event 10 2010

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Bochum“ und verändert mit einem Schlag die deutsche Pop-Landschaft. Das Album verkauft sich über 2,5 Millionen Mal, hält sich 79 Wochen in den deutschen Charts und hängt hier sogar Michael Jacksons „Thriller“ ab. Das Rolling-Stone-Magazin führt es unter den „50 Ereignissen, die den Rock‘n‘Roll veränderten“. Abgesehen davon, dass heute wirklich niemand mehr fünf Alben lang die Chance bekäme den (auch noch völlig unerwarteten) kommerziellen Durchbruch zu schaffen, sagt der Erfolg von „4630 Bochum“ auch eine Menge über die Beziehung zu Pop- und Rockmusik des Publikums und dessen Aufnahmebereitschaft im damaligen Deutschland aus. Pop konnte und wollte damals mehr sein als nur ein Massen-Sedativ. Grönemeyer gelang es quer durch alle Schichten und Lager kreuzrüber zu begeistern, ein Song wie „Männer“ machte damals sowohl in Bahnhofskneipen im Ruhrpott wie in linken, frauenbewegten Kitas Sinn und der Interpret Grönemeyer verkörperte kein Image, sondern blieb als integere, auch politisch engagierte Persönlichkeit greifbar und erlebbar. Grönemeyer muckte auf, mischte sich ein und bezog Stellung, griff zum Beispiel ganz offen die Regierung Kohl an, protestierte gegen und spielte in Wackersdorf – dem politischen Brennpunkt der 80er. Sein Album „Luxus“ thematisierte 1991 die kontroverse Befindlichkeit nach der Wiedervereinigung. Von diesem Weg, in seiner Musik auch (gesellschaftliche) Lebenswirklichkeit zu

thematisieren, ist Grönemeyer im Prinzip bis heute nicht abgerückt, auch wenn im „liberalisierten“ neuen Jahrtausend oftmals versucht wurde ihm das Etikett „naiver Gutmensch“ aufzudrücken. Grönemeyer blieb eine Stimme, in der sich viele wiederfinden können, weil er ehrlich aus sich heraus für viele spricht.

mal ein zweiter Grönemeyer rauskommt, ist völlig nebensächlich. Es geht um guten Pop, der unser Leben ein bisschen besser macht – und nicht um Produkte, die einen Produzenten ein bisschen reicher machen. Grönemeyer versteht worum es geht. Wir müssen bloß wieder zuhören. >Termine: 31.5. - 21.6. u.a. Rostock, Hamburg

Über die persönliche Tragödie Grönemeyers, als im November 1998 binnen weniger Tage sein Bruder Wilhelm und seine Frau Anna verstarben, ist alles gesagt. Der Künstler Grönemeyer verarbeitete diese Krise 2002 in seinem persönlichsten und vielleicht besten Album „Mensch“ - der Titelsong ist bis heute seine erfolgreichste Single, auch ein Beleg für die enge und aufrichtige Beziehung zwischen Grönemeyer und Publikum. Ähnlich introspektiv ist 2007 auch sein bislang letztes Album „12“, das aber wieder eher von Optimismus und Lebensfreude geprägt ist. Der Künstler und Musiker Grönemeyer operiert heute in vielen Richtungen, ist immer noch im Aufbruch. Sein aktuellster musikalischer Output ist der Score zu „The American“, ein ungewöhnlicher Thriller seines Freundes Anton Corbijn“ mit George Clooney in der Hauptrolle und ein weltweiter Kinoerfolg – ganz nebenbei ein wirklich guter Film. Und sein eigenes Label Grönland Records ist ein Forum für Künstler wie Philipp Poisel oder William Fitzsimmons, die sich hier auch nachhaltig entwickeln dürfen. Ob dabei

.BACKGROUND :ALLES AUF NEU Die Single im Januar, das neue Album im Februar, die Tour ab Mai, der Ticketvorverkauf startet am 2. Oktober exklusiv auf www.eventim.de, ab 9. Oktober allüberall. Und die Homepage im Auge behalten, denn da gibt’s neben einem Livestream aus dem Studio diverse Möglichkeiten, (inter)aktiv an der nächsten Tour teilzunehmen: Eigene Fotos hochladen, die im Artwork zum Album und der Tour ggf. Verwendung finden; Improvisationen mit einem Instrument zu einem vorgegebenen musikalischen Thema können via Video-Stream gepostet werden. Dieses Material wird dann bei den Live-Konzerten als Opener eingespielt. Und und und ... was sonst noch online alles möglich ist – www.groenemeyer.de verrät’s!

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