Auf den Spuren der Piasten in Wielkopolska- Piastroute

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Auf den Spuren der Piasten in Wielkopolska - Piastenroute


WARSZAWA

Reliquiar des heiligen Adalbert in Gniezno, Foto: Z. Schmidt

Auf den Spuren der Piasten in Wielkopolska - Piastenroute

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Eine Wanderung entlang der Piastenroute ist wie eine Zeitreise auf den Spuren der ersten Piasten. Sie führt uns zurück bis in die Frühgeschichte des polnischen Staates. In Wielkopolska sind aus dieser Epoche Bauten, Kunstwerke sowie Fundstücke im Erdreich, die Archäologen freilegen und aus ihnen wie bei einem Puzzle ein Bild der Welt vor tausend Jahren zusammenfügen, erhalten geblieben. Die Relikte der Piastenzeit haben Touristen viel zu bieten. Allein von ihrem Interesse und ihrer Zeit hängt es ab, wie sie

dieses Angebot nutzen. 2011 haben die Marschälle der Woiwodschaften Wielkopolska und Kujawsko-Pomorskie auf Initiative des Marschalls der Woiwodschaft Wielkopolska einen Planungs- und Wissenschaftsrat für die Piastenroute eingesetzt, der ein neues umfangreiches Konzept ausgearbeitet hat. Die beiden sich in Gniezno kreuzenden Strecken der Route bieten die Möglichkeit, sich mit dem Erbe der Piasten in Wielkopolska und Kujawy umfassend bekannt zu machen.

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tische Epitaphplatte von Władysław III. Dünnbein (verstorben 1231), der wahrscheinlich in Lubiń bestattet worden ist. Um das Jahr 1075 siedelte Bolesław II. aus der Abtei St. Jakob in Leodium (heute Lüttich in Belgien) stammende Benediktiner in Lubiń an. Der damals groß angelegte Bau einer Klosteranlage wurde aus unbekannten Gründen unterbrochen. Für eine erneute Ansiedlung von Benediktinern in Lubiń sorgte Bolesław III. Schiefmund in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts. Um das Jahr 1145 war die erste Kirche fertig, die von einer hohen Steinmauer mit Türmen und einem tiefen Graben umgeben war. Parallel zum Bau der Kirche begann man mit der Errichtung eines Klosters. Im 15. und 16. Jahrhundert veränderten Kirche und Kloster allmählich ihr Aussehen. Das romanische Gotteshaus wurde durch eine gotische Kirche mit hohem Turm ersetzt, den man bis heute schon von weitem sieht. Die nächsten Jahrhunderte brachten weitere Veränderungen. Die gegenwärtige Barockkirche stammt aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Dieses riesige Gotteshaus erkennt man sogar aus großer Entfernung. Imponierend sind der Chorraum mit dem Chorgestühl aus Eichenholz und dem Hauptaltar mit einem Mariä Geburt darstellenden Gemälde, die Kapellen im Querschiff (geweiht Maria vom Rosenkranz und dem heiligen Benedikt) sowie die Polychromien der mittleren Kuppel, des Hauptschiffs, des Chorraums und der Kapellen. Die Benediktinerabtei war anfänglich sehr stark mit den Piasten verbunden. Im Laufe der Jahrhunderte bildete sie nicht nur einen wichtigen Mittelpunkt des religiösen Lebens, sondern auch ein kulturelles Zentrum. In Lubiń gab es eine der größten Klosterbibliotheken in Wielkopolska und auch eine Schreibstube. 1834 liquidierte die preußische Regierung das Kloster und die wertvollen Sammlungen der Bibliothek wurden nach Berlin gebracht. Kurz darauf wurde auch der größte Teil des Klostergebäudes abgebrochen. Erst 1923 kehrten die Benediktiner nach Lubiń zurück. Auf einer benachbarten Anhöhe im Dorf steht die Leonhardskirche aus dem 13. Jahrhundert, die auch den Benediktinern ge-

Kirche in Lubiń, Foto: Z. Schmidt

Strecke 1: Lubiń – Poznań – Pobiedziska – Ostrów Lednicki – Gniezno – Żnin – Biskupin – Trzemeszno – Mogilno – Strzelno – Inowrocław – Kruszwica – Płowce – Brześć Kujawski – Włocławek LUBIŃ Betrachtet man die barocke MariäGeburt-Kirche in Lubiń, kann man nicht erkennen, dass sie am Standort eines früheren Gotteshauses und älterer Klostergebäude steht, die nach Ansicht von Archäologen in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts eines der frühesten Beispiele für gemauerte Bauwerke in Polen mit einem regelmäßigen, viereckigen Umriss und Ecktürmen bildeten. Bis heute sind Fragmente der romanischen Steinmauern der Kirche und ihrer mittelalterlichen Ausstattung erhalten geblieben, u.a. romanische und gotische Portale, eine mit einem geschmiedeten Ornament verzierte Metalltür, ein steinernes Weihwasserbecken, die aus Granit gefertigte Grabplatte des Abts Awdaniec (verstorben 1490) und die go-

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hört. Obwohl sie später umgebaut worden ist, hat sie ihre interessante Form bewahrt, die es gestattet, die Merkmale des romanischen, gotischen und Renaissancestils zu erkennen. Ihr ursprüngliches Steingebäude gilt als eines der wertvollsten romanischen Baudenkmäler in Wielkopolska. 2009 wurde die Benediktinerabtei in die Liste der Geschichtsdenkmäler aufgenommen.

gefunden und während des Wiederaufbaus der Kathedrale nach dem Krieg im unterirdischen Bereich vorromanische und romanische Relikte der ersten Gotteshäuser freigelegt worden waren, hat erst der Fund der Überreste des Palas von Mieszko I. im Jahr 1999 eine neue Phase der Erforschung der Frühgeschichte von Poznań eingeleitet. Dank ihr weiß man, dass die Burg in Poznań an der Stelle einer früheren Siedlung aus dem späten 9. und frühen 10. Jahrhundert entstand. Die kleine Burg mit einem Durchmesser von etwa 40 m (sie nahm den Bereich von der heutigen Straße am Kathedralenplatz bis zum Psalmsänger-Haus und vom Garten des Anwesens Ostrów Tumski 10 bis zur ulica Ostrów Tumski ein) wurde Mitte des 10. Jahrhunderts errichtet. Mitte der siebziger Jahre des 10. Jahrhunderts wurde sie wesentlich erweitert und mit mächtigen Wällen mit einer Breite von 20 m und einer Höhe von etwa 10 m umgeben. Damals wurde auch der herzogliche

POZNAŃ Die Bedeutung von Poznań für die Anfänge der polnischen Staatlichkeit belegen nachdrücklich die Ergebnisse der neusten archäologischen Forschungen, die auf der Dominsel in Poznań von Prof. Hanna Kóčki-Krenz vom Institut für Urgeschichte der Adam-Mickiewicz-Universität durchgeführt worden sind. Obwohl bereits vor dem Zweiten Weltkrieg das Fragment eines Burgwalls Kathedrale und Marienkirche in Poznań, Foto: D. Krakowiak

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Goldene Kapelle in der Kathedrale in Poznań, Foto: Z. Schmidt

vorbehalten. Jetzt hat man festgestellt, dass auch der polnische Herzog eine Bulle ausgefertigt hat, was von seiner herausgehobenen Position zeugt. Die aus Steinplatten gemauerten Wände des Palas waren verputzt. Auch im Innern war das Gebäude verputzt und sogar mit Malereien in den Farben kalkweiß, rostrot und sogar ultramarin dekoriert. Die letztgenannte Farbe wurde aus Lasurit gewonnen, einem sehr teuren Farbstoff, der ähnlich wertvoll wie Gold war. An der Residenz gab es eine kleine Kapelle. Ihre Überreste haben die Archäologen im Sommer 2009 freigelegt. Eine weitere sensationelle Entdeckung sind mehr als 220 Mosaikwürfel, die sicherlich aus den Kapellenwänden stammen. Dieser Fund ist einzigartig in Polen. In Poznań wurde auch eine Goldschmiedewerkstatt freigelegt, die zu jener Zeit die einzige in Polen war. Die prosperierende Burg Mieszkos wurde Ende des 10. Jahrhunderts um einen

Teil abgesondert und der Palas mit einer Kapelle errichtet. Der übrige Teil der vom Herzog genutzten Bebauung bestand wahrscheinlich aus Holz und wurde von seinem Hofstaat bewohnt. Der Palas bildete seinerzeit ein mächtiges mehrstöckiges Bauwerk mit einer Breite von 12 m und einer Länge von 27 m, das in Nord-Süd-Richtung ausgerichtet war. Die Nutzfläche jedes Stockwerks betrug 190 qm. Im Erdgeschoss gab es vier Räume. Der erste war eine Art Vorhalle, die vor einer repräsentativen Räumlichkeit mit einer Fläche von 102 qm lag. Von ihr führten Durchgänge zu den beiden übrigen Räumen ab, nämlich zu einem kleinen Zimmer, das wahrscheinlich als herzogliche Schatzkammer diente, und in einen Saal, in dem sich wahrscheinlich die Kanzlei befand. Hier wurde eine Bulle von Bolesław III. Schiefmund gefunden, eine Rarität, die unsere Vorstellung vom Mittelalter ändert. Bullen waren im lateinischen Kulturkreis dem Papst, dem deutschen Kaiser, Königen und Bischöfen

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Anbau erweitert, der von mächtigen Holz-, Stein- und Erdwällen umgeben wurde, deren Verlauf dem der heutigen ulica ks. Ignacego Posadzego entspricht. Ihre Freilegung war eine Sensation. Nach ihrer Untersuchung wurden die Wälle wieder zugeschüttet. Teile von ihnen sowie Fragmente der Mauern, mit denen Bischof Jan Lubrański die Dominsel im 16. Jahrhundert umgeben hatte, kann man in einem archäologischen Reservat an der ul. ks. Ignacego Posadzego sehen (wird 2012 eröffnet). Fast vis-a-vis der Kathedrale, am anderen Ufer der Cybina, läuft der Bau des Interaktiven Dominsel-Geschichtszentrums, das 2012 fertiggestellt werden soll. Die Dominsel, der älteste Teil von Poznań, ist auch die Wiege des polnischen Staates und der polnischen Kirche. Bereits 968 wurde Poznań Sitz des ersten Bistums in Polen und Jordan erster Bischof. Im späten 12. und frühen 13. Jahrhundert entwickelte sich Poznań von einer Wehrburg zu einer Stadt nach westeuropäischem Vorbild. 1253 nahmen Przemysł I. und sein Bruder Bolesław der Fromme am linken Ufer der Warthe (Warta) eine Stadtgründung nach Magdeburger Recht vor. Die Stadt wurde mit Mauern umgeben und ein Element der Befestigungen war eine Burg im Westteil der Stadt. Aus der Piastenzeit sind in Poznań nicht viele materielle Andenken erhalten geblieben. Manche, wie die noch nicht entdeckten Überreste der Burgbebauung aus der Zeit von Mieszko I. und Bolesław Chrobry, erwartet in Zukunft – so bleibt zu hoffen – eine Erforschung durch Archäologen. Andere haben im Laufe der Jahrhunderte ihr Aussehen vollkommen verändert. Zu ihnen zählt die St.-Peterund-Paul-Kathedrale mit den Grabstätten der Piasten Mieszko I., Bolesław Chrobry, Mieszko II., Kasimir der Erneuerer, Władysław Odonic, Przemysł I., Bolesław der Fromme und Przemysł II. Obwohl wir in ihren unterirdischen Gewölben Überreste eines frühromanischen und romanischen Bauwerks besichtigen können, hat das gegenwärtige Gotteshaus den Charakter einer dreischiffigen Basilika aus dem 15. Jahrhundert mit einem Chorumgang und Kapellenkranz. In dieser Form wurde es

nämlich nach den Zerstörungen im Jahr 1945 wiederaufgebaut. Es hat also nicht die aus dem 18. Jahrhundert stammende Vorkriegsform wiedererhalten, sondern es wurde eine Gotisierung des Bauwerks vorgenommen. Die Kriegszerstörungen, besonders des Hauptschiffs, haben dazu geführt, dass die Einrichtung des Gotteshauses teilweise mit Objekten aus Schlesien ergänzt worden ist. Nach jahrelanger Suche kehrten 1990 die berühmten, in der Nürnberger Werkstatt der Vischers angefertigten, Grabplatten aus dem 15. Jahrhundert in die Kathedrale zurück, die von den Deutschen geraubt worden waren und in der Eremitage in Sankt Petersburg aufgefunden wurden. Am wenigsten litten während des Krieges die Seitenkapellen, wo wir bis heute wahrhafte Meisterwerke der Bildhauerkunst vergangener Jahrhunderte bewundern können, unter anderem die Grabmäler von Bischof Benedykt Izdbieński, ein Werk von Jan Michałowicz aus Urzędów, des herausragendsten polnischen Bildhauers der Renaissancezeit, sowie das von Hieronim Canavesi geschaffene Górka-Grabmal, ebenfalls aus der Renaissance. Am berühmtesten in der Kathedrale von Poznań ist die im 19. Jahrhundert anstelle der ursprünglichen Marienkapelle geschaffene Kapelle der polnischen Könige, die allgemein Goldene Kapelle genannt wird. Finanziert wurde sie mit Spendengeldern der Bevölkerung in den drei Teilungsgebieten sowie Mitteln des russischen Zaren und des preußischen Thronnachfolgers. In der Kapelle mit ihrer reichen, an frühchristliche Motive anknüpfenden Ausstattung wurden der neogotische Sarkophag der ersten polnischen Herrscher (mit Elementen des von König Kasimir dem Großen in Auftrag gegebenen gotischen Grabmals Bolesław Chrobrys) und Statuen beider Herrscher, die ein von Edward Raczyński gestiftetes Werk des Berliner Bildhauers Christian Rauch bilden, aufgestellt. Bei einem Rundgang auf der Dominsel darf man die gotische Marienkirche aus der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts nicht auslassen, die teilweise auf den Überresten des Palas Mieszkos I. gegründet wurde. Leider kann man sie wegen des schlechten technischen Zustands gegenwärtig nicht besichtigen. Unmittelbar

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Exponate in der sog. kleinen Schatzkammer auf der Lednickie-Insel, Foto: Z. Schmidt

Lednickie-Insel - Eingangstor, Foto: Archiv der Kreisverwaltung in Gniezno, J. Andrzejewski

neben der Marienkirche steht das aus dem frühen 16. Jahrhundert stammende PsalmsängerHaus, das die Priester bewohnten, die zum Singen der Psalmen in der Kathedrale verpflichtet waren. Sowohl das Psalmensänger-Haus als auch das bis heute erhaltene Gebäude der Lubrański-Akademie wurden von einem der herausragendsten Geistlichen in Poznań, dem Bischof Jan Lubrański, errichtet. Nach ihm ist auch die Straße benannt, die vom Platz vor der Kathedrale zum Gebäude der ehemaligen Akademie führt, in der sich das Erzbistümliche Museum befindet. Aus der Piastenzeit stammt die um die Wende vom 12. zum 13. Jahrhundert errichtete Kirche St. Johannes von Jerusalem hinter der Mauer in Komandoria. Dieses Gebiet hatte zuvor der Malteserorden als Schenkung von Mieszko III. erhalten. Dieses romanische Gotteshaus, das später umgebaut wurde, war das erste aus Ziegelstein errichtete Bauwerk in Wielkopolska und eines der ersten landesweit. Wenn wir von Komandoria und der Dominsel aus zum Altmarkt weitergehen, finden wir in unmittelbarer Nähe den PrzemysłBerg, auf dem die älteste erhaltene Königsresidenz Polens liegt, mit deren Errichtung in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts begonnen worden war. Die Burg von Przemysł I. wurde von seinem Sohn Przemysł II. erweitert (und erst von Kasimir dem Großen fertiggestellt), der sich 1295 in Gniezno zum König krönen ließ und somit nach über 200-jähriger Unter-

brechung der erste königliche Herrscher Polens wurde. Ein Jahr später wurde er von den Brandenburgern ermordet und in der Kathedrale von Poznań beigesetzt. Im 16. Jahrhundert begann die Burg zu verfallen. Ihr nördlicher Teil wurde erst 1783 im Auftrag von Kazimierz Raczyński, dem Generalstarosten von Wielkopolska, wiederaufgebaut und als Aktenlager verwendet. In dieser Form wurde ein Fragment nach der 1945 erfolgten Zerstörung restauriert. Bis heute sind die gotischen Keller erhalten geblieben. Nach jahrelangen Bemühungen der Bürgerinitiative für den Wiederaufbau der Königsburg in Poznań wurde 2011 mit ihrem Wiederaufbau bzw. – wie es andere nennen – mit ihrem Bau begonnen. Gegen dieses Projekt protestierten viele Kunsthistoriker und Architekten, die der Ansicht sind, dass es nichts mit der PrzemysłOriginalresidenz zu tun hat, weil man nicht weiß, wie diese wirklich ausgesehen hat. POBIEDZISKA Nicht nur für Kinder interessant ist das Miniaturen-Freilichtmuseum mit Modellen bekannter Bauwerke in Wielkopolska, die hauptsächlich an der Piastenroute liegen. Hier wurden an einem Ort die berühmtesten Bauten der Region in Miniaturform zusammengetragen. Selbst in diesem Maßstab haben die gotischen Kathedralen in Poznań und Gniezno

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gelegenen Guts Zakrzewo, die Insel kaufte. Die Lednickie-Insel bot schon damals Gesprächsstoff. Leider wurden die Arbeiten nach dem Tod Węsierskis im Jahr 1875 unterbrochen. Wieder aufgenommen wurden sie erst in den dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts, wobei das Hauptinteresse der Archäologen dem neuzeitlichen Friedhof innerhalb der Siedlung am Lednickie-See galt. Mit den Bauwerken hat man sich erst nach dem Zweiten Weltkrieg beschäftigt. Zu bahnbrechenden Erkenntnissen führten die Ergebnisse der 1981 aufgenommenen (und bis heute durchgeführten) interdisziplinären Forschungen. Heute weiß man bereits mit Sicherheit, dass die steinernen Bauwerke auf der Lednickie-Insel, nämlich Palas, Taufkapelle, Burgkirche und Wehranlagen, in den sechziger Jahren des 10. Jahrhunderts entstanden und auf Mieszko I. zurückzuführen sind. Die Insel konnte man vom Festland aus über zwei Brücken erreichen. Die westliche, Posener Brücke genannt, hatte eine Länge von 440 m, die östliche Gnesener Brücke hingegen war 174 m lang. Diese Brücken gibt es heute nicht mehr. Die Insel erreicht man mit einer Fähre. Die größte archäologische Sensation bilden zwei kreuzförmige Taufbecken, die 1988 und 1989 freigelegt worden sind und die Vermutung gestatten, dass sich Mieszko I. vielleicht an dieser Stelle taufen ließ. Das ist jedoch nur eine Hypothese, denn es nicht überliefert, wo die Taufe Mieszkos I. stattfand. Was die Archäologen im Erdreich und unter Wasser geborgen haben, kann man auf dem Gelände des Vorwerks in Dziekanowice sowie im Rahmen von Ausstellungen in der sog. kleinen Schatzkammer (verkleinerte Kopie der Kirche St. Johannes von Jerusalem in Poznań) besichtigen. Sehenswert sind diese Ausstellungen auch wegen der phantastischen Sammlung von Militaria aus der Zeit von Mieszko I. und Bolesław Chrobry. Die meisten von ihnen wurden im See, an den Brückenköpfen und am Inselufer gefunden. Sie stammen überwiegend aus dem Jahr 1038, als es zu einem Feldzug Břetislavs I. und polnischtschechischen Kämpfen in dieser Region kam. Im Museum der ersten Piasten am Lednickie-

Hölzerne Kriegerfiguren an der Piastenroute, Foto: Archiv der Kreisverwaltung in Gniezno

eine beeindruckende Größe. Trotz zwanzigfacher Verkleinerung überragen ihre Türme die Besucher deutlich, denn sie sind fast 4 m hoch. Mit dem Bau der ersten Miniaturen begann man 1994. Das Freilichtmuseum wurde 1998 anlässlich des 950. Gründungstags von Pobiedziska eröffnet. Bisher sind hier 35 Modelle berühmter Bauwerke aus der Region Wielkopolska, nämlich von Kirchen, Schlössern, Herren- und Bürgerhäusern, entstanden. Jedem Nachbau gingen genaue Vermessungen der Originalgebäude voraus. Außerdem wurden detaillierte Fotos und Skizzen angefertigt, um die Darstellung dekorativer Elemente zu erleichtern. OSTRÓW LEDNICKI Auf einer Illustration in den 1843 herausgegebenen „Erinnerungen an ������� Wielkopolska“ Edward Raczyńskis erkennt man, dass sich aus den Ruinen eine prächtige Steinarkade erhebt. Leider ist sie wahrscheinlich schon kurz nach der Veröffentlichung dieser Zeichnung während Arbeiten, die vom Kreisbauinspektor Gadow unfachmännisch geleitet wurden, eingestürzt. Anstatt die Geheimnisse des Bauwerks zu ergründen, haben diese Arbeiten zu seiner wesentlichen Zerstörung geführt. Die archäologischen Untersuchungen am Lednickie-See haben 1856 begonnen, als Albin Węsierski, der Eigentümer des nahe

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See gibt es rund 150 Beile und Äxte, außerdem Schwerter, Speerspitzen und sogar einen Helm mit Nasenschutz und ein zehn Kilogramm schweres Kettenhemd. Im kleinen Freilichtmuseum steht auch die älteste Windmühle Polens aus dem Jahr 1585. Sie wurde von Gryżyna hierher verlegt. In einem Speicher aus dem 18. Jahrhundert finden Workshops statt. Die Lednickie-Insel ist in die Liste der Geschichtsdenkmäler eingetragen.

1000 eine Erzkathedrale ist. Heute bildet die Maria Himmelfahrt - Erzkathedrale-Basilika mit dem Heiliger-Adalbert-Sanktuarium den prächtigsten Zeugen der über tausendjährigen Geschichte von Gniezno. In der Kathedrale in Gniezno sind folgende polnische Könige aus der PiastenDynastie gekrönt worden: Bolesław Chrobry (1025), Mieszko II. (1025), Bolesław Śmiały (1076), Przemysł II. (1295) und Wacław II. (1300). An die königliche Vergangenheit erinnert das vor dem Gotteshaus stehende Bolesław-Chrobry-Denkmal. Das gegenwärtige Monument (ein Werk Jerzy Sobocińskis) bildet eine Rekonstruktion des von Marcin Rożek geschaffenen Denkmals, das 1925 zum 900. Krönungstag vor der Kathedrale aufgestellt worden war und später während der deutschen Besatzung zerstört wurde. Die Geschichte des Gotteshauses reicht bis ins 10. Jahrhundert zurück. Die gegenwärtige gotische Kathedrale wurde auf Initiative des Erzbischofs Jarosław Bogoria Skotnicki in den vierziger Jahren des 14. Jahrhunderts errichtet (später wurde sie umgebaut). Die in die Liste der Geschichtsdenkmäler eingetragene Kathedrale von Gniezno bildet heute eine dreischiffige Basilika mit einem Chorumgang. Ihren Innenbereich umgeben zwei Sakristeien, die Bibliothek, das neue Kapitelhaus und 14 Kapellen (darunter eine, die den Eingang zur Kirche bildet). Obwohl jede einzelne Kapelle sehenswert ist, stehen sie jedoch im Schatten der beiden Wunder der Kathedrale, nämlich der „Tür von Gniezno“ und der Reliquien des heiligen Adalbert. Auf den 18 Feldern der Bronzetür werden das Leben und der Tod des heiligen Adalbert, von der Geburt bis zur Bestattung, dargestellt. Es handelt sich um das herrlichste romanische Kunstwerk in Polen und es zählt zu den wichtigsten in ganz Europa. Gegossen wurde die Tür etwa im Zeitraum 1170-1180, wahrscheinlich in Gniezno. Geschaffen wurde sie vermutlich von an der Maas ansässigen Künstlern. Der (vollständig gegossene) linke Türflügel ist 328 x 84 cm groß, der rechte (besteht aus 24 gesonderten Teilen) 323 x 83 cm. Die Tür umgibt ein ungewöhnlich schönes gotisches Portal.

GNIEZNO Der gegenwärtige Lech-Hügel war während der Stammeszeit (wahrscheinlich schon im 8. Jahrhundert) eine heidnische Kultstätte. Um das Jahr 940 entstand hier eine Burg, die sich mit der Zeit zu einer der mächtigsten Festungsanlagen in der Frühzeit des polnischen Staates entwickelte. Während ihrer Blütezeit (erstes Viertel des 11. Jahrhunderts) nahm die Burg eine Fläche von rund 6 ha ein. Geschützt wurde sie von mächtigen Wällen mit einer Holz- und Erdkonstruktion, die zehn bis zwölf Meter hoch waren. In der zweiten Hälfte des 10. Jahrhunderts wurde auf dem LechHügel eine Kirche errichtet, die seit dem Jahr Kathedrale in Gniezno, Foto: Archiv der Kreisverwaltung in Gniezno

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Reliquiar des heiligen Adalbert in der Kathedrale in Gniezno, Foto: Z. Schmidt

chin, der einem Werk Berninis im Petersdom in Rom nachempfunden ist, platziert. Hinter dem Baldachin wurde der gotische AdalbertSarkophag aus dem Jahr 1480 rekonstruiert. Es handelt sich um ein Werk des Bildhauers Hans Brandt aus Gdańsk. Aber die Geschichte von Gniezno beschränkt sich nicht nur auf den Lech-Hügel, die auf ihm stehende Kathedrale oder das Erzbistümliche Museum mit seinen wertvollen Sammlungen. Die Vergangenheit von Gniezno, der am frühesten gegründeten Stadt in Wielkopolska (vor 1243), prägt auch die dem heiligen Johannes dem Täufer geweihte Kirche, deren Geschichte bis in die Mitte des 13. Jahrhunderts zurückreicht, auch wenn das gegenwärtige gotische Gotteshaus hundert Jahre später errichtet worden ist. Man sollte sie unbedingt besichtigen und die schönen Seccomalereien aus dem späten 14. Jahrhundert betrachten,

Für Gläubige am wertvollsten sind jedoch die Reliquien des heiligen Adalbert, die sich in der Mitte des Chorraums befinden. Der frühbarocke Reliquiar auf einem Postament aus schwarzem Marmor hat die Form eines silbernen Sargs mit einem Deckel, auf dem der Heilige im Bischofsgewand dargestellt wird. Der 1662 vom Goldschmied Peter van der Rennen aus Gdańsk angefertigte Reliquiar ist mit sechs Adlern versehen. Kniende Figuren, die die vier Stände, nämlich Ritter, Bürger, Bauern und Geistlichkeit, symbolisieren, tragen ihn auf ihren Schultern. Diese Figuren hat 1895 der bekannte Bildhauer Władysław Marcinkowski aus Poznań geschaffen. Der (nach einer Schändung durch Diebe im Jahr 1986) erneuerte Reliquiar ist 1987 wieder im Gotteshaus aufgestellt worden. Über ihm wurde in der zweiten Hälfte der neunziger Jahre des 20. Jahrhunderts ein restaurierter Balda-

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die unter dem Einfluss von Licht und Feuchtigkeit trotz Sicherungsmaßnahmen leider zu verschwinden drohen. In Gniezno gibt es auch eine Franziskanerkirche. Diesen Orden hatten um das Jahr 1259 Herzog Bolesław der Fromme und seine Gattin Jolenta in die Stadt geholt. Heute werden in diesem mehrfach umgebauten Gotteshaus, das durch die Verbindung der Kirche der Franziskaner mit dem von Przemysł II. gestifteten Betsaal der Klarissen entstanden war, die Reliquien der seligen Jolenta aufbewahrt, die ihr Lebensende bei den Klarissen verbrachte. Gesichtsinteressierte sollten unbedingt das Frühgeschichtliche Museum des Polnischen Staates besuchen. Es überrascht nicht nur wegen seiner Sammlungen, sondern auch der Form ihrer Präsentation. In den Jahren 1973 bis 1978 entstand an der ulica Kostrzewskiego ein Gebäudekomplex, der ein Museum, einen Veranstaltungssaal und ein allgemeinbildendes Gymnasium umfasste. Offiziell wurde das Museum jedoch erst 1983 eröffnet. Es erhielt den Namen Frühgeschichtliches Museum des Polnischen Staates, weil es die erste multimediale Ausstellung in Polen zum Thema „Anfänge des polnischen Staates“ besaß. Bis heute werden die einzelnen Ausstellungen, die die Region Wielkopolska im Mittelalter beschreiben, mit audiovisuellen Medien bereichert. Das Museum befasst sich hauptsächlich mit dem polnischen Mittelalter sowie der Stadt- und Regionalgeschichte von Gniezno.

Jahren des 14. Jahrhunderts für Mikołaj von Chomiąża-Nałęcz, der als „Blutiger Teufel” verschrien war, errichtet worden ist. Diesen Beinamen erhielt er wahrscheinlich während einer kriegerischen Auseinandersetzung. Örtliche Legenden berichten jedoch, dass er seine Untertanen grausam behandelt haben soll. Nach Mikołajs Tod wurde die Burg Eigentum der Erzbischöfe von Gniezno. Die hier im Auftrag von Primas Wojciech Jastrzębiec errichteten Befestigungsanlagen sorgten dafür, dass es sich um eines der am besten gesicherten Bauwerke handelte, das diesen Teil der Region Wielkopolska vor dem Deutschen Orden schützen sollte. Nach dem Thorner Frieden 1466 verlor die Burg jedoch an Bedeutung und begann zu verfallen. Heute sind nur noch Fragmente der Außenmauern und der Innenhof vorhanden. BISKUPIN Die bekannteste archäologische Grabungsstelle Polens wurde zufällig vom örtlichen Lehrer Walenty Szwajcer 1933 entdeckt und anfänglich vom berühmten Professor Józef Kostrzewski untersucht. Seit 1936 regten Turm in Żnin, Foto: Z. Schmidt

ŻNIN Żnin entwickelte sich aus einer frühmittelalterlichen Siedlung, aber das genaue Gründungsdatum ist nicht bekannt. Bereits 1136 wurde der Ort in einer Bulle von Papst Innozenz II. erwähnt. Heute kann man sich mit der Stadtgeschichte von Żnin bekannt machen, indem man die in einem alten Turm eingerichtete Ausstellung besichtigt. Dieses gotische Bauwerk aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts, das im Mittelalter als Rathaus genutzt wurde, ist Teil des Pałuki-Regionalmuseums. Das Museum betreut auch die Ruinen der Burg in Wenecja, die in den achtziger

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Siedlung in Biskupin, Foto: Z. Schmidt

die ersten Rekonstruktionen der Siedlung, die auf ihren entdeckten Überresten vom Ausgrabungsteam errichtet wurden, die Phantasie der Besucher an. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden diese von den deutschen Besatzern zerstörten Rekonstruktionen wiederaufgebaut und erweitert. Auf dem Gelände des Reservats Biskupin wurden menschliche Siedlungsspuren entdeckt, die von der älteren Steinzeit bis ins frühe Mittelalter reichen. Am bekanntesten ist eine der Lausitzer Kultur zuzurechnende Siedlung aus der frühen Eisenzeit. Dendrochronologische Untersuchungen haben gezeigt, dass die ersten Bäume für sie 748 v. Chr. gefällt worden sind und die meisten im Winter 738/737 v. Chr. Die Siedlung wurde auf einer sumpfigen Insel (heute Halbinsel) mit einer Fläche von rund 2 ha gebaut. Umgeben wurde sie von einem mächtigen Wellenbrecher aus Eichen- und Kieferpfählen, um das Ufer vor Ausspülungen zu schützen und den Zugang zur Siedlung zu erschweren. Es ist nicht bekannt, wann genau und weshalb die Siedlung aufgegeben worden ist. Archäologen schätzen, dass sie rund 100

bis 150 Jahre bestand. Ihre Fläche wurde überschwemmt und verschlammte. Eine Siedlungstätigkeit gab es im Gebiet des gegenwärtigen Reservats Biskupin auch im Mittelalter. An der Stelle der Lausitzer Siedlung bestand vom 7. bis zum 11. Jahrhundert eine Burg, die nach Süden hin von einem hohen Wall geschützt wurde. Um die Burg gab es mehrere Siedlungen. Die 26 Siedler einer von ihnen erwähnt eine Bulle von Papst Innozenz II. aus dem Jahr 1136 namentlich. An der Stelle einer anderen Siedlung, die vom 9. bis ins 11. Jahrhundert bewohnt wurde, entsteht gerade die Rekonstruktion eines frühmittelalterlichen Dorfs, in dem u.a. seinerzeit genutzte Handwerkstechniken gezeigt werden sollen. Die Piastenburg in Biskupin und die diese umgebenden Siedlungen wurden wahrscheinlich während des Überfalls Břetislavs I. im Jahr 1038 zerstört. In Biskupin werden seit den achtziger Jahren des 20. Jahrhunderts Forschungen aus dem Bereich der experimentellen Archäologie durchgeführt, die u.a. die Tierzucht, den Anbau heute nicht mehr bekannter Pflanzenarten,

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Województwo Lubuskie

LESZNO

Województwo Zachodniopomorskie

GIECZ

POBIEDZISKA

OSTRÓW LEDNICKI

Województwo Pomorskie

OSTRÓW WLKP.

GRZYBOWO

GNIEZNO

STRZELNO

Województwo Opolskie

KALISZ

TRZEMESZNO

MOGILNO

BISKUPIN

KONIN

Województwo Kujawsko-Pomorskie

KRUSZWICA


die Produktion von Holzteer, das Brennen von Keramik sowie die Konstruktion von Bauten betreffen. Ihre Ergebnisse haben geholfen, viele bisher fehlerhafte Annahmen der Archäologie zu korrigieren.

1945 zerstörte ein von den Deutschen gelegter Brand das Gotteshaus. Es wurde bis 1960 wiederaufgebaut. Was sich rekonstruieren ließ, wurde rekonstruiert. Sorgfältig wurden erhalten gebliebene romanische Elemente restauriert und herausgestellt, nämlich Mauerfragmente und zwei Pfeiler im Hauptschiff. Heute bildet die Maria-Himmelfahrt-Kirche eine dreischiffige und mit einer Kuppel gekrönte Basilika mit kreuzförmigem Grundriss. Die Prämonstratenser haben zwei schöne, teilweise vergoldete Silberkelche aus dem 12. Jahrhundert hinterlassen, die wegen ihres Werts im Museum des Erzbistums Gniezno aufbewahrt werden. Der erste, nach Dąbrówka benannt, ist mit Sicherheit ein Messkelch. Er stammt nicht aus Polen, aber es ist schwierig zu bestimmen, wo er angefertigt worden ist. Der zweite, etwas kleinere sog. Königskelch diente wahrscheinlich als Chrisamgefäß während der liturgischen Salbung des Monarchen.

TRZEMESZNO Bolesław Schiefmund sorgte dafür, dass sich im frühen 12. Jahrhundert Prämonstratenser aus Flandern, die auch Norbertiner genannt werden, in Trzemeszno ansiedelten. Sie errichteten hier eine dreischiffige romanische Basilika, die im 13. Jahrhundert erweitert wurde. Gleichzeitig bauten die Ordensbrüder ein gemauertes Kloster (es bestand bis ins 19. Jahrhundert, als es die preußische Regierung 1836 abreißen ließ). In den beiden darauffolgenden Jahrhunderten nahm das Gotteshaus gotische Formen an. Ein weiterer, dieses Mal grundlegender, Umbau erfolgte in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts, als Michał Kosmowski, der Gründer des berühmten örtlichen Gymnasiums, die Kirche im Barockstil gestaltete.

MOGILNO Fast 800 Jahre lang war die Geschichte von Mogilno eng mit den Benediktinern verbunden, die Bolesław II. im Jahr 1065 aus Tyniec hierher holte. Die Ordensbrüder nutzten zunächst eine seit dem 10. Jahrhundert bestehende Burg, die im Bereich einer älteren Siedlung entstanden war. Im 11. Jahrhundert errichteten die Mönche die große dreischiffige Johannes-Evangelist-Kirche, eines der monumentalsten Bauwerke der romanischen Architektur in Polen. Das Gotteshaus besaß ein Querschiff und der Chorraum eine geschlossene Apsis. Auf ihrer Westseite befand sich der Turm. Mehrere Umbaumaßnahmen veränderten jedoch seinen Charakter. In der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts erhielt es spätromanische Züge und im 14. Jahrhundert ein gotisches Gewölbe. Im 18. Jahrhundert wurde es schließlich im Barockstil gestaltet. Deshalb stammt der Hauptaltar mit einem Bildnis der Maria Schnee aus der Zeit des Rokoko. In den siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts wurde bei Ausgrabungsarbeiten ein einzigartiger zweistöckiger Chorraum, der gegenwärtig die östliche Krypta bildet, entdeckt.

Basilika in Trzemeszno, Foto: Archiv der Stadt- und Gemeindeverwaltung in Trzemeszno

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Innenbereich der Kirche in Strzelno, Foto: Z. Schmidt

Basilika in Mogilno, Foto: Z. Schmidt

In der mittleren Krypta wird eine Ausstellung präsentiert, die die Ergebnisse der archäologischen Forschungen veranschaulicht. In der westlichen Krypta sollte man dem sich auf einen Pfeiler stützenden romanischen Kreuzgewölbe Beachtung schenken. In der Mitte des Viridariums der früheren Klosteranlage haben Archäologen einen im 15. Jahrhundert zugeschütteten Brunnen aus dem 11. Jahrhundert gefunden. Die gegenwärtigen Klostergebäude stammen aus dem 16. und 18. Jahrhundert. Heute ist in ihnen das Europäische Begegnungszentrum Wojciech – Adalbert (Europejskie Centrum Spotkań Wojciech - Adalbert) untergebracht.

ten Viertel des 18. Jahrhunderts durchgeführt worden ist (der erste erfolgte im frühen 16. Jahrhundert). Damals erhielt das Gotteshaus barocke Züge und die romanischen Pfeiler zwischen den Schiffen wurden ummauert. In dieser Form sind sie bis 1946 erhalten geblieben. Als diese Verkleidung beseitigt wurde, kamen die Pfeiler zum Vorschein, denen Strzelno bis heute seine Bekanntheit verdankt. An den beiden östlichen Pfeilern des Hauptschiffes befinden sich in drei von sechs Arkaden gebildeten Feldern Personifizierungen von 18 Tugenden (am Südpfeiler) und 18 Lastern (am Nordpfeiler). Bei den Tugenden handelt es sich (von unten gesehen) um Gerechtigkeit, Umsicht, Mäßigung, Gehorsam, Geduld, in der Mitte um Demut, Glaube, Gebet sowie oben um Reinheit, Bescheidenheit, Frömmigkeit, Frieden und Disziplin. Am Nordpfeiler werden folgende Laster personifiziert: unten Hochmut, Zorn, Gotteslästerung, in der Mitte Götzendienst, Völlerei, Mord, Willkür, Meineid sowie oben Neid, Faulheit, Unreinheit und Ausschweifung (illustriert von drei Figuren). Man kann heute wegen ihres Erhaltungszustands fünf Tugenden und vier Laster darstellende Flachreliefs nicht mehr erkennen und interpretieren. Gewiss ist, dass die Gestaltung der Pfeiler in Strzelno von einer guten Kenntnis der damaligen theologischen Abhandlungen seitens der Prämonstratenser zeugt. Reich gestaltet wurde auch das Tym-

STRZELNO Die Gotteshäuser in Strzelno gehören zu den wertvollsten Bauwerken an der Piastenroute. Sowohl die Dreifaltigkeitskirche als auch die dem heiligen Prokopios geweihte Rotunde wurden um die Wende vom 12. zum 13. Jahrhundert auf einem bisher nicht erschlossenen Gelände dank einer Stiftung von Piotr Wszeborowic, des Pfalzgrafen von Kujawy, errichtet, der Prämonstratenser in Strzelno ansiedelte. Betrachtet man die Fassade der früher von den Prämonstratensern genutzten Dreifaltigkeitskirche, lässt sich kaum erkennen, wie wertvoll diese romanische Kirche ist. Ihr gegenwärtiges Aussehen ist das Ergebnis eines zweiten großen Umbaus, der im zwei-

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panon des Portals im nördlichen Schiff aus dem frühen 13. Jahrhundert, das deutlich an die Dreifaltigkeit anknüpft, der die Kirche 1216 geweiht wurde. Die beiden übrigen sind älter und stammen aus dem späten 12. Jahrhundert. Ein Tympanon stellt eine Verkündigungsszene dar und das andere das Stifterpaar (der Mann hält ein Modell der Kirche, die Frau ein Buch), das vor der heiligen Anna, die die kleine Maria im Arm hält, kniet. Ein außergewöhnliches Objekt ist auch die Prokopios-Rotunde, das größte romanische Bauwerk mit einem kreisförmigen Grundriss in Polen. Wahrscheinlich entstand sie als Aufbewahrungsort für eine Reliquie des Heiligen Kreuzes (einen entsprechenden Namen trug sie noch 1779, der Prokopius-Kult entwickelte sich hier erst Mitte des 18. Jahrhunderts). Sie hätte auch als Mausoleum für die Stifterfamilie dienen können. Im Laufe der Jahrhunderte hatte die Rotunde eine wechselvolle Geschichte. Am meisten hatte sie im 17. und im 19. Jahrhundert zu leiden, als hier während des Durchmarschs der napoleonischen Armee ein Pferdestall eingerichtet wurde und sie anschließend 80 Jahre lang als Vorratskammer genutzt wurde. Ihr Wiederaufbau erfolgte erst 1892 und liturgischen Zwecken diente sie erst wieder im Jahr 1925.

Kirche in Inowrocław, Foto: Z. Schmidt

Kirche wurde nämlich unter Einhaltung aller Regeln des romanischen Stils 1901 wiederaufgebaut. Die Vorderfassade des einschiffigen Gotteshauses krönen zwei Türme, die mit romanischen Doppelfenstern versehen sind. KRUSZWICA War die Kollegiatskirche St. Peter und Paul in Kruszwica eine Ordenskirche? Anlass zu dieser Hypothese geben eine Erwähnung aus dem Jahr 1185, die von einem Kloster St. Peter spricht, und die Form dieses Bauwerks. Die malerische Gestaltung des Ostteils des Gotteshauses ist nämlich für Kirchen charakteristisch, die der reformierten Ordensarchitektur zuzurechnen sind. Jedoch hat man in der Nähe der Kollegiatskirche niemals Spuren von Klostergebäuden finden können. Häufiger wurde sie als Kathedrale des Bistums Kujawy angesehen, dessen Sitz in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts nach Włocławek verlegt wurde. Unzweifelhaft gehört die Kollegiatskirche in Kruszwica zu den schönsten romanischen Bauwerken Polens. Ihren Reiz verdankt sie besonders den fünf halbrunden Apsiden unterschiedlicher Größe an der Ostfassade. An ihrer Südwand sind drei romanische Portale und im Innern ein romanisches Taufbecken und ein Weihwasserbecken erhalten geblieben.

INOWROCŁAW Ironischerweise wird eines der stilreinsten romanischen Baudenkmäler in Polen, nämlich die Marienkirche in Inowrocław, allgemein Ruine genannt. Das Gotteshaus wurde im späten 12. Jahrhundert errichtet, also mehr oder weniger zu der Zeit, als Inowrocław unter dem Namen Novo Wladislaw zum ersten Mal schriftlich gewähnt wurde, was 1185 geschah. Wahrscheinlich gab es die Siedlung, die Mitte des 13. Jahrhunderts das Stadtrecht erhielt, schon zur frühen Piastenzeit. Die Marienkirche wurde aus Granitquadern errichtet, wahrscheinlich am Standort einer älteren slawischen Kultstätte. Da sie während ihrer langen Geschichte oft von Bränden heimgesucht wurde, die sie zur Ruine werden ließen, wird sie im Volksmund bis heute, wenn auch sachlich unzutreffend, so genannt. Die

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die hölzerne Zugbrücke, die zu einem Aussichtspunkt geworden ist, rekonstruiert. Dort, wo heute der Mäuseturm steht, gab es bereits um 500 v. Chr., also während der Lausitzer Kultur, eine Siedlung. Zu römischer Zeit lag Kruszwica an der Bernsteinstraße. Wie jüngste archäologische Forschungen gezeigt haben, hat es hier im 8. und 9. Jahrhundert eine Siedlung gegeben und im letzten Viertel des 10. Jahrhunderts wurde eine von Holz- und Erdwällen umgebene Burg gebaut. In ihrem Innern wurden Überreste von Holzbauten und der Veitskirche entdeckt. Mit der Frühgeschichte von Kruszwica kann man sich durch einen Besuch der archäologischen Ausstellung an der ul. Popiela 3 bekannt machen.

Kollegiatskirche in Kruszwica, Foto: Z. Schmidt

PŁOWCE

Das aus dem frühen 12. Jahrhundert stammende Gotteshaus bildet ein dreischiffiges Bauwerk mit Querschiff. Die Zeit des letzten Piastenherrschers, also Kasimir des Großen, noch erlebt hat der Mäuseturm auf der in den GopłoSee ragenden Rzępowski-Halbinsel. Wie sein Name besagt, soll es sich um den Ort handeln, an dem die legendären Mäuse den grausamen König Popiel gefressen haben sollen. Tatsächlich ist das aber nicht der Fall. Der Turm wurde nämlich zu einer Zeit errichtet, als nur noch Legenden an Popiel erinnerten. Es handelt sich um den Überrest einer Mitte des 14. Jahrhunderts von Kasimir dem Großen errichteten Burg, die als Festung im Grenzland zwischen Polen und dem Deutschen Orden dienen sollte. Die Schweden brandschatzten die Burg 1657. Die Ruinen wurden im 18. Jahrhundert abgebrochen. Übrig geblieben ist nur der Turm, von dem aus man eine herrliche Aussicht auf den Gopło-See und die Stadt genießen kann. Dank in den Jahren 2007 bis 2011 durchgeführten archäologischen Untersuchungen sind bereits das Ausmaß der Burg und der Verlauf ihrer Außenmauern bekannt. Ein Teil der Burgmauern wurde freigelegt und so gesichert, dass sie eine Touristenattraktion darstellen. Freigelegt und revitalisiert wurden auch zwei gotische Keller, die man besichtigen kann. Darüber hinaus wurden das Burgtor und

Die Schlacht bei Płowce, zu der es am 27. September 1331 zwischen den Armeen Władysław I. Ellenlangs und dem Deutschen Orden unter dem Befehl des Culmer Komturs Otto von Lutterberg kam, ist als erster polnischer Sieg über den Deutschen Orden in die Geschichte eingegangen. Obwohl Historiker unterschiedliche Meinungen über ihren Verlauf und ihr Ergebnis vertreten, bedeutete der Rückzug der Armeen des Deutschen Ordens eine Unterbrechung der gesamten damaligen Kampagne der Ordensritter in den polnischen Gebieten. Das erste an diese Schlacht erinnernde Denkmal wurde hier 1818 aufgestellt und überdauerte bis zum Ersten Weltkrieg. 1931 wurde anlässlich des 600. Jahrestags der Schlacht bei Płowce ein 20 m hoher Hügel aufgeschüttet, der jedoch während des Zweiten Weltkriegs zerstört wurde. Wieder aufgeschüttet wurde der Hügel 1961 und auf seinem Gipfel wurde ein nach einem Entwurf von Stefan Zarębski geschaffenes Denkmal für die Schlacht bei Płowce aufgestellt. BRZEŚĆ KUJAWSKI Władysław, von Gottes Gnaden König Polens, Herr und Erbe der Ländereien von Kraków, Sandomierz, Łęczyca, Kujawy und

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aber schon 1411 nach Abschluss der Arbeiten am Hauptteil. Aus dieser Zeit sind 22 gotische Glasfensterelemente erhalten geblieben, die gegenwärtig in einer der Seitenkapellen ausgestellt werden. Im 16. Jahrhundert wurden Kapellen an das Gotteshaus angebaut. Im späten 19. und 20. Jahrhundert verliehen weitere Arbeiten, die nach einem Entwurf von Konstanty Wojciechowski durchgeführt worden sind, der Kathedrale einen neogotischen Charakter. Im Gotteshaus, das seit 1907 eine Basilica minor ist, ist eine wertvolle Ausstattung, die aus verschiedenen Epochen stammt, erhalten geblieben, darunter die ein Werk Veit Stoß’ darstellende Tumba des Bischofs von Kujawy, Piotr aus Bnin, das spätgotische Gemälde „Maria Himmelfahrt“ aus dem Jahr 1475, eine hölzerne Madonna aus dem frühen 15. Jahrhundert und eine bemalte Skulptur aus dem Jahr 1505, die das letzte Abendmahl zeigt. Die Geschichte der Weichselstadt kann man im Geschichtsmuseum von Włocławek, das in zwei barocken Bürgerhäusern am Altmarkt untergebracht ist, kennen lernen. Im unweit von Włocławek gelegenen Kowal wurde Kasimir der Große geboren. Anlässlich seines 700. Geburtstag wurde dem König 2010 ein Denkmal gesetzt. Die 4 m (mit Sockel 7 m) hohe Granitstatue wiegt 18 Tonnen und ist ein Werk von Tadeusz Biniewicz.

Sieradz. Diesen offiziellen Titel trug Władysław I. Ellenlang, der 1260 oder 1261 in Brześć Kujawski geboren wurde. Der Ort war seit 1255 Hauptstadt des gleichnamigen Landesteils. Heute erinnert an seine Beziehung zu dieser Stadt und der Region ein Denkmal des Königs auf dem nach ihm benannten Platz. Das aus Bronze gefertigte Monument ist ein Werk des Bildhauers Tadeusz Wojtasik aus Toruń. Es wurde 2008 anlässlich des 677. Jahrestags der Schlacht bei Płowce enthüllt. Zeuge der ältesten Stadtgeschichte ist die gotische Bischof-Stanislaus-Kirche. Das gegenwärtige Gotteshaus wurde an der Stelle einer älteren Kirche nach 1332 errichtet. Nach Bränden im 16. und 17. Jahrhundert wurde sie im frühen 18. Jahrhundert wiederaufgebaut. Anfang des 20. Jahrhunderts (in den Jahren 1906-1908) erfolgte dann ihr Umbau im neogotischen Stil nach einem Entwurf des Architekten Tomasz Pajzderski. Neogotisch ist auch der Hauptaltar in Form eines Triptychons. Das Innere des Gotteshauses schmücken dem Jugendstil zuzurechnende Polychromien, die ein Werk von Juliusz Makarewicz darstellen. WŁOCŁAWEK Die Geschichte von Włocławek reicht bis in die Anfangszeit Polens zurück. Die örtliche Burg war zur Zeit von Bolesław Chrobry so stark, dass sie einen bewaffneten Trupp formieren und ihn dem Befehl des Herrschers unterstellen konnte. Seit dem 12. Jahrhundert bildete Włocławek die Hauptstadt des Bistums Kujawy. In der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts wurde hier dank einer Stiftung des Bischofs Maciej aus Gołańcz eine Burg errichtet und mit dem Bau einer Kathedrale begonnen. Von der Burg sind bis heute nur in den Mauern des klassizistischen Schlosses, des gegenwärtigen Sitzes des Bischofs von Włocławek, verborgene Reste erhalten geblieben. In einem ausgezeichneten Zustand befindet sich hingegen die gotische Kathedrale St. Maria Himmelfahrt, die im Laufe der Jahrhunderte mehrfach erweitert worden ist. Sie wurde etwas außerhalb der damaligen Stadt an der steilen Weichselböschung in der Zeit von 1340 bis 1526 errichtet. Eingeweiht wurde sie

Strecke 2: Łekno – Wagrowiec – Gniezno – Grzybowo – Giecz – Ląd – Konin – Kalisz

Reparaturversuche gelang es nicht, sie zu retten. Ihr baulicher Verfall war wahrscheinlich der Hauptgrund für die Verlagerung der Abtei nach Wągrowiec. Dieses Wissen ist das Ergebnis der in den Jahren 1982-2007 durchgeführten Forschungen der Archäologischen Expedition „ŁEKNO“ des Geschichtsinstituts der AdamMickiewicz-Universität in Poznań unter der Leitung von Prof. Andrzej M. Wyrwa. Leider sind die Hinterlassenschaften der beiden Burgen (aus der Stammeszeit und frühen Piastenzeit) und des Klosters in Łekno noch immer im Erdreich verborgen. Die Schaffung eines archäologischen Reservats ist geplant.

ŁEKNO Die erste Burg in Łekno entstand im dritten Viertel des 7. Jahrhunderts. Sie gehört zu den ältesten bisher bekannten Burgen des Frühmittelalters in Polen. In der ersten Hälfte des 10. Jahrhunderts wurde die Burg durch einen Brand zerstört, aber um die Mitte desselben Jahrhunderts wiederaufbaut und dem Bedarf des entstehenden Piastenstaats angepasst. In ihrem Bereich entstand um die Wende vom 10. zum 11. Jahrhundert eine romanische Rotunde, die zu den ersten in den polnischen Gebieten gehörte. Die Burg wurde wahrscheinlich nach 1136-1138 aufgegeben, als sich die Organisationsstruktur des Staats nach dem Tod von Bolesław III. Schiefmund änderte. 1153 nahmen Zisterzienser aus Altenberg bei Köln, die von Zbylut angesiedelt wurden, das Gebiet in Besitz. Ihre erste Kirche in Form eines Betsaals errichteten sie Mitte des 12. Jahrhunderts. In der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts wurde das Gotteshaus in eine vollwertige Hallenkirche aus Steinen und Ziegeln umgestaltet. In der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts traten an der Kirche Risse auf und trotz zahlreicher

WĄGROWIEC Die Geschichte von Wągrowiec war von Anfang an bis zum Jahr 1796, also bis zur Zeit der Übernahme der Klostergüter durch den preußischen Staat (die letztendliche Kassation des Klosters erfolgte 1835), mit den Zisterziensern verbunden. Als die Zisterzienser gegen Ende des 14. Jahrhunderts begannen, ihren Sitz aus dem benachbarten Łekno nach Wągrowiec zu verlegen, nahmen sie hier den Bau einer Kirche und eines Klosters in Angriff. Die Maria Himmelfahrt und den Heiligen Peter und Paul geweihte Kirche wurde um das Jahr 1455 und das Kloster 1512 fertiggestellt. Die gotische Kirche ist jedoch heute nicht mehr erhalten. Gegen Ende des 17. Jahrhunderts verlieh ihr Giovanni Catenazzi barocke Formen. Während der Teilungszeit diente die Kirche der Pfarrgemeinde und im Kloster wurden Gericht und Gefängnis untergebracht. Nach den Zerstörungen im Jahr 1945 dauerte der Wiederaufbau des ehemaligen Zisterzienserklosters bis 1968. Das ehemalige Klostergebäude, das drei Flügel besitzt, grenzt von Süden an die Kirche an. Es handelt sich um ein rekonstruiertes, spätbarockes Bauwerk, das teilweise auf den gotischen Mauern des Vorgängerobjekts errichtet worden ist. Der Klosterkomplex umgibt ein Viridarium mit einem Brunnen und einer den heiligen Johannes Nepomuk darstellenden Figur. Von den historischen Gebäuden

Kirche und Kloster in Wągrowiec, Foto: Archiv der Stadtverwaltung in Wągrowiec

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ist, also zu der Zeit, als die Piasten im Herzen des entstehenden Staats die wichtigsten Burgen bauten. Die Blütezeit entfällt auf das 11. Jahrhundert (trotz des zerstörerischen Einfalls von Břetislav I. konnte sich Giecz wieder erholen und entfalten, um letztendlich im 13. Jahrhundert seine Bedeutung zu verlieren). Wahrscheinlich noch vor Ende des 10. Jahrhunderts wurde mit dem Bau eines nie abgeschlossenen Palas begonnen, dessen Fundamente (mit ihnen endete die Bautätigkeit) einen ähnlichen Grundriss wie der des Palas auf der Lednickie-Insel aufweisen. Es ist ungewiss, weshalb man auf die Errichtung eines Palas in Giecz verzichtet hat. Archäologen haben nachgewiesen, dass diese Entscheidung um die Wende vom 10. zum 11. Jahrhundert getroffen wurde, also über 30 Jahre vor dem Feldzug Břetislavs I. im Jahr 1038. Bisher hatte man den unterlassenen Bau der Residenz auf dieses Ereignis zurückgeführt. Ausgrabungsarbeiten, die unmittelbar neben der dem heiligen Johannes dem Täufer geweihten Holzkirche aus dem 18. Jahrhundert durchgeführt worden sind, haben es gestattet, ein mächtiges romanisches Gotteshaus freizulegen, das in zwei Phasen errichtet worden war. Die ältere Phase entfiel auf das frühe 11. Jahrhundert und die jüngere auf die Mitte des 12. Jahrhunderts. Die Abmessungen der gesamten Anlage sind beeindruckend. Ihre Länge beträgt etwa 30 m und ihre Breite mit Mauern 11 m. Der Innenbereich misst 9 m. Dieses in Polen einzigartige Bauwerk wurde mit einer Apsis abgeschlossen, in deren unterirdischem Bereich eine Krypta lag, die über einen Korridor mit dem Hauptschiff verbunden war. In die Krypta führten zwei Eingänge, so dass man sie durch den einen betreten und sie auf der anderen Seite verlassen konnte. In ihrem Innern wurde eine kleine Nische entdeckt, was darauf hindeuten könnte, dass hier Reliquien aufbewahrt wurden. Im während der ersten Phase errichteten Ostteil der Kirche wurde Gipsmörtel eingesetzt, der auch auf der Lednickie-Insel und in Łekno verwendet wurde. Der Westteil des Gotteshauses weist bereits Kalkmörtel auf. In diesem Teil wurden auch die Überreste zwei runder Türme entdeckt, in denen es Treppen

Fest in Grzybowo, Foto: Z. Schmidt Fundamente des Palas in Giecz, Foto: Z. Schmidt

der Zisterzienser in Wągrowiec ist auch das ehemalige Haus des Abts (rekonstruiert und renoviert) aus dem späten 18. Jahrhundert erhalten geblieben. In ihm befindet sich gegenwärtig das Regionalmuseum, in dem man die Geschichte der Abtei in Łekno und Wągrowiec kennen lernen kann.

Die ersten archäologischen Arbeiten wurden in Grzybowo in den siebziger Jahren des 19. Jahrhunderts durchgeführt. In den dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts untersuchte der damalige Gymnasiast Olgierd Brzeski die Siedlung, der in den späten achtziger und frühen neunziger Jahren hierher zurückkehrte. 1991 gründete er die Brzeski-Stiftung bei der Posener Gesellschaft der Freunde der Wissenschaften, die die örtlichen Forschungsarbeiten finanziert. Für die Bekanntmachung der historischen Bedeutung der Burg sorgt die 2000 entstandene Gesellschaft der Freunde der Burg in Grzybowo. Zu den bisher interessantesten Fundstücken gehören hunderte Fragmente von Dirhems und Schmuckstücke, die wahrscheinlich Teil eines bereits im 19. Jahrhundert gefundenen Schatzes sind, und ein Bronzering. Auf der Grundlage der Untersuchungen wurde festgestellt, dass die Burg in Grzybowo in zwei Phasen entstand: Die erste kleine Burg lag im nordwestlichen Teil der Siedlung. Die zweite nahm die gegenwärtige Siedlung ein, deren Fläche einschließlich der Wälle fast 5 ha beträgt. Die von rund 1000 Personen bewohnte Burg wurde von einem mächtigen Wall

GNIEZNO – siehe Seiten 8-10 GRZYBOWO Die Burg in Grzybowo entstand in den zwanziger und dreißiger Jahren des 10. Jahrhunderts. Zum ersten Mal wurde sie Mitte des 10. Jahrhunderts und zum zweiten Mal im frühen 11. Jahrhundert umgebaut. Wahrscheinlich bestand sie bis Mitte des 11. Jahrhunderts. Entsprechende Forschungen laufen noch. Übrig geblieben ist eine gut erhaltene Siedlung und seit den neunziger Jahren des 20. Jahrhunderts durchgeführte Ausgrabungsarbeiten enthüllen langsam ihre Geheimnisse. Ein Teil der im Bereich der Siedlung ausgegrabenen Funde wird unmittelbar auf ihrem Gelände in einem Museumspavillon im Rahmen einer als archäologische Grabung gestalteten Ausstellung präsentiert.

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umgeben. Ihr Innenbereich, der möglicherweise in Hauptburg und Vorburg gegliedert war, besaß eine Holzbebauung. Heute ist dieses Gelände als archäologisches Reservat, das zum Museum der ersten Piasten am Lednickie-See gehört, geschützt. GIECZ In der Chronik des Gallus Anonymus wird Giecz neben Poznań und Gniezno zu den wichtigsten Orten Polens während der frühen Piastenzeit gezählt. Im von den ersten Piasten geschaffenen Staat spielte Giecz eine wichtige Rolle. Dank der Lage bildete es eine strategische Burg, die von Süden den Zugang zu den frühpiastischen Hauptburgen schützen sollte. Es liegt nämlich rund 25 cm von Gniezno und der Lednickie-Insel entfernt sowie etwa 30 km südöstlich von Poznań. Die Ergebnisse der neusten archäologischen Untersuchungen aus dem späten 20. Jahrhundert enthüllen langsam die bisherigen Geheimnisse von Giecz. Heute ist man sich sicher, dass die Burg nicht früher als in der ersten Hälfte des 10. Jahrhunderts entstanden

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gab, die wahrscheinlich auf Emporen führten. Diese Treppen besaßen eine für die damalige Zeit außergewöhnliche Breite von einem Meter. Die freigelegten Mauern des Gotteshauses und die mächtigen Wehrwälle, die die Burg umgaben, erlauben die Feststellung, dass es sich mit Sicherheit um eine Residenz handelte. Ein Geheimnis ist jedoch weiterhin, warum hier niemals ein Palas entstand. Während Grabungen in der romanischen Nikolauskirche aus dem 12. Jahrhundert, die in einer ehemaligen Marktsiedlung stand, wurden Überreste ihrer ursprünglichen Anlage aus der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts entdeckt. Allein die Entdeckung dieser

Kirche in Ląd, Foto: Z. Schmidt

beiden mächtigen Kirchen aus dem frühen 11. Jahrhundert, die außerdem in so geringer Entfernung zueinander errichtet worden waren, belegt die Bedeutung, die Giecz in der Frühzeit des polnischen Staates hatte. Die Geheimnisse von Giecz kann man im archäologischen Reservat entdecken, indem man die Dauerausstellung im Museumsgebäude oder das Museumsdorf, in dem unterschiedliche Bauformen des frühen Mittelalters präsentiert werden, besichtigt. Das Reservat in Giecz ist Teil des Museums der ersten Piasten am Lednickie-See.

Fest in Ląd, Foto: Z. Schmidt

LĄD Seit der Wende vom 9. zum 10. Jahrhundert gab es hier eine Burg, die einen Übergang über die Warta (Warthe) schützte. Ląd war wahrscheinlich ab Mitte des 11. Jahrhunderts Sitz einer Kastellanei. Vom Rang und der Bedeutung dieser Siedlung zeugen die Überreste der beiden Kirchen (St. Peter und St. Andreas), die hier entdeckt worden sind. Herzog Mieszko der Alte holte die Zisterzienser aus Łekno nach Ląd. Die Kirche und das Kloster, die sie hinterlassen haben, bilden den schönsten Zisterzienserkomplex in der Region Wielkopolska, der auch in die Liste der Geschichtsdenkmäler eingetragen ist. Die wahrscheinlich abschließende Bestätigung der Stiftung der Abtei ist nach 1193 erfolgt. Damals wurden auch die ersten

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Meilenstein in Konin, Foto: Archiv der Stadtverwaltung in Konin

Bartholomäuskirche in Konin, Foto: Archiv der Stadtverwaltung in Konin

Klostergebäude und die romanische Kirche errichtet, die heute nicht mehr vorhanden ist. Ihre Überreste wurden in die späteren Umbauten des Gotteshauses eingebunden. Das, was wir heute in Ląd bewundern können, ist das Ergebnis des barocken Umbaus von Gotteshaus und Kloster, mit dem 1651 begonnen wurde. Die Kirche St. Marien und St. Nikolaus in Ląd besitzt eine herrliche, 38 Meter hohe Kuppel nach einem Entwurf Pompeo Ferraris sowie eine Polychromie von Georg Neunhertz, die eine Apotheose der Kirche darstellt. Neben der Kirche befinden sich das Kloster, das mit Fresken Adam Swachs versehen ist, und der dem heiligen Jakobus geweihte Betsaal mit einer Freskengruppe aus der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts, die zu den wertvollsten Objekten der mittelalterlichen Kunst in Polen zählt. Die Wandmalereien am Gewölbe des Betsaals stellen Szenen des Jüngsten Gerichts dar. Das Kapitelhaus des Klosters aus der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts besitzt ein auf einem Pfeiler ruhendes gotisches Gewölbe. Im Obergeschoss des Klosters befindet sich der beeindruckende ehemalige Abtssaal mit einem mächtigen Plafond, ein Werk von Adam Swach aus dem Jahr 1722. Er stellt eine Personifizierung der sieben Hauptsünden, die auf einen

Abgrund zustreben, und einen Zug von Heiligen mit Kreuzen hinter Christus in Richtung Himmel dar. Heute befindet sich im Abtssaal die Bibliothek des Priesterseminars der Salesianer-Gemeinschaft. Die Zisterzienserabtei in Ląd wurde 1819 von der Regierung aufgelöst. 1921 übernahmen Salesianer das ehemalige Zisterzienserkloster, unter deren Obhut es bis heute steht. KONIN Im 12. Jahrhundert gab es hier, am Handelsweg von Kalisz nach Kruszwica, eine befestigte Marktsiedlung. Die vor 1293 nach Magdeburger Recht gegründete Stadt Konin wurde 1331 vom Deutschen Orden zerstört. Sie wurde während der Herrschaft Kasimirs des Großen wiederaufgebaut. Er errichtete auch eine Burg und umgab die Stadt mit Mauern. Erhalten ist heute nur die mittelalterliche Stadtanlage des linksufrigen Teils von Konin. Eine der ältesten Sehenswürdigkeiten von Konin ist die gotische Bartholomäuskirche. Das dreischiffige Bauwerk entstand um die Wende vom 14. zum 15. Jahrhundert. Seine Innenausstattung stammt aus unterschiedlichen Epochen. Vor dem Gotteshaus steht eine 252 cm hohe Sandsteinsäule, auf

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Piasten-Burg in Kalisz, Foto: Archiv der Stadtverwaltung in Kalisz Piasten-Burg in Kalisz, Foto: Archiv der Stadtverwaltung in Kalisz

der in Majuskelschrift die lateinische Information eingemeißelt wurde, dass diese Säule 1151 auf Anordnung des Comes Piotr auf halbem Weg zwischen Kalisz und Kruszwica aufgestellt worden ist. Es handelt sich außerhalb der Grenzen des einstigen Römischen Reiches um das älteste Verkehrszeichen Europas. 1828 wurde es auf die Grünfläche vor der Kirche verlegt. Zuvor stand es in der Nähe der nicht mehr vorhandenen Burg.

Heinrichs des Bärtigen zu Zerstörungen führte. Das Zentrum des mittelalterlichen Kalisz wurde sodann an einen anderen Ort verlegt. Das endgültige Ende der Siedlung in Zawodzie leitet der Einfall des Deutschen Ordens im Jahr 1331 ein. Heute befindet sich auf dieser Fläche das archäologische Reservat „Piasten-Burg in Kalisz“ mit Nachbildungen der einstigen Bebauung. Auf seinem Gelände wurden unter anderem die Überreste der von Mieszko III. in der Mitte des 12. Jahrhunderts errichteten Kollegiatskirche St. Paul sowie die vermutlichen Grabmäler von Mieszko III. und seines Sohnes Bolesław Mieszkowic freigelegt. Die Fundamente und ein Teil des Erdgeschosses der Kollegiatskirche wurden rekonstruiert und in ihrem Innern wurde der Umriss der ersten Holzkirche aus der Mitte des 11. Jahrhunderts markiert. Wiederhergestellt wurden auch das Eingangstor mit Brücke, Palisade und Pfahlwerk. In einem bis heute erhaltenen Fragment des Verteidigungswalls wurde ein hölzerner Wehrturm mit Palisade errichtet. Im Reservat entstanden auch sieben Wohngebäude, die sich durch Größe und Konstruktionsweise unterscheiden. Modelle veranschaulichen das Aussehen der Piasten-Burg und der romanischen Kollegiatskirche. In Zawodzie von Archäologen entdeckte Fundstücke werden vom Bezirksmuseum Kalisz betreut und ausgestellt. Die Stadtgründung durch Bolesław

KALISZ Historiker sind sich immer noch uneins, ob der berühmte Ort Calisia, den der griechische Geograph, Astronom und Mathematiker Claudius Ptolemaeus aus Alexandria Mitte des 2. Jahrhunderts in seiner „Geographike Hyphegesis” erwähnt, das polnische Kalisz oder Calisia in Mähren ist. Sicher ist jedoch, dass hier zu römischer Zeit die Bernsteinstraße entlangführte. Belegt wurde dies durch archäologische Untersuchungen, die die Existenz einer Siedlung aus römischer Zeit an der Prosna bestätigt haben, und die Auffindung eines Schatzes mit römischen Münzen. In Zawodzie, im Überschwemmungsgebiet der Prosna, entstand während der Stammeszeit (Mitte des 9. Jahrhunderts) und später während der frühen Piastenzeit eine Siedlung. In der Chronik des Gallus Anonymus wird Kalisz bereits 1106 erwähnt, aber seine Blütezeit entfällt auf die Zeit Mieszkos III. Sein Niedergang begann 1233, als ein Überfall

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Dorotka-Turm, Foto: Archiv der Stadtverwaltung in Kalisz

Piasten-Burg in Kalisz, Foto: Archiv der Stadtverwaltung in Kalisz

me“. Das Original dieses Gemäldes, das 1662 im Antwerpener Atelier von Peter Paul Rubens entstand, ist wahrscheinlich 1973 verbrannt.

den Frommen erfolgte wahrscheinlich 1257. Wahrscheinlich in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts errichtete Przemysł II. eine Burg, die Kasimir der Große deutlich erweiterte. Leider sind von der Burg nur Teile der Fundamente erhalten geblieben, die heute als kleines archäologisches Reservat geschützt werden. Kasimir der Große umgab die Stadt mit Wehrmauern, die es teilweise bis heute gibt. Überragt werden sie von dem „Dorotka”-Turm aus dem 14. Jahrhundert. Bis in die Zeit der Stadtgründung reicht die Geschichte der beiden von Bolesław dem Frommen gestifteten Kirchen zurück: Die Franziskanerkirche besitzt im Chorraum Fenster mit einem schönen Maßwerk aus dem späten 13. Jahrhundert. Die Nikolauskirche wiederum wurde 1992 zur Kathedrale erhoben. Vom 14. bis zum 19. Jahrhundert wurde das Gotteshaus von den Augustiner-Chorherren vom Lateran, die König Kasimir der Große nach Kalisz geholt hatte, genutzt. Die Kathedrale bildet eine dreischiffige Hallenkirche. Im Westen schließt sich ein gotischer Turm an, der im 19. Jahrhundert aufgesetzt worden ist. Der gotische Charakter ist am stärksten im Chorraum mit seinem Sterngewölbe aus dem 16. Jahrhundert erhalten geblieben. Die Innenausstattung stammt hauptsächlich aus der Barockzeit. Teil des Hauptaltars ist eine von Bronisław Owczarek gemalte Kopie des Gemäldes „Kreuzabnah-

Nikolauskirche in Kalisz, Foto: Z. Schmidt

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PRAKTISCHE INFORMATIONEN Tourismusorganisation „Piastenroute“ ul. Rynek 14, 62-200 Gniezno Tel./Fax 61 428 41 00 www.szlakpiastowski.com.pl Interessanteste Objekte an der Piastenroute (alphabetisch geordnet) BISKUPIN Archäologisches Museum in Biskupin Biskupin 17, 88-410 Gąsawa Tel. 52 302 50 25, 52 302 50 55 www.biskupin.pl BRZEŚĆ KUJAWSKI Bischof-Stanislaus-Kirche plac Władysława Łokietka 13 87–880 Brześć Kujawski Tel./Fax 54 252 12 63 GIECZ Archäologisches Reservat Frühpiastische Burg in Giecz Grodziszczko, 63-012 Dominowo Tel. 61 285 92 22, www.lednicamuzeum.pl GNIEZNO Primas-Basilika Mariä Himmelfahrt ul. Łaskiego 9, 62-200 Gniezno Tel. 61 428 40 80 62, www.archidiecezja.pl Franziskanerkirche und –kloster - Wallfahrtsort Maria Trost ul. Franciszkańska 12, 62-200 Gniezno Tel./Fax 61 426 15 56 www.gniezno.franciszkanie.pl Johannes-der-Täufer-Kirche ul. św. Jana, 62-200 Gniezno Tel. 61 426 21 02 Museum des Erzbistums Gniezno ul. Kolegiaty 2, 62-200 Gniezno Tel. 61 426 37 78, www.muzeumag.pl Frühgeschichtliches Museum des Polnischen Staates ul. Kostrzewskiego 1, 62-200 Gniezno Tel. 61 426 46 41, Fax 61 426 48 41 www.mppp.pl GRZYBOWO Archäologisches Reservat – Burg in Grzybowo Grzybowo 10a, 62-300 Września Tel. 61 88 000 76, www.lednicamuzeum.pl INOWROCŁAW Kirche Maria Namen ul. bpa A. Laubitza 9, 88-100 Inowrocław Tel. 52 357 31 31, 52 357 15 42 www.imienia.pl

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KALISZ Archäologisches Reservat - Piasten-Burg in Kalisz ul. Bolesława Pobożnego 87-105 62-800 Kalisz Tel. 62 757 16 08 (Museum) Tel. 691 99 65 28 (Reservat) www.muzeum.kalisz.pl Nikolauskathedrale ul. Kanonicka 5, 62-800 Kalisz Tel. 62 757 59 74, www.katedra.kalisz.pl KONIN Bartholomäuskirche ul. Kościelna 1, 62-505 Konin Tel. 63 242 87 48, www.bartlomiej.konin.pl KRUSZWICA Kollegiatskirche St. Peter und Paul ul. Kolegiacka 26, 88-150 Kruszwica Tel. 52 351 60 40, www.kolegiatakruszwica.pl Mäuseturm ul. Podzamcze, 88-150 Kruszwica Tel. 52 351 53 03 Archäologische Ausstellung ul. Popiela 3, 88-150 Kruszwica Tel. 52 567 46 85 LĄD Priesterseminar der Salesianer-Gemeinschaft Ląd 101, 62-406 Lądek Tel. 63 276 33 23, www.lad.pl LUBIŃ Benediktinerabtei ul. Mickiewicza 6, 64-010 Lubiń Tel. 65 517 72 22, www.benedyktyni.net MOGILNO Apostel-Johannes-Kirche ul. Benedykta XVI nr 1, 88-300 Mogilno Tel. 52 315 24 08 www.klasztor.mogilno.com.pl OSTRÓW LEDNICKI Museum der ersten Piasten am Lednickie-See Dziekanowice 32, 62-261 Lednogóra Tel. 61 427 50 10, www.lednicamuzeum.pl POBIEDZISKA Miniaturen-Freilichtmuseum der Piastenroute 62-010 Pobiedziska Letnisko Tel. 61 817 78 22 POZNAŃ Erzkathedrale-Basilika St. Peter und Paul ul. Ostrów Tumski 17 Tel./Fax 61 852 96 42 www.katedra.archpoznan.org.pl Erzbistümliche Museum ul. Jana Lubrańskiego 1 (Lubrański-Akademie) Tel./Fax 61 852 61 95, www.muzeum.poznan.pl

Kirche St. Johannes von Jerusalem hinter der Mauer ul. Świętojańska 1 Tel. 61 877 17 17 STRZELNO Dreifaltigkeitskirche plac św. Wojciecha 1, 88-320 Strzelno Tel. 52 318 92 81, www.trojcastrzelno.za.pl Prokopios-Rotunde plac św. Wojciecha 2, 88-320 Strzelno Tel. 52 318 92 81 TRZEMESZNO Maria-Himmelfahrt-Kirche ul. Kosmowskiego 8, 62-240 Trzemeszno Tel. 61 415 42 46, www.parafiatrzemeszno.pl WĄGROWIEC Mariä-Himmelfahrt-Kirche ul. Klasztorna 21, 62-100 Wągrowiec Tel. 67 262 01 25 www.klasztor-wagrowiec.yoyo.pl Regionalmuseum ul. Opacka 15, 62-100 Wągrowiec Tel. 67 26 85 911, www.opatowka.pl WŁOCŁAWEK Mariä-Himmelfahrt-Kathedrale pl. Kopernika 7, 87-800 Włocławek Tel. 54 231 22 32; 518 01 46 73 www.parafiakatedralna.q4.pl Geschichtsmuseum Włocławek ul. Szpichlerna 19, 87-800 Włocławek Tel. 54 232 67 43, www.muzeum.wloclawek.pl ŻNIN Pałuki-Regionalmuseum pl. Wolności 1, 88-400 Żnin Tel./Fax 52 302 02 93 Wenecja Tel./Fax 52 302 51 50 www.muzeumznin.pl

Hotel Adalbertus ul. Tumska 7a, 62-200 Gniezno Tel./Fax 61 426 13 60 www.pietrak.pl Schuljugendherberge ul. Pocztowa 11, 62-200 Gniezno Tel./Fax 61 426 27 80 Interessante Veranstaltungen: Biskupin * Archäologiefest (September) Gniezno * Adalbert-Gedenkveranstaltung (April) * Internationales Orgelfestival (Juli) * Königskrönung (Juli) Grzybowo * Internationales Treffen slawischer Krieger (August) Kalisz * Theaterbegegnungen in Kalisz (Mai) * Archäologischer Jahrmarkt (Juni) * Piastenfest (August) * Fürsten-Honigernte (September) Kruszwica * Historische Inszenierung (Juli) Ląd * Slawisches und Zisterzienser-Kulturfestival (Juni) Ostrów Lednicki * Kupala-Tag (Juni) – Lednickie-Insel und kleines Freilichtmuseum * In der Burg des Herzogs Mieszko (September/ Oktober) – Lednickie-Insel Poznań * gemeinsames Vortragen von Weihnachtsliedern (in der Kathedrale spielen fast 2000 Kinder aus der ganzen Region Wielkopolska Weihnachtslieder auf der Blockflöte) – Januar (erster Samstag nach dem Dreikönigstag) * Wilnaer Frühjahrsfest (März) * Ulanentage (April) * Sankt-Johannes-Markt (Juni) * Stadtfest (29. Juni) * Internationales Theaterfestival „Malta” (Juni/Juli) * Bamberger-Tag (August – erster Samstag nach dem 1. August) * Straßenfest der ulica Święty Marcin (11. November) Płowce * Ritterturnier – Nachstellung der Schlacht bei Płowce (August) Wągrowiec * Zisterzienserfest (Juli)

Ausgewählte Übernachtungsmöglichkeiten GNIEZNO Hotel Gewert ul. Paczkowskiego 2, 62-200 Gniezno Tel. 61 428 23 75, www.gewert.gniezno.pl Hotel Lech ul. bł. Jolenty 5, 62-200 Gniezno Tel. 61 426 23 85, www.hotel-lech.pl Hotel Mieszko ul. Strumykowa 2, 62-200 Gniezno Tel. 61 426 46 25, www.hotelmieszko.gniezno.pl Hotel Orzeł ul. Wrzesińska 25, 62-200 Gniezno Tel. 61 426 49 25, www.hotelorzel.com

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Infocenter Poznań 61-772 Poznań, Stary Rynek 59/60 tel. 61 852 61 56, 61 855 33 79 it@cim.poznan.pl

Leszno 64-100 Leszno, ul. Słowiańska 24 tel. 65 529 81 91, 65 529 81 92 infotur@leszno.pl

Eingang an der ul. 27 Grudnia 61-816 Poznań, ul. Ratajczaka 44 tel. 61 851 96 45, 61 856 04 54 centrum@cim.poznan.pl

Nowy Tomyśl 64-300 Nowy Tomyśl pl. Niepodległości 10 tel. 61 442 38 06 r.ratajczak@nowytomysl.pl

Poznań Internationale Messe 60-734 Poznań, ul. Głogowska 14 tel. 61 869 20 84 centrum@cim.poznan.pl

Piła 64-920 Piła, al. Niepodległości 33/35 tel. 67 210 94 80 pit@powiat.pila.pl

Flughafen Poznań-Ławica 60-189 Poznań, ul. Bukowska 285 tel. 61 849 21 40 lawica@cim.poznan.pl Hauptbahnhof Poznań 60-801 Poznań, ul. Dworcowa 1 tel. 61 866 06 67 info@globtourfb.poznan.pl

Puszczykowo 62-040 Puszczykowo, ul. Poznańska 1 tel. 61 633 62 83, 61 898 37 11 promocja@puszczykowo.pl Śrem 63-100 Śrem, ul. Okulickiego 3 tel. 61 283 27 04 unia@srem.com.pl Wolsztyn 64-200 Wolsztyn ul. Roberta Kocha 12a tel. 68 347 31 04 gci@wolsztyn.pl

Gniezno 62-200 Gniezno, ul. Rynek 14 tel. 61 428 41 00 info@szlakpiastowski.com.pl Kalisz 62-800 Kalisz, ul. Zamkowa tel. 62 598 27 31 it@um.kalisz.pl

www.szlakpiastowski.com.pl

Herausgeber: Wielkopolska Tourismusorganisation ul. 27 Grudnia 17/19, 61-737 Poznań Text: Anna Plenzler Übersetzung: Andreas Prause Graphische Gestaltung: Agencja Fotograficzna Studio-F, www.olszewskiphoto.pl Fotos: Archive der Kreisverwaltung in Gniezno, W. Wylegalski, Z. Schmidt

Konin 62-510 Konin, ul. Dworcowa 2 tel. 63 246 32 48 biuro@lotmarina.pl

ISBN: 978-83-61454-47-2 Poznań 2012

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Die Werbebroschüren für die Region Wielkopolska sind für Mobilgeräte optimiert worden.

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www.wielkopolska.travel

Das Projekt wird von der Europäischen Union aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung im Rahmen des Operationellen Regionalprogramms für Wielkopolska für den Zeitraum 2007-2013 mitfinanziert Europäische Fonds - Für die Entwicklung eines innovativen Wielkopolska


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