Jugendzeitung YAEZ

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Mit schusssicherer Weste zur Arbeit: Ein Kriegsreporter berichtet von seinem Alltag Ausgabe

November 2012 · kostenlos · www.yaez.de

#62

Warum es so schwer ist, beim Verlieben die richtige Mischung aus Verstand und Gefühl zu finden – und wie Lena MeyerLandrut ihr Leben nach dem Eurovision Song Contest neu ordnet.

Abgefragt: Welche Lerntricks wirklich etwas bringen Abgeschaut: Diese Typen gibt’s garantiert auch in deiner Klasse Abgeflogen: Wie du nach der Schule ins Ausland kommst



Aus der Redaktion Cover #62 Die treuen Leser unter euch haben’s gemerkt: Zum ersten Mal sind auf dem YAEZ-Cover keine Models zu sehen, sondern … ihr habt sie bestimmt erkannt: Lena Meyer-Landrut. Nachdem der riesige Hype um die 21-Jährige etwas abgeflaut ist, wollten wir von ihr wissen, was sie für die Zukunft geplant hat und ob der Starrummel sie verändert hat. YAEZ-Autor Christian, der Lena schon zum zweiten Mal zum Gespräch getroffen hat, ist immer noch begeistert von ihrer Herzlichkeit (auch wenn er ein wenig traurig war, dass sie ihn nicht sofort wiedererkannt hat). Das Interview gibt’s auf Seite 22.

Making-of Für YAEZ besuchte Praktikantin Xenia (links auf dem Foto) zum ersten Mal in ihrem Leben die Frankfurter Buchmesse und war ganz schön erschlagen vom riesigen Angebot. Für euch hat sie sich aber tapfer ins Getümmel gestürzt und die Lesehighlights für den Herbst herausgepickt. Außerdem traf sie die Berliner Jungautorin Sarah Diehl zum Interview (Seite 24).

Eine Formel für die perfekte Beziehung? Ganz so einfach ist es leider nicht, finden die Schüler, die wir gefragt haben.

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Inhalt #62 Titelthema Herzenssache: Geht’s auch ohne Gefühl ?..........................................................4 Niete gezogen: Immer in den Falschen verliebt.................................................6 In diesem Heft Besser lernen: Schüler verraten ihre Tricks........................................................9 Lebensgefahr: Ein Kriegsreporter erzählt.........................................................12 Schülertypen: Den gibt’s in jeder Klasse...........................................................14 Branchenzoom: Duales Studium........................................................................18 Immer im Heft Schülerwettbewerbe..............................................................................................8 Mein Auslandsjahr.................................................................................................11 Ungewöhnliche Studiengänge..........................................................................21 Gewinnspiel.............................................................................................................26

Das Titelfoto mit Lena fotografierte Jan Kopetzky für YAEZ.

Impressum................................................................................................................27


4 liebe

Runter mit der rosaroten Brille Klar, das Herz entscheidet, in wen wir uns verlieben. Doch für eine langfristige Beziehung sollten wir auch den Kopf einschalten. Text: Mark Heywinkel Fotos: Elena Wagner

Sich verlieben und glücklich sein – wie geht das? »Dafür gibt es kein Geheimrezept«, sagen Jessica, Elena und Moritz. Und damit scheinen die drei recht zu haben. Immerhin unterscheidet sich bereits die Art und Weise, wie wir uns verlieben, grundlegend voneinander: Manchen Menschen reicht schon ein flüchtiger Blick ihres Schwarms, um die Gefühlsachterbahn anzuschmeißen. Andere Paare kennen sich wiederum zig Jahre, ehe ihnen Amor urplötzlich zu Leibe rückt. Bei dem 20-jährigen Moritz dauerte es mehrere Monate, bis er sich in seine erste Freundin verliebt hatte. »Sie ist mir nachgelaufen, bei mir kam das Verliebtsein erst mit der Zeit«, sagt er. Die 19-jährige Elena und die 18-jährige Jessica kamen dafür reichlich schnell mit ihren Freunden zusammen. »Drei Dates«, sagt Elena, »länger brauchten wir nicht.« Ein hübsches Gesicht, ein witziger Spruch, eine herzensgute Tat: Aus welchen Gründen wir uns verlieben, scheint dabei sehr unterschiedlich zu sein. Lassen sich die Ursachen für Liebe denn überhaupt nicht fassen? »Da greifen bio-psychologische und sozio-psychologische Ebenen ineinander«, sagt Malte Schlösser, der als systemischer Paartherapeut in Berlin arbeitet. »Deshalb gibt es keine einheitliche Definition für die Liebe, und so ist sie letztlich nicht wirklich zu verstehen.« Na toll. Soll das tatsächlich schon das Ende der Fahnenstange sein?

Schließlich wollen wir uns alle verlieben und eine möglichst lange Beziehung führen. Dafür muss sich das Geheimnis Liebe doch zumindest ein Stück weit entschlüsseln lassen. »Als erste Annäherung sollten wir erst mal zwischen Verliebtheit und Liebe unterscheiden«, meint Malte Schlösser. Dabei handele es sich um zwei Phasen: Erst komme die emotional intensive Verliebtheit, anschließend die rationale Liebe. »Die hohe Energie des Verliebtseins könnte man so zusammenfassen, dass die Person, in die wir verliebt sind, unser Leben interessant machen und uns verstehen soll«, sagt der Paartherapeut. Das heißt: Je weniger wir uns verstanden fühlen und je mehr wir unser Leben als öde empfinden, desto stärker wollen wir geliebt werden. Und umso intensiver projizieren wir dieses Verlangen auf eine bestimmte Person. Das ist schön – aber auch gefährlich: »Wir lernen nicht, mit solchen starken Gefühlen umzugehen«, meint Malte Schlösser. »Wir sind eine Kultur, die mehr Wert im Rationalen sieht. Das hat allerdings häufig den gegenteiligen Effekt und schlägt in irrationales Verhalten um.« Die 18-jährige Jessica kann das aus eigener Erfahrung bestätigen: »Mein Ex-Freund hat mich sehr oft angelogen«, erzählt sie. »Aber auch als meine beste Freundin mir das verklickern wollte, habe ich ihr nicht geglaubt.« In der Verliebtheitsphase steckte Jessica in der sprichwörtlichen rosaroten Welt, unterstellte ihrer Freundin sogar, sie und ihren Freund auseinanderbringen zu wollen. »Völlig verrückt«, sagt Jessica heute. Verliebtheit blendet. Sie kann dafür sorgen, dass wir gut gemeinte Ratschläge ignorieren. Oder uns verstellen, um un-

serem Schwarm zu gefallen. Und nicht zuletzt kann sie auch dafür sorgen, dass wir uns in die falsche Person vergucken. »Liebe hingegen ist rationaler«, sagt Malte Schlösser. »Sie ist eher eine Entscheidung als eine Emotion. Es ist nicht mehr alles nur wunderschön. Die andere Person wird sichtbarer in ihren Macken und Schwächen.« Moritz, Elena und Jessica haben dieses Gefühl von rationaler Liebe bereits alle empfunden. »Es gibt dir so viel Kraft, wenn dich dein Freund versteht«, sagt Elena. »Für mich ist eine ernsthafte Beziehung das Allerwichtigste.« Trotzdem gingen die Beziehungen der drei alle in die Brüche. Weshalb gelingt es manchmal selbst liebenden Paaren nicht, eine lang anhaltende Beziehung zu führen? Und was müssen wir tun, damit es doch funktioniert? »Daran sind meist zu hohe Erwartungen schuld«, meint Malte Schlösser. Dass viele Menschen von ihrer Freundin oder ihrem Freund erwarten würden, gleichzeitig intelligent, witzig, sexy, tiefgründig, sportlich, sinnlich, kreativ und was-auch-immer zu sein, sei einfach zu viel verlangt. Schlösser rät deshalb, Romantik und Realität einander anzugleichen: »Man kann lernen, Gefühle und Denken in Einklang zu bringen, sodass rationale Entscheidungen und Gefühle gute Teamplayer sind.« Das Herz auch mal aus- und den Kopf dafür einzuschalten soll das Rezept für eine lang anhaltende Beziehung sein – macht das nicht eher die Liebe kaputt? »Dass ich an meine erste Beziehung völlig kopflos herangegangen bin, hat sich nicht als besonders klug herausgestellt«, meint Elena. »Ich habe mir vieles schöngeredet. Das will ich in Zukunft anders machen.« Und auch Moritz graut es nicht davor, in Liebesdingen stärker auf seinen Kopf zu hören. »Natürlich hat das Herz die Hauptverantwortung«, sagt er. »Aber was Beziehungen angeht, hat der Kopf schon ein bisschen mitzuentscheiden. Je älter man wird, desto mehr hat eine Beziehung auch etwas Festes, bei dem sich beide Menschen aufeinander einlassen.«

Elena (19) Wann hast du dich zum ersten Mal verliebt? Spät! Letzten Sommer, nachdem ich 18 geworden bin. Ich war in einer Partyphase, bin viel feiern gegangen. Einmal haben wir dann einen Klassenkameraden von meiner Schwester getroffen. Mit dem habe ich den Abend verbracht und ihn wiedergetroffen. Was ist dir wichtig, wenn du jemanden kennenlernst? Es muss einfach einen Draht, eine intensive Verbindung zwischen uns geben. Wie gehst du an Beziehungen heran? Man muss sich Zeit lassen und die Sache gut überdenken. Manchmal hilft es auch, den Freundeskreis des Schwarms kennenzulernen, um zu sehen, wie diese Person eigentlich ist. Wie definierst du Liebe? Liebe ist Zuneigung auf höherer Ebene. Wie wichtig ist sie dir? Wichtiger als Geld und Karriere. Jemanden zu haben, auf den ich mich verlassen kann, der mich bestärkt, wenn ich von einem blöden Tag nach Hause komme, das ist sehr wichtig.


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Moritz (20) Wie definierst du Liebe? Liebe kann man nicht in Worte fassen, sondern nur fühlen. Wann hast du dich zum ersten Mal verliebt? Mit 14 oder 15. Daraus ist aber nichts geworden. In der Zeit danach war ich dann erst mal völlig niedergeschlagen und anti und dachte: Liebe ist kacke. Wie wichtig ist Liebe für dich? Neben Gesundheit ist sie für mich das Allerwichtigste. Ist die erste große Liebe nicht mehr zu übertreffen? Das denkt man immer in dem Moment, wenn man mit seiner ersten großen Liebe zusammen ist. Aber ich glaube auf jeden Fall, dass man dieses Gefühl später noch mal erleben kann. Herz oder Kopf? Wenn es um eine lang anhaltende Beziehung geht, würde ich wahrscheinlich den Kopf über das Herz stellen. Das Herz ist das Ausschlaggebende, aber irgendwann wird Liebe zur Kopfsache. Einen neuen Partner zu finden ist im digitalen Zeitalter viel einfacher als früher. Lieben wir dadurch häufiger? Zu lieben oder geliebt zu werden wird durch die Möglichkeiten des Kennenlernens nicht vermindert. Das ist für mich ein rares Gut.

Jessica (18) Wann hast du dich zum ersten Mal verliebt? Ich sage jetzt besser nicht, in wen, aber mit 12 war ich in eine berühmte Person verschossen. Der erste richtige Freund kam dann mit 14. Wie lange wart ihr zusammen? Zwei Jahre. Aber er hat mich zu oft angelogen, deshalb habe ich Schluss gemacht. Seitdem bin ich Single. Gehst du seitdem rationaler an Beziehungen heran? Nicht wirklich. Ich war noch einmal ganz doll verliebt. Und sobald ich ihn gesehen habe, bin ich rot angelaufen. Ich bin dem Typen richtig nachgelaufen. Das war eine reine Herzsache, mein Kopf war wieder ausgeschaltet. Was würdest du einer Freundin raten, die einen Lügner liebt? Sie sollte sich natürlich von ihm fernhalten, aber ich weiß ja, wie das ist: Man macht das nicht. Wenn man die Person liebt, dann versucht man trotzdem, mit ihr zusammen zu bleiben. Was geht in einer Beziehung gar nicht? Untreue, und wenn er unehrlich und mir gegenüber respektlos ist. Herz oder Kopf? Herz!


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Oops! … I did it again Woran liegt es eigentlich, dass viele von uns sich immer in Partner verlieben, die einfach nicht zu ihnen passen? Wir haben zwei Wiederholungstäter und eine Psychologin gefragt. Text und interview: julia anderton Foto: jan kopetzky

Wenn zwei Menschen einfach nicht zusammenpassen, macht das auf Dauer keinen glücklich.

»Hirn, Herz und Hormone« Jeder kann sich in den Falschen verlieben, sagt Paartherapeutin Birgit Schardt. Warum verlieben sich manche von uns immer wieder in den Falschen? Was uns an anderen Menschen anspricht, ist immer auch durch das geprägt, wie wir aufgewachsen sind, wie die Beziehungen in unserer Familie gestaltet wurden und welche Vorbilder wir hatten. So kann es sein, dass ein Mädchen, das einen autoritären Vater hat, sich immer wieder in einen Jungen mit sanfter Softie-Ausstrahlung verliebt, aber nach kurzer Zeit genervt ist, weil sie bei ihm Durchsetzungsvermögen vermisst.

Verena hasst Currywurst. Sie mag auch keinen HipHop und kann sich Romantischeres vorstellen, als Fußball zu schauen. Trotzdem hat die 17-Jährige im letzten halben Jahr so ziemlich jedes Wochenende vor einer Leinwand gesessen, um darauf zu warten, dass der Ball ins Tor geht. Statt Sushi gab es Bratwurst an der Imbissbude. Und was lief meist im Hintergrund? Na klar, 50 Cent und Kollegen. Warum sich die Regensburgerin das freiwillig gegeben hat? Die Antwort liegt auf der Hand: »Ich war so was von verliebt!« Und da sie eben möglichst viel Zeit mit ihrem damaligen Freund verbringen wollte, machte sie alles mit, was er richtig gut fand. Und bekam gleichzeitig einen Riesenhals auf ihn: »Ich habe mich nach so einem lahmen Fußballabend immer tierisch aufgeregt, dass wir nicht was anderes unternommen haben! Habe dann rumgezickt und Krach provoziert. Ich wollte, dass er was kapiert und es ändert – was aber natürlich nicht passiert ist.« Letztendlich haben sich die beiden vor acht Wochen getrennt. Verena hat noch immer Liebeskummer. Und Wut auf sich selbst, denn: »Ich hätte es besser wissen müssen!« Einfacher gesagt als getan, wie soll das denn gehen? Wenn wir uns verlieben, wissen wir schließlich nie vorab, ob das Herzblatt Schweißfüße hat oder auf Schlager steht. Doch Verena bleibt dabei: »Wenn man sich näher kennenlernt, kriegt man mit, wie der andere tickt. Dass Marek ein Fußballfanatiker ist, habe ich schon auf der Party kapiert, auf der wir uns das erste Mal gesehen haben. Da hätte ich ihn mir aus dem Kopf schlagen sollen.« Denn die Gymnasiastin hatte schon einmal eine Beziehung

mit einem überzeugten Fußballfan, die daran gescheitert ist, dass der Ex lieber mit seinen Jungs im Stadion abhing oder im Park kickte, als Zeit mit ihr zu verbringen. »Ich habe lange gebraucht, um das zu verarbeiten, denn es war meine erste richtige Beziehung.« Damals hat Verena beschlossen, sich nie wieder in einen Fußballfreak zu vergucken. Bis Marek kam. Und das Ganze von vorn los ging. »Ich verstehe das echt nicht – warum vergucke ich mich nur in diese Sportlerjungs, wo ich doch schon vorher weiß, dass sie mich enttäuschen?« Fredo hat darauf eine klare Antwort: »Vermutlich, weil sie so klasse aussehen!« Der 18-Jährige hatte bereits drei feste Beziehungen. »Die Mädels waren der Hammer, so richtige Models«, erzählt er. Das bedeutet: Wahnsinnsfigur, blonde Mähne, blitzblaue Augen. Leider waren die optischen Vorzüge alles, was Fredo in Wallung geraten ließ. »Die erste war total weltfremd und wusste nicht mal, wer Obama ist, die zweite brauchte locker zwei Stunden im Bad und die dritte hatte null Plan für ihre Zukunft«, erzählt der Abiturient. Und als ob das nicht abtörnend genug gewesen wäre, wurde er von jeder betrogen. »Ich hoffe, dass ich auch langfristig etwas daraus gelernt habe. Ich flirte zwar mit hübschen Mädels, aber verlieben will ich mich nicht mehr. Dafür suche ich mir lieber jemanden mit Charakter.« Ehrlich, Fredo? »Na ja, süß soll sie schon auch sein«, gibt der Frankfurter Schüler zu. Er hat sogar schon jemand Konkretes im Auge: »Eine klasse Frau, sie steigt morgens immer mit mir in die S-Bahn. Okay, sie ist blond … Aber sie liest Zeitung, das lässt doch hoffen!«

Was sind deutliche Anzeichen dafür, dass es nicht wirklich passt? Wenn die Bedürfnisse und Erwartungen der Partner so unterschiedlich sind, dass eine gemeinsame Freizeitgestaltung schwierig wird und Stress vorprogrammiert ist. Couch-Potato und Sportskanone gehen schlecht dauerhaft zusammen. Unterschiede sind okay, aber Paare brauchen auch etwas, das sie über den ersten Rausch der Verliebtheit hinaus verbindet. Warum lernen wir daraus nicht? Mit dem Lernen ist das so eine Sache – wenn wir uns verlieben, spricht ja weniger das Hirn als Herz und Hormone. Und die sind, zumindest eine Zeit lang, stärker als die Vernunft. Rückblickend kann man aber analysieren: Auf was bin ich da eigentlich so abgefahren, dass ich alle Zweifel verdrängt habe? Was habe ich nicht sehen wollen? Worauf will ich in Zukunft achten? Wie kann man diese Muster durchbrechen? Eine Vorstellung davon zu haben, was ich mag, was mir wichtig ist in einer Partnerschaft, ist schon mal ein guter Kompass. Dann kann man sich fragen: Bekomme ich das hier? Und man kann Freunde bitten, Bescheid zu sagen, wenn sie das Gefühl haben: »Hey, der oder die tut dir nicht gut!«


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I feel it in my fingers … Wie schreibt man eigentlich den perfekten Lovesong? Das wollten wir von Lukas Graham wissen, denn der Däne mit der Soulstimme schreibt wunderschöne Liebeslieder. Gibt es für dich einen »perfekten« Lovesong? Prince und »The Most Beautiful Girl In the World«.

Song irgendwie davon. Den Unterschied macht nur die Art der Liebe aus: die traurige, die unglückliche, die körperliche.

Warum hören wir so gern Lovesongs? Liebeslieder erinnern uns daran, wie es idealerweise sein sollte, also zum Beispiel, wie es sich anfühlt, von einer geliebten Person die magischen Worte »Ich liebe dich« zu hören. Liebeslieder erzählen aber größtenteils von einem Traumzustand, von dem wir wissen, dass er im Alltag weit weg ist. Genau deshalb mögen wir sie so.

Ein fast noch beliebteres Motiv in der Popmusik als die Liebe sind Trennungen. Ist es leichter, über traurige und unerwiderte Liebe zu schreiben? Auch das kommt auf Stimmungen an. Wenn ich traurig bin, fällt es mir leicht, traurige Songs zu schreiben. Wenn meine Stimmung gut ist, werden auch die Texte heiter. Songwriting besteht für mich aus dem Abrufen von eigenen Gefühlen und der Fähigkeit, sie auf Papier zu bringen. Entsprechend schwer kann es sein, über etwas zu schreiben, was gar nicht mit der eigenen Stimmung zu vereinbaren ist.

Lieder über Liebe bewegen sich häufig auf einem schmalen Grat zwischen kitschigen Phrasen und unpathetischen Beschreibungen von Gefühlen. Was macht es so schwer, über Liebe zu schreiben? Ich glaube, man muss selbst etwas verliebt sein, um Liebessongs auch zu verstehen. Das gilt sowohl für die Hörer als auch für den Songschreiber. Ohne dieses Gefühl brauche ich sie weder hören noch schreiben. Aber sonst ist Liebe ein sehr dankbares Motiv, immerhin handelt ja fast jeder

Wie viele eigene Erfahrungen stecken in deinen Songs über Liebe? Die meisten meiner Songs basieren auf meinem Leben und meinen Erfahrungen. Ich mag es, in meinen Texten viel Persönliches zu erzählen, auch weil das die eigentliche Botschaft deutlich greifbarer macht. Kurz: Meine Songs entstehen aus meinem Leben und das mit allen Aspekten.

Musik kann uns zu Tränen rühren, eine Gänsehaut am ganzen Körper zaubern und wunderbare Erinnerungen zurückbringen. Doch wie genau kommt es dazu? Wissenschaftlich betrachtet ist der Weg der Musik sehr einfach: Der Schall wird vom Ohr aufgenommen, vom Hörnerv in elektrische Impulse umgewandelt und ins Gehirn weitergeleitet. Ab dort wird der Weg dann komplizierter. Forscher konnten inzwischen in fast allen Gehirnregionen Reaktionen auf die Klänge der Musik feststellen. Die Töne sprechen dabei erst mal sehr ursprüngliche Reflexe des Menschen an. Einfaches Beispiel: Schnelle und laute Musik erhöht unseren Herzschlag und führt dazu, dass wir uns bewegen wollen. Langsame Musik beruhigt dagegen. Doch die Wirkung geht noch weiter. Musik wirkt am stärksten, wenn sie mit positiven oder negativen Erinnerungen verknüpft ist. Bei dem berühmten »unser Lied« von Paaren erinnert sich das Gehirn nämlich nicht nur an die Klänge, sondern auch an viele Erlebnisse an diesem Tag, also zum Beispiel den ersten Kuss.

interview und Protokolle: Birk Grüling groSSes foto: jan kopetzky

Das kennt jeder: Mit dem richtigen Soundtrack sind wir gleich doppelt verliebt oder leiden noch mehr, wenn wir verlassen wurden. Musiker sagen, was für sie die Schnulze schlechthin ist.

Chima: »Ich liebe ›Für immer und Dich‹, weil der Song so kompromisslos und verzweifelt ehrlich die Hingabe auf den Punkt bringt, die ich mitunter mit Liebe in Verbindung bringe. Er ist so wunderschön uneitel und grenzwertig, wer so was fühlt, kalkuliert nicht mehr, sondern ergibt sich einem Gefühl, vielleicht einem Drang.«

Kleine Fotos: PR

Milow: »Mein Favorit wäre ›Crazy Love‹ von Van Morrison. Der Song war der Eröffnungstanz auf der Hochzeit meiner Schwester und hat deshalb eine ganz persönliche Bedeutung für mich. Ich weiß nur nicht, was der Refrain ›You give me love love love love crazy love‹ genau bedeuten soll, aber es klingt einfach unglaublich lustig. Für mich sind die besten Liebeslieder auch ein bisschen lustig.«

Michael Schulte: »Wunderschön finde ich ›Tell Her This‹ von Del Amitri, denn dieser Song fängt die Gefühle einfach auf eine unverfälschte Art ein, sie nicht gehen zu lassen bzw. zu verlieren. Hochemotional und berührend. Auch ein Meisterstück eines Singer/ Songwriter- Lieds.«

Tiemo Hauer: »Ganz klar ›With or Without You‹ von U2. Der Song beleuchtet beide Seiten der Liebe. Die Schöne und die Schmerzhafte, ohne dabei unangenehm in die eine oder andere Richtung abzurutschen. Musikalisch zwar simpel, aber nie langweilig, eingängig, aber trotzdem emotional und bewegend. Für mich einer der nachvollziehbarsten und dadurch besten Lovesongs aller Zeiten.«


8 schule

Schülerwettbewerbe vorgestellt Schülerwettbewerb der Siemens Stiftung

»LoQ – Leben ohne Qualm«

Interessant für: diejenigen, die nicht nur ihr naturwissenschaftliches Talent beweisen wollen, sondern auch das Motto »Stadt – Land – Fluss. Zukunftsplanung ist ein Muss!« unterstützen. Du darfst mitmachen, wenn: du Schüler der oberen Jahrgangsstufen bist, also die Klasse 10 oder eine höhere Klassenstufe besuchst. Das gibt’s zu holen: Finanzspritzen für ein zukünftiges Studium der Gewinner im Gesamtwert von rund 100.000 Euro.

Interessant für: alle, die rappen und sich gegen das Rauchen stark machen wollen. Du darfst mitmachen, wenn: du einen zwei- bis dreiminütigen Song aufnehmen willst, der auf die Vorteile des rauchfreien Lebens hinweist. Das gibt’s zu holen: Sachpreise im Gesamtwert von 2500 Euro. 31.12.2012 | www.loq.de/hiphop

Jugend testet

Schülerwettbewerb zur politischen Bildung

Interessant für: alle, die sich näher mit Produkten und Dienstleistungen beschäftigen wollen, die wir jeden Tag ganz selbstverständlich benutzen. Du darfst mitmachen, wenn: du zwischen 12 und 19 Jahren alt bist und Spaß am Testen hast. Das gibt’s zu holen: Preisgelder im Gesamtwert von 9000 Euro sowie Sachpreise.

Interessant für: politisch Interessierte, die gern kreativ werden. Du darfst mitmachen, wenn: du in den Klassenstufen 5 – 11 bist und dich mit deiner Klasse oder ein paar Mitschülern mit einem vorgegebenen Thema auseinandersetzen willst. Das gibt’s zu holen: Klassenfahrten in deutsche und ausländische Städte sowie Geldpreise.

30.11.2012 | www.test.de/jugendtestet

1.12.2012 | www.schuelerwettbewerb.de

15.11.2012| www.siemens-stiftung.org

Beton-Art-Award: Zum Reinbeißen! Drei Schülerinnen aus Bad Urach haben mit einer aus Beton gegossenen Schokoladentafel den »Beton-Art-Award« gewonnen. Ulrich Nolting, Geschäftsführer der Beton Marketing Süd GmbH, überreichte dem Gewinnerteam die Tickets für den Europa-Park bei Rust. Zusammen mit YAEZ hatte die Firma den Schülerwettbewerb ausgeschrieben – die Aufgabe: aus einem Frühstückstablett, Beton und Farben ein Kunstwerk erstellen. Die drei Künstler organisierten sich noch zusätzliches Material und formten eine Schokoladentafel, die zum Reinbeißen einlädt. »Wir fanden den Wettbewerb gut, weil man kreativ sein und mal eigene Ideen einbringen kann«, sagen die drei. Auch die Kunstlehrerin des Siegerteams freut sich für ihre Schüler: »Sie haben das Projekt außerhalb des Kunstunterrichts in ihrer Freizeit gemacht«, erzählt Sarah Brenner. »Ich freue mich, dass sie gewonnen haben.« Mitmachen konnten Schüler und Schülerinnen der 5. – 9. Klasse in Baden-Württemberg und Bayern. Jedem Team wurde ein Baukasten mit Beton, Farbe und einem Frühstückstablett zugeschickt, mit dessen Hilfe sie die Kunstwerke gestalten konnten. Zahlreiche Schulklassen wollten das Angebot wahrnehmen, und so fanden letztendlich 70 BetonBaukästen ihren Weg zu den Schülern. »Wir wollten die Schüler dazu motivieren, den Werkstoff Beton auf kreative Art und Weise aufzugreifen, und genau das haben sie auch getan«, sagt Ulrich Nolting. www.beton-art-award.de

Ausgezeichnet: Deutscher Gründerpreis für Schüler Jedes Jahr können Schüler innovative Geschäftsideen testen. Manche finden dabei sogar ihren Traumberuf. Bei dem Existenzgründer-Wettbewerb können Teams von drei bis sechs Personen ein fiktives Unternehmen gründen und ohne Risiko ausprobieren, ob dieses auch markttauglich ist. Auf diese Weise lernen die Teilnehmer viel über Wirtschaft und haben die Chance, Feedback von einer fachkundigen Jury zu bekommen. Dieses Jahr war der Andrang groß: Aus 1077 Teams wurden die 10 besten ausgewählt und bei der Bundessiegerehrung ausgezeichnet. Auch der heute 23-jährige Timo Hafner hat 2006 an dem Wettbewerb teilgenommen und mit seinem Geschäftskonzept überzeugt. Er entwickelte zusammen mit seinem Team einen Tisch, der Speisen mithilfe von Induktionstechnik warm halten kann. In den Jahren darauf hat er von dieser Idee ausgehend seine eigene Firma aufgebaut – und das mit großem Erfolg: 2011 wurde er mit seinem Unternehmen sogar für das innovativste Produkt der Gastronomie ausgezeichnet. Wer Lust bekommen hat, am nächsten Deutschen Gründerpreis für Schüler teilzunehmen, kann sich noch bis Mitte Februar bewerben. Jedes Jahr können die Sieger Preisgelder, eine Reise nach Hamburg zur Siegerehrung sowie die Teilnahme an einem Management-Workshop ergattern. Eine Anleitung zur Anmeldung findet ihr in folgendem Erklärfilm: www.dgp-schueler.de


schule 9

Das merk’ ich mir Wenn es um den Stoff für die nächste Klausur oder Prüfung geht, dann hat jeder seine eigenen Lerntricks. Wir haben Schüler gefragt, wie sie sich vorbereiten, und einen Experten um seine Einschätzung gebeten. protokolle: David fischer Illustration: julia humpfer

Unser Experte: Wolfram Rollett, Professor für Bildungsforschung mit dem Schwerpunkt Schulentwicklung

Sophie (18), 12. Klasse »Ich bin ein absoluter Farbenlerner – male praktisch jede Seite an und zeichne Pfeile und Mindmaps. Ansonsten hänge ich Lernposter oder Zettel auf. Weil ich gern koche, hängen besonders viele Stichwörter in der Küche. Was ich auch ganz hilfreich finde, sind YouTube-Videos. Da werden Vorgänge virtuell dargestellt. Meistens schaue ich mir Clips an, lasse mir vom Sprecher Schritt für Schritt den Text zum Video diktieren und bringe dann die Erklärung auf Papier. Gleichzeitig hole ich mein Heft und mache mir darin direkt Notizen. Das klappt ähnlich gut bei Hörbüchern, die der Autor selbst vorliest, weil mir die Betonung weiterhilft und ich so beim Lesen dranbleibe. Sonst brauche ich immer etwas länger für ein Buch.«

und die vor den anderen laut vorsagen. Aber manchmal ertappe ich mich im Unterricht, dass ich die Vokabeln in den Dialekten im Kopf nachspreche. Meine Freundin aus England hat sich meine Lernmethode von mir abgeguckt. Die lernt jetzt auch mit Cockney-Akzent oder schlägt einen schottischen Ton an.«

und meistens alle Fragen beantwortet. Um mich richtig zu konzentrieren, verbarrikadiere ich mich in meinem Zimmer und strukturiere das Material auf dem PC. Das hat den Vorteil, dass ich die digitalen Dokumente später in der Abi-Vorbereitung benutzen kann. Ansonsten schlage ich viel im Internet nach.«

Das sagt der Experte: Das Aufhängen von Zetteln und Plakaten zu Hause ist sehr nützlich. Beim Lernen im Vorbeigehen oder in Momenten, in denen man nichts zu tun hat, spart man viel Zeit. Orte wie die Küche, das Bett, der Esstisch, der Kühlschrank oder auch der Spiegel im Bad eignen sich dafür. Wichtig ist, die Zettel, die man schon gut im Kopf hat, regelmäßig auszutauschen. Am besten kommen die dann für das spätere Wiederholen in einen Ordner. Auch dass Sophie beim Lernen plappert, ist eine gute Methode. Da festigt sich der Stoff. Nur lesen und es sich merken reicht häufig nicht aus, denn der Lernstoff muss beim Üben seinen Weg auch nach draußen finden.

Das sagt der Experte: Caspar geht lange Texte mit einem »Masterplan« an. Dabei geht er schrittweise vor. Wenn man sich zuerst einen Überblick verschafft und diese Struktur herausgefunden hat, fällt das Lernen so leichter. Andere lesen einen Text von vorne bis hinten. Sie laufen Gefahr, dass sie den Überblick verlieren. Gerade bei großen Textmengen kommt man dann nicht voran und verliert sich leicht in den Details. Caspar schreibt sich Fragen zum Text auf. Die kann er dann abarbeiten und hat somit schon einen Plan für das Lernen. Über das hinaus, was in der Schule gemacht wird, bezieht Caspar andere Quellen ein und schlägt im Internet Dinge nach. Das schließt Wissenslücken und erhöht das Verständnis.

Caspar (18), 12. Klasse

Sophie (16), 12. Klasse

»Ich hatte oft Probleme mit längeren Texten. Gerade in ›Politik, Gesellschaft, Wirtschaft‹ muss man oft mehr lesen. Außerdem sind die Texte nicht ganz ohne, wie beispielsweise die Wirtschaftstheorie von Keynes. Darum arbeite ich mit der Fünf-Schritt-Methode: Man überfliegt zuerst grob den Text, schreibt sich Fragen zum Thema heraus und arbeitet sich dann immer weiter in die Abschnitte ein. Am Ende hat man alle Fremdwörter nachgeschlagen

»Zum Vokabelnlernen habe ich eine ganz eigene Lerntechnik entwickelt: Ich versuche, die Wörter in unterschiedlichen Dialekten auszusprechen, mal auf Bayrisch, mal auf Schwäbisch oder Pfälzisch. Das klingt so lustig, dass ich mir die Wörter dadurch viel besser merken kann. Die Idee kam mal von meiner Mutter, die meinte, man solle sich beim Lernen Eselsbrücken bauen. Ich würde mich mit meinen Dialekten aber nie in die Schule stellen

Das sagt der Experte: Sophie spricht Vokabeln in verschiedenen Dialekten aus und hat Spaß dabei. So schafft sie es, beim Lernen positive Gefühle zu erzeugen. So lernt man schneller und merkt sich den Lernstoff länger. Diese Art zu lernen klappt genauso bei Mathe. Zum Beispiel kann man aus Formeln eine Geschichte machen: »Ein A mit einer 2 auf dem Kopf trifft ein B mit einer 2 auf dem Kopf. Sagt das A zum B: Gleich treffen wir ein C mit einer 2 auf dem Kopf.« Gerade weil es albern ist und man es sich gut vorstellen kann, merkt man sich das besser als a²+b² = c².

Beeinflusst eigentlich die Ernährung unsere Leistung? Wir haben die AOKErnährungsberaterin Sabine Drexler gefragt. Was soll ich zum Frühstück essen, um bei der Klausur besonders fit zu sein? Mit der morgendlichen Mahlzeit werden die in der Nacht geleerten Energiespeicher wieder aufgefüllt. Wäre doch ärgerlich, wenn die Leistungskurve im ungünstigsten Moment abfiele. Geeignet sind Vollkornbrot mit Quark/Käse und Rohkost oder Müsli oder Joghurt mit frischen Früchten. Zum Trinken ruhig auf Obstsaft oder Tee zurückgreifen, denn Kaffee macht viele noch nervöser. Aber was, wenn ich vor der Prüfung vor Aufregung keinen Bissen runterbekomme? Auf jeden Fall ein Glas Saft oder Milch trinken. Hier sind die ersten Kohlenhydrate des Tages enthalten, und die Energiespeicher können schon etwas aufgefüllt werden. Außerdem für längere Prüfungen eine Verpflegung einpacken! Zum Beispiel ein Käsebrot, Gemüsesticks und Obst zum Nebenherknabbern oder einen Joghurt mitnehmen.


10 schule

»Junge Perspektiven kommen oft zu kurz« Die Schülerzeitung »Pressident« der Theodor-Heuss-Schule in Pinneberg gibt es erst seit drei Jahren, trotzdem ist sie schon berühmt und wurde von »Spiegel« und »Zeit« ausgezeichnet. Chefredakteur Tim Hoenig (17) über seine Erfahrungen. Interview: Christopher Weckwerth

Pressident

Bekannt durch

Schülerzeitung der THS Pinneberg | 03/2012 | www.ths-pressident.de

Grüner Traum Erneuerbare Energien aus Schleswig-Holstein

03/2012 Pressident | 1

Tim, warum habt ihr »Pressident« gegründet? Wir sind eine Schülerzeitung mit einem klaren Ziel: Wir wollen Schülern eine journalistische Plattform bieten. Wir geben Interessierten die Möglichkeit, das nötige Handwerkszeug zu lernen, und wollen sie auf ihrem Weg in die Medienwelt begleiten. Eure Themen reichen weit über die eigene Schule hinaus. Versteht ihr euch auch als Ergänzung zum schulischen Lehrplan? Das wäre eher ein Nebeneffekt. Die Themen entstehen, weil wir nicht schreiben wollen »es ist so«, sondern den Fragen nachgehen, »warum ist es so und »was bedeutet das für Jugendliche«. In etablierten Zeitungen kommt die Perspektive junger Menschen und langfristige Auswirkungen für unsere Generation oft zu kurz. Daher ist es unser Weg, sich auch mit komplexen Themen auseinanderzusetzen. Ist »Pressident« Gesprächsthema auf dem Schulhof? Mittlerweile ja, das ist zumindest unser Eindruck. Bei der ersten Ausgabe kamen von 300 Exemplaren noch 250 zurück, obwohl wir sie kostenlos verteilt hatten. Eine Schülerzeitung war einfach noch nicht etabliert an unserer Schule. Heute ist die Auflage doppelt so hoch, und auch Eltern sagen: »Bringt mal eine mit.« Was sind die größten Hindernisse, die man beim Aufbau einer Schülerzeitung überwinden muss? Es ist immer wichtig, genügend motivierte Helfer zu finden. Der Trend geht zur Ganztagsschule, da ist es schwierig, sich über den Unterricht hinaus für Projekte zu motivieren. Dabei kann das Engagement auch viel Spaß machen, und man kann viel erleben, etwa Treffen mit Promis. »Pressident« gibt es gedruckt, online sowie in Video- und Audio-Formaten. Drücken die Lehrer dafür bei den Hausaufgaben mal ein Auge zu, oder woher nehmt ihr die Zeit? Nein, Schülerzeitung heißt bei uns immer zusätzliches Engagement außerhalb des Unterrichts. Die Lehrer stehen hinter uns, aber wir erarbeiten die Zeitung komplett allein. Das hat Vor- und Nachteile: Zwar sind wir unabhängig, aber Schüler kommen und gehen, ein Lehrer bleibt meist über mehrere Schülergenerationen. Wie finanziert ihr »Pressident«, wenn nicht durch die Schule? Wir decken unsere Kosten fast vollständig durch Anzeigen. Andere Zeitungen setzen stärker auf Spendenveranstaltungen oder nehmen für die Zeitung eine Gebühr – »Pressident« ist kostenlos. Wie sichert ihr als Redaktion die Qualität der Beiträge? Das läuft ganz unter uns Schülern. Die Älteren, die schon länger dabei sind, helfen den Neueinsteigern, indem sie ihre Erfahrungen weitergeben. Erfahrene Redakteure nehmen bei Recherchen immer einen jüngeren mit, zudem gibt es Mentoring-Programme und Workshops. Hast du einen Tipp für Schüler, die selbst eine Schülerzeitung aufbauen wollen? Ein solches Projekt ist ein Prozess, der dauert. Man sollte ihn nie allein angehen, die Arbeit unbedingt aufteilen und sich schnell an die Umsetzung machen. Gemeinsam macht es ja auch viel mehr Spaß! www.ths-pressident.de


schule 11

Mein Auslandsjahr (2): Ina in Paraguay Deutschland hinter sich lassen und in eine fremde Kultur eintauchen ist ganz schön mutig – wir stellen Schüler vor, die das Experiment gewagt haben. Wie die 17-jährige Ina, die für zehn Monate eine Schule in Paraguay besucht und hier von ihrem Schulalltag erzählt. Es ist wirklich lustig, wenn ich hier in Paraguay sage, dass ich auf der «San Diego und Saint Catherine«-Schule bin, weiß hier niemand, welche Schule ich meine, aber wenn ich dann hinzufüge, dass es die Schule mit den lila Uniformen ist, wissen alle Bescheid. Die ersten Tage war das recht komisch, weil alle, egal ob Junge oder Mädchen im lila Sportanzug herumlaufen, aber mittlerweile habe ich mich daran gewöhnt und genieße es, morgens noch im Halbschlaf einfach in diese wirklich gemütliche Kleidung zu schlüpfen. Aber nicht nur das war erstmal eine Umstellung. Die Schule beginnt für mich hier morgens um 7.20 Uhr, meist mit einer Ansprache unserer Direktorin und der paraguayanischen Hymne. Manche Lehrer sind mehr Freunde als Autoritätspersonen: man begrüßt sie mit Küsschen und manchmal wird vor dem Unterricht noch ein bisschen gequatscht. Und auch wenn der Lehrer beginnt, etwas an die Tafel zu schreiben, wird das noch nicht als Grund angesehen mit dem Reden aufzuhören. In meiner Klasse lernt, wer lernen möchte. Wer nicht mitmacht bekommt einen Eintrag, aber die Lehrer sagen nichts weiter dazu. Dafür wird viel Wert darauf gelegt,

dass man vernünftig sitzt, also sich beide Beine unter dem eigenen Tisch befinden und bei Schulausflügen darf man nicht mitkommen, wenn man ein farbiges T-Shirt unter seiner Uniform trägt. Aber auch ansonsten ist der Unterricht gewöhnungsbedürftig. Der Lehrer schreibt an die Tafel und die Schüler schreiben ab, mündliche Arbeit gibt es kaum. In Gruppen wird nur selten gearbeitet und wenn, dann ist es normal von den Anderen abzuschreiben, auf Individualität wird beim Unterricht nicht viel Wert gelegt. Am Ende der Stunde werden die erarbeiteten Seiten vom Lehrer unterschrieben und er trägt sich ein, ob sie komplett sind oder ob die Arbeit unordentlich ist. Aus diesen Notizen setzen sich letzten Endes die Noten zusammen, denn Klassenarbeiten gibt es hier kaum, nur hin und wieder wird das Wissen mündlich abgefragt oder die Lehrer sammeln Ordner und Hefte ein. Ansonsten ist die ganze Schule eine große Klassengemeinschaft, es spielt keine Rolle, in welcher Klassenstufe jemand dabei ist. Jeder kennt Jeden (was vielleicht auch an der Größe meiner Schule liegen könnte, mein Jahrgang hat nur eine Klasse, in der mit mir zehn Schüler

Ina (2.v.l.) mit ihren neuen Mitschülerinnen. sind) und man kommt aus dem Grüßen auf dem Flur kaum heraus. In den Pausen bilden sich kleine Kreise, in denen gegessen, geredet oder Musik gehört wird. Die sportlichen Schüler spielen solange Fußball, Basket-, oder Volleyball. Hier gibt es Infos zum Schüleraustausch: www.afs.de. Du möchtest auch in YAEZ von deinem Schuljahr im Ausland erzählen? Dann schreib uns eine Mail an redaktion@yaez.de


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Arbeitskleidung: Schusssichere Weste Lebensgefahr ist Teil seines Jobs: Frederik Pleitgen berichtete für den Nachrichtensender CNN live von Kriegsschauplätzen und war mittendrin, als sich die Menschen in Ägypten und Libyen im »Arabischen Frühling« gegen ihre Herrscher erhoben. Sie sind Deutschland-Korrespondent für CNN, aber auch häufig als Kriegs- und Krisenreporter unterwegs. Was genau reizt Sie daran? Man ist an Orten, wo Weltgeschichte geschrieben wird. Es ist dort relativ gefährlich, und teilweise stehen viele Mittel der Kommunikation nicht zur Verfügung. Außerdem lernt man sehr interessante Leute kennen, insbesondere in Situationen, in denen es für Menschen um alles oder nichts geht. Welche Arbeitskleidung tragen Sie lieber – Anzug und Krawatte oder schusssichere Weste? Ich trage lieber die schusssichere Weste und den Helm, denn ich bin unheimlich gerne an Orten, wo viel passiert. Wie genau bereiten Sie sich auf Ihre Einsätze vor? Wenn der Einsatz kurzfristig kommt, muss man erst einmal hinfahren und versuchen, sich auf dem Weg vorzubereiten. Außerdem gehe ich ab und zu auf Konferenzen, rede mit Experten und lese viel. Aber wenn von jetzt auf gleich ein neues Thema auf mich zukommt, dann drucke ich ein paar Sachen aus und hüpfe damit ins Flugzeug.

Foto: Gert Krautbauer

interview: Jan Phillip Burgard

Nicht nur psychisch, sondern auch physisch müssen Sie auf der Höhe sein. Wie halten Sie sich fit für solche Extrembelastungen? Joggen. Das ist gut für die Grundfitness. Man muss wirklich fit sein, denn man schleppt zum Beispiel manchmal eine Kameraausrüstung bei extremer Hitze durch die Wüste oder muss über Barrikaden springen. Was erzählen Sie Ihren Kindern über Ihren Beruf, wenn Sie nach Hause kommen? Meistens erzähle ich ihnen, dass ich weit weg muss, um armen Leuten zu helfen, indem ich über sie berichte und der Welt deren Geschichten erzähle.

Welche Charaktereigenschaften sollte man mitbringen, um ein guter Reporter zu werden? Ich glaube, man sollte sich selbst nicht zu wichtig nehmen. Man sollte immer die Perspektive behalten, dass man nur jemand ist, der über Sachen berichtet, die andere Leute erlebt haben. Gleichzeitig sollte man immer flexibel sein und bereit, an Orte zu gehen, an denen es gefährlich ist. Welchen Studien- bzw. Ausbildungsweg empfehlen Sie jungen Menschen, die Journalist werden wollen? Studium, viele Praktika und dann einsteigen. Wenn man über Wirtschaft berichten will, sollte man schon Wirtschaftswissenschaften studieren. Jura ist eigentlich auch ein sehr gutes Fach dafür, weil man dabei Argumentationsmuster erlernt. Aber im Grunde genommen sollte man studieren, was einen interessiert und weiterbringt. Das ausführliche Interview mit Frederik Pleitgen kannst du hier nachlesen: »Wege in den Traumberuf Journalismus. Deutschlands TopJournalisten verraten ihre Erfolgsgeheimnisse«, Solibro Verlag, 286 Seiten, 16,95 Euro.


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Studiengänge im Praxis-Check: Soziale Arbeit Wer sich für ein Studium entscheidet, der weiß oft nicht so richtig, was ihn später im Berufsleben erwartet. Deshalb vergleichen wir in jeder Ausgabe Studium und Arbeitsalltag eines Berufsfeldes. Protokolle: Michael Metzger Jan Taube, 26, studiert Soziale Arbeit an der Katholischen Hochschule für Sozialwesen in Berlin Als ich klein war, hing ich oft mit ein paar Freunden an der Bushaltestelle ab. Wir haben uns da so die Zeit vertrieben, und eines Tages kam ein Erwachsener dazu. Der hat sich mit uns unterhalten, einfach so, und ich fand ihn trotz des Altersunterschieds ganz cool. Irgendwann hat er uns dann ins Jugendhaus eingeladen. Das war mein erster Kontakt mit einem Sozialarbeiter – und ich war beeindruckt: eine Person, die mit Menschen – Jugendlichen, Drogenabhängigen, Obdachlosen – auf Augenhöhe sprechen kann, und dabei aber total tough ist. So wollte ich auch werden! Bevor ich aber lernen konnte, wie ich mich selbstbewusst und empathisch anderen Menschen gegenüber verhalte, musste ich erst viel über mich selbst erfahren. Das Studium der Sozialen Arbeit ist so eine »Reise ins Selbst«. Man reflektiert immens über sich und die Rolle des Individuums in der Gesellschaft. Anders als in Disziplinen wie Jura oder BWL, betrachten wir

den Menschen als Ganzes, mit seiner Kindheit, seinem Umfeld und seinen Interessen. Im Mittelpunkt steht ein positives Menschenbild: Jeder ist etwas Besonderes, hat seine Schwächen, aber auch seine Stärken. Genau wie ich haben auch viele meiner Kommilitonen eine nicht ganz geradlinige Biografie und eine problematische Vergangenheit hinter sich. Ich denke, das hilft im späteren Beruf: Die Probleme meiner Klienten kann ich doch viel besser nachvollziehen, wenn ich mal selbst welche hatte – und diese erfolgreich bewältigen konnte. Esther Diekmann, 27, arbeitet als Sozialarbeiterin im betreuten Einzelwohnen für den Träger Zuhause im Kiez gGmbH in Berlin Meine Klienten sind Männer und Frauen, quer durch alle Alters- und Bildungsschichten. Sie haben gemeinsam, dass bei allen HIV oder Hepatitis C diagnostiziert wurde. Das hat viele von ihnen natürlich ganz schön aus der Bahn geworfen. Ich unterstütze sie dabei, ihr

Leben wieder auf die Reihe zu kriegen: Manche Klienten besuche ich zu Hause, um die Wohnung aufzuräumen oder die Post durchzugehen, die teilweise seit Jahren nicht mehr geöffnet wurde. Für andere bin ich die Begleitung zu Ämtern, zum Jobcenter oder zum Arzt. Als Sozialarbeiterin stecke ich ständig in einem Dilemma. Es ist ja meine Aufgabe als Angestellte einer öffentlichen Einrichtung, die Klienten in die Gesellschaft einzugliedern. Andererseits kenne ich ja die Menschen mit ihren Sorgen und Nöten und kann oft sehr gut nachvollziehen, weshalb sie nicht so funktionieren, wie man es von ihnen erwartet. Und auch die Rechtfertigung für meinen Beruf muss ich ständig selbst erbringen. Wenn bei Klienten etwas nicht rund läuft, neigen sie dazu, anderen die Schuld dafür zu geben – auch mir als Sozialarbeiterin. Umso wichtiger ist, ein stabiles Netz aus Kollegen zu haben und auch eine Supervision, also ein Coaching, in dem man sich austauscht und Feedback gibt. Schon im Studium haben wir gelernt, wie wichtig es gerade für Sozialarbeiter ist, im Privatleben auf sich selbst zu achten. Ich habe Hobbys wie Radfahren oder Basteln, um einen Ausgleich zu finden. Und ich achte darauf, nicht auch in meinem Freundeskreis das Auffangbecken für Probleme aller Art zu werden.


So ist sie: Dieses Exemplar kannst du riechen, bevor du es sehen kannst. Die Tussi ist stets von einer erschlagenden Wolke aus Parfüm und Haarspray umgeben. Vervollständigt wird das Bild von gruselig langen Fingernägeln, die ohne Unterlass entnervend laut auf ihrem Smartphone klackern, gekünstelt schallendem Lachen und der gewagten Kombination aus Leo-Print Schal zu pinkfarbenem T-Shirt. Außerhalb der Schule triffst du sie im Solarium beim Brutzeln oder in der Fußgängerzone beim Einkaufen inmitten einer Schaar schnatternder und kichernder Mädels, die entweder die Bauchmuskeln des neuen Sportlehrers oder die letzte »Germany’s Next Topmodel«-Folge durchdiskutieren.

Was sind das eigentlich für Typen, d Matheunterricht sitzen oder deine H abkupfern wollen? Wir haben eine zusammengestellt.

Typischer Spruch: »Hilfe, meine Haare kräuseln sich!« In zehn Jahren: Geeignet für die Tussi ist jeder Arbeitsplatz, der ihr hübsches Köpfchen nicht zu sehr von den essenziell wichtigen Themen Mode und Stil ablenkt. Egal ob als Sekretärin oder Kosmetikerin, Hauptsache, sie bricht sich nicht die Fingernägel ab.

So ist er: Wenn es nach ihm ginge, hätte der Tag 28 Stunden. Schließlich muss er den Französischkurs an der Sorbonne belegen, am Mathematikwettbewerb teilnehmen, das Praktikum bei Daimler machen, zum Leichtathletiktraining und nebenbei noch sein Aktiendepot managen. Als Kind wurde er höchstwahrscheinlich von einer radioaktiven Biene gestochen, anders kann man seinen Eifer nicht erklären. Denn obwohl er rein rechnerisch nicht mal Zeit zum Schlafen hat, ist er im Unterricht von der ersten bis zur letzten Stunde hellwach, stellt Rückfragen, treibt Gruppenarbeiten voran und ist selbstverständlich auch Klassensprecher. Er wird es definitiv weit bringen, zumindest wenn der Burn-out nicht schneller ist. Typischer Spruch: »Samstagabend? Tut mir Leid, da trinke ich Tee mit der Queen.«

Texte: Xe

In zehn Jahren: Vorstand bei VW. In dreißig Jahren: Bundeskanzler.

Illustra

So ist er: Den Proll trifft man selten in der Schule an, denn er verbringt nicht nur seine Freizeit im Fitnessstudio, sondern widmet auch die eine oder andere Unterrichtsstunde der Pflege seines perfekten Körperbaus. Wenn er doch mal auftaucht, unterhält er seine Mitschüler mit Geschichten von der Hantelbank oder wie ihn »so ein übelster Fisch im Bus angestresst und dann halt kassiert hat«. Sein Kleiderschrank enthält nur Muskelshirts, Jogginghosen und Lederjacken, welche er stilsicher mit dicken Ketten kombiniert. Stell dich am besten gut mit ihm, denn wenn einer seiner Kumpels Rückendeckung braucht, ist er absolut loyal. Typischer Spruch: »Und dann ich so zu dem: Aufs Maul, oder was?« In zehn Jahren: Türsteher oder Mitarbeiter einer privaten Sicherheitsfirma.

So ist e – Verze guten A turnier Shops a statt. K der Sch drum, wegen letzten

Typisc

In zeh nehme


die neben dir im Hausaufgaben kleine Typologie

enia Auerbach

ationen: Till Hafenbrak

So ist er: Er hat eine außergewöhnlich kurze Aufmerksamkeitsspanne, weswegen jede Schulstunde für ihn aufs Neue eine Herausforderung ist. Das schwere Los, still sitzen zu müssen, erleichtert er sich durch häufige unqualifizierte und deswegen unterhaltsame Äußerungen. Seine offene Art geht Hand in Hand mit seiner Verplantheit, die sich unter anderem in ständigem Zuspätkommen äußert. Dafür hat die Rampensau immer eine plausible Begründung, wie zum Beispiel, dass er auf dem Schulweg von einem Eisbär überfallen wurde oder daheim noch die Hausaufgaben seines Hundes essen musste. Langweilig wird es mit ihm nie, dafür musst du damit rechnen, dass Gegenstände zu Bruch gehen und eure Namen den einen oder anderen Eintrag im Klassenbuch zieren. Das ist es meist aber auch wert. Typischer Spruch: Keiner. Die Rampensau ist unberechenbar. In zehn Jahren: Als geborener Entertainer gehört die Rampensau einfach auf die Bühne. Ob als Nachfolger von Stefan Raab oder VIVA-Moderator, aus dem Blick verlieren wirst du ihn definitiv nicht.

So ist sie: Die Aufmerksamkeit, die ihr aufgrund ihrer recycelten und deswegen schlammfarbenen Klamotten entgeht, sichert sie sich durch häufige und lautstarke Teilnahme an allen verfügbaren Demos und Kundgebungen. Generell hat die Öko-Tante in ihren eigenen Augen viel zu sagen und sieht es als ihre Pflicht, ihre Mitmenschen zu erleuchten. Wenn du keine Vorträge über die mögliche Wassereinsparung, wenn man nur einmal im Monat duscht, oder über die menschenbedingte Bestandsminderung des gruenus laubus froschus in Zimbabwe hören willst, dann lauf! Und zwar so schnell du kannst, die Öko-Tante ist nämlich sehr ausdauernd, seit sie öffentliche Verkehrsmittel boykottiert und nur noch den Tretroller benutzt. In zehn Jahren: Sozialpädagogikstudentin oder Teeladenbesitzerin. Typischer Spruch: »Kaffee?! Das ist das Blut afrikanischer Waisenkinder!«

er: Er hat alles von Papa geerbt, inklusive seiner Arroganz eihung, seinem Selbstbewusstsein und dem vermeintlich Aussehen. Sein Leben findet zwischen Tennisstunden, Golfren und stundenlangen Einkäufen in Hilfiger- oder Lacosteauf der Suche nach einem noch hochwertigeren Polohemd Kein Wunder, dass da keine Energie übrig bleibt, um sich in hule hervorzutun. Wozu auch? Papa kümmert sich schon dass er nach dem Abschluss nicht auf der Straße steht. Desnutzt der Sohn den Unterricht lieber, um Party-Fotos vom n Wochenende im Szene-Club auf Facebook zu posten.

So ist er: Im Gegensatz zum Proll macht sich der Hipster nicht viel aus seiner Figur und betont seine dünnen bis kaum vorhandenen Beinchen mit Skinny Jeans. Kein Wunder, denn er ernährt sich ausschließlich von Bionade und Zigaretten. Sollte er doch mal Nahrung zu sich nehmen, versäumt er es nie, davon ein mit Instagram bearbeitetes Foto bei Facebook zu posten. Eine Unterhaltung mit ihm kannst du grundsätzlich nur über WhatsApp führen, denn im echten Leben reißt er seinen Blick nur kurz vom iPhoneDisplay, um einen ironischen Kommentar abzulassen. Solltest du mal etwas von ihm brauchen, gewinnst du sein Vertrauen am schnellsten durch Komplimente. Geeignete Themen sind beispielsweise, wie »tight, aber doch loose« sein V-Ausschnitt-Shirt ist oder wie besonders gut ihm die Wayfarer-Sonnenbrille steht.

cher Spruch: »Einen Dom Pérignon in die VIP-Lounge, bitte!«

Typischer Spruch: »Das ist sooo 2011!«

hn Jahren: Anwalt in Papas Kanzlei. Manager in Papas Unteren. Nachfolger in Papas Praxis. Du verstehst schon.

In zehn Jahren: Da der Hipster Arbeit im Allgemeinen mainstream findet, lässt er sich von den Eltern den Umzug nach Berlin finanzieren, wo er dann entweder einen mäßig erfolgreichen Blog eröffnet oder sich als mäßig erfolgreicher DJ versucht.



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Tschüss, Deutschland! Nach dem Abschluss steht für viele fest: Erst mal ins Ausland! Schon viel kniffliger ist aber die Frage: Was mach’ ich dort? Was das Richtige für dich ist, klärt unser Auslands-Check. Texte und Protokolle: Xenia Auerbach Illustrationen: Julia Humpfer

Freiwilligendienst Soziales Engagement im Ausland ist nicht für jeden geeignet, schließlich kommt zu den veränderten Lebensumständen in einem fremden Land auch die Konfrontation mit menschlichen Problemen dazu – eine Doppelbelastung, die es erst einmal zu stemmen gilt. Jedoch eine, die sich lohnt. Denn so lernst du den Alltag fernab der Heimat kennen und hast gleichzeitig das gute Gefühl, etwas Sinnvolles zu tun. Tipp: Wenn dir der Umgang mit Menschen weniger liegt, gibt es neben sozialen noch genügend ökologische und entwicklungspolitische Projekte. www.afs.de, www.weltwaerts.de, www.ijgd.de Ausprobiert: Moritz, 20, hat ein Jahr lang Kinder in Indien betreut und unterrichtet. Ich war schon in der Schulzeit bei einem Schüleraustausch in Honduras dabei und wollte nach dem Abitur auf jeden Fall wieder ins Ausland. Indien war insofern eine gute Wahl, als dass es eine ganz neue Kultur war, und auch infolge der religiösen Vielfalt ein Erlebnis. Im Vorfeld habe ich versucht, keine Erwartungshaltung aufzubauen, da diese meist kontraproduktiv ist. Der Kulturschock vor Ort fiel dann auch viel kleiner als erwartet aus, da ich fast nur in der Schule war, und es hat auch sehr geholfen, dass fast alle Englisch gesprochen haben. Zusammenfassend gesagt konnte ich viele Freundschaften, eine erhöhte kulturelle Sensibilität und wertvolle Erlebnisse mitnehmen.

Au-pair-Jahr Wenn du Klein Joshua auch noch süß findest, wenn er an der Supermarktkasse losheult, weil er einen Schokoriegel will, bist du als Au-pair genau richtig: Zeit mit den lieben Kleinen verbringen, leichte Haushaltsarbeiten erledigen und dafür Kost, Logis und Taschengeld erhalten. Definitiv eine gute Option, ein Land kennenzulernen, zumal Au-pairs sofort in den Alltag eingebunden werden und als vollwertige Familienmitglieder gelten. Tipp: Deine Familie kannst du dir auf eigene Faust suchen, aber meist lohnt sich die Anmeldung bei einer Vermittlungsagentur. Diese stellt den Kontakt zu Familien her und sorgt dafür, dass du nicht an unseriöse Vermittler gerätst. www.travelworks.de, www.aupair.de Ausprobiert: Elli, 22, war ein halbes Jahr als Au-pair in England. Nach meiner Abiturprüfung hatte ich bis zum ge-

planten Studienanfang im Sommersemester noch ein halbes Jahr Zeit, das ich sinnvoll nutzen wollte. Meine Wahl fiel auf einen Au-pair- Aufenthalt in England, da ich nach einigen Praktika in Kindertagesstätten und anderen Einrichtungen Erfahrung mit Kindern hatte und einige Zeit in einem für mich interessanten fremden Land verbringen wollte, dessen Kultur ich kennenlernen wollte. Ich habe dort eine sehr schöne Zeit verbracht, obwohl ich entgegen der landläufigen Meinung viel gearbeitet habe. An Wochenenden habe ich London und dessen Umgebung erkundet und ab und zu war ich mit meiner Gastfamilie und einer Freundin unterwegs. Es war auf jeden Fall eine empfehlenswerte Erfahrung, die mir neue Freundschaften und ein gewisses Maß an Selbstständigkeit eingebracht hat. Mein Englisch hat sich verbessert. Jeder, der die Möglichkeit hat, eine Zeit lang als Au-pair in einem anderen Land zu verbringen, sollte diese ergreifen.

Auslandspraktikum Abi – und dann? Schön, wenn du schon weißt, wohin es beruflich gehen soll. Für alle anderen ist ein Auslandspraktikum eine tolle Möglichkeit, Berufserfahrung zu sammeln und eine Sprache fast perfekt zu lernen. Solche Praktika sind begehrt, denn vor allem in englischsprachigen Ländern konkurrierst du nicht nur mit Einheimischen um den Platz, sondern oft auch mit Bewerbern aus aller Welt – Vorkenntnisse in der Landessprache sind also von Vorteil. Tipp: Hier kann dir eine Agentur den Weg erleichtern. Gegen eine Vermittlungsgebühr erhältst du Zugriff auf spezielle Praktika-Datenbanken und musst dich nicht mehr selbst um Wohnungssuche, Flugbuchung oder die Einrichtung eines Kontos kümmern. www.praktikawelten.de, www.praktikum-im-ausland.de Ausprobiert: Katharina, 21, war in Ghana und hat Kinder unterrichtet. Ich habe mir früher schon überlegt, Grundschullehramt zu studieren. Da hat es sich angeboten, diesen Zukunftswunsch auf den Prüfstand zu stellen und schon mal Erfahrungen als Lehrerin zu sammeln. Auf der Website von Praktikawelten (siehe Link oben) fand ich unter der Rubrik »Unterrichten« Ghana und wusste: Das ist es! Es ist unvorstellbar, wie entspannt und lebensfroh die Menschen dort sind. Als ich die Straße entlangging, wurde ich von allen Seiten begrüßt, und auch die Kinder hatten keinerlei Berührungsängste. Seit dem

Praktikum weiß ich, dass ich definitiv Lehrerin werden und mit Kindern arbeiten möchte. Ich habe auch viel über mich selbst gelernt, nämlich, dass ich auch allein in einem fremden Land gut zurechtkomme. Trotzdem war ich froh, dass ich mithilfe von Praktikawelten nach Ghana gegangen bin, da ich vor Ort immer nette und hilfreiche Ansprechpartner hatte und auch die Organisation des Aufenthalts einwandfrei war. Auf jeden Fall bin ich in der Zeit selbstsicherer und offener geworden.

Work and Travel Einfach nur raus! Wem nach zwölf oder dreizehn Schuljahren ein Praktikum oder eine Au-pair-Stelle zu festgelegt ist, der sollte sich nach einem Working-Holiday-Visum umschauen. Gerade in den Ländern Australien und Neuseeland, in die traditionell viele Jugendliche und junge Erwachsene zum Arbeiten kommen, ist dieses schnell beantragt. Aber auch Kanada und einige Länder Asiens ziehen immer mehr Backpacker an. Das Prinzip klingt einfach – man fährt hin, arbeitet und reist. Je nachdem, wie groß das Budget ist, fällt das Verhältnis von Arbeit zum Reisen unterschiedlich aus. Tipp: Auch hier kann dir eine Agentur bei deinen ersten Schritten helfen. Denn Einreiseformalitäten, ausländisches Konto und Co wachsen gerade Reiseanfängern schnell über den Kopf. www.stepin.de, www.travelworks.de Ausprobiert: Lina, 20, ist durch Kanada gereist und hat nebenbei gejobbt. Nach dem Abitur wollte ich ein Jahr lang die Welt erleben. Ich bekam von meiner Agentur gleich einen Platz auf einer Pferderanch in Kanada angeboten. Grundsätzlich war ich froh, mit einer Organisation ins Ausland gegangen zu sein, da ich so an meinen ersten Job herangekommen bin und auch an einem Job-Workshop in Vancouver teilnehmen konnte. Auf der Ranch habe ich drei Monate verbracht, danach bin ich frei durch Kanada gereist und habe mir unterwegs Jobs gesucht. In dieser Zeit habe ich viel über das Ranchleben und die kanadische Lebensart gelernt und habe viele Kontakte geknüpft. Meiner Meinung nach sollte jeder nach der Schulzeit eine solche Erfahrung machen, um seine Persönlichkeit außerhalb des gewohnten Umfelds erfahren und bilden zu können. Man lernt, auf sich selbst gestellt zu sein, anderen Menschen offen und freundlich zu begegnen und natürlich die Sprache.



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Dual hält besser Duale Studiengänge geben die Möglichkeit, Praxis und Theorie zu verbinden. Wir sagen, was dahintersteckt und stellen vier Studiengänge vor, die in der Doppelvariante noch recht unbekannt sind. Texte: Michael Metzger Illustrationen: Julia Humpfer

Warum doppelt studieren?

demischen Hörsälen und Seminarräumen angeeignet. Parallel dazu absolviert der Duale Student entweder eine Ausbildung beim Unternehmen oder durchläuft mehrere längere Praxisphasen. Das kann ganz schön anstrengend sein: Während Andere in den Semesterferien entspannen, tauchen duale Studenten in die Arbeitswelt ein.

»Praxis ohne Theorie ist blind«, wusste bereits Immanuel Kant, aber auch: »Theorie ohne Praxis ist wirkungslos«. Oft scheint es, als hätten die Universitäten diesen Ausspruch noch nie gehört, oder würden ihn schlichtweg ignorieren. Zu theoretisch, zu verkopft und zu abgehoben sind viele Diskussionen im akademischen Elfenbeinturm. Wer mit einem Hochschulabschluss in der Tasche bei einem Unternehmen anheuert, mag zwar viel im Kopf haben. Mit den praktischen Anwendungsmöglichkeiten hapert es hingegen manchmal. Die duale Berufsausbildung macht vor, was vielen akademischen Studiengängen fehlt: Eine enge Verzahnung von theoretischem Wissen und beruflicher Praxis.

Wie geht’s weiter?

Wie funktioniert’s? Unter dem Label duales Studium versuchen Unternehmen in Kooperation mit Hochschulen, für angehende Akademiker eine Art Doppelstudium anzubieten. Wer

dual studieren möchte, muss sich sowohl beim Unternehmen als auch bei der Hochschule seiner Wahl bewerben. Der Theorieteil des Studiums wird in den aka-

Die dualen Modelle wurden in den 1960er und -70er Jahren in den Natur- und Ingenieurwissenschaften erfunden, inzwischen gibt es sie auch in anderen Bereichen. Überall gilt: Die Berufschancen nach dem Abschluss sind ziemlich gut: Das Partnerunternehmen ist sehr daran interessiert, die eigenen Studenten später auch für einen Job zu übernehmen – schließlich wissen diese bereits, wie das Unternehmen tickt. Und: Während des Dualen Studiums gibt es, je nach ausgehandeltem Vertrag, ein Gehalt, das weit über dem eines durchschnittlichen Studenten-Jobs liegt.

Vier duale Varianten Eventmanagement Wer schon mal eine größere Geburtstags- oder Silvesterparty organisiert hat, weiß, wie schwer es ist, ein Event auf die Beine zu stellen: Wer legt Musik auf? Wo kommen die Getränke her? Hat sich eigentlich jemand um die Deko gekümmert? Und wie groß ist eigentlich das Budget? Megaevents wie eine Vernissage oder gar eine Messe sind perfekt choreografiert und bis ins kleinste Detail vorbereitet. Wenn die Gäste erst angereist sind, darf nichts mehr schief gehen. Und weil die Erfahrungen im Eventmanagement nicht auf dem Papier, sondern bei der realen Umsetzung gesammelt werden, bietet sich in diesem Bereich ein Duales Studium geradezu an – zum Beispiel bei einer großen Messe oder einer professionellen Eventagentur. Wird hier angeboten: Accadis Hochschule Bad Homburg (international-business.accadis.com), Hochschule Hannover (f3.hs-hannover.de), Duale Hochschule Baden-Württemberg Mannheim (www.mke.dhbw-mannheim.de)

Tourismusmanagement Die Einsatzgebiete im Tourismusmanagement sind vielseitig: Reisebüros suchen ausgebildete Spezialisten ebenso wie Hotels oder international operierende Firmen. Je nach Einsatzgebiet sind die Anforderungen sehr unterschiedlich: Privatreisende wollen etwas vom Land und den Leuten

sehen, dabei steigen die Ansprüche an eine ökologisch vertretbare Wahl der Verkehrsmittel und an einen irgendwie authentischen Kontakt mit dem Urlaubsland. Unternehmen ist an zeit- und kosteneffizientem Reisen gelegen. Und je nachdem, wohin die Reise geht, gibt es weitere Spezifikationen zu beachten. Bei einem Dualen Studium im Tourismusmanagement können sich Studierende schon früh auf einen Bereich und eine Region spezialisieren – zum Beispiel bei einer großen Hotelkette oder einem Reiseveranstalter. Wird hier angeboten: Adam Ries Hochschule (www.arfh.de), HWR Berlin (www.hwr-berlin.de), Baltic College (www.baltic-college.de)

Gesundheit, Pflege und Soziale Arbeit Ein Studium beschäftigt sich gemeinhin mit Zeichen: Texte, Zahlen, Formeln sind auf Papier in Bücher gedruckt. Die Schere zwischen Theorie und Praxis klafft bei solchen Berufen besonders weit, die sich im Alltag vor allem mit Menschen beschäftigen – und die Umstellung vom gedruckten Zeichen auf das lebendige Gegenüber fällt nicht immer leicht, weil sich Menschen nun mal nicht immer so verhalten, wie es im Lehrbuch steht. Im Dualen Studium »Gesundheit und Pflege« lernen Studierende einerseits Grundla-

gen über den menschlichen Körper aus Biologie, Physik und Medizin kennen, arbeiten andererseits aber bereits während des Studiums in Sanatorien, Heilbädern oder Kurkliniken bereits mit richtigen Klienten zusammen. Wird hier angeboten: Hochschule Fulda (www.hs-fulda.de), Hochschule Ostfalia (www.ostfalia.de)

Medien »Was mit Medien machen« steht heute hoch im Kurs. Sich mitzuteilen ist Alltag geworden, und jeder weiß, wie er im Facebook ein Foto online stellt oder einen Text kommentiert. Dass ein richtiger Beruf »mit Medien« aber richtig anstrengend, stressig und fordernd sein kann, vergessen viele. Im Dualen Studium »Medien« lernen angehende Akademiker, welche Berufsfelder es mit Medien gibt. Agenturen, Verlage und Redaktionen bieten Einblick in die vielschichtige Medienwelt: Vom Schreiber über den Layouter, den Cutter, den ITProfi bis hin zum Homepagedesigner können sich Duale Studenten schon früh spezialisieren – damit hinterher mehr beim Medienjob rumkommt, als nur ein neues Facebook-Profilbild. Wird hier angeboten: Duale Hochschule Ravensburg (www.dhbw-ravensburg.de), HTWK Leipzig (www.fbm.htwk-leipzig.de), Hamburg School for Business Administration (www.hsba.de)



zukunft 21

Ungewöhnliche Studiengänge (2): GIBT’S DEN WIRKLICH?

Angewandte Sexualwissenschaft

BWL, Jura und Co sind dir zu langweilig? Dann wären vielleicht Brauwesen, Coffeemanagement oder Besamungstechnik was für dich. Der Vorteil der Nischenfächer: Die Studenten müssen sich nicht in überfüllte Hörsäle quetschen und haben auch bei der Jobsuche gute Chancen. Protokoll: michael metzger

Daniel Hoffmann, 26, hat vor Kurzem seinen Master in »Angewandter Sexualwissenschaft« an der Hochschule Merseburg abgeschlossen. Angewandte Sexualwissenschaft – was soll das denn sein? Und wieso sollte man so was studieren? Aussagen wie diese höre ich immer wieder, wenn ich von meinem Studium berichte. Und der Titel meines Studienfachs hat ja auf den ersten Blick wirklich etwas Anzügliches. Zudem: Themen wie Liebe, Partnerschaft oder Sex kennen wir doch alle aus unserem Alltag. Wir wissen, wie das geht, wie es sich anfühlt – was sollte einem ein Studium da also noch großartig vermitteln können? Im Masterstudium selbst haben meine Kommilitoninnen, Kommilitonen und ich allerdings recht schnell gemerkt, dass wir eigentlich gar nichts wissen. Wenn wir über Sexualität reden, dann hat jeder seine eigenen Erfahrungen gemacht, hat seine eigenen Probleme und Wünsche – aber keiner weiß, was die anderen so darüber denken! Der akademische Austausch über den Ge-

genstand der Forschung ist deshalb ein wichtiger erster Schritt. Und er ist nicht einfach: So sexualisiert unser Alltag uns auch erscheinen mag, ist es für die meisten von uns dennoch recht ungewohnt, offen mit anderen Menschen über Sexualität zu sprechen. Da setzt der Masterstudiengang an. Neben fachlichem Wissen aus der Soziologie, der Biologie oder der Psychologie wird uns vor allem auch vermittelt, wie wir im späteren Beruf auf Augenhöhe mit unseren Klienten kommen können. Die praktischen Handlungsfelder für einen Absolventen liegen weit gestreut: Manche von uns werden Erwachsene in der Paarberatung betreuen, andere werden mit Jugendlichen über ihre ersten Erfahrungen mit Beziehungen sprechen, und wieder andere werden vielleicht in der Schwangerschaftskonfliktberatung arbeiten. Überall gilt es, einen Zugang zu Menschen über das Thema der Sexualität zu finden. Für meine Masterarbeit habe ich beispielsweise über Sexting geforscht, also den erotischen Foto- und Nachrichtenaustausch unter jungen Erwachsenen. Als Erstes hab ich den Befragten

zugesichert, dass weder ihr Name noch ihr Alter oder irgendeine andere persönliche Information veröffentlicht wird. Erst unter dem Deckmantel der Anonymität haben wir dann eine vertrauliche Gesprächsbasis gefunden. Deshalb ist es auch so wichtig, dass es jetzt einen Studiengang wie die Angewandte Sexualwissenschaft gibt: Damit dem oberflächlichen Small Talk über Sex etwas wirklich Fundiertes, Wissenschaftliches entgegengestellt wird. Ich persönlich will auf jeden Fall weiter in diesem akademischen Bereich arbeiten. Wenn aber in meinem Bekanntenkreis beispielsweise abends in einer Bar mal wieder Geschlechterklischees ausgepackt werden, höre ich meistens weg.

Der Masterstudiengang »Angewandte Sexualwissenschaft« an der Hochschule Merseburg ist bundesweit einmalig. Informationen über das Studium und die Bewerbungsvoraussetzungen gibt es im Internet unter www.hs-merseburg.de


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Konzerthalle statt Hörsaal: Lena Meyer-Landrut hat ihr Studium erst einmal verschoben. Im großen YAEZ-Interview spricht sie über echte Freunde, ungerechte Kritik und die schwierige Aufgabe, die großen Entscheidungen fürs Leben zu treffen. Interview: christian fahrenbach fotos: jan kopetzky

Lena, du bist seit zweieinhalb Jahren überall zu sehen und zu hören. Das bringt sicher auch viel Neid und Kritik. Wie kriegst du es hin, nicht dauernd von allen Leuten gemocht werden zu wollen? Eigentlich bin ich nicht der Typ für Konfrontationen oder Zickereien. Ich bin ein positiver und freundlicher Mensch, aber manchmal hat man auch einen schlechten Tag. Wenn eine Sache passiert, die nicht so geil ist, dann ist die sofort: BAMMM! Riesengroß! Ich glaube auch nicht, dass das so verkehrt ist. Ich finde nicht jeden nett, und kein Mensch findet jeden toll, das muss man akzeptieren. Es kann nicht immer alles harmonisch sein. In einem Interview mit Frank Elstner ging es trotzdem heiß her. Du warst recht schnippisch, oder? Das war aber nicht böse gemeint. Es kamen in dem Interview so viele Sachen zusammen, da dachte ich irgendwann: Ich habe heute schon 40 Interviews gegeben, ich kann nicht mehr. Ich war auch ungerecht in dem Moment. Aber da war irgendwann das Maß voll. Du hattest auf der anderen Seite auch viele gute Berater, die dir viel geholfen haben. Woran erkennst du die Leute, die es gut mit dir meinen? Das ist total schwer, und ganz oft habe ich das auch nicht erkannt, sondern erst später gemerkt. Das ist doch überall so: Am Anfang sind alle nett, und auch der Chef ist ganz toll, und nach anderthalb Jahren merkt man dann, was man scheiße findet und was einen nervt. Damit muss man irgendwie klarkommen. Man kann zumindest versuchen, etwas daraus für sich zu ziehen und zu sagen: »Das gefällt mir jetzt nicht – gut so, dann weiß ich, dass ich so nicht sein möchte.« Wie ist das, wenn du neue Leute kennenlernst: Kannst du neue Freundschaften aufbauen? Ich habe mich irgendwann dafür entschieden, dass ich

mich öffne, auch gegenüber neuen Leuten und der Presse. Ich habe auch in der Zeit, in der ich schon bekannt war, Leute kennengelernt, mit denen ich jetzt sehr gut befreundet bin. Ich glaube, dass man merkt, welche Leute ehrlich sind, wenn man ein bisschen Gespür hat und richtig erzogen wurde. Ich wurde noch nicht so richtig krass enttäuscht auf privater Ebene. Für viele deiner Freunde war es sicher nicht ganz leicht, sich zu überlegen, was nach dem Abi passieren soll – einfach, weil es so viele Möglichkeiten gibt. Du hattest auf einmal noch viel mehr Optionen, woher hast du gewusst, was das Richtige ist? Ehrlich gesagt habe ich mich überhaupt nicht so gefühlt, als hätte ich viele Optionen. Bis zum Abi habe ich mir noch nie ernsthafte Gedanken gemacht, was ich aus meinem Leben mache. Dann wurde mir plötzlich die Entscheidung abgenommen. Da konnte ich mich gar nicht wehren – und ich wollte mich auch gar nicht dagegen wehren. Eigentlich geht es mir total gut, weil ich diesen Konflikt nicht hatte: Was mache ich? Wer bin ich überhaupt? Und was ist das Richtige für mich? Trotzdem werden vermutlich jetzt viele sagen, dass du viel weniger Erfolg hast als früher. Nervt das nicht? Ja, das werden manche schreiben. Einige haben auch geschrieben, dass die Tour nicht läuft, obwohl sie noch gar nicht im Verkauf war. Da kann ich einfach nicht anders, als das auszufiltern. Ich würde komplett kaputtgehen, wenn ich alles persönlich nehmen würde. Solange es relativ gut läuft, höre ich einfach nicht auf. Wenn ich mich gut fühle, warum soll ich mich dann von so viel negativer Energie von außen beeinflussen lassen? Dein drittes Album »Stardust« ist bei den meisten ganz gut angekommen. Wie ist das entstanden?

Ich habe mir nach der zweiten Eurovision in Düsseldorf vorgenommen, erst einmal ein bisschen zur Ruhe zu kommen. Dann habe ich aber schnell gemerkt, dass mich der Ehrgeiz packt und dass ich doch Bock habe auf das Leben, das ich nach dem Abi gehabt habe. Relativ schnell fiel die Entscheidung, noch ein drittes Album zu machen. Plötzlich blieb dann keine Zeit mehr für das Studium. Deswegen habe ich gedacht: Dann schmeiße ich das noch nicht mal angefangene Studium wieder und studiere lieber irgendwann, wenn ich tatsächlich Zeit habe und etwas daraus ziehen kann. Jetzt hast du nach den Alben mit Stefan Raab nun ein Team, mit dem du etwas kantigere Songs aufgenommen hast. Bist du mit deinen früheren Platten unzufrieden? Überhaupt nicht. Zu der Zeit waren die perfekt, das konnte gar nicht besser laufen. Aber jetzt war es toll, auch noch eigene Ideen reinzubringen. Das Album ist dadurch noch viel spezifischer und persönlicher geworden. Jetzt aber doch noch ein Wort zur Tour: Die wird sehr viel kleiner, oder? Es werden keine so großen Hallen wie beim letzten Mal. Es wird kleiner, gemütlicher, und es wird akustischer – so wie andere Leute anfangen, mache ich jetzt weiter. Hast du keine Angst, dass zu den Konzerten kaum noch einer kommt? Ich hoffe, es kommen die gleichen wie früher auch. Ich habe das Gefühl, dass es das ist, was die Fans jetzt wollen. Ich kenne das von mir so, dass mein Star – das war Britney Spears – sich auch weiterentwickelt hat und ich trotzdem weiter hingegangen bin. So soll es auch bei mir sein: Diejenigen, die früher 12 waren, sollen jetzt mit 14 sagen: »Das finde ich cool.«


»Es kann nicht immer alles harmonisch sein«

freistunde 23

Lena hatte viel Spaß beim YAEZ-Fotoshooting auf den Dächern von Berlin.

Nach ihrem überragenden Sieg beim Eurovision Song Contest 2010 und dem zehnten Platz im letzten Jahr wurde es still um die 21-jährige Lena. Von Stefan Raab, ihrem Mentor, hatte sie sich gelöst und beschlossen, ein Studium anzufangen. Bis die Plattenfirma Universal vor der Tür stand und ihr anbot, ihr drittes Album zu produzieren. Und Lena wäre nicht Lena, wenn sie nicht sofort zugesagt hätte. Auf ihrem Album »Stardust« hat sie an den meisten Songs entweder als Songwriterin oder Komponistin mitgewirkt. Das hat sich ausgezahlt – die Platte landete auf Platz 2 der Album-Charts. Lena hat sich von der Castingshow-Gewinnerin zur vollwertigen Künstlerin entwickelt.


24 freistunde Für harte Jungs

Fünfminutenpause YAEZ checkt das Neueste aus Musik, Kino und Literatur für euch!

»Konventionen interessieren mich nicht« Die 34-jährige Autorin Sarah Diehl thematisiert in ihrem ersten Roman »Eskimo Limon 9« unser Verhältnis zu Juden in Deutschland. Wir trafen sie zum Kurzinterview. In deinem Buch »Eskimo Limon 9« geht es darum, wie wenig wir Deutschen eigentlich über die jüdische Kultur wissen. Wie bist du auf das Thema gekommen? Also einen persönlichen Bezug hatte ich nicht direkt, aber ich komme aus Berlin, wo viele Israelis wohnen. Entsprechend hatte ich viel Kontakt zu Leuten aus Israel, war auch selbst oft dort und war überrascht, als ich bei mir selbst Berührungsängste erkannt habe. Da fiel mir auf, dass ich mehr über Judenvernichtung als über Juden weiß. Das Thema Judentum hat in Deutschland immer eine gewisse Schwere. Hattest du Bedenken, dass dein Roman gezwungen klingen könnte? Nein, die Gefahr habe ich nicht gesehen. Ich habe mit Absicht den Roman als Sprachrohr gewählt, da ich das Thema so vielschichtig und teils auch kontrovers ausbauen konnte. Ich wollte ja gerade der deutschen Gedenkkultur, die sich mehr mit Steinen als mit Menschen beschäftigt, entgegenhalten, wie junge Israelis auch in ihrer Alltagskultur damit umgehen. Wie hast du dich nach der Schule orientiert? Was kannst du Jugendlichen für die Berufswahl mitgeben? So klischeehaft es auch klingt, ich wollte tatsächlich immer Schriftstellerin werden. Ich habe mich nie von etwas anderem lenken lassen als von meiner Überzeugung – weder von Berufsaussichten noch von gesellschaftlichen Konventionen. Meine Lebensplanung habe ich sozusagen von meinem Todestag aus aufgezogen und überlegt, was ich gemacht haben möchte, bis ich sterbe. Ich kann nur jedem raten, auf seine Wünsche und Bedürfnisse zu hören und an sich zu glauben. »Eskimo Limon 9«, erschienen im Atrium Verlag, 320 Seiten, 19,95 Euro

Schnellcheck

»Das Schicksal ist ein mieser Verräter« von John Green Worum geht’s? Der Roman erzählt von zwei krebskranken Jugendlichen, die mit dem Schicksal, dem Leben und dem Tod abrechnen. Lohnt sich’s? Der Autor John Green arbeitete nach seiner Studienzeit einige Zeit als Seelsorger in einem Kinderkrankenhaus. Ohne die gängigen Klischees und gezwungen wirkende Traurigkeit erzählt er nun mit der Stimme der jungen Hazel vom Leben mit einem vermeintlichen Todesurteil, wobei Tragik und Komik Hand in Hand gehen. Unbedingt lesen!

Moses Pelham ist einer der Großen im Musikgeschäft, er gewann Echos, verkaufte über acht Millionen Platten, und er prägte mit dem Rödelheim Hartreim Projekt die HipHop-Szene. Diese Wurzeln sind gerade jüngeren Hörern fast unbekannt. Immerhin liegt sein letztes Rap-Album und damit der Vorgänger von »Geteiltes Leid 3« acht Jahre zurück. Als »Rapper-Songwriter« bezeichnet er selbst sein neues Werk – keine schlechte Beschreibung. Musikalisch hat sich der Frankfurter seiner Band bedient und erzeugt so einen organischen Sound, über den er seinen Sprechgesang legt. Textlich gereift spricht er in Songs wie »Ich lass Dich nicht zurück« vor allem über Liebe, Leben und Freundschaft. Erscheint am 9. November bei Columbia d (Sony Music)

Für Tänzer mit Anspruch

Fran – »Frantastic« Den meisten Hörern dürfte Fran vor allem wegen ihrer großartigen Stimme ein Begriff sein. Diese lieh sie bisher vor allem ihrem Mann, Elektro-Ikone Oliver Koletzki, bei Hits wie »Hypnotizes«. Mit ihrem Debütalbum »Frantastic« macht die studierte Psychologin, unterstützt von MiMi-Westernhagen-Produzent Oded K.dar, nun den Schritt zur eigenständigen Künstlerin. Gleich beim Opener »May I Introduce Myself« beweist sie eindrucksvoll ihr Songwriter-Talent und ein Gespür für Popmelodien. Klanglich erinnert diese Mischung aus Folk, kraftvollen Housebeats und Pop etwas an Beth Ditto und Gossip. Bereits erschienen bei Stil Vor Talent (rough trade

Für alte Schweden

Mando Diao – »Infruset« Mando Diao haben von Charterfolgen bis zu ausverkauften Touren alles erlebt. Vielleicht gab ihnen genau dieser Erfolg den Mut für ihr sechstes Studioalbum »Infruset«. Statt Indierock überraschen die Schweden mit 100 Jahren alten Gedichten aus ihrer Heimat. Die Idee dazu kam ihnen, als sie ein Gedicht von Dichter Gustaf Fröding vertonten. Aus einem Song wurde schnell ein ganzes Album, deutlich gemächlicher instrumentiert, als von Mando Diao gewohnt. »Wir hatten kein schwedisches Album geplant, aber was könnte besser auf einen Disco-Hit folgen, als langsame Balladen aus Schweden«, lacht Sänger Gustaf Norén und hat vermutlich recht.

i Was läuf t eigentlich be ? den Stars auf dem iPod YAEZ frag t nach – s diesmal bei den Orson

Maeckes: Asap Rocky – »Goldie« Das ist unser kollektiver Tour-Aufpump-Song. Tua: Purity Ring – »Obedear« Untypisch, aber ich bin komplett drauf hängen geblieben. Kaas: Frank Ocean – »Pyramids« Weil er für mich R’n’B neu definiert hat. Er hat ein neues Epos geschaffen. Traum vermischt sich mit Realität. Bartek: Mumford & Sons – »Little Lion Man« Text und Musik stehen eigentlich in einem krassen Gegensatz zueinander, aber genau das mag ich. Alle: Twin Shadow – »Five Seconds« Einfach so, weil wir’s können.

Kleine Fotos: PR

Bereits erschienen bei Vertigo Berlin Universal Music

Carl Hanser Verlag, 285 Seiten, 16,90 Euro

Texte: Xenia Auerbach, Birk Grüling, Ineke Haug

Moses Pelham – »Geteiltes Leid 3«



26 pausenhof

Das gibt’s zu gewinnen! Für alle Hogwarts-Fans haben wir den perfekten Gewinn, mit dem ihr in die magische Welt der Zauberer eintauchen könnt: Mit »Wonderbook: Das Buch der Zaubersprüche« – produziert in Zusammenarbeit mit J.K. Rowling – öffnest du das echte Buch, hältst deinen Zauberstab (den PS Move-Motion-Controller) bereit und siehst zu, wie die Zaubersprüche zum Leben erweckt werden. Drachen kriechen aus dem Buch, die Seiten gehen in Flammen auf und aus deinem Zauberstab schießen Feuerbälle. Und das Beste: Es können beliebig viele Freunde mitspielen, weil alle Spieler durch die PS Eye-Kamera auf dem Fernseher zu sehen sind. Weitere Infos gibt’s hier: www.playstation-wonderbook.com. YAEZ verlost ein Spiel »Das Buch der Zaubersprüche« inklusive Wonderbook und Eye-Kamera!

böse, Fluss schlimm zur Elbe

kitschiger Song

Abk. für Rechnung

Zeichen für Amperestunde

runde Schneehütte der Eskimos

Abk. für Personenkraftwagen

Land in Nordamerika

Währung Unterin Japan Jugendarmknochen (100 Sen) zeitung

10 dt. Autorin, Sarah ...

Männer- Hochschulname reife

Platzwunder

Lachsfisch Pfannengericht (landschaftl.)

griechische Sporadeninsel

Windschattenseite e. Schiffs

Abk. für et cetera

4

luxemb. Stadt an der Alzette

6

Tafel (engl.)

Nanny auf Zeit günstiges Hotel voll entwickelt; erwachsen

Stadt im Kreis Recklinghausen Buch des Alten Testamentes

Mando ... akademischer Titel (Abk.) Trendsetter

Lebensplanung

Aufwiegler, Demagoge

dt. Musiker, Moses ...

3

Eurovision-Gewinnerin (Vorname) Witterungsverhältnisse

Lebenshauch Fluss durch München

Böses, Unangenehmes

Kreuzesinschrift

Manchmal fühlt es sich an, als würde man nicht seine Bücher zur Schule, sondern einen Elefanten zum Wasserloch tragen. Wenn dir das zu blöd ist, haben wir hier Abhilfe für dich: Der »Satch«-Schulrucksack von ergobag ist nicht nur ergonomisch geformt, er besitzt auch Extrafächer für deine Bücher, Ordner, Hefte und deinen Laptop. So sind deine Sachen nicht nur übersichtlich geordnet, sondern das Gewicht ist auch optimal und rückengerecht verteilt. Der Bauch- und Brustgurt garantiert einen angenehmen Tragekomfort. Und das Beste: Durch das frische Design mit den leuchtenden Farben bewährt sich der Alleskönner auch optisch. Weitere Infos gibt‘s hier: www.ergobag.de. YAEZ verlost zweimal den »Satch«-Schulrucksack von ergobag, einen für Mädels und einen für Jungs!

Kanton der Schweiz

fest zusammenbinden

2

11 Fragewort

5

französischer Maler (Edgar)

halblang (Kleidung)

dt. Moderatorin und Sängerin (... Müller)

Spinnentier, große Milbe

Vorname d. Schauspielerin Meysel

Abk. für Aktenzeichen

8

frühere franz. Silbermünze

1

wirtschaftlicher Zusammenbruch

Am Gewinnspiel kannst du auf www.yaez.de teilnehmen! Webcode: »nur Print« Teilnahmeschluss: 09.12.2012. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Zaubersession

Liebes- Schulkummer fach

Das Studium ist die schönste Zeit des Lebens. Eigentlich richtig, aber KfzZeichen zwischen Studienwahl, Wohnungssuche, NC-Verwirrung und TerKiel 7 minflut geht die Freude am selbstbestimmten Leben ein wenig unter. Stadt in SchulSchottfach Unnötig, finden wir, und verlosen zusammen mit dem rap Verlag das 9 land Handbuch »Endlich Studium!«. Auf humorvolle Weise erzählen neun junge Autorinnen und Autoren, wie man den neuen Lebensabschnitt 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 am besten meistert. Egal ob unverständliche Prüfungsordnung oder Mottenplage im Küchenschrank: Dieser Ratgeber hilft Studieninteressierten, StudienanfänGametime gern und Studenten in höheren Semestern in allen SituatiSo ungemütlich die kalte Jahreszeit auch sein mag, sie bringt auch Gutes mit sich. Zum Beispiel onen weiter. Weitere Infos gibt‘s hier: www.rap-verlag.de. die Eröffnung der Wintersport-Saison. Zur Einstimmung passt das PS3-Game »Ski-Doo SnowYAEZ verlost fünf Exemplare von »Endlich Studium! mobile Challenge«, in dem du mit deinem persönlichen Schneemobil gegen einen Freund im Das Handbuch für die beste Zeit deines Lebens«! Wohnzimmer oder gegen bis zu elf Gegner online antreten kannst. Zeig dein Können auf 25 Rennstrecken in vier verschiedenen Ländern, und beeindrucke deine Mitspieler mit bis zu 16 gefährlichen Stunts. Weitere Infos gibt‘s hier: www.treva-entertainment.com. YAEZ verlost fünf Spiele »Ski-Doo Snowmobile Challenge« für die PlayStation 3!


pausenhof 27

YAEZ unterstützt

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Hier stellen wir euch regelmäßig Aktionen vor, die wir gut und wichtig finden. Diesmal: die WWF-Schülerakademie 2°Campus.

Facebook-Seiten, die YAEZ gefallen

Was tun, um die Welt vor der Klimakatastrophe zu schützen? In der WWF-Schülerakademie 2°Campus haben sich 19 Jugendliche zusammen mit Wissenschaftlern um eines der drängendsten Probleme der Welt gekümmert. Ihr Ziel: aufzeigen, wie die Erderwärmung auf zwei Grad Celsius begrenzt werden kann. Klar, dass auch die Politik dazu etwas beitragen muss. Entsprechend deutlich fallen die Forderungen der Jugendlichen aus.

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Unsere Facebookseite mit aktuellen Gewinnspielen, News aus der YAEZRedaktion, Links und Videos.

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Engagiert und Mobil? Youpodia hilft Treffen, Aktionen und Reisen zu planen.

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Am 15. Oktober präsentierten sie ihre Ergebnisse und Forderungen in Berlin. »Wir brauchen gesellschaftliche Veränderung, wir brauchen langfristige Perspektiven«, sagt Tim Leder, 18, der sich mit seiner Gruppe um das Wohnen der Zukunft gekümmert hat. Ingrid Müller vom Bundesumweltministerium nahm die Vorschläge entgegen und versprach, diese an Minister Altmaier zu übergeben. Manches könne vielleicht umgesetzt werden, manches eher nicht – oder vielmehr noch nicht. »Die Lebenserfahrung sagt mir: Jugendliche sind ja viel weiter als die Politik«, bedauert Müller.

Zusammen mit DLR_next, dem Jugendportal des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR), wollen wir dir zeigen, wie spannend Themen rund um Luft- und Raumfahrt, Energie und Verkehr sein können. Hier erfährst du zum Beispiel, welche interessanten Projekte zur alternativen Energiegewinnung bereits erprobt werden – und wie man nach Aliens sucht …

Marken für Mäppchen!

ineshop für alles, nächste Generation Nachwuchsforscher wird 2013 ür dieDie Schule überprüfen, was brauchst! umgesetzt wurde, und der neuen Regie-

rung ihre Forderungen für die Zukunft präsentieren. Willst du beim kommenden 2°Campus dabei sein? Auf www.2grad-campus.de kannst du dich noch bis zum 30. November bewerben. Das Projekt wird von der Robert Bosch Stiftung gefördert.

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www.yaez-schulbedarf.de

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Impressum Die Jugendzeitung yaez erscheint zweimonatlich und liegt kostenlos an 4.500 weiterführenden Schulen in ganz Deutschland aus. ISSN: 1612-8257 HERAUSGEBER: Janos Burghardt, Simon Keller, Michael Hartung REDAKTION & VERLAG: Yaez Verlag GmbH Kornbergstr. 44, 70176 Stuttgart Tel: 0711 997983-0 Fax: 0711 997983-22 redaktion@yaez.de, www.yaez-verlag.de Chefredakteur: Janos Burghardt (ViSdP)

Vorschau #63 Illustrationen / grafik: Julia Humpfer, Till Hafenbrak, Marlene Zehnter, Melina Diener Fotos: Jan Kopetzky (Titel), Elena Wagner HERSTELLUNG: Simon Keller AnzeigenLEITUNG: (verantwortlich für den Anzeigenteil) Michael Hartung (0711 997983-01, mh@yaez-verlag.de) verbreitete auflage: 382.350 Exemplare (IVW Q3/2012) Die Auflage wird regelmäßig von der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e.V. (IVW) geprüft. Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 14 vom 01.01.2012.

ART DIRECTOR: Simon Keller

abo/vertrieb: Tel: 0711 997983-0, Fax: -22 E-Mail: vertrieb@yaez.de

Textchefin: Ineke Haug

Der Bezug der Jugendzeitung ist kostenlos.

Redaktion dieser ausgabe: Mark Heywinkel, Julia Anderton, Xenia Auerbach, Birk Grüling, Jan Philipp Burgard, Michael Metzger, Christian Fahrenbach, Christopher Weckwerth, David Fischer, Markus Heinrich, Lektornet (Schlussredaktion)

Druck: Bechtle Verlag&Druck, 73730 Esslingen Die namentlich gekennzeichneten Beiträge spiegeln nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wider. Nachdruck von Beiträgen, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Verlags.

Grün denken, nachhaltig handeln: Wir stellen Projekte und Unternehmen vor, die wirklich etwas tun. Weihnachten ohne Konsum: Heiligabend ohne teure Geschenke und buntes Papier? Wir sagen, wie man auch anders feiern kann. Schule und Umwelt: Im Alltag anfangen! Wir zeigen, wo an Schulen Nachhaltigkeit gelebt wird. Die nächste YAEZ erscheint am 10. Dezember 2012 Die Jugendzeitung YAEZ im Internet und auf Facebook: www.yaez.de www.facebook.com/yaezde



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