azw Zytig September 2018

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azw zytig Die Zeitung für Geschäftspartner, Interessierte und Mitarbeitende

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Das azw als Pfeiler der Bildungsstadt Winterthur

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or etwas mehr als 16 Jahren erfolgte die Überführung der legendären Sulzer-Lehrlingsausbildung in den Verein «Ausbildungszentrum Winterthur» (azw). Die Idee, Lernende zentral auszubilden, war ebenso bestechend wie überzeugend. Heute nun stehen über 550 immatrikulierte Lernende, mehr als 1400 Kursteilnehmerinnen und Kursteilnehmer sowie das grosse Interesse vieler Firmen der MEM-Industrie für den durchschlagenden Erfolg dieser Idee. Das azw hat sich in den Jahren seines Bestehens als wesentlicher Pfeiler des Berufsbildungsangebots der Stadt Winterthur und als ein wichtiges Element für den Wirtschafts- und Lebensraum Winterthur etabliert. Doch nicht nur das: Der innovative und praxis­ orientierte Ansatz der Ausbildungsstätte steht exemplarisch für das Schweizer Verständnis eines dualen Bildungssystems. Das azw sorgt am Industrie- und Produktionsstandort Winterthur für gut ausgebildete

Fachkräfte und prägt die Entwicklung der MEM-Berufe nicht nur in der Schweiz entscheidend mit. Gute Ideen brauchen Raum, überzeugende Angebote Platz und Entwicklungen Perspektiven. Es freut mich als Stadt­präsident von Winterthur, dass das azw für all dies im Erweiterungsbau auf dem Sulzer Areal, welchen wir dieses Jahr einweihen werden, eine Lösung gefunden und die nötigen Investitionen getätigt hat. Ich wünsche dem azw und den vielen Menschen, die hinter der Einrichtung stehen, für die Zukunft viel Erfolg und alles Gute. Mögen die zusätzlichen Räumlichkeiten mit demselben «guten» Geist gefüllt sein, wie es die bisherigen waren und sind. Michael Künzle Stadtpräsident Winterthur

2018


I n h a lt

Editorial

Das azw als Pfeiler der Bildungsstadt Winterthur

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Grusswort von Michael Künzle, Stadtpräsident von Winterthur Editorial 2

Mehr Platz für die Berufsbildung 3

Der Erweiterungsbau als langfristige Investition in die Berufsbildung Der erweiterungsbau in Zahlen

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Die Neu- und Umbau-Phase 2017/2018 Anspruchsvoll von der Planung bis zur Übergabe ans azw 6

Der Architekt Markus Vogt berichtet über das Neubauprojekt Im erweiterungsbau steckt viel herzblut

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Interview mit dem azw-Bauprojekt-Team STIMMEN VON AUSBILDERN UND LERNENDEN

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Grossartige Arbeitsplätze, viel Licht, viel Platz Phillip Diaz ist Schweizer Meister im Rad-Teamsprint auf der Bahn 11

azo-Lernender ist Schweizer Meister DIE JUMPIN-WOCHE azm ERFOLGREICH GEMEISTERT

11

Lehrbeginn im azm in Langenthal Agenda 2018 / 2019

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Wichtige Termine auf der azw-Agenda Impressionen vom Lehrabschluss 2018

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Impressum

azw zytig

2018

azw zytig – Die Zeitung für Geschäftspartner, Interessierte und Mitarbeitende | Erscheint ein- bis zweimal jährlich | Auflage: 3 800 Ex. | Verantwortlich für die Publikation: Renzo Canonica, azw Winter­ thur | Text, Redaktion und Grafik: Linaxis AG, CH-6300 Zug | Kontakt für Anregungen, Kritik, Wünsche und Ideen: zytig@azw.info | Nächste Ausgabe: 2019.

Volle Kraft voraus Liebe Leserinnen und Leser Mit der offiziellen Eröffnung des Erweiterungsbaus am 21. September 2018 geht eine rund zweijährige Planungs- und Bauzeit zu Ende. Der Neubau verfügt über drei Geschosse und 1500 m 2 Nutzf läche. In den beiden Obergeschossen sind top­ moderne Ausbildungsplätze für Polymechaniker, Produktionsmechaniker und Anlagen- und Apparatebauer sowie drei Theo­ rie­r äume mit modernster Schulungstechnik, ein Pausenraum, Garderoben und WC-Anlagen entstanden. Im Erdgeschoss wurde ein Schulungsraum für die Elektro- und Steuerungstechnik eingerichtet. Auf der gleichen Ebene befindet sich auch der neue Logistikbereich mit Warenein- und -ausgang, Lager und Ent­ sorgung. Das azw in Winterthur ist seit der Gründung im Jahr 2002 stark gewachsen. Dieses Wachstum konnte in den letzten Jahren mit diversen baulichen Optimierungen im bestehenden Gebäude aufgefangen werden. Die Platzverhältnisse blieben jedoch eng und die Arbeitsabläufe waren nicht immer optimal. Deshalb hat das azw bereits 2013 erste Ideen für einen Anbau beziehungsweise Neubau entwickelt und mit der Eigentümerin, der Johann Jakob Sulzer Stiftung, diskutiert. Anfangs 2016 wurden die Planungsarbeiten lanciert, im Frühjahr 2017 begann die Bauphase mit dem Abbruch der alten Halle und im Frühjahr 2018 konnte der Erweiterungsbau schrittweise bezogen werden. Die Bauphase war für alle Beteiligten eine intensive Zeit, denn das Tagesgeschäft lief parallel weiter. Es mussten unter anderem immer wieder Provisorien eingerichtet, neue Abläufe festgelegt und Layouts für die neuen Arbeitsplätze erstellt werden. Umso mehr freut es uns, dass die Lernenden, trotz erschwerter Bedingungen, immer in der gewohnten azw-Qualität ausgebildet werden konnten. Langfristige Investitionen in die Berufsbildung sind die Grund­ lage für die nachhaltige Sicherung des Werkplatzes Schweiz. Wir vom azw setzen alles daran, mit bestens geschulten Ausbildern, topmoderner Infrastruktur und einem ganzheitlichen und innovativen Ausbildungskonzept Jugendliche für einen tech­ nischen Beruf zu gewinnen. Mit einer praxisorientieren Berufslehre ermöglichen wir ihnen einen optimalen Start in eine erfolgreiche Berufskarriere.

Renzo Canonica Geschäftsführer azw 2 azw zytig

Patrick Kilchmann Präsident azw-Verein


erweiterungsbau azw winterthur

Mehr Platz für die Berufsbildung Das azw in Winterthur ist seit der Gründung im Jahr 2002 stark gewachsen. Trotz diverser baulicher Massnahmen im bestehenden Gebäude (nachfolgend auch Altbau oder Gebäude 50 genannt) war der Bedarf an zusätzlichen Ausbildungsf lächen, Pausen-, Theorieräumen und Garderoben stets vorhanden. Deshalb wurden bereits 2013 erste Ideen für einen Anbau skizziert und mit der Grundeigentümerin, der Johann Jakob Sulzer Stiftung (JJS), diskutiert. Nach diversen Vorstudien, Entwürfen und Gesprächen konnte mit der Stiftung im Dezember 2015 eine Einigung über die Realisierung des Anbaus erzielt werden.

« Das azw und die JJS pf legen seit  der Gründung des azw eine  erfolgreiche Zusammenarbeit. » Peter Strassmann, Geschäftsführer JJS

Das Ingenieurbüro K. Vogt AG erarbeitete, unter Einbezug des neu aufgelegten Gestaltungsplans für das Sulzer-Areal sowie den azw-Vorgaben betreffend Raumprogramm und Nutzung, das Ausführungsprojekt. Im April 2017 war es dann so weit: Das Bauprojekt startete mit dem Abbruch der alten Turbinenprüfstandhalle. Nach rund einjähriger Bauzeit durfte das azw den Erweiterungsbau im April/Mai dieses Jahres beziehen. Der Erweiterungsbau schafft auf drei Geschossen und 1500 m 2 Nutzfläche zusätzlichen Platz für die Ausbildung der Werkstattberufe. Dank der frei gewordenen Flächen war es möglich, auch im Altbau diverse bauliche und organisatorische Anpassungen vorzunehmen sowie zusätzliche CNC-Maschinen einzurichten. Denn durch den Teilumzug der mechanischen Grundausbildung 1. Lehrjahr in den Neubau und durch die Dezentralisierung der zentralen Werkzeugausgabe wurden hier Flächen frei. Diese wurden von der AbteiFortsetzung Seite 4

Die Entwicklung des azw seit der Gründung 2002 2002

2018

2018

azw Winterthur

azw Winterthur

azw, azo und azm

Mitarbeitende

28

47

66

Lernende

300 mit azw-Lehrvertrag

420 mit azw-Lehrvertrag

550 mit azw-Lehrvertrag

üK-Zentrum und Lernende Partnerfirmen

ja

ja

üK-Zentrum für 7 Lehrberufe ca. 1400 Lernende pro Jahr

Umsatz

8.5 Mio. CHF

14.0 Mio. CHF

19.5 Mio. CHF

Mitglieder azw-Verein

30

145

145

Partnerfirmen Lernende

34

65

100

2002 Umbau bei Gründung azw

2007/2008 Zwischenboden

2017/2018 Erweiterungsbau

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erweiterungsbau azw winterthur

Fortsetzung von Seite 3

lung Mechanik 2. Lehrjahr und Produktion für eine markante Optimierung der Ausbildungs- und Produktionsprozesse genutzt. Dank der zusätzlichen Flächen für die Ausbildung, dem erweiterten Angebot an Theorie-, Pausenräumen und Garderoben sowie der Investitionen in modernste digitale Ausbildungsinfrastruktur und Maschinen wurden die Voraussetzungen für die weitere positive Entwicklung des azw geschaffen. Peter Strassmann, Geschäftsführer der JJS, zur Zusammenarbeit mit dem azw und der Realisierung des Erweiterungsbaus: Seit wann arbeiten die JJS und das azw zusammen? Peter Strassmann: Wir pf legen seit der Gründung des azw eine erfolgreiche Zusammenarbeit. Das azw ist in Winterthur seit vielen Jahren Mieterin in einer Liegenschaft der JJS. Ihre Mitarbeitenden sind zudem bei der Sulzer Vorsorgeeinrichtung (SVE) sowie der JJS Stiftung versichert. Hinzu kommt, dass die Lernenden der SVE einen Teil der Ausbildung im azw absolvieren.

Gab es für die Parzelle des Erweiterungsbaus andere Optionen? Es hätte sicher noch andere Optionen gegeben. Doch aufgrund der partnerschaftlichen Zusammenarbeit war es für uns wichtig, die weitere, langfristige Entwicklung des azw am Standort Winterthur zu ermöglichen. Wie lief das Projekt «azw-Erweiterungsbau» ab? Projektplanung, -leitung und -umsetzung übergaben wir unserer Immobilienverwaltung, der Auwiesen Immobilien AG, Winterthur. Die einzelnen Schritte wurden in enger Zusammenarbeit mit dem azw und den Architekten des Ingenieurbüros K. Vogt AG geplant und umgesetzt. Wie wurden die Investitionen zwischen JJS und azw aufgeteilt? Die JJS finanzierte die Planung, die Abbruchar­ beiten sowie den Roh- und Grundausbau. Das azw seinerseits kam für den Mieterausbau auf.

Impressionen von der Realisation des Erweiterungsbaus 2017/2018

Abbruch der alten Turbinenprüfstandhalle

Montage Kran für Anlagen- und Apparatebau

Pausenraum

Eigenfertigungsarbeiten azw

Ostfassade mit Logistikeingang

Montage Betonelemente Gebäudehülle

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erweiterungsbau azw winterthur

Der Erweiterungsbau umfasst: Nutzfläche: 1 5 00 m2 Leistung Photovoltaikanlage: 125 000 kWh/Jahr Energierückgewinnung: 80 000 kWh/Jahr Erdgeschoss • Schulungsraum für die Ausbildung der Lernenden in der Elektro- und Steuerungstechnik • Rohmateriallager, Warenein- und -ausgang, Entsorgung, Logistik Zwischengeschoss • Raum für den Anlagen- und Apparatebau mit zusätzlichen Ausbildungsplätzen und Produktivarbeitsplätzen • Raum für die Dreh- und Fräsausbildung der MechanikLernenden im 1. Lehrjahr Obergeschoss • Mehrere Theorie- und Schulungsräume, Pausenraum, WC-Anlagen und Garderoben

Die wichtigsten baulichen und organisatorischen Anpassungen im Altbau: • Umzug CNC-Grundausbildung 1. Lehrjahr vom Erdgeschoss in den Zwischenboden • Verlagerung der mechanischen Grundausbildung (1. Lehrjahr) vom Erdgeschoss in den Erweiterungsbau • Reorganisation der Ausbildungsinseln für die Mechanik-Ausbildung (2. Lehrjahr), Integration von neuen CNC-Maschinen • Optimierung der Layouts für die Produktion, Integration von neuen Maschinen • Neugestaltung der Bereiche Montage und manuelle Fertigung im Erdgeschoss • Modernisierung der bestehenden Theorieräume und Ausbilderbüros • Dezentralisierung der Werkzeugausgabe und Einrichtung einer professionellen Verpackerei/Spedition • Neukonzeption Wareneingang und -ausgang, Entsorgung und Logistik • Weitere diverse bauliche Massnahmen: partielle LED-Beleuchtung, Malerarbeiten, Plattenboden im azw-Eingangsbereich und Pausenraum


erweiterungsbau azw winterthur

Anspruchsvoll von der Planung bis zur Übergabe ans azw Markus Vogt, Geschäftsführer des Ingenieurbüros K. Vogt AG, hat als verantwortlicher Architekt und Generalplaner den Erweiterungsbau von der Planung bis zur Übergabe ans azw begleitet. beitet, der sich durch eine sehr hohe Ausnutzung auszeichnet. Dies dank der optimierten Anordnung der Treppen und Fluchtwege sowie der stützenfreien Bauweise mit vorgespannten Betonelementen. Welches war die grösste planerische Herausforderung? Eindeutig die Gestaltung der Fassade beim KatharinaSulzer-Platz. Es gab seitens der Stadt Winterthur viele Vorgaben, so musste etwa die alte Kranbahn unbedingt erhalten bleiben. Nach vielen Behördengesprächen und diversen Vorschlägen entschieden wir uns dann zusammen mit dem azw für eine hochwertige Alu­ minium-Verbund-Fassade mit integrierter Kranbahn.

Herr Vogt, wie hat die Zusammenarbeit mit dem azw begonnen? Die Idee für einen azw-Erweiterungsbaus gab es bereits seit längerer Zeit. Es gab auch bereits Vorstudien und Ideenskizzen für die Realisierung. Wir sind dazu gestossen als das Projekt seitens des azw konk­ retisiert wurde. Der neue Gestaltungsplan für das Sulzer-Areal sowie die Planungsarbeiten der ZHAW auf der Nebenparzelle haben den Zeitplan des azw für die Lancierung des Projekts «Erweiterungsbau» massgeblich beeinflusst. Denn für die Realisierung des ZHAW-Gebäudes musste die alte, ans azw angrenzende Liegenschaft abgebrochen werden. Welche Aufgaben umfasste Ihr Auftrag? Der mit der Grundeigentümerin, der Johann Jakob Sulzer Stiftung, abgeschlossene Gesamtplanervertrag beinhaltete die Architektur, die Bauingenieurarbeiten, alle technischen Einrichtungen wie Heizung, Lüftung, Sanitär und Elektro sowie die Bauleitung. Inhouse deckten wir die Architektur und die Bauingenieurarbeiten ab. Für die anderen Bereiche zogen wir Fachplaner hinzu Was zeichnet Ihren architektonischen Vorschlag aus? Ausgehend von der trapezförmigen Parzelle, den Baulinien und Bauabständen sowie den Vorgaben im Gestaltungsplan und dem Flächen- und Raumprogramm des azw haben wir einen Vorschlag ausgear6 azw zytig

Wie wird der Neubau beheizt? Der Neubau ist ans Fernwärmenetz der Stadt Winterthur angeschlossen. Den im Gestaltungsplan geforderten Minerge-P-Standard konnten wir aufgrund der Gebäudegeometrie und den Durchbrüchen zum bestehenden azw-Gebäude nicht erreichen. Gemeinsam mit der Energiefachstelle entwickelten wir dann gleichwertige Ersatzmassnahmen, wie zum Beispiel eine Photovoltaikanlage auf dem Dach, Flächendämmungen im bestehenden azw-Gebäude oder Wärmerückgewinnung aus der Abluft. Wie haben Sie die verschiedenen Bauphasen erlebt? Beim Abbruch des alten Turbinenprüfstandes stiessen wir auf Asbestisolationen des alten Kamins; die Asbestsanierung stellte sich als aufwändig und zeitintensiv heraus. Zudem war der Baugrund nicht homogen, sodass wir die Fundationen in den nicht tragfähigen Bereichen anpassen mussten. Ein weiteres wichtiges Thema war die Sicherheit, da der Betrieb des azw im angebauten Gebäude weiterlief. Der Baumeister war insbesondere bei der Verbindung des Neubaus mit dem Altbau gefordert: Bei laufendem azw-Betrieb mussten Durchbrüche, Anschlüsse und vieles mehr umgesetzt werden. Dies war nur dank der grossen Flexibilität des azw und des grossen Engagements der betroffenen Abteilungsleiter möglich. Was waren weitere Herausforderungen während der Bauphase? Nach Abschluss der Baumeisterarbeiten wurden die


erweiterungsbau azw winterthur

Gebäudehülle und das Flachdach erstellt. Hier standen vor allem die vielen Detailarbeiten in den Anschlussbereichen zum Altbau im Fokus. Parallel dazu wurde der Innenausbau mit der Grunderschliessung vorangetrieben. Bei der anschliessenden Feinerschliessung kam das azw mit der Layoutplanung zum Zug: Wo braucht es Stromanschlüsse für welche Maschine? Wo Druckluft? Wo Wasser? Wie haben Sie die Zusammenarbeit mit dem azw erlebt? Die Zusammenarbeit war während des ganzen Projekts sehr gut. Das azw war ein anspruchsvoller Bau-

herr, aber auch einer, der sich selber stark engagierte – sei es bei der Layoutplanung, beim Einrichten von Provisorien, bei der Unterstützung der Bauleitung oder bei der Planung und Ausführung von Schlosserarbeiten. Was freut Sie im Rückblick am meisten? Ich denke, es ist das Gebäude als Ganzes, das aufgrund der ersten Rückmeldungen der Nutzer den Bedürfnissen des azw optimal entspricht. Dann freue ich mich natürlich über die stützenfreie Konstruktion, die funktionierende Gebäudetechnik und die schöne Ausgestaltung der Räume.

Erdgeschoss

Schulungsraum

Lager, Warenein- /-ausgang

Elektro- und Steuerungstechnik

Entsorgung, Logistik

Zwischengeschoss

Grundausbildung Drehen und Fräsen 1. Lehrjahr

Ausbildung und Produktion Anlagen- und Apparatebau

Obergeschoss

Theorie- und Schulungsräume Pausenraum, Garderoben, WC-Anlagen azw zytig 7


erweiterungsbau azw winterthur

Im erweiterungsbau steckt viel herzblut Die Realisation des Erweiterungsbaus bei laufendem Betrieb war für die Mit­arbei­ tenden und lernenden der Werkstattabteilungen eine grosse Heraus­ for­ de­ rung. Immer wieder mussten unter anderem Provisorien eingerichtet und neue Abläufe fest­gelegt werden. All dies konnte nur dank der Flexibilität und des grossen Ein­ satzes aller Beteiligten gemeistert werden.

Bernhard Bellwald, Leiter Grundausbildung Anlagen- und Apparatebau (ANAP), Christoph Kaufmann, Leiter Grundausbildung Mechanik 1. Lehrjahr, und Alessandro Festa, Leiter Grundausbildung Mechanik 2. Lehrjahr und Produktion, waren mit ihren Abteilungen die Hauptbetroffenen. Die drei Mitglieder des azw-Bauprojektteams erzählen, wie sie die 16-monatige Bauphase erlebt haben.

Wie stark waren Sie vom Neubauprojekt betroffen? Bernhard Bellwald (BB): Mein Werkstattbereich mit dem Anlagen- und Apparatebau war am stärksten betroffen. Ein Teil der Ausbildung sowie die Produktion von kleineren und mittelgrossen Teilen finden neu im Bernhard Bellwald ersten Stock des Erweiterungsbaus statt. Die Grossteile werden wie bis anhin im Erdgeschoss des Altbaus produziert. Im Erweiterungsbau haben wir insgesamt 15 zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen: sieben vollständig eingerichtete Produktiv- und acht Ausbildungsplätze. Zudem wurde ein neuer, topmoderner Theorieraum eingerichtet. Im zweiten Stock findet man nun Schulungsräume, ein Pausenraum, WC-Anlagen sowie die Garderoben für den ANAP- und Mechanikbereich. Christoph Kaufmann (CK): Die Mechanik war ähnlich stark betroffen. Eine der Abteilungen Drehen und Fräsen wurde vollständig vom Alt- in den Neubau verlagert. Weiter haben wir im Erdgeschoss des Neubaus einen neuen Schulungsraum mit zwölf Ausbildungsplätzen für die Elektro- und Steuerungstechnik eingerichtet. Diese Fachkompetenz integrieren wir neu in die Grundausbildung der Lernenden. Die Verlagerung in den Neubau hat auch zu baulichen Anpassungen 8 azw zytig

und Rochaden im Altbau geführt: Der CNC-Bereich meiner Abteilung befindet sich neu im Zwischenboden, die Abteilung Pneumatik und Montage im Erdgeschoss. Zusammengefasst: In der Mechanik 1. Lehrjahr haben wir bis auf zwei Abteilungen alles neu organisiert. Alessandro Festa (AF): Die Grundausbildung Mecha­ nik 2. Lehrjahr und die Produktion waren zu Beginn des Bauprojekts nicht stark betroffen. Dies änderte sich, als im letzten Frühjahr die Umbauarbeiten im Altbau begannen: Abfräsen der Böden im hinteren Hallenteil, Einziehen von neuen Wänden, Einrichten von neuen Kursräumen und Büros, Neugruppierung der Ausbildungsinseln, Integration neuer CNC-Maschinen, Dezentralisierung der Werkzeugausgabe und Installieren einer professionellen Spedition/Verpackerei. Und all dies bei laufendem Betrieb! Wurden Sie in die Planung eingebunden? BB: Die Geschäftsleitung informierte uns frühzeitig und so konnten wir unsere Ideen von Anfang an einbringen. Zum Beispiel jene eines Deckenkrans im ersten Obergeschoss mit einer Bodenluke, die geöffnet werden kann, um Lastwagen direkt im EG zu ent- und beladen. Als sich dann das Projekt konkretisierte, übernahmen wir die Layoutplanung. CK: Im mechanischen Bereich habe ich zusammen mit meinem Team sicher über 100 Stunden in die Layoutplanung investiert. Da ging es um die Anordnung der Ausbildungsplätze und deren Ausstattung sowie um die Planung aller Anschlüsse für Strom, Wasser, Druckluft und Gas. Gab es während der Bauphase besondere Herausforderungen? BB: Es zeigte sich rasch, dass wir aufgrund der Bauarbeiten für den Warenein- und -ausgang, für das ganze Lager und für die Entsorgung eine Zwischenlösung suchen mussten. Also beschlossen wir, die gesamte Produktion des ANAP-Bereichs auszulagern. Zum Glück konnten wir das nur rund 450 Meter vom azw entfernte Gebäude 1007 in der ehemaligen SLM


erweiterungsbau azw winterthur

nutzen. In der Halle mussten wir alles neu einrichten: Strom, WCs, Garderoben, Zwischenwände und Heizung. Am Schluss bauten wir alles wieder zurück. AF: Die temporäre Logistiklösung hat auch mich stark beschäftigt. Wir rüsteten die beiden freigewordenen ANAP-Räume für den Warein- und -ausgang um beziehungsweise nutzten sie als Öl-, Leergebindeund Rohmateriallager. Zudem mussten wir auch alle entsprechenden Abläufe neu organisieren. Die grösste Herausforderung bestand aber darin, alles unter einen Hut zu bringen: das Tagesgeschäft mit der Ausbildung und Produktion sowie alle Arbeiten im Zusammenhang mit dem Bauprojekt. CK: Für mich war die grösste Herausforderung, während der Bauzeit die Ausbildung mit Elternbesuchstagen, Teilprüfungsvorbereitungen und Qualifikationsverfahren lückenlos und in der gewohnten Qualität zu gewährleisten. Das ging nur, weil alle im Team am gleichen Strick zogen. Hat das azw auch Eigenleistungen erbracht? BB: Wir konnten uns auf verschiedenen Ebenen stark einbringen: von der Layoutplanung über die Planung und Einrichtung der Ausbildungsplätze bis hin zur Produktion und Montage von Schlossereiarbeiten wie Treppen und Geländer. Da der ANAP-Bereich am meisten betroffen war, begleitete ich die Bauphase intensiv und unterstützte auch die Bauleitung. Wann haben Sie den Neubau bezogen? BB: Im letzten April/Mai haben wir mit dem Umzug begonnen. Es war eine hektische Zeit, da wir aufgrund von Bauverzögerungen in der Vorbereitungsphase für die Teilprüfungen zügeln und das ANAP-Provisorium in der SLM-Halle zurückbauen mussten.

Christoph Kaufmann

CK: Der Umzug mit derart vielen und schweren Dreh- und Fräsmaschinen war eine Herausforderung. Und: Was auf dem Plan überzeugt, entspricht in der Wirklichkeit nicht immer den Erwartungen. Da mussten wir ad hoc entscheiden und die Layouts feinjustieren.

Wie haben Sie die Zusammenarbeit im azw-Projektteam erlebt? AF: Es war eine sehr intensive und gute Zusammenarbeit. Wir haben uns im Team mit der Geschäftsleitung und unseren Mitarbeitenden immer wieder ausgetauscht, haben Probleme direkt angesprochen, gemeinsam Lösungen gesucht und dann umgesetzt.

Alessandro Festa

BB: Dem kann ich nur beipf lichten. Dadurch, dass wir immer wieder Provisorien einrichten und Prozesse anpassen mussten, waren eine gute Kommunikation und Koordination der Schlüssel für ein funktionierendes Tagesgeschäft. CK: Ich bin stolz darauf, wie wir dieses anspruchsvolle Projekt durchgezogen haben. Wir mussten viel improvisieren, Kompromisse eingehen, uns auf neue Abläufe einigen. Es war nicht immer einfach, aber wir hatten alle das gleiche Ziel und eine konstruktive Herangehensweise. Zeit für einen kurzen Rückblick. Welches waren Ihre Highlights? BB: Das Vertrauen, das uns die Geschäftsleitung des azw entgegengebrachte. Und zudem die Tatsache, dass das azw während der Bauzeit nie stillstand. CK: Die tolle Zusammenarbeit im Werkstatt-Team, trotz zeitweiliger Hektik und vielen Provisorien, war sicher ein Highlight. Und dann natürlich die sehr guten Resultate unserer Lernenden in den Teilprüfungen, die sich von den Bauarbeiten nicht ablenken liessen. AF: Eines meiner Highlights waren die Eigenleistungen von Bernhard und seinem Team im Bereich Metall- und Schlossereiarbeiten. Weiter hat mich beeindruckt, mit wie viel Herzblut alle bei der Sache waren.

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erweiterungsbau azw winterthur

STIMMEN VON AUSBILDERN UND LERNENDEN « Ich arbeite sehr gerne im Neubau. Jeder hat jetzt

« Wir konnten im Neubau die Ausbildungsplätze im

seinen eigenen Arbeitsplatz mit seinen Geräten und Werkzeugen. Bei so viel Tageslicht habe ich das Gefühl, im Freien zu arbeiten. Es ist unglaublich, was das azw zustande gebracht hat. »

Fräs- und Drehbereich übersichtlich gruppieren. Damit sind wir näher bei den Lernenden, haben aber auch mehr Platz für die Theorieausbildung und können konzentrierter und effizienter arbeiten. »

Adnan Hoxha, 4. Lehrjahr Anlagen- und Apparatebau

René Vogler, Ausbilder Mechanik, 1. Lehrjahr

« Die Ausbildung im Neubau

« Der Neubau ist hervorragend

« In der neuen Ausbildungs-

ist grossartig. Wir haben viel Platz, es ist hell und ruhig. Der Pausenraum ist grosszügig und sehr gut eingerichtet. Ich bin völlig zufrieden. »

für uns: Mit sieben neuen, vollständig ausgerüsteten Ausbildungsplätzen und acht neuen Produktivarbeitsplätzen haben wir jetzt viel mehr Platz. Das Tageslicht, die Raumhöhe und der Kran sind genial. »

halle ist es viel ruhiger als in der grossen Halle zuvor. Auch der Pausenraum ist schön und modern gestaltet. »

Medline Nowa, 1. Lehrjahr Produktionsmechanikerin

Simon Peter, 1. Lehrjahr Produktionsmechaniker

Mario Bertolotti, Ausbilder Anlagen- und Apparatebau

« Dank modernsten Ausbildungsmitteln und

« Ich konnte mit meiner Abteilung eine freige-

Arbeitsplätzen sowie dem vielen Tageslicht macht es Spass, im neuen Schulungsraum auszubilden. Jeder Lernender hat seinen eigenen, vollständig ausgerüsteten Arbeitsplatz – darauf bin ich besonders stolz. »

wordene Fläche im Zwischengeschoss des Altbaus beerben und neu einrichten. Es macht Freude, wenn ich von meinem neuen Büro in die lichtdurchflutete Abteilung blicke und das optimale Layout der Arbeitsplätze sowie die neuen Werkbänke sehe. »

Dario Kokl, Ausbilder Steuerungs- und Elektrotechnik

Boris Pirracini, Ausbilder für die Konstrukteure im Werkstattpraktikum

Zwischengeschoss: Drehausbildung 1. Lehrjahr | Obergeschoss: Pausenraum, Garderoben, Theorieräume

Erdgeschoss: Logistikbereich mit Lager, Schulungsraum Elektro- und Steuerungstechnik | Zwischengeschoss: Ausbildung und Produktion ANAP, Fräsausbildung 1. Lehrjahr

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azo uster und azm langenthal

Phillip Diaz ist Schweizer Meister im RadTeamsprint auf der Bahn Phillip Diaz, Polymechaniker im 3. Lehrjahr im azo in uster, hat Ende August auf der Offenen Radrennbahn in Oerlikon den Schweizer-Meister-Titel im Teamsprint geholt. «Die Team-Medaille hat mich riesig gefreut», sagt Diaz. Der Titel ist der Lohn für die achtmonatige, intensive Vorbereitung: Der angehende Polymechaniker absolvierte neben dem normalen Strassentraining Bahntrainings in Grenchen und Aigle sowie auf der Rennbahn in Oerlikon. Dabei standen auch Windschattentrainings hinter dem Motorrad auf dem Programm. Alles in allem trainierte Phillip Diaz sieben bis zehn Stunden die Woche. «Die Teamtrainings und die Feinabstimmung bei den Wechseln machten besonders Spass», erzählt er. Das azw unterstützt die sportlichen Ambitionen von Phillip Diaz ideell und mit einem f lexiblen Ausbildungsplan. «Eric Fischer, meine Ausbilder Sven Meier und Eric Nussbaumer sowie der Werkstattleiter Marco Keller sind alle grosse Radsportfans», verrät Diaz. Zukünftig will sich der Schweizer Meister noch stärker auf die verschiedenen Bahndisziplinen kon­ zent­r ieren und die Strassenrennen reduzieren. Beruflich hat sich Philip Diaz einen guten Lehrabschluss zum Ziel gesetzt.

DIE JUMPIN-WOCHE azm ERFOLGREICH GEMEISTERT Aller Anfang ist schwer – nicht so im azm in Langenthal! Am 6. August haben 38 Jugendliche ihre Berufslehre im azm mit der Jumpin-Woche begonnen. Auf dem Programm: Gegenseitiges Kennenlernen, Teambildung, Informationsvermittlung und zum Abschluss der erste Arbeitstag in den Berufsgruppen. Die Jumpin-Woche ist abwechslungsreich und intensiv. Am ersten Tag steht das gegenseitige Kennenlernen im Vordergrund, dann geht’s bereits los mit der Erarbeitung der IPERKA-Methode für die Projektarbeit. Am nächsten Tag werden die Jugendlichen in die azm-Philosophie eingeführt und lernen das Qualifi­ kationsverfahren kennen, bevor es dann am Mittwoch um die Teambildung geht. Bei einem Postenlauf mit anschliessendem Risottokochen und Übernachtung wird das Gelernte umgesetzt. Nach der Rückkehr nach Langenthal erhalten die 1.-Lj-Lernenden am Donnerstagnachmittag administrative Infos. Der letzte Tag steht dann im Zeichen des ersten Arbeitstages. azw zytig 11


Agenda 2018 / 2019 Lehrbeginn

Schnuppernachmittage Jeweils am letzten Mittwoch im

Montag, 12.08.2019 in Winterthur Montag, 19.08.2019 in Uster Montag, 05.08.2019 in Langenthal

Lehrabschlussfeier

Elternbesuchstage

Montag, 08.07.2019 in Winterthur Für die Lehrabschlussfeier azw und azo werden Einladungen verschickt. in Winterthur, Uster und Langenthal Frühjahr: 2. Lehrjahr; Herbst: 1. Lehrjahr

Monat (ausser im Juli und Dezember)

azw in Winterthur

Treffpunkt: 14.00 Uhr, Haupteingang azw

azo in Uster

Treffpunkt: 14.00 Uhr, Empfang 4. Stock (Anmeldung erwünscht: 044 905 20 20)

azm in Langenthal

Details auf der Website www.azm.info

Im pre s s ion e n vom Le h r a b sch lus s 2 018 LAP-Feier azw und azo

Lehrabschluss im azm

azw ausbildungszentrum winterthur zürcherstrasse 25 postfach 414 ch-8401 winterthur telefon 052 262 48 24 telefax 052 262 01 69 info@azw.info www.azw.info

www.azw.info

azo ausbildungszentrum zürcher oberland sonnenbergstrasse 14 postfach 30 ch-8612 uster 2 telefon 044 905 20 20 telefax 044 905 20 21 info@azoberland.info www.azoberland.info

www.azoberland.info

azm ausbildungszentrum mittelland eisenbahnstrasse 44 ch-4900 langenthal telefon 058 360 52 00 info@azm.info www.azm.info

www.azm.info


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