BIORAMA #22

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Vetterhof te Bio-Marken wie z.B. Rapunzel, die ihren Firmensitz in Deutschland haben. Aber uns ist es wichtig, bei jedem Produkt eine regionale Alternative aus Österreich anzubieten. Wir möchten mit unserem Konzept – Bio-Produkte in der modernen Atmosphäre eines Supermarkts als bewusste Ergänzung zum traditionellen Bio-Laden – die Marktdurchdringung von Bio erweitern. Es wird aber weiterhin beides geben. Kleinere Läden haben ein begrenztes, dafür spezialisiertes Sortiment, eine intimere Atmosphäre und sie sind definitiv beratungsintensiver. Wir führen ein breites Vollsortiment, wo man alles bekommt, und sprechen ein anderes Publikum an, bei uns kann man anonymer durchspazieren und wird nicht gleich angesprochen. Wer Beratung möchte, erhält diese natürlich auch bei uns.«

für die Milchproduktion bekannt ist, sehr untypisch. Die haben wir vor über zehn Jahren aufgegeben und unseren Schwerpunkt auf Gemüse gesetzt, aber nicht nur mit einer einzigen Kultur. Wir probieren alles, was in Mitteleuropa wächst. Manches davon müssen wir unter Folientunnel anbauen, weil es auf Grund der Niederschlagsmengen nicht anders geht. Vorarlberg ist eine anspruchsvolle Gegend für den Gemüseanbau. Vermarktet wird unser Gemüse über den Hofladen, den Wochenmarkt und die Bio-Kisten. Von anderen Bio-Kisten-Anbietern unterscheiden wir uns insofern, dass es bei uns lediglich bei der Größe eine Wahlmöglichkeit gibt. Wir sind kein Handelsunternehmen, wir kaufen keine Produkte hinzu. In der Kiste landet das, was gerade Saison hat und auf unseren Feldern wächst. Im Hofladen gibt es Eier, Milch usw. von benachbarten Betrieben, aber das hält sich in Grenzen.«

rupert matzer

martin fiedler (www.biofiedler.at, Wr. Neustadt) »Ich bin grundsätzlich skeptisch, auch bei meinen Zulieferern. Einige habe ich schon besucht. Kämme und Bürsten beziehe ich z.B. von einem deutschen Kammmacher, der hauptsächlich Holz benutzt und hohe Qualität liefert. Produkte aus dem Großhandel, die gerade noch als Bio gelten und die zu Dumping-Preisen angeboten werden, versuche ich zu meiden. In letzter Zeit neu ins Sortiment aufgenommen habe ich selbst produziertes Convenience-Food im Glas. Außerdem haben wir ein Restaurant eröffnet. Im Umkreis von 50 km gab es kein Bio-Restaurant. Wir verstehen uns als Bio-Kaufhaus, das zwar überwiegend Lebensmittel, aber auch Kosmetik und Gebrauchsgegenstände, sowie neuerdings ökologische Kleidung anbietet. Ich habe mir die BioladenLandschaft von Berlin bis Südtirol angesehen und kam dann darauf, es so aufzuziehen. Es war eigentlich eine Bauchentscheidung.«

simon vetter (Vetterhof, Bio-Hof, Lustenau) »Wir sind ein gemischter Betrieb und für Vorarlberg, das

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(Bio-Laden und G’sundes Kistl, Graz) »Trends versuchen wir generell zu vermeiden und nicht mitzumachen. Aber was ich erkennen kann, ist, dass die Menschen auf Regionalität achten, was an und für sich gut ist. Dabei wird aber vergessen, dass Tomaten aus beheizten steirischen Glashäusern einen höheren CO2Ausstoß verursachen als der lkw, der Bio-Tomaten aus Süditalien bringt. Es ist zu beobachten, dass auch zur kalten Jahreszeit alles verfügbar sein sollte.«

nicole berkmann (Natur Pur, Bio-Eigenmarke Spar) »Die Trends im Bio-Bereich decken sich mit den allgemeinen Trends im Lebensmittelhandel: Zum einen schauen die Kunden immer stärker auf die Herkunft der Produkte. Regionale Produkte sind sehr gefragt. Zum anderen gibt es in immer mehr Bereichen auch Angebote in Bio-Qualität. Das reicht von den ConvenienceProdukten bis zum Waschmittel. Unser Sortiment wird laufend erweitert. Ganz aktuell sind zum Beispiel die neuen Winterjoghurt-Sorten: »Natur pur« Bio-Joghurt Lebkuchenzauber und »Natur pur« Bio-Dessertjoghurt Maroni. Wir achten darauf, dass so viele unserer BioProdukte wie möglich aus Österreich kommen. Manchmal geht das aus verschiedenen Gründen nicht. Die »Natur Pur«-Bioprodukte von Spar dürfen nur mit gültiger Bio-Zertifizierung erzeugt werden. Dafür gibt es

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