Talent Ausgabe 39

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39 | M채rz 2011

B체ndner Skiverband B체ndner Skiverband Federazione Grigionese di sci Federazione Grigionese di sci Uniun Grischuna da skis Uniun Grischuna da skis


Gemeinsam Spitzenleistungen schaffen. Gemeinsam erreicht man Ziele schneller. Deshalb unterst端tzen wir mit Freude die Nationalteams im Schneesport. Und den Nachwuchs erst recht. www.raiffeisen.ch

Wir machen den Weg frei

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19.10.10 11:43


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| Bündner Skiverband

Editorial Der Schnee hat seinen Preis

Der  aktuelle  Winter  hat  es  wiederum  bestätigt.  Ohne  Beschnei-

ungsanlagen sind die Bergbahnen oft auf verlorenem Posten. Der  im November und Dezember künstlich produzierte Schnee hat die

Wintersaison in vielen der Bündner Skistationen gerettet. Kaum  vorzustellen,  welchen  wirtschaftlichen  Schaden  unser  Kanton  ohne die Schneekanonen dieses Jahr gehabt hätte. Der künstlich  produzierte Schnee hat aber seinen Preis, und diesen Preis bezah-

len  die  Bergbahnen  beziehungsweise  die  Skifahrer.  Es  sind  aber  nicht nur die Bergbahnen und die Skifahrer, die vom Kunstschnee

profi tieren. Es sind noch viele andere Branchen, die ohne Schnee  beziehungsweise ohne den Kunstschnee sich schwer tun würden.

Zum Titelbild:

Unterstützung  bei  dem  Vorhaben,  den  technisch  produzierten

Jöri Kindschi durfte auch an den

Seit  einigen  Jahren  ersuchen  die  Bergbahnen  die  Politik  um

Der neue Bündner Langlauf meister

Schnee als wirtschaftliche Grundlage der Skistationen zu klassifi -

Weltmeisterschaften in Oslo an den Start.

zieren. Noch steht die Antwort der Politik aus.

Die Bergbahnen sind für den Bündner Skiverband der wichtigste  Partner.  Sie  bringen  nicht  nur  die  Skifahrer  in  die  Berge,  sie  be-

reiten für diese auch die schönsten Pisten vor. Der BSV kann bei

der  Organisation  der  Skirennen  immer  auf  die  Unterstützung  der  Bergbahnen  zählen,  und  in  diesem  Winter  war  die  Herstel-

Impressum

Bergbahnen  sind  aber  auch  ein  wichtiger  Sponsor  des  Bündner

Erscheint zweimal pro Jahr.

lung der Rennpisten nur mit Kunstschnee möglich. Die Bündner  Skiverbands.

Talent. Das Magazin des BSV.

Der  Verband  Bündner  Bergbahnen  setzt  sich  vermehrt  mit  der

Herausgeber

Kosten für die technische Beschneiung der Pisten tragen müssen.

Geschäftsstelle | Paleu Sura 8

Frage auseinander, ob es richtig sei, dass die Bahnen alleine die  Diese  Frage  betrifft  auch  die  Skifahrer,  denn  die  Kosten  werden  schlussendlich auf diese übertragen.

Giusep Venzin, Redaktor Talent

Inhalt Tolle Organisatoren | 5

Eine lange und harte Lehrzeit | 8

Den 65. mit einer Kinderschar gefeiert | 13 Fotograf aus Leidenschaft | 14

Zwischen Training und Weltcup | 15

Die Hälfte aus den Reihen des BSV | 18 Einheimische Sieger | 19

Das Interview : Silvio Schmid | 20 Ambitioniert und engagiert | 22

Die Medaille um drei Sekunden verpasst | 23 Nicht alles lief nach Plan | 24 Ein Restrisiko bleibt | 26

An der WM 2003 vom Rennfi eber gepackt | 27

Bündner Skiverband (BSV)

Postfach 140 | 7012 Felsberg

Tel. 081 250 07 02 | Fax 081 250 07 03 info@bsv.ch

Redaktion, Anzeigenverkauf, Inserate Giusep Venzin

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«Alles fährt Ski» – Jetzt registrieren und vom «Grischa-Bonus» profitieren unter ski.graubuenden.ch Auf zur Runde zwei: Was ist der «Grischa-Bonus»? Die Aktion «Alles fährt Ski» geht in die zweite Runde: Ab dem alpinen Weltcupstart 2010/11 bis nach dem Weltcup-Finale in Lenzerheide können Sie wieder fleissig Prozente sammeln. Denn jeder Weltcup- und/oder WM-Podestplatz eines Swiss-Ski Alpin-Athleten wird zum echten Vorteil für Schneesportfans. Pro Podestplatz erhalten Sie ein Prozent Ermässigung auf Tagesskipässe in verschiedenen Skigebieten. Aber nicht nur das – auch in ausgewählten Hotels in Graubünden profitieren Sie von dieser Aktion. Also, je mehr Spitzenplätze die Schweizer Skicracks einfahren, desto höher wird der «Grischa-Bonus». Unterstützen Sie unsere Ski-Nati! So funktioniert’s Registrieren Sie sich so rasch wie möglich auf ski.graubuenden.ch. Und dann heisst’s: Daumendrücken für unsere Skicracks und auf möglichst viele Podestplätze hoffen. Die Prozente werden ab dem Start der Weltcup-Saison in Sölden ab dem 22. Oktober 2010 kumuliert. Die Sammel-Aktion läuft bis nach dem Weltcup-Finale in Lenzerheide (20. März 2010). Ab dem 21. März bis Ende Saison können Sie dann den «Grischa-Bonus» einlösen. Übrigens, in der letzten Saison profitierten die registrierten Schneesportler dank dieser Aktion von 30% Vergünstigung. Mitmachen lohnt sich also allemal! Tippspiele mit attraktiven Preisen Bei verschiedenen Weltcup-Rennen können alle registrierten Teilnehmer auch beim grossen Tippspiel mitmachen. Tippen Sie, welchen Platz der beste Schweizer Skifahrer erreicht, und schon nehmen Sie an der Verlosung von attraktiven Sofortpreisen teil. Und am Ende der Aktion im März werden zusätzlich tolle Hauptpreise verlost. Anmeldung und weitere Informationen gibt es im Internet unter www.ski.graubuenden.ch. Die Bergbahnen in Graubünden unterstützen den Bündner Skinachwuchs. Wir wünschen eine erfolgreiche und unfallfreie Wintersaison 2010/11.


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| Bündner Skiverband

Tolle Organisatoren « Ich danke dem Skiclub Obersaxen. Er war ein toller Organisator und ein grossartiger Förderer des Skirennsportes. » Das sagte

Raiffeisen Intersport Cup 2011

BSV-Präsident Gabriel Casutt anlässlich der Rangverkün­digung des BSV Raiffeisen Intersport Cup in Obersaxen. In seinen Dank

schloss er auch die anderen Organisatoren ein. In Pontresina

1. Slalom in Pontresina Mädchen JO 1

Rennen des Cups statt – hätte Gabriel Casutt die gleichen Worte

1. Talina Gantenbein, Lischana Scuol, 1.38.24

und in Lenzerheide-Valbella – dort fanden zwei weitere JO-

aussprechen können. Die Skiclubs und die Skior­te leisten wert-

2. Sina Conrad, Bernina Pontresina, 1.38.93

volle Arbeit für den Skirennsport und für die Jugendlichen.

3. Christina Müri, Trais Fluors Celerina, 1.40.75

Schneemangels auf die bewährten Organisatoren zählen.

Mädchen JO 2

Ob Weltcup, FIS oder Jugendrennen, die Fahrer durften trotz

1. Arina Riatsch, Club Skiunzs Sent, 1.31.92 2. Janine Caduff, RG Alpenarena, 1.32.34 3. Sira Rada, Sportiva Palü Posciavo, 1.32.76

Knaben JO 1 1. Yannick Caduff, RG Alpenarena, 1.37.56 2. Tgasper Darms, Mundaun, 1.41.60 3. Fadri Riatsch, Club Skiunzs Sent, 1.42.58

Knaben JO 2 1. Marco Gämperle, RG Alpenarena, 1.29.56 2. Patrick Rogentin, Lenzerheide-Valbella, 1.31.25 3. Marco Findschi, Davos, 1.31.25

Larissa Jenal aus Samnaun siegte in Pontresina und in Obersaxen. Foto G. Venzin

2. Slalom in Pontresina Mädchen JO 1 1. Talina Gantenbein, Lischana Scuol, 1.38.74 2. Christina Müri, Trais Fluors Celerina, 1.43.34 3. Sina Conrad, Bernina Pontresina, 1.43.67

Mädchen JO 2 1. Larissa Jenal, Samnaun, 1.35.20 2. Janine Caduff, RG Alpenarena, 1.35.93 3. Jessica Albertin, Rätia Chur, 1.36.50

Knaben JO 1 1. Yannick Caduff, RG Alpenarena, 1.38.96 2. Carvalho André Castro, Bernina Pontresina, 1.42.83 3. Fadri Riatsch, Club Skiunzs Sent, 1.44.54

Knaben JO 2 1. Marco Gämperle, RG Alpenarena, 1.32.60

Marco Gämperle trainiert mit der Renngemeinschaft Weisse Arena

2. Andri Morandi, Davos, 1.33.08

und mit dem Surselva Skiteam unter Florian Capaul.

3. Patrick Rogentin, Lenzerheide-Valbella, 1.33.35

Er gehört im Slalom und im « Riesen » zu den Besten. Foto Wolf, Chur


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| Bündner Skiverband

Riesenslalom in Obersaxen Mädchen JO 1 1. Talina Gantenbein, Lischana Scuol, 2.00.03 2. Christina Müri, Trais Fluors Celerina, 2.03.01 3. Lea Oechslin, RG Alpenarena, 2.04.14

Mädchen JO 2 1. Larissa Jenal, Samnaun, 1.55.45 2. Vanessa Kasper, Alpina St. Moritz, 1.58.11 3. Laura Mercuri, Alpina St. Moritz, 1.58.34

Knaben JO 1 1. Yannick Caduff, RG Alpenarena, 2.00.33 2. Yanik Tschuor, Obersaxen, 2.01.23 3. Livio Simonet, Lenzerheide-Valbella, 2.02.78

Knaben JO 2 1. Julian Vogelsang, Bernina Pontresina, 1.53.36 2. Marco Gämperle, RG Alpenarena, 1.54.67 3. Patrick Rogentin, Lenzerheide-Valbella, 1.56.10

Talina Gantenbein vom Skiclub Lischana Scuol ist Seriensiegerin im BSV Raiffeisen Intersport Cup. Foto Wolf, Chur

Siegerpose wie die Grossen. Von links : Marco Gämperle, Julian Vogelsang und Patrick Rogentin. Foto G. Venzin


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| Bündner Skiverband

Riesenslalom in Parpan Mädchen JO 1 1. Larissa Hofer, Arosa, 2.10.99 2. Stephanie Jenal, Samnaun, 2.11.13 3. Christina Müri, Trais Fluors Celerina, 2.11.20

Mädchen JO 2 1. Arina Riatsch, Club Skiunzs Sent, 1.58.83 2. Vanessa Kasper, Alpina St. Moritz, 2.00.42 3. Jessica Albertin, Rätia Chur, 2.00.42

Knaben JO 1 1. Lukas Zippert, Arosa, 2.08.82 2. Livio Simonet, Lenzerheide-Valbella, 2.09.25 3. Luca Jenny, Larein Jenaz, 2.10.36

Knaben JO 2 1. Livio Gurt, Pany, 2.01.57 2. Patrick Rogentin, Lai/Valbella, 2.02.36

Der BSV-Präsident Gabriel Casutt ( rechts ) als Zuschauer an BSV-Rennen,

3. Janick Caduff, US Padrus, 2.02.61

begleitet von Carlo Jankas Privattrainer Pius Berni. Foto G. Venzin Julian Vogelsang liess sich in Obersaxen die Bestzeit stoppen. Der Pontresiner war eine Klasse für sich. Foto Wolf, Chur


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| Bündner Skiverband

Eine lange und harte Lehrzeit Der Start des ersten Laufs des FIS-Riesenslaloms in Splügen

­Anfang Februar war auf 8.30 angesetzt. Gar kein Erbarmen mit den Damen hatte der BSV-Trainer Albert Egger. « Wer an

die Spitze will, muss auch leiden können », sagte er ganz tro-

cken. Um 11.00 war der Start zum zweiten Lauf, und um Mittag

wurde die Piste bereits für die zahlende Kundschaft geöffnet.

Die ­FIS-Rennen finden fast immer unter Ausschluss der Öffent-

lichkeit statt. Und doch muss jeder künftige Weltmeister und

Olympia­sieger die harte Lehrzeit absolvieren. Training, Reisen, Rennen – Tag für Tag, Woche für Woche – und dies oft jahre-

lang. Talent publiziert die besten Resultate der FIS-Fahrerinnen und -Fahrer.

Die Bündner in den Swiss-Ski-Kadern Aita Camastral, Pontresina Val Thorens

FIS

1 SL

Zoe Chastan, Lenzerheide-Valbella Les Crosets

FIS

7 SL

Zoe Chastan aus Lenzerheide : seit vier Jahren im Skizirkus dabei. Jasmine Flury, Glaris Rinerhorn

Luana Flütsch, St. Antönien

Crans Montana

JWM

6 SG

Sarntal

NJR

2 SC

Veysonnaz

FIS

11 GS

Sarntal

NJR

2 SG

Sunday River

Nor-Am

19 SL

Sarntal

NJR

5 SC

Sunday River

Nor-Am

4 GS

Sarntal

NJR

2 GS

Zinal

FIS

1 GS

Veysonnaz

NJC

16 GS

St. Moritz

EC

20 DH

Zinal

FIS

18 SL

Davos

FIS

1 GS

Zinal

FIS

15 GS

Davos

FIS

2 GS

Elena Gilli, Alpina St. Moritz Rina Müller aus Parpan : In Sörenberg knapp am Podest vorbei.

Splügen

FIS

15 GS

Sörenberg

FIS

18 SL

Malbun

FIS

13 SL

Adelboden

FIS

18 SL

Parpan

FIS

18 SL

Madesimo

NJR

5 GS

Madesimo

NJR

3 GS

Davos

FIS

17 GS

Kühtai

NJR

9 SL

Isabel Gilli, Alpina St. Moritz Malbun

FIS

20 SL


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9

| Bündner Skiverband

Manuela Kiener, Bernina Pontresina Malbun

FIS

19 SL

Les Crosets

FIS

5 SL

Les Crosets

FIS

4 GS

Zinal

FIS

13 SL

Livia Kunz, Madrisa-Klosters Les Crosets

FIS

9 SL

Les Crosets

FIS

9 GS

Rina Müller, Parpan Luana Flütsch aus St. Antönien : Ihr Foto ziert den BSV-Bus. Sandra Gini, Piz Turba Bivio

Splügen

FIS

18 GS

Sörenberg

FIS

5 SL

Sörenberg

FIS

4 SL

Malbun

FIS

1 SL

St. Luc

FIS

10 GS

Melchsee Frutt

FIS

5 SL

Chatel

FIS

6 SL

Melchsee Frutt

EC

14 SL

Chatel

FIS

12 SL

Hippach

FIS

3 SL

Parpan

FIS

8 SL

Gressoney

EC

8 SL

Parpan

FIS

12 SL

Loveland

Nor-Am

8 SL

Loveland

Nor-Am

5 SL

Jessica Pünchera, Bernina Pontresina Celina Hangl, Samnaun

Melchsee Frutt

FIS

11 SL

Flachau

WC

22 SL

Arber-Zwiesel

WC

17 SL

St. Sebastian

EC

18 SL

Malbun

FIS

2 SL

Chatel

FIS

1 SL

Malbun

FIS

3 SL

Gressoney

EC

5 SL

Adelboden

FIS

3 SL

Sölden

FIS

3 SL

Adelboden

FIS

3 SL

Sölden

FIS

1 SL

St. Johann

FIS

12 SL

Zinal

FIS

1 SL

St. Johann

FIS

15 SL

Zinal

FIS

1 SL

In Splügen fast zu Hause : Ladina Luzi ist Mitglied der Uniun da sport Tumpriv.


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| Bündner Skiverband

Nico Caprez, Alpina St. Moritz Tignes

FIS

13 SG

Chamonix

FIS

22 DH

Chamonix

FIS

21 DH

Arosa

FIS

21 SG

Arosa

FIS

13 SG

Giancarlo Casutt, RG Alpenarena Caspoggio

FIS

15 SG

Veysonnaz

FIS

5 SG

Veysonnaz

NJC

14 SC

Veysonnaz

FIS

6 SG

Wie die Fahrer, so sind auch die Trainer im Winter ständig

Hoch-Ybrig

FIS

7 GS

unterwegs. Swiss-Ski-Koordinator Norbert Coray ( links ) und

Splügen

FIS

5 GS

SST-Trainer Florian Capaul. Jonas Fravi, US Tumpriv

Gino Caviezel, SC Beverin

Tignes

FIS

4 SG

Arolla

FIS

4 SL

Chamonix

FIS

4 DH

Arolla

FIS

11 SL

Chamonix

FIS

5 DH

Schönried

NJC

7 SL

Schönried

FIS

12 GS

Schönried

FIS

1 SL

Patscherkofel

EC

17 DH

Veysonnaz

FIS

4 SG

Wengen

EC

13 SG

Veysonnaz

NJC

4 SC

Veysonnaz

FIS

3 SG

Obersaxen

NJC

2 SG

Roman Godli, Sarsura Zernez

Mauro Caviezel, SC Beverin

Seiseralm

FIS

14 GS

Val d’Isère

FIS

16 SG

Val d’Isère

FIS

11 SG

Wengen

EC

9 SG

Wengen

EC

3 SG

Hoch-Ybrig

FIS

1 SL

Hoch-Ybrig

FIS

4 GS

Malbun

NJR

10 SL

Hoch-Ybrig

NJC

4 GS

Malbun

NJR

6 SL

Sörenberg

FIS

3 SL

Obersaxen

NJR

13 GS

Nicholas Iliano, RG Alpenarena

Zuschauer gibt es bei den FIS-Rennen nicht. Am Ziel warten die Konkurrenten.


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| Bündner Skiverband

Manuel Pleisch, Pany Meribel

EC

14 GS

Kirchberg

EC

19 GS

Arosa

FIS

19 SG

Kronplatz

EC

6 GS

Trysil

FIS

2 GS

Gilles Roulin, Lenzerheide-Valbella Bürchen

NJR

8 SL

Malbun

NJR

5 SL

Malbun

NJR

3 SL

Die FIS-Rennen sind der Start in die richtige Skikarriere.

Renzo Valsecchi, Lenzerheide-Valbella

Thomas Singer, Parpan Meribel

EC

11 SG

Patscherkofel

EC

8 DH

Hoch-Ybrig

FIS

8 GS

Sörenberg

FIS

16 SL

Splügen

FIS

9 GS

Arosa

FIS

2 SG

Der Lugnezer Gian Sgier wird vorwiegend in nationalen Juniorenrennen eingesetzt. Marco Tumler, Samnaun Thomas Tumler, Samnaun

Kirchberg

EC

9 SL

Hoch-Ybrig

FIS

16 GS

Hoch-Ybrig

FIS

12 SG

Hoch-Ybrig

FIS

14 GS

Hoch-Ybrig

FIS

18 GS

Splügen

FIS

8 GS

Hoch-Ybrig

NJC

16 GS

Davos

FIS

2 SL

Splügen

FIS

12 GS

Arosa

FIS

4 SG

Hemsedal

FIS

6 SG

Stefan Rogentin aus Lenzerheide : gute Resultate im zweiten FIS-Lehrjahr. Pablo Zegg, Samnaun Obersaxen

NJR

15 GS

Splügen

NJR

7 GS

Oberjoch

UR

9 SL

Splügen

FIS

15 GS

Diego Züger, RG Alpenarena Tignes

FIS

6 SG

Veysonnaz

FIS

10 SG

Veysonnaz

NJC

17 SC

Arosa

FIS

16 SG

Neustift

FIS

17 GS

Fotos G. Venzin


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| B端ndner Skiverband

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| Bündner Skiverband

Den 65. mit einer Kinderschar gefeiert Marcus Menzli feierte am 23. Januar den 65. und 300 Kin-

der und Jugendliche sangen für den Intersport-Händler das ­« Happy Birthday » an. Seinen runden Geburtstag feierte der

initiative Ruscheiner nämlich am gleichen Tag, an dem seine

Söhne Gian Marco und Mattias zum Menzli-Cup luden. Das traditionelle Rennen gehört seit über zwei Jahrzehnten im Ter-

minkalender der Oberländer Skijugend. Trotz Rückgang der

Geburtenzahlen in der Region bleibt die Teilnehmerzahl am

Menzli-Cup ­konstant. Wer einmal die Gabentische gesehen hat, der wundert sich nicht, dass kein Skifahrer das Rennen verpas-

sen will. Grösser sind diese Gabentische wohl nur an den Eidge-

nössischen Schwingfesten. Auch mit Marcus Menzli in Pension

ist die Organisation des beliebten Skirennens garantiert. Das

haben Gian Marco und Mattias Menzli versprochen : « So lan-

ge die Kinder es wünschen. » Die Schnellsten am diesjährigen Rennen waren Rafaela und Kevin Caduff. Rafaela erhielt ein

Paar Ski und Kevin durfte ein neues Mountainbike nach Hause

Die Gabentische am Menzli-Cup sind hitverdächtig.

nehmen.

Der Intersport-Händler Marcus Menzli feierte den 65. mit den Teilnehmern am Menzli-Cup. Das Foto zeigt ihn mit seiner Frau Flurina, die auch in geschäftlichen Belangen eine wichtige Stütze ist.


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| Bündner Skiverband

Fotograf aus Leidenschaft einem Fotoapparat auf die Piste. » Ein Blick auf die Website

von Foto Wolf Chur lässt aber vermuten, dass die Konkurrenz

nicht die gleich schönen Fotos herstellt. Das ist auch nicht verwunderlich, denn der Meister seines Fachs hat an der Colour

Art Photo bereits acht Medaillen gewonnen und nennt sich

seit 2002 Colour Art Silver Master. « Ohne Leidenschaft keine Kreativität » ist Pit Wolfs Motto. Kreativität und Leidenschaft

braucht es, um 30 Jahre die jungen Skirennfahrerinnen und

Skirennfahrer zu begleiten. Und die gleiche Kreativität und Lei-

denschaft braucht der Mann, der nach der KV-Lehre auf dem

zweiten Bildungsweg zum Kameraprofi wurde. An vielen Se-

Bei den JO-Rennen des BSV steht Pit Wolf aus Chur oft mitten

in der Piste. Mit der schnellen EOS 1 Mark IV von Canon schiesst

er Profibilder. Der dreifache Familienvater tut dies seit über 30

Jahren, seit er 1979 selbstständig wurde und in Chur ein Foto-

minaren und Workshops mit bekannten Fotografen erlernte er das Handwerk und machte die LAP in St. Gallen.

In den letzten 30 Jahren stand Pit Wolf den Skirennfahrern einige Male fast im Weg. « Drei- oder viermal hatte ich echt

Glück. » Um die besten Fotos zu bekommen, muss er möglichst

­geschäft mit Porträt-Studio gründete. Die Sportfotografie aus

in der Schusslinie des Fahrer sein, und dies ist manchmal mit

ner FIS- und Weltcup-Fahrer werden Fotos von JO-Rennen von

Bilder. Eine andere Gefahr ist das Wetter : « Ich hab auch schon

Leidenschaft wurde zu einem Teil seines Geschäfts. Viele Bünd-

Gefahren verbunden. Aber nur so gibt es die besten Action-

Pit Wolf in ihren Alben haben.

an Rennen die Ausrüstung eingepackt, ohne ein Foto zu schies-

rennen und Rundstreckenrennen. » Die Disziplin wechselte

Die Kamera richtig in Stellung gebracht, hat Pit Wolf am ersten

« Angefangen hat es mit Autorennen. Ich fotografierte Berg­

Pit Wolf aus Freude am Skifahren, aber auch weil seine eigenen Kinder mit dem Skiclub Rätia Chur an den Skirennen teil-

nahmen. Vor 30 Jahren war die Arbeit aufwendiger als heute

mit der digitalen Technik. Im Labor in Chur stellte Pit Wolf

Muster­abzüge her und schickte sie den Eltern der jungen Ski-

rennfahrer. Mit der digitalen Technik wurde es einfacher, dafür wuchs die Konkurrenz. « Heute kommt jeder Vater mit

Pit Wolf fotografiert seit 30 Jahren die JO-Rennfahrer des BSV und SSV.

sen. » Nebel, null Sicht.

Weltcup-Finale in Lenzerheide. « Es war für mich etwas ganz Be-

sonderes, Hermann Maier, Benjamin Raich und Bode Miller im Kampf um die grosse Kristallkugel fotografieren zu dürfen. » An-

ders als in den JO-Rennen des BSV muss man bereits eine Stunde vor Ort sein und durfte den Platz nicht verlassen. « Es waren

tolle Erfahrungen, mit den besten Sportfotografen der Welt in einer Reihe zu stehen. » Auch sie kochen nur mit Wasser.


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| Bündner Skiverband

Zwischen Training und Weltcup Jöri Kindschi gewann auf seiner Hausstrecke in Davos die Bünd-

Skiclub Trin. Niklaus Schmid gehörte letzte Saison dem BSV-

ner Langlaufmeisterschaften. Er gewann das Duathlon-Rennen

Juniorenkader an. Nach der Rekrutenschule konnte er erst im

Trio gejagt, dessen Mitglieder jeweils einer anderen Kategorie

In der freien Technik überholte er Corsin Hösli und kam als

aber auch leicht aufgeweichten Spur, liefen die Herren und

spurt musste sich der Zernezer Hösli um eine Zehntelsekunde

nach einer harten Trainingswoche. Dabei wurde er von einem

angehörten. Auf einer teils harten und vereisten – teilweise

Junioren je sechs Kilometer in der klassischen und in der freien Technik. Bei den Damen wurde Natalia Müller vom Skiclub

November das Langlauftraining im Regionalkader aufnehmen. Zweiter ins Ziel. Juniorensieger wurde Livio Bieler. Im Schluss-

geschlagen geben.

Sarsura Zernez als neue Bündner Meisterin erkürt. Sie hielt

Engadiner Dreikampf

Skiclub Piz Ot Samedan auf Distanz.

­Samedan als Erste die Ski, dicht gefolgt von ihrer Clubkame-

Ihre Konkurrentinnen Lucija Stanisic und Jennifer Egger vom

Auf die Probe gestellt

Bei den Damen wechselte Lucija Stanisic vom Skiclub Pit Oz

radin Jennifer Egger und Natalia Müller vom Skiclub Sarsura ­Zernez. In der freien Technik setzte sich die Letztgenannte an

Der Sprinter Jöri Kindschi stellte sich nach einer harten Trai-

die Spitze und gewann mit sieben Sekunden Vorsprung den

er lief das ganze Rennen an der Spitze. Auf die Skatingski wech-

Philipp Spiess und Janis Lindegger nach dem ersten Wechsel

Hösli. Sieben Sekunden später wechselte Niklaus Schmidt aus

ten Vorsprung auf Sarsura Zernez. Bei den Damen holte sich

ningswoche in Davos am Start der Bünder Meisterschaften, und selte der Weltcup-Läufer gleichzeitig mit dem Zernezer ­Corsin

Lenzerheide und nochmals 13 Sekunden verlor Livio Bieler vom

­Titel. Im Staffelrennen lieferten sich die Davoser Noe Tüfer,

ein einsames Rennen und gewannen mit beinahe zwei Minu­Samedan den Titel vor Bernina Pontresina und Davos.

Niklaus Schmid liess sich nicht so schnell abschütteln. Er verlor 14 Sekunden auf Jöri Kindschi und belegte den zweiten Rang an den Bündner Meisterschaften in Davos.


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| Bündner Skiverband

Bündner Meisterschaften Nordisch Einzellauf Mädchen U12 1. Giuliana Werro, Sarsura Zernez, 9.35.6 2. Flurina Durisch, Rätia Chur, 9.47.5 3. Seraina Kaufmann, Rätia Chur, 9.51.7

Knaben U14 1. Flurin Grond, Davos, 9.21.3 2. Valerio Grond, Davos, 9.35.4 3. Andri Schlittler, Rätia Chur, 9.44.8

Mädchen U14 1. Selina Schnider, Davos, 12.10.5 2. Aita Kaufmann, Rätia Chur, 12.35.8

Dieter Felix stand bei den Herren auf dem Podest. Im nächsten Jahr

3. Alexandra Friedrich, Alpina St. Moritz, 13.07.7

wird er 40.

Knaben U14

Knaben U16

1. Maurizio Cavelti, Trun, 11.15.7

Andrea Rogantini, Alpina St. Moritz, 16.39.6

2. Lauro Brändli, Davos, 11.16.4

2. Jan-Nino Menn, Tambo Splügen, 16.40.1

3. Dario Cavelti, Sagogn, 11.30.3

3. Adrian Friedrich, Alpina St. Moritz, 16.42.1

Mädchen U16

Damen U18

1. Livia Ambühl, Davos, 11.46.1

1. Julia Philipona, Davos, 14.24.0

2. Valeria Cavelti, Trun, 12.04.1

2. Fabia Damaso, Bernina Pontresina, 14.39.2

3. Nadia Heuberger, Alpina St. Moritz, 12.06.2 Damen U20 1. Natalia Müller, Sarsura Zernez, 13.34.1

Das BSV-Vorstandsmitglied Thomas Lindegger stand an.

2. Lucija Stanisic, Piz Ot Samedan, 13.41.1 3. Jennifer Egger, Piz Ot Samedan, 13.44.7

Damen 1. Flurina Heim, Piz Ot Samedan, 15.53.9

Herren U18 1. Livio Bieler, Trin, 30.52.1 2. Linard Kindschi, Schlivera-Ftan, 32.15.7 3. Janis Lindegger, Davos, 33.09.4

Herren U20 1. Corsin Hösli, Sarsura Zernez, 30.52.4 2. Curdin Kindschi, Schlivera Ftan, 31.23.1 3. Arnaud Du Pasquier, Bernina Pontresina, 34.00.6

Herren 1. Jöri Kindschi, Davos, 30.14.9 2. Niklaus Schmidt, Lenzerheide-Valbella, 30.29.3 3. Felix Dieter, Bernina Pontresina, 31.16.2


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| Bündner Skiverband

Der Bündner Nachwuchs ist in der ersten Startreihe.

Die drei schnellsten Damen auf dem Podest : Lucija Stanisic, Ntalia Müller und Jennifer Egger.

Bündner Meisterschaften Nordisch Staffellauf Mädchen U12

Lucija Stanisic ( 160 ) führt noch vor Jennifer Egger ( 162 )

1. Davos ; 2. Zernez / Bonaduz ; 3. SSC Rätia Chur.

und Natalia Müller ( 163 ). Am Ziel war Natalia Müller sieben Sekunden vor Lucija Stanisic. Fotos G. Venzin

Knaben U12 1. SSC Rätia Chur ; 2. Davos ; 3. Piz Ot Samedan.

Mädchen U14 / U16 1. Davos ; 2. Alpina St. Moritz ; 3. Club da skis Trun.

Knaben U14 / U16 1. Alpina St. Moritz ; 2. Davos ; 3. Splügen-Lenzerheide-Bonaduz.

Herren U18 / U20 1. Schlivera Ftan.

Herren 1. Davos ; 2. Sarsura Zernez ; 3. SSC Rätia.

Dario und Maurizio Cavelti ( von links ) standen auf dem Podest. An den Schweizer Meisterschaften verpassten sie diesen nur knapp.


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| Bündner Skiverband

Die Hälfte aus den Reihen des BSV Vom 12.  bis zum 19. Februar 2011 fand in Liberec ( Tschechische

Republik ) das 10. Olympische Winterfestival der Europäischen

Jugend ( Eyof ) statt. Nachdem der internationale Skiverband FIS die nordischen Weltmeisterschaften 2009 erfolgreich in ­Liberec

durchgeführt hatte, traf sich auch die europäische ­Jugend in

Osteuropa, um sich zu messen. Dabei konnten die jungen Win-

terathleten von der bereits bestehenden, modernen Infrastruk-

tur profitieren.

Die Region Liberec liegt im Norden der Tschechischen Republik und grenzt an Deutschland und Polen. Rund 100 000 Men-

schen leben in der gleichnamigen Hauptstadt der Region. Die

Wettkämpfe wurden in Liberec selber und in dem anliegenden ­Gebirge Jizerské ausgetragen.

Die Schweiz hat acht Langläuferinnen und Langläufer an das

Winterfestival delegiert. Die Hälfte davon waren Athleten aus dem Bündner Skiverband. Es waren dies : Julia Philipona, Fabia

Damaso, Linard Kindschi und Livio Bieler.

Die Resultate Damen

Julia Philipona und Fabia Damaso ( von rechts ) vertraten die Schweiz am Olympischen Winterfestival der Europäischen Jugend in Liberec. Herren

5 km Skating

7,5 km Skating

1. Hilde Losgard Landheim, Norvegen

1. Martin Weisheit, Deutschland

21. Julia Philipona, Davos

24. Livio Bieler, Trin

38. Fabia Damaso, Pontresina

32. Linard Kindschi, Ftan

Sprint Klassisch

Sprint Klassisch

1. Stina Nilsson, Schweden

1. Christoffer Lindvall, Finnland

40. Fabia Damaso, Pontresina

41. Livio Bieler, Trin

52. Julia Philipona, Davos

42. Linard Kindschi, Ftan

7,5 km Klassisch

10 km Klassisch

1. Sofia Henriksson, Schweden

1. Antti Ojansivu, Finnland

25. Fabia Damaso, Pontresina

43. Livio Bieler, Trin

38. Julia Philipona, Davos

51. Linard Kindschi, Ftan

Lindard Kindschi verlor 20 Sekunden auf Livio Bieler.

Livio Bieler zeigte beim 7,5 km-Skating-Rennen seine Bestleistung.


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| Bündner Skiverband

Einheimische Sieger Die Bündner Meisterschaften in der Halfpipe wurden im Rah-

men der Audi-Snowboard-Serie ausgetragen. Dabei fanden die fanden die Snowboarder am Bolden in Davos eine perfekt

präparierte Pipe vor. Die Bündner Meister in der Kategorie Eli-

Elite Women 1. Caroline Höckel, Davos, 28.5 2. Silvana Clavuot, Chur, 27.5 3. Enya Beutler, Laax, 23.0

te sind Nico Kurz aus Davos und Carline Höckel, ebenfalls aus Davos. In der Kategorie Herren U16 gewann Lucien Koch. Im

Februar liess dieser aufhorchen. In Leysin holte er einen gros-

sen Teil der Preisgelder von 50 000 US-Dollar ab. Er gewann den Slopestyle-Parcours des Five-Star Nescafé Champs mit einem

Elite Men 1. Nico Kurz, Davos, 29.3 2. Pascal Sambale, Tarasp, 26.9 3. Anian Sprecher, Davos, 23.8

Frontside 720 gefolgt von einem Backside 900 und Frontside

900 in der Superpipe und einem riesigen Backside 900 am letzten Kicker. Am Wallride beendete er den Run mit einem Tail

U16 Women 1. Tamara Beutler, Laax, 30.1

Blunt.

U16 Men 1. Lucien Koch, Davos, 37.9 2. David Hablützel, Crap S. Gion, 36.6 3. Yanosh Simenic, Davos, 22.2

U13 Women 1. Sanja Adank, Davos, 26.8 2. Berenice Wicki, Davos, 12.3

U13 Men 1. Jonas Hablützel, Crap S. Gion, 22.7 2. Mathias Wicki, DAvos, 20.7 3. Laurens Perseus, Davos, 17.2

Die Einheimische Caroline Höckel gewann den Titel Bündner Meisterin in der HP in Davos

Bei den Herren U16 gewann Lucien Koch.


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| Bündner Skiverband

« Alle profitieren vom Kunstschnee » Interview mit Silvio Schmid, Präsident Bergbahnen Graubünden

Gibt es in der aktuellen Situation auch positive Aspekte ?

den  Bergbahnen  einige  Sorgen.  Aber  auch  in  dieser  Situation

Aspekt  des  aktuellen  Winters  waren  die  tiefen  Temperaturen

Die  lange  Wintersaison  und  die  aktuelle  Schneelage  bereiten  gibt  es  positive  Aspekte.  Der  kalte  Vorwinter  hat  die  Produk-

tion von  Kunstschnee  begünstigt.  « Nicht  nur  die  Bergbahnen  profi tieren vom Kunstschnee » ist der Präsident überzeugt. Un-

ter seine Leitung wird die Finanzierung der Schneeproduktion

diskutiert. Auch die Hochschule Chur beschäftigt sich in einer

Die  gibt  es  immer.  Der  aktuelle  Winter  rechtfertigt  die  In-

vestitionen  in  Beschneiungsanlagen.  Ein  anderer  positiver

im  Dezember. Wir konnten viel Kunstschnee produzieren und  über die Festtage tolle Pisten herrichten. Die Gäste vor Ort haben dies zu schätzen gewusst. Die vielen Komplimente bestätigen dies. Die Gäste waren uns auch treu.

Studie mit dieser Angelegenheit.

Für die Bergbahnen sind schlussendlich die Gästezahlen ent­

Der Winter dauert noch beinahe zwei Monate. Bereitet Ihnen

Mit  der  Situation  bis  Ende  Januar  dürfen  die  Bündner  Berg-

dies Sorgen ?

Ja, dies macht es auf jedem Fall. Auf der einen Seite der aktuelle  Schneemangel und auf der anderen die fehlende Winterstimmung im Unterland. Die Wintersaison dauert bei einigen Bergbahnen bis Ende April. Dies ist eine lange Zeit.

scheidend. Wie sieht es bisher aus ?

bahnen zufrieden sein. Es herrscht keine Euphorie, und es gibt  kein  Rekordjahr.  Die  Zahlen  sind  aber  über  denjenigen  des

letzten Jahres. Im Gegensatz zu der übrigen Schweiz haben die

Bündner Bergbahnen die Zahlen halten können und zum Teil   sogar etwas verbessert. Wie es weitergeht, wird sich weisen.

Die Meteorologen aller Gattungen haben einen harten Win­

Die Bündner Bergbahnen haben einige hervorragende Jahre

milden Winter überrascht ?

Ein  Jahr  mit  wenig  Schnee  bedeutet  keinesfalls  eine  Trend-

ter angekündigtt. Wurden die Bergbahngesellschaften vom

Nein, überrascht bestimmt nicht. Wir haben schon allerlei Win-

ter erlebt, auch Winter mit wenig Schnee. Auch Winter mit viel  Schnee  können  uns  Sorgen  bereiten.  Die  letzten  Jahre  waren  gut, und vielleicht hat der eine oder andere gedacht, dies würde

immer so sein. Der aktuelle Winter zeigt auf jeden Fall, dass die  Schneeanlagen  eine  gute  Investition  sind.  Ohne  Kunstschnee  hätten wir echte Sorgen.

Silvio Schmid ist Direktor der Bergbahnen Sedrun und Präsident des Vereins Bergbahnen Graubünden. Foto G. Venzin

gehabt. Bedeutet der aktuelle Winter eine Trendwendung ?

wendung.  Ein  Trend  zeigt  sich  über  mehrere  Jahre.  Die  Berg-

bahnen und der Tourismus im Allgemeinen rechnen mit guten

und  weniger guten Jahren. Wir haben ein gutes Angebot und  haben dieses Jahr für Jahr verbessert. Das ist der richtige Weg,  und den werden wir weiterverfolgen, unabhängig der Wettereskapaden.

Der Kunstschnee zeigte sich einmal mehr als Retter in der

schwierigen Situation. Gibt es neue Erkenntnisse in diesem Sektor ?

Neue  Erkenntnisse  vielleicht  nicht.  Aber  die  Technik  macht  auch  in  diesem  Bereich  Fortschritte.  Die  Abhängigkeit  vom  Kunstschnee fördert den Fortschritt auf dem Gebiet.

Wann produzieren die Schneekanonen Schnee bei Tempera­ turen über null Grad ?

Dies ist eine technische Frage. Ich bin aber der Meinung, dass es

weiterhin bei Minustemperaturen schneien wird, natürlichen  Schnee und technischen Schnee.


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| Bündner Skiverband

Nicht die Bergbahnen alleine profitieren vom Kunstschnee,

Das kann sein. Das Interesse an den Bergbahnen muss man in

Wir – die Bündner Bergbahnen – sind der Ansicht, dass der

mehr als nur um die Bergbahnen. Es sind alle Dienstleistungen

doch sie tragen beinahe alleine die Kosten. Wie lange noch ?

Schnee die Grundlage für den Wintersport ist. In internen

­Gesprächen beschäftigen wir uns mit der Frage, wie sich die

Partner, die ebenfalls vom Kunstschnee profitieren, an die Kosten beteiligen sollen. Auch die Hochschule Chur beschäftigt

sich damit in einer Studie.

Die Bergbahnen fordern schon seit mehr als einem Jahrzehnt

die Unterstützung bei der Finanzierung der Kunstschnee­

anlagen. Politisch ist in dieser Angelegenheit aber nichts ­geschehen.

Das ist richtig. Aber niemand meldet sich von alleine, um uns

einem grösseren Kontext sehen. Es geht bei den Investoren um bis hin zu der Beherbergung. Aus diesem Blickwinkel sind die Bergbahnen für die Investoren interessant.

Der Rückgang der warmen Betten ist für manche Bergbahnen

eine Herausforderung. Einige haben in eigener Regie warme Betten geschaffen. Gibt es keine andere Wahl ?

Es gibt keine ! Die warmen Betten sind für die Bergbahnen –

aber auch für die ganze Feriendestination – ausserordentlich

wichtig. Wir brauchen einen guten Gästemix – Tagesgäste und Gäste in der Hotellerie und Ferienwohnungen.

bei der Finanzierung der Kunstschneeproduktion zu unter­

Im Kampf um die Gäste wird früher oder später einigen Berg­

­Bergbahnen werden in dieser Angelegenheit aktiv und in Mo-

Die Investition in die Schneeproduktion bedeutet für viele

stützen. Da müssen wir selber aktiv werden. Die Bündner

bahnen die Luft ausgehen.

dellen aufweisen, wer und wie profitiert.

­Unternehmungen eine zusätzliche Last. Das Klima bereitet

Was wären Sedrun oder Savognin ohne Bergbahnen ?

eine bestimmte Grösse. Je grösser, desto internationaler. Aber

Wahrscheinlich zwei schöne Bauerndörfer. Ich kann mir nicht

auch Sorgen. Im Kampf um den internationalen Gast braucht es es gibt auch Nischen, und diese Nischen bieten den Kleineren

vorstellen, dass sich andere Industriezweige in diesen Dörfern

eine Existenz.

Bergbahnen läuft fast nichts im Wintertourismus. Die Berg-

Die Anzahl der Skifahrer wird in der Schweiz kleiner. Der ak­

angesiedelt hätten. Die Bergbahnen sind nicht alles, aber ohne bahnen bedeuten für viele Menschen eine Existenz.

Mehrere Skigebiete im nahen Ausland haben in den letzten

Jahren massiv investiert, Ischgl zum Beispiel an die 200 Milli­

tuelle Winter wird diese Anzahl auch nicht steigern können.

Der Winter hat mit Schnee in tiefe Lagen angefangen. Auch im Januar war die Stimmung in Ordnung. Für die Bündner Berg-

bahnen ist es vorteilhaft, wenn es bis in tiefe Lagen schneit.

onen Franken. Ist die Konkurrenz im Vorteil ?

Hat es im Unterland keinen Schnee, dann braucht es mehr

­waren die Rahmenbedingungen für den Ausbau der Skigebiete

diese Stimmung etwas.

werden die Skigebiete bis zu 70 Prozent künstlich beschneit.

Der Kampf um die Gäste wird auch mit Investitionen und

schriften sind nun strenger.

sten weitergegeben werden ?

Die Konkurrenz war im Vorteil. In Österreich zum Beispiel

und den Ausbau der Beschneiungsanlage vorteilhafter. Dort

In der letzten Zeit hat sich dies auch etwas geändert. Die Vor-

Ein österreichischer Investor hat die Bergbahnen Savo­ gnin übernommen, andere ausländische Investoren haben

­Interesse an der Weissen Arena und seit Neustem auch an

­Anstrengungen, um die Leute auf die Ski zu bringen. Jetzt fehlt

­Innovationen geführt. Wie lange können die Kosten den Gä­

Die Innovationen stehen nicht immer in Zusammenhang mit

Investitionen. Der Gast verlangt ein gutes Angebot mit guten Anlagen, und dieses Angebot hat seinen Preis. Die Bergbahnen

müssen sich der Marktsituation anpassen. Die Gäste sind an-

Sedrun. Ist dies der Beginn einer neuen Ära für die Bündner

spruchsvoller, und dies stellt für die Bergbahnen eine Heraus-

Nein, bestimmt nicht. Es haben sich immer wieder auslän-

­Gäste abwälzen.

Bergbahnen ?

dische Investoren für Bündner Bergbahnen interessiert. Das

forderung dar. Wir können die Kosten nicht immer auf die

Interesse zeigt, dass die Bergbahnen eine attraktive Branche

In Graubünden werden die Gemeindefusionen gefördert.

Ist dieser Motor gut, so werden darum herum weitere Projekte

ist fortgeschritten. Gibt es demnächst auch weitere Bergbahn­

ist. Die Bergbahnen sind der Motor einer Feriendestination.

­realisiert – Hotels und Ferienwohnungen zum Beispiel.

Wenn sich ausländische Investoren Interesse an den Berg­

bahnen zeigen, heisst das, dass sie gewinnbringend sind. ­Anderseits hört man von den Bergbahnen öfters Klagen. Ist es ein Jammern auf hohem Niveau ?

Auch die Zusammenlegung der touristischen Organisationen fusionen ?

Die Fusionseuphorie hat nachgelassen. Einige Gesellschaften

werden sich jedoch überlegen müssen, ob eine Fusion sinnvoll

ist. Eine Fusion löst jedoch nicht alle Probleme. Die Kosten einer

Fusion werden oft unterschätzt. Die Fusionen dürfen nicht nur

auf dem Papier entstehen, sondern auch in den Herzen.


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| Bündner Skiverband

Ambitioniert und engagiert Der Langlaufclub Bual Lantsch / Lenz wurde 1971 gegründet

club Bual Lantsch / Lenz drei Kilometer seiner Loipen beschnei-

mit dem Zweck, das Langlaufen in der Region zu fördern, wett-

en. Auf Kurs ist auch die Realisierung des Biathlonzentrums.

Kur- und Verkehrsverein Lantsch / Lenz ( heute Lantsch / Lenz

keitsprüfung nimmt noch etwas Zeit in Anspruch. Der Bau der

kampfmässige Rennen durchzuführen sowie den damaligen

Tourismus ) im Unterhalt von Langlaufloipen zu unterstützen.

Die Finanzierung ist gesichert, aber die UmweltverträglichAnlage sollte 2012 beginnen. Die Pläne der Biathlon Arena Len-

Diesem Prinzip ist der Club bis heute treu geblieben, obwohl

zerheide sind auf www.bual-lantsch.ch.

hat. In den letzten Jahren konnten an Lantsch / Lenz Tourismus

Langlaufclub Bual

und für die künstliche Beschneiung geleistet werden.

Vizepräsident : Urs Baselgia

sich in den letzten 35 Jahren im Langlaufsport viel geändert

namhafte Beiträge für die Anschaffung von Loipenfahrzeugen

Der Langlaufclub Bual organisiert jedes Jahr den Volkslauf

St. Cassian, Rennen im Rahmen des ESM-Cup für Jugendliche

und hilft bei der Organisation des Planoiras-Laufes mit. In den

letzten zwei Jahren wurden sogar nationale Biathlonrennen

Präsident : Leo Baselgia

Aktuarin : Sandra Nadig Kassier : Otto Denoth

Renn- und J & S-Chef : Ursin Fravi

sowie Volksbiathlons durchgeführt. Weiter gibt es eine aktive

Renngruppe. Auch wöchentliche Trainings für die Vorberei-

tung auf die Wintersaison werden angeboten.

Leo Baselgia ist der Präsident des Langlaufclubs, der ein sehr ambitioniertes Ziel verfolgt. Der Club will die Langlauf­region

von Lantsch-Lenzerheide-Valbella in die oberste Liga der

Schweizer Langlaufgebiete führen. Die Anstrengungen zeigen bereits ihre Wirkung. Im nächsten Winter wird der Langlauf-

Die Mitglieder des Langlaufclubs Bual Lantsch / Lenz sind nicht nur ambitiös, sondern auch sehr engagiert. Und dies seit 40 Jahren.


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| Bündner Skiverband

Die Medaille um drei Sekunden verpasst In Nove Mesto na Morave ist Serafin Wiestner das perfekte Rennen gelungen. Fehlerfrei im Schiessstand und die 17. schnellste

Laufzeit bedeuteten für den Trinser Biathleten den 5. Rang an den Junioren-Weltmeisterschaften. « Als ich nach dem Rennen

die analytische Rangliste und auch die TV-Bilder sah, war ich

sehr überrascht über meine schnellen Schiesszeiten. Ich hatte

die zweitschnellste Rangetime. Nur Weltmeister Tom Barth

Ziele für die JWM bereits erreicht und sogar übertroffen hatte, konnte ich ganz locker und ohne Druck ins Rennen gehen. » Im

Schiessstand fehlte vielleicht gerade dieser Druck, denn Serafin

Wiestner musste sich sieben Fehlschüsse notieren lassen. Dies

genügte lediglich für den 48. Rang. Immerhin war der 20-Jäh-

rige damit noch bester Schweizer. Die Ehre der Eidgenossen

rettete Elisa Gasparin mit dem 7. Platz, der ihr drittes Top-Ten-

war schneller als ich. Auch wenn ich das Podest nur um knap-

Resultat an den Junioren-WM bedeutete.

Ergebnis und den 5. Rang. Ich habe wirklich das Maximum he-

Schweizer Teams. « Am Wettkampftag erwartete uns frühlings-

pe drei Sekunden verpasst habe, bin ich überglücklich über das

rausgeholt. Und das war übrigens das erste Mal überhaupt, dass

ich in einem Ernstkampf keine Fehlschüsse hatte. Dass mir dies

gleich an einem WM-Rennen glückt, ist umso toller ! »

Das C-Kader-Mitglied aus Trin hat via Website http://serafin-

wiestner.ch/ direkt aus Nove Mesto informiert : « Nach meinem

sehr erfolgreichen ersten Wochenende an der JWM mit den

zwei Top-Ten-Ergebnissen stand am Mittwoch, 2. 2. 2011, der

dritte Wettkampf – Einzel über 15 km – auf dem Programm. Ich hatte ja bereits am IBU-Cup vor drei Wochen am gleichen

Ort einen super Einzelwettkampf bestritten. Natürlich versuchte ich nun, alles genau gleich zu machen, und da ich meine

In der Staffel lief Serafin Wiestner als Vierter und Letzter des haftes Wetter. Der Schnee auf den Feldern war über Nacht weg-

geschmolzen und auch die Rennloipe war sehr nass und tief.

Dazu hatten wir mit starkem und böigem Wind zu kämpfen. » Im Liegendschiessen musste er zweimal in die Zusatzschlaufe und beim Stehend-Schiessen kam er mit zwei Nachladern

durch. Am Schluss resultierte ein 14. Rang unter den 20 Staffeln.

Serafin Wiestner belegte an den Junioren-WM der Biathleten den feinen 5. Rang.


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| Bündner Skiverband

Nicht alles lief nach Plan Im Alter von 13 Jahren entschloss sich Corsin Hösli, die Schu­

einrennt. Ich durfte jedoch nicht lange zu Hause bleiben, denn

Langläufer fand dort optimale Voraussetzungen, um seine

noch sechs weitere Monate mit aggressivsten Medikamenten,

le am Hochalpinen Institut Ftan zu besuchen. Der ehrgeizige sportlichen Ziele zu erreichen. Mit dem Eintritt ins HIF steiger­

te der Zernezer seinen Trainingsumfang und war regelmässig auf dem Podest. Doch lassen wir Corsin selber erzählen.

Alles lief nach Plan, bis ich während des Sommertrainings im

die Chemotherapie musste ja fortgeführt werden. Es folgten

was man mir auch ansah. Die Muskeln waren komplett weg.

Treppen laufen wurde zur Quälerei und sogar das Einsteigen in den Teambus unserer Trainingsgruppe war ohne Hilfe fast

nicht mehr möglich.

Es konnte allerdings kommen, was wollte, mit meinem an

Jahr 2006 bemerkte, dass ich trotz regelmässigen Trainings

die Verhältnisse angepassten Training wollte ich auf keinem

der anderen zu folgen. Als es gegen Herbst ging, konsultierte

therapie folgten noch anderhalb Jahre mit einer sogenann-

nicht fitter wurde, sondern eher mehr Mühe hatte, dem Tempo

ich zum ersten Mal den Hausarzt und liess eine Blutkontrolle

Fall aufhören ! Nach den sieben Monaten intensiver Chemo-

ten Erhaltungstherapie, während welcher ich weiterhin zwei

durchführen. Diese ergab, dass ich einen niedrigen Hämoglo-

verschiedene Chemotabletten und ein Antibiotikum einneh-

es nicht besser, sondern immer schlimmer wurde und ich fast

mehr und mehr zu belasten. Mein Ziel war es, so schnell wie

binwert hatte. Der Hausarzt verschrieb mir Eisentabletten. Als

keine Luft mehr während des Sports bekam, machte ich einen

men musste. In dieser Zeit begann ich, meinen Körper wieder

Asthmatest. Die Ursache schien nun gefunden – Asthma ! Um

die Lunge zu stärken, fing ich an, mit einem Atmungsgerät zu

trainieren. Auch das nützte nichts und es wurde immer noch schlimmer. Nach weiteren Konsultationen des Hausarztes, die

keine neuen Erkenntnisse lieferten, waren ich und mein Um-

feld ziemlich ratlos. Die Saison verlief für mich miserabel. Nach-

dem ich im Jahr zuvor gut mit den anderen mitlaufen konnte, lief ich in dieser Saison nur hinterher. Im März entschied ich

mich, die Saison abzubrechen in der Hoffnung, eine Pause würde vielleicht guttun. Im Mai ging ich in die Türkei in die Ferien

und wurde dort krank.

Nachdem ich zurückgekehrt war, entschloss ich mich, ins Spi-

tal nach Scuol zu fahren und dort eine genauere Untersuchung

durchführen zu lassen. Innerhalb von zwei bis drei Stunden lag

die ­Diagnose vor. Akute Lymphatische Leukämie ( Blutkrebs ).

Es traf mich wie ein Schlag mitten ins Gesicht. Obwohl ich mit

etwas Schlimmerem gerechnet hatte, wäre mir Krebs sicher

möglich wieder Rennen zu laufen. Dies gelang mir dann auch

Am nächsten Tag wurde ich ins Kinderspital in Zürich einge-

letzten ­Chemoinfusion nahm ich bereits am Davoser Seelauf

niemals eingefallen !

wirklich innert kürzester Zeit ! Nur vier Monate nach meiner

liefert. Die intensive Chemotherapie, die lange sieben Monate

teil. Ich verfehlte meine Bestzeit um ganze sechs Minuten und

sah ich nur Medikamente und Infusionsbeutel mit einem

der meine alte Leistungsfähigkeit zu erreichen. Ich war jedoch

andauerte, begann schon am nächsten Tag. Für einen Monat

Schlauch, der in den Katheter führte. Dieser wurde mir ober-

halb des Herzens eingepflanzt. Ich musste den ganzen Tag im

Bett bleiben und durfte nur ab und zu einmal auf die Toilette oder unter die Dusche. Die erste Phase der Chemotherapie war

sehr intensiv und aggressiv, in wenigen Tagen waren die Be-

standteile meines Blutes zum grössten Teil abgetötet, und ich war deswegen sehr müde und kraftlos. Als ich nach einem Mo-

nat zum ersten Mal nach Hause durfte, war das für mich wie

eine kleine Erlösung. Endlich nicht mehr im Krankenhaus sein

zu müssen und dauernd ein Arzt, der die Türe meines Zimmers

sah damit, dass noch sehr viel Arbeit auf mich wartete, um wie-

nicht der Einzige, der es als kleines Wunder erachtete, so schnell wieder an einem Rennen teilgenommen zu haben !

Zu diesem Zeitpunkt war es Frühling. Während des Sommers

fing ich wieder mit regelmässigem Training an, allerdings wurde ich immer wieder von Krankheiten heimgesucht, weil mein Immunsystem noch sehr stark beeinträchtigt war. Ich konnte

die Saison daher nicht gut vorbereiten. In dieser Saison – die

erste nach dem Krebs – war die Devise sowieso « einfach ein-

mal mitlaufen und schauen, wie es geht ». Ich musste ja noch

die ganze Saison hindurch die Erhaltungstherapie fortführen.


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| Bündner Skiverband

Zur Überraschung aller ging es dann aber schon relativ gut.

rapie und mit einer eingeschränkten Saisonvorbereitung be-

viertbester meines Jahrgangs. Dies war mehr, als alle erhofft

Nach dieser zufriedenstellenden Saison merkte ich, dass auch

Ich wurde im dritten Schweizer-Meisterschafts-Rennen 11. und

hatten. Als die Saison zu Ende war, musste ich noch bis im Mai

reits wieder ganz vorne mit.

andere auf mich aufmerksam geworden waren und meine

die Erhaltungstherapie fortführen und konnte somit ab Juni

­Leistung zu würdigen schienen. Ich bekam ein Aufgebot für

ren. Ich merkte eine deutliche Leistungssteigerung, als ich die

Rücksprache mit meinen Trainern am Hochalpinen Institut

vollkommen ohne Medikamente leben und vor allem trainieMedikamente absetzte. Das Sommertraining verlief auch viel besser als im Jahr zuvor. Ich wurde immer noch sehr oft von

Krankheiten gestoppt, weil mein Immunsystem geschwächt

das C-Kader von Swiss Ski. Dieses Aufgebot schlug ich nach

und des RPN ( Regiun Parc Naziunal ) allerdings aus, weil wir alle der Meinung waren, dass dies noch ein wenig zu früh kom-

men würde. Ich wollte mich noch einmal ganz in Ruhe und

war. Trotzdem konnte ich viel mehr Trainingsstunden absol-

ohne Druck auf die kommende Saison vorbereiten und ging

nicht mehr weit von den anderen Athleten entfernt war, und

dem BSV wurden von meinen Trainern an der Schule geführt,

vieren als im Jahr zuvor. In den Trainings spürte ich, dass ich

teilweise konnte ich sie auch schon wieder schlagen. Dies war

für mich eine klare Bestätigung auf dem Weg zu meinem Ziel, wieder zu den besten Athleten der Schweiz zu gehören.

Als die Saison begann, fühlte ich mich ziemlich gut, und die Be-

stätigung folgte sogleich. Ich konnte mich in der Kategorie U18

prompt ganz vorne etablieren und lief auf den dritten Rang. Das

Erfreuliche war, dass alle Schweizer am Start waren – ich hatte

also eine sehr gute Standortbestimmung ! Die Saison verlief für

mich sehr gut, ich konnte immer wieder mein Talent unter Be-

diesen Weg mit dem BSV. Denn auch die Trainingslager mit

und mit Odd Kare Sivertsen und Adriano Iseppi standen mir

damit Weltklassetrainer zur Verfügung. So manches National-

team wäre glücklich, diese beiden Trainer in seinen Reihen zu haben.

Diese Entscheidung stellte sich als goldrichtig heraus, denn in

diesem Winter konnte ich schon viele Erfolge feiern. Neben zahlreichen Podestplätzen an FIS Rennen konnte ich mich für

die Junioren-Weltmeisterschaften qualifizieren und die Gold-

medaille bei der Schweizer Meisterschaft in der Doppelverfol-

weis stellen und aufs Podest laufen, so auch an den Schweizer

gung holen. Die Saison ist allerdings noch nicht zu Ende, und

Rennen und den dritten Rang in der Doppelverfolgung belegte.

erreichen will. Dafür werde ich mein Möglichstes tun und viel

Meisterschaften, wo ich den zweiten Rang im 10-km-KlassischIch lief also nur ein halbes Jahr nach Beendigung meiner The-

ich habe auch noch einige Ziele in dieser Saison, die ich gerne

und effektiv trainieren.


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| Bündner Skiverband

Ein Restrisiko bleibt Nach dem Unfall von Hans Grugger wurde einmal mehr über

die Sicherheit im Skisport diskutiert. Man kann über Sicherheit

reden, wie man will, Skisport ist ein Risikosport, ob im Rennlauf

oder bei den Hobbyfahrern. Der Skirennsport ist vielleicht auch

gerade deswegen bei den Zuschauern so beliebt. Skirennsport ist

aber nicht die einzige beliebte Sportart, die mit einem Restri­siko

behaftet ist. Auch Mountainbiken ist ein solcher Sport, und beide

Sportarten haben etwas gemeinsam : Die Sportler sind mit Aus-

nahme des Bike-Downhill beinahe ungeschützt. Abgesehen von

Helm und Handschuhen sind die Fahrer bei beiden Sport­arten

ohne Körperschutz. Die FIS möchte das ändern und hat dem itali-

enischen Ausrüster Dainese eine Studie in Auftrag ­gegeben, um den Skirennsport sicherer zu machen.

Mehr Unfälle in den technischen Disziplinen

« Im Skirennsport haben die Sicherheitsmassnahmen einen ho-

hen Stellenwert. In den schnellen Disziplinen bleibt dennoch

ein Restrisiko. » Dies sagt der Trainer und Swiss-Ski-Koordinator

Norbert Coray. Er ist der Meinung, dass im Bereich Körperschutz noch Verbesserungspotenzial bestehe. Die bisherigen Experi-

mente mit Körperschutz taxiert er mehr als Experimente mit der

Aerodynamik. Der schwere Unfall von Hans Grugger hat auch

Die FIS und Swiss-Ski wünschen sich nach dem Unfall von Hans Grugger neue Sicherheitsbestimmungen.

die schnellen Disziplinen, werden behutsam an den Super-G und

in den Trainergremien neue Diskussionen ausgelöst. Auch BSV-

an die Abfahrt herangeführt. « Mit 19 oder 20 Jahren erfolgt die

den Schiedsrichtersitzungen. »

legen sind aktiv und passiv um die Sicherheit bemüht : « Das ge-

Trainer Albert Egger hat dies festgestellt. « Und mehr noch an Beide Trainer und Betreuer stellen aber fest, dass die meisten

Unfälle nicht in den schnellen, sondern in den technischen Disziplinen geschehen. Die jungen Athleten trainieren auch selten Der Unfall von Daniel Albrecht löste vor zwei Jahren Entsetzen aus.

Spezialisierung. » Albert Egger, Albert Coray und ihre Trainerkol-

schieht bereits mit der Kurssetzung, sei es im Training oder im Rennen », stellt der Trainer der Bündner Auswahl fest.

In den FIS-Rennen sind die Sicherheitsvorkehrungen entlang der

Strecke meist minimal. « Dies ist auch finanziell bedingt », stellt

Norbert Coray fest. Die beste Art, Unfälle zu vermeiden, ist für

­Albert Egger das richtige Training. Dies setzt er mit der Bündner Auswahl in Wort und Tat um.

Raserei und Unachtsamkeit

« Wenn über die Sicherheit im Skisport diskutiert wird, schlägt die Stunde der Heuchler. » Dies schreibt Peter Nindler nach dem Un-

fall von Hans Grugger in der « Tiroler Tageszeitung ». « Vorschläge kommen beinahe täglich, sogar ein Airbag soll aus schweren Ver-

letzungen leichte machen. Irgendwie klingt das alles so, als ob

sich die Experten selbst nicht eingestehen wollen, dass Skifahren

ein Risikosport ist. » Peter Nindler nennt auch eine der Ursachen,

die zu den 47 000 Unfällen auf Österreichs Skipisten führen :

« Raserei, Unachtsamkeit, nicht angepasstes Fahrverhalten, Fahr-

fehler oder Fahren unter Alkoholeinfluss. » Und die Unfälle ha-

ben nur einen gemeinsamen Nenner : die Geschwindigkeit. « Wer

mit 44 km / h stürzt, hat entweder Glück und kann weitercarven oder Pech und wird abtransportiert. » Glück und Unglück liegen eng beieinander. Dies ist auch im Rennsport nicht anders.


talent

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| Bündner Skiverband

An der WM 2003 vom Rennfieber gepackt Elena und Isabel Gillis sportlicher Weg war wohl vorgezeichnet, nicht aber die Richtung. Sowohl die Mutter, Christine Gil-

Kondition steht es noch gut, aber sie freut sich schon jetzt auf

den Sommer, um wieder neue Kraft tanken zu können.

li-Brügger, wie Vater Gian waren erfolgreiche Langläufer und

Für Hobbys bleibt weder Elena noch Isabel viel Zeit. Skifahren,

bel auf den Brettern, die für sie die Welt bedeuten. Der Langlauf

spruchen all ihre Zeit. Beide Schwestern sind ehrgeizig – Elena

Langlauftrainer. Schon mit drei Jahren standen Elena und Isa-

war aber nie mehr als ein schönes Hobby, das beide noch heute

Skipräparation, Konditionstraining und Regeneration bean-

sagt sogar, dass sie unglaublich ehrgeizig sei. Für sie ist dies

sehr gerne ausüben.

eine der Voraussetzungen, um überhaupt Spitzensport zu be-

ma. « Wir trieben Sport weil, es uns grosse Freude bereitete

sagt : « Ich möchte diesen Ehrgeiz mit einer gewissen Lockerheit

Der Wettkampfsport war für beide Mädchen lange kein Theund weil wir gerne in der Natur waren », sind beide gleicher

Meinung. Sport in der Natur war für sie immer eine Selbstverständlichkeit. An den Ski-Weltmeisterschaften 2003 konnten

Elena und Isabel die Wettkämpfe hautnah erleben. Vater Gian

treiben. Ehrgeiz ist auch eine der Stärken von Isabel, doch sie verbinden, denn der Spass ist für mich das Wichtigste. »

« Ich kann einfach nicht stillsitzen. Meine Mitmenschen – und

vor allem Elena – brauchen starke Nerven, um es mit mir auszu-

halten. » Um den Mitmenschen nicht zu sehr auf die Nerven zu

war obers­ter Chef der WM in St. Moritz. Es blieb nicht beim Zu-

gehen, trainiert Isabel gerne mal alleine. Einer ihrer Lieblings-

sind auch acht Jahre später voll dabei. Ihre Berufswahl ist Ski-

trainiert. Leider finden dort keine Rennen statt.

Gemessen an FIS-Punkten, zeigten sowohl Elena wie Isabel am

Auch wenn Skirennfahrerin ihr Ziel ist, hat sie sich auch schon

schauen. Die Schwestern wurden vom Rennfieber gepackt und

rennfahrerin.

ersten Riesenslalom Anfang Februar in Splügen Best­leistungen und wurden 15. beziehungsweise 22. in einem Topfeld. Dabei

war die im ersten Jahr FIS-Rennen fahrende Isabel um ledig-

lich 72-Hundertstel langsamer als ihre um zwei Jahre ältere

Schwester Elena. Diese litt in den letzten zwei Jahren am pfeif-

ferschen Drüsenfieber und musste im letzten Frühling noch die Mandeln operieren lassen. Dabei litt ihre Kondition. Um Isabels

hänge ist die Muntanella in St. Moritz, wo auch Marc Berthod

Mit Musik und Zeichnen verbringt Elena ihre seltene freie Zeit. mit anderen Berufen auseinandergesetzt. So möchte die bald

18-Jährige gerne einmal ein Gourmetrestaurant führen und

dabei selber kochen. Isabel möchte einmal die Fremdsprachen Englisch und Französisch gut beherrschen. Und sie nennt

­Musik eines ihrer Hobbys. Doch vorläufig bleibt dies das zwei-

te Ziel. Die zwei Technikerinnen wollen den eingeschlagenen Weg mit Konsequenz weiterverfolgen.

Elena ( links ) und Isabel Gilli haben die Ski-WM 2003 in St. Moritz aus nächster Nähe verfolgt. Seitdem sind sie vom Rennfieber gepackt. Foto G. Venzin


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