Klaudia Tandl & Gisela Jöbstl | 23.01.2024

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„Tanzt,

tanzt , sonst sind wir verloren!“ 23. JÄNNER 2024 LIEDERABENDE II SAISON 2023/24


KOMMENDE HIGHLIGHTS SAISON 2023/24 SO 28 JAN 11:00 GROSSER SAAL

Spanische Impressionen spiegeln Rimski-Korsakows Capriccio espagnol, Lalos Symphonie espagnole und Schtschedrins Carmen-Suite wider.

DI 6 FEB 19:30

ROBERT TREVIÑO & BASKISCHES NATIONALORCHESTER

GROSSER SAAL

Ob Boléro oder La Valse – viele Orchesterwerke Ravels sind von Tänzen inspiriert. Auch in Ginasteras Harfenkonzert klingt ein argentinischer Malambo an.

MI 7 FEB 19:30

MICHAEL KORSTICK

Antonio Méndez | Dirigent

Robert Treviño | Dirigent

MITTLERER SAAL

Michael Korstick | Klavier

MI 14 FEB 19:30 MITTLERER SAAL

Tomasi-Musso Gitarrenduo

AN­TO­NIO MÉN­DEZ & BRUCK­NER OR­CHES­TER LINZ

Der deutsche Meisterpianist fordert zum Tanz auf, nach Noten von Weber, Schumann (Carnaval), Bartók (Tanz-Suite), Albéniz, Ginastera und anderen.

TOMASI-MUSSO GITARRENDUO Das Duo überreicht am Valentinstag ein prächtiges Bouquet aus temperamentvollen spanischen und latein­ amerikanischen Tänzen.

Karten und Infos: +43 (0) 732 77 52 30 | kassa@liva.linz.at | brucknerhaus.at

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„Tanzt, tanzt, sonst sind wir verloren!“ Dienstag, 23. Jänner 2024, 19:30 Uhr Mittlerer Saal, Brucknerhaus Linz

Klaudia Tandl | Mezzosopran Gisela Jöbstl | Klavier

Saison 2023/24 – Liederabende II 2. von 3 Konzerten im Abonnement Saison 2023/24 – Stars von morgen V 5. von 10 Konzerten im Abonnement

Brucknerhaus-Debüt


Programm John Cage (1912–1992) A Flower (1950) George Crumb (1929–2022) „Come lovely and soothing death“, Nr. 5 aus: Apparition. Elegiac Songs and Vocalises (1979) Franz Schubert (1797–1828) Der Jüngling und der Tod D 545 (1817) Carlos Guastavino (1912–2000) Milonga de dos hermanos (1963) Camille Saint-Saëns (1835–1921) Le Danse macabre (1872) Maurice Ravel (1875–1937) Vocalise-étude (en forme de habanera) (1907) Pjotr Iljitsch Tschaikowski (1840–1893) Inmitten des Balles, Nr. 3 aus: Sechs Romanzen op. 38 (1878) Hector Berlioz (1803–1869) Le Spectre de la rose, Nr. 2 aus: Les Nuits d’été op. 7 (1840) Arnold Schönberg (1874–1951) Mahnung, Nr. 5 aus: „Brettl-Lieder“ (1901)

Brucknerhaus-Premiere 4


Manuel de Falla (1876–1946) El paño moruno, Nr. 1 aus: Siete canciones populares Españolas (1914) Heitor Villa-Lobos (1887–1959) Vióla quebrada, Nr. 6 aus: Canções típicas brasileiras (1910) Fernando Obradors (1897–1945) El vito, aus: Canciones Clásicas Españolas. 3. Band (1941) – Pause – Olivier Messiaen (1908–1992) Vocalise-étude (1935) Gabriel Fauré (1845–1924) Danseuse, Nr. 4 aus: Mirages op. 113 (1919) George Crumb Night, Nr. 1 aus: Three Early Songs (1947) Franz Schubert Des Fischers Liebesglück D 933 (1827) Alexander von Zemlinsky (1871–1942) Blaues Sternlein, Nr. 5 aus: Walzer Gesänge op. 6 (1898)

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Franz Schubert Die Sterne D 939 (1828) Leonard Bernstein (1918–1990) Piccola Serenata (1979) Benjamin Britten (1913–1976) Calypso, Nr. 4 aus: Cabaret Songs (1937–39) Edvard Grieg (1843–1907) Killingdans, Nr. 6 aus: Haugtussa op. 67 (1895) Johannes Brahms (1833–1897) „Röslein dreie in der Reihe“ & „Brauner Bursche führt zum Tanze“, Nr. 6 & Nr. 5 aus: Zigeunerlieder op. 103 (1888–89) Sophie Gail (1775–1819) Bolleros (1813) Cécile Chaminade (1857–1944) Nice-la-belle (1889) Francis Poulenc (1899–1963) Les chemins de l’amour (1940) Antonín Dvořák (1841–1904) „Široké rukávy a široké gatě“ & „Struna naladěna“, Nr. 6 & Nr. 5 aus: Zigeunermelodien op. 55 (1880)

Konzertende ca. 21:15

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alla breve Das Programm auf einen Blick

28 Stücke von nicht weniger als 23 Komponist*innen, aufgeteilt auf vier thematische Blöcke, stehen auf dem Programm dieses außer­ gewöhnlichen Liederabends, der aus verschiedenen Epochen, unterschiedlichen Blickwinkeln und mit vielfältigen Stilmitteln sämtliche Facetten des Tanzes umkreist – ganz dem titelgebenden Zitat von Pina Bausch verpflichtet: „Tanzt, tanzt, sonst sind wir verloren!“ Im ersten Abschnitt dreht sich dabei alles um das Thema „Tanz und Tod“ – mit Werken wie Schuberts Der Jüng­ling und der Tod oder SaintSaëns’ Le Danse macabre. Der anschlie­ßende zweite Teil widmet sich dem Thema „Tanz und Liebe“ und taucht dabei mit Pjotr Iljitsch Tschaikowskis Inmitten des Balles oder Hector Berlioz’ Le Spectre de la rose tief in die Gefilde der (musikalischen) Romantik ein. Nach der Pause wagen die Stücke des dritten Abschnitts einen choreografi­schen Schritt ins Ungefähre, verlassen die Sphäre des Irdisch-Greif­baren und spüren dem schwerelosen Tanz der Sterne nach. Den vierten und letzten Teil schließlich könnte man mit dem Titel „Tanz und Lebensfreude“ überschreiben. Hier lässt die Musik mit schwungvollen Rhythmen aus den Federn von Johannes Brahms, Antonín Dvořák und Cécile Chaminade den Tanz in seiner reinsten, mitreißendsten Form aufleben.

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„Tanzt, tanzt, sonst sind wir verloren!“

John Cage / A Flower Das 1950 für die Tänzerin Louise Lippold komponierte Stück folgt mit seiner wortlosen, ohne Vibrato auszuführenden Gesangsstimme und den geräuschhaften Klängen des Klaviers den Bewegungen einer imaginierten Choreografie, inklusive Partituranweisungen wie „like a pigeon“ („wie eine Taube“) oder „like a wild duck“ („wie eine wilde Ente“). George Crumb / „Come lovely and soothing death“ Auf Grundlage von Gedichten aus Walt Whitmans Memories of Pre­ sident Lincoln komponierte George Crumb 1979 seine Elegischen Ge­ sänge und Vokalisen für Sopran und verstärktes Klavier mit dem Ti­tel Apparition. Im fünften dieser Gesänge, „Come lovely and soothing death“, wird die erlösende und unausweichliche Kraft des Todes be­ sungen: „bei Tag, bei Nacht, zu allen, zu jedem / früher oder später, zarter Tod.“ Franz Schubert / Der Jüngling und der Tod Franz Schuberts heute weniger bekanntes ,Schwesterwerk‘ zum eben­ falls im Frühjahr 1817 entstandenen Lied Der Tod und das Mädchen D 531 greift eine in der Kunst seit dem 15. Jahrhundert populäre The­ matik auf. Während das Mädchen in letzterem bittet: „Und rühre mich nicht an“, flieht der Jüngling hier vor seinen Qualen in die Hände des Sensenmanns: „O komm’ und rühre mich doch an.“ 8


„Tanzt, tanzt, sonst sind wir verloren!“ Zu den Werken

Carlos Guastavino / Milonga de dos hermanos In seiner Milonga de dos hermanos erzählt der argentinische Kom­po­ nist Carlos Guastavino die Geschichte zweier Brüder zur imaginierten Gitarre. Beide verdienen ihren Lebensunterhalt als Auftragsmörder und geraten in Streit darüber, wer mehr Menschen auf dem Gewissen hat. Als der ältere seine Niederlage eingestehen muss, tötet er den jünge­ren.

Milonga: folkloristische Musikrichtung und Tanz­ liedform aus Uruguay und Argentinien

Camille Saint-Saëns / Le Danse macabre Zwei Jahre bevor er seinen Danse macabre 1874 zu einer klang­ prächtigen Tondichtung für Orchester ausarbeitete, hatte Camille Saint-Saëns das Werk als Lied mit Klavierbegleitung auf einen Text Henri Cazalis’ komponiert. „Klick und klick und klick“, spielt der Tod seine Geige und schlägt den Takt, während die Toten ihre Gräber zum Tanz verlassen. Maurice Ravel / Vocalise-étude (en forme de habanera) Mit Maurice Ravel verlassen wir das Thema „Tanz und Tod“ und wen­ den uns stattdessen der Liebe zu. In seiner wortlosen Vocalise-étude schlägt der Franzose den Rhythmus der Habanera an – einer in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts äußerst populären Tanzform aus Havanna – und lässt dabei den Gedanken buchstäblich freien Lauf.

Ausschnitt aus: Tanzsaal in Arles, Ölgemälde von Vincent van Gogh, 1888 9


„Tanzt, tanzt, sonst sind wir verloren!“ Zu den Werken

Pjotr Iljitsch Tschaikowski / Inmitten des Balles Der Dichter Alexei Tolstoi schrieb sein Gedicht Inmitten des Balles, nachdem er seine spätere Ehefrau Sofia Miller, die zu diesem Zeit­ punkt noch mit einem anderen Mann verheiratet war, auf einem Ball kennengelernt hatte. Nicht weniger schwelgerisch als die Verse Tols­tois ist auch die melodisch weitschweifende Musik Pjotr Iljitsch Tschaikowskis. Hector Berlioz / Le Spectre de la rose Ein Mädchen träumt von der Rose, die sie am Ballabend an ihrem Kleid getragen hat. Auf einmal erhebt der Geist der Rose seine Stimme und singt von seiner Liebe zu ihr. Hector Berlioz schrieb das Lied, ebenso wie den gesamten Liederzyklus Les Nuits d’été, auf Gedichte von Théophile Gautier, dessen Verse später wiederum Michail Fokine zu seinem Ballett Le Spectre de la Rose inspirierten. Die Musik dazu stammt ebenfalls von Berlioz: seine Orchestrierung von Carl Maria von Webers Aufforderung zum Tanze. Arnold Schönberg / Mahnung Zwischen April und September 1901 komponierte Arnold Schönberg acht Lieder für das im Wiener Carltheater gastierende Kabarett Über­ brettl aus Berlin. Diesen sogenannten „Brettl-Liedern“ verdankte der zu jener Zeit noch wenig bekannte Komponist eine Anstellung als Kapellmeister am Überbrettl, die er aufgrund von dessen finanziellem Misserfolg jedoch schon 1903 – nach nur einem Jahr – wieder auf­ geben musste. Manuel de Falla / El paño moruno „Liebes Mädel sei gescheit“, mahnt Schönberg in seinem Lied und warnt die Angesprochene davor, „eine alte Jungfer“ zu werden. Dem­ gegenüber steht Manuel de Fallas El paño moruno aus den Siete can­ciones populares Españolas: Hier symbolisiert der Fleck auf einem Stück Stoff die verlorene Jungfräulichkeit und damit die gesell­schaft­ liche Ächtung einer jungen Frau vor der Ehe.

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„Tanzt, tanzt, sonst sind wir verloren!“ Zu den Werken

Heitor Villa-Lobos / Vióla quebrada Villa-Lobos beschwört in seinem Arrangement des Volksliedes Vióla quebrada, das er 1910 in der Sammlung Canções típicas brasileiras veröffentlichte, den Klang einer Gitarre, zu der ein Fado-Sänger seine melancholische Weise singt. Hier jedoch stöhnt und ächzt das In­ strument, ehe es aus Verzweiflung seines Spielers über die verflos­ sene Liebe gar zerbricht. Fernando Obradors / El vito Zum Abschluss des ersten Teils stimmt Fernando Obradors’ El vito einen traditionellen Volkstanz aus Andalusien an. Mit welchem Über­ schwang hier Hemmung und Logik gleichermaßen ,über Bord ge­wor­ fen‘ werden, zeigt schon die erste Strophe: „Eine alte Frau ist einen ganzen Real wert / und ein Mädchen nur ein paar kleine Münzen, / aber weil ich so arm bin, / gebe ich mich mit dem Billigsten zufrieden.“

Real: von 1640 bis 1942 und wieder seit 1994 Währung in Brasilien

– Pause – Olivier Messiaen / Vocalise-étude Nach den existenziellen Themen „Tod“ und „Liebe“ in der ersten Hälf­ te, nähert sich der Beginn der zweiten dem Tänzerischen auf einer eher abstrakten Ebene. Exemplarisch dafür steht Olivier Messiaens Vocalise-étude, die dieser am Beginn seiner kompositorischen Kar­ riere für das Répertoire Moderne de Vocalises-Études des Gesangs­ lehrers Amédeée-Landély Hettich verfasste und sich damit in eine Reihe mit berühmten Kollegen wie Gabriel Fauré, Maurice Ravel und Sergei Rachmaninoff stellte. Gabriel Fauré / Danseuse Während seine frühen Lieder ganz den Geist der modischen franzö­ sischen Mélodies verströmen, schuf Gabriel Fauré in seinen späten Vokalwerken einen ganz eigenen Klangkosmos: Spärliche Begleit­ strukturen, schlichte Melodielinien und herbe Harmonien verbinden sich hier zu ebenso eingängigen wie enigmatischen Kompositionen.

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„Tanzt, tanzt, sonst sind wir verloren!“ Zu den Werken

George Crumb / Night Die Three Early Songs aus dem Jahr 1947 stellen George Crumbs ers­tes Vokalwerk dar, über das er später rückblickend festhielt: „Der Groß­ teil der Musik, die ich vor den frühen Sechzigerjahren schrieb […], ruft in mir heute großes Unwohlsein hervor, obwohl ich eine Ausnahme für ein paar Lieder mache, die ich im Alter von siebzehn oder acht­ zehn Jahren komponiert habe. […] den Liedern fehlt es sicherlich an technischer Souveränität und Originalität (auch wenn eine gewiefte Analyse vielleicht ein paar noch schemenhafte ,verborgene Finger­ abdrücke‘ enthüllen könnte)“. Franz Schubert / Des Fischers Liebesglück Das im November 1827 vertonte Des Fischers Liebesglück ist ein herausragendes Beispiel der virtuosen kompositorischen Ökonomie Franz Schuberts. In Form eines schlichten Strophenliedes, dessen wehmütige Mollklänge sich nur in den jeweils letzten drei Takten auf­ hellen, fing der 30-Jährige das inhaltlich vielschichtige und formal unorthodoxe Gedicht Karl Gottfried von Leitners ein. Alexander von Zemlinsky / Blaues Sternlein Alexander von Zemlinsky stand zeitlebens zwischen den Stühlen: Den Konservativen galt er als zu fortschrittlich, bei der Avantgarde muss­ te er sich wegen seiner eingängigen Melodien des Verdachts des Kon­ servatismus erwehren. „Als ich ihn kennenlernte, war ich ausschließ­ lich Brahmsianer. Er aber liebte Brahms und Wagner gleichermaßen, wodurch ich bald darauf ebenfalls ein glühender Anhänger beider wurde“, hielt etwa Arnold Schönberg fest. Mehr Brahms als Wagner hört man im Lied Blaues Sternlein aus dem Jahr 1898. Franz Schubert / Die Sterne Nur wenige Woche nach Des Fischers Liebesglück vertonte Schubert abermals einen Text von Karl Gottfried von Leitner. Diesmal wählte er jedoch nicht die Form des Strophenliedes, sondern tauchte jeden Abschnitt des Gedichts in neue Farben: Ces-Dur, G-Dur, C-Dur – von verschiedenen Seiten wird die Grundtonart Es-Dur beleuchtet und so der ferne Lauf der Sterne am Nachthimmel beschrieben. 12


„Tanzt, tanzt, sonst sind wir verloren!“ Zu den Werken

Ausschnitt aus: Tanzsaal in Arles, Ölgemälde von Vincent van Gogh, 1888

Leonard Bernstein / Piccola Serenata Der letzte Block des Programms präsentiert den Tanz in seiner unge­ bändigten Lebensfreude und rhythmischen Energie, beginnend mit Bernsteins Piccola Serenata, die dieser 1879 anlässlich des 85. Ge­ burtstags von Karl Böhm komponierte und ihm „mit Zuneigung von seinem bewundernden Kollegen“ widmete. Den spielerischen Non­ sense-Text dazu verfasste Bernstein selbst. Benjamin Britten / Calypso Zu Beginn seiner kompositorischen Karriere verband Benjamin Brit­ ten eine enge Freundschaft mit dem sieben Jahre älteren Dichter Wystan Hugh Auden. So vertonte er zwischen 1937 und 1939 vier Texte Audens, die 1980, vier Jahre nach Brittens Tod, als Cabaret Songs veröffentlicht wurden. Zugedacht hatte er die Stücke der Sän­ gerin und Schauspielerin Hedli Anderson, einer Spezialistin für ,an­ spruchsvolle Unterhaltungsmusik‘. Edvard Grieg / Killingdans Es tippt und toppt und trippelt und trappelt in Edvard Griegs Killing­ dans, in dem das Mädchen Veslemøy mit ihrer Ziegenherde über die Berge zieht. Die Akkorde scheinen im Glanz der Sonne zu funkeln, die Melodien selbst durch die Wiesen zu springen und der Rhythmus ruft den traditionellen norwegischen Volkstanz Halling in Erinnerung. 13


„Tanzt, tanzt, sonst sind wir verloren!“ Zu den Werken

Johannes Brahms / Zigeunerlieder Als „eine Art ungarischer Liebeslieder“ bezeichnete Johannes Brahms selbst seine Zigeunerlieder op. 103, bei deren Texten es sich tatsäch­ lich um Übersetzungen ungarischer Volkslieder handelt. Anders als etwa im Fall seiner Ungarischen Tänze griff er dabei nicht auf tra­ ditionelle Melodien zurück. Ursprünglich für vier Singstimmen und Klavier komponiert, bearbeitete Brahms acht der elf Lieder direkt im Anschluss für Solostimme und Klavier. Sophie Gail / Bolleros Bolero: lateinameri­ kanische Tanz- und Liedform mit markantem Grund­ rhythmus

Die 1775 in Paris geborene Sophie Gail gab sich nicht mit ihrer mehr als beachtenswerten Karriere als Sängerin zufrieden: Sie komponier­ te Lieder, Kammermusik und sogar mehrere Opern. Ursprünglich für Gesang und Harfe schrieb sie 1813 das Lied Bolleros, das mit einer volksliedartigen Melodie, einem wiegenden Bolero-Rhythmus und der schlichten Strophenform von der Qual unausgesprochener Liebe berichtet.

Ausschnitt aus: Tanzsaal in Arles, Ölgemälde von Vincent van Gogh, 1888 14


„Tanzt, tanzt, sonst sind wir verloren!“ Zu den Werken

Cécile Chaminade / Nice-la-belle Vom spanischen Bolero zur italienischen Tarantella führt uns Chami­ nades Nice-la-belle, genauer gesagt an die Côte d’Azur nach Nizza. Begleitet von treibenden Rhythmen des Klaviers flanieren wir durch Nizza-die-Schöne: Stadt der Freude und der Schönheit, / lebendiges Wunder, / in deiner Weichheit und Klarheit / erwacht die Liebe.

Tarantella: süditalieni­ scher Volks­ tanz im schnellen 3/8oder 6/8-Takt

Francis Poulenc / Les chemins de l’amour Für Jean Anouilhs am 2. Dezember 1940 im Pariser Théâtre de la Michodière uraufgeführtes Stück Léocadia schrieb Francis Poulenc das Lied Les chemins de l’amour, das auf der Bühne von Yvonne Printemps gesungen wurde, Darstellerin der armen Hutmacherin Amanda, die sich in den Prinzen Albert verliebt und ihm hilft, über den Tod seiner Geliebten Léocadia Gardi hinwegzukommen. Antonín Dvořák / Zigeunermelodien Wie Brahms, mit dessen Unterstützung ihm 1877 der internationa­ le Durchbruch als Komponist gelungen war, schrieb auch Antonín Dvořák seine Zigeunermelodien auf deutschsprachige Übersetzungen, in diesem Fall tschechischer Volkslieder. Und wie dieser bediente sich Dvořák dabei teils jahrhundertealter Klischees in Bezug auf eth­ nische Gruppen wie Roma und Sinti: Naturverbunden, ,urig‘, ebenso unbeschwert wie melancholisch, ebenso regel- wie zügellos ziehen sie in diesen Liedern durch die Lande. Das ist in seiner textlichen Stereotypisierung und wie in seiner Fremdbezeichnung im Titel sicherlich vorgestrig, musikalisch jedoch spricht Dvořák eine voll­kom­men eigene, glaubwürdige Sprache, mitreißend, rhythmisch markant, melodienselig und dennoch nie affektiert: „Reingestimmt, reinge­stimmt die Saiten, / in den Tanz, in den Tanz spring eilig!“ Andreas Meier

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Ausschnitt aus: Tanzsaal in Arles, Ölgemälde von Vincent van Gogh, 1888

Gesangstexte John Cage A Flower [Vokalise]

George Crumb „Come lovely and soothing death“ Text: Walt Whitman (1819–1892) | Übersetzung: Andreas Meier

Come lovely and soothing death,

Komm, schöner und lindernder Tod,

Undulate round the world,

schlängle dich um die Welt,

serenely arriving, arriving,

heiter kommend, kommend,

In the day, in the night, to all, to each,

bei Tag, bei Nacht, zu allen, zu jedem,

Sooner or later, delicate death.

früher oder später, zarter Tod.

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Gesangstexte

Franz Schubert Der Jüngling und der Tod Text: Joseph von Spaun (1788–1865)

Der Jüngling

Der Tod

Die Sonne sinkt, o könnt’ ich mit ihr

Es ruht sich kühl und sanft

scheiden! Mit ihrem letzten Strahl entfliehen! Ach diese namenlosen Qualen meiden

in meinen Armen, Du rufst! Ich will mich deiner Qual erbarmen.

Und weit in schön’re Welten zieh’n. O komme, Tod, und löse diese Bande! Ich lächle dir, o Knochenmann, Entführe mich leicht in geträumte Lande, O komm’ und rühre mich doch an.

Carlos Guastavino Milonga de dos hermanos Text: Jorge Luis Borges (1899–1986) | Übersetzung: Gisbert Haefs

Traiga cuentos la guitarra

Sing, Gitarre, die Geschichten

de cuando el fierro brillaba,

von der Zeit der hellen Messer,

cuentos de truco y de taba,

von den Karten und den Würfeln,

de cuadreras y de copas,

Pferderennen, hartem Trinken,

cuentos de la Costa Brava

die Geschichten von der Costa

y el Camino de las Tropas.

Brava und dem alten Viehweg.

Venga una historia de ayer

Die Geschichte ist von gestern,

que apreciarán los más lerdos;

auch der Schlappste wird sie mögen;

el destino no hace acuerdos

das Geschick schließt nie Verträge,

y nadie se lo reproche

deshalb sollte keiner fluchen.

ya estoy viendo que esta noche

– Ach, ich seh schon, heute abend

vienen del Sur los recuerdos.

kommt die Sage aus dem Süden.

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Gesangstexte

Velay, señores, la historia

Also, Herren, die Geschichte

de los hermanos Iberra,

geht um die Iberra-Brüder,

hombres de amor y de guerra

Männer für den Kampf, die Liebe,

y en el peligro primeros,

und in der Gefahr die ersten,

la flor de los cuchilleros

Blüte aller Messerstecher,

y ahora los tapa la tierra.

heute liegt auf ihnen Erde.

Suelen al hombre perder

Übermut oder Begierde

la soberbia o la codicia:

führt die Männer ins Verderben;

también el coraje envicia

auch der Mut ermordet jene,

a quien le da noche y día

die ihm ganz ihr Leben widmen,

el que era menor debía

und der jüngere der Brüder

más muertes a la justicia.

hatte einen Toten Vorsprung.

Cuando Juan Iberra vio

Als Juan Iberra mekte,

que el menor lo aventajaba,

dass der Kleine Vorsprung hatte,

la paciencia se le acaba

war seine Geduld zu Ende

e le fué tendiendo un lazo

und er stellte eine Falle.

le dio muerte de un balazo,

Unten, in der Costa Brava,

allá por la Costa Brava.

schenkte er ihm eine Kugel.

Así de manera fiel conté

So hab ich nun bis zum Schluss

la historia hasta el fin;

die Geschichte wahr erzählt.

es la historia de Caín

Die Geschichte ist von Kain,

que sigue matando a Abel.

und er tötet Abel weiter.

Camille Saint-Saëns Le Danse macabre Text: Henri Cazalis (1840–1909) | Übersetzung: Andreas Meier

Zig et zig et zig, la mort en cadence

Klick und klick und klick, der Tod im Takt

Frappant une tombe avec son talon,

schlägt mit der Ferse aufs Grab,

La mort à minuit joue

der Tod spielt zu Mitternacht

un air de danse, Zig et zig et zag, sur son violon. 18

eine Tanzmelodie, klick und klick und klack, auf der Geige.


Gesangstexte

Le vent d’hiver souffle,

Der Winterwind weht

et la nuit est sombre,

und die Nacht ist finster,

Des gémissements sortent

ein Ächzen dringt aus den

des tilleuls ; Les squelettes blancs vont à travers l’ombre Courant et sautant sous leurs grands linceuls. Zig et zig et zig, chacun se trémousse, On entend claquer les os des danseurs, Un couple lascif s’asseoit sur la mousse Comme pour goûter d’anciennes douceurs. Zig et zig et zag, la mort continue

Lindenbäumen; die weißen Skelette durchziehen die Schatten, rennend und springend in ihren weiten Totenhemden. Klick und klick und klick, ein jeder zappelt wild, man hört die Knochen der Tänzer klappern, ein lüsternes Paar bettet sich auf das Moos, als ob es vergangene Süße genösse. Klick und klick und klack, der Tod fährt fort,

De racler sans fin son aigre instrument.

sein bittersüßes Instrument abzuschaben.

Un voile est tombé !

Ein Schleier ist gefallen!

La danseuse est nue !

Die Tänzerin ist nackt!

Son danseur la serre amoureusement.

Ihr Tänzer drückt sie liebevoll an sich.

La dame est, dit-on,

Die Dame ist, sagt man,

marquise ou baronne. Et le vert galant un pauvre charron —

Marquise oder Baronin. Und der grüne Kavalier ein armer Rädermacher —

Horreur ! Et voilà qu’elle s’abandonne

Entsetzlich! Und nun gibt sie sich hin

Comme si le rustre était un baron !

als wäre der Tölpel ein Baron!

Zig et zig et zig, quelle sarabande !

Klick und klick und klick, welch Sarabande!

Quels cercles de morts

Welch Reigen an Toten,

se donnant la main !

die sich die Hände reichen!

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Gesangstexte

Zig et zig et zag, on voit dans la bande

Klick und klick und klack, man sieht unter ihnen

Le roi gambader auprès du vilain !

den König neben dem Schurken hüpfen!

Mais psit! tout à coup

Doch pst! Auf einmal

on quitte la ronde,

löst sich die Runde auf,

On se pousse, on fuit,

man stößt sich, man flieht,

le coq a chanté … Oh ! La belle nuit pour le pauvre monde ! Et vive la mort et l’égalité !

der Hahn hat gekräht … Ach! Welch schöne Nacht für die Armen der Welt! Es lebe der Tod und die Gleichheit!

Maurice Ravel Vocalise-étude (en forme de habanera) [Vokalise]

Pjotr Iljitsch Tschaikowski Inmitten des Balles Text: Alexei Konstantinowitsch Tolstoi (1817–1875) in der Übersetzung von Bruno Tutenberg

Inmitten des eitlen Getriebes,

dein Lachen, in Perlen zerronnen,

beim Balle, hab’ ich dich erblickt.

seither mir im Herzen erschallt.

Doch hat ein Geheimnis dein liebes, dein sinnendes Antlitz bedrückt.

In einsamen nächtlichen Schauern umschwebt mich dein Zauber hinfort:

Es schauten die Augen, die hellen,

Ich sehe dein Angesicht trauern,

voll Wehmut, doch silbern erklang

ich höre dein heiteres Wort.

die Stimme wie Spiele der Wellen, wie ferner Schalmeiengesang.

Und Träume voll Seligkeit mich umfangen, mich leise erlösen vom Schmerz;

Dein Wesen erschien so versonnen,

wohl zweifle ich manchmal mit Bangen,

so schön deine schlanke Gestalt,

doch scheint es mir: Dein ist mein Herz!

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Gesangstexte

Hector Berlioz Le Spectre de la rose Text: Théophile Gautier (1811–1872) | Übersetzung: Peter Cornelius

Soulève ta paupière close

Blick auf, die du in Traumes Schoße

Qu’effleure un songe virginal ;

die seid’ne Wimper niederschlugst,

Je suis le spectre d’une rose

blick auf, ich bin der Geist der Rose,

Que tu portais hier au bal.

die auf dem Ball du gestern trugst.

Tu me pris encore emperlée

Kaum gepflückt hast du mich empfangen,

Des pleurs d’argent de l’arrosoir,

von Perlen noch des Tau’s bekränzt,

Et parmi la fête étoilée

und des Nachts bei Festesprangen

Tu me promenas tout le soir.

hab an deiner Brust ich geglänzt.

Ô toi, qui de ma mort fus cause,

O du, die Schuld an meinem Lose,

Sans que tu puisses le chasser,

die mir Tod gegeben hat,

Toutes les nuits mon spectre rose

allnächtlich kommt der Geist der Rose,

À ton chevet viendra danser.

tanzet um deine Lagerstatt;

Mais ne crains rien, je ne réclame

doch sei nicht bang daß Ruh mir fehle,

Ni messe ni De profundis ;

daß Totenmessen mein Begehr;

Ce léger parfum est mon âme,

dieser Dufthauch ist mein’ Seele,

Et j’arrive du paradis.

und aus Eden komm’ ich her.

Mon destin fut digne d’envie :

Süß war, wie mein Leben, mein Scheiden,

Et pour avoir un sort si beau,

für solch ein Los ist Tod Gewinn,

Plus d’un aurait donné sa vie,

manch Herz mag mein Geschick beneiden,

Car sur ton sein j’ai mon tombeau,

an deinem Busen starb ich hin,

Et sur l’albâtre où je repose

und auf mein Grab schrieb mit Liebgekose

Un poëte avec un baiser

eines Dichtermundes herzinniger Kuss:

Écrivit : Ci-gît une rose

Hier ruht eine Rose,

Que tous les rois vont jalouser.

die jeder König neiden muss.

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Gesangstexte

Arnold Schönberg Mahnung Text: Gustav Hochstetter (1873–1944)

Mädel sei kein eitles Ding,

Liebes Mädel sei gescheit,

Fang dir keinen Schmetterling,

Nütze deine Rosenzeit!

Such dir einen rechten Mann,

Passe auf und denke dran,

Der dich tüchtig küssen kann

Daß du, wenn du ohne Plan

Und mit seiner Hände Kraft,

Ziellos durch das Leben schwirrst,

Dir ein warmes Nestchen schafft.

Eine alte Jungfer wirst.

Mädel, Mädel, sei nicht dumm,

Liebes Mädel sei gescheit,

Lauf nicht wie im Traum herum,

Nütze deine Rosenzeit.

Augen auf! ob Einer kommt,

Passe auf und denke dran!

Der dir recht zum Manne taugt.

Denk daran.

Kommt er, dann nicht lang bedacht! Klapp! die Falle zugemacht.

Manuel de Falla El paño moruno Text: Gregorio Martínez Sierra (1881–1947) | Übersetzung: Andreas Meier

Al paño fino, en la tienda,

Das feine Tuch im Geschäft

una mancha le cayó.

hat einen Schmutzfleck abbekommen.

Por menos

Nun kann man es nur noch

precio se vende,

für weniger verkaufen,

porque perdió su valor.

denn es hat seinen Wert verloren.

¡Ay!

Ach!

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Gesangstexte

Heitor Villa-Lobos Vióla quebrada Text: Mário de Andrade (1883–1945) | Übersetzung: Andreas Meier

Quando da brisa no açoite

Wenn die Brise peitscht,

a frô da noite se curvô

beugt sich die Nachtblume.

Fui s’incontrá com a

Ich ging, um meine geliebte

Maroca meu amô Eu tive n’arma um choque duro

Maroca zu treffen. Ich fühlte einen harten Schlag in meinem Herzen,

quando ao muro

als an der Wand

Já no escuro meu oiá andô

meine Augen im Dunkeln

buscando a cara dela

nach ihrem Gesicht suchten

e num achô.

und es nicht fanden.

Minha vióla gemeu,

Meine Gitarre stöhnte,

meu coração estremeceu Minha vióla quebrou, teu coração me deixou. Ah!

mein Herz zitterte. Meine Gitarre zerbrach, dein Herz verließ mich. Ach!

Minha Maroca arresorveu

Meine Maroca beschloss,

por gosto seu me abandoná

mich leichtfertig zu verlassen,

Porque os fadista nunca sabe trabaiá

weil ein Sänger nicht weiß, was Arbeit ist.

Isso é bestêra que das frô

Doch ist’s Unfug, denn die Blume,

que bria e chêra a noite intêra

die die ganze Nacht leuchtet und duftet,

Vem apois as fruita

wird schließlich zur Frucht,

que dá gosto saboreá. Minha vióla gemeu, meu coração estremeceu Minha vióla quebrou, teu coração me deixou. Ah!

die gut zu schmecken weiß. Meine Gitarre stöhnte, mein Herz zitterte. Meine Gitarre zerbrach, dein Herz verließ mich. Ach!

23


Gesangstexte

Pur causa dela eu sou rapaiz muito capaiz de trabaiá E os dia intero, e noite intêra a capiná Eu sei carpi purquê minh’arma está arada Arroteada capinada c’oas foiçada

Deshalb bin ich ein Bursche, der hart arbeiten kann, und den ganzen Tag und die ganze Nacht mähe ich. Ich weiß zu mähen, denn mein Herz ist ein Acker, kultiviert und gemäht wie von den Sensenhieben

dessa luis do teu oiá.

deines Augenlichtes.

Minha vióla gemeu,

Meine Gitarre stöhnte,

meu coração estremeceu Minha vióla quebrou, teu coração me deixou. Ah!

mein Herz zitterte. Meine Gitarre zerbrach, dein Herz verließ mich. Ach!

Fernando Obradors El vito Text: Anonymus (16. Jhdt.) | Übersetzung: Andreas Meier

Una vieja vale un real y una muchacha dos cuartos,

Eine alte Frau ist einen ganzen Real wert und ein Mädchen nur ein paar kleine Münzen,

pero como soy tan pobre

aber weil ich so arm bin,

me voy a lo más

gebe ich mich mit dem Billigsten

barato.

zufrieden.

Con el vito, vito, vito,

Lasst uns tanzen, tanzen, tanzen,

con el vito, vito, va.

lasst uns tanzen, tanzen, auf!

No me haga ‘usté’ cosquillas,

Hören Sie auf, mich zu kitzeln,

que me pongo ‘colorá’.

sonst erröte ich.

– Pause –

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Gesangstexte

Olivier Messiaen Vocalise-étude [Vokalise]

Gabriel Fauré Danseuse Text: Renée de Brimont (1880–1943) | Übersetzung: Andreas Meier

Sœur des Sœurs tisseuses de violettes, une ardente veille blémit tes joues ... Danse ! Et que les rythmes aigus dénouent tes bandelettes.

Schwester violett webender Schwestern, ein glühender Abend lässt deine Wangen erbleichen … Tanze! Auf dass die scharfen Rhythmen deine Bänder lösen.

Vase svelte, fresque mouvante et souple, danse, danse, paumes vers nous tendues, pieds étroits fuyant, tels des ailes nues qu’Eros découple ...

Schlanke Vase, geschmeidig bewegtes Gemälde, tanze, tanze, die Handflächen uns entgegengestreckt, auf schlanken Füßen fliehend, gleich nackten Schwingen, die Eros ausbreitet ...

Sois la fleur multiple un peu balancée, sois l’écharpe offerte au désir qui change, sois la lampe chaste, la flamme étrange, sois la pensée !

Sei die vielblättrige Blume, die sich sachte wiegt, sei der Schal, der sich wechselndem Verlangen anbietet, sei die keusche Lampe, die fremdartige Flamme, sei der Gedanke!

Danse, danse au chant de ma flûte creuse, sœur des Sœurs divines. – La moiteur glisse, baiser vain, le long de ta hanche lisse ... Vaine danseuse !

Tanze, tanze zum Klange meiner tiefen Flöte, Schwester der göttlichen Schwestern. – Die Feuchte gleitet, eitler Kuss, entlang deiner glatten Hüfte … Vergebliche Tänzerin!

25


Gesangstexte

George Crumb Night Text: Robert Southey (1774–1843) | Übersetzung: Ferdinand Freiligrath

How beautiful is night!

Wie herrlich ist die Nacht!

A dewy freshness fills the silent air;

Tauige Frische füllt die stille Luft;

No mist obscures, nor cloud, nor speck,

Kein Nebel trübt,

nor stain

kein Wölkchen unterbricht

Breaks the serene of heaven:

Des Himmels Heiterkeit.

In full-orbed glory yonder Moon divine

In seiner Pracht durchrollt der volle Mond

Rolls through the dark-blue depths.

Die blaue Tiefe dort.

Beneath her steady ray

In seinem Strahle ruht

The desert-circle spreads,

Der Wüste brauner Kreis,

Like the round ocean, girdled with the sky.

Vom Himmel wie der Ozean umgürtet!

How beautiful is night!

Wie herrlich ist die Nacht!

Franz Schubert Des Fischers Liebesglück Text: Karl Gottfried von Leitner (1800–1890)

Dort blinket

Ich schaue

Durch Weiden,

Mit Sehnen

Und winket

In’s Blaue

Ein Schimmer

Der Wellen,

Blassstrahlig

Und grüße

Vom Zimmer

Den hellen,

Der Holden mir zu.

Gespiegelten Strahl.

Es gaukelt

Und springe

Wie Irrlicht,

Zum Ruder,

Und schaukelt

Und schwinge

Sich leise

Den Nachen

Sein Abglanz

Dahin auf

Im Kreise

Den flachen,

Des schwankenden Sees.

Krystallenen Weg.

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Gesangstexte

Fein-Liebchen

Tief unter

Schleicht traulich

Den Pfaden

Vom Stübchen

Des gleitenden Kahns.

Herunter, Und sputet

So schweben

Sich munter

Wir selig,

Zu mir in das Boot.

Umgeben Vom Dunkel,

Gelinde

Hoch über’m

Dann treiben

Gefunkel

Die Winde

Der Sterne einher.

Uns wieder See-einwärts

Und weinen

Vom Flieder

Und lächeln,

Des Ufers hindann.

Und meinen, Enthoben

Die blassen

Der Erde,

Nachtnebel

Schon oben,

Umfassen

Schon drüben zu sein.

Mit Hüllen Vor Spähern Den stillen, Unschuldigen Scherz. Und tauschen Wir Küsse, So rauschen Die Wellen Im Sinken Und Schwellen, Den Horchern zum Trotz. Nur Sterne Belauschen Uns ferne, Und baden 27


Gesangstexte

Alexander von Zemlinsky Blaues Sternlein Text: Ferdinand Gregorovius (1821–1891)

Blaues Sternlein, du sollst schweigen,

Mögen andre steh’n in Schmerzen,

Das Geheimnis gib nicht kund.

Jeder sage, was er will;

Sollst nicht allen Leuten zeigen

Sind zufrieden unsre Herzen,

Unsern stillen Herzensbund.

Sind wir beide gerne still.

Franz Schubert Die Sterne Text: Karl Gottfried von Leitner

Wie blitzen die Sterne so hell durch die Nacht! Bin oft schon darüber vom Schlummer erwacht. Doch schelt’ ich die lichten Gebilde drum nicht, Sie üben im Stillen manch heilsame Pflicht.

Sie blicken dem Dulder recht mild ins Gesicht, Und säumen die Tränen mit silbernem Licht. Und weisen von Gräbern gar tröstlich und hold Uns hinter das Blaue mit Fingern von Gold.

Sie wallen hoch oben

So sei denn gesegnet

in Engelgestalt,

du strahlige Schar!

Sie leuchten dem Pilger durch Heiden und Wald.

Und leuchte mir lange noch freundlich und klar!

Sie schweben als Boten

Und wenn ich einst liebe,

der Liebe umher,

seid hold dem Verein,

Und tragen oft Küsse weit über das Meer.

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Und euer Geflimmer lasst Segen uns sein!


Gesangstexte

Leonard Bernstein Piccola Serenata Text: Leonard Bernstein

Da ga da ga dum da lai la lo

Ra ta pla ta po,

Da ga da ga dum la lai la lai la lo,

La li lo, lai lo, lai lo, la li lo!

Na na na ni na ni no lai lo,

Da ga da ga dum da lai la lo,

Lai lo.

Da ga da ga dum la lai la lai la lo

Da ga da ga dum da lai la lo

La ha

Da ga da ga dum la lai la lai la lo,

Da ga da ga do

Bam bam bam bi bam bi bo

l’ho

Ba bi bam bam ba bi

Benjamin Britten Calypso Text: Wystan Hugh Auden (1907–1973) | Übersetzung: Andreas Meier

Driver, drive faster and make a good run Down the Springfield Line under the shining sun. Fly like the aeroplane, don’t pull up short Till you brake for the Grand Central Station, New York.

Fahrer, fahr schneller und komm gut voran, entlang der Springfield Line im Sonnenschein. Flieg wie ein Flugzeug, halte nicht an, bis du die Grand Central Station in New York erreichst.

For there in the middle

Denn dort, in der Mitte

of that waiting hall

der Ankunftshalle,

Should be standing the one that I love best of all. If he’s not there to meet me when I get to town, I’ll stand on the side-walk with tears rolling down.

müsste der eine stehen, den ich mehr als alle anderen liebe. Sollte er nicht für mich da sein, wenn ich in die Stadt komme, werde ich tränenüberströmt auf dem Gehsteig stehen bleiben.

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Gesangstexte

For he is the one that I love to look on,

Denn er ist der eine, den ich anzuschauen liebe,

The acme of kindness and perfection.

Der Gipfel der Güte und Perfektion.

He presses my hand and he says

Er drückt meine Hand und er sagt,

he loves me Which I find an admirable peculiarity. The woods are bright green

dass er mich liebt, was in meinen Augen eine bewundernswerte Eigenart ist. Die Wälder sind hellgrün

on both sides of the line;

auf beiden Seiten der Straße;

The trees have their loves

Die Bäume habe ihre Liebsten,

though they’re different from mine. But the poor fat old banker in the sun-parlour car

wenn auch andere als ich. Doch der arme, fette alte Banker im Wagen erster Klasse

Has no one to love him except his cigar.

hat nur seine Zigarre, die ihn liebt.

If I were the head of the Church

Wäre ich das Oberhaupt der Kirche

or the State I’d powder my nose and just tell them to wait. For love’s more important and powerful than Even a priest or a politician.

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oder des Staats, würde ich meine Nase pudern und ihnen befehlen zu warten. Denn die Liebe ist sogar wichtiger und stärker als ein Priester oder ein Politiker.


Gesangstexte

Edvard Grieg Killingdans Text: Arne Garborg (1851–1924) | Übersetzung: Andreas Meier

Å hipp og hoppe og tipp og toppe på denne Dag; å nipp og nappe og tripp og trappe i slikt eit Lag. Og det er Kjæl-i-Sol, og det er Spel-i-Sol, og det er Titr-i-Li, og det er Glitr-i-Li,

Ach, heute hüpfen und springen und tippen und toppen; ach, zippen und zupfen und trippeln und trappen, so. Und das ist Lieb-in-der-Sonne und Spiel-in-der-Sonne, und das ist Tirili-auf-dem Berg und das ist Lirili-auf-dem Berg,

og det er Kjæte og Lurvelæte

und das ist Küssen und Kosen

ein Solskinsdag.

einen Sonnentag lang.

Å nupp i Nakken, og stup i Bakken

Ach, necken im Nacken und hageln

og tipp på Tå; å rekk i Ringen og svipp i Svingen og hopp-i-hå. Og det er Sleik-i-Sol, og det er Leik-i-Sol.

auf Hügeln von Kipferl bis Fuß. Ach, ringeln und reihen und schwipsen im Schwingen und hopp und weg. Und das ist Glänz-in-der-Sonne und Lach-in-der-Sonne.

og det er Glim-i-Li, og det er Stim-i-Li,

Und das ist Glimmern und Schimmern,

og det er Kvitter

und das ist Zwitschern

og Bekkje-Glitter

und Bachesmurmeln

og lognt i Krå.

und lächeln im Kragen.

Å trapp og tralle og Puff i Skalle,

Ach, treppen und trappen und ’nen

den skal du ha! Og snipp og snute, og Kyss på Trute,

Schlag auf den Kopf kriegst du! Und schnipp auf die Schnauze

den kan du ta.

und Kuss auf den Mund für dich.

Og det er Rull-i-Ring,

Und das ist Roll-in-den-Ring, und das ist

og det er Sull-i-Sving, og det er Lett-på-Tå, og det er Sprett-på-Tå, og det er hei-san og det er hoppsan og tra-la-la!

Summen-im-Drehen, und das ist Leicht-auf-den-Zehen, und das ist Spring-auf-den-Zehen, und das ist Heisa und das ist Hopsa und Tralala! 31


Gesangstexte

Johannes Brahms „Röslein dreie in der Reihe“ Text: Hugo Conrat (1845–1906)

Röslein dreie in der Reihe blühn so rot, Daß der Bursch zum Mädel gehe, ist kein Verbot! Lieber Gott, wenn das verboten wär, Ständ die schöne weite Welt schon längst nicht mehr, Ledig bleiben Sünde wär!

Schönstes Städtchen in Alföld ist Ketschkemet Dort gibt es gar viele Mädchen schmuck und nett! Freunde, sucht euch dort ein Bräutchen aus, Freit um ihre Hand und gründet euer Haus, Freudenbecher leeret aus!

„Brauner Bursche führt zum Tanze“ Text: Hugo Conrat

Brauner Bursche führt zum Tanze Sein blauäugig schönes Kind; Schlägt die Sporen keck zusammen, Csardasmelodie beginnt.

Küßt und herzt sein süßes Täubchen, Dreht sie, führt sie, jauchzt und springt; Wirft drei blanke Silbergulden Auf das Zimbal, daß es klingt.

Sophie Gail Bolleros Text: Anonymus | Übersetzung: Andreas Meier

Jeune beauté, cause de mon martyre, Dont les attrais ont trop su m’enflammer Je t’aime hélas ! Et n’ose te le dire. Dieux ! Quel tourment de se taire et d’aimer !

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Junge Schönheit, Ursache meiner Qualen, deren Reize mich zu sehr entflammt haben, ach, ich liebe dich! Und ich wage nicht, es dir zu sagen. Gott! Welche Qual, zu schweigen und zu lieben!


Gesangstexte

It faut parler, non, je ne suis plus maître De te cacher plus longtemps mon ardeur. Ah ! dans mes yeux, quand je te vois paraître, Tu lis trop bien le secret de mon cœur.

Ich muss sprechen, nein, es gelingt mir nicht, meine Inbrunst noch länger vor dir zu verbergen. Ach! In meinen Augen, wenn du vor mir erscheinst, liest du nur zu gut das Geheimnis meines Herzens.

Il est rompu ce pénible silence ; Tu ne saurais ignorer mon tourment, Prononce enfin, une vaine espérance Ne sufit plus, cruelle à ton amant.

Das schmerzliche Schweigen ist gebrochen; Du wirst mein Leiden nicht länger ignorieren können. Sprich endlich, vergebenes Hoffen genügt deinem Geliebten nicht mehr, du Grausame.

Cécile Chaminade Nice-la-belle Text: Auguste Marin (1860–1904) | Übersetzung: Andreas Meier

Quand ton ciel se dore aux feux du matin, Tes plages sont roses ; Et le vent jaseur qui vit au lointain Tant d’apothéoses, Le vent de la mer qui vient pour causer Du pays des rêves Fait s’épanouir sous son long baiser Les fleurs de tes grèves.

Wenn dein Himmel sich im Morgenlicht vergoldet, sind deine Strände rosa; Und der geschwätzige Wind, der in der Ferne lebt, so viele Vergöttlichungen, der Meereswind, der kommt, zu plaudern aus dem Reich der Träume, lässt mit seinem langen Kuss die Blumen an deinen Stränden erblühen.

Buvant le soleil en toutes saisons, Ta terre féconde Porte le secret des belles chansons Dans sa vigne blonde ; Tes fruits ont en eux gardé tout le miel Des fleurs entr’ouvertes,

Die Sonne zu jeder Jahreszeit trinkend, trägt das fruchtbare Land das Geheimnis schöner Lieder in seinen hellen Reben; Deine Früchte bergen in sich all den Honig der Blumen, die sich geöffnet haben. 33


Gesangstexte

Reine, avec orgueil tu lèves au ciel Mille palmes vertes.

Königin, mit Stolz streckst du zum Himmel tausend grüne Palmen.

Ville de la joie et de la beauté, Vivante merveille, C’est dans ta mollesse et dans ta clarté Que l’amour s’éveille ; Car dans les yeux noirs, brillants de vigueur, Qu’aux vierges tu donnes, Flottera toujours aussi la langueur Des saintes madones.

Stadt der Freude und der Schönheit, lebendiges Wunder, in deiner Weichheit und Klarheit erwacht die Liebe. Denn in deinen dunklen Augen, glänzend vor Kraft, die du den Jungfrauen gibst, wird stets auch die Sehnsucht der heiligen Madonnen flattern.

Ô Nice-la-belle, est-il une fleur, Dans tout ton parterre, Troublante en parfum, riante en couleur Et tendre en mystère Comme la fleur pâle, aux sucs épuisés Par ma lèvre avide, Où j’ai bu l’amour dans mille baisers Sans qu’elle fût vide ?

O Nizza-die-Schöne, ist eine Blume in deinem ganzen Beet, verwirrend im Duft, lachend in ihrer Farbe und zart in ihrem Geheimnis, wie die bleiche Blume, deren Säfte durch meine gierige Lippe ausgeschöpft sind, wo ich die Liebe in tausend Küssen getrunken habe, ohne dass sie dadurch leer wurde?

Entraîne toujours au bruit des grelots Ta belle folie, Toi qui te souviens qu’au delà des flots Chante l’Itanie ! Car de tous pays les amants joyeux vont, Comme l’abeille, Butiner les fleurs s’offrant sous les cieux De Nice à Marseille !

Verbreite weiter zum Klang der Schellen deinen schönen Wahnsinn, du, die du dich daran erinnerst, dass jenseits der Fluten Italien singt! Denn aus allen Ländern kommen die frohen Verliebten, wie die Bienen, sammeln die Blumen, die sich unter dem Himmel von Nizza bis nach Marseille anbieten.

Ville de la joie et de la beauté, Vivante merveille, O Nice-la-belle.

Stadt der Freude und der Schönheit, lebendiges Wunder, O Nizza-die-Schöne.

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Gesangstexte

Francis Poulenc Les chemins de l’amour Text: Jean Anouilh (1910–1987) | Übersetzung: Andreas Meier

Les chemins qui vont à la mer

Die Wege, die bis an das Meer führen,

Ont gardé de notre passage

haben von unserem Vorbeiziehen

Des fleurs effeuillées

entblätterte Blumen bewahrt;

Et l’écho sous leurs arbres

und unter ihren Bäumen den Widerhall

De nos deux rires clairs.

unser beider hellen Lachens.

Hélas! des jours de bonheur,

Ach! Tage des Glücks,

Radieuses joies envolées,

die strahlenden Freuden sind verflogen.

Je vais sans retrouver traces

Ich gehe, ohne die Spuren

Dans mon coeur.

in meinem Herzen wiederzufinden.

Chemins de mon amour,

Wege meiner Liebe,

Je vous cherche toujours,

immer suche ich euch,

Chemins perdus, vous n’êtes plus

verlorene Wege, es gibt euch nicht mehr,

Et vos échos sont sourds.

und euer Widerhall ist stumm.

Chemins du désespoir,

Wege der Verzweiflung,

Chemins du souvenir,

Wege der Erinnerung,

Chemins du premier jour,

Wege des ersten Tages,

Divins chemins d’amour.

göttliche Wege der Liebe.

Si je dois l’oublier

Wenn ich sie eines Tages

un jour,

vergessen muss,

La vie effaçant

da das Leben alles

toute chose, Je veux dans mon coeur qu’un souvenir Repose plus fort que l’autre amour.

irgendwann verwischt, möchte ich eine Erinnerung in meinem Herzen stärker behalten als irgendeine andere Liebe.

Le souvenir du chemin,

Die Erinnerung an den Weg,

Où tremblante

wo ich damals, zitternd

et toute éperdue, Un jour j’ai senti sur moi brûler tes mains.

und vollends verzweifelt, deine glühenden Hände auf den meinen spürte. 35


Gesangstexte

Antonín Dvořák „Široké rukávy a široké gatě“ Text und Übersetzung: Adolf Heyduk (1835–1923)

Široké rukávy a široké gatě volnější cigánu nežli dolman v zlatě. Dolman a to zlato bujná prsa svírá; pod ním volná píseň násilně umírá. A kdo raduješ se, tvá kdy píseň v květě,

In dem weiten, breiten, luft’gen Leinenkleide Freier der Zigeuner als in Gold und Seide! Ja! der gold’ne Dolman schnürt die Brust zu enge, Hemmt des freien Liedes wanderfrohe Klänge. Wer beim Schwung der Lieder wahre Lust empfindet,

přej si, aby zašlo zlato

wünscht, daß alles Gold jetzt

v celém světě!

aus der Welt verschwindet!

„Struna naladěna“ Text und Übersetzung: Adolf Heyduk

Struna naladěna,

Reingestimmt die Saiten!

Hochu, toč se v kole,

Bursche tanz’ im Kreise!

Dnes, snad dnes převysoko,

Heute froh, überfroh noch heute,

Zejtra, zejtra, zejtra zase dole!

Morgen trüb nach alter Weise!

Pozejtří u Nilu

Nächsten Tag am Nilstrand,

Za posvátným stolem;

Der den Vätern heilig,

Struna již, struna naladěna,

Reingestimmt, reingestimmt die Saiten,

Hochu, toč, hochu, toč se kolem!

In den Tanz, in den Tanz spring eilig!

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Gesangstexte

MUSIKFREUNDE. Die Musik bereichert unser Leben. Sie schenkt uns unvergessliche Momente. Daher unterstützen wir gerne die „Stars von morgen“ im Brucknerhaus Linz.

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Biografie

Klaudia Tandl Mezzosopran

Klaudia Tandl studierte an der Universität für Musik und darstellende Kunst Graz. Wichtige Impulse erhielt sie bei Meisterklassen unter anderem mit Elly Ameling, Robert Holl, Ann Murray, Birgid Steinberger, Brigitte Fassbaender, Christa Ludwig und Roger Vignoles. Mit großer Leidenschaft widmet sie sich dem Lied und gewann mit ihrer Duopartnerin Gisela Jöbstl sowohl beim Internationalen Wettbewerb für Liedkunst Stuttgart sowie beim Internationalen Schubert-Wettbewerb Dortmund den 3. Preis. Solokonzerte führten sie durch ganz Europa. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf Neuer Musik und der Zusammenarbeit mit Ensemble Plus, Ensemble Kontrapunkte, airborne extended und Ensemble Zeitfluss. 2018 interpretierte Klaudia Tandl für eine Porträt-CD der ORF-Edition Zeit-Ton den Liederzyklus Farben des Mohns von Christoph Renhart. Zuletzt veröffentlichte sie gemeinsam mit Gisela Jöbstl das Album Entre deux Mondes. 38


Biografie

Gisela Jöbstl Klavier

Die österreichische Pianistin Gisela Jöbstl ist vorwiegend als Kam­ mer­musikerin tätig. Ihr Studium Liedbegleitung absolvierte sie mit Aus­zeichnung bei Julius Drake an der Universität für Musik und dar­ stel­lende Kunst Graz. Als Stipendiatin der Oxford Residential Lieder Mas­ter­class und des Franz-Schubert-Instituts in Baden erhielt sie wert­ volle Impulse. Gemeinsam mit der Mezzosopranistin Klaudia Tandl ist sie Preisträgerin renommierter Liedduo-Wettbewerbe. Neben dem klassischen Repertoire legt sie einen besonderen Fokus auf zeit­ge­ nös­sische Musik und entwickelt Konzertprogramme, in denen ver­ schie­dene Epochen miteinander verschmelzen. Ein weiteres Anliegen ist ihr die Musikvermittlung. Mit der Mezzosopranistin Laura Rieger konzipierte sie Ein Lied lang – einen Liederabend für Kinder. Gisela Jöbstl ist als Senior Lecturer für Klavier an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien tätig. 39


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HIGHLIGHTS BRUCKNER-JAHR 2024 FR 22 MÄR 19:30 GROSSER SAAL Markus Poschner

DI 10 SEP 19:30 GROSSER SAAL Philippe Herreweghe

DI 17 SEP 19:30 GROSSER SAAL Marc Minkowski

SO 22 SEP 18:00 STIFTSBASILIKA ST. FLORIAN Thomas Hengelbrock

ab 200 jahre

MARKUS POSCHNER & BRUCKNER ORCHESTER LINZ Festkonzert zum 50-Jahr-Jubiläum des Brucknerhauses Linz

PHILIPPE HERREWEGHE & ORCHESTRE DES CHAMPS-ÉLYSÉES Übersteigern – Bruckners 8. Sinfonie im Originalklang

MARC MINKOWSKI & LES MUSICIENS DU LOUVRE Entgrenzen – Bruckners 6. Sinfonie im Originalklang

THOMAS HENGELBROCK & MÜNCHNER PHILHARMONIKER Bruckners f-Moll-Messe

Karten und Infos: +43 (0) 732 77 52 30 | kassa@liva.linz.at | brucknerhaus.at

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VORSCHAU: Liederabende in der Saison 2023/24

Mikhail Timoshenko & Elitsa Desseva Der Tanz von Liebe und Tod

Samstag, 16. März 2024, 19:30 Uhr Mittlerer Saal, Brucknerhaus Linz Lieder von Modest Mussorgski, Maurice Ravel, Jacques Ibert, Franz Schubert, Robert Schumann, Camille Saint-Saëns u. v. m. Mikhail Timoshenko | Bariton Elitsa Desseva | Klavier

Karten und Info: +43 (0) 732 77 52 30 | kassa@liva.linz.at | brucknerhaus.at Herausgeberin: Linzer Veranstaltungsgesellschaft mbH, Brucknerhaus Linz, Untere Donaulände 7, 4010 Linz CEO: Mag. Dietmar Kerschbaum, Künstlerischer Vorstandsdirektor LIVA, Intendant Brucknerhaus Linz; Dr. Rainer Stadler, Kaufmännischer Vorstandsdirektor LIVA Redaktion & Texte: Andreas Meier | Biografien & Lektorat: Romana Gillesberger | Gestaltung: Anett Lysann Kraml, Lukas Eckerstorfer | Leiter Programmplanung, Dramaturgie und szenische Projekte: Mag. Jan David Schmitz Abbildungen: J. Casares (S. 2 [1. v. o.]), V. Goriachev (S. 2 [2. v. o.]), R. Mittendorfer (S. 2 [3. v. o.]), M. Fabricci (S. 2 [4. v. o.]), Musée d’Orsay, Paris (S. 9, 13, 14 & 16), J. Wesely (S. 38 & 39), K. Kikkas (S. 41 [1. v. o.]), M. Hendryckx (S. 41 [2. v. o.]), B. Chelly (S. 41 [3. v. o.]), F. Grandidier (S. 41 [4. v. o.]), M. Cessat-Bégler (S. 42) Programm-, Termin- und Besetzungsänderungen vorbehalten LIVA – Ein Mitglied der Unternehmensgruppe Stadt Linz


Yumeka Nakagawa Werke von Mozart, Debussy, Schumann, Liszt und Gounod

Foto: Susanne Diesner

C. BECHSTEIN KLAVIERABEND 15. Februar 2024 · 19:30 Uhr VERANSTALTUNGSORT UND KARTEN

Brucknerhaus Linz · Untere Donaulände 7 · 4010 Linz +43 (0) 732 77 52 30 · kassa@liva.linz.at C. Bechstein Centrum Linz / Klaviersalon Merta GmbH Bethlehemstraße 24 · A-4020 Linz · +43 (0) 732 77 80 05 20 linz@bechstein.de · bechstein-linz.de


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