurz und gut: Wir mĂźssen bestehende Trends nutzen und verstärken. Und natĂźrlich mĂźssen wir Big Points angehen ‒ den Kohleausstieg etwa, weniger iegen oder wenn, dann mit klimafreundlicherem, erneuerbarem Kerosin, weniger Fleisch essen. Trotzdem gibt es Stimmen, die sagen, Berlin schat das nie. RĂźckenwind gibt den Stimmen die COâ‚‚-Statistik der

letzten Jahre, wonach sich der RĂźckgang der Emissionen abgeschwächt hat und die groĂ&#x;en Schritte der 1990er-Ja r- hre kleiner geworden sind. Wenn man so weitermache, komme man nicht zum Ziel, betont Reusswig. Deswegen habe es ja das BEK gegeben und das Berliner Energiewendegesetz und schlieĂ&#x;lich das Mobilitätsgesetz. Das umzusetzen brauche aber Zeit. Die Zwischenergebnisse werden fortlaufen uf d ĂźberprĂźft und diese wĂźrden zeigen, dass es Bewegung gibt: „Ich erwarte, dass wir im Ergebnis im Jahr 2030 bei elf bis zwĂślf Millionen Tonnen landen werden. Und das wäre der richtige Pfad. Klimaschutz ist aber auch eine Gemeinschaftsaufgabe, bei der man nicht mit dem Finger auf andere

zeigen kann, sondern bei der alle ihren Beitrag leisten mĂźssen ‒ und auch kĂśnnen. Karin n T Teichmann jedenfalls hat den Beweis vor Augen, dass dieses Ziel machbar ist. Der EUREF-Campus erfĂźllt seit 2014 die Klimaschutzziele der Bundesregierung fĂźr 2050: „Wir zeigen ja zumindest mal, wie es an einem Standort wie unserem gehen kann. Dazu mĂźssen Energie- und Mobilitätswende aber unbedingt gemeinsam gedacht werden. Und es muss an die gemeinsame Umsetzung gehen. Berlin hat so viele schlaue Unternehmen und KĂśpfe. Ăśpf Wenn es nicht bei uns geht, wo soll es denn dann klappen?

Um die GrĂśĂ&#x;e der Herausfor sf derung zu verdeutlichen, macht Reusswig einen Schlenker zurĂźck: Berlin hatte Ende des 19. Jahrhunderts nach Schätzungen ungefähr 4,5 Millionen nT Tonnen COâ‚‚-Emissionen ‒ also genau den Wert, den die Stadt fĂźr 2050 anstrebt. Damals gab es aber nur rund 1,7 Millionen Einwohner und ein ganz anderes wirtschaftliches und technisches Niveau ‒ ganz zu schweigen vom Lebensstandard. Genau dieses Szenario kĂśnne helfen, sich die zukĂźnftigen Veränderungspotenziale vorzustellen. Reusswig: „Bis 2050 sind es noch 30 Jahre. Bis dahin wird sich die eT Technik massiv weiterentwickelt haben ‒ das gilt auch fĂźr Dinge wie E-Mobilität, Energietechnik, Speicher, er Gebäude. Denken Sie 30 Jahre zurĂźck und Ăźberlegen Sie mal, wie Sie damals telefoniert haben. Aber auch Einstellungen und Verhaltensweisen von Menschen ändern sich in solchen Zeiträumen. Nehmen Sie das Rauchen. Oder denken Sie daran, was vegetarisches oder gar veganes Essen vor 30 Jahren bedeutet hat. Laut Reusswig steigt der Wohnraumbedarf pro Kopf zwar noch, was ein Treiber fĂźr hĂśhere Emissionen im Gebäudebereich ist. Mit dem demograďŹ schen Wandel aber gebe es immer mehr ältere Menschen, die von einer Rente leben, die teilweise deutlich kleiner ist als ihr momentanes Einkommen. Diese werden, so Reusswig, folglich in kleinere Wohnungen ziehen oder sich einem Mehrgenerationenwohnproje ro kt oder gemeinschaftli-

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ch habe vor 42 Jahren meine Lehre gemacht und wenn ich mir ansehe, was heute im Vergleich zu damals alles anders ist, dann ist das erstaunlich! , bemerkt Thomas Schäfer, technischer GeschäftsfĂźhrer der Stromnetz Berlin GmbH, zum Auftakt der Gesprächsrunde. „Bei der Digitalisierung ďŹ nden 80 Prozent der Prozesse bei uns in der Firma statt, deswegen brauche ich neue Prozesse, neue Technologien und digitale LĂśsungen. Christian Feuerherd, GeschäftsfĂźhrer der Vattenfall Energy Solutions GmbH, wirft ein, dass es nicht mehr wie frĂźher nur darum gehe, Prozesse schrittweise zu verändern: „Es kommen von vielen Seiten neue, innovative Geschäftsmodelle ‒ sich darauf vorzubereiten und das darauf gerichtete Denken zu seinem täglichen Handwerkszeug zu machen, das ist ganz wichtig. Wir werden täglich mit neuen Wettbewerbern konfrontiert, die uns zwar nicht auf dem Reifegrad angreifen, auf dem wir uns beďŹ nden, aber stets kleine Bausteine hinzufĂźgen und damit neue Produktwelten und Customer Journeys entwickeln. Deswegen ist es so wichtig, GroĂ&#x;organisationen ďŹ t zu machen, auch in Bezug darauf, wie jeder Einzelne sein tägliches Arbeiten erlebt, deďŹ niert und damit umgeht. CYBERSECURITY Moderator JĂśrg Hunke will wissen, wie sicher Berlins Stromnetz eigentlich gegenĂźber Cyberattacken ist. Laut Schäfer hat Stromnetz Berlin schon vor fĂźnf Jahren auf eigene Initiative den ersten Penetrationstest durchgefĂźhrt: „Wir fanden Punkte, aber unsere Infrastruktur hat den groĂ&#x;en Vorteil, sehr verteilt zu sein. Ich habe in den Neunzigerjahren in Hamburg mit einem System gearbeitet, das vĂśllig autark war. Da gab es keine Verbindung mit anderen IT-Netzen. Das war ein Gesetz. Dies geht heute nicht mehr, weil wir ganz anders zusammenarbeiten. Wir haben einen liberalisierten Markt, 500 verschiedene Lieferanten, mit denen wir kommunizieren mĂźssen und deren Ergebnisse auch in unsere NetzfĂźhrung miteinieĂ&#x;en. Die Welt wächst zusammen. Das ist eines der groĂ&#x;en Themen, wie wir das weiterhin sicher machen kĂśnnen, mit unserem Sicherheitsanspruch, den

wir noch aus der Vergangenheit haben. Da geht es auch um Kulturwandel.

geändert haben. „Wenn man frĂźher keinen Strom hatte und der KĂźhlschrank nicht funktionierte, war das ein Problem. Wenn ich heute keinen Strom habe und das Handy nicht auaden kann, ist es ein Chaos. Wenn man sich als smartes Unternehmen frĂźh mit dem Thema auseinandersetzt, was der Kunde will, und ihn bedient, wird man den Kunden auch behalten.

KULTURWANDEL ALS LOGISCHE ENTWICKLUNG Hannah NĂśthig ist GeschäftsfĂźhrerin und Chief Operating OďŹƒcer der KIWI.KI GmbH, eines Berliner PropTech-Unternehmens, das ein System zum schlĂźssel- und berĂźhrungslosen Önen von TĂźren entwiBereits frĂźhzeitig hat sich sein ckelt hat. Sie ďŹ ndet das Thema Unternehmen mit InnovatioKulturwandel vor allem auf der nen beschäftigt, die den KunNutzerebene interessant: „Wie den zugutekommen, erzählt bekommen wir es als Gesell Martin Urban, Vorstand der schaft hin, mit neuen Risiken zu Berliner Stadtreinigung (BSR): leben, wie bekommen wir diese „Schon seit 2006 gibt es den abgesichert? Dieser Kulturwan ! elektronischen Rechnungsausdel auf der gesellschaftlichen tausch mit unseren Kunden in Ebene nimmt die Unternehmen der Wohnungswirtschaft. Das und die Nutzer dann automaspart nicht nur jede Menge tisch mit. Papier, sondern die Daten ieĂ&#x;en bei den groĂ&#x;en WohEinst habe er gedacht, als Unternehmen mit Ăźber 170 nungsunternehmen direkt in die BetriebskostenabrechJahren Tradition mĂźsse man doch wissen, wie etwas bei nungen. Das ist Kundenbindung in einer ganz anderen Form. Ein anderes Beispiel ist dagegen die Hochzeitden Kunden ankommt, erzählt Matthias Trunk, Vertriebsvorstand der GASAG. Da die WĂźnsche der Kunden aber stonne: Wenn man eine Party gibt, kann man diesen Eximmer dierenzierter werden, kommen ständig neue traservice bequem Ăźbers Internet bestellen. Wir waren Impulse, mit denen man sich auseinandersetzen muss. das zweite Unternehmen in Deutschland, bei dem man Ăźberhaupt einen Container Ăźber das Internet bestellen „Von InternetďŹ rmen lernen wir, wie wertvoll die Auseinandersetzung mit dem Nutzen fĂźr den Kunden ist. Die konnte. Intern brauchen wir natĂźrlich schlanke und inErkenntnisse daraus erfordern dann natĂźrlich auch die Betelligente Prozesse, mĂźssen von BĂźrokratismen weg. Da geht es uns wie allen anderen grĂśĂ&#x;eren Unternehmen. reitschaft zu einer Veränderung bei den eigenen Prozessen. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass Innovationen Daran arbeiten wir im Moment intensiv. vor allem in crossfunktionalen Teams Ăźber HierarchiestuAber auch die interne Kommunikation wird smarter, denn fen hinweg erfolgreich umgesetzt werden kĂśnnen. Das ist informierte und motivierte Beschäftigte sind wichtig, eine andere Herangehensweise im Vergleich zu dem, was nicht nur fĂźr die BSR. Seit einem Jahr gibt es daher eine traditionell bisher Ăźblich war. App fĂźr die Mitarbeiter: „Rund 3500 BSR-Beschäftigte NEUE VERBRAUCHERWELTEN sind auf den StraĂ&#x;en Berlins unterwegs. Seit EinfĂźhrung Harald Fladischer, Head of Sales and Marketing bei der neder App wird diese von rund der Hälfte auch genutzt. Xenio GmbH, einem Start-up, das in KĂźrze ein Produkt fĂźr Das bedeutet fĂźr uns, dass wir einen direkten, zeitnahen verhaltensbasierte AuthentiďŹ zierung auf den Markt brinKanal zu den Beschäftigten haben. Es ist unmittelbare gen wird, betont, dass sich die BedĂźrfnisse des Kunden Kommunikation auf AugenhĂśhe und heiĂ&#x;t auch, dass

wir uns manchmal warm anziehen mĂźssen. Aber das ist zweifellos gut so. Ist smart sicher? So mancher Hausbesitzer traut der neuen smarten Technik noch nicht ganz. NĂśthig erklärt, was beispielsweise KIWI sicher macht. „Wenn jemand seinen Transponder oder seine App nutzt, schickt das System eine Art verschlĂźsselte Frage an den TĂźrsensor. Nur wenn die Frage richtig beantwortet wurde, lässt sich die TĂźr Ünen. Das Signal ändert sich mit jedem Önungsvorgang. Es ist viel einfacher, eine normale TĂźr aufzubrechen. Ein Einbrecher ist in der Regel in unter drei Minuten durch jede TĂźr. Die neXenio GmbH hat sich dieser Frage der AuthentiďŹ zerung unter dem Namen SeamlessACCESS gestellt. „Die Art, wie ich mich bewege, ist einzigartig, also warum muss ich mich jedes Mal neu authentiďŹ zieren? Wir haben Smartphones oder Smartuhren. Ich authentiďŹ ziere mich am Tag achtzig- bis hundertmal ‒ auf meinem Handy, im BĂźro, auf meinem Computer, im Auto. Das wird in Zukunft wegfallen durch SeamlessACCESS, wofĂźr wir Sensoren verwenden, die schon seit Ăźber zehn Jahren auf dem Handy eingebaut sind. Die Herausforderung ist, beim Kunden Vertrauen dafĂźr zu gewinnen. NĂśthig betont die praktischen Vorteile eines solchen Systems: „In der alten Welt gibt es einen SchlĂźssel, der verloren gehen kann und mit dem jemand Fremdes ins Haus kommen kann. In der neuen Welt hat jemand die Berechtigung fĂźr einen Zugang. Wenn jemand Unberechtigtes einen Transponder hat, kann man den Transponder sperren und muss nicht ein ganzes SchlieĂ&#x;system auswechseln. Abfall, elegant gelĂśst. Ein Beitrag der BSR zum Smarthome sind laut Urban die sogenannten Unterurbehälter, die in Neubaugebieten eingesetzt werden und auch, wo es geht, als StraĂ&#x;enpapierkĂśrbe. Damit verschwindet der MĂźll zunächst einmal unter die Erde. Urban: „Die Behälter melden sich, wenn sie voll sind. Damit kommt die MĂźllabfuhr nicht immer montags oder donnerstags, sondern eben wenn der Behälter voll ist. Ab einer hinreichenden Behälterdich-

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Besonders smart:

Euro investiert Berlin jährlich in den Hochschulbetrieb.

In Berlin lehren, forschen und studieren

Menschen aus aller Welt.

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te ist das etwas, wovon alle etwas haben: die Umwelt, wir selbst durch das Sparen von Logistik, der Kunde, weil wir immer leeren und es keine tagelang vollen Tonnen gibt.

nologien, die zum Teil in anderen Ländern schon im Einsatz sind, gar nicht verwenden werden kĂśnnen. Wir brauchen 5G zum Beispiel fĂźr autonomes Fahren und all die tollen Sachen, die wir hier diskutieren, aber dazu braucht man Feuerherd denkt weiter in die Zukunft und Ăźberlegt laut, wie die richtige Infrastruktur, das kommt nicht auf alten KupProzesse wie dieser optimiert werden kĂśnnen: „Ich glaube, ferkabeln daher. Dazu braucht man Glasfaser. Wir haben der Durchbruch wird kommen, wenn man verschiedene jetzt bei Vattenfall einen Bereich gegrĂźndet, der genau Technologien zusammenfĂźhrt. das macht, Glasfaserkabel in die Wenn man jetzt bei dem Beispiel Stadt bringen. Wir mĂźssen die invon Herrn Urban bleibt, nutzt frastrukturellen Voraussetzungen man vielleicht Predictive AnafĂźr diese Technologien, Ăźber die lytics, um bereits drei Wochen wir reden, Ăźberhaupt erst einmal vorher zu wissen, wann diese schaen. Autonomes Fahren mit Tonne voll sein wird. Mit einer einer zu groĂ&#x;en Latenz kĂśnne anderen Technologie, wie zum dazu fĂźhren, dass etwa ein Auto Beispiel autonom fahrenden deutlich zu weit in eine Kreuzung MĂźllfahrzeugen oder Drohnen, fährt, fĂźgt Feuerherd hinzu. wird es mĂśglich, den StraĂ&#x;enverkehr zu entlasten. Wenn wir Ein Riesenthema sei Latenz, unterdie Technologien, die wir heute zur Hand haben, vernetzt streicht Dr. Scho. Autonomes Fahren sei Ăźber ein 4G-Netz denken, statt sie singulär zu betrachten, bringt es die Smart nicht machbar, weil der Fahrer, bevor das Netz reagiert, City, aber auch das Smart Home auf eine ganz neue Stufe. schon zehn Meter weiter gefahren ist: „Es gibt eine Initiative des Senats, die Innovationscluster 5G Cluster, und MARSCHRICHTUNG BESTIMMEN dort untersucht man 5G-Technologien und erprobt neue Schäfer betont, dass es notwendig sei, in die Diskussion mit Anwendungen. 5G wird man brauchen, und man muss der Stadt und der Verwaltung zu gehen, um die kĂźnftige dranbleiben, damit dies auch geschieht. Das ist es, was ich Richtung zu bestimmen: „Wir mĂźssen wissen, wo wir in bemängele. Daten mĂźssen transportiert werden, sie mĂźsBerlin eigentlich hinwollen, denn die Struktur, die wir jetzt sen ankommen. aufbauen, wird 50 Jahre bestehen. Wenn wir heute falsch investieren, werden wir das leider in 20 Jahren feststellen. Es gebe viele kluge Ingenieure und Denker in Deutschland, Dr. Klaus Scho, Chief Executive OďŹƒcer der Germandrones Ăźberlegt Feuerherd, und vieles, was am Runden Tisch bisGmbH, sieht, wenn denn einmal die Infrastruktur steht, her besprochen wurde, habe seinen Ursprung zum Beispiel autonomes Fahren als eine der Innovationen auch in Ber- im Fraunhofer Institut und in deutschen Universitäten. Aber lin. Dass es dadurch weniger Autos geben wird, glaubt er es gelinge zu selten, daraus auch kommerziell erfolgreiche jedoch nicht: „Die Leute werden sich ins Auto setzen und Geschäftsmodelle zu entwickeln, von denen wir heute dabei etwas lesen, statt dass sie in die Bahn steigen. proďŹ tieren kĂśnnten. „Die USA sind eben gut im Vermarkten und Deutschland ist gut im Entwickeln , stellt NĂśthig Feuerherd gibt zu bedenken, dass die Hauptstadt, wenn es fest. Trunk von der GASAG verrät als LĂśsungsvorschlag eidenn so weitergeht, ausgebremst werden kĂśnnte: „Ich bin nen Motivationsspruch, der in der Runde Anklang ďŹ ndet: sicher, dass wir mit der digitalen Infrastruktur, die wir in der „Ich sage meinen Teams immer ‚Nobody is perfect, a team Stadt haben, in fĂźnf Jahren am Ende sind, und neue Tech- can be. Zudem muss man bereit sein, mehr zu wagen. Es

sei eben eine Art Tradition, meint Dr. Scho, die aber heute keinen Bestand mehr habe. Deutschland komme aus einer Geschichte, in der stets der Superspezialist gefĂśrdert wurde, mit einer klaren Trennungslinie zwischen Fachthemen. Das klappe heute nicht mehr. Ganz oensichtlich sei es mehr der Team-Approach, der heute funktioniert, fasst Fladischer zusammen: „FrĂźher gab es den Spezialisten, der auch dafĂźr kompensiert wurde und Ăźberhaupt nichts anderes machen durfte. Heute hast du das Team, das gemeinsam gewinnt oder verliert. Neue Infrastruktur braucht das Land. Vielleicht wird das Thema Smart City an diesem Tisch aus einer zu zentralen Sicht diskutiert, gibt Christian Feuerherd zu bedenken: „Nehmen wir mal die neuen Elektroroller ‒ die hat nicht die Stadt initiiert, da gab es Firmen, die hier einen Markt dafĂźr gesehen haben. Ich glaube, dass eine Smart City sich aus individuellen Entscheidungen der verschiedensten Akteure entwickeln wird. Die Stadt kann dafĂźr die richtigen Rahmenbedingungen schaen und Infrastrukturvorhaben fĂśrdern, die die Grundlage der Smart City von morgen bilden. Trunk unterstreicht den Einwurf: „Wenn Sie von Infrastruktur sprechen, die ich vollkommen unterstĂźtze, heiĂ&#x;t das eben auch Wettbewerb, Marktwirtschaft und Â?Â?Â?

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der Ausgaben fĂźr Forschung und Entwicklung in Deutschland werden im verarbeitenden Gewerbe und Dienstleistungssektor fĂźr Fahrzeugbautechnologien investiert.

Mehr als

Forschungseinrichtungen und die starke GrĂźnderszene treiben Berlin voran.

Beim „Digitalen Städteranking 2018 von Haselhorst Associates landete Berlin nur auf

hinter Hamburg, MĂźnchen, KĂśln, Bonn und Darmstadt.

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Â?Â?Â? Technologieoenheit. Und Technologieoenheit ist wichtig, um der besten LĂśsung eine Chance zu geben. VISIONEN UND WĂœNSCHE Wo sehen die Teilnehmer des Runden Tisches Berlin in fĂźnf Jahren und was ist die grĂśĂ&#x;te Herausforderung? FĂźr Hannah NĂśthig wird ein groĂ&#x;er Punkt die Konnektivität sein: „Es ist nicht smart, einfach eine Sache zu steuern, es ist smart, dass sich eine Sache automatisch steuert, weil etwas gerade passiert ist und eine Reaktion darauf erfolgt. Die grĂśĂ&#x;te Herausforderung ist aus meiner Sicht die logische Vernetzung. Ich halte das fĂźr durchfĂźhrbar und denke, es ist realistisch, dass wir da in Berlin auch einen gewissen Stand erreichen. Es ist ein Optimum, aber ob wir das in fĂźnf Jahren erreichen, ist fraglich. Vielleicht in zehn Jahren.

Trunk wßnscht sich fßr diese Stadt Technologieoenheit, damit Zukunft gemacht und wettbewerblich errungen werden kann: „Ich glaube ganz fest an neue Partnerschaften und sehe Riesenchancen in der Digitalisierung.

Dr. Klaus Scho sieht eindeutig Handlungsbedarf bei der Infrastruktur, da dĂźrfe die Stadt nichts verhindern. Und er fĂźgt hinzu: „Dass Berlin, was Start-ups angeht, zu den fĂźhrenden Städten zählt, hat ganz sicherlich nichts mit der Arbeit des Senats zu tun. Das hat woanders stattgefunden, und es ist komplett vorbei an dem, was gewollt wurde. Das Kapital ist Ăźbrigens da, da bin ich ganz sicher. Es dĂźrfen einfach keine HĂźrden aufgebaut werden, die mĂźssen weg. Wir mĂźssen weg von den Bedenkenträgern ‒ es muss gemacht werden. Auch eine funktionierende Verwaltung wäre schĂśn.

Christian Feuerherd hält Berlin schon heute fĂźr eine groĂ&#x;- FĂźr Thomas Schäfer war es ein Städtetrip, der ihn nachartige BĂźhne, die fĂźr Technologieanbieter attraktiv ist: „Wir haltig beeindruckt hat und den er als Beispiel anfĂźhrt: sind hier in Berlin schon in vielen Dingen schnell, zwar noch „Ich wĂźnschte, dass Berlin in fĂźnf Jahren so weit ist wie nicht international, aber deutschlandweit. Wir mĂźssen das Kopenhagen ‒ eine funktionierende Stadt mit vielen diweiterhin ermĂśglichen und befĂśrdern, etwa im Bereich 5G. gitalen Produkten, wo ich in der Lage war, sehr schnell Damit schat man eine Plattform nachzuvollziehen, was ich dort fĂźr viele gute Innovationen, die fĂźr MĂśglichkeiten habe. Das gilt hier entstehen oder auch hierher unter anderem fĂźr die Themen gebracht werden. Zudem denke Vernetzung und Ă–PNV. Dies sind

alles Punkte, die wir technoloich, dass man im Bereich Wagniska gisch entwickeln, aber uns in pital mehr MĂśglichkeiten schaen den Rahmenbedingungen so sollte. Das ist es, was junge Unter verzetteln, dass sie nicht auf die nehmen brauchen, um Ideen groĂ&#x; StraĂ&#x;e kommen. Schäfer erläuwerden zu lassen und da auch mal tert auch, wo es seiner Ansicht ins Risiko zu gehen. Wir sind im Benach hakt: „Ich habe letztes Jahr reich Venture-Capital-Finanzierung den regierenden BĂźrgermeister noch nicht stark genug, und das ist einer der HinderungsgrĂźnde, warum wir es nicht schaen, gefragt, wie lange Berlin sich diesen Luxus noch leisten in Deutschland wirklich gute Ideen auch wirklich groĂ&#x; zu will, eine Senatsverwaltung und eine Bezirksverwaltung machen. Berlin gehĂśrt zwar europaweit zu den Top-3-Start- zu haben, wo die eine partout nicht das macht, was die up-Städten, aber wir mĂźssen europaweit weiterhin Schritt andere mĂśchte. Das ist etwas, das wir auch als Infrastrukturbetreiber merken. Wir haben auf Senatsebene wenihalten und international deutlich aufholen. ger Probleme, als wenn wir in die Bezirke gehen. Er hĂśre immer ganz viele tolle Sachen, die die Stadt vorhat, und wĂźrde da auch eigentlich alles unterschreiben, Fladischer glaubt, dass Berlin in fĂźnf Jahren eine Smart City aber, so Martin Urban, „im Endeekt kommt es auf etwas sein wird, und zwar insbesondere fĂźr die Touristen. „Das an, das sich relativ altmodisch anhĂśren mag: eine funktio- ist etwas, das läuft, da wird viel umgesetzt und die Politik nierende Verwaltung. Das ist das A und O. Dazu gehĂśren investiert, das merken wir nur nicht. Mein Wunsch ist, die dann auch die Stellen, die Anträge fĂźr Glasfaserkabel im Smart City nicht nur fĂźr Touristen, sondern auch fĂźr die BeBoden bearbeiten. Ich meine auch, dass Verwaltung eine wohner zu schaen. Diese Kluft, die besteht und die Gefahr dienende Funktion hat. Wenn es da einen Kulturwandel hat, immer grĂśĂ&#x;er zu werden, mĂźsste geschlossen werden. gäbe, wĂźrde das uns allen helfen, voranzukommen.

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ir arbeiten bei der Digitalisierung der Berliner Verwaltung an mehreren Baustellen gleichzeitig , sagt Berlins IT-Staatssekretärin Sabine Smentek. „Kurz vor einem Meilenstein sind wir bei den Onlineverfahren: Spätestens Anfang 2020 werden die BĂźrger weitere Verwaltungsverfahren digital erledigen kĂśnnen. Dazu gehĂśrt zum Beispiel die Beantragung von Wohngeld. Bislang bietet das Servicekonto unter anderem die MĂśglichkeit, einen Anwohnerparkausweis oder den Kitagutschein komplett online zu beantragen.

Dies, so die Staatssekretärin weiter, sei nur ein Handlungsfeld von dreien, an denen der Senat derzeit arbeitet. Bekannt ist den meisten Berliner BĂźrgern bereits die geplante EinfĂźhrung der elektronischen Akte bis 2023: „Wir wollen, dass unsere internen Verwaltungsprozesse digital ablaufen und vor allem digital gespeichert werden, damit wir die Aktenschränke rauswerfen kĂśnnen. Derzeit sind wir im Vergabeverfahren fĂźr die dafĂźr notwendige Software. Den Zuschlag werden wir Ende dieses Jahres erteilen kĂśnnen. STANDARDISIERTE PCS FĂœR DIE VERWALTUNG „Berlin PC ist das Schlagwort eines Teilgebiets des dritten Handlungsfelds: die Modernisierung und Standardisierung der Informations- und Kommunikationstechnologie. Klar ist laut Smentek, dass hier in den letzten Jahren zu wenig investiert wurde. KĂźnftig sollen die rund 80.000 unterschiedlichen Berliner PCs

auf den Schreibtischen in den Verwaltungen mit einem standardisierten PC inklusive aller gängigen Programme ausgestattet werden. Es ist laut Smentek ein Prozess, der sich erneuert und mitwächst. Der Berlin PC sei also nicht irgendwann „fertig , sondern sehe in zehn Jahren ganz anders aus als heute. MEDIENBRĂœCHE MINIMIEREN FĂźr Bernd SchlĂśmer, Sprecher fĂźr BĂźrgerrechte und Digitalisierung (FDP), bedeutet Digitalisierung eine Vernetzung aller Lebens- und Arbeitsbereiche: „Erfolgreich kann das Ganze im Sinne von Akzeptanz nur dann sein, wenn die Prozesse und Abläufe kundenfreundlich sind, sie ächendeckend vorhanden, medienbruchfrei und interoperabel sind. SchlieĂ&#x;lich sollten nur sinnvolle Dinge digitalisiert werden. Dänemark habe das gut umgesetzt, so SchlĂśmer, aber auch in Bremen gebe es tolle Vorschläge, wie das Projekt ELFE ‒ einfache Leistungen fĂźr Eltern. SchlĂśmer ist kritisch, was einige Prozesse im Berliner Senat angeht: „Erst vor wenigen Monaten fragte ich den Justizsenator im Plenum, was mit den E-Mail-Schreiben passiert, die das Justizwesen erreichen. Sie werden ausgedruckt und gehen dann in den klassischen Prozess mit Papierakten, war seine Antwort. Es wird gedruckt und wieder eingescannt. Das ist fĂźr mich keine Digitalisierung. Medienbruch wird dies im Fachjargon genannt. Laut Smentek mĂźsse man MedienbrĂźche wie diesen vorĂźbergehend verkraften: „Die Frage ist, will ich Ăźber-

haupt nichts verändern, bis ich den gesamten Prozess medienbruchfrei habe, oder kann ich fĂźr einen Ăœbergangszeitraum, wenn es fĂźr die Kunden schneller geht, damit leben, auch mal etwas auszudrucken. Die Alternative wäre, dass BĂźrgerinnen und BĂźrger noch länger auf Onlineangebote warten mĂźssen. Allein die GrĂśĂ&#x;e des Berliner Verwaltungsapparates bringe es mit sich, dass Veränderungen länger dauern als in manchem Unternehmen. Auch das Thema Geld sei in den vergangenen Wochen als Kritikpunkt in den Medien immer wieder aufgetaucht, so Smentek weiter: „Wir kĂśnnen mit mehr Geld natĂźrlich schneller vorankommen, insbesondere wenn es um Ersatzinvestitionen geht wie neue Computer. Allerdings ist der Berliner Landeshaushalt begrenzt. Wir mĂźssen Schulen bauen und sanieren, Wohnungen schaen, den Ă–PNV ausbauen. Mit dem Geld, das wir im Senatsentwurf fĂźr den Doppelhaushalt 2020/21 zur VerfĂźgung haben, gelingt es nun, die Regelungen des E-GovernmentGesetzes umzusetzen. DIGITALE AKTEN KĂ–NNEN ZEIT SPAREN Smentek betont, dass es nicht darum geht, Personal einzusparen: „Wir haben in vielen Verwaltungen Bedarf an neuen Beschäftigten. Wenn sich die Leute dort auf ihre Fachaufgabe konzentrieren kĂśnnen und nicht auch noch irgendwelche Sachen abtippen mĂźssen, dann ist das gut. Im Jugendamt wĂźrde die digitale Akte dazu fĂźhren, dass Sozialarbeiter weniger Zeit brauchen, um ihre Arbeit zu dokumentieren be-

ziehungsweise Akten herauszusuchen, weil sie das alles elektronisch haben. Diese Zeit kĂśnnen sie mit den Familien verbringen. POTENZIALE NUTZEN Bernd SchlĂśmer wĂźnscht sich, dass Berlin die Potenziale der Mitarbeiter in der Üentlichen Verwaltung nutzt: „Dort arbeiten tolle und kreative Menschen mit unglaublich viel Wissen. Wir mĂźssen sie dringend mitnehmen und ihnen Freiräume zur Gestaltung geben. Die kennen die Verwaltung und das, was BĂźrger bewegt, und ihr Wissen ist essenziell fĂźr eine erfolgreiche Digitalisierung der BehĂśrden.

Im Lauf dieser Legislaturperiode soll es noch weitergehen mit der anfangs erwähnten OnlineverfĂźgbarkeit von Verwaltungsverfahren: Die einhundert am meisten nachgefragten Dienstleistungen sollen online abwickelbar sein. Der BĂźrger spart sich damit Gänge zu Standes- und BĂźrgerämtern, Sozial- und Jugendämtern. Tatsächlich bringt die Umsetzung des E-Government-Gesetzes auch einen Bedarf an neuen Arbeitskräften mit sich. Smentek: „Wir brauchen Menschen, die an der Digitalisierung der Berliner Verwaltung mitarbeiten, und wir haben sowohl in der Verwaltung selbst als auch im IT-Dienstleistungszentrum Berlin (ITDZ), unserem Dienstleister, viele interessante Arbeitsplätze. Wir suchen nicht nur Informatiker und Techniker.

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Dr. SteinmĂźller, wie sieht denn Ihrer Ansicht nach die Stadt von morgen aus? Man muss das Konzept der Smart City herunterbrechen auf verschiedene Bereiche wie smarte Mobilität, smarte Gesundheitsdienstleistungen, smarte Dienstleistungen im Bereich Bildung etc. Das Problem ist nur, dass dieses WĂśrtchen „smart ein etwas unscharfer Begri ist. Es wird von Unternehmen und Entwicklern gern in rein technologischer Hinsicht interpretiert: neue intelligente Technik, hochwertige Vernetzung, auch 5G. Aber bei so einer technikzentrierten Herangehensweise besteht die Gefahr, dass man die Menschen, die das nutzen sollen, vergisst. SchlieĂ&#x;lich gibt es in der Technikgeschichte einige Beispiele von tollen LĂśsungen, die von niemandem genutzt wurden und somit auf Fehlinvestitionen hinausgelaufen sind.

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Sehen Sie so eine Gefahr auch fĂźr Berlin? Das kann durchaus passieren. Ich denke nur daran, was fĂźr ein Trauerspiel die EinfĂźhrung der elektronischen Gesundheitskarte war, wo man Ăźber Jahre immer wieder neue Ansätze vrfolgt hat. Es hätten sich aber die Ă„rzte darauf einstellen mĂźssen und ebenso die Patienten. Ein ähnliches Problem haben wir auch beim Thema smarte Verwaltung. Wenn man neue SoftwarelĂśsungen einfĂźhrt, mĂźssen die Mitarbeiter entsprechend mitgenommen werden, was teilweise noch nicht so geschieht. Hier muss man auch vor Ăźberzogenen Honungen und Erwartungen warnen. Beispielsweise hat in Tama, einem Vorort von Tokio, eine Initiative eine kĂźnstliche Intelligenz als Kandidat fĂźr das BĂźrgermeisteramt vorgeschlagen. Die Argumentation war, dass eine KI immer objektiv urteilt. Dabei wird vĂśllig vergessen, dass so eine KI ‒ oder ein Roboter ‒ einerseits der absolute BĂźrokrat wäre, der nur nach Paragrafen handelt, und andererseits ist die KI durchaus von jemandem programmiert worden. Tief in der Programmierung stecken die Begriichkeiten der Entwickler, ihre Werte und damit auch ihre Vorurteile. Ist das ein Teil der Illusionen, die so eine Smart City mit sich bringen kann? Zu denken, mit Technik und Rationalität allein kĂśnne man Probleme lĂśsen? Die Ăźbergeordnete Ebene dieser Illusionen ist tatsächlich der Glaube, dass Technik all unsere Probleme lĂśsen kann. Eine Ebene tiefer kommt der Glaube, smarte Technik kĂśnne neutral, rational und gerecht funktionieren. Gut, Technik hat kein BauchgefĂźhl, aber dafĂźr handelt man sich die Beschränkungen der Algorithmen ein. Ich kenne das aus dem Bereich des autonomen Fahrens. Irgendwann hat man festgestellt, dass das, was ein Automobil in Deutschland gelernt hat, nicht auf GroĂ&#x;britannien Ăźbertragbar ist ‒ nicht wegen des Linksverkehrs, sondern weil sich die Verkehrsteilnehmer dort anders verhalten. Jede Smart City sieht etwas anders aus. Insofern ist auch die Honung, dass man Ăźberall auf der Welt eine einheitliche LĂśsung verwenden kann, eine Illusion. 2050 soll Berlin CO2-neutral sein, man will eine Smart City werden: intelligent vernetzt, zukunftsfähig und resilient, wie es so schĂśn heiĂ&#x;t. Ist das realistisch? Das Einzige, was ich sagen kann, ist, dass man 2050 nicht mehr von Smart City reden wird. Der Begri wird in spätestens 15 Jahren verbraucht sein. Einige Dinge werden bis dahin perfekt funktionieren. Aber 2050 wird man vor neuen Aufgaben stehen und der Senat wird sagen, wir mĂźssen bis 2080 dies und jenes erreichen und dafĂźr ein neues Schlagwort erďŹ nden. „Smart hat einen technischen Beiklang und klingt auch gut, aber was ich doch eigentlich will, ist eine Stadt, in der es sich gut leben lässt. Wenn mir smarte Technologien dabei helfen, bin ich zufrieden.

Was ist wichtig als nächster Schritt fĂźr Berlin? Wir brauchen eine Beschleunigung in Verwaltungsdingen. Bei Bauvorhaben sind beispielsweise immer mehr Gesetze und Vorschriften zu beachten. Ob man da als Bauherr von einer Stelle zur anderen laufen mĂśchte ... das ist sehr aufwendig und im schlimmsten Fall abschreckend. Wenn es aber gelingt, die Anträge auf einheitlichen Plattformen zu präsentieren, gestĂźtzt von starker Software und intelligenten Algorithmen, dann ist die Stadt in diesem Punkt wirklich „smart geworden. Auch BĂźrger bei Planungsprozessen stärker einzubeziehen und vor allem mehr BĂźrger zu erreichen, wäre ein guter Schritt. Ich verstehe Smart City auch als Chance, ein bisschen zu experimentieren. Das geschieht ja ganz gut in den zahlreichen Start-ups, die es in Berlin inzwischen gibt. Genau. Smart City heiĂ&#x;t aber auch Schutz der Privatsphäre, gerade bei der Nutzung von Daten im Sinne des Allgemeinwohls. Ich mĂśchte, dass meine medizinischen Daten mir selbst gehĂśren. Dann kann ich selbst bestimmen, ob ich sie einem Forschungsinstitut gebe ‒ etwa weil ich mĂśchte, dass eine Krankheit, unter der ich leide, besser erforscht werden kann. Google wĂźrde ich meine Daten keinesfalls Ăźberlassen wollen. Noch mal kurz zur CO2-Neutralität, die bis 2050 in Berlin umgesetzt sein soll. Ist das realistisch? Man kann schon allein durch eďŹƒzientes Verkehrsmanagement einige Prozent gewinnen. Auch beim Heizen und bei der Klimatisierung von Gebäuden sind noch EďŹƒzienzgewinne drin, in vielen Fällen sogar 30 Prozent oder mehr. Aber eine absolute CO2-Neutralität erreicht man mit reinen EďŹƒzienzmaĂ&#x;nahmen nicht. Bei der Stromerzeugung haben erneuerbare Energien bereits einen Anteil von Ăźber 40 Prozent, da sind wir auf dem richtigen Weg. Schwierig ist es beim Verkehr. Ich bin Ăźberzeugt, dass Elektromobilität hier nicht die LĂśsung ist, sondern allenfalls ein wichtiger, aber nicht zentraler Baustein. Aussichtsreich erscheinen mir Biokraftstoe der zweiten Generation, fĂźr die Reststoe genutzt werden. Auch bei der Bereitstellung von Heizungswärme sind Solar- oder Windstrom nicht der KĂśnigsweg. Man braucht hier andere LĂśsungen, darunter ebenfalls wieder im Bereich von Bioenergie, dem unterschätzten Faktor der Energiewende. Was wĂźrde Sie freuen und was wĂźrden Sie sich wĂźnschen? Mich wĂźrde freuen, wenn man sich vermehrt Ăśkologischen LĂśsungen zuwendet. Wir mĂźssten sehr viel mehr Natur in die Stadt holen. Berlin hat zwar das GlĂźck, eine der grĂźnsten Städte Europas zu sein, aber gerade im innerstädtischen Bereich ist hier noch Potenzial. Das betone ich, weil die Natur bei einer reinen TechnikďŹ xierung gern vergessen wird.

Ist Berlin denn nun auf der Zielgeraden? Es wird viel getan, das sollte man nicht kleinreden. Da gibt es neue Verkehrskonzepte, Ăźber die man im Detail diskutieren kann, aber es geht in die entsprechende Richtung. Man ist bemĂźht, Verwaltungen zu modernisieren, man schat gute Bedingungen fĂźr Start-ups, Coworking Spaces und arbeitet an vielen Punkten. Mitunter habe ich den Eindruck, dass unter dem Schlagwort „Smart City Dinge geplant sind, die es vielleicht ohnehin gegeben hätte, fĂźr die man aber so noch ein zusätzliches Argument hat, um dafĂźr Geld locker machen zu kĂśnnen.

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erlin ist hier wirklich einmal Vorreiter in Deutschland. Im Oktober 2017 wurden in der Hauptstadt die ersten zwei 5G-Mobilfunkbasisstationen in das Livenetzwerk eines Mobilfunkunternehmens eingebunden und unter realen Bedingungen getestet. Die Deutsche Telekom errichtete die beiden 5G-Mobilfunkbasisstationen in der WinterfeldstraĂ&#x;e in SchĂśneberg sowie in der Leipziger StraĂ&#x;e in Mitte. In den vergangenen beiden Jahren wurden in diesem Gebiet an weiteren 18 Standorten 5GAntennen aktiviert. Die kommerzielle Nutzung, so Svenja Fritz, die Sprecherin der Senatsverwaltung fĂźr Wirtschaft, Energie und Betriebe, beginnt unmittelbar nach der Zuteilung der ersteigerten 5G-Frequenzen durch die Bundesnetzagentur: „Wir erwarten dies in KĂźrze. Wir erwarten auch, dass die frĂźhzeitige VerfĂźgbarkeit von 5G die Attraktivität des Wirtschaftsstandorts Berlin generell erhĂśht.

Die zahlreichen innovativen Berliner Unternehmen sollen so schon in KĂźrze die Chance bekommen, die Vorteile des neuen 5G-Mobilfunks nutzen zu kĂśnnen. Und was sind das fĂźr Vorteile? Niels Hafenrichter, Pressesprecher der Deutschen Telekom AG, erläutert: „Durch 5G wird sich unser Netz stärker den BedĂźrfnissen der Kunden anpassen kĂśnnen. Es wird extrem hohe Datenraten ermĂśglichen, mit denen Sie zum Beispiel hochauÜsende Filme in Sekundenschnelle laden kĂśnnen ‒ auch wenn sich viele weitere Nutzer in der Nähe beďŹ nden, wie bei GroĂ&#x;veranstaltungen. Insbesondere die Industrie und die Logistikbranche werden von 5G fĂźr eine Vielzahl von Anwendungen proďŹ tieren. 5G wird die Vernetzung von Milliarden von Dingen ermĂśglichen, also das Internet der Dinge. Was fĂźr die Industrie besonders wichtig ist, ist die Reaktion des Netzes quasi in Echtzeit. Das sind Eigenschaften, die fĂźr kĂźnftige SchlĂźsseltechnologien nĂśtig sind ‒ etwa Industrie 4.0 und virtuelle Realitäten. Konkret, so Hafenrichter weiter, werden jetzt zunächst vor allem Firmen proďŹ tieren, die den neuen Standard etwa in ihrer Fertigungshalle oder in einem Fuhrpark fĂźr das Internet der Dinge nutzen. Im Hinblick auf die Zukunft kommt vernetztes Fahren hinzu, denn erst durch die Anbindung Ăźber Mobilfunk kann das Fahrzeug von aktuellen und lokalen Verkehrshinweisen proďŹ tieren oder mit der Verkehrsinfrastruktur wie etwa Ampeln kommunizieren: „Das ist insbesondere fĂźr Logistikunternehmen interessant , ergänzt Hafenrichter. „Mit 5G kĂśnnen Geräte, Fahrzeuge oder Container auf den Meter genau geortet werden. Ergänzt man die Daten um zusätzliche Informationen, nimmt die Genauigkeit nochmals deutlich zu ‒ das verbessert die MĂśglichkeiten bei der Navigation und in der Logistik immens. In Planung sind zudem bereits intelligente Verkehrsleitsysteme, bei denen sich die Ampelschaltung am tatsächlichen Verkehrsaufkommen orientiert. Dass auch vor allem das Automobil bei 5G (und dem darauf unaufhaltsam folgenden 6G) eine mĂśgliche zentrale Rolle im Rahmen autonom fahrender Fahrzeuge spielen wird, betont auch Prof. Dr.-Ing. Friedel Gerfers vom Institut fĂźr Technische Informatik und Mikroelektronik an der TU. Gerfers arbeitet an der Forschung und Entwicklung rund um die neuesten 5G- und 6G-Kommunikationssysteme in Berlin: „Grundsätzlich verbindet man mit den SchlagwĂśrtern 5G- und 6G-Mobilfunkstandard die steigende mobile Ăœbertragungsbandbreiten. Wir in Deutschland sind aber grundsätzlich sehr langsam, auch schon was die 4G- oder LTE-EinfĂźhrung betrit. Ă„hnlich sieht es jetzt beim 5GInfrastrukturaufbau aus. In den USA und vielen Ländern im asiatischen Raum sei das anders, meint Gerfers, aber er hot, dass wir hier in den nächsten ein bis zwei Jahren gut vorankommen. Aber selbst dann sei die 5G-Netzabdeckung bis dahin im Vergleich tatsächlich immer noch gering. SUKZESSIVER AUSBAU IN BERLIN Auf der IFA wurde in ausgewählten Bereichen eine 5GMobilfunkversorgung ermĂśglicht, so Senatssprecherin Fritz. So wollte man bei dieser groĂ&#x;en technologieorientierten Messe mit Besuchern aus aller Welt zeigen,

dass 5G in Berlin zumindest teilweise angekommen ist. Vodafone hat unterdessen neben der Telekom als zweiter Mobilfunknetzbetreiber auf bereits verfĂźgbaren Frequenzen die kommerzielle 5G-Nutzung begonnen und eine 5G-Mobilfunkbasisstation in Adlershof in Betrieb genommen. Zwei weitere 5G-Mobilfunkbasisstationen sollen in Berlin folgen. Senatssprecherin Fritz: „Die innovativen Berliner Firmen ďŹ nden sich in groĂ&#x;er Zahl in den Berliner Zukunftsorten, wie dem Technologiepark Adlershof, dem CHIC oder zukĂźnftig auch dem SIEMENS-Innovationscampus. Die kĂśnnen zuerst von einer 5G-Mobilfunkversorgung proďŹ tieren. Wir erwarten, das dann innerhalb weniger Jahre ein groĂ&#x;er Teil Berlins eine 5G-Mobilfunkversorgung erhält. Dabei haben nach den Zukunftsorten die Veranstaltungsorte, die frequentierten StraĂ&#x;en und Plätze sowie der Üentliche Untergrundverkehr Priorität. Die Telekom plant, nach dem Auftakt in der Hauptstadt rasch ächendeckend aktiv zu werden, so Hafenrichter: „Der Ausbau startet in sechs deutschen Städten: Zunächst

in Berlin und Bonn, dann folgen Darmstadt, Hamburg, Leipzig und MĂźnchen. In den nächsten 18 Monaten sollen die 20 grĂśĂ&#x;ten Städte Deutschlands mit 5G angebunden werden. In diesen Ballungsräumen leben viele Menschen, die täglich unterwegs sind. Wir denken, dass diese besonders hohen Nutzen aus neuen 5G-Anwendungen ziehen werden. Somit beginnt die Telekom den 5G-Ausbau in Metropolen und weitet das Netz sukzessive in weniger dicht besiedelten Gebieten aus. Bis 2025 schon will der Konzern 99 Prozent der deutschen BevĂślkerung und 90 Prozent der Fläche Deutschlands mit 5G versorgt haben. Damit wĂźrden FunklĂścher Vergangenheit werden. Wie das funktioniert, erklärt Telekomsprecher Hafenrichter: „Bei 5G gibt es nicht ein Netz fĂźr alles, sondern viele virtuelle Netze, die bestimmte Anforderungen erfĂźllen. Dieses Prinzip nennt man Network-Slicing. Manche Anwendungen verlangen mĂśglichst groĂ&#x;e DatenĂźbertragungsraten, andere haben nur kleine Datenmengen zu Ăźbertragen, die aber mit mĂśglichst geringer zeitlicher VerzĂśgerung ankommen mĂźssen. Das gilt beispielsweise fĂźr die Steuerung einer Drohne oder Robotersteuerungen

in Fabriken. FĂźr Smart Cities wird dagegen eine mĂśglichst stromsparende Anbindung unzähliger Gegenstände an das Internet der Dinge gewĂźnscht. Es wird also eine Vielzahl von Netzen und Netzteilen geben, die parallel unterschiedliche Funktionen bedienen. DIE ENTWICKLUNG GEHT BEREITS WEITER 5G ist noch gar nicht wirklich angekommen in Deutschland, da beschäftigen sich Forscher bereits mit der nächsthĂśheren mobilen Ăœbertragungsbandbreite, dem 6G. Prof. Gerfers: „Bildlich gesprochen Ăźberträgt ein Kanal im 5GStandard eine Lkw-Ladung an Daten. Der 6G-Standard Ăźberträgt eine ganze Zugladung. Hier ďŹ ndet sozusagen eine Verachung der DatenĂźbertragung statt. Wann rechnen Sie denn mit der EinfĂźhrung, Prof. Gerfers? „Ich denke, erste Tests der Netzbetreiber werden 2024 oder 2025 beginnen. Zwei bis drei Jahre später kommt dann voraussichtlich auch die MarkteinfĂźhrung.


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