Alevtina Ioffe & Ungarische Nationalphilharmonie | 12.12.2023

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Ballett-

und Tastentänze 12. DEZEMBER 2023 DAS GROSSE ABONNEMENT IV SAISON 2023/24


KOMMENDE HIGHLIGHTS SAISON 2023/24 SO 31 DEZ 19:30 GROSSER SAAL Theresa Grabner & Dietmar Kerschbaum

DI 9 JÄN 19:30 GROSSER SAAL

Maxim Emelyanychev | Dirigent

MI 17 JÄN 19:30 MITTLERER SAAL

DAS GROSSE SILVESTERKONZERT mit dem Operetten­klassiker Der Vogelhändler von Carl Zeller Zusätzlich am 5. Jänner im beliebten Varieté-Format!

MAXIM EMELYANYCHEV & MAHLER CHAMBER ORCHESTRA Beethovens 7. Sinfonie und Hindemiths Vier Temperamente mit Alexander Melnikov als Solisten

BOULANGER TRIO Mit Dvořáks Dumky-Trio, Ungarischen Tänzen von Brahms sowie Weinbergs expressivem Klaviertrio op. 24 kehrt das Boulanger Trio ins Brucknerhaus Linz zurück.

Boulanger Trio

SO 28 JÄN 11:00 GROSSER SAAL

Antonio Méndez | Dirigent

AN­TO­NIO MÉN­DEZ & BRUCK­NER OR­CHES­TER LINZ Spanische Impressionen spiegeln Rimski-Korsakows Capriccio espagnol, Lalos Symphonie espagnole und Schtschedrins Carmen-Suite wider.

Karten und Infos: +43 (0) 732 77 52 30 | kassa@liva.linz.at | brucknerhaus.at

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Ballett- und Tastentänze Dienstag, 12. Dezember 2023, 19:30 Uhr Großer Saal, Brucknerhaus Linz

Alexander Malofeev | Klavier Ungarische Nationalphilharmonie Alevtina Ioffe | Dirigentin

Saison 2023/24 – Das Große Abonnement IV 4. von 10 Konzerten im Abonnement

Brucknerhaus-Debüt


Programm Sergei Prokofjew (1891–1953) Romeo und Julia. Orchestersuiten Nr. 1 op. 64a & Nr. 2 op. 64b (1935–36) [Auswahl von Alevtina Ioffe] Nr. 1 Tanz des Volkes (Orchestersuite Nr. 1) Nr. 2 Die Montagues und die Capulets (Orchestersuite Nr. 2) Nr. 3 Das Mädchen Julia (Orchestersuite Nr. 2) Nr. 4 Menuett. Ankunft der Gäste (Orchestersuite Nr. 1) Nr. 5 Masken (Orchestersuite Nr. 1) Nr. 6 Tybalts Tod (Orchestersuite Nr. 1) Nr. 7 Romeo und Julia. Balkonszene (Orchestersuite Nr. 1)

Franz Liszt (1811–1886) Totentanz. Paraphrase über „Dies irae“ d-Moll für Klavier und Orchester S. 126ii (1847–49, 1853, 1859–64) – Pause – Frédéric Chopin (1810–1849) Andante spianato G-Dur und Grande Polonaise brillante Es-Dur für Klavier und Orchester op. 22 (1830–31, 1834) Béla Bartók (1881–1945) Der wunderbare Mandarin. Musik aus der gleichnamigen Pantomime für Orchester op. 19 (1918–19, 1923–24, 1926–28)

Konzertende ca. 21:30

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alla breve Das Programm auf einen Blick

Vom unheilschwangren Schoß der Feinde sprießt Ein Liebespaar, von bösem Stern bedroht. Sein elend unglücklicher Sturz beschließt Den Streit der Eltern mit dem eignen Tod. Von der Geschichte des wohl bekanntesten Liebespaars der Literaturgeschichte, Romeo und Julia, ließ sich Sergei Prokofjew 1935 zur Komposition seiner Ballettmusik anregen, deren expressive Klangwelt der Dramatik ihrer Vorlage aus der Feder William Shakespeares in nichts nachsteht; kein Wunder, urteilte der Komponist über die Handlung des Dramas doch: „[E]ine bessere wäre wohl kaum zu finden gewesen!“ Aufgrund des zunächst nur spärlichen Erfolgs des Balletts fertigte Prokofjew später drei Orchestersuiten an, aus deren ersten beiden Alevtina Ioffe für das heutige Konzert eine spannende Auswahl zusammengestellt hat. Seinen Widerpart finden diese Stücke in Béla Bartóks Musik aus der Tanzpantomime Der wunderbare Mandarin, deren wilde, zur Zeit ihrer Entstehung buchstäblich unerhörte Klänge im Verbund mit ihrer ungeschönten Darstellung der „Häßlichkeit und Widerlichkeit der zivilisierten Welt“ – wie es der Komponist selbst beschrieb – bei der Uraufführung im Jahr 1926 in Köln einen Skandal auslösten. Eingerahmt von diesen Werken werden mit Frédéric Chopins Andante spianato und Grande Polonaise brillante sowie Franz Liszts Totentanz zwei meisterhafte Konzertstücke für Klavier und Orchester, in denen das tänzerische Potenzial dieses Instruments – vom leichtfüßigen Reigen bis hin zur infernalischen Ekstase – virtuos ausgeschritten wird.


Ballett- und Tastentänze

MUSIKALISCHE ,SCHMETTERLINGE IM BAUCH‘ „Unter den gegenwärtigen Umständen glaube ich nicht, dass es irgendeinen Grund für dich gibt, hierherzukommen“, riet Nikolai Mjaskowski 1930 seinem Landsmann und Komponistenkollegen Sergei Prokofjew von einer Heimkehr nach Russland ab. Die Zeichen verdichteten sich, dass die Freiheit der Kunst in der UdSSR unter die Räder kommen würde: Der bisherige Kulturkommissar Anatoli Lunatscharski, Vertreter eines liberalen Kurses, war abgesägt worden, das Schmähvokabel „Formalismus“ stand am Beginn einer verhängnisvollen Karriere: Es avancierte in den Folgejahren zum Kainsmal für all jene Tonsetzer*innen, die vermeintlich nicht volksnah genug komponierten. Die Folgen einer solchen Punzierung sollte auch Prokofjew zu spüren bekommen – allerdings erst knapp 20 Jahre später. In den 1930er-Jahren war er jedoch Feuer und Flamme für eine Heimkehr. Das lag womöglich auch an einem Heimweh, das mehr als zehn arbeitsame (und nicht immer erfolgreiche) Jahre im Westen in Prokofjew genährt hatten. Vor allem aber lockte das kommunistische Reich seinen verlorenen Sohn mit Arbeitsaufträgen und rollte ihm regelrecht den roten Teppich aus. Es nimmt also nicht Wunder, dass sich der Komponist 1936 tatsächlich wieder in der Heimat niederließ. Mit der Vorgabe einer leicht verständlichen Klangsprache hatte er sich bereits arrangiert: Musik für die Volksmassen der UdSSR solle „vor allem melodisch sein, wobei die Melodie einfach und verständlich sein muss, ohne ins Hausbackene oder Triviale abzugleiten“, hatte er schon 1934 zu Protokoll gegeben. 6


Sergei Prokofjew Romeo und Julia. Orchestersuiten

Sergei Prokofjew, um 1940

Dieses Credo fand in Romeo und Julia, 1935 im Auftrag des Leningrader Opern- und Balletttheaters geschaffen, deutlich Niederschlag: Die Melodien dieser Ballettmusik zeichnen sich durch demonstrative Schlichtheit aus; die Harmonisierungen dagegen überraschen ebenso wie die bisweilen gefinkelten Rhythmen und die sprunghaften Tonartwechsel. Die Gratwanderung gelang, sowohl der kommunistischen Doktrin Genüge zu tun wie einem innovativen Selbstanspruch. 7


Sergei Prokofjew Romeo und Julia. Orchestersuiten

Galina Ulanowa als Julia und Konstantin Sergejew als Romeo bei einer Auf­führung von Prokofjews Ballett im Kirow-Theater (heute: Mariinski-Theater), 1940

Trotzdem verging mehr Zeit als erhofft bis zur Uraufführung. Die eher kammermusikalische Anlage des Werks erfüllte nicht die Erwartungen an ein ‚großes‘ russisches Ballett, sorgte für Differenzen zwischen dem Komponisten und Bühnenhäusern des Landes; zwei Premierentermine platzten. Was tun? Um die Musik zu retten, präsentierte sie Prokofjew 1936 und 1937 erst einmal in Gestalt zweier Orchestersuiten im Konzertsaal. Ein kluger Zug: Das brachte der Partitur nicht nur Applaus ein, sondern befeuerte auch das öffentliche Interesse an einer Uraufführung des Balletts erneut. 1938 fand es erstmals seinen Weg auf die Bühne (kurioserweise in Brünn), 1940 endete die UdSSR-Premiere in Leningrad mit dem erhofften Beifall. Die Orchestersuiten Nr. 1 op. 64a und Nr. 2 op. 64b aus Romeo und Julia spannen einen Bogen von der heiteren Stimmung des ersten Akts bis zu Julias Tod am Ende des fünften. Ein leichtfüßiger Volkstanz eröffnet den Reigen; das Allegretto danach lässt mit seinen freundlichen Bläsersoli an Prokofjews Musikmärchen Peter 8


Franz Liszt Totentanz

und der Wolf (ebenfalls von 1936) denken. Das folgende Madrigal hüllt sich in zarte Pastellfarben, das Menuett prunkt mit Festklängen und mischt witzige Dissonanzen in die Tanzrhythmen – eine Heiterkeit mit grotesken Facetten, die auch in den Masken aufblitzen. Das Andante amoroso porträtiert die beiden Liebenden und berückt nicht zuletzt mit schwirrendem Streichersäuseln und Holzbläserfiguren, die an die sprichwörtlichen ,Schmetterlinge im Bauch‘ erinnern. Das aggressiv-überdrehte Finale schlägt mit Tybalts Tod jäh in einen Trauermarsch um, dessen misstönende Fanfaren auf das unheilvolle Ende der Geschichte vorauszudeuten scheinen. Die zweite Suite hingegen konzentriert sich ganz auf das Liebespaar, von der leichtfüßig-verspielten Darstellung des Mädchens Julia bis hin zur schmerzvoll-expressiven Darstellung des verzweifelten Romeo an ihrem Grab. EIN DÜSTERER TANZ Düstere Töne schlägt auch Franz Liszt in seinem Totentanz d-Moll für Klavier und Orchester S. 126ii an. Die Entstehungsgeschichte dieses Virtuosenstücks ist kurios: Drei Fassungen hat Liszt zwischen den Jahren 1849 und 1859 erarbeitet, keine davon der Öffentlichkeit vorgestellt. Hätte sich Hans von Bülow nicht tatkräftig für den Totentanz eingesetzt und ihn in einem Orchesterkonzert als Pianist aus der Taufe gehoben, wer weiß: Das Stück wäre womöglich bis zum Ableben seines Verfassers in einer Schublade verborgen geblieben. Der kolportierte Grund für diese Geheimhaltung: Liszt hatte ein nachgerade sakrosanktes Kulturgut zum Ausgangspunkt seiner Variationsfolge gemacht, nämlich die gregorianische Melodie der Diesirae-Sequenz, und fürchtete darum den Vorwurf der Blasphemie. Auch wusste er, wie wenig Robert Schumann, der Komponist und Herausgeber der Neuen Zeitschrift für Musik, die Verwendung des Themas in Berlioz’ Symphonie fantastique goutiert hatte. Dabei ist Liszt gerade hier Musik von bohrender Intensität gelungen – und zugleich ein erstaunlicher Hybrid aus Variationszyklus, Klavierkonzert und Sinfonie. Betrachtet man die Exposition des 9


Franz Liszt Totentanz

Franz Liszt, Fotografie von Franz Hanfstaengl, 1858 10


Frédéric Chopin Andante spianato und Grande Polonaise brillante

Themas (anfangs von düsteren Bläsern vorgestellt) und die ersten zwei Variationen als Einheit, erwecken sie den Eindruck eines sinfonischen Kopfsatzes. Die folgende Variation, die mit scharfen Akkorden eine burleske Fahrigkeit entwickelt, vertritt gewissermaßen ein Scherzo. Die nächste Themenabwandlung, quasi der langsame Satz, überrascht mit einem Quantum Trost: Acht kostbare Takte lang entsteigt dem Klavier eine selige, glückstrunkene Kantilene in H-Dur. Doch schon trübt sich die Musik wieder ein und kehrt in jenes düstere Jammertal zurück, das Liszt immer wieder mit verminderten Dominantseptakkorden, chromatischen Läufen und leeren Quinten charakterisiert. Die abschließenden beiden Variationen, gleichsam ein ausgedehntes Finale, beginnen mit einem rasanten Fugato und jagen die Musik auf einen letzten markerschütternden Spannungsgipfel. Es spricht Bände über die Ausdruckskraft dieses Werks, dass es ausgerechnet auf Béla Bartók, den Meister der Moderne mit einer Neigung zu abgründigen Klangbildern, einen „überwältigenden Eindruck“ machte. EIN EBENMÄSSIGER TANZ Rund 20 Polonaisen hat Frédéric Chopin zeitlebens geschrieben, sich von dem noblen polnischen Schreittanz immer wieder zu Klaviermusik inspirieren lassen. Die Grande Polonaise brillante Es-Dur op. 22 – die einzige mit Orchesterbegleitung – ist in Schicksalsjahren entstanden: Erste Skizzen reichen in Chopins Warschauer Zeit zurück, den Schlussstrich dürfte er 1831 in Wien gesetzt haben – nicht lang, nachdem er hier vom Scheitern des Novemberaufstands gegen die russische Herrschaft in Warschau erfahren hatte. 1834, Chopin hatte seine Heimat seit dem Wien-Besuch nicht wiedergesehen, sondern sich in Paris im Exil niedergelassen, fügte er dem extrovertierten Werk noch eine denkbar stille Einleitung hinzu: das Andante spianato G-Dur für Solo-Klavier. Die Es-Dur-Polonaise geht Chopins Pariser Meisterwerken in dem Genre unmittelbar voran, erfüllt in erster Linie noch die Erwartungen an ein spektakuläres Konzertstück. Nach dem träumerischen, sanglichen Andante spianato („spianato“ ist ein Fachbegriff aus dem 11


Frédéric Chopin Andante spianato und Grande Polonaise brillante

Frédéric Chopin, Ölgemälde von Eugène Delacroix, 1938 12


Béla Bartók Der wunderbare Mandarin

italienischen Kunstgesang und meint „ebenmäßig“) kündigen feierliche Hornsignale den Beginn der Polonaise an. Heroisch bis fröhlich gestimmt, stellt die Musik der nächsten zehn Minuten höchste Ansprüche an die Virtuosität des Spielers oder der Spielerin: In einer atemlosen Reihe von Läufen, Ornamenten und Klangeffekten werden zwei Themen rasant verarbeitet. Dass das Orchester das Klanggeschehen lediglich koloriert und der Klavierpart mit Zierrat regelrecht überladen ist, hat dem Werk einiges an Kritik eingetragen. Andererseits: Kaum ein Chopin-Werk kann Klaviersolist*innen dermaßen trefflich in einen Spielrausch versetzen. EIN SKANDALSTÜCK Auch der Abschluss des Abends steht unter tänzerischen Vorzeichen – aber nicht im Sinne gefälliger Unterhaltung. Béla Bartók hat 1919 eine derart kühne Tanzpantomime geschaffen, dass sich jahrelang keine Bühne dafür fand – und die Uraufführung 1926 in einem Eklat gipfelte, der zur Absage aller Folgevorstellungen führte. Nun gilt der Auslöser dieses Theaterskandals heute als ein Schlüsselwerk der Moderne. Die Ablehnung seinerzeit in Köln kam dennoch nicht von Ungefähr. Der wunderbare Mandarin op. 19 („wunderbar“ bedeutet in diesem Fall nicht „ausgezeichnet“, sondern „merkwürdig“) bringt nicht nur herbe Orchestermusik auf die Bühne, sondern zudem eine bizarre, brutale Handlung: Drei Verbrecher zwingen eine Frau, Männer in ein Vorstadtzimmer zu locken, um sie zu übertölpeln und auszurauben. Zweimal schleppt die Verführerin arme Schlucker an, dann hat sie einen dicken Fisch an der Angel: einen chinesischen Beamten, den Mandarin. Warum der „wunderbar“ ist, stellt sich bald heraus. Der Mann – erst schüchtern, dann durch einen Verführungstanz aufgereizt – will das Objekt seiner Begierde umarmen und wird dabei von den Schurken überwältigt und erstickt. Doch seltsam: Der Liebestolle richtet sich wieder auf und giert erneut nach der Frau. Und er tut das auch, nachdem ihn die Verbrecher erhängt und erstochen haben. Erst als die Frau den Mandarin umarmt, beginnen seine Wunden zu bluten – und er stirbt.

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Béla Bartók Der wunderbare Mandarin

Béla Bartók, um 1935

Die fehlende Publikumsgunst hat Bartók zu dem gleichen Schritt veranlasst wie Prokofjew im Fall von Romeo und Julia: Er hat aus dem (bisher) missliebigen Bühnenstück Ende der 1920er-Jahre eine Konzertsuite gestaltet. Doch auch diese Fassung – rund ein Drittel kürzer als das Original – stellte das Publikum der Zwischenkriegszeit vor Herausforderungen: Mit ihren dröhnenden Glissandi, wüsten Clustern und bizarren Farbeffekten zählte Bartóks Partitur zu den kühnsten ihrer Zeit. 14


Béla Bartók Der wunderbare Mandarin

Die hektische Klanglandschaft des Beginns erinnert an das Verkehrsgetriebe einer Großstadt. Nach einer Beruhigung der Szenerie versinnbildlicht eine Solo-Klarinette das „Lockspiel“ des Mädchens: Dreimal meldet sich ihr Sirenengesang im Laufe der nächsten Minuten, beim letzten Mal ruft er den Mandarin herbei, dargestellt von drei mächtigen Abwärtsglissandi der Posaunen von As nach F. Dieses Kleinterz-Motiv findet in weiterer Folge Eingang in den Verführungstanz der Frau, der (trotz etlicher Taktwechsel) walzerartige Züge besitzt. Das folgenden Fugato porträtiert, wie der wollüstige Protagonist nach der widerstrebenden Frau greift, sie dabei regelrecht durch das Zimmer jagt – und beendet die Konzertsuite furios. Die Musik zu den drei Morden an dem Mandarin und seinem schlussendlichen „Liebestod“ ist lediglich in der Tanzpantomime zu hören – einem Meisterwerk, das nach dem Zweiten Weltkrieg sein Publikum und die gebührende Anerkennung gefunden hat. Christoph Irrgeher

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Biografie

Alexander Malofeev Klavier

Der junge, in Moskau geborene Pianist lebt mittlerweile in Berlin und erlangte weltweit Bekanntheit, als er im Alter von 13 Jahren den Internationalen Tschaikowski-Wettbewerb für Nachwuchsmusiker gewann. Dieser Auszeichnung folgten zahlreiche weitere Preise. Jüngst spielte Alexander Malofeev eine Asientournee mit dem Lucerne Festival Orchestra unter Riccardo Chailly und bestritt Auftritte mit dem Orchestra del Teatro Lirico di Cagliari unter Mikhail Pletnev, dem Bournemouth Symphony Orchestra und Kirill Karabits in Großbritannien sowie dem RAI National Symphony Orchestra und Fabio Luisi in Italien. In der Saison 2022/23 debütierte er beim Verbier und beim Ravinia Festival sowie beim Aspen und Tanglewood Music Festival und gab Konzerte im Concertgebouw in Amsterdam, in der Davies Symphony Hall in San Francisco und in der Isarphilharmonie in München. Er tritt mit namhaften Orchestern wie dem Philadelphia Orchestra, der Accademia Nazionale di Santa Cecilia, dem Orchestra Filarmonica della Scala, dem hr-Sinfonieorchester Frankfurt, dem Korean National Symphony Orchestra, dem Mariinsky Theatre Orchestra, dem Russischen Nationalorchester und dem Orchestre National de Lille in Mailand, Wiesbaden, Münchner, Paris, Frankfurt, Rom, Queensland, Seoul, Tokio, Shanghai, Peking, Muscat und Moskau auf. Alexander Malofeev war Gast bei Musikfestivals und -reihen wie dem Festival International de Piano de La Roque d’Anthéron und La Folle Journée de Nantes, dem Rheingau Musik Festival, Denis Matsuevs Festival Crescendo, dem Mariinsky International Piano Festival und dem Internationalen Winterfestival Arts Square in St. Petersburg, den Master Pianist Series in Amsterdam, dem Festival Palermo Classica, dem Festival Zaubersee in der Schweiz, dem Festival Pianistico Internazionale di Brescia e Bergamo, den Celebrity Series von Boston und dem Festival Stars of the White Nights in Russland. 16


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Biografie

Ungarische Nationalphilharmonie

Die Ungarische Nationalphilharmonie, eines der führenden Sinfonieorchester Ungarns, feierte 2023 ihr hundertjähriges Bestehen. Auf die Ära, die durch die Namen János Ferencsik und Ken-Ichiro Kobayashi geprägt war, folgte ein neues Kapitel in der Geschichte des Orchesters, als 1997 Zoltán Kocsis Generalmusikdirektor wurde. Nach dessen Tod 2016 übernahm der Ferenc-Liszt-Preisträger Zsolt Hamar bis 2020 die musikalische Leitung der Ungarischen Nationalphilharmonie. Das Orchester, in dessen Repertoire das Werk von Béla Bartók einen wichtigen Platz einnimmt, begann seine Jubiläumssaison im Herbst 2022 unter der Leitung des neuen Generalmusikdirektors György Vashegyi. In den letzten 15 Jahren hat die Ungarische Nationalphilharmonie mehr als 350 Konzerte in rund 40 Ländern gegeben und ist immer wieder zu Gast in Frankreich, Japan, Deutschland, Rumänien, Spanien, der Slowakei und Slowenien. 18


Biografie

Alevtina Ioffe Dirigentin

Alevtina Ioffes internationale Karriere begann 2019 mit ihrem Debüt an der Bayerischen Staatsoper mit einer Doppelaufführung von Strawinskis Mavra und Tschaikowskis Iolanta, die auf DVD veröffentlicht wurde. Sie dirigiert regelmäßig an der Komischen Oper Berlin, am Staatstheater Stuttgart, an der Göteborger Oper und am Opernhaus Zürich. Ebenso erfolgreich ist die in Moskau geborene Dirigentin mit ihren sinfonischen Aktivitäten: So leitete sie unter anderem das Orchestre National de Lille, das Orchestre national d‘Île-de-France und die Staatskapelle Weimar. 2023 gab sie ihr Debüt mit dem Berner Symphonieorchester im Musikverein Wien und wurde sofort eingeladen, in der Saison 2024/25 ein sinfonisches Programm zu dirigieren. Im Herbst gab sie ihr US-Debüt mit dem Seattle Symphony Orchestra, zu dem sie im Oktober 2024 zurückkehren wird. Im selben Monat wird sie mit dem Ulster Orchestra ihr Debüt in Großbritannien geben. 19


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HIGHLIGHTS BRUCKNER-JAHR 2024 MO 1 JÄN 17:00

200 jahre

NEUJAHRSKONZERT

GROSSER SAAL

Eröffnungskonzert mit dem Bruckner Orchester Linz A. Bruckner: Scherzi aus der ‚Nullten‘ und Neunten u. a.

SA 23 MÄR 18:30

ZUBIN MEHTA & WIENER PHILHARMONIKER

Markus Poschner | Dirigent

GROSSER SAAL Markus Zubin Mehta Rupprecht | Dirigent | Orgel

DI 10 SEP 19:30 GROSSER SAAL Philippe Herreweghe | Dirigent

DO 19 SEP 19:30 GROSSER SAAL Christian Thielemann | Dirigent

ab

Festkonzert zum 50-Jahr-Jubiläum des Brucknerhauses Linz mit Bruckners Siebenter

PHILIPPE HERREWEGHE & ORCHESTRE DES CHAMPS-ÉLYSÉES Übersteigern – Bruckners Achte im Originalklang

CHRISTIAN THIELEMANN & WIENER PHILHARMONIKER Bruckners Erste

Karten und Infos: +43 (0) 732 77 52 30 | kassa@liva.linz.at | brucknerhaus.at21


VORSCHAU: Das Große Abonnement in der Saison 2023/24

Maxim Emelyanychev & Mahler Chamber Orchestra „Die Apotheose des Tanzes“

Dienstag, 9. Jänner 2024, 19:30 Uhr Großer Saal, Brucknerhaus Linz Werke von Wolfgang Amadé Mozart, Paul Hindemith, Ludwig van Beethoven Alexander Melnikov | Klavier Mahler Chamber Orchestra Maxim Emelyanychev | Dirigent

Karten und Info: +43 (0) 732 77 52 30 | kassa@liva.linz.at | brucknerhaus.at Herausgeberin: Linzer Veranstaltungsgesellschaft mbH, Brucknerhaus Linz, Untere Donaulände 7, 4010 Linz CEO: Mag. Dietmar Kerschbaum, Künstlerischer Vorstandsdirektor LIVA, Intendant Brucknerhaus Linz; Dr. Rainer Stadler, Kaufmännischer Vorstandsdirektor LIVA Redaktion: Andreas Meier | Texte: Andreas Meier (S. 5), Christoph Irrgeher Biografien & Lektorat: Romana Gillesberger | Gestaltung: Anett Lysann Kraml, Lukas Eckerstorfer Leiter Programmplanung, Dramaturgie und szeni­sche Projekte: Mag. Jan David Schmitz Abbildungen: R. Mittendorfer (S. 2 [1. v. o.]), A. Grilc (S. 2 [2. v. o.] & 22), S. Haberland (S. 2 [3. v. o.]), M. Campa (S. 2 [4. v. o.]), privat (S. 7, 8, 10 & 14), Ordrupgaard, Charlottenlund (S. 12), X. Zasetskaya (S. 17), C. Szilvia (S. 18), V. Goriachev (S. 19), V. Weihbold (S. 21 [1. v. o.]), M. Rittershaus (S. 21 [2. v. o.]), M. Hendryckx (S. 21 [3. v. o.]), M. Creutziger (S. 21 [4. v. o.]) Programm-, Termin- und Besetzungsänderungen vorbehalten LIVA – Ein Mitglied der Unternehmensgruppe Stadt Linz


Yumeka Nakagawa Werke von Mozart, Debussy, Schumann, Liszt und Gounod

Foto: Susanne Diesner

C. BECHSTEIN KLAVIERABEND 15. Februar 2024 · 19:30 Uhr VERANSTALTUNGSORT UND KARTEN

Brucknerhaus Linz · Untere Donaulände 7 · 4010 Linz +43 (0) 732 77 52 30 · kassa@liva.linz.at C. Bechstein Centrum Linz / Klaviersalon Merta GmbH Bethlehemstraße 24 · A-4020 Linz · +43 (0) 732 77 80 05 20 linz@bechstein.de · bechstein-linz.de


HAPPY DIAMONDS


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