12job - Ausgabe Nürnberg

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Ausbildung oder Studium? Oder beides?

AUSBILDUNG ODER STUDIUM? ODER BEIDES? Blitzstart ins neue Ausbildungsjahr Die bayerischen Unternehmen aus Handel, Industrie und Dienstleistung investieren gerade kräftig in den eigenen Nachwuchs. Im Frühjahr hatten die bayerischen IHKs bereits 15.834 neu abgeschlossene Ausbildungsverträge registriert, das ist ein Plus gegenüber dem Vorjahr von 14 Prozent. „Damit haben wir den Höchststand von 2008 mit damals knapp 14.000 Verträgen deutlich übertroffen“, sagt Erich Greipl, Präsident des Bayerischen Industrie- und Handelskammertages, BIHK. Zum wiederholten Male ist damit die Zahl der Lehrstellen kräftiger gestiegen als das Wirtschaftswachstum. Das bestätigt zwei Entwicklungen: Zum einen zeige der Blitzstart, dass der Konjunkturaufschwung auch bei den jungen Menschen ankomme. Darüber hinaus, so Greipl, „ist der klare Trend zu erkennen, dass sich die Unternehmen ihren Fachkräftenachwuchs so schnell wie möglich sichern wollen und die Verträge schon sehr frühzeitig im Jahr abschließen und einreichen.“

Spezielle Abiturientenausbildung Das macht es Abiturienten besonders leicht, gleich nach der Schule ins Berufsleben zu starten. Speziell auf sie zugeschnittene Abiturientenausbildungen ermöglichen dabei einen optimalen Karrierestart. Sie werden vor allem gern im Handel angeboten, wo sich die Unternehmen so ihren Nachwuchs an Führungskräften sichern. Aber auch eine klassische Berufsausbildung im dualen System von Betrieb und Berufsschule steht Abiturienten natürlich offen. Gerade wer nach der langen Schulzeit nicht schon wieder jede Menge Theorie pauken will, dem stehen mit einem entsprechenden Abi-Zeugnis viele Türen offen.

Berufsfachschulen Und schließlich gibt es da noch als Alternative die Berufsfachschulen. Vor allem im Kunst-, Sport-, Gesundheits- und Medienbereich werden hier unterschiedlich lange dauernde Vollzeit-Ausbildungen angeboten. Aber auch Verwaltungs- und Wirtschaftsakademien bieten interessante Einstiegsmöglichkeiten in die Berufswelt. Zwar gibt es in dieser Ausbildungsform keine Vergütung (meist ist Schulgeld zu zahlen), dafür jedoch kooperieren die Schulen oft mit der Wirtschaft und ermöglichen so den frühzeitigen Kontakt mit der späteren Berufswelt.

Hochschule dual Nicht nur im Handel werden duale Studiengänge, die eine klassische Ausbildung mit Abschluss vor der Industrie- und Handelskammer (IHK) mit einem Bachelor-Studium verbinden, immer beliebter. Auch das mittelständische Handwerk bietet inzwischen immer häufiger diese Form der Ausbildung: Parallel zu einem Fachhochschulabschluss (Bachelor) wird eine Gesellenprüfung in einem der Fachrichtung entsprechenden Ausbildungsberuf abgelegt. Das Studium entspricht dem regulären Bachelor-Studium an der Fachhochschule (oft nur noch Hochschule genannt), die Ausbildung erfolgt in Handwerksbetrieben sowohl vor Studienbeginn als auch in den Praxissemestern und in der vorlesungsfreien Zeit.

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