NOI Techpark Südtirol/Alto Adige | DE

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NOIGIERIG? Etwas Neues entsteht in S端dtirol: ein Netzwerk, ein Ort, eine Idee. NOI. Wir blicken nach vorne. Wir arbeiten an einer neuen Chance f端r S端dtirol. Und wir freuen uns auf die Zukunft.

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NOI. NATURE OF INNOVATION. Alpine Ressourcen und nachhaltiges Denken. Zielgerichtetes Forschen und Arbeiten in einem ganz besonderen Wirtschafts- und Lebensraum. Starke Netzwerke und ein außergewöhnliches Innovationskonzept, das von der Natur inspiriert ist. NOI Techpark Südtirol/Alto Adige.

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INNOVATION LIEGT IN UNSERER NATUR. Landwirtschaft an steilen Hängen, Leben in abgeschiedenen Bergtälern, Energie aus Wasser, Sonne und Biomasse: Wer hier lebt und arbeitet, ist anpassungsfähig und handelt im Einklang mit der Natur. Südtirols Menschen und Unternehmen haben es schon immer verstanden, mit der Umwelt kreativ umzugehen und so Innovationen hervorzubringen, die nachhaltiges Wirtschaften ermöglichen. Dieser einzigartige Erfindergeist wird nun an einem Ort gebündelt: im NOI Techpark Südtirol/Alto Adige.

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INNOVATION NACH DEM  VORBILD DER NATUR. Innovationsprozesse laufen ab wie Naturereignisse: Sie entwickeln sich manchmal schnell und explosionsartig wie ein Lawinenabgang und dann wieder langsam aber stetig, wie eine Pflanze, die sich an einer Mauer emporrankt. Dafür steht „Nature of Innovation“. Innovation lässt sich nicht erzwingen, es gibt kein Patentrezept dafür. Die ideale Lösung für ein Problem kann einfach und erprobt sein – oder sie kann nach vielen Versuchen entstehen und etwas völlig Neues hervorbringen.

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NOI IST ... INDIVIDUELL. Nature of Innovation bedeutet, für jedes Problem den passenden Lösungsweg zu finden, denn keine Herausforderung gleicht der anderen. Inspiriert von der Natur und angepasst an die heterogene Struktur des Wirtschaftsraums Südtirol wollen wir kleine Handwerksbetriebe, Landwirte und Start-ups in ihren Innovati­onsprozessen genauso begleiten wie Familienbetriebe oder große Unternehmen.

NOI IST ... ANPASSUNGSFÄHIG. Innovation nach dem Vorbild der Natur bedeutet: Innovationsprozesse passen sich an das Umfeld an, nicht umgekehrt. Arbeit und Forschung im NOI Techpark nutzen daher die Stärken Südtirols – etwa seine geografische Lage als Knotenpunkt zwischen Nord und Süd – und bauen auf dem Know-how auf, das hier heute schon vorhanden ist.

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NOI IST ... NACHHALTIG UND  ZUKUNFTSFÄHIG. Nachhaltige Innovation heißt, die Zukunft immer im Blick zu haben und verantwortlich zu handeln. Mit seinen Ressourcen hat Südtirol seit jeher klug und vorausschauend umgehen müssen. Wie diese nachhaltig genutzt werden können, weiß daher kaum jemand besser als wir. Dieses Wissen hat angesichts der überall drohenden Ressourcenknappheit internationale Bedeutung. Südtirol soll in diesem Kontext zum weltweit gefragten Exzellenzzentrum werden.

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STANDORT SÜDTIROL STERZING

BRUNECK

BRIXEN MERAN SCHLANDERS

BOZEN

WIRTSCHAFT Südtirols wertvollste Ressourcen sind zum einen alternative Energiequellen wie Wasserkraft und Sonnenenergie, erneuerbare Rohstoffe wie Holz sowie technologische Spitzenleistungen. Zum anderen setzt man hier vor allem auf Köpfe: Mehrsprachigkeit, exzellente Schul- und Ausbildung, Offenheit und Innovationsfreude kennzeichnen Südtirols Arbeitskräfte und Unternehmer.

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Auf den natürlichen und gewachsenen Stärken des Landes bauen daher auch die wichtigsten Säulen der Südtiroler Wirtschaft auf: Tourismus und alpine Technologien, Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion, Energiegewinnung und Klimatechnik. In diesen Bereichen weist Südtirol weltweit gefragte Experten, Technologien und Innovationen vor.


FORSCHUNG Als stabiler Wirtschafts- und innovativer Forschungsstandort mit hoher Lebensqualität ist Südtirol attraktiv für Unternehmen, hoch qualifizierte Fachkräfte und kluge Köpfe aus dem In- und Ausland. Sie alle finden hier das ideale Umfeld zum Leben und Arbeiten. Wissenschaftler aus aller Welt arbeiten in Südtirols Forschungseinrichtungen: An der Europäischen Akademie (EURAC), der Freien Universität Bozen, dem Land- und forstwirtschaftlichen Versuchszentrum Laimburg, dem

FREIE UNIVERSITÄT BOZEN

Fraunhofer Innovation Engineering Center, dem Institut für Innovative Technologien IIT, dem Labor EcoResearch und der KlimaHaus Agentur entstehen die technologischen Innovationen von morgen. Das räumliche Vereinen dieser Spitzenlabors auf dem Gelände des NOI Techpark erzeugt Synergien und Netzwerkeffekte.

EURAC

LAND- UND FORSTWIRTSCHAFTLICHES VERSUCHSZENTRUM LAIMBURG FRAUNHOFER INNOVATION ENGINEERING CENTER INSTITUT FÜR INNOVATIVE TECHNOLOGIEN ECORESEARCH KLIMAHAUS

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UNTERNEHMEN AUS SCHLÜSSELBRANCHEN

FORSCHUNGSEINRICHTUNGEN

UNIVERSITÄT

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NETZWERKE Auf der Südseite der schroffen Alpen und am nördlichen Ende der weiten Ebene Oberitaliens, am Knotenpunkt zwischen dem Norden und dem Süden Europas, wo sich deutsche und italienische Sprache treffen, in einem Mix aus Kulturen und Mentalitäten: Südtirols Lage und seine Geschichte machten es zu einem Land der Gegensätze. Seine Gegenwart zeigt allerdings, dass Südtirols Stärke im Verbinden liegt – im Netzwerken.

betriebe sowie große internationale Player koexistieren hier nicht nur, sondern sind stark vernetzt. Die Stärke der stabilen Südtiroler Wirtschaft liegt in der engen Zusammenarbeit von großen und kleinen Unternehmen, international vernetzten Forschungsinstituten und einem soliden Bildungs- und Ausbildungssystem. Wir sind überzeugt, dass Innovation nur durch Vernetzung entsteht, an der Schnittstelle von Forschung und Unternehmertum.

Das gilt auch für die Wirtschaft. Kleine Familienunternehmen, Landwirte und Handwerks-

Innovation entsteht dann, wenn sich innerhalb eines Netzwerks neue Verbindungen bilden, wenn Ideen und Informationen von Knotenpunkt zu Knotenpunkt sausen.

LERNEN IM INNOVATIONSNETZWERK Wenn wir etwas Neues lernen, bildet unser Gehirn neue Synapsen; Verbindungen entstehen oder werden aktiviert, sie verknüpfen sich mit dem, was bereits da war und eröffnen Wege, die vorher unmöglich schienen. So funktioniert NOI. Innovation entsteht dann, wenn sich innerhalb eines Netzwerks neue Verbindungen bilden, wenn Ideen und Informationen von Knotenpunkt zu Knotenpunkt sausen wie Impulse auf Nervenbahnen. NOI ist also zuallererst ein Netzwerk – von Unternehmen, Forschern, Themen, Projekten, Ideen – das im Techpark sein Zentrum hat.

NOI fügt sich aber auch in ein bestehendes, größeres Netzwerk ein, das ganz Südtirol mit einschließt und darüber hinaus reicht: nach Italien, nach Europa, in die Welt. An der Schnittstelle der wichtigsten bestehenden Knotenpunkte des Südtiroler Innovationsnetzwerks – Unternehmen, Forschung und Universität – bildet der NOI Techpark einen neuen Knotenpunkt und damit neue Verbindungen.

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NETZWERK SÜDTIROL Auch das „Netzwerk Südtirol“ lernt durch den neuen Knotenpunkt NOI. Das Innovationsnetzwerk wächst, Teilnehmer, die ihm vorher fremd waren, kommen dazu, vom engagierten Handwerker bis hin zur jungen Tüftlerin mit der zündenden Start-up-Idee. Weil in einem Netzwerk alle Knotenpunkte miteinander verbunden sind, ist es egal, mit welchem Vorwissen und an welchem Punkt die beiden ins Netzwerk einsteigen – sie kommen schnell und unkompliziert an die Informationen, die sie brauchen. Falls es diese Informationen noch gar nicht gibt oder der Sachverhalt zu kompliziert ist, haben sie Zugang zu Experten, die ihnen weiterhelfen. Oder zu Forschern, mit denen sie gemeinsam nach einer Lösung suchen. Die Innovationsprozesse, die NOI hervorbringt, haben also immer Schnittstellen nach außen: Sie stehen in ständiger Wechselwirkung zur Wirtschaft, zur Forschung, zur Universität. So profitiert der gesamte Standort Südtirol vom NOI-Innovationsnetzwerk.

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BRÜCKENBAU Die Labors, in denen Forscher und Unternehmen Innovationen von morgen entwickeln, entstehen an einem Ort, der Industriegeschichte geschrieben hat: auf dem Gelände der ehemaligen Aluminiumfabrik Montecatini im Gewerbegebiet Bozen Süd. Den monumentalen Transformatorenhäusern der Fabrik wird nun neues Leben eingehaucht. Die im rationalistischen Stil erbauten Gebäude werden wieder genutzt und verbinden sich mit einigen Neubauten zum NOI Techpark. So entsteht eine Brücke von der spannenden Geschichte des Areals hin zu seiner Zukunft als Innova­tionszentrum. Brücken werden aber auch zwischen dem neuen Technologiezentrum und seiner Umgebung geschlagen: Im Gegensatz zum früheren Aluminiumwerk, das von hohen Mauern umzäunt war, schottet sich der Techpark nach außen nicht ab. Er ist durch ein dichtes Netz von Radwegen und mit umweltfreundlichen öffentlichen Verkehrsmitteln nahtlos an die Stadt Bozen angebunden und öffnet sich für die Bevölkerung und die lokale Wirtschaft. Dort, wo einst ein ganzes Industrieviertel künstlich erschaffen wurde, entsteht heute auf natürliche Weise ein neues Stadtviertel – nicht nur zum Arbeiten, sondern auch zum Leben.

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Dort, wo einst ein ganzes Industrieviertel künstlich erschaffen wurde, entsteht heute auf natürliche Weise ein neues Stadtviertel – nicht nur zum Arbeiten, sondern auch zum Leben.

oben: Historische Aufnahme der Bauarbeiten für das Werk Bolzano 1 unten: Modell des zukünftigen NOI Techpark

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ZEUGEN DES INDUSTRIE­JAHRHUNDERTS

1937

Inbetriebnahme Aluminiumwerk Bolzano 1

Auf dem Alumix-Areal, wo der NOI Techpark entsteht, stand einmal die größte Aluminiumfabrik Italiens. Von ihr sind die denkmalgeschützten Transformatorenhäuser übrig geblieben. Sie lassen erahnen, dass sich hinter den monumentalen Fassaden eine erzählenswerte Geschichte verbirgt.

1940

Fertigstellung Produktionslinie Bolzano 2

Bis in die 1920er-Jahre kennt das landwirtschaftlich geprägte Südtirol kaum Industrie. Das ändert sich mit der Machtergreifung Benito Mussolinis: Er ruft italienische Industriegrößen dazu auf, in Bozen Fabriken zu bauen und Arbeitsplätze für Zuwanderer aus Süditalien zu schaffen. Das Unternehmen Montecatini nimmt 1937 auf dem Areal in Bozen Süd zum ersten Mal die Transformatoren der Kopfgebäude in Betrieb, die riesige Mengen Strom für die Aluminiumschmelze in der Produktionslinie Bolzano 1 liefern. 1940 wird gleich daneben Bolzano 2 fertiggestellt. Der Aluminiumbedarf steigt während des Zweiten Weltkrieges rasant, zeitweilig sind 1.700 Arbeiter in der Fabrik beschäftigt und produzieren zwei Drittel des gesamten Aluminiums Italiens. In den Monaten vor Kriegsende werden die Rohstoffe knapp, die Produktion sinkt auf ein Minimum. Aber nach dem Krieg sorgt die erstarkende Wirtschaft dafür, dass die Fabrik wieder auf Hochtouren läuft. Nach den 1960er-Jahren ist der Zenit überschritten, 1974 wird das Werk verkauft. Von der Firma Alumix, die es 1991 für einige Jahre übernimmt, ist bis heute der Name geblieben. In den vergangenen zehn Jahren erkannte man den architektonischen Wert der Transformatorenhäuser im Bauhausstil, seit 2004 stehen Teile des Areals unter Denkmalschutz. Im Jahr 2008 war das Transformatorenhaus von Bolzano 1 Schauplatz der Kunstbiennale Manifesta 7, dafür wurde das Gebäude gereinigt und restauriert. Der von Geschichte und Industrie geprägte Charakter ist bis heute erhalten, genauso wie das Wahrzeichen des Geländes: der weithin sichtbare, 30 Meter hohe Wasserturm.

1945 Minimale Produktion aufgrund von Rohstoffknappheit und eingeschränktem Güterverkehr

1950 bis 1960 Produktionsspitze von 50.000 Tonnen/Jahr

1974

Verkauf des Aluminiumwerks

1991

Übernahme durch die Firma Alumix

seit 2004

unter Denkmalschutz

2008

Transformatorenhaus von Bolzano 1 ist Schauplatz der Kunstbiennale Manifesta 7

Quelle: „alumix. Ein Denkmal in Rot“ von Josef Rohrer. Hrsg.: Autonome Provinz Bozen-Südtirol, Abteilung Denkmalpflege, Amt für Bau- und Kunstdenkmäler, Waltraud Kofler Engl (Juli 2008)

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RAUM FÜR INNOVATION Zwischen den beiden historischen Transformatorenhäusern der ehemaligen Aluminiumfabrik mit ihren eleganten Fassaden aus Glas und Klinkerstein fällt der Blick sofort auf den Black Monolith, einen „liegenden Riesen“, der sich stufenweise erhebt. Er symbolisiert das Neue und die Innovationskraft, die aus dem wertvollen Alten emporstreben. Seine kubische Form erinnert aber auch an den Rationalismus mit seiner klaren Formsprache und Effizienz, während die innovative Fassade aus Aluminiumschaum eine konkrete Verbindung zur Geschichte des Alumix-Areals herstellt – die Architektur des Techpark schlägt eine Brücke von der wertvollen Industriearchitektur im Stil der 1930er-Jahre ins Heute. Der Entwurf stammt von den Gewinnern des 2007 veranstalteten Ideenwettbewerbs, dem Studio Chapman Taylor aus Mailand und CL&AA Claudio Lucchin & architetti associati aus Bozen. Auch für die Zukunft ist Platz. Ein erstes Erweiterungsmodul des Black Monolith entsteht ebenfalls bereits in der ersten Bauphase, weitere Module bleiben privaten Bauinitiativen vorbehalten – genau wie die übrigen Teile des 12 Hektar großen Areals, die Unternehmen je nach Bedarf bebauen können. Wo früher die pausenlos brummenden Transformatoren der Aluminiumwerke unglaubliche Mengen an Strom fraßen, ist der Energiekonsum im NOI Techpark fast auf null reduziert. Die Neubauten entsprechen den europäischen Standards für Nearly zero-energy buildings und werden nach dem lokalen Standard „Klimahaus Work & Life“ zertifiziert. Die Nachhaltigkeit des gesamten Techpark garantiert die Zertifizierung nach dem internationalen Standard Leadership in Energy and Environmental Design.

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RAUM FÜR NETZWERKE Die Architektur folgt dem Anspruch des Techpark, eine physische Vernetzung der Nutzer zu fördern. Innerhalb der Gebäude werden Treffpunkte wie gemeinsame Labors, Terrassen und Ruhezonen geschaffen. Im Zentralbereich befindet sich zudem ein großer öffentlicher Park mit voll ausgestatteten Arbeitsplätzen, der es auch externen Besuchern ermöglicht, sich im Freien zu treffen und zu arbeiten – sozusagen mit dem Laptop auf der Liegewiese. Diese Offenheit des Techpark nach außen, zur Umgebung, zeigt sich auch in den Details der Planung: Einige der NOI-Labors sind öffentlich zugänglich, andere verfügen über Sichtfenster, durch die Besucher die Arbeit beobachten können. Zusätzlich entstehen auf dem Areal ein Amphitheater für Kulturveranstaltungen, Seminarbereiche mit bis zu 500 Plätzen, Wohnmöglichkeiten für scientists in residence und ein universitäres Medienzentrum mit offenem Zugang zu Fachliteratur und wissenschaftlichen Datenbanken. Geplant sind auch Gastronomieangebote, Sport- und Entspannungsräume, eine Kindertagesstätte und Einkaufsmöglichkeiten.

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NOI SERVICES Das Nutzungskonzept des Techpark folgt der NOI-Philosophie: Erfolgreiche Innovationsprozesse passen sich den Gegebenheiten an und laufen auf natürliche Weise ab. Der NOI Techpark ermöglicht somit eine bedarfsorientierte Nutzung. Je nachdem, an welchem Punkt seines Innovationsprozesses sich ein Betrieb befindet, hat er verschiedene Bedürfnisse. Unternehmen, die im Techpark aufgenommen werden, werden Teil eines Branchennetzwerks und können auf das Know-how von Forschungseinrichtungen, Experten sowie auf Laboratorien zurückgreifen.

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01 OFFICE NOI bietet Raum für innovative Unternehmen. Im Techpark können sie Räume mit kompletter Infrastruktur anmieten, auf den bislang nicht bebauten Flächen des Areals können sie sich fest ansiedeln und Räumlichkeiten, die sie benötigen, in modularer Bauweise erweitern. Dabei profitieren die Unternehmen von der Infrastruktur, dem Wissenstransfer und den Netzwerken im Techpark. Und das NOI-Netzwerk wächst durch sie ebenfalls.

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02 KNOW-HOW Der NOI Techpark bietet Know-how für Südtiroler Unternehmen der unterschiedlichsten Sektoren und unterstützt sie mit Dienstleistungen von der Produktentwicklung bis zur Vermarktung. Das Gründerzentrum im Techpark begleitet Start-ups auf dem Weg zum Erfolg: Sie können dort innovative Geschäftsideen entwickeln und in ein funktionierendes Unternehmen verwandeln. Dabei dient der Techpark mit seinen Infrastrukturen und Netzwerken als business accelerator.

03 NETWORK Innerhalb des NOI-Netzwerks bilden Unternehmen und Forscher branchenspezifische Cluster. So entstehen Synergien, aber auch eine intensive Vernetzung von Wirtschaft und Wissenschaft. Innerhalb dieser informellen Cluster entsteht Innovation durch Kooperation: Erfolgreiche Unternehmen knüpfen Kontakte und suchen Partner bei der Problemlösung. Dieses Networking funktioniert sowohl innerhalb der einzelnen Cluster als auch darüber hinaus.

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04 RESEARCH Wissenschaftler aus den Bereichen Green Technologies, Alpine Technologies, Food Technologies und Automation, die bisher an getrennten Standorten arbeiteten, forschen in über 20 NOI-Labors und -Forschungsstätten. Die im Techpark angesiedelten oder eingemieteten Unternehmen können auf die Laborstrukturen ebenso zugreifen wie auf die dort entwickelten Forschungsergebnisse. Über diesen Wissenstransfer im NOI-Netzwerk lassen sich Produkte optimieren und innovative Technologien, Produkte und Services entwickeln.

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NOI FIELDS Südtirols Schlüsselbranchen bilden die Forschungsfelder des NOI Techpark – und bauen auf den natürlichen Stärken des Landes auf.

GREEN TECHNOLOGIES Dieses Technologiefeld bündelt Forschung und Entwicklung in den Bereichen erneuerbare Energie und Energieeffizienz, also Unternehmen, Zertifizierungs- und Forschungseinrichtungen, die in diesem Sektor arbeiten und auf die Entwicklung innovativer Technologien setzen.

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ALPINE TECHNOLOGIES Dieser Bereich vereint vier Kernkompetenzen der Südtiroler Wirtschaft und Forschung: das Bauen im alpinen Gelände, die Wintersporttechnologien, den Bereich Zivilschutz und alpine Sicherheit sowie die Alpinressource Holz. Vier Bereiche, die stark miteinander vernetzt sind und großes wirtschaftliches Potenzial haben.


AUTOMATION

FOOD TECHNOLOGIES Hochwertige regionale Lebensmittel werden die Lebensmittelbranche in den kommenden Jahrzehnten prägen. In diesem Technologiefeld des NOI Techpark entwickeln Forscher und Unternehmen Produkte mit regionalen Rohstoffen sowie Verfahren zur Veredelung von Südtiroler Qualitätslebensmitteln wie Wein, Milch, Obst, aber auch Backwaren und Fleischprodukten.

Smart Technologies ist das Schlagwort dieses Innovationsbereichs, dessen Ergebnisse sich in allen anderen Feldern anwenden lassen: Um immer komplexere Prozesse zu automatisieren, müssen Systeme „dazulernen“, eben zu intelligenten Systemen werden. Die Forscher beschäftigen sich also mit Sensortechnik, Servicerobotik, Mensch-Maschine-Interaktion sowie Digitalisierung und Vernetzung in der Produktion. Anwendungsfelder sind beispielweise die Bau- und Energiebranche (Smart Buildings) und die Landwirtschaft (Agro-Mechatronics).

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NOI LABS Internationale Forscherteams messen, testen und analysieren: Die über 20 Labors im NOI Techpark dienen als Problemlöser bei komplizierten Frage­stellungen von Wirtschaft und Wissenschaft.

GREEN: ENERGIEEFFIZIENZ Die Energie von morgen Wie produziert man Energie effizient und erneuerbar? Welche sind die Energiequellen der Zukunft? Um diese Fragen dreht sich alles in den „grünen“ Labors des NOI Techpark – und um Solarenergie, multifunktionale Fassaden und Wärmepumpen. Hier simulieren Forscher den Alterungsprozess von Fotovoltaikmodulen, testen Gebäudekomponenten auf ihre energetischen Qualitäten und entwickeln Systeme, die mithilfe der Sonne heizen oder kühlen.

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ALPINE: EXTREME BEDINGUNGEN Mount Everest im Erdgeschoss Luftdruck wie in 9.000 Metern Höhe, Schnee, Regen, Kälte, Wind und natürlich auch Hitze lassen sich im Eurac Extreme Environment Simulator technisch erzeugen. Damit eignet er sich für Material- und Komponententests – etwa für die Wintersportindustrie –, aber auch für die medizinische Forschung: Alpinmediziner können zum Beispiel untersuchen, wie sich niedrige Temperaturen auf die Überlebenschancen bei Lawinenunglücken auswirken. Der Simulator ist zwölf Meter lang, sechs Meter breit und sechs Meter hoch und kann auch für Langzeittests eingesetzt werden.


FOOD: REGIONALE QUALITÄT Speck und Massenspektrometer In den Lebensmittellabors stehen Qualität und Regionalität im Vordergrund. Mit chemischen Lebensmittelanalysen bessere Qualitätskontrollen durchführen und mit Isotopenanalysen die Herkunft von Zutaten und Rohstoffen bestimmen: Das sind die Schwerpunkte der Forschung im Bereich Food. Ein weiteres Herzstück der Forschungsarbeit im NOI Techpark ist die Verbesserung von Produktionsprozessen. Dazu können Lebensmittelunternehmen ihre Verarbeitungsketten im Labor nachbauen und jeden kleinen Produktionsschritt optimieren.

AUTOMATION: SCHLAUE SYSTEME Intelligente Menschen bauen intelligente Maschinen Maschinensicherheit, Service-Robotik und Mensch-Maschine-Interaktion sind die Schlüsselbegriffe der Labors im Automationsbereich. Sie zielen darauf ab, smart systems zu entwickeln, die sich in der Produktionskette eines Speckherstellers genauso einsetzen lassen wie beim Planen eines Klimahauses, das den gesamten Heizprozess vollautomatisch regelt und das Licht im Gang schon einschaltet, wenn seine Bewohner noch ihr Auto in der Garage parken.

FABLAB Zudem verfügt der NOI Techpark über ein sogenanntes FabLab, eine Werkstatt mit Laserschneider, Vinyl-Cutter und 3-D-Drucker, die allen offen steht. Hier können vor allem Studierende und Start-ups schnell Prototypen oder Komponenten herstellen. 33


SO SEHEN WIR NOI Sieben Forschungsinstitute vernetzen sich im NOI Techpark mit großen und kleinen Unternehmen. Was sie antreibt, erzählen ihre Vertreter bereits heute.

„In Südtirol sind rund 500 Unternehmen im Energiesektor tätig, etwa 1,6 Milliarden Euro werden jährlich in der Energiebranche umgesetzt. Unsere Forschung kann einen wesentlichen Beitrag zur weiteren Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit dieser Unternehmen leisten.“ Wolfram Sparber Leiter des Instituts für Erneuerbare Energie der EURAC

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„Mit dem einzigartigen Klimasimulator können wir alle extremen Umweltfaktoren einzeln oder in Kombination simulieren. Wir erforschen damit, wie der Mensch in extremer Umwelt überleben und Leben gerettet werden kann. Die Erkenntnisse aus unserer Arbeit können aber auch bei der Entwicklung von Materialien, Bauteilen und Maschinen, die unter extremen Bedingungen zum Einsatz kommen, von großem Interesse sein.“ Hermann Brugger Leiter des Instituts für Alpine Notfallmedizin der EURAC, assoziierter Professor an der Medizinischen Universität Innsbruck


„Südtirol liegt im Herzen Europas. Der deutschsprachige Markt ist zum Greifen nah, die Metropolen vieler Staaten sind in wenigen Stunden zu erreichen. Zudem haben viele Unternehmen hier große Kompetenzen im Lebensmittelbereich. Das macht Bozen zum idealen Standort für unsere Forschungs- und Entwicklungsabteilung.“ Helmuth Senfter Vizepräsident Senfter Holding

„Technisches Know-how und Kreativität sind für das Finden smarter Lösungen unverzichtbar. Dort, wo sich Forscher, Startupper, etablierte Unternehmen und Studenten vernetzen und gemeinsam Ideen spinnen, entsteht ein fruchtbarer Nährboden für Innovation.“ Dominik Matt Professor an der Freien Universität Bozen, Unternehmensberater und Institutsleiter Fraunhofer Innovation Engineering Center

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SCHRITT FÜR SCHRITT Der NOI Techpark entsteht in mehreren Phasen. Zusammen mit den Gebäuden des neuen Technologiezentrums wächst auch das NOI-Netzwerk.

2012–2014 STRATEGIE Südtiroler Forschungsinstitutionen, Landesämter, Verbände und Unternehmen erarbeiten in gemeinsamen Workshops den inhaltlichen Strategieplan für die Forschungsbereiche im zukünftigen Techpark. Und ein Innovationskonzept, das von der Natur inspiriert ist: NOI. Nature of Innovation.

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geplant für Juni 2017 März 2015

BAUBEGINN

OPENING

NOI stellt sich vor. Transparente Kommunikation mit der Südtiroler Wirtschaft, den Forschungsinstituten, der öffentlichen Verwaltung, den Interessensverbänden und der Bevölkerung machen den NOI Techpark zum Technologiepark für alle.

NOI bekommt sein Zuhause. Auf dem Areal der ehemaligen Aluminiumfabrik im Gewerbegebiet Bozen Süd entstehen Labors, Räume für neue Arten der Zusammenarbeit, Infrastrukturen und öffentliche Bereiche. Der Techpark öffnet seine Tore für Forscher, Unternehmer und alle Interessierten.

2015

2017

ab Oktober 2015

EXPANSION

INFORMATION & VERNETZUNG Der NOI-Infopoint wird eröffnet. Er bringt Besuchern das architektonische Konzept, die Forschungsschwerpunkte und die Zukunft des Projekts näher. Damit beginnt auch die Phase der Vermarktung: Forschungsinstitutionen, innovative Unternehmen und kluge Köpfe aus dem In- und Ausland interessieren sich für das einzigartige Konzept und die alpinen Exzellenzbereiche des Techpark und beschließen, Teil des NOI-Netzwerks zu werden.

Der NOI Techpark macht sich einen Namen – und wächst. Forscher und Fachkräfte aus dem In- und Ausland verbinden sich mit dem NOI-Netzwerk, Unternehmen werden im Techpark zur Miete aufgenommen oder siedeln sich auf dem 12 Hektar großen Areal fest an. Südtirol wird zum international gefragten Kompetenzzentrum für erneuerbare Energien, alpine Technologien, Lebensmitteltechnologien und Automation.

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www.noi.bz.it info@noi.bz.it

IMPRESSUM. Konzept: Business Location Südtirol · Alto Adige Design: Büro X Design GmbH Redaktion, Übersetzung, Lektorat: Ex Libris Genossenschaft Fotografie: S. 6–7: SEL S. 18–19: BLS/A. Chemollo S. 20 (oben): Stadtarchiv Bozen S. 22–23: Chapman Taylor S. 24–25: Chapman Taylor S. 32 (links): TIS/A. Filz S. 33 (links): BLS/G. Khuen Belasi S. 34–35: BLS/I. Corrà Druck: Ferrari Auer Druck

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