Boulanger Trio | 17.01.2024

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Fantastische

Tänze 17. JÄNNER 2024 KAMMERMUSIK II SAISON 2023/24


KOMMENDE HIGHLIGHTS SAISON 2023/24 SO 28 JAN 11:00 GROSSER SAAL

Spanische Impressionen spiegeln Rimski-Korsakows Capriccio espagnol, Lalos Symphonie espagnole und Schtschedrins Carmen-Suite wider.

DI 6 FEB 19:30

ROBERT TREVINO & BASKISCHES NATIONALORCHESTER

GROSSER SAAL

Ob Boléro oder La Valse – viele Orchesterwerke Ravels sind von Tänzen inspiriert. Auch in Ginasteras Harfenkonzert klingt ein argentinischer Malambo an.

MI 7 FEB 19:30

MICHAEL KORSTICK

Antonio Méndez | Dirigent

Robert Trevino | Dirigent

MITTLERER SAAL

Michael Korstick | Klavier

MI 14 FEB 19:30 MITTLERER SAAL

Tomasi-Musso Gitarrenduo

AN­TO­NIO MÉN­DEZ & BRUCK­NER OR­CHES­TER LINZ

Der deutsche Meisterpianist fordert zum Tanz auf, nach Noten von Weber, Schumann (Carnaval), Bartók (Tanz-Suite), Albéniz, Ginastera und anderen.

TOMASI-MUSSO GITARRENDUO Das Duo überreicht am Valentinstag ein prächtiges Bouquet aus temperamentvollen spanischen und latein­ amerikanischen Tänzen.

Karten und Infos: +43 (0) 732 77 52 30 | kassa@liva.linz.at | brucknerhaus.at

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Fantastische Tänze Mittwoch, 17. Jänner 2024, 19:30 Uhr Mittlerer Saal, Brucknerhaus Linz

Boulanger Trio Birgit Erz | Violine Ilona Kindt | Violoncello Karla Haltenwanger | Klavier

Saison 2023/24 – Kammermusik II 2. von 3 Konzerten im Abonnement


Programm Antonín Dvořák (1841–1904) Klaviertrio Nr. 4 e-Moll op. 90 (Dumky) (1890–91) I Lento maestoso – Allegro quasi doppio movimento II Poco Adagio – Vivace non troppo – Poco Adagio – Vivace III Andante – Vivace non troppo – Andante – Allegretto IV Andante moderato (quasi tempo di Marcia) – Allegretto scherzando – Allegro – Moderato (Tempo I) V Allegro – Meno mosso, quasi tempo primo – Allegro VI Lento maestoso – Vivace, quasi doppio movimento – Lento – Vivace

Clemens von Franckenstein (1875–1942) Arabesken zu einem russischen Tanz für Klaviertrio op. 36 (1913) Johannes Brahms (1833–1897) Ungarische Tänze Nr. 4 f-Moll & Nr. 17 fis-Moll, aus: 21 Ungarische Tänze WoO 1 (1869, 1880) [Arrangement für Klaviertrio vom Boulanger Trio] – Pause – Solomon Rosowsky (1878–1962) Fantastischer Tanz über ein hebräisches Thema für Klaviertrio op. 6 (1914) Mieczysław Weinberg (1919–1996) Klaviertrio a-Moll op. 24 (1945) I Präludium und Arie. Larghetto II Toccata. Allegro marcato III Poem. Moderato IV Finale. Allegro moderato

Konzertende ca. 21:30 4

Brucknerhaus-Premiere


alla breve Das Programm auf einen Blick

Der im slawischen Sprachraum verbreitete Begriff „dumka“ geht auf das Ukrainische „duma“ (dt. „Gedanke“) zurück und etablierte sich in der Musik des 19. Jahrhunderts als Bezeichnung für Werke in sich versunkenen, melancholischen Charakters. Das wohl berühmteste Beispiel hierfür ist Antonín Dvořáks Dumky-Trio, das der Komponist Daniel Felsenfeld als „grenzenloses böhmisches Klagelied“ bezeich­ nete –eine Charakterisierung, die zweifellos auch auf die beiden im Pro­gramm vertretenen Ungarischen Tänze von Johannes Brahms zutrifft. Im Vergleich zu diesen beiden Komponisten weit weniger geläufig sind heute die Namen Clemens von Franckenstein und Solomon Rosowsky. Ersterer war zu Lebzeiten vor allem als Opernkomponist und Generalintendant der Münchner Hofoper (seit 1918: Bayerische Staatsoper) bekannt, Letzterer war ein Schüler Nikolai Rimski-Korsa­ kows und eine der prägenden Figuren der sogenannten „Neuen Jüdi­ schen Schule“. Am Ende des Programms steht Mieczysław Weinbergs Klaviertrio a-Moll, das der polnische Komponist im Sommer 1945 in Moskau komponierte, wo er nach langer und strapaziöser Flucht vor den deut­ schen Truppen aus seiner Heimat Warschau Schutz gefunden hatte. Das Werk, das sich nicht zuletzt in Form von baro­cken Satzbezeich­ nungen mit Stilelementen vergangener Epochen aus­einandersetzt und zugleich melodisch und harmonisch sprichwört­lich am Puls der Zeit kom­poniert ist, entstand in engem künstleri­schen Austausch mit Dmitri Schostakowitsch.

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Fantastische Tänze FOLKLORISTISCHE TÄNZE „Ich arbeite jetzt an etwas Kleinem, ja sehr Kleinem, und hoffe doch, dass Sie daran Freude haben werden“, berichtete Antonín Dvořák im November 1890 seinem Freund Alois Göbl in einem Brief. „Fröhlich und traurig“ sollten diese Stücke für Violine, Violoncello und Klavier werden, so Dvořák: „Hier wie ein schwermütiges Lied, dort wieder wie ein fröh­licher Tanz, aber in einem leichten, ich möchte fast sagen po­ pu­lären Stil, kurz, es soll etwas für Höhere und Niedrigere sein.“ So winzig wie behauptet ist das Opus letztlich nicht geraten: Dvořáks Kla­vier­trio Nr. 4 e-Moll op. 90 mit dem Beinamen Dumky erstreckt sich mit seinen sechs Sätzen auf ins­gesamt rund 30 Minuten. Ein „po­ pulärer Stil“ zeichnet diese Musik aber zweifellos aus und verleiht ihr Zugkraft: Bereits bei der Urauf­füh­rung 1891 einhellig bejubelt, zählt dieses Trio zu den Publikumsmagneten in Dvořáks Kammermusik­ repertoire. Das liegt wohl auch am folkloristischen Charme des Werks: Dvořák hat es nicht nach klassischen Formvorlagen gestaltet, sondern sich von der Dumka inspirieren lassen – einem Genre, das seine Wurzeln in alten, klagend-erzählenden Volksliedern aus der Ukraine hat. Zwar ist Dvořák dabei nur bedingt historischen Vorbildern gefolgt: Seine sechs Dumky sind persönliche Schöpfungen, nicht Gattungsbeiträge in ei­nem musikwissenschaftlichen Sinn. Gleichwohl besitzen sie unwider­steh­ liches Charisma. Federnde Rhythmen, griffige Melodien, in erster Linie eine hohe Kontrastfreudigkeit zeichnen diese Stücke aus: Meist be­ ginnen sie mit trübsinnigen Tönen, kippen dann unversehens in eine sonnige Stimmung, um dann (oft) wieder ins Gegenteil umzuschlagen. Diese Janusköpfigkeit teilt sich nicht nur in scharfen Moll-Dur-Kon­ trasten mit, sondern auch in kaleidoskopischen Farbscharaden und jä­hen Tempowechseln – ein kurzweiliger Melodienreigen, der das Ohr rund eine halbe Stunde fesselt, obwohl Dvořák auf thematisch-moti­ vische Arbeit weitestgehend verzichtet. 6


Antonín Dvořák Klaviertrio Nr. 4 e-Moll

Antonín Dvořák, Fotografie von William Spiess, um 1893

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Clemens von Franckenstein Arabesken zu einem russischen Tanz

FRANCKENSTEINS TÄNZE Während Dvořáks Stern bis heute unvermindert am Klassikhim­mel strahlt, ist jener von Clemens von Franckenstein längst verblasst. Mög­lich, dass der Name noch einer Handvoll Fachleuten für Münch­ ner Kulturgeschichte geläufig ist – den Rest der Welt lässt er allen­ falls an den Protagonisten eines berüchtigten Schauerromans den­ ken. Höchs­te Zeit, an den (fast) gleichnamigen Musiker zu erinnern:

Clemens von Franckenstein, Fotografie des Ateliers Katharina Culié, 1898

1875 in Unter­fran­ken (Bayern) geboren, verbrachte Clemens Freiherr von und zu Fran­ckenstein – so sein vollständiger Adelstitel – die Schulzeit in Wien und genoss in Deutschland eine Ausbildung zum Musiker. 1901 ver­diente er sich international als Dirigent erste Sporen: Eine erfolgreiche Nordamerika-Tour öffnete ihm die Tür zu einem 8


Clemens von Franckenstein Arabesken zu einem russischen Tanz

Kapellmeisterjob in London. 1907 begann die Karriere als Kulturma­ nager in der Heimat: Tätigkeiten an den Bühnen von Wiesbaden und Berlin ebneten ihm den Weg zur Intendanz am Münchner Hoftheater. 1914, mit nicht einmal 40 Jahren, avancierte er zum Generalinten­ danten der Bayerischen Staatstheater. Franckenstein hatte den Finger am Puls der Zeit: Gemeinsam mit sei­nem Generalmusikdirektor – niemand Geringerem als Bruno Wal­ ter – brach er eine Lanze für die Opern von Erich Wolfgang Korngold, Franz Schreker und Walter Braunfels. Mit den Umwälzungen des Jah­ res 1918 verlor Franckenstein sein Amt und wechselte wieder in die Rolle des frei­schaffenden Musikers. 1924 wurde er abermals zum Generalinten­dan­ten in München bestellt, verlor den Posten allerdings bei der nächs­ten politischen Zäsur endgültig. Als die Nationalsozialis­ ten ab 1933 versuchten, auf die Prestigebühnen des Landes Einfluss zu nehmen, ließ es Franckenstein an der erwünschten Unterwürfig­ keit vermissen. Die Braunhemden entledigten sich des unbequemen Geists, indem sie ihn 1934 in Zwangspension schickten; 1942 verstarb Franckenstein mit nur 67 Jahren an einem Lungenödem. Seine Komponistenlaufbahn begann er im musikalischen Fahrwas­ ser von Richard Wagner; spätere Werke zeichnen sich durch exoti­ schen Farbenreichtum und ein Faible für Stimmungsmalerei aus. Fran­ckenstein besaß ein feines Gespür für literarische Vorlagen; ver­mut­ lich hat er als Erster Oscar Wildes Salome vertont (jedoch als Ton­ dich­tung für großes Orchester 1902). Auf der Theaterbühne feierte er mit seiner letzten, fünften Oper Li-Tai-Pe – Des Kaisers Dichter (1920) einen kurzzeitigen Erfolg. Die Arabesken zu einem russischen Tanz für Klaviertrio op. 36, vermutlich 1913 entstanden und später auch für großes Orchester arrangiert, malen erwartungsgemäß ein folklo­ ris­tisches Klangbild: Die Musik zitiert anfangs einen „alten russi­schen Tanz“, wie es im Notenmaterial der Orchesterfassung heißt (aller­ dings ohne Belege). Die anschließenden Variationen schlagen bis­wei­ len ei­nen schwärmerischen, romantischen Tonfall an, überraschen hier und da mit kühnen Harmoniefolgen und bilden gemeinsam mit dem lang­samen Epilog einen eleganten Spannungsbogen. 9


Johannes Brahms Ungarische Tänze

ZEITLOSE TÄNZE Als Welterfolg sind die Ungarischen Tänze von Johannes Brahms in die Musikgeschichte eingegangen: Einer Modewelle, aber auch ei­ ner persönlichen Leidenschaft folgend, hatte der Deutsche zwischen 1869 und 1880 vier Hefte mit Bearbeitungen magyarischer Melodien für Klavier zu vier Händen herausgegeben. Die Sammlungen mach­ ten weit über den Tod des Komponisten hinaus Kasse: Brahms’ Ungarische Tänze, aus ähnlich kontrastreichen Blöcken gebaut wie Dvořáks Dumky, sind bis heute für unzählige Instrumente arrangiert worden – selbst für Blockflötenseptett und Saxofonquintett. Am heu­ tigen Abend gelangen zwei Arrangements vom Boulanger Trio zur Aufführung: Nach dem Tanz Nr. 4 in f-Moll mit seinem melancholi­ schen Beginn und der Tremolo-Begleitung, die ein wenig an Stumm­ filmmusik erinnern kann, folgt Nr. 17 in fis-Moll, in deren Mitte sich eine schmissige Tanzpassage und ein porzellanzarter Dur-Ab­schnitt gegenüberstehen. EIN FANTASTISCHER TANZ Die folkloristischen Werke von Solomon Rosowsky setzen ganz an­ dere Aromen frei. Wie kaum ein anderer besaß er die Fähigkeit, euro­ päische Kunstmusik mit hebräischer Folklore zu verbinden, ohne die Letztgenannte ihrer charakteristischen Ecken und Kanten zu berau­ ben. 1878 als Sohn eines jüdischen Kantors in der damals russischen Stadt Riga geboren, studierte Rosowsky bei Arthur Nikisch in Leipzig Dirigieren und bei Größen wie Nikolai Rimski-Korsakow in Sankt Pe­ tersburg Komposition. In der russischen Metropole trat er als Mit­be­ gründer eines Vereins für jüdische Volksmusik in Erscheinung, sam­melte einschlägige Volkslieder und liturgische Musik. 1920, zwei Jah­ re nach der lettischen Unabhängigkeitserklärung, kehrte Rosowsky nach Riga zurück, arbeitete als Musiker und Kritiker und gründete nicht zuletzt ein jüdisches Konservatorium für Musik. Dem Holo­caust ent­ging er durch einen langjährigen Aufenthalt in Palästina (1925 bis 1947); danach ließ er sich als Komponist und Musikwissenschafter in New York nieder.

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Solomon Rosowsky Fantastischer Tanz über ein hebräisches Thema

Solomon Rosowsky, um 1950

Johannes Brahms, Fotografie des Ateliers Fritz Luckhardt, 1874

Sein Fantastischer Tanz über ein hebräisches Thema für Klaviertrio op. 6 be­schert mittel­euro­päisch geeichten Ohren eine furiose Hori­ zont­erwei­terung: Chromatisch geschärfte Melodien, schillernde Har­ mo­nien und ein bis­weilen fast kantorenhafter Tonfall verweisen auf Ein­flüsse jenseits westlicher Kunstmusik. Nach einem ruhigen, rezi­ tativischen Gesang des Cellos und einem ‚Folgeauftritt‘ der Geige kommt rhythmisch Leben in die Musik: Ziselierte Melodiebögen er­he­ ben sich und neh­men im Laufe von zehn Minuten immer mehr Fahrt auf – bis die da­hin­stürmende Musik in eine Generalpause stürzt und das Werk nach­denklich ausklingt. 11


Mieczysław Weinberg Klaviertrio a-Moll

FACETTENREICHE TÄNZE Dass auch in der Musik von Mieczysław Weinberg jüdische Töne eine bedeutende Rolle spielen, kommt nicht von ungefähr: 1919 in War­schau geboren, gelang dem polnischen Komponisten als einzi­gem Mitglied einer jüdischen Familie die Flucht vor den Nazis; seine An­ gehörigen wurden während des Holocausts ermordet. Weinberg floh in die Sow­jet­union und begann dort eine Karriere als Tonsetzer. Doch auch in Moskau wurde ihm seine Herkunft zum Problem: Stalin, in sei­ nen letz­ten Jahren stark antisemitisch, ließ Weinberg 1953 wegen ver­ meint­lich staatsfeindlicher Umtriebe ins Gefängnis werfen. Der Tod des Ty­ran­nen im gleichen Jahr erwies sich als Glück im Unglück; der Mu­siker kam wieder frei. Bis zum Ende seines Lebens 1996 verfass­ te Weinberg ein umfangreiches Gesamtwerk, das unter anderem 26 Sinfonien, 17 Streichquartette und eine Reihe von Opern beinhal­tet. Gerade diese Musiktheater haben in den Vorjahren eindrucksvolle Er­ folge in Europa gefeiert, beginnend mit dem Holocaust-Drama Die Passagierin 2010 bei den Bregenzer Festspielen, und dem Namen Weinberg eine beträchtliche Aufwertung beschert.

Mieczysław Weinberg, Fotografie von Olga Rakhalskaya, um 1960 12


Mieczysław Weinberg Klaviertrio a-Moll

Dass der Komponist gern mit wechselnden Stilmitteln arbeitete und herkömmliche Harmonien ebenso einsetzte wie dornige Dis­so­nan­zen, belegt sein Klaviertrio a-Moll op. 24. Das viersätzige Stück stammt aus dem Jahr 1945 und spielt bewusst mit Hörerwartungen: Präludi­ um und Arie, Toccata und Poem lauten die Titel der ersten drei Sät­ze, die nur selten entsprechend gediegen tönen: Das wuchtige Prä­lu­dium in A-Dur wird von skalenfremden Klängen durchwoben, die zar­te Arie der Geige auf schattenhaften Klavierakkorden gebet­tet. Das düsterrätselhafte Ende des Satzes erinnert (ebenso wie die folgende moto­ri­sche Toccata) stark an den Personalstil von Dmitri Schosta­ko­witsch – jenen engen Freund, der auf Weinbergs Arbeit mas­si­ven Ein­fluss aus­ übte. Facettenreich das folgende Poem: Hier ‚singt‘ zuerst das Kla­ vier, dann das Cello expressiv, bevor die Instru­mente in einem immer schrof­feren Durcheinander lamentieren. Im Schlusssatz baut sich nach einem zarten Beginn mehr und mehr Spannung auf; sie ex­plo­ diert zuerst in einer kantig-kontrapunktischen Passage, dann in ei­nem Freylekh – einem traditionellen Tanz aus der Klezmer-Folklo­re, der hier jedoch schmerzliche, beklemmende Züge trägt. Dass die Vio­line in exponierter Lage die Melodie spielt, ist wo­möglich als Hom­mage an Weinbergs Vater zu verstehen, den einsti­gen Geiger am War­schauer jüdischen Theater. Nach der Rückkehr von Motiven aus den vorigen Sätzen klingt das Werk mit einem weit ge­spreizten A-Dur-Ak­kord aus – eine brüchige Harmonie, in ihrer Mitte seltsam leer. Christoph Irrgeher

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Biografie

Boulanger Trio

Als eines der vielseitigsten Ensembles unserer Zeit ist das Boulanger Trio seit inzwischen 17 Jahren auf den Konzertpodien der Welt zu Hau­se. Leidenschaft und Spielfreude sowie ein unermesslicher Reich­ tum an Klangfarben zeichnen das Trio aus, das in Hamburg und Ber­ lin beheimatet ist und nach wie vor in seiner Ursprungsbesetzung spielt. Ausgehend vom traditionellen Repertoire erkunden die Mu­si­kerinnen ebenso gern Neuland und machen es sich auch zur Auf­ga­ be, zu Un­recht vergessenen Komponist*innen Gehör zu ver­schaf­fen. Das Trio hat sich nach den Schwestern Nadia und Lili Boulanger be­ nannt, die den Musikerinnen durch ihre außergewöhnlichen Persön­ lich­keiten und ihren kompro­miss­losen Einsatz für die Musik bis heu­ te eine gro­­ße Inspirationsquelle sind. Im Bereich der Neuen Musik lädt das Trio regelmäßig Komponist*innen als Gäste in seine ei­ge­ne Kon­zertreihe, die Boulangerie, ein und pflegt künstlerische Freund­schaf­ 14


Biografie

ten mit Beat Furrer, Johannes Maria Staud, Lera Auerbach, Olga Neu­ wirth und Matthias Pintscher. Ein wichtiger Wegbegleiter war Fried­ rich Cerha, der den Musikerinnen mit seiner Empfehlung den Start ihrer Konzertreihe im Musikverein Wien ermöglichte. Das Ensemble ist gern gesehener Gast in Sälen wie der Elbphilharmonie, dem Fest­ spielhaus Baden-Baden, der Philharmonie Berlin und der Wigmore Hall in London und konzertiert regelmäßig mit Kammer­musikpartnern wie Andrè Schuen, Omar Massa und Sebastian Manz. Als Solistinnentrio tritt es mit den Berliner und den Brandenburger Sym­phonikern, den Nieder­rheinischen Sinfonikern und dem Berner Sym­phonieorchester auf. Be­reits im Gründungsjahr wurde das Ensemble als eines von weltweit acht Klaviertrios zur 5th Melbourne Internatio­nal Chamber Music Com­petition eingeladen. Nur ein Jahr später ge­wann es die Trondheim In­ter­national Chamber Music Competition. 15


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HIGHLIGHTS BRUCKNER-JAHR 2024 FR 22 MÄR 19:30 GROSSER SAAL Markus Poschner

DI 10 SEP 19:30 GROSSER SAAL Philippe Herreweghe

DI 17 SEP 19:30 GROSSER SAAL Marc Minkowski

SO 22 SEP 18:00 STIFTSBASILIKA ST. FLORIAN Thomas Hengelbrock

ab 200 jahre

MARKUS POSCHNER & BRUCKNER ORCHESTER LINZ Festkonzert zum 50-Jahr-Jubiläum des Brucknerhauses Linz

PHILIPPE HERREWEGHE & ORCHESTRE DES CHAMPS-ÉLYSÉES Übersteigern – Bruckners 8. Sinfonie im Originalklang

MARC MINKOWSKI & LES MUSICIENS DU LOUVRE Entgrenzen – Bruckners 6. Sinfonie im Originalklang

THOMAS HENGELBROCK & MÜNCHNER PHILHARMONIKER Bruckners f-Moll-Messe

Karten und Infos: +43 (0) 732 77 52 30 | kassa@liva.linz.at | brucknerhaus.at

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VORSCHAU: Kammermusik in der Saison 2023/24

Steger, Siranossian, Rosin & Wienand

Maurice Steger and Friends Les nations en danse

Donnerstag, 14. März 2024, 19:30 Uhr Mittlerer Saal, Brucknerhaus Linz Werke von Francesco Turini, Andrea Falconieri, Antonio Soler, Francesco Maria Veracini, Georg Philipp Telemann, Antonio Vivaldi, Jean-Marie Leclair Maurice Steger | Blockflöte Chouchane Siranossian | Violine

Daniel Rosin | Violoncello Sebastian Wienand | Cembalo

Karten und Info: +43 (0) 732 77 52 30 | kassa@liva.linz.at | brucknerhaus.at Herausgeberin: Linzer Veranstaltungsgesellschaft mbH, Brucknerhaus Linz, Untere Donaulände 7, 4010 Linz CEO: Mag. Dietmar Kerschbaum, Künstlerischer Vorstandsdirektor LIVA, Intendant Brucknerhaus Linz; Dr. Rainer Stadler, Kaufmännischer Vorstandsdirektor LIVA Redaktion: Andreas Meier | Texte: Andreas Meier (S. 5), Christoph Irrgeher Biografie & Lektorat: Romana Gillesberger | Gestaltung: Anett Lysann Kraml, Lukas Eckerstorfer Leiter Programmplanung, Drama­turgie und szeni­sche Projekte: Mag. Jan David Schmitz Abbildungen: IGORSTUDIO (S. 2 [1. v. o.]), H. Rojder (S. 2 [2. v. o.]), M. Koell (S. 2 [3. v. o.]), M. Fabricci (S. 2 [4. v. o.]), Dvořák American Heritage Association, New York (S. 7), Freies Deut­sche Hochstift, Frank­furter Goethe-Haus (S. 8), Brahms-Institut an der Musikhochschule Lübeck (S. 11 l.), privat (S. 11 r. & 12), I. Zandel (S. 14–15), K. Kikkas (S. 17 [1. v. o.]), M. Hendryckx (S. 17 [2. v. o.]), B. Chelly (S. 17 [3. v. o.]), F. Grandidier (S. 17 [4. v. o.]), J.-B. Millot (S. 18 [1. v. l.]), N. Lund (S. 18 [2. v. l.]), U. Mühlhäußer (S. 18 [3. v. l.]), J. Keller (S. 18 [4. v. l.]) Programm-, Termin- und Besetzungsänderungen vorbehalten LIVA – Ein Mitglied der Unternehmensgruppe Stadt Linz


Yumeka Nakagawa Werke von Mozart, Debussy, Schumann, Liszt und Gounod

Foto: Susanne Diesner

C. BECHSTEIN KLAVIERABEND 15. Februar 2024 · 19:30 Uhr VERANSTALTUNGSORT UND KARTEN

Brucknerhaus Linz · Untere Donaulände 7 · 4010 Linz +43 (0) 732 77 52 30 · kassa@liva.linz.at C. Bechstein Centrum Linz / Klaviersalon Merta GmbH Bethlehemstraße 24 · A-4020 Linz · +43 (0) 732 77 80 05 20 linz@bechstein.de · bechstein-linz.de


HAPPY DIAMONDS


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