Vbg. Jagd Jul-Aug 2010

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Juli/August 2010

Vorarlberger

Jagd

Vorarlberger J채gerschaft

Biologische Vielfalt

Generalversammlung

Nachsuchenbereitschaft

Seite 4 bis 8

Seite 24 bis 25

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INHALTSVERZEICHNIS

Juli / August 2010

Aktuell

Titelbild Inneres Muttstöfile, Silbertal (KLIM Kulturlandschaftsinventar Montafon) „Kulturlandschaften weisen nicht selten eine höhere Artenvielfalt auf als unberührte Naturlandschaften“

IMPRESSUM Anzeigenmarketing: MEDIA-TEAM GesmbH Interpark FOCUS 3 6832 Röthis Tel. 05523 52392 - 0 Fax 05523 52392 - 9 office@media-team.at Redaktion: Verantwortliche Redakteurin Mag. Monika Dönz-Breuß monika.doenz-breuss@aon.at Bezirk Bregenz OSR BJM-Stv. Roland Moos roland.moos@vol.at Bezirk Dornbirn BJM-Stv. Bruno Metzler metzler.bruno@aon.at Bezirk Feldkirch Christian Ammann christian-ammann@vol.at Bezirk Bludenz Mag. Monika Dönz-Breuß monika.doenz-breuss@aon.at Medieninhaber und Herausgeber: Vorarlberger Jägerschaft Geschäftsstellenleiterin Carmen Kaufmann Markus-Sittikus-Straße 20 6845 Hohenems Tel. 05576 74633 Fax 05576 74677 vlbg.jaegerschaft@cable.vol.at www.vlbg-jaegerschaft.at Öffnungszeiten der Geschäftsstelle: Montag - Donnerstag von 08.00 bis 12.00 Uhr Freitag von 13.00 bis 17.00 Uhr Erscheinungsweise: 6x jährlich (jeden 2. Monat) Hersteller: Vorarlberger Verlagsanstalt GmbH, A-6850 Dornbirn, Schwefel 8, www.vva.at

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Natürliche Vielfalt statt jagdlicher Eintopf Biodiversität und Jagd Exkursionen im Internat. Jahr der Biodiversität Jahreshauptversammlung Verband Vbg. Jagdschutzorgane Generalversammlung Vorarlberger Jägerschaft Bartgeier: Erster Bruterfolg! Nachsuchenbereitschaft – Aktualisiert Narrische Auerhenne

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Wildbiologie 10 16

Können Wildtiere Farben sehen? Futtermittelqualität für Reh- und Rotwild

Rubriken 12 13 19 29 36 37

Wildküche in Vorarlberg Kinderseite „W wie Waldkauz“ Im Recht gepirscht Geschäftsstelle

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Veranstaltungen Bücherecke

Waffe und Schuss 20 21 22 23

Gebraucht? Passend? Gut? Tontaubenschießen im Auer „Heiligen Wald“ Landesmeisterschaft in der jagdlichen Kugel Jagdschießen in der Bürser Schlucht

Jagdhunde 32 34 35

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6. Landesjagdhundetag Übungstag Klub Vorstehhunde ÖSHV Vorprüfung 2010

Jägerschule 26 26 27

119 Teilnehmer absolvierten die Jägerschule 6. Lehrherrenabend Exkursionen im Rahmen der Ausbildung

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Jägerinnen & Jäger 20 36 36

Wildschwein statt Rehbock Geburtstage Jägerschirennen St. Gallenkirch – Nachsatz

Jagd 38 39 39 40

Abwurfstangenschau Bezirk Bregenz Abwurfstangenschau Bezirk Bludenz Abwurfstangenschau HG 1.2 Todesfalle Schafzaun

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JAGD AKTUELL

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LIEBE JÄGERINNEN UND JÄGER

Jagd verständlich vermitteln Landesjägermeister Dr. Ernst Albrich hat mich gebeten, für die diesjährige Sommerausgabe der Vorarlberger Jagdzeitung das Editorial zu schreiben. In der vollen Überzeugung, nicht als Lückenfüller für das aus Tageszeitungen bekannte Sommerloch zu dienen, möchte ich die Gelegenheit nutzen, eine außerberufliche Erfahrung mit dem Thema Wildtiere und Jagd zu schildern. Als Mitglied des Rotaryclubs Bregenzerwald hatte ich im rotarischen Jahr 2009/10 die Ehre, Präsident unserer Vereinigung zu sein und somit die Schwerpunktthemen für das Jahr zu bestimmen. Unser Club besteht aus 44 Mitgliedern unterschiedlichster beruflicher Herkunft. Handwerker, Beamte, Unternehmer, Politiker, Ärzte, Anwälte, Lehrer, Touristiker etc. versuchen Freundschaft zu pflegen, sich dem humanitären Dienst zu widmen, hohe ethische Grundsätze im Berufs- und Privatleben anzustreben sowie für die Verbreitung von gutem Willen

und die Verständigung auf der Welt zu wirken. Für BregenzerwälderInnen ist die Jagd natürlich nichts Unbekanntes, aktiv haben aber nur ganz wenige Clubfreunde mit ihr etwas zu tun. Insgesamt repräsentieren sie somit eigentlich das Verhältnis der Vorarlberger Bevölkerung zur Jagd. Alle wissen zwar, dass es die Jagd gibt, manche haben irgendwelche Anekdoten mit Jägern, die nicht selten negativ besetzt sind, erlebt, aber kaum jemand weiß über Wild und Jagd in Vorarlberg genauer Bescheid. Aus diesem Grund war es mir ein Anliegen, Natur, Wildtiere und die Jagd zum Schwerpunktthema des sich nun zu Ende neigenden rotarischen Jahres zu machen. Ein sehr spannendes Vorhaben, jagdlich völlig unbedarfte, aber sehr kritisch denkende, aus verschiedensten Berufsbranchen stammende Menschen und deren Familien mit der Jagd zu konfrontieren. Ich war außerordentlich überrascht, wie interessiert die Freunde an

diesem Thema waren und wie gerne sie Informationen dazu aufgenommen haben. Besonders beeindruckt war ich über die Begeisterung der Familienangehörigen, insbesondere der Kinder, wenn es die Möglichkeit gab, tagaktive Wildtiere wie Hirsch, Gams und Murmeltier in ihren Lebensräumen aus störungsfreier Entfernung zu beobachten. Besonders oft wurde dabei die Frage gestellt, ob wir in Vorarlberg unser Wild und seine Biotope wohl ausreichend schützen und warum es eigentlich nicht mehr Wildschutzgebiete mit Wegegeboten in unserem Land gibt. Ich hatte den Eindruck, dass diese Menschen verstanden haben, warum es einen respektvollen Umgang mit der Natur braucht und dass der Jäger eine wichtige Funktion in unserer Kulturlandschaft hat. Diese Erfahrung bringt mich aber auch zur vollen Überzeugung, dass nicht nur die Bregenzerwälder RotarierInnen und deren Familien für Wild, Wald und Jagd begeistert werden können, sondern

SCHUSSZEITEN IM JULI UND AUGUST 2010 In den Monaten Juli und August 2010 darf in Vorarlberg folgendes Wild erlegt werden: Rotwild Schmaltiere, nichtführende Tiere und Schmalspießer führende Tiere und Kälber Schmaltiere und Schmalspießer (Randzone) Tiere und Kälber (Randzone) Rehwild mehrjährige Rehböcke Schmalgeißen, Bockjährlinge und nichtf. Geißen Dachse, Jungfüchse, Füchse

ab 1.8. Gamsböcke, Gamsgeißen und Gamskitze Steinböcke, Steingeißen und Steinkitze ab 16.8. Hirsche der Klasse I und IIb Hirsche der Klasse III führende Rehgeißen und Kitze Murmeltiere Ganzjährig: Schwarzwild, Bisamratte, Marderhund, Waschbär

dass sicher auch in der allgemeinen Bevölkerung die Bereitschaft vorhanden wäre, sich näher mit dem Thema Jagd zu beschäftigen. Dieses Interesse muss jedoch geweckt werden. Dazu braucht es professionell gestaltete Information und Aufklärung, die pädagogisch optimal aufbereitet und vermittelt wird. Eine Aufgabe, die nicht nur ein großes Anliegen der Vorarlberger Jägerschaft, sondern jedes einzelnen Jägers und insbesondere auch des Jagdrechtsinhabers in unserem Land, nämlich des Grundbesitzers, sein sollte. DI Hubert Schatz, Landeswildbiologe


Foto: Monika Dönz-Breuß

Natürliche Vielfalt statt jagdlicher Eintopf DI Hubert Schatz as Jahr 2010 wurde international zum Jahr der Biodiversität ausgerufen. Das Wort Biodiversität ist vergleichsweise jung und kann mit „Vielfalt des Lebens“ übersetzt werden. Nachdem der Mensch sich die Erde untertan macht und dabei viel Leben

Das internationale Jahresmotto 2010 soll global auf die Verantwortung des Menschen für die Erhaltung der Vielfalt des Lebens auf Erden aufmerksam machen. Damit sind aber nicht nur die Bewahrung der verschiedenen Ökosysteme mit ihren Millionen von Pflanzen- und Tierarten gemeint, sondern auch die Er-

Foto: Monika Dönz-Breuß

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verändert und teilweise auch zerstört, ist der Ausdruck Biodiversität in Zeiten immer knapper werdender natürlicher Ressourcen auch ein fixer Begriff in der Politik geworden. Im Jahr 1992 wurde die Konvention zur Biologischen Vielfalt gegründet und von 190 Staaten sowie von der Europäischen Union unterzeichnet.

Unter Förderung der biologischen Vielfalt versteht man die Pflege und Erhaltung aller in einem bestimmten Lebensraum natürlich vorkommenden Tier- und Pflanzenarten.

haltung der genetischen und phänologischen Eigenheiten der einzelnen Arten. Der Mensch ist selbst Teil dieser Vielfalt und sein Wirken muss keineswegs automatisch mit negativen Auswirkungen auf die Umwelt verbunden sein. Oft ist sogar das Gegenteil der Fall. So weisen Kulturlandschaften nicht selten eine höhere Artenvielfalt und bessere Lebensbedingungen für Tiere und Pflanzen auf, als unberührte Naturlandschaften. In Vorarlberg gibt es dafür zahlreiche Beispiele. Trotz der vergleichsweise geringen Flächengröße verfügt unser Land vom Bodensee bis zum Piz Buin über eine Vielzahl an Lebensraumtypen mit unterschiedlichen Lebensgemeinschaften. Viele von ihnen sind vom Menschen stark geprägt, manche überhaupt von ihm geschaffen. Die ökologische Mannigfaltigkeit im Lande ergibt automatisch eine hohe jagdliche Vielfalt. So unterscheidet sich die Jagd in der Riedlandschaft und am Bodensee ganz wesentlich von jener in den


BIOLOGISCHE VIELFALT

Waldregionen und diese wiederum von der im Hochgebirge. Die Jäger der jeweiligen Regionen sind mit ihrer Umgebung bestens vertraut und auf deren Artenspektrum spezialisiert, nicht selten fehlen ihnen jedoch Kenntnisse über die biologischen Verhältnisse in anderen Regionen. Über ein besonderes Artenreichtum verfügen beispielsweise unsere Reviere im Rheintal und am Bodensee. Hier kommt nicht nur eine Vielzahl von Vogelarten vor, die in den Bergregionen fehlen, sondern es werden hier z.T. auch noch Bejagungsarten praktiziert, die woanders nicht existent oder auf Grund der Fokussierung auf das Schalenwild in Vergessenheit geraten sind. Unter Förderung der biologischen Vielfalt versteht man nicht die zahlenmäßige Hege weniger Wildarten, sondern die Pflege und Erhaltung aller in einem bestimmten Lebensraum natürlich vorkommenden Tier- und Pflanzenarten.

ner Jagdbetrieb mit voller Konzentration auf nur wenige Arten wie z.B. dem Schalenwild betrieben werden.

Obwohl beim Jäger verständlicherweise die Tiere und insbesondere das Wild im Vordergrund seines Interesses stehen, ist heutzutage eine ganzheitliche Betrachtungsweise dringend notwendig. Dementsprechend breit ist auch die Ausbildung zum Jäger und Jagdschutzorgan in der Vorarlberger Jägerschule. Das Gelernte gilt es jedoch in die Praxis umzusetzen. Als Jäger muss man in der Lage sein, nicht nur den Wildzustand, sondern die gesamte Umweltsituation in seinem Revier zu beurteilen und die Auswirkungen des eigenen Tuns einzuschätzen. Der Jagdbetrieb muss so gestaltet werden, dass durch die Hege jagdbarer Wildarten keine anderen Tier- oder Pflanzenarten auf großer Fläche langfristig nachteilig beeinflusst oder gar auf der Strecke bleiben. Außerdem sollte in jedem Revier das gesamte Angebot von jagdbaren Wildarten jagdlich genutzt und nicht ein monoto-

In Forstkreisen ist es derzeit modern, die Fütterung von Rot- und Rehwild zu hinterfragen bzw. deren Beendigung zu fordern. Eine Forderung, der man sich als Wildökologe leicht anschließen könnte, sofern im Vorhinein sichergestellt wird, dass das Rotwild seine Überwinterungsräume künftig frei wählen darf und dass dort unvermeidbare Wildschäden von Grundbesitzern und Behörden toleriert werden. Die Rotwildfütterung in Vorarlberg zu beenden, hieße die Rand- und Freizonen des Landes für die Überwinterung des Rotwilds im großen Stil zu „öffnen“ sowie gebietsweise die natürliche Überwinterung des Rotwildes auf sonnig exponierten Hängen mit all ihren Begleiterscheinungen für den Schutzwald zu akzeptieren. Ökologie nur einseitig oder nur verbal einzufordern ist zu wenig. Ökologie muss in der Praxis bei allen Arten zugelas-

Auf der anderen Seite ist es jedoch auch die Aufgabe und Pflicht der Jäger und Biologen auf die Lebensansprüche der Wildtiere hinzuweisen und deren Berücksichtigung öffentlich einzufordern. Wollen wir beispielsweise Rot- oder Gamswild langfristig erhalten, so kann dies nicht nur durch eine theoretische Zubilligung von Lebensräumen erfolgen, sondern es muss dem Wild dort auch eine entsprechende Ruhe und vor allem Akzeptanz bezüglich seiner Einflussnahme auf den Wald entgegengebracht werden. Zu den Lebensansprüchen der Tiere gehört aber auch eine artenspezifische Bestandsstruktur. Dazu zählt neben einer entsprechenden Geschlechterund Altersverteilung vor allem eine gewisse Mindestbestandesgröße.

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Foto: Hubert Schatz

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Wollen wir Rotwild langfristig erhalten, so kann dies nicht nur durch eine theoretische Zubilligung von Lebensräumen erfolgen, sondern es muss dem Wild dort auch eine entsprechende Ruhe und vor allem Akzeptanz bezüglich seiner Einflussnahme auf den Wald entgegengebracht werden.

sen und gelebt werden. Ist dies nicht möglich bzw. gewollt, so müssen sich eben alle Beteiligten zu einer Konzeption der Überwinterung des Rotwildes mit Hilfe der Fütterung bekennen. An dieser Stelle muss jedoch deutlich gesagt werden, dass es auch mit Hilfe der Winterfütterung nur begrenzt möglich ist, Wildschäden zu vermeiden und dass trotz Fütterung keineswegs beliebig hohe Wildbestände gehalten werden können. Nachdem in einigen Wildregionen des Landes gegenwärtig Rotwildbestände existieren, deren Einflussnahme auf den Wald über der Kompensationswirkung der Fütterung liegen, stellt eine maßvolle Anpassung der Wilddichte an den Lebensraum einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung bzw. Förderung der Biodiversität dar. Ein lebensraumbedachter Wildbestand ist letztendlich auch die wichtigste Voraussetzung für die langfristige Erhaltung des Wildes selbst.

Der internationale Aufruf zur Förderung der Biodiversität heißt nicht nur das gegenwärtige Artenspektrum zu erhalten, sondern wenn möglich dieses mit ehemals heimischen Arten zu bereichern. Die Integration von Luchs, Bär, Wolf, Bartgeier (siehe Seite 28) und Biber als ursprüngliche Bewohner unseres Landes sind aktuelle Beispiele dafür. Ohne die Erstellung von Integrationskonzepten wird es jedoch kaum möglich sein, sie in unsere Kulturlandschaft wieder einzubinden. Die Vorarlberger Jäger haben sich bisher sehr tolerant und freundlich gegenüber den „Heimkehrern“ verhalten. Bleibt nur zu hoffen, dass dies auch in Zukunft so bleibt, damit die Jagd in Vorarlberg auch zukünftig als aktiver Beitrag zur Erhaltung der Natur und seiner vielfältigen Ökosysteme bezeichnet werden kann.


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BIOLOGISCHE VIELFALT

Foto: Hubert Schatz

Fotos: Monika Dönz-Breuß

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Biodiversität und Jagd Herausforderung für die Zukunft Univ. Pro f. Dr. Fried rich Reim o ser Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie (FIWI), Wien m Jahr der Biodiversität kommt man um die Frage des Zusammenhangs mit der Jagd nicht herum. Biodiversität, also die Vielfalt der Arten, Gene und Ökosysteme, soll erhalten und dort, wo sie vom Menschen vermindert wurde, verbessert werden. Dies ist ein globales gesellschaftliches Leitprinzip geworden. Was kann die Jagd dazu beitragen? Wie weit hängt es von anderen Landnutzern ab, ob Wildtiere in ihrer Vielfalt erhalten und genutzt werden können?

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Als zentraler Schlüssel zur Erhaltung der Biodiversität wird heute die „nachhaltige Nutzung“ natürlicher Ressourcen (Pflanzen, Tiere) gesehen. Biodiversität und nachhaltige Nutzung sind somit untrennbar verbunden. Dies wurde erst vor knapp 20 Jahren anerkannt. Das heißt, wir müssen Nutzungen so durchführen, dass auch zukünftige Generationen die gleiche Ressource ebenso nutzen können. Dahinter steckt das Prinzip, dass langfristig

nur nutzbar ist, was zuerst in einen vitalen Zustand gebracht oder in diesem erhalten wurde, also was verbessert bzw. geschützt wurde. „Schutz durch nachhaltige Nutzung“ ist zum positiven Schlagwort geworden. Es wurde erkannt, dass die Möglichkeit zur Nutzung zusätzliche sozio-ökonomische Anreize schafft, das Genutzte auch dauerhaft zu erhalten.

Was bedeutet nun die Forderung „Nachhaltigkeit“, die für alle Nutzungsformen gilt, für die Jagd? Die Jäger müssen heute beweisen, dass sie ihren Beitrag zur Nachhaltigkeit bei der Nutzung von Wildtieren leisten. Nur so tragen sie automatisch auch zum Naturschutz bei und können ihren gesellschaftlichen Stellenwert erhalten oder verbessern. Dieser Beweis ist keine Belastung, sondern eine große Chance für die Jagd. Nutzen die Jäger diese Chance nicht, werden zukünftige Generationen die Jagd wahrscheinlich nicht mehr in der uns geläufigen Form ausüben dürfen. Ein zukunftsfähiges, also nachhaltiges Management der Wildtiere stellt allerdings

besondere Anforderungen. Die Erhaltung der Artenvielfalt, die Gestaltung der Wildlebensräume, die Vermeidung von Schäden und Konflikten sowie eine effiziente Wildstandsregulierung hängen von den Aktivitäten vieler Landnutzer ab. Die Jagd ist dabei Teil eines größeren Ganzen. Die verschiedenen Einwirkungen auf dieses komplexe System wurden nun im Hinblick auf nachhaltige Nutzung und Erhaltung der Biodiversität bewertbar gemacht. Was messbar und bewertbar ist, wird dadurch beweisbar. Das ist die Chance für die Jagd. Bisher wurde „Nachhaltigkeit“ oft leichtfertig verwendet und selten mit messbaren und damit praktikablen Inhalten versehen. Auch wurde die Nachhaltigkeit oft zu einseitig, nur aus dem Blickwinkel einer bestimmten Landnutzungsform bzw. einer bestimmten Interessensgruppe beurteilt. Dies stellte sich bei ganzheitlichem Blickwinkel als nicht wirklich nachhaltig heraus, da die vermeintliche Nachhaltigkeit der einen Gruppe nicht selten unbewusst gegen die Nachhaltigkeit einer anderen Gruppe wirkt. So werden zum Beispiel das Vorkommen der Wildarten

und die mögliche Jagdausübung nicht nur von den Jägern, sondern von einer Vielzahl anderer Landnutzer wesentlich mitbestimmt. Umgekehrt beeinflusst die Art der Jagdausübung andere Tätigkeitsbereiche. Das Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie arbeitet deshalb seit mehreren Jahren daran, diese Zusammenhänge in Bezug auf den Einfluss der vielfältigen Nutzungsansprüche an eine Landschaft auf die darin vorkommenden Wildtiere deutlich zu machen. Die Modellregion zur Entwicklung eines Bewertungskataloges, der es erstmals ermöglichte diese Einflüsse zu quantifizieren, war der Biosphärenpark Wienerwald. Der nun vorliegende Katalog erlaubt die Nutzung von Wildtieren und auch deren Lebensräumen so zu gestalten, dass sie wirklich nachhaltig ist. Entscheidend und neu ist dabei, dass hier erstmals alle wesentlichen Einflussfaktoren und ihre Interaktionen ganzheitlich berücksichtigt werden. Die Prinzipien und Kriterien des Bewertungskatalogs, die gemeinsam mit Fachleuten aus allen betroffenen Interessensgruppen entwickelt und getestet wurden, sind auch


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BIOLOGISCHE VIELFALT

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außerhalb der Modellregion anwendbar.

Erholung WildtierRessourcen

Vom sektoralen zum ganzheitlichen Blickwinkel Kurz zurück zum Anfang, als es noch allein um die Nachhaltigkeit der Jagd und die Kriterien für die Jäger ging. In diesem ersten, vor über zehn Jahren begonnenen Schritt wurden in Zusammenarbeit mit der Weltnaturschutzorganisation IUCN und dem Österreichischen Umweltbundesamt unter Berücksichtigung internationaler Konventionen die „Prinzipien, Kriterien und Indikatoren für nachhaltige Jagd“ entwickelt und publiziert (Agrarverlag, ISBN 10: 3704022020). Diese fanden Eingang in die europäische und globale Nachhaltigkeitsstrategie. Im Bewertungssystem wurde ausschließlich der Einfluss der Jagd auf die Erhaltung von Wildtieren und deren Lebensräumen sowie die jagdlichen Auswirkungen auf andere Landnutzer bewertbar gemacht. Es stellte sich bald heraus, dass dies auf Dauer für eine echte Nachhaltigkeit, die eine Erhaltung der Biodiversität gewährleistet, zu wenig ist. Nun wurde in einem zweiten Schritt dieser sektorale, auf Jagd reduzierte Blick zu einem ganzheitlichen erweitert. Zur Prüfung des Einflusses von Land und Forstwirtschaft sowie Freizeit- und Erholungsmanagement auf Wildtiere wurden auch für diese Aktivitäten vergleichbare Indikatoren wie für die Jagd entwickelt. Das Projekt wurde von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften gefördert und in Kooperation mit Umweltbundesamt und Universität für Bodenkultur durchgeführt. Jäger, Land- und Forstwirte können nun ebenso wie für Freizeitund Erholungsmanagement Verantwortliche selbst überprüfen, inwieweit ihre Akti-

Freizeit, Erholung

WildtierManagement Schnittstellen

Jagd Wildtiere + Habitate Forstwirtschaft

Landwirtschaft

Schema für ein sektorübergreifendes nachhaltiges Wildtiermanagement. 4 Rote Pfeile: berücksichtigte Wechselwirkungen (Schnittstelle Wildtier/ Jagd mit Sektor Erholung als Beispiel hervorgehoben). Schwarze Kreuze: im Projekt nicht berücksichtigte Wechselwirkungen.

vitäten im Hinblick auf die Erhaltung von Wildtieren und deren Lebensräumen dauerhaft tragfähig sind. Die wechselseitigen Einflüsse der Landnutzer (Schnittstellen) wurden identifiziert. Daraus wurden für jede Nutzergruppe Indikatoren zur Bewertung ihres Beitrags für ein nachhaltiges Wildtiermanagement entwickelt (Punktewertung). Jäger sollen Rücksicht auf alle anderen Nutzergruppen nehmen, diese umgekehrt auf Wildtiere und Jagdausübung.

Bewertungssets Das jagdliche Bewertungsset umfasst für die drei Nachhaltigkeitsbereiche Ökologie, Ökonomie und Soziokultur insgesamt 56 Indikatoren; das forstliche Set 42, das landwirtschaftliche 28 und das Set für Freizeit- und Erholungsmanagement 36. Für eilige Anwender stehen Kurzversionen der wichtigsten Indikatoren zur Verfügung. Den Verantwortlichen einer Bewertungseinheit (Jagdgebiet, Hegegemeinschaft, Grundeigentum, touristischer Managementbereich, Region etc.) wurde somit ein Instrument in die Hand gegeben, mit dem auf transparente Weise geprüft werden kann,

wie nachhaltig die jeweilige Handlungsweise im Hinblick auf das Thema „Wildtiere, Wildtierlebensräume und Jagdausübung“ ist. Dieses Instrument ermöglicht die Darstellung der Nachhaltigkeit innerhalb der betreffenden Interessensgruppe sowie für Außenstehende. Die Bewertungssets stehen unter http://hw.oeaw.ac.at/ISWIM AB als Download-Publikation zur Verfügung.

Resümee Ob Jagd, Land- und Forstwirtschaft oder Freizeitaktivitäten, jede Nutzung der Landschaft beeinflusst die darin vorkommenden Wildtiere. Erst die jetzt mögliche systematische Berücksichtigung und Bewertung möglichst aller wesentlichen Einflüsse schafft die Voraussetzung für ein umfassendes Wildtiermanagement, das wirklich nachhaltig ist. Nur so ist die Erhaltung der Biodiversität auf Dauer möglich. Diesen neuen, ganzheitlich und ökosystemar angelegten Kurs gilt es den verschieden Landnutzern bewusst zu machen und umzusetzen. Auch jeder einzelne Praktiker ist dazu aufgerufen, in seinem

Wirkungsbereich durch die Einhaltung und überzeugende Vermittlung der Nachhaltigkeitsregeln einen konstruktiven Beitrag für eine zukunftsfähige Jagd zu leisten. Es muss vor allem gelingen, zukünftig alle Landnutzer, die Wildtiere und deren Lebensräume beeinflussen, stärker in eine aktive Mitverantwortung zur Erhaltung der Biodiversität zu bringen. Grundeigentümer, Land- und Forstwirtschaft, Freizeit- und Erholungsmanagement, Verkehrs- und Raumplanung sind davon – neben den Jägern – die wichtigsten. Die Jäger alleine werden es auch bei bestem Willen nicht schaffen, das Ziel der Biodiversitätserhaltung bei Wildtieren zu erreichen. Das müssen Jäger als Experten für Wild den anderen mit überzeugenden Argumenten klar machen. Sie dürfen nicht „gedanklich auf einer Insel leben“ und diese wichtige Kommunikation nach außen vernachlässigen – obwohl es ein durchaus verständlicher Wunsch sein kann, sich angesichts des sonst oft stressigen Lebens zumindest in jagdlichen Belangen abschotten zu wollen. Aus „WEIDWERK“, Österreichs auflagenstärkster Jagdzeitschrift.


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BIOLOGISCHE VIELFALT

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Exkursionen im Internationalen Jahr der Biodiversität ... ein Auszug Auf in den Wald – Walderlebnistage des Vorarlberger Familienverbandes Auch in diesem Jahr gibt es Dank der Unterstützung von Land Vorarlberg, EU und Ministerium Walderlebnistage für Familien. Samstag, 24. Juli 2010 Silbertaler Waldschule 14:00 Uhr bis ca. 18:00 Uhr Treff: Talstation Kristbergbahn Silbertal Samstag, 14. August 2010 Silbertaler Waldschule

14:00 Uhr bis ca. 18:00 Uhr Treff: Talstation Kristbergbahn Silbertal

bliothek, Fluherstraße, Bregenz

Samstag, 4. September 2010 Silbertaler Waldschule 14:00 Uhr bis ca. 18:00 Uhr Treff: Talstation Kristbergbahn Silbertal

Sonntag, 12. September 2010 Waldschule Bodensee 10:00 Uhr bis ca. 14:00 Uhr Treff: Parkplatz Landesbibliothek, Fluherstraße, Bregenz

Samstag, 11. September 2010 Waldschule Bodensee 10:00 Uhr bis ca. 14:00 Uhr Treff: Parkplatz Landesbi-

Informationen und weitere Termine: www.familie.or.at oder beim Vorarlberger Familienverband, T 05574 / 47671

Achtung: Die Gruppengröße ist begrenzt – sichern Sie sich Ihre Teilnahme mit einem Walderlebnisticket. Für Kinder ab 4 Jahren und Erwachsene kostet das Ticket 1,- Euro pro Person und ist bei allen Raiffeisenbanken erhältlich! Kleinere Kinder können ohne Ticket mit den Eltern teilnehmen.

Forstlich–Jagdlich–Wildbiologische Führungen der Silbertaler Waldschule / Vlbg. Jägerschaft Im Internationalen Jahr der Biodiversität begibt sich der Stand Montafon gemeinsam mit der Vorarlberger Jägerschaft mit forstlich-jagdlichwildbiologischen Führungen vermehrt in die Öffentlichkeit. Hierzu werden über die Silbertaler Waldschule (www.silbertaler-waldschule.at) zu nachstehenden Terminen folgende Führungen angeboten:

Sonntag, 22. August 2010 Bomatschis – ein unbekanntes Naturjuwel am Bartholomäberg Treffpunkt: 9:00 Uhr, Talstation Kristbergbahn Silbertal Mitzubringen: Knöchelhohe Schuhe mit Profilsohle, ev. Wanderstöcke, witterungsangepasste Bekleidung, Jause Kosten: 5,00 Euro pro Person Samstag 18. September Wanderung zu einem Methu-

salem unter den Montafoner Bäumen: die Mäßtanna im Silbertal Treffpunkt: 14:00 Uhr, Talstation Kristbergbahn Silbertal Mitzubringen: Knöchelhohe Schuhe mit Profilsohle, ev. Wanderstöcke, witterungsangepasste Bekleidung Kosten: 5,00 Euro pro Person Samstag, 2. Oktober 2010 Wo Auerwild und Rothirsch zuhause sind: der Muttwald

inatura – Sonderausstellung „Schmetterling – ganz schön flatterhaft“ 26. März bis 19. September 2010 Heuer im Jahr der Artenvielfalt (Biodiversität) sind Schmetterlinge Beispielarten für wertvolle Lebensräume, die mehr und mehr aus unserer Landschaft verschwinden. Die inatura freut sich mit ihrer Ausstellung auch auf diese Bereiche aufmerksam zu machen. Neben den ökologischen Aspekten kommt auch das Forschen

und Entdecken nicht zu kurz.

Leitung: Sigi Erlebach

Das Team der inatura lädt darüber hinaus zu einem reichhaltigen Rahmenprogramm in die inatura:

Freitag, 27. August, 20.15 Uhr Nachtexkursion: Weinschwärmer & Co. – Nachtfalter am Köder Leitung: Toni Mayr

Freitag, 2. Juli 2010, 19 Uhr Diaabend: Schmetterlinge – geheimnisvoll, farbenprächtig und kaum bekannt

Eintritt frei Anmeldung unter T 05572 / 23235-4723 ruth.swoboda@inatura.at

im Silbertal Treffpunkt: 9:00 Uhr, Talstation Kristbergbahn Silbertal Mitzubringen: Knöchelhohe Schuhe mit Profilsohle, ev. Wanderstöcke, witterungsangepasste Bekleidung, Jause Kosten: 5,00 Euro pro Person Information und Anmeldung: Stand Montafon, T 05556 / 7213210, info@stand-montafon.at, Anmeldeschluss jeweils am Vortag (Freitag)

Natur im Nenzinger Himmel – Lebensraum für Flora & Fauna | Wo: im Stall auf der Alpe Gamperdona im Nenzinger Himmel | Wer: Agrargemeinschaft Nenzing in Zusammenarbeit mit der inatura und der Jagdgemeinschaft Nenzing | Wann: in den Monaten Juli und August täglich Führungen über Voranmeldung. Info und Anmeldung: Hannes Albrecht, T 0664 / 42 33 549


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ANZEIGEN

Verbiss- und Schälschäden durch Schalenwild

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URLAUB GESCHÄFTSSTELLE

Abwehr durch natürliche Spritz- und Streichmittel Die Ursachen für Wildschäden sind sehr vielfältig und regional unterschiedlich. Verbissschäden in Forstkulturen (Laub- und Nadelhölzer) nehmen in den meisten Gebieten zu bzw. bleiben gleich. Hier wird besonders der Sommerverbiss der frischen Maitriebe unterschätzt und eine Behandlung im Herbst durch Spritz- oder Streichmittel kann schon zu spät sein. Gegen Sommerverbiss wird nur das Spritzmittel Trico verwendet. Eine kontrollierte Ausbringung mit Rückenspritze und Kegelstrahldüse bewirkt auch die Behandlung von Seitentrieben. In Spezialkulturen, z.B. im Weinbau mit hohem Wilddruck wird Trico erfolgreich eingesetzt. Gegen den Winterverbiss im Forst bieten wir Trico und Trico S (Streichmittel) an, wobei die Wirkung über die Geruchs- und Geschmackskomponente erfolgt. Besonders Kleinwaldbesitzer verwenden unser Streichmittel mit Erfolg. Die Ursachen für Schälschäden sind sehr vielfältig. Grundsätzlich

kann ein zu hoher, dem Lebensraum nicht angepasster Wildbestand zu Schälschäden führen. Durch die Aufforstungen von Fichtenmonokulturen wurde das Äsungsangebot für das Wild stark verringert. Zur Nahrungsaufnahme muss das Wild aus seinen an Äsung verarmten Einständen heraus. Störungen beim Auswechseln führen zum Verbleiben in den Einständen und zu erhöhten Schälschäden. Diese können durch z.B. Freizeitsportler, Erholungssuchende und Pilzsucher aber auch durch die Bejagung hervorgerufen werden. Wir können zur Vermeidung von Schälschäden an Stangenhölzern das Spritzmittel WIPOX anbieten, das auf Geruchsbasis aufgebaut ist. Durch die Möglichkeit der Ausbringung mit Rückenspritzen erzielt man einen raschen Arbeitsfortschritt, die kostenintensive Aufastung entfällt. Dipl. Ing. Peter Göldner 8863 Predlitz – Turrach 171

Die Geschäftsstelle ist von 4. bis 27. August 2010 geschlossen. Dringende Anfragen per Email an vlbg.jaegerschaft@cable.vol.at


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WILDBIOLOGIE

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Können Wildtiere Farben sehen? Mag. Christo p her Bö ck Wild bio lo ge d es OÖ Land esjagd verband es or allem im bunten Herbst, aber auch jetzt im Sommer, wo alles grün ist und die Blumen blühen, stellen sich Jäger und naturinteressierte Menschen häufig die Frage, wie unser Wild wohl Farben sieht und ob möglicherweise Signalhutbänder den Jagderfolg schmälern…

V

Seit Signalhalsbänder und Signalhutbänder bei Treibjagden mittlerweile in einigen Revieren im Einsatz sind, ist vielen Jägern bekannt, dass die Farbe rot bzw. blaze orange, wie die hell-orange Signalfarbe auch heißt, von Säugetieren nicht als rot wahrgenommen werden kann. Welche Farben kann aber das Wild und hier primär das Schalenwild wahrnehmen? Stimmt es wirklich, dass Grüntöne sehr gut unterschieden werden können und daher das jagdli-

che Lodengrün eigentlich keine Tarnfarbe darstellt? Eines vorweg: Die Möglichkeiten, um herauszufinden, welche Tiere welche Farben sehen, sind begrenzt. Denn neben anatomischen Untersuchungen der Augen kann nur durch Kondi-tionierung, also durch das Trainieren von zahmen Tieren auf bestimmte Reize, herausgefunden werden, welche Farben unterschieden werden können.

Stäbchen und Zapfen – Entscheidung zwischen Farbe oder Helligkeit „Nachts sind alle Katzen grau“ – dieses Sprichwort kennt wohl jeder. Die Tatsache, dass bei Dunkelheit keine bzw. kaum Farben gesehen werden können, beruht darauf, dass im Auge von Wirbeltieren, wie auch des Menschen, zwei unterschiedliche Lichtrezeptoren zu finden sind. Damit die von einem Objekt reflektierten Lichtstrahlen nämlich ein

Bild erzeugen können, müssen sie aufgenommen und in ein für das Gehirn verständliches Signal umgewandelt werden. Dies übernehmen sowohl die zwei unterschiedlichen Lichtrezeptoren, die Zapfen und die Stäbchen, als auch die nachgeschalteten Nervenzellen in der Netzhaut des Auges. Die Zapfen sind dabei für das Farbsehen und die Stäbchen für das Sehen in der Dämmerung verantwortlich, sind sie doch bis zu 1000mal lichtempfindlicher als die Zapfen. Da letztere also eine höhere Lichtintensität benötigen, damit eine Erregung der Nervenzelle ausgelöst wird, arbeiten diese bei Tageslicht optimal, d.h. Farbe kann wahrgenommen werden. Prinzipiell ist der Anteil der Stäbchen deutlich höher als jener der Zapfen – bei Schalenwild liegt dieser sogar bei über 90%. Dadurch und dass sie z.B. eine weitaus größere Pupillenöffnung besitzen, können Huftiere im Dunkeln

Der Autor (rechts) mit Wanderern in der typisch bunten Bekleidung wie der Mensch sie sieht.

bis zu 100mal besser sehen als der Mensch. Auch Beutegreifer, die nacht- und dämmerungsaktiv sind, sehen besonders gut im Dunkeln, da sie je nach Art nur ein bis vier Prozent Zapfenanteil besitzen. Um unterschiedliche Farben wahrnehmen zu können, sind verschiedene Zapfentypen und Sehpigmente Voraussetzung. Der Mensch verfügt zum Beispiel über drei verschiedene Typen, die jeweils für Lichtwellen im Blau-, Grün- und Rotbereich empfindlich sind. Demgegenüber haben die meisten der untersuchten Schalenwildarten, Räuber und Nager nur zwei verschiedene Zapfentypen: einen Rezeptor für kurzwelliges Licht von (Ultra-)Violett bis Blau sowie einen Rezeptor für den grünen bis gelben Farbbereich. Ein Rezeptor für Rot fehlt den meisten Säugetierarten. Deren Farbempfinden ist etwa mit dem eines rotblinden Menschen zu vergleichen, der grüne, gelbe und rote Farbtöne als grün bis gelb bezeichnet. Für die Säuger unter den Wildtieren stechen also vor allem Blautöne heraus, die wie Signalfarben wirken. Deutlich bunter ist die Welt jedoch für Vögel, die sogar bis zu vier verschiedene Farbrezeptoren besitzen. Viele Vögel sehen nämlich im ultravioletten Bereich und vermögen dadurch Purpurtöne wahrzunehmen, die der Mensch nicht kennt; sie reagieren also besonders sensibel auf Rot und Ultraviolett. Turmfalken finden Mäuse beispielsweise über deren Urinspuren, die ultraviolettes Licht reflektieren. Bei Zugvögeln wurde außerdem ein Molekül in der Netzhaut entdeckt, das zur Erkennung


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WILDBIOLOGIE

Schalenwild hingegen nimmt die Blautöne vermutlich als Signalfarbe wahr, die Rottöne (siehe auch Irish Setter) werden als grünlich-grau gesehen und die Farbe Grün wird bei relativ guten Lichtverhältnissen nicht so gut unterschieden.

des Erdmagnetfeldes dient. Damit sind die Vögel in der Lage, das Magnetfeld der Erde als visuellen Raster zu sehen. UV-Strahlung spielt aber auch bei dämmerungsaktiven Arten eine Rolle. Hirsche zum Beispiel sind nachgewiesenermaßen in der Lage, kurzwellige Strahlung bis hin zu UV-Licht wahrzunehmen. Die Tiere finden sich in der Dämmerung deshalb so gut zurecht, weil der Anteil kurz-

welliger Strahlung im Dämmerlicht deutlich höher ist als am Tag. Die differenzierte Wahrnehmung von hell und dunkel ermöglicht den nacht- und dämmerungsaktiven Tieren ebenso Farben zu sehen, wobei für Hellgrün bis Gelb die Empfindlichkeit der für das Dämmerungssehen verantwortlichen Stäbchen deutlich abnimmt und rot als sehr dunkel wahrgenommen wird. Besonders empfindlich

So sieht der Mensch ein Schmalreh in der Dämmerung...

reagieren die Stäbchen aber bei blauer bis dunkelgrüner Farbe. Diese erscheinen dem Schalenwild in der Dunkelheit sehr hell. Das jagdliche Lodengrün ist also zum Nachtansitz nur bedingt brauchbar, bei „guten“ Lichtverhältnissen ist es für das Wild jedoch nicht auffälliger als das Grün der Umgebung. Will der Jäger bezüglich Tarnfarbe auf Nummer sicher gehen, wären Braunund helle Grüntöne die Mit-

11 tel der Wahl. Damit wird er nämlich sowohl vom Menschen, etwa von Wanderern, als auch vom Schalenwild nicht gesehen, wenn er sich still verhält. Das bewegungslose Verharren ist, wenn die Windverhältnisse es zulassen, die einzige Möglichkeit, die Anpassungen des Sehvermögens der meisten Säugetierarten an Farbe und Schärfe zu umgehen. Selbst das hoch entwickelte Dämmerungssehen wird nämlich von der Fähigkeit des Bewegungssehens übertroffen. Wer hat nicht erlebt, dass eine geringe Bewegung ausreicht, das verhoffende Reh plötzlich abspringen zu lassen? Verantwortlich dafür sind bewegungsempfindliche Nervenzellen am Randbereich der Netzhaut, die selbst kleinste Bewegungen in beachtlicher Entfernung wahrnehmen. Dabei können zwar keine Details erkannt werden, die Tiere reagieren jedoch auf die geringsten Positionswechsel. Der Grund wird darin vermutet, dass Beute oder Feinde immer zuerst am Rand des Gesichtfeldes auftauchen und sich bewegen.

Literatur: Junk e r, E. (2004). Se hve rm ö gen vo n Wild tieren. Wild tier Schw eiz, Physio lo gie 9 / 4.

...und so sieht ein anderes Reh das Stück im Raps.


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WILDKÜCHE

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Die Vorarlberger Jagd stellt vor: Wildgerichte, Köche, Restaurants

Gamslebernockerl auf Pfifferlingragout Zutaten

Zubereitung

Gamslebernockerl 1 / 2 kg Gamsleber, in Würfel 1 / 2 kg Wildfleisch, in Würfel 150 g Rindsfett 4 Semmel eingeweicht 1 Zwiebel Majoran 7 Eier Lorbeer, Senfkörner, Rosmarin, Thymian, Wacholder (alles im Mörser zerstoßen) Salz, Pfeffer, Cognac ev. etwas Kartoffelstärke

Gamslebernockerl Zwiebel mit Majoran anschwitzen, gewürfelte Gamsleber hinzufügen, anschwitzen. Gewürfeltes Wildfleisch, Rindsfett und eingeweichte Semmel beimengen und faschieren. Mit den Eiern gut vermischen und mit Lorbeer, Senfkörnern, Rosmarin, Thymian, Wacholder würzen. Mit Salz, Pfeffer und Cognac abschmecken. Eventuell etwas Kartoffelstärke beifügen. Kleine Nockerln formen.

Suppe Gamsknochen Lorbeer, Senfkörner, Rosmarin, Thymian, Wacholder (alles im Mörser zerstoßen) Petersil-Stängel Wurzelgemüse Salz, Pfeffer

Pfifferlingragout 1 kg Pfifferlinge geputzt 40 g Butter Zwiebel gehackt 1 / 4 l Rindssuppe Pfeffer aus der Mühle Salz 1 / 4 l Sahne

„Kässpätzle sind bei uns die Nummer eins.“ Der inmitten des Ortes gelegene 300 Jahre alte Gasthof ist ein Haus voller Leben. Das liegt in erster Linie an der Rührigkeit und Kreativität der Wirtsleute Martina und Roland Vith. Die Küche von Roland Vith ist bodenständig und saisonal geprägt. Jeden Tag wird neben den nahrhaften regionalen Speisen auch ein leichtes Gericht angeboten – mit Angabe der Kalorien. Weine aus bekannten österreichi-

gießen und dünsten lassen. Sahne hinzufügen. Mit Salz, Pfeffer und frischen Kräutern aus dem Garten (Estragon, Rosmarien, Petersilie) verfeinern.

Tipp: kann auch mit Blaukraut oder Wirsinggemüse serviert werden. Gutes Gelingen wünscht Küchenchef Philipp

Suppe Gamsknochen blanchieren, mit Wasser kalt aufsetzen, 48 Stunden leicht köcheln lassen. Wurzelgemüse und Petersilstängel hinzufügen. Mit Wacholder, Lorbeer, Majoran, Thymian und Portwein würzen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Pfifferlingragout Butter zergehen lassen, Zwiebeln goldgelb andüns ten, Pfifferlinge dünsten und mit 1/4 l Rindsuppe auf-

schen Anbaugebieten stehen in großer Auswahl zur Verfügung. Und für ein gepflegtes Bier verbürgt sich das Zertifikat „Bierwirt des Jahres“. Da die Viths über ein eigenes Damhirschgehege verfügen und einen Jägerstammtisch eingerichtet haben, steht ganzjährig frisches Wild auf der Speisekarte – auch der eher seltene Steinbock. Kulinarische Ereignisse der besonderen Art: Im Frühjahr und Herbst der „Käseanschnitt“ mit Vorarlberger Käse Menü oder die

Schlachtpartie mit hausgemachten Blut- und Leberwürsten. Weiters Ganslessen, Sommernachtsfest, Weindegustationen und etliches mehr. In der wärmeren Jahreszeit ist das „Tenn“, ein ehemaliger Heustock, beliebt für Festivitäten aller Art. „Unsere Gäste kommen aus dem ganzen Ländle, aus Liechtenstein und der Schweiz. Nicht selten reisen sie wegen der Kässpätzle an. Oder wegen dem schattigen Gastgarten unter vier prächtigen Kastanien.“

Rankweiler Hof Inhaber Familie Vith Ringstrasse 25 A-6830 Rankweil Telefon +43 (0)5522 / 44113 Telefax +43 (0)5522 / 44113-6 office@rankweiler-hof.com www.rankweiler-hof.com


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KINDERSEITE

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W... wie... Waldkauz Von Monika Dönz-Breuß

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Foto: Monika Dönz-Breuß

Speisekarte

Nicht nur ein Waldbewohner

gen und sogar in Städten, wenn dort nur einige alte Bäume mit geeigneten Höhlen zum Brüten sind – wie etwa in Parks, auf Friedhöfen oder in einer alten Dorflinde.

Der Waldkauz ist nicht nur im Wald zu finden, sondern auch in menschlichen Siedlun-

Wo er keine Baumhöhle findet, brütet er aber auch an ungestörten

Jägersprache Männliches Tier = Männchen Weibliches Tier = Weibchen Junge = Junge Schwanz = Stoß Füße oder nur Zehen mit Krallen = Fänge Krallen = Waffen, Gewaff Ausgewürgte unverdauliche Nahrungsreste = Gewölle Allgemeine Bezeichnung für Lautäußerung = rufen, heulen

Stellen in Gebäuden und in Nistkästen.

Streng territorial Der Waldkauz ist streng territorial und sehr aggressiv gegenüber Eindringlingen in seinen Wohnraum (Revier). Die Grenzen des Reviers bleiben über Jahre gleich. Bei der Herbstbalz hört man ihre lauten, schrillen und durchdringenden Rufe. Brütende Käuze bleiben bei Störungen im Nestbereich fest auf ihrem Gelege und verlassen die Höhle erst bei Erschütterungen des Baumes oder bei direkter Störung am Flugloch.

Waldkäuze können Säugetiere und Vögel bis zu einem Gewicht von 300g überwältigen – also auch Jungkaninchen und Tauben. Die Nahrung setzt sich zusammen aus 73% Kleinsäuger (Mäuse etc.), 14% Vögel, 13% Frösche und Kröten. Waldkäuze leben streng monogam – typisch ist die Dauerehe. Die Balz ist meist auffällig durch laute Stimmen und hohe Flugaktivität. Geschlechtsreif sind Waldkäuze mit einem Jahr. Meist legt das Weibchen 2-4 Eier. Das Weibchen brütet alleine und wird vom Männchen versorgt. Die Brutdauer ist 28-29 Tage.

Foto: Christian Ammann

er Waldkauz ist unser häufigster Eulenvogel. Das Weibchen ist etwas größer als das Männchen und wird zirka 40 cm groß und 400 g bis 600 g schwer. Die Flügelspannweite beträgt beim Weibchen 98 cm, beim Männchen 93 cm. Sehr gut zu erkennen ist der Waldkauz an seinem verhältnismäßig großen runden Kopf ohne Federohren, an seinen schwarzbraunen Augen und an seinem ziemlich gedrungenen Körper.


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JAGDAUFSEHER

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Jahreshauptversammlung des Verbandes Vorarlberger Jagdschutzorgane Text: Ing. Richard Sim m a, Sek tio n Dienstnehm er Fo to s: Mo nik a Dö nz-Breuß

mit dem Liechtensteiner Fütterungskonzept von besonderem Interesse.

ur 46. Jahreshauptversammlung des Verbandes konnte Obmann KR Manfred Vonbank zahlreiche Mitglieder und Ehrengäste im Adalbert Welte Saal in Frastanz begrüßen. Musikalisch begleitet wurde die Tagung von der Jagdhornbläsergruppe Bludenz. In seiner Ansprache brachte Altbürgermeister Harald Ludescher die historisch interessante und auch wechselvolle Geschichte des Saminatales näher. Berufsjäger Manuel Nardin stellte den Jagdbetrieb mit dem ältesten Wintergatter des Landes vor. Er ging auch auf das WaldWild-Konzept Saminatal ein, wo in einer Arbeitsgruppe, bestehend aus Forst- und Jagdbehörde, Jägern und Grundeigentümern, zusammengearbeitet wird, um die Interessen auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen. Da das Saminatal zu zwei Dritteln zum Fürstentum Liechtenstein gehört, ist der Wildwechsel im Zusammenhang

Im Tätigkeitsbericht konnte Obmann KR Manfred Vonbank berichten, dass der Verband derzeit 358 Mitglieder umfasst, wovon 36 hauptberuflich tätige und 273 nebenberuflich tätige Jagdschutzorgane sind. Weiters sind 34 Pensionisten und zehn unterstützende Mitglieder zu verzeichnen. Im vergangenen Jahr wurde der Weiterbildungspass eingeführt, in dem sämtliche Weiterbildungsmaßnahmen aufgezeichnet werden. Aus- und Weiterbildung sind ein Schwerpunkt des Verbandes, so konnte mit der Dienstnehmersektion ein EDV-Kurs und ein Führerscheinkurs angeboten werden. Weitere Veranstaltungen waren die 1. Vorarlberger Jägertagung zum Thema Rotwildüberwinterung im Alpenraum, ein Informationsabend zu Tuberkulose bei Nutz- und Wildtieren, der Lehrherrenabend, ein Kurs zum Umgang mit Faustfeuerwaffen und der Besuch der Jägertagung in Aigen. Ein be-

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sonderer Appell des Obmannes richtete sich an die Ausbildungsreviere. Nur aus Gefälligkeit den Namen zu geben, um einem Ausbildungsjäger die Probjahre zu ermöglichen, sei zu wenig. Die Verantwortung der Lehrherren im Hinblick auf eine positive Abschlussprüfung und gut ausgebildete, fähige Jagdschutzorgane ist sehr hoch. Kassier Karlheinz Jehle konnte einen erfreulichen Kassabericht mit einem leichten Zuwachs auf der Guthabenseite präsentieren, sodass die Entlastung des Vorstandes nicht schwer fiel. Die Neuwahlen brachten eine hundertprozentige Bestätigung von Obmann KR Manfred Vonbank, der dies dankend annahm. Weiters wurden Hubert Egender und Diethelm Broger als Obmann-Stellvertreter wiedergewählt. Auch Kassier Karlheinz Jehle und Schriftführer Peter Tabernig wurden im Amt bestätigt. Gebietsvertreter für den Bezirk Dornbirn wurde Erich Scheffknecht, welcher Mario Wiesbauer ersetzt. Manuel Nardin vertritt

Verleihung des Berufstitels „Revierjäger“. v.l. LR Ing. Erich Schwärzler, RJ Walter Greber, RJ Edwin Düringer, RJ Manfred Vonbank, LJM Dr. Ernst Albrich.

Gute Stimmung breitete sich aus...

den Bezirk Feldkirch, Gotthard Schwarz, Melchior Bär und als neu gewähltes Mitglied des Ausschusses Mario Sohler vertreten den Bezirk Bregenz. Der Bezirk Bludenz wird durch Roman Gassner, Heinrich Sparr und Bertram Netzer repräsentiert. Neu ist, dass ein Vertreter der Vorarlberger Jägerschaft im Ausschuss des Verbandes Sitz und Stimme hat. Dieses Amt wird von Landesjägermeister Dr. Ernst Albrich wahrgenommen. Als einer der Höhepunkte der Jahreshauptversammlung wurden von Landesrat Ing. Erich Schwärzler und DI Hubert Schatz die Zeugnisse an die neuen Jagdschutzorgane übergeben. Dass die Ausbildung sehr anspruchsvoll ist, dokumentiert die Tatsache, dass einige mit den Prüfungen ihre Mühe hatten und es nicht allen gelang, positiv abzuschließen. Die Verleihung des Berufstitels „Revierjäger“ an drei verdiente Persönlichkeiten des Verbandes war ein weiterer Höhepunkt. Es waren dies Walter Greber, Edwin Düringer und Obmann KR Manfred Vonbank, der damit von seinen Ausschusskollegen überrascht wurde. Die Gratulation an die bisherigen und an die neu- und


Juli / August 2010 wiedergewählten Ausschussmitglieder kam aus den Grußworten der Ehrengäste hervor. Landesrat Ing. Erich Schwärzler betonte den hohen Stellenwert der Aus- und Weiterbildung und die wichtige Brückenfunktion der Jagdschutzorgane. „Viele Augen beobachten die Jagd“, so Landesrat Schwärzler in seinen Worten. Weiters bedankte er sich für die gute Zusammenarbeit bei der TBC Problematik. Vizepräsident DI Hubert Malin überbrachte stellvertretend auch die Grüße von Präsident Josef Moosbrugger. Er appellierte an alle Jagdschutzorgane, auf eine Anmeldung bei der Gebietskrankenkasse zu bestehen. Nur so sei ein entsprechender Versicherungsschutz gewährleistet und nur so sei es der Sektion Dienstnehmer möglich, die Interessen zu vertreten und Förderungen zu vergeben. Aus Sicht des Forstmannes lobte Vizepräsident Malin die Arbeit der Jagdschutzorgane in den Gebieten, in denen die Naturverjüngung funktioniere, appellierte aber dringend, zu handeln, wo es der Waldzustand fordere. Landesjägermeister Dr. Ernst

JAGDAUFSEHER

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Albrich dankte den Verantwortlichen des Verbandes für die gute Zusammenarbeit und legte ein Bekenntnis zu ständiger Aus- und Weiterbildung ab. Dieses zeige sich auch in der Unterstützung der Jagdschutzorgane durch die Jägerschaft, sei es bei der Fahrt zur Jägertagung nach Aigen oder bei der Buchaktion im vergangenen Jahr. Gerade bei der Wildfütterung sieht der Landesjägermeister die Notwendigkeit einer freiwilligen Selbstkontrolle. Das Hauptreferat des Tages wurde von Ing. Reinhard Resch von der Bundesanstalt für Alpenländische Landwirtschaft Gumpenstein gehalten (siehe Seite 16). Er thematisierte dabei die Futtermittelqualität für Reh- und Rotwild und ging sehr anschaulich auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der Wildgattungen ein. Die wechselnden Ansprüche an das Futter in Abhängigkeit von der Jahreszeit aber auch der Witterung stellt laut Ing. Resch eine Herausforderung an alle Beteiligten dar. Fehler haben unmittelbare Auswirkungen auf die Tiere und die Umwelt.

Edwin Kaufmann, neuer Hegeobmann HG 1.1, und Kaspar Kaufmann, Gründungsmitglied.

Zufriedene Gesichter bei den neuen Jagdschutzorganen. v.l. Karlheinz Würder, Roman Schneider und Hubert Kohler.

DIE NEUEN JAGDSCHUTZORGANE: Maximilian Auerbach, Schruns Johannes Bargehr, St. Gallenkirch Josef Beck, Nenzing Oliver Burtscher, Bürs

Bernhard Fink, Andelsbuch Hubert Kohler, Schwarzenberg Heinz Rischer, Feldkirch Roman Schneider, Höchst

Tobias Wohlgenannt, Dornbirn Karlheinz Würder, Langen b. Bregenz


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JAGDAUFSEHER

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Futtermittelqualität für Reh- und Rotwild Zusammenfassung des Vortrages gehalten von Ing. Reinhard Resch, LFZ Raumberg-Gumpenstein im Rahmen der JHV des Verbandes Vlbg. Jagdschutzorgane am 22. Mai 2010 in Frastanz

ie Ernährung der Wildtiere im Winter wird je nach Interessensgruppe (Jagdwirtschaft, Gesellschaft, Naturschutz, Tierschutz) und Region sehr gegensätzlich betrachtet. Dadurch kommt es zu unterschiedlichen Forderungen und leider auch zu Konflikten. Der „Goldene Mittelweg“ zwischen einer Sich-Selbst-Überlassung ohne jegliche Fütterung und einer Mast mit energetisch hochkonzentrierten Futtermitteln ist umzusetzen, damit Auseinandersetzungen mit negativen Schlagzeilen nicht ständig das Image der Jagdwirtschaft schädigen. Der Forderung, die Kondition und Gesundheit der Tiere über die Wintermonate zu er-

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halten und Wildschäden an der Vegetation zu vermeiden, kann eine artgerechte Fütterung mit hygienisch einwandfreiem Grundfutter (Raufutter und Grassilage) sehr gut nachkommen. Die Habitatqualität muss bei der Winterfütterung auf jeden Fall berücksichtigt werden, weil die Menge, Qualität und Verfügbarkeit der vorhandenen Äsung auf verschiedenen Standorten sehr unterschiedlich ist.

Artgerechte Winterfütterung Die geforderte Futterqualität steht im Sinne einer wiederkäuergerechten Sättigungsfütterung eng in Verbindung mit der artspezifischen Nahrungsaufnahme, der unterschiedlichen Physiologie von Reh- und Rotwild (Verdauungssystem, Energieumsatz, Speicherung von Energiereserven) und dem Nahrungsangebot im Revier. Das Reh hat ein einfach aufgebautes Magensystem, das nur ge-

ringe Raufuttermengen aufnehmen kann, deswegen wird blattreiches Grummet mit weniger als 30% Stängelanteil bevorzugt aufgenommen. Rotwild hat einen voluminöseren Pansen und braucht im Winter rohfaserreichere Partien mit einem Stängelanteil von 40-60% (siehe Grafik), insbesondere Heu vom 1. Aufwuchs, das nicht mehr als 12% Eiweiß in der Trockenmasse enthält. Ideal ist die Vorlage von zwei unterschiedlichen Grundfutterqualitäten, weil jeder abrupte Futterwechsel für die Bakterienflora im Pansen eine hohe Belastung darstellt. In den vergangenen Jahren hat die Jägerschaft an Winterfütterungskonzepten gefeilt, welche dem „Goldenen Mittelweg“ gerecht werden. Moderne Ansätze berücksichtigen den Nährstoff- und Energiebedarf der Wildtiere, der im Winter deutlich geringer ist als im Sommer. Wildbiologische Untersuchungen zeigten, dass das Pansenvolu-

Optimale Raufutterqualität für Reh- und Rotwild in Abhängigkeit vom Rohfasergehalt bzw. Stängelanteil.

men im Winter um zirka 25% zurückgeht. Sehr kritisch muss die Winterfütterung mit konzentrierten Futtermitteln (Silomais, Getreide, Fertigfutter) jeglicher Art betrachtet werden, weil hiervon übermäßig viel gefressen wird und es oft zu einer Überversorgung mit Eiweiß bzw. Energie kommen kann. In der Folge sind Ausfälle durch Pansenübersäuerung, aber auch Schäl- und Verbissschäden zu beobachten. Qualitativ hochwertige, insbesondere konzentrierte Futtermittel, können eine Kirrwirkung ausüben, wodurch ein „Fütterungstourismus“ aus anderen Revieren gefördert wird.

Futterverderb vermeiden Mangelhafte Futterhygiene führt zu Schimmelbildung oder Fäulnis. In beiden Fällen nimmt der Nährwert des Futters stark ab und die Schmackhaftigkeit geht verloren. Frische Saftfuttermittel wie Äpfel, Rüben etc. können innerhalb von zwei bis drei Tagen verderben. Silage sollte nach spätestens fünf Tagen frisch vorgelegt werden, die Futterreste gehören in einen eingezäunten Bereich abseits der Fütterung abgesondert, wo die Tiere nicht hinein können. Typische Anzeichen für Verderb sind die Erwärmung des Futters über 25°C und die Entwicklung eines unangenehmen Geruches (muffig, faulig, mistartig, brandig, Alkoholgeruch usw.) sowie eine Veränderung der Konsistenz hin zur Klumpenbildung und Schmierigkeit. Der Verzehr verdorbener Futtermittel führt meist zu massiven ge-


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Rehwildfutter sollte klee- und kräuterreich sein, weniger als 30% Stängelanteil wäre optimal.

sundheitlichen Problemen, angefangen von Abmagerung durch Futterverweigerung, Verdauungsstörungen, Pansenfäulnis bis hin zu Fruchtbarkeitsstörungen (weniger oder keine Kitze bzw. Kälber), Aborten und Organschäden durch Vergiftung (Pilzgifte). Listeriose kann bei Rehwild auftreten, wenn schlechte Grassilage mit viel Buttersäure verfüttert wird. Je schlechter die Futterhygiene, desto höher wird das Schäl- und Verbissrisiko bzw. die Abwanderung („Fütterungstourismus“) zu Fütterungen mit besserer Futtergrundlage. Die Bodenvorlage von Futtermitteln ist hinsichtlich Hygiene als äußerst ungünstig einzustufen, weil es schnell zur Futterverschmutzung durch Kot kommt. Infektionskreisläufe von verschiedenen Magen-Darmparasiten werden dadurch rascher geschlossen und der Infektionsdruck für parasitäre Erkrankungen steigt. Die regelmäßige Begehung der Fütterung, frische Futtervorlage und Kontrolle der Hygienesituation sind für eine erfolgreiche Winterfütterung entscheidend.

Futtermittel mit den Sinnen bewerten Mit den Sinnen (Augen, Nase und Hände) kann der Jäger Futterstruktur, Stängel- und Blattanteil, Pflanzenarten (wertvolle Pflanzen, unerwünschte Gräser und Kräuter, Giftpflanzen usw.), Feuchtigkeitsgehalt, Futterkonsistenz, Farbe, Verschmutzung, Staubentwicklung, Geruch (Gärsäuren, Ammoniak, Amide etc.) und den hygienischen Zustand

(visuelle und geruchsmäßige Erfassung von Hefen und Schimmelpilzen) kostenlos vor Ort bewerten, unabhängig davon, ob die Futterkonserven selbst produziert oder zugekauft werden. Mit der Sinnenprüfung nach ÖAGSchlüssel können auf einfache Art und Weise Geruch, Gefüge, Farbe und Verschmutzungsgrad in einem Erhebungsblatt systematisch erfasst werden. Das Endresultat ergibt eine Punktesumme (-3 bis 20 Punkte), welche

17 die Raufutter- bzw. Silagequalität in Form einer Note (1=sehr gut, 2=gut, 3=mäßig, 4=verdorben) klassifiziert. Die Wildtiere sollten mit Qualitäten versorgt werden, die hygienisch einwandfrei sind und mehr als zwölf Punkte nach der Sinnenbewertung aufweisen. Die Fütterung von mäßigen Silagequalitäten ist bedenklich, Futtermittel, welche als schlecht bzw. verdorben eingestuft werden (schimmelig, faulig) dürfen auf keinen Fall vorgelegt werden! Heu und Grummet sollen aromatisch und durchaus leicht würzig riechen. Ist der Geruch muffig (Schimmel), brandig, tabakartig (Fermentation), sehr staubig oder gar faulig, so traten Fehler im Konservierungsprozess auf, die zu einem erheblichen Qualitätsverlust führten. Die Farbe soll bei Heu und Grummet grün und nicht braun sein. Ist das Heu gelb bis braun, so wurde das wertvolle Vitamin Beta-Karotin, aber auch leicht verfügbarer Zucker durch Fermentation großteils abgebaut. Wildtiere fressen nasse Silagen nicht sehr gerne, bei derartigen Partien wird meist nur das schmackhafteste selektiert und es bleiben viele Futterreste übrig. Rinnt ein

Schimmeliges Futter kann zu Toxinvergiftungen (Organmykosen), Fehlgeburt und Immunschwächung führen.


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JAGDAUFSEHER Grassilage nicht mehr feucht, so wurde das Futter zu stark vorgetrocknet (Wassergehalt unter 55%). Solche Grassilagen werden auch als Gärheu bezeichnet, weil sie oftmals keinen typischen Gärfuttergeruch aufweisen. Gärheu muss nach Öffnung des Silos rasch verfüttert werden, weil es nicht gut lagerfähig ist und bald zu schimmeln beginnt.

Grassilage soll angenehm säuerlich und aromatisch, durchaus auch leicht brotartig riechen.

Gärsaft bei der Pressprobe aus der Hand, so ist das Gärfutter zu nass konserviert (Wassergehalt über 70%). Ideal ist die Feuchtigkeit, wenn die Handinnenfläche bei der Pressprobe nur befeuchtet ist. Wird die Hand selbst bei stärkstem Auswringen der

Wenn der Silogeruch muffig (Schimmel), röstartig oder leicht angebrannt (Fermentation), deutlich ranzig, schweißartig (Buttersäure), sehr scharf und stechend (Essigsäure) wie nach Mist (Ammoniak) oder gar faulig ist, so sind Fehler im Konservierungsprozess passiert, welche die Qualität stark vermindern. Die Farbe soll bei der Silage olivbraun sein. Schwarze Silagen sind entweder massiv mit Erde verschmutzt oder unterliegen einer Fäulnis. Grasgrüne Silage

ist aufgrund von Kälte nicht vergoren, der Futterwert ist gut, jedoch sollte dieses Futter rasch verfüttert werden. Das Gefüge von Grassilage sollte nicht schmierig oder schleimig sein. Maissilage darf nicht nach Alkohol oder Hefe riechen. Das Gefüge vom Silomais sollte nicht zu fein gehäckselt sein, weil das Wild ansonsten weniger wiederkauen muss und es leichter zu einer Pansenübersäuerung (Azidose) kommen kann. Die Maiskerne sollten zumindest angeschlagen sein, weil sie sonst unverwertet wieder ausgeschieden werden.

Chemische Futtermittelanalyse Die Fütterungsprofis können Raufutter und Silage mit Hilfe von anerkannten Standardmethoden im Labor auf Nährstoffe und Energie (Trockenmasse, Rohprotein,

Juli / August 2010 Rohfaser, Rohfett, Rohasche, N-freie Extraktstoffe, Organische Masse, Verdaulichkeit, Metabolische Energie), Mengen- und Spurenelemente, Gärqualität (pH-Wert, Milch-, Essig- und Buttersäure, Ammoniakgehalt, DLG-Punkte) und sonstiges (Zucker, Carotin, Schwermetalle, etc.) untersuchen lassen. Die Ergebnisse aus dem Laborbefund können optimal als Grundlage für eine bedarfsgerechte Futtervorlage herangezogen werden.

Fazit und Ausblick Die Umsetzung eines Winterfütterungskonzeptes für Rehbzw. Rotwild auf Basis Grundfutter wird dann erfolgreich sein, wenn alle Jagdschutzorgane des Verbandes und auch die privaten Revierbesitzer die grundlegenden Regeln im Zusammenhang mit der artgerechten Futtermittelqualität befolgen.

Jagdschutzorgan: Wichtiges Bindeglied zwischen Grundbesitz-Jagd-Forst-Behörde Der Verband der Vorarlberger Jagdschutzorgane hat kürzlich seine traditionelle Jahreshauptversammlung abgehalten. Die große Teilnehmerzahl und die gute Stimmung waren Ausdruck der hohe Wertschätzung, die die Vorarlberger Jagdschutzorgane unter der engagierten Führung ihres Obmannes, Herrn KR Manfred Vonbank, welchem ich zur Verleihung des Berufstitels „Revierjäger“ sehr herzlich gratulieren darf, genießen. Der Jagdaufseher hat in Vorarlberg eine Reihe wichtiger und nicht immer leichter Aufgaben zu erfüllen. Neben den umfangreichen jagdbetrieblichen Arbeiten hat das Jagdschutzorgan auch zahlreiche Behördenaufgaben, wie die Überwachung der jagdgesetzlichen, naturschutzrechtlichen oder Natura 2000-Bestimmungen zu erledigen. Eine besonders wichtige Position nehmen unsere Jagdschutzorgane bei der Erstellung und Durchführung der Abschusspläne, der Winterfütterung sowie bei der Umsetzung von Schutzwaldsanie-

rungs- und Flächenwirtschaftlichen Projekten ein. Die Praxis zeigt immer wieder, dass die Aufforstungen und natürliche Verjüngung des Waldes in den Projektgebieten nur dann zufriedenstellend funktionieren, wenn eine intensive Betreuung dieser Gebiete durch die Jagd bzw. das Jagdschutzorgan sichergestellt wird. Auch bei der Eindämmung der TBC-Situation ist der Jagdaufseher ein unverzichtbarer Mitarbeiter der Veterinärbehörde beim Sammeln der Organproben sowie bei der verstärkten Beobachtung der Wildtierbestände und Umsetzung gemeinsam festgelegter Maßnahmen. Eine hohe Bedeutung hat das Jagdschutzorgan aber auch als Bindeglied zwischen Jagdnutzungsberechtigten, Grundbesitzern, Forst und Behörde. Sein Einsatz und Geschick bestimmt in der Regel nicht nur den Jagderfolg, sondern auch die Beziehung zwischen den Lebensraumpartnern. Selbstverständlich ist mir auch die zum Teil schwierige Position der Jagdschutzorgane als

Dienstnehmer der Jagdpächter sowie in Umsetzung der jagdgesetzlichen Vorschriften, insbesondere der Vorgaben bezüglich der Entwicklung des Waldes, bewusst. Aus diesem Grund konnte im Einvernehmen mit Jägerschaft und Landwirtschaftskammer im Zuge der Novellierung des Jagdgesetzes die rechtliche Möglichkeit geschaffen werden, dass Jagdaufseher nicht nur vom Jagdnutzungsberechtigten, sondern auch vom Jagdverfügungsberechtigten bestellt bzw. beschäftigt werden können. Aus- und Weiterbildung spielen auch im Beruf des Jägers eine bedeutende Rolle. Daher begrüße ich das umfangreiche Ausbildungsprogamm der Vorarlberger Jägerschule unter der fachkundigen Führung von Herrn Mag. Jörg Gerstendörfer für Jagdprüfungswerber und Ausbildungsjäger. Besonders erfreulich ist dabei die enge Zusammenarbeit zwischen der Vorarlberger Jägerschaft und dem Verband der Vorarlberger Jagdschutzorga-

ne. Sie bringen wertvolle und praxisbezogene Vorschläge in die Ausbildung sowie Weiterbildung der Jagdschutzorgane ein. Ich wünsche dem Verband der Vorarlberger Jagdschutzorgane und seinem Vorstand alles Gute für die neue Funktionsperiode und danke allen Jagdaufsehern sowie Jagdausübenden und Lebensraumpartnern für ihren gemeinsamen Einsatz für ein harmonisches Miteinander von Wald-Wild-Natur. Landesrat Ing. Erich Schwärzler Promotion


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JAGD & RECHT

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IM RECHT GEPIRSCHT

Umsatzsteuer auf Jagdpacht Dr. Rainer Welte Mit Beginn eines Jagdjahres taucht immer wieder die Frage nach der Umsatzsteuerpflicht von Jagdpachtverträgen auf. In diesem Zusammenhang musste sich auch der Europäische Gerichtshof (EuGH) mit der Verpachtung von Eigenjagden oder Fischereirechten durch umsatzsteuerrechtlich pauschalierte Land- und Forstwirte beschäftigen. Mit Urteil vom 26.05.2005, C43/04 („Stadt Sudern“), hat der EuGH erkannt, dass die Verpachtung von Eigenjagden durch einen pauschalierten Land- und/oder Forstwirt keine landwirtschaftliche Dienstleistung im Sinne der 6. Mehrwertsteuerrichtlinie (77/388/EWG) darstellt. Dies führt zu folgenden Konsequenzen: 1. Umsätze aus der Verpachtung einer Eigenjagd (oder eines Fischereirechtes) durch einen pauschalierten Landund/oder Forstwirt sind wie beim buchführungspflichtigen Land- und Forstwirt nach den allgemeinen Regeln des Umsatzsteuerrechtes mit dem Normalsteuersatz von 20% zu versteuern. 2. Dies gilt für alle pauschalierten land- und forstwirtschaftlichen Betriebe, wie beispielsweise von Einzelpersonen, Gesellschaften, Gemeinden, Agrargemeinschaften, Stiftungen, Vereinen usw. 3. Die Steuerschuld entsteht mit Ablauf des Kalender-

monats, in dem die Lieferung oder sonstige Leistung vereinnahmt worden ist (Ist-Besteuerung). Die Umsatzsteuer muss dem Finanzamt bis spätestens zum 15. Tag des zweitfolgenden Monats nach Vereinnahmung des Pachterlöses bezahlt werden. Kleinunternehmerregelung: Kleinunternehmer sind Unternehmer, deren Umsatz (netto) im Jahr die Grenze von EUR 30.000,00 nicht überschreitet. Dabei sind sämtliche Umsätze des Unternehmers zusammenzurechnen. Für Kleinunternehmer ist der Voranmeldungs- und Zahlungstermin nicht der Monat, sondern das Vierteljahr, wobei auch Kleinunternehmer eine Jahres erklärung abzugeben haben. Soweit also der pauschalierte Land- und Forstwirt im Inland einen Wohnsitz oder Sitz hat und seine Gesamtumsätze (= sämtliche Lieferungen, sonstige Leistungen und Eigenverbrauch im Inland auch aus anderen Einkunftsarten) im Kalenderjahr netto EUR 30.000,00 nicht übersteigen, fällt er in die unechte Steuerbefreiung der Kleinunternehmer. In diesem Fall darf für den vereinnahmten Jagdpachterlös (bzw. Fischereipachterlös) keine Umsatzsteuer in Rechnung gestellt werden und ist auch beim Finanzamt keine Umsatzsteuer abzuführen.

Beispiele: a) Ein Landwirt erzielt Umsätze aus seinem landund forstwirtschaftlichen Betrieb in Höhe von EUR 15.000,00 und verpachtet die Eigenjagd um EUR 10.000,00. Da sämtliche Umsätze unter dem Schwellenwert von EUR 30.000,00 liegen, ist der Landwirt diesfalls Kleinunternehmer und darf für die Einnahmen aus der Verpachtung der Eigenjagd keine Umsatzsteuer in Rechnung stellen. b)Ein Landwirt erzielt Umsätze im Betrag von EUR 25.000,00 und verpachtet die Eigenjagd um EUR 10.000,00; diesfalls ist die Einnahme aus der Verpachtung der Eigenjagd im Betrag von EUR 10.000,00 mit 20% Umsatzsteuer in Rechnung zu stellen. Können bei Ermittlung des Schwellenwertes von EUR 30.000,00 die Umsätze aus der land- und forstwirtschaftlichen Durchschnittsbesteuerung nicht ermittelt werden, so sind diese mit 150% des land- und forstwirtschaftlichen Einheitswertes anzusetzen. Bei einem Einheitswert von EUR 10.000,00 würde daher der Umsatz mit EUR 15.000,00 angesetzt werden. Würde der Landwirt neben diesem geschätzten Umsatz noch die Eigenjagd um EUR 18.000,00 verpachten, müsste

er aufgrund des Überschreitens des Schwellenwertes von EUR 30.000,00 den Jagdpachtzins von EUR 18.000,00 mit 20% Umsatzsteuer in Rechnung stellen und den entsprechenden Umsatzsteuerbetrag an das Finanzamt abführen. Für Kleinunternehmer gilt weiters, dass das einmalige Überschreiten der Umsatzgrenze von EUR 30.000,00 um nicht mehr als 15% innerhalb eines Zeitraumes von fünf Kalenderjahren unbeachtlich ist. 4. Die vorangeführten Regelungen gelten nach Ansicht des Bundesministeriums für Finanzen ab dem Jagdjahr 2006, sohin ab dem 01.04.2006. Ist in einem Jagdpachtvertrag der Jagdpachtzins weder mit netto noch mit brutto ausgewiesen, so ist der betraglich genannte Pachtzins jedenfalls als Bruttobetrag zu verstehen und ist die Verpächterin verpflichtet, aus diesem Betrag die 20%ige Umsatzsteuer herauszurechnen und an das zuständige Finanzamt abzuführen. Die Verpachtung von Genossenschaftsjagden durch Jagdgenossenschaften (Körperschaften öffentlichen Rechts) ist weiterhin umsatzsteuerfrei, d.h. es muss keine Umsatzsteuer verlangt und abgeführt werden.


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WAFFE & SCHUSS

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WAFFE & SCHUSS

Gebraucht? Passend? Gut? Hubert Schedler

er Waffenmarkt ist auf Grund dauernder Entwicklungen und Verbesserungen, wie in allen anderen Bereichen der Konsumgüter, dauernd in Bewegung. Als logische Folge nimmt das Angebot an Gebrauchtwaffen auch zu. Nun werden eigentlich seit Jahrzehnten Waffen produziert, die bei einigermaßen sorgsamem Gebrauch und angepasster Pflege Jahrzehnte oder Generationen gute Dienste leisten können. Schlussfolgerung: Es gibt gute, gebrauchte Waffen zu manchmal erstaunlich günstigen Preisen.

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Es ergibt sich, dass im Laufe der Jahre manches gute Stück im Schrank steht, für das eigentlich der „wirkliche“ Bedarf zu hinterfragen ist, wenn daneben ein anderes steht, das denselben Leistungsbereich abdeckt. So wird es eben jenes sein, mit dem die ersten jagdlichen Erfahrungen gesammelt wurden, ein Geschenk oder Erbstück war oder sonstige

persönliche Erinnerungen oder Beziehungen den Gebrauchswert hintanstellen. Nach welchen Kriterien soll beurteilt werden, ob ein Gewehr den gewünschten Erfordernissen entspricht? Wer ein Gewehr nach rein optischen Gesichtspunkten kauft, kann herbe Enttäuschungen erleben. Wenn ein Gewehr seinen grundsätzlichen Aufgaben als Präzisionsinstrument gerecht werden soll, fällt die Entscheidung zum Erwerb eigentlich am Schießstand. Wie viele „Linksschützen“ mühen sich über lange Zeit mit den üblicherweise für „rechts“ geschäfteten Gewehren ab? Es handelt sich um einen Kompromiss über den Jede/Jeder selbst befinden muss. Viele Hersteller bieten Gewehre für Linksschützen an. Dabei geht es, speziell bei Repetiergewehren, nicht nur um die Verschlussmechanik, damit untrennbar verbunden auch die Bedien- und Handhabungssicherheit, sondern sehr

wohl auch um die Schäftung. Hier ist sach- und fachkundige, ehrliche, kurzum: seriöse Beratung gefragt. Bei leihweise genutzten Waffen kann Schaftlänge und Augenabstand zum ZF richtig sein. Welche „Bemühungen“ und „Verrenkungen“ notwendig sind, wenn diese Maße nicht stimmen, sieht der aufmerksame Beobachter bei der Benützung von Standwaffen durch Menschen unterschiedlicher Maße und Masse. Oder stellen wir uns vergleichsweise ein Fahrzeug vor, bei dem Fahrersitz und Spiegel nicht verstellbar sind. Folgen nicht passender Schäftung sind ein nicht optimaler Anschlag an der Schulter, dadurch stärker empfundener Rückstoß und irgendwann sogar Schussscheu. Allerdings wäre es auch falsch, grundsätzlich nur hier Fehler für unbefriedigende Ergebnisse zu suchen. „Der Lauf schießt und der Schaft trifft“ ist eine der alten

Grundweisheiten zu diesem Thema, die zwar mehr auf das Flüchtigschießen zutrifft, als auf die Ansitzjagd, aber ohne Zweifel richtig ist. Dazu noch einige kleine Erinnerungen an die gesetzlichen Bestimmungen bei Kauf und Verkauf, im Gesetzestext als „überlassen“ bezeichnet und damit alle Arten des Erwerbes erfasst. Kategorie B Das Überlassen von Halbautomaten (Kugel und Schrot) und Faustfeuerwaffen ist von Erwerber und Überlasser jener Behörde zu melden, die die diesbezüglichen Dokumente ausgestellt hat. Kategorie C Diese Meldungen sind an einen Gewerbetreibenden (Waffenhändler) zu richten und von diesem bestätigen zu lassen. Kategorie D Unterliegen derzeit noch nicht der Meldepflicht wie Kategorie C.

Wildschwein statt Rehbock

Zurzeit werden beinahe im gesamten Bereich des Bregenzerwaldes vermehrt Sichtungen von Schwarzwild gemacht. Auf der Melkalpe Säckel im Gemeindegebiet von Au zum Beispiel wurde ein beinahe Fußballfeld großes alpines Weidegebiet auf 1.750 m Seehöhe regelrecht „umgepflügt“. RM

Foto: Gebhard Niederwolfsgruber

Schnell reagiert hat Jagdgast Karlheinz Öhri aus der Schweiz, als er auf Einladung seines Freundes und Jagdpächters Arnold Gstöhl im EJ Revier Lässers Gunten (Gemeindegebiet von Sibratsgfäll) auf zirka 1.200 m Seehöhe beim Ansitz auf einen Rehbock zwei Überläufer Keiler aus einer weiter entfernten Rotte in Anblick bekam und einen davon erlegen konnte.

Karlheinz Öhri und Arnold Gstöhl.


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Tontaubenschießen im Auer „Heiligen Wald“ Ro land Mo o s n der imposanten Arena des Steinbruchs der Fa. Gebr. Rüf aus Au / Bregenzerwald fand Ende April das 7. Auer Bezirkstontaubenschießen statt. Schon bei der Österr. Bundesmeisterschaft im Jagdlichen Schießen im August des Jahres 2009 hat sich dieser ideale Austragungsort für Schrotbewerbe äußerst gut bewährt. Die Bezirksgruppe Bregenz und besonders die rührigen Mitglieder des Auer Jägerstammtisches der HG 1.4 unter Hermann und Josef Rüf hatten nicht nur gute vorbereitende Organisationsarbeit geleistet, sondern standen auch mit ihrem gesamten Maschinenpark und ihrem Equipment, sowie mit ihrer – zum Festsaal umfunktionierten – Werkshalle zur Verfügung. Geschossen wurde an zwei niveauunterschiedlichen Standorten mit zwei neuen Wurfmaschinen, vor der beeindruckenden Naturkulisse des Rüf’schen

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Steinbruchs im Auer „Heiligen Wald“. Für Kinder, Jugendliche und „Erstlingsschützen“ wurde eigens ein betreuter Kleinkaliber-Schießstand eingerichtet, wobei es bei voller Trefferquote als Sofortbelohnung Getränkegutscheine zu gewinnen gab. Am Ende des zweiten Veranstaltungstages gab es in der von den Mitgliedern des Auer Jägerstammtisches bestens bewirteten Festhalle die traditionelle Preisverteilung mit einem reich gedeckten Gabentisch und vielen wertvollen Preisen wie z.B. eine engl. Flinte, Motorsäge, Wildabschüsse, Zinnpreise, Jagdbekleidung, Gutscheine u.v.a.m. BJM-Stv. Roland Moos konnte den glücklichen Gewinnern des Schießbewerbes und der Verlosung die schönen, wertvollen Preise überreichen. Leider gab es bedingt durch einen Stromausfall Probleme bei der Trefferauswertung und der Datensicherung der Ergebnisse, was kurzfristig

zu fehlerhaften Finaldaten führte. Die Veranstalter möchten sich dafür auf diesem Wege in aller Form entschuldigen und darauf hinweisen, dass im kommenden Jahr die Datenauswertung in einem eigenen störungs- und ausfallssicheren Bürocontainer in paralleler Form durchgeführt werden wird, um jegliche Fehlerquelle auszuschließen. Weidmannsdank an die großartig agierenden Mitglieder des Auer Jägerstammtisches, an alle großzügigen Sponsoren, die Anrainer und Grundbesitzer und vor allem an die Gebr. Rüf aus Au.

ERGEBNIS 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10.

Christoph Jochum Walter Hagen Helmut Huber Robert Vallaster Heinz Hagen Rainer Putz Andreas Ennemoser Stefan Salzgeber Josef Rüf Robert Hentringer

Die siegreichen Schützen und Gewinner der Verlosung. v.l. Gewinner des Murmelabschusses (Name der Redaktion nicht bekannt), Josef Rüf, Christoph Jochum mit Sohn, Walter Hagen, Gebhard Blum


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WAFFE & SCHUSS

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Landesmeisterschaften in der jagdlichen Kugel in Nenzing mit Rekordergebnis Dr. Heinz Hagen rotz widrigster Vorhersagen meinte es der Wettergott gut mit uns an diesem 1. Mai Samstag. Nur die letzten Schützen bekamen leichten Regen zu spüren. Thomas Battlogg und sein (Familien-)Team hatten auf der Latzwiese bei Nenzing wiederum alles bestens organisiert. Unter den kritischen Augen unseres LJM Dr. Albrich konnte die Veranstaltung reibungslos abgewickelt werden.

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Vierzig Jägerinnen und Jäger haben den Rahmen der Landesmeisterschaften genutzt, um ihre Treffsicherheit auf jagdliche Ziele (neben der Ringscheibe sind dies Reh, Fuchs und Gämse) zu beweisen. Der olympische Gedanke, und vor allem auch die Möglichkeit einer zusätzlichen Übung unter Gleichgesinnten, sollten ein wichtiges Motto dieses schönen Anlasses in einer reizvollen Umgebung sein. An dieser Stelle sei die Frage erlaubt, wieso nicht mehr Jägerinnen und Jäger den Weg nach Nenzing finden. In Vorarlberg werden zirka 3000 Jagdkarten ausgestellt und zirka 2000 Personen sind auch Mitglied der Vorarlberger Jä-

gerschaft. Auch wenn im Rahmen dieser Veranstaltung der Landesmeister im jagdlichen Schießen in recht anspruchsvollen Disziplinen ermittelt wird, so könnte doch diese Gelegenheit zu einem Übungsschiessen von jedermann(-frau) genutzt werden. Für Anregungen und Vorschläge zur besseren Erreichung dieses Zieles ist der Verfasser besonders dankbar. Erfreulich und auffallend war die Tatsache, dass bereits acht Damen (u.a. auch die Gattin sowie die Tochter unseres Landesjägermeisters) an den Landesmeisterschaften teilgenommen haben. Dass die Jägerinnen auch durchaus mit den besten Jägern mithalten können, ist allgemein bekannt. Cornelia Scheffknecht konnte ihren Titel aus dem Vorjahr mit dem Spitzenergebnis von

Die Sieger der Landesmeisterschaft Jagdliche Kugel: v.l. Hermann Heidegger, Dr. Heinz Hagen, Cornelia Scheffknecht, Kurt Steurer, Hubert Steurer.

193 Ringen verteidigen. Die Silbermedaille errang Ellin Magnus vor Angelika Deuring aus dem Bregenzerwald. Bei den Jägern schoss der Landesmeister Dr. Heinz Hagen das Maximum von 200 Ringen. Dieses einmalige Resultat wurde in den 90-er Jahren lediglich einmal vom legendären Kugelschützen Hartwig Steurer aus Bürs erzielt. Den zweiten Platz erreichte Samuel Beer, Bludenz, mit 198 Rin-

gen vor Erich Hollenstein aus Lustenau mit 196 Ringen. Hubert Steurer aus Alberschwende verdrängte mit hervorragenden 194 Ringen den Titelverteidiger Kurt Hummer (Nenzing) auf den 2. Platz in der Seniorenklasse der Jäger. Bronze gewann Wilfried Konzett aus Nüziders. Die Klasse Jagdaufseher entschied wiederum Hermann Heidegger mit ausgezeichneten 195 Ringen für sich. Bei den Jagdaufseher Senioren gewann Kurt Steurer mit 186 Ringen. Dass damit auf dem Siegerbild mit allen fünf Titelträgern drei Mitglieder aus der „Steurer-Familie“ anzutreffen sind, ist doch bemerkenswert... Allen Siegern und Teilnehmern eine herzliche Gratulation und ein kräftiges Weidmannsheil.

RANGLISTEN Allgemeine Klasse Jäger 1. Heinz Hagen, Lustenau 2. Samuel Beer, Bludenz 3. Erich Hollenstein, Lustenau

200 Pkt. 198 Pkt. 196 Pkt.

Seniorjäger 1. Hubert Steurer, Alberschwende 2. Kurt Hummer, Nenzing 3. Wilfried Konzett, Nüziders

194 Pkt. 193 Pkt. 192 Pkt.

Jagdaufseher allgemein 1. Hermann Heidegger, Egg 2. Thomas Battlogg, St. Anton i.M. 3. Christoph Jochum, Nüziders

195 Pkt. 191 Pkt. 185 Pkt.

Jagdaufseher Senioren 1. Kurt Steurer, Krumbach 2. Franz Moosbrugger, Bezau 3. Richard Battlogg, St. Anton i.M.

186 Pkt. 185 Pkt. 174 Pkt.

Damen 1. Cornelia Scheffknecht, Krumbach 2. Ellin Magnus-Dotir, Bürs 3. Angelika Deuring, Au

193 Pkt. 188 Pkt. 173 Pkt.


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Jagdschießen in der Bürser Schlucht Mo nik a Dö nz-Breuß um 51. Male ging am 29. und 30. Mai das Bürser Jagdschießen über die Bühne. Obwohl die Teilnehmerzahl im heurigen Jahr leicht zurückgegangen ist (was sicherlich durch das schlechte Wetter zu erklären war), war es eine Freude und Bestätigung für die Organisatoren, dass viele Teilnehmer den Weg nach Bürs gefunden haben. Insgesamt 392 Schützen aus Vorarlberg, den anderen Bundesländern sowie aus der Schweiz, Deutschland, Liechtenstein und Italien wurden von der wildromantischen Kulisse der Bürser Schlucht sowie der bekannt hervorragenden Organisation der Veranstaltung nach Bürs gelockt, darunter 25 Frauen. Die von der Bürser Jagdgesellschaft wieder perfekt im malerischen Gelände der Schlucht naturnah positionierten Stände fanden auch diesmal begeisterten Zuspruch von den jagdbegeisterten Teilnehmern.

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Wie im vergangenen Jahr erreichten „nur“ vier Schützen die volle Ringzahl, die Anzahl Schützen mit 49, 48, 47 bzw. 46 erreichten Ringen war jedoch sehr hoch. Beste Dame wurde Annelies Conrad aus Davos mit 48 Ringen. Glücklicher Gewinner der Ehrenscheibe (gestiftet von

Die 50er Schützen. v.l. BM Helmut Zimmermann, BJM Lothar Tomaselli Armin Erberhardt, Rolf Meisser, Samuel Beer, Zlatko Pepevnik, Edith Ganahl (Fa. Keckeis GesmbH), LJM Dr. Ernst Albrich.

der Firma Keckeis GesmbH in Bludenz, gemalt von Walter Themessl) wurde Rolf Meisser aus Conters / CH.

und wünschten für die kommende Jagdsaison guten Anblick und ein weidgerechtes Jagdergebnis.

Bürgermeister Helmut Zimmermann unterstrich seine Unterstützung durch die Gemeinde Bürs für diese traditionelle Veranstaltung und sicherte sie auch für die Zukunft zu. Bezirksjägermeister Lothar Tomaselli dankte in seinen Grußworten der Gemeinde Bürs sowie der Agrar Bürs für die Unterstützung sowie den Pächtern für die Bereitstellung der Wildabschüsse. LJM Dr. Ernst Albrich und BJM Lothar Tomaselli gratulierten den Siegern

Ein Weidmannsdank ergeht an Erich Plangg und sein Team aus der Bezirksgruppe Bludenz, welche jedes Jahr dazu beitragen, dass die Veranstaltung einwandfrei und unfallfrei durchgeführt werden kann. Ein weiterer Dank ergeht an die Jagdgesellschaft Bürs mit ihrer Vielzahl an Helferinnen und Helfer, welche für das leibliche Wohl sowie die Revierbeistellung verantwortlich zeichnen. Ein Weidmannsdank für die Bereitstellung der Wildab-

schüsse ergeht an Matthias Pölshofer, Revier Lech, GJ Dalaas, EJ Tilisuna, EJ Verbella, EJ Vermunt-Tromenier, GJ Brand I, EJ Golm, EJ Garnera, EJ Gamp sowie EJ Salonien.

Hauptorganisator Erich Plangg.

ERGEBNISSE DES 51. BÜRSER JAGDSCHIESSEN

Beste Schützin. v.l. Hauptorganisator Erich Plangg, Annelies Conrad aus Davos mit 48 Ringen, LJM Dr. Ernst Albrich.

Die 50er Schützen:

Gewinnränge:

Rolf Meisser, Conters / CH Zlatko Pepevnik, Eschen / FL Samuel Beer, Bludenz Armin Erberhardt , Mieders

Gold: gesamt 122 50 Ringe: 4 Teilnehmer 49 Ringe: 11 Teilnehmer 48 Ringe: 25 Teilnehmer 47 Ringe: 34 Teilnehmer 46 Ringe: 48 Teilnehmer

Kahlwildabschuss: Kurt Steurer, Krumbach Hirschabschuss: Thomas Battlogg, St. Anton i. M.


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GENERALVERSAMMLUNG

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91. Generalversammlung der Vorarlberger Jägerschaft Aufbruchstimmung und neue Schwerpunkte Text vo n Ro land Mo o s Fo to s vo n Christian Am m ann n Anwesenheit von dreiviertel aller Delegierten der Vorarlberger Jägerschaft, sowie zahlreicher interessierter Mitglieder, fand kürzlich die 91. Generalversammlung der Vorarlberger Jägerschaft im Otten Areal in Hohenems statt. LJM Dr. Ernst Albrich konnte eine Vielzahl an Ehrengästen begrüßen, u.a. den zuständigen Landesrat Ing. Erich Schwärzler, Landwirtschaftskammerpräsident Josef Moosbrugger, die Landtagsabgeordneten Monika Reis, Pepi Brunner und Rudolf Jussel, die Alt-Landesjägermeister DI Michael Manhart und Guido Bargehr, den Obmann der Vlbg. Jagdschutzorgane KR Manfred Vonbank, DI Karl Studer und die Jagdsachbearbeiter der Bezirks-

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hauptmannschaften. Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung von der Jagdhornbläsergruppe Rotach unter der Leitung von Hornmeister Reinhart Hämmerle. Beginnend mit den Grußworten von LR Ing. Erich Schwärzler, LWK Präsident Josef Moosbrugger, KR Manfred Vonbank und DI Sigi Terzer, waren alle sehr angetan von der guten Zusammenarbeit mit der Jägerschaft, der Konsensbereitschaft und dem guten Klima und ehrlichen Willen zur Lösung der verschiedenen Konflikte und Problemherde.

Umfangreicher Tätigkeitsbericht In seinem Jahresbericht hob LJM Dr. Ernst Albrich die besonderen Schwerpunkte hervor:

• Öffentlichkeitsarbeit mit all ihren Facetten ist „Chefsache“ jedes einzelnen • Um die derzeitige Rotwildsituation in den Griff zu bekommen, sind zukünftig noch stärkere Bemühungen notwendig – ein „Gesinnungswandel ist vonnöten, aber wir befinden uns auf dem richtigen Weg!“ • Trotz der „Minderheit“ Jäger den Stellenwert der Jagd in der Bevölkerung täglich aufs Neue beweisbar dokumentieren und positiv verankern. • Mit über 4,5 Mill Euro Jagdpacht und Steuerabgaben stellt die Jagd auch einen beachtlichen wirtschaftlichen Faktor dar. • Konfliktpotentiale intelligent lösen – „Leben und leben lassen!“ • Positive Bilanz über die Vereinsfunktionäre • Beachtung der verschie-

denartigen landesstrukturellen Problematik Mit dem Ersuchen, die neuen Herausforderungen anzunehmen und ehrlich unter Einhaltung der demokratischen Grundsätze als korrekte Jäger zu agieren, schloss LJM Dr. Ernst Albrich seinen Jahresbericht.

Finanzgebarung In höchst professioneller Art und Weise präsentierte der Landeskassier Jagdwirt Karlheinz Jehle die Jahresrechnung der Vorarlberger Jägerschaft. Den Gesamtausgaben von 260.508,25 Euro standen Gesamteinnahmen von 287,053,35 Euro gegenüber, was einen erwirtschafteten Überschuss von 26.545,10 Euro ergab. Das Vereinsvermögen beträgt somit 248.046,10 Euro, das ge-


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GENERALVERSAMMLUNG

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EHRUNG Alt-Bezirksjägermeister DI Hansjörg Zangerl aus Bregenz-Fluh wurde für seine langjährigen, überragenden Dienste als verantwortlicher Vereinsfunktionär die Ehrenmitgliedschaft der Vorarlberger Jägerschaft verliehen. DI Hansjörg Zangerl hat über viele Jahrzehnte die Geschicke der Vorarlberger Jägerschaft maßgeblich mitgeprägt, u.a. als Bezirksjägermeister, Ausschussmitglied des Landesvorstandes, Lehrer und Leiter der Vorarlberger Jägerschule, Pressereferent, Obmann des Rehwild-Bewirtschaftungsausschusses, Gebietsführer des Jagdhundeclubs Tiroler Bracken, Beisitzer und Prüfer bei der Jagdprüfungskommission der BH Bregenz und Mitglied in div. sonstigen Arbeitsausschüssen. Er hat somit beinahe die Hälfte der nunmehr 91jährigen Geschichte der Vorarlberger Jägerschaft nicht nur miterlebt, sondern auch aktiv mitgeprägt und mitgestaltet.

samte Vermögen der Vorarlberger Jägerschaft beläuft sich demzufolge auf 386.327,87 Euro (Landeskassa und Bezirke). Die Landeskassa wurde von den beiden Rechnungsprüfern Veit Igerz und Sigi Leimegger auf „Herz und Nieren“ überprüft und die Entlastung des Finanzreferenten sowie des gesamten Vorstandes beantragt und ohne Gegenstimme genehmigt. Weidmannsdank dem umsichtigen Landeskassier Karlheinz Jehle.

Zukunftsperspektive Gerhard Reinalter, Innovate Holding GmbH, stellte das von der Vorarlberger Jägerschaft in Auftrag gegebene Gesamtprojekt „Öffentlichkeitsarbeit“ vor, wobei er in einem kurzen Überblick die Zielvorstellung und den aktuellen Stand der vier Arbeitsgruppen, sowie die weitere finale Vorgangsweise und Umsetzungsstrategie erläuterte. Die vier Arbeitsgruppen beschäftigen sich mit dem Produkt Jagd, Geschichte und Selbstwert, Kommunikation und Lobby-

ing. Ein positives, nachhaltiges Image bis hin zu einem umfassenden effizienten Kommunikationsprogramm soll entwickelt werden.

Dank und Anerkennung Alt-LJM KR Guido Bargehr bedankte sich namens der anwesenden Delegierten für die engagierte und exzellente Arbeit der Vereinsfunktionäre und hier vor allem bei LJM Dr. Ernst Albrich für dessen umsichtige und intelligente Vereinsführung.

Schlusswort In seinem Schlusswort betonte LJM Dr. Ernst Albrich nochmals die tatsächliche Ernsthaftigkeit der momentanen Rotwildsituation und bat alle behördlich und politisch Beteiligten, sich von der klischeehaften Meinung über die Jagd abzuwenden: „Jagd ist Knochenarbeit und kein Spaziergang! … Unser gemeinsames Bestreben muss in Zukunft vermehrt die Erhaltung und die Gestaltung der Wildlebensräume in Vorarl-

berg sein! … Weidmannsdank und Weidmannsheil an alle gutgesinnten Delegierte, Mitglieder und Gäste.“ Den Abschluss der Generalversammlung bildete sodann ein vielbeachtetes Kurzreferat von „Jungjäger“ Tierarzt Dr. Norbert Greber über Tuberkulose (TBC) beim Rotwild. Kurz und prägnant erläuterte er anhand von Folien und anschaulichen Fotos TBC allgemein, über die Vorkommen und Wechselwirkungen bei Wild und Nutztier, über die Erkennung und den möglichen Krankheitsverlauf, sowie über die Untersuchungsergebnisse 2009.

Als äußerst positiv bezeichnete Dr. Greber die große Bereitschaft der Jagdschutzorgane und Jäger zur Schulung zur kundigen Person und die Zusammenarbeit zwischen Landwirtschaftskammer, Landesregierung und der Vorarlberger Jägerschaft. Für das laufende Jagdjahr 2010/11 ist eine groß angelegte, flächendeckende Untersuchung von zirka 250 Stück erlegtem Rotwild vorgesehen, die übrigens schon sehr gut angelaufen ist. Mit weiteren allgemeinen Empfehlungen zur TBC, aber auch zur Wildfleischhygiene, schloss Dr. Greber seine interessanten Ausführungen.

Tierarzt Dr. Norbert Greber referierte über Tuberkulose beim Rotwild.


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JÄGERSCHULE

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119 Teilnehmer absolvierten die Vorarlberger Jägerschule m Schuljahr 2009/10 besuchten 95 zukünftige JägerInnen und 24 Ausbildungsjäger unsere Vorarlberger Jägerschule. Traditionell wurden im Monat Mai im Amt der Landesregierung die Prüfungen für die Jagdschutzorgane und bei den Bezirkshauptmannschaften die Prüfungen für die Erlangung der Jagdkarte durchgeführt. An den Prüfungsschießen im April in Egg nahmen 87 JungjägerInnen teil, d.h dass einige wenige sich schon früher aus dem Kurs verabschieden mussten. Hauptgrund war meist eine neue berufliche Herausforderung. Andere unterschätzten jedoch den Lernstoff und wer-

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den bei den Folgeterminen im Herbst zur Prüfung antreten. Schlussendlich traten noch 84 Teilnehmer zur Prüfung an. Von diesen können 57 ihre erste Jagdkarte nach bestandener Prüfung lösen. Dieses Ergebnis bedeutet, dass mehr als zwei Drittel die grüne Matura bestanden haben, was praktisch ident ist mit dem langjährigen Schnitt. Insgesamt 24 Ausbildungsjäger drückten die Schulbank, von welchen 14 nach der Präsentation ihrer Rechercheaufgaben im Mai zur dreiteiligen Prüfung angetreten sind. Zehn Ausbildungsjäger haben die Prüfung bestanden. Es sind dies in alphabetischer Reihenfolge: Maximilian Auerbach, Schruns; Johannes Bargehr, St. Gallenkirch; Josef

Beck, Nenzing; Oliver Burtscher, Bürs; Bernhard Fink, Andelsbuch; Hubert Kohler, Schwarzenberg; Heinz Rischer, Feldkirch; Roman Schneider, Höchst; Tobias Wohlgenannt, Dornbirn; Karlheinz Würder, Langen. Im Juni trafen sich die neuen

Ausbildungsjäger zu ihrem ersten Unterrichtsabend. Der Schulleiter sprach über die Anforderungen der Ausbildungszeit und teilte auch die Rechercheaufgaben zu. Ein kräftiges Weidmannsheil an die JungjägerInnen sowie die neuen Jagdschutzorgane.

Foto: Monika Dönz-Breuß

Jö rg Gerstend ö rfer

6. Lehrherrenabend Ausbildnergespräch und Präsentation der Rechercheaufgaben Jö rg Gerstend ö rfer m schmucken Vortragssaal konnten der Obmann des Verbandes der Vorarlberger Jagdschutzorgane, Manfred Vonbank, und der Leiter der Jägerschule, Mag. Jörg Gerstendörfer, neben der gesamten Prüfungskommission mit deren Vorsitzenden Mag. Ka-

Foto: Christian Ammann

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tharina Feuersinger auch alle Ausbildungsjäger mir deren Ausbildnern und viele interessierte Zuhörer aus der Jägerschaft begrüßen. Diese informellen Treffen mit den Ausbildnern haben nun schon eine lange Tradition. Seit mehreren Jahren werden an diesem Abend die Recherchearbeiten der Ausbildungs-

jäger präsentiert, die ihre revierbezogene Arbeit in den zwei Ausbildungsjahren erarbeitet haben. In diesem Jahr waren es elf Ausbildungsjäger, die ihre sehr anspruchsvollen Präsentationen darboten. Hier nur einige der sehr interessanten Themen: • Schildern Sie die bevorzugten Bejagungsstrategien auf Schalenwild in Ihrem Ausbildungsrevier, das ja ein Hochlagenrevier ist. • Der Kormoran – ein (Berufs)Fischerproblem? Beurteilen Sie, inwieweit auch die Jagd betroffen war/ist und sein wird. • Begleiten Sie eine geprüfte Dachsbracke und Ihren geprüften deutschen Wachtelhund während Ihrer Ausbildungsjahre besonders in Ihrem Lehrrevier.

Welches sind die Gemeinsamkeiten, welches die Unterschiede? Die dargebotenen Referate waren inhaltlich und auch von der Art der Präsentation von hoher Qualität. Für den Jagdaufseherverband und die Jägerschule war dieser Abend wieder ein Zeugnis der hochrangigen praktischen Ausbildung. Diese bleibt ein wichtiger Bestandteil für das Erreichen des Ausbildungszieles. Die Einbindung der Lehrreviere sollte auch in Zukunft durch eine nachhaltige Auswahl von Rechercheaufgaben gelingen. Abschließend waren alle von dem gelungenen Abend überzeugt und einer Meinung, dass dieser Ausbildungspart wichtig für den Beruf des Jagdschutzorganes ist.


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JÄGERSCHULE

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Exkursionen im Rahmen der Ausbildung: Stein und Gamswild Jö rg Gerstend ö rfer er Jagdpächter der EJ Ahornen-Feuerstein, Hermann Rüf, trat im letzten Jahr an den Schulleiter mit einem interessanten Angebot heran. Seine Idee: eine Exkursion für JungjägerInnen in seinem Revier im Hinteren Bregenzerwald. Am 10. April trafen sich einige Unentwegte in Au und

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fuhren zum Edelweiß am Fuße der Kanisfluh. Anfänglich verwehrte dichter Nebel den Blick auf diesen markanten Berg. Doch langsam lichtete sich zum Glück aller der Nebel und es bot sich ein herrlicher Anblick auf über Schneefelder ziehende Rehböcke, äsendes und sich im Lager befindendes Steinwild und Gamswild. Auch Adler und Wiesel konnten sich den

Blicken der neugierigen JungjägerInnen nicht entziehen. Alle stiegen bei schönstem Sonnenschein zur Alpe Feuerstein ab. Auf dem Wege gab es natürlich auch genügend Möglichkeit, das erworbene Wissen in der Praxis anzuwenden. In der Parzelle Ahornen empfing uns dann der Jungjäger Dr. Norbert Greber mit Köstlichkeiten aus

dem Bregenzerwald. Als Krönung gab es Fingerfood von Hirsch und Wildschwein. Einhellige Meinung der Teilnehmer: das war einer der Höhepunkte des Schuljahres. Die Jägerschule bedankt sich bei Hermann Rüf und bei Dr. Norbert Greber und hofft, auch nächstes Jahr wieder Gast im Hinteren Bregenzerwald zu sein.

Niederwild Jö rg Gerstend ö rfer chon zum 4. Mal führte JO Dieter Schneider die interessierten Ausbildungsjäger durch sein klassisches Niederwildrevier. Die Ausbildungsjäger staunten über die Vielfalt des Anblickes, der ihnen diese Exkursion bot. Diese Veranstaltung resultierte aus den Evaluierungen der letzten Jahre und ist der perfekte Beweis, wie wichtig diese Evaluierungen am Ende des Schuljahres für die Weiterentwicklung der Ausbildung der zukünftigen Jagdschutzorgane sind. Die Jägerschule freut sich schon auf die nächste Exkursion im Jahre 2011.

Foto: German Schneider

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Fahrradexkursion ins Niederwildrevier von Dieter Schneider.


Erster Bruterfolg! Mag. Michael Kno llseisen ierundzwanzig Jahre nach der ersten Freilassung ist ein junger Bartgeier gerade dabei, Geschichte in Österreich zu schreiben. Seit Beginn des Wiederansiedlungsprojektes hatte es zwei verschiedene Paare in Österreich gegeben, welche Brutversuche unternommen haben. Der erste Versuch fand 2001 in Heiligenblut statt. 2003 folgte das heuer erfolgreiche Paar, scheiterte aber bis 2008 regelmäßig. Im Sommer desselben Jahres übersiedelte es nach sechs gescheiterten Brutversuchen von Gastein nach Rauris, wo 2009 die Brut im neuen Revier ebenfalls erfolglos verlief. Obwohl man dem Paar 2010 nur mehr geringe Chancen eingeräumt hatte, sollte es anders kommen. Nachdem Anfang März nach wenigen Tagen der erste Jungvogel erneut verendete, konnte

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kurz darauf bei einer weiteren Kontrolle des Horstes überraschend festgestellt werden, dass Jungvogel Nummer zwei gefüttert wurde. Mittlerweile ist er bereits zu einem stattlichen Junggeier herangewachsen. Unklar ist noch, ob es sich tatsächlich um dasselbe Paar wie die letzten Jahre handelt, ein möglicherweise unentdeckt gebliebener Partnertausch kann nicht völlig ausgeschlossen werden. Sorgsam überwachen Mitarbeiter des Nationalparks den Horst, wodurch Störungen, welche zum Abbruch der Brut führen könnten, verhindert werden sollen. Vom neuen Themenweg „Könige der Lüfte“ (Fertigstellung Ende Juni) im Rauriser Krumltal kann man unter fachkundiger Anleitung den Geierhorst bewundern. Nun wird schon gespannt auf Mitte Juli geblickt, wo der Jungvogel zu seinem Jungfernflug starten wird!

Foto: Michael Knollseisen

Bestimmungsmerkmale Bartgeier sind mit rund 2,90 m Spannweite größer als Steinadler. Wichtigstes Merkmal zum Erkennen eines Bartgeiers ist der lange, spitz zusammenlaufende (keilförmige) Stoß. Gänsegeier sind in Österreich nur in den Sommermonaten anzutreffen (Ausnahme: Salzburg Umgebung) und besitzen einen kurzen, rundlich gefächerten Stoß. Junge Bartgeier besitzen in jungen Jahren individuelle Markierungen, durch welche sie leicht mit einem jungen Steinadler verwechselt werden können.

Foto: Karl Schaad

Bartgeier

Gänsegeier

Steinadler

Kolkrabe

ADRESSEN IM BARTGEIERPROJEKT Österreichisches Bartgeiermonitoring Dr. Gunther Greßmann Kirchplatz 2 9971 Matrei in Osttirol Tel. 0664 / 82 03 055 beobachtung@gmx.net Brutüberwachung und Monitoring Mag. Michael Knollseisen Gerlos Strasse 18 6730 Mittersill Tel. 0664 / 14 17 429 bartgeier@gmx.at

Dieser junge Bartgeier schreibt Geschichte.

Flugbilder im Vergleich

Die „Bartgeier-News“ bzw. den monatlich erscheinenden, per Email erhältlichen Bartgeier-Newsletter können Sie auch unter folgenden Adressen kostenlos herunterladen: www.hohetauern.at www.egsoesterreich.org Beobachtungen können auch unter www.bartgeier.ch gemeldet werden.


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GESCHÄFTSSTELLE

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IN DER GESCHÄFTSSTELLE ERHÄLTLICH: • Buch „Birschfibel“ – Die Birsch – der Gang zu Fuß durch das Revier 80 Seiten, 25 Farbfotos, Format: 21 x 14,5 cm Autor: Paul Herberstein Preis: EUR 19,00

• Buch „Fütterung von Reh- und Rotwild“ Ein Praxisratgeber, mit CD Autoren: Deutz/Gasteiner/Buchgraber 144 Seiten, zahlreiche Abbildungen, Hardcover Preis: EUR 19,90

• Buch „Wildbret-Hygiene“ – Rechtliche Grundlagen Wildfleisch – Wildbret / Mikrobiologie und Hygiene Autoren: Prof. Dr. Rudolf Winkelmayer, Dr. Peter Lebersorger, Hans-Friedemann Zedka Preis: EUR 19,00

• Broschüre „Richtiges Erkennen von Wildschäden am Wald“ Autoren: Dr. Fritz und Dr. Susanne Reimoser Preis: EUR 7,50

• Broschüre „Leitfaden für die Lebensraumgestaltung von Auer-, Birk- und Haselhuhn in Vorarlberg / Österreich“ Autorin: Mag. Monika Dönz-Breuß Preis: EUR 7,00

• Broschüre „Steinwildstudie über das Steinwildprojekt Lech-Quellengebirge“, Beobachtungen - Ergebnisse - Schlussfolgerungen Autor: Dr. Peter Meile Preis: EUR 10,00 Die Geschäftsstelle bleibt vom 4. bis 27. August geschlossen. Dringende Anfragen per Email an vlbg.jaegerschaft@cable.vol.at

• Buch „Österreichs Jagd im 20. Jahrhundert – Eine Chronik“ Autor: Hermann Prossinagg Preis: EUR 70,–

• Abzeichen groß (EUR 7,50) • Vorarlberger Jägerhut: „Vorarlbergerin“/„Zimba“ (EUR 75,00) • Vorarlberger Jägeruhr ohne Batterie (EUR 20,00) • T-Shirt mit Kragen und Bruststickerei „Vorarlberger Jäger“ Größen M, L, XL, XXL (EUR 18,00) • T-Shirt ohne Kragen mit Bruststickerei „Vorarlberger Jäger“ Größen M, L, XL, XXL (EUR 12,00) • Schildmütze „Die Vorarlberger Jäger - Weidwerk mit Sorgfalt“ (EUR 7,50) • Glückwunschkarten mit Jagdmotiv, groß (EUR 4,00), klein (EUR 3,50)

BEITRITTSERKLÄRUNG Ich erkläre hiermit meinen Beitritt zur Vorarlberger Jägerschaft, der gesetzlich anerkannten Interessenvertretung der Jäger in Vorarlberg. Der Mitgliedsbeitrag beträgt EUR 30,– für Jäger bzw. EUR 25,– für Jagdschutzorgane. ……………….........…………, den…………......……

…………...…………...…………………. Unterschrift

Meine Personalien: Titel: ……………………….

Geb. Datum: …………..………….

Beruf: ..…………....………....

Vor- u. Zuname: ………………………………………………………………..................…………….… Straße und Hausnummer: ……………………………...............……………………….……………..… Postleitzahl: …………………

Ort: ………………………..……………………..............………….....

Tel: ..……………….………….

E-Mail: ……………...............………………………..…………..……

BITTE LESERLICH SCHREIBEN und die Beitrittserklärung an die Geschäftsstelle der Vorarlberger Jägerschaft, Markus-Sittikus-Str. 20/2.OG, Postfach 64 in 6845 Hohenems senden oder per FAX an 05576 / 74677.


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JAGDHUNDE

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Der Landesjagdhundetag war sehr gut besucht.

Mo nik a Dö nz-Breuß ereits zum sechsten Mal wurde am 8. Mai der Landesjagdhundetag zusammen mit einer Pfostenschau, die als krönender Abschluss des Schuljahres für die Jung- und

B

Ausbildungsjäger gilt, im Bäuerlichen Schul- und Bildungszentrum Hohenems abgehalten. Zirka 250 Personen besuchten die bestens organisierte Veranstaltung – neben den Jung-

Der österr. Jagdgebrauchshunde-Verband verleiht über Empfehlung der jeweiligen Jagdhundeorganisation, in diesem Fall des ÖSHV, bei besonderen Leistungen das Österr. Jagdhundeführerabzeichen. Reinhard Metzler aus Rankweil hat das o.a. Abzeichen in der 1. Stufe erhalten. Die Stufen richten sich je nach weiteren Leistungen. v.l. LJM Dr. Ernst Albrich, Reinhard Metzler, Christian Fiel.

und Ausbildungsjägern und den teilnehmenden Jagdhundeclubs auch viele Interessierte. Nach einer kurzen Begrüßung durch den Leiter der Jägerschule Mag. Jörg Gerstendörfer, LJM Dr. Ernst Albrich sowie Landesjagdhundereferent Martin Schnetzer präsentierten unter der Moderation von Gustl Beck die Vorarlberger Jagdhundeclubs ihre Hunderassen als auch deren Arbeit. „Ziehen aus dem Bau“, „Arbeit am Wasser“ und „Suche und Vorstehen“ waren einige Beispiele für die praktische Arbeit der bestens ausgebildeten Hunde. Weiters stellte Kurt Fessler mit seinen Falken die Beizjagd vor. Nach erfolgter Streckenlegung lud der Leiter der Vorarlberger Jägerschule alle zum Schüsseltreiben ein, welches in gewohnter Manier vom Verein Deutscher Wachtelhunde, unter der Leitung von Siegbert Öhre, bestens organisiert war. Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung von der Jagdhornbläsergruppe Rotach, welche durch das Vorspielen verschiedener Jagdsignale

Foto: Stephan Hohn

Ausgezeichnete Vorstellung beim 6. Landesjagdhundetag

Gustl Beck führte gekonnt durch das Programm.

den angehenden Jägern das Brauchtum näher brachte. Im Rahmen des Jagdhundetages verlieh Martin Schnetzer sieben Hundeführern das Vorarlberger Jagdhundeführerabzeichen. Christian Fiel und Martin Schnetzer konnten weiters an Reinhard Metzler das österr. Jagdhundeführerabzeichen überreichen. Mag. Jörg Gerstendörfer überreichte die Besuchsbestätigungen an die Jung- und Ausbildungsjäger und vollzog die Preisverteilung für den Tiefschusswettbewerb der Jungjäger. Sieger wurde Christian Milz vor Martin Halbeisen und Dietmar Siller.


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JAGDHUNDE

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ERGEBNIS Gewinner des Tiefschusswettbewerbes: Christian Milz Martin Halbeisen Dietmar Siller Roman Meyer Peter Greppmeyer Helmut Rigo Corinna Gantner Heinz Koller Jürgen König Thomas Moosbrugger

Ein Weidmannsdank an die Sponsoren Waffen Keckeis Bludenz, Waffen Beer Bludenz, Waffen Montfort Feldkirch, Deuring Bezau, Deuring-Boss Bregenz sowie an die EJ Unter-Auenfeld für die gesponserten Preise.

Verleihung der Vorarlberger Jagdhundeführerabzeichen durch LJM Dr. Ernst Albrich (links) und Landesjagdhundereferent Martin Schnetzer (rechts).

Mag. Jörg Gerstendörfer (1.v.l.), LJM Dr. Ernst Albrich (2.v.l.) und Hans Moschner (1.v.r.) mit den Gewinnern des Tiefschusswettbewerbes.

In der Mai-Juni 2010 Ausgabe wurde versehentlich eine unvollständige Nachsuchenbereitschaft veröffentlicht. Wir ersuchen um Kenntnisnahme untenstehender, vollständiger Nachsuchenbereitschaft. Ausschneiden, falten, der Jagdkarte beilegen

Nachsuchenbereitschaft in Vorarlberg Schweißhunde Peter Greber, Bildstein Tel. 0676/6194549 BGS/H „Ella“, VP und HP Dietmar Hofer, Riezlern Tel. 0680/2002617 HS/H „Ilka“, VP und HP Edwin Kaufmann, Marul Tel. 0664/1314630 HS/R „Falke“, VP und HP Rudi Jussel, Schlins Tel. 0664/2638324 BGS/R „Aiko“, VP und Hatznachweis Wilhelm Vonier, Tschagguns Tel. 0664/4239934 BGS/H „Britta“, HP Hubert Loretter, Feldkirch Reinhard Metzler, Rankweil Tel. 0664/1414282 BGS/R „Alf“, HP Ronald Düngler, Schruns Tel. 0664/6572110 BGS/R „Ares“, VP und Hatznachweis

Gilbert Meyer, Raggal Tel. 0664/1438365 BGS/R „Fabio“, VP und Hatznachweis Deutsche Wachtelhunde Siegbert Öhre, Ludesch Tel. 0664/4951369 Deutsche Wachtel Elmar Bertel, Götzis Tel. 0664/5510937 Deutsche Wachtel Martin Schnetzer, Bludesch Tel. 0664/6255776 Deutsche Wachtel Adam Keckeis, Weiler Tel. 0664/80401136 Deutsche Wachtel Karl Hoch, FL-Triesen Tel. 00423/3922946 Deutsche Wachtel Gerhard Gmeiner, Langen b. Bregenz Tel. 0664/9201505 Deutsche Wachtel Karlheinz Würder, Langen b. Bregenz Tel. 0664/4345832 Deutsche Wachtel

1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10.

Steirische Bracken und Brandlbracken Ludwig Salzgeber, Tschagguns Tel. 05556/73966 Brandlbracke Gerhard Berthold, Braz Tel. 0664/9732983 Brandlbracke Norbert Reis, Hohenems Tel. 0664/2824648 Brandlbracke Christian Burtscher, Nüziders Tel. 0664/4450475 Steirische Bracke Dachsbracken Peter Batlogg, Bludenz Tel. 05552/30745 Dachsbracke Alois Ebner, Göfis Tel. 0664/2223234 Dachsbracke Werner Mattle, Partenen Tel. 0664/2520974 Dachsbracke


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JAGDHUNDE

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Übung macht den Meister Übungstage des Klub Vorstehhunde Vorarlberg Ed gar Entlicher m unsere Vorstehhunde auf die vielfältigen Anforderungen der Jagdsaison vorzubereiten und ihr Können aufzufrischen, veranstalteten wir in den Revieren Nofels, Rankweil und Lustenau auch heuer wieder einige Übungstage. Den Revierinhabern dieser drei Reviere möchte ich hiermit recht herzlich für ihre Bereitschaft danken, dass wir mit unseren Hunden bei ihnen üben durften. Diese

Fotos: Christian Ammann

U

Möglichkeit wurde von unseren Hundeführern gerne angenommen. Mit einer Rekordteilnehmerzahl von 24 Vorstehhunden am 1. Übungstag wurde unser Abrichtungsteam mehr als positiv überrascht. An jedem Übungstag stehen die gemeinsamen Gehorsamsübungen an erster Stelle, ist der Gehorsam vor allem vor dem Wild für einen Jagdhund ein unbedingtes Muss. Anschließend wurden die einzelnen Übungen in bis zu drei Gruppen in Angriff genommen. Da der Vorstehhund als „Zehnkämpfer“ unter den Jagdhunden gilt, ist der Übungsumfang dementsprechend groß. Durch die Aufteilung in Gruppen bekommt jeder Hund die Möglichkeit, alle Fächer entsprechend üben zu können. Unsere Hunde zeigten dabei beim Suchen und letztendlich Vorstehen genauso ihr Können, wie bei der Ausarbeitung der Schleppen von Haar- und Federwild. Die

Fuchsschleppe und das Bringen des Fuchses über ein Hindernis stellten eine besondere Anforderung an unsere Hunde dar. Auch die Wasserarbeit kam nicht zu kurz. Sowohl das Bringen von Enten aus tiefem Wasser, als auch die Suche eines Stückes am anderen Teichufer und schlussendlich das gefundene Stück dem Führer zu bringen, wurde entspre-

chend geübt. Unsere Hunde absolvierten alle diese Aufgaben mit Eifer und großem Jagdverständnis. Nach diesen intensiven Übungstagen können wir jedenfalls mit Stolz mit unseren Hunden in die neue Jagdsaison gehen. Mit einem kleinen Hock fanden die jeweiligen Übungstage ihren gemütlichen Ausklang.

ÖJGV Folgende Leistungsrichteranwärter aus Vorarlberg wurden bei der Vorstandsitzung am 21. Mai 2010 in Altlengbach bestätigt: Peter Greber Aufseher, 6858 Bildstein, ÖSHV, Schweißhunde Georg Spettel, 6932 Langen/Bregenz, ÖDHK, Dachshunde

✁ Bereitschaft für Stöber- u. Bewegungsjagden (Deutsche Wachtel) Siegbert Öhre, Ludesch Tel. 0664/4951369 HS / H „Aik a“, Diethelm Bro ger

Elmar Bertel, Götzis Tel. 0664/5510937 Martin Schnetzer, Bludesch Tel. 0664/6255776 Adam Keckeis, Weiler Tel. 0664/80401136 Karl Hoch, FL-Triesen Tel. 00423/3922946 Gerhard Gmeiner, Langen b. Bregenz Tel. 0664/9201505 Karlheinz Würder, Langen b. Bregenz Tel. 0664/4345832

Guten Anblick und Weidmannsheil!

NACHSUCHENBEREITSCHAFT im Land Vorarlberg Jagdjahr 2010 / 2011


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JAGDHUNDE & ANZEIGEN

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ÖSHV Vorprüfung 2010 Christian Fiel ank der Unterstützung von Revierpächter Hansjörg Zindel und Jagdaufseher Bertram Netzer konnte am Samstag, den 12. Juni 2010 im Bereich der EJ Vergalden/Gargellen die erste Vorprüfung 2010 des ÖSHV GF Vorarlberg abgenommen werden.

D

Die Vorbereitung und Bewertung übernahmen wie immer in bewährter Manier die Leistungsrichter Hubert Loretter, Gustl Beck und GF Christian Fiel.

Christian Fiel erfolgte in einer gemütlichen Runde, mit großzügiger Gastfreundschaft von Bertram Netzer und einigen beeindruckenden Anblicken in der traumhaften Jagdhütte der EJ Vergalden. Insgesamt eine sehr gelungene Veranstaltung. Die nächste VP ist für Herbst 2010 geplant.

BEI BESTEN ÄUSSEREN BEDINGUNGEN KONNTEN FOLGENDE ERGEBNISSE NACH DEN BESTIMMUNGEN DER ÖSHV PRÜFUNGSORDNUNG BEWERTET WERDEN:

Als LRA standen Peter Greber und als zukünftiger LRA Hubert Loretter zu Diensten.

BGS/R Aron vom Kreuzmoos B/F BGS/H Anna vom Kreuzmoos B/F HS/H Aika vom Grametsee B/F

Die Überreichung der Beurteilungsbogen durch GF

Aron und Anna stammen aus der BGS Zucht von Peter Greber, Bildstein.

Marcus Hirsch, D-Hinterstein Robert Ess, Feldkirch Paul Öttl, Strengen

156 Punkte 123 Punkte 111 Punkte


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VERANSTALTUNGEN

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WIR GRATULIEREN ZUR VOLLENDUNG... des 97. Lebensjahres: Wilhelm Graf, Schoppernau

des 85. Lebensjahres: Siegfried Fessler, Bludenz

des 93. Lebensjahres: Hans Schwendtner, Feldkirch-Gisingen

des 82. Lebensjahres: KommRat Guido Bargehr, Bludenz Dr. Alfred Marte, Bregenz Egon Pfanner, Lauterach

des 91. Lebensjahres: Oswald Sutter, Mellau des 89. Lebensjahres: Ernst Metzler, Mellau Ing. Rudolf Scherrer, Feldkirch-Gisingen

des 81. Lebensjahres: HM Herbert Eberle, Hittisau Hubert Kündig, Mellau Lothar Rhomberg, Dornbirn Herbert Meyer, Nüziders

des 80. Lebensjahres: Hubert Rhomberg, Dornbirn Helmut Längle, Altach Othmar Zimmermann, Frastanz Ing. Franz Waltl, Partenen des 75. Lebensjahres: Ernst Felder, Gaschurn RJ Johann Berthold, Silbertal Ernst Büchele, Bregenz des 70. Lebensjahres: Friedrich Dreule, Hohenems Dieter Schneider, Höchst

Hubert Waldner, Schwarzach Werner Fritz, Nenzing Raimund Egger, Nenzing August Taucher, Brederis Karl Huber, Dornbirn Franz Feurstein, Riezlern Elmar Lerch, Nenzing des 65. Lebensjahres: Eugen Burtscher, Klösterle Dkfm. Franz Wirth, Hard Ing. Alfred Baumann, CH – Galgenen Armin Schneider, Lech

Jägerschirennen St. Gallenkirch:

Veranstaltung

Schwarzwild Strategien zur Bejagung und Schadensvermeidung Referent: Fritz Wolf

7. Juli 2010, 19:30 Uhr, Sonnensaal in Thüringerberg Eine gemeinsame Veranstaltung der Landwirtschaftskammer für Vorarlberg und der Vorarlberger Jägerschaft. Diese Veranstaltung wird als Weiterbildungsveranstaltung für Jagdschutzorgane angerechnet.

Als Veranstalter des diesjährigen Jägerschirennen des Bezirk Bludenz möchte ich mich im Namen der Hegegemeinschaft St. Gallenkirch bei der Geschäftsleitung der SilvrettaMontafon Seilbahngesellschaft für die tatkräftige Unterstützung, sowie Beistellung von begünstigten Tageskarten und Essensbon herzlich bedanken. Otmar Tschofen, Hegeobmann

TERMINE

Juli 2010: ■ Sonntag, 4. Juli: 11.00 Uhr Alp-Messe am Gulm in Übersaxen / Jagdhornbläser Feldkirch, Vlbg. Jägerchor ■ Samstag, 24. Juli: 13.00 Uhr Öberle Jagdschießen (HG 1.4 Au), Treffpunkt: Alpengasthof „Edelweiß“, Öberle, Kanisfluh

August 2010: ■ Samstag, 21. August: 5. Klostertaler Jagdschießen, 9.00 bis 18.00 Uhr, Schießstand in Dalaas ■ Sonntag, 22. August: 5. Klostertaler Jagdschießen, 9.00 bis 16.00

Uhr, Schießstand in Dalaas

November 2010: ■ Samstag, 6. November: Landeshubertusfeier in Brand

Februar 2011: ■ Freitag, 4. Februar: Landesjägerball in Schwarzenberg, Angelika-Kauffmann-Saal ■ Freitag, 25. Februar bis Samstag, 27. Februar: Hegeschau Bludenz / Oberländer Jägertage

März 2011: ■ Freitag, 4. März: Jägerkränzle, Bezirk Dornbirn, Gasthof „Krone“

■ Freitag, 11. März: Bezirksversammlung und Hegeschau Dornbirn, „Kolpinghaus“ ■ Freitag, 18. März bis Samstag 19. März: Tontaubenschießen, Bezirk Dornbirn

■ Freitag, 18. März bis Samstag 19. März: Bezirksversammlung und Hegeschau Bregenz, „Schindlersaal“, Kennelbach


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BÜCHERECKE & ANZEIGEN

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Wie einst die Jagd gewesen Über Jäger und Wild im 17. Jahrhundert

Michael Seifert Das 17. Jahrhundert steht für bewegte Zeiten. Ein Jahrhundert, in dem allein in Europa 22 Kriege geführt und ganze Landstriche regelrecht entvölkert und verwüstet wurden und zudem noch schreckliche Pestjahre wüteten. Das 17. Jahrhundert erlebte aber auch die Blüte des Barock in all seinen Formen. Und es brachte herausragende Menschen wie Isaac Newton und Galileo Galilei her-

vor, die mit ihren Entdeckungen die Welt nachhaltig veränderten. Und wie stand es um die Jagd in dieser spannenden Epoche? Auf welche Wildarten wurde damals in unseren Breiten gejagt? Welche Jagdhunde begleiteten den Jäger auf die Birsch, und wie wurden diese abgeführt? Und wie hielt man es mit jagdlichen Bräuchen und Gesetzen? – Michael Seifert, ein Geschichtsforscher aus Leidenschaft, begab sich auf Spurensuche und wurde fündig: In der Person des Wolf Helmhard von Hohberg (1612 bis 1688), einem gebildeten und angesehenen Guts-

herren, der sich in seinem literarischen Werk „Georgica curiosa“ umfassende Gedanken über das Leben auf dem Lande machte. Allein seine Ausführungen zur Jagd spannten dabei einen weiten Bogen: von Ethik und Brauch über Fragen der Jagdtechnik und Hundeführung bis zu umfangreichen Betrachtungen über die verschiedensten Wildarten der damaligen Zeit. Michael Seifert hat Hohbergs Aufzeichnungen über die Jagd nicht nur gesammelt und neu aufbereitet, sondern auch – dort, wo es dem Verständnis dient – die alte Sprache unserem heutigen Verständnis angepasst. Michael

Seifert hat damit nicht nur ein zeithistorisch wertvolles Dokument über die Jagd in die Gegenwart gerettet, sondern auch ein Buch geschaffen, das in vielen seiner Aussagen erstaunliche Aktualität besitzt.

160 Seiten, zahlreiche histo rische Illustratio nen. Exk lusives Leinen. Fo rm at: 18 x 25 cm ISBN: 978-3-85208-085-7 Preis: EUR 39,00, SFR 71,00 Österreichischer Jagd - und Fischerei-Verlag, 1080 Wien, Wick enburggasse 3 Tel. (01) 405 16 36 Fax: (01) 405 16 36/ 36 verlag@jagd .at, w w w .jagd .at

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„Jagd & Sport“ Katalog 2010 / 2011 eingetroffen

Wir freuen uns auf ihren Besuch!


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JAGD

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„Hirschkonzentrat“ aus dem Schönenbachtal Sehenswerte Abwurfstangenschau in Schönenbach Ro land Mo o s

Die Qualität aber auch die Quantität der vorgelegten Abwurfstangen war wieder erstaunlich hoch und ergab gewissermaßen ein Spiegelbild von vorbildlicher Hege durch die verantwortlichen Jäger in den einzelnen Rotwild fütternden Revieren. Insgesamt wurden bei der

Foto: Monika Dönz-Breuß

„Ich freue mich, dass zu dieser praxisorientiertesten Veranstaltung im Jahreszyklus des Bezirk Bregenz so viele interessierte Besucher zu uns nach Schönenbach gekommen sind“, so der verantwortliche HO Bartle Muxel bei seiner Begrüßung. Trotz des sprichwörtlichen Eismänner und nasse Sophie-Wetters, bei Kälte und intensivem Regen, war die einmalige Veranstaltung gut besucht, was von hohem Fachinteresse und guter Jägergemeinschaft zeugt. Trotz Regen und Kälte war die Abwurfstangenschau wie immer bestens besucht.

diesjährigen Abwurfstangenschau in Schönenbach 533 „frische“ Abwürfe von 317 Hirschen (85% Finderquote) vorgelegt, wobei mit den dazugehörenden Stangenserien knapp 1300 Abwurfstangen auf dem Platz lagen. Die bei-

nahe lückenlose Vorlage aus 25 Revieren mit Rotwildfütterungen und sieben Revieren aus Randgebieten war wiederum ein Verdienst der verantwortungsvollen Jagdschutzorgane und deren Revierhelfer.

ten zehn Hirsche ergab 205,05 CIC Punkte. Für das Hirschbüchle 2010/2011 wurden 163 Hirsche fotografisch aufgenommen, wobei über 50 Hirsche in der Ernteklasse ausgewiesen sind.

Die besten drei Hirsche bei der Abwurfstangenschau in Schönenbach. v.l. Helmut Feuerstein mit Hirsch „Holzbodner“, HM JA Engelbert Dünser mit Hirsch „Manuel“ und JA Thomas Dünser mit Hirsch „Junior“.

Über fünfunddreißig freiwillige Mitarbeiter und Helfer waren unter der Leitung von HO HM Bartle Muxel, RJ Hubert Egender und BJM-Stv. Roland Moos im Einsatz, um einen reibungslosen Ablauf dieser Fachveranstaltung zu gewährleisten. HO RJ Diethelm Broger und sein fachkundiges Auswertungsteam haben zirka 30 der besten Hirsche ausgepunktet, wobei die 200er CIC Punkte Marke wieder x-fach und deutlich überschritten wurde. Der Punktedurchschnitt der bes-

Bei der Preisverteilung im übervollen Kinderheimsaal konnte HO HM Bartle Muxel nicht nur eine stattliche Anzahl von Jägern und Gästen begrüßen, sondern auch LJM Dr. Ernst Albrich mit Gattin, LR Ing. Erich Schwärzler und DI Hubert Schatz. Bei der abschließenden Preisverteilung wurden von BJMStv. Roland Moos viele wertvolle Preise wie Bergschuhe, Motorsäge, Jagdbekleidung, Werkzeug u.v.a.m. an die Jagdschutzorgane, Stangenfinder und Revierhelfer übergeben. Revierjäger Hubert Egender mit Gattin Mariette samt ihrem tollen Gastroteam sorgten wieder einmal für allerbeste Bewirtung und Wohlbefinden der zahlreich erschienen Jägerinnen und Jäger.

AUF EINEN BLICK - DIE BESTEN PUNKTE 222,04 212,01 208,05

HIRSCHNAME 7. Kopf 9. Kopf 10. Kopf

FINDER Manuel Junior Holzbodner

REVIER / FINDER EJ Halden/Thomas Dünser EJ Halden/Thomas Dünser EJ Heimberg-Pise/ Helmut Feuerstein


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Matador führt noch immer an m 5. Juni konnten die Veranstalter der Abwurfstangenschau Bezirk Bludenz in Dalaas Vertreter aus allen neun Hegegemeinschaften begrüßen. Insgesamt wurden 1738 Abwurfstangen vorgelegt, darunter jene von 80 Erntehirschen. Die ältesten vorgelegten Abwürfe stammen von „Alex I“, Hegegemeinschaft 1.1, vom 14. Kopf. Das Durchschnittsgewicht aller 80 Erntehirsche betrug 5,09 kg, die schwersten Abwürfe hatten ein Gewicht von 7,42 kg („Märki“, HG 3.1).

Foto: Robert Fässler

A

Die besten fünf aus dem Bezirk Bludenz: v.l. RJ Walter Dich mit Helli (HG 3.1), RJ Erich Dich mit Märki (HG 3.1), Gerhard Berthold mit Matador (HG 2.3), Johannes Berthold mit Christof (HG 2.3) und RJ Gilbert Meyer mit Gilberto (HG 1.1).

AUF EINEN BLICK - DIE BESTEN FÜNF AUS DEM BEZIRK BLUDENZ Die Veranstaltung war wie gewohnt bestens organisiert. Weidmannsdank an die Vielzahl an freiwilligen Helfer der Bezirksgruppe Bludenz, welche zum Erfolg dieser Veranstaltung beigetragen haben. MDB

PUNKTE 207,49 205,19 205,18 203,59 199,58

ALTER 8. Kopf 8. Kopf 9. Kopf 9. Kopf 11. Kopf

HIRSCHNAME Matador Christof Märki Gilberto Helli

HEGEGEMEINSCHAFT HG 2.3 Lech HG 2.3 Lech HG 3.1 Gaschurn/Partenen HG 1.1 Großes Walsertal HG 3.1 Gaschurn/Partenen

Die Altersklassenverteilung passt Abwurfstangenschau der HG 1.2 Christian Am m ann ie traditionelle Abwurfstangenschau der HG 1.2 fand heuer am 5. Juni in Furx statt. Hegeobmann Heinz Ludescher konnte dazu zahlreiche Mitglieder und Jäger aus der Hegegemeinschaft willkommen heißen. Aus den Revieren vom Laternsertal, Frödischtal und Fraxern wurden zahlrei-

D

che Abwürfe vorgelegt und der Öffentlichkeit präsentiert. Die Entwicklung der vorgelegten Abwurfstangen zeigt, dass die Qualität und die Altersgliederung weiterhin in Ordnung sind. Siebenundzwanzig Hirsche wurden in das begehrte Hirschbüchle aufgenommen, wobei acht Hirsche in der Ernteklasse ausgewiesen wurden. Die Veranstaltung war wie-

der bestens organisiert. Weidmannsdank an die freiwilligen Helfer der Hegegemeinschaft und an die

Jagdhörnbläser aus dem Bezirk Feldkirch, welche den Nachmittag musikalisch umrahmten.

AUF EINEN BLICK - DIE BESTEN DREI AUS DER HG 1.2 PUNKTE 206 204 199 199

ALTER 10. Kopf 10. Kopf 10. Kopf 9. Kopf

HIRSCHNAME Josef Armin Reinberger Seppl

REVIER GJ Laterns GJ Laterns ZW 123 GJ Laterns


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JAGD

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Todesfalle Schafzaun was abseits vom Wanderweg den Vorfall aufgefunden hat und die Polizei sowie die

Jagd darüber informiert hat. Gleichzeitig appelliert er an alle Schaf- und Ziegenhalter,

ihre Weidezäune für das Wild sichtbar zu machen. MDB

Foto: Herbert Bohle

Nicht der erste und auch wahrscheinlich nicht der letzte Rehbock, welcher in diesem Jahr in einem Schafzaun qualvoll zu Tode gekommen ist. Der zu sehende 2-3 jährigen Rehbock hat sich im Revier Fallenberg (Dornbirn; Herbert Bohle) in einem Schaf-Ziegen-Weidezaun verfangen: „Das äußerst gestresste Tier konnte nicht befreit werden, weil es sich zusätzlich mit der Rehkrone in einem hinter dem Zaun befindlichen Stacheldraht verwickelt hatte. Der Rehbock musste mittels Fangschuss von seinen Leiden erlöst werden. Ein unschönes Weidwerk!“. Jagdpächter Herbert Bohle bedankt sich beim Wanderer, welcher mit seinem Enkel et-

„Narrische“ Auerhenne Da staunten die Kinder der Bartholomäberger Waldspielgruppe nicht schlecht, als sie plötzlich Besuch von einer Auerhenne bekamen, welche nicht nur zutraulich sondern

auch ziemlich anhänglich war und den Kindern sogar ins Tipi nachfolgte… Von „narrischen Hahnen wird bereits in alter Jagdlite-

ratur immer wieder berichtet und Geschichten über solche kennt fast jeder von uns – von „narrischen“ Hennen ist aber weit weniger bekannt. Laut Dr. Hubert Zeiler scheinen diese dann menschliche Nähe oft regelrecht zu suchen. „Die Fluchtdistanz ist stark verringert und sie lassen sich sogar berühren. Das eigenartige Verhalten ist allerdings meist nur auf jene Zeit beschränkt, in der die Hennen den Balzplatz besuchen. Drohen sie tatsächlich einmal dem Menschen – was man sonst vor allem bei Hahnen sieht – so sträuben sie ihr Hals- und Kinngefieder und fächern den Stoß, ähnlich dem Hahn. Abnorme Hahnen wie Hennen sind fruchtbar; die Vögel können durchaus auch alt werden, da ihr Verhalten natürlichen Feinden gegenü-

ber normal ist. Nach Ende der bei diesen Vögeln manchmal etwas verlängerten Fortpflanzungszeit kehrt in der Regel auch sonst wieder vollkommen unauffälliges Verhalten ein. Abnormes Verhalten geht nicht mit Krankheiten einher, sondern ist anscheinend eine artspezifische Eigenschaft des Auerhuhns. Hinweise auf „verrückte“ Auerhühner häufen sich vor allem in Gebieten mit geringer bzw. mit stark rückläufiger Auerhuhndichte. Vielleicht ist es also auch das Verschwinden von geeigneten Lebensräumen und Fortpflanzungspartnern. Immerhin Grund genug, um verrückt zu werden, oder?!“ Quelle: Hubert Zeiler 2001. Auerwild. Leben. Lebensraum. Jagd. Österr. Jagd- und Fischerei-Verlag.


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ANZEIGEN

GRÜNER HUMOR Als der Oberförster Nietnagel spät abends noch einmal um das Forsthaus geht, um nach seinem Hund zu schauen, sieht er seinen jungen Jagdpraktikanten mit einer Lampe in der Hand über den Hof gehen. „Wohin gehst du denn mit der Lampe?“ „Zu meinem Mädchen.“ „Umstände macht ihr Jungen heutzutage“, brummt der Oberförster, „als ich vor dreißig Jahren zu meinem Mädchen ging, habe ich keine Laterne mitgenommen.“ „Das merkt man heute noch, wenn man Ihre Frau sieht...“ RM

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