Osondu issuu

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Reihe fĂźr zeitgenĂśssische afrikanische Literatur Herausgegeben von Indra Wussow



E. C. osondu Dieses Haus ist nicht zu verkaufen Roman Aus dem Englischen von Maria Hummitzsch

A f r i k aW u n de rhorn


Titel der Originalausgabe: This house is not for sale Copyright © 2015, E. C. Osondu All rights reserved © 2017 Verlag Das Wunderhorn GmbH Rohrbacherstrasse 18, D-69115 Heidelberg www.wunderhorn.de Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil des Werks darf in irgendeiner Form (durch Fotografie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlags reproduziert werden oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden. Autorenfoto auf S. 2: © Victor Ekpuk Gesamtgestaltung: sans serif, Berlin Druck: NINO Druck GmbH, Neustadt / Weinstraße ISBN 978-3-88423-550-8


In liebevoller Erinnerung an meine Ăźber alles geliebte Schwester Felicia Maria Ezediuno Nwanze



Wie das mit dem Haus anfing Wenn wir Großvater fragten, wie es zu dem Haus gekommen war, das wir alle das »Haus der Familie« nannten, erzählte er uns folgende Geschichte: Vor langer Zeit, lange bevor wir Lebenden überhaupt geboren waren, erwachte eines Morgens einer unserer Vorfahren, ein mutiger, ein geachteter und gefürchteter Juju-Mann, und erzählte seiner Familie, seinen Freunden und Nachbarn von einem Traum. In dem Traum hatte man ihm eine Krone aufs Haupt gesetzt. Dieser Traum, so glaubte er, bedeutete, dass man ihn schon bald zum König krönen werde. Der herrschende König musste den neuen krönen und ihm auch das Zepter überreichen, so war es damals üblich. So weit, so gut, hätte es nicht vor vielen, vielen Jahren, bevor selbst jene, die diese Geschichte erzählten, geboren waren, im Palast einen kleinen Zwischenfall gegeben. Ihr seht, unsere Vorfahren und der Palast haben eine bewegte Vergangenheit. Es heißt, mein Volk habe in grauer Vorzeit unter einem tyrannischen König gelebt. Weil wir eine andere Sprache und zwei schräge Ziernarben auf den Wangen hatten, brachte man uns nicht viel Respekt entgegen. Man erwartete aber auch nicht viel von uns, abgesehen von den gelegentlichen Abgaben an den König. Wir lebten am Rande der Gesellschaft. Wir waren weder Leibeigene noch vollwertige Bürger. Wenn ein Jäger aus dem Kreis unserer Vorfahren ein Wildschwein erlegte, wurde von ihm verlangt, den allerfeinsten Teil der Jagdbeute an den König abzugeben. Wenn unter meinen Vorfahren ein Mädchen geboren wurde, das schön war und eine Augenweide für jedermann, so sprach 7


man von ihr als künftige Frau des Königs. Wenn sie alt genug war, brachte man sie zum Palast, damit der König sie durch eine Luke betrachten konnte. Gefiel dem König, was er sah, dann wurde sie eine seiner Frauen. Gefiel sie ihm nicht, konnte sie mit einem anderen verheiratet werden. Es heißt, manche der Schwangeren hätten damals Bitterspinat gegessen, bittere Kola­ nüsse gekaut und bittere Säfte getrunken, sich schmerzhaften und bitteren Qualen ausgesetzt, um hässliche Töchter zu ge­ bären. Zudem hatte der König angeordnet, die Männer der Familie hätten sich am Bau eines riesigen Grabens zu beteiligen, der das Königreich umgeben sollte wie die Chinesische Mauer. Der Bau war als Symbol des Königs gedacht. Als König muss man etwas bauen, womit man in Erinnerung bleibt. So würden Geschichtenerzähler bei Hofe später einmal hervorheben, König Soundso habe, um seine Untertanen vor Angriffen zu schützen, in der Zeit seiner Herrschaft einen großen Graben um sein Königreich bauen lassen. Für den Bau dieses Grabens brauchte man Lehm, und dieser Lehm musste geknetet werden. Das war harte Arbeit – den Lehm aus einem großen, tiefen Loch ausgraben, Wasser holen, um ihn zu kneten, und den Lehm in Körben auf dem Kopf tragen. Ein rebellischer Vorfahre beklagte sich über diese erniedrigende Arbeit des Lehmknetens und Grabenbauens und schlug vor, den Lehm mit Palmöl statt Wasser zu kneten. So geschah es. Am Morgen darauf wurde der Palast des Königs von Treiberameisen überrannt. Ein König, das war wichtig, musste von seinen Untertanen gefürchtet sein, jede Form von Aufstand, auch die kleinste Andeutung, musste bestraft und im Keim erstickt werden. Dieser König war da nicht anders, die Regeln königlicher Herrschaft waren ihm vertraut, und er beschloss, meinen Vorfahren eine Lektion zu erteilen, die sie nie vergessen sollten. Der König war entschlossen, meine Vorfahren zu töten. Sie flohen zu Fuß und wollten sich in einer Kleinstadt niederlassen, nicht weit von der Stelle entfernt, an der sie sich letztlich nie8


derließen, ergriffen jedoch beim Anblick schwangerer Männer die Flucht. Dieses Rätsel wurde später aufgeklärt. Die Männer waren nicht wirklich schwanger. Ihre stark gewölbten Bäuche waren das Ergebnis heftigen Palmweinkonsums. Zu diesem Palast nun wollte der Vorfahre zurückkehren, damit man ihn zum König krönte und ihm das Zepter überreichte. Als der Vorfahre sich bereit machte für die Reise, bat er einige seiner Brüder und Nachbarn, ihn zu begleiten, doch sie lehnten ab. Sie alle wussten, dass der Ameiseneklat nicht vergeben und vergessen war. Paläste haben in der Regel ein gutes Gedächtnis. Trotzdem bestand der Vorfahre darauf, von ein paar seiner Leute begleitet zu werden. Er musste im Beisein von Zeugen gekrönt werden, das wusste er. Schließlich überredete er zwei seiner Freunde, mit ihm zu kommen, indem er ihnen, wenn er erst König war, Positionen in öffentlichen Ämtern versprach. Wie zu erwarten nahm man sie, kaum dass sie vorstellig geworden waren, unverzüglich fest und sperrte sie ein. Am Morgen darauf wurde einer der drei in den Hof des Königs geführt. Dem König war es wichtig, denen, die glaubten, sie könnten die königliche Autorität in Frage stellen, eine unvergessliche Lektion zu erteilen. Der Zorn des Königs hatte zwei Gründe. An den schrägen Ziernarben auf den Wangen dieser Männer, von denen einer zum König gekrönt werden wollte, erkannte er, dass sie zu dem Volk gehörten, das den Bau des Grabens verweigert und den Eklat mit den Treiberameisen heraufbeschworen hatte. Und jetzt wollten sie auch noch zum König gekrönt werden. Wer weiß, zu welcher anderen Form des Aufstands sie seine Untertanen anstacheln würden, wenn er nicht hart durchgriff. Alle Männer, Frauen und Kinder des Königreichs wurden zusammengerufen, um dem seltsamen Spektakel beizuwohnen. Der König befahl, die beiden Gefangenen zu fesseln. Er befahl, dem Ersten den Kopf abzuschlagen. So geschah es. Am nächsten Tag wurde auch der Zweite enthauptet. Nun war mein Vorfahre an der Reihe. Die gesamte Haft hatte er mit roten Augen und gesenktem Kopf um seine beiden Freunde ge9


trauert. Sein eigenes Überleben sorgte ihn nicht so sehr. Er hatte seine langjährigen Freunde überredet, ihn auf diese Reise zu begleiten. Nur aus diesem Grund verspürte er so etwas wie Reue. Als er gefesselt war und das Schwert aus der Scheide gezogen wurde, um ihm den Kopf abzuschlagen, wie es der König befohlen hatte, krabbelte ihm am Hinterkopf ein Tausendfüßer aus der dichten Mähne. Er war dunkelbraun. »Halt«, befahl der König seinem Henker. Er war ein König, er hatte viel gesehen, kannte und respektierte aber auch starken Juju-Zauber. Das war kein gewöhnlicher Sterblicher. Dieser Mann, das bewies der Tausendfüßer, war ein starker Juju-Mann. Die Haltung des Königs änderte sich. »Bindet den Mann los«, ordnete er an. »Bereitet ihm ein gutes Mahl. Gebt ihm die besten Kleider und führt ihn morgen zu mir.« So geschah es. Als der Vorfahre am nächsten Tag vor den König geführt wurde, schickte der alle seine Höflinge fort und blieb allein mit meinem Vorfahren zurück. Mein Vorfahre sah dem König in die Augen und sagte, »ich weiß, was Euch nachts um den Schlaf bringt. Ihr habt Angst, jung zu sterben wie schon Euer Vater und Großvater und all Eure Vorgänger«. Der König sah meinen Vorfahren an und nickte demütig. »Ich mache Euch ein Amulett, mit dem Ihr ein hohes Alter erreichen werdet. Ihr müsst in den Wald gehen und mir wilden Wein bringen«, sagte mein Vorfahre zum König. »Ich habe tausende Sklaven und Diener, die das für mich übernehmen, ich werde sofort einen oder gleich ein Dutzend von ihnen losschicken, den Wein für dich zu pflücken.« »Ja, das habt Ihr, aber Ihr selbst müsst den wilden Wein einsammeln. Es ist wichtig, dass Ihr selbst es tut, denn nur Ihr könnt Euer Leben verlängern. Kein anderer kann das für Euch übernehmen.« So ging der König in den Wald und kam mit dem wilden Wein zurück. Mein Vorfahre riss die Blätter ab, schlang die Ranken zu 10


einem schlanken Kranz und hängte ihn zum Trocknen an einen Balken nahe der Feuerstelle. Drei Tage später rief er den König eilig zu sich und bat ihn, den schnell getrockneten Wein herunterzuholen. Das tat der König. »Sieh, ob du die Ranke nicht nur biegen, sondern auch brechen kannst.« Der König bog die Ranke und brach sie ohne große Mühe entzwei. »Ihr müsst noch einmal in den Wald gehen und mir vom selben Wein bringen«, sagte er zum König. Der König klagte erneut, ging aber in den Wald und kehrte mit dem Wein zurück. Diesmal ordnete mein Vorfahre an, den Wein weit oben über die Balken zu hängen und sieben Tage lang ein kleines Feuer unter ihm brennen zu lassen. Nach sieben Tagen reichte er dem König die Ranke, um sie zu biegen und zu brechen, aber die Ranke brach nicht, sosehr er sich auch bemühte. Mein Vorfahre zerrieb den langsam getrockneten Wein in einem Mörser und machte daraus einen Langlebigkeits-Talisman für den König, den er um den Hals zu tragen hatte. Außerdem sprach er zum König: »Verfügt, dass Ihr ab sofort, solltet Ihr oder einer Eurer Nachkommen sterben, in aufrechter Position auf Eurem königlichen Stuhl zu begraben seid. Nur das einfache Volk wird auf dem Rücken liegend begraben. Ihr werdet im Jenseits entdecken, dass es auch dort Hierarchien wie bei uns auf der Erde gibt, denn in der neuen Welt, müsst Ihr wissen, gibt es verschiedene Ebenen. Auch dort werdet Ihr zu den Mitgliedern des Königshauses zählen, und Euch werden die Ehre und der Respekt zuteil, die Ihr verdient.« Den König entzückte die Vorstellung, über die Lebenden und die Toten zu regieren, und er verfügte, von nun an seien alle Könige auf diese Weise zu beerdigen. »Womit kann ich dich belohnen?«, fragte der König. »Erfüllt mir meinen ursprünglichen Wunsch. Krönt mich zum König.« »Es kann im Land nur einen König geben«, sagte der König. »Ich werde das Folgende tun. Ich gebe dir ein großes Stück Land 11


am Rand der Stadt, dazu Geld und Gefolge, um ein neues Leben zu beginnen. Ich werde dir auch einen herrschaftlichen Wohnsitz errichten lassen. Ein Herrenhaus, das eines starken JujuMannes wie dir würdig ist.« Und so kamen wir in den Besitz des Landes, auf dem das Haus der Familie errichtet wurde. Der König ließ diesem Vorfahren auch ein Herrenhaus errichten, aber eines aus Lehm. Viele Jahre später wurde der Sohn des Königs entsandt, den König Portugals zu besuchen. Als er zurückkehrte, beschrieb er die Häuser, die er in Portugal gesehen hatte. Der König, der nun ein hohes Alter erreicht hatte, beschloss, meinem Vorfahren ein letztes Geschenk zu machen und das Haus der Familie in der portugiesischen Bauart errichten zu lassen. Mein Vorfahre wusste jedoch nicht, dass der König ihm das Haus nur deshalb hatte errichten lassen, um ihn im Auge behalten zu können. Der König hatte, sollte er aus irgendeinem Grund kein hohes Alter erreichen, seine Soldaten angewiesen, meinen Vorfahren zu töten. Und auf diese Weise sind wir zum Haus der Familie gekommen.


Ndozo Diebin! Diebin!, hallte es eines Morgens durchs Haus, wovon wir alle wach wurden. Wir sollten ins große Wohnzimmer kommen, den Salon. Eine der Frauen, die im Haus wohnten, kniete auf dem Boden und weinte. Es war Ndozo. Sie war eine der vielen Frauen, die für Großvater auf dem Markt Waren verkauften. Sie hatte einen kleinen Sohn, der hatte immer eine Rotznase und trug drei Aluminiumkruzifixe an einem Band um den Hals und einen Talisman um die Hüfte. Es hieß, sie habe Geld von den Markteinnahmen gestohlen. Sie war eine von den Vertrauenswürdigen. Eine von denen, die jeden Abend das Geld zählten. Es hieß, sie habe sich an dem Geld bedient. »Seit wann stiehlst du die Einnahmen?«, fragte einer der älteren Männer aus dem Haus. Der Mann, der sie da verhörte, hieß Sibe-Sibe. Er lebte schon so lange im Haus, dass keiner mehr wusste, was er eigentlich war. Er besetzte die Grauzone zwischen Bediensteten und Freigeborenen. Alle Bediensteten hatten Angst vor ihm. Großvater achtete ihn und vertraute ihm. »Noch nicht so lange«, sagte sie. »Einen Monat? Ein Jahr? Drei Monate? Wie lange genau?« »Ich weiß nicht, wie lange«, sagte sie. »Das war der Teufel. Es kommt nie wieder vor, versprochen.« »Wir zeigen dir, was wir im Haus der Familie mit Dieben machen.« Jemand nahm eine Tiger-Rasierklinge aus der Packung und schabte Ndozo die Haare ab. Es sollte gar kein richtiger Haarschnitt werden, darum ging es nicht, je schlampiger, desto besser, es sollte eine Demütigung sein, keine Verschönerung. Bald 13


lagen ihre Haare fast alle auf dem Boden, nur an manchen Stellen standen noch kleine Büschel ab. Wo die Rasierklinge ihr in die Kopfhaut geschnitten hatte, blutete es. Sie zogen ihr alles aus, nur den Unterrock aus bunten Baumwollstoffen nicht. Sie machten eine Kette aus Schneckenhäusern und banden sie ihr um den Hals. Dann bekam sie zwei leere Milchkannen in die Hand, die sie wie Paarbecken aneinanderschlagen sollte. Als man sie halb nackt aus dem Haus jagte, sollten wir hinter ihr herlaufen. »Ich stehle nie wieder. Das war der Teufel. Ich weiß nicht, warum ich das gemacht habe. Ihr seid meine Familie. Eine andere habe ich nicht. Bitte, ich stehle nie wieder, versprochen.« Aber Großvater war entschlossen, an ihr ein Exempel zu statuieren. Er sagte, wir sollten sehen, was mit Dieben geschah, damit wir nie in Versuchung kämen zu stehlen. Auf der Treppe zur Straße hinunter befahlen die Männer Ndozo zu singen. Einer der Männer hatte eine lange kokoboPferdepeitsche in der Hand und tat spaßeshalber, als würde er sie auspeitschen, worauf sie in die Luft sprang und die Schneckenhäuser leise rasselten. Sie schlug die leeren Milchkannen aneinander und ging durch die Straße und wir hinter ihr her. Wir, die wir hinter ihr her gingen, sollten johlen und spotten. Kaum hatten wir das Haus verlassen, so früh am Morgen, kamen wir an Leuten vorbei, die ihre Waren hinaustrugen, und an Frauen, die akara frittierten. Sie unterbrachen ihre Morgengeschäfte und wandten sich uns zu, und jedes Mal musste Ndozo sich vor sie stellen und singend die leeren Milchkannen aneinander schlagen, während wir hinter ihr mit schnellem Zungenschlag unser Ululei-Geheul anstimmten. »Was hast du gemacht?«, fragten die Leute, auch wenn sie es beim Blick auf ihren geschorenen Kopf und die Kette mit den Schneckenhäusern um ihren Hals bereits wussten. »Ich habe gestohlen.« »Was hast du gestohlen?« »Ich habe Geld aus der Kasse gestohlen.« 14


»Was hast du mit dem Geld gemacht?« »Der Teufel ist schuld.« »Wirst du wieder stehlen?«, fragten sie. »Nein, ich werde nie wieder stehlen«, antwortete sie. »Jetzt sing dein Lied und tanz noch mal für uns. Es ist ein schönes Lied, es gefällt uns.« Also schlug sie beim Tanzen die leeren Milchkannen aneinander und sang: Diebin, Diebin, jankoriko Ajibole ole Vom Haus aus liefen wir durch verschiedene Straßen und ein Gewirr von Seitengassen. Irgendwann sagte sie, sie habe Durst, weil die Sonne so heiß am Himmel steht, da sagte man ihr gleich, halt den Mund. Sie sagte, sie muss mal, da sagte man ihr, mach doch in die Hose. Sie sagte, sie habe Halsweh und bald keine Stimme mehr, da wollten sie wissen, ob das Stehlen weitergegangen wäre, wenn man sie nicht erwischt hätte. »Der Teufel ist schuld«, sagte sie. Auch wir waren langsam müde, aber wir zogen weiter und weiter, und sie blieb stehen und sang, blieb stehen und sang, und die Leute fragten, was sie gemacht hatte. Als wir nach Hause kamen, sollte sie sich in derselben Ecke hinknien, in der sie auch am Morgen gekniet hatte, als wir aufgewacht waren. Ihren Sohn durfte sie nicht anfassen. »Seht ihr jetzt, was man im Haus der Familie mit Dieben macht?«, bekamen wir zu hören. »Genau das blüht allen, die in diesem Haus stehlen, auch meinen Kindern und Enkeln.« Als wir am nächsten Morgen erwachten, war Ndozo verschwunden. Ihren kleinen Sohn hatte sie zurückgelassen. Es gab viele Geschichten über ihr Verschwinden. Manche sagten, sie habe sich vor lauter Scham in die Lagune gestürzt. Andere sagten, sie habe sich bei ihren Eltern verkrochen. Keiner wusste mehr, wer ihre Eltern waren. Sie gehörte zu denen, die 15


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