Sommerdiplome 2011

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SOMMER DIPLOME

2011

Kommunikations-Design Hochschule Darmstadt Fachbereich Gestaltung



Inna Beisbekov Mathias Biegel Sabrina Blume Joanna Aleksandra Czajka Iva Dimova Benjamin Eberhardt Julia Haschke Thomas Hoffmann Simone J채ger Doreen Kirbis Christina Haberkorn Pawel Napiorkowski Ioanna Pissa Susanne Ravasi Elena Sautner Janine Schaubach Oliver Schendzielorz Simon Schleifer Inga Schlusemann Jan David Steiner Andreas Strack Maria Suckert

Sommerdiplome 2011

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Index

Diplomanden



INNA BEISBEKOV

Stummer Monolog

bei Prof. Ulla Marquardt design_rocks_on@yahoo.de +49 (0) 176 68 130 320

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Inna Beisbekov Stummer Monolog

Ich schaue nach oben.. Sie schweben, sie wachsen man kann sie nicht ergreifen. Sind unbegrenzt und haften an einander, sind frei und undurchsichtig, sind leicht und nicht ermüdet. Verändern ständig ihre Form und Richtung, sie fliegen, sie schleichen, sind ständig im Wandel bewegen sich von hier nach da von dort nach hier und umgekehrt. Sie kommen und gehen ganz willkürlich mal bewusst, mal unbewusst sie schwimmen im Strom und sind nie allein Als Wellen bewegen sie sich um den Körper herum und ermöglichen uns unser Denken.


MATHIAS BIEGEL

blockade runner 169 advices to master creative dryness »Entwerfen ist meistens ein schöner und schneller, manchmal auch ein zäher und qualvoller Prozess, bei dem es Momente gibt, wo keine Lösung sich abzuzeichnen scheint.« (A. Uebele) In meiner Diplomarbeit ging ich der Frage nach, wie andere Designer verfahren, sollten sie während ihres Gestaltungsprozesses an einen Punkt gelangen, der zunächst unüberwindbar scheint. Daraufhin habe ich 1000 Gestalter weltweit angeschrieben.

Mathias Biegel blockade runner

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bei Prof. Frank Philippin maz.81@web.de +49 (0) 157 85 86 43 58




SABRINA BLUME

Zielgestein

bei Prof. Jenny 8 del Corte Hirschfeld sblume82@gmx.de +49 (0) 176 38 10 37 30

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Sabrina Blume Zielgestein

Ich habe mir den Kreativen Prozess zum Diplomthema gemacht. Entstanden ist ein umfangreiches Buch, welches diesen Prozess in seinen einzelnen Phasen anhand eines einfachen Beispiels veranschaulicht. Wie der Name des Themas schon sagt, ist ein Stein das Ziel der Untersuchung. Als Beispiel f端r die unterschiedlichen Anwendungen des Denkprozesses dient dabei der altbekannte Ziegelstein. Von der Problemdefinition, der Ideenfindung bis hin zur Realisation des Ziegelsteinprojekts wird der kreative Prozess in seiner Theorie und Praxis Schritt f端r Schritt dargestellt. Viel Spass bei der Wiederentdeckung des Ziegelsteins. Danach wird Ihnen der Ziegelstein ganz neue Sichtweisen f端r Ihre Arbeitsweise aufzeigen.


JOANNA ALEKSANDRA CZAJKA

Notationen zu Ton und Farbe

Joanna Aleksandra Czajka Notationen zu Ton und Farbe

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Musik ist ein abstraktes Phänomen. Nicht sichtbar, nicht greifbar, gegenstandslos... sie ist nicht statisch und bewegt sich durch den Raum und die Zeit. Wenn wir Musik hören, scheint sich unser Raum zu verändern. Selbst wenn wir den Raum physisch betrachtet, nicht verlassen oder umbauen. Durch die Digitalisierung von Musik, können Tonzusammenhänge einfacher und schneller gestaltet und gespeichert werden. Die auf Daten basierten Musikbibliotheken erreichen gegenwärtig unermessliche Zustände. Möchte man sich in diesen Datenbanken zurechtfinden und nach der persönlichen Stimmung Musik auswählen, empfinde ich Wörter nicht immer als geeignet. Hingegen scheint die Ungegenständlichkeit von Farben bzw. Farblicht mit der Musik viele Parallelen zu besitzen. Es gelingt mir manchmal einfacher Verknüpfungen mit Farben aufzubauen, als über den Namen des Titels, der Interpreten, des Genres... Doch wie sehen diese Parallelen und Schnittpunkte aus? Was ist Licht und Musik überhaupt? Und was genau verbindet diese Phänomene miteinander? Diese Ausgangssituation führte mich zu Studien – zu Notationen – nicht nur im musikalischen Bereich, sondern auch im Bereich des Lichts, der Farbe und unserer Wahrnehmung. Durch geschichtliche Studien ist mir bewusst geworden, wie viele Wissenschaftler und Künstler bereits in der Vergangenheit versucht haben, diese zwei starken Phänomene zusammenzubringen. Selbst gegenwärtige Künstler wie James Turrell, welche durch Licht und Farbe, Wahrnehmungsräume entstehen lassen die unseren Sehvorgang ins Zentrum bringen, vergleichen Ihre Arbeiten gerne mit der Akustik und der Musik. »Wie sie wissen, benutzen wir abstrakte Töne in der Symphonie. Wir bauen sogar die Instrumente, um diese Töne zu erzeugen, und in gewisser Weise kommt die Farbe dem Klang sehr nahe, wenn sie ungegenständlich ist.« (James Turrell, Zit. aus dem Katalog »Zug Zouz«, S. 157) Die Verknüpfung zwischen Musik und Farben ist ein uferloses Thema. Durch grafische Notizen – die ich Notationen nenne – versuche ich mir einen kleinen Überblick und somit ein besseres Verständnis zu schaffen.

bei Prof. Sandra Ellen Hoffmann Robbiani joanna@fernland.de www.fernland.de




IVA DIMOVA

Diplomzeit: Keine Zeit!

bei Prof. Isabel Jägle ivadimova@gmx.de

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Iva Dimova Diplomzeit: Keine Zeit!

Hast du dich jemals gefragt, woher deine Vorstellung von Zeit stammt? Woher dein Gefühl dafür entsteht? Wieso du deine Zeit genau so wahrnimmst und nicht anders? Ich habe. Meine Diplomzeit dauert ungefähr sechs Monate – ein Sommersemester. Sechs Hefte sind es auch, die sie aus den unterschiedlichsten Blickwinkeln beleuchten. Diese Arbeit lässt einerseits auf meinen persönlichen Umgang mit der Diplomzeit zurück blicken, indem sie die Aspekte meiner Zeitwahrnehmung fokussiert. Andererseits dient sie auch als Kompendium, indem sie Auskunft über Themen wie z.B. die Uhrzeit, die Wartezeit, die Lebenszeit, die Zeitphasen, der Zeitdruck und das Zur-Zeit-Sein gibt. Es ist eine Art Rückblick in Tagebuchgedanken. Ein halbes Jahr komplett: Zeitaspekt-Hefte Nr. 1 bis 6. Was ich alles während meiner Diplomzeit gemacht habe. Anstatt Diplom. Für angehende Diplomandinnen und Diplomanden, aber auch für alle die zum Beispiel schon immer wissen wollten, wie Zeitreisen auf der Erde doch möglich ist, ist es hoffentlich eine faszinierende Heft-Reihe.


BENJAMIN MAXIMILIAN EBERHARDT

Trockenes Wasser

Benjamin Maximilian Eberhardt Trockenes Wasser

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»Wir wissen relativ wenig über Wasser.« Mit diesem wichtigen Satz von Professorin Joan S. Davis begann meine Suche nach Antworten. Das Lebensmittel, welches jeder Mensch braucht, ist immer noch nicht richtig erforscht, und es ranken sich verschiedenste Theorien über dieses für uns so wichtige Element. Fast drei Viertel der Erde sind mit Wasser bedeckt. Die Wasservorkommen belaufen sich dabei auf ca. 1,386 Milliarden Kubikkilometer. Den größten Anteil daran hat das Salzwasser der Weltmeere mit 1,338 Milliarden Kubikkilometern (96,5%). Die restlichen 48 Millionen Kubikkilometer (3,5%) Wasser sind Süßwasser. Davon ist wiederum die Hälfte, rund 24,4 Millionen Kubikkilometer, als Eis an den Polen, den Gletschern und anderen Dauerfrostböden gebunden und somit für den Menschen praktisch nicht nutzbar. Lediglich 23,4 Millionen Kubikkilometer sind Oberflächenwasser und Grundwasser, von dem jedoch nur ein Teil den Menschen als Trinkwasser zugänglich ist. Letztendlich können nur ca. 0,3% des gesamten Wasservorkommens auf der Erde vom Menschen als Trinkwasser genutzt werden. Der Mensch besteht aus bis zu 70% Wasser und sollte dem Körper 2,5 Liter täglich zuführen. Somit ist Trinkwasser das wichtigste Lebensmittel. Es kann nicht ersetzt werden. Doch ist sich dessen auch jeder bewusst? Im Gegensatz zu mineralischen und fossilen Rohstoffen wird Wasser als einfache Verbindung, mit wenigen Ausnahmen, nicht verbraucht. Wasser wird nur gebraucht. Dabei kann es in vielen Fällen verunreinigt werden und somit mit Schadstoffen belastet sein. Ist unser Leitungswasser auch wirklich sicher? Gibt es Alternativen um Wasser aufzuwerten/sauberer zu machen? Dies waren meine Hauptfragen, welche mich beschäftigten und die ich in meiner Arbeit genauer unter die Lupe nahm. Mein Ziel ist es das unbewusst Benutzte in den Vordergrund zu rücken. Denn ohne sauberes Wasser gibt es kein gesundes Leben.

bei Prof. Isabel Jägle nevar_van_ferenc@email.de +41 78 818 74 52




JULIA HASCHKE

»Wir haben aufgehört zu zählen«

bei Prof. Sandra Ellen Hoffmann Robbiani julia.haschke@gmx.de

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Julia Haschke »Wir haben aufgehört zu zählen«

»Wir haben aufgehört zu zählen«, sagte eine Freundin zu mir während des Grundstudiums, nachdem ich ein Referat beendete. Offensichtlich hatte sich beim vortragen weit über 30 Mal das Wörtchen »quasi« eingeschlichen. Dies war für mich Anlass, Füllwörter, die »ähs«, »ähms«, »eigentlichs« und »quasis« zu meinem Diplomthema zu machen. Entstanden ist ein Buch, welches zum einem ein theoretischen und zum anderen einen praktischen Teil enthält. Mehrere Wochen lang habe ich meine Gespräche mit einem Diktiergerät aufgenommen und den Selbstversuch anschließend ausgewertet.


THOMAS HOFFMANN

HTMLEMENTS Die Möglichkeiten und Grenzen des WYSIWYGS Das WYSIWYG (What You See Is What You Get) soll jedem die Umsetzung von Webseiten ermöglichen: Über leicht zu bedienende, grafische Benutzeroberflächen werden vorgefertigte Systeme zu einer Webseite zusammengefügt. Je mehr dabei jedoch auf technische Kenntnisse des Benutzers verzichtet wird, desto begrenzter sind auch die gestalterischen Möglichkeiten. Mit HTMLEMENTS kann der Gestalter spielerisch herausfinden, wie stark er sich auf WYSIWYG-Software verlassen kann–und wie viel technisches Knowhow ein Projekt erfordert.

Thomas Hoffmann HTMLEMENTS

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bei Prof. Mike Richter und Peter Huck thomas@reeljuice.eu




SIMONE JÄGER

bei Ursula Gillmann sim.jaeger@googlemail.com

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Eine Welt ohne Computerspiele ist für viele nur schwer vorstellbar. Überall wird heute gezockt – zu Hause am Computer oder unterwegs auf dem Handy. Kaum vorstellbar, dass man früher zum Daddeln extra in die Spielhalle gehen musste. Aber »Computer Space«, der erste Computerspieleautomat, war mannshoch und nahm viel Platz ein. Das Projekt stellt die Konzeption einer interaktiven Ausstellung zum Thema »Digitale Revolution ‒ Geschichte der Computer- und Computerspieleentwicklung« dar. Die Umsetzung erfordert den Entwurf eines Gestaltungskonzeptes, einer Raumgliederung, einer Rauminszenierung und einer Dramaturgie. Außerdem werden Ideen für Interaktion und deren Installation entwickelt. Das Konzept basiert auf einer Retrospektive zu den Anfängen der Computer-spielegeschichte. Viele werden sich an vergnügte Stunden in der Kindheit erinnern, wenn sie plötzlich wieder einen Commodore 64, einen Gameboy oder 16-Bit-Konsolen wie Sega Mega Drive oder Super Nintendo vor Augen haben. Das hat nicht nur nostalgischen Charme, sondern zeigt auch, wie sehr die Branche mitunter ihrer Zeit voraus war ‒ und manchmal, ohne dafür die verdiente Aufmerksamkeit aus der etablierten Kultur zu bekommen. Doch die ausgestellten, originalen Spielplattformen und Konsolen dürfen nicht nur bestaunt, sondern auch selbst ausprobiert werden! Die Besucherinnen und Besucher erwartet eine Zeitreise in die Spielkultur der 60er bis 80er Jahre. An ausgewählten Computerspielen und Konsolen zeigt die Ausstellung die historische Entwicklung von Hard- und Software. Sie zeigt, dass die Geschichte der Eroberung unserer Wohn- und Kinderzimmer durch die digitalen Spiele heute wie damals revolutionären Charakter aufweist.

Simone Jäger (re)play – Ein Ausstellungskonzept

(re)play – Ein Ausstellungskonzept


DOREEN KIRBIS

Handbuch zum zivilen Ungehorsam Veränderungswürdige Aspekte in der Stadt Darmstadt

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Doreen Kirbis Handbuch zum zivilen Ungehorsam

Die Einhaltung von Normen bildet die Grundlage für das Zusammenleben von Menschen in einer Gemeinschaft. Aber Normen sind auch dazu da, um gebrochen zu werden – zum Beispiel dann, wenn es darum geht nachteilige Gegebenheiten gemeinnützig zum Positiven zu verändern. Am Beispiel der Stadt Darmstadt wurden veränderungswürdige Aspekte des städtischen Alltags gesammelt. Auf dieser Basis entstand ein Handbuch, welches zum zivilen Ungehorsam mit dem Ziel der Rückeroberung des urbanen Raums aufruft. Es zeigt Missstände des öffentlichen Lebens in Darmstadt auf, erklärt deren Ursachen und bietet Lösungsansätze, um auf gegebene Zustände aufmerksam zu machen und zivilen Protest auszuüben. Auch Bewohner anderer Städte werden aufgefordert ihre eigene urbane Umwelt genauer zu betrachten, Parallelen zu den veränderungswürdigen Aspekten in der Stadt Darmstadt zu entdecken und gemeinsam mit Anderen dagegen zu intervenieren.

bei Prof. Isabel Jägle doreen.kirbis@gmx.net www.doreenkirbis.de




CHRISTINA HABERKORN

Mittelpunkt–Punktmitte

bei Prof. Sandra Ellen Hoffmann Robbiani tina.loeber@gmail.com

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Christina Haberkorn Mittelpunkt–Punktmitte

Eine Entdeckungreise zum Mittelpunkt und der Punktmitte. Die Reise umfaßt den Außenraum des Mittelpunkts als Spielraum. Dieser Spielraum wird zu meiner Erfahrungsweise der Welt, führt zu den Vernetzungen, Überkreuzungen, Verstrickungen und Verflechtungen innerhalb meines Spielraums. In der realen Welt besteht dieser Spielraum aus Text und Zeichen. Er ist eine Figur und ein Symbol zugleich. Mein innerer Spielraum, der Raum zwischen Wahrnehmen und Denken ist die Intuition, von der ich mich auf meiner Reise leiten lasse, wie von einem Kompass.


PAWEL NAPIORKOWSKI

Arithmetische Ästhetik Die Binominalverteilung ( nk) pk (1–p)n–k kombiniert mit der ›proportio divina‹. P(Resultat)= P(Resultat)/P(Ω)=10/16 Es entsteht ein Vermischungssystem welches Dinge in einem bestimmten Verhältnis kombiniert und als Ergebnis eine neue Konstellationen hervorbringt. Hierbei werden einzelne Faktoren separiert um ein neues Resultat zu erhalten.

Pawel Napiorkowski Arithmetische Ästhetik

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bei Prof. Frank Philippin www.paulpen.de




IOANNA PISSA

Wie will ich leben?

bei Prof. Ulla Marquardt annoula1503@web.de

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Ioanna Pissa Wie will ich leben?

Begreifen ist der Anfang. Wir sind in unserem Leben eingeschränkt, äußerlich als auch innerlich, doch die Berührung mit einem Vorbild, kann dazu führen, dass es Hoffnung auf uns überträgt. Hoffnung, das die Möglichkeit existiert, unser Ziel eines glückseligen Lebens zu erreichen. Doch etwas hindert uns an der Realisierung dieses Weges. Doch was? Angst zerstreut uns, sie wird sogar noch größer, bis wir die Ursache dafür erkannt haben. Sie kommt von Außen, wurde uns auferlegt und sogar anerzogen. Dann beginnen wir an uns zu zweifeln und fragen uns, ob es richtig ist was wir tun? Doch sind es nicht wir selbst, die unseren Willen immer wieder auf seine Entschlossenheit prüfen? Dies einmal begriffen, führt uns zur Eigenständigkeit, wir erfahren eine innere Sicherheit. Wir verstehen, die Kraft aus uns selbst zu schöpfen um unser Ziel zu erreichen. Die uns auferlegten Grenzen machen wir uns zu Eigen. Wir bestimmen sie und verändern sie um uns die Freiheit zu geben uns selbst zu verwirklichen. Wir lernen, wir wissen und werden weiter begreifen.


SUSANNE RAVASI

Stealth–Grafische Abwehr Dinge einfach verschwinden lassen. Und nicht mit Rumtrickserei, wie es berühmte Magier, wie zum Beispiel David Copperfield perfektioniert haben. Nein, mit technischer Raffinesse und vielen kleinen klugen Einfällen sind die Dinge immer noch dort wo man sie eventuell sogar vermutet, jedoch sind sie nicht für jeden sichtbar/hörbar/spürbar. Alleine wenn man bedenkt, dass ein tonnenschweres Flugzeug direkt über einen hinweg fliegt, man jedoch nichts hört, nichts sieht und es auf keinem Radar auftaucht. Faszinierend und beängstigend zugleich. Und genau aus diesem Grund wählte ich »Stealth–Grafische Abwehr« als Thema. Warum überhaupt widmet man sich dem Verstecken und Verheimlichen von Dingen? Wohin geht die Entwicklung? Und schlussendlich, was hat das Ganze jetzt mit Kommunikation zu tun und wie stellt man dies dar?

Susanne Ravasi Stealth–Grafische Abwehr

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bei Prof. Sandra Ellen Hoffmann Robbiani susannemail@gmx.net +49 (0) 178 789 43 00




ELENA SAUTNER

bei Prof. Isabel Jägle e.sautner@gmx.de

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Die Lebensweise des modernen Menschen ist von Hektik, hohem Leistungsdruck und Stress geprägt. Der viel zu schnell wachsende technische Fortschritt überfordert uns und Existenzängste nehmen überhand. Die Folge davon sind seelische Störungen, die zu physischen oder psychischen Erkrankungen führen. Wir haben verlernt uns vom Alltag loszulösen, Probleme zu vergessen und bewusst zu entspannen. Der Bezug zur Natur ist uns damit fast verloren gegangen. Haustiere jedoch können dabei helfen, diesen Bezug wieder herzustellen. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass Menschen, die ein Haustier besitzen, eine widerstandfähigere Gesundheit haben, schneller von Krankheiten genesen und ausgeglichener sind. In Gegenwart unserer Tiere fällt es uns leichter zu entspannen und wenigstens für einige Augenblicke alles um uns herum zu vergessen. Wir profitieren vom Zusammenleben mit unseren Mitgeschöpfen im weitesten Sinne. Doch diese Beziehung ist nicht immer einfach, denn wir müssen uns auf nonverbaler Kommunikationsebene verständigen, was nicht selten zu Missverständnissen führt. In meiner Arbeit habe ich genau dieses Problem aufgegriffen. Mit einigen Beispielen möchte ich vor Augen führen, dass die Gestik eines Tieres nicht nur die Interpretation hat, die wir kennen. Tiere sprechen doppeldeutig und wir müssen uns Mühe geben, zu verstehen, was sie tatsächlich meinen. Denn wir Menschen möchten schließlich auch verstanden werden!

Elena Sautner Nonverbale Kommunikation

Nonverbale Kommunikation Missverständnisse zwischen Mensch und Tier


JANINE SCHAUBACH

Visuelle Töne Harmonie der mathematischen Musik Kann man Mathematik hören und hat Musik etwas mit nüchterner Zahlenschieberei zu tun? Nein, würden die Meisten spontan antworten. Doch die Verbindung ist längst nicht so weit entfernt wie man denkt. Musik und Mathematik haben eine lange gemeinsame Geschichte, die bei Pythagoras beginnt. Pythagoras von Samos war bekanntlich der Begründer der Mathematik gewesen, er war aber auch der Begründer der mathematischen Analyse der Musik. Er entdeckte die Verbindung zwischen der Arithmetik – dem Rechnen mit Zahlen – und der Musik und kam so zu der Erkenntnis: »Alles ist Zahl!«. Diese Erkenntnis wurde zur Grundlage meiner Arbeit. Untersuchungen auf dieser Grundlage basierend ergaben, dass man jede einzelne Note auch bestimmten Zahlen zuordnen kann. Zahlen, die unter anderem das Saitenverhältnis definieren oder die Tonhöhe in Frequenz angeben. In meiner Arbeit habe ich Musikstücke aus Filmen, auf der Basis von Klaviernoten, nach ihren Zahlenverhältnissen analysiert. Das Ergebnis sind Informationsgrafiken, welche dem Betrachter eine neue Perspektive auf die Musik ermöglichen sollen. Janine Schaubach Visuelle Töne

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bei Prof. Isabel Jägle j.schaubach@gmx.de




OLIVER SCHENDZIELORZ

Nie bist du ohne Nebendir

bei Prof. Ursula Gillmann oschendzielorz@gmail.com www.designschnitzel.de

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Oliver Schendzielorz Nie bist du ohne Nebendir

Joachim Ringelnatz beschreibt in seinem Gedicht von 1931 ein heute sehr aktuelles Problem „Nie bist du ohne Nebendir“. Wie der Titel des Gedichtes schon beschreibt sind wir nie frei, sondern werden ständig beobachtet und kontrolliert. Und wir können es weder durch Verstecken noch durch Weltoffenheit verhindern. Es gibt immer jemanden der uns sieht, hört, riecht oder fühlt und der Welt mitteilt was er erfahren hat. Ganz gleich ob es was Gutes oder was Böses ist. Ändern können wir das nicht. Ringelnatz fordert uns daher auf all dieses Gerede zu vergessen und uns auf unseren eigenen Weg zu begeben. Wir sollten uns selbst fragen wie wir leben möchten. Denn wenn sowieso alles ans Licht kommt, dann doch lieber ein Verhalten für das man persönlich einsteht und nicht eines was wir ausführen weil wir uns beobachtet fühlen.


SIMON SCHLEIFER

Visualizing Social Media Nutzen und Benutzung des Social Web in Deutschland Facebook, Twitter und YouTube sind heute in aller Munde. Denn die vielfältigen Möglichkeiten, welche diese Kommunikations-Kanäle in Form von individuellen Text-, Bild- oder Video-Beiträgen bieten, stehen für einen zeitgemäßen Dialog. Wie nützlich Social Media ist, wie das Social Web benutzt wird und was Konsumenten und Experten über das Social Web denken, zeige ich in einer Informationsgrafik. Diese visualsiert die Ergebnisse meiner Untersuchung der Social Media Präsenz von 45 deutschen Unternehmen aus 15 verschiedenen Branchen im Industrie-, Dienstleistungs- und Einzelhandelssektor. Anhand von zwei Selbstversuchen mache ich erlebbar, wie sich Social Media für den Einzelnen anfühlt, über was kommuniziert wird und wie das geschieht.

Simon Schleifer Visualizing Social Media

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bei Prof. Isabel Jägle simon.schleifer@gmx.net www.simonschleifer.de +49 (0) 171 44 36 595




INGA SCHLUSEMANN

Genuss.

bei Prof. Justus Theinert & Su Korbjuhn inga.schlusemann@googlemail.com +49 (0) 177 46 24 547

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Inga Schlusemann Genuss.

Genuss und Essen sind zwei Dinge, die für viele nicht sehr weit auseinander liegen oder eben doch. Wann wird das Essen zum vollkommenen Genuss und kann Genuss auch rein in meinen Gedanken stattfinden? Schon beim Lesen der Speisekarte im Restaurant erlebe ich, alleine durch meine Gedanken, Genuss. Der sich zusammensetzt aus der Wahrnehmung, der Anordnung von Farben, Komposition von Aromen und Strukturen sowie verschiedene Geschmacksrichtungen gepaart mit dem Vorwissen. Dieser Genuss ist nicht real, sondern existiert nur rein in meiner Vorstellung. »Und der Glanz ihres zuckrigen Flaums erregte den Schmelz der Zähne in den aufmerksamen Mündern der beiden Genossen« (F.T. Marinetti, die futuristische Küche, 1983)


JAN DAVID STEINER

InTVelligent Navigation durch die Fernsehwelt von Morgen

Jan David Steiner InTVelligent

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Die seit einiger Zeit anhaltende große Nachfrage nach Flachbildfernsehgeräten hat dazu geführt, dass immer mehr moderne Geräte in die Wohnzimmer der Verbraucher in Deutschland einziehen konnten. Laut Angaben des Bundesverbands für Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V. wird 2011 jeder zweite aller verkauften Fernseher ein sogenanntes Hybrid-Gerät sein. Hybride Fernsehgeräte zeichnen sich dadurch aus, dass sie sowohl in der Lage sind die Inhalte des klassischen Rundfunks, aber auch die Inhalte des Internets zu empfangen und zu verarbeiten. Die Erweiterung des Fernsehens durch die Inhalte des Internets wird in Zukunft dazu führen, dass der Umfang des Angebots, zum Beispiel durch On-Demand-Angebote, User-Generated-Content und interaktive Fernsehdienste, stark zunehmen und sich die grundlegende Programmstruktur des Fernsehens verändern wird. Vor Allem für ältere Menschen, die nicht mit den elektronischen Medien aufgewachsen sind und bereits heute darüber klagen von der Fülle der Inhalte überfordert zu sein, wird es unter den bevorstehenden Bedingungen schwer werden, mit Hilfe klassischer Programmzeitschriften den Überblick über Inhalte zu behalten. Das Instrument, das zukünftig die Aufgabe übernehmen wird den Zuschauer durch die Fernsehwelt von Morgen zu führen, wird der bereits heute eingesetzte elektronische Programmführer (EPG). Ziel ist es, unter Berücksichtigung der Umstände des Alters, ein Konzept für einen EPG zu entwickeln, mit dem auch ältere Zuschauer, unter den veränderten Bedingungen, in der Lage sein werden das Medium zu bedienen, einen Überblick über das Angebot zu erhalten, geeignete Inhalte anzufordern und internetbasierte Dienste zu nutzen.

Prof. Mike Richter jandavidsteiner@gmx.de +49 (0) 176 22 80 70 07




ANDREAS STRACK

bei Prof. Christian K. Pfestorf a.strack@aenselo.de

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Die Arbeit wurde im Kontext einer Kooperation der Hochschule Darmstadt mit dem Governo do Estado de São Paulo Secretaria do Meio Ambiente Instituto Florestal (Staatliches Institut für Forstwirtschaft) erstellt. Konkreter Bezugspunkt ist das São Paulo Grüngürtel Biosphärenreservat (Cinturão Verde da Ciadade de São Paulo), das die mit 19,8 Mio. Einwohnern größte Metropolregion der Südhalbkugel umschließt. Es ist integranter Bestandteil des Mata Atlântica. Aufgabe dieser Einrichtung ist der Schutz und die Stabilisierung von Wasserversorgung, Klima und Luftqualität, sowie die Errichtung ökologischer Korridore zum Erhalt der enormen Biovielfalt der Region. Mit der Entwicklung eines einheitlichen Erscheinungsbildes für diesen Zusammenschluss einzelner Institute und Ausbildungszentren, den sog. Eco-Job Training-Center, wurde der Grundstein gelegt für die Festigung und Ausweitung des gemeinschaftlichen Auftretens und Handels sowie für eine posititve und langfristige Förderung der gesamten Region. Durch die Schaffung eines Ausstellungssystems, das neben seiner Funktionalität die visuelle Sprache des Erscheinungsbildes optimal und in neuer Art und Weise transportiert, kann ein weiterer, bedeutsamer Bestandteil zur Erreichung dieser Ziele erbracht werden. Aufbauend auf einer intensiven Analyse der bestehenden Visual identity und einer Aufnahme des Status quo mit den Partnereinrichtungen vor Ort in Brasilien, wurde die Vision für ein modulares Austellungssystem entwickelt. Entstanden ist ein Ausstellungsystem, das hervorsticht durch seine vielseitigen, flexiblen Anwendungsmöglichkeiten und die extreme Wandlungsfähigkeit. Unter Nutzung spezieller Faltprinzipien wurde eine sehr charakteristische Formsprache geschaffen, die sowohl in kleinen als auch großen Maßstäben funktioniert. Die einfache Herstellbarkeit ermöglicht den Einsatz und die Kombination unterschiedlicher Materialien. So lassen sich einzelne Module sowohl als Low-Cost-Version für den temporären als auch als High-End-Version für die langfristige Nutzung anfertigen. Das Konzept wurde anhand einer Beispielausstellung veranschaulicht, in der Möglichkeiten und Wirkungen des Ausstellungssystems im realen Kontext gezeigt werden.

Andreas Strack Entwicklung eines modularen Ausstellungssystems

Entwicklung eines modularen Ausstellungssystems


MARIA SUCKERT

Illustrationen zu Friedrich Schillers »Maria Stuart«

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Maria Suckert Illustrationen zu Friedrich Schillers »Maria Stuart«

Schillers Darstellung von Maria Stuarts letzen Tagen lebt von Dramatik, Theatralik und großen Worten. Die visuelle Umsetzung dieses Textes reizte mich schon beim ersten Lesen. Grundlage des Dramas ist die Rivalität zwischen Maria Stuart und Elisabeth I. im Kampf um den englischen Thron. Das Stück spielt 1587, zu diesem Zeitpunkt befand sich Maria Stuart seit 19 Jahren in englischer Gefangenschaft und erwartete in drei Tagen ihre Hinrichtung. Bei meiner Arbeit zu diesem bedeutenden Klassiker von Friedrich Schiller entwickelte ich zunächst eine Form der Darstellung. Durch das Herausarbeiten einer eigenständigen Bildsprache wurde eine zweite Ebene geschaffen, die sich beim Leser verselbständigt. Die Auseinandersetzung mit diesem Drama von Schiller mündete in einer sehr eigenen Interpretation. Das Ergebnis sind 25, zugegebenermaßen, skurrile Illustrationen einzelner Szenen. Ich hoffe dadurch, einem breiteren Publikum das Lesen dieses immer noch aktuellen Klassikers wieder attraktiver zu machen.

Prof. Isabel Jägle mariasuckert@aol.com www.maria-suckert.de



Fachbereich Gestaltung | Faculty of Design Hochschule Darmstadt | University of applied Sciences Olbrichweg 10 64287 Darmstadt

Impressum www.fbg.h-da.de

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Layout/Illustrationen/Cover: Sebastian Kalwak mit Hilfe von Prof. Jenny 8 del Corte Hirschfeld Schrift: Walbaum Druck: Frotscher Druck, Darmstadt





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Kommunikations-Design Hochschule Darmstadt Fachbereich Gestaltung


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