Liebeslieder im Dreivierteltakt | 23.11.2023

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Brahms’

„LiebesliederWalzer“ 23. NOVEMBER 2023 LIEDERABENDE I SAISON 2023/24


KOMMENDE HIGHLIGHTS SAISON 2023/24 SO 3 DEZ 11:00

MICHAEL ALEXANDER WILLENS & KÖLNER AKADEMIE

GROSSER SAAL

Eine Matinée mit Werken von JeanFéry Rebel, Carl Philipp Emanuel Bach und Ludwig van Beethoven

Michael Alexander Willens | Dirigent

DI 12 DEZ 19:30 GROSSER SAAL

Alexander Malofeev spielt Liszt und Chopin, dazu Suiten aus den Balletten Romeo und Julia und Der wunderbare Mandarin

SO 31 DEZ 19:30

DAS GROSSE SILVESTERKONZERT

Alevtina Ioffe | Dirigentin

GROSSER SAAL Theresa Grabner & Dietmar Kerschbaum

DI 9 JÄN 19:30 GROSSER SAAL

Maxim Emelyanychev | Dirigent

ALEVTINA IOFFE & UNGAR. NATIONAL­ PHILHARMONIE

mit dem Operetten­klassiker Der Vogelhändler von Carl Zeller Zusätzlich am 5. Jänner im beliebten Varieté-Format!

MAXIM EMELYANYCHEV & MAHLER CHAMBER ORCHESTRA Beethovens 7. Sinfonie und Hindemiths Vier Temperamente mit Alexander Melnikov als Solisten

Karten und Infos: +43 (0) 732 77 52 30 | kassa@liva.linz.at | brucknerhaus.at

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Liebeslieder im Dreivierteltakt Brahms’ „Liebeslieder-Walzer“

Donnerstag, 23. November 2023, 19:30 Uhr Mittlerer Saal, Brucknerhaus Linz

Erica Eloff | Sopran Stefanie Irányi | Mezzosopran Mauro Peter | Tenor Johannes Kammler | Bariton Michela Sara De Nuccio | Klavier Helmut Deutsch | Klavier

Saison 2023/24 – Liederabende I 1. von 3 Konzerten im Abonnement

Brucknerhaus-Debüt


Programm Johannes Brahms (1833–1897) Liebeslieder. Walzer für Klavier zu vier Händen (und Gesang ad libitum) op. 52 (1868–69) Nr. 1 „Rede, Mädchen, allzu liebes“ Nr. 2 „Am Gesteine rauscht die Flut“ Nr. 3 „O die Frauen“ (Tenor und Bass) Nr. 4 „Wie des Abends schöne Röte“ (Sopran und Alt) Nr. 5 „Die grüne Hopfenranke“ Nr. 6 „Ein kleiner, hübscher Vogel“ Nr. 7 „Wohl schön bewandt war es“ (Sopran oder Alt) Nr. 8 „Wenn so lind dein Auge mir“ Nr. 9 „Am Donaustrande“ Nr. 10 „O wie sanft die Quelle“ Nr. 11 „Nein, es ist nicht auszukommen“ Nr. 12 „Schlosser auf, und mache Schlösser“ Nr. 13 „Vögelein durchrauscht die Luft“ (Sopran und Alt) Nr. 14 „Sieh’, wie ist die Welle klar“ (Tenor und Bass) Nr. 15 „Nachtigall, sie singt so schön“ Nr. 16 „Ein dunkeler Schacht ist Liebe“ Nr. 17 „Nicht wandle, mein Licht“ (Tenor) Nr. 18 „Es bebet das Gesträuche“

Hans Huber (1852–1921) Auswahl aus: Aus Goethe’s west-östlichem Divan. Zehn Quartette für Sopran, Alt, Tenor und Bass mit vierhändiger Klavierbegleitung op. 69 (1883) Nr. 1 Nr. 2 Nr. 9 Nr. 3 Nr. 4 Nr. 5

„Musst nicht vor dem Tage fliehen“ „Hochbeglückt in deiner Liebe“ Vollmondnacht „Was wird mir jede Stunde so bang?“ „Mitternachts weint’ und schluchzt’ ich“ „Über meines Liebchens Äugeln“

– Pause –

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Johannes Brahms Walzer für Klavier zu vier Händen op. 39 (1865) Nr. 1 Tempo giusto H-Dur Nr. 2 E-Dur Nr. 3 gis-Moll Nr. 4 Poco sostenuto e-Moll Nr. 5 E-Dur Nr. 6 Vivace Cis-Dur Nr. 7 Poco più Andante cis-Moll Nr. 8 B-Dur Nr. 9 d-Moll Nr. 10 G-Dur Nr. 11 h-Moll Nr. 12 E-Dur Nr. 13 C-Dur Nr. 14 a-Moll Nr. 15 As-Dur Nr. 16 d-Moll

Neue Liebeslieder. Walzer für vier Singstimmen und Klavier zu vier Händen op. 65 (1874) Nr. 1 „Verzicht, o Herz, auf Rettung“ Nr. 2 „Finstere Schatten der Nacht“ Nr. 3 „An jeder Hand die Finger“ (Sopran) Nr. 4 „Ihr schwarzen Augen“ (Bass) Nr. 5 „Wahre, wahre deinen Sohn“ (Alt) Nr. 6 „Rosen steckt mir an die Mutter“ (Sopran) Nr. 7 „Vom Gebirge Well’ auf Well’“ Nr. 8 „Weiche Gräser im Revier“ Nr. 9 „Nagen am Herzen fühl ich“ (Sopran) Nr. 10 „Ich kose süß mit der und der“ (Tenor) Nr. 11 „Alles, alles in den Wind“ (Sopran) Nr. 12 „Schwarzer Wald, dein Schatten“ Nr. 13 „Nein, Geliebter, setze dich“ (Sopran und Alt) Nr. 14 „Flammenauge, dunkles Haar“ Nr. 15 Zum Schluss. „Nun, ihr Musen, genug“

Konzertende ca. 21:15 Brucknerhaus-Premiere 5


alla breve Das Programm auf einen Blick

„B r a h m s u n d W a l z e r ; die beiden Worte sehen einander auf dem zierlichen Titelblatte förmlich erstaunt an. Der ernste, schweigsame B r a h m s , der ächte Jünger S c h u m a n n’s , norddeutsch, protestan­ tisch und unweltlich wie dieser, schreibt Walzer?“ Ebenso erstaunt wie verzückt reagierte der Wiener Kritiker Eduard Hanslick auf die Tat­ sa­che, dass der ,strenge Traditionalist‘ Johannes Brahms Mitte der 1860er-Jahre mit Walzern an die Öffentlichkeit trat. Brahms, der Wal­zer­könig? Was auf dem ersten Blick wie ein Kuriosum, ja fast wie ein Wider­ spruch erschien, entpuppte sich letztlich als Glücksfall für die Litera­ tur, die des Klaviers ebenso wie die des Gesangs. Denn Brahms schrieb nicht nur Walzer für sein Instrument sondern auch zwei Se­ rien von Liebesliedern, die er als „Walzer für vier Singstimmen und Pianoforte zu vier Händen“ bezeichnete. Unversehens avancierte er damit zum Vorbild für jüngere Komponist*innen, wie etwa für den Schweizer Hans Huber, in dessen Augen Brahms „die Walzerform so herrlich idealisirt [sic]“ hatte. In seinen Zehn Quartetten Aus Goethe’s west-östlichem Divan schloss Huber nahtlos an die in den „Liebeslie­ der-Walzern“ begründete Form an und bereicherte so das einzigartige Genre des „gesungenen Walzers“ um einen spannenden, heute selten zu hörenden Beitrag.

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Liebeslieder im Dreivierteltakt EIN HOCH AUF DEN „VIERHÄNDIGEN“ Während des Faschings im Jänner 1865, in dem die schwungvollen Klänge Strauß’­scher Walzer, Galoppe und Polkas aus allen Wiener Tanzsälen dran­gen, komponierte Johannes Brahms, der sich zu jener Zeit in der Kaiserstadt aufhielt, seine Walzer für Klavier zu vier Hän­ den op. 39, die er dem Wiener Kritiker Eduard Hanslick widmete: „So­ eben den Titel zu vierhändigen Walzern schreibend, die nächstens er­scheinen sollen, kam mir ganz wie von selbst dein Name mit hinein“, schrieb er dem Freund im April desselben Jahres gewohnt ironisch. „Ich weiß nicht, ich dachte an Wien, an die schönen Mädchen, mit de­ nen du vierhändig spielst, an dich selbst, den Liebhaber von derlei, den gu­ten Freund und was nicht. […] Ist es dir recht, daß es dabei bleibe, so danke ich gehorsamst; wünschest du jedoch aus irgendeinem Grund die Sache nicht, so wende ein Wort daran und der Stecher kriegt Gegenordre. Es sind zwei Hefte kleiner unschuldiger Walzer in Schu­bert’scher Form – willst du sie nicht und lieber deinen Namen auf einem gehörigen viersätzigen Stück, ,befiehl, ich folge‘.“ Hanslick nahm die Widmung mit Freuden an und dankte Brahms indirekt mit einer ausgedehnten Besprechung des Werkes, die am 24. Oktober 1866 in der Allgemeinen musikalischen Zeitung erschien: „Wer ist ein Vierhändiger?“ fragte mich einst ein passionirter Dilettant. Seine kühne Wortbildung, so ganz die Persönlichkeit negirend und blos die musikalische Nützlichkeit betonend, schien mir so übel nicht. Ein rechter „Vierhändiger“ ist ein Inbe­ griff von soliden Eigenschaften, er steigt im Werthe, je weniger er zweihändige Prätensionen macht. Nicht Jedermann kann eine Frau, eine Geliebte, einen Herzens- und Geistesfreund sein nennen, aber „einen Vierhändigen“ sollte jeder Sterbliche be­ sitzen, gleichsam als engagirten Tänzer für die musikalische Lebenszeit. 7


Johannes Brahms Walzer für Klavier zu vier Händen

Johannes Brahms, Fotografie von Fritz Luckhardt, um 1875 8


Johannes Brahms Walzer für Klavier zu vier Händen

Mein Vierhändiger also ergreift das Notenpacket, hebt ab wie im Kartenspiel und liest überrascht auf einem Hefte die Auf­ schrift: „Walzer zu vier Händen von Johannes Brahms“. Brahms und Walzer; die beiden Worte sehen ein­ander auf dem zierlichen Titelblatte förmlich erstaunt an. Der ernste, schweigsame Brahms, der ächte Jünger Schumann’s, norddeutsch, protestantisch und unweltlich wie dieser, schreibt Wal­zer? Ein Wort löst uns das Räthsel, es heisst: Wien. Die Kai­serstadt hat Beethoven zwar nicht zum Tanzen, aber zum Tänze­schreiben gebracht, Schumann zu einem „Faschingschwank“ verleitet, sie hätte vielleicht Bach selber in eine ländlerische Tod­sünde verstrickt. Auch die Walzer von Brahms sind eine Frucht seines Wiener Aufenthalts, und wahrlich von süssester Art. Nicht umsonst hat dieser feine Organismus sich Jahr und Tag der leichten, wohligen Luft Oesterreichs ausgesetzt – seine „Walzer“ wissen nachträglich davon zu erzählen. Fern von Wien müssen ihm doch die Strauss’schen Walzer und Schubert’s Ländler, unsere Gstanzel und Jodler, selbst Farkas’ Zigeuner­musik nachgeklungen haben, dazu die hübschen Mädchen, der feurige Wein, die waldgrünen Höhen und was sonst noch. Wer Antheil nimmt an der Entwicklung dieses ächten und tiefen, bisher vielleicht einseitigen Talents, der wird die „Walzer“ als glückliches Zeichen einer verjüngten und erfrischten Empfäng­ lichkeit begrüssen, als eine Art Bekehrung zu dem poetischen Hafisglauben Haydn’s, Mozart’s und Schubert’s. Welch reizende, liebenswürdige Klänge! Wirkliche Tanzmusik wird natürlich Nie­ mand erwarten: Walzer-Melodie und -Rhythmus sind in künst­ lerisch freier Form behandelt und durch vornehmen Ausdruck gleichsam nobilisirt. Trotzdem stört darin keinerlei künstelnde Affectation, kein raffinirtes, den Total-Eindruck überqualmendes Detail – überall herrscht eine schlichte Unbefangenheit, wie wir sie in diesem Grade kaum selbst erwartet hätten. Die Walzer, sechzehn an der Zahl, wollen in keiner Weise gross­thun, sie sind durchwegs kurz und haben weder Einleitung noch Finale. Der Charakter der einzelnen Tänze nähert sich bald dem schwunghaften Wiener Walzer, häufiger dem behäbig wiegen­den Ländler, mitunter tönt wie aus der Ferne ein Anklang an Schubert oder Schumann. 9


Johannes Brahms Liebeslieder

WALZER VOKAL 1869, nur drei Jahre nach Erscheinen der Walzer op. 39, ließ Brahms mit seinen Liebesliedern op. 52 eine zweite Serie von Walzern folgen. Der Titelzusatz „Walzer für Pianoforte zu vier Händen (und Gesang ad libitum)“ führte zum heute populären, allerdings die Brahms’sche Intention verfehlenden Nenntitel „Liebeslieder-Walzer“; und auch die vom Verlag hinzugefügte Klammer sowie das „ad libitum“ hinsicht­ lich der Gesangstexte riefen den Unmut des Komponisten hervor, hatte er doch seine Walzer explizit auf Texte des aufgrund seiner un­ konventionell freizügigen Dichtungen skandalumwitterten Nürnberger Religions­philosophen und Lyrikers Georg Friedrich Daumer kompo­ niert, die Ge­sangsstimmen also keineswegs ,optional‘ hinzugefügt. Ein Um­stand, den auch Brahms’ Biograf Max Kalbeck hervorhob: „Wie er zur Kom­position der Walzer durch die Daumerschen Texte ange­ regt worden war, so wollte er auch das Publikum die Gedichte zuerst lesen las­sen, ehe es die Walzer spielte. Ein Blick auf die Skizzen zu den ‚Lie­bes­liedern‘ verschafft sofort Klarheit darüber, daß das Dichter­wort die Melodie herbeigerufen hat, woran ohnehin eigentlich niemand ernst­haft zweifeln kann.“ Und noch eine weitere mit der Rezeption des Werkes verknüpfte Tatsache störte Brahms: Schon bald nach der Veröffentlichung begannen sich mehr und mehr Chöre der Liebes­ lieder anzunehmen. Als die Edition Peters, bei der Brahms ei­ni­ge Jah­re später seine Drei Quartette für vier Solostimmen mit Kla­vier­be­glei­ tung op. 64 veröffentlichte, den Zusatz „oder für kleineren Chor“ auf das Titelblatt drucken wollte, äußerte sich der Komponist ent­rüs­tet: „Wenn ich etwa davon schrieb, so meinte ich: wir möchten still­schwei­ gend Rücksicht nehmen auf die heutige Unsitte, alles mit mehr oder weniger Ungeschmack möglichst anders zu musizieren, als der Kom­ ponist schrieb. So möchte es auch keiner Ermunterung bedürfen, daß zunächst ,Der Abend‘ und ,Die drei Fragenden‘ [i. e. das Lied Nr. 3 der Sammlung mit dem Titel Fragen] von kleinerem Chor gesungen wer­ den. Wie denn z. B. meine Liebeslieder vom Chor und gar mit Or­ches­ ter musiziert werden!“ Tatsächlich ist die Besetzung mit Solostimmen die einzig adäquate, um eine Balance zwischen dem filigranen Geflecht der Vokalpartien 10


Johannes Brahms Liebeslieder

Walzerkönige unter sich: Johann Strauß (Sohn) und Johannes Brahms in Bad Ischl, Fotografie von Rudolf Krziwanek, 1894 11


Johannes Brahms Neue Liebeslieder

und dem Klang zweier Klaviere herzustellen. Die erste Gesamtauf­ führung fand am 5. Jänner 1870 mit Clara Schumann und Hermann Levi am Klavier sowie den Solist*innen Louise Dustmann-Meyer (Sopran), Rosa Girzick (Alt), Gustav Walter (Tenor) und Emil Krauss (Bass) in Wien statt. Aufgrund des enormen Erfolgs begann Brahms schon bald darauf, eine zweite Serie zu komponieren, die 1775 unter dem Titel Neue Liebeslieder op. 65 erschien. Um auf Nummer sicher zu gehen, verlangte Brahms diesmal, die Singstimmen auch im Titel prominent sichtbar zu machen. Statt des Zusatzes „und Gesang ad libitum“ lautet der vollständige Titel hier: „Walzer für vier Singstim­ men und Pianoforte zu vier Händen.“

Hans Huber, Fotografie des Ateliers Bulacher & Kling, 1892 12


Hans Huber Aus Goethe’s west-östlichem Divan

„IN GRÖSSTER VEREHRUNG“ Dass gerade ein Komponist wie Brahms mit Walzern zum stil­bil­ denden Ideal erhoben werden würde, hätte er wohl selbst nicht für möglich gehalten. Doch nicht wenige Komponist*innen zeigten sich beeindruckt von der Weise, mit der er eine Gattung der Unterhaltungsund Gebrauchsmusik in anspruchsvolle Kunstmusik verwandelt hatte. Einer von ihnen war der Schweizer Hans Huber, der Brahms 1878 „in größ­ter Verehrung“ seine Walzer für Violine, Violoncello und Klavier zu vier Händen op. 27 widmete, da Brahms in seinen Augen „die Wal­ zer­form so herrlich idealisirt [sic]“ hatte. Darüber veröffentlichte er sechs Jahre später seine Variationen über einen Walzer von Johan­ nes Brahms für Klavier zu vier Händen op. 71 und komponierte gar drei Werke, die sich explizit an Brahms’ Liebesliedern anlehnen: Die Vo­kalquartette für vier Singstimmen und Klavier zu vier Händen op. 52, die Lenz- und Liebeslieder für gemischten Chor, Solo und Klavier zu vier Händen op. 72 und schließlich die Zehn Quartette für Sopran, Alt, Tenor und Bass mit vierhändiger Klavierbegleitung Aus Goe­ the’s west-östlichem Divan op. 69, mit denen Huber direkt an das Werk seines Vorbildes Brahms anknüpfte, der an den Schluss seiner Neuen Liebeslieder die letzten vier Verse aus Johann Wolfgang von Goethes Elegie Alexis und Dora gesetzt hatte: Nun, ihr Musen, genug! Vergebens strebt ihr zu schildern, Wie sich Jammer und Glück wechseln in liebender Brust. Heilen könnet die Wunden ihr nicht, die Amor geschlagen; Aber Linderung kommt einzig, ihr Guten, von euch. Andreas Meier

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Gesangstexte Johannes Brahms Liebeslieder. Walzer Texte: Georg Friedrich Daumer (1800–1875) Nr. 1 „Rede, Mädchen, allzu liebes“ Rede, Mädchen, allzu liebes, Das mir in die Brust, die kühle, Hat geschleudert mit dem Blicke Diese wilden Glutgefühle!

Nr. 3 „O die Frauen“ O die Frauen, o die Frauen, Wie sie Wonne tauen! Wäre lang ein Mönch geworden, Wären nicht die Frauen!

Willst du nicht dein Herz erweichen, Willst du, eine Überfromme, Rasten ohne traute Wonne, Oder willst du, dass ich komme?

Nr. 4 „Wie des Abends schöne Röte“ Wie des Abends schöne Röte Möcht’ ich arme Dirne glüh’n, Einem, Einem zu gefallen, Sonder Ende Wonne sprüh’n.

Rasten ohne traute Wonne, Nicht so bitter will ich büßen. Komme nur, du schwarzes Auge, Komme, wenn die Sterne grüßen! Nr. 2 „Am Gesteine rauscht die Flut“ Am Gesteine rauscht die Flut Heftig angetrieben; Wer da nicht zu seufzen weiß, Lernt es unterm Lieben.

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Nr. 5 „Die grüne Hopfenranke“ Die grüne Hopfenranke Sie schlängelt auf der Erde hin. Die junge, schöne Dirne, So traurig ist ihr Sinn! Du höre, grüne Ranke! Was hebst du dich nicht himmelwärts? Du höre, schöne Dirne! Was ist so schwer dein Herz? Wie höbe sich die Ranke Der keine Stütze Kraft verleiht? Wie wäre die Dirne fröhlich, Wenn ihr der Liebste weit?


Gesangstexte

Nr. 6 „Ein kleiner, hübscher Vogel“ Ein kleiner, hübscher Vogel nahm den Flug Zum Garten hin, da gab es Obst genug. Wenn ich ein hübscher, kleiner Vogel wär’, Ich säumte nicht, ich täte so wie der. Leimruten-Arglist lauert an dem Ort; Der arme Vogel konnte nicht mehr fort. Wenn ich ein hübscher, kleiner Vogel wär’, Ich säumte doch, ich täte nicht wie der. Der Vogel kam in eine schöne Hand, Da tat es ihm, dem Glücklichen, nicht and. Wenn ich ein hübscher, kleiner Vogel wär’, Ich säumte nicht, ich täte doch wie der. Nr. 7 „Wohl schön bewandt war es“ Wohl schön bewandt War es vorehe Mit meinem Leben, Mit meiner Liebe! Durch eine Wand, Ja, durch zehn Wände, Erkannte mich Des Freundes Sehe. Doch jetzo, wehe, Wenn ich dem Kalten Auch noch so dicht, Vorm Auge stehe, Es merkt’s sein Auge, Sein Herze nicht.

Nr. 8 „Wenn so lind dein Auge mir“ Wenn so lind dein Aug mir Und so lieblich schauet – Jede letzte Trübe fliehet, Welche mich umgrauet. Dieser Liebe schöne Glut, Lass sie nicht verstieben! Nimmer wird, wie ich, so treu Dich ein andrer lieben. Nr. 9 „Am Donaustrande“ Am Donaustrande, da steht ein Haus, Da schaut ein rosiges Mädchen aus. Das Mädchen, es ist wohl gut gehegt, Zehn eiserne Riegel sind vor die Türe gelegt. Zehn eiserne Riegel – das ist ein Spaß! Die spreng ich, als wären sie nur von Glas. Nr. 10 „O wie sanft die Quelle“ O wie sanft die Quelle sich Durch die Wiese windet! O wie schön, wenn Liebe sich, Zu der Liebe findet!

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Gesangstexte

Nr. 11 „Nein, es ist nicht auszukommen“ Nein, es ist nicht auszukommen Mit den Leuten; Alles wissen sie so giftig Auszudeuten. Bin ich heiter, hegen soll ich Lose Triebe; Bin ich still, so heißt’s, ich wäre Irr, aus Liebe. Nr. 12 „ Schlosser auf, und mache Schlösser“ Schlosser auf, und mache Schlösser, Schlösser ohne Zahl! Denn die bösen Mäuler will ich Schließen allzumal. Nr. 13 „Vögelein durchrauscht die Luft“ Vögelein durchrauscht die Luft, Sucht nach einem Aste; Und das Herz ein Herz begehrt’s, Wo es selig raste. Nr. 14 „Sieh’, wie ist die Welle klar“ Sieh’, wie ist die Welle klar, Blickt der Mond hernieder! Die du meine Liebe bist, Liebe du mich wieder. Nr. 15 „Nachtigall, sie singt so schön“ Nachtigall, sie singt so schön, Wenn die Sterne funkeln – Liebe mich, geliebtes Herz, Küsse mich im Dunkeln!

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Nr. 16 „Ein dunkeler Schacht ist Liebe“ Ein dunkeler Schacht ist Liebe, Ein gar zu gefährlicher Bronnen; Da fiel ich hinein, ich Armer, Kann weder hören, noch sehn. Nur denken an meine Wonnen, Nur stöhnen in meinen Weh’n. Nr. 17 „Nicht wandle, mein Licht“ Nicht wandle, mein Licht, dort außen Im Flurbereich! Die Füße würden dir, die zarten, Zu nass, zu weich. All überströmt sind die Wege, Die Stege dir, So überreichlich tränte dorten Das Auge mir. Nr. 18 „Es bebet das Gesträuche“ Es bebet das Gesträuche, Gestreift hat es im Fluge Ein Vöglein. In gleicher Art erbebet, Die Seele mir erschüttert Von Liebe, Lust und Leide, Gedenkt sie dein.


Gesangstexte

Hans Huber Aus Goethe’s west-östlichem Divan Texte: Nr. 1, Nr. 3–10: Johann Wolfgang von Goethe (1749–1832), Nr. 2: Marianne von Willemer (1784–1860) Nr. 1 „Musst nicht vor dem Tage fliehen“ Musst nicht vor dem Tage fliehen: Denn der Tag, den du ereilest, Ist nicht besser als der heut’ge; Aber wenn du froh verweilest, Wo ich mir die Welt beseit’ge, Um die Welt an mich zu ziehen, Bist du gleich mit mir geborgen: Heut ist heute, morgen morgen, Und was folgt und was vergangen, Reißt nicht hin und bleibt nicht hangen. Bleibe du, mein Allerliebstes; Denn du bringst es, und du gibst es. Nr. 2 „Hochbeglückt in deiner Liebe“ Hochbeglückt in deiner Liebe Schelt’ ich nicht Gelegenheit, Ward sie gleich an dir zum Diebe, Wie mich solch ein Raub erfreut! Und wozu denn auch berauben? Gib dich mir aus freier Wahl; Gar zu gerne möcht ich glauben: Ja, ich bin’s, die dich bestahl.

Nr. 9 Vollmondnacht Herrin! sag was heißt das Flüstern? Was bewegt dir leis die Lippen? Lispelt immer vor dich hin, Lieblicher als Weines Nippen! Denkst du, deinen Mundgeschwistern Noch ein Pärchen herzuzieh’n? „Ich will küssen! Küssen! sagt ich.“ Schau! Im zweifelhaften Dunkel Glühen blühend alle Zweige, Nieder spielt Stern auf Stern; Und smaragden durchs Gesträuche Tausendfältiger Karfunkel: Doch dein Geist ist allem fern. „Ich will küssen! Küssen! sagt ich.“ Dein Geliebter, fern, erprobet Gleicherweis im Sauersüßen, Fühlt ein unglücksel’ges Glück. Euch im Vollmond zu begrüßen, Habt ihr heilig angelobet; Dieses ist der Augenblick. „Ich will küssen! Küssen! sag’ ich.“

Was so willig du gegeben, Bringt dir herrlichen Gewinn; Meine Ruh, mein reiches Leben Geb’ ich freudig, nimm es hin! Scherze nicht! Nichts von Verarmen! Macht uns nicht die Liebe reich? Halt ich dich in meinen Armen, Jedem Glück ist meines gleich. 17


Gesangstexte

Nr. 3 „ Was wird mir jede Stunde so bang?“ Was wird mir jede Stunde so bang? – Das Leben ist kurz, der Tag ist lang. Und immer sehnt sich fort das Herz, Ich weiß nicht recht, ob himmelwärts; Fort aber will es hin und hin Und möchte vor sich selber flieh’n. Und fliegt es an der Liebsten Brust, Da ruht’s im Himmel unbewusst; Der Lebestrudel reißt es fort, Und immer hängt’s an einem Ort; Was es gewollt, was es verlor, Es bleibt zuletzt sein eigner Tor. Nr. 4 „ Mitternachts weint’ und schluchzt’ ich“ Mitternachts weint’ und schluchzt’ ich, Weil ich dein entbehrte. Da kamen Nachtgespenster Und ich schämte mich. „Nachtgespenster“, sagt’ ich, „Schluchzend und weinend Findet ihr mich, dem ihr sonst Schlafendem vorüberzogt. Große Güter vermiss’ ich. Denkt nicht schlimmer von mir, Den ihr sonst weise nanntet, Großes Übel betrifft ihn!“ – – Und die Nachtgespenster Mit langen Gesichtern Zogen vorbei, Ob ich weise oder törig Völlig unbekümmert.

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Nr. 5 „Über meines Liebchens Äugeln“ Über meines Liebchens Äugeln Steh’n verwundert alle Leute; Ich, der Wissende, dagegen Weiß recht gut was das bedeute. Denn es heißt: ich liebe diesen, Und nicht etwa den und jenen. Lasset nur ihr guten Leute Euer Wundern, euer Sehnen! Ja, mit ungeheuren Mächten Blicket sie wohl in die Runde; Doch sie sucht nur zu verkünden Ihm die nächste süße Stunde.


Johannes Brahms Neue Liebeslieder. Walzer, op. 65 Texte: Nr. 1–14: Georg Friedrich Daumer, Nr. 15: Johann Wolfgang von Goethe Nr. 1 „Verzicht, o Herz, auf Rettung“ Verzicht, o Herz, auf Rettung, dich wagend in der Liebe Meer! Denn tausend Nachen schwimmen zertrümmert am Gestad’ umher!

Nr. 5 „Wahre, wahre deinen Sohn“ Wahre, wahre deinen Sohn, Nachbarin, vor Wehe, weil ich ihn mit schwarzem Aug’ zu bezaubern gehe.

Nr. 2 „Finstere Schatten der Nacht“ Finstere Schatten der Nacht, Wogen- und Wirbelgefahr! Sind wohl, die da gelind rasten auf sicherem Lande, euch zu begreifen im Stande?

O wie brennt das Auge mir, das zu Zünden fordert! Flammet ihm die Seele nicht – deine Hütte lodert.

Das ist der nur allein, welcher auf wilder See stürmischer Öde treibt, Meilen entfernt vom Strande. Nr. 3 „An jeder Hand die Finger“ An jeder Hand die Finger hatt’ ich bedeckt mit Ringen, die mir geschenkt mein Bruder in seinem Liebessinn. Und einen nach dem andern gab ich dem schönen, aber unwürdigen Jüngling hin. Nr. 4 „Ihr schwarzen Augen“ Ihr schwarzen Augen, ihr dürft nur winken; Paläste fallen und Städte sinken. Wie sollte steh’n in solchem Strauß mein Herz, von Karten das schwache Haus?

Nr. 6 „Rosen steckt mir an die Mutter“ Rosen steckt mir an die Mutter, weil ich gar so trübe bin. Sie hat recht, die Rose sinket, so wie ich, entblättert hin. Nr. 7 „Vom Gebirge Well’ auf Well’“ Vom Gebirge Well’ auf Well’ kommen Regengüsse, und ich gäbe dir so gern hunderttausend Küsse. Nr. 8 „Weiche Gräser im Revier“ Weiche Gräser im Revier, schöne, stille Plätzchen! O, wie linde ruht es hier sich mit einem Schätzchen!

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Gesangstexte

Nr. 9 „Nagen am Herzen fühl ich“ Nagen am Herzen fühl ich ein Gift mir. Kann sich ein Mädchen, ohne zu frönen zärtlichem Hang, fassen ein ganzes wonneberaubtes Leben entlang? Nr. 10 „Ich kose süß mit der und der“ Ich kose süß mit der und der und werde still und kranke, denn ewig, ewig kehrt zu dir, o Nonna, mein Gedanke! Nr. 11 „Alles, alles in den Wind“ Alles, alles in den Wind sagst du mir, du Schmeichler! Alle samt verloren sind deine Müh’n, du Heuchler! Einem ander’n Fang’ zu lieb stelle deine Falle! Denn du bist ein loser Dieb, denn du buhlst um alle! Nr. 12 „ Schwarzer Wald, dein Schatten“ Schwarzer Wald, dein Schatten ist so düster! Armes Herz, dein Leiden ist so drückend! Was dir einzig wert, es steht vor Augen; ewig untersagt ist Huldvereinung.

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Nr. 13 „Nein, Geliebter, setze dich“ Nein, Geliebter, setze dich mir so nahe nicht! Starre nicht so brünstiglich mir ins Angesicht! Wie es auch im Busen brennt, dämpfe deinen Trieb, dass es nicht die Welt erkennt, wie wir uns so lieb. Nr. 14 „Flammenauge, dunkles Haar“ Flammenauge, dunkles Haar, Knabe wonnig und verwogen, Kummer ist durch dich hinein in mein armes Herz gezogen! Kann in Eis der Sonne Brand, sich in Nacht der Tag verkehren? Kann die heiße Menschenbrust atmen ohne Glutbegehren? Ist die Flur so voller Licht, dass die Blum’ im Dunkel stehe? Ist die Welt so voller Lust, dass das Herz in Qual vergehe? Nr. 15 Z um Schluss. „Nun, ihr Musen, genug“ Nun, ihr Musen, genug! Vergebens strebt ihr zu schildern, Wie sich Jammer und Glück wechseln in liebender Brust. Heilen könnet die Wunden ihr nicht, die Amor geschlagen; Aber Linderung kommt einzig, ihr Guten, von euch.


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Biografie

Erica Eloff Sopran

Die Sopranistin Erica Eloff ist in Südafrika geboren und aufgewach­ sen. Dort absolvierte sie ihr Studium an der North-West University in Potchefstroom bei Werner Nel. Sie ist Preisträgerin mehrerer inter­ na­tionaler Wettbewerbe, unter anderem gewann sie 2008 den 1. Preis bei der Handel Singing Competition in London. Als aktive Kammer­ musikerin und leidenschaftliche Interpretin von Liedern und zeitge­ nössischer Musik hat sie Uraufführungen von Werken amerikani­ scher, argentinischer, englischer und südafrikanischer Komponisten präsentiert, darunter Stücke, die speziell für sie geschrieben wurden. Ihre Wigmore Hall-Konzerte in London wurden von der Kritik hoch gelobt. Sie gab zudem Konzerte bei zahlreichen Festivals in Süd­ afrika und Großbritannien. Seit der Spielzeit 2020/21 ist Erica Eloff Ensemblemitglied am Landestheater Linz, wo sie aktuell unter ande­ rem als Agathe in Der Freischütz zu erleben ist. 22


Biografie

Stefanie Irányi Mezzosopran

Die deutsche Mezzosopranistin Stefanie Irányi widmet sich mit glei­ cher Leidenschaft dem Opern- wie dem Konzert- und Liedgesang. In der letzten Zeit debütierte sie als Brangäne in Wagners Tristan und Isolde in Bari, als Sieglinde in Die Walküre in Prag und als Fricka in Das Rheingold in Köln und Amsterdam. Auf dem Konzertpodium reicht ihr Repertoire von Beethoven über Dvořák, Verdi und Mahler bis hin zu Berio. Zukünftige Pläne umfassen ihr Debüt als Lucretia in Brittens The Rape of Lucretia, Janáčeks Glagolitische Messe mit dem Tokyo Symphony Or­chestra, Berlioz’ La mort de Cléopâtre in Alicante so­ wie ihr Debüt als Herodias in Strauss’ Salome in Valencia. Eine be­ sondere Liebe ver­bindet sie mit dem Liedgesang. Meist begleitet von Helmut Deutsch, gibt Stefanie Irányi Liederabende in Österreich und Deutschland – unter anderem im Dezember 2022 im Brucknerhaus Linz. Zahlreiche CDs dokumentieren ihr künstlerisches Schaffen. 23


Biografie

Mauro Peter Tenor

Der Schweizer Tenor Mauro Peter studierte an der Hochschule für Mu­sik und Theater München. 2012 gewann er den 1. Preis und den Pu­ bli­kumspreis beim Internationalen Robert-Schumann-Wettbewerb in Zwickau und gab sein Debüt bei der Schubertiade in Schwarzen­berg mit Schuberts Die schöne Müllerin. Seither tritt er in O­pern- und Kon­ zerthäusern auf der ganzen Welt auf. Zu Beginn der Sai­son 2023/24 ist er mit Mendelssohns Lobgesang in Pisa, Tokio und Wien zu hören. Auf eine Tournee mit Mozarts Requiem folgt eine Se­rie mit Bachs Weih­nachtsoratorium mit dem Gewandhausorchester. Zudem ist er mit Haydns Die Jah­res­zeiten, Bachs Johannes-Passion so­wie Beet­ ho­vens 9. Sin­fonie zu erleben. Mauro Peter widmet sich intensiv dem Lied. Mit seinen vielseitigen Programmen gastierte er in Wien, Berlin, München, Köln, Hamburg, bei den Festivals in Verbier und Luzern, in der Wig­more Hall in London und bei den Salzburger Fest­spielen. 24


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Johannes Kammler Bariton

Der deutsche Bariton Johannes Kammler studierte in Freiburg, To­ ronto und London. Er war Finalist und Preisträger bei den Gesangs­ wettbewerben NEUE STIMMEN und Operalia. 2018 gab er mit Gott­ fried von Einems Oper Der Prozess sein erfolgreiches Debüt bei den Salzburger Festspielen. Seit der Saison 2018/19 gehört er zum En­ sem­ble der Staatsoper Stuttgart, zuvor war er Mitglied an der Baye­­ ri­schen Staatsoper München. 2020 gab er sein Debüt bei den Bre­gen­zer Festspielen und 2021 in Glyndebourne. Letzte Engagements in 2023/24 um­fassen Figaro (Il barbiere di Siviglia) in Gar­sing­ton und Stutt­gart, die Titelrolle in Don Giovan­ni in Salzburg und Stuttgart sowie Graf Al­ma­viva (Le nozze die Figaro) und Belcore (L’elisir d’amore) in Dresden und Stuttgart. Darüber hi­naus gibt er Liederabende – mit Mal­colm Mar­ti­neau oder Roger Vig­no­les – unter anderem in der Wig­more Hall in London oder im Palau de la Música Catalana in Barcelona. 25


Biografie

Michela Sara De Nuccio Klavier

Michela Sara De Nuccio gilt als vielseitige Pianistin, die solistische Konzerttätigkeit mit Kammermusik und Liedbegleitung verbindet. 2021 gewann sie mit der Sopranistin Jerilyn Chou den Alexander von Zemlinsky-Preis beim Internationalen Helmut Deutsch Liedwettbe­ werb in Wien und spielte im Schlosstheater Schönbrunn. 2023 de­ bütierte sie mit einem Konzert mit der Sopranistin Corina Koller im Grazer Musikverein. Sie trat in Europa, den USA und Japan auf, da­ runter in der Hugh Hodgson Concert Hall in Athens (USA), im Parnas­ sos Auditorium in Athen sowie im Königlichen Konservatorium in Brüssel, und wurde zu mehreren Festivals in Italien und Belgien, zu den Neuberger Kulturtagen sowie zur Wolfgang Sawallisch-Stiftung ein­ geladen. Als Kammermusikerin und Liedbegleiterin arbeitete sie mit namhaften Künstler*innen wie Eva Mei, Stefanie Irányi, Claudia Visca, Philippe Graffin und Helmut Deutsch zusammen. 26


Biografie

Helmut Deutsch Klavier

Helmut Deutsch zählt zu den gefragtesten Liedbegleitern der Welt. Schon in seiner Studienzeit in Wien konzentrierte sich sein Interesse auf das Lied, daneben betätigte er sich Jahrzehnte hindurch als Kam­ mermusiker mit Instrumentalist*innen von Weltrang. Im Zuge seiner internationalen Karriere als Liedbegleiter wurde Hermann Prey der wichtigste Sänger, dessen fester Partner er für zwölf Jahre war. Seit­ her arbeitete er mit vielen namhaften Liedsänger*innen zusammen – darunter Camilla Nylund, Piotr Beczała, Jonas Kaufmann, Diana Dam­ rau und Michael Volle – und spielte in allen wichtigen Musikzentren der Welt. Seine Lehrtätigkeit setzte sich nach den Jahren in Wien vor allem an der Hochschule für Musik und Theater München fort, wo er für 28 Jahre Professor für Liedgestaltung war. Zu Helmut Deutschs Student*innen zählten neben vielen anderen Juliane Banse, Dietrich Henschel, Christian Gerhaher, Jonas Kaufmann und Wolfram Rieger. 27


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ab 200 jahre

HIGHLIGHTS BRUCKNER-JAHR 2024 MO 1 JÄN 17:00 GROSSER SAAL Markus Poschner | Dirigent

Markus Rupprecht | Orgel

FR 22 MÄR 19:30 GROSSER SAAL

Markus Poschner | Dirigent

DI 10 SEP 19:30 GROSSER SAAL Philippe Herreweghe | Dirigent

DO 19 SEP 19:30 GROSSER SAAL Christian Thielemann | Dirigent

SO 22 SEP 18:00 STIFTSBASILIKA ST. FLORIAN Thomas Hengelbrock | Dirigent

NEUJAHRSKONZERT Eröffnungskonzert mit dem Bruckner Orchester Linz A. Bruckner: Scherzi aus der ‚Nullten‘ und Neunten u. a.

MARKUS POSCHNER & BRUCKNER ORCHESTER LINZ Festkonzert zum 50-Jahr-Jubiläum des Brucknerhauses Linz

PHILIPPE HERREWEGHE & ORCHESTRE DES CHAMPS-ÉLYSÉES Übersteigern – Bruckners Achte im Originalklang

CHRISTIAN THIELEMANN & WIENER PHILHARMONIKER Bruckners Erste

THOMAS HENGELBROCK & MÜNCHNER PHILHARMONIKER Bruckners f-Moll-Messe

Karten und Info: +43 (0) 732 77 52 30 | kassa@liva.linz.at | brucknerhaus.at

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VORSCHAU: Liederabende in der Saison 2023/24

Klaudia Tandl & Gisela Jöbstl „Tanzt, tanzt, sonst seid ihr verloren!“

Dienstag, 23. Jänner 2024, 19:30 Uhr Mittlerer Saal, Brucknerhaus Linz Lieder von Sophie Gail, Franz Schubert, Hector Berlioz, Johannes Brahms, Camille Saint-Saëns, Pjotr Iljitsch Tschaikowski, Antonín Dvořák, Edvard Grieg u. v. m. Klaudia Tandl | Mezzosopran Gisela Jöbstl | Klavier

Karten und Info: +43 (0) 732 77 52 30 | kassa@liva.linz.at | brucknerhaus.at Herausgeberin: Linzer Veranstaltungsgesellschaft mbH, Brucknerhaus Linz, Untere Donaulände 7, 4010 Linz CEO: Mag. Dietmar Kerschbaum, Künstlerischer Vorstandsdirektor LIVA, Intendant Brucknerhaus Linz; Dr. Rainer Stadler, Kaufmännischer Vorstandsdirektor LIVA Redaktion & Texte: Andreas Meier | Biografien & Lektorat: Romana Gillesberger | Gestaltung: Anett Lysann Kraml, Lukas Eckerstorfer | Leiter Programmplanung, Dramaturgie und szenische Projekte: Mag. Jan David Schmitz Abbildungen: J. Casares (S. 2 [1. v. o.]), V. Goriachev (S. 2 [2. v. o.]), R. Mittendorfer (S. 2 [3. v. o.]), A. Grilc (S. 2 [4. v. o.]), privat (S. 8, 11), Universität Basel (S. 12), S. Ahlburg (S. 22), B. Oren (S. 23), C. Felber (S. 24), M. Baus (S. 25), T. Coen (S. 26), S. Suarez (S. 27), V. Weihbold (S. 29 [1. v. o.]), R. Winkler (S. 29 [2. v. o.]), M. Hendryckx (S. 29 [3. v. o.]), M. Creutziger (S. 29 [4. v. o.]), F. Grandidier (S. 29 [5. v. o.]), J. Wesely (S. 30) Programm-, Termin- und Besetzungsänderungen vorbehalten LIVA – Ein Mitglied der Unternehmensgruppe Stadt Linz


Andrey Gugnin Werke von Grieg, Vine, Sylwestrow, Tschaikowski und Strawinski

Foto: Anna Shlykova

C. BECHSTEIN KLAVIERABEND 13. Dezember 2023 · 19:30 Uhr VERANSTALTUNGSORT UND KARTEN

Brucknerhaus Linz · Untere Donaulände 7 · 4010 Linz +43 (0) 732 77 52 30 · kassa@liva.linz.at C. Bechstein Centrum Linz / Klaviersalon Merta GmbH Bethlehemstraße 24 · A-4020 Linz · +43 (0) 732 77 80 05 20 linz@bechstein.de · bechstein-linz.de



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