VISIER 10/2012

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Österreich: Italien: Luxemburg: Niederlande: Belgien: Slowenien: Schweden: Dänemark: Ungarn:

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: R E I S I V e r h a r über J

25innen Sie Preise fü

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10/2012 www.visier.de € 5,50

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Großer Test:

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Kipplauf-Revolver von Uberti

Tests: Steyr SM 12 in .308 Was der brandneue Repetierer kann Merkle Reptile Was Supertuning der Pistole bringt

Report: Waffensammeln Warum sich dieses Hobby für Sie lohnt

Messer: Neues von Pohl Force und aus Hollywood

Große Reportage:

Die Ritter-WM


INHALT | In dieser Ausgabe

Steyr SM 12 in .308 Winchester − was der brandneue Repetierer kann

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Aus Oberösterreich kommt der neue mit Handspanner-System bestückte und für die Jagd bestimmte Mehrlader − VISIER pirschte mit der Büchse zwecks Test zum Schießstand.

Die Ritter-WM Die große Reportage: ein Turnier mit Tjost und Melée − genau so wie vor 500 Jahren.

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Merkle Reptile Was Supertuning der Pistole bringt − es geht um ein eigens vom Meister veredeltes Stück.

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Im Süden Amerikas In Argentinien hat sich ein neuer Vorderlader-Hersteller etabliert − Portrait ab Seite

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Auf einen Blick KURZWAFFEN: Merkle Reptile, getunt S. 12 Uberti Russian, 6,5“, .44 Russian S. 18 Uberti Russian, 6,5“, .45 Colt S. 18 Uberti Schofield, 5“, .38 Spl. S. 18 Uberti Schofield, 7“, .38 Spl. S. 18 Uberti Schofield, 3,5“, .45 Colt S. 18 Uberti NM No. 3 Frontier, 6,5“, .45 Colt S.18 Uberti NM No. 3 Frontier, 5“, .45 Colt S. 18 Radetzky-Steinschlosspistole S. 94

LANGWAFFEN: Sakos neue Scharfschützenbüchse − erste Eindrücke Sie heißt TRG M 10 und wurde beim SFW in Güstrow vorgestellt − VISIER schaute sich das modular aufgebaute Gewehr näher an: ab Seite

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Steyr SM 12, .308 Winchester S. 30 Grothe KK-Büchse S. 78 Sako TRG M 10, .338 LM, .300 WinMag, .308 Win. S. 140

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In dieser Ausgabe | INHALT

Test & Technik Maß-Konfektion

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Die Merkle Reptile − ein Highlight der GK-Pistolen. Eine wurde extra veredelt: was das Supertuning der Pistole bringt.

Die letzten Ritter

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Die Ritter-WM in St. Wendel − wieso und wodurch sich dieses Turnier von gängigen Mittelalter-Festpielen unterscheidet.

Die kann man knicken

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Großer Test: 7 Kipplauf-Revolver von Uberti − was leisten Russian & Co.? Im Test Waffen in .45 Colt, .38 Special und .44 Russian.

Gestochen scharf

Namen & Nachrichten

Faszination Waffen

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Steyr SM 12 im Kaliber .308 Winchester was der brandneue HandspannerRepetierer aus Oberösterreich kann.

Alles alphabetisch

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Eine Werkstatt in den Pampas

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Historiker und Lehrer − wie der Argentinier Osvaldo Gatto den Weg zur Herstellung von Kopien historischer Vorderlader fand.

Recht & Ordnung Ideologen schlafen nicht

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Neues von Pohl Force: Es geht um die zwei Modelle Foxtrott sowie das − hier erstmals vorgestellte − Kilo.

Die UN macht mit ihrem Feldzug gegen Kleinwaffen weiter − und auch in Deutschland wettert man gegen Großkaliber.

Sammeln & Selbermachen

Geschichte & Geschichten

Star-Schnitt

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Neues aus Hollywood: Die Messer, geführt von Lundgren, Statham & Co. in Sylvester Stallones Film „The Expendables II“.

Mit berühmtem Namen

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Eine Steinschlosspistole verweist auf den wohl bekanntesten Soldaten Österreichs und damit auf eine unglaubliche Karriere.

DSB-DM in München 120 Josef Ambacher (1940-2012) 121 Hausmesse Waffen-Frank 122 Auktionen im Herbst 122

Im Fadenkreuz Eine rechtswidrige Beschlagnahme und die Folgen 126

Ständige Rubriken Startschuss 3 Leser-Post 10 VISIER-Service 11 Impressum 103 Die Anzeige des Monats 105 Anzeigen-Coupon 106 Termine 127 VISIER-Shop-Bestellcoupon 129 Vorschau 146 Oktober 10/2012

Alles auf Rot

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Waffensammeln quo vadis − wie sich dieses Hobby entwickelt hat, was es bietet und wie es sich momentan verändert.

Tanz was anderes

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Tanzlehrer und Autobauer − der Lebensweg des Büchsenmachers Eduard Grothe fesselt ebenso wie seine einfallsreiche KK-Büchse.

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VISIER 1987-2012 − die Erfolgsstory von den Anfängen bis heute.

1987-2012 Das Rätsel

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Gewinnen Sie Preise für über 10 000 Euro! Oktober 2012

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Stets zu Diensten

APC9 von B&T AG

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Es steht ständig rund um die Welt für Hochleistungs-Sportschützen im Einsatz: das Service-Team von RWS.

Nimm Drei

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Beim Special Forces Workshop in Güstrow gab es einiges zu sehen − auch eine neue Büchse von Sako: erste Eindrücke.

25 Jahre VISIER Auf das nächste Vierteljahrhundert

VISIER vor Ort

Neue Generation von Carbines und Maschinenpistolen Die kurze Geschichte der GP 80

Schweizerische Unteroffizierstage 2012 mit historischem Vorbeimarsch

Das Comeback von Dominic Meier

Außerhalb der Schweiz gibt es das in VISIER beigefügte Supplement des Schweizer Waffen-Magazins nicht am Kiosk, sondern nur im XXLAbo vom Verlag. Näheres auf Seite 130. V ISIER. de

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TEST & TECHNIK | Merkle Reptile-Pistole

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Merkle Reptile-Pistole | TEST & TECHNIK

MaßKonfektion

Von der ersten Colt 1911 bis zu dieser CustomPistole dauerte es mehr als ein Jahrhundert – für den neuen Besitzer hat sich das Warten gelohnt.

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ine „sehr gute“ hatte er ja schon – Bernd Honauer, erfolgreicher Unternehmensberater und ebenso oft siegreicher Großkaliber-Schütze aus dem Schwäbischen (Name von der Redaktion geändert), ließ nichts auf seine bewährte Les Baer Premier II kommen. Eigentlich. Denn seine 45er Wettkampfpistole hatte bereits acht Dienstjahre und damit etliche tausend Schuss hinter sich. Und da reizt auch den treuesten Waffenbesitzer irgendwann der Schneewittchen-Gedanke, ob es nicht doch „hinter den sieben Bergen“ noch etwas Hochwertigeres, Präziseres, wahrscheinlich auch entsprechend Teureres geben könnte. Erste Anlaufstelle für den Fakten-Check: der Backnanger Büchsenmacher-Meister Ralf Merkle – selbst erfahrener wie erfolgreicher Kurzwaffenschütze und zudem als Mitglied im „S & W Club 30“ fit im Tuning ganz nach Kundenwunsch. Nach einigen Recherchen im Internet und dem Studium der VISIER-Ausgabe 9/2010 stand Honauer vor über einem

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Ralf Merkle ließ sich bei der Fertigung der Reptile zuschauen – hier beim exakten Anpassen der Auswurföffnung.

Jahr in Backnang bei den Merkles im Laden. Denn die damals als Titelstory vorgestellte und (unter anderem) von Ralf Merkle gebaute „Reptile“-Pistole in .45 ACP hatte ihm von der Qualität und Ausstattung her den Atem verschlagen – von den damals recht bescheidenen (da nur aufgelegt) erzielten Schussbildern einmal abgesehen. „Eine solche

Reptile will ich haben – allerdings mit einigen Extrawünschen für die Ausstattung. Und schließlich muss das gute Stück anschließend mindestens genau so präzise treffen wie meine Premier II!“ Eine wahre Herausforderung – denn zum einen kam die Pistole des US-Tuners Les Baer auf exzellente Schussbilder von 18 mm auf 25 Meter (Mitte der äußeren SchussV ISIER. de

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TEST & TECHNIK | Uberti-Kipplaufrevolver

Die kann man Wenn Western-Revolver statt mit Ladeklappe mit Kipplaufsystem kommen, geht es um Repliken alter Smith & Wesson-Modelle — VISIER prüfte sieben Stück mit vier Lauflängen in drei Kalibern: hier das Ergebnis.

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Uberti-Kipplaufrevolver | TEST & TECHNIK

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kn icken

elchen Status der Colt Peacemaker im Wildwest-Mythos einnimmt, zeigt ein Beispiel: Die Industrie fertigt davon schon seit über 60 Jahren Repliken, von den Smith & Wesson's mit Kipplauf und SingleAction-System erst seit den 1990ern. Dabei gab es westlich des Mississippi genug S & W-Anhänger — Sternträger wie Pat Garrett, Bill Tilghman und Dallas Stoudenmire, Banditen wie Jesse James und Cole Younger. All die Repliken dieser S & W’s stammen von der zum BerettaKonzern gehörenden Firma Aldo Uberti aus Brescia in Italien. Sie hat drei der vier Single Action-Kipplauf-S & W’s wiederbelebt: 1993/94 den Schofield, 1998 den No. 3 Russian. 2006 folgte der New Model No. 3. Zuerst als „Laramie“ unter Beretta-Logo, ab 2009/10 unter eigenem Namen. VISIER hat sie alle bei ihrem Debüt getestet, zuletzt in Form des bei Märklen Historische Waffen getunten .44-40er NM No. 3 (Heft 6/2012). Darauf fragten einige Leser: „Was gibt es denn alles an Uberti-S & W’s, und was können die unverbastelt?“ Kurz bei der mit Uberti-Waffen seit jeher vertrauten Firma Waffen Hege nachgefragt — und fl ugs ein Paket erhalten. Inhalt: sieben Kipplauf-Revolver, ein Querschnitt durch das Sortiment, in diversen Kalibern, Laufl ängen und Finishes zu Preisen von 998 und 1018 Euro (bei Hege). Zuerst seien die drei Grundmodelle vorgestellt. Sie und damit die Ubertis basieren auf dem ab 1870 gebauten S & W Model No. 3 alias Model American — der ist als einziger noch nicht kopiert.

S & W No. 3 Russian: Der älteste American-Sprössling. Nach Vorgaben russischer Militärs entwickelt, verdankt ihm das Werk seinen globalen Durchbruch. 1871-78 sandte S & W über 131 000 Muster ins Zarenreich, des weiteren Waffen ans türkische und japanische Militär. Gesamtmenge: 171 017 Stück. Zudem entstanden Lizenzkopien im russischen Tula sowie bei Ludwig Loewe in Berlin. Der Russian kam meist

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im eigens entwickelten Kaliber .44 S & W Russian (seltener in .44 Henry Rimfire): Die Russen forderten eine Zentralfeuerpatrone, deren Geschoss-Außendurchmesser dem des Hülseninneren entsprach und bei dem die Schmierrillen des Projektils innen lagen. Damals neu, ist das heute Standard bei GroßkaliberKurzwaffenmunition. Es gab drei Versionen des No. 3 Russian. Der 1st Russian sah mit seinem runden Griff aus wie ein American. Anders die zwei Folgevarianten: langer Griff mit eckigem Höcker und auffälliger Sporn am Abzugsbügel. Kavalleristen konnten da beim Anreiten zur Attacke sicherheitshalber den Schießfinger drauflegen. Auch verhinderte der Sporn das Durchrutschen der Waffe durch Schärpe oder Gurt. Der 3rd Russian bekam zudem auf der Rahmenbrücke eine Rändelschraube („retainer screw“) zum Walzenausbau. Diese Variante nahm Uberti als Vorbild. Wie die anderen S & W-Ableger gibt es ihn brüniert, vernickelt, in Mitternachtsblau, mit Antik- und mit White Finish. Er kommt in .44 Russian und .45 Colt. Hege sandte Stücke beider Kaliber zum Test.

S & W Schofield: Bei laufender Russian-Produktion begann S & W ab 1873 erneut, den No. 3 American zu überarbeiten. Treibende Kraft war Major George W. Schofield. Seine Ideen führten 1875 zum 1st Model Schofield. Markenzeichen: Das Element zum Öffnen und Schließen (= barrel catch) saß nicht mehr an der Rahmenbrücke, sondern bedienfreundlich am Rahmen. Der 1st Model unterscheidet sich vom 2nd Model vor allem durch die Form dieses Riegels. Der Schofield behielt den AmericanGriff, aber mit je einer Daumenmulde in den Griffschalen. Gebaut 1875-77 mit 8965 Mustern, ist das der seltenste von S & W’s großen Kipplauf-Hahnspannern. Es gab ihn nur in .45 S & W Schofield, im Prinzip eine kürzere Version der .45 Colt und heute unüblich. Daher reaktivierte Uberti die Waffe als „1875 Top Break“ in .44-40 und .45 Colt. Später kamen .44 S & W Russian und .38 Special hinzu. Und V ISIER. de

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TEST & TECHNIK | Steyr SM 12

Gestochen

scharf S

eit diesem Sommer verlassen die ersten SM 12-Modelle das Steyr Mannlicher-Werk im österreichischen Kleinraming. Eines dieser Modelle erreichte die Redaktion just am gleichen Tag, als die gedruckte Fassung des September-Heftes eintraf. In dieser Ausgabe hatte VISIER das neue Steyr-Modell erstmals erwähnt. Nicht immer wie in diesem Fall findet so kurz nach einer Presseankündigung auch ein dazugehöriges Realstück den Weg nach Bad Ems.

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Allgemeines: Mit rund 2500 Euro für die Standardausführungen und 2800 Euro für die Magnum-Versionen siedelt sich die SM 12 preislich in etwa auf dem Level der Basisvariante einer Sauer S 202 oder einer Mauser M 03 an. Für eine SM 12 in Magnum-Ausführung (7 mm RemMag, .300 WinMag, 8 x 68 S und .300 WbyMag) muss der Waidmann 300 Euro mehr auf den Tisch legen. In den Standardkalibern stehen .243 Win., 6,5 x 55 SE, 7 mm-08 Rem., .270 Win., 7 x 64,

.308 Win.,.30-06 Spring., 8 x 57 IS und 9,3 x 62 zur Auswahl. Die Standardmodelle warten mit 560 Millimeter (22 Zoll) und die Magnum-Versionen mit 635 mm (25 Zoll) langen, kalt gehämmerten Läufen auf. Die gegenüber seinen anderen Modellen etwas verkürzten Läufe begründet das Werk so: Dies beschere den neuen Gewehren eine bessere Balance. Auch in Sachen Kombi-Abzug setzt Steyr bei der SM 12 auf eine neue KonstruktiOktober 2012

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Steyr SM 12 | TEST & TECHNIK

Jagdrepetierer mit Handspannersystemen gehören bei Mauser, Blaser, Sauer und Konsorten schon eine Weile zum Programm. Nun legt auch Steyr Mannlicher mit der SM 12 so eine Büchse vor.

on. Einstechen lässt sich der Abzug nur, wenn das Schloss zuvor durch Herunterdrücken des Kammerstängels gespannt und durch das Schieben des Handspanners nach vorn „scharf“ gemacht wurde. Das Handspannsystem sitzt in einem Kunststoffgehäuse. Ein Metallschieber auf dem Kolbenhals mit integrierter Lösetaste spannt respektive entspannt den Abzug. Ein roter Signalpunkt zeigt: Der Schieber steht in gespannter Position. Ein weißer Punkt: Abzug deaktiOktober 2012

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viert. Auf eine zusätzliche Sicherung verzichtet Steyr sinnvollerweise.

hin zum Scharfschützengewehr SSG 08 (siehe VISIER-Ausgabe 4/2010).

Bekanntes: Die SM 12 bringt einige,

Der massive Kammerkopf verriegelt mit zwei hintereinander liegenden Warzenpaaren in der stählernen Systemhülse. Kurz vor dem Kammerstängel sorgt eine zusätzliche Stützwarze für weitere Stabilität. Die großzügige Schmutzrille im hartverchromten Verschluss braucht der Jäger mangels Einsatz in Schlamm und Wüstensand eher nicht. Die Kammer

bereits bei anderen Steyr-Modellen verwendete Komponenten mit. So basiert ihr Verschluss auf dem der nach ihrem Erscheinungsjahr benannten Repetierbüchse SBS 96. Er verrichtet − teilweise mit einem leicht geänderten Kammerstängel − seinen Dienst in zahlreichen weiteren Steyr Mannlicher-Büchsen, bis

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TEST & TECHNIK | Pohl Force-Messer

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Die brandneuen, feststehenden Kilo-Messer von Pohl Force − links Kilo Survival, unten Kilo Outdoor, rechts Kilo One Para Rescue. Und oben liegt der von Messermacher JĂźrgen Schanz gefertigte Prototyp.

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Pohl Force-Messer | TEST & TECHNIK

h abetisch

Wenn robuste Hightech-Outdoormesser aus deutsch-italienischer Fertigung Klingen haben, die an japanische Küchenmesser erinnern, dann ist das mehr als eine Frage ausgefallenen Designs — VISIER erklärt, warum das so ist.

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arum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah — das Sprichwort passt zu den beiden neuen Produktlinien des Burscheider Messerherstellers Pohl Force (www. pohlforce.de): Diese Schneidwaren kommen nicht mehr aus Taiwan, sondern aus Italien und da von der Firma Lionsteel (www.lionsteel.it, siehe Kasten). Doch ist an diesen Knives mehr neu als nur die verlagerte Produktionsstätte: Laut Firmenchef Dietmar Pohl geht es auch um Fertigungstechnik. Um Lasern statt Stanzen bei den Klingen. Und um 3D-CNC-Fräsen statt Formspritzen bei den Griffen. Damit werden die Messer stets aus dem vollen Material gearbeitet. Ein enormer Mehraufwand: Kostete das teuerste Pohl Force-Modell bisher 162 Euro, liftet die neue Bauweise die Messer mit Preisen von bis zu 329 Euro in den High-End-Bereich. Das betrifft derzeit die neuen Outdoormesser-Reihen Foxtrott und Kilo — das erste ein Klapp-, das zweite ein feststehendes Messer, das hier erstmals vorgestellt wird.

Von Alpha, Charlie und Kilo: Die Namen dürften bei „Gedienten“ Erinnerungen ans NATO-Alphabet wecken — zwecks phonetischem Buchstabieren hat es international unverwechselbare Begriffe: „Alpha“ für „A“, „Charlie“ für „C“, „Foxtrott“ für „F“, „Kilo“ für „K“ und so weiter. Wer nun im Pohl ForceSortiment Lücken bei der Benennung Oktober 2012

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findet, dem sei erklärt: Einige der NATOBuchstabenkürzel werden bereits von anderen Messer-Firmen genutzt, zum Teil sind sie sogar rechtlich als Produktbezeichnungen geschützt. Die Gemeinsamkeiten der zwei neuen Reihen fangen mit folgenden Bezeichnungen an: Auf den Klingen steht „EOD“ — kurz für Euro Ops Division. Das Werk bezeichnet so seine in der Alten Welt gefertigten Messer. Kommen die neuen Pohl Force-Modelle im StonewashedKlingenfinish, heißen sie Outdoor (299,-). Trägt der auf 59 HRC gehärtete D2-Stahl ein anthrazitfarbenes PVD-Finish mit einer (laut Hersteller) Oberflächenhärte von 2500 Vickers, nennt sich das Survival (329,-). Und mit der direkt vor Redaktionsschlus präsentierten KiloOne-Variante Para Rescue erweist Pohl klassischen Fallschirmspringer-Messern Reverenz: mit olivgrünen Schalen aus Canvas-Micarta und honigfarbener Lederscheide.

Mit krummem Rücken: Bei Kilo und Foxtrott fällt etwas sofort auf — die Pohl Force-typische, an Ötzis Steinzeit-Werkzeug erinnernende Griffstruktur und die Form der Klinge (112 mm beim Foxtrott, 116 mm beim Kilo). Ein Rücken mit stark gebogener Spitze, dazu eine in der vorderen Hälfte leicht gekrümmte Schneide — wer da an die japanischen AllzweckKüchenmesser vom Typ Santoku denkt, V ISIER. de

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SAMMELN & SELBERMACHEN | Neue Filmmesser

StarRentnergang: In „Expendables 2“ kommen Schwarzenegger, Stallone und Willis richtig zur Sache.

Das Bowie von Gunnar Jensen (Dolph Lundgren) folgt einem historischen Vorbild. Das Scrimshaw des Expendables-Tatoos sorgt für Extra-Pfiff.

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Lee Christmas (Jason Statham) ist der Messerexperte des Expendables-Teams und benutzt die großen Wurfmesser der Kunai-Serie − hier gleich zwei davon. Oktober 2012

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Neue Filmmesser | SAMMELN & SELBERMACHEN

Schnitt Action-Star Sylvester Stallone lässt es mit „The Expendables 2 - Back for War“ auf der Leinwand wieder ordentlich krachen − und die Söldner sind mit den schönsten Klingen ausgestattet, die das Kino in letzter Zeit zu bieten hatte.

tere Action-Urgesteine ergänzt: Arnold Schwarzenegger und Bruce Willis haben nicht nur Gastauftritte, sondern greifen diesmal auch zur Waffe. Hollywood‘s Enfant Terrible Mickey Rourke sowie die für ihre Fernost-Kampfkünste berühmten Darsteller Chuck Norris und Jean-Claude Van Damme runden die Besetzung ab.

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inmal Hölle und zurück - wie schon im ersten Teil geht es auch im zweiten Teil von „The Expendables Back for War“ richtig zur Sache. Die Story dreht sich um sechs Pfund Plutonium und um die Rache für einen ermordeten Kameraden. Damit knüpft Sylvester Stallone nahtlos an das Konzept von Teil 1 an: Für seine Hommage an die Söldnerfilme der 1980er versammelte er erneut altgediente Action-Stars. Und wenn der neue Film ähnlich gut läuft, kann Stallone zufrieden sein − immerhin war Teil eins mit einem Einspielergebnis von 274 Millionen Dollar ein großer Erfolg. Für den neuen Streifen hat Stallone das Team um Dolph Lundgren, Jet Li und Jason Statham um wei-

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Gut und schön, fraglos ein spannender Abenteuerfilm mit schwarzem Humor - ja und? Es gibt da etwas Besonderes: Stallone hat vor über 30 Jahren mit der Figur des Vietnam-Veteranen John Rambo den modernen Kino-Messerkämpfer schlechthin auf die Leinwand gebracht. Das verlieh der Schneidwarenindustrie mächtig Anschub und sorgte für die neue Sammelsparte der Filmmesser. Es geht um die für die jeweilige Filmcrew gebauten Originale ebenso wie um die davon abgeleiteten Serienstücke. Genau an die Tradition knüpft „Expendables 2“ an - und das gleich mit einem Schwung von eigens entwickelten Messern.

Klingen von einer DesignerLegende: Für den scharfen Stahl in „Expendables“ ist einer der bekanntesten US-Messermacher verantwortlich: Gil Hibben, der mit dem Messerfan Stallone seit „Rambo III“ häufig zusammen-

Luxus-Folder in Titan: Das „AXD 3D Tanto“ − Statham benutzt es leider nur in einer kurzen Szene.

arbeitet. Hibbens Messer sind groß und elegant geschwungen. Sie machen auf der Leinwand richtig etwas her und werden daher gern in Actionfilmen verwendet. Aber die handgearbeiteten Messer des Mannes aus LaGrange in Kentucky haben natürlich ihren Preis − im Durchschnitt kosten sie etwa 1500 Dollar. Weil das nicht jedermanns Sache ist, gibt es auch industrielle Serien-Versionen. Sie kommen von der Firma United Cutlery und liegen bei einem Zehntel des Preises für ein Hibben-Knife. Das gilt auch für Haupt-Modelle aus „Expendables“. Flaggschiff der Serie ist das gewaltige Bowiemesser von Gunnar Jensen (Dolph Lundgren). Westernfans ist die Grundform des Messers bekannt: Es handelt sich um einen Nachbau des sogenannten Musso-Bowie − eines jener historischen Messer, die möglicherweise tatsächlich dem legendären texanischen Nationalhelden James Bowie (1796-1836) gehört haben. Die Klinge ist 35,5 Zentimeter lang und auf dem Rücken mit einer Messingaufl age versehen: Bei einem Messerkampf soll sich in dem weichen V ISIER. de

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25 JAHRE VISIER

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25 JAHRE VISIER

Auf das nächste

Vierteljahrhundert 25 Jahre VISIER − das sind 300 Hefte mit über 7000 Artikeln zu allen Aspekten zum Thema Waffen. Geschichte hat VISIER seinerseits auch zu bieten, denn in einem Vierteljahrhundert geschieht manches hinter den Kulissen − das meiste davon Routine, aber auch manches, das für Gesprächsstoff sorgt.

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lles das begann mit einer Erkenntnis und einer Idee: Nämlich der, dass Deutschland sehr gut eine professionell gemachte Zeitschrift zum Thema Waffen aller Art vertragen könnte. Und dass eigentlich alle Zeichen dafür auf „Go“ standen, weil eine Verlegerin die richtige Idee hatte und weil sich die beiden richtigen Journalisten dafür zusammengetan hatten. Die Verlegerin hieß Dr. Patricia Scholten vom Motorbuch-Verlag. Und die Männer der ersten Stunde waren Hannes Scholten, Ehemann von Patricia Scholten, und Dr. David Th. Schiller. Beides durchaus streitbare, selbstbewusste Journalisten, die ihr Metier von der Pike auf gelernt hatten. Aber damit endeten die Gemeinsamkeiten: Während Scholten im Lauf seiner Karriere seine große Begabung als Blattmacher für technikorientierte Zeitschriften wie Audio und Stereoplay entdeckte und verfeinerte, absolvierte Schiller zuerst seinen Kriegsdienst in der israelischen Armee und verfasste danach seine Promotion. Schon in der Zeit begann er, als Journalist zu schreiben. Sein Fachgebiet: internationale Konflikte, Terrorismus und Gewaltkriminalität. Außerdem interessierte er sich leidenschaftlich für Waffen jedweden Typs. Das schlug sich nicht nur in einer Vielzahl von Artikeln für Blätter im In- und Ausland nieder,

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Er war 1987-94 der VISIER-Herausgeber: Hannes Scholten (r.), hier Anfang der 1990er Jahre auf der IWA im Gespräch mit Peter Michel (l.) vom DSB. Scholten bewies auch nach VISIER sein verlegerisches Geschick, etwa durch die Zeitschrift Liebes Land.

Er prägte VISIER als Chefredakteur und Herausgeber am längsten − Dr. David Th. Schiller (r.), hier 1994 auf der IWA, mit Stefan Weihrauch (l.) und Peter Hoffmann (M.). Heute ist Dr. Schiller Vorstandsvorsitzender der Waffenrechtsvereinigung prolegal. V ISIER. de

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IM VISIER | Preisrätsel

1987-2012

Das Rätsel 25 Jahre VISIER – Zeit, sich auch mit einem Preisrätsel bei den vielen Lesern, die uns all die Jahre begleitet haben, zu bedanken.

Innerhalb weniger Tage haben wir von Herstellern, Importeuren und Händlern eine stattliche Zahl von Preisen zur Verfügung gestellt bekommen: vielen Dank!

Die zu beantwortende Frage:

In welcher Stadt wurde VISIER 1987 gegründet? Die aus einem Wort bestehende richtige Antwort senden Sie bitte bis zum 31. Oktober 2012 (Poststempel oder Absendetag) an Redaktion VISIER, VS Medien GmbH, Wipsch 1, 56130 Bad Ems. Per E-Mail an VISIER-Online@vsmedien.de, per Fax an 02603/5060-202. WICHTIG: Für einige Gewinne (freie Waffen, Messer) ist das Mindestalter 18 Jahre und im Gewinnfall nachzuweisen. Daher unbedingt den Namen, das Geburtsjahr und die Postadresse für die eventuelle Gewinnzusendung angeben, anonyme E-Mails sind von der Teilnahme ausgeschlossen! Aus allen richtigen Antworten wird eine Glücksfee Anfang November die Gewinner ziehen − der Rechtsweg ist wie immer ausgeschlossen. Wir drücken Ihnen die Daumen!

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1. Preis: eine Feinwerkbau-Pressluftpistole P 44, in der neuen schwarzen Ausführung, mit Zubehör und Koffer im Wert von 1350 Euro! Die von Westinger & Altenburger aus Oberndorf gestiftete LP bekam von VISIER im Test im April 2012 98 Punkte und das Testurteil „ausgezeichnet“.

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Preisrätsel | IM VISIER

2. Preis: ein Fernglas Conquest HD 10 x 32 von Zeiss Sports Optics aus Wetzlar im Wert von 795 Euro. Die Highlights: neues HD-Linsensystem für höchste Bildqualität und Farbtreue, extra großes Sehfeld, LotuTec® Schutzschicht und die bewährte Carl Zeiss T* Mehrschichtvergütung.

3. Preis: ein Luftgewehr Walther LGV Master Ultra (7,5-Joule-Version) mit Zielfernrohr 6 x 42 und Montage im Gesamtwert von 535 Euro, zur Verfügung gestellt von der PW Group (Walther/Umarex): Die Rückkehr des Knicklauf-Luftgewehrs, aber mit modernster Technik. Nahezu prellschlagfrei, leicht zu spannen, frei ab 18 Jahren.

4. Preis: Leupold-Zielfernrohr 3-9 x 40 aus der limitierten „Century Edition“, in Metallbox mit Leupold-Messer und Sammlermünze im Wert von 535 Euro.

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5. Preis: Fernglas Leupold BX-3 Mojave 10 x 42, gestiftet von Leupold & Firma Helmut Hofmann, im Wert von 519 Euro. Das Dachkantprismen-Glas hat eine Gummiarmierung, vergütete Linsen und ist wegen seiner offenen Brücke sehr handlich.

6. Preis: ein Gutschein über RWS-Munition, Geschosse oder Komponenten im Wert von 500 Euro, gestiftet von RUAG Ammotec in Fürth.

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FASZINATION WAFFEN | Turnier in St. Wendel

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m Sonntagabend bekundete das Volk schließlich mit einstimmigem Ja laut seinen Willen: Das „Turnei“ soll wieder stattfinden. Die Zuschauer hatte es nicht gestört, dass nicht jede Lanze brach oder dass der gestrenge Turniermeister Wolfgang Krischke immer wieder unterbrach, um mit den Hofdamen die Punkte zu vergeben. Im Gegenteil, für die über 12 500 Gäste steigerte das nur die Spannung. „Das große Turnier St. Wendel“ Ende August war kein Schaukampf, sondern ein echtes Turnier. So wie es vor 500 Jahren üblich war, als 1512 Kaiser Maximilan I. die Stadt im heutigen Saarland besuchte. Der erste Mann im Heiligen Römischen Reich gilt noch heute als der „letzte Ritter“ — ein Image, an dem der gebürtige Österreicher selbst kräftig strickte. Auf den Schlachtfeldern hatten die mittelalterlichen Ritter damals schon an Bedeutung verloren, das Zeitalter der Feuerwaffen veränderte den Krieg. Doch der Habsburger belebte das Turnierwesen. Er ersann neue Varianten für das auch Tjost genannte Lanzenstechen und das Melée, das Handgemenge zweier Gruppen. Die Plattnerkunst erlebte so eine neue Blüte.

Kampfmaschinen: Weltweit muten sich heute wohl nur ungefähr 300 Männer diesen Sport zu, schätzt mit Arne Koets einer der modernen Ritter. „Die ganz harte Tour mit Volllanzen wie zu Maximilians Zeiten praktizieren noch viel weniger.“ Das hat kaum etwas mit der auch heute noch teuren Ausrüstung zu tun — Rüstung und Pferd kosten wenigstens eine hohe fünfstellige Summe. Vielmehr ist das Ganze schlicht schwierig: Der Niederländer Koets trainiert das echte Tjosten seit zehn Jahren: „Bei dem Lanzenkampf bleiben etwa zwei Sekunden bis zum Treffen.“ Nur ein kurzer Moment, um im vollen Galopp die Lanze auszurichten und auf den Helm oder die Tartsche (ein Schutzschild an der Rüstung) des Gegners krachen zu lassen. Wenn das klappt, bricht oft die Turnierwaffe. In St. Wendel machten die Ritter ernst:

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In St. Wendel kämpften Ritter aus verschiedenen Nationen, oben der Norweger Per Estein Prøis-Røhjell. Die wappenverzierte Stechtartsche aus Holz an seiner Rüstung ist eine Trefferzone. Unten der Einzug der Ritter auf das Turniergelände. Vorn tragen korrekt gewandete Helfer die Turnierpreise: ein Schwert und zwei Dolche. Oktober 2012

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Turnier in St. Wendel | FASZINATION WAFFEN

Rubens‘ Porträt von Kaiser Maximilian I. (1459-1519) entstand 100 Jahre nach dessen Tod. Rechts Christin Krischke von der Bückeburger Hofreitschule als Hofdame.

Turnierleiter Wolfgang Krischke zeigte in St. Wendel auch die höfische Beizjagd.

Nicht nur Plattner und andere Handwerker zeigten, was sie können − hier zwei Mitglieder der Gruppe „Lebendige Schwertkunst“ beim Freigefecht mit Fechtfedern.

Dr. Alfred Geibig von der Veste Coburg half als wissenschaftlicher Berater.

Der Brettener Artillerie e. V. führte täglich auch zwei Orgelgeschütze vor. Hier die „Schwarze Agnes“ im Schuss, die Ladezeit beträgt etwa 15 bis 20 Minuten.

Bekannt für spektakuläre Events: St. Wendels Bürgermeister Klaus Bouillon.

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SAMMELN & SELBERMACHEN | Sammeln Quo Vadis

Alles auf

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Sie sorgen durch ihren Elan und ihr Fachwissen dafür, dass historische Waffen und ihre Entwicklung nicht in Vergessenheit geraten: die Sammler. Jedoch geht da derzeit das Wort von der Krise um — VISIER geht der Sache auf den Grund.

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Sammeln Quo Vadis | SAMMELN & SELBERMACHEN

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s hörte sich so einfach an: „Sammle, was grad wenig kostet und um das sich niemand kümmert, eine schöne Kollektion wird‘s fast von selber.“ So umschrieb vor über 20 Jahren ein Veteran seine Methode zum Waffensammeln. Aber beim Anwende-Versuch stellte sich heraus, dass da neben den gesetzlichen weitere Hürden im Weg stehen: Man muss sich auskennen; das gilt für Varianten und Technik sowie für die zur jeweiligen Epoche gehörende Waffen-, Militär-, Zeit- und Kulturhistorie. Wichtig auch zu wissen, was derzeit viel kostet und was nicht. Auch darf man sich nicht von vornherein auf ein Thema versteifen. Und wer eine gute Kollektion anlegen will, muss methodisch vorgehen. Bei allem Spaß am leidenschaftlichen Sich-Reinknien in die Sache ist das vor allem zeit- und rechercheintensiv. Daher hat sich auch der Begriff des „ernsthaften Sammlers“ etabliert. Den es so übrigens nicht nur im Deutschen gibt. Die englischsprachige Welt redet vom „serious collector“: Man liegt nicht verkehrt, gute und erfahrene Waffensammler mit Privatgelehrten zu vergleichen. Seit einiger Zeit hört man allenthalben, diese Welt erfahre einen Umbruch. Etwa wegen Markt-Übersättigung hier und drastischer Verknappung dort. Dann das Ausbleiben des Nachwuchses. Schließlich seien da − ein speziell deutsches Thema − die Folgen der Gesetzesverschärfungen von 2002 und 2009. All das weckte Fragen: Stimmt das so? Und wie sieht es im Sammlermarkt generell aus?

Das Unangenehme zuerst: Allen regionalpolitischen Unterschieden zum Trotz − ja, das Betreiben dieses Hobbys hat sich erschwert. Bei Waffenbesitzkarten-pflichtigen Waffen redet ja die Behörde mit. Und entscheidet zuse-

hends rigider: Geplante Sammelfelder werden beschnitten oder gleich abgelehnt. Hat man länger nichts gemeldet, fragen die Ämter viel häufiger als früher, ob man noch sammle. Auch ist − etwa aus der Äppelwoi-Region − zu hören, dass die Behörden dort versuchen, so viele Erlaubnisse wie möglich zu widerrufen. In Bayern steht im Fragebogen für angehende Sammler: „Bis wann soll die Sammlung abgeschlossen sein?“ und „Welcher Betrag soll jährlich aufgewendet werden?“ Zudem gibt es da eine ExtraBegründung für Selbstlader. Und nicht ohne Folgen blieben die Gesetzesänderungen des vergangenen Jahrzehnts: „Immer mehr Reglementierungen. Die Wertschränke und Sicherheitseinrichtungen, die verlangt werden. Ich such‘ mir ein anderes Hobby.“

Und jetzt der Teil mit dem Spaß: Wegen all der genannten Umstände sollte man sich dieses Hobby nicht vermiesen lassen, sonst verpasst man was. Mit das Schönste ist die Jagd. Nicht die auf die wilde Sau im Wald, sondern die nach seltenen Modellvarianten. Nach Unikaten und Schnäppchen. Dann das befriedigende Gefühl, zu sehen, wie sich die einzelnen Stücke zu einem Ganzen fügen, wie sich wieder eine Lücke in der eigenen Kollektion füllt. Und dran zu denken, dass die Sammlung zum einen einen repräsentativen Querschnitt durchs jeweilige Interessengebiet bildet und zum anderen Ausgefallenes oder gar Einmaliges enthält. Nicht vergessen sei das Finanzielle. Viele Sammler wissen: Ihre handverlesenen Stücke steigen im Wert, in Zeiten der Euro-Debatte durchaus beruhigend. Manche Waffensammlung dient als zum Teil hochkarätiges Spekulationsobjekt − etwa zu sehen an der berühmten Klingbeil-Sammlung, die derzeit unter den Hammer kommt.

1. Geht immer: Kostpieliges wie diese verbeinte Radschloss-Prunkbüchse. 2. Luxus aus Deutschland: Walther PP ZM, mit Eichenlaub-Motiven graviert. 3 + 4. Fesseln eher jüngere Sammler: Jüngere Pistolenmodelle wie HK P9S und HK PSP. 5. Querflinte von Abbiatico & Salvinelli mit Steinzeitmotiv in Bulino-Gravurtechnik. Die WBK bildet die Basis zum legalen Sammeln von Erlaubnispflichtigem. Oktober 2012

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Mindestens so schön wie das Sammeln selber ist der Kontakt zu Gleichgesinnten, und das nicht nur im eigenen Land: Wer intensiv sammelt, ist in völkerverbindender Weise international vernetzt, hat Kontakte zu Vereinigungen im Inund Ausland und kennt Auktionatioren, Messeveranstalter, Museumskuratoren, Fachhändler und Firmenhistoriker. Zumal sich ans Waffensammeln vom Prinzip her nach wie vor dieselben Voraussetzungen knüpfen wie vor 20, 30 Jahren auch. So teilt sich diese Welt in zwei Bereiche: Zum einen das, was man spätestens mit Erreichen der Volljährigkeit zusammentragen kann. Das umfasst alles von Schneidgerät über Hieb-, Stich-, Schutz- und Trutzwaffen bis hin zu einschüssigen Vorderladern sowie Gas-, Schreckschuss- und Deko-Varianten. Und zum anderen das, wofür man ein amtlich ausgestelltes Dokument benötigt: Die „rote Waffenbesitzkarte für Waffensammler.“ Sammler brauchen die WBK prinzipiell für fast alle Feuerwaffen. Das beginnt mit mehrschüssigen Vorderladern und reicht bis zu den Metallpatronen-Hinterladern. Das Papier aber gibt‘s nicht eben so: Der Sammler in spe muss belegen, dass er sich in seinem Gebiet auskennt, dass er eine kulturhistorisch relevante Kollektion anlegen und nicht bloß Waffen anhäufen will − alles wie gehabt. Bleibt noch:

Der Blick auf den Markt . Allgegenwärtig ist die Klage über den Wertverfall vieler Stücke: „Umgerechnet krieg‘ ich noch einen Teil von dem, was ich mal gezahlt habe. Da legt man drauf.“ Jedoch klammert diese Sichtweise eins aus − die Freude, die das jeweilige Stück lange bereitet hat: Auch das gehört auf die Rechnung. Was manch altem Hasen aufstößt, ist realiter nichts anderes als eine Folge davon, dass sich Angebot und Sammelfelder wandeln. Beispiele: Mit Blankwaffen befassen sich Sammler seit Jahrhunderten. Nach dem WK-II-Ende kamen dann die Bajonette hinzu. Und zumindest in Deutschland begann das V ISIER. de

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FASZINATION WAFFEN | Osvaldo Gatto

Eine Werkstatt Vor zehn Jahren beschloss ein argentinischer Lehrer, sein Faible für historische Vorderladerwaffen zum Beruf zu machen. Aus dem Akademiker wurde ein Büchsenmacher. Seit kurzem sind seine Repliken auch in Deutschland zu haben.

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it Argentinien verbinden viele Deutsche entweder Fußball, den Río de la Plata oder riesige Rinderherden, die von sonnengegerbten Gauchos auf schier unendlichen Weiden der Pampas zusammengetrieben werden. Dem ein oder anderen Waffenkenner kommt auch das Mauser Gewehr „Modelo 1909“ in 7,65 x 53 Argentino in den Sinn. Aber gewiss hat wohl kaum je-

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mand eine deutsche Radschlosspistole aus dem Jahr 1632 „auf dem Schirm“, wenn er sich mit dem lateinamerikanischen Staat befasst. Wozu auch − ein solches Stück wird man dort wohl kaum finden − oder etwa doch? Wer diese Frage klären möchte, reise von Buenos Aires aus zunächst den Río de la Plata und später den Paraná hinauf

bis in die Provinz Santa Fé. Dort liegt in Mitten der Pampas die drittgrößte Metropole Argentiniens. Ähnlich wie Hamburg besitzt der weit im Landesinneren gelegene Ort einen eigenen Hochseehafen. Die Stadt trägt den Namen Rosario und zählt nach aktuellen Schätzungen rund 1,75 Millionen Einwohner. Rosario gilt als Industrie- und Bildungszentrum. Der wohl bekannteste Sohn Oktober 2012

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Osvaldo Gatto | FASZINATION WAFFEN

in den Pampas der Stadt dürfte der seit 2009 amtierende Weltfußballer des Jahres Lionel Messi sein. Ungleich weniger bekannt präsentiert sich der ebenfalls in Rosario geborene Hauptakteur dieses Artikels − dabei hat der zweifelsohne den abenteuerlicheren Lebensweg: 54 Jahre alt, hat Osvaldo Gatto diverse Stationen durchlaufen. Unter anderem studierter Sozialkunde- und Geschichtslehrer (spanisch: Profesor), fand er vor zehn Jahren seine eigentliche Profession − den Bau historischer Waffen. Und das dann gleich richtig: Begeistert gründete der Oktober 2012

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Historiker in seinem Heimatort eine Waffenmanufaktur. Gatto spezialisierte sich dabei auf die Reproduktion und Restauration alter Vorderladerwaffen. Neben historischen Feld- und Schiffskanonen, Mörsern und Vorderlader-Kurz- und Langwaffen entstehen auch Repliken von Blankwaffen. Anschauungsmaterial hat Gatto in Gestalt einer inzwischen auf über 500 Exponate angewachsenen Schusswaffensammlung. Die Faszination des Papas sprang auch rasch auf Sohn Martin über. Auch er ein Multitalent: Er war Chemietechniker, technischer

Zeichner, Computergrafik-Designer und Zahntechniker − dann stieg er 2005 als Partner in die väterliche Waffenschmiede ein. Heute kümmert sich Martin Gatto um alles, was mit Metallguss sowie Oberflächen- und Holzbearbeitung zusammenhängt. Die dazu nötigen Fertigkeiten eignete sich der argentinische Autodidakt weitgehend durch das Studium alter Arbeitsanleitungen an − etwa von Kanonengießern und Schäftern. Das Schaftholz, das die Gattos in ihrem Betrieb verarbeiten, stammt aus dem V ISIER. de

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GESCHICHTE & GESCHICHTEN | Radetzky-Pistole

Mit berühmtem Vor dem Bild von Feldmarschall Radetzky steht die mit seinem Namenszug markierte Steinschlosspistole, von der Größe her eine Reisepistole. Dahinter ein Blüchersäbel, wie er zur Zeit der Befreiungskriege im Einsatz war.

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Radetzky-Pistole | GESCHICHTE & GESCHICHTEN

Namen Eine Pistole mit dem Namen eines weltberühmten Soldaten: Graf Radetzky. Hier der Blick auf eine unglaubliche Militärkarriere und das Ergebnis einer Spurensuche.

S Im Griffrücken der Waffe findet sich ein 14 mm hohes und 10 mm breites wappenförmiges versilbertes Emblem, in dem in SchreibschriftGravur steht: “Graf / v. Radetzky / 1812”.

eit dem Schild des Achilleus und Jung-Siegfrieds Schwert Balmung hat sich an einer Sache nichts geändert: Geht mit einer Waffe ein berühmter Name einher, steigert das ihren Wert und ihre Bedeutung enorm. So verhält es sich auch mit der Kurzwaffe, die den Anstoß zu diesem Artikel gab. Eines Tages rief Waffenfachhändler Andreas Güth aus Vacha in Thüringen bei VISIER an und bat um einen Besuchstermin. Er habe für kurze Zeit eine Steinschlosspistole zur Begutachtung und zur weiteren Recherche erhalten: „Das wäre bestimmt auch etwas für Ihre Leser, immerhin steht ein in Europa nicht gerade unbekannter Name darauf.“ Sprach’s und fuhr kurz darauf die 215 Kilometer von Vacha nach Bad Ems, wo er bei der ihm leihweise überlassenen Waffe auf eine bestimmte Stelle zeigte. Genauer: einen Punkt oben an der Rückenrundung des aus geöltem Nussbaum gefertigten Griffs. Da fand sich ein kleines, versilbertes Medaillon in Form eines Wappenschildes, diagonal in Schreibschrift graviert mit der dreizeiligen Inschrift: „Graf / Radetzky / 1812“. Und das provozierte sofort die Frage: „Etwa der Radetzky? Der legendäre Feldmarschall, dem der berühmte Marsch gewidmet ist?“ Wenn sich das so verhielte, dann käme das einer kleinen Sensation gleich. Denn bei Johann Joseph Wenzel Anton Franz Karl Graf Radetzky von Radetz (1766-1858) handelte es sich um einen der wohl wichtigsten Militärs seiner Zeit. Er war nichts weniger als der fraglos herausragendste Militärführer, den Österreich in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts hervorgebracht hatte. Radetzky entstammte einem böhmischen Adelsgeschlecht und war infolgedes-

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VOR ORT | Sportservice von RWS weltweit

Stets zu Diensten

Hubertus Dowidat, „das Gesicht von RWS“: Mit seinen Kollegen vom ServiceTeam sorgt er dafür, dass Kunden und Munition weltweit zusammenkommen.

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Sportservice von RWS weltweit | VOR ORT

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ab ich auch alles dabei? Vor einem Match, das wissen erfahrene Sportschützen, müssen alle Waffen-Einstellungen nochmals geprüft und die Checkliste der mitzunehmenden Dinge abgearbeitet werden. Die Munitionsschachteln gehören selbstverständlich dazu. Und wer weiß, wie sich die Schussbilder bei gleichen Patronen in einem anderen Lauf (oder umgekehrt) verhalten können, der packt auch die Sorte seines Vertrauens ein. Die bekannteste deutsche Marke dürfte „RWS“ sein. Das Kürzel steht für „Rheinisch-Westfälische Sprengstoff AG“, gegründet 1886 und 1931 mit der Dynamit Actiengesellschaft (vormals Alfred Nobel & Co.) zur Dynamit Nobel AG (kurz DAG) verschmolzen. Der Sitz des stetig wachsenden Unternehmens wurde ein Jahr später nach Troisdorf bei Bonn verlegt. Die Wirren zweier Kriege und die vielen Beteiligungen und Trennungen der Folgejahre seien hier mal ausgelassen. Eine Verbindung aus dem Rheinland ins Fränkische gab es aber schon, seit RWS 1889 die Zündhütchenfabrik Heinrich Uttendörfer in Nürnberg übernommen hatte. Produziert wurde seit 1896 auch in Stadeln bei Fürth, und das mit europaweitem Erfolg.

Per Fernglas identifiziert Hubertus Dowidat die verwendeten Munitionsmarken (Bild links) für die Statistik. Christian Thomas hinter ihm ist zufrieden. Unten: Alin Moldoveanu (Rumänien), der Luftgewehr-Olympiasieger 2012, bedankt sich bei Dowidat.

Über ein Jahrhundert später: Dynamit Nobel war zum Chemiekonzern geworden. Das frühere Kerngeschäft, die noch bestehenden Sparten Munition für Militär, Behörden, Jäger und Sportschützen sowie der Bereich Anzündhütchen, gingen 2002 vom damaligen Besitzer, der Metallgesellschaft, an den Schweizer RUAG-Konzern über, der eigene Munitionszweige mitbrachte. Die RUAG Ammotec GmbH entstand, mit Sitz in Fürth. Neben RWS als Marke für Diabolos, Randfeuermunition und Großkaliber-Büchsenpatronen werden dort die Marken Rottweil (Schrotpatronen) und Geco (Kurzwaffen-Patronen sowie günstige Langwaffenmunition) weitergeführt. Rottweil im Schwarzwald war von 1952 bis 1963 der Sitz der Oktober 2012

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VOR ORT | Debüt beim SFW: SAKO TRG M 10

Nimm Drei Auf dem 4. Special Forces Workshop in Güstrow stellten wieder viele Hersteller den Profis aus Polizei- und Sicherheitsbehörden neue Produkte vor. Sako reiste mit seinem neuen Multikalibergewehr TRG M 10 an.

Für den Mündungssignaturdämpfer aus dem Hause Ase Utra gibt es eine Schutzhülle.

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elativ kleine, aber feine Veranstaltungen wie der vom Spezialeinsatzkommando des Landeskriminalamtes Mecklenburg Vorpommern und den „Baltic Shooters“ unter Frank Thiel organisierte Special Forces Workshop in Güstrow bieten ihre Reize. Hier treffen sich nicht nur die Profis aus Polizei und Sicherheitsbehörden zu Fortbildungen, Gedankenaustausch und Wettkampf. Auch die Industrie sucht den Kontakt zum Anwender, um ein erstes Feedback über ihre Produkte zu erhalten − und daraus ergab sich in Form eines neuen Gewehrs aus Finnland der Stoff für diesen Artikel. So konnten sich in diesem Jahr die 41 angereisten Teams aus Deutschland,

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Italien, Luxemburg, Österreich und Polen nicht nur über interessante Workshops und einen fordernden Wettkampf freuen (siehe auch VISIER 9/2010 und 10/2011), sondern auch über eine umfangreiche Industrie-Tischausstellung. Blackhawk, Haix, 5.11 Tactical und Zentauron zeigten ihre taktische Ausrüstung und Bekleidung. Newco Safety Technologies stellte seine pyrotechnischen Irritationswurfkörper vor. Sinn Spezialuhren und Laco präsentierten ihre Zeiteisen. Optiken und Optonik gab es bei I-E-A Miloptics, Rheinmetall, Schmidt & Bender und Steiner zu sehen. Gleichzeitig trugen einige der Testwaffen Zielfernrohre oder Rotpunktvisiere aus diesen Häusern, ebenso wie von

Aimpoint oder Carl Zeiss Optronics. Mit an Bord waren auch die Munitionshersteller Nammo und MEN. Letzterer stellte nicht nur das Gros der Munition für die Workshops bereit, sondern führte die Wirkung diverser Patronen vor. Waffenhersteller wie Benelli, Caracal, Glock, Haenel, Sako, Schmeisser, SIG Sauer, Steyr Mannlicher, oder Walther organisierten teilweise eigene Workshops, zeigten aktuelle Produkte und stellten sie auch zum Ausprobieren im „scharfen Schuss“ bereit. Darunter befanden sich brandneue Waffen wie die Pistole L9 von Steyr-Mannlicher, erste Versionen der auf dem Fallschirmjägergewehr FG42 basierenden SelbstladeOktober 2012

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Debüt beim SFW: SAKO TRG M 10 | VOR ORT

Oben: Beim SIG Sauer-Workshop demonstrierte der bekannte Schießausbilder „Rosi“, wie sehr sich selbst kleine Fehler beim Stehendanschlag auswirken: Ein sanfter Druck auf die Mündung simuliert den Rückstoß. Steht der Schütze nicht richtig, gerät er schnell aus der Balance.

und Präzisionsgewehre der Tactics Group/Sport Systeme Dittrich oder das neue modulare Präzisionsgewehr Sako TRG M 10. Einmal vor Ort, nutzte VISIER die Chance und verschaffte sich einen ersten praktischen Eindruck von der Neuheit aus dem Land der 1000 Seen.

Drei in einem: Das Sako TRG M 10 geht aus einer Ausschreibung des US Special Operations Command hervor. Dieses sucht derzeit ein Scharfschützen-Repetiergewehr im Kaliber .338 Lapua Magnum. Das leistungsstarke Kaliber setzt sich derzeit ohnedies immer mehr als neues Standard-Scharfschützenkaliber durch, da es ausgezeichnete Präzision und Wirkung auf hohe Reichweiten bieOktober 2012

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Rechts: einer der Teilnehmer des SFW bei der Schießprüfung. Unten: Auch beim SFW vorgeführt wurde das Selbstladegewehr der Tactics Group/Sport Systeme Dittrich. Es basiert auf dem Fallschirmjägergewehr 42 und fällt recht kompakt aus.

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VORSCHAU | In der nächsten Ausgabe

ab 31. Oktober 2012 im Handel

Ein Meisterstück aus Bayern Deutsche Scheibenbüchsen mit Polygon-Läufen in kleineren Kalibern repräsentieren den höchsten Stand der sportlichen Vorderladertechnik - und sind heute vergessen. VISIER stellt Ihnen im November ein solches Exemplar vor. Mit Geschichte und ausführlichem Test.

Eine Neuheit aus Württemberg

Pistolen aus Connecticut

Heckler & Koch präsentiert unter der Bezeichnung HK 121 ein neues MG. Die kommende Ausgabe beschreibt die Waffe und ihre Technik.

Governments gibt‘s viele, aber nur ein Bruchteil davon stammt vom originalen Hersteller Colt − VISIER nahm sich vier davon vor.

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Hier erreichen Sie uns:

APC9 von G B &TneA ration

Neue Ge ines und von Carb pistolen en Maschin e Die kurz te Geschich der GP 80

Leser der VISIER-XXL-Ausgabe mit dem 24-seitigen SWM wissen mehr: Die APC45 von B & T kommt erst im Winter auf den Markt, wir haben eines der ersten Exemplare für Sie schon mal Probe geschossen.

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VISIER-Service Postanschrift: VISIER, Postfach 13 51, D-56120 Bad Ems Redaktion: Telefon: +49 (0)2603/5060-201 Hotline: Dienstag & Donnerstag von 14 bis 15 Uhr Fax: +49 (0)2603/5060-202 E-Mail: visier@vsmedien.de Anzeigen: Telefon: +49 (0)2603/5060-106 Fax: +49 (0)2603/5060-107 E-Mail: anzeigen@vsmedien.de Leserservice: Nachbestellung alter Ausgaben und Abo-Betreuung: Tel.: +49 (0)2603/5060-101 oder -102 Fax: +49 (0)2603/5060-103 E-Mail: vertrieb@vsmedien.de Oktober 2012

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