Rheinsberger Mosaik 2008-September

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DAS MAGAZIN FÜR DAS RHEINSBERGER SEENLAND

HERBST 2008 2. JAHRGANG


D I E

W E L L N E S S - T H E R M E

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Inhalt TOURISTISCHES

FEURIGES

Mit Bahn und Bus mobil in Rheinsberg!

Herbstlich, schĂśne Tage 8 Uferpromenade 9 Wiedersehen mit Rheinsberg10

FERIEN Ferienspiele Jugendkunstsommer

14 15

HEIMATLICHES 10 Jahre Kulturgutshaus

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EHRENHAFTES Friedenspfarrer Schirge

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WIRTSCHAFTLICHES Neuer Vodafone Shop 18 Kunst und Kultur in Linowsee 18 10 Jahre DGB Rechtsschutz 19

NATĂœRLICHES Pilze

20

KULINARISCHES Jahr der Kartoffel Topinambur Kocholympiade Hotel Birkenhain

22 25 27 28

Generationenprojekt SchĂźler gegen Drogen

30 32

34 35

JUGENDLICHES Jugend in Rheinsberg Rock am Rhin

SOZIALES HausRheinsberg

36 37

WĂ„HLERISCHES Neue Leute braucht die Stadt 38 Gesicht zeigen 39

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GESUNDES Urlaub in Balance

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PARTNERSCHAFTLICHES Lambertusmarkt Huber Hights

44 45

GESCHICHTLICHES Bahnhofsgeschichte(n)

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MUSIKALISCHES Kammeroper Rheinsberger Hofkapelle Gerd Natschinski zum 80. Das goldene Kalb

50 54 56 57

KĂœNSTLERISCHES JĂźrgen Graetz TĂśpfermarkt Lange Nacht der KĂźnste Fontanekrimi

Geschichte der IFA IFA 2008

SCHULISCHES

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58 60 61 62

UNTERHALTSAMES

SPORTLICHES Blau-WeiĂ&#x; 90 HERTHA

Feuerwehrhochzeit

64 65

RUBRIKEN

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Rheinsberger Mosaik PF 112 16831 Rheinsberg

rheinsberger-mosaik. redaktion@web.de RHEINSBERGER MOSAIK ¡ HERBST 2008

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Rätselhaftes Editorial Rßckspiegel PersÜnliches Theatralisches Kalendarisches Teure Fotos Leserliches Impressum

4 5 6 50 63 68 72 73 74


rätselhaftes Preisfrage

Ein herzlicher Dank für die Unterstützung bei der Fertigstellung des Rheinsberger Mosaiks geht an:

Wie oft fand in Rheinsberg der Töpfermarkt statt? A 12 mal B 14 mal C 18 mal Zu gewinnen gibt es drei klassische Teekannen der traditionellen Rheinsberger Keramik-Herstellung. Bei mehreren richtigen Einsendungen entscheidet das Los. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Unsere Anschrift: Rheinsberger Mosaik PF 112 in 16831 Rheinsberg oder Rheinsberger-mosaik.redaktion@web.de m letzten Heft testeten wir die Aufmerksamkeit unserer Leser, denn weder A noch B noch C waren richtig. Die richtige Antwort war D 250 Jahre und dies stand richtig auf Seite 60. Karten für die Kammeroper gewinnen:

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und bei allen Anzeigenkunden, die den Druck der Ausgabe erst ermöglicht haben! Fotoquellen: Hanne Winkel(Titelfoto) Montage M.Düssler, Oliver Gerndt, Wilhelm Schäkel, Thomas Tittel, Karin Stellmacher, Holger Pfeifer, Jeanette Mrosek, Jürgen Rammelt, Christian Brandt, Karin Schwark, DGB Jugendbildungsstätte, SPSG, Harald Seidel ,Ehrenberg Werbung,Olaf Barufke, IJN, Anke Schulz, Kultutchaoten e.V., FFW Zerlang, Haus Rheinsberg, Tourismus e.V. Ascheberg, Verkehrsverein Rheinsberger Seenkette e.V., Martin Jakuttek, Paul Schmudlach, Rheinsberger Stadtgeschichte e.V., Kammeroper Schloss Rheinsberg/H. Mundt, Musikakademie, Jean Severin, Jürgen Graetz, Jan Beeskow, KuK, Landestheater Neustrelitz, Messe Berlin, H. Erdmann, privat Pixelio.de, Druckerei Henryk Walther

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EUR


Editorial

Liebe Rheinsberger, Gäste und Leser des Rheinsberger Mosaik Rheinsberg ist immer eine Reise wert, davon konnte ich mich erst kürzlich wieder persönlich vor Ort überzeugen. Nicht umsonst wird Rheinsberg auch die Kulturhauptstadt im Norden Brandenburgs genannt. Welche deutsche Stadt der Größe Rheinsbergs kann schon mit einem annähernd vergleichbaren kulturellen Programm aufwarten? Das Kurt Tucholsky Literaturmuseum beispielsweise gehört nicht nur zu den 18 Gedenkstätten nationaler Bedeutung, es zieht auch verstärkt internationales Publikum an. Die Musikakademie und das vor wenigen Tagen beendete Festival Kammeroper Schloss Rheinsberg sorgen dafür, dass es wöchentlich Musiktheateraufführungen gibt. Und das Schloss und sein Park erstrahlen in neuem alten Glanz. Rheinsberg ist berühmt für Schloss, Park und Seenlandschaft, für Kultur in der Natur und in historischem Ambiente. Rheinsberg ist eine touristische Perle, die weit über brandenburgische Grenzen hinaus einen guten Namen hat. Und mit seiner Attraktivität hat Rheinsberg auch großen Anteil daran, dass die Reiseregion Ruppiner Land Brandenburgs stärkstes Reisegebiet ist. Bereits

seit drei Jahren in Folge führt die Region bei den Übernachtungen die Hitliste der märkischen Reisegebiete an. Schon in 2004 hatte sie fast die EineMillion-Marke erreicht, seitdem verbucht sie souverän Jahr für Jahr siebenstellige Übernachtungszahlen. Damit sich der Tourismus im Norden Brandenburgs weiter stabil entwickeln kann, setze ich auf eine zivile Nutzung der Kyritz-Ruppiner-Heide. Als Minister für Wirtschaft und damit zugleich „Tourismusminister“ bin ich der Überzeugung, dass den Investitionen und Arbeitsplätzen, die in den vergangenen Jahren getätigt und geschaffen wurden, Zukunft und Rechtsicherheit gegeben werden muss. Die brandenburgische Landesregierung vertritt diese Position ebenso wie die des Landes Mecklenburg-Vorpommern. Erst im Juli dieses Jahres fand in Rheinsberg eine gemeinsame Anhörung der zuständigen Ausschüsse beider Landtage statt. Mit den Wasserrevieren im Ruppiner Land und der angrenzenden Mecklenburgischen Seenplatte verfügen beide Länder über ein touristisches Pfund von unschätzbarem Wert: eines der größten und schönsten Binnenreviere Mitteleuropas.

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Hier finden Wassersportler und Urlauber rund 170 Seen und ein über 2.000 Kilometer langes Labyrinth verschlungener Wasserwege auf Flüssen und Kanälen. Die brandenburgische Tourismusbilanz des vergangenen Jahres mit erstmals mehr als neun Millionen Übernachtungen belegt, dass es richtig ist, sich auf touristische Pfunde wie dieses zu konzentrieren und auf die starken touristischen Themen zu setzen – auf Aktivurlaub in der Natur, auf Kultur, Wellness und den Tagungstourismus. Das Rekordergebnis aus 2007 ebenso wie die aktuellen Steigerungsraten zeigen auch, dass der eingeschlagene Weg richtig ist, die Qualität der touristischen Angebote weiter zu verbessern und den Tourismusstandort Brandenburg als Qualitätsstandort zu profilieren. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen schöne Tage im Altweibersommer und einen goldenen Herbst im schönen Rheinsberg. Das aktuelle Rheinsberger Mosaik hat dafür zahlreiche Tipps für Sie parat. Ihr Ullrich Junghanns Minister für Wirtschaft des Landes Brandenburg


rückspiegel

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RHEINSBERGER MOSAIK · SOMMER 2008

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Rheinnsberger Mosaik Cup Sommerfest inn Kagar Rock am Rhin Rosenfest in Luhme Boombenfuund in Rheinsbberg Baaron von Solddenhoff zu Gast ➏ inn Rheinsbberg ➐ Strandfest inn „Hütte" ➑ 5. Baumfestreggatta / Pälitzzseeefeest ➒ Trabbi & Bikkerttreeffeen inn Alt Luutteeroow ➓ Kaammerooper ➊➊ 6. Wirrtscchaftsfesst mit Minnissterr Rupppreecht ➊➋ Anhörung der Landtage MVP & BBB menadee ➊➌ Einnweihhung der Uferprom ➊➍ Dodge Markkteinfführung im IFFA Hottel


rückspiegel

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touristisches

Auch der Herbst h Selten, dass sich Rheinsberger mal einig sind, aber hier sind sie es: Die neue Seepromenade ist geglückt! Am 12. August wurde sie im Beisein von Infrastrukturminister Reinhold Dellmann (SPD) eingeweiht. Jetzt kann man endlich vom einzigartigen Schloß und dem wunderbaren Schlosspark bis zur Badeanstalt direkt am Grienericksee entlang flanieren. Gut gemacht, toll! Dass auch Rollstuhl- und Radfahrer den neuen Weg nutzen ist selbstverständlich. Aber bitte im Schritttempo! Leider gibt es noch keinen Rundwanderweg um den Grienerick – aber was (noch) nicht ist, wird hoffentlich mal Wirklichkeit. Gerade im Herbst, wenn die Natur ihr buntes Kleid anlegt, läuft es sich traumhaft vom Schlosspark über den Poetensteig zum Böbereckensee und weiter nach Warenthin, wo man im Gast – und Logierhaus bei Mischkes famos essen und trinken kann. Natur pur erwandern kann man natürlich auch am Wittwesee, der natürlichen Badewanne der Rheinsberger. Hier schlafen im Herbst nachts Heerscharen von Kranichen.

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touristisches

t hat schöne Tage Zurück in Rheinsberg. Bootfahren ist angesagt. Mit den Schiffen der Reederei Halbeck kann man stundenlang über die glasklaren Seen schippern – oder man leiht sich schwimmende Untersätze. Boote gibt es genug bei Halbeck, im IFA-Hotel, in Zechlinerhütte oder in Kleinzerlang. Oder wie wäre es mit einer atemberaubenden Rhin-Tour? Rheinsberg ist aber auch Ausgangspunkt für interessante Ausflüge. Beispielsweise in die Fontanestadt Neuruppin in den neuen Gesundbrunnen. Oder zum Landestheater nach Neustrelitz und der Müritz, dem Pferdeparadies Neustadt, dem Naturpark Menz gleich um die Ecke. Oder schauen Sie sich mal die Bio-Ranch in Zempow an. Apropos schauen: Den besten Blick über Wälder und Seen haben Sie vom Hotel und Restaurant Kapstadt in Flecken Zechlin. Wieder in Rheinsberg gehört ein Besuch des Tucholsky – Literaturmuseum zum Muß. Und nicht entgehen lassen sollte man sich die Keramik-Studios. Keramik aus Rheinsberg hat seit Jahrhunderten einen weltweiten Ruf. Und nicht die Attraktionen vergessen, wie: Töpfermarkt, Oktoberfest, Kabarettnacht, Lange Nacht der Künste. Rheinsberg ist immer ein Erlebnis.

Minister Dellmann, rechts im Bild

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touristisches

Wiedersehen mit Rheinsberg Richard Alexander Baron von Soldenhoff gilt als einer der größten Tucholsky-Kenner. 15 Jahre war er nicht in Rheinsberg. Anfang Juni gab es auf Einladung des RM ein Wiedersehen mit Rheinsberg. Die Redaktion bedankt sich für die Unterstützung beim IFA Hafendorf Hotel, der Gärtnerei Wimmer, dem Kurt Tucholsky Literaturmuseum, dem Hotel Haus Rheinsberg, der Reederei Halbeck, dem Ratskeller, Restaurant "Junger Fritz" und dem Laternenhof für die Unterstützung. Hier der Bericht von Richard Alexander Baron von Soldenhoff

Es ist Sonntag, der 6. Juli. Ankunft. Durchfahrt durch Rheinsberg. Erster Eindruck: Es hat sich nichts geändert. Eintreffen am Hotel „Hafendorf“ und zweiter Eindruck: Es hat sich alles geändert. Hier gibt es das alte Rheinsberg nicht mehr. Freundliche Begrüßung mit Blumen durch Herrn Tittel. Den Abend verbringen wir bei Familie Wim-

mer im Garten bei Wein und italienischen Köstlichkeiten. Wichtigstes Gesprächsthema der Runde mit einigen Rheinsbergern: Rheinsberger Politik. Mein Resümee als wir uns in der Nacht voneinander trennen: Die Stadt hat gar kein Geld mehr, die Probleme sind gewaltig, die Auffassungen der Kommunalpolitiker gehen weit auseinander, aber Rheinsberg bleibt eine Perle, für die es zu streiten lohnt. Mir raucht der Kopf, weil Vieles so neu ist; es beeindruckt mich aber, weil die Stadt niemanden gleichgültig lässt. 7. Juli. Nach dem Frühstück besuchen wir das Rathaus. Begrüßung durch Bürgermeister Richter. Die Begegnung mit ihm ist herzlich. Manfred Richter ist, wie er schon damals vor achtzehn Jahren war: offen, spontan, verschmitzt, nachdenklich, natürlich. Ein ungewöhnlicher Bürgermeister, wie er selten anzutreffen und deshalb auch nicht leicht zu beschreiben ist, weil er in kein Klischee passt. Kaum dass wir uns setzen, beginnen wir ohne Floskeln ein langes Gespräch, das sich fast ausschließlich um

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Rheinsberger Themen dreht. Zum Mittagessen gehen wir in den Ratskeller. (Ich bestelle selbstverständlich Fontanes Leibgericht.) Die Unterhaltung bewegt sich kurz um die Fliegerei meines Sohnes und um Landemöglichkeiten nahe Rheinsberg, dann wieder um Rheinsberger Politik. Fazit: Die Stadt hat kein Geld, neue Konzepte müssen gesucht und gefunden werden: Therme, Schulen, Straßen, Kultur. Ein Platzregen erwischt uns nach dem Mittagessen. Der Bürgermeister besorgt sich einen Regenschirm, geht zu Fuß zum Rathaus und holt uns mit seinem Auto ab. Ich kenne keinen anderen Bürgermeister, der so liebenswürdig und gleichzeitig so bemüht wäre um seine Stadt. Am Nachmittag lädt uns Herr Tittel zu einem Spaziergang ein. Weit gehen können wir nicht, denn immerzu treffen wir einen Menschen, der uns irgendeine Rheinsberger Neuigkeit zu erzählen weiß. In der Tucholsky-Buchhandlung kann sich der Buchhändler noch sehr gut an die Auseinandersetzung mit dem General von Scheven erinnern. Auf der Straße begegnen wir einem Herrn, der zu einer Chorprobe in den Ratskeller eilt, aber dennoch soviel Zeit hat, einen Schwatz mit mir über gemeinsam erlebte Dinge zu halten. Er spricht mit uns wie mit alten Bekannten. Das ist


touristisches

mir ähnlich noch häufiger in Rheinsberg passiert. 8. Juli. Am frühen Vormittag fahren wir zu Herrn Dr. Böthig ins Tucholsky-Literaturmuseum. Mir geht es wie schon tags zuvor bei der Begegnung mit Herrn Richter: Als seien es nur Tage und nicht Jahre seit wir uns das letzte Mal sahen. Mir ist als wenn wir das Gespräch genau wieder da ansetzen würden, wo wir damals aufgehört haben. Dr. Böthig zeigt uns alle Räume, öffnet die Panzerschränke, holt die schönsten Unikate und freut sich mit uns über die letzten Neuerwerbungen. Wir verfallen augenblicklich ins Fachsimpeln und vergessen die Welt um uns herum. Später in der Ausstellung versuche ich meinem 13jährigen Sohn einige der Dinge zu zeigen, die er aus meinen Erzählungen kennt. Die Eindrücke an diesem Vormittag prasseln wohl ziemlich auf ihn ein, und es könnte gut möglich sein, dass sie ihn ein bisschen erschlagen. Nach der Wende war ich oft in Rheinsberg, habe viel mit Dr. Fuchs und Dr. Böthig im Literaturmuseum gearbeitet, eine Tucholsky-Ausstellung im Schloss eingerichtet und

schließlich mein ganzes privates Tucholsky-Archiv der Stadt Rheinsberg und damit der Tucholsky-Gedenkstätte übergeben. Ich habe es niemals bereut und bin heute glücklich, dass ich es damals getan habe. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das Material irgendwo anders besser aufgehoben wäre – hier wird es gebraucht, hier ist es geschützt und hier erreicht es die Menschen. Peter Böthig hat freilich auch ein Gespür für Tucholsky und für das, was Tucholsky im Sinn hatte und verwaltet ihn also nicht, sondern nutzt ihn für uns und unsere Zeit. Mittags sitzen wir gemeinsam beim „Jungen Fritz“ in der Schloss-Straße zum Essen und lassen uns von unserm Sohn unterhalten, vor allem mit Themen, die mit der Fliegerei zu tun haben. Wenn es hier ganz nahe der Stadt auch noch einen Flugplatz gäbe – Rheinsberg könnte für ihn an Attraktivität sogar noch ein Stückchen mehr gewinnen. Weil ich die Stadt nicht von der Wasserseite kenne, lädt uns Herr Tittel zu einer zweistündigen Schiffsfahrt mit einem Schiff der Reederei Halbeck ein und wir genießen bei schönstem Wetter das Grün der Bäume und das Grün des Wassers. Kein Strommast und kein Windrad weit und breit. Nach einem kurzen Abstecher im „Cafe Tucholsky“ gehen wir zum Hotel „Haus Rheinsberg“, wo am Abend unser Sohn Richard ein Ständchen geben will. Er spielt Klavier und Geige und möchte RHEINSBERGER MOSAIK · HERBST 2008

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sich mit seiner Musik ein wenig für die Einladung nach Rheinsberg bedanken. Aber er wird nicht alleine spielen, sondern mit Cornelia Wimmer, einer hoch talentierten 19jährigen Rheinsbergerin, die er gleich am ersten Abend unseres Aufenthaltes in Rheinsberg kennen lernte. Die beiden Musiker hatten sich tags darauf zu einer Probe zusammengefunden und ein kleines Programm arrangiert. Die jungen Leute spielen gut, bekommen auch anständigen Applaus – nur leider von einem viel zu kleinem Publikum. Nach dem Spiel sitzen wir mit Rheinsberger Musiklehrern zusammen und sprechen über einen möglichen Austausch junger Musiker zwischen Rheinsberg und dem Münsterland. Wir vereinbaren konkrete Pläne, über die ich jetzt aber nichts sagen möchte, weil es eine Überraschung sein soll. 9. Juli. Den Tag beginnen wir mit einer Schlossparkführung, die Herr Tittel so freundlich ist, selbst zu übernehmen. Uns ist das natürlich sehr recht, weil wir sozusagen exklusiv viele Dinge sehen dürfen, die wir als normale Parkbesucher nicht sehen würden. Ein schönes Erlebnis ist das Heckentheater, wo gerade Proben zu der „Entführung aus dem Serail“ sind. Selbstverständlich bleiben wir viel zu lange dort und lassen deshalb das Mittagessen ausfallen. Stattdessen trinken wir nur einen Kaffee und finden uns im Innenhof des Schlosses zu einer Führung


touristisches ein. Glücklicherweise können wir uns einer Gruppe Jugendlicher anschließen – ein Glück deshalb, weil die Jungs eine Menge gescheiter Fragen stellen und die junge Frau, die uns durch das Schloss führt, sehr geschickt darin ist, spontan und lebendig zu antworten und damit nicht nur die Jugendlichen, sondern auch uns bewegt, das Schloss mit anderen Augen zu sehen. Ich kenne die Räume wie sie vor fünfzehn Jahren waren, und ich muss sagen: es hat sich ungeheuer viel getan. Trotzdem wären wir am liebsten in einem unvollendeten Raum stehen geblieben, in dem die Restauratoren gerade bei der Arbeit sind.

Nach der Schlossbesichtigung führt uns Herr Tittel zu einem verspäteten Mittagessen in den Laternenhof zu Rainer Molzahn. Wenn man irgendwo Essen und Bewirtung genießen will – dann hier. Was sehr viel heißt, denn in Rheinsberg habe ich mich überall wohl gefühlt. Wir kommen auf Kurt Tucholsky und sein Leben zu sprechen - die Zeit vergeht wie im Fluge, und wir müssen uns plötzlich sehr beeilen, denn wir haben gleich einen Termin bei Prof. Matthus. Trotzdem gehen wir noch

schnell hinüber in das Atelier von Tony Torrilhon. Der Künstler ist für mich wie eine Offenbarung: Helle Augen, heller Kopf. Spricht ein charmantes Deutsch und schafft herrlich humorvolle Kunstwerke, die von Lebenslust zeugen. Ein bezaubernder Mensch, mit dem ich gern noch lange gesprochen hätte. Wir sind im Kavalierhaus und klopfen an die Tür von Siegfried Matthus. Der Professor ist für mich die zweite Überraschung dieses Tages. Keine Spur einer Starallüren – stattdessen besorgt er uns Stühle, die er im Kreis aufstellt und beginnt mit uns wie mit alten Vertrauten über die bevorstehende Generalprobe zu reden. Er macht sich wegen des Wetters Sorgen und weiß immer noch nicht, ob er auf dem Wasser oder im Schutz einer Kirche proben soll. (Das nur wenige Stunden vor der Generalprobe.) Gleich danach kommt er auf sein altes Projekt zu sprechen, Tucholskys „Bilderbuch für Verliebte“ in Rheinsberg szenisch umzusetzen. Das Libretto sei fertig, seit Jahren schon und auch sonst vieles, was fehle sei das Geld. Ich weiß mir als Außenstehender keinen Rat, ich weiß nur, dass das in erster Linie die Sache der Rheinsberger und besonders der Rheinsberger Gastronomie ist, weil die Stadt davon ja wohl auch einen nicht zu geringen Nutzen hätte. Herr Matthus hat noch viel zu tun an diesem späten Nachmittag kurz vor der Generalprobe RHEINSBERGER MOSAIK · HERBST 2008

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und übergibt uns in die Obhut einer sehr freundlichen jungen Frau, die sich nach unseren Wünschen erkundigt. Wir werden durch einige Arbeitsräume auf Zehenspitzen ins Schlosstheater geleitet, um dort eine Probe mitzuerleben. Im Schlosstheater war ich noch nicht, weil es damals noch eine Ruine war und bin heute beeindruckt. So beeindruckt wie von den Künstlern, die Weltklasseniveau haben. Die Stimmung während der Probe: eine angespannte Gelassenheit. Alles geht heute sehr schnell – sowohl hier im Theater als auch in unserem eigenen Tagesablauf, und so reißen wir uns von den Proben los und eilen ins Hotel zurück, wo ich am Abend aus Tucholskys Briefen lesen werde. Ich bemühe mich um die gleiche angespannte Gelassenheit, denn immerhin ist es in Rheinsberg das erste Mal, dass ich aus Tucholskys Texten lese. Für mich wird es ein sehr schöner Abend, auch wenn ich mir den einen oder andern Zuhörer mehr gewünscht hätte – einige liebe Gesichter, die ich gern wiedergesehen hätte. Am nächsten Morgen verabschieden wir uns noch einmal von Peter Böthig und geben Herrn Tittel zum letzten Mal die Hand – ihm, der immer für uns da war und dem wir es verdanken, dass wir diese Tage in Rheinsberg so glücklich verbringen konnten.


festliches

Erntedankfest Das Erntedankfest ist in westlichen Kulturen eine traditionelle Feier nach der Ernte im Herbst, bei dem auch Gott für die Gaben der Ernte gedankt wird Bei der Feier, die oft in einer Kirche veranstaltet wird, werden Feldfrüchte, Getreide und andere, als Gaben bezeichnete Produkte, denen man eine besondere Naturnähe unterstellt (Mehl, Honig, Wein etc.) dekorativ aufgestellt. Eine aus Getreide oder Weinreben geflochtene Erntekrone wird oft in einer Prozession durch das Gemeindegebiet getragen. In ländlichen volkskirchlichen Gemeinden kommen zu den Gottesdiensten zahlreiche Gemeindemitglieder zusammen. Mit dem Erntedankfest soll an die Arbeit in Landwirtschaft und Gärten erinnert werden und daran, dass es nicht allein in der Hand des Menschen liegt, über ausreichend Nahrung zu verfügen. Die Erntegaben werden nach dem Fest häufig an Bedürftige in Obdachlosen- oder Asylbewerberheimen oder andere karitative Einrichtungen verteilt. Der Ursprung des Erntedankfests reicht bis in die vorchristliche Zeit zurück. In Mittel- und Nordeuropa wurde Erntedank (Haustblot) zur Herbst-Tagundnachtgleiche (23. September) mit einem Dankopfer gefeiert. Ähnliche Riten gab es in Israel, Griechenland oder im Römischen Reich. Im Judentum gab und gibt es das Schawuot, das Wochenfest, nach Beginn der Ernte und das Sukkot, das Laubhüttenfest, im Herbst am Ende der Lese (2 Mos 23,16 EUR). In der katholi-

schen Kirche ist ein Erntedankfest seit dem 3. Jahrhundert belegt. Offizieller Bestandteil des Kirchenjahres ist es aber bis heute nicht, d. h. die Gemeinden sind nicht verpflichtet, das Fest zu feiern. Das heilsgeschichtlich orientierte Jahr der Kirche kennt kein Ernte-Dankfest . [1] Dennoch ist der Brauch des Dankes für eine gute Ernte seit langem auch in vielen katholischen Gemeinden üblich geworden, so dass neben Kräuterweihen am 15. August, Quatember, Erstlingsfrüchtesegnung in der katholischen Kirche die Eucharistie am ersten Oktobersonntag vielfach als Dank für die Frucht der Erde und der menschlichen Arbeit auf dem von ErntedankGaben umgebenen Altar gefeiert wird. Seit dem Mittelalter kennt man verschiedene Daten für eine Erntedankfeier. Nach der Reformation bürgerte sich in manchen evangelischen Gemeinden der Michaelistag (29.9.) oder ein dem Michaelistag benachbarter Sonntag ein. Die katholische deutsche Bischofskonferenz legte 1972 den ersten Sonntag im Oktober als Festtermin fest, ohne diese Festlegung für alle Gemeinden verbindlich auszusprechen. In den evangelischen Gemeinden wird das Erntedankfest gewöhnlich am Sonntag nach dem Michaelistag (29. September) gefeiert. Diese Regelung geht u. a. auf einen Erlass des preußischen Königs aus dem Jahre 1773 zurück. Das Michaelisfest am 29. September ist religionsgeschichtlich gesehen aus einem vorchristlichen Erntefest der

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Sachsen entstanden, das vor der Christianisierung in der Woche nach Herbstbeginn (der Tagundnachtgleiche) mit Opferfeierlichkeiten für den germanischen Gott Wotan verbunden war. Auf der Synode in Mainz 813 wurde dieses vorchristliche Fest auf Verlangen des Kaisers Ludwig des Frommen christianisiert; dabei wurde Wotan durch den Erzengel Michael ersetzt, der damals zum Schutzpatron des Kaiserreiches erklärt wurde. Diese Entwicklung wollte der Nationalsozialismus rückgängig machen. Ein in Deutschland weit verbreitetes Lied zu Erntedank ist Wir pflügen und wir streuen von Matthias Claudius.

TERMINE 05. Oktober Sankt Laurentius Kirche Rheinsberg 27. September 15. Erntedankfest "Alles tolle aus der Knolle" Stechlin-Dollgow


ferien

Ferienspiele in Rheinsberg Für die daheim gebliebenen Rheinsberger Kinder gab es auch in diesem Jahr wieder umfangreiche Angebote der Ferienfreizeit. Das HdB, Eltern-Kindzentrum, AWO Hort, Schulsozialarbeit des JNWB und der AWO-Jugendklub haben sich dabei zeitlich und inhaltlich gut abgestimmt. Höhepunkte waren so der Besuch im Schwarzen Theater in Neuruppin, ein Bioerlebnistag auf der BioRanch Zempow, ein Blick hinter die Kulissen der Kammeroper, ein Tag in der Gärtnerei Wimmer, der Besuch im Tierpark in Kunsterspring, das Piratenfest und natürlich immer wieder Baden im Seebad. Den Teilnehmern hat es riesigen Spaß gemacht. Herzlichen Dank an die Organisatoren.

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ferien

4. Internationaler Jugendkunstsommer in Flecken Zechlin

Unter dem Titel „bomb-odream: grenzen“ fand vom 24.08.-29.08.08 in der DGBJugendbildungsstätte Flecken Zechlin der 4. Internationale Jugendkunstsommer statt. Eingeladen waren Jugendliche und junge Erwachsene aus der Region, aus ganz Brandenburg, Berlin und Polen. Mit Spaß und Zeit zum Feiern arbeiteten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer gemeinsam mit international tätigen Künstlern. Ausgangspunkt dabei waren eigene Ideen und die Auseinandersetzung um das „Bombodrom“ in der KyritzRuppiner Heide.

geisterstadt in Alt-Daber, dem Institut für Weiße-Zone-Forschung in Zempow oder dem seit Juni 2007 pink-gestrichenen Kommandoturm, Gespräche zur Geschichte und Gegenwart der Region mit Zeitzeugen und verschiedenen Akteuren des Konfliktes (BI FREIe HEIDe, der Kampagne „Bomben Nein – wir gehen rein“, Friedensinitiative Kyritz-Ruppiner Heide, Bundeswehr, Künstlern …). Während der fünftägigen Veranstaltung wurde Raum geboten, um neue Ideen auszuprobieren und lebendige Impulse für das Nachdenken und Leben in der Region zu setzen. Beispielhaft für solche Impulsgaben steht eine Kunstaktion der Berliner Künstlerin Ulrike Mohr im Rahmen des letzen Jugendkunstsommers: die zusammen mit Jugendlichen durchgeführte Performance „how to build a zielpyramide“ wurde in 2007 von lokalen und über-

Es entstanden Videos, Theaterszenen, Fotos, Skulpturen und vieles mehr. So war es möglich, ein eigenes Projekt mitzubringen oder sich an den Workshops zu Graffiti, Video, Theater, Musik und Performance im Öffentlichen Raum zu beteiligen Höhepunkte waren Erkundungen zu besonderen Orten, wie der leerstehenden Kasernen-

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regionale Bombodrom-Gegner zu einem bunten politischen Aktionsprogramm mit dem Titel „Jedes Ziel ist ein Zuhause!“ weiterentwickelt. Neben anderen Künstlern war auch Ulrike Mohr beim 4. Internationalen Jugendkunstsommer wieder dabei. Die DGB-Jugendbildungsstätte Flecken Zechlin liegt unmittelbar am Gelände des „Bombodrom“ und ist immer wieder Ort von Begegnungen, Seminaren, Workshops zum Thema. Sie bietet in dieser, für die Entwicklungsperspektive von Nordbrandenburg und Südmecklenburg entscheidenden Auseinandersetzung, Reflexions- und Diskussionsräume. ■ Martina Panke


Ferien

10 Jahre Kulturgutshaus Köpernitz Zum 11. Juli 2008

Bernd Donner, Vereinsvorsitzender

Sehr verehrte Damen und Herren des Vorstandes, liebe Mitglieder des Fördervereins KulturGutshaus Köpernitz e.V. 10 Jahre besteht nun der Verein, eine Zeit, auf die sein Vorstand und seine Mitglieder mit Genugtuung und Dankbarkeit zurückblicken können. Wieviel ist geschehen in diesen Jahren im alten Gutshaus und drum herum. Für mich ist es eine große Freude, dass ich diese Zeit noch miterleben konnte und kann – sind es doch Eindrücke, die sich nicht nur mit der historischen Vergangenheit sondern auch mit den familiären Bezügen durch meine Großmutter und die Urgroßeltern verbinden. So empfinde ich alles, was hier geschehen ist und geschieht als Geschenk besonderer Art, über das ich sehr glücklich und erfreut bin und das mir ein wenig heimatliches Gefühl vermittelt. Die Initiativen, aus denen Interesse für Erhalt des Historischen und die steten Anregungen für Neues, Belebendes entstehen, hat der Verein mit wenigen Mitteln, die ihm zur Verfügung stehen, in bewundernswerter Weise wahrgenommen, ein Verdienst besonders seines Vorstandes und des Vorsitzenden, wofür großer Dank gebührt. Wenn es mir auch leider nicht möglich ist, an dem Jubiläum teilzunehmen, was ich sehr bedauere, meine Gedanken

sind eng mit allen Anwesenden verbunden und meine Wünsche gelten dem Bestehen des Vereins und dessen weiterer guten Entwicklung, der Arbeit seines Vorstrandes und besonders dessen Vorsitzenden, aber auch dem Wohlergehen der Mitglieder des Vereins. Mögen sich immer wieder Menschen finden, die Zweck und Anliegen des Vereins in jeder Beziehung fördern und unterstützen! In treuer, dankbarer Verbundenheit bin ich Ihr Carl- Hasso von Bredow Frankfurt am Main, den 9. Juli 2008

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TERMINE So., 14. Sept.2008 Tag des offenen Denkmals 2008 13.00 bis 17.00 Uhr Motto: „Vergangenheit aufgedeckt – Archäologie und Bauforschung“ Sb., 27. Sept. 2008 Lesung und Gespräch „Wild auf Hoffnung“ • 19.30 Uhr mit der Autorin Gisela Steineckert (Berlin) Sb., 11. Okt. 2008 26. Ländliche Gerichte & Geschichte(n) 19.00 Uhr • „Märkische Namen und Köpfe...“ - hinter die Namen berühmter und weniger berühmter Märker


ehrenhaftes

Verdienstorden für Friedenspfarrer Seit 1992 setzt sich die Bürgerinitiative FREIE HEIDE gegen eine Wiederinbetriebnahme des Truppenübungsplatzes in der Kyritz Ruppiner Heide – genannt Bombodrom - ein.

Als Anerkennung für die langjährige Arbeit gegen das Bombodrom von Friedenspfarrer Benedikt Schirge und alle Mitstreiter der BI FREIE HEIDE wurde ihm in einer Feierstunde am 13. Juni in der Staatskanzlei in Potsdam der Verdienstorden des Landes Brandenburg verliehen. Leider konnten nur ganz wenige Aktivisten im T-Shirt der Freien Heide mitfeiern. Die im Volksmund auch Rote Adler Orden genannte Auszeichnung wurde an 16 weitere für Brandenburg besonders aktive Persönlichkeiten im Beisein einiger Minister wie z.B. Frau Johanna Wanka und Landtags Präsident Fritsch verliehen. Auch Landrat Gilde und Rheinsbergs Bürgermeister Richter ließen sich die Feierstunde im Brandenburg Saal nicht entgehen. Geehrt wurden auch Professor Schellnhuber und Filmregisseur Volker Schlöndorff. Diese drückten im Gespräch mit Benedikt Schirge ihre Anerkennung und

absolute Sympathie mit dem Anliegen und der ausdauernden Arbeit der FREIEn HEIDE und anderer Initiativen zum Thema aus. Beiden ist unsere Arbeit zur Verwirklichung einer FREIEN HEIDE bekannt. Übrigens scheint Klimaforscher und CDU-Sympathisant Professor Schellnhuber noch Hoffnung zu haben, dass wir Menschen auch den Klimawandel beeinflussen können. Stolz präsentierte er sich mit seiner Familie inklusive drei Monate altem Nachwuchs.. Der Brandenburgische Verdienstorden ist nicht die erste Auszeichnung für den Protest gegen das Bombodrom. Auch die Liga für Menschenrechte hat die Karl von Ossietzky Medaille an die BI FREIE HEIDE verliehen. Im Jahr 2007 folgte der Friedenspreis der Stadt Göttingen in Würdigung des zivilgesellschaftlichen Engagements und

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des gewaltfreien, phantasievollen und kreativen praktischen Einsatzes für Konversion und Frieden. Zur Verleihung in Göttingen waren übrigens gleich zwei stellvertretende Bundestagspräsidentinnen angereist. Hoffen wir, dass Bundeswehr und Verteidigungsministerium bald die Unsinnigkeit eines Bombodroms auch in Nordostdeutschland einsehen. Das wäre uns lieber, als weitere Orden und auch ein Signal, dass Demokratie in Deutschland funktionieren kann!

■ Steffen Jakuttek

14. September, 14 Uhr in Basdorf 110. Protestwanderung


wirtschaftliches

Aufatmen für gefrustete Telekom Kunden Es gibt täglich viele nette Werbebotschaften über immer bessere und immer billigere Internet und DSL Angebote. Spätestens bei der Verfügbarkeitsabfrage kommt bei Eingabe 16831 „Dieser Service ist hier leider nicht verfügbar.“ Seit 1. Juli dieses Jahres gibt es in der Rhinpassage im ehemaligen Zoogeschäft den VodafonShop des Rheinsbergers Steffen Reinhardt und seines Neuruppiner Partners Thomas Soyck. Hier finden genervte Telekom Kunden nicht nur Verständnis sondern auch funktionierende Alternativen.Angeboten werden Mobil und Festnetz, mobi-

les Internet und DSL. Vodafon DSL ist über Festnetz in Rheinsberg allerdings über den Telekomanschluss verfügbar. Ein Vodafon Festnetzanschluss ohne Telekom gibt es ab 9.95 EUR, mobiles Internet in Rheinsberg ab 19.00 Uhr für 7 EUR mehr auch bundesweit. Geöffnet hat der Shop Mo-Fr. 9-18 Uhr Di. von 11-20 Uhr und Sa von 9-12 Uhr. Steffen Reinhardt und Thomas Soyck beraten Sie auch gern zu Hause. Vereinbaren Sie doch einfach einen Termin am Telefon 033931 80242

Thomas Soyck(l) und Steffen Reinhardt(r) in ihrem neuen Schop

KONTAKT Vodafone-Shop Rheinsberg Rhinpassage Damaschkeweg 12 16831 Rheinsberg Tel.: 033931 80242 Fax 033931 80243 e-mail rheinsberg @vodafone.de

Kunst und Natur in Linowsee

Salamander auf glühendem Boden

Verkehrte Welt von Gudrun Lomas. Klimawandel Fisch auf dem Trockenen

So sieht ein Arbeitsraum mehrerer Künstler in der Bildungsstätte Linowsee aus. Alle Bilder im Raum entstanden vom 18.bis 28. August in der Bildungsstätte Linowsee. Im Rahmen des sechsten internationale Kunstsymposium des Naturparks Stechlin Ruppiner Land mit 7 Künstlern aus 5 Nationen statt. Am 28 wurde die Ausstellung mit einer Finnisage eröffnet. Noch bis 2. Oktober werden die Arbeiten von montags bis freitags von 10 bis 22 Uhr ausgestellt im Foryer der Bildungsstätte Linowsee zu sehen sein.. Besucher sind herzlich willkommen!

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rechtliches

Jubiläum beim DGB Staatssekretär Clemens Appel, Chef der Staatskanzlei des Landes Brandenburg, gratulierte den Rechtschützern zum Jubiläum. Eine beispielhafte Erfolgsbilanz für Mitglieder von Einzelgewerkschaften des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) konnten zahlreiche Besucher mit wichtigen Politikern, Vertretern der Justiz und Richtern, wie deren Präsidenten bei der Feier zum 10-jährigen Bestehen der DGB Rechtsschutz GmbH erfahren. Der 1998 auf Grund besonderer Herausforderungen entstandene Rechtsschutz in eigener Gesellschaft des DGB mit Sitz in Düsseldorf wurde bundesweit neu strukturiert. Inzwischen immer stärker den Anforderungen Gesamtdeutschlands mit 5 Niederlassungen im Land Brandenburg (Cottbus, Frankfurt/Oder, Eberswalde, Potsdam und Neuruppin) vertreten, war der Brandenburgische Staatskanzleichef und ehemalige Vizepräsident des

Landesarbeitsgerichts Brandenburg, Staatssekretär Clemens Appel, der sachkundige Hauptredner in der Gratulantenschar. So kamen zu den erfolgsdokumentierten Rechtsvertretungen für die Klagevertreter des Teamleiters aus Potsdam, Sven Alisch, die Präsidentin des Landesarbeitsgerichtes BerlinBrandenburg, Frau Karin AustDodenhoff, und der Präsident des Landessozialgerichtes Berlin-Brandenburg, Jürgen Blaesing, zu Festbeiträgen. Allein im Land Brandenburg hat der DGB Rechtsschutz 14 Juristen zur Vertretung ratsuchender Mitglieder der DGB-Einzelgewerkschaften. Vertreten werden die bislang zu bis zu 85 Prozent im Klageweg obsiegenden Anspruchsteller von fach- und sachkundigen Rechtsschutzsekretären, wie die Juristen in der DGB Rechtsschutz GmbH heißen. Insgesamt wurden in den 5 Niederlassungen des Landes Brandenburg seit 1998 64.521 Verfahren vor

Arbeitseinheit Potsdam, Büro Neuruppin

Neuruppin

Teamleiter Sven Alisch

Eberswalde

Potsdam Frankfurt

Cottbus

3 Rechtsekretärin Loni Polacek Richard Klein Sven Alisch 3 Verwaltungsangestellte Petra Koehn Diana Plath Anke Glühmann

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Sven Alisch

den Arbeits- und Sozialgerichten von der DGB Rechtsschutz GmbH geführt. Dabei konnten 146.155.342,97 EUR an Erfolgswert für die Mitglieder von Einzelgewerkschaften erstritten werden. Auffallend ist die Zunahme sozialrechtlicher Fälle im Land Brandenburg - überproportional um das Arbeitslosengeld II -. Mit einem Anteil von 60 Prozent im Land Brandenburg gegenüber 37 % zum Beispiel im Land Bayern wird die wichtige Funktion dieses Dienstleistungsgebotes für die Gewerkschaften deutlich. Alle Festredner waren der Ansicht, dass dem DGB Rechtsschutz auch weiterhin das volle Vertrauen seiner Mitglieder gehören werde.


natürliches

Pilze Jeder Rheinsberger – na ja fast jeder – geht in die Pilze. Das ist wohl schon seit Jahrhunderten so. Kein Wunder, bei soviel Wald. Pilze – welche gibt es hier, welche werden gesucht, um sie zu essen. Hier eine Übersicht der Sammler-Favoriten. Steinpilz Wächst in Laub- und Nadelwäldern, besonders unter Kiefern und Fichten. Brauner Hut, dicker weißer Stiel. Milder, nussartiger Geschmack, angenehmer Geruch. Auch zum Trocknen geeignet.

Pfifferling Wächst bei Fichten, Buchen, Eichen und Kiefern. Goldgelber Trichterhut, unregelmäßig verbogener Rand. Schmeckt leicht pfeffig, angenehmer Geruch. Kein Trockenpilz.

Marone Wächst in Nadelwäldern. Dunkler kastanienbrauner Hut. Stiel meist schlank. Getrocknet ausgezeichneter Würzpilz. Nicht roh essen.

Birkenpilz Wächst nur unter Birken. Halbkugelförmiger Hut, langer, schlanker Stiel. Wohlschmeckend, besonders in Salz oder Essig eingelegt. Trocknen nicht empfehlenswert.

Grünling Wächst in Nadelwäldern, vor allem unter Kiefern auf sandigem Boden. Olivbrauner, gegen den Rand hell grüngelber Hut. Stiel gleich dick, meist tief im Boden steckend. Milder Geschmack mit starkem Mehlgeruch.

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Rotkappe Wächst nur unter Birken, oft zusammen mit Birkenpilz. Hut rotbraun, ziegelrot oder orangebraun. Stiel auf weißem Grund mit schwarzen Schuppen bedeckt. Wohlschmeckend.

Butterpilz Wächst überwiegend unter Kiefern. Schokoladenbrauner Hut, stark schleimig. Stiel mit bräunlichem Ring. Milder Geschmack.

Riesenschirmling, Parasol Wächst meist gruppenweise in Laubwäldern, an Waldrändern und auf Wiesen. Haubenförmiger, auch ebener, mit Schuppen versehender Hut. Stiel schlank, lang, oft mit breitem Ring. Milder Geschmack. Hüte lassen sich wie Schnitzel braten – und schmecken auch so. Nicht roh essen.


kulinarisches Harmonie zwischen Speisen und Wein Speisen und Weine werden aufeinander abgestimmt, um das Vergnügen der Sinne zu steigern. Einige Weine können die Geschmäcker eines Gerichts verstärken, während andere eher einen schlechten Geschmack hervorzubringen scheinen. Eine gelungene Kombination ist wie eine Steigerung ohne Ende, indem der Wein den Geschmack der Nahrungsmittel erhöht und selbst mit jedem Schluck besser scheint. Unter diesen Umständen kann man kaum mit dem Essen aufhören! Sie ist gelungen, wenn sie gut ist. Der Wein und die Nahrung unterstreichen sich gegenseitig, ohne den Gaumen zu schocken. In einer idealen Kombination unterstreicht der Wein die Geschmäcker des Gerichts und scheint selbst mit jedem Schluck besser zu werden. Da kann man kaum mit dem Essen aufhören! Was wären Ihre Lieblingsnudeln oder Ihr bester Schweinebraten ohne Soßen und Aromen? Ziemlich fade! Wie Sie sicher schon erraten haben, bestimmt der Geschmack der Soßen häufig den der zugrunde liegenden Nahrungsmittel Ihres Gerichts, und die Kräuter und Gewürze geben ihm Kontur und Charakter. Es sind die Letzteren, die die Wahl des Weins vorgeben.

Welcher Wein passt am besten zu welcher Speise eine Tomatensoße verlangt nach einem leichten Rotwein; eine braune Soße geht gut mit Rotwein zusammen; Zitronensaft in der Soße harmoniert mit einem trockenen und säuerlichen Weißwein; Sahnesoße verlangt nach einem fetten und öligen Wein; eine Pilzsoße verbindet sich gut mit waldigen Weinen; Rindfleisch ist die Domäne von Rotwein; nicht durchgebratenes Rindfleisch passt zu einem körperreichen Rotwein; salzige Gerichte erhöhen die Bitterkeit von tanninbetonten Rotweinen; gebratenes weißes Fleisch passt gut zu Rotwein; Muscheln harmonieren am besten mit Weißwein. Im Laternenhof finden sie ein Lokal das sich der Harmonie von Speisen und Wein in ganz besonderer Weise verpflichtet fühlen. Rainer Molzan hat sicher auch für Sie die passende Empfehlung.

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kulinarisches

2008 – Internationales Jahr der Kartoffel Am Donnerstag, den 18.10.2007, wurde am Sitz der UNO in New York 2008 zum „Jahr der Kartoffel“ ausgerufen. Damit soll auf die Bedeutung der Knolle als wichtiges Grundnahrungsmittel hingewiesen werden. Außerdem sollen Forschung sowie Entwicklung neuer Anbautechniken gefördert werden. Mehr über die Geschichte der vielseitigen Knolle erfahrt ihr hier. Die Kartoffel (lat.: Solanum tuberosum) begegnet einem heute in vielfältiger Form: Als knuspriger Chip, als frittierte Pommes, in Form von Klößen oder als Püree. Und die Stärke, die aus ihr gewonnen wird, bildet die Grundlage einer Vielzahl von Produkten: Sie kommt bei der Herstellung von Nahrungsmitteln als Grundstoff für Glucosesirup zum Einsatz, aus ihr wird kompostierbares Einweg-Geschirr gemacht, sie dient als Basis für Biokunststoff und noch vieles mehr. Neues Gemüse für die alte Welt Das klingt, als wäre die Kartoffel schon seit langer Zeit in Gebrauch. Das ist richtig, gilt aber nur für Südamerika. Dort ist sie schon seit gut 8000 Jahren als wichtiges Nahrungsmittel bekannt. In Europa kennt man die zur Familie der Nachtschattengewächse gehörende Knolle erst, seit sie von den spanischen Conquistadores im Laufe des 16. Jahrhunderts mitgebracht wurde. Sie gilt deswegen als „Neophyt“, genauso wie unter anderem Tabak und Tomate.

Giftige Pflanze – nahrhafte Knolle Zu den Nachtschattengewächsen gehören unter anderem auch Tabak und Tomaten, Tollkirsche und Stechapfel. Von der Kartoffel ist nur die unterirdisch wachsende Knolle genießbar. In den Knollen lagert die Pflanze hauptsächlich Stärke ein. Durch Kochen oder frittieren wird sie für den Menschen erst verdaulich. Außer der Knolle enthält der Rest der Pflanze so genannte Alkaloide, die, in zu großen Mengen genossen, giftig sind. Auch grüne Teile der Kar-

toffelschalen und unreife Kartoffeln enthalten diese giftigen Alkaloide. Wegen ähnlichen Stoffen sind auch die Nachtschattengewächse Tabak, Tollkirsche und Stechapfel giftig.

Bestes pflanzliches Eiweiß

Reife Kartoffeln dagegen enthalten, neben Stärke, gut verdauliches Eiweiß. Unter allen Pflanzen, die Eiweiß liefern, kann das Kartoffeleiweiß am besten vom Körper aufgenommen werden. Außerdem enthält das Knollengewächs auch viel an für die Nerven wichtigen B-Vitaminen und Vitamin C. Wichtig ist eine schonende Zubereitung. Beliebtheit wird zum Verhängnis Weil die Kartoffel für die Ernährung so wertvoll ist und weil sie viel Ertrag liefert, wurde sie schnell zu einem bevorzugten Nahrungsmittel, besonders der armen Landbevölkerung. Weil sie auf großen Flächen angebaut wurde, hatten aber auch Krankheitserreger leichtes Spiel. So kam es in Europa und insbesondere Irland gegen Mitte des 19.Jahrhunderts zu Hungersnöten. Die Kartoffelernten wurden in mehreren aufeinander folgenden Jahren durch einen Pilz zerstört, was unter anderem zu Auswanderungswellen aus Irland nach Amerika führte.

Tausendsassa Kartoffel Auch wenn die Kartoffel besonders in Ländern der dritten Welt immer noch eine große Rolle für die menschliche Ernährung spielt, so wird doch nur ein Viertel der Ernte direkt vom Menschen verzehrt. Ein weiteres Viertel wird zu Stärke und Alkohol verarbeitet. Zwei Fünftel werden als Futtermittel für die Landwirtschaft verwendet. Zehn Prozent einer Ernte werden als Saatkartoffeln wieder angepflanzt.

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kulinarisches Der größte Feind der Kartoffel, der Kartoffelkäfer, kam ebenfalls aus Amerika zu uns. Nach dem zweiten Weltkrieg wurden in der ehemaligen DDR und der Sowjetunion behauptet, dass die Amerikaner Kartoffelkäfer per Flugzeug abwerfen würden, um die Ernten der jeweiligen Länder zu ruinieren. Die Kulturknolle Weltweit existieren mehrere tausend Sorten der Kartoffel. Ebenso vielfältig wie die Art sind auch die Bezeichnungen, die der Mensch der nahrhaften Knolle gibt. Sie unterscheiden sich von Region zu Region: Erdäpfel, Arber, Ärpel, Bramburi, Erdbirn, Flezbirn, Grübling, Nudel, Schucke, Bulwe, Kästen und Grumpa sind nur eine kleine Auswahl. Auch in der Kultur hat die Kartoffel ihre Spuren hinterlassen. Redewendungen, in denen Kartoffeln eine Rolle spielen sind etwa: „Der dümmste Bauer hat die größten Kartoffeln“ oder „Etwas fallen lassen wie eine heiße Kartoffel“.

Zahlen und Fakten rund um die Kartoffel: Es gibt rund 7500 Kartoffelsorten, davon wachsen 1950 wild. Nach Mais, Weizen und Reis ist die Kartoffel die viert wichtigste Nahrungspflanze. Größter Kartoffelproduzent ist China, dann folgen Russland und Indien. Kartoffeln werden auf einer Fläche von 195 000 Quadratkilometern angepflanzt. 2006 wurden 315 Millionen Tonnen Kartoffeln geerntet. In Europa werden pro Kopf durchschnittlich 93 Kilogramm pro Jahr verzehrt.

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© Echino / PIXELIO

Übrigens ... Die so genannte Süßkartoffel ist botanisch nicht mit der Kartoffel verwandt. Die Kartoffel kann sich über ihre Knolle fortpflanzen, deshalb heißt sie auch Sprossknolle. Bei der Süßkartoffel handelt es sich um Stärkeeinlagerungen ins Wurzelsystem der Pflanze. Süßkartoffeln können nicht über die Knollen vermehrt werden.


kunlinarisches

SONNTAGS ab 10.30 Uhr BRUNCH Großes Frühstücksbuffet ab 12 Uhr verschiedene warme Hauptgerichte 9,90 EUR p.P. Kinder bis 6 Jahre frei Kinder bis 12 Jahre halber Preis

DIENSTAGS ab 17.00 Uhr RIPPCHENABEND 7,20 EUR p.P.

SAMSTAGS GROSSES GRILLBUFFETT 8,60 EUR p.P.

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kulinarisches Nur fliegen ist schöner...!

Topinambur Führungen auf der BIO RANCH ZEMPOW

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kulinarisches www.ratskeller-rheinsberg.de

RATSKELLER RHEINSBERG

Rezeptwettbewerb "Tolle Knolle" Zum Jahr der Kartoffel rufen wir Sie auf, uns Ihr Lieblingskartoffelrezept zu senden. Die besten 10 Rezepte werden von einer Fachjury bestehend aus den Chef-Köchen unserer im RM inserierenden Restaurants ausgewählt und im nächsten Heft veröffentlicht. Außerdem laden wir die Rezepteinreicher zur Kartoffelkirmes im Oktober ein, um ihr Rezept zu präsentieren. Auf die 3 Erstplatzierten warten kulinarische Preise. Einsendeschluss ist der 20. September 2008

Das renommierte Haus am Markt wo schon Fontane gern zu Gast war! INH. FAMILIE PLÖTZ MARKT 1 • 16831 RHEINSBERG TEL. 033931-22 64 FAX 033931-38 058

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kulinarisches

Rheinsberger Olympioniken berufen. Daheim trainieren sie mehrmals in der Woche, einmal im Monat trifft sich das Team für drei Tage zum gemeinsamen Kochen. Zuvor waren sie bereits wettkampferprobte Mitglieder des Regionalteams Berlin-Brandenburg. Ihr Ziel ist ein Platz unter den ersten drei, ihr stiller Traum der vom Olympiasieg. Auf dem Weg diesen Traum zu realisieren müssen sie zwei Disziplinen, quasi Pflicht und Kür meistern. Sie haben richtig gelesen. Die Olympischen Spiele in Peking sind zwar gerade zu Ende gegangen, aber die Olympiade der Köche steht bevor und dies im eigenen Land. Vom 18-23 Oktober treten in Erfurt die besten Köche aus 37 Nationen gegen einander an. Im 15- köpfigen deutschen Team sind gleich zwei Rheinsberger dabei. Matthias Kleber, Chefkoch im Haus am See in Zechlinerhütte und Carsten Pfefferlein, Chefkoch des Hotel Haus Rheinsberg. Beide wurden im vergangenen Herbst in die Nationalmannschaft

Die erste Aufgabe ist eine kalte Ausstellung mit Schautisch, Tellergerichten, Vorspeisen, einer großen Schauplatte, einer vegetarischen Platte, Fingerfood, einem 3-Gang Menü und Pattissierie. Die zweite Aufgabe besteht darin im Restaurant der Nationen mit fünf Teamköchen in einer rundum gläsernen Küche in vier ein halb Stunden ein 3-Gang Menü für 110 Personen auf allerhöchstem Niveau zu zelebrieren. Wir drücken Beiden und dem gesamten Team ganz fest die Daumen das ihr Traum in Erfüllung gehen möge.

Nach der Olympiade haben Sie liebe Leserinnen und Leser die Möglichkeit den Nationalkoch persönlich mit seiner neuen Lieblingsdisziplin Molekularkochen kennen zu lernen. Im Haus am See werden im Herbst mehrere Termine für ein Schlemmerwochenende incusive dem 12-Gang Molekular Menü angeboten. Interessierte Rheinsberger können das Menü auch ohne Übernachtung buchen. Um Voranmeldung wird gebeten da die Kapazität dieser Events begrenzt ist. Hier schon mal ein bildlicher Vorgeschmack und die Termine. Was Molekularkochen eigentlich genau ist und wie Kleber darauf kam lesen Sie im nächsten Rheinsberger Mosaik im Kulinarium.

TERMINE Feinschmecker - Wochenende am Schlabornsee in bezaubernder Landschaft: 31.10. - 02.11.08 •14.11. - 16.11.08 • 05.12. - 07.12.08 Hotel & Restaurant "Haus am See" • Tel. 033921 7690 • info@hotel-zechlinerhuette.de

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kulinarisches

Nur knapp 30 Kilometer von Neuruppin entfernt, im Norden Brandenburgs unweit der Grenze zu Mecklenburg, erwartet Sie das Hotel & Restaurant „Am Birkenhain“ in LuhmeHeimland. Heimland findet seinen Ursprung in der GartenstadtBewegung der Jahrhundertwende um 1900. Treibende Kraft war Theodor Fritsch (1852-1933), der seine Ideen schon 1896 in seinem Buch „Die Stadt der Zukunft“ publizierte. Ähnliche Pläne wurden durch Aktivisten vegetarischer Gemeinschaften bereits teilweise erfolgreich, wie in der Obstbaukolonie Eden bei Oranienburg, verwirklicht. Eden sollte zum Vorbild für Heimland werden. Reste der damaligen Architektur und Landschaftsgestaltung findet man heute noch in der Umgebung.

lage können Sie die herrliche Luft und die Ruhe genießen. Im gemütlichen Restaurant erwarten Sie Gerichte von Wild und Fisch aus heimischen Gefilden. Gerade im Sommer laden auch unser wunderschöner Biergarten mit Blick auf den Kapellensee oder unsere Sonnenterasse am Teich zum längeren Verweilen ein. Bei Speisen und Getränken können Sie dem Vogelgezwitscher lauschen und auch schon mal Fuchs und Reh beobachten. Für Tagungen / Familienfeiern stehen separate Räume zur Verfügung. Beim Radfahren, Bootfahren, Baden, Wandern, Pilze suchen und Reiten können Sie sich

Das Haus „Am Birkenhain“ liegt inmitten idyllischer Seen und weiter Wälder in einer abwechslungsreichen Natur. Es bietet Ihnen ideale Bedingungen für einen angenehmen und erholsamen Aufenthalt. In der reizvoll gelegenen Hotelan-

vom Alltagsstress erholen. Wanderwege führen zum Großen Wummsee, Twernsee, Rochowsee, Giesenschlagsee und zum Großen Zechliner See. An diesen Seen gibt es hervorragende Badestellen. In Heimland am Kapellensee lädt eine schöne Waldbadestelle mit Steganlage und Ruhebänken zum Baden ein. Wenn Sie sieben Nächte im Hotel bleiben, bezahlen Sie nur sechs für 180 EUR pro Person im Doppelzimmer inklusive reichhaltigem Frühstücksbüfett und einem Besuch im Schloss Rheinsberg. Dieses Angebot gibt es in der Vor- und Nachsaison für 150 EUR.

Tel.: 033923/717-0 www.am-birkenhain.de

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kulinarisches

Das Hotel zum SCHLEMMEN, TAGEN, FEIERN und URLAUB machen!

13. Juni 2008 • ab 19 Uhr. Südafrikatour, 7 Gang-Menü mit Elementen der südafrikanischen Küche

26. September 2008 Antilopen Das Wild Südafrikas 5-Gang Menü • 27,50 EUR p.P.

Hotel Seeblick Weinbergsring 56 • 17837 Flecken Zechlin Tel. 033923-716-0 • Fax 033923-716-19 www.hotel-seeblick-flecken-zechlin.de

Genießen Sie südafrikanische Spezialitäten mit Blick über den schwarzen See!

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sportliches

Aufstieg Dank Teamgeist Seit letzter Saison ist Ingo „Archie“ Mangliers Trainer der 1. Mannschaft von Blau Weiß Rheinsberg. Ihm gelang gleich in der ersten Saison der direkte Wiederaufstieg in die Kreisliga – ein toller Erfolg. Hier ein Interview mit dem 45jährigen Rheinberger Fußball- Urgestein zur neuen Saison. Sie haben eines der jüngsten Teams in der Liga. Was ist da möglich? Mangliers: Keine Frage, wir kämpfen gegen den Abstieg. Unser Trumpf aber ist die mannschaftliche Geschlossenheit, die uns schon in der letzten Saison ausgezeichnet hat. Und geschlossen haben wir auch unserem verstorbenen Präsidenten Jürgen Plötz verspro-

chen, in der Liga zu bleiben. Sie haben die Truppe zusammengeschweißt. Wie haben Sie das erreicht? Mangliers: Ich wollte und will, dass alle mit dem Herzen, mit Leidenschaft dabei sind. Das ist angekommen. Außerdem habe ich sehr viel Wert auf Einzelgespräche gelegt. Gibt es einen Kopf der Mannschaft? Mangliers: Wir haben mit Rene Korinke einen erfahrenen Leitwolf. Ich bin froh, dass wir ihn haben. Mit welchem System wollen Sie spielen? Mangliers: 4 – 4 – 2. Und offensiv. Ich war schließlich mal Stürmer . . .

Die schwersten Gegner? Mangliers: Union Neuruppin, Fehrbellin, Rhinow. Wünsche? Mangliers: Klassenerhalt, intensive Jugendarbeit, Partnerschaft mit Hertha BSC pflegen.

Spielplan Blau Weiß Rheinsberg 17. August 24. August 31. August 07. September 14. September 21. September 28. September 05. Oktober 12. Oktober 19. Oktober 26. Oktober 02. November 09. November 16. November 23. November 30. November

• Gegen Union Neuruppin 2:2 • in Heiligengrabe 1:1 • in Rhinow • gegen SV 90 Neuruppin • in Neustadt • gegen Herzberg • in Fehrbellin • gegen Walsleben • in Dreetz • gegen Kyritz • in Neruppin, MSV • gegen Wustrau • in Blumenthal • gegen Zaatzke • in Schönberg • bei Union Neuruppin

01. März 08.. März 15. März 22. März 29. März 05. April 19. April 26. April 03. Mai 10. Mai 17. Mai 24. Mai 06. Juni 13. Juni

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• gegen Heligengrabe • gegen Rhinow • in Neuruppin, SV 90 • gegen Neustadt • in Herzberg • gegen Fehrbellin • in Walsleben • gegen Dreetz • in Kyritz • gegen Neuruppin,MSV • in Wustrau • gegen Blumenthal • in Zaatzke • gegen Schönberg


sportliches

1. Rheinsberger Mosaik CUP

Zu den zahlreichen Neuerungen im Spielbetrieb des FSV Blau-Weiß 90 Rheinsberg gehörte das zum Saisonabschluss am 8. Juni durchgeführte Nachwuchsturnier in der E und D Jugend. Je 5 Teams traten in jeder Altersklasse an. Am Ende siegten jeweils die Gastgeber. Beide Teams setzten sich zuletzt vom Elfmeterpunkt durch. Unser Magazin engagierte sich als Sponsor und wurde dabei unterstützt von Uhrmachermeister Frank Lotter der die Pokale aus seinem reichhaltigen Sortiment zur Verfügung stellte. Herzlichen Dank dafür. Die Veranstaltung war ein voller Erfolg und soll im nächsten Jahr seine 2. Auflage erfahren.

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sportliches

Hertha BSC: Der nächste Schritt wird kommen!

Er ist angekommen. In Deutschland, Berlin und bei Hertha BSC. Lucien Favre, Cheftrainer der Blau-Weißen, steht vor seiner zweiten Saison in Diensten des Hauptstadtklubs. Der charmante Schweizer, der auf dem Platz wie kein Zweiter seine Vorstellungen umsetzt, hat seine Adaptions- und Assimilationsphase beendet. „Ich fühle mich in Deutschland, in Berlin und bei Hertha BSC sehr, sehr wohl", sagt er. Sie sind vor einem Jahr mit klaren Vorstellungen nach Berlin gekommen. Lucien Favre: „Das stimmt, ja. Ich habe anfangs gesagt, dass ich hier ein Team aufbauen möchte, welches einmal um den Titel mitspielen kann. Dieses Ziel ist langfristig angelegt. Ich wollte einen Drei-JahresVertrag, also zunächst einmal bis 2010. Mein Konzept ist ein langfristiges. Überall habe ich so gearbeitet, als wäre ich 10 Jahre dort. Ich setze meine Philosophie konsequent um, weil ich zuallererst einmal meiner Arbeit vertraue. Nur wenn man dies tut, kann man auch lange Wege beschreiten. Natürlich gibt es immer Skeptiker, damit muss man gerade in unserem Geschäft leben. Aber bisher habe ich am Ende auch diese überzeugt." Wo steht Hertha BSC heute nach dem ersten Favre-Jahr? Lucien Favre: „Wir setzen unsere

Vorstellungen gemeinsam um. Step by Step. Vielleicht geht es für einige nicht schnell genug, aber wir sind in der Zeit!" Können Sie das präzisieren? Lucien Favre: „Wir sind auf einem guten Weg. Wenn wir, sagen wir im April 2010, mit Bayern, Schalke, Bremen auf gleicher Höhe sind, auf Augenhöhe kämpfen, dann ist das Konzept aufgegangen. Das meine ich mit der Aussage, dass Hertha künftig einmal um den Titel mitspielen soll. Realistisch sehe ich die kommende Saison so, dass die Abfolge Bayern, Schalke, Bremen, HSV heißt. Dann kommen Stuttgart, Leverkusen, Wolfsburg. Der VfL hat 30 Millionen investiert. Dortmund, die auch schon 13 Millionen eingesetzt haben, Frankfurt und Hannover. Und dazwischen wollen wir sein." In der letzten Spielzeit wurde Hertha Zehnter, wo geht es in dieser Spielzeit hin? Lucien Favre: „Wir haben in der letzten Saison gesagt, wir wollen in der Umbrauchphase ins gesicherte Mittelfeld der Liga. Dieses Ziel haben wir erreicht, ob nun Platz 9 oder 10 - das ist doch dabei egal. Wir haben unser Ziel erreicht, nur das zählt.." Wie wird sich die Mannschaft sportlich entwickeln? Lucien Favre: „Zunächst noch einmal einen Rückblick, bitte. In der Rückrunde der letzten Saison waren wir besser als in der Vorrunde. Die Entwicklung war deutlich. Unsere fantastischen Fans, die Berliner haben das erkannt und uns immer unterstützt. Darauf bin ich dankbar, darauf setze ich auch in Zukunft. Aber, jetzt soll der nächste Schritt kommen. Zunächst wollen wir defensiv noch besser stehen, wir haben zu viele Tore für nichts bekommen. Wir wollen bessere Ballannahme, mehr Orientierung

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nach vorn, mehr Kombination insgesamt. Wir müssen viel, viel mehr Torchancen kreieren und im Abschluss viel konsequenter sein. Ich will Begeisterung sehen, Kampf und Tempo. Ich kenne meine Mannschaft jetzt sehr gut, ich werde in der kommenden Spielzeit mehr von jedem einzelnen fordern."

Bisher haben Sie fünf neue Spieler dabei - Cicero, Kaka, Stein, Nicu und Rodnei. Geben Sie eine kurze Einschätzung. Lucien Favre: Cicero zeigt seine Qualität in jedem Training, er ist sehr, sehr vielseitig. Er ist läuferisch stark, kreativ, kopfballstark, kann im Mittelfeld links oder zentral spielen. Kaka ist als Spieler und als Mensch eine Verstärkung. Taktisch stark, sehr präsent, unerbittlich, ein Abwehrspieler ohne Angst. Marc Stein ist jung, hat großes Potenzial, ist schnell, spielt nach vorn. Er kommt aus der Region, er wird uns Freude machen. Maximilian Nicu kam leider verletzt zu uns, er konnte seine Qualität, die er ohne Zweifel hat, bisher nicht zeigen. Aber das kommt, ganz sicher. Er spielt beide Seiten, ist zentral einzusetzen - ein sehr polyvalenter Spieler. Rodnei, auch anfangs leider verletzt, passt ebenfalls menschlich gut ins Team, auch er ist sehr präsent, physisch sehr stark. Er weiß, dass er noch an seinem taktischen Empfinden arbeiten muss.


sportliches Sie haben auch vier junge Spieler mit in den Kader genommen, die aus der Hertha-Ausbildung stammen - Shervin Radjabali-Fardi, Sascha Bigalke, Lennart Hartmann und Florian Riedel. Lucien Favre: "Die Jungen haben wir dabei, weil sie vor allem gute, sehr talentierte Spieler sind. Aber auch charakterlich, menschlich sind sie sehr wichtig für die Mannschaft. Sie sind jung, haben Respekt aber keine Angst. Sie bringen Frische rein, nicht nur auf dem Platz, auch in der Kabine. Das bestätigt das Image von Hertha BSC. Wir sind stolz auf unsere gute Jugendarbeit und zeigen, dass wir mit unseren Jungen arbeiten. Jeder hat seine Chance. Es ist ein Beweis dafür, dass Hertha im Jugendbereich sehr gut arbeitet. Und die vier sind echte Berliner - das ist die Seele des Vereins. Es ist sehr wichtig für die Zukunft, Spieler in unserer Mannschaft zu haben, die in Berlin ausgebildet werden. Wenn sie im Training beweisen, dass sie besser sind als andere Spieler, habe ich auch kein Problem, sie einzusetzen." Dadurch wird der Konkurrenzkampf innerhalb des Teams auch größer. Lucien Favre: „Ja, das stimmt und ist auch so gewollt. Unser Kader ist gut, alle ziehen gut mit: Die Arrivierten - von Drobny und Fiedler, über Kacar und Simunic, Lustenberger bis hin zu Raffael und Marko Pantelic - oder die Neuen wie Cicero, Kaka, Stein, Nicu und Rodnei. So muss es sein, ich bin zufrieden. Auch wenn für mich letztlich immer nur die Mannschaft zählt, nicht der Einzelne! Wenn man ambitionierte Ziele erreichen möchte, hat Konkurrenz noch keinem Team geschadet." Das Interview führte Peter Bohmbach, Leiter Öffentlichkeit und PR bei Hertha BSC, für das Rheinsberger Mosaik

+++++++ Termine +++++++ 17. August 23. August 31. August 12.-14. September 19.-21. September 26.-28. September 3.-5. Oktober 17.-19. Oktober 24.-26. Oktober 28-.29. Oktober 31. Okt./2.November 7.-9. November 14.-16. November 21.-23. November 28.-30. November 5.-7. Dezember 12.-14. Dezember Winterpause 30.Jan/1.Febr. 6.-8. Februar 13.-15. Februar 20.-22. Februar 27.-1.März 6.-8. März 13.-15. März 20.-22. März 3.-5. April 9.-12. April 17.-19. April 24.-26. April 1.-3. Mai 8.-10. Mai 12./13. Mai 16. Mai 21. Mai

• Auswärtsspiel (A) gegen Eintracht Frankfurt 2:0 • Heimspiel (H) gegen Arminia Bielefeld 1:1 • (A) Bayern München • (H) VfL Wolfsburg • (A) Borussia M.Gladbach • (H) Energie Cottbus • (A) Bayer Leverkusen • (H) VfB Stuttgart • (A) Borussia Dortmund • (H) Hannover 96 • (A) Werder Bremen • (H) Hoffenheim • (H) Hamburger SV • (A) VfL Bochum • (H) 1.FC Köln • (A) Schalke 04 • (H) Karlsruher SC • (H) Eintracht Frankfurt • (A) Arminia Bielefeld • (H) Bayern München • (A) VfL Wolfsburg • (H) M`Gladbach • (A) Energie Cottbus • (H) Bayer Leverkusen • (A) VfB Stuttgart • (H) Borussia Dortmund • (A) Hannover 96 • (H) Werder Bremen • (A) Hoffenheim • (A) Hamburger SV • (H) VfL Bochum • (A) 1. FC Köln • (H) Schalke 04 • (A) Karlsruher SC

Tickets erhältlich im HERTHA Fan-Shop in der Touristinfo in der Königsstraße RHEINSBERGER MOSAIK · HERBST 2008

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schulisches

Generationen verbinden TOLLE AKTION PRÄMIERT Man nehme einen Aufruf aus der Tagespresse, eine engagierte Lehrerin, eine begeisterungsfähige Schülergruppe (älter als 14) , suche sich Verbündete im eigenen Kollegenteam, trete dann an die ältere Generation heran, mache daraus eine wettbewerbsfähige Aktion und schon ist man auf dem besten Weg zum GENERATIONSTEAM 2008 gekürt zu werden! Klingt einleuchtend? Ist es auch. Von vorn! Nachdem Frau Bliese in der Märkischen Allgemeinen vom 1. April den Aktionsaufruf der Lidl Dienstleistung GmbH entdeckt hatte und ihr klar wurde, dass es sich dabei wohl doch nicht um einen Aprilscherz handelte, suchte sie sich in den Reihen ihrer Kollegen Verbündete, die sich für diese Aktion begeistern lassen könnte. Neben der Theater- AG Leiterin, Frau Kurzke, war die Chorchefin, Frau Pieper, schnell ins Ideenboot geholt. Nun ging es darum, Senioren zu finden, die ebenfalls von dem Gedanken, mit jungen Menschen etwas gemeinsam zu unternehmen, angetan sein würden. Was lag näher als im nahe gelegenen Senioren- und Pflegeheim vorbeizuschauen und die Reaktion auf diese Idee zu erforschen. Die positive Resonanz der Heimleiterin, Frau Schwanz, bestärkte Frau Bliese gemeinsames Backen, Singen, ein kleiner Sketch- und dann das gemeinsame Kaffeetrinkendas sollte den ersten Aktionstag, den Kennenlerntag, inhaltlich ausfüllen. Dieses Konzept ging voll auf und bescherte uns einen der fünf prämierten Plätze im Land Brandenburg ( von rund 100 eingereichten Ideenvorschlägen).

Zehn junge Menschen der RauOberschule bereiteten sich nun gemeinsam mit den drei Lehrerinnen auf diesen ersten. Eine Auswahl beliebter Volkslieder wurde einstudiert, ein Sketch ausgewählt und dann kam der erste, der Kennenlerntag , immer näher. Fragen und so manches unklare Bauchgefühl tauchten bei dem Einen oder Anderen auf! Was kann ich fragen? Werden die alten Menschen mich verstehen? Was soll ich denn von mir erzählen? Wie gehe ich mit ihnen um? Ich hab doch keinerlei Erfahrung mit gebrechlichen Menschen, die womöglich auf meine Hilfe angewiesen sind! Worauf hab ich mich da eingelassen? Lampenfieber machte sich breit. Donnerstag, 10. Juli. Pünklich um 9 Uhr trafen sich Paul Schmudlach, Robert Umnuß, Chris Kühner und Jannik Klumb, um im Senioren- und Pflegeheim gemeinsam mit der reiferen Generation Kuchen nach Seniorenrezept zu backen. Währenddessen bastelten Sylvia Wieberneit, Cäcilia Martiny, Vivien Valdivia-Lorente, Marie Steddin, Linda Martin und Luisa Penske Blumengestecke für die Tischdeko, denn auch die Kaffeetafelgestaltung fiel in unseren Aufgabenbereich. Frau Pieper nahm am E-Piano Platz, während die Mädchen und Jungen mit klopfenden Herzen die Senioren von ihren Zimmern zur Kaffeerunde begleiteten und sich erste zaghafte Dialoge entwickelten. Eine abwartende Stille breitete sich nach den Begrüßungsworten aus, wich aber recht bald nach den ersten gemeinsam gesungenen Volksliedern.

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Nun schmolz das Eis zwischen den Generationen. Die Jungen bewirteten die Alten mit Kaffee und selbst gebackenem Kuchen, schenkten Kaffee nach, holten noch ein Stück von der köstlichen Erdbeertorte. Dass es doch noch so nette junge Menschen gab! Blitzlichtgewitter unterbricht die in Gang gekommene Kommunikation, denn nun gab es Worte des Dankes und der Anerkennung für so viel Engagement unserer Schüler, die für diese Aktion von der Lidl-Geschäftsleitung einen Scheck über 1000 Euro bekamen. Und dass der Gewinn bei weitem größer als der 1000- Euro-Scheck war, bestätigten die Worte der Senioren und der Schüler, die um ein großes Stück zwischenmenschlicher Erfahrung reicher geworden, an diesem Tag glücklich nach Hause gingen. Das Konzept war tatsächlich aufgegangen und scheint mehr als eine Eintagsfliege zu sein. Oma, willst du schaukeln? Dann gebe ich dir Schwung Ja, komm und gib mir Schwung mein Herz, dann werd ich wieder jung... Mit diesem GerhardSchöne- Lied rundeten die jungen Sänger ihren Beitrag für diesen gelungenen Tag ab. ■ Gudrun Kurzke


jugendliches jju gendliches

Schüler gegen Drogen RAUS AUS DER SUCHT UND REIN IN DAS LEBEN Wir, die Schüler der 7.Klassen der Rau-Oberschule, haben ein Projekt über Sucht- u. Drogenbekämpfung durchgeführt. Unsere Schulsozialarbeiterin, Frau Schwark, hat viele Einzelveranstaltungen organisiert. So am 30.Juni, als Alkoholkranke Gesprächspartner aus einer Therapeutischen Einrichtung aus Griebsee mit ihrer Therapeutin Frau Wolf da waren. Und auch Herr Eckbrett mit einem Mädchen aus dem Haus an der Polz erzählten uns viel über ihr altes und neues Leben ohne Drogen. Auf unsere Fragen antworteten sie sehr bereitwillig. Herr Werner von der Polizei führte mit uns lustige Experimente mit einer Suchtbrille durch, durch die wir wie Betrunkene sahen. Das

alkoholfreie Shakes schmecken können, haben wir ausprobiert. Zum Elternabend am 2.Juli waren wieder Jugendliche sowie die Leiterin der Therapieeinrichtung Haus an der Polz Frau Dr. Protz-Franke erschienen. Sie erzählten den Anwesenden viel Interessantes über das Leben mit den Drogen und den Ausstieg. Frau Weiland von der Elterninitiative drogenabhängiger Kinder berichtete von den Sorgen und Möglichkeiten betroffener Eltern. Der dritte Teil war ein Besuch in der therapeutischen Einrichtung Haus Schönbirken bei Lindow. Die Wanderung zur Einrichtung hat sich gelohnt, denn Herr Hansen, der Leiter des Hauses, erzählte uns viel über Sucht und Therapie. Unserem Wunsch

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nachh einer i Zimmerbesichtigung i b ihi kamen die Patienten nach. Wir waren von der Sauberkeit und Ordnung beeindruckt. Am besten im Gelände haben uns aber Gustav der Esel und die anderen Tiere gefallen, sie ließen sich prima füttern, streicheln und fotografieren. Insgesamt fanden wir die interessanten Gespräche und die Einblicke in das Leben der Suchtkranken toll und sind überrascht, welche Rolle die Arbeit, der Umgang mit Tieren und die tägliche Pflichterfüllung auf dem Weg in ein neues Leben ohne Drogen spielen. Danke an die Bereitschaft der Leute, die uns zur Seite standen. Maria Haase, Felix Rietesel, Sebastian Buchholz, Lukas Reinecke Kl. 7b


jugendliches

Wo sollen Jugendliche in Rheinsbergs Ortsteilen ihre Freizeit zu verbringen? Disko in Kagar und Jugendclub in Rheinsberg. Na gut. Aber was machen die jungen Leute in den Ortsteilen? Es gibt viele gute Beispiele, die jedoch nur wenigen bekannt sind. So können junge Leute die Gemeinderäume in den Orten in der Regel kostenfrei nutzen. Gute Erfahrungen hat so z. Bsp. Kleinzerlang, Köpernitz und Zechlinerhütte gemacht. Zwei weitere Beispiele aus Zühlen und Flecken Zechlin zeigen wie es auch geht. Flecken Zechlin Hier wurde den jungen Leuten Räume im Gemeindezentrum gegenüber dem Sparmarkt von dem damals noch selbständigen Gemeinderat überlassen. Zwei Aufenthaltsräume, eine Küche, Fernseher, Stereoanlage, Computer, Tischfussball und andere Freizeitausrüstung stehen den derzeitig gut ein Dutzend Jugendlichen zur Verfügung. Sie treffen sich zu meist von Freitag bis Sonntag im Klub. Seit 12 Jahren gibt es einen Verein deren Vorsitzende Kessy Merz ist.

Jugendclub Flecken Zechlin

Hauptberuflich ist sie Jugendsozialarbeiterin für mobile Jugendarbeit in Wittstock und Kyritz. Die vergleichbare dringend notwendige Stelle in Rheinsberg haben die mehr mit sich selbst als mit den Problemen junger Leute befassten Stadtverordneten in ihrer unerträglichen Arroganz abgeschafft. Die Beispiele

von Nachbargemeinden wie eben Wittstock, Kyritz, Heiligengrabe, Lindow u.a. zeigen wie nützlich gerade diese Form der aufsuchenden Jugendarbeit ist um die Jugendlichen in den zahlreichen kleinen Ortsteilen zu erreichen. Ein ehrenamtlicher Klubrat mit Hannes Weisser steht ihr zur Seite. Sie organisieren in Eigenregie das Programm und auch Ausflüge. Am 4. Juli veranstalteten sie einen Tag der offenen Tür unter dem Motto Beachparty. ■ Thomas Tittel Zühlen Seit 2003 hat sich nach und nach ein Jugendklub in Zühlen etabliert. Was erst als kurzes Zusammentreffen von Zühlener Jugendlichen begann, hat sich stetig zu einen Treffpunkt von Jugendlichen aus fast allen Ortsteilen inklusive der Kernstadt Rheinsberg entwickelt. Wir haben versucht diesen Ort so zu gestalten, dass auf der einen Seite die jungen Menschen unter sich sein können und somit nicht ständig unter Beobachtung stehen und auf der anderen Seite ein Zusammentreffen zwischen Alt und Jung zu Stande kommt. Bis heute ist es gelungen die Generationen an einem Ort zu binden und der Tendenz entgegen zu wirken, dass einige Bürger die neu Zugezogenen oder die Jüngeren im Ort gar nicht mehr kennen. Ebenfalls hat die Hilfsbereitschaft untereinander zu genommen, weil man sich gekannt und sich besser kennen gelernt hat. In den letzten Jahren wurde viel erreicht. Ein paar jungen Bands aus Rheinsberg wurde in Zühlen die Möglichkeit gegeben ihren ersten großen Auftritt vor Publikum zu gestalten. Beim ersten

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Auftritt der Band „Mercy Seat“ wurden alle Grenzen gesprengt. An diesem Abend waren über 100 Jugendliche nach Zühlen gekommen. Natürlich waren die nun folgenden musikalischen Veranstaltungen nicht weniger erfolgreich. Frank Schwochow

Der Jugendklub ist nicht nur ein Ort, wo man die ganze Nacht durchfeiert, sondern auch ein Ort der politischen Diskussion. An manchen Freitag Abenden wurde schon sehr oft Stunden lang über verschiedene Themen diskutiert. Im Mittelpunkt dabei stehen weniger bundespolitische Themen, sondern es wird viel über die Kommunalpolitik diskutiert und manchmal auch scharf kritisiert. Da im Jugendklub fast alle politischen Meinungen vorhanden sind, macht es um so mehr Spaß, weil man parteienunabhängig und dadurch auch lebendig und kontrovers debattieren kann. Im Oktober 2007 hat ein Teil der Jugendlichen an einer Besichtigung des Kernkraftwerk Rheinsberg unter Führung von Herrn Gruhle teilgenommen. Auch diese Veranstaltung außerhalb von Zühlen ist sehr gut aufgenommen worden. ■ Frank Schwochow


jugendliches

ROCK IM REGEN Scheinwerfer schwirren über den Platz, ein Meer aus bunten Regenschirmen wippt vor der großen Βühne auf dem Gelände des Rheinsberger Brauhauses melodisch im Takt der Musik – das 5. Rock am Rhin-Festival lockte wieder zahlreiche Gäste zur Gasthausbrauerei. Trotz des am Freitag einsetzenden Regens, der erst gegen 23 Uhr aufhörte, ließen es sich die Besucher von Rock am Rhin nicht abschrecken. Im strömenden Regen tanzte die Menge zu Songs von den Bands Cränk, R.Y.F.S.O., Les Bummms Boys, Paraneua und den Katzenomas. Alle Bands boten einen abwechslungsreichen Mix aus Coversongs und eigenen Titeln. Am Samstagabend hatte die Rheinsberger Mädchenband Kiosk ihren letzten Auftritt. In einer neuen Formation präsentierten sich die Musikerinnen kurz danach und brachten ihr Publikum zum Schwärmen. Die vier Mädchen heißen seit Samstag „Nawös“ und spielten bekannte Songs zum Mitsingen. Auch die Drolfen Brichten aus Rheinsberg waren mit von der Partie. Die Band Blinker Links aus Köln/Berlin begeisterte mit ihren ausgefallenen Bühnenaktionen. So grillte die Punkband kurzerhand auf der Bühne und verteilte die Würstchen an das Publikum. Auch Harthof aus Berlin und die Rheinsberger Punkrockband Denn überzeugten ihre Zuhörer. Die Cocktailbar auf dem Gelände lud zu Tequila Sunrise und Co. ein. „Wir bedanken uns bei unseren Sponsoren, die Rock am Rhin erst möglich machen und natürlich ein großes Dankeschön und viel Lob an unsere freiwilligen Helfer, Ordner und die Mädels vom Einlass“, sagte Anke Schulz, Mitorganisatorin des Festivals.

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wählerisches

Neue Leute braucht die Stadt Nach der brandenburgischen Kommunalgebietsreform 2003 hat die Rheinsberger Stadtverordnetenversammlung(STVV) sich die Arbeit oftmals schwer gemacht. Nun sind 17 Orte und die politischen Gruppierungen bei komplizierten, vom Wähler gegebenen Mehrheiten nicht automatisch eine harmonische Gemeinschaft. Um nach der Kommunalwahl am 28. September wohl mit vielen neuen Abgeordneten sachbezogen mit Freude das Ehrenamt auszufüllen, möchte ich einmal einige Ideen für eine Stimmungsveränderung benennen. Zu Beginn der Arbeit im Rheinsberger Parlament ist es sicher sinnvoll, wenn der Bürgermeister als Chef der Stadtverwaltung seine Erwartungen an die Stadtverordneten für die kommenden knapp 6 Jahre benennt. Ebenso sollten die Abgeordneten ihre Erwartungen an die Stadtverwaltung einmal konkretisieren. Welche Formalien sind zu beachten und was sind realistische Aufgaben? Die sachliche, praktische Zusammenarbeit muss auf kommunaler Ebene über die Parteizugehörigkeit gestellt werden, sofern hier ein Widerspruch entstehen könnte. Die Vorgaben von Bundes- und Landesparteien sind auf kommunaler Ebene nicht immer sachdienlich. eine praktische

Thomas Lunacek (links) und Steffen Jakuttek

Fraktionsvorgabe kann zweckdienlich im Interesse Rheinsbergs sein. Man kann auch in Rheinsberg bei den Finanzen nicht arbeiten, als sei im Himmel Jahrmarkt. Unter der Vorgabe, immer weniger Einwohner müssen in Zukunft die Schulden der Kommune und ihrer Städtischen Unternehmen tragen, ist verantwortungsvolles Wirtschaften unabdinglich. Andererseits muss eine gute Idee zur Lösung eines Themas nicht teuer sein. Ehrlicher, fairer Umgang miteinander ist sinnvoller als Problemlösungen mit Hilfe von Gerichten zu suchen. Eine solche Vorgehensweise kann nur zu Misstrauen und persönlichen Beschädigungen führen. Außerdem zieht es Arbeit nach Vorschrift und nicht praktische Lösungen nach sich. Nichtöffentliche Themen müssen nichtöffentliche Themen bis zur Lösung bleiben. Auch ein ehrlicher fairer Umgang mit der Presse kann nur helfen. Die Presse und somit die Bürger haben ein Recht auf sachliche, unabhängige Information. Aber auch Journalisten sind ein Teil von Rheinsberg und profitieren von konkreter politischer Gestaltung. Die nächste Stadtverordnetenversammlung (STVW) akzeptiert selbstverständlich die Pressefreiheit; die Presse sollte genauso nichtöf-

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fentliche Arbeitsthemen akzeptieren, um abschließend positive Lösungen veröffentlichen zu können. Für Egoismus ist in einer STVV künftig kein Platz mehr. Allen Beteiligten muss das Wohl der gesamten Stadt Herzensangelegenheit sein. Dann profitiert auch jeder einzelne davon. - Und für undemokratische rechts- wie linksextreme oder -radikale Gedanken ist in Rheinsberg auch zukünftige kein Platz. Ich bin sicher ,dass wir mit der Umsetzung dieser Gedanken Positives für Rheinsberg und den ganzen Landkreis erreichen können. Außerdem können die Neulinge unter den Stadtverordneten, gemeinsam mit den erfahrenen Politikern, den Spaß am schwierigen Ehrenamt mit guten Resultaten und den Spaß zum Wählen für die Bürger erreichen. Sie haben die Wahl. Erheben Sie Ihre Stimme für eine neue, bessere politische Kultur in Rheinsberg. ■ Steffen Jakuttek


Rheinsberg zeigt Gesicht für ein tolerantes, buntes, weltoffenes Rheinsberg. Eine Aktion des Kulturchaoten e.V. und des Rheinsberger Mosaik mit ESTA. e.V., gefördert vom Lokalen Aktionsbündnis OPR. RHEINSBERGER MOSAIK · HERBST 2008

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feuriges

Feuerwehrhochzeit Feuerwehr, Kirche und Gesangsverein gehören zu den letzten örtliche Identifikation und Bindung schaffenden Institutionen. Nach der ungewollten, doch nicht vermeidbaren Gemeindegebietsreform 2003 gibt es nun aber auch bei Kirchen und Feuerwehren den Trend zu Fusionen und Zwangsheiraten. Ganz anders im hier zu beschreibenden Fall, der sozusagen als positives Beispiel vorzeigenswert ist.

Die Kameradinnen und Kameraden der Wehren aus Großund Kleinzerlang nahmen das 95- jährige Jubiläum der größeren aber jüngeren Wehr aus Kleinzerlang zum Anlass, sich freiwillig zur FFW Zerlang zu verbinden. Damit wurde letztendlich organisatorisch vollzogen, was in den letzten Jahren bereits im Ausbildung-

und Übungsalltag praktiziert wurde. Die gemeinsame Wehr unter der Führung des bisherigen Kleinzerlanger Wehrführers Arwed Spreu hat nunmehr 40 aktive Kameraden, 28 aus Kleinzerlang und zwölf aus Großzerlang. Dazu gesellen sich zwei Kameraden in der Jugendfeuerwehr und sechzehn in der Alters- und Ehrenabteilung Der Kleinzerlanger Andreas Krosche sowie der Großzerlanger Dietmar Schenk sind gleichberechtigte Stellvertreter. Das Jubiläum begann mit einem Umzug durch den Ort und dem Ehrenappell. 14 Wehren aus dem Bereich Rheinsberg sowie die befreundete Wehr aus dem Mühlenbecker Land waren nicht nur zum gratulieren erschienen, sondern um sich auch in allerlei ernsten und weniger ernsten Wettbewerben wie Hindernissparcour, Rasenski, Kistenstapeln, Wettnageln, Preßluftatmer anlegen, U-Rohrblasen, Wissenstest u.a. zu messen.

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Kreisbrandmeister Wolfgang Hohnwald nahm die Gelegenheit zum Anlass Kameradinnen und Kameraden zu befördern. Von sechzehn Beförderungen wusste der Wehrführer Spreu im Vorfeld. Die siebzehnte betraf ihn selbst und kam zumindest für ihn überraschend. Er wurde zum 1.Hauptbrandmeister befördert. Ihm und allen anderen Beförderten gelten unsere herzlichen Glückwünsche. Die Großzerlanger „schossen“ scharf mit Erbsensuppe aus ihrer Gulaschkanone und sorgten damit für die richtige Grundlage für den sodann obligatorisch folgenden großen „Durst-Löschangriff“ unter der Bezeichnung Feuerwehrball. Bis tief in die Nacht wurde gefeiert und getanzt. Im Jahre 1685 wurde das damalige Dorf durch Feuersbrunst verwüstet. 1688 wurde der Ort Wüste Kleinen Zerlangk genannt. 1706 ist auf der Karte der Ort Kleinen- Zerlang benannt. Am 13. Mai 1913 wurde laut Statut wurde die Freiwillige Feuerwehr Kleinzerlang gegründet. Vorstand: Schmidt, Oberführer: Füllgraf, Schriftführer:


feuriges

Behnfeldt, Kassierer: Toppel. Später wurde Wilhelm Krause als Oberführer ernannt. Ernst Steffen wurde danach Wehrleiter. Nach ihm wurde Walter Brunnemann eingesetzt. Am 22.09.56 wurde Erich Benschneider Wehrleiter . Später, im Wirkungsbereich für Geräte und Technik tätig., wurde er Brandinspektor, er absolvierte mehrere Lehrgänge, bekam Auszeichnungen und ist jetzt Ehrenmitglied der Wehr. Ihm folgte 1972 Alfred Wedel und 1994 Arwed Spreu.

Die ältesten Dokumente, die im Archiv verwaltet werden, sind von 1940. Aus dem Jahre 1944 stammt ein weiteres Dokument. Da die Männer alle im Krieg waren wurden die Frauen per Dekret zwangsrekrutiert. 2004 wurde das zwischen 1961 und 1967 errichtete Gerätehaus in Eigenleistung umgebaut und zählt seither zu den Schmuckstücken des staatlich anerkannten Erholungsortes. Dort hütet man auch historische Schätze wie alte Helme oder einen alten Schlauchwagen. Zur Ausrüstung heute gehören ein LO LF8/8 StA, ein W 50 LF 16/TS mit Gefahrguthänger, ein Waldbrandkrad. Neuestes Gerät ist ein Schlauchboot mit Motor, das es aus Sponsoren und Fördergeldern kurz vor dem Jubiläum gab.

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Allen freiwilligen Feuerwehleuten, nicht nur der Zerlanger Wehr, gilt unser aller Dank für ihre zeitintensive und verantwortungsvolle Arbeit. ■ tt


soziales

HausRheinsberg - Hotel am See Mit dem ersten Spatenstich am 15. Oktober 1999 begann das HausRheinsberg Wirklichkeit zu werden.

Dort, wo früher ein Sägewerk stand, wurde in nur knapp 20 Monaten Deutschlands größtes Hotel für Menschen mit Behinderungen errichtet. Das HausRheisberg, Hotel am See, wird betrieben von der gemeinnützigen HausRheinsberg GmbH, einem Tochterunternehmen der Fürst Donnersmarck-Stiftung zu Berlin. Die Fürst Donnersmarck-Stiftung zu Berlin ist hervorgegangen aus den Erfahrungen, die der Stifter, Guido Graf Hankel Fürst von Donnersmarck, mit einem von ihm 1914 finanzierten Lazarett für Kriegsverletzte des Ersten Weltkrieges in Berlin-Frohnau machte. Es handelte sich vor allem um Verletzungen, die durch den Einsatz von Gas und Granatsplitter verursacht waren und denen die Medizin vergleichsweise hilflos gegenüberstand. Das Hotel, das im Juli 2001 eröffnet wurde, befindet sich direkt am Grienericksee an der Uferpromenade. Die Barriere-

freiheit das Hotels bietet ideale Bedingungen für Menschen mit Behinderungen. Es gibt keine Treppen, Schwellen oder Stufen und die breiten Gänge, großen Aufzüge sowie die automatisch öffnenden Türen ermöglichen dem Rollstuhlfahrer sich ungehindert frei und ohne Hilfe im gesamten Haus bewegen zu können. In den 107 Zimmern, alle mit Balkon und Seeblick, die behindertengerecht eingerichtet sind, sorgen die höhenverstellbaren Waschbecken, sowie Pflegebetten für weiteren Komfort. Zum Hotel gehört ein Restaurant mit Seeterrasse, auf der man bei schönem Wetter einen herrlichen Blick auf den See hat. Das Kaminzimmer ist bei kalter Witterung ein sehr beliebter Treffpunkt für die Gäste, wenn das Feuer im Kamin vor sich hin flackert. Dort befindet sich auch die Bibliothek, wo so mancher ein gutes Buch lesen kann, auch Gesellschaftsspiele stehen dort bereit. Das HausRheinsberg legt viel Wert auf aktive Freizeitgestaltung. So können Rollstuhlfahrer die Kegelbahn benutzen sowie Tischtennis oder Billard spielen. Das Veranstaltungsteam des Hauses ist stets bemüht, die Wünsche der Gäste, soweit es geht, zu erfüllen. Durch das täglich wechselnde Angebot findet jeder Gast was für sich. Wer sich auch außerhalb des Hotels die schöne wald- und wasserreiche Gegend ansehen möchte, kann sich im Hotel ein RHEINSBERGER MOSAIK · HERBST 2008

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E-Mobil oder Fahrrad mit Rollstuhl ausleihen. Außerdem kann man direkt vom Hotel eine Schiffstour mit einem Hausboot oder eine Kremserfahrt in die nähere Umgebung unternehmen. Alles ist barrierefrei! Auch ein Bus für weitere Fahrten steht zur Verfügung. Sollte das Wetter mal nicht so schön sein, kann man es sich im Schwimmbad, der Sauna oder Solarium gut gehen lassen. Am Abend lockt noch für so manchen Gast ein Gläschen an der Hausbar.

In der großen wettkampftauglichen Seehalle werden Veranstaltungen jeglicher Art durchgeführt. Zum Hotel gehört noch ein barrierefreies Appartementhaus. Im Erdgeschoss befinden sich zwei große Wohnungen für bis zu acht Personen. Im Oberund Dachgeschoss sind noch 4 unterschiedlich große Appartements vorhanden. Die große Zahl der Stammgäste bestätigt, dass sich der Gast im HausRheinsberg - Hotel am See wohl fühlt und ein wenig die Sorgen des Alltages vergessen lassen kann. ■ Martina Lösener


gesundes

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Urlaub in Balance Liebe Gäste der Region Rheinsberg,

Sie haben ganz bewusst unsere Region, fernab von überfüllten Stränden, für die schönste Zeit des Jahres, Ihren wohlverdienten Urlaub ausgewählt. Zahlreiche stille Waldseen laden zum Baden ein, oder lassen Sie vielleicht bei einem guten Buch einfach die Seele baumeln. Mit dem Boot, auf dem Fahrrad oder beim Nordic Walking können Sie die herrliche Landschaft erkunden und aktiv für Ihre Gesundheit sein. Der Schlosspark lädt Sie ein, sich von der Musik inmitten alter Bäume am Ufer des Sees verzaubern zu lassen. Die zahlreichen Restaurants möchten Ihren Gaumen mit Kulinarischem aus der Region verwöhnen. Finden Sie in diesen Tagen die richtige Mischung aus Aktivitäten und Faullenzen.

Nehmen Sie alles was Ihnen hier begegnet mit allen Sinnen wahr (was Sie fühlen, sehen,

hören, riechen, schmecken können).Genießen Sie Ihre Urlaubstage und speichern sie die Bilder ganz tief in sich ab. Wenn Sie dann ihr Arbeitsalltag wieder hat, können Sie diese wunderbaren Erinnerungen in einer kleinen Pause einfach abrufen und so Entspannung für sich erzielen.

Phantasiereise (nach E.Müller: Schließ deine Augen und geh auf eine kleine Reise) du bist auf einer großen, weiten Wiese - du läufst durch diese Wiese - du spürst unter deinen Füßen das Gras - es ist biegsam, weich, sommerwarmdu hast Lust dich ins Gras zu legen - du spürst das Gras unter dir wie eine weiche Deckekleine Käfer krabbeln gemächlich - du riechst das Gras, die Erde - ein Schmetterling schaukelt an dir vorbeidu siehst wie schön seine Färbung ist - die Zeichnung seiner Flügel, ganz aus Samt scheinen sie zu sein – (du bist ganz ruhig, gelöst, entspannt) Ruhe durchströmt dichdu bist ganz ruhig und entspannt. RHEINSBERGER MOSAIK · HERBST 2008

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TERMINE NordicWalking 09.09. sowie 07.10. 9 &17 Uhr Autogenes Training 29.09. 17.15 Uhr Progressive Muskelrelaxation 08.10. 17.30 Uhr Rückenschule 10.10. 9 & 18. Uhr Info/Anmeldung Physiotherapeutin/Präventionstrainerin Dorothea Gast 033931/37774 M.lebeninbalanc@gmx.de

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partnerschaftliches

Jahrmarkt im Zeichen des heiligen Lambertus

Was für Rheinsberg der Töpfermarkt, ist für unsere Partnerstadt Ascheberg der Lambertusmarkt. Ihn gibt es in diesem Jahr zum achzehnten Mal und er hat eine vergleichbare Größe. Er findet am 13. und 14. September im Stadtzentrum von Ascheberg rund um St. Lambertus statt Der Samstag steht ganz im Zeichen der Städte-Partnerschaften: Herzlich Willkommen Buggiano, herzlich Willkommen Rheinsberg! Aus diesem Anlass wird eine offizielle Delegation der Stadt Rheinsberg mit Bürgermeister Manfred Richter an der Spitze in die Partnerstadt reisen und Rheinsberg auf dem Lambertusmarkt präsentieren. Der Tag startet mit einem großen Trödelmarkt im Ascheberger Ortskern. Um 11 Uhr marschiert die Bläsergruppe mit der Tanzgruppe Buggiano sowie die Blaskapelle Ascheberg die Sandstraße herunter zur Bühne Dort wird um 11.15 Uhr der Lambertusmarkt durch: Bürgermeister Dieter Emthaus, ein Vertreter der Partnerstadt Buggiano, Manfred Richter sowie Michael von der Ley, Vorsitzen-

der des TuS Ascheberg eröffnet. Danach gibt es italienisch – deutsche Musikverbundenheit mit der Bläsergruppe Buggiano und der Blaskapelle Ascheberg. 13 Uhr startet das Turnier „Menschenkicker“. Der TuS Ascheberg und die Gemeinde Ascheberg präsentieren starke Gruppen aus den einzelnen Orten. Hier geht es um einen Mannschaftssport, bei welchem der Einzelne nichts und das Team alles ist! Gegen 20:00 Uhr wird es die Siegerehrung geben und natürlich anschließend eine rauschende italienisch deutsche Siegesfeier mit der Tanzgruppe und Bläsergruppe Buggiano und Wolfgang Bauerbach. Der Sonntag steht ganz im Zeichen des Marktgeschehens. Ab 11 Uhr startet ein buntes Rahmenprogramm auf zwei Bühnen und wird bis in den Abendstunden andauern. Der Markt präsentiert sich mit Kunst, Gewerbe, Handwerk und Hobby. Neben einheimischen Geschäftsleuten sind aber auch viele auswärtige Händler vertreten, ebenso wie Ascheberger Vereine und karitative Einrichtungen. Der TuS Ascheberg hat ganz besondere Aktionen auf dem Katharinenplatz geplant: Tore schießen mit einer Messanlage. Eine Torschussanlage wird den schnellsten und stärksten Schuss messen. „Das Trabi-Fieber ist kein rein deutsches Phänomen mehr, das DDR-Kultmobil hat inzwischen Fans in aller Welt.“ So treffen sich erstmals Trabifahrer mit ihren Fahrzeugen im Rahmen des Lambertusmarktes im Ortskern der Gemeinde auf dem RHEINSBERGER MOSAIK · HERBST 2008

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Kirchplatz Hits für Kids – Aktionen für und mit Kindern! .Nach einer Erzählung beginnt die Malreise durch Wälder, Wiesen, Meere und Himmel. Die jungen Künstler / Künstlerinnen können gemeinschaftlich an großformatigen Leinwänden unter Anleitung und Hilfe der Künstlerin ihre bekannten und verborgenen Talente zeigen. Auf der Sandstraße wird wieder gebastelt und gewerkelt. Das Salto Trampolin „Beach-Party“und ein Kinderkarussel werden die kleine Gäste unterhalten und auf dem Kinderflohmarkt kommen die kleinen Schnäppchen-Jäger so richtig auf Ihre Kosten. Rheinsberger die sich für den Besuch des Lambertusmarktes in der Partnerstadt interessieren, erhalten nähere Auskünfte und das ausführliche Programm beim Verkehrsverein Rheinsberger Seenkette, Städtepartnerschaft e.V. (Wolfgang Scharf), dem Rheinsberger Mosaik (Thomas Tittel) oder im Sekretariat des Bürgermeisters.


partnerschaftliches

Rheinsberger Schüler zu Gast in Huber Heights Melanie Brocker, Georgina Kurmutz, Josephine Zimmermann, Paul Schmudlach und Martin Jakuttek waren jene 5 Schüler die in diesem Jahr über den Städtepartner e.V. in einen vier wöchigen Austausch in die amerikanische Partnerstadt reisen konnten. Übervoll mit Eindrücken und mit über 4000 Bildern kamen sie Mitte August zurück. Paul und Martin berichteten von ihren Gastgebern Magie und Bill Petkowitz. Sie konnten Land und Leute und auch die Sprache intensiv kennen lernen. Fast jeden Tag gab es Ausflüge wie nach Chikago, die Niagara Falls, Kings Island, das Air Force Museum, zum Baseball, Polizei und Feuerwache. Abends gab es jede Menge Poolpartys. Im Gegensatz zu Amerika leben wir hier in einer Servicewüste, meint Paul, und Martin berichtet, dass die amerikanischen Jugendlichen am Anfang etwas zurückhaltend waren, sie brauchen mehr Zeit um sich zu öffnen. Paul glaubt die jungen Leute haben in Amerika mehr Möglichkeiten und auch mehr Freiheiten. Wer mehr von ihren Erlebnissen hören und sehen möchte, oder erfahren möchte, wie er selbst einmal an so einem Austausch teilnehmen kann, hat dazu Gelegenheit am Freitag, dem 26. September im AWO Jugendklub am Stadion in der Menzer Straße. Ab 19.30 gibt es American Barbecue und die Reiseberichte der fünf Jugendlichen. Ihr seid herzlich eingeladen.

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geschichtliches

Vier-Klassen-Gesellschaft RHEINSBERGER EISENBAHNGESCHICHTE(N) Das 19. Jahrhundert, oft als Jahrhundert der Eisenbahn bezeichnet, ließ durch die Erfindung dieses Transportmittels bald auch die Regionen des Kreises Ruppin näher zusammenrücken. Das Jahr 1896 brachte dem Städtchen Lindow den Anschluss an das Eisenbahnnetz. Die Löwenberg-Lindower Kleinbahn AG konnte am 10. August den Betrieb aufnehmen, nachdem sie ein Jahr vorher die Baugenehmigung erhalten hatte. Der Verkehr wurde mit zwei Tenderlokomotiven, drei Personenwagen, einem Gepäck- und neun Güterwagen abgewickelt. Haltestellen befanden sich in Löwenberg (Dorf), Grieben, Herzberg und Schönberg. Die Rheinsberger, die seinerzeit Bedenken äußerten, dass eine Kleinbahn keine vollwertige Eisenbahn wäre, mussten durch ihr Zögern noch drei Jahre länger warten, bis auch dort am 18. Mai 1899 der erste Zug einrollte. Dafür konnten sie aber den Verwaltungssitz in ihre Stadt holen. Die nun 37 Kilometer lange Bahnlinie erhielt zusätzliche Haltepunkte in Köpernitz und Linde (1901). Die Zahl der Dampfrösser erhöhte sich auf drei, außerdem wurden zwei weitere Personen- und sieben Güterwagen in Dienst gestellt. Ab 1902 erreichte man auch

die Kreisstadt Neuruppin per Zug, nachdem die Ruppiner Kreisbahn bis Herzberg vorgedrungen war. Die ersten Betriebsjahre der LöwenbergLindower Kleinbahn verliefen erfolgreich und die Infrastruktur konnte ausgebaut werden: Haltepunkte in Klosterheide (1902) und Dierberg (1904), ein Anschlussgleis zur Kiesgrube bei Rheinsberg (1905), Ausbau von Köpernitz und Grieben zu Bahnhöfen. Die Umwandlung der Kleinbahn in eine Nebenbahn erfolgte 1907, was einen höheren Ausstattungsgrad der Bahnhöfe voraussetzte. Gleichzeitig aktualisierte die Betreibergesellschaft ihre Bezeichnung und hieß fortan Löwenberg-Lindow-Rheinsberger Eisenbahn. Bis zum Ersten Weltkrieg verbuchte das Unternehmen ansehnliche Gewinne, verhielt sich in sozialen Belangen aber eher streubend. So äußerte die Stadt Lindow 1913 die Bitte um Einrichtung der vierten Wagenklasse für schlecht bemittelte Einwohner. Die Eisenbahn lehnte ab, wegen der befürchteten Abwanderung der Reisenden in die preiswerteren Klassen und damit verbundenen Einnahmeverlusten. Die Kriegsjahre wirkten sich durch höhere Personal- und Sachaufwendungen und durch

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einen Rückgang des Güterverkehrs, vor allem wegen fehlender Holzsendungen, negativ aus. Dass die Beförderungsqualität in der Nachkriegszeit nicht die beste war, zeigt ein Leserbrief in der „Rheinsberger Zeitung“ vom 9. November 1920. Darin entrüstet sich ein Herr, daß seine Frau und er zwischen Rheinsberg und Löwenberg frieren mussten, da die Fenster des Wagens „bei einer Außentemperatur von minus 1 Grad“ geöffnet waren, so dass sie „vollständig verklammt und steif gefroren“ das Ziel erreichten. Weiter kritisierte er den schmutzigen Zustand der Toilette, die fehlenden Fußdecken im Abteil und die „ungeheuren Fahrpreise“. Es sei „unerhört, was man dem Publikum auf dieser Privatbahn alles bietet!“ Angesichts der wirtschaftlichen Lage waren die Eisenbahngesellschaften im Kreis gezwungen, ihre Kräfte zu bündeln. 1921 schloss sich die Rheinsberg-Lindow-Löwenberger der Ruppiner Eisenbahn an. Da am nördlichen Rand des Kreises die Eisenbahnlinie Wittstock-Neustrelitz verlief, lag es nahe, über eine Verlängerung der Rheinsberger Strecke nachzudenken. 1913 entstand daraus der Plan, eine Bahnlinie nach Mirow zu bauen und


geschichtliches separat über Kagar oder Wallitz zunächst bis Zechlin. Der Erste Weltkrieg hatte diese Vorhaben vorläufig zunichte gemacht. Nach dem Ende der Inflation drängte Wittstock darauf, das Eisenbahnprojekt wieder aufzunehmen (hatte allerdings schon 1925 kein Interesse mehr daran). Baubeginn für die 14 Kilometer lange Strecke nach Flecken Zechlin war der 8. April 1926. Der z. T. weiche Untergrund und größere Dammrutsche verzögerten die Inbetriebnahme bis zum 15. Mai 1928. In Linow befand sich ein Warte- und Güterraum. Kagar und Dorf Zechlin teilten sich einen Bahnhof, in Flecken Zechlin hatte man ein Stationsgebäude, einen Lokschuppen mit Wasserstation, zwei Laderampen und einen Portalkran errichtet. In den 30er Jahren verstärkte sich die Konkurrenz zwischen Eisenbahn und Kraftfahrzeugen, sowohl im Personen- als auch im Frachtverkehr. Zumindest im Sommer ließen sich durch direkte Wochenendzüge von Berlin Stettiner Bahnhof nach Rheinsberg mehr Leute auf die Schiene locken. Zwischen Löwenberg und Zechlin verkehrten 5 Zugpaare; bis Rheinsberg erhöhte man die Streckengeschwindigkeit auf 50 km/h. Ein schwarzer Tag war der 9. Juli 1938, als sich ein schwerer Unfall ereignete. Die fahrplanmäßige Begegnung eines Triebwagens von Löwenberg und

eines Dampfzuges von Zechlin im Bahnhof Rheinsberg wurde wegen einer Verspätung zum Bahnhof Köpernitz verlegt. Da das Personal des Triebwagens darüber jedoch nicht informiert wurde, fuhr es in Köpernitz weiter und stieß in einer Kurve mit dem Zug zusammen. Trotz Notbremsung bohrte sich die Lokomotive zwei Meter in den leichten Triebwagen. Drei Insassen kamen am Unfallort ums Leben, zwei weitere erlagen am folgenden Tag ihren schweren Verletzungen. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs fiel der Streckenabschnitt Rheinsberg-Flecken Zechlin den Reparationsleistungen zum Opfer. Durch die Verstaatlichung der Ruppiner Eisenbahn 1950 und Rationalisierungen wurden kleine Bahnhöfe wie Köpernitz zu Haltepunkten. Günstig für den Eisenbahnverkehr wirkte sich der Bau des Kernkraftwerks und die Eröffnung der Anschlussbahn 1958 aus. Das Dampfzeitalter ging 1970 mit der Umstellung auf Dieseltraktion zu Ende. Der 1997 gegründete AG Rheinsberger Bahnhof e.V. sammelt Dokumente zur Geschichte der Strecke und veranstaltet jährlich ein Bahnhofsfest.

■ Holger Pfeifer AG Rheinsberger Bahnhof e.V.

Bilder: 1- Lok R.E. 5 in Rheinsberg 2- Bahnpoststempel, 1900 3- Bauzug bei Linow, 1927 4- Bahnhof Flecken Zechlin, ca. 1930

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persönliches

Wer’s glaubt wird seelig DER RASENDE REPORTER VON RHEINSBERG GEHT IN DEN RUHESTAND Wir alle kennen ihn und die meisten Rheinsberger mögen ihn. Kein Ereignis entging ihm und überall war er in den zurückliegenden 18 Jahren mit Kamera, Block und Kuli zur Stelle. Schreiben und Fotografieren, das lag ihm schon lange, zunächst als Hobby, später als ehrenamtlicher „Volkskorrespondent" und schließlich seit 1990 als Lokalredakteur der Märkischen Allgemeinen Zeitung.

Am 19. August wurde Jürgen Rammelt 65 Jahre jung. Die Zahl der Artikel ist nicht zu zählen, die der veröffentlichten Fotos nur grob zu schätzen. Dass Jürgen demnächst nur noch mit seiner Frau Waltraud oder den Enkeln spazieren geht, glaubt niemand von uns wirklich. Der journalistische Quereinsteiger wurde am 19. August 1943 in Wilsdruff geboren, wo er bis zur 10. Klasse zur Schule ging und danach die Lehre als Elektromonteur beim Starkstromanlagenbau Dresden absolvierte. Dem Grundwehrdienst bei den NVA Grenztruppen folgte ab 1965 der Einsatz auf Montage auf verschiedenen Baustellen

im Starkstromanlagenbau in Dresden. 1966 heiratete Jürgen. Doch mit einer Wohnung sah es damals schlecht aus. „Industriekader nach dem Norden“ war eine Kampagne, die Wohnung versprach. So führte es Jürgen nach Fürstenberg an die Havel, wo er bis 1988 bei Schiffselektronik als Lehrmeister und später als Leiter der Berufsausbildung arbeitete. 1968 erschien sein erster Artikel in der Märkischen Volksstimme und in der Betriebszeitung „Scheinwerfer“. Kurz danach wurde er Volkskorrespondent, wie damals die ehrenamtlichen Schreiber genannt wurden. Zum Jahreswechsel 1988/89 zog es ihn aus persönlichen Gründen nach Rheinsberg, wo er ab 1988 als Stadtrat für Kultur tätig war. Nach seiner gescheiterten Ehe hatte er seine große Liebe gefunden. Mitten in der Wendezeit wurde er für die relativ kurze Zeit von nur 13 Wochen kommissarisch Bürgermeister von Rheinsberg. Eng arbeitete er damals mit dem Runden Tisch zusammen. Trotz der Kürze fallen wichtige Entscheidungen in seine Amtszeit: Zum Beispiel die Fertigstellung der Kita „Märchenland“ und damit die ersten „großen“ Schulden der Stadt. Aber auch die Umsetzung des „ModrowBeschlusses“. Rheinsberger, die ein Eigenheim gebaut hatten, durften endlich auch das dazugehörige Grundstück kaufen. Nach den ersten freien Wahlen nahm er ein Angebot der Märkischen Volksstimme (heute

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Verstehen sich: Jürgen Rammelt und Ministerpräsident Mathias Platzeck

Märkische Allgemeine) an und wurde Lokalredakteur. Inzwischen ist er der dienstälteste Redakteur in der Lokalredaktion des Ruppiner Tageblattes. Seit etwa 1970 hat er mehrere grundlegende Veränderungen im Zeitungswesen miterlebt. So lernte er noch als Volkskorrespondent die Arbeit mit dem Fernschreiber kennen. Nach der Wende war der Umgang mit Computern eine völlig neue Herausforderung und auch das digitale Fotografieren war für ihn Neuland. Bis zum 30. November wird Jürgen seinen Dienst wie bisher versehen, Danach wird er als freier Journalist weiter auf Achse sein. Außerdem stehen vor ihm noch viele weitere Aufgaben Da sind zum Beispiel die vier Kinder und sechs Enkel, die er und seine Waltraud aus ihren ersten Ehen alle gleich lieb haben. Außerdem werden die Pilze im Wald und der Garten rufen, und in den Wintermonaten gilt es, das schier endlose Bildarchiv aufzuarbeiten. Das Team des RM wünscht Jürgen Rammelt alles Gute zum Geburtstag und noch viel Lust zum Schreiben und Fotografieren.


persönliches „Die Tür geht auf und eigentlich müsst Er jetzt um die Ecke kommen“ Doch Er, Jürgen Plötz, kommt nicht um die Ecke. Sein Platz bleibt für immer leer.

heute wieder ist: das erste Haus am Platze, nicht nur wegen der Nähe und des Blickes auf das Schloss, sondern vor allem wegen der erstklassigen Gastronomie.

Jürgen hat sein viel zu kurzes Leben gelebt und dabei so vieles geleistet. Wie gern hätte er mit seiner Frau Petra nicht nur seine drei Kinder sondern auch Enkel durch seine „Wohnstube“, den Ratskeller toben sehen. Er mochte Kinder über alles, nicht nur die eigenen, Jürgen und seine Petra Im nächsten Jahr hätten sie Silberhochzeit gefeiert. Jürgen hatte schon ganz konkrete Ideen dafür...

Jürgen gehörte zu den engagiertesten Rheinsbergern. Er war begeisterungsfähig und konnte andere begeistern. Seit 1999 war er Präsident des Fußball Vereins Blau Weiß 90 Rheinsberg. Höhen und Tiefen haben sie gemeinsam erlebt. Das schmucke neue Vereinsheim, das 2003 eröffnet wurde gäbe es ohne ihn wahrscheinlich nicht. Große Freude hat ihm die erste Mannschaft noch kurz vor seinem Tode mit dem Wiederaufstieg gemacht.

Geboren wurde er am 27.November 1961 im thüringischen Pößneck. Jürgen hatte drei große Leidenschaften — und dies von Jugend an. Zwei davon waren Fußball und Kochen. Das Kochen erlernte er professionell im Panorama Hotel in Oberhof. Von dort führte ihn sein Weg schnurstracks nach Rheinsberg in´s ET, das FDGB Erholungsheim Ernst Thälmann, an dem Platz, wo sich heute das IFA Hafendorf befindet. Dort bildete er sich weiter und wurde Küchenmeister und Küchenleiter. Nach der Wende übernahm er den Ratskeller. Zunächst mit seinem Partner Dieter Däbel, ab 2003 allein mit seiner Ehefrau Petra als Partnerin. Der Ratskeller wurde unter seiner Führung zu dem, was er

Die Mannschaft widmet die nächste Saison seinem Andenken. Er hat großen Anteil am Zustandekommen der Partnerschaft mit Hertha BSC. Höhepunkt war zweifelsfrei der Auftritt der Profis in Rheinsberg 2006, doch Kern der Partnerschaft ist die Nachwuchsarbeit. Trainingslager von Hertha Junioren in Rheinsberg, Vorspiel und Auflaufen der Kids im Berliner Olypiastadion und das Nachwuchsturnier der Hertha Partnerstädte hier in Rheinsberg sind Zeugnisse dieser lebendigen Partnerschaft. Der Hertha-Vorstand und persönliche Freund Lutz Kirchhoff ehrte Jürgen Plötz nicht nur am Grab, zum ersten Heimspiel ehrten die Herthaprofis ihn mit einer Schweigeminute.

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Auch den Sängern war Jürgen sehr verbunden. Sommer wie Winter war der Chor gern gesehener Gast und hat hier unzählige Auftritte, aber auch Proben und Feiern abgehalten. Der Frühschoppen am 2. Weihnachtsfeiertag gehört zu den festen Traditionen in Rheinsberg. Jürgen gab gern und oft. Wo etwas in Rheinsberg oder für Rheinsberg getan wurde, da war er dabei. Auch als das Rheinsberger Mosaik aus der Taufe gehoben wurde, war er von Anfang als ein Förderer und zuverlässiger Partner dabei. Er war ein guter Freund, einer mit Ecken und Kanten, kein glatter Aal, was besprochen war galt, in guten wie in schlechten Zeiten. Jürgen hatte ein großes, gutes Herz. Es war leider nicht stark genug die tückische Krankheit zu besiegen. Über 600 Menschen bezeugtem ihm auf seinem letzten Weg ihren stillen Gruß. Familie, Freunde und Weggefährten, Angestellte und Geschäftspartner, Fußballer und Sänger. Es war ein bewegender Abschied. Wir alle bewahren die Erinnerungen an Dich nicht nur in unseren Gedanken sondern vor allem in unseren Herzen... Danke für das was wir mit Dir erlebt haben. ■ Thomas Tittel


musikalisches KAMMEROPER SCHLOSS RHEINSBERG

Gelungenes Gipfeltreffen der Musik Anne Catherine Wagner, Josef Marckhoff, Prof. S. Matthus, Claus Friedrich Holtmann, Rainer Schwarz

Mit einem phantasievollen Festivalsommer wartete in diesem Jahr zum 18. Mal die Kammeroper Schloß Rheinsberg auf. Wie angekündigt erlebten Musikfreunde zahlreiche vokale Verführungen. Sie fanden mit 34 jungen Sängerinnen und Sängern aus 16 Ländern vom 28. Juni bis zum 16. August statt. Die erfahrene Jury hatte sie aus 400 Bewerbern als Preisträger des Internationalen Gesangswettbewerbs der Kammeroper ausgewählt. Sie waren in 27 Aufführungen und Konzerten zu erleben, die im Rheinsberger Schloßtheater, im Heckentheater und Schloßpark, in der Pfarrkirche St. Laurentius sowie in der am 8. Dezember 2007 eröffneten SiegfriedMatthus-Arena im Hafendorf Rheinsberg stattfanden. Das Besondere des diesjährigen Festivals war nicht nur die Vielfalt des Programms. Hinzukamen etliche Höhepunkte. Dazu gehört die Operngala mit Bravourarien der Opernliteratur. Zur Freude des Pub-

likums präsentierten 16 junge Gesangssolisten, begleitet vom Brandenburgischen Staatsorchester unter der musikalischen Leitung von Heribert Beissel, das anspruchsvolle Programm erstmals nach der fünfjährigen Restaurierung im Schlosshof. Nach der schwungvoll interpretierten Ouvertüre zur Oper Don Pasquale von Donizetti präsentierte sich Michael Siemon mit der Arie des Lyonel „Ach, wie so fromm“ aus Flotows Oper „Martha“ mit seinem lyrischen Tenor. Neugierig war man auf seine Interpretation des Belmonte aus Mozarts „Die Entführung aus dem Serail“, die am 8. August Premiere hatte. Ihm folgte Florian Spiess, der in der Entführung den Osmin zu erleben war, mit der Arie des Gremin aus Tschaikowskys Oper „Eugen Onegin“. Operngala

Im Verlauf der Operngala machten Sängerinnen und Sänger aus Südkorea und China

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auf sich aufmerksam. Zu ihnen gehörte die chinesische Sopranistin Yan Hung mit dem Walzer der Musette aus Puccinis „La Bohéme“. Vorausgegangen war die konzertante Aufführung von Bellinis Oper „I Capuleti e i Montecchi (Romeo und Julia) mit dem Staatsorchester Braunschweig und dem Opernchor des Braunschweiger Staatstheater. In dieser musikalisch eindrucksvollen Aufführung beeindruckten vor allem die japanische Mezzosopranistin Tabako Onadra als Romeo und die aus Südkorea stammende Sopranistin Clara Soojoo Lim als Julie. Es war bewegend, mit welcher Innigkeit beide Sängerinnen den Empfindungen von Romeo und Juli Ausdruck verliehen, vor allem in der Abschiedsszene und im Finale mit dem Tod der beiden Liebenden. Ein besonderes Erlebnis war die Rheinsberger Sängernacht mit Gesängen zu Dantes „Göttlicher Komödie“, Kantaten des Barock, Schumanns „Myrthen“ und dem Singenden See. Sie endete mit „Schottischen Schauerballaden“, die Jochen Kowalski und Axel Köhler, zwei berühmte Countertenöre, zu mitternächtlicher Stunde zusammen mit jungen Sängern vom Ufer des Grienericks dem auf Schiffen der Halbeck-Reederei harrenden Musikfreunden übermittelten. Zuvor erlebten


musikalisches Entführung aus dem Serail

Musikfreunde im Rahmen der Rheinsberger Sängernacht faszinierende „Visionen“. Hinter diesem Titel verbargen sich Gesänge, Lieder und Klänge zu Dantes Alighieris Divina Commedia. Es war ein Erlebnis, das in Kooperation mit der Hochschule für Musik Mainz unter der künstlerischen Leitung von Claudia Eder entstanden ist. Dabei handelt es sich um eine musikalische Rezeption Dantes, vereint mit Musik aus fünfhundert Jahren von Komponisten, die sich der Faszination von Dantes Weltvermessung nicht entziehen konnten. Absoluter Höhepunkt des Festivals war die phantasievolle Inszenierung von Boieldies Oper „Die Weiße Dame“. Sie hatte Axel Köhler übernommen und eine gekürzte Fassung dieser musikalischen Rarität zunächst im Schloßtheater vorgestellt. Ihr schloss sich ein nächtlicher Spaziergang durch den Rheinsberger Schloßpark

an, auf dem die Besucher allerlei Spukgestalten aus Opern begegneten. Dazu gehörten die Hexe und das Sandmännchen aus Humperdincks Märchenoper „Hänsel und Gretel“, Klein Zack aus Hoffmanns Erzählungen, Orpheus und Eurydice aus Hoffmanns „Orpheus in der Unterwelt“ und eine märchenhafte, leicht verfremdete köstliche Wolfsschluchtszene aus Webers Oper „Der Freischütz“. Das Publikum war hell begeistert! Zu Edelsteinen des Festivals gehörten darüber hinaus das Benefizkonzert, das der Tenor Marco Jentzsch zugunsten der Kammeroper Schloß Rheinsberg gab und die Lesung des Essays „Geschichte meiner Oper“ von Peter Hacks. Sie hatte Michael Grosse, Schauspieler und Generalintendant des Schleswig-Holsteinischen Landestheaters in Schleswig übernommen. In dem Essay „Geschichte meiner Oper“, das

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in dem Mitte der 70er-Jahre erschienenen Buch „Oper“ enthalten ist, stellt Hacks Operninszenierungen in Frage, in dem er seine Ästhetik zum Musiktheater zuweilen mit Witz und Sarkasmus begründete. In diesem Zusammenhang berichtete er auch über eine Begegnung mit Siegfried Matthus. Im Ergebnis dessen hatte Hacks unter anderem ein Opernlibretto geschrieben, von dem nur noch das Lied der Philomele „Zu des Himmels Feuersaume" aus der von Matthus komponierten Oper „Die Vögel“ existiert. Sie erklang im Rahmen der Lesung wie auch Arien aus anderen Kompositionen von Siegfried Matthus nach Libretti von Peter Hacks. (Omphale und Noch ein Löffel Gift Liebling). Die Entführung aus dem Serail von Wolfgang Amadeus Mozart, mit deren sechs geplanten Aufführungen die Kammeroper 250 Jahre Heckentheater feierte, musste


musikalisches Marco Jentzsch

wegen Regen und Sturm mehrfach in die „Siegfried-MatthusArena“ umziehen. Dort waren die erfahrenen und findigen Techniker von Peter Seebers Theaterproduktionstruppe bemüht, soweit wie möglich Heckentheater-Atmosphäre zu zaubern, was ihnen auch gelungen ist. So waren die Aufführungen in der Inszenierung von Michael Temme 0b im Heckenthater oder in der Arena ein großer Erfolg. Daran hatten die engagiert agierenden jungen Sängerinnen und Sänger sowie die Brandenburgischen Symphoniker unter der musikalischen Leitung von Ingo Ingensand entscheidenden Anteil. Vor allem begeisterten die russische Sopranistin Ekaterina Kudryavtseva aus St. PetersSingender See

burg als Konstanze und die finnische Sopranistin Mia Heikkinen als Blonde. Der spielfreudige Ralf Rachbauer überzeugte stimmlich und darstellerisch als gewitzter Pedrillo. „Sehnsüchte“ war das Motto der III. Opernwerkstatt Zum Abschluss ihres 18. Sommerfestivals präsentierte die Rheinsberger unter dem Motto „Sehnsüchte“ ihre III. Opernwerkstatt. Es wurden folgende fünf Szenen aus Meistertheaterwerken junger Komponisten und Librettisten im Schlosstheater uraufgeführt: „Die Liebe der Yumi“, eine Geschichte aus Südkorea der 80er Jahre von Seunglim Kim und Dagmar Penzlin, „Michael Kohlhaas“ nach der Novelle von Heinrich von Kleist (von Thomas Bartel und Silvia Adler), „Das Mädchen", „Duftender Frühling“ nach einem koreanischen Märchen (Jiwon Kwon/ Constanze John), „Traumwelten“ nach Hörspielen von Ingeborg Bachmann und Günther Elch (Martin Wistinghaus) und „Die Maske des roten Todes“. Der Librettist und Komponist Peter Francesco Marino hat dafür eine Geschichte von Edgar Allan Poe zur Grundlage seines bewegenden Werkes gewählt. Darin spielt der Rote Tod die entscheidende Rolle. Er ist in ein Schloss eingezogen und herrscht dort unumschränkt. Der Librettist und Komponist betont die Zeitlosigkeit des Librettos, ist doch der rote Tod verschiedenartig deutbar. „Die Pest wird zur Metapher, für welches Unglück auch

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immer, für Seuchen aller Art“ sagt Marino. Daraus leitet er auch den Zeitbezug zum heute sowie zu dieser Oper an sich ab. Diese Assoziation wird durch drei Nornen geweckt. Sie agieren zwischen den einzelnen Szenen auf der Galerie des Schlosstheaters mit den Schicksalsfäden Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft und verkünden, was in der jeweils nächsten Szene passiert. Der Regisseurin Cornelia Heger ist damit eine packende Inszenierung gelungen, die sechs Solisten und die drei Nornen faszinierend realisieren. Mit ihrem vielseitigen Programm des 18. Festivals hat die Rheinsberger Kammeroper auch in dieser Saison wiederum künstlerische Akzente gesetzt, indem Bewährtes neben Neuem seinen Platz hat. Zum Ende des Festivals vergab die Stiftung Vera und Volker Doppelfeld zum sechsten Mal einen Förderpreis zur weiterführenden Ausbildung. Die Preisträger sind Ekaterina Kudryavsteva, Anne Catherine Wagner, Anna Goryatscheva und Dmitri Egorov.

Für das kommende Jahr hat Festivalchef Siegfried Matthus erneut große Pläne. Erstmals wird eine WagnerOper in Rheinsberg zu hören sein – „Das Liebesverbot“ in einer konzertanten Aufführung. Brittens „The Rape of Lucretia“ Ist für das Schlosstheater geplant. In einer Koproduktion mit der St. Petersburg Oper soll


musikalisches Ruth Eberhardt rechts im Bild

Rheinsberger Opernwerkstatt - Szene aus "Die Maske des roten Todes"

Tschaikowskys „Eugen Onegin“ im Heckentheater aufgeführt werden. ■ Ruth Eberhardt Theatergruppe Blankensee bei der Sängernacht

Rheinsberger Opernwerkstatt - Szene aus "Michael Kohlhaas"

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musikalisches

Die „Rheinsberger Hofkapelle“ – junge Musiker spielen Alte Musik „Es wird täglich von 4 bis 7 musiziert. Graun verrichtet Wunder. Ich lasse meine Querflöte quietschen. Heine klappert auf dem Cembalo", berichtete Kronprinz Friedrich 1732 an seine Schwester Wilhelmine nach Bayreuth. Aus dem Trio, das in Ruppin „gegen den Willen des Königlichen Vaters" gemeinsam musizierte, wurde bald eine größere Besetzung, die als „Rheinsberger Hofkapelle" Musikgeschichte schrieb. Dem ersten festen Mitglied und späterem Concertmeister der neugegründeten Hofkapelle Johann Gottlieb Graun folgte 1733 Franz Gold und Gebein

Benda, 1734 kamen Johann Benda, Christoph Schaffrath und Georg Czarth, 1735 der Tenorist und Capellmeister Carl Heinrich Graun nach Rheinsberg. Johann Joachim Quantz, Flötenlehrer und musikalischer Berater Friedrichs war häufig in Ruppin und Rheinsberg zu Gast. Er wurde 1741 Mitglied der Preußischen Hofkapelle in Berlin, ebenso wie Carl Philipp Emanuel Bach. Von 1736 bis 1740 musizierte man in der „Musik-Kammer" des Kronprinzen Friedrich, welche sich im Südflügel des Rheinsberger Schlosses befand. Bis zur Thronbesteigung Friedrichs in Berlin 1740 wuchs das Ensemble auf 17 Musiker an. Es waren vorzügliche Virtuosen, die „geschicktesten Tonkünstler", die in ganz Europa einen ausgezeichneten Ruf genossen. Und sie waren jung und experimentierfreudig, kaum einer von ihnen war älter als 30 Jahre. König Friedrich II. nahm seine Rheinsberger Hofkapelle mit nach Berlin. Sie bildete den Kern der „Königlichen preußischen Capelle, der späteren Berliner Staatskapelle in der Lindenoper. Fast 300 Jahre später gibt es wieder eine „Rheinsberger Hofkapelle", genauer gesagt es gibt mehrere. Und wieder sind ihre Mitglieder junge Musiker am Beginn ihrer Karriere. Seit der Wiedereröffnung des RHEINSBERGER MOSAIK · HERBST 2008

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Rheinsberger Schlosstheaters vergibt die Musikakademie Rheinsberg jährlich den juristisch geschützten Titel „Rheinsberger Hofkapelle" an ein junges Ensemble, das über die nötige Interpretationskunst verfügt, auf historischen Musikinstrumenten bzw. deren Nachbauten unbekannte Musik des 17. und 18. Jahrhunderts wiederbeleben zu können. Die jungen Musiker haben in der Regel nicht nur ein Musikstudium abgeschlossen, sondern ein Zusatzstudium und eine Vielzahl von Kursen belegt, in denen sie sich auf historische Aufführungspraxis spezialisiert haben. Besonderheiten des Instrumentenbaus stehen auf dem Studienplan: die Querflöte z.B. erhielt erst durch Quantz eine zweite Klappe, die Violinen von Graun, den Bendas und Czarth waren mit Darmsaiten bespannt (heute sind es Stahlsaiten), dem Cello fehlt der Stachel, es wird (noch wie die Gambe) zwischen die Beine geklemmt, ein Cembalist tut gut daran, sein Instrument auch selbst stimmen zu können, denn die Stimmung hält selten über ein ganzes Konzert. Die entsprechenden Spieltechniken, die alten Tonarten und historischen Stimmungen (das „Wohltemperierte Clavier“, d.h. die gleichschwebende Stimmung, wurde gerade erfunden) sowie die daraus resultierenden


musikalisches Barock a.c.c.u.t.

Intonationsprobleme wollen beherrscht werden. Vor allem aber spielt die Auseinandersetzung mit der Aufführungspraxis, den Artikulations- und Verzierungsregeln, der Generalbasspraxis, Tempofragen und vielem mehr eine Rolle. Auskunft darüber geben die großen Lehrbücher des 18. Jahrhunderts von Carl Philipp Emanuel Bach, Johann Joachim Quantz, Leopold Mozart u.a. Die Noten liegen meist nicht gedruckt vor, sondern müssen in den Bibliotheken und Archiven ausfindig gemacht und aus Handschriften und Kopien erschlossen werden. Und dann gilt es Erfahrungen im Ensemble- und Solospiel zu sammeln und ein Repertoire aufzubauen. Die Förderung durch die Musikakademie als „Rheinsberger Hofkapelle" bietet für diese vielfältigen Aufgaben ideale Voraussetzungen. Die Ensembles bewerben sich als „Rheinsberger Hofkapelle" oder sie werden durch die Musikwissenschaftlerinnen der Musikakademie vorgeschlagen. Ihren „Hofdienst" treten sie mit konkreten Zielstellungen an. Das kann zum Beispiel eine Vergrößerung des Ensembles, die Erarbeitung bestimmter Programmschwer-

punkte, die Vorbereitung auf ein Komponistenjubiläum oder anderes sein. Immer liegt ein Schwerpunkt auf der Erarbeitung von Werken der Rheinsberger Hofkomponisten. Vier bis fünfmal im Jahr kommt das Ensemble zu einwöchigen Probenphasen in die Musikakademie, während derer es sich auf Konzerte im Schlosstheater und im Spiegelsaal des Schlosses vorbereitet. Die Musiker finden Anregungen in den reichhaltigen Beständen der Bibliothek der Akademie, erhalten die Möglichkeit, eine Demo-CD für künftige Bewerbungen zu produzieren, Noten herauszugeben und zur Verbreitung der Rheinsberger Hofmusik auf CD beizutragen. Und die „Rheinsberger Hofkapellen" gehen auf Reisen. Traditionell gestalten sie im August das Benefizkonzert der Potsdamer Serviceclubs in der Friedenskirche Potsdam Sanssouci unter der Schirmherrschaft des Potsdamer Oberbürgermeisters, Gastspielreisen führten nach Kolobrzeg und Szczecin in Polen. Seit dem Jahr 2000 wurden acht Ensembles zur „Rheinsberger Hofkapelle" ernannt: „Il Fiocco" (Bremen), „barock a.c.c.u.u.t." (Leipzig), „Der vergessene Prinz" (BerRHEINSBERGER MOSAIK · HERBST 2008

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lin), „Stella maris" (Weimar), „Gold&Gebein" (Berlin), „Die Musicalische Versammlung" (Potsdam/Michaelstein), das „Ambrosia Quartett“ (Berlin) und „La Cavalletta“ (Leipzig). Mit einem Konzert am 4. Oktober im Spiegelsaal des Schlosses beginnt das Ensemble „Die Ausatmer“ von der Musikschule „Johann Sebastian Bach“ Potsdam seine Hofkapellzeit als „Rheinsberger Hofkapelle 2008“. Erstmals wurden junge Musiker vor bzw. am Beginn ihres Studiums ausgewählt, die sich als Preisträger des Wettbewerbs „Jugend musiziert" auf dem Gebiet der historischen Aufführungspraxis hervorgetan haben. So lebt die Tradition der „Rheinsberger Hofkapelle" weiter und ist erneut ein Qualitätssiegel, das für künstlerische Leistung und auserlesenes Repertoire, für junge, entstaubte Interpretation Alter Musik und für eine besondere Verpflichtung gegenüber der Rheinsberg und Berlin verbindenden Musikgeschichte steht.

■ Dr. Brigitte Kruse


musikalisches JUBILÄUM IM SCHLOSSTHAETER

Jung und Alt gratulierten mit Natschinski-Hits

Blumen für den Jubilar

Musikalische Gratulation zum 80. Geburtstag des Komponisten Mit Kompositionen aus dem reichen musikalischen Schaffen von Gerd Natschinski gratulierten künstlerische Weggefährten, Freunde, die Familie und Kinder dem Komponisten zum 80. Geburtstag. So präsentierten im Rheinsberger Schlosstheater Musiker der Neubrandenburger Philharmonie, Solisten der Deutschen Tanzkompanie, des Staatstheaters Cottbus sowie Ruth Homann, Anke Lautenbach, Hans-Peter Kirchberg und Thomas Bürkholz Ausschnitte aus den Musicals „Mein Freund Bunbury“, „Messeschlager Gisela“ sowie Filmmusiken, Lieder und Chansons. Zu den Gratulanten gehörten auch junge Musiker wie das Jugendblasorchester Klein-Erz-

gebirge Oederan mit einem Potpourri aus „Mein Freund Bunbury“ in einer speziellen Bearbeitung für Blasorchester. Der Eltern-Kinderchor der Rheinsberger Salvador-AllendeSchule, von Hans-Peter Kirchberg am Klavier begleitet, erinnerte mit „Die Heimat hat sich schön gemacht“ an das Liedschaffen des Komponisten. Zahlreiche Solisten warteten mit eigenen musikalischen Gratulationen auf. Das hatte sich Ruth Homann nicht nehmen lassen, die ihre Gratulation mit einem Song aus Gershwins „Summertime“ verband. Jutta Deutschland hingegen, einstige Primaballerina des Balletts der Komischen Oper, erinnerte bewegend an das von Natschinski komponierte Ballett „Hoffmanns Erzählungen“ in der Choreographie von Tom Schilling. Darüber hinaus meldeten sich zahlreiche prominente Künstler von Film und Fernsehen per Video, um Gerd Natschinski zu gratulieren. Mit dem Chanson „Damals“ und weiteren Ausschnitten aus

dem DEFA-Film „Meine Frau macht Musik“ leitete Gundula Natschinski mit allen an der Gala Beteiligten das Finale ein. Unter dem Beifall des Publikums hatte zum Schluss Gerd Natschinski die musikalische Leitung übernommen. Romy Hildebrandt und Hardy Lang geleiteten singend und heiter moderierend durch das umfangreiche Programm. Vor der Gala würdigte die brandenburgische Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kultur, Prof. Johanna Wanka das Engagement der Musikakademie zur Förderung junger Musiker. Dazu gehört der Förderpreis. In diesem Jahr erhielt ihn der 27jährige Regisseur Axel Heil für seine Inszenierung der Oper „Die Geisterinsel“ von Johann Friedrich Reichardt zu den Festtagen der Alten Musik im Schlosstheater Rheinsberg. Die Ministerin hob hervor, dass die Akademie neben der Ehrung der Meister junge Künstler mit der Vergabe von Förderpreisen für weiteres Schaffen ermutigt werden. ■ Ruth Eberhardt

Dr. Ulrike Liedke, Prof. Johanna Wanka, Axel Heil (v.l.n.r.) RHEINSBERGER MOSAIK · HERBST 2008

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tänzerisches Samstag, 6. September, 19.30 Uhr Schlosstheater Rheinsberg Im Juni 2006 wurde die Uraufführung von Helmut Zapfs Ballett „Das goldene Kalb“ im Rahmen der Rheinsberger Pfingstwerkstatt zu einem großen Erfolg, unterstützt von der Kulturstiftung des Bundes. 2008 nimmt die Musikakademie die Produktion wieder auf und geht auf Tournee. Die einzige Vorstellung im Schlosstheater Rheinsberg ist am 6. September zu erleben, im Anschluss reist das Ensemble zum 18th International Festival of Modern Dance nach Kaunas (Litauen), gastiert am Mittelsächsischen Theater Freiberg und in der Schlossberghalle Starnberg. Die Musikakademie Rheinsberg heißt die Gäste im Schlosstheater willkommen zur letzten Vorstellung des „Goldenen Kalbes“ in Rheinsberg! Eine alte Geschichte… „Das goldene Kalb“ und seine Reflexionen in Chimäre und Pegasus. Alte Geschichten und

ihre Zeitsprünge, Bezüge zu tatsächlichen Ereignissen. Drei Tiere, die sich ineinander verwandeln, vom Kalb zur Chimäre und zu Pegasus – eine Tierfabel. Auseinandersetzung mit Idolen, Events, The best of und Superstarwahlen; mit der Chimäre als ländergreifendem Ungeheuer, das seine Beute aus der Luft jagt, angst und Schrecken verbreitet und schließlich die Märchenillusion vom geflügelten, pinkfarbenen Barbie-Pferd, Geld-Gold-Öl. Wertediskussion bei Moses und im Supermarkt. Der Stoff ist groß und braucht Größe. Seine Komplexität erfährt eine multimediale Darstellung durch Tänzer, Artisten, Musiker, Sängerin, Bühnenbild, Videokunst und elektroakustische Zuspiele. Drei Ebenen – wirklich im Tanz, nicht wirklich in elektronischen Medien, Phantasiewelt im Märchen. Bühnenverwandlungen über Tanzfiguren, Kostüme zwischen antiken Gewändern und heutiger Kleidung. Die Orte der drei Bilder sind Wüste – Zerstörte Landschaft – Supermarkt. Vielleicht gibt es Personen – einen alten Mann, vielleicht Moses, seinen Bruder, vielleicht Aron, ein Mädchen Miriam zwischen den Zeiten, die Hellseherin, einen jungen Mann, vielleicht Levi. ■ Ulrike Liedtke

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DAS GOLDENE KALB Ballett von Helmut Zapf in drei Bildern nach einem Libretto von Ulrike Liedtke Wiederaufnahme des Auftragswerkes der Musikakademie Rheinsberg Uraufführung am 3. Juni 2006 Choreografie: Bettina Owczarek Bühnenbild und Kostüme: Wiebke Horn Das goldene Kalb …kreuz und quer durch die Wüste, Ungewissheit, Hunger und Sehnsüchte, führerlos; Arons Vermittlungsversuch zwischen gestern und morgen: Traum im Heute, das Goldene Kalb, ein gefräßiges Tier, die Flucht aus der Wüste. Wohin? – Das Komponieren, eine Balance zwischen vielen beteiligten musikalischen Parametern, auch ein Vermitteln, ein Träumen, ein Hoffen mit realer Klangpoesie. Helmut Zapf

INFO Kartenverkauf: Tourist-Information Rheinsberg, Am Markt, 16831 Rheinsberg Telefon: 033931-39296 www.rheinsberg.de/ tourist-information tourist-information @rheinsberg.de


fotografisches

Anteilnehmende Genauigkeit JÜRGEN GRAETZ

FOTOGRAFIE 1958 - 2008

Der Fotograf Jürgen Graetz lebt in seinem Geburtsort Dagow am Stechlinsee. Das ist die Mark Brandenburg, FontaneLand. Hier ist an verschilften Ufern und Wasserläufen, in modrig riechenden Wäldern noch das Verstreichen von Zeit zu erleben. Man muss allerdings mehr wahrnehmen als nur Sand und Kiefern und Menschenleere. Man muss auch in den Gesichtern der Bauern, der Fischer und Waldarbeiter lesen können, in den Nebeln, die über den See ziehen, das Morgenlicht erahnen, in den Baumriesen, die lang hingestreckt liegen, die Zeichen erkennen, das Hineinragen versunkener Jahrhunderte in die Gegenwart. Dieses Zeit-Gleiten und Zeit-Bewusstsein ist Jürgen Graetz vertraut. Nicht dass er ein fotografierender Stechliner Dorf-Poet wäre – er hat die meisten Jahre seines Lebens in Berlin gelebt, hat sich auf Reisen in den ihm zugänglichen Teilen der Welt umgesehen. Aber er hat einen Blick mitgenommen und wieder zurück gebracht, der auf die Dauer vertraut, oder genauer,

auf das Bewusstsein von Dauer. Dieser Blick erlaubt ihm eine eigene Genauigkeit. Jürgen Graetz fotografiert seit fünfzig Jahren. Seine Arbeitsschwerpunkte liegen in Berlin und vor allem im nördlichen Brandenburg. Stadtlandschaften und ländliche Darstellungen ergänzen sich. Vor allem aber ist es das Bild des Menschen, das ihn interessiert, seine Prägungen, sein Wachsen, sein Gewordensein im Alter, sein Eingebettetsein und sein Eingreifen in seine Umgebung. Mit Anteilnahme und einfühlsamer Menschlichkeit hat er immer wieder Menschen

Umwelt. Auf ihnen sind soziale Situationen und Widersprüche in Gesten, in Gesichtern und Haltungen von Menschen ausgedrückt. Selten ist es ein glücklicher Ausdruck, oft ist er geprägt von Mühe, Arbeit, kleinen Ruhepausen – einem Innehalten und Aufschauen im `wunschlosen Unglück` des Alltags. Auch die von Menschen gebauten – und oft genug wieder verlassenen – Räume erzählen von Schicksalen. Graetz` Fotografie steht mit ihrer Sachlichkeit und dem unideologischen Blick auf den Alltag eindeutig in der Tradition der sozialen Fotografie

bei der Arbeit fotografiert. Es sind vorwiegend die einfachen, die „kleinen Leute“, die er prägnant darstellt – ihnen fühlt er sich nahe und zugehörig, zu ihnen findet er den tiefsten Zugang. Die Fotografien von Jürgen Graetz zeigen Menschen in ihren Tätigkeiten und ihrer

eines August Sander. Wie dieser arbeitet auch Graetz mit Vorliebe in Serien: „Kioske“, „Berliner Kneipen“, „Kollektive“, „Trabant“, „Ausreise“, „Verlassene Räume“, „Stechlin“ u.v.a. Wie ein Ethnograph treibt Jürgen Graetz seine Tiefenschnitte in die Zeit – nicht zufällig war ja die Fotografie in ihren

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fotografisches Anfängen eng mit der Ethnographie verbunden. Mich beeindrucken und berühren besonders tief seine Portraits von Kindern und von alten Menschen. Der seine Mutter umhalsende Junge, die auf den Koffern sitzenden Kinder oder die Alten in ihren Gärten verweisen auf eine Schutzbedürftigkeit des Lebens, der wir nur zu häufig nicht gerecht werden. Der oftmals hilflose, rührende Ausdruck von Menschen, die versuchen, „ihre Pflicht“ zu erfüllen, den Anforderungen der Maschine Genüge zu tun, ihrem Umfeld ihre Begriffe von Schönheit, von „Menschlichkeit“ aufzuprägen – das interessiert ihn. Wie die Nebel über dem Stechlinsee liegt über Autowracks, verlassenen Räumen, Hinterhoflandschaften, aber auch über den portraitierten Menschen der Schleier der Vergeblichkeit, der melancholische Hauch einer metaphysischen Unbehaustheit. Oft sind es die vermeintlich Schwachen und die Außenseiter, denen er Gesichter gibt: die Kinder, die Alten, die Einsamen; oder die, die in der Gesellschaft schlechte Chance haben: Einzelhändler, Fabrikarbeiter, berufstätige Frauen, Sowjet-

soldaten. Deren Sensibilität und Verletzlichkeit aufzuzeigen, versuchen bereits seine frühen Fotos aus DDR-Zeiten: Kohlehändler, Zeitungsverkäufer, die Frau im Bahnwärterhäuschen. Wenn Politisches ins Bild kommt, trumpft es auf, wie bei den Militärparaden, macht sich lächerlich, wie bei der Staatskarawane, oder wird ins Alltägliche zurückgebunden, wie bei den Spaziergängern im Mauerstreifen. Die neueren Fotos mit dem Handlungsort Deutschland zeigen Zeitbrüche: Zwischen Werbewänden, Chrom- und GlasFassaden steht archaisches, auf sich selbst beharrendes Leben: der Bootsmann auf dem Lastkahn; der Geselle auf der Walz vor der Regierungsarchitektur, der einsame Klassenkämpfer vor der Plakatwand. Das ist kein Blick, der irgendetwas „will“, außer: Nuancen von „Wahrheit“ entdecken, dokumentieren, bewahren. Ein Blick, der auf die leisen Vorgänge innerhalb und außerhalb des Menschen gerichtet ist; der skeptisch ist gegenüber dem Lauten, erst recht gegenüber dem Vorlauten; auch gegenüber dem Fortschritt, dem Veränderungswahn, dem Tempo, der Beschleunigung. Was einem ein Foto ins Gedächtnis gräbt, sind oft Kleinigkeiten: etwa das Schild „Ihr Foto-Freund“ über den Staatskarossen, die Partylampen am Bungalow, oder die Kuh, die durch das Autowrack hindurchschaut. Sie offenbaren aber auch die künstlerische Haltung

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des Fotografen. Er bevorzugt eine eher vorsichtige Annäherung, keine mit dem Finger zeigende, und in keinem Fall eine denunzierende. Immer wahren die Aufgenommenen ihre Würde. Seinem künstlerischen Temperament entspricht eine wägende Haltung. Es ist die teilnehmende, tastende Subjektivität des Fotografen mit seinem feinen Humor, der leisen Ironie und seiner hohen Sensibilität, die den Betrachter berühren. ■ Peter Böthig

INFO Ausstellung im Kurt Tucholsky Literaturmuseum vom 30. August bis 2. November Zur Ausstellung erscheint ein Fotobuch, Format 23,5 x 27 cm, 176 Seiten, Duplex-Druck, 19,80 EUR (während der Ausstellung 14,80 EUR)


künstlerisches

„Töpfermarkt“ an zwei Tagen in Oktober Bereits zum vierzehnten Mal organisiert der Verkehrsverein Rheinsberger Seenkette gemeinsam mit dem Heimatverein Rheinsberger Seenkette den „Rheinsberger Töpfermarkt“. Er wird am Sonnabend und am Sonntag, bereits auch traditionell am 2.Wochenende im Oktober, wieder im Stadtzentrum in der Schloßstraße und auf dem Kirchplatz jeweils von 10:30 -17 Uhr stattfinden. Erneut werden rund 70 Kunstkeramiker und Töpfermeister aus fast allen deutschen Bundesländern, aber auch aus den Niederlanden, Ungarn und Litauen, künstlerische Einzelstücke, Kleinserien, aber auch Gebrauchsgeschirr, präsentieren. Die gesamte Palette der Keramik in ihren verschiedensten Spielarten der Arbeits- und Brenntechnik wird vertreten sein. Dazu gehören auch Gartenkeramik, Schmuck aus Ton, Skulpturen und Plastiken und damit auch wirkliche Kunstwerke. Über 25 000 Besucher wurden im vergangenen Jahr geschätzt, so dass der Rheinsberger Töpfermarkt mit diesen Aussteller- und Besucherzahlen inzwischen zu einem der größten und begehrtesten im Norden Deutschlands gehört. Über 200 Keramiker bewerben sich um eine Teilnahme, dazu kommen noch Kunsthandwerker anderer Genre, die leider nicht alle berücksichtigt werden können. Ein Grund, zusätzlich jeweils am 3.Aprilwochenende einen „Keramik- und Kunsthandwerkermarkt“ in Rheinsberg zu initiieren, der inzwischen auch zu einem festen Termin im Kalender der verschiedensten Kunsthandwerker geworden ist. Die Veranstalter sind optimistisch, dass der „Kunsthandwerkermarkt“ analog „Töpfermarkt“ vor 14 Jahren von rund 30 Teilnehmern sich ebenfalls in der Anzahl der Bewerber, der Aussteller und der interessierten Besucher steigern wird. Die Einbindung der kulturellen Einrichtungen, wie z. B. der Museen, Galerien, des Keramikmuseums, der Fahrgastschifffahrt gehört inzwischen zum festen Bestandteil des Töpfermarktes, der auch in diesem Jahr wieder unter dem Motto „Ton und Töne“ ergänzt wird. Optisch schöne und akustisch laute „Töne“ werden es sein, wenn Rheinsberg am Freitag und Sonnabend in „Flammen“ stehen wird bei einem Schiffscorso der Reederei Halbeck mit Feuerwerk. Eine außergewöhnliche Veranstaltung bietet am Sonnabend die Musikakademie um 19:30 Uhr im Schlosstheater: „Handicap Dinner“ mit der Primaballerina Jutta Deutschland zugunsten der Entwicklung eines Eislauf-Rollstuhls. Für die Teilnahme sind Voranmeldungen über Telefon 033931-7210 erforderlich. Auch die Ausstellungshallen der Rheinsberger Keramikmanufakturen sind an diesem Wochenende geöffnet. Für Interessenten finden Führungen durch die Produktionsräume statt und natürlich wird auch die typische Rheinsberger Keramik zum Kauf angeboten. Jeweils 11 und 12 Uhr kann man am Sonntag bei Führungen durch Schlosstheater und Kavalierhaus „hinter die Kulissen“ schauen. Als kultureller Abschluss am Sonntag gastiert 17 Uhr in der St. Laurentiuskirche der „Gospelchor Berlin“. „Laute Töne“ wird es sicher wieder zur Freude der kleinen Besucher am Sonnabend und Sonntag geben, wenn König Drosselbart den Markt besucht. Fahrten mit Kutschen durch die reizvollen Herbstwälder des verlängerten Schloßparks oder mit klimatisierten Fahrgastschiffen auf der Rheinsberger Seenkette gehören zum Angebot für Wochenend- oder Kurzurlauber. Weitere Auskünfte erteilt für Besucher die Tourist -Information des Verkehrsvereins Rheinsberger Seenkette im Kavalierhaus des Schlosses, Am Markt, 16831 Rheinsberg, Telefon 033931 - 2059.

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künstlerisches

Stand: 11.8.2008

13:30 Uhr 15:00 Uhr 15:00 Uhr 16:00 Uhr

17:00 Uhr 17:00 Uhr 17:00 Uhr 17:00 Uhr 17:00 Uhr 17:00 Uhr ab 17:00 Uhr ab 17:00 Uhr 18:30 Uhr 18:30 Uhr 18:30 Uhr 18:30 Uhr 18:30 Uhr ab 18:30 Uhr

Vortrag und Führung Dr. Detlef Fuchs Stadtmauer-Treibwand-Staffage? Schlossküche Führung Christine Mewes Historischer Stadtkern Marstall, Kasse Lesung für Kinder Yvonne Jahnel Stadtbibliothek Musikalischer Auftakt Jugendblasorchester „Ruhe im Karton“ Schlosstheater

18:30 Uhr

Finissage Verein Stadtgeschichte Rheinsberger Stadtansichten einst und jetzt Kirchplatz Rheinsberg

20:00 Uhr

Konzert Stanislaw Widulin Romantische Klaviermusik: Franz Liszt, Frédéric Chopin u.a. (2.Teil) Schlosstheater Führung Jochen Hochsieder Rheinsberg ohne Filzpantoffeln. Historische Fußböden * Marstall, Kasse

Konzert Streicherensemble OPR Spiegelsaal Ausstellung Tony Torrilhon Odysseus landet am Bollwerk. Entwürfe und Modelle II Atelier Torrilhon Kinderveranstaltung Netzwerk Jugend Kultur Tourismus, Christina Koenig Märchen und Musik St. Laurentius Kirche, Gemeindesaal Vortrag Dr. Peter Böthig Erich Arendt und Neuruppin Kurt Tucholsky Literaturmuseum Schlossführung Annemarie Gottschalk Von Nymphen, Grotten und Wasserfällen * Marstall, Kasse Ausstellung und Tauschbörse Rheinsberger Mosaik Laternenhof Verkauf Plakate und Poster aus Rheinsberg Tourist-Information Ausstellung Schwarzlichtausstellung – Ein Erlebnis für die Sinne TRIANGEL Bar

20:00 Uhr

Konzert Stanislaw Widulin Romantische Klaviermusik: Franz Liszt, Frédéric Chopin u.a. (1. Teil) Schlosstheater Puppentheater Karotte Rotkäppchen* Billardsaal im Schloss Lesung Christian Schünemann Der Bruder. Ein Fall für den Friseur * Kurt Tucholsky Buchhandlung Führung Sandra Bothe Restaurieren heißt nicht „Wieder-neu-machen“ * Marstall, Kasse Schlossführung Viola Suckert Das Schloss des Prinzen Heinrich * Marstall, Kasse Antiquitäten Verkaufsausstellung Marstall Nordpavillon

21:30 Uhr

20:00 Uhr

20:00 Uhr 20:00 Uhr 20:00 Uhr 20:00 Uhr 20:00 Uhr 20:00 Uhr

21:30 Uhr

21:30 Uhr

23:00 Uhr 23:00 Uhr 23:00 Uhr

Gesprächsrunde Prof. Siegfried Matthus Das Libretto der neuen Oper „Im Rausch“* Marstall, Kaminzimmer Vernissage Uwe Hallig TITEL Ratskeller Vortrag Torsten Dressler Archäologische Entdeckungen an der Stadtmauer * Schlossküche Kinder-Führung Helma Heldt Tierisch viel zu sehen * Marstall, Kasse Konzert Katy Kersten und Klavierbegleitung KleinStadtJazz Café Tucholsky Schlossführung Viola Suckert Von Nymphen, Grotten und Wasserfällen * Marstall, Kasse Konzert mit Teilnehmern am Wettbewerb „Jugend musiziert“ Kammermusik, Kreismusikschule OPR St. Laurentius Kirche Vortrag Günter Rieger Christian Bernhard Rhode. Ein Maler der friderizianischen Zeit Schloss, Billardsaal Jazz n.n. TITEL Schlosshotel Lesung bei Kerzenschein Karoline Glaser, Yvonne Jahnel Über Könige und Hofgerüch(t)e Keramikmuseum Konzert Preisträger der Kammeroper Schlosstheater Konzert Big Brass der Kreismusikschule OPR und Evangelisches Gymnasium Neuruppin St. Laurentius Kirche Mitternachtskaffee open end TRIANGEL Bar

_______________________________________________________________________________________________________________________________ Alle Einrichtungen haben von 17:00 bis 24:00 Uhr geöffnet. Sammelkarten 10,00 / 7,00 € ab 6. Oktober im Vorverkauf und am 1. November bis 22:00 Uhr im Marstall und in der Tourist-Information am Markt * Voranmeldung beim Kartenkauf nötig. Tel: 033931-2059 Der Erlös wird in diesem Jahr dem Verein Stadtgeschichte Rheinsberg e.V. zur Verfügung gestellt. Außer der Schlossküche und dem Marstall sind alle Veranstaltungsorte für Rollstuhlfahrer zugänglich. – Programmänderungen vorbehalten –

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literarisches

Theodor und seine Mörder IM SEPTEMBER ERSCHEINT DER ERSTE FONTANE KRIMI Krimis, die in und um das historische Rheinsberg spielen, scheinen in Mode zu kommen. Nach Tomas Wolfs „Muskatbraun“ erscheint nun ein Jahr später Frank Goykes „Altweibersommer“. Natürlich geht es wieder um Mord. Diesmal findet man die Leiche nicht im See, sondern in einem Waldstück. Beide Male stellt sich heraus, dass die Toten bekannte, honoriege Leute waren. Während bei Wolf noch ein Hofküchenmeister ermittelt, ist es diesmal Theodor Fontane höchst persönlich. Sein erster Fall, wie es Autor Goyke tituliert. Orte des Geschehens: Schloß Zieten, Wustrau, Altfriesack – es geht rund um den Ruppiner See. Es beginnt spannend. Während einer Bootstour fällt plötzlich ein Schuß. Später findet man einem Mann im Wald, tot, im Frack mit Lackschuhen, daneben eine antike Pistole. Fontane erkennt den Mann wieder – aber nicht nur er. Einige wissen mehr, kennen den einstigen Pressemann der königlichen Zentrale, der es dann zu Reichtum und Familienglück gebracht hatte. Erst in Berlin, dann im Ruppiner Land. Warum der Millionär sterben musste – demnächst in unserer Buchhandlung.

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Schauspiel vorausschauendes nach dem künstlerisches Roman von Hans Fallada von Wolf Bunge und Christian Marten-Molnár (Theaterbeitrag zur 4. Langen Nacht der Künste in Neustrelitz)

September 08 SA

06.09.08

19:30_ Landestheater Neustrelitz _ Großes Haus Der Sturm von William Shakespeare

SO

14.09.08

11:00 _ Landestheater Neustrelitz Matinee Zur Schauspielpremiere "Die Wirtin" Regieteam und Darsteller

Fotofgraf: Jörg Metzner

SA

20.09.08

19:30 _ Premiere _ Landestheater Neustrelitz _ Großes Haus Die Wirtin - Komödie von Peter Turrini frei nach Goldoni

DO

25.09.08

19:30 (10:00 Uhr öffentl. Generalprobe) _ Konzertkirche Neubrandenburg

1. Philharmonisches Konzert Dvorák: Sinfonie Nr. 9 e-Moll op. 95 "Aus der Neuen Welt" / Moncayo: Huapango / Malzew: Konzert für Jazz-Quartett und Orchester Nr. 4 Neubrandenburger Philharmonie / Dir. Stefan Malzew / + Jazz-Quartett

Der Sturm - William Shakespeare Wer hat sich nicht schon einmal gewünscht, dass ein Sturm aufkäme und alles durcheinander wirbeln würde, was sich als unumstößlich und zementiert darstellt? Wenn dabei noch altes Unrecht aufgedeckt würde, wenn an die Stelle der Vergeltung Vergebung träte und wenn eine menschenwürdige Ordnung daraus entstünde, wäre das mehr als nur ein Wunder. In William Shakespeares "Der Sturm" scheint all das stattzufinden. Auf einer Insel irgendwo im Mittelmeer... Prospero, ein geheimnisvoller Zauberer und Gigant des Geistes, beginnt sein großes Projekt Vergebung statt Rache.

FR

FR

FR

12.09.08

SA

12.09.08

SA

27.09.08

19:30 _ Premiere _ Marstall am Landestheater Neustrelitz Jubiläum Eine Farce über das Vergessen von George Tabori

SO

28.09.08

19:30_ Landestheater Neustrelitz _ Großes Haus

1. Philharmonisches Konzert Dvorák: Sinfonie Nr. 9 e-Moll op. 95 "Aus der Neuen Welt" / Moncayo: Huapango / Malzew: Konzert für Jazz-Quartett und Orchester Nr. 4 Neubrandenburger Philharmonie / Dir. Stefan Malzew / Jazz-Quartett

13.09.08

19:30 _ Landestheater Neustrelitz _ Großes Haus / Theaterpreis 5 Euro Kleiner Mann, was nun?

Service Neubrandenburg Schauspielhaus · Pfaffenstraße 22 · 17033 Neubrandenburg Telefon: 0395-569 98 32 · Fax: 0395-582 63 50 Dienstag bis Freitag 10.00–13.00 ; 13.30–17.00 servicenb@landestheater-mecklenburg.de

27.09.08

19:30 _ Schauspielhaus Neubrandenburg _ Saal CABARET Musical von John Kander, Fred Ebb und Joe Masteroff

19:30 _ Konzertkirche Neubrandenburg Chorfest 2008 Eröffnungskonzert mit der Neubrandenburger Philharmonie: Puccini: Missa di Gloria u.a., Bachchor an St. Nikolai, Stralsund / Kantorei Demmin / Evangelische Kantorei St. Johannis Neubrandenburg Solisten: Ralph Eschrig, Tenor / Andreas Scheibner, Bariton / Dir: Albrecht Koch

SA

26.09.08

19:30_ Landestheater Neustrelitz _ Großes Haus / C-Ring Die Wirtin - Komödie von Peter Turrini frei nach Goldoni

19:30 _ Gastspiel _ Schauspielhaus Neubrandenburg _ Saal IC Falkenberg Der Frontmann von "Sterncombo Meißen" auf Konzerttour

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26.09.08

19:30 _ Schauspielhaus Neubrandenburg _ Saal / Theaterpreis 5 Euro CABARET Musical von John Kander, Fred Ebb und Joe Masteroff

Service Neustrelitz Glambecker Straße 5 · 17235 Neustrelitz Telefon: 03981-206 400 · Fax: 03981-205 944 Montag bis Freitag 9.00–18.00 Uhr · Samstag 9.00–12.00 Uhr servicenz@landestheater-mecklenburg.de

www.theater-und-orchester.de RHEINSBERGER MOSAIK · HERBST 2008

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unterhaltsames VON DER GROSSEN DEUTSCHEN FUNK-AUSSTELLUNG ZUR WELTWEIT GRÖSSTEN MESSE DER CE-BRANCHE

Die Geschichte der IFA Willy Brandt eröffnet mit Knopfdruck das Zeitalter des Farbfernsehens

Exponate der deutschen Industrie wieder in Berlin. Inzwischen hatte die Ultrakurzwelle (UKW) ihren “Siegeszug“ begonnen (1950), gab es Transistor-Geräte (1955), tragbare Fernseher (1957) und drahtlose Fernbedienungen (1959). 1963 wurde unter dem Funkturm die Audio Compact Cassette vorgestellt. Im gleichen Jahr begeisterten Stereo-Hörfunk-Sendungen die Zuhörer. Die 24. Funkausstellung wurde 1965 in Stuttgart ausgerichtet. 1967 kehrte die Messe nach Berlin zurück. Unvergessene Sternstunde : Willy Brandts Knopfdruck zur Eröffnung des Farbfernseh-Zeitalters in Deutschland am 25. August 1967.

Der Startschuss fiel am 4.12.1924 mit der ersten “Großen Deutschen Funk-Ausstellung“, die bereits 242 Aussteller und 180.000 Besucher auf einer Fläche von 7.000 qm zusammenführte. Detektorgeräte und die ersten Röhren-Rundfunkempfänger faszinierten damals die Messebesucher. Es folgten “Große Deutsche“ Funkausstellungen im jährlichen Rhythmus, auf denen vor allem der Hörfunk, ab 1928 auch Fernsehvorführungen, die Hauptrolle spielten.

Ab 1971 international und Rückkehr nach Berlin

Berlin blieb bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkrieges Schauplatz dieser Messe. Veranstalter waren der “Verband der Radio-Industrie“ (1924) und danach bis 1933 der “Verband der Funkindustrie“, 1930 zusätzlich der “Reichsverband des Deutschen Sprechmaschinen- und SchallplattenHandels“. Zwischen 1933 und 1939 übernahm der “Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda“ die Verantwortung für die Messe, deren erstes Kapitel mit der 16. Veranstaltung im Jahr 1939 endete. Funkausstellung geht auf Wanderschaft Nach dem Krieg folgte eine Zeit der Wanderschaft. 1950, 1953 und 1955 gastierten die Funkausstellungen in Düsseldorf; 1957 und 1959 bildete das Messegelände in Frankfurt/ Main den Schauplatz. 1961 und 1963 bewunderten jeweils mehrere hunderttausend Besucher die

Es folgten zwei weitere “Auswärtsspiele“, nämlich 1969 wiederum in Stuttgart und 1970 in Düsseldorf, ehe die Funkausstellung in erstmalig internationalem Zuschnitt 1971 auf Dauer nach Berlin zurückkehrte. Schon in diesem ersten Jahr kamen 26 Aussteller und 93 zusätzlich vertretene Firmen aus dem Ausland: aus Dänemark und Finnland ebenso wie aus Hongkong, Japan, der damaligen UdSSR und den USA.

Ob Quadrophonie (1973) oder ARI- Verkehrsfunk (1975), ob Video- und Bildschirmtext (1977), Compact Disc (1979), Stereoton im Fernsehen (1981), Video Programm System (1985), Radio Daten System (1987), 16:9-Breitbildfernsehen, Digitales Satelliten Radio (beide 1989), Digitale Compact Cassette oder Mini Disc (beide 1991), Laser TV (1993), digitales Fernsehen (DVB), digitaler Hörfunk (DAB), Plasma- Bildschirme (alle 1995), Digital Versatile Disc (1997), MP3-Spieler oder Handy mit Internetzugang (1999) und die Einführung des digitalen Fernsehens über Antenne (2003) - auf der Internationalen Funkausstellung Berlin wurde vieles von dem erstmals vorgestellt, was die Consumer Electronics- Welt bewegte und heute noch bewegt. Als erste wirkliche Multimedia-Messe ging die

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unterhaltsames IFA ‚95 in die Geschichte ein. Die folgenden Funkaustellungen haben diesen Anspruch nachdrücklich unterstrichen und zeigten, dass sich die Top-Messe der Unterhaltungselektronik inzwischen zu einer umfassenden Leistungsschau der Consumer Electronics – also auch für die Telekommunikation und die Informationstechnologie weiterentwickelt hatte. Die fortschreitende Digitalisierung der Medien und der Techniken spielt dabei eine beherrschende Rolle. Sie lässt die Technologien und die Geräte der Unterhaltungs-, Informations- und Kommunikationselektronik zusammenwachsen. Zu den spektakulärsten Trends der IFA 2005 zählte der Generationswechsel der Fernsehgeräte hin zum großen, flachen Heimkino-Bildschirm im Format 16:9. Was sich bereits auf der IFA 2003 als spannende technische Entwicklung abgezeichnet hatte, bestimmte im Jahr 2005 das Marktgeschehen auf breiter Front. Gleichzeitig feierte das hoch auflösende Fernsehen HDTV seine EuropaPremiere: Kurz vor dem Start der ersten regelmäßigen Über-

tragungen in Deutschland, Großbritannien, Frankreich und anderen europäischen Ländern beherrschte die faszinierende neue Technik die Präsentationen auf allen großen Messeständen. Seit Oktober 2005 darf sich Berlin künftig in jedem Jahr auf die IFA als Messeereignis von Weltrang freuen: Die dynamische Marktentwicklung der Consumer Electronics- Branche sowie das herausragende Ergebnis der IFA 2005 haben den Veranstalter der IFA, die Gesellschaft für Unterhaltungsund Kommunikationselektronik (gfu) und die Messe Berlin ermutigt, das Konzept der IFA weiterzuentwickeln. Aufsichtsrat und Geschäftsführung der gfu haben einstimmig entschieden, die IFA künftig jährlich zu veranstalten. Auf der ersten jährlichen IFA, der IFA 2006 gehörte HDTV auch zu den wichtigsten Messethemen. Nach dem Kickoff im Jahr 2005 präsentierte sich HDTV zwölf Monate später als marktreifer Medien-Service mit einem rasch wachsenden Programmangebot. Darüber hinaus startete mit der Bluray Disc und der HD-DVD eine neue Generation optischer Medien, die Kino-Filme und andere Videoproduktionen in High- Definition- Qualität ins Wohnzimmer bringt. Und noch zwei weitere medientechnische Innovationen prägten das Gesicht der IFA 2006: Allianzen aus Rundfunkhäusern, Geräteherstellern und Mobilfunk-Betreibern starteten neue Fernsehdienste für

Plakat zur ersten Funkaussrellung RHEINSBERGER MOSAIK · HERBST 2008

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Albert Einstein spricht zu den Besuchern der Funkausstellung

Handys und andere Mobilgeräte, vielfach Handy-Fernsehen genannt. Auch erste Fernsehdienste über das Internet (IPTV) gehörten zu den zentralen Themen. Die IFA 2007 stand ganz im Zeichen des Generationswechsels zu den High- DefinitionMedien. HDTV-Tauglichkeit gehört für die Fernsehgeräte-Neuheiten dieses Jahres schon zur selbstverständlichen Ausstattung und viele TopModelle signalisieren mit der Bezeichnung „Full HD“, dass sie HDTV und andere High- Definition- Programmquellen in der höchstmöglichen Auflösung mit 1080 Zeilen darstellen können. Mit den neuen HighDefinition- Playern für die Bluray-Disc und die HD-DVD präsentierte sich auf der IFA 2007 bereits die zweite Generation dieser Geräteart – mit noch besserer Ausstattung für überragende Bildqualität und spektakulärem Heimkino-Sound aus bis zu acht Kanälen. High -Definition- Camcorder, ein Jahr zuvor noch eine technische Rarität, gab es auf der IFA 2007 ebenfalls in großer Auswahl zu sehen. Mit neuen Video- on- Demand -Diensten stellten sich auf der IFA weitere attraktive High- Definition- Programmquellen vor.


Unterhaltsames

IFA 2008: Tagesprogramm im Sommergarten FÜNF TAGE LANG VOLLES OPEN AIR ENTERTAINMENT-PROGRAMM MIT FÜR DIE GANZE FAMILIE

Maybritt Illner auf der IFA 2007

Berlin, 22. August 2008 – Mit einem unglaublichen Entertainment-Spektakel für Groß und Klein setzt die IFA auch in diesem Jahr auf Top-Unterhaltung. Der IFA-Sommergarten lädt mit einem täglichen Showprogramm die ganze Familie zum Feiern ein. Das Tagesprogramm des IFASommergarten ist in erfolgreicher Zusammenarbeit mit Antenne Brandenburg entstanden. Christoph Singelnstein, Hörfunkdirektor rbb und Chefredakteur Antenne Brandenburg: „Wir freuen uns, über die gedeihliche Kooperation mit der IFA. Und sind sicher das dieses Showprogramm ein voller Erfolg wird.“ Die Moderation des „IFA Sommergarten Open Air“ während des fünftägigen Programms

übernehmen Inka Bause und Jürgen Karney. Inka Bause ist eine der gefragtesten RTL Moderatorinnen. Sie moderiert unter anderem die beiden RTL Erfolgsformate „Unser neues zuhause“ und „Bauer sucht Frau“ und eine weitere große Unterhaltungsshow ist in Planung. Das Markenzeichen von Inka Bause ist ihre frische, jugendliche und lebensfrohe Ausstrahlung. Jürgen Karney hat in seinen TV Shows die Popmusik der 80er präsentiert. Bis vor kurzem waren seine Morningshows im Radio die Meistgehörten in ganz Berlin und Brandenburg. Er kennt die Hits der Stars und wird sie gemeinsam mit Inka im Sommergarten präsentieren. Das Programm entstand in Zusammenarbeit mit Antenne Brandenburg. RHEINSBERGER MOSAIK · HERBST 2008

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Die IFA Besucher erwartet vom 30.8. bis 3.9. ein abwechslungsreiches und unterhaltsames IFA-Showtime-Programm mit vielen beliebten Künstlern.


unterhaltsames

Das Show Programm im Überblick Samstag 30.08. 12.30 Uhr Vorspann „Startreff“ 12.30 Uhr TenDance Company • anschl. Moderation 12.40 Uhr Tropival Summerhits (3 Bands je 1 Song) • Moderation 13.00 Uhr Chin Meyer, Comedian 13.10 Uhr TenDance Company • Moderation - Inka/Jürgen 13.15 Uhr Jive Talking, BEE GEES SHOW 13.50 Uhr Moderation 13.55 Uhr Chin Meyer, Comedian 14.10 Uhr TenDance Company - Streetdance Show • Moderation - Inka/Jürgen 14.15 Uhr LOONA • Moderation - Inka/Jürgen Sonntag 31.08. 11.00 Uhr Vorspann „Startreff“ 11.00 Uhr TenDance Company • anschl. Moderation 11.10 Uhr A-Live 11.30 Uhr TenDance Company • Moderation - Inka/Jürgen 11.35 Uhr Frank Schöbel 12.15 Uhr Moderation - Inka/Jürgen Montag 01.09. 14.00 Uhr Vorspann „Startreff“ • anschl. Moderation 14.05 Uhr Mayors Destiny 14.35 Uhr Moderation Tropical Summerhits (3 Bands je 1 Song) 14.50 Uhr Petra Zieger Moderation - Inka/Jürgen

Miss IFA heißt Sie herzlich Willkommen unterm Funkturm in Berlin

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kalendarisches

September FR. 05.09.

Rheinsberg Akademiehof 19:30 Uhr „Berührungen“ –Poesie und Musik mit dem Literaturkollegium Brandenburg e. V

FR.12.09.

FR. 19.09.

Rheinsberg Akademiehof 19:30 Uhr „Bujazzo“Das Bundesjazzorchester im Hofkonzert

Rheinsberg - AWO Jugendclub 19:00 Uhr Mosaik Jungwählerforum SA. 20.09.

Rheinsberg Schloss 14:00 UhrThemenjahr 2008 „Metropole - Provinz“ „Berlin und Rheinsberg

Rheinsberg Schloss 14:00 Uhr Themenjahr 2008 „Metropole - Provinz“ „Berlin und Rheinsberg“

SA. 13.09.

SA. 20.09.

Rheinsberg Schlosstheater 19:30 Uhr, „Bujazzo“- Das Bundesjazzorchester im Konzert

Rheinsberg Foyer des Schlosstheaters, 17:00 Uhr Lesung mit Henning Westphal: „Wilhelm Busch“

SA. 13.09.

SA. 06.09.

Rheinsberg Schloss Führungen zum 14:00 Uhr Themenjahr 2008 „Metropole - Provinz“ „Berlin und Rheinsberg“ SA. 06.09.

Rheinsberg Schlosstheater 19:30 Uhr „Das goldene Kalb“ Ballett von Helmut Zapf SO. 07.09.

Rheinsberg Schlosspark 13-19:00 Uhr PREUßISCH GRÜN in Rheinsberg Ein Tag im Schlosspark für die ganze Familie

SA. 14.09.

Basdorf 110. Protestwanderung gegen das BOMBODROM SO. 14.09.

KulturGutshaus Köpernitz 13-17:00 Uhr „Tag des offenen Denkmals“ Tel.: 033931 - 37855

DO. 25.09.

Rheinsberg Schlosstheater 19:30 Uhr „Bujazzo“Das Bundesjazzorchester im Konzert FR. 26.09.

Rheinsberg - Ratskeller Mosaik Wählerforum Leser fragen Kandidaten

MI. 17.09.

Rheinsberg Bibliothek „Bibliotheksfest“ Ein buntes Fest rund um die Literatur DO. 18.09.

Rheinsberg Schlosstheater 19:30 Uhr „Der Tod, das muss ein Wiener sein“ - Liederabend mit Renate Brosch, Klavier Karl-Friedrich Schäfer SO. 07.09.

FR. 19.09.

Rheinsberg St. Laurentiuskirche 17:00 Uhr „Orgelmusik“ Werke unterschiedlicher Epochen

Rheinsberg Schlosstheater 19:30 Uhr Abschlusskonzert des internationalen Meisterkurses Violine

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SA. 27.09.

Rheinsberg Schlosstheater 17:00 Uhr „Examenkonzert“ Yann Merker, Violoncello; Caroline Boirot, Klavier SA. 27.09.

KulturGutshaus Köpernitz 19:30 Uhr • „Wild auf Hoffnung“ Lesung mit Gisela Steineckert Tel.: 033931 – 37855 SO. 28.09.

Rheinsberg St. Laurentiuskirche 17:00 Uhr • „Orgelmusik“ - Werke unterschiedlicher Epochen -


kalendarisches

Oktober DO. 02.10.

Kita Spatzennest, 14:30 Uhr Familienfest zum Schulanfang FR. 03.10.

Zechliner Hütte, ab 10:00 Uhr „Trödelmarkt“ / „Oktoberfest“ SA. 04.10.

Rheinsberg Spiegelsaal Schloss, 19:30 Uhr Konzert der Rheinsberger Hofkapelle „Die Ausatmer“ FR./SA. 10/11.10.

Rheinsberg Seestraße, ab 19:00 Uhr „Rheinsberg in Flammen“ Bootscorso mit Feuerwerk SA./SO.

Rheinsberg Stadtzentrum 11./12.10. „14.Rheinsberger Töpfermarkt“ SA. 11.10.

KulturGutshaus Köpernitz, 19:00 Uhr „Märkische Namen und Köpfe...“ 26. Ländliche Gerichte und Geschichte(n) Tel.: 033931 - 37855 SA. 11.10.

Rheinsberg Schlosstheater, 19:30 Uhr „Handicap Dinner“ mit der Primaballerina Jutta Deutschland SO. 12.10.

Änderungen vorbehalten/Stand:04.08.08

Rheinsberg Schlosstheater, 11 u. 12:00 Uhr Theaterführungen So. 12.10.08, Rheinsberg St. Laurentiuskirche, 17:00 Uhr „Gospelchor Berlin“

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kalendarisches

ANNGU CWH GKPGP $NKEM ... Das Haus der Begegnung lädt ein ... ----- 16831 Rheinsberg, Schillerstraße 9, Tel.: 033931 / 2659 -----

04. 09.2008

Modenschau mit dem Modemobil aus Berlin

12.09.2008

Wir laden ein zum Hoffest

Was trägt die Frau im Herbst / Winter 2008 ? Bei Kaffee und Kuchen wird die neue Modekollektion vorgestellt. Veranstaltungsort: Haus Rheinsberg Hotel am See - Gaststätte Beginn: 15.oo Uhr Eintritt: 5,00 Euro

vom Haus der Begegnung in Zusammenarbeit mit der Volkssolidarität Rheinsberg es erwartet Sie ein abwechslungsreiches Programm mit DJ Thomas, die hauseigene Singegruppe wird mit lustigen Liedern zum mitsingen einladen. Auch die Tanzgruppe wird Sie mit Ihren Tänzen begeistern. Sticken und zwei linke Hände, dass soll Gehen? Den Beweis können Sie beim Schausticken mit Familie Scholz selbst erleben. Mitzubringen sind Gute Ideen. Wer gerne ein Blumengesteck herstellen, oder ein fertiges für den Wohnzimmertisch erwerben möchte kann das bei Frau Delling tun. Auch unser Hobbybastler Thomas wird sein Können vorstellen. Seine Ergebnisse sind käuflich zu erwerben. Wer jetzt eine Pause braucht ist bei Frau Isabell Merz mit Ihren Welleness- und Ayuveda Stand genau richtig. Für das leibliche Wohl ist mit Kaffee und Kuchen sowie Wurst vom Grill gesorgt. Auch die Bäckerei Jahnke mit seinem „fahrenden Backofen“ wird mit frischem Brot vor Ort sein. Für die Kinder wird an diesem Tag Spaß und Spiel mit verschiedenen Angeboten ganz GROß geschrieben. Beginn: 14.3o Uhr 07.10.2008 Fahrt zur Kristalltherme nach Bad Wilsnack Abfahrt ab Bushaltestelle Mühlenstraße: 8.00 Uhr Rückfahrt ab Therme: 14.30 Uhr Unkostenbeitrag: ca. 26,00 Euro 03. 10.2008 Zünftiges Oktoberfest in Haus Rheinsberg Das Haus Rheinsberg veranstaltet mit dem Haus der Begegnung und der Volkssolidarität Rheinsberg ein zünftiges Oktoberfest. Für Gute Unterhaltung ist mit der Blaskapelle aus Rheinsberg , der Singegruppe vom Haus der Begegnung sowie einer Line – Dance Gruppe gesorgt. Für bayrischen Gaumenschmaus sorgt das Küchenteam des Hotels. Sie sind herzlich eingeladen mitzusingen, mitzuschunkeln und mitzutanzen. Beginn: 14.00 Uhr Ende: 18.00 Uhr Veranstaltungsort: Seehalle im Haus Rheinsberg Hotel am See

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vorausschauendes

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fotografisches

Urlaubsfotos Fotos sind eine herrliche Sache. Allerdings: Es kommt darauf an, wer sie macht – und wo. Und: Was sie kosten! Teuer wird’s in jedem Fall, wenn sie unsere Ordnungshüter machen. Und die sind in und um Rheinsberg fleißig. Meist. Aber nicht überall. So wird rund um die Uhr durch die Rheinsberger Tempo 30 – Zone im Stadtkern gerast. Ganz selten stehen Blitzer in der Schloßstraße (siehe Stadtplan S.73). Dafür können Sie sich darauf verlassen, dass in der Köpernitzer Kurve in einer Hecke ständig ein Blitzer steht. In schöner Regelmäßigkeit gibt es auch Fotos, wenn Sie nach Gransee über Köpernitz – oder von Gransee kurz vor Köpernitz fahren. Besonders am Wochenende, wenn Rheinsberg-Gäste kommen oder nach Hause fahren. Die 60 er Zone vor Lindow in Klosterheide gehört auch zu den Lieblingsaufenthaltsorten der landeseigenen Fotogesellschaft. Von Lindow kommend steht gern ein Begrüßungskomitee kurz hinter dem Ortseingang vor dem Restholzmarkt, denn auf das schmucke fest vor dem Autohaus installierte Teil fällt kein Rheinsberg Kenner mehr rein. Beliebt bei den Ordnungshütern ist auch die Strecke nach Neuruppin über Zühlen. Auch hier liegen sie mitten im Wald auf der Lauer. Wenn sie umgekehrt von Neuruppin kommen steht die Laserpistole am Abzweig nach Herzsprung etwas weiter oben kurz nach Beginn des Waldes. Auch

die Kreuzung nach Tornow und Stendenitz wird gern für Fotozwecke benutzt. Die nächste Gelegenheit haben Sie am Tierpark Kunsterspring aus einem VW mit getönten Scheiben. In Rheinsberg Gliene Glienecke steht man gern gleich hinterm letzten Zaun oder in der Senke vor Zühlen hinter dem Waldabschnitt. Wenn Sie das geschafft haben und schon den Schlosspark sehen, kurz vor dem Parkplatz am Rosenplan kann es sie auch noch erwischen. Beliebt ist auch die Kreuzung in Dorf Zechlin am Abzweig Kagar. Wer von der Autobahnabfahrt Wittstock zu uns kommt sollte zunächst gleich hinter dem Ortseingang auf den Starenkasten achten. Nach passieren des Bombodroms werden sie in Alt Lutterow vor der Dorfgaststätte mit Fotos begrüßt. Wer vom Mecklenburgischen kommt sollte gleich hinter der Landes-

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grenze aufpassen, die 30 Zone am Ferienlager in Prebelow ist sehr berechtigt aber auch sehr beliebt. In der Hauptsaison so alle 2 Tage. Vor Zechlinerhütte am Abzweig zur Marina Wolfsbruch gibt es die nächste Chance abgelichtet zu werden Sollten sie sich von Fürstenberg über Menz Rheinsberg nähern sollte ihre Aufmerksamkeit spätestens hinter dem Bahndamm steigen, denn die Berufsfotografen in beigegrün erwarten sie an der Feuerwache Also: Fahren Sie vorsichtig und wie vorgeschrieben. Sie sparen Geld und Nerven. Und grübeln Sie nicht, warum es ausgerechnet mitten im Wald blitzt. Preiswerte und schöne Fotos, sogar in Farbe, gibt

es an der Ecke Königstraße KurtTTucholsky-Straße h l k St ß iim neu renovieri ten Fotofachgeschäft Foto Wegwart bei unserer Bildredakteurin Jeanette Mrosek. Wenn Sie selbst fotografieren dann schicken Sie uns doch mal Ihr schönstes Urlaubsfoto. Dafür bekommen sie von uns sogar noch ne`n Zehner und wir veröffentlichen es im nächsten Heft.


leserliches

Leserbriefe/Reaktionen Sehr geehrte Damen und Herren, als langjährige begeisterte Kammeroper- und Rheinsberg-Besucher lesen wir mit großem Interesse Ihr Magazin anlässlich unserer Besuche in Rheinsberg. Wir fragen hiermit an, ob es möglich wäre, uns das Magazin - selbstverständlich gegen Erstattung der Unkosten - regelmäßig zuzusenden. Wir haben uns bereits das Sommerheft und das Sonderheft zur Kammeroper 2008 in Rheinsberg beschafft. Gern hätten wir auch die Hefte, die noch folgen. Auf das Herbstheft möchten wir nicht gern bis zu unserem nächsten Besuch Mitte Oktober warten, da es dann in Rheinsberg vielleicht wieder vergriffen ist. Wir würden uns daher sehr über eine regelmäßige Zusendung freuen und bitten, uns die Kosten aufzugeben. Bernd und Marina Müller, Norderstedt

Wir waren das erste Mal in Rheinsberg. Es hat uns sehr gut gefallen wir kommen bestimmt sehr bald wieder. Herzlichen Dank für die Gastfreundschaft. Das Rheinsberger Mosaik war uns nicht nur ein guter und aktueller Ratgeber in und um Rheinsberg. In unserem Ferienhaus lagen alle bisherigen Ausgaben aus. Es ist zugleich eine interessante und amüsante Lektüre im Urlaub.

Im nächsten Rheinsberger Mosaik das bereits am 10. Oktober zum Töpfermarkt erscheint lesen sie unter anderem: von unseren siegreichen jungen Fußballern in der Partnerstadt Marifred(siehe Fotos), was es mit Halloween auf sich hat, sie erfahren welche Kartoffelrezepte gewonnen haben,wie sie an Gratiskarten für das 100 jährige 6-Tage Rennen in Berlin kommen können und was 2009 bei dem Besuch der Blue Laker in Rheinsberg auf sie zu kommt, was Fontane in Rheinsberg am liebsten speiste und wie sie sich am besten vor Grippe schützen können, wer Eduard Gärtner war und was man sonst noch interessantes in Flecken Zechlin entdecken oder erleben kann. Sie lernen eine Familie kennen die bereits in allen fünf Partnerstädten war, erfahren wer sie künftig volksvertreten will, was sie beim Hausschlachten beachten müssen und wie mann mit einer Holzheizung sparen kann. Also bleiben Sie schön neugierig.

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Liebe Rheinsberger, Liebe Gäste Sie sollen wissen, dass wir vom Rheinsberger Mosaik für Sie da sind. Schreiben Sie uns, wenn Ihnen etwas auffällt, Gutes wie Schlechtes, sagen Sie uns Ihre Meinung. Aber bitte mit Namen und Adresse. Anonyme Briefe fliegen in den Papierkorb. Für Anregungen, Tipps und Fotos sind wir dankbar. Und nicht vergessen: Im nächsten Heft im Winter gibt es wieder die Rubrik Leserbriefe/Reaktionen.

Bis dann, machen Sie es gut! Ihre RM Redaktion

Aus redaktionellen Gründen können Leserbriefe gekürzt, aus technischen Gründen entfallen.

Familie Erdmann Dresden


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Impressum Herausgeber: Henryk Walther

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Mirko Düßler

Redaktions- u. Anzeigenschluss für die

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Oktober-Ausgabe: 15.09. 2008

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Ihr Logenplatz für schöne Spätsommer-Tage

Verwöhngastronomie zu jeder Tageszeit

Willkommen zum Abendprogramm

UÊÀ-la-carte-Restaurant mit Showcooking und Wokgerichten, Sonnendeck und Panoramablick über den Hafen bis zum Leuchtturm

Gerne begrüßen wir Sie in unserer eleganten Tanz- und Cocktailbar! Aktuelle Programmpunkte finden Sie hier in diesem Heft. Das komplette Programm finden Sie auch im Internet unter www.hafendorf-rheinsberg.de

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Hafendorfstr. 1 · 16831 Rheinsberg · Tel. 033931-800 0 · rheinsberg@ifahotels.com · www.ifahotels.com/de/hafendorf

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