PASSION Nr. 04

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4/2010 · € 9,-

PASSION

www.passion-magazin.de

4/2010

DAS Kundenmagazin von Blaser, Mauser, Sauer, Zeiss und rws

Die R8 von Blaser: Neue Ära jagdlicher Perfektion

Mausers M 03 Africa PH: Profis geben Sicherheit

PASSION

DAS Kundenmagazin von Blaser, Mauser, Sauer, Zeiss und rws

RWS-Büchsen­patronen: Was Spezialisten empfehlen

Sney Rivier Lodge: Ein Traum in Namibia

www.passion-magazin.de


Mit FL-Konzept.

Ohne FL-Konzept.

Visionen

leben

Souveräne Spitzenoptik für den Weitschuss

Victory FL Diavari 4 –16 x 50 T* – das kompakteste Weitschusszielfernrohr seiner Klasse, spezialisiert auf die anspruchsvolle Pirsch im In- und Ausland.

Die neue Referenzklasse von Carl Zeiss bietet dem anspruchsvollen Jäger die perfekte optische Grundlage für den souveränen Schuss auf weite Entfernungen. Dank des einzigartigen FL-Konzepts überzeugen die Victory FL Diavari Zielfernrohre auch bei starken Vergrößerungen mit scharf gezeichneten Details und einem brillanten Bild, frei von Farbsäumen. Die innovativen Weitschusskonzepte ASV und RAPID-Z® erlauben das definierte und punktgenaue Zielen über den Haltepunkt bzw. über indexierte Haltelinien.

www.zeiss.de/sportsoptics

Neu: Victory FL Diavari 4 –16 x 50 T*


EDITORIAL

Kodiak-©-2010 · www.kodiak.de

Aus Liebe zum Detail.

Eine neue Ära jagdlicher Perfektion

F

ür alle Blaser Mitarbeiter ist 2010 ein ganz besonderes Jahr. Es ist das Jahr der Einführung der Blaser Repetierbüchse R8 und damit ein Jahr voller Emotionen. Stecken doch in der neuen R8 über drei Jahre Entwicklungszeit, ein Jahr härtester Erprobungen und praktischer Tests unter allen klimatischen Bedingungen. Vor allen Dingen aber steckt in der R8 das Herzblut und die Leidenschaft eines ganzen Unternehmens. Die R8 setzt in vielerlei Hinsicht neue Maßstäbe: In punkto Präzision, in der Vielseitigkeit, in der Ergonomie und – natürlich – in Sachen Sicherheit. So wurde erstmals eine Jagdwaffe von der DEVA mit Gasdrücken über 14.500 bar belastet. Dabei nahm die R8 keinen sichtbaren Schaden.

Abgabe von Waffen nur an Inhaber einer Erwerbserlaubnis.

Neben all den technischen Finessen besticht die R8 durch ihre schlanke Silhouette und ihr formvollendetes Design Lassen Sie sich inspirieren von der neuen R8 und lesen Sie mehr über den jüngsten Spross aus Isny ab Seite 58. Einer Inspiration für Afrika bedarf nicht, wer schon einmal Gelegenheit hatte, dort zu jagen. Blaser Safaris bietet Ihnen die Möglichkeit, einen Jagdurlaub in Namibia zu verbringen, der unvergesslich bleiben wird. Die neu erbaute Sney Rivier Lodge stellt ein Highlight im gesamten südlichen Afrika dar, das neben spannender, aktiver Jagd vor allem Erholung pur für Sie und Ihre Begleitung verspricht. Ab Seite 20 dürfen Sie gern schon mal träumen! Sicher ist Ihnen die hervorragende österreichische Fernsehdokumentation über das Rotwild mit dem Titel „Prinz der Alpen“ bekannt, die bereits in mehreren deutschsprachigen Fernsehsendern ausgestrahlt wurde. Wir hatten das Glück, den Kameramann und Filmproduzenten Otmar Penker für die Produktion einer neuen Blaser DVD über den Schuss im Gebirge (Seite 48) zu gewinnen. Freuen Sie sich mit uns schon jetzt auf ein einzigartiges, filmisches Meisterwerk, bei dem neben aller Information die Faszination der Natur im Fokus steht.

Mit Waidmannsheil Ihr

Bernhard Knöbel Geschäftsführer Blaser Jagdwaffen

www.blaser.de

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inhalt

optik 76

Wer eine Safari plant, muss viele Entscheidungen treffen, egal, ob es zur Büffeljagd geht oder auf Plains Game: Welche Waffe ist ideal, was für ein Kaliber eignet sich auf welche Wildart? Habe ich überhaupt das richtige Pirschglas und Outfit dabei? Und last but not least: Welche Lodge bietet mir Komfort und gleichzeitig Afrika-Feeling? PASSION hat für Sie die Antworten

So nah ran wie möglich an das Wild – mit

SHOWROOM

dem Victory DiaScope 65 T* FL von ZEISS kein Problem. PASSION hat es im Herbst in Spanien getestet

OPTIK

Victory FL Ferngläser

Blaser R8

Brillante Leichtigkeit....................36

Exklusive Sonderanfertigungen....6

Safari-Kollektion

Blaser

Die neuen Victory FL Diavari

Blaser safari outfits „Wie stadig stap, kom vêr“.........40

Verpackungs-Künstler..................44

Trio Optimale ............................... 50

Ideale Reisebegleiter.....................46

Spektiv Dialyt 18-45x65

SAUER

Vom Schießen im Gebirge........... 48

Zurück in die Zukunft..................14

Mauser

Schnell und sicher ansprechen ....................................74

aktuell

SEASON

Jagen in Afrika Die Sney Rivier Lodge..................20

Interview mit Kevin Robertson „Blitzschnell handeln, sicher treffen“................................28

Dream-Team Die .404 Jeffery und die Mauser M 03 Africa......................32

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WAFFE 58

Die neue Generation ist da: die Blaser R8

M 03 Africa PH..............................54

Victory DiaScope 65 T* FL

Gewehrriemen für die M 03 Africa PH

In ferne Details eintauchen..........76

Katalog „Faszination einer Legende“..............................56

WAFFE

Verstellbarer Kunststoffschaft Zusätzliche Kaliber....................... 57

Wie keine andere...........................58

RWS Target Elite, Target Elite Plus Rottweil Exact 12/76 Magnum....66 UNI Professional...........................67

Blasers R8 SAUER 303 Die Gunst des Augenblicks.........68

Blaser D99 Ein Jahrzehnt mit dem Duo..................................84

Wir zeigen Ihnen die Innovationen und Highlights von der IWA, zum Beispiel das neue UNI ProfessionalGeschoss von RWS auf Seite

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MESSER

SAUER

Messer mit Methode.....................82

MUNITION RWS

Für jeden die Richtige...................88

Editorial........................ 3 Inhalt............................ 4 News......................... 12 Die Waffen der Profis...92 Schnappschuss.......... 94 Termine....................... 96 Impressum.................. 96 man@work.................. 98

Auf dem Titel angekündigte Themen sind mit einer Titelbild: Erich Marek, Gestaltung: Agnes Köhler PASSION 04

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gekennzeichnet.

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Fotos: Henry Linder, Blaser, Carl Zeiss Sports Optics, RWS

SEASON 20


Showroom

Blaser C us t om

Blaser R8 Custom Grade V „Buffalo Fever“

Das Atelier Trompeter & Ritchi steht für feinste Handgravuren, Scrimshaw und handgefertigte Luxusobjekte

Fotos: Henry M. Linder

Ein kostbares Meisterstück, graviert von Richard Maier. Relief und Bulino verschmelzen zu einer kontrastreichen, dreidimensionalen Inszenierung. Der bewusste Verzicht auf klassische Ornamente spricht für das herausragende künstlerische Konzept dieser Einzelanfertigung. Die R8 „Buffalo Fever“ repräsentiert die höchste Stufe „Grade V“ der neuen Blaser Custom-Linie.

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Showroom

Blaser R8 Custom Grade V „King of the Crags“ Das Nordamerikanische Bighornsheep ist eines der faszinierendsten Wildtiere der Rocky Mountains. Die Brunft der Dickhornschafe in grandioser Berglandschaft diente Gregor Stögner als Thema bei der künstlerischen Gestaltung dieser Büchse. Feine Blattarabesken bilden das Rahmenwerk und überziehen alle Systemteile. Meistergraveur Gregor Stögners Spezialität sind klassische Gravuren mit lebendigen Wildtier-Szenen

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Showroom

Blaser R8 Custom Grade V „König der Wälder“ Leitmotiv dieser außergewöhnlich detaillierten Arbeit ist die Hirschbrunft. Jürgen Göser steigerte die plastische Wirkung, indem er die tiefgrundige Reliefgravur mit Bulino-Elementen kombinierte und dadurch besondere Effekte erzielte – wie die Sonnenstrahlen, die durch die Baumwipfel hindurch die Szenerie beleuchten. EichenlaubEinfassungen setzen sich auf der Laufwurzel fort und werden durch Goldfäden akzentuiert.

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Meistergraveur Jürgen Göser graviert den „König der Wälder“ in seinem Atelier

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news

8-bare Nachfolgerin

Keiler abgeräumt

Die Blaser R8, die Nachfolgerin der R93, hat für ordentlich Aufsehen in der Fachpresse und in Jägerkreisen gesorgt – wenn auch Sie sich rund um den neuen Repetierer aus Isny informieren möchten, ist der 36-seitige Katalog ein „Must have“. Laden Sie sich den Katalog einfach unter www.blaser.de aus dem Internet herunter oder klicken Sie sich online unter www.blaserr8.de durch die Präsentation. Red.

Die Jagdzeitschrift Jäger zeichnete im Rahmen der „Jagd und Hund“ in Dortmund die besten Produkte und Anbieter der Jagdbranche mit dem „Goldenen Keiler“ aus. Unter den Gewinnern waren auch die Herausgeber von PASSION stark vertreten: Blaser (Kategorie Flinte: F3), Blaser Safaris (Kategorie Jagdreisevermittler), SAUER (Kategorie Repetierer: S 202 Take Down), Carl Zeiss Sports Optics (Kategorie Pirschgläser: Victory Diavari 8x42 T* FL und Kategorie Nachtzielfernrohr: Victory Varipoint 3-12x56 T*) und RWS (Kategorie Schrotpatrone: Waidmannsheil). Überreicht wurden die „Goldenen Keiler“ von Alexandra Jahr, Verlegerin des Jahr Top Special Den „Goldenen Keiler“ in Empfang nahmen (v.l.n.r.) für RWS: Verlages, Hamburg. Red. Matthias Vogel, für SAUER: Sascha Numßen, für Blaser Safaris: Rainer Schwarz, für Blaser Jagdwaffen: Bernhard Knöbel, für Carl Zeiss Sports Optics: Dr. Ralph Nebe und Volker Claudi. Verlegerin Alexandra Jahr freute sich mit den Preisträgern

Fotos: Blaser, Blaser Safaris, Carl Zeiss Sports Optics, Jahr Top Special Verlag, SAUER

Zwei in einem Blaser Safaris und Blaser safari outfits starten durch: Beide gemeinsam haben einen neuen Katalog produziert, der Sie über Jagdreisen in alle Herren Länder und passende Safari-Outfits informiert. Blättern Sie ihn einfach online unter www.blaser-safaris.de oder www. activeoutfits.com durch. Selbstverständlich können Sie den Katalog dort auch direkt downloaden. Einen kleinen Vorgeschmack auf Reiseziele und Safari-Kleidung bekommen Sie bereits in dieser PASSION – wir haben einen Ausflug zur exklusiven Sney Rivier Lodge nach Namibia unternommen (Seite 20) und waren beim Photo-Shooting für Blaser safari outfits dabei (Seite 40). Red.

Ein starker Auftritt Pünktlich zur IWA präsentierte SAUER den neuen Hauptkatalog 2010/11 „Willkommen in einer anderen Welt“ und dazu passend die neu gestaltete Homepage unter www.sauer.de. Dort finden Sie nicht nur alles zu den drei Baureihen S 202, S 202 Take Down und S 303, sondern auch Impressionen aus dem Custom-Shop SAUER INDIVIDUAL sowie die Neuheiten im Zubehör-Programm. Alles sauber voneinander getrennt durch unsere SAUER-Testimonials, die Sie bestimmt schon in der neuen Anzeigenkampagne gesehen haben. Lernen Sie unsere SAUER-Jäger einfach mal näher kennen – demnächst auf der Homepage. Kataloge gibt es kostenlos im Download oder über info@sauer.de sn

Wechsel in der Führungsetage Seit 1. Februar ist Richard Schmidt der neue Geschäftsführer der Carl Zeiss Sports Optics in Wetzlar. Sein Vorgänger Dr. Manfred Klingel verließ das Traditions-Unternehmen auf eigenen Wunsch. Richard Schmidt war zuvor Mitglied der Geschäftsleitung im Konsumgütergeschäft bei der Fujitsu Siemens Computers GmbH. „Die Premiummarke ZEISS steht für herausragende, innovative Produkte. Wir gehören weltweit zu den führenden Herstellern in der Fernoptik, und ich freue mich ganz besonders darauf, diese Position gemeinsam mit unserem Management und unseren Mitarbeitern weiter auszubauen.“ Richard Schmidt steht für hohe Kundenorientierung und Marktnähe, privat zieht es den 47-jährigen aus Wörthsee mit seiner Frau und seinen zwei Töchtern in die Natur. Red.

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Neue Zielfernrohr-Linie Unter dem Namen Duralyt stellt Carl Zeiss drei neue, robuste, zuverlässige und für unterschiedliche Einsatzzwecke perfekt abgestimmte Zielfernrohre vor. Auf den ersten Blick fallen sie durch zwei Besonderheiten auf: das markante Design und das hervorragende Preis-Leistungs-Verhältnis. Doch Duralyt bietet mehr: kompromisslose Robustheit und Präzision in Optik und Mechanik sowie dauerhafte Funktionssicherheit. Die neuen Zielfernrohre sind für preisbewusste Berufsjäger, Jungjäger und aktive Jäger geignet. Die Modellpalette Duralyt besteht aus dem 1.2-5x36, 2-8x42 und 3-12x50. Red.

Der neue ZEISS-Geschäftsführer Richard Schmidt

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aktuell

Zurück in die Zukunft

Fotos: Julia Numßen

Mit dem Umzug der Jagdwaffen-Marke SAUER nach Isny kann die J. P. Sauer & Sohn GmbH den Fokus wie in vergangenen Zeiten ausschließlich auf die Jagd richten. Nach neun Monaten Bauzeit hat der Traditionshersteller sein Domizil im Allgäu bezogen. Begleiten Sie uns auf unserem Rundgang durch das neue SAUER-Gebäude.

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aktuell

Herzlich Willkommen bei SAUER: Anrufe entgegennehmen, Besucher empfangen – dafür ist Cornelia Rief zuständig

Das Weite suchen: In der unterirdischen 100-MeterAnlage schießen Standleiter Hubert Gudermann (links) und André Schirin jede SAUER-Waffe, hier eine S 303 in .30-06

Stillstand ist Rückschritt: Geschäftsführer Matthias Klotz (2. von links) im Gespräch mit den Konstrukteuren Bastian Rothe (links), Willi Hankel (rechts) und der technischen Mitarbeiterin Beate Lesiak

Alles im Blick: Montageleiter Oliver Loss (links) und Betriebsleiter Frank Rait an der Montagelinie der S 303

K

urz nach der Schneeschmelze im März 2009 ging es los – Bagger, Kräne und Lastwagen belagerten von nun an das Gelände, es wurde geschoben, gehoben und gerichtet, denn der Umzugstermin stand bereits fest: In mehreren Schüben sollten bis Mitte November 2009 die Büros der 830 Quadratmeter großen Verwaltung und die 2300 Quadratmeter messende Werkshalle bezogen werden. Ein paar kleinere Terminverschiebungen baulicher Natur warfen den ehrgeizigen Zeitplan etwas zurück – doch die Weihnachtsfeier des 44-köpfigen SAUER-Teams fand dann bereits in voller Besetzung am 22. Dezember in dem neuen Firmengebäude statt. Das Megaprojekt war damit vollbracht, der Umzug der SAUER-Jagdsparte von Eckernförde an der Ostsee ins badenwürttembergische Isny im Allgäu. Und das bedeutete insgesamt den Transport von 117 Tonnen Ware verteilt auf 13 LKW-Ladungen, die Verlagerung von 60 Werkbänken und Schreibtischen samt Stühlen

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Das neue sauer-team besteht aus Erfahrenen Konstrukteuren, versierten büchsenmachern und allein zwölf aktiven jägern und bietet damit jede menge know-how und passion

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Ende gut, alles gut: Büchsenmachermeister Andreas Kauz (vorn) und Olaf Rauschenbach machen bei jeder Waffe eine penible Endkontrolle, bevor sie das Werk verlässt

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aktuell

Global Service: Von hier aus vertreibt das vierköpfige Export-Team SAUER-Gewehre in 48 Nationen – Lorita Laznyk (vorn im Bild), Tatiana Girgsdies, Export-Manager Benjamin Wallbott und Dunja Guhse (v.l.n.r.) Service groß geschrieben: Bei Büchsenmachermeister Harald Nieß (links) und Büchsenmacher Steffen Möhler sind die Kundenwaffen in besten Händen

und Computern, den Aufbau von 120 Metern Regal und natürlich das Starten der drei Montagelinien S 202, S 202 Take Down und S 303. Mit der konsequenten Alleinstellung der J. P. Sauer & Sohn GmbH als Jagdwaffenhersteller ist einer der wichtigsten strategischen Schritte innerhalb der Firmengruppe abgeschlossen. Und für den Neustart in mindestens weitere 260 erfolgreiche Jahre stehen die Zeichen ausgesprochen gut; denn die Truppe aus erfahrenen SAUERanern und neuen Mitarbeitern bringt nicht nur jede Menge Biss und Engagement mit, sondern mit zwei Büchsenmachermeistern, vier Büchsenmachern, einem

Feinmechaniker, einem Werkzeugmacher und nicht zuletzt zwölf aktiven Jägern jede Menge Herzblut und Know-How. Ein wichtiger Pluspunkt, da SAUER als völlig eigenständige Firma vom Engineering über Vertrieb, Marketing, Montage und Versand alles selbst in der Hand hat. Geschäftsführer Matthias Klotz: „Und das ist der Garant dafür, dass eine SAUER auch in Zukunft alle Attribute in sich vereint, die Generationen von Jägern an unseren Waffen schätzen – modernste Technik, klassisches Büchsenmacherhandwerk und einfach schöne Gewehre.“ Sascha Numßen

Der direkte Draht: Sascha Numßen, zuständig fürs Marketing, Martin Otter, Vertriebsleiter Deutschland, und Vertriebsmitarbeiter Axel Hellmuth (v.l.n.r.)

Nach modernsten Standards gebaut: Das neue SAUER-Gebäude im baden-württembergischen Isny

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Mehr Infos unter www.sauer.de

Foto: SAUER

Mit gekonntem Schwung: Dorothee Holland-Merten verewigt Traummotive im Waffenstahl oder hier auf dem SAUER-Jagdmesser „Mufflon“ die Initialien für dessen zukünftigen Besitzer

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Ein Traum in Afrika Namibia ist eines der begehrtesten Jagdreiseziele europäischer Jäger auf dem afrikanischen Kontinent. Kaum irgendwo auf dieser Welt ist die Kombination von ganzjährig angenehmem Klima, vielseitigem Wildreichtum und herzlicher Gastfreundschaft in hervorragend ausgestatteten Lodges so ausgeprägt. Die neu erbaute Sney Rivier Lodge am Fuße des Khomas Hochlandes zählt sicher zu den eindrucksvollsten Möglichkeiten, erholsame Tage im südwestlichen Afrika zu verbringen.

Fotos: Blaser Safaris, Wildtierfotos: Erich Marek

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N

ur knapp zwei Stunden dauert die Fahrt im komfortablen VW-Multivan vom Flughafen Windhoek zur nordwestlich gelegenen Sney Rivier Lodge. General Manager Bill Landrey hat uns persönlich abgeholt, und dank seiner interessanten Erzählungen und Erklärungen während der Fahrt über Windhoek und Okanandja ins Jagdgebiet vergeht die Zeit fast schneller als uns lieb ist. Bill will uns überraschen. Er nimmt nicht die reguläre Zufahrt, sondern lenkt plötzlich in einen schmalen, holprigen Weg ein, der sich gut zwei Kilometer lang durch dichtes Buschwerk schlängelt. Schien die Landschaft mit ihrer dornenbewehrten Vegetation beim Landeanflug noch trocken und staubig, zeigt sie jetzt ihre schönsten Facetten in einem völlig anderen, charmanten Licht.

Pool und Barbereich im letzten Abendlicht. Die gesamte Architektur und Inneneinrichtung der Lodge schafft eine innige Beziehung zur Natur. Die Grenzen zwischen drinnen und draußen sind fließend

Wie aus dem Nichts tauchen plötzlich große gedrungene Strohdächer auf – wir sind angekommen. Wir betreten den Eingangsbereich des Haupthauses und uns verschlägt es die Sprache. Geschmack und Eleganz, wohin das Auge reicht. Alles ist luftig und hell eingerichtet. Wir werden mit köstlichen Cocktails überaus herzlich begrüßt. Trotz all des Luxus empfinden wir nicht eine Sekunde die reservierte Steifheit, die so manches Domizil der obersten Kategorie ausstrahlt – wir fühlen uns sofort wie zu Hause. Wir beziehen unsere Zimmer, aber was heißt hier schon „Zimmer“ – es ist jeweils eines von fünf einzeln stehenden Chalets und jedes davon ist ein privates Refugium für sich. Von der Terrasse mit Sitzecke und Whirlpool blickt man in Richtung Sonnenuntergang, direkt hinaus in den Busch. Eine große Wassertränke zieht vor allem abends die verschiedensten Wildtiere an und dann erhellt sogar sanftes Scheinwerferlicht das faszinierende Geschehen.

Alternative zum Grillbüffet im Freien: die Dinner­tafel. Es werden Spezialitäten vom heimischen Wild sowie internationale Gerichte serviert. Die Küchenchefs freuen sich, wenn sie auch ausgefallene Wünsche ihrer maximal zehn Gäste erfüllen können

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Pure Entspannung: Jedes der Gäste­chalets verfügt über eine große Terrasse mit eigenem Whirlpool. Auf dem Außensofa zu liegen, das Auge über die Landschaft schweifen zu lassen, den ­Vogelstimmen zu lauschen – das ist Afrika vom Feinsten

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Das überaus aufmerksame Personal ist immer da, wenn man es braucht und erfüllt so gut wie jeden Wunsch. Ob Frühstück, Mittagstisch oder das Dinner – eine erstklassige Küche verwöhnt Auge und Gaumen zugleich. Vom Snack unter alten Bäumen über das Grillbüffet im Freien bis hin zum Sundowner auf einem Hügel oder am Feuer – unvergesslich bleiben diese Genüsse auf jeden Fall. Schon nach kürzester Zeit haben wir das Gefühl, nie wieder abreisen zu wollen und fiebern gespannt den nächsten Tagen und einer spannenden Jagd entgegen. Erholung in traumhaftem Ambiente: Auch in Begleitung der Familie stellt die Sney Rivier Lodge ein ideales Reiseziel dar, das höchste Ansprüche erfüllt. Die harmonisch in die Landschaft integrierte Lodge hält alle Annehmlichkeiten bereit, die zu einem entspannten Traumurlaub beitragen

Auch im Haupthaus gibt es eine Vielzahl von Sitzgruppen, an denen ganztägig Getränke aller Art serviert werden

Vor den Badezimmern in den Chalets befinden sich zusätzlich Duschen im Freien – ein Hochgenuss in warmem Wind und trockener Luft

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Nach Sonnenuntergang ist die Wasserstelle für einige Stunden beleuchtet, so dass von der Lodge und den Chalets aus Wildbeobachtungen möglich sind

Über 35.000 Hektar umfasst das Jagdgebiet, das sich von der Sney Rivier Lodge aus erstreckt. Auf einer professionell ausgestatteten Schießbahn kann auf Distanzen bis zu 400 Metern geschossen werden. Wer ohne Büchse anreist, dem stehen die modernen Jagdwaffen der Lodge zur Verfügung. Professional Hunters pirschen mit Ihnen auf Oryx, Bergzebra, Springbock, Weißschwanz- und Streifengnu sowie auf Hartebeest, Wasserbock und Warzen­schwein. Nach der Jagd übernehmen kundige Jagdhelfer die Versorgung des Wildes und kümmern sich um die Trophäen. Die Lodge beherbergt maximal zehn Gäste zugleich, davon höchstens vier Jäger, um die Exklusivität zu gewährleisten. Nicht jagende Begleiter finden auf der Lodge jeden Komfort. Die Abgeschiedenheit garantiert Erholung inmitten ursprünglicher Natur.

Naturnähe ist das Konzept der Sney Rivier Lodge. In den Akazien am Haus nisten Webervögel und lassen sich von der Terrasse aus bei ihrer unermüdlichen Arbeit beobachten

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In den etwas kühleren Nächten von Mai bis August schafft das Kaminfeuer eine gemütliche, wärmende Atmosphäre

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Sney Rivier Lodge, Namibia Es berät Sie: Rainer Schwarz Tel.: (49) 0 75 62/9 14  54-13 oder -14 www.blaser-safaris.com

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season Wie sollte man sich auf eine Afrika-Safari vorbereiten? Wichtig ist, dass man mit der Waffe und dem entsprechenden Kaliber vertraut ist. Es hat sich außerdem bewährt, den Umgang mit der Waffe auch per Trockentraining zu üben. In Anschlag gehen, dabei entsichern beziehungsweise spannen, schwingen, drauf sein, und den Abzug ziehen, das kann man gar nicht oft genug üben. In einer gefährlichen Situation, in der Sie blitzschnell handeln und sicher treffen müssen, kann das entscheidend sein. Was sollte man noch beachten? In der Steppe gibt es wenig Möglichkeiten, die Waffe aufzulegen. Meistens wird innerhalb einer Distanz von 200 Schritten, manchmal vielleicht etwas mehr, geschossen. Gewöhnlich schießt man vom Zwei- oder Dreibein aus. Der Gast sollte den Umgang damit beherrschen, schnell auflegen und sau-

Kevin Robertson, 53 Jahre alt, entwickelte gemeinsam mit Norma die Patronenserie African PH, ausgestattet mit schweren, zuverlässigen Geschossen

„Blitzschnell handeln, sicher treffen“

ber schießen können. Auch das Anstreichen am Baum oder aus der Sitzpostion, mit aufgelegten Ellbogen auf den Knien, sollte geübt sein. Und zu guter Letzt: Ich bin ein großer Anhänger vom Tracking und Pirschen – damit man diese Art von Jagd genießen kann, muss man fit sein. Welche Kaliber empfehlen Sie für afrikanisches Wild? Das hängt davon ab, auf welche Wildart ich jage. Geht es auf gefährliches, wehrhaftes Wild, sollte der Gast unbedingt auf jede Situation vorbereitet sein – auch auf die unwahrscheinlichste.

223 Kilogramm, 15 Meter, zwei Sekunden – eine Chance. Der Südafrikaner Kevin Robertson, Tierarzt, Professional Hunter und Autor des Buches „The Perfect Shot“, sagt, warum die Wahl der Waffe in so einer brenzligen Situation ausschlaggebend ist und gibt außerdem Tipps zu Kalibern und Geschossen.

Das bedeutet für die Praxis? Eine Büchse im bewährten Kaliber .375 ist für mich die logische Wahl für die Kunden, die auf gefährliches Wild und einige Plains Game Arten jagen gehen. Die Waffe sollte ruhig etwas schwerer sein, damit der Rückstoß gedämpft wird. Ausgestattet mit 350- oder 380-Grains-Geschossen, ist die .375 bei den dickhäutigen Arten, die gewöhnlich auf kurze Schussdistanz bejagt werden, absolut

Fotos: Steve Robinson, Kevin Robertson

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Technische Daten

ausreichend. Und sie schießt mit 250- oder 270-GrainsGeschossen flach und weit – so wie es für die unterschiedlichsten Situationen bei Plains Game wichtig ist. Was für eine Optik bevorzugen Sie? Ein 1- bis 4-fach für die 350- oder 380-Grainers bis 100 Schritt und ein 3- bis 9-fach bei den 250- oder 270-Grainers auf 200 Schritt. Mit dieser Kombination kann jede Wildart in Afrika erfolgreich bejagt werden. Können Sie speziell für Plains Game ein Kaliber empfehlen? Die .30-06 oder besser .300 Win. Mag ausgestattet mit 180- bis 220-Grains-Geschossen. Zur Erinnerung: Die meisten Schüsse werden aus 100 bis 200 Schritt Entfernung angetragen. Der weite Schuss auf 250 Meter Distanz muss hier bei uns in Afrika wohl überlegt sein. Außerdem gibt es die .30-06 und die .300, wie übrigens auch die .375, überall in Afrika zu kaufen. Ein Vorteil, falls die Munition nicht am Zielflughafen angekommen ist oder man Patronen nachkaufen muss. Wie wichtig sind hochwertige Geschosse, welche sollte man verwenden? Besonders wenn man auf dickhäutige und oder gefährliche Wildarten jagt, ist die Geschoss-Wahl äußerst wichtig. Ich empfehle ausschließlich Super-Premium-Qualität-Geschosse. Sicher, sie sind etwas teurer, aber das ist eigentlich nebensächlich, im Vergleich zu den Kosten einer Safari. Wo trifft man das afrikanische Wild optimal, und gibt es einige Arten, bei denen das Geschoss ganz anders platziert werden sollte? Der erfolgreichste Treffer sitzt dort, was ich als den hohen

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Vollstahlwaffe, Handspannung, schwerer 60-cm-Lauf mit 22-mm-Mündungsdurchmesser, Präzisionsabzug, Safari Hinterschaft mit vergrößertem Schaftrückenradius und Monte Carlo Schaftbacke, Kickstop im Hinterschaft, Schaftholz der Klasse 6, Systemkasten in schwarzem Finish, Safari Fluchtvisierung, gold-farbener Abzug plus Kammer, Vorderschaftabschluss aus Ebenholz; Kaliber: .375 Blaser Mag., .375 H & H Mag., .416 Rem. Ab Herbst in .458 Win. Mag, .458 Lott., .500 Jeffery Gesamtlänge: 104 cm Gewicht (ohne ZF): ca. 4 kg

Foto: Aus dem Buch „The Perfect Shot“

Beim Gemsbock trifft der „Perfect Shot“ (weißer Punkt) das obere Drittel des Herzens (rot) und Teile der Lunge (blau). Die Halswirbelsäule sitzt im Vergleich zu anderen Antilopenarten relativ tief – das sollte man beim eventuellen Fangschuss auf den Träger beachten

Technische Daten Vollstahlwaffe (wahlweise wie hier abgebildet mit Synthetikschaft als Extreme, auch als Light mit hochfestem Duraluminium erhältlich), Handspannung, schwerer 60-cm-Lauf mit 19 mm-Mündungsdurchmesser, ab .300 Win. 65-cm-Lauf, Kickstop im Hinterschaft, Kimme mit Neusilber-Kontrasteinlage in klassischer Schmetterlingsform, Korn mit 4 mm, großer MessingPerle, Riemenbügel durch stabilen Ring am Lauf montiert; Kaliber: 8,5x63, 9,3x62, .300 Win. Mag, 8x68 S, .338 Blaser Mag., .375 H & H, .404 Jeffery, .416 Rem. Mag., .458 Lott Gesamtlänge: 112/117 cm Gewicht: Stahl ca. 4,4 kg, Light ca. 4 kg

Herz-Lungen-Treffer bezeichne. In meinem Buch „The Perfect Shot“ beschreibe ich ihn ausführlich und weise dabei auf das „Vital Triangle“ hin. Das Obere des Herzens und die Mitte der Lunge liegen exakt im Zentrum dieses Bereichs. Wenn der Teil des oberen Herzens und die dort sitzenden großen Arterien und Venen vom Geschoss durchschlagen werden, verendet das Wild innerhalb der nächsten drei Minuten. Beim Löwen und Leoparden sitzt das Herz weiter hinten. Krokodil und Flusspferd benötigen einen sauber platzierten Brain-Shot. Auf welche afrikanische Wildart jagen Sie am liebsten? Auf den Büffel – sogar nach über 100 Erlegungen. Es ist für mich inzwischen aber um ein vielfaches reizvoller, anderen dabei zu helfen, „büffelsüchtig“ zu werden. In das strahlende Gesicht eines Gastes zu sehen, der nach einer aufregenden Jagd seinen Dagga-Boy bekommen hat – das ist für mich die größte Freude. Das Interview führte Julia Numßen.

Das Buch „The Perfect Shot“ von Kevin Robertson bekommen Sie über www.safaripress.com in englischer Version und kostet zirka 65 USD. Falls Sie Fragen direkt an den Autor haben, kontaktieren Sie ihn unter doctari@lantic.net

Technische Daten

Diese drei Büchsen sind speziell für die Jagd in Afrika entwickelt worden – ist eine für Sie dabei?

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Vollstahlwaffe mit Ilaflon®-beschichteten Stahlteilen, schwerer 60-cm-Lauf mit 19-mm-Mündungsdurchmesser (bei .458 Lott 22 mm), runder Kammerstengel, Flintenabzug, gerader Hauptschaft mit Deutscher Backe und Pistolengriffkäppchen aus Stahl, griffiger Vorderschaft, Schaftholzstufe 3 (Abbildung mit aufpreispflichtigem Sonderholz der Stufe 10), Magazinsperre SAUER MagLock, klassische Expresskimme mit einer Klappe sowie H & H Klappkorn; Kaliber: .375 H & H Mag., .416 Rem. Mag., .458 Lott Gesamtlänge: 113 cm Gewicht: ca. 4,4 kg

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Das Dream-Team

Foto: Henry M. Linder

Auch ohne Rand und Gürtel bietet die .404. Jeffery – die Afrika-Patrone schlechthin – Leistung satt, und so ist es nicht weiter verwunderlich, dass die Mauser M 03 Africa auch in diesem Kaliber angeboten wird. Berufsjäger Dries van Coller führt diese Kombination aus Tradition und Innovation seit nunmehr fünf Jahren und erklärt warum.

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Welche Munition verwenden Sie? Je nach Situation eine Kombination aus Premium Teil- und Vollmantelgeschossen. Wichtig ist, dass man das Geschoss auf die Wildart, die man jagt, genau abstimmt. Und auch hier bietet die .404 gute Auswahlmöglichkeiten, zum Beispiel die .404 Rimless von RWS mit dem 26-Gramm-Teilmantel- oder Vollmantel-Geschoss, letzteres speziell für die Büffeljagd.

Dries van Coller mit frisch erlegtem Impala und Hund Zack. Der Südafrikaner ist Berufsjäger bei Zululand Hunters, 41 Jahre alt, verheiratet und hat zwei Söhne

Die .404 zusammen mit der M 03 Africa ergibt eine robuste und verlässliche Kombination

Mehr Infos unter www.mauser.com

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Seit wann gehen Sie zur Jagd? Ich jage seit meiner Jugend. Mein Großvater und mein Vater, der übrigens noch heute als Professional Hunter tätig ist, haben mir das Jagen beigebracht. Ich habe die beiden zu jeder sich bietenden Gelegenheit unter Beschlag genommen und alles rund um das Thema Jagd aufgesogen wie ein Schwamm. Nach meinem Studium zum Elektroingenieur und einem kurzen Ausflug in die freie Wirtschaft, habe ich mich dann 1999 dazu entschieden, meine Passion zum Beruf zu machen und PH zu werden. Sie führen die Mauser M 03 Africa im Kaliber .404. Warum ausgerechnet diese Kombination? Die .404 hat mich schon von Kindesbeinen an fasziniert – es umgibt sie

einfach ein Hauch von Nostalgie und Abenteuer. Immerhin gibt es sie schon seit 100 Jahren und sie hat sich im Laufe der Zeit als sehr universelle Patrone auf dem afrikanischen Kontinent bewärt. Zusammen mit der M 03 Africa ergibt sich für mich eine äußerst robuste und verlässliche Kombination. Dies gibt mir die Sicherheit, die ich brauche, damit ich meine täglichen Pflichten als Berufsjäger voll erfüllen kann.

Gibt es ein Jagderlebnis, das Ihnen immer in Erinnerung bleibt? Einfach nur draußen zu sein und seinen Job zu machen, ist eine positive Erfahrung. Die Qualität der M 03 gibt mir Selbstbewusstsein, und es macht mich schon ein bisschen stolz, eine Waffe mit dem legendären Namen Mauser mit mir zu führen. Somit wird für mich jeder Jagdtag zu einem einzigartigen Erlebnis. Das Interview führte Florian Maack für PASSION. Informationen zu den technischen Daten über die Mauser M 03 Africa lesen Sie in dieser Ausgabe auf Seite 31. Die M 03 Africa PH wird Ihnen ab Seite 54 präsentiert.

Bereits um 1900 hatte sich die Randpatrone .450/.400 N.E. 3 in den afrikanischen und indischen Kolonien auf wehrhaftes Wild durchgesetzt. Zeitgleich sorgte das Mauser-Repetiersystem für Furore, mit ein Grund, weshalb die Firma W. J. Jeffery & Co. eine randlose Patrone mit den gleichen ballistischen Daten entwickelte. 1905 wurde sie unter dem Namen „.404 Rimless Nitro Express“ auf den Markt gebracht, war aber dann bald als .404 Jeffery (metrische Nomenklatur:10,75x73) geläufig. Ihren Entstehungsprozess hat außerdem folgende Tatsache wesentlich beeinflusst: Zwischen 1898 und 1912 wurde der Verkauf von Mauser-Repetierern in England über Rigby gehändelt. Deshalb entwickelte Jeffery die .404 auf Basis ehemaliger Militärsysteme, wobei vornehmlich Schloss und Magazinkästen abgeändert werden mussten. Mit nur geringem Aufwand passt daher die .404 in ein Mauser-Standard-System hinein, das eigentlich nur für eine Patronengesamtlänge von 84 Millimetern ausgelegt ist. Die Geschosse für die .404 messen je nach Literatur .422 oder .423 Zoll, also 10,72 bis 10,74 Millimeter und lassen damit die .450/.400 N.E 3 (10,30 bis 10,36 Millimeter) und die .416er Kaliber mit 10,57 Millimetern deutlich hinter sich. Heutzutage besetzt die .404 Jeffery die Mittelposition zwischen der rasanteren .375 H & H Mag. und der .458 Win.Mag. Gegenüber den „Dickschiffen“ wie .458 oder .470 N.E. hat sie eine etwas gestrecktere Flugbahn mit fast ähnlich hoher Energie beim Auftreffen. Die .404 ist prädestiniert für die Jagd auf Elefant und Kaffernbüffel, lässt sich aber gleichzeitig als Allrounder für Plains Game oder Leoparden- und Löwenjagd einsetzen. RWS bietet die .404 Rimless mit den 26 Gramm schweren Teilmantel- und Vollmantelgeschossen an. Dabei sollten die Vollmantelgeschosse ausschließlich für Elefant oder Hippo geladen und für Back-up Schüsse verwendet werden. Den Einsatzmöglichkeiten der .404 sind weltweit keine Grenzen gesetzt – die Patrone ist beispielsweise auch ideal für die Braunbärjagd. Und wer schon einmal beobachtet hat, wie exzellent die Stoppwirkung der .404 bei Drückjagdsauen ist, zieht sie auch sicher in die engere Wahl für die Jagd auf Rot- und Elchwild. Red. Die .404 ist von RWS entweder mit Teilmantel- oder VollmantelGeschoss erhältlich

Wie verhält es sich eigentlich mit dem Rückstoß? Jeder Jäger empfindet natürlich den Rückstoß einer Jagdwaffe ganz individuell, aber die M 03 Africa ist speziell so konstruiert, dass sie den Rückstoß optimal kompensiert. Es ist für mich einfach eine Freude, die M 03 Africa mit der .404 zu schießen.

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Die .404 – bewährter Klassiker

Mehr Infos unter www.rws-munition.de 04 PASSION

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Fotos: privar, Mauser, RWS

Die Waffe eins Berufsjägers muss sich ja tagtäglich bewähren … Richtig. Meine M 03 wird jeden Tag unter verschiedensten Bedingungen, wie Hitze, Staub, hoher Luftfeuchtigkeit und Regen, geführt. Immer hat sie verlässlich funktioniert. Gerade wenn wir die Fährte von beschossenem Wild ausgehen und es auf einen schnellen Schuss und die nötige Stoppwirkung ankommt, muss ich mich zu 100 Prozent auf meine Waffe verlassen können. Wenn Ihr Leben von der Verlässlichkeit Ihrer Waffe abhängt, ist es gut, eine M 03 dabei zu haben.


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Brillante Leichtigkeit „Seit zwei Stunden pirschten wir auf den kapitalen Kudubullen. Langsam aber stetig wurde es wärmer und die vielen Plusgrade begannen, schweisstreibend zu wirken. Das Gewicht meines Repetierers schien merklich zugenommen zu haben, mein altgedientes Zeiss 8x56 hing wie ein Stein am Hals. ,War wohl nicht ganz die richtige Wahl‘, meinte ein Mitjäger, der mich auf dieser Pirsch begleitete.“

Text: Wolf Wehran, Fotos: Carl Zeiss Sports Optics

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ein Jagdfreund lehnt sich zurück und redet weiter: „Der Mitjäger hatte das neue 10x32 von ZEISS dabei und war voll des Lobes über das kleine Leichtgewicht. Mir war das in dem Moment recht egal, denn ich wollte meinen Kudu bekommen. Nach einer weiteren Stunde war es dann soweit und mit einem sauberen Schuss auf etwa 120 Meter hatte ich ihn.“ Diese Geschichte, etwas ausgedehnter als hier wiedergegeben, erzählte mir mein Jagdfreund bei einem Besuch auf unserer Finca in Spanien. Nach Gewehren und Kalibern für die Jagd in Afrika landete unser Gespräch bei Ferngläsern – und begann mit seiner Frage nach dem besten für die Safari. Das kommt darauf an, wofür und von wem es benutzt werden soll, war meine Antwort. In jedem Fall ist man gut beraten, Spitzenqualität zu kaufen. Die mag teuer erscheinen, ist auf lange Sicht aber billig. Im Vergleich zu den Kosten einer Jagd in Afrika ist der Preis für ein Fernglas der Premiumklasse eine quantité négligeable. Ein brauchbares Glas für die Jagd in Afrika sollte leicht, kompakt, wasser- und staubdicht, temperaturstabil und gummiarmiert sein. Sehr praxisgerecht ist eine 8- oder 10-fache Vergrößerung. Mehr ist nicht zu empfehlen, denn Handunruhe und auch Hitzeschlieren werden mit vergrößert und beeinträchtigen dann die Detailerkennbarkeit. In der Victory Fl Reihe von Carl Zeiss gibt es fünf Modelle, die man als ideal für Afrika bezeichnen kann. Zu ihrer überragenden optischen und mechanischen Qualität und Robustheit bieten sie einige sehr vorteilhafte, exklusive Eigenschaften. Durch die Verwendung fluorithaltiger Spezialglasarten, erkennbar an der Bezeichnung FL, haben diese Modelle eine bisher nicht erreichte Bildqualität. Das Bild ist außerordentlich brillant und kontrastreich, sowohl bei grellem als auch bei diffusem Licht klar und gestochen scharf. Farben werden bis in feinste Nuancen naturgetreu gesehen. Farbsäume an kontrastreichen Kanten sind nicht mehr wahrnehmbar. Spiegelungen und Lichtflecke werden durch die T* Mehrschichtvergütung in Verbindung mit einem neuen System von Lichtfallen wirkungsvoll unterdrückt. Besonders interessant für Afrikajäger und -reisende ist, dass die ZEISS Victory FL Modelle in hohem Mass temperaturstabil sind. Dank deren spezieller Befestigung bleibt die Lage der Prismen und Linsen bei Temperaturschwankungen zwischen minus 20 und plus 60 Grad Celsius stabil, das heißt, die Bildqualität verringert sich nicht. Unverändert bleibt auch die Gängigkeit der Fokussierung. Hier wird ein speziell für ZEISS entwickeltes, sehr hochwertiges Schmiermittel verwendet, das sich auch bei höheren Temperaturen nicht verflüssigt. Bei der Pirsch in trockener Landschaft, der Spurensucher voraus, der Berufsjäger daneben, wird Staub aufgewirbelt und der setzt sich auch auf die äusseren Linsen des Fernglases. Das Bild wird zur Mattscheibe. Wenn man keinen Objektivpinsel dabei hat, muss man den Staub mit einem Tuch abwischen – und das tut der Optik auf Dauer nicht gut. Alle ZEISS Victory Ferngläser haben auf den Ausßenlinsen eine besondere Schicht, die LotuTec®, und die verhindert,

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dass sich Staub auf den Linsen festsetzt. Bei der Bewegung des umgehängten Glases rutscht der buchstäblich ab oder kann mit einem Hauch weggeblasen werden. Nun wird man das Victory Glas ja auch in heimatlichen Gefilden benutzen, wo es manchmal regnet. Ähnlich wie beim Staub, perlen Wassertropfen einfach ab und die Fernsicht bleibt klar. Fingerabdrücke oder Spuren von Waffenfett lassen sich leicht und schnell mit einem kleinen Lappen entfernen. Modell-Empfehlungen der Victory FL-Reihe für wen und welches Einsatzgebiet in Afrika: Victory 8x32 T* FL – ein kompaktes Leichtgewicht (550 g) für längere Pirsch in der Steppe und im lichten Baumbestand. Einmalig in dieser Leistungsklasse ist das außergewöhnlich große Sehfeld von 140 Meter auf 1000 Meter – sehr nützlich im Wald und in buschigem Gelände. Handunruhe und Hitzeflimmern beeinträchtigen das Bild nicht so stark. Ein ideales Glas für jemand, dessen Motto lautet: „Je mehr Geburtstage, desto leichter die Ausrüstung.“ Victory 10x32 T* FL – diese Vergrößerung lässt sich gut nutzen, wenn man eine ruhige Hand hat. Es wiegt nur zehn Gramm mehr als das 8x32 und ist gleichermaßen für die lange Pirsch geeignet, ideal auch für die Jagd oder das

Wandern im Gebirge. Mit 130 Meter ist das Sehfeld auch hier unübertroffen. Damit hat man im Berg fast einen Panoramablick. Victory 7x42 T* FL – mein persönliches Lieblingsglas für die Pirsch und den Tagesansitz. Mit 150 Meter Sehfeld entgeht einem so leicht nichts im offenen Gelände und im lichten Wald. Fabelhaft hell ist das Bild noch in der Dämmerung – zum Beispiel abends an der Wasserstelle. Mit dem Zielfernrohr auf 6- oder 7-fach gestellt, gibt es keinen Größensprung beim Wechsel vom Glasen zum Zielen. Das gilt natürlich entsprechend bei Gläsern mit 8- oder 10-facher Vergrößerung. Victory 8x42 und 10x42 T* FL – zwei Gläser mit ähnlichem Einsatzspektrum. Auch bei diesen ist die Bildhelligkeit bei abnehmendem Licht ganz hervorragend. Zum 7x42 oder zum 8x42 rate ich, wenn jemand nur zur Natur- und Wildbeobachtung nach Afrika reist. Vom Kleinflugzeug, wenn es keine Turbulenzen gibt, und auch vom Kanu aus ist das Bild mit diesen ruhiger. Apropos Kanu: Ehe man an Bord geht, sollte man sein Fernglas um den Hals hängen. Dann geht es nicht verloren, falls das Kanu einmal kentert. Dem Glas passiert nichts, denn verlässlich wasserdicht bis fünf Meter Tiefe sind alle diese Victory Modelle. Dann also Heia Safari und immer guten Anblick! Die 42iger Victory-Serie punktet mit ihrer Lichtstärke in der Dämmerung

Pflege der ZEISS-Jagdoptik Moderne ZEISS-Ferngläser und -Zielfernrohre sind robust und wirksam gegen Staub und Wasser geschützt. Trotzdem gebührt den „gläsernen Augen“ der Jagdoptik etwas Aufmerksamkeit. Die Linsen aller heutigen Zeiss Victory Ferngläser und Zielfernrohre haben die LotuTec® Beschichtung, ein wirkungsvoller Schutz gegen Verschmutzung. Staub lässt sich mühelos wegpusten, Regentropfen perlen einfach ab und hinterlasen auch keine Ränder. Fingerabdrücke, Spuren von Öl oder Waffenfett entfernt man am besten mit einem ZEISS-Optikreinigungstuch. Irgendwelche Lösungsmittel oder Benzin bekommen der Optik nicht gut. Auf Jagdreisen hat sich das ZEISS Lens Cleaning Kit in der praktischen Gürteltasche bewährt. Optikreinigungstücher und solche Kits sind beim Büchsenmacher oder beim Augenoptiker erhältlich.

Das 8-/10x32 eignet sich besonders für die Pirsch

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Mehr Infos unter www.zeiss.de/sportsoptics

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„Wie stadig stap, kom vêr“ Aus dem Afrikaans übersetzt, heißt das so viel wie „Wer langsam geht, kommt weit“. Rund zwei Jahre Entwicklungszeit benötigte Blaser active outfits für die brandneue Safari-Kollektion aus Baumwoll-Twill und Canvas. Professional Hunter Schalk Willem Pienaar, hier rechts im Bild, hat sie bereits eine Saison lang getestet. Die Kilimandscharo Jacke und Kilombero Hose des PH sind aus robustem Canvas gefertigt. Sein Begleiter trägt das klassische Safari-Dress, die Kalahari Jacke und Namib Zip-off-Hose aus der Twill-Kollektion

Fotos: Blaser safari outfits

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season Und? Hat sich die Canvas-Kollektion bewährt? Ja, die Bekleidungslinie ist speziell für die raue Praxis gemacht. Jacke, Weste und Hosen sind extrem robust, die Nähte an den Bereichen, die stark strapaziert werden, teilweise dreifach vernäht. Außerdem schützt der widerstandsfähige Stoff vor Dornen und wurde teilweise mit mehreren Lagen versehen, wie beispielsweise bei der Kilombero Hose. Bei ihr ist der Kniebereich dreifach verstärkt – äußerst praktisch, weil man bei uns ja öfter mal auf allen vieren durch den Busch kriechen muss. Bei Blaser active outfits gilt ja der Grundsatz: Von Jägern für den Jäger entworfen … … und das merkt man sehr deutlich, vor allem an den vielen wichtigen Details. Bei der Kilimandscharo Jacke, der Kilombero und Mara Hose gibt es spezielle Taschen mit innenliegenden, elastischen Schlaufen für die Munition. Patronen reingesteckt und schon gibt es kein Geklapper mehr. Die Munition wird außerdem vor Staub geschützt und verursacht kein verräterisches Blinken im Sonnenlicht. Noch ein Pluspunkt für die Kilimandscharo Jacke: Sie ist leicht wattiert, äußerst angenehm, wenn es morgens noch frisch ist und gegen Abend wieder kühl wird, oder man an nicht so heißen Tagen häufig mit dem offenen Geländewagen unterwegs ist.

Die Twill-Kollektion Leicht, schick und funktionell – ob bei der An- oder Abreise, auf der Jagd, beim Barbecue oder Sundowner – mit der Twill-Kollektion von Blaser safari outfits sind Sie dafür auf dem Schwarzen Kontinent immer richtig angezogen. Das klassische Safari-Dress, bestehend aus Kalahari Jacke und Namib oder Etosha Hose, bietet viel Bewegungsfreiheit und ist mit funktionellen Details versehen, wie beispielsweise eingelassenen Patronentaschen. Bei den Hosen wurden die Säume hinten doubliert verarbeitet sowie mehrfach abgesteppt, damit sie sich nicht „aufreiben“ können. Dank Zip-off-Funktion kann man die Kalahari Jacke jederzeit in eine Weste umwandeln und die Namib Hose zu Shorts. Dazu gibt es Basics wie Gürtel, Safari-Hemden und T-Shirts.

Mehr Infos unter www.activeoutfits.de

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1 Das Tsavo Safari Hemd mit der abgesteppten und leicht unterlegten Schießapplikation ist schon jetzt ein Klassiker. 2 „Wie gehen wir‘s

Welches Kleidungsstück ist eigentlich Ihr persönlicher Favorit? Die Mara Hose trage ich immer dann, wenn es extrem staubig oder sandig wird, weil bei ihr integrierte Gamaschen eingelassen sind. Die verhindern, dass Sand oder gar Insekten hineinkommen. Sonst ist die Kilombero Hose meine erste Wahl. Während der heißen Tage ziehe ich die Limpopo-Shorts an – für mich die perfekte Safari Shorts: robust, super angenehm zu tragen und ausgestattet mit vielen großen Taschen. Wie finden Sie die Farben Ihres Outfits? Die schilf- und grünkhaki Töne sind perfekt, vermischen sich optimal mit der afrikanischen Landschaft. Das ist übrigens auch ein wichtiger Faktor für erfolgreiches Jagen und Pirschen bei uns, weil das meiste afrikanische Wild hervorragend äugen kann.

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an?“ Der PH und sein Gast tragen die Mara Hose jeweils in grün und beige. Die Kibo Weste ist leich wattiert, perfekt für die frischen Morgen- oder Abendstunden. 3 Das Tsavo Safari Hemd und die extrem robuste Canvas Kilombero Hose des PH sind farblich perfekt auf Afrika abgestimmt, wie auch das Outfit seines Gastes, die Hatari Weste und die Limpopo Shorts, bei der die Nähte teilweise doppelt und dreifach vernäht sind. 4 Wenn die Sonne noch nicht hoch im Zenit steht, ist sie ideal: die leicht gefütterte Canvas Kilimandscharo Jacke mit Rautensteppung und zuknöpfbarem Stehkragen, hier im Schilf-Farbton. 5 Lässig und trotzdem gut angezogen – mit den Baumwoll-T-Shirts, die in den Farben kastanie und schilf angeboten werden

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Das Interview führte Julia Numßen.

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VerpackungsKünstler Wohin mit der Waffe auf dem Weg ins Revier, zum Schießstand oder auf Reisen? Neue Antworten hierzu liefert Blaser im neuen Design.

Twill-Leder-Waffenfutterale Die eleganten Waffenfutterale aus feinem Twill mit edlen Rindslederbesätzen nehmen Waffe und Zubehör auf und sorgen für den sicheren und stilvollen Transport. Innen schützt das weiche, gesteppte Futter die Waffe. Der längenverstellbare Schultergurt mit Twill- und Lederbesätzen sorgt zusammen mit den verstärkten Griffen für hohen Tragekomfort. Der Schultergurt lässt sich einfach per Karabinerhaken abnehmen. Lederbesätze an beiden Enden der hochwertigen

Hochwertig verarbeitet: Lederapplikationen verstärken besonders beanspruchte Bereiche

ABS Waffenkoffer Die ABS Waffenkoffer zeigen ihr neues Gesicht: Im Design der R8 angepasst, überzeugen sie durch die dunkelgrüne Schale mit cognacfarbenen, genähten Ledereinfassungen und dem Innenfutter aus dunkelbraunem Velours. Die ausgeklügelte Innenraumaufteilung bietet neben Dokumentenfach und Inbusschlüssel-Halterungen auch ein ExtraFach für das R8 Magazin. Drei Zahlenschlösser schützen vor un­befugtem Zugriff. Praktisch: Die Schlaufe zur Befestigung der Gepäckbanderole vereinfacht die Check-In-Abfertigung am Flughafen. Beide Koffergrößen sind auch für Kipplaufbüchsen geeignet.

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Typ B: R8 mit montiertem Vorderschaft und Zielfernrohr, Zusatzfächer für Verschluss und Ersatzmagazin (L x B x H: 82 x 33 x 9 cm)

Vier Modelle: Typ A und Slipbag für Flinte (beide 135 cm) Typ B und C für Büchse mit Zielfernrohr (110 und 128 cm)

Typ C: R8 mit montiertem Vorderschaft und Zielfernrohr, Zusatzfächer für Wechsellauf, zweites Zielfernrohr, zwei Verschlüsse und Ersatzmagazin (L x B x H: 82 x 45 x 9 cm)

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YKK-Reißverschlüsse erhöhen die Stabilität des Futterals. Vier Varianten, zwei für Flinten und zwei für Büchsen, sind erhältlich. Alle Futterale können mit dem mitgelieferten Vorhängeschloss gegen fremden Zugriff gesichert werden. Typ A, B und C sind zusätzlich mit einer ReißverschlussAußentasche ausgestattet. Typ C ist auch für besonders lange Waffen geeignet.

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blaser jagdreise trolley

Der Reisebegleiter von Blaser

r ist ebenso handlich wie attraktiv und wird aus hochwertigem, äußerst widerstandsfähigem Cordura gefertigt. Edle Lederapplikationen runden seine Erscheinung ab. Der Trolley bietet ausreichend Platz für die komplette Jagdausrüstung, sowohl im Hauptfach als auch in den beiden Fächern im aufklappbaren Oberteil. Mithilfe des versenkbaren Teleskop-Griffs lässt sich der Trolley auf großen, kugelgelagerten Rollen sehr gut ziehen. Mit den längenverstellbaren, breiten Tragegurten kann er auch bequem geschultert werden. Ein ausfahrbarer Standfuß verhindert das Umkippen. Mittels Cordura-Segel und fünf längenverstellbaren Gurten kann der ABS Waffenkoffer problemlos auf der Oberseite des

I n der Tasche versenkbarer Teleskop-Griff 2 Große kugelgelagerte Rollen 3 Ausfahrbarer Standfuß 4 Längenverstellbare, breite Tragegurte 5 Stoßfeste Schließen 6 Tragegriff aus griffigem Gummi an der Kopfseite 7 Diverse Reißverschlusstaschen innen und Dokumententasche außen 8 Segel aus Cordura mit fünf längen­verstellbaren Gurten zur sicheren Fixierung des Waffenkoffers auf der Tasche 9 TSA Kombinationsschloss 10 Hauptstaufach 11 Zwei Staufächer im Oberteil 1

Trolleys befestigt werden. So wird das gesamte Reisegepäck zu einer kompakten, transportfreundlichen Einheit verbunden. Das TSA-Kombinationsschloss schützt den Inhalt zuverlässig vor unbefugtem Zugriff und lässt sich dennoch durch Zoll-Behörden einfach und ohne Beschädigung der Tasche öffnen. Weitere praktische Details: Stoßfeste Schließen, Tragegriff aus griffigem Gummi an der Kopfseite, Reißverschlusstaschen innen und Dokumententasche außen. Außenmaße des Trolleys: 86 x 38 x 40 cm (L x B x H), Totalvolumen zirka 95,5 Liter

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Schießen    im Gebirge

Das Wild lässt sich nicht stören, es siegt die Neugier über die Scheu

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as Gebirge ist ein ungewohntes Terrain für viele „Flachlandjäger“. Schüsse bergauf oder bergab – man war sich so sicher und hat doch gefehlt. In der Vergangenheit wurde schon viel darüber spekuliert und diskutiert, welcher Haltepunkt auf welche Distanz zu wählen ist. Schon der alte Jägerspruch „Bergauf und bergrunter – halt immer drunter“ zeugt davon, dass beim Schießen in den Bergen besondere Gesetze gelten. Gilt er aber auch heute noch? In umfangreichen Schießversuchen ist Blaser den Dingen auf den Grund gegangen (siehe PASSION 3): Mit Büchsen in unterschiedlichen Kalibern wurde

Über Monate dehnten sich die Dreharbeiten aus – von den Schießversuchen im Juli bis zur Gamsjagd im November

Einer der renommiertesten österreichischen Naturfilmer, Otmar Penker, konnte dafür gewonnen werden, die Versuchsreihe filmerisch zu dokumentieren und in eine spannende Gamsjagd-Episode einzubinden. Kurzum: die DVD „Bergauf. Bergab. Vom Schießen im Gebirge“ ist ein Meisterwerk, das nicht nur interessante, jagdpraktische Erfahrungen weitergibt, sondern auch durch spektakuläre Jagd- und Naturaufnahmen begeistert. Die DVD ist im Fachhandel erhältlich.

Der Helikopter muss einige Male den Anflug wiederholen, bis Kameramann Otmar Penker zufrieden ist

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auf verschiedene Distanzen geschossen und systematisch erforscht, wie sich die Geschossflugbahnen beim Schießen bergauf oder bergab gegenüber Schüssen im Flachland verhalten.

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optik

Trio Optimale Kenner schnalzen mit der Zunge: Eine im Zielfernrohrbau noch nie da gewesene Bildqualität, ausgeklügelte Mechanik, feinste Absehen und hohe Vergrößerungen prädestinieren die drei neuen ZEISS Victory FL Diavaris für sichere Präzisionsschüsse besonders auf weite Entfernungen. Wir stellen Ihnen das „Trio optimale“ vor.

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amsjagd: „Die ganz linke passt. Traust dich hinschießen?“, flüstert der Berufsjäger. In aller Ruhe hatte er die weit drüben im Gegenhang äsenden Gams mit dem neuen Zeiss Spektiv DiaScope 65 T* FL angesprochen und aus dem Scharl eine Abschussgais herausgefiltert. „357 Meter sind‘s“, ergänzt er nach dem Messen mit dem Victory 10x45 T* RF. „Lass mich erst visieren“, schiebe ich die Verantwortung auf. Mit Hilfe von zwei Sandsäckchen bette ich die Büchse so, dass sie von selbst liegt und suche über die 7-fache Vergrößerung des Victory FL Diavari 4-16x50 T* mein Ziel, einen schwarzen Tupfer im fahlen Lahnergras. Ohne die Gais aus den Augen zu verlieren, drehe ich dann den Vergrößerungsring gegen den Uhrzeiger auf 16-fach und sehe sie im Zielbild beträchtlich wachsen. Als nächstes stelle ich über den Parallaxenausgleich Bild und Absehen scharf. Ein Blick auf die Skala verrät, dass der gewählte Wert zwischen 300 und 400 Meter liegt. Kurz geprüft und nachjustiert – das Absehen steht. Präzise ruht nun der extrem feine Punkt des Absehens 60 hinter dem Blatt der Gams. Hell, gestochen scharf und farbneutral bildet das Zielfernrohr nicht nur die Kontur des Wildes ab, sondern zeigt sogar feine Details der Schattierungen der Winterdecke. Ferner zieren die Schneeflecken und Felsnadeln im Bildrand keine Farbsäume. Von ungefähr kommt die herausragende Bildqualität freilich nicht, denn sie ist das gewünschte Ergebnis des von ZEISS erstmalig im Zielfernrohrbau verwirk-

lichten FL-Konzepts, sprich: Einbau fluoridionenhaltiger Sondergläser im Objektiv. Mein Ziel erfasse ich also mühelos, der leichte Wind steht ins Gesicht, daher muss ich auch keine seitliche Abweichung der Kugel befürchten, und das Problem des Geschossabfalls regelt die Absehens-Schnellverstellung (ASV). Auf dem Schießstand wurde die R93 im Kaliber .270 Win. nämlich auf 100 Meter Fleck, sodann auf 200 und 300 Meter zur Probe geschossen und dadurch die individuelle Flugbahnkurve ermittelt. Danach wurde auf dem Höhen-Elevationsturm die passende Ballistikfolie aus dem mitgelieferten Foliensatz aufgebracht, deren Skala mit der Flugbahnkurve der Laborierung korrespondiert und genullt ( Die „1“ auf der Skala deckt sich mit der Markierung am Fuß des Turmes). Um künftig einen Fleckschuss auf eine definierte Entfernung zu erhalten, muss die ASV gemäß dem angestrebten Entfernungswert zur Indexmarkierung hin gedreht werden. „3“ heißt demnach Fleckschuss auf 300 Meter und so weiter. Kontrollschüsse wiederum auf dem Schießstand dienten der Überprüfung der ASV-Werte sowie ihrer Wiederkehrgenauigkeit. Mit letzterer steht und fällt die ganze Konzeption. Hier haben die Entwickler von Carl Zeiss wirklich absolute Präzisionsarbeit geleistet. Einmal Punktschuss, immer Punktschuss – egal wie weit, sofern der Steuermann funktioniert. Übrigens sind Scheibenspiegel auf große

PIRSCH-BEGLEITER Das kompakte, führige Victory FL Diavari 4-16x50 T* FL ist ideal für die Jagd im heimischen Feldrevier, Gebirge und Ausland. Standardmäßig mit ASV, außer bei Modellen mit Rapid-Z® 7 Absehen. Gesamtlänge: 336 mm Gewicht mit Leuchtabsehen: 740 g

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optik von ZEISS – mit dem neuen Zoomokular war ich ganz nah dran am Geschehen, und konnte dank des super Sehfelds sogar noch die nahstehenden Gams abspringen sehen – eine hat übrigens geschont, aber die holen wir uns ein anderes Mal.“ Die 50 Millimeter Objektivdurchmesser küren das Victory FL Diavari 4-16x50 T* zum kompaktesten Mitglied des Triumvirats von Carl Zeiss und machen es zum Favoriten der Qualitätsbewussten, die ihre Waffe nicht mit einem „Ofenrohr“ erdrücken und nicht mehr Gewicht tragen wollen, als unbedingt notwendig ist. Bei 4-facher Vergrößerung eignet es sich auch noch für Bewegungsjagden und bei 7-facher

lität in Verbindung mit der hohen Vergrößerung das Victory FL Diavari 6-24x72 T* zum immer präsenten Spektiv: 500 Meter sind nicht zu weit, um damit ein Reh noch nach Geschlecht anzusprechen. Wer sich demnach nicht an den Abmessungen und dem höheren Gewicht des Champions aller Klassen stört, erhält mit ihm das Nonplusultra der Zielfernrohre für Ansitzzwecke, denn auf 6-fach heruntergedreht dient es auch noch trefflich an der nahen Kirrung oder bei unverhofften Begegnungen auf dem Weg zur Kanzel. Die goldene Mitte wiederum beschreitet das Victory FL Diavari 6-24x56 T*. Wie seine Geschwister wasserdicht, stickstoffgefüllt mit schlagfestem Gehäuse, kratzfester Oberfläche

DÄMMERUNGS-SPEZIALIST

Entfernungen anvisiert, gute Gradmesser für die Qualität der Optik. Je deutlicher sich Helligkeitsnuancen und Kontraste abbilden, desto exakter kommt der Schütze ab und desto mehr vermag er seine Ergebnisse zu steigern. Daher schafft die alles überragende Bildqualität der Victory FL Diavari eine wichtige Voraussetzung für konstante Spitzenleistungen nicht nur von Jägern, sondern auch von Sportschützen. Weil der Schuss mäßig bergauf geht und wir uns knapp 2000 Meter über dem Meeresspiegel befinden, justiere ich die ASV auf 330 Meter, halte im unteren Drittel der Kammer an und lasse fliegen. „Waidmannsheil!“, gratuliert mein Begleiter hinter seinem Spektiv. „Schon toll, das Victory DiaScope

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Bei der Gamsjagd muss man sich oft in Sekunden entscheiden und häufig auf weite Distanzen schießen. Die hohe Zielfernrohr-Vergrößerung dient dann als Spektiv

UNIVERSAL-TALENT Mit dem Victory FL Diavari 6-24x56 T* FL kann man dank der 24-fachen Vergrößerung Wild auch auf weitere Entfernung genau ansprechen. Es ist sehr lichtstark und daher auch der ideale Begleiter für die Ansitzjagd in der Dämmerung. Standardmäßig mit ASV, außer bei Modellen mit Rapid-Z® 7 Absehen. Gesamtlänge: 387 mm Gewicht mit Leuchtabsehen: 860 g

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bietet es dem Dämmerungsjäger maximale Austrittspupille. Damit erschließt sich der kleinste FL-Sprössling einem Anwenderkreis, der über die Weitschussfetischisten hinausgeht. Das Victory FL Diavari 4-16x50 T* ist mit dem Weitschussabsehen Rapid Z-7 mit und ohne Beleuchtung, den unbeleuchteten Absehen Z-Plex und den beleuchteten Absehen 60 erhältlich. Der ausstattungs- beziehungsweise bedienungsgleiche große Bruder mit der mächtigen 72er-Objektivlinse und 6-24-facher Vergrößerung wuchert dagegen mit anderen Pfunden. Seine Dämmerungsleistung stellt alles Vorhandene in den Schatten und steigert die Erfolgsaussichten bei schlechtem Licht erheblich. Zudem erlaubt die bei allen Vergrößerungen überdurchschnittliche Austrittspupille bequeme Zielerfassung. 24-fach vergrößert erscheinen auch kleinste Objekte mit einem Mal bestens erkennbar im Zielbild. So lässt beispielsweise der feine Punkt des Absehens 60 auf 100 Meter noch genug Umrandung von der 20-CentMünze stehen, um Abweichungen im Millimeterbereich sichtbar zu machen. Einmal eingeschossen macht der Zielfernrohr-Titan dank der neuen ASV sogar sicheres Treffen selbst auf Ultra-Distanzen möglich. Und schließlich kürt die alles überragende Bildqua-

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und LotuTec® Beschichtung an den Linsenoberflächen sowie Parallaxenausgleich ausgerüstet, wiegt es bei gleichem Vergrößerungsspielraum 200 Gramm weniger als der FL-Riese und trägt optisch nicht so auf. Anstelle der neuen ASV in Verbindung mit den unbeleuchteten Absehen Z-Plex und 43 sowie den beleuchteten Varianten 43 und 60 gibt es für das Victory FL Diavari 6-24x56 T* auch die multifunktionelle Strichplatte Rapid Z-7 mit und ohne Beleuchtung. In dieser Beziehung hat es die Nase vor der eigenen FL-Sippschaft. Mit seinem „Trio optimale“ setzt Carl Zeiss in der Branche nicht nur Ausrufezeichen, sondern gleich Duftmarken, denn Victory FL Diavari steht für alles überragende Qualität und verkörpert zugleich ein Maximum an Wert und Prestige. Red.

Mehr Infos unter www.zeiss.de/sportsoptics

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Fotos: Carl Zeiss Sports Optics

Das Victory FL Diavari 6-24x72 T* FL besticht durch seine extreme Lichtstärke und dient als solide Basis für Treffsicherheit auch auf weite Distanzen und bei extrem schlechten Lichtverhältnissen. Standardmäßig mit ASV, außer bei Modellen mit Rapid-Z® 7 Absehen. Gesamtlänge: 378 mm Gewicht mit Leuchtabsehen: 1060 g


System UND MAGAZIN

KunststoffSchaft mit Elastomer-Einlagen Hochstabil, bruchsicher und geräuscharm – der sandfarbene Kunststoffschaft mit Kickstop im Hinterschaft. Die schwarzen ElastomerEinlagen sorgen für optimalen Grip, die Riemenbügel sind abnehmbar – am Hinterschaft ist unten und seitlich je eine Base eingelassen

Die Mauser M 03 Africa mit Profi-Tuning ist ab diesem Sommer als robuste PH-Ausführung zu haben.

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ickbusch, Kamledorn, Felsen, Sand – die Ausrüstung muss in solch einem Gelände schon einiges über sich ergehen lassen. Mauser hat jetzt eine neue M 03 Variante auf den Markt gebracht, die kompromisslos auf den harten Einsatz zugeschnitten ist: die M 03 Africa PH. Der sandfarbene Kunststoffschaft – übrigens in Zukunft für alle anderen M 03-Extreme-Modelle erhältlich – ist extrem widerstandsfähig und lässt sich durch die Elastomer-Einlagen am Pistolengriff und Vorderschaft hervorragend greifen, auch mit schwitzigen Händen. Für den perfekten Sitz der Waffe auf dem Rücken, bietet der Hinterschaft zwei Möglichkeiten, den

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Riemenbügel zu fixieren. Besonders im „Nahkampf“ ist es wichtig, blitzschnell das Ziel zu erfassen und intuitiv schießen zu können – deshalb wurde die PH mit Schmetterlingskimme und Perlkorn ausgestattet. Der kurze, dicke Lauf sorgt für gute Führigkeit und lässt sich auch im dichten Busch perfekt händeln. Und um zu verhindern, dass im Eifer des Gefechts Staub, Äste, Steine oder andere Partikel in den Lauf geraten, sollte man ihn mit dem Patch vom Muzzle-Safe abdichten, schon ist man auf der sicheren Seite. Apropos Sicherheit: In der Mauser M 03 Familie längst bewährt und gar nicht mehr wegzudenken, hat sich die

Die M 03 PH auf einen Blick

Magazinsperre Mag-Safe, die das Magazin zuverlässig sichert und selbstverständlich auch zur Serien-Ausstattung der PH gehört. System und Abzug sind schwarz gehalten – Lichtreflexion unmöglich. Die Verriegelung findet auch bei der PH mit sechs großen Warzen direkt im Lauf statt.

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.375 H & H, .416 Rem. Mag.,

.458 Lott, .404 Jeffery

Die Mauser M 03 Africa PH spielt ihre Trümpfe überall dann aus, wenn man nur wenig Rücksicht auf seine Ausrüstung nehmen kann, sich aber andererseits auf Sicherheit, Zuverlässigkeit und Präzision verlassen muss. Und dabei ist es völlig nebensächlich, ob Sie in fernen Ländern jagen oder im heimischen Revier. Red.

Kaliber: Standard: 9,3x62; Magnum:

4 + 1 Schuss bei Magnum

3 + 1 Schuss bei .404 Jeffery

Gesamtlänge: 108/112 Zentimeter Gewicht: Stahl ca. 4,3 Kilogramm,

Light ca. 3,9 Kilogramm

Schaft: Kunststoff, sandfarben

System: Stahl oder Duraluminium

Linkssystem: ebenfalls lieferbar

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Die PH ist serienmäßig mit dem praktischen MündungsschutzSystem Muzzle-Safe ausgestattet

Kapazität: 5 + 1 Schuss bei Standard

Verstärktes Laufprofil mit 19 mm Mündungsdurchmesser. Lauflänge: 56 cm, optional auch 60 cm. Die Visierung ist für schnelle Zielerfassung ausgelegt

Fotos: Henry M. Linder

Für den harten Einsatz

Das komplette System mit Kammer und Abzug ist mattschwarz gehalten, dadurch wird das Sonnenlicht „geschluckt“ und kann nicht verräterisch reflektieren. Die Magazinsperre Mag-Safe sichert das Magazin, verlieren unmöglich

LAUF und Visierung

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Durch den Busch wie ein Profi Schwarzgrau, breit und robust – der neue Mauser Gewehrriemen PH wurde speziell für die neue M 03 Africa PH entwickelt. Der schwarzgraue Cordura-Riemen, mit Rindsleder besetzt, ist äußerst strapazierfähig. Er ist ausgestattet mit einer Tasche für zwei Reserve-Patronen und einer Tasche für die Mauser-Mündungsschutz-Patches oder Knopfbatterien. Mit seinen 70 Millimetern Breite sorgt er für hervorragenden Tragekomfort und verhindert lästiges Rutschen und Einschnüren. Der stufenlos verstellbare Riemen ist mit einer edlen Prägung des Mauser- und PH-Logos versehen. Red.

einfach besser Anschlagen Der Schaft trifft – damit Sie mit Ihrer Mauser in jeder Situation perfekt anschlagen können, bietet Mauser ab Juni auch für alle M 03 Kunststoffschäfte einen stufenlos verstellbaren Schaftrücken an. Für den M 03 Holzschaft ist bereits ein verstellbarer Schaftrücken erhältlich. Von der neutralen Position ausgehend, ist der schwarze Schaftrücken bis 35 Millimeter in der Höhe verstellbar, seitlich bis zu je fünf Millimeter. Im Lieferumfang sind zwei Verstellschrauben sowie für Linksschützen versenkbare Madenschrauben inklusive Schlüsselsatz enthalten. Red.

Der neue Mauser Hauptkatalog führt durch das gesamte Mauser-Programm der zwei Modell-Linien M 03 und M 98. Beziehen Sie den Katalog als deutsche oder englische Version über den Mauser-Fachhandel oder bestellen Sie ihn online über info@mauser.com

Noch grössere Kaliberauswahl Die M 03 Jagdmatch gibt es ab sofort auch in den Kalibern .223 Rem. und 6,5x55. Neu hinzugekommen in die Kaliberpalette des M 03-Programms ist außerdem die .338 Blaser Magnum, die jetzt für entsprechende Modellvarianten ausgewählt werden kann. Die Patrone zeichnet sich durch eine sehr gute Präzision bei hoher Leistung und niedrigem Gasdruck aus – das wiederum sorgt für ein angenehmes Rückstoßverhalten. Einsatzgebiet ist die weltweite Jagd auf alles schwere Hochwild auch auf weite Distanzen. Die neue Patrone ist in der Kalibergruppe Magnum angesiedelt, die Magazinkapazität beträgt drei plus eins. Red.

Fotos: Henry M. Linder

Faszination einer Legende

Mehr Infos unter www.mauser.com

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Die Blaser R8 – wie keine andere Der jüngsten Allgäuerin geht Sicherheit über alles. Sie sieht verdammt gut aus, besitzt ein Wechselmagazin und spricht einen großen Kundenkreis an. PASSION enthüllt, was es noch alles mit der R8 auf sich hat.

Fotos: Henry M. Linder, Joachim Hartmann, KODIAK

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erader Schaftrücken, bayerische Backe mit Doppellfalz, steiler Pistolengriff, Vorderschaft mit Edelholzabschluss, elegante Linienführung – die R8 kommt etwas anders daher als ihre Geschwister: frischer, frecher und mit einer zusätzlichen Portion Finesse ausgestattet. Alle Augen richten sich auf sie, jeder möchte sie greifen und am liebsten mit ihr auf den Schießstand oder gleich ins Revier verschwinden. Doch zuerst die Pflicht: Probeanschläge, Trockenübungen. Es gibt einiges zu fingern, auszuprobieren, zu hinterfragen. Teufel auch, sie liegt. Super der Abzug, und erst das Magazin, sensationell. Leuchtende Augen, anerkennendes Nicken. Szenenwechsel: Gehörschutz auf, Verschluss zurück, Feuer frei. Alle Augenpaare ruhen auf dem Vorreiter am Anschusstisch des Schießtunnels. Der richtet sich ein und stopft vier Patronen von oben in den Magazineinsatz. So kann man′s natürlich auch machen. Die fünfte verschwindet im Patronenlager. Vier plus eine beherbergt demnach die R8 in den Standardkalibern, eine weniger nämlich drei plus eins in den Magnum-, Short Magnum- und Safarikalibern. Bei den Minis (.222 Rem., .223 Rem.) sind es sogar fünf plus eins. Die oberste Patrone im Magazin muss solange mit Daumen oder Zeigefinger der Führhand niedergedrückt bleiben, bis der Verschluss drüber ist, sonst nimmt er die Patrone mit und es kommt zur Ladehemmung. Sobald verriegelt ist, schiebt der Daumen den Spannhebel nach vorne, bis er einrastet und am Heck das rote Quadrat die Feuerbereitschaft signalisiert. Sofern das optionale Illumination-Control-System gewählt wurde, leuchtet in diesem Moment zugleich der rote Punkt in der Absehensmitte des ZEISS Varipoint iC auf. Dass der Schütze sein Metier beherrscht beweist der Monitor, denn die fünf Einschläge der in kurzer Zeit abgefeuerten Kugeln vereinigen sich zu einem Stern mit ganz wenig Weiß in der Mitte. Werden wohl so zwei Zentimeter Streukreis sein. Der Schütze wiederum lobt den seinem Empfinden nach geringen Rückstoß sowie das merklich geminderte Hochspringen der Mündung im Schuss. Beides ist erwünscht und wurde durch den geraden Schaftrücken der R8 bewirkt.

Sicher: Die Kombination aus Stützhülse und Spreizhülse sowie eine doppelte Kurvenscheibe sorgen für enorme Sicherheitsreserven des Radialbundverschlusses.

Präzise: Der Radialbundverschluss verriegelt absolut zentrisch sowie direkt im Lauf. Ein Geheimnis für die konstant überragende Serienschussleistung der R8

Das einzigartige Sicherheitskonzept in Kombination mit höchster Funktionalität kürt die R8 zur herausragenden Konstruktion unserer Zeit

Mehr Infos unter www.blaser-r8.de

Schnell: Aufgrund des hervorragend gleitenden Geradezugs repetiert sich die R8 blitzschnell an der Wange und man bleibt dabei stets auf dem Ziel Auf Tastendruck springt die Abzugs-/Magazineinheit in die Hand und kann in Sekundenbruchteilen durch eine zweite ersetzt werden

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Magazinwechsel: Die linke Hand fasst den Vorderschaft, Daumen und Zeigefinger der rechten drücken gleichzeitig die beiderseits des Abzugsbügels platzierten Sperrtasten, und das Magazin springt mitsamt dem Abzugsgehäuse in die Hand. Weil eine gefüllte Ersatz-Abzugs-/Magazineinheit bereit liegt, wird sie in den Magazinschacht gedrückt, und es geht wie gehabt weiter. Jede Abzugs-/Magazineinheit wiederum trägt zum Schutz gegen Verschmutzung ihres Innenlebens eine Abdeckung aus Kunststoff. Um sie abzuwerfen, genügt der gleichzeitige Druck auf die Magazintasten. Am besten mit einer Hand und beim jagdlichen Einsatz möglichst noch in der Tasche. Das funktioniert übrigens prächtig. Die Idee aus Magazin und Abzug eine Einheit herzustellen, birgt noch einen weiteren Vorteil: Sobald das Magazin entnommen wird, entspannt sich das System automatisch und solange das Magazin von der Waffe getrennt ist, lässt sich die R8 weder spannen, geschweige denn schießen. Das sind weitere Pluspunkte. Sollte allerdings das Magazin vergessen worden sein, hat das gute Stück zugleich als Feuerwaffe ausgedient. Dem lässt sich aber im wahrsten Sinne des Wortes ein Riegel vorschieben. Der sitzt als Magazinsperre im Magazinboden und verhindert, einmal aktiviert, das Entnehmen des Magazins. Letztlich

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Entspannt führen, aber blitzartig schussbereit sein. Die Handspannung sorgt für ein Höchstmaß an Sicherheit. Keine Chance für Unbefugte – ohne Magazin sind weder Spannen noch Schussabgabe möglich

befindet also der Benutzer über die ihm zusagende Lösung. Arretiert er jedoch das Magazin, muss er die Patronen von oben einzeln in den Magazineinsatz aus Kunststoff drücken und sie auch Stück für Stück herausbefördern. Wer sich von Haus aus nicht mit einem Wechselmagazin anfreunden kann, für den gibt es die R8 auch ohne Schachtdurchbruch. Fakt aber bleibt, dass die jüngsten waffenrechtlichen Reglementierungen in Deutschland herausnehmbare Vorratskammern protegieren. Man muss nicht jedes Mal vor der Jagdausübung die Patronen einzeln hineindrücken und sie am Ende herausnehmen oder repetieren. Außerdem läuft man auch nicht Gefahr, über kurz oder lang empfindliche Geschossspitzen zu stauchen. Eindeutig für ein Wechselmagazin spricht ferner der Passus, dass sich bei Fahrten im Revier keine Patrone in der Waffe befinden darf. Erlaubt ist jedoch, die Büchse im Wagen mit geöffnetem Verschluss zu transportieren und das gefüllte Magazin griffbereit zu lagern. Wenn Eile Not tut, ist das Magazin mit einem Handgriff eingeschoben. Das geschlossene Gehäuse der Abzugs-/Magazineinheit macht einen robusten Eindruck und dürfte einen Sturz auf harten Untergrund aus- und seine Funktionstüchtigkeit behalten. Die Magazineinsätze aus Kunststoff ruhen eigentlich gut geschützt in ihrer metallenen Armierung.

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Waffe Führig: Mit wenigen Handgriffen ist die R8 in ihre Hauptbestandteile zerlegt und passt so in einen kompakten Waffenkoffer. Der Zusammenbau geht einfach, rasch und wiederkehrgenau

Dennoch bleibt Vorsicht die Mutter der Porzellankiste. Der jeweilige Einsatz lässt sich entnehmen und wird auch häufig bei einem Kaliberwechsel zusammen mit Verschluss und Lauf getauscht. Die Kombination aus Magazin und Abzugsgruppe bedingt auch ein anderes Abzugssystem. Dieses arbeitet zwangsgesteuert – sowohl beim Auslösen als auch beim Rückstellen in die verrastete Position. Weil es unabhängig von Federn arbeitet, funktioniert es selbst bei starker Verschmutzung beziehungsweise Vereisung zuverlässig. Durch die Repetierbewegung wird der Abzug immer in seine vordere Stellung gedrückt und kann demnach nicht hängen bleiben. Sobald man jedoch den Abzug bei gespanntem System zieht, bricht umgehend der Schuss. Verzögerungen, wie sie bei anderen Konstruktionen, beispielsweise nach Wetterstürzen schon ab und zu beobachtet wurden, kennt dieser Abzug nicht. Er selbst überzeugt durch extrem kurze Auslösezeit und bricht dabei wie Glas. Trotz seiner vergleichsweise niedrigen 750 Gramm Abzugsgewicht, überstand er umfangreiche Stoß-, Fall- und sonstige Belastungstests mit Bravour und verdiente sich das Prädikat „sicher“. Dabei will es Blaser auch belassen. Stecher- und Matchabzüge sieht demnach das Pflichtenheft nicht vor.

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Am Radialbundverschluss halten die Isnyer aus Überzeugung fest, liefert er doch einen wichtigen Beitrag zur konstant guten Serienschussleistung und hat sich in mannigfachen Versuchen als äußerst stabil erwiesen. Ihn modifizierten die Konstrukteure durch Einbau einer Stützhülse unter die Spreizhülse, sowie durch andere Anordnung der Winkel, so dass die Kraftverteilung axialer erfolgt. Außerdem findet sich in der Platte hinten nunmehr eine doppelte anstelle der einfachen Kurvenscheibe. In der Summe fallen also alle wesentlichen Verschlusselemente deutlich massiver aus. DEVA Testreihen mit über 14.500 bar belegen dies eindrucksvoll. Die R8 verriegelt direkt im Lauf. Davon profitieren Schussleistung, Stabilität und nicht zuletzt die Variabilität: Bei entsprechender Konfiguration könnte man mit einer Basiswaffe derzeit 36 Kaliber von der .222 Rem. bis zur .458 Lott ab­ decken. Welches System leistet das noch?

Zuverlässig: Zwei Magazintasten verhindern ein unbeabsichtigtes Lösen der Sperre. Magazinschacht und Abzugs-Magazineinheit sind durch Abdeckungen geschützt. Mithilfe eines Schiebers lässt sich das Magazin dauerhaft fixieren. Geladen wird nun von oben

Bayerische Backe, (optional mit Doppel­falz beziehungsweise halbrunder Safari-Backe), Old English-Gummischaftkappe, schwarzer Vorderschaftabschluss sowie Schaftholz der Klasse 2, gehören zum Serienstandard. Gegen entsprechenden Aufpreis stehen dem Interessenten natürlich auch Linksversionen ­sowie alle Luxuskategorien bis hin zur Klasse 11 offen. Puristen mögen sich mit dem grauen Systemkasten zufrieden geben oder sich diesen für ein paar Euro mehr in schwarz zulegen. Ansonsten kann der Kunde gemäß seiner Vorlieben und finanziellen Vorstellungen aus dem Vollen schöpfen, kostbarstes Wurzelholz, Bulino- oder Reliefgravuren mit und ohne Gold eingeschlossen. Serienmäßig messen die Läufe in den Standardkalibern 58, in den Safarikalibern 60 Zentimeter und in den Magnum­

kalibern 65 Zentimeter. Gegen Aufpreis und auf Kalibergruppen abgestimmt, sind Lauflängen von 52 und 65 Zentimeter rund oder kanneliert, auch in Semi Weight erhältlich. Matchbeziehungsweise Safariläufe dagegen gibt es nur rund. Alle sind sie jedoch plasmanitriert, somit rostgeschützt und tragen Visierelemente aus Stahl.

Vielseitig: Stets auf Augenhöhe und enorm ausbaufähig – die modulare Bauweise hält die R8 auf Dauer wettbewerbsfähig, egal wohin die Reise geht und was auch immer kommen mag

Bei der Formgebung der R8 arbeiteten Designer und Praktiker Hand in Hand. Daher auch der gerade Schaftrücken. Der Pistolengriff erhielt einen steileren Griffwinkel, einen ausgeprägten Handballen sowie eine deutliche Schränkung und schmiegt sich ausgezeichnet in die Hand. Eine wichtige Voraussetzung für unverkrampftes Abziehen, verbesserte Abzugskontrolle und letztendlich bessere Trefferergebnisse.

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Waffe Maße und Gewicht der Waffe werden wesentlich von der gewählten Laufversion bestimmt: Der Spielraum bewegt sich zwischen 94 (52-cm-Lauf) bis 109 Zentimeter (65-cm-Lauf) Gesamtlänge und von 2800 bis 4400 Gramm Gewicht. Laufwechsel wiederum vollziehen sich ruck, zuck: Verschluss zurück, beide Stehbolzenmuttern an der Vorderschaftunterseite mit Inbusschlüssel lösen, Lauf herausheben, Wechsellauf einlegen, Muttern festziehen, fertig. Erfolgt der Wechsel in eine andere Kalibergruppe, müssen zudem Verriegelungskammern und gegebenenfalls die Magazineinsätze getauscht werden. Weil es an der Sattelmontage nichts zu verbessern gibt, wurde sie im Funktionsprinzip unverändert, im Aussehen leicht modifiziert übernommen. Damit steht einem kostenfreien Zielfernrohrwechsel von Alt zu Neu und umgekehrt nichts im Wege. Finaler Akt – Schießkino: Rotten und Rudel von links und rechts, im leichten Troll und voller Flucht. Jetzt offenbaren sich weitere Werte der R8. Spannen im Auffahren, Schießen,

Repetieren ohne das Wild aus dem Zielbild zu verlieren, blitzschnelle Schussfolgen. Der Geradezug spielt seine Trümpfe nach Belieben aus, und der Magazinwechsel arbeitet zu. Und im Revier? Geladen sowie ungespannt führen und die Waffe erst spannen, wenn es ernst wird, gibt maximale ­Sicherheit. Niemand ist auf dem Weg zum Wild vor Sturz oder Fall gefeit, und nur ein ungespanntes System lässt keine Kugel aus dem Lauf. Sicherheit geht demnach über alles, und dafür steht die R8 wie keine andere. Red.

Sicherheit, Zuverlässigkeit und Funktionalität gehen über alles. Dafür steht die R8 wie keine andere

Testphase: Profis testeten die R8 in heimischen und fernen Revieren bei Sonnenglut, Wind, Wetter und Eiseskälte, zum Teil unter extremen Bedingungen, auf Herz und Nieren. Sie bestand alle Belastungen und Herausforderungen mit Bravour und überzeugte nachhaltig

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RWS Target ELITE und Target ELITE Plus

UNI PROFESSIONAL – Die nächste Generation

Die neue Matchpatronenlinie in Handladequalität

Höchste Präzision auf Distanzen von bis zu 1200 Meter – kein Problem für die Matchpatronen aus der Target Elite Serie von RWS. Während die Target Elite im Kaliber .308 Win. für Schussweiten von bis zu 300 Meter geignet ist, können mit der Target Elite Plus sogar extreme Weiten bis 1200 Meter präzise erreicht werden. Dank der Double Step Loading Technology, einer Feinjustierung der Pulvermenge beim Laborierprozess, erreichen Target Elite Plus Patronen die dafür notwendige gleichmäßige Qualität und Präzision.

Weiterentwicklung der UNI Classic in der Premium Jagdpatrone SIlver Selection

Empfohlen für folgende Entfernungen

TARGET ELITE

.308 Win. (10,9 g)

.308 Win. (12,3 g)

TARGET ELITE PLUS .223 Rem.

m

200

.308 Win. (10,9 g)

300

400 500

.300 Win. Mag.

600 700

800

.338 Lapua Mag.

100 Jahre Kompetenz in der Entwicklung von Jagdgeschossen bilden die Grundlage für die jüngste Innovation aus dem Hause RWS. Ein deutlich verringerter Luftwiderstand der UNI Professional sorgt für eine gestrecktere Flugbahn und höhere jagdliche Einsatzreichweiten. Die schlankere Geschossform sowie das UNI V-Tail Präzisionsheck tragen maßgeblich zur Reduktion des Luftwiderstandes bei. Damit einhergehend wurde das Ansprechverhalten des Geschosses weiter optimiert. RWS präsentiert das Geschoss in der Silver Selection Uni Professional. Die Produktneuheit wird ab diesem Herbst in den Kalibern .308 Win., .30-06 und .300 Win. Mag. erhältlich sein.

Weicher Bugkern

Ballistisch optimierte Geschossform für ­verringerten Luftwiderstand und gestreckte Flugbahn

Nickelplattierter Geschossmantel Scharfrand

Modifizierter Geschoss­mantel für zuverlässiges Ansprechen im Wildkörper

Heckeinschnürung

Fixierungsrille UNI V-T il Präzisionsheck für ausgezeichnete Flug­stabilität und Präzision auf weite Distanzen

900 1000 1100 1200 1300 1500 1700

Der Luftwiderstand der UNI Professional im Vergleich:

Rottweil EXACT 12/76 Magnum Mehr Energie im Ziel als jede andere ROTTWEIL Patrone Mehr Energie durch höhere Geschwindigkeit

Herkömmliches Teilmantel Hoher Luftwiderstand ...

Mehr Infos unter www.rws-munition.de

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Super Clean Technology – für höchste Funktions­sicherheit ohne Emissionen

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RWS Teilmantel

RWS UNI Classic

RWS UNI Professional ... niedriger Luftwiderstand

High Performance Load – für Leistungsreserven in Extremsituationen

Flash Control – für reduziertes Mündungs­ feuer und Überblick über das jagdliche Geschehen

Nickel Finished Case – für verbesserte Ladefähigkeit und schnelles Repetieren

UNI PROFESSIONAL – für Präzision, gestreckte Flugbahn und hohe Wirksamkeit

Fotos: RWS

Es gibt von Rottweil zwei neue Laborierungen der EXACT Flintenlaufgeschosspatrone: Die EXACT 12/76 Magnum und die 16/67,5. Die neue Magnum im Kaliber 12/76 bringt mit einer Geschwindigkeit von 480 m/s mehr Energie ins Ziel als jede andere Rottweil Flintenlaufgeschosspatrone. Dabei ist die neue Rottweil EXACT 12/76 Magnum so präzise, wie man es von allen Patronen aus der EXACT Serie erwartet. Schusskreise von unter fünf Zentimeter bei fünf Schuss auf 50 Meter sind die Regel.

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Die Gunst des Augenblicks

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Foto: Patrick Junge

Wer auf dem Ansitz, vor allem aber auf der Bewegungsjagd sich plötzlich bietende Chancen effektiv nutzen will, braucht eine überlegene Waffe. Die SAUER 303 setzt darüber hinaus mit der Handspannung und einem perfekten Abzug den Maßstab in der Klasse der Selbstladebüchsen.


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Die „S 303-2“ verriegelt mit vier Warzen und 90-Grad-Drehwinkel direkt im Lauf

Bild 2

Die „S 303-Re“ nutzt dazu sechs Warzen und einen Drehwinkel von nur 60 Grad. Zudem läuft eine Warzenreihe durch das Magazin, um die Patrone sicher zuzuführen

M

S 303 – reloaded Seit Mai 2009 präsentieren sich alle SAUER 303 im Detail optimiert. Das Hauptaugenmerk lag dabei auf dem Timing der Patronenzufuhr aus dem Magazin. Wenn man bedenkt, dass bei der S 303 der gesamte Wiederlade-Vorgang gerade mal 48 Millisekunden dauert, müssen der Auswurf der leeren Hülse, die Positionierung der neuen Patrone im Magazin sowie die Mitnahme durch den Verschluss im Bruchteil eines Wimpernschlags perfekt ablaufen. Mit neuen Magazinen und durch gezielte Optimierungen im System konnte SAUER im wahrsten Sinn des Wortes die Gunst des Augenblicks nutzen und weitere entscheidende Funktionsreserven schaffen. Ganz deutlich sieht man die Veränderungen am Verschlusskopf: Der Vier-Warzen-Verschluss mit 90-Grad-Öffnungswinkel (Bild 1) wurde von einer Sechs-Warzen-Verriegelung mit 60-Grad-Öffnungswinkel (Bild 2) abgelöst. Dadurch läuft eine Verschlusswarzen-Reihe durch das Magazin hindurch und sorgt dafür, dass die neue Patrone sicher erfasst und zugeführt wird. Diese Änderung führt bei manchen Kalibern zu zwei unterschiedlichen Magazinen – je nachdem, welche Verriegelung die Waffe hat. Als einfache Faustregel gilt: Für alle Waffen, die vor Mai 2009 ausgeliefert wurden und/oder einen Seriennummer kleiner als R008023 haben, passen die Magazine des Baustandes „S 303-2“ mit vier Verriegelungs-Warzen. Für alle anderen Büchsen passen die Magazine der „S 303-Re“ mit sechs Warzen. mk

Ruhig bleiben. Vorbereitet sein. „Diese Chance kommt einmal im Leben, also versau’s nicht“, sage ich zu mir. Immer näher kommt der Hirsch in hohen Fluchten durch das Buschwerk heran. Der Daumen ist bereits am Spannschieber. Ich warte, bis „Mui grande“ auf etwa fünf Meter an die Schneise heran ist, dann gilt’s: Im Auffahren spanne ich die 303 und fasse mit dem Rotpunkt des ZEISS 1,1-4x24 Ziel. Als der Hirsch auf die Schneise kommt, bin ich bereits „drauf“. Doch dann passiert’s: Just als ich den Abzug ziehe, sehe ich, wie der Hirsch einen Riesen-Bocksprung macht und mein roter Punkt statt auf rote Decke auf roten Sand zielt. Zu spät! Ich kann den Schuss nicht mehr halten! Vorbei! Instinktiv schwinge ich nach vorn, fasse erneut vorn am Stich, und raus ist die zweite Kugel, die den Hirsch in die angrenzenden Büsche wirft. Mit der letzten Patrone im Lauf bleibe ich noch auf dem Stück, doch nichts regt sich mehr – der „Grande“ liegt. Jetzt brechen neben mir alle Dämme. Pedro springt herum, klatscht in die Hände und feiert den Augenblick mit unzähligen „Mui bien’s“, „Mucho’s“ und vielen anderen Ausrufen, die ich aber nicht verstehe. Wie in Zeitlupe läuft die Szene noch einmal vor mir ab, und mir wird eines klar: Ohne meine S 303 hätte ich den Hirsch nicht bekommen. Den Fehlschuss erkennen, verarbeiten, dabei gleichzeitig neu Ziel fassen und schießen – dafür war die Schneise gerade noch breit genug. Hätte ich zusätzlich noch manuell nachladen müssen, wäre es schlicht zu spät für einen sauberen zweiten Schuss geworden. Die Kugel wäre also im Lauf und „Mui grande“ ein geplatzter Traum geblieben. Gar nicht auszudenken, meine erste Kugel

DIE S 303 IST der technische schlüssel zur optimalen fokussierung auf den perfekten zweiten schuss

Fotos: Jochen Frießner (3), Matthias Klotz

Bild 1

ui grande, mui grande!“ Die Stimme meines spanischen Standbegleiters Pedro überschlägt sich. „Mucho!“, „Enorme!“ und immer wieder „Grande!“. Dabei deutet er wie wild mit ausgestreckter Hand vor meinem Gesicht nach links in Richtung des Gegenhanges. Ja, ich sehe den Hirsch heranflüchten, und zweifellos – der ist „Grande“. Wenn Pedro seinen Feixtanz nicht noch ausweitet oder mir die S 303 aus der Hand reißt, um seiner Ekstase Erleichterung zu verschaffen, wird der Geweihte gar nicht weit entfernt die Schneise vor uns passieren.

Ohne die SAUER 303 wäre der „Mui grande“ nicht zur Strecke gekommen. Daneben ein Frischling, der im gleichen Treiben zuvor erlegt wurde

hätte den Hirsch nicht gefehlt, sondern angeschweißt und er wäre ohne Nachschuss krank verschwunden. Egal, ob Monteria-Hirsch oder Drückjagd-Frischling – dieses Erlebnis zeigte mir deutlich die Vorzüge der SAUER 303 bei der Bewegungsjagd. Es ist eben nicht der von manchen Zeitgenossen gern gegeißelte „Freibrief“ für unbedachtes Schnellfeuer, sondern ganz im Gegenteil der technische Schlüssel zur optimalen Fokussierung auf den perfekten zweiten Schuss. Nicht umsonst ranken sich unzählige Diskussionen um das schnelle Nachladen – viele Chancen hätten genutzt aber auch manche Nachsuche vermieden werden können, wäre eine zweite Kugel schneller zur Stelle gewesen. Doch nur schnell nachladen zu können, reicht nicht.

SAUER 303 INDIVIDUAL Kaliber: 7x64, .30-06, 8x57 IS, 9,3x62, .300 Win. Mag. Verriegelung: Sechs-WarzenVerschluss mit Sonnenschliff. Sicherung: Handspannung und automatisch eingreifende Schlagbolzensicherung. Direktabzug: justiert auf etwa 1300 Gramm. Magazin: Einsteckoder optional Klappdeckelmagazin. Visierung: Drückjagdvisier oder optional BattueSchiene. Schaft: drei Hinterschaftformen in neun Schaftholzklassen wählbar.

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waffe v0-Messungen aus kurzen 51-Zentimeter-Läufen bei der S 303 zeigen, dass der Geschwindigkeitsverlust gering ist – er liegt bei der .300 Win. Mag. zwischen 5,6 und 6,9 Prozent im Vergleich zur Packungsangabe. Die Pulversorten einiger Munitionshersteller sind inzwischen so ausgelegt, das Magnumpatronen ein gutes Abbrandverhalten auch aus kurzen Läufen erreichen. Im oberen Bild wurde das RWS 10,7-Gramm-DK gezündet, im unteren eine BilligMunitionssorte, bei der viel Pulver ungenutzt vor der Mündung verbrennt

Die eigentliche Stärke der S 303 liegt nicht nur darin, dass innerhalb 48 Millisekunden eine neue Patrone im Lager ist, sondern dass der Schütze absolut nichts dafür tun muss. Denn jede aktive Lade-Bewegung – egal, ob mit Kammerstengel, Unterhebel oder Vorderschaft – stört Schwung und Zielvorgang. Was hilft es, wenn die Patrone zwar im Lauf, aber das Absehen aus dem Stück ist? Kein Wunder, dass sich bei der Flintenjagd, wo der zweite Schuss so wichtig ist, die „Repetierer“ nie durchsetzen konnten, sondern weit hinter den Bock-, Quer- und Selbstladeflinten zurückstehen.

Vier Jahre mit der S 303 Seit vier Jahren führe ich die SAUER 303 auf dem Ansitz, vor allem aber auf der Drückjagd. Letztere ist nicht nur eine der reizvollsten Jagdarten, sondern auch mit die schwierigste – vor allem was das Schießen angeht. Das Wild ist bei der Schussabgabe meist in Bewegung, und dazu strömen im Schuss unzählige visuelle und akustische Reize auf den Schützen ein. Der muss jedoch in Sekundenbruchteilen weitere Entscheidungen treffen und vor allem wieder bereit sein, diese auch umzusetzen. Viele Chancen bleiben ungenutzt oder erlösende Fangschüsse aus, weil der Schütze sich auch noch um das manuelle Nachladen kümmern muss. Der größte Vorteil des Selbstladers ist, dass man sich nur auf das Zielen und Abziehen konzentrieren kann. Zudem lassen mich der geringe Hochschlag und Rückstoß sicher „durchs Feuer“ schauen und auch erkennen, ob das Stück tödlich getroffen ist. Ohne meinen Schwung abbremsen oder meinen Griff verändern zu müssen, steht eine zweite oder dritte Kugel sofort zur Verfügung. Darüber hinaus sieht die S 303 elegant aus, und sie bietet mit der Handspannung auch eine Sicherung auf der Höhe der Zeit.

Bleiben also noch die Doppel- oder Bockbüchse, mit der man sofort nachschießen kann, ohne irgendetwas dafür tun zu müssen. Doch auch hier hat die S 303 die Trümpfe in der Hand: Erstens ist bei jedem Schuss die exakt gleiche Abzugcharakteristik garantiert, und zweitens nimmt der Wiederlade-Vorgang einiges an Rückstoß und Hochschlag. So fällt das „Im-Ziel-Bleiben“ mit ihr wesentlich leichter, und das garantiert saubere Schüsse. Zudem sticht die S 303 die Doppelläufige in punkto Präzision aus – vor allem dann, wenn diese über fest verlötete und somit nicht frei schwingende Läufe verfügt. Dass die S 303 dann noch einen dritten Schuss hat, weiß schließlich jeder zu schätzen, der ihn schon einmal dringend gebraucht hat.

Ansitz und Drückjagd: Chris Balke mit seinem 9,6-kg-Hirsch vom 14. Kopf. Im gleichen Jahr streckte er den starken Keiler von Seite 68 auf einer Drückjagd in Mecklenburg-Vorpommern

Ich werde bei meinen Drückjagdseminaren immer wieder gefragt, welche Waffe ich für die ideale Drückjagdwaffe halte. Die Antwort liegt auf der Hand: Die Waffe, die den Schützen möglichst wenig vom Zielen und Treffen ablenkt – also vom ersten bis zum letzten Schuss keine Aktivitäten verlangt. Das ist bei der klassischen Doppelbüchse mit Einabzug und der Selbstladebüchse der Fall. Im Schießkino ist die Selbstladebüchse klar im Vorteil, denn sie hat keine thermischen Probleme bei hohen Schusszahlen, gegenüber der Doppelbüchse noch einen Schuss mehr und durch das Gasdruckladesystem einen geringeren Rückschlag. Es zeigt sich immer wieder, dass mit der Sauer 303, die ich gern als Seminarwaffe verwende, die Seminarteilnehmer weitaus müheloser sauber treffen lernen, als mit einer Repetierbüchse, bei der sie durch den manuellen Repetiervorgang aus dem flüssigen Schwung gebracht werden. Sitzt der erste Schuss nicht richtig, ist das beschossene Stück meist schon von der Leinwand verschwunden, bevor der Schütze die nächste Patrone in den Lauf repetiert und sein Ziel wieder aufgenommen hat. Mit der S 303 – ich verwende sie absolut störungsfrei mit dem 10,7-Gramm Kegelspitz von RWS im Kaliber .30-06 – fällt der zweite Schuss deutlich schneller und der Schütze hat die Chance, das Leiden des Wildes sofort zu beenden. Eine präzise und gut ausbalancierte halbautomatische Büchse wie die SAUER 303 ist somit bei einer Drückjagd sicher die waidgerechtere Waffe – auch wenn viele Gegner dieses Waffensystems genau das Gegenteil behaupten.

Noch eklatanter wird der Vergleich zu einer mit Kugel und FLG bestückten Kombinierten: Selbst wenn der zweite Schuss aus BBF oder Drilling zügig erfolgt, muss der Schütze das Kunststück vollbringen, den Haltepunkt extrem nach vorn zu korrigieren, denn das Büchsengeschoss verlässt den Lauf, je nach Kaliber, mit etwa 700 bis 750 m/s, das nachfolgende Flintenlaufgeschoss mit gerade mal 400 bis 450 m/s. Es mag eine kleine Elite geben, die dies in der jagdlichen Praxis kompensieren kann. Ich war jedoch über Jahre dabei, als beim Wild und Hund-Jagdparcoursschießen die Disziplin „laufender Keiler mit FLG auf 30 Meter“ selbst erfahrenen Schützen größte Rätsel hinsichtlich des Haltepunkts aufgab. Umso unverständlicher scheint es daher, wenn auf manchen Drückjagd-Einladungen der Vermerk „Selbstladebüchsen unerwünscht“ im Kleindgedruckten prangt, Drillinge und Bockbüchsflinten jedoch herzlich willkommen sind. Da hilft alle Tradition dieser Waffentypen wenig – sie waren und sind einfach nicht für Bewegungsjagden konzipiert. Trotzdem spielte die Tradition bei der Entwicklung der S 303 eine große Rolle. Denn neben den technischen Pflichten wie Funktion, Präzision und Handspannung bestand die Kür darin, ein elegantes und klassisches Jagdgewehr zu bauen, das einerseits eine echte SAUER und andererseits unsere Einstellung zur waidgerechten Jagd verkörpert. Nirgendwo sonst stehen wir nämlich so im Fokus der Öffentlichkeit wie bei Bewegungsjagden. Schon beim morgendlichen Sammeln, spätestens aber beim Streckelegen finden

Norbert Klups, Schießausbilder der RWJ-Akademie

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Fotos: SAUER, Norbert Klups, Patrick Junge

Selbstverständlich Selbstladebüchse

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sich oft Dorfbewohner und andere „Kiebitze“ ein, die sich dieses „Großereignis“ nicht entgehen lassen wollen. Da sind es die Kleinigkeiten, die in den Augen der Betrachter den Unterschied zwischen „traditionellem Handwerk“ und „Kommando-Einsatz“ ausmachen. Und wenn sie auch keine Ahnung von Waffentypen, Modellen oder gar Marken haben, so wissen „Lieschen Müller & Co.“ sehr wohl die Ästhetik klassisch anmutender Gewehre aus Holz und Stahl als Indiz für eine „bodenständige Jagd“ zu werten. Der Gradmesser für die „erfolgreiche Jagd“ ist natürlich auch für die Zaungäste einzig und allein die Strecke. „Effizient jagen“, sagen wir, „Die können’s“, sagt der Volksmund. Dazu gehört eben auch, dass ein versierter Schütze mit der S 303 zwei oder drei Sauen aus einer Rotte heraus sauber erlegt. Denn die guten Schüsse sind es, die Strecke machen, Nachsuchen vermeiden und schon vor dem Verblasen dafür sorgen, dass das eine oder andere Stück Wild einen dankbaren Abnehmer findet. Matthias Klotz

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optik stoffgefüllt. Und das wiederum bedeutet für die Praxis, dass der Rohrkörper vor dem Gebrauch nicht erst ausgezogen werden muss, sondern sofort einsatzbereit ist. Das landläufig als „Luft pumpen“ bezeichnete Saugen beziehungsweise Herauspressen von Luft in das optische System entfällt. So bleibt das Dialyt 18-45x65 frei von Qualitätseinbußen durch Staub und beschlägt nicht, selbst bei wechselnden Außentemperaturen. Den gewohnt hohen Ansprüchen von Carl Zeiss in punkto Bildwiedergabe ist so auch unter härtesten Bedingungen Rechnung getragen. Die bis zu 45-fache Vergrößerung des integrierten ZoomOkulars bietet feinste Details auf große Distanzen. Trotz des schlanken 65er-Objektivs ist die Abbildung hell und brillant – im Zusammenspiel mit der auffallend hohen Auflösung sorgt es im Moment der Wahrheit für maximale Ansprechsicherheit. Die Bedienung des Dialyt-Spektivs geht besonders leicht von der Hand, mit einem Griff ist es einsatzbereit: Ob beim Anstreichen am Baum, dem Auflegen auf dem Rucksack oder der Hochsitz-Brüstung, blitzschnell ist das Ziel im Blick. Die Vergrößerung kann dabei getrost im hohen Vergrößerungsbereich bleiben, zumal die präzise Peilhilfe am Objektiv bestens funktioniert. Auflegen, Anpeilen, Durchblicken, scharf stellen – fertig! Rascher und unkomplizierter geht es nicht. Fokussiert wird übrigens vorne am Objektiv, was in geübten Jägerhänden zu einer besonders stabilen Haltung beim Beobachten führt. Bei stabiler Auflage auf dem Rohrkörper kann vorne dank großem Griffbereich rasch und präzise scharf gestellt werden werden. Oder aber es wird vorne gehalten und mittels Drehung am Rohrkörper hinten fokussiert. In jedem Fall ist eine maximale Bildruhe beim Beobachten gewährleistet. Selbst mit nassen oder klammen Fingern

Schnell und sicher ansprechen Das klassische Dialyt-Programm hat Zuwachs bekommen: Ein neues Jäger-Spektiv Dialyt 18-45x65 tritt neben die bewährte Fernglas-Legende Dialyt 8x56 GA T*. Text: Carsten Dengelmann, Fotos: Carl Zeiss Sports Optics

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as Dialyt 8x56 GA T* – ständiger Begleiter durch dick und dünn, enorm lichtstark, dabei leicht und doch unglaublich robust. Über Jahrzehnte gereift und sich selbst treu geblieben, Generationen von Jägern tragen es wie einen Orden auf der Brust. Mit dem neuen ZEISS Dialyt 18-45x65 gibt es nun endlich auch ein DialytSpektiv, das perfekt zum Klassiker passt und ihn ideal um den hohen Vergrößerungsbereich ergänzt. Ein Jäger-Spektiv durch und durch: Mit knapp 40 Zentimetern Länge und etwas über einem Kilo Gewicht passt es nicht nur spielend in jeden Rucksack, sondern auch bequem in die Rückentasche vieler Jagdjacken. Die hochvergrößernde Beobachtungsoptik des ZEISS-Dialyt spielt zudem einen entscheidenden Vorteil gegenüber klassischen Auszugsspektiven aus: sein MonoblocGehäuse ist sicher abgedichtet und stick-

klappt die Bedienung problemlos. Das im bewährten DialytDesign gummiarmierte Metallgehäuse bleibt stets griffig, alle Bedienelemente sind einfach zugänglich und auch mit Handschuhen gut zu greifen. Die robuste Gummierung sorgt zudem für Geräuschdämpfung und schützt die Optik sicher vor Schlag und Stoß, auch nach modernsten Maßstäben ist dieses klassische Design einfach kompromisslos praktisch. Genau wie die leistungsstarke Optik von Carl Zeiss mit ihrem 18- bis 45-fachen Vergrößerungsbereich, der allen Anforderungen auf der Pirsch im offenen Gelände oder auch am Berg voll gerecht wird. Selbst an den Einsatz auf dem Schießstand wurde gedacht – mittels integrierter Stativanbindung ist das Dialyt schnell auf dem Stativ montiert und schon kann das Schussbild auf der Scheibe in Ruhe ausgewertet werden. Ein tolles Gefühl, dass mein Fernglas Dialyt 8x56 GA T* jetzt Verstärkung aus dem Rucksack bekommen hat, in Sachen Praxistauglichkeit und Zuverlässigkeit wird diese Kombination ihren Weg machen. Und mit Sicherheit rasch ein Teil von uns sein.

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Sofort einsatzbereit: Anstreichen, beobachten und gleichzeitig fokussieren – bei dem neuen handlichen ZEISS-Dialyt-Spektiv gehört das Auseinanderziehen und lästige „Luft pumpen“ der Vergangenheit an

Eine Klasse für sich: Die DialytFamilie ist hochwertig, extrem lichtstark, robust und zeitlos. Seit kurzem hat das 8x56 GA T* einen großen Bruder dazu bekommen, das Dialyt 8x56 GA T*

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In ferne Details eintauchen Die Jagdeinladung eines spanischen Freundes in sein Hochwildrevier gewährt mir freie Büchse auf einen kapitalen Damhirsch meiner Wahl. Ein weites Revier und genau das richtige Betätigungsfeld für mein neues Victory DiaScope 65 T* FL mit dem revolutionären Vario-Okular D 15-56x. Los geht‘s! Text: Carsten Dengelmann, Fotos: Carl Zeiss Sports Optics

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ch bin aus der Puste von der schnellen Pirsch und dem Anstieg. Der Atem geht noch immer schwer. Doch ich merke es kaum, konzentriere mich auf das gestochen scharfe Abbild im Kreisrund des auf meinen Rucksack gebetteten Victory DiaScope: ein kapitaler Damhirsch! Jedes Ende seiner wuchtigen Schaufeln kann ich 56-fach vergrößert begutachten. Es ist atemberaubend mit welcher Brillanz und Bildschärfe jedes Detail hervorsticht – zum Greifen nah. Kurze Rosenstöcke und ausgeprägter Kehlkopf zeugen von Reife. Aber ist er wirklich alt? Mein Jagdherr Juan kniet neben mir und möchte sich ebenfalls durch das Spektiv rückversichern. Mit dem neuen Dual Speed Focus (DSF) justiert er die Entfernung ein – mit nur einem schnellen Griff hat er den Schaufler scharf und klar vor seinem Auge. Derweil messe ich die Distanz zum Stück: „385“ Meter und „H73“cm zeigt mein Victory 10x45 T* RF an. Zu weit für einen sicheren

Schuss von hier, zumal ich 73 Zentimeter drüberhalten müsste, um genau im Leben zu landen. „Er ist alt, sehr alt“, sagt Juan und gibt mir das ZEISS-Spektiv zurück. Jetzt gilt es, einen Plan zu schmieden, wie wir auf Schussdistanz herankommen. Ich drehe zunächst die Vergrößerung herunter, um mehr Übersicht zu bekommen. Toll, wie leichtgängig alles an diesem Spektiv bedient werden kann. Am Rande des großen Sehfeldes tauchen plötzlich mehrere Stücke Damwild am Brunftplatz im Gegenhang auf. Ich zoome noch einmal zur höchsten Vergrößerung, um mir jedes Detail des reifen Schauflers möglichst genau einzuprägen. Dank des 3,75-fachen Zoomfaktors erkenne ich sogar eine leichte Forkelverletzung an der linken Flanke. Einfach Wahnsinn, welche Möglichkeiten das neue Vario-Okular D 15-56x mit dem 3,75-fachen Zoomfaktor beim Ansprechen bietet. Ja, diesen Hirsch erkenne ich in jedem Fall wieder, denke

ich. Juan drängt zur Eile. Wir wollen zu einer anderen Stelle hangabwärts pirschen, die uns vielleicht eine gute Schussmöglichkeit bietet. Geschwind lasse ich das kompakte Victory DiaScope in den Rucksack gleiten und folge meinem Freund über den Pfad. Das Büchsenlicht schwindet, und ich befürchte, mit dem 65iger Objektivdurchmesser vielleicht in der Dämmerung nicht mehr sicher ansprechen zu können. Wäre das Victory DiaScope 85 T* FL vielleicht doch die bessere Wahl gewesen? Zu Hause beim Büchsenmacher habe ich lange mit mir gerungen, ob nicht der 85iger Objektivdurchmesser mit seiner erhöhten Dämmerungsleistung und der höheren Vergrößerung vorteilhafter wäre. Ich lieh mir beide Spektive für einen Abend aus. Das Victory DiaScope 85 T* FL mit dem Vario-Okular von 20-75-facherVergrößerung brachte mir einen Hasen auf 380 Meter dicht heran, ich beobachtete, wie der Wind

Die Damwildbrunft ist in vollem Gange. Der Schaufler steht bei seinem Harem

durch seinen Balg strich. Dank des FLKonzeptes hatte ich bis in die fortgeschrittene Dämmerung ein brillantes, kontrastreiches und bis in den Randbereich scharfes Bild. 15-fache Vergrößerung

56-fache Vergrößerung

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Das Victory DiaScope 65 T* FL führt bei 56-facher Vergrößerung näher denn je an jedes Detail heran. Bei 15-facher Vergrößerung gewährt das weite Sehfeld einen faszinierenden Überblick

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Doch im direkten Vergleich gefiel mir auch das Victory DiaScope 65 T*FL auf Anhieb, weil es mit seinen knapp 1100 Gramm so handlich und leicht ist. Durch die hochwertige, schwarze Gummiarmierung lässt es sich optimal nutzen und ist dazu sehr griffig. Außerdem schützt es die hochwertige Optik und Mechanik sicher. Beide Modellvarianten des Victory DiaScope haben ein extrem weites Sehfeld. Das Victory DiaScope 65 T* FL verschafft mit 21 Metern auf 100 Meter bei 56-facher Maximalvergrößerung Überblick und detailgetreue Beobachtungsfreuden, wohingegen der größere Bruder mit dem 85iger Objektivdurchmesser und sagenhafter 75-facher Maximalvergrößerung auf dieselbe Distanz noch erstaunliche 16 Meter „Weitblick“ beschert. Durchdacht und bedienerfreundlich ist auch die Scharfstellung. Grob- und Feintrieb

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Victory DiaScope 65 T* FL mit Dual Speed Focus

Victory DiaScope 85 T* FL mit Dual Speed Focus und neuem Vario-Okular D 15-16 x/20-75x

DSF – Dual Speed Focus von Carl Zeiss: Er ermöglicht dem passionierten Wildbeobachter ein schnelleres, einfacheres Scharfstellen und definiert so einen neuen Bedienkomfort. Grob- und Feinfokussierung erfolgen an nur einem Fokussierrad ohne Umgreifen – automatisch aus der Drehbewegung heraus

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OPTIK erfolgen ausschließlich über ein einziges Justierrad, ein absolutes Novum im Spektivmarkt. Der schnelle Dreh aktiviert die Grobeinstellung. Durch langsameres Drehen wechselt die innovative Mechanik ohne weiteres Zutun in die Feinstellung und ermöglicht schnell und präzise das Rauskitzeln auch kleinster Details. „Raatsch“ macht es plötzlich. Mit meinem Hosenbein bin ich an einer Felskante hängen geblieben. Es reißt mich herum, und ich stürze auf den steinigen Pfad. Meine R93 konnte ich noch hochhalten, aber der Rucksack mit dem Spektiv ist halb unter mir begraben – hoffentlich hat die Optik keinen Schaden genommen! Mir jedenfalls ist nichts passiert und Juan flüstert: „Weiter, weiter.“ Meter für Meter kommen wir unserem Ziel näher und erreichen die von Juan angepeilte Felsformation

am Hang. Tatsächlich, von hier aus haben wir einen guten Ausblick auf den Gegenhang. Ich greife in den Rucksack, hole das Victory DiaScope Spektiv heraus, schaue durch und bin erleichtert, dass der Sturz dank Gummiarmierung abgedämpft wurde. In die Hocke gehen und an einem kleinen Baum anstreichen, dabei fixiere ich den rechten Ellenbogen mit meinem Knie und kann so komfortabel beobachten. Die Vergrößerung habe ich ganz auf 15-fach heruntergedreht, um das maximale Sehfeld auszunutzen. Weder der ortskundige Juan noch ich können jedoch den Schaufler im Gegenhang ausmachen. Ist er weggezogen oder hat er sich nur niedergetan? Nein. Hinter einem Baumstamm schaut ein Damwildspiegel mit dem charakteristischen Wedel hervor. Ist es der Schaufler? Mit einem kurzen Dreh zoome ich das Bild heran: Da, an der linken

Das neue Vario-Okular D 15 -56x/ 20-75x mit 25 Prozent größerem Einstellbereich für die Vergrößerung als bei üblichen 3-fach Zooms

Durch langsameres Drehen wechselt die innovative Mechanik ohne weiteres Zutun in die Feinstellung und ermöglicht schnell und präzise das Rauskitzeln kleinster Details

Jedes Ende seiner wuchtigen Schaufeln kann man mit der 56-fachen Vergrößerung begutachten

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Flanke eine Forkelverletzung, das muss er sein. Oder? Verflixt, die Schaufeln sind immer noch durch Baum und Gestrüpp verdeckt. Schnell wechsle ich zu meinem Victory RF 10x45 T* und messe. Wir haben durch den Platzwechsel die Distanz zum Schaufler, wenn er es denn tatsächlich ist, auf gute 210 Meter verkürzt – das passt. Bevor ich die Büchse zum Schuss richte, stelle ich noch die Absehen-Schnellverstellung meines Victory FL Diavari 4-16x50 T* auf die richtige Entfernung ein. Ein paar Klicks und die Skala meiner Kaliberfolie steht auf 210 Meter, schon kann ich „Fleck“ halten. Schnell bette ich die Waffe sicher auf meinen Rucksack, das Victory DiaScope griffbereit neben mir.

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Sobald der vermeintliche Schaufler hinter der Deckung vorzieht, muss ich mir noch letzte Gewissheit verschaffen! Das Stück steht wie angewurzelt. Ich wechsle zu meinem Victory DiaScope – ist das wirklich der Gesuchte? Zweifel kommen in mir auf. Plötzlich Bewegung: Wuchtige Schaufeln, ausgeprägter Kehlkopf – er ist es, eindeutig. Jetzt aber schnell, ich schaue zu Juan, er nickt. Sauber steht der rote Punkt auf dem Blatt des alten Recken, als der Knall meiner 7-mm-Blaser Magnum die abendliche Stille bricht. Der Kapitale liegt im Feuer, und ein letzter Blick durch das ZEISS-Spektiv bestätigt, dass meine Beute bereits verendet ist.

Das Victory DiaScope gibt Gewissheit – erst dann wird die Kugel angetragen

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Messer mit Methode

Bei den Messern wurden nur schnitthaltige und zugleich leicht nachschärfbare Hochleistungsstähle verarbeitet

Auch für die Arbeit nach dem Schuss hat SAUER das richtige Werkzeug. Aus der Praxis heraus sind vier unterschiedliche Messer entstanden, die den Spagat zwischen Allrounder und Spezialisten perfekt beherrschen. 1

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ie Vielfalt an Messerstählen, Klingenformen, Griffgestaltungen und -materialien ist so unüberschaubar wie das Angebot an Tütensuppen im Supermarkt. Am Ende kristallisieren sich aber wie bei Jagdwaffen und Büchsenkalibern immer bewährte Kombinationen heraus, die sich über Jahrzehnte in der Praxis behaupten konnten. Bei den Hochleistungsstählen spielen weltweit schnitthaltige und zugleich leicht nachschärfbare Stähle wie 440 oder der skandinavische Sandvik-Stahl eine wichtige Rolle, während sich bei den Klingenformen Drop- und Ball-Point- sowie Skinnerartige Klingen gut als Allrounder durchsetzen konnten. Auf Natur setzen die Messermacher hingegen immer noch bei den Griffmaterialien, und damit auf Holz, Knochen und Horn.

Diese Trends berücksichtigend, sind hierbei vier SAUERJagdmesser herausgekommen, die den Spagat zwischen universellem Einsatz und spezieller Formgebung in idealer Weise verkörpern. Ein kleiner spanischer Hersteller bürgt für die exzellente Qualität. Das Besondere an der Messerserie „Walnuss“ ist, dass die Griffschalen aus Original SAUER-Nussbaum-Schaftholz bestehen. Dazu gesellen sich 440er Stainless Steel und stabile, braune Sattellederscheiden mit dezentem SAUER-Logo. Die Messer selbst könnten allerdings nicht unterschiedlicher ausfallen. Denn der Jagdskinner 3 mit balliger Sieben-Zentimeter-Klinge und integriertem „Pull Hook“ ist für das „Ausder-Decke-schlagen“ und das Öffnen der Bauchdecke gedacht und hängt hierbei als echter Spezialist jedes normale Messer locker ab. Das Jagdmesser 4 mit der 8,5 Zentimeter langen Drop-Point-Klinge hingegen ist als Allrounder ausgelegt. Das SAUER-Hirschhornmesser 1 vereint als echter Platzhirsch klassisches Design mit traditionellen Materialien. Die vier Millimeter starke und zehn Zentimeter lange Ball-PointKlinge aus Sandvikstahl mit 60 HRC erlaubt sämtliche Arbeiten vom normalen Aufbrechen bis zum Abhäuten. Das

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Messer ist mit seinen 21 Zentimeter Gesamtlänge perfekt ausbalanciert und liegt mit dem Hirschhorn-Griff gut in der Hand. Nach vorn schließt der Griff mit matt polierten Neusilber-Backen ab, das Messer selbst findet in einer robusten braunen Sattellederscheide mit Logo Platz. Neuester Zugang in der Familie ist der Wolf im „Schafspelz“, das SAUER „Mufflon“ 2 . Mit einer Gesamtlänge von nur 16 Zentimetern eignet sich dieser „Handschmeichler“ trotzdem für alle Belange der Jagd. Namensgeber ist die honigfarbene Griffbeschalung aus Mufflon-Horn, die nicht nur einen Blickfang fürs Auge, sondern auch den erforderlichen Grip bietet. Die 7,5 Zentimeter lange, leicht bauchige Klinge aus Hochleistungs-Sandvikstahl (60 HRC) ist allen Aufgaben gewachsen. Die Hand wird beim Arbeiten durch eine Neusilber-Parierstange und eine Fingermulde bestens vor Verletzungen geschützt. Das Messer verschwindet unauffällig in einer Köcherscheide aus braunem Sattelleder und stört, dank der kurzen Baulänge, auch nicht beim Sitzen. Damit empfiehlt sich das „Mufflon“ auch als ständiger Begleiter für unterwegs. So unterschiedlich die SAUER-Jagdmesser sind, so verschieden sind auch die Geschmäcker ihrer Besitzer und ihre künftigen Einsatzgebiete. Allerdings hat SAUER für jeden etwas Schnittiges im Angebot. Sascha Numßen

Foto: Jochen Frießner

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Die SAUER-Jagdmesser auf einen Blick: 1 Das Hirschhornmesser, 2 das Mufflon, 3 der Skinner und 4 das Jagdmesser

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Waffe

Ein Jahrzehnt mit dem Duo Hase, Rehbock und Keiler dürfen kommen, wenn Blasers Duo mit dabei ist. Das meint einer, der es wissen muss. Seit nunmehr einem Jahrzehnt führt nämlich ein Profi den Allrounder tagtäglich im Revier.

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Fotos: Rolf Brenner, KODIAK

mselgezeter und der Warnruf des Rotkehlchens unterbrechen die stille Monotonie des spätherbstlichen Abendansitzes und elektrisieren die Sinne. Vorsichtig umschließt die Hand den Pistolengriff des Drillings, behutsam und leise richtet sie die Waffe aus. Links raschelt mal kurz und eben noch vernehmbar Laub. Die Spannung kocht hoch. Dann eine Bewegung, ein dunkler Schatten, einen Steinwurf entfernt. Im Zeitlupentempo kriecht der Hinterschaft an die Wange, im Absehen des ZEISS-Varipoint taucht ein seltener Geselle auf: mokkabraun der Balg und gelb­orange der Kehlfleck. Wie von selbst drückt der Daumen den Umschaltstift nach unten und schiebt dann den Spannhebel nach vorne. Ein kurzes Mäuseln bringt Gelbkehlchen zum Verhoffen. Ruhig steht der Rotpunkt am unteren Ansatz des Kehlflecks. Der Schuss bricht und im Hagel der 3-Millimeter-Schrote sinkt der Baummarder nieder. Berauscht von der Gunst des Augenblicks entspanne ich den Duo, kippe ihn ab, tausche die Schrothülse gegen eine neue Patrone und verriegele wieder. So ist der Drilling geladen, jedoch nicht gespannt und damit bestmöglich gesichert. Vorsorglich drücke ich den Umschaltstift nach oben. Jetzt bedient der vordere Abzug das Schloss für den großen Kugellauf und macht die schnelle Dublette möglich. Dann baume ich ab und weide mich eine Zeit lang an meiner kostbaren Beute mit dem unvergleichlich seidigen Balg. Soeben hat sich mit ihr ein lang gehegter Traum erfüllt.

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Noch ist Zeit, und die will ich nutzen. Also zurück auf die hohe Warte und harren. Mit Rehwild darf ich durchaus noch rechnen, und Sauen spürten sich hier frisch. Genehm wäre beides. Bei einbrechender Dämmerung wechselt eine Geiß mit ihren zwei Kitzen vorbei, und das weibliche erhält die kleine Kugel aus der 5,6x52 R hinters Blatt. Die kurze Todesflucht reicht,

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Waffe um auch die beiden Begleiter abspringen zu lassen und verhindert so den angestrebten Doppelerfolg. Dann eben ein andermal. Dem Erwerb des Duo waren einige Experimente mit Bockdrilling, Bergstutzen, Bockbüchsflinte und Drilling samt Einstecklauf vorausgegangen, und bei jeder Lösung fanden sich die berühmten Haare in der Suppe. Wenngleich der Schrotlauf in meinem Revieralltag längst nicht mehr dominiert, möchte ich nicht ganz auf seine Dienste verzichten: Bei der Krähen- und Elsternbejagung sowie beim Ansitz an Luderplatz, dem Ranz- und Jungfuchsbau ziehe ich nicht zuletzt aus Sicherheitsgründen die Schrote der Kugel vor. Außerdem schieße ich für die Küche ab und zu mal eine Ringeltaube oder Stockente damit. Ferner war mir in Osteuropa schon Waidmannsheil auf Schnepfe, Birk- und Auerhahn beschieden. Beide Raufußhühner erlegte ich während der Balz wohlweislich mithilfe des Zielfernrohrs. Schließlich hatte ich den Schrotlauf des Duo sowohl mit Schrot als auch mit dem Flintenlaufgeschoss auf 35 Meter über das Zielglas „Fleck“ einschießen lassen. Einfach deswegen, weil ich öfter über das Zielfernrohr mit Schrot schieße. Dabei konnte ich feststellen, dass die 20/76 kaum weniger Schrote ins Ziel bringt als die altbewährte 12/70, und falls man übers Jahr mit zwei oder drei Schachteln auskommt, fällt auch der Mehrpreis nicht ins Gewicht. Mehr Grübeln bereitete die Wahl der Kugelkaliber. Eine zeitlang liebäugelte ich mit der 8x57 IRS als Doppelkugel, doch letztendlich entschied ich mich für die Kombination aus Rehwild- und Hochwildpatrone: Links die 5,6x52 R und oben die .30 R Blaser. Mit der kleinen Kugel ­hatte ich auf Rehe allerbeste Erfahrungen gesammelt und die .30 R weist eine deutlich gestrecktere Flugbahn als die 8x57 IRS oder die 9,3x74 R auf. Da darf ein Stück Kahlwild ruhig mal 200 Meter weg sein. Außerdem reichen die 10,7 Gramm Geschossgewicht der CDP locker für Elch, Brunfthirsch und Keiler und damit europaweit für alle Reviere. Verkneifen muss ich mir allerdings die Hochwilddublette, denn die kleine Ku-

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gel ist dafür tabu und der Wechsel von großer Kugel auf FLG oder umgekehrt bedarf zweier Handgriffe: umschalten, entspannen und nochmals spannen. Der obere Kugellauf und der rechte Schrotlauf teilen sich nämlich Schloss und vorderen Abzug, während der hintere Abzug samt Schloss allein dem linken, im vorliegenden Fall kleinen Kugellauf vorbehalten bleibt. Man sollte es sich aber zur Gewohnheit machen, nach erfolgter Schussabgabe das gespannte zweite Schloss umgehend manuell zu entspannen. Lautlos, indem der Daumen auf den Spannschieber drückt und dessen Rückwärtsbewegung kontrolliert bremst oder mit Geräusch, falls der Verschlusshebel nach rechts gedrückt wird, die Schiebersperre freigibt und den Schieber in seine Sicherheitsstellung zurückschnellen lässt.

Gebündelte Präzision: Freiliegende und frei schwingende Läufe verhindern wärmebedingte Abweichungen bei Folgeschüssen

Als konkurrenzlos sehe ich die beiden Abzüge des D99 an. Nicht nur, weil sie absolut trocken stehen, sondern weil die Abdrücke so gut einreguliert sind, dass man getrost auf einen Stecher verzichten kann und trotzdem auf der ­sicheren Seite bleibt. Praktisch, dass der Duo keiner großen Pflege bedarf, denn die plasmanitrierte Oberfläche des Laufbündels zeigte in all den Jahren so gut wie keine Rostneigung und das Schaftfinish steckte Regentropfen weg, ohne hässliche Flecken zu bekommen. Der Verschlussblock ist nicht nur überaus stabil und gleichsam die Voraussetzung für den vielseitigen Kalibermix, sondern auch mit wenigen Handgriffen herausnehmbar. Ohne ihn aber lässt sich der Duo weder schließen noch schießen. Ein nicht zu verachtender Aspekt im Sinne der sicheren Waffenaufbewahrung.

der Läufe nichts, weil sich deren Treffpunktlagen mithilfe von Justierschrauben an den Mündungen zueinander korrigieren ließen. Hinsichtlich seines Aussehens musste ich schon manche ironische Bemerkung „wohlmeinender“ Zeitgenossen einstecken. Der Duo betört nun mal nicht mit äußeren Reizen, sondern überzeugt mit inneren Werten. Spätestens auf dem Schießstand, bei diversen Jägerschießen und in der Praxis, blieb er die Retourkutsche nicht schuldig, indem er Schuss für Schuss ins Schwarze oder Leben traf, wo verlötete Kombinierte Schwierigkeiten hatten, die Richtung zu halten. Und schließlich gebührt auch der Sattelmontage Anerkennung, denn die Zielfernrohre lassen sich anstandslos abnehmen und aufsetzen, ohne dass je Schwierigkeiten mit der Schussleistung auftraten. Ferner geht auch ein Zielfernrohrtausch reibungslos und kostengünstig vonstatten, sofern von einer Sattelmontage auf die andere gewechselt wird. Ums einmalige Einschießen kommt man dabei allerdings in den seltensten Fällen herum.

Das in meinen Augen Beste am Duo aber ist seine Schussleistung. Allein schon, weil jeder Lauf kalt geschossen eine hervorragende Eigenpräzision erbringt und noch mehr, weil Folgeschüsse mit dem gleichen oder dem zweiten Kugellauf unabhängig von der Reihenfolge keine wärmebedingten Treffpunktverlagerungen nach sich ziehen. Selbst zweimaliger Laborierungswechsel änderte am Zusammenschießen

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Der Rückblick auf knapp ein Jahrzehnt mit dem Duo, die vielen Reviergänge und nicht wenige Abschüsse rechtfertigt die damalige Entscheidung für Waffe sowie Kaliberzusammenstellung. Vollkommen wäre der Duo jedoch in meinen Augen mit einem Wechsellaufbündel, garniert mit Schrot- und Doppelkugel 8x57 IRS. Doch das ist eine reine Preisfrage und nicht etwa ein Problem der Machbarkeit. Red.

Bitte wählen: Große Kugel oder Schrot beziehungsweise Flintenlaufgeschoss? Zuerst über den Umschaltstift vorwählen, dann mit dem vorderen Abzug schießen. Der hintere Abzug dient ausschließlich der linken (kleinen) Kugel

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Für jeden die Richtige – das raten RWS Experten

Friedrich Müller, Leiter des RWS-Testreviers: Rehwild Für diese Wildart sind für mich die .243 und 6,5 die beste Wahl. Die Kaliber sind auf die Wildstärke optimal abgestimmt und das KS-Geschoss bietet höchste Präzision. Aber auch das DK kann ich empfehlen, weil es auf schwereres Wild stets Ausschuss liefert – und Sauen können schließlich immer kommen. Als Revierleiter führe ich über die Kaliber und Geschosse unserer zahlreichen Gäste Buch – wenn es um optimale Wirksamkeit geht, ist das DK perfekt.

Wenn es um optimale Wirksamkeit geht, ist das DK perfekt

Andreas Hadler, Meister der Qualitätssicherung: Schwarzwild

Die Jagd ist vielfältig und stellt uns Jäger immer wieder vor neue Herausforderungen. Und doch hat jeder „sein“ Lieblingskaliber und „seine“ Lieblingspatrone. Das ist bei den Jägern von RWS nicht anders. Ein paar von ihnen verraten, warum sie welches Kaliber mit welchem Geschosstyp für die einzelnen Wildarten bevorzugen.

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Auf diese Kombination schwört Andreas Hadler bei der Jagd auf Sauen: Die 8x57 I(R)S mit dem UNI Classic oder die 9,3x62 mit H-Mantel – beide Geschosse haben Knock-DownPower durch die hohe Splitterwirkung 04 PASSION

Bei getriebenen Sauen zählt die Augenblickswirkung. Wenn keines der beschossenen Stücke in Sichtweite liegen bleibt und man ewig auf dem Stand ausharren muss, beschleicht einen schon ein ungutes Gefühl. Damit genau das nicht passiert, lade ich bei solchen Anlässen die TeilzerlegungsGeschosse HMK und UNI Classic. Ich bin ein absoluter Fan davon, denn die Augenblickswirkung und Ausschuss-Wahrscheinlichkeit ist mit ihnen am höchsten. Diese Geschosse in den Kalibern 8x57 I(R)S oder 9,3 stehen für Knock-Down-Power, selbst wenn der Treffer mal nicht optimal sitzt. Die Gelantinebeschüsse, die in meinem Verantwortungsbereich bei RWS liegen, zeigen auch warum: Die Energie wird schnell abgegeben und die Splitterwirkung ist fantastisch. Für den Abendansitz verwende ich außerdem die neue RWS Silver Selection in 9,3x62. Sie hat den Vorteil, dass das reduzierte Mündungsfeuer nach dem Schuss einen optimalen Überblick auf das Geschehen am Anschuss gibt.

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Fotos: RWS

Das optimale Rehwildkaliber, so Friedrich Müller, ist das .243 oder die 6,5 mit dem DK, weil es äußerst präzise ist und eine perfekt abgestimmte Wirksamkeit hat


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Julia Schendell, Area Sales Manger: Rotwild

Dr. Erich Muskat, Entwicklungsleiter: Afrikanisches Wild Ich lebte und jagte lange Zeit in Südafrika und konnte dort reichlich Erfahrungen mit verschiedenen Munitionssorten sammeln. Wenn es auf Antilopen-Jagd ging, hatte ich meine 8x68 S mit dem H-Mantel-Geschoss dabei. Vor allem wenn man auf weitere Distanzen schießen muss, ist es eine sehr wirksame Kombination, das Gleiche gilt übrigens heute für das EVO aus der .300 Win. Mag. Jagt man allerdings aus kürzeren Distanzen auf schwereres Wild, führe ich die .404, weil es einfach wichtig ist, viel Masse ins Ziel zu bringen. Knochen müssen durchschlagen und Organe zerstört werden – die Tötungswirkung muss einfach gewährleistet sein. Wenn es auf Plains Game geht, empfiehlt Dr. Erich Muskat die 8x68 S mit dem EVO-Geschoss. Bei schwerem Wild auf kürzere Distanz ist ein stärkeres Kaliber gefragt, die .404 Rimless Vollmantel-Geschoss, das mit einer hohen Stoppwirkung punktet

Julia Schendell bevorzugt für die Jagd auf Rowtild die .300 Win. Mag mit dem EVO-Geschoss. Wegen der gestreckten Flugbahn und der guten Tiefenwirkung zählt es zu ihren Favoriten

Immer Auf der Jagd nach der idealen Patrone mit dem perfekten geschoss – bei RWS werden sie fündig: mit dem interaktiven Produktberater unter rws-munition.de

Klaus Waltermann, Verkaufsleiter Deutschland: Raubwild Fuchsjagd heißt: Ein relativ kleines Ziel, auf verschiedene Distanzen zu erlegen. Reineke sollte nach einem guten Treffer am Anschuss liegenbleiben, unabhängig davon, ob ich ihn am Luderplatz auf kurze Entfernung oder von der Kanzel auf weitere Distanzen bejage. Deshalb lade ich in den Kugellauf meiner Bockbüchsflinte die 5,6x50 R Mag., weil diese rasante Patrone eine GEE von über 200 Metern besitzt. Um den Balg zu schonen, nehme ich das leichte 3,24-Gramm-Teilmantel-Geschoss, weil es gleichzeitig eine hohe Wirkung zeigt. Dieses Geschoss empfehle ich aus gleichen Gründen auch für Repetierer, beispielsweise für die .222 Rem.

Mehr Infos unter www.rws-munition.de

Klaus Waltermann setzt bei der Raubwildjagd auf das 3,24 Gramm Teilmantel-Geschoss im Kaliber 5,6x50 R Mag., weil es eine GEE von 200 Metern hat und außerdem eine gute Eigenpräzision auf kleine Ziele besitzt

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Die Wahl der geeigneten Patrone hängt von den individuellen jagdlichen Vorlieben und Bedürfnissen ab, deshalb bietet RWS auf seiner neuen Website einen Produktberater an, der bei der Auswahl der idealen Patrone behilflich ist. Das vielfältige Sortiment lässt sich dabei nach Wildart, Kaliber und Schussentfernung eingrenzen. Außerdem können bestimmte zusätzlicher Eigenschaften ausgewählt werden, wie beispielsweise die besondere Wildbretschonung, die die individuellen Anforderungen an die ideale Jagdpatrone berücksichtigen. Selbst wenn Sie eigentlich schon „die Richtige“ gefunden haben, lädt die interaktive Darstellung des virtuellen Produktberaters zum Ausprobieren ein.

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Fotos: RWS

Ich verwende das Kaliber. 300 Win. Mag. für die Rotwildjagd, sowohl für die Pirsch, den Ansitz oder die Drückjagd. Meine Erfahrungen während der Brunft haben gezeigt, dass schussharte Hirsche durch den immensen Energietransfer auch auf weite Distanzen zuverlässig zur Strecke kommen. Durch die flache, gestreckte Flugbahn der .300 Win. Mag. kann ich mit dem gleichen Haltepunkt sowohl auf kurze als auch auf langen Distanzen einen platzierten Schuss abgeben. Das EVO-Geschoss hat dabei eine extrem gute Tiefenwirkung. Ich erinnere mich an einen Hirsch, den ich auf rund 180 Meter erlegte. Das Geschoss lieferte Ausschuss, trotz des Treffers auf die Blattschaufel – und das obwohl der Hirsch aufgebrochen 175 Kilogramm auf die Waage brachte. Das hat mich sehr beeindruckt.


DIE Waffen der Profis

Warum? Die Präzision war immer noch hervorragend, aber als der Semi-WeightLauf auf den Markt kam, da konnte ich einfach nicht widerstehen. Meine R93 ist durch den kürzeren, schwereren Lauf noch besser geworden. Und die Präzision ist ganz ausgezeichnet, egal mit welcher Munition ‒ und mit dem Lochschaft zu schießen ist schlichtweg ein Traum. Die R93 ist meine Waffe für alles, für jeden Zweck. Und auch wenn ich Gäste geführt habe, war sie immer mit von der Partie. Man konnte ja nie wissen.

Bergen, der größte europäische NATOTruppenübungsplatz, 30.000 Hektar mit Rot- und Schwarzwild satt. Forstamtmann Horst Rechtenbach war hier 30 Jahre lang zu Hause. Inzwischen pensioniert, zieht der 72-Jährige Bilanz, sagt, warum er mit der R93 regelmäßig mehr als 1000 Patronen pro Jahr verschossen hat und weshalb ihn fast nichts mehr aus der Fassung bringt.

Das war ja schon eine sehr außergewöhnliche Dienststelle. Was bedeutete das in der Praxis für Sie? Ich war immerzu draußen und habe außerdem ständig Gäste geführt – an die 100 von ihnen allein auf starke Hirsche. Der Wildbestand musste bewirtschaftet werden, das bedeutete ansitzen, pirschen, Wild erlegen, bergen und versorgen. Vor allem das Bergen hatte es oft in sich. Damals stand uns noch kein Geländewagen zur Verfügung, für alles musste mein Opel Kadett herhalten.

Wie meinen Sie das? Na ja, man erlebt so einiges. Vor Jahren führte ich in der Brunft einen Gast auf einen Rothirsch. Als wir auf dem Hochsitz saßen, bat ich ihn, seinen Repetierer durchzuladen und zu sichern. Daraufhin hielt er mir zwei Patronen unter die Nase und sagte: „Die eine ist für den weiten Schuss ausgelegt, und die andere eher für die nahe Distanz, welche soll ich denn nun laden?“ Mir blieb die Spucke weg. Ich sagte dann: „Die für die weite Distanz.“ Daraufhin lud der Gast nur die eine Patrone in die Kammer und ließ die andere wieder in der Hosentasche verschwinden.

Horst Rechtenbach bejagte allein und mit seinen Gästen die 4500 Hektar des Bundesforstamts „Sieben Steinhäuser“

Welche Büchse führten Sie zu dieser Zeit? Lange einen Stutzen mit 98iger System, aber wirklich glücklich war ich damit nie: Er war sehr schwer, und das Schaftholz verzog sich ständig, wodurch die Treffpunktlage sehr unregelmäßig war. Man lernte notgedrungen damit umzugehen. Wie kamen Sie dann zu einer Waffe von Blaser? 1995 war ich auf Gamsjagd in Tirol. Der Berufsjäger hatte eine R93 dabei und schwärmte unentwegt davon – von der Sicherheit durch das HandspannSystem und vor allem der Präzision. Schließlich wurde ich so neugierig, dass ich zu ihm sagte: „Habt ihr einen Schießstand in der Nähe? Ich würde sie gern mal ausprobieren.“ Gesagt, getan, die Waffe hat mich sofort über-

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Und dann… … kam tatsächlich der Hirsch. Auf 100 Meter. Er passte, also gab ich ihn frei und mein Gast schoss. Der Hirsch zeichnete nicht und zog zügig über die offene Landschaft seitlich am Hochsitz

zeugt. Hätt‘s die doch nur schon früher gegeben. Sie führen den R93 im Kaliber .308 seit nunmehr 15 Jahren. Richtig. Und auch wenn keine Jagdzeit war, hatte ich die Waffe immer dabei. Trotz meiner vielen Praxis habe ich ständig geübt, schließlich gab es in diesem Truppenübungsplatz-Revier genügend Möglichkeiten. So rund um die 700 Schuss pro Jahr mögen es wohl

vorbei. „Nachschießen!“, sagte ich. Der Gast repetierte die abgefeuerte Hülse raus, fummelte die zweite Patrone aus der Hosentasche, lud und ließ ein zweites Mal fliegen. Der Hirsch zog unbeeindruckt weiter. Ich überlegte nicht lange und schoss mit meiner R93. Der Hirsch lag und mein Gast war glücklich. Sie sind inzwischen pensioniert und bei der Blaser Academy Schießausbilder. Ich möchte Jägern dabei helfen, das Schießen mit der Büchse weiter zu optimieren. Leider sorgt das Vorhaben, sich einen Schießtrainer zu nehmen, in manchen Jägerkreisen immer noch für Stirnrunzeln und Kopfschütteln. Seltsam, wenn man bedenkt, dass selbst gute Sportler immer einen Trainer an ihrer Seite haben, um einfach noch besser zu werden. Und die Ausrede: „Ach, ich schieße schon seit Ewigkeiten so“, lasse ich nicht gelten. Niemand ist zu alt, um noch dazuzulernen. Wahrscheinlich wird auch zu wenig geübt, oder? Ja, eindeutig. Und was mir besonders auffällt: Sehr viele Schützen mucken beim Schießen. Das sind meistens die, die gewohnt sind, vor der Schussab-

gabe einzustechen. Das Stechen verleitet dazu, sobald man auf dem Ziel drauf ist, durchzureißen. Mit dem Feinabzug kann man viel besser kontrolliert abziehen und sich dabei voll auf die Scheibe oder das Stück Wild konzentrieren. Haben Sie einen Tipp zur Kaliberwahl? Sagen wir mal so: Man sollte sich für ein Kaliber entscheiden, mit dem man gern schießt. Ich weiß, dass die Schweißhundführer immer predigen, lieber ein stärkeres Kaliber zu schießen, das für Ausschuss und damit für Schweiß sorgt. Doch was nützt mir der Drückjagdschütze, der vor seinem dicken Kaliber Angst hat und muckt. Lieber mit der vertrauten Büchse sauber treffen, als einen Schlumpschuss mit der dicken Pille verursachen. Aber bei den Kalibern gehen die Meinungen ja bekanntlich weit auseinander. Gibt es für Sie noch einen unerfüllten Waffentraum? (lacht) Ja sicher, nicht nur einen. Die Kipplaufbüchse K95 als Stutzen habe ich mir schon bestellt, jetzt muss ich ja nicht mehr so viel schießen. Und nach der R93 gibt es für mich nur eine Steigerung: die R8. Man will ja immer nur das Beste! Das Interview führte Julia Numßen.

Horst Rechtenbach im Revier. Seine R93 ist immer dabei

gewesen sein, die ich abgegeben habe. Dann kam noch eine erhebliche Anzahl an Schalenwild dazu, pro Jahr also ungefähr 1000 Schuss … … macht in zehn Jahren 10.000 Schuss … (lacht)… vielleicht etwas mehr, ich habe auch mal ein Stück Wild vorbeigeschossen. Doch zurück zu der Schussleistung: Die R93 ist wirklich ein Arbeitstier – alles funktioniert immer noch

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Fotos: Joachim Hartmann, KODIAK

„Hätt’s die nur schon früher gegeben!“

wie am ersten Tag. Das einzige, was ich nach zehn Jahren ausgewechselt habe ist der Lauf und vor kurzem auch die Schäftung.


schnappschuss Bei den Dreharbeiten für den neuen BlaserFilm „Bergauf. Bergab“ in den Allgäuer Alpen lag Mathias Kneppler, Konstrukteur bei Blaser, über zwei Stunden im Schnee, bis sich die alte Gamsgeiß endlich breit stellte. Auf eine Distanz von über 200 Metern wurde sie erlegt. Ob es dem Kameramann gelungen ist, diese Szene einzufangen? Schauen Sie am besten selbst – mehr Informationen zur DVD lesen Sie übrigens auf Seite 48.

Alle Zehne: Beim SAUER-Importeursmeeting im vergangenen Dezember stand am Abschiedsabend mit Bowling der Sport im Mittelpunkt. Das Team „Elegance“ belegte unter der Führung von Martin Otter, Vertriebsleiter Deutschland, in der Gesamtwertung den zweiten Platz. So hieß es am Ende Daumen hoch für SAUER von Paul Frauenberg (Luxemburg), Martin Otter, Matthias Simon (Geschäftsführer der Werbeagentur Simon & Goetz) sowie Vinciane und Paul Pletsers (Belgien), v.l.n.r.

Foto-Außenaufnahmen im Allgäu: „Ein bisschen nach rechts“, „Ein Stückchen nach vorne“, „Kappe nicht so tief ins Gesicht“ – die beiden neuen Mauser-Mitarbeiter Björn Friedrich (hinten), verantwortlich für den internationalen Vertrieb, und Florian Maack, zuständig für Marketing und Vertrieb, nahmen die Anweisungen des Fotografen gelassen hin – die Foto-Ausbeute sehen Sie im neuen Mauser-Katalog.

Im Rahmen der ZEISSNeuproduktvorstellung in Spanien, erlegte Fachjournalist Roland Zeitler (links) auf der Monteria diesen Rothirsch. Stephan Albrecht, Innovationsmanager von Carl Zeiss, freute sich mit dem Schützen. Der glückliche Erleger führte eine Blaser R93 mit einem ZEISS Varipoint 1,5-6x42T*.

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Fotos: Mauser, Blaser, Carl Zeiss Sports Optics, Sauer, RWS, privat

Auf Einladung von RWS trafen sich nördlich von Prag Händler und Journalisten aus Finnland, Ungarn, Deutschland, Frankreich und dem Gastgeberland Tschechien zur Drückjagd. Dort wurde die RWS Silver Selection in der Praxis getestet und unter anderem ein 120-Kilo-Basse gestreckt. Mittags lockte die heiße Erbsensuppe. Die Schützen hatten die Waffen – angelehnt an den Schilderbaum – stets im Blick, wie auch die grobe Richtung fürs nächste Treiben.

Diesen Damschaufler erlegte Julia Numßen im Oktober in einem Revier in Norddeutschland bei der Morgenpirsch. Die Chefredakteurin von PASSION schoss den Kapitalen mit ihrem SAUER 202 Stutzen im Kaliber 8x57. Der Goldmedaillen-Schaufler bringt es auf 202,27 CIC Punkte.

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termine

International Irland, Antrim, 26. bis 27. Juni: Irish Game Fair Schottland, Perth, 2. bis 4. Juli: Scottish Game Fair England, Warwickshire, 23. bis 25. Juli: CLA Game Fair Russland, Moskau, 14. bis 17. Oktober: Arms & Hunting

Liebenberg, Mark Brandenburg, 16. bis 17. Oktober: Liebenberger Jagdmesse Leipzig, 8. bis 10. Oktober: Jagd & Angeln

Herausgeber: Blaser Jagdwaffen GmbH Mauser Jagdwaffen GmbH J.P. Sauer & Sohn GmbH Carl Zeiss Sports Optics RWS Verlag: Klambt-Verlag GmbH & Cie Pressehaus Im Neudeck 1 D-67346 Speyer www.klambt.de Geschäftsführung: Lars Joachim Rose, Kai Rose, Kay Labinsky Verlagsleiter: Kai Rose

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Chefredaktion: Julia Numßen (v.i.S.d.P) Technische Leitung: Matthias Albrecht Layout: Roger Colombani Mitarbeiter dieser Ausgabe: Markus Gemeinder, Jan Hüffmeier, Gunther Stoschek (Blaser), Agnes Köhler (KODIAK Marketingkommunikation GmbH); Christina Treutler (Blaser active outfits); Florian Maack, Thorsten Mann (Mauser); Matthias Klotz, Sascha Numßen (SAUER);

Fotografen: Jochen Frießner, Rolf Brenner, Joachim Hartmann, Henry M. Linder, Erich Marek Internet: www.passion-magazin.de Für unaufgefordert eingesandte Manuskripte, Fotos und Dias keine Gewähr. © Alle Rechte bei: KlambtVerlag GmbH & Cie. Grenzüberschreitende Lieferungen sind nur mit Zustimmung des Verlages gestattet. Abo-Service: Adresse siehe Verlag.Wenn

Sie Fragen zum Abo haben, wenden Sie sich bitte an den Abo-Service. Telefon: 01 80/5 71 83 86 (14 ct./Min. aus dem Festnetz der Deutschen Telekom, abweichende Preise aus Mobilfunk) Telefax: 0 62 32/31 02 12 E-Mail: passion@klambt.de www.abo.klambt.de

Speyer, November: PASSION 5

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Dornsberg, 12. Juni: Blaser-Cup-Finale 12. bis 13. Juni: Blaser-Infotage

PASSION erscheint zweimal im Jahr. Preis des Einzelheftes: 9 Euro inkl. 7 % MwSt. und Versand (CHF 15) Jahresabonnement Inland: 15 Euro (CHF 25)

Foto: Blaser safari outfits

Franziska Geithe (Carl Zeiss Sports Optics), Dr. Ralph Nebe; Dr. Armin Dobat, Matthias Vogel, Heinz Winkler (RWS)

Reproduktion: Klambt-Verlag, Speyer Druck: Sachsendruck Plauen GmbH

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Abgabe von Waffen nur an Inhaber einer Erwerbserlaubnis.

man@work

„Mit RWS ohne Kompromisse zum Jagderfolg“ Matthias Vogel ist bei RUAG Ammotec in Fürth für das internationale Marketing von RWS zuständig. Welche Büchsenkaliber die „Bestseller“ sind, wieso er Munition mit Reifen vergleicht, und warum er gern in Skandinavien jagt – PASSION hat die Antworten.

wichten muss ich rechnen, und auf welche Entfernung schieße ich – das sind die wichtigsten Faktoren, die man berücksichtigen muss, um die optimale Munition zu finden. Unser neuer Produktberater auf www.rws-munition.de hilft dabei, die richtige Wahl zu treffen. Was zeichnet RWS-Büchsenmunition aus?

Über nichts wird so heftig in Jägerkreisen diskutiert wie über das Kaliber. Welches ist denn bei RWS das meistverkaufte Büchsenkaliber? Da gibt es zwei, die ganz vorne dabei sind, die .308 und die .30-06. Das hängt sicher auch mit der großen Geschossauswahl zusammen, außerdem starten in dem .30-iger Bereich die neuesten Entwicklungen. Die so genannten Universalkaliber haben also die Nase vorn. Sie betonen so genannte Universalkaliber – warum? Wir vergleichen Munition gern mit Reifen der Formel 1. Die sind standardisiert, sehen daher unspektakulär aus und trotzdem entscheidet die richtige Wahl über Sieg und Niederlage. Es gibt keinen Universalreifen, der bei allen Streckenverhältnissen optimal funktioniert. Genau so ist es auch bei Munition. Selbst die beste Munition kann nicht in allen jagdlichen Situationen ihr volles Leistungsspektrum entfalten. Worauf solte man also achten? Wie schusshart ist die Wildart, die ich jagen will, mit welchen Wildbretge-

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Kompromisslosigkeit in allen Qualitätsaspekten: Wir beherrschen den gesamten Wertschöpfungsprozess. Von der Chemie für die Zündhütchen, über die Treibladungshülse bis zur Herstellung und Laborierung der Geschosse, einfach alles. Es werden sämtliche Komponenten bereits während der Entstehung geprüft und so exakt aufeinander abgestimmt, damit man ohne Kompromisse zum Jagderfolg kommt. RWS-Patronen werden weltweit seit über 100 Jahren für ihre Präzision und Wirkung geschätzt.

Schwer zu sagen, wahrscheinlich Skandinavien. Ich war dort schon ein paar Mal zur Elchjagd, und obwohl ich noch nie einen in Anblick bekommen habe, bin ich fasziniert von der Natur und den unverkrampften skandinavischen Jägern. Aber auch Namibia ist natürlich extrem beeindruckend. Im 2000 Hektar großen RWS-Testrevier in der Nähe der Firmenzentrale gibt es viel Sauen und Rehwild – Ihr bevorzugtes Rehwildgeschoss …? … in der .308 schwöre ich auf das HMantel mit 11,7 Gramm. Das ist eine sichere Bank.

Und alles Made in Germany. Genau, das finden Sie bei keinem anderen Hersteller. Hinzu kommt, dass wir in allen Bereichen ganz nah am Produkt sind und wissen, worauf es bei der Jagd ankommt. Ich freue mich immer, wenn es uns gelingt, neue Ideen in erfolgreiche Produkte umzusetzen. Wir haben wirklich Spaß daran, die lange Tradition von RWS fortsetzen zu dürfen.

Fotos: RWS, privat

Marketing-Direktor Matthias Vogel bei einer Besprechung zur Markteinführung der RWSPatronenserie Silver Selection

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Sie sind Jäger – welches Jagdland steht bei Ihnen ganz oben?

In Namibia erlegte Matthias Vogel diesen Oryx-Bullen mit der Blaser R 93 im Kaliber .30-06 und dem 11,9-Gramm-Evolution-Geschoss

Zur Person:

Matthias Vogel, 39 Jahre, Reserveoffizier, BWL-Studium, 2-jähriges TraineeProgramm bei Dynamit Nobel, danach Produktmanager Munition. Derzeit verantwortet Matthias Vogel neben dem weltweiten Marketing auch das Exportgeschäft von Jagd- und Sportmunition. Der Niedersachse absolvierte 1992 seine Jägerprüfung, ist verheiratet und hat eine Tochter und einen Sohn.

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ein anderes Gewehr vereint die Facetten meiner Leidenschaft so umfassend wie meine SAUER 202 Take Down, denn sie ist ebenso vielfältig, schön und abwechslungsreich wie die Jagd selbst. Dank ihrer beeindruckenden Präzision und Wiederkehrgenauigkeit meistere ich mit ihr jegliche Herausforderung, sei es beim Ansitz, bei der Drückjagd oder beim Gamsjagern.

Dr. Florian Hilsenbeck, Lohr am Main, ist passionierter Rot- und Schwarzwild- sowie Bergjäger


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