Vbg. Jagd Nov-Dez 2009

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Nov./Dez. 2009

Vorarlberger

Jagd

Vorarlberger J채gerschaft

90 Jahre J채gerschaft

Landeshubertusfeier

J채gertagung

Seite 4 bis 9

Seite 12 bis 13

Seite 14 bis 15


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JAGD AKTUELL

November / Dezember 2009

Weihnachtszeit - Zeit, innezuhalten und das vergangene Jahr Revue passieren zu lassen, das mit Höhen und Tiefen wie im Fluge verging. Weihnachtszeit - Zeit, um nach vorn zu schauen, neue Ziele zu formulieren - um sie zuversichtlich zu realisieren. Weihnachtszeit - Zeit, für die besten Wünsche.

INHALT Messe für J&F

S. 16-17

Blick in die Hegegemeinschaft

S. 22

Kinderseite

S. 23

Jagd und Recht

S. 24

Wildküche

S. 25

Waffe und Schuss

S. 26

Geschäftsstelle

S. 27

Jagdaufseher Bücherecke Veranstaltungen Jagdhunde

S. 31 S. 32-33 S. 34 S. 36-37

Titelbild: „Aus vergangenen Zeiten...“

IMPRESSUM Inseratenverwaltung: MEDIA-TEAM GesmbH Interpark FOCUS 3 6832 Röthis Tel. 05523 52392 - 0 Fax 05523 52392 - 9 office@media-team.at Redaktion: Mag. Monika Dönz-Breuß monika.doenz-breuss@aon.at Medieninhaber und Herausgeber: Vorarlberger Jägerschaft Geschäftsstellenleiterin Carmen Kaufmann Markus-Sittikus-Straße 20 6845 Hohenems Tel. 05576 74633 Fax 05576 74677 E-Mail: vlbg.jaegerschaft@ cable.vol.at www.vlbg-jaegerschaft.at Öffnungszeiten der Geschäftsstelle: Montag - Donnerstag von 08.00 bis 12.00 Uhr Freitag von 13.00 bis 17.00 Uhr

Frohe und besinnliche Weihnachten und alles Gute für 2009 wünschen LJM Dr. Ernst Albrich, die Geschäftsleitung sowie der Vorstand der Vorarlberger Jägerschaft.

Österreichs Landesjägermeister tagten in Schruns LJM Dr. Ernst Albrich ie dritte und letzte Konferenz der österreichischen Landesjägermeister findet immer im geschäftsführenden Bundesland statt. Als Vorsitzender habe ich mich für meinen Heimatort Schruns als Tagungsort entschieden. Im Hotel Alpenrose fanden wir ideale Tagungsmöglichkeiten vor, wurden darüber hinaus nicht nur kulinarisch außerordentlich verwöhnt, sondern von der Hoteliersfamilie Mäser und ihren Mitarbeitern auch in allen anderen Belangen bestens betreut. Am 27. Oktober gab es auf

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Einladung der Vorarlberger Landesregierung, vertreten durch LR Ing. Erich Schwärzler, ein festliches Abendessen. Dr. Erwin Bahl, Bürgermeister von Schruns und Montafoner Standesrepräsentant, überreichte den Teilnehmern das Montafonbuch als Gastgeschenk, und offerierte im Namen der Marktgemeinde das Arbeitsessen am 28. Oktober. Der Abend wurde durch die Jagdhornbläser des Bezirk Bludenz musikalisch umrahmt. Zusätzlich zu den Abstimmungen und Beschlüssen für die Zentralstelle österreichischer Jagdverbände (z.B.

Rechnungsabschluss, Festlegung von Mitgliedsbeiträgen, Terminen und Funktionen) wurden Themen wie „Raufußhühnerbejagung“, „Waffengesetz“, „Wildtiergesundheit“, „bleifreie Munition“, „Intergruppe Jagd bei der EU“, sowie diverse Punkte unter Allfälliges behandelt. Insgesamt war es eine sehr erfolgreiche und konstruktive Tagung, mit viel Gelegenheit zum zwanglosen Erfahrungsaustausch, zusätzlich eine ausgezeichnete Präsentation unseres Landes, des Montafons und vor allem Schruns bei strahlendem Herbstwetter.

Hersteller: Vorarlberger Verlagsanstalt GmbH, A-6850 Dornbirn, Schwefel 81, www.vva.at

Fo to : Tanja Mäser

Erscheinungsweise: 6x jährlich (jeden 2. Monat)


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JAGD AKTUELL

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LIEBE JÄGERINNEN UND JÄGER

Jubiläum Vor 90 Jahren gründeten weitblickende Männer die Jägerschaft. Ein Jubiläum ist ein Grund zu feiern, es fördert das Selbstverständnis, den Zusammenhalt im Verein und die Darstellung nach außen. Die Landeshubertusfeier in Lustenau bot dafür einen wunderbaren Rahmen. Wir erlebten eine interessante, gesellige und bestens organisierte Veranstaltung. Einen Bericht finden Sie auf Seite 12 bis 13. Ein Jubiläum ist aber auch ein Rückblick. Kenntnis der Geschichte hilft, die Gegenwart zu verstehen und die Zukunft besser zu meistern. Lesen Sie die ausgezeichnete Chronik von Dr. Reinhard Bösch (Seite 4 bis 7), lesen Sie auch „zwischen den Zeilen“ und beachten Sie die Literaturhinweise. Das Buch von Hermann Prossinagg „Österreichs Jagd im 20. Jahrhundert“ ist spannend und informativ, es macht viele Entwicklungen und die Entstehung von Bezeichnungen etc. plausibel. Das

Buch ist in unserer Geschäftsstelle erhältlich, Besprechung auf Seite 33. Gesellschaftliche Entwicklungen und Wandlungen hatten immer auch Veränderungen der Jagd zur Folge. Die Verantwortlichen der Jägerschaft haben die Verpflichtung, negative Trends rechtzeitig zu erkennen, vorbereitet zu sein und zu versuchen, wo überhaupt möglich, Maßnahmen zu treffen. So gelingt es vielleicht doch manchmal, ein wenig gegenzusteuern oder abzufedern. Das heißt aber nicht, sich immer anzupassen und nachzugeben, es heißt aber auch nicht, stur auf Althergebrachtem zu beharren und ungebremst „an die Wand zu fahren“. Aktuelles Beispiel ist die Situation beim Rotwild. Wir sind uns bewusst, und haben uns dazu bekannt, dass es in manchen Regionen zu hohe Bestände gibt. Die Jägerschaft hat überwiegend hervorragend darauf reagiert, die heurigen Abschusszahlen sind bis jetzt ausge-

zeichnet und lassen ein gutes Endergebnis erwarten. Die Diskussion um die Rotwildfütterung wurde von mancher Seite und durch Berichte aus den Nachbarländern ein wenig polarisiert. Es geht in Vorarlberg aber derzeit nicht um die Frage „Rotwildfütterung Ja oder Nein“, die Rotwildfütterung ist Teil unseres Systems und unserer Geschichte, ist gesetzlich verankert und hat sich im Wesentlichen bewährt. Natürlich werden sich immer wieder Standorte ändern und die Fütterungspraxis wird sich mancherorts verbessern müssen. Andere Modelle, die auf völlig anderen Grundlagen basieren, jetzt als Vorbild hinzustellen, schürt vor allem Emotionen. Dazu lernen kann man immer, eine sachliche Diskussion der Vorund Nachteile verschiedener Überwinterungsstrategien (Thema der Vorarlberger Jägertagung vom 14. 11.2009) bringt hoffentlich allen neue Erkenntnisse

Die Geschäftsstelle bleibt vom 23. Dezember bis einschließlich 6. Jänner 2010 geschlossen. Frohe Weihnachten!

und damit mögliche Verbesserungen. Ich bin überzeugt, dass sich dann die Wogen wieder glätten werden, die konstruktive Zusammenarbeit weiter gehen wird und der Weihnachtsfriede einkehren kann. Mit den besten Wünschen für die kommenden Feiertage und das neue Jahr, Gesundheit allen Jägern und ihren Familien, sowie einem kräftigen Weidmannsheil, Euer LJM Dr. Ernst Albrich


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90 JAHRE

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90 Jahre Vorarlberger Jägerschaft „Aus vielen nächtelangen abenteuerlichen Erzählungen weiß ich gewiß, dass Jäger Menschen sind, die begeistert sind und begeistern können!“1

Dr. Reinhard Bö sch Die Gründungsversammlung der Vorarlberger Jägerschaft als Vorarlberger Jagdschutzverein, Bregenz fand am 15. August 1919 im Bregenzer Gasthof Heidelberger Faß statt. Wortführer und erster Obmann war Dr. Ferdinand Kinz.2 „Das deutsche Weidwerk mit seinem trauten Walde und Wilde war wie kaum je einmal zuvor durch die harten Kriegsjahre und noch mehr durch die darauffolgende Revolution in arge Bedrängnis geraten“, so beschrieb Kinz die Motive der Gründerväter.3 In der Tat hatte der Zusammenbruch der alten monarchistischen Ordnung neben vielfältigen politischen und gesellschaftlichen Umwälzungen auch gravierende Änderungen im Bereich der Jagd zur Folge. So ging es in einigen österreichischen Bundesländern um eine Auflösung der Eigenjagden. Dadurch wollte man vor allem den adeligen Großgrundbesitzern ihre alten Privilegien streitig machen, mit dem Argument, in größeren Gemeindejagden sei die Hege leichter möglich. In Tirol wurde eine Verordnung erlassen, wonach der Wildbestand um 80% zu vermindern sei. Beim Österreichischen Jägertag 1926 musste eine Resolution zur Erhaltung der Eigenjagden erlassen werden. In Vorarlberg wurde diese Regelung allerdings nie angetastet.4 Die Versammlung im Heidelberger Faß beschloss die Satzungen eines Vorarlberger

Jagdschutzvereins und wählte den oben genannten Bregenzer Bürgermeister und Rechtsanwalt Dr. Ferdinand Kinz zum Obmann, ein Amt, das er bis zu seinem Tod 1935 ausüben sollte. 1920, man hatte bereits 194 Mitglieder, wurde mit der Herausgabe der periodischen Mitteilungen des Vorarlberger Jagdschutzvereines begonnen. Dieses Periodikum erschien in 11 Ausgaben bis 1924, dann beschloss die Jahreshauptversammlung, künftig die vom Niederösterreichischen Jagdschutzverein herausgegebene Jagdzeitung Österreichs Jagdschutz an die Mitglieder zu versenden, was bis 1937 geschah. Ende der Zwanzigerjahre kam es im Oberland zu Bestrebungen mit dem Vorarlberger Waidmannsbund einen Konkurrenzverein, dessen Proponenten die Aufteilung der großen Reviere und die Loslösung des Jagdrechts vom Grundeigentum zum Ziel hatten, zu gründen. Diese Bestrebungen konnten abgewehrt werden.5

Dr. Ferdinand Kinz (1872-1935)

Die zwei Jahrzehnte nach dem Ersten Weltkrieg waren im gesamten deutschsprachigen Raum von den Bestrebungen geprägt, Ordnung in das zerrüttete Jagdwesen zu bringen und eine moderne, weidgerechte Einstellung zu Natur, Wald und Wild zugrunde zu legen. Das österreichische Jagdrecht, mit Bestimmungen, die teilweise bis ins 18. Jahrhundert zurückreichten, konnte den Herausforderungen der neuen Zeit nicht gerecht werden. Die Jagdgesetze der einzelnen Bundesländer unterschieden sich beträchtlich. So gab es erhebliche Unterschiede bei den Schon- und Schusszeiten, aber keine Bestimmungen, die den Abschuss nach oben hin begrenzten oder eine verpflichtende Meldung vorsahen. Es gab keine Hegeverfügungen und es fehlten allgemein anerkannte moralische, sittliche Grundsätze zur Jagd. Das Wild wurde im Wesentlichen willkürlich nach Gutdünken gehegt und bejagt. Die politischen Wirren jener Zeit leisteten zu dieser Zersplitterung einen nicht unwesentlichen Beitrag.6 Die Vorarlberger Jägerschaft bemühte sich intensiv, auf die Gesetzgebung zur Jagd Einfluss zu nehmen. Aufzubauen war auf dem Landesgesetz aus 1904, zu dessen Reform umfassende Vorschläge gemacht wurden.7 Nach dem Tode von Ferdinand Kinz übernahm dessen Stellvertreter Hofrat DI Josef Henrich, Landesforstinspektor und Leiter der Wildbach-

und Lawinenverbauung, die Leitung des Vereins. 1936 folgte ihm Hofrat Ambros Guth, Direktor des Bundesgymnasiums Bregenz, nach. Bis 1937 war der Landesjagdschutzverein auf 675 Mitglieder angewachsen.8

Das Reichsjagdgesetz Am 11. 3. 1938 trat der österreichische Bundeskanzler Dr. Kurt Schuschnigg zurück, damit endete der Bundesstaat Österreich, welcher aus der Republik Deutsch-Österreich sich entwickelnd ab 1933 aufgrund einer neuen Verfassung autoritär regiert worden war. Am Tag darauf marschierte die Deutsche Wehrmacht in Österreich ein. Mit dem Anschluss verbanden viele Menschen die Hoffnung auf eine Lösung der wirtschaftlichen und sozialen Spannungen der Zeit, denen die Bundesregierung in den Jahren davor unfähig gegenüber gestanden war. Das totalitäre Regime, das nun die Macht in allen gesellschaftlichen Bereichen übernahm, wirkte sich natürlich auch auf die Jagd aus. Aufgrund des Gesetzes über die Wiedervereinigung Österreichs mit dem Deutschen Reich vom 13. März 1938 wurde der deutsche Rechtsbestand schrittweise in Österreich eingeführt. In Bezug auf die Jagd war es das Reichsjagdgesetz. Dieses Gesetz, das zum ersten Mal neben einer straffen Organisation auch Elemente des Tier- und Naturschutzes enthielt, hatte international Anerkennung gefunden und


November / Dezember 2009 auch große Teile der Österreichischen Jägerschaft erhofften sich dadurch eine Lösung der meisten jagdlichen Probleme. Es wurde in Österreich zunächst in Teilen und bis zum 16. Mai 1939 zur Gänze eingeführt. Entsprechend seinem § 56 wurden alle Inhaber von Jahresjagdscheinen ab sofort in den Reichsbund Deutsche Jägerschaft, einer Körperschaft öffentlichen Rechts mit Behördencharakter, übergeführt. Die Mitgliedschaft war verpflichtend. Reichsjägermeister war der Generalfeldmarschall Hermann Göring. In Nachfolge des kommissarischen Leiters der österreichischen Jagdverbände Gauleiter Joseph Bürkel übernahm mit 21. März 1938 der kurzfristige Minister für Land- und Forstwirtschaft Ing. Anton Reinthaller das Amt des österreichischen Landesjägermeisters. Ihm unterstanden in einer strengen hierarchischen Ordnung die Gaujägermeister, Kreisjägermeister und Hegeringleiter sowie ein Jagdbeirat für verschiedene Fachbereiche, wie etwa Rechtsfragen, Jagdhunde, Jagdliches Schießen, Naturschutz, Jagdwissenschaft, Wildkrankheiten und Berufsjägerfragen.9 Vorarlberg war entgegen seinem Willen mit Tirol in einem Gau zusammengefasst worden, Gaujägermeister wurde Ing. Happak. Kreisjägermeister für den Kreis 1, der die ehemaligen Verwaltungsbezirke Bregenz und Feldkirch umfasste, wurde der Bregenzer Walter von Schwerzenbach, für den Kreis 2, der dem ehemaligen Bezirk Bludenz entsprach, der Feldkircher Dr. Fritz Schinle.10 Ein perfekt durchdachter Verwaltungsapparat wurde in Gang gesetzt, mit einer Neigung zur Überorganisation und zu bürokratischen Auswüchsen. So gerieten regelmäßige Jägerversammlungen, zu denen das Erscheinen für die Mitglieder selbstver-

90 JAHRE ständlich Pflicht war, zu eher militärischen Jäger-Appellen. Nach der für österreichische Verhältnisse völlig neuen Dienstordnung hatte z.B. der Kreisjägermeister hauptsächlich Aufpasser und Bevormunder der Jäger zu sein. Alle offiziellen Mitteilungen und Nachrichten waren ab jetzt in der Zeitschrift Deutsches Weidwerk, vom Verlag Richter und Springer in Wien herausgegeben, zu veröffentlichen.11 Allerdings traten alle diese Bemühungen zur Regelung des Jagdwesens in Bezug auf die politische Entwicklung in Deutschland und in Europa in den Hintergrund. Der 1939 beginnende Krieg, das rücksichtslose Vorgehen der Behörden gegen Regimegegner und die Vernichtungspolitik des Staates gegenüber ganzen Bevölkerungsgruppen beherrschten und überschatteten die Jahre bis zur Niederlage und zum totalen Zusammenbruch des Deutschen Reiches im Jahre 1945. Die Republik Österreich wurde aufbauend auf die novellierte Verfassung von 1929 wiedererrichtet, allerdings sollte das Land zehn Jahre von den Siegermächten besetzt bleiben, in Vorarlberg von den Franzosen. Viele Jäger waren im Krieg gefallen, verwundet, vermisst

oder befanden sich in Gefangenschaft. Wer im Dritten Reich politisch aktiv gewesen war, musste mit schweren Einschränkungen rechnen. Mit dem Einmarsch der französischen Truppen in Vorarlberg am 1. Mai 1945 endete nicht nur die Herrschaft des Nationalsozialismus sondern auch die Eingliederung der Vorarlberger Jäger in die Deutsche Jägerschaft.12

Nach 1945 Wie im übrigen Österreich ging auch im wieder von Tirol unabhängigen Vorarlberg das Jagdrecht sogleich auf die Besatzer über, selbstverständlich mussten alle Jagdwaffen abgeliefert werden. Allerdings hatte man mit dem Hochkommissar General Bethouart in jagdlichen Angelegenheiten eher Glück. Nicht nur, dass er das Revier für seine persönliche Jagd in Tirol nahm, sondern auch, weil er seine Soldaten jagdlich in eine strenge Disziplin zwang. In Vorarlberg begann man auch von Seiten der Landesregierung von vorne. Um in- und ausländische Jagdpächter, die vor allem politisch in Misskredit geraten waren, auszuschließen, hob das Land im März 1946 alle Pachtverträge auf. Die Neuvergaben kamen ausnahms-

Landesvorstand 1969 mit Landesjägermeister Ing. Emil Dietrich

5 los erst nach Billigung durch die Landesregierung zustande. Die neuen Verträge boten gleichzeitig die Gelegenheit, eine Landesabgabe in der Höhe von 25% der vereinbarten Pacht einzuheben.13 In der provisorischen Landesregierung für Vorarlberg unter Landeshauptmann Ulrich Ilg war der frühere Richter und Landesstatthalter Dr. Alfons Troll für Jagdsachen zuständig. Ihm gelang es, bereits 1946 von der Besatzungsmacht die Erlaubnis zu erwirken, für ausgesuchte österreichische Staatsbürger Jagdscheine ausstellen zu dürfen. Im selben Jahr verfügte der Landeshauptmann den Wiederaufbau eines Vorarlberger Jagdschutzvereines. Schon am 6. Mai 1946 konstituierte sich dieser bei einer Jägerversammlung und wies bereits an die 600 Mitglieder auf. Zum Obmann gewählt wurde der oben genannte Dr. Alfons Troll. Die Bemühungen, mit einem Arbeiter-Jagdschutzverein eine Konkurrenz zu errichten, blieben im Jahre 1947 stecken. In der Jahreshauptversammlung 1948 folgte auf Troll der Bludenzer Kesselfabrikant Josef Bertsch als Obmann. Der Landesjagdschutzverein war damals in sieben Bezirke gegliedert, nämlich Bregenz, Feldkirch,


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schaft und Behörde, im wesentlichen mit den vier Bezirkshauptmannschaften, festgelegt. Der Errichtung der BH Dornbirn folgte 1969 auch die Gründung eines vierten Jagdbezirkes, womit auch interne Konflikte zwischen Dornbirner und Feldkircher Jägern gelöst werden konnten. Bezirksjägermeister in Bludenz war damals Wilfried Rettenberger, in Bregenz Hofrat DI Kaspar Denz, in Feldkirch Karl Lampert und in Dornbirn Rudolf Ölz. 1972 wurde Konsul Dr. Josef Bertsch zum neuen Landesjägermeister gewählt, er wird dieses Amt über fünf Funktionsperioden ausführen. 1973 erschien die erste Ausgabe der Zeitschrift Vorarlberger Jagd und Fischerei, die bis

heute in Zusammenarbeit mit dem Landesfischereiverband jetzt sechsmal jährlich herausgebracht wird.17 Im Jahre 1975 kam es nach der Einführung der Abschusspläne zu heftigen Diskussionen mit Waldbesitzern über die entstandenen Wildschäden. Dieser Schwierigkeiten Herr zu werden versuchte das neue Landesjagdgesetz aus 1988. Dazu wurde das Land in Rotwild- und Gamswild-Lebensräume sowie Hegegemeinschaften aufgeteilt und strenge Abschussverpflichtungen berücksichtigten jene Probleme, welche die Überhege des Wildes aber auch die wirtschaftliche und soziale Nutzung im Wald verursacht hatten.18 Die Vorarlberger Jägerschaft erkannte diesen Konflikt und arbeitete konstruktiv an den Lösungen mit, obwohl sie für den einen oder anderen auch manchmal schmerzhaft waren.19 1976 wurde der Name des Vorarlberger Jagdschutzvereines durch den Zusatz Vorarlberger Jägerschaft ergänzt und es begannen die Bestrebungen, wie in anderen österreichischen Bundesländern den Status einer Körperschaft öffentlichen Rechts zu erreichen. Dies sollte bis heute nicht gelingen. 1982 wurde in Bludenz die Geschäftsstelle eingerichtet. 1987 folgte Guido Bargehr auf Dr. Josef Bertsch als Landesjägermeister.20

Landesjägermeister 1999 bis 2008: Techn.Rat DI Michael Manhart

Landesjägermeister 2009: Dr. med. Ernst Albrich

Landesvorstand 1994 mit Landesjägermeister Guido Bargehr

Bludenz, Dornbirn, Montafon, Bregenzerwald und Kleinwalsertal. Ab dem Jagdjahr 1952/53 waren auf Anordnung der drei Bezirkshauptmannschaften jährlich Trophäenschauen abzuhalten. Auf der Jahreshauptversammlung am 14. Mai 1960 wurde nicht nur Kommerzialrat Ing. Emil Dietrich zum neuen Obmann gewählt, sondern auch eine neue Satzung beschlossen. Der Verein sollte hinkünftig nicht mehr von einem Ausschuss sondern von einem Vorstand geleitet werden, der Obmann sollte ab jetzt die Bezeichnung Landesjägermeister tragen, ebenso Bezirksjägermeister die Obleute der ab nun nach den drei Verwaltungsbezirken Bregenz, Bludenz und Feldkirch gebildeten Untergliederung. Im Jahr 1960 bekam der Verein auch wieder ein vierteljährlich erscheinendes Mitteilungsblatt: Wild und Weidwerk in Vorarlberg. Seine erste Nummer ging im September desselben Jahres, seine letzte im Dezember 1972 an die Mitglieder.14 Rechtlich hatte der Vorarlberger Landtag 1948 ein neues Jagdgesetz beschlossen, nachdem die Bestrebungen, durch die Gründung eines Österreichischen Jagdverbandes

diese Kompetenzen auf die Bundesebene zu ziehen, gescheitert waren.15 Dieses Gesetz war ein sehr freizügiges, gestattete es doch den Jägern, Wild nach eigenem Ermessen zu erlegen. Erst 1952 kam über Beschluss der Landesregierung eine Ergänzung hinzu, die eine unverbindliche Abschussempfehlung für jedes Revier und jedes Jagdjahr enthielt. Vermutlich handelt es sich dabei um eine allzu gut gemeinte Reaktion auf das strenge Reichsjagdgesetz.16

Die 70er Jahre Das neue Jagdgesetz 1974 brachte einige wesentliche Änderungen, war es doch notwendig geworden, zum öffentlichen Nutzen der Jagd, zum Wald- und Naturschutz und zur Höhe des Wildbestandes Stellung zu nehmen und darauf rechtlich zu antworten. So kamen einige Elemente von früher wieder zum Tragen: Durch die Gründung der Jägerschule wurde die Möglichkeit geschaffen, die Ablegung einer Prüfung vor Erlangen einer Jagdkarte verpflichtend zu machen, ebenso wurden die jährlich abzuhaltenden Trophäenschauen und die enge Zusammenarbeit zwischen Jäger-

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November / Dezember 2009 1999 folgte an der Spitze des Vereins der Tourismus- und Seilbahnunternehmer DI Michael Manhart aus Lech und 2008 der Schrunser Arzt Dr. Ernst Albrich. 2005 wurde die Geschäftsstelle von Bludenz nach Hohenems verlegt. 2008 wurde der Name in Vorarlberger Jägerschaft geändert. Eine wesentliche Änderung brachte der Beitritt Österreichs zur Europäischen Union am 1. Jänner 1995, trat damit doch eine neue rechtschöpfende Ebene in Kraft. Im Bereich der Jagd gilt das nicht nur für Natur-, Landschafts- und Tierschutz sondern auch für das Waffenwesen. Die letzten Jahre waren erfüllt von den Bestrebungen, der Jagd ihren gesellschaftlichen Stellenwert zu erhalten und gegebenenfalls auch verlorenes Terrain wiederzugewinnen. Die große Tradition, sich an Natur- und Umweltschutz, an Biotopverbesserungen und Artenschutz zu beteiligen, lebte in zahlreichen Projekten auf, waren es doch schon in den Fünfzigerjahren Jäger, die die Wiederansiedlung von Steinwild im Ländle grundgelegt haben. Alle führenden Ebenen der Vorarlberger Jägerschaft haben erkannt, dass auch widersprüchliche Auseinandersetzungen in der heutigen Gesellschaft kompetent und konsequent öffentlich geführt werden müssen. Dazu dienen die verstärkte Arbeit in Fachgebieten wie Jagdhundewesen, Recht, Natur- und Landschaftsschutz oder jagdliches Schießen und die Errichtung von verschiedensten Expertengruppen zur Hege bedrohten oder problematischen Wildes. Ebenso zu schätzen ist die kulturelle Aufbauarbeit, die es heute möglich macht, mit einem Jägerchor und mehreren Jagdhornbläsergruppen bei Veranstaltungen sympa-

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thisch an die Öffentlichkeit zu treten. Am neuen im Jahre 2008 vom Landtag beschlossenen Jagdgesetz arbeitete die Jägerschaft kompetent mit und hat wesentliche Modernisierungen im Sinne der Notwendigkeiten der Zeit aber auch im Interesse unseres Landes begründet.

Landesobmänner, Gau- bzw. Landesjägermeister: Dr. Ferdinand Kinz DI Josef Henrich Ambros Guth Ing. Happak (Gau Tirol-Vorarlberg) Dr. Alfons Troll Josef Bertsch Ing. Emil Dietrich Dr. Josef Bertsch Guido Bargehr DI Michael Manhart Dr. med. Ernst Albrich

1 Martin PURTSCHER, Gruß und Dank d er Land esregierung. In: Jagd und Jäger in Vo rarlberg, 75 Jahre Vo rarlberger Jägerschaft, Bludenz 1994, S. 3 2 Herrmann WINKLER, Ein weiter Weg im Wand el d er Zeiten. In: Jagd und Jäger in Vo rarlberg, 75 Jahre Vo rarlberger Jägerschaft, Bludenz 1994, S. 11-21, hier S. 11 3 Ferd inand KINZ, Zehn Jahre Vorarlberger Jagdschutzverein. In: Feierabend 11 ( 6. Heuet 1929), S. 267-268, hier S. 267 4 Hermann PROSSINAGG, Österreichs Jagd im 20. Jahrhund ert. Eine Chronik. Wien 1999, S.42 ff. 5 WINKLER (wie Anm.. 2), S. 12 f. 6 PROSSINAGG (wie Anm. 4), S. 5 f. 7 Ferdinand KINZ, Die Jagdgesetzgebung in Vorarlberg. In: Auszug aus d en vier Referaten gehalten beim 1. Vo rarlberger Jägertag in Bregenz vo m 25. bis 27.Ok to ber 1924. Bregenz 1924, S. 1-11, hier S. 1 8 WINKLER (wie Anm. 2), S. 13 9 PROSSINAGG (wie Anm. 4) S. 53 f. 10 WINKLER (wie Anm. 2), S. 14 11 PROSSINAGG (wie Anm. 4), S. 54 f. 12 WINKLER (wie Anm. 2), S. 14 f. 13 PROSSINAGG (wie Anm. 4), S 84 ff. 14 WINKLER (wie Anm. 2), S. 15 ff 15 PROSSINAGG (wie Anm. 4) S. 87 f. und S. 265 ff 16 PROSSINAGG (wie Anm. 4), S. 89 und Hannes KAUFMANN, 30 + 20 Jahre Vo rarlberger Land esjagdschutzverein. In: 50 Jahre Vorarlberger Jagd schutzverein 19191969. Bregenz 1969, S. 15 u. 16. 17 WINKLER (wie Anm. 2), S. 17 ff. 18 PROSSINAGG (wie Anm. 4), S. 90 19 Rudolf SCHERRER, Das große Ringen um den Ausgleich. In: Jagd und Jäger in Vorarlberg, 75 Jahre Vorarlberger Jägerschaft, Bludenz 1994, S. 31-36, hier S. 31 20 WINKLER (wie Anm. 2), S. 19 ff.

Kreis 2 (heute BH Bludenz) 1938 bis 1945: Dr. Fritz Schinle Jagdbezirk Bregenzerwald (als Teil der BH Bregenz 1946 bis 1960): Sepp Getsch

1919 bis 1935 1935 bis 1936 1936 bis 1938 1938 bis 1945 1946 bis 1948 1948 bis 1959 1959 bis 1972 1972 bis 1987 1987 bis 1999 1999 bis 2008 2008

Bezirksobmänner, Kreis- bzw. Bezirksjägermeister: Kreis 1 (heute BH Dornbirn, Bregenz und Feldkirch) 1938 bis 1945: Walter von Schwerzenbach

Jagd bezirk Kleinw alsertal (als Teil der BH Bregenz 1946 bis 1960): Karl-Leopold Fritz Jagd bezirk Mo ntafo n (als Teil der BH Bludenz 1946 bis 1960): Richard Weckerle, Ignaz Thum Jagd bezirk Do rnbirn (als Teil der BH Feldkirch 1946 bis 1960): Walter Rhomberg Blud enz (BH Bludenz, bis 1960 ohne Montafon): Josef Bertsch Alois Dönz Wilfried Rettenberger Guido Bargehr DI Werner Burtscher Ing. Lothar Tomaselli

1946 bis 1948 1948 bis 1963 1963 bis 1985 1985 bis 1987 1987 bis 2005 2005

Feld k irch (BH Feldkirch, bis 1960 und ab 1969 ohne Dornbirn): Josef Scherrer 1946 bis 1951 Karl Lampert 1951 bis 1972 Walter Brunner 1972 bis 1987 Siegfried Winsauer 1987 bis 1999 Elmar Müller 1999 Bregenz (BH Bregenz, bis 1960 ohne Bregenzerwald und Kleinwalsertal): Georg Rüscher 1946 bis 1948 Kunibert Jussel 1948 bis 1963 DI Kaspar Denz 1963 bis 1978 Josef Mennel 1978 bis 1993 DI Hansjörg Zangerl 1993 bis 2002 Hans Metzler 2002 Do rnbirn (BH Dornbirn ab 1969): Rudolf Ölz Dr. Hermann Winkler Hubert Rhomberg Elmar Hagen Ewald Baurenhas Josef Bayer

1969 bis 1977 1977 bis 1978 1978 bis 1990 1990 bis 1996 1996 bis 2005 2005

Leiter bzw. Leiterin der Geschäftsstelle: (1919 bis 1938 Eichholzstraße 14 in Bregenz, 1946 bis 1969 zeitweise Unterstein 10 in Bludenz, 1982-2005 Mühlgasse 21 in Bludenz, ab 2005 Markus-Sittikus-Straße 20/2.OG in Hohenems) Oskar Andreis 1919 bis 1938 Kunibert Jussel 1938 bis 1945 und 1946 bis 1954 Hubert Widerin 1954 bis 1966 Hannes Kaufmann 1969 bis 2002 Mag. Franz-Josef Kikel 2002 bis 2005 Carmen Kaufmann 2005 Leiter der Jägerschule: Ing. Rudolf Scherrer DI Hansjörg Zangerl Josef Schöpf Mag. Jörg Gerstendörfer

1975 bis 1999 1999 bis 2000 2000 bis 2003 2003

Obmann des Verbandes Vorarlberger Jagdschutzorgane: Josef Dietrich 1964 bis 1974 Otto Martin 1974 bis 1989 Paul Eberle 1989 bis 2001 Manfred Vonbank 2001


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90 JAHRE bis 2008, 30 Jahre Mitglied der Jagdhornbläsergruppe Kleinwalsertal.

Aus der Sicht des Jägers Max Drechsel, Jahrgang 1937, wohnhaft in Hirschegg; Mitglied der Vorarlberger Jägerschaft seit 1964, Jagdaufseher seit 1969. Funktionen: Kassier der Wildfütterungsgemeinschaft Schwarzwassertal/KWT von 1963 bis 1988, im Vorstand und Kassier der HG Kleinwalsertal 1.6 von 1988 bis dato, als Vertreter der Kleinwalsertaler Jägerschaft im Bezirksausschuss von 1987 bis 2002, Gamswildsprecher für die HG 1.6 im Gamswildausschuss von 1999

Wie haben Sie die Vorarlberger Jägerschaft erlebt? Als langjähriger Pächter, Jäger und Jagdschutzorgan einer Eigen- und einer Genossenschaftsjagd im Kleinwalsertal fühlte ich mich durch den Vlbg. Landesjagdschutzverein immer gut vertreten. Die für unser exponiertes Tal anstehenden Probleme fanden soweit wie möglich im Bezirk und auch im Vlbg. Landesjagdschutzverein Gehör. Für unsere Anliegen fanden wir immer Verständnis. Was die Jagdausübung in den 60er und 70er Jahren betrifft, so war diese einfacher und unkomplizierter, der Kontakt mit der Bezirksverwaltungsbehörde war in gutem Einvernehmen und das gegenseitige Verständnis Forst und Jagd bestens. Eine gravierende Wendung ergab sich nach Erstellung des

etc.); außerdem zwei Jahrzehnte Jägerschule, Gebietsführer für die Tirolerbracken, Jagdschutzorgan, Jagdpächter, Obmann des Rehwildausschusses und derzeit noch Beisitzer der Jagdprüfungskommission.

Aus der Sicht des Funktionärs DI Hansjörg Zangerl, Jahrgang 1937, wohnhaft in Bregenz; Mitglied der Vorarlberger Jägerschaft seit 1970. Funktionen: ab 1964 als Bezirksforsttechniker als Mitglied der Trophäenbewertungskommission, in der Folge landeseinheitliche Trophäenbewertungskommission, Bezirksausschuss, Landesvorstand (Bezirksjägermeister, Pressereferent, Vorsitzender verschiedener Ausschüsse

Im Jahr 1964 fiel mir auf, dass der Gamsbock bereits mit sechs und der Hirsch mit acht Jahren jagdbar war, jedermann die Jagdkarte ohne Prüfung lösen konnte und die Jäger durch einen Verein vertreten wurden. So wuchsen Wildstände und Wildschäden stark an, forstliche und jagdliche Maßnahmen dagegen viel weniger. So musste es 1975 zur Novellierung des Jagdgesetzes kommen, die u.a. auch die Jägerprüfung und den bescheidmäßigen Abschussplan brachte. Die Jäger wurden mehr in die Pflicht genommen, die Aufgaben des Vereines wuchsen und damit auch eine kleine rechtliche Besserstellung.

wildökologischen Raumplanungskonzeptes durch Herrn Prof. Dr. Reimoser über Auftrag der Vlbg. Landesregierung. Es war nicht allein die Zoneneinteilung in Kern-, Rand- und Freizone, vielmehr waren es die Auflassungen von Rot- und Rehwildfütterungen. Als Folgeerscheinungen traten teils gravierende Schälschäden auf, die wiederum auf dem Rücken der Wildbestände auszutragen waren. Für manche Reviere des Tales ergaben sich komplett neue Probleme der Wildbewirtschaftung. Im Auftrag der Gemeinde Mittelberg wurde in Folge eine wildökologische Raumplanung im Kleinwalsertal durch die Wildbiologen Schatz / Zeitler 1996-1998 in Auftrag gegeben. Eine dringend notwendige Verbesserung der Waldverjüngung war im Sinne der Ziele der Gemeinde Mittelberg. Die ehemals zu hohe Wilddichte musste durch die

Turbulente Zeiten gab es in den Achtziger Jahren. Das Waldsterben und der sog. „saure Regen“ riefen die meist selbsternannten Retter des Waldes auf den Plan, deren Vorschläge sich in den meisten Fällen auf die Bekämpfung des Wildes bis zu dessen Ausrottung erschöpften. Die Jägerschaft stand mit dem Rücken zur Wand, sie konnte nur mehr reagieren statt agieren. Geschadet haben die stark erhöhten Abschusszahlen eigentlich nur dem Gamswild, weniger durch die Höhe der Abschüsse, sondern deren falsche Zusammensetzung. Zur Beruhigung trug Ende der Achtziger Jahre sicher das über das Regionalplanungskonzept von Dr. Reimoser zustande gekommene Jagdgesetz bei. Besonders die Wildbehandlungszonen waren Gegenstand intensiver Diskussionen, und ich bin nach wie vor der Überzeugung, dass die Freizone für das Rotwild in ih-

November / Dezember 2009 Bereitschaft der Jägerschaft verringert werden. Die Einflüsse intensiver Bejagung spielten örtlich eine erhebliche Rolle. Das Verjüngungsbild des Waldes verbesserte sich, obwohl der Forst auf ein noch stärkeres Aufkommen der Zielbaumarten mit Nachdruck drängt. Die Umsetzung wird aber negativ beeinflusst durch die touristische Vielfachnutzung der Talschaft bzw. der Wildlebensräume. Was haben Sie als gravierende Veränderungen innerhalb der Jägerschaft in Erinnerung? Nach dem zum Teil in der Bevölkerung umstrittenen Image der Vlbg. Jägerschaft hat sich das Ansehen doch landesweit verbessert. Die positive Aufklärungsarbeit und Informationen über die Medien und Klarstellungen über das Tun und Wirken der gesamten Jägerschaft haben meines Erachtens zu mehr Verständnis in der nichtjagenden Bevölkerung geführt.

rer derzeitigen Form weder forstlich noch wildbiologisch notwendig, sondern eine rein politische Entscheidung war. Die Jäger wurden noch mehr in die Pflicht genommen, gleichzeitig wurde die Stellung des Grundbesitzers im Jagdgesetz verbessert. Gegenseitige Polemik in den Medien wurde immer mehr durch eine konstruktive Zusammenarbeit ersetzt. In die Neunziger Jahre fiel dann noch die großartige 75-Jahrfeier. Die zu diesem Zweck durchgeführte Meinungsumfrage ergab überraschender Weise, dass eine sehr große Mehrheit der Bevölkerung der Jagd positiv gegenüber steht. Zum neuen Jagdgesetz möchte ich mit Bedauern feststellen, dass der obligatorische Besuch der Jägerschule, oder zumindest die Schießübungen nicht gesetzlich verankert wurden. Ansonsten sehe ich optimistisch in die Zukunft der Vlbg. Jägerschaft.


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Aus der Sicht des Jagdpächters Christian Schapler, Jahrgang 1939, wohnhaft in Schruns; Mitglied der Vorarlberger Jägerschaft seit 1968, Jagdpächter. Funktionen: 24 Jahre Obmann Klub Steirische Bracke und Brandlbracke; 26 Jahre Hegeobmann-Stv. Wildregion 3.3; Mitpächter der GJ Vandans sowie vier Eigenjagden seit 1982.

Vorarlberger

90 JAHRE Wie haben Sie die Vorarlberger Jägerschaft erlebt? Die Vorarlberger Jägerschaft ist eine sehr rege Vertretung, wenngleich die Durchsetzung dem Forst und der Behörde gegenüber sehr schwer ist, weil auch der oder die Grundeigentümer nicht den nötigen Rückhalt bieten. Was mir fehlt, egal ob es der Jagdausschuss oder die Alpvertreter sind, ist der Einsatz dieser Gruppen – solange der Pacht stimmt, regt sich niemand, wird der Pacht aber weniger, wird auf einmal hinterfragt bzw. nachgefragt. Schade ist, dass die KÖR nicht durchgegangen ist. Der Vorteil für die Pächter wäre, dass das eine oder andere durch die Vorarlberger Jägerschaft durchgesetzt werden kann (Beispiel: Tourismuskonzepte, wo die Jagd heute nur wenig oder nicht berücksichtigt wird). Das Jagdgesetz in seiner Form ist sicher ausreichend, was oft fehlt ist eine dazu-

gehörende Toleranz, sowohl von Seiten der Grundeigentümer, als auch von Seiten des Forstes und des Tourismus. Die Bevölkerung ist größtenteils sehr positiv auf die Jagd eingestellt, es fehlt meist nur an Information und Aufklärung (Öffentlichkeitsarbeit). Auch wenn es sich in den letzten Jahren ins positive verbessert hat, kann noch mehr gemacht werden. Vor allem auch den Zusammenhang zwischen Forst und Jagd verdeutlichen, Zusammenhänge erklären. Was haben Sie als gravierende Veränderungen innerhalb der Jägerschaft in Erinnerung? Gravierend hat sich teilweise das Wildverbisskontrollzaunsystem ausgewirkt. Im Nachhinein konnte in Gebieten, in welchen die Auswertungen schlecht ausfielen, aufgezeigt werden, dass die Kontrollzäune an den falschen Plätzen aufgestellt waren

Vorarlberger

Jagd Fischerei Vorarlberger Jägerschaft-Landesjagdschutzverein

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Fischereiverband für das Land Vorarlberg

(Kontrollzäune an nicht repräsentativen Standorten bzw. an Standorten mit anderen Bedingungen (Licht, Grundgestein etc.) – hier wurde oft dem Wild Schuld gegeben, was sich auch auf die Schadensregulierung von Seiten der Pächter ausgewirkt hat. Gravierende Veränderungen waren auch die Abschaffung der Kaution für Inländer, andererseits die rückwirkende Einführung der Mwst. bei den Eigenjagden, was sich auf den zukünftigen Jagdpacht auswirken wird. Was ich für wichtig erachten würde, wäre eine starke Vertretung der Pächter innerhalb der Jägerschaft: z.B. eine Handhabe bei Vertragsabschlüssen, bei den Abschussplanungen oder bei Verhandlungen über verschiedene Tourismusangelegenheiten.

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Eindrucksvoll wurde der Hubertushirsch „Mittelbödler“ aus der EJ Boxhang, Erleger Erich Hollenstein, von einem Pferdegespann auf den Blauen Platz geführt.

Erntedank der Vorarlberger Jägerschaft 90 Jahre Gründungsjubiläum Monik a Dönz-Breuß m 7. November traf sich die Vorarlberger Jägerschaft in Lustenau, um gemeinsam im Rahmen der Landeshubertusfeier Erntedank zu feiern. Bei stimmungsvollem Ambiente, Lagerfeuer und Jägerplausch am Glühweinkessel wurde die Landeshubertusfeier auf dem Blauen Platz eingestimmt. Musikalisch umrahmt wurde der Jägerplausch von den Embser Jagdhornbläsern.

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Hochwürden Pfarrer Josef Drexel zelebrierte in der Pfarre

von St. Peter und Paul die Hubertusandacht. Aus dem Mittelalter ist die HubertusLegende überliefert. Der Legende nach war Hubertus ein zügelloser Jäger, dem eines Tages ein Hirsch mit einem leuchtenden Kruzifix zwischen den Geweihstangen erschien. Aus Hubertus, dem Jäger ohne Grenzen, wurde fortan ein Heger und Bewahrer der Natur, der die Wildtiere als Geschöpfe Gottes achtete. Weiter ist über den heiligen Hubertus bekannt, dass er etwa um 705 n. Chr. Bischof von Lüttich war. Bereits im 10. Jahrhundert wur-

JägerInnenplausch in gemütlicher Runde.

de Hubertus von Jägern als ihr Schutzpatron verehrt. Die Botschaft der Legende ist nach wie vor aktuell. Sie mahnt die Menschen heute, verantwortungsvoll mit Umwelt und Natur umzugehen und deren Ressourcen nach dem Grundsatz der Nachhaltigkeit zu nutzen, das heißt nur soviel abzuschöpfen wie regelmäßig wieder hinzu wächst. Bei der anschließenden Hubertusfeier im Reichshofsaal konnte BJM Sepp Bayer zahlreiche prominente Gäste aus Politik und Jägerschaft be-

grüßen: Landtagspräsidentin Dr. Bernadette Mennel, LR Ing. Erich Schwärzler mit Katharina, LWK-Präsident Josef Moosbrugger, Hausherr Bgm. Hans Dieter Grabher, LAbg. und Vize-Bgm von Lustenau Dr. Kurt Fischer mit Beate, LAbg. Rudi Jussel mit Helene, Wildbiologe DI Hubert Schatz mit Elisabeth, LJM Dr. Ernst Albrich mit Ingrid, BJM Lothar Tomaselli, BJM Elmar Müller, Obmann Verband Vorarlberger Jagdschutzorgane Manfred Vonbank, AltLJM Michi Manhart, Alt-BJM Ewald Baurenhas, Alt-BJM Sigi Winsauer, Alt-BJM Wer-

v.l. LR Ing Erich Schwärzler mit Katharina, BJM Sepp Bayer, Landtagspräsidentin Dr. Bernadette Mennel, LJM Dr. Ernst Albrich mit Ingrid.


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LANDESHUBERTUSFEIER

Für die musikalische Umrahmung sorgte u.a. der 1. Vorarlberger Jägerchor.

ner Burtscher, Geschäftsstellenleiterin Carmen Kaufmann sowie Jägerinnen und Jäger aus dem ganzen Land. Otto Vonblon führte gekonnt durch den Abend. In seinen Grußworten betonte LJM Dr. Ernst Albrich die Erfolgsgeschichte der Vorarlberger Jägerschaft. Natur-, Umwelt- und Artenschutz leben in zahlreichen Projekten der Vorarlberger Jägerschaft weiter, wie das Beispiel der Steinwildwiedereinbürgerung sehr gut zeigt. Wichtig sei weiters, bei Veranstaltungen sympathisch in der Öffentlichkeit aufzutreten. LR Ing. Erich Schwärzler gratulierte zu 90 Jahren Vorarlberger Jägerschaft. „Die Hubertusfeier ist zugleich Erntedank – eine tief bäuerliche und jagdliche Tradition. Es ist Anlass, Danke zu sagen für die gemeinsamen Zeiten,

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Die Hatler Seniorenmusik verstand es nicht nur musikalisch, sondern auch theatralisch, die Festgesellschaft zu unterhalten.

für starke Partner des Forstes, des Naturschutzes und der Hege und Pflege.“

Im Rahmen der Landeshubertusfeier feierte die Vorarlberger Jägerschaft ihr 90jähriges Gründungsjubiläum. Dr. Reinhard Bösch zeigte in einem interessanten Vortrag die Geschichte der Vorarlberger Jägerschaft auf. Mehr dazu auf Seite 4 bis 7. Mit den Worten „Die Jagd ist weiblich“ leitete Otto Vonblon gekonnt zur Hubertusansprache über, welche in diesem Jahr von Landtagspräsidentin Dr. Bernadette Mennel gehalten wurde.

„Der Wert der Jagd ist, Wild und Jagd als unschätzbares Natur- und Kulturgut für unsere Nachkommen zu erhalten.“ Gute Jagd bedeute, zu hegen und zu pflegen, aber auch Naturschutz zu betreiben, Kultur zu fördern und sich weiterzubilden. Die Pflege des jagdlichen Brauchtums werde immer mehr zur Öffentlichkeitsarbeit. „Bereits im Mittelalter waren Frauen auf der Jagd, wenngleich es damals vor allem Frauen von Adel waren. Heute ist die Jagd viel weiblicher. In Österreich sind von den 120.000 jagdberechtigten Personen acht bis zehn Prozent weiblich. In Vorarlberg sind von

2030 Mitgliedern 130 Frauen. Mittlerweile wird jede 4. Jagdprüfung von einer Frau abgelegt.“ Dr. Mennel betonte die zentrale Bedeutung des Lebensraumes für Wild und Jagd. „Die Diskussion über die Einrichtung von Wildruhezonen muss in Zukunft unbedingt verstärkt geführt werden.“ Die musikalische Umrahmung der Landeshubertusfeier erfolgte durch die Jagdhornbläsergruppe Rotach, die Embser Jagdhornbläser, den 1. Vorarlberger Jägerchor sowie die Hatler Seniorenmusik. Ein Weidmannsdank an BJM Sepp Bayer und BJM Hans Metzler mit einer Vielzahl an freiwilligen Helfern für die Organisation und Durchführung der Landeshubertusfeier.

EHRUNG

Für seine langjährige Tätigkeit als Jagdschutzorgan sowie seine Funktionen als Kassier, BJMStv. und BJM von Dornbirn konnten BJM Sepp Bayer und LJM Dr. Ernst Albrich an Ewald Baurenhas im Rahmen der Feierlichkeit den Titel Hegemeister verleihen.


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JÄGERTAGUNG

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Rotwildüberwinterung im Alpenraum Orientierungshilfen für den Einsatz der Winterfütterung Beispiele aus Bayern, Graubünden, Liechtenstein, Österreich Monika Dönz-Breuß

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m 14. November fand im Rahmen der 1. Internationalen Messe für Jagd & Fischerei die Vorarlberger Jägertagung zum Thema „Rotwildüberwinterung im Alpenraum“ statt. LJM Dr. Ernst Albrich lud im Namen der Vorarlberger Jägerschaft hochkarätige Referenten ein, der Einladung zur Tagung sind zirka 350 Personen gefolgt. Vorarlberg im Vier-Länder-Eck liegt im Zentrum von Staaten mit verschiedenen Gesetzen, Besitzverhältnissen und Traditionen. Konzepte zur Rotwildüberwinterung wie „Nicht-Füttern“, „NotFütterung“, und „Vollfütterung“ sind benachbart, nur durch Staatsgrenzen getrennt. Für alle gelten gleiche Voraussetzungen, wie Biologie des Rotwildes, Bedürfnisse des Waldes und Herausforderungen wie Ansprüche der Gesellschaft auf Naturnutzung.

O. Univ. Prof. Dr. Walter Arnold, Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie, referierte über „Verdauungssystem und Nahrungsbedarf des Rotwildes im Jahresverlauf“. „Rotwild hat im Winter eine negative Energiebilanz mit einem Körpergewichtsrückgang von durchschnittlich 15%. In Studien konnte nachgewiesen werden, dass eine jahreszeitliche Veränderung des Energiebedarfs besteht. Diese Veränderung hängt direkt mit der herabgesetzten Wärmebildung im Körper und einer Veränderung der Pulsrate des Rotwildes während der Wintermonate zusammen. Ruhen ist

oberstes Gebot im Winter. Fütterungsfehler sind fehlende Kontinuität, zuwenig Vorlageplätze bei der Fütterung, zuviel Eiweiß und zu leicht verdauliches Futter. Wenn eine Fütterung erforderlich ist, dann art- und saisongerecht.“

DI Hubert Schatz, Wildökologe vom Amt der Vorarlberger Landesregierung, sprach über die „Tragfähigkeit unterschiedlicher Lebensraumtypen für die Rotwildüberwinterung“. Für ihn wird die Kapazität eines Lebensraumes, Wildtiere zu ernähren und zu erhalten, von seiner habitatabhängigen sowie von einer schadensabhängigen Tragfähigkeit bestimmt. Erstere ergibt sich aus der Qualität des Lebensraumes, die wirtschaftliche Tragfähigkeit wird primär vom Menschen, seinen Zielsetzungen und der daraus ableitenden Toleranzbereitschaft gegenüber Wildschäden definiert (schadensabhängige Tragfähigkeit). „In der Regel kann die Landschaft viel mehr Rotwild tragen bzw. Lebensraum bieten, als dies vom Menschen akzeptiert wird. So könnte aus rein biotischer Betrachtung das Rotwild auf Grund seiner hohen Anpassungsfähigkeit auch heute noch in vielen Regionen des Landes in durchaus höheren Wilddichten ohne Winterfütterung überleben.“ Weiters spielt auch die grundsätzliche Bereitschaft der Menschen, eine Wildart in einem bestimmten Gebiet bzw. Raum zu akzeptieren, eine große Rolle (ideologische Tragfähigkeit). Maßnahmen wie die großräumige Planung und Festlegung von Wildruhezonen mit Betretungs-

verboten, Wegegeboten, aber auch die räumliche Deklarierung von Überwinterungsgebieten mit einer untergeordneten Bedeutung bzw. Bewertung von Wildschäden im Wald, können ein klares Bekenntnis für die Integration und somit Erhaltung von Rotwild in der vielseitig genutzten Kulturlandschaft sein.

Über „Bedeutung unterschiedlicher Jagdrechtssysteme: Jagdrechtsinhaber und ihre jeweiligen Interessen im Umgang mit dem Rotwild und dessen Lebensraum“ referierte Dr. Peter Lebersorger von der Zentralstelle Österr. Landesjagdverbände. „Europas Jagd ist nicht gleich oder vergleichbar. Verschiedenste Jagdarten in unterschiedlichen Rechtssystemen prägen ein „Jagdliches Europa der Regionen“. Unterschiedliche Zugänge müssen von den Nachbarn respektiert werden. Selbst in einem kleinen Vierländereck, bei einer einzigen Wildart – dem Rotwild – bei gleichartigen Jagdmethoden, müssen unterschiedliche Zugänge aus den einzelnen Rechtssystemen respektiert werden. Ein einziges „Europa der Jagd“ oder eine „Europäische Jagd“ gibt es nicht. Jedes Land hat ein Gesamtpaket: für einen gesunden und intakten Lebensraum des Wildes; für ein gesundes und zahlenmäßig überlebensfähiges Wild – samt Fütterung; für ein erstrebenswertes Jagdausübungsrecht, das sich auch tatsächlich „ausüben“ lässt. Die höchste Akzeptanz erwirbt der Jäger durch das Füttern des Wildes in der Notzeit. Die größte Ablehnung erfährt der Jäger durch das Erlegen von über den

Winter gefütterten Wildstücken. „Er lässt das Wild nicht verhungern!“ gegen „Er füttert es zuerst und schießt es dann tot!“ Unterliegen wir nie der Versuchung, immer nur uns günstig erscheinende Antworten auf einzelne Fragen der Nachbarn herbeizuwünschen; immer nur uns negativ erscheinende Antworten auf einzelne Fragen der Nachbarn zu kritisieren. Unterliegen wir nie der Versuchung, wir laufen sonst Gefahr, eine ehrliche Auseinandersetzung aufzugeben!“

Univ. Prof. Dr. Klaus Hackländer vom Institut für Wildbiologie und Jagdwirtschaft begann seinen Vortrag über die „Auswirkungen unterschiedlicher Überwinterungskonzepte auf Gesundheit, Populationsdynamik, Raumnutzung und Bejagbarkeit des Rotwildes“ mit dem Winterfütterungsparadoxon: Die Suche nach einfachen Antworten auf komplexe Fragen – NichtBerücksichtigung vorhandenen Wissens – Viele Emotionen und wenig Fakten – Selbstüberschätzung in Bezug auf das Rotwildmanagement. Der Mensch versucht, den Verlust an Winterlebensraum durch Winterfütterung zu kompensieren. Ob aber eine Winterfütterung eine Lenkungsfunktion hat und Wildschaden vermeiden kann, hängt von der lokalen Situation ab. Diese kann sich jedes Jahr ändern. Die Vollzeitfütterung erhöht die Kondition der Wildtiere und senkt die Waldschäden wenn: • Fütterungsbeginn direkt nach der Brunft startet;


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• Fütterung bis in den April/Mai durchgeführt wird; • immer 100% des Nahrungsbedarfes durch die Fütterung gedeckt wird; • proteinreiches und rohfaserreiches Futter verabreicht wird; • im Umfeld der Fütterung keine wildschadensanfällige Waldstrukturen sind; • keine Störungen durch Erholungssuchende u. Jagd erfolgen; • auch der Zuwachs abgeschöpft wird und die Rotwilddichte deutlich unter der Lebensraumkapazität liegt.

JÄGERTAGUNG Ein Vergleich der unterschiedlichen Überwinterungskonzepte zeigt, dass aus ökologischer, ökonomischer und soziokultureller Sicht: • Rotwilddichten wieder deutlich abgesenkt werden müssen; • der natürlichen Selektion wieder mehr Raum gegeben werden sollte; • je nach Lebensraum (Raumnutzung, Schadanfälligkeit, Störungen) lokal verschiedene Überwinterungskonzepte sinnvoll sind;

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• in Wildräumen gedacht und in Wildgemeinschaften gearbeitet werden muss; • Fütterungskonzepte nur jagdwirtschaftliche Maßnahmen für aktuelle Probleme sein, aber nicht Teil der Jagdkultur werden sollten.

Amt für Jagd und Fischerei) • Bereich Niedere Tauern (FD DI Wolfgang Loidl, FV Wasserberg) • Notfütterungskonzept Liechtenstein (Dr. Felix Näscher, Amt für Wald, Natur u. Landschaft)

„Ziele und Rahmenbedingungen verschiedener Überwinterungskonzepte“

Gezielte Lenkung des Rotwildes mittels Fütterung im Winter • Dezentrale Verteilung des Rotwildes im Winter (Kleinfütterungen): - Niederösterreich (BJM Dir. Werner Spinka) • Bündelung des Rotwildes an geeigneten Standorten (Großfütterungen) - Hegegemeinschaft Karwendel (WM Pepi Stock, FUST Achenkirch) - Nationalpark Berchtesgaden (Dr. Roland Baier, Parkmanagement)

Im zweiten Block erfolgten kurze Statements zu Überwinterungskonzepten, welche einen guten Überblick über die derzeit in den zentralen und östlichen Alpen zur Anwendung kommenden Überwinterungsstrategien des Rotwildes gaben: Freie Wahl des Überwinterungsgebietes durch das Rotwild • Graubünden (Dr. Georg Brosi,

DISKUSSION UND RESÜMEE Univ. Prof. Dr. Friedrich Reimoser, FIWI Wien, betonte in seinem Resümee, dass man sich bewusst sein muss, dass ein Überwinterungskonzept immer nur als Teil eines Gesamtkonzeptes gesehen werden kann. „Ein Überwinterungskonzept ist nur eine technische Krücke, ein notwendiges Übel, um gewisse Ziele zu erreichen. Oft wird der Stellenwert der Fütterung im Zusammenhang mit Wildschadensvermeidung überschätzt. Wenn Wildbestände generell zu hoch sind, nützt die beste Fütterung nichts. Wenn der Wildbestand verringert werden muss, stellt sich die Frage, ob die Art der Fütterung hinderlich oder förderlich oder keines von beiden ist. Es geht um ein großflächiges Management, welches ständig angepasst wird. Der Umgang mit Wildtieren ist einfach, springender Punkt ist der Mensch.“ DI Hubert Schatz bekräftigt in seinen Schlussfolgerungen, dass Vorarlberg über spezielle Voraussetzungen als Rotwildlebensraum verfügt. Einem qualitativ hochwertigen Sommerlebensraum mit zahlreichen Rotwild-

vorkommen ob Holz stehe ein flächig stark eingeschränkter, vom Menschen intensiv genutzter bzw. mit hohen Anforderungen behafteter Winterbiotop gegenüber. Speziell einschränkend wirken dabei die klimatischen Winterbedingungen in höheren Lagen, die flächige menschliche Besiedelungs- bzw. Infrastruktur mit hohen Anforderungen an die Schutzwirkung des Bergwaldes, sowie die vorherrschenden Waldgesellschaften mit der besonders verbissbeliebten Weißtanne als Zielbaumart. Die ursprünglichen Überwinterungsräume sind nicht mehr vorhanden, hingegen würden die sonnenexponierten talnahen Hänge dem Rotwild gute Möglichkeiten zur Überwinterung bieten. Doch gerade in diesen Bereichen seien die Anforderungen an den Wald als Standort- und vielfach sogar als Objektschutzwald besonders hoch, sodass in diesen Gebieten in der Regel nur eine sehr niedrige wirtschaftliche Tragfähigkeit bzw. Toleranz gegenüber Wildschäden im Wald gegeben ist. Ein fütterungsfreies Überwinterungskonzept in Vorarlberg würde jedoch genau diese Flächen

bzw. Räume für die Überwinterung des Rotwildes benötigen. Außerdem würden hiezu viele flächig verteilte Wildschutzgebiete mit generellem Betretungsverbot, wie in Graubünden üblich, notwendig sein. Weiters müssten die heutigen Rand- und Freizonen dem Rotwild mehr oder weniger uneingeschränkt im Winter zugänglich gemacht bzw. zur Verfügung gestellt werden. Allein die Debatte über eine geringfügige Adaptierung der Freizonenregelung im Zuge der Jagdgesetznovellierung 2008 hat aber deutlich gezeigt, dass derzeit für solche Überlegungen kein Spielraum in Vorarlberg gegeben ist. All dies bedeutet, dass wohl auch in Zukunft auf die gegenwärtige Überwinterungsstrategie „Rotwildwinterfütterung“ nicht verzichtet werden kann. Trotzdem sollte an einer Weiterentwicklung gearbeitet werden. Mehr Raum für das Rotwild und mehr Akzeptanz für seine Einflüsse in den Überwinterungsgebieten, sowie eine in manchen Regionen des Landes notwendige deutliche Umkehr der Bestandesentwicklung stellen meiner Meinung

nach die dafür wichtigsten Voraussetzungen dar. „Nicht der Zwang zu Strategiewechseln ist das Ziel der Tagung, sondern das grundsätzliche Nachdenken über die verschiedenen Möglichkeiten“, so LJM Dr. Ernst Albrich. Was wir füttern und wie wir füttern hänge vom Lebensraum ab und davon, was wir wollen. „Sinn dieser Tagung war es, verschiedene Systeme aufzuzeigen. Es gibt kein Patentrezept, es hängt immer davon ab, wo wir sind. Mein Appell an alle: Offenheit und Bereitschaft sind gefordert; nicht einzelne Dinge von den verschiedenen Systemen herauspicken, sondern mit dem Thema vernünftig, emotionslos und sachlich umgehen und unser gar nicht so schlechtes System zu verbessern.“ „Das zentrale Thema der heutigen Tagung ist das Problem des Lebensraumes und die unabdingbare Notwendigkeit von Wildruhezonen als sehr naturnahe Krücke in der Zukunft. Es geht darum, voneinander zu lernen und offen miteinander zu diskutieren.“


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MESSE FÜR JAGD UND FISCHEREI

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Erfolgreiche Präsentation der Vorarlberger Jägerschaft 1. Internationale Messe für Jagd & Fischerei Mo nik a Dö nz-Breuß om 12. bis 15. November fand in Dornbirn die 1. Internationale Messe für Jagd & Fischerei statt. Die Vorarlberger Jägerschaft nutzte die Gelegenheit, sich während der Dauer der Messe zu präsentieren. In Halle 12 wurde unter der Federführung von BJM Sepp Bayer, Hubert Sinnstein, Carmen Kaufmann sowie Martin Wohlgenannt ein naturgetreues Diorama mit Präparaten der Inatura

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Dornbirn aufgebaut. Ein Blockhaus, ein Bodensitz zur Beobachtung der Wildtiere, eine „Fühl-Station“ für Kinder, Accessoires aus Fellen (Hubert Jäger, Mag. Maria Baumschlager) sowie Präsentationen der Jagdhornbläsergruppen, des Vorarlberger Jägerchors und der verschiedenen Jagdhunderassen taten das ihrige, um Blicke auf sich zu ziehen und Besucher anzulocken. Im Rahmen der Messe wurde am Samstag die 1. Vorarlber-

Drei Generationen Landesjägermeister unter sich: v.l. LR Ing. Erich Schwärzler, Alt-LJM Guido Bargehr, LJM Dr. Ernst Albrich, Alt-LJM Techn.Rat DI Michi Manhart.

ger Jägertagung ausgetragen, mehr dazu auf Seite 14 bis 15. Ein herzliches Weidmanndank an die Vielzahl an freiwilligen HelferInnen, sowie an die Jagdhornbläsergruppen, den Jägerchor, die Hundeclubs unter der Führung von Jagdhundereferent Martin Schnetzer und an den Verband der Vorarlberger Jagdschutzorgane sowie speziell an Hubert Sinnstein. Ein Dank aber vor allem auch an die Ulmer Ausstellungs

GmbH für die sehr gute Zusammenarbeit und die zur Verfügung Stellung der Infrastruktur und der Techniker für die Jägertagung, sowie an Margit Hinterholzer, Prokuristin der Dornbirner Messe, und das Organisationsteam der Jägertagung um Cornelia Scheffknecht und Carmen Kaufmann. Ein gekonnter Auftritt der Jägerschaft – mit wirksamer Öffentlichkeitsarbeit und positiver Medienberichtserstattung.

Mehrmals täglich präsentierten sich die verschiedenen Kulturträger: im Bild die Jagdhornbläser des Bezirk Feldkirch unter der Leitung von Hornmeister Reinhold Nachbaur.


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MESSE FÜR JAGD UND FISCHEREI

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1. Internationale Jagd & Fischerei Messe in Dornbirn

Erfolgreiche Premiere mit 12.000 Besuchern

Interessierte Besucher beim „Stand“ der Vorarlberger Jägerschaft.

Im Gespräch: Hubert Sinnstein, BJM Sepp Bayer und KR Walter Eberle.

Gute Stimmung herrschte bei der 1. Internationalen Jagd & Fischerei Messe in Dornbirn. Mit rund 12.000 Besuchern ist die neue Messe erfolgreich verlaufen und hat die Erwartungen erfüllt, bilanzierte der Veranstalter Ulmer Ausstellungs GmbH (UAG). Als publikumsoffene Fachmesse für Jäger, Fischer, Sportschützen, Naturfreunde und Hundeliebhaber stieß die Veranstaltung von Anfang an auf gezieltes Interesse. Die weit überwiegende Mehrheit der Aussteller sprach von einer guten Nachfrage und „ordentlichen bis sehr guten Umsätzen“. Zahlreiche Besucher, welche aus Österreich, der Schweiz sowie aus dem süddeutschen Raum angereist waren, hätten gezielt Ausrüstungs- und Zubehörartikel für die Jagd und Fischerei gekauft. Die Möglichkeit, vor dem Kauf die Angelruten auf einem eigens dafür in der Messehalle erstellten Wasserbecken zu testen, wurde von vielen Fischern genutzt. Besonderen Anklang bei den Besuchern fand das von der Vorarlberger Jägerschaft schön gestaltete Alpenlandschafts-Diorama. Anziehungspunkt waren auch die täglichen Präsentationen der verschiedenen Jagdhunderassen. Den fachlichen Höhepunkt der Messe bildete die Vorarlberger Jägertagung innerhalb der Messe am Samstag. Diese Tagung war vollständig ausgebucht; hochkarätige Referenten sprachen zum Thema „Rotwildüberwinterung im Alpenraum“. Vom Veranstalter wurde die gute Zusammenarbeit mit der Vorarlberger Jägerschaft besonders hervorgehoben. Attraktive Koch-Shows rund um das Thema „Köstliches Wildbret aus der Region“ rundeten das Rahmenprogramm ab. Auf der Basis dieser erfolgreichen Erstveranstaltung könne der Veranstalter Ulmer Ausstellungs Gesellschaft die Messe nun solide weiter entwickeln und nachhaltig am Messestandort Dornbirn positionieren. Mit zweijährigem Veranstaltungsturnus findet die nächste Jagd & Fischerei Messe wieder im November 2011 auf dem Dornbirner Messegelände statt.

Präsentation der Jagdhunderassen durch Landesjagdhundereferent Martin Schnetzer.

Hubert Jäger, allseits bekannt durch den Fellmarkt in Klaus (siehe Seite 34) verstand es, nicht nur Frauen Accessoires aus und mit Fellen schmackhaft zu machen.

GEWINNER DES RATESPIELS: 1. Preis:

Marvin Gappmayr, Lustenau

2. Preis:

Wanda Lenherr, Degersheim/CH

3. Preis:

Manuel Nicht, Meiningen

4. Preis:

Michael Tiefenthaler, Nenzing

5. Preis:

Luis Zauner, Wangen/D

6. Preis:

Niko Helbock, Au

7. Preis:

Georg Schlachter, Oberreute/D

8. Preis:

Anton Peter, Schwarzenberg

9. Preis:

Simon Ender, Höchst

10. Preis:

Pia Ellensohn, Hohenems

Die Gewinner werden auf dem Postwege verständigt.


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JAGD

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Hubertusfeier auf Garfrescha m 27. September fand auf Garfrescha die traditionelle Hubertusmesse der Hegegemeinschaft St. Gallenkirch statt. Der Wettergott meinte es gut und so konnte bei strahlendem Sonnenschein der Obmann der Hegegemeinschaft Otmar Tschofen zahlreiche Jägerinnen und Jäger, aber auch andere Gäste zu dieser Feier begrüßen. Vom Dorfpfarrer Eberhard

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Amann wurde die Messfeier gefeiert. Für die musikalische Umrahmung sorgten die Jagdhornbläser des Bezirk Bludenz. Der Hubertushirsch wurde von Herrn Hugo Michalik im Genossenschaftsjagdgebiet Stock III erlegt. Der Obmann erinnerte in seinen Schlussworten daran, dass ein so schöner Herbsttag in Verbindung mit dieser Hubertusfeier Gelegenheit bietet, dem Schöpfer für unsere herrliche Natur zu danken

und diese mit Ehrfurcht und Rücksicht zu behandeln. Im Anschluss an die Hubertusmesse traf man sich in der

Brunella bei Speis und Trank und guter Musik zu einem gemütlichen Hock.

Fo to : Frank Sand rell

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Das Lernen hat sich gelohnt Christian Am m ann er Zeitaufwand und das Lernen haben sich gelohnt. Die frischgebackenen JungjägerInnen und ein Jagdschutzorgan des Bezirkes Feldkirch konnten anlässlich der Hubertusfeier auf der

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Schattenburg die bestandene Prüfung feiern. Kursleiter Mag. Jörg Gers tendörfer gab einen Überblick über das Kursgeschehen und überreichte den erfolgreichen Prüfungsabsolventen den Jägerbrief bzw. Jagdschutzbrief. Allen

Absolventen sprachen auch BJM Elmar Müller und LR Ing. Erich Schwärzler Dank und Anerkennung aus. Musikalisch umrahmt wurde der Festabend von den Feldkircher Jagdhornbläsern und dem Duo Travellers.

Jägerbriefe: Stefan Längle, Klaus Anna Maria Wäger, Weiler Manuela Gapp, Feldkirch Ing. Herwig Gradwohl, Koblach DI Michael Bugl, Feldkirch Mag. Bernhard Graf, Feldkirch Thomas Hämmerle, Götzis Christian König, Weiler DI Valerie Maria KeiperKnorr, Weiler Markus Tschegg, Götzis Andreas Häle, Mäder DI Roland Mayerhofer, Weiler DI Lasko Felix von Lösch, Mauren Richard Fitzi, Altstätten Sabine Lemaire, Ruggell Dominik Frick, Balzers Andrea Vogelmann, Hinwil DI Karl Andreas Häußler, Frümsen Sandra Eggmann, Salmsach Philipp Johann Hochenhofer, Weiler Stanislav Kranz, Eschen DI Kurt Litsch, Mauren Karin Lampert, Triesenberg

Jagdschutzbrief: Die neuen JungjägerInnen sowie das neue Jagdschutzorgan des Bezirk Feldkirch mit Mag. Jörg Gerstendörfer (3.v.l.), LR Ing. Erich Schwärzler (2.v.r.) sowie BJM Elmar Müller (rechts).

Markus Schnetzer, Frastanz



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JAGD

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Jagd ist Passion, Berufung und Leidenschaft Hubertusfeier der Bezirksgruppe Feldkirch Christian Am m ann n feierlichem Ambiente fand am 31. Oktober auf der Schattenburg in Feldkirch die Hubertusfeier der Bezirksgruppe Feldkirch statt. Viele Jäger und Freunde der Jagd folgten der Einladung und füllten den Innenhof der Burg, welcher in stimmungsvollem Fackellicht erleuchtet war. Die Hubertusandacht wurde von Pfarrer Rudolf Bischof zelebriert. Musikalisch umrahmt wurde sie durch die Jagdhornbläsergruppe Feldkirch sowie den Vorarlberger Jägerchor.

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„Es ist lange Zeit her, als Demonstranten gegen Jäger demonstrierten, weil sie Waffen tragen oder weil sie glaubten da geschieht etwas Mörderisches. Gott sei Dank sind diese Leute zur Einsicht gekommen und haben auch

Stimmungsvolles Ambiente im Innenhof der Schattenburg.

bemerkt, dass Jagd ganz was anderes ist. Hegen, pflegen und erhalten der Schöpfung und der Natur“, so die Worte des Pfarrers. In seiner Hubertusansprache betonte BJM Elmar Müller, dass die religiöse Beziehung zum Wild heute bei den Jägern als Standesregel, Weidgerechtigkeit oder Brauchtum bekannt sei. „Das Image

der Jagd wird in der Öffentlichkeit oftmals kritisch hinterfragt und diskutiert. Jagd ist kein Hobby und kein Freizeitspaß, sondern Passion, Berufung und Leidenschaft. Es soll nicht vergessen werden, dass die Jagd einem Tier im Regelfall viel weniger zumutet als die Massentierhaltung. So wird das Tier zwar getötet, es hat davor aber

Stefanie Meier und Martin Ellensohn wurden zu weidgerechten Hirschjägern geschlagen.

wahrscheinlich ein langes und glückliches Leben in Freiheit verbracht. Eine ethische Herausforderung ist es, den Jagdneid zu beherrschen und die Konkurrenzsituation so zu formen, dass sie zu mehr und nicht zu weniger Mitmenschlichkeit führt. Jagd soll die Kameradschaft und den fairen Umgang der JägerInnen untereinander fördern.“ Nach der Tagung des hohen Jagdgerichts fand der traditionelle Jägerschlag statt. Stefanie Meier und Martin Ellensohn wurden zu weidgerechten Hirschjägern geschlagen. Mit Worten des Dankes an alle Helfer endete der offizielle Teil der Hubertusfeier. Beim anschließenden Jägerhock in den Gasträumen der Burg wurden so manche Erfahrungen und Erlebnisse ausgetauscht.


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JAGD

FACE stellt neue Webseite in drei Sprachen vor er Zusammenschluss der Verbände für Jagd und Wildtiererhaltung der EU (FACE) ist eine internationale, ge meinnützige Nicht-Regierungsorganisation, die im Interesse von über 7.000.000 Jägern seit ihrer Gründung im Jahre 1977 agiert. Sie vertritt 36 Mitglieder, die nationale Jagdverbände in den Mitgliedstaaten der Europä ischen Union und anderer Staaten des Europarats sind, sowie seine nicht assoziierten Mitglieder. Des Weiteren ist FACE seit 1987 Mitglied der World Conservation Union, IUCN.

D

Vor dem Hintergrund des Europäischen Tages der Sprachen am 26. September gibt der Zusammenschluss der Verbände für Jagd und Wildtiererhaltung in der EU (FACE) den Start seiner neuen Webseite in drei Sprachen bekannt. Damit trägt FACE der Bedeutung der linguistischen Vielfalt innerhalb Europas Rechnung und hat mit seiner nun in Französisch,

Deutsch und Englisch zur Verfügung stehenden Webseite ein Mittel zur Förderung eines besseren Verständnisses der EUNaturpolitik geschaffen. Die bereits in 2008 neu gestaltete Webseite bietet nun erweiterte Informationen in drei Sprachen zur laufenden Arbeit von FACE bei der Naturerhaltung, zu Werbekampagnen wie NATURA 2000, der Intergruppe zur Nachhaltigen Jagd, Biodiversität, Ländliche Aktivitäten, Landwirtschaft und Wald im Europäischen Parlament sowie Veröffentlichungen wie dem diesjährigen Jahresbericht und zusätzliche Informationen zur nachhaltigen Jagd. Mit ihrer klaren Struktur und Layout ist die Website für FACE Dreh- und Angelpunkt seiner Kontakte mit den verschiedenen Interessenvertretern.

gen Nutzung im Allgemeinen interessieren. Er sagte „um die Botschaft von 7 Millionen Jägern für den Erhalt der Biodiversität einem möglichst breiten Publikum verfügbar zu machen, haben wir erkannt, dass wir unsere Webseite auch in anderen als nur der englischen Sprache bereitstellen müssen.“ Die Erweiterung um Französisch und Deutsch wird uns hierbei helfen. Er fügte hinzu „mit Sprachen verhält es sich wie mit der Biodiversität der Natur: sie bereichern unser Leben und aufgrund ihrer ständigen Bedrohungen wäre ihr Verschwinden ein Verlust für die Menschheit.“ Zugang zur Website er-

Für FACE CEO Angus Middleton ist die neue Webseite ein weiteres Mittel der Interaktion nicht nur mit der Jagdgemeinschaft, sondern mit allen, die sich für die nachhalti-

ACHTUNG – ACHTUNG - ACHTUNG 2010: Neue Erscheinungstermine Ab Jänner 2010 wird die Jagdzeitung zu neuen Terminen erscheinen. Wir bitten Sie, die neuen Termine für den Anzeigenschluss sowie die Erscheinungstermine zu beachten:

Ausgabe

Anzeigenschluss

Erscheinungstermin

Jan.-Feb.

30.11.2009

5.1.2010

März-April

22.1.2010

26.2.2010

Mai-Juni

26.3.2010

30.4. 2010

Juli-August

31.5.2010

2.7.2010

Sep.-Okt.

23.7.2010

27.8.2010

Nov.-Dez.

24.9.2010

29.10.2010


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HEGEGEMEINSCHAFT

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BLICK IN DIE HEGEGEMEINSCHAFT

Hegegemeinschaft 1.7 Warth

HO Walter Deuring

Die Hegegemeinschaft 1.7 Warth ist mit 1.608 ha jagdbarer Gesamtfläche die kleinste im Land Vorarlberg und wird seit dem Jahre 2005 von HO Walter Deuring vertreten. Sein Vorgänger war HO Jagdleiter Bgm. Ludwig Muxel aus Lech. Die HGM 1.7 liegt eingebettet an der Schnittstelle zwischen dem Bregenzerwald, dem Kleinwalsertal und Allgäu, sowie dem Tiroler Lechtal und dem Arlberggebiet. Die herrliche hochalpine Landschaft ist geprägt von steilen, größtenteils unbegehbaren und auch nicht bejagbaren Alpmatten und felsdurchsetzten Legföhrenhängen, umgeben von insgesamt zehn Zweitausendern und liegt auf einer Seehöhe von 1497 m (Warth-Dorf) bis 2416 m (Karhorn) Der Waldanteil beträgt lediglich zirka 14% der Gesamtfläche und ist zur Gänze Schutzwald. Ein dichtes Netz von Schilift- und Seilbahnanlagen, sowie präparierte Wan-

der- und Langlaufloipen im Winter, aber auch gut ausgebaute Themenwanderwege, Mountainbikestrecken und Klettersteige im Sommer „überziehen“ regelrecht den südwestlichen Teil der Hegegemeinschaft 1.7 und beeinträchtigen so immer wieder die Jagdausübung im eigentlich besser begehbaren Teil der Hegegemeinschaft. Die oft täglich mehrmaligen Überflüge von Hubschraubern in geringer Höhe (Hubschrauberhauptlinie) bedeuten ebenfalls permanente Störungen für die gestressten Wildtiere. Forstlich bedingte Bejagungsschwerpunkte gibt es in der Freihaltung Höhenwald (GJ Warth) für Rot-, Rehund Gamswild, sowie die Aufhebung der Schonzeit für Gamswild im Bereich der Wannenkopflawine. Das Fehlen einer eigenen Rotwildfütterung und der alljährliche Zuzug von Rotwild, aus den Wintereinständen über die Sommer- und Herbstmonate, insbesondere von kapitalen Hirschen vom Tiroler Lechtal herauf (GJ Steeg), erfordert eine äußerst umsichtige und zeitintensive Beobachtung und Bewirtschaftung. Eine fachlich sachliche Zusammenarbeit mit den Tiroler Jägern wäre hier von größter Wichtigkeit, ist aber leider auf Grund deren Kompromisslosigkeit und fehlender Kooperation nicht möglich. Auch ein geplantes Projekt einer revier- und länderübergreifenden Revierzusammenlegung mit dem Ziel zur Schaffung einer hauptberuflichen Berufsjägerstelle, der Dezen-

tralisierung einer überbordenden Rotwildfütterung und überhaupt zur besseren ökologischen und jagdlichen Bewirtschaftung des geplanten Projektrevieres, ist ebenfalls aus unerklärlichen Gründen und mangelnder Kooperationsbereitschaft seitens der Tiroler Jäger (Steeg) kläglich gescheitert. Laut HO Walter Deuring ist die Tatsache, dass ein junges, tüchtiges und engagiertes Jagdschutzorgan in der Person von JA Bertram Meusburger gefunden werden konnte, sehr erfreulich. Weiters betont er die gute Zusammenarbeit mit den Steinwildexperten vom Kleinwalstertal / Allgäu, den Entscheidungsträgern der Gemeinde Warth, Tourismus, Forst und der Bezirksjagdbehörde, wobei manchmal etwas mehr Entscheidungskompetenz wünschenswert wäre. „Die Hegegemeinschaft 1.7 Warth ist, trotz allem, klein aber fein!“ von Roland Moos

Abschussdaten im Vergleich: HG 1.7 und Bezirk Bregenz (im Höchstabschuss)

Rotwild (9/543 Stk.)

2%

100%

Rehwild (12/2621 Stk.)

1%

100%

Gamswild (4/179 Stk.)

2%

100%

Murmeltiere (24/86 Stk.)

28%

100%

Wichtigste Informationen: • Jagdbare Gesamtfläche: 1.608 ha • 100% Kernzone • Jagdreviere: GJ Warth, EJ Hirschgehren • 2 nebenberufliche Jagdschutzorgane • Rotwildwinterbestand: unbekannt (keine Info von Tiroler Fütterung • Keine Rotwildfütterungsstellen (an der Grenze zur GJ Steeg) • 1 Rehwildfütterungsstelle • 1 Freihaltung (Höhenwald) • 1 Schonzeitenaufhebung (Wannenkopflawine) • Fütterungsperiode: Oktober bis Mai Teilansicht Hegegemeinschaft 1.7 in Blickrichtung Höllspitze und Tiroler Lechtal.


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KINDERSEITE

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R... wie... Reh Von Monika Dönz-Breuß

as Reh ist nicht mit dem Hirsch verwandt. Das Reh ist ein ein Trughirsch, der Rothirsch ein echter Hirsch. Das Männchen wird Bock genannt, das Weibchen im zweiten Jahr Schmalreh und in den folgenden Jahren Geiß. Das junge Reh heißt im ersten Lebensjahr Kitz – das Männchen Bockkitz, das Weibchen Geißkitz.

Blattzeit

D

Jedes Jahr ein neues Geweih Ausgewachsene Rehe werden 100 bis 130 cm lang und haben eine Schulterhöhe zwischen 60 und 80 cm. Ein ausgewachsener Rehbock wiegt 20 bis 30 kg, die Rehgeiß etwas weniger. Der Rehbock trägt ein Geweih, das jährlich im Herbst abgeworfen wird.

Unter einer schützenden Basthaut beginnt es nach einigen Tagen wieder neu zu wachsen. Wenn das Geweih fertig gewachsen ist, stirbt die Basthaut ab und wird dann vom Bock durch Reiben („Fegen“) an Büschen und jungen Bäumen entfernt. Das Geweih wiegt 100 bis 500 Gramm. Das Fell ist im Sommer kräftig rotbraun, im Winter graubraun oder dun-

Jägersprache Männliches Tier = Rehbock Weibliches Tier = Rehgeiß, Geiß Junges = Rehkitz Lockruf der Rehgeiß und Ruf vom Kitz = Fiepen Fortpflanzungszeit = Brunft, Blattzeit Hals = Träger Weißer Fleck am Hinterteil = Spiegel Nase = Windfang, Muffel Mehrere Rehe = Sprung

kelbraun. Das Fell der Rehkitze ist rotbraun und hat weiße Punkte auf dem Rücken und auf den Flanken.

Feldreh und Waldreh Das Reh ist sehr anpassungsfähig. Auf Ackerflächen kann oft eine Gruppe mit mehr als 20 Rehen sein, sogenannte Feldrehe. Leben die Rehe großteils im Wald, werden sie Waldrehe genannt. Im Winter sammeln sich Rehe zu Sprüngen. Nur der Rehbock ist territorial, und dies auch nur wenn die Reviere neu bezogen und verteidigt werden, und während der Brunft (Blattzeit). Zum Markieren ihrer Reviere verwenden Rehe Duftdrüsen an Kopf und Beinen und auch Urin.

Die Blattzeit ist zwischen Juli und Anfang August. Die Rehgeiß bringt ein, meistens zwei, selten sogar drei Kitze zur Welt. Unmittelbar nach der Geburt werden die Kitze vom Muttertier durch Lecken gesäubert und so weit wie möglich geruchsfrei gemacht. Zwei Tage nach der Geburt kann ein Rehkitz laufen, nach drei Wochen ist es in der Lage zu rennen und zu springen. Rehe sind im Alter von eineinhalb Jahren geschlechtsreif. In der Wildnis werden sie zehn bis zwölf, in Gefangenschaft bis zu siebzehn Jahre alt.

„Verwaiste Kitze“ Das junge Rehkitz bleibt im hohen Gras zurück, während die Rehgeiß äst. Zur Fütterung kehrt die Geiß zurück. Die „allein gelassenen Kitze“ sind nicht verwaist und müssen nicht von uns Menschen gerettet werden. Nicht anfassen und nur aus der Ferne beobachten, ob die Rehgeiß zu den Kitzen zurückkommt.


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JAGD UND RECHT

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IM RECHT GEPIRSCHT

Jagdgesellschaften Dr. Rainer Welte

n einem früheren Beitrag habe ich bereits darauf hingewiesen, dass zwischenzeitlich neben einzelnen Personen im Besitz einer Jagdkarte auch juristische Personen und Personengesellschaften des Unternehmensrechts ein Jagdgebiet pachten können, wenn sie einen Jagdverwalter bestellt haben.

I

Neu ist, dass auch diese juristischen Personen und Personengesellschaften des Unternehmensrechts Mitglieder einer Jagdgesellschaft werden können. Demnach können sich beispielsweise mehrere Unternehmen miteinander oder auch mit Jagdkartenbesitzern zu einer Jagdgesellschaft zusammenschließen. Dabei gilt es nur zu beachten, dass einer Jagdgesellschaft nur so viele Personen angehören dürfen, dass auf je angefangene 100 ha anrechenbarer Fläche des Jagdgebietes höchstens eine Person entfällt. Bei einer anrechenbaren Jagdgebietsfläche von beispielsweise 340 ha dürften nur vier Personen eine Jagdgesellschaft bilden. Diese vier Personen können Jagdkartenbesitzer und/oder nunmehr Gesellschaften und Unternehmen sein.

Jagdleiter Die Mitglieder der Jagdgesellschaft müssen einen Jagdleiter bestimmen und gegenüber der Jagdbehörde namhaft machen. Bei juristischen Personen und Personengesellschaften des Unternehmensrechts erfolgt die Wahl und Bestellung durch den jeweiligen Jagdverwalter. Der von den Mitgliedern der Jagdgesellschaft bestellte

Jagdleiter ist allein gegenüber der Behörde für eine den jagdrechtlichen Vorschriften entsprechende jagdliche Nutzung des Jagdgebietes verantwortlich und muss von den übrigen Mitgliedern bzw. Gesellschaftern mit den hiefür erforderlichen Vollmachten ausgestattet sein. Das bedeutet, dass für allfällige Verwaltungsübertretungen (z.B. Nichterfüllung des Mindestabschusses etc.) ausschließlich der bestellte Jagdleiter von der Behörde zur Verantwortung gezogen wird. Allfällige Regelungen der Mitglieder der Jagdgesellschaft im Innenverhältnis sind gegenüber der Behörde, d.h. nach außen hin, irrelevant.

Verteilung der Abschüsse In der Praxis kommt es vielfach vor, dass Mitglieder einer Jagdgesellschaft das Jagdgebiet sowie den Mindestbzw. Höchstabschuss untereinander aufteilen und dementsprechend unterschiedliche Kostenverpflichtungen regeln. Hat beispielsweise ein Mitglied der Jagdgesellschaft den aufgrund einer derartigen Vereinbarung übernommenen Mindestabschuss auf seinem zugewiesenen Teil des Jagdgebietes erfüllt, jedoch wurde insgesamt von der Jagdgesellschaft der Mindestabschuss nicht erfüllt, ist und bleibt einzig und allein der Jagdleiter der Jagdbehörde gegenüber verantwortlich und wird selbst dann bestraft, wenn er unter Umständen seinen im Innenverhältnis zugewiesenen Mindestabschuss erfüllt hat.

Haftung Alle Mitglieder einer Jagdgesellschaft haften für die Erfüllung aller Zahlungsverpflichtungen, die sich aus der jagdlichen Nutzung des Jagdgebietes ergeben, zur ungeteilten Hand. In der Jagdgesellschaft gilt das Motto „Einer für Alle – Alle für Einen“, was kurz zusammengefasst bedeutet, dass jedes Mitglied einer Jagdgesellschaft für alle Zahlungen von der Behörde und den Gläubigern zu 100% in Anspruch genommen werden kann. Demnach kann beispielsweise ein Grundeigentümer seinen Wildschaden gegen alle Mitglieder einer Jagdgesellschaft oder auch nur gegen eines oder mehrere finanzkräftige Mitglieder geltend machen. An allfällige Regelungen der Gesellschafter im Innenverhältnis sind die Jagdbehörde und Gläubiger nicht gebunden. Sollten die Gesellschafter unterschiedliche Kostentragungspflichten geregelt haben, kann ein von der Jagdbehörde oder einem Gläubiger in Anspruch genommenes Mitglied der Jagdgesellschaft auf Grundlage derartiger Vereinbarungen seine getätigten Zahlungen im Regresswege nach diesem geregelten Prozentsatz von den übrigen Mitgliedern zurückverlangen. Es empfiehlt sich daher, dass die Mitglieder einer Jagdgesellschaft das Verhältnis untereinander schriftlich regeln, um im Falle einer vollen Inanspruchnahme die Ansprüche im Regresswege gegen die übrigen Mitglieder der Jagdgesellschaft geltend machen zu können.

Austritt eines Mitglieds Scheidet ein Mitglied aus der Jagdgesellschaft aus welchen Gründen immer aus, so treten die übrigen Mitpächter in seine Rechte und Pflichten ein, sodass der Jagdpachtvertrag nicht aufgelöst wird. Dies kann unter Umständen für den oder die verbleibenden Mitglieder einer Jagdgesellschaft finanziell katastrophale Folgen haben, wenn beispielsweise der finanzkräftigste Partner aus der Jagdgesellschaft ausscheidet. Es sollte daher jeder Jäger genau überlegen und prüfen, ob und mit wem er eine Jagdgesellschaft bildet. Nicht zuletzt verderben viele Köche den Brei und macht es unter Umständen bei kleineren Jagdgebieten überhaupt keinen Sinn, wenn mehrere Jäger dem Wild nachstellen und beim ersten Schuss bereits Streit darüber entsteht, wer tatsächlich zum Abschuss des einzigen Erntehirsches in der Jagdperiode berechtigt war. Eine Jagdgesellschaft funktioniert nur dann, wenn alle Mitglieder an einem Strick ziehen und einen Freiwilligen finden, der nach außen hin als Jagdleiter für die Einhaltung der jagdlichen Vorschriften aller Mitglieder den Kopf hinhält. Umso mehr Mitglieder eine Jagdgesellschaft hat, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich die Mitglieder beim ersten Schüsseltrieb vor Neid zerstreiten und sich der Jagdleiter denkt: „Warum habe ich mich auf dieses Spiel eingelassen? – Weidmannsdank.“


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WILDKÜCHE

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Die Vorarlberger Jagd stellt vor: Wildgerichte, Köche, Restaurants

Hirschragout Zutaten Hirschragout 1 kg ausgelöste Hirschschulter 500g Zwiebel 300 ml Rotwein 100 ml Roter Portwein 50 ml Balsamico 1 El Tomatenmark 60g Sellerie 50g Karotten 10 Wacholderbeeren ¼ Zimtrinde, 2 Nelken 3 Lorbeerblätter Schale von ½ Orange 5 Pimentkörner 10 schwarze Pfefferkörner 10 Korianderkörner 2 El Preiselbeermarmelade 1,5 l Kalbsfond oder Rindsuppe Maizena Öl 100g Butter Serviettenknödel 500g Semmelwürfel 400g Milch 150g Butter, weich 5 Dotter 5 Eiklar Salz, Pfeffer, Muskatnuss Rotkraut 600g Rotkraut ohne Strunk 80g Zwiebeln, fein geschnitten 300 ml Rotwein 60g Öl Orangen- und Zitronensaft 30g Reis, roh Salz Maisstärke nach Bedarf 70g Marillenmarmelade Für den Gewürzsud: 4 Wacholderbeeren 4 Gewürznelken ½ Zimtrinde 1 Sternanis 1 Lorbeerblatt 10 Pfefferkörner schwarz ½ TL Kümmel Preiselbeerchutney 100g Zwiebel, fein geschnitten 10g Ingwer, frisch gerieben 2 dl Rotwein 500g Preiselbeermarmelade 1El Öl

Familie Rhomberg A-6787 Gargellen, Montafon www.madrisahotel.com „Die Kunst des Kochens besteht meiner Meinung nach darin, hervorragende Grundprodukte in ihrem Ursprung zu belassen und sie mit gut überlegten Ideen zu einem ausgezeichneten Gericht zu kreieren.“

Zubereitung Fleisch mit Salz und Pfeffer würzen, in Öl scharf anbraten und herausnehmen. Zwiebel, Sellerie und Karotten anrösten und das Tomatenmark beigeben. Etwas mitrösten und mit Balsamico, Portwein und Rotwein ablöschen. Sirupartig reduzieren. Das Fleisch einlegen und mit Kalbsfond oder Rindsuppe aufgießen bis das Fleisch bedeckt ist. Das Ragout zirka 2,5 Stunden köcheln lassen. 30 Minuten vor Schluss die Gewürze beigeben. Das Fleisch sollte schön weich sein. Mit einem Siebschöpfer das Fleisch herausnehmen und die Sauce durch ein feines Sieb passieren. Mit Salz abschmecken und etwas nachbinden. Butter einrühren und Fleisch einlegen.

Serviettenknödel Die Semmelwürfel mit Milch übergießen und durchmischen. Butter schaumig rühren, mit Muskatnuss würzen, die Eidotter nach und nach beigeben. Das Eiklar mit einer Prise Salz zu Schnee schlagen. Die Buttermasse, den Schnee und die Semmelwürfel mengen und alles gut durcharbeiten. Die Masse in zwei Hälften teilen, zu einer 6 cm dicken Rolle formen und jede Rolle in eine feuchte Serviette oder Klarsichtfolie einwickeln. Die Enden verschließen, in heißem Wasser zirka 40 min. kochen. Herausnehmen, auswickeln und in Scheiben schneiden.

Rindfleisch produzieren wir in der hoteleigenen organisch biologisch kontrollierten Berglandwirtschaft. Kalbfleisch vom Montafoner Vollmilchkalb, Sura Kees, Bergkäse und Ziegenfrischkäse beziehen wir von Landwirten bzw. Alpen aus dem Montafon. Rot- und Rehwild beziehen wir hauptsächlich von Jagdrevieren im Gargellner Tal. Verfeinert werden die Gerichte mit hausgemachten Marmeladen, Chutneys und Dressings.

Rotkraut Das Rotkraut fein hobeln oder fein schneiden. Salzen, mit Zitronen- und Orangensaft sowie Rotwein gut durchkneten. Einige Stunden marinieren lassen. Die Zwiebeln in heißem Fett anschwitzen, Rotkraut mit Saft sowie die rohen Reiskörner beigeben und dünsten. (Die Reiskörner geben beim Zerkochen dem Rotkraut Bindung und einen schönen Glanz.) Die Gewürze in etwas Wasser aufkochen, 30 min. ziehen lassen und in das Kraut abseihen. Die Marillenmarmelade einrühren und weiter dünsten. Eventuell etwas Wasser beigeben und das Kraut weich aber noch bissfest dünsten. Mit Salz abschmecken. Bei Bedarf etwas Maisstärke in wenig Wasser anrühren und das Rotkraut damit binden. (Wenn man Gänse- oder Entenschmalz hat, einen EL beigeben; es ist das Tüpfchen auf dem i.)

Preiselbeerchutney Zwiebel im Öl farblos anschwitzen, mit Rotwein ablöschen. Kurz bevor der ganze Rotwein reduziert ist, frischen Ingwer beimengen. Preiselbeermarmelade dazu geben und verrühren.

Zdenek Cepera * 23. Februar 1973 in Vemyslice (Tschechien) Kochlehre im Hotel Alpenfrieden in Hochsölden/ Tirol, Souschef im Arlberg Hospiz, St. Christoph und im bekannten Kärntner Gasthof Tschebull. Prüfung zum Diplomsommelier. Seine Küche bezeichnet er als moderne Wirtshausküche mit internationalen Einflüssen.


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WAFFE UND SCHUSS

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WAFFE UND SCHUSS

Geschichte und Geschichten Hubert Schedler

or noch zirka neunzig Jahren trauerten nicht wenige den „dicken Bleibatzen“ nach, deren Wirkung bekannt und vertraut war und deren Leistung auf die üblichen Schussentfernungen von 60 bis 80 Schritt ausreichend war. Mit der Entwicklung rauchschwacher Pulversorten mit besserer Leistung und der Kaliberreduzierung bei militärischen Handfeuerwaffen ging auch die Entwicklung der Jagdwaffen und der Munition einher. Der Wechsel bei Jagd- und Sportwaffen vollzog sich eher zögerlich. Wer es sich leisten konnte, war im Besitz von Jagdgewehren in bester handwerklicher Ausführung, die meist auch als Kunstwerke anzusehen waren.

V

Munition Die Läufe der meisten Jagdgewehre waren zu dieser Zeit für Mantelgeschoße nicht oder nur sehr bedingt geeignet. So behalf man sich, um die Leistung „besserer“ Treibladungsmittel (z.B. des so genannten Nassbrandpulvers) zu nutzen, indem härter legierte Bleigeschoße verladen wurden. Die Normierung der Kaliber beruhte eher auf Firmenangaben und wenn man berücksichtigt, dass zu „guten“ Gewehren üblicherweise eine Gießzange für „passende“ Geschoße beigegeben wurde, ist alles erklärt. Im europäischen Raum wurden nicht nur die Munition fürs Militär sondern auch bald die Jagdgeschoße mit Stahlblechmänteln gefertigt. Der Englisch-amerikanisch beeinflusste Raum verwendete damals wie heute Tombak als Material für Geschoßmäntel. Als Trainings- und Übungswaffen waren hierzulande die auf den reichlich vorhandenen

Schießständen üblichen Scheibenstutzen mit der berühmten 8,15 x 46 R, die nach ihrem Konstrukteur auch als „FrohnPatrone“ bekannt wurde, in Verwendung, bis sie Anfang der 20er Jahre des letzten Jahrhunderts von der Kleinkaliber Patrone abgelöst wurde. Die heute etwas außer Mode gekommene 7 x 57 wurde bereits 1892 in Spanien und mehreren Mittel- und Südamerikanischen Ländern als Militärpatrone eingeführt und wurde Jahrzehnte später noch gerne mit Erfolg auch als Jagdpatrone geführt. Später wurde die Randversion, 7 x 57 R, in etwas schwächerer Laborierung, für Kipplaufwaffen, auf den Markt gebracht. Mit dem anhaltenden Trend zu besseren, leistungsfähigeren Patronen verdrängte die 7 x 64 und ihre Randversion 7 x 65 R die 7 x 57 teilweise. Die 1906 in Amerika als Militärpatrone eingeführte .30 – 06 (metrisch 7,62 x 63) könnte als „Pate“ der 1906 in Kanada produzierten .280 Ross gelten. Die verblüffende Ähnlichkeit mit der rund zehn Jahre später erschienenen 7 x 64 wird wohl zufällig sein. Im Jahre 1885 brachte die Firma Winchester eine kleine Raubwildpatrone, die .22 WCF (Winchester Centerfire) auf den Markt. Die Deutschen Waffen- und Munitionshersteller übernahmen die an Beliebtheit zunehmende Patrone unter der Bezeichnung 5,6 x 35 R Vierling. Sie bewährte sich in kombinierten Waffen (daher der Zusatz Vierling) und Einsteckläufen. Sie war anfänglich mit Schwarzpulver, später mit rauchschwachen Pulvern geladen. Nach 1945 verschwand sie aus den Munitionskatalogen und wurde durch die .22

Hornet ersetzt. Die .22 Hornet kann nicht aus den Patronenlagern und Läufen für die „Vierling“ verschossen werden. Als in den 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts die amerikanischen Patronen der durchwegs präzisen .222er Gruppe immer bekannter und beliebter wurden, überlegte sich die Deutsche Munitionsindustrie eine „Antwort“ auf diesen Trend und schuf die 5,6 x 50 (R) und auch die 5,6 x 57 (R). Dabei existierte in Europa schon seit 1937 die 5,6 x 61 SE (Super Express vom Hofe), deren Bekanntheitsgrad aber eher gering war.

Abzüge Die Verwendung von Militärwaffen, bzw. deren Systemen (z.B. Mannlicher-Schönauer, Mauser) machte den Wunsch nach verbesserten Abzügen verständlich. Die Waffenindustrie machte dies, speziell im deutschsprachigen Raum, in Form von Stecherabzügen möglich. Fein einstellbare Abzüge in Qualität wie für Scheiben- und Präzisionswaffen kamen mit der weitgehend industriellen Fertigung auf den Markt und sind inzwischen nicht mehr als Zubehör nachzurüsten sondern selbstverständlich.

Einsteckläufe Einsteckläufe zur Kaliberreduzierung wurden auf Wunsch der Jägerschaft produziert und erlebten in den Sechzigerjahren eine aus technischer Sicht nur teilweise verständliche Blütezeit. Damit konnte z.B. aus dem Schrotlauf einer Büchsflinte eine „kleine Kugel“ (z.B. .22 lr, .22 Magnum, .22 Hornet, .222 Remington, 5,6 x 50(R)) verschossen werden. Vielfach

wurde so ein Einstecklauf in den rechten Schrotlauf von Drillingen montiert. Diese Läufe waren nur sehr selten in der Länge der Originalläufe und konnten vom Benutzer nach Belieben ein- und ausgebaut werden. Die heute erhältlichen Einsteckläufe, angepasst der jeweiligen Lauflänge und zum Preis eines Gewehres, montiert durch einen Büchsenmacher, lassen sich mit jenen „Einsteckläufchen“ nicht mehr vergleichen.

Schäfte Als Material für Schäfte ist in Europa traditionell nach wie vor Nussbaumholz in Verwendung. Im manchmal doch rauen jagdlichen Alltag hat Kunststoff seinen Platz gefunden und bewährt sich dort, unempfindlich gegen Nässe und Kälte, ohne Verzug und Verspannungen.

Zielfernrohre Waren Zielfernrohre auch lange Zeit eher im militärischen Bereich zu finden, war mit der Leistungssteigerung im zivilen Munitionsbereich und damit verbunden die Möglichkeit, weiter zu schießen und präziser zu treffen, nur mit optischen Hilfsmitteln möglich. Die großen Schritte dieser Entwicklungen, sind, wie im Waffen- und Munitionssektor generell, der Forschung und Erprobung im militärischen Bereich zuzuschreiben. Im zivilen, sprich jagdlich-sportlichen Bereich wurden diese Produkte angepasst und meist verfeinert. Auf militärischen Waffen waren vor zirka hundert Jahren bereits robuste Schwenkmontagen, und die bekannte Suhler Einhakmontage zu sehen.


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GESCHÄFTSSTELLE

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IN DER GESCHÄFTSSTELLE ERHÄLTLICH: • Buch „Birschfibel“ – Die Birsch – der Gang zu Fuß durch das Revier 80 Seiten, 25 Farbfotos, Format: 21 x 14,5 cm Autor: Paul Herberstein Preis: EUR 19,00

• Buch „Fütterung von Reh- und Rotwild“ Ein Praxisratgeber, mit CD Autoren: Deutz/Gasteiner/Buchgraber 144 Seiten, zahlreiche Abbildungen, Hardcover Preis: EUR 19,90

• Buch „Wildbret-Hygiene“ – Rechtliche Grundlagen Wildfleisch – Wildbret / Mikrobiologie und Hygiene Autoren: Prof. Dr. Rudolf Winkelmayer, Dr. Peter Lebersorger, Hans-Friedemann Zedka Preis: EUR 19,00

• Broschüre „Richtiges Erkennen von Wildschäden am Wald“ Autoren: Dr. Fritz und Dr. Susanne Reimoser Preis: EUR 7,50

• Broschüre „Leitfaden für die Lebensraumgestaltung von Auer-, Birk- und Haselhuhn in Vorarlberg / Österreich“ Autorin: Mag. Monika Dönz-Breuß Preis: EUR 7,00

• Broschüre „Steinwildstudie über das Steinwildprojekt Lech-Quellengebirge“, Beobachtungen - Ergebnisse - Schlussfolgerungen Autor: Dr. Peter Meile Preis: EUR 10,00

• Buch „Österreichs Jagd im 20. Jahrhundert – Eine Chronik“ Autor: Hermann Prossinagg Preis: EUR 65,–

• Abzeichen groß (EUR 7,50) • Vorarlberger Jägerhut (EUR 55,00) • Vorarlberger Jägeruhr ohne Batterie (EUR 20,00) • T-Shirt mit Kragen und Bruststickerei „Vorarlberger Jäger“ Größen M, L, XL, XXL (EUR 18,00) • T-Shirt ohne Kragen mit Bruststickerei „Vorarlberger Jäger“ Größen M, L, XL, XXL (EUR 12,00) • Schildmütze „Die Vorarlberger Jäger - Weidwerk mit Sorgfalt“ (EUR 7,50) • Glückwunschkarten mit Jagdmotiv, groß (EUR 4,00), klein (EUR 3,50)

BEITRITTSERKLÄRUNG Ich erkläre hiermit meinen Beitritt zur Vorarlberger Jägerschaft, der gesetzlich anerkannten Interessenvertretung der Jäger in Vorarlberg. Der Mitgliedsbeitrag beträgt EUR 30,– für Jäger bzw. EUR 25,– für Jagdschutzorgane. ……………….........…………, den…………......……

…………...…………...…………………. Unterschrift

Meine Personalien: Titel: ……………………….

Geb. Datum: …………..………….

Beruf: ..…………....………....

Vor- u. Zuname: ………………………………………………………………..................…………….… Straße und Hausnummer: ……………………………...............……………………….……………..… Postleitzahl: …………………

Ort: ………………………..……………………..............………….....

Tel: ..……………….………….

E-Mail: ……………...............………………………..…………..……

BITTE LESERLICH SCHREIBEN und die Beitrittserklärung an die Geschäftsstelle der Vorarlberger Jägerschaft, Markus-Sittikus-Str. 20/2.OG, Postfach 64 in 6845 Hohenems senden oder per FAX an 05576 / 74677.


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ANZEIGEN

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Dank und Gratulation zu 90 Jahre Einsatz für Wild und Natur in Vorarlberg Wenn die Vorarlberger Jägerschaft heuer anlässlich der Landeshubertusfeier ihr 90-JahrBestandsjubiläum feiert, so darf ich dazu Herrn Landesjägermeister Dr. Ernst Albrich sowie den Funktionären und Mitgliedern sehr herzlich gratulieren und meine respektvolle Anerkennung zum Ausdruck bringen. Die vergangenen neun Jahrzehnte stellen eine bewegte Zeit in unserer Geschichte dar. War die Anfangszeit von Krieg, Hunger und Not geprägt, so brachte die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts vor allem den wirtschaftlichen Aufschwung und eine rasante technische Entwicklung. Friede, Freiheit und soziale Sicherheit haben in Folge die Menschen erreicht. Mit diesen Annehmlichkeiten haben sich auch die Beziehung der Bevölkerung zu Natur und Landschaft verändert: Während anfänglich die Natur überwiegend Wohn- und Arbeitsplatz der ländlichen Bevölkerung mit fast ausschließlicher Beschäftigung in der Land-, Jagd- und Forstwirtschaft war, so wurde sie in den jüngeren

Jahren immer mehr zum Interesse der Tourismus- und Freizeitwirtschaft. Dies hat dazu geführt, dass sich heute ein Vielfaches von Menschen in der Natur und somit im Lebensraum des Wildes bewegt als früher. Die wirtschaftlichen und sozialen Veränderungen haben aber auch die Rahmenbedingungen und die Bedeutung der Jagd als ältestes Kulturgut unseres Landes sowie die Einstellung der Gesellschaft zur Jagd bestimmt. Und genau hier liegen auch die Stärken der Vorarlberger Jägerschaft als Interessenvertretung von Jagd und Jägern in unserem Land: Sie hat es in Vergangenheit und Gegenwart geschafft, die anstehenden Herausforderungen anzunehmen und erfolgreich zu meistern. Die Vorarlberger Jägerschaft hat in ihrer langjährigen Geschichte bewiesen, dass sie ein nicht immer einfacher, jedoch ein verlässlicher Partner für Grundeigentum, Natur und Verwaltung ist. Waren es in den Zwischen- und Nachkriegsjahren vor allem die Bemühungen, die stark in Mitleidenschaft gezogenen Wild-

bestände wieder aufzubauen, um damit die für die zahlreichen Eigen- und Genossenschaftsjagden notwendigen Voraussetzungen zur Verpachtung zu erzielen, so liegen die Aufgaben heute vor allem darin, einen sinnvollen Ausgleich zwischen den verschiedenen Interessengruppen sowie Überzeugungsarbeit für einen gesunden Wald und dem Lebensraum angepassten Wildbestand zu erreichen. Aus diesem Grund ist auch hinkünftig eine enge Zusammenarbeit mit einer konstruktiven Diskussion und hohen Dialogbereitschaft zwischen den Grund- und Waldeigentümern, Förstern, Landwirten, Naturschützern, Erholungssuchenden und Jägern unverzichtbar. Darüberhinaus ist es der Jägerschaft in Vorarlberg gelungen, eine Werteordnung zu schaffen, die Bewährtes erhält und Zukunftsweisendes annimmt. Damit verbundene kulturelle Veranstaltungen, wie die eindrucksvollen Hubertusfeiern, stiften nicht nur Identität, sondern sie sind auch eine klares öffentliches Bekenntnis zur hei-

mischen Jagd. Ich darf die heurige Landeshubertusfeier mit dem 90-Jahr-Jubiläum der Vorarlberger Jägerschaft zum Anlass nehmen, dem Landesjägermeister sowie allen Funktionären und Mitgliedern der Jägerschaft für die Einigung beim Jagdrecht und die offene und gute Zusammenarbeit zu danken. Für die Zukunft wünsche ich allen LebensraumPartnern ein weiterhin gedeihliches Miteinander und viel Glück und Erfolg als Erhalter und Gestalter unserer vielfältigen Natur und Kulturlandschaft. Mit einem kräftigen Weidmannsheil Landesrat Ing. Erich Schwärzler Promotion


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GUTSCHEIN € 10,– Bei einem Einkauf ab € 50,–

Bekleidung Janker, Lodenbekleidung, Outdoor Hemden, Hosen, Schuhe, Optik Ferngläser, Entfernungsmesser, Spektive, Pfefferspray, Waffen Jagdbüchsen, Jagdflinten, Sportpistolen, Luftdruckwaffen, Paintball, Patronen, Zubehör Hundeleinen, Rucksäcke, Hüte, Fischerei Fischerruten und -rollen, Kescher, Jagd Taschen- und Fischermesser, Feuerwerk Raketen, Vulkane, Feuertöpfe, Fackeln, uvm. Barablöse und Zusammenlegen von Gutscheinen nicht möglich. Gültig bis 31.12.2009 (Gilt nicht beim Kauf von Munition)

************************************************************** Wir wünschen unseren Kunden frohe Festtage und alles Gute im neuen Jahr! KeckeisGmbH | Werdenbergerstraße 2 | 6700 Bludenz | Tel. 0043 (0)5552 62158 info@keckeis-jagd-fischerei.at | www.keckeis-jagd-fischerei.at

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CH Jäger sucht in West-Tirol oder Vorarlberg kleineres Jagd-Revier. Gamsvorkommen und Jagdhütte erwünscht. Telefon: 0041 (0) 81 377 28 95

Alle Jagden mit Frühbucherbonus bei Buchung bis zum 15. Jänner 2010 Auerhahn- Birkhahn in Kirov, mit Flug € 1.200,– Rothirsche in Ungarn zur Brunft 2010 Keine Aufenthaltskosten, nur Trophäenkosten z.B. 7 kg: € 2.100,– | 8 kg: € 3.000,– | 9 kg: € 4.000,– Rehbockjagd 3 Jagdtage mit Vollpension incl. 3 Rehböcke mit 300 g in: Ungarn € 840,– | Vojvodina € 900,– | Polen € 950,– Rehböcke ohne Gewichtsmaximierung 3 Jagdtage mit Halbpension und 3 Rehböcke € 1.200,– Steinbock in Kirgisien All incl. ab/bis Wien mit Flug, auch Steinbock ohne Limit € 4.400,– Frühlingsbär in Kamtschatka € 7.500,– | Sibirien € 2.500,– | Rumänien € 4.500,– Marco-Polojagd mit Begleitung all incl., auch Flug € 16.500,– Süd Afrika: 7 Tage, 5 Jagdtage € 700,– Namibia: 7 Tage, 5 Jagdtage € 850,– Jagdbeteiligungen in Ungarn und Österreich Ansitzjagd auf Sauen in Ungarn: 3 Jagdtage inkl. Nächtigungen und Frühstück und 3 Sauen egal wie stark € 600,–


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JAGD

Vorarlberger Wiesenmeisterschaft Bunte Vielfalt der Wiesen m Jahr 2002 fand auf Anregung von Prof. Georg Grabherr die erste Vorarlberger Wiesenmeisterschaft statt. Ende September wurden im Landhaus in Bregenz die diesjährigen Wiesenmeister vorgestellt. Insgesamt 37 Teilnehmer haben 2009 in den Kategorien Fettwiesen, Magerwiesen, Streuwiesen, Wiesenkombination sowie Gesamtbetrieb teilgenommen. Die 18 Gewinner können der nebenstehenden Tabelle entnommen werden. Diese Veranstaltung macht einerseits die Leistungen der Bäuerinnen und Bauern für die Erhaltung der Kulturlandschaft bewusst. Auf der anderen Seite wird aber auch deutlich gemacht, dass nur eine standortangepasste Nutzung die Lebensräume der Pflanzen und Tierwelt bewahren kann.

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Es handelt sich hier um keinen Mähwettbewerb, sondern um einen Wettbewerb der Bewirtschafterinnen und Bewirtschafter standortgerecht genutzter Wiesen. Um aufzuzeigen, wie wichtig eine standortangepasste Nutzung der unterschiedlichen Wiesen auch für die Wildtiere ist, hat LJM Dr. Ernst Albrich in Vertretung der Vorarlberger

Jägerschaft an der Veranstaltung teilgenommen. Die Wiesenmeisterschaft wird vom Land Vorarlberg, dem Vorarlberger Naturschutzrat und der Initiative Grünes Vorarlberg veranstaltet. Die Begutachtung der Flächen erfolgt durch UMG Umweltbüro Grabher. Teilnehmen können alle Vieh haltenden Betriebe. MDB

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Gewinner der Wiesenmeisterschaft 2009 Herbert Battlogg, St. Anton Josef Anton Berlinger, Au Georg Gantner,Wald a. A. Elisabeth & Josef Hartmann, Sonntag Bernhard Jäger, Braz Wilhelm Jochum, Schröcken Friedrich Kessler, Riezlern Josef Kohler, Laterns Adalbert Längle, Viktorsberg Manuela Mangeng, Klösterle Ilse & Erich Mathis, Hohenems Markus Metzler, Schwarzenberg Helmut Meusburger, Egg-Großdorf Claudia Müller, Sonntag Gottfried Tiefenthaler, Frastanz Carmen & Kilian Wachter, Bartholomäberg Albert & Christian Wittwer, Gaschurn Konrad Würfl, Lech

Die Wiesenmeister 2009.

„Tabak und Jagd“ Sonderausstellung in der Vorarlberger Museumswelt in Frastanz. m 18. und beginnenden 19. Jahrhundert war der Tabakanbau neben der Viehzucht in der Walgaugemeinde Frastanz ein Haupterwerbszweig. „Tabacco di Frastanza“ wurde damals bis nach Mailand, ins Elsass und

die Schweiz verkauft. Im Rathaus Frastanz ist hierzu ganzjährig eine Dauerausstellung zu sehen, welche die lokale Tabakgeschichte dokumentiert. Einmal jährlich findet zudem eine Sonderausstellung statt, welche jeweils

Fo to : Christian Neyer

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Bei der Ausstellungs-Eröffnung der Ausstellung im Gespräch: Initiator Alt-Bürgermeister Harald Ludescher und LJM Dr. Ernst Albrich.

mit der Langen Nacht der Museen eröffnet wird. Fanden die Tabak-Sonderausstellungen in den letzten Jahren im Rathaus statt, wurden heuer erstmals die Räumlichkeiten der Vorarlberger Museumswelt dafür genutzt. Aufgrund des größeren Platzangebotes konnten mehr Ausstellungsstücke gezeigt werden, was vor allem beim Thema Jagd großen Vorteil hatte. Rund 190 Ausstellungsstücke wurden in Vitrinen ausgestellt, die großteils aus der tabakhistorischen Sammlung von Austria Tabak/JTI stammen. Die Räumlichkeit wurde von den Hauptorganisatoren Harald Ludescher und Monika Ledetzky mit ihren Helfern stilgerecht ge-

staltet: eine Waldlandschaft, Jagdutensilien und -bekleidung, verschiedenste Präparate (zur Verfügung gestellt von Präparator Karl Matt) und Trophäen. Durch die Tabakutensilien wurde die Verbindung von Jagd und Tabak in ihrer Vielfalt anschaulich illustriert. MDB

Harald Ludescher und Monika Ledetzky.


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JAGDAUFSEHER

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Kollektivvertrag für Jagdschutzorgane eit mehr als 50 Jahren regelt der Kollektivvertrag für die in Vorarlberg tätigen Jagdschutzorgane die wichtigsten Bereiche des Dienstverhältnisses der in der Jagd beschäftigten Arbeitnehmer.

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Geltungsbereich Der Geltungsbereich des Kollektivvertrages beschränkt sich auf das Bundesland Vorarlberg und wird von der Vorarlberger Jägerschaft und der Sektion Dienstnehmer der Landwirtschaftskammer für Vorarlberg verhandelt und abgeschlossen. Die Löhne werden jährlich mit demselben Prozentsatz aufgewertet, der auf die Löhne und Gehälter der Landesbediensteten angewendet wird.

Inhalt des Kollektivvertrags Die wichtigsten Paragrafen befassen sich mit den Rechten und Pflichten der Vertragspartner im Hinblick auf folgende Punkte: • Probedienstverhältnis • Dienstzettel • Urlaub • Entgeltfortzahlung • Kündigung • Abfertigung • Dienstzeugnis • Schlichtungsstelle • Entlohnung

Doppelfunktion Auf die besondere Situation der Jagdschutzorgane in ihrer Doppelfunktion als Behördenorgan einerseits und als Dienstnehmer des Jagdpächters andererseits, muss eigens hingewiesen werden. Mit der Bestellung als Jagdschutzorgan für ein Revier werden behördliche Aufgaben per Bescheid der zuständigen Bezirkshaupt-

Richard Simma, LWK Vorarlberg, Sektion Dienstnehmer

mannschaft übertragen. Dieser Bescheid ersetzt aber nicht die Anmeldung zur Sozialversicherung! Die Vereinbarung, dass das Jagdschutzorgan für den Jagdpächter tätig wird, ist eine privatrechtliche Angelegenheit zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber – ein typisches Dienstverhältnis. Eine Anmeldung zur Vorarlberger Gebietskrankenkasse vor Dienstantritt ist daher notwendig.

Entlohnung Eine brennende Frage ist die der Entlohnung. Der Kollektivvertrag regelt das Gehalt der vollbeschäftigten Berufsjäger (derzeit mindestens EUR 1956,18 brutto pro Monat) ebenso wie den Lohn der nebenberuflichen Jagdschutzorgane. Diese werden entsprechend ihrer Dienstleistung tageweise entlohnt und erhalten dafür derzeit mindestens EUR 73,95 brutto pro Tag. Die Einsatztage werden durch Zusammenrechnung der Tagesdienstzeiten und Teilung durch 12 errechnet. Eine Anmeldung, auch der nebenberuflichen Jagdschutzorgane, sollte nicht von

vornherein als Nachteil gesehen werden. Im Gegenteil, ist doch mit einer zumindest geringfügigen Anmeldung zur Vorarlberger Gebietskrankenkasse ein entsprechender Unfallversicherungsschutz verbunden. Die Geringfügigkeitsgrenze liegt heuer bei EUR 357,74 monatlich (14-mal pro Jahr) bzw. EUR 27,47 pro Tag. Der Unfallversicherungsbeitrag beträgt 1,4% und ist vom Arbeitgeber im Folgejahr zu entrichten. Dazu kommt ab dem zweiten Monat des Dienstverhältnisses der Beitrag zur Abfertigung Neu in Höhe von 1,53%. Je nach persönlicher Situation des nebenberuflichen Jagdschutzorgans fällt Lohnsteuer an, da diese von der Höhe des Gesamteinkommens der betreffenden Person abhängt. Weiters sind die Sachbezüge, Kostenersätze und Schussgelder im Kollektivvertrag eingehend geregelt. Bis 2004 gab es für vollbeschäftigte Jagdschutzorgane Pauschalen für Reiseaufwand, Kleidung und Schuhe, sowie für die Hundehaltung. Diese wurden im Zuge der Überarbeitung des Kollektivvertrages ab 1.1.2005 zugunsten eines einheitlichen und deutlich höheren Mindestlohns abgeschafft.

Ausbildungsjäger Für Ausbildungsjäger gilt die Regelung, dass eine Anmeldung zur Gebietskrankenkasse nicht notwendig ist, sehr wohl aber der Abschluss einer privaten Unfallversicherung. Eine solche wird vom Verband der Vorarlberger Jagdschutzorgane angeboten.

Dazuverdienstgrenzen Dazuverdienstgrenzen gelten insbesondere für Pensionisten und hängen ebenfalls von der Situation des Einzelnen ab. Je nach Pensionsart kann der mögliche Dazuverdienst von Null bis unbegrenzt reichen. Eine Erkundigung beim jeweiligen Pensionsversicherungsträger ist daher unbedingt anzuraten. Den vollständigen Kollektivvertrag und noch mehr interessante Informationen erhalten Sie auf den Internetseiten der Sektion Dienstnehmer und dem Verband Vorarlberger Jagdschutzorgane: www.landarbeiterkammer.at/vorarlberg und www.vlbg-jagdschutz.at


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BÜCHERECKE

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Rehe im Wald Hubert Zeiler Hubert Zeiler – Wildbiologe und Jäger mit forstwirtschaftlichem Hintergrund, bekannt durch seine Bücher Auerwild, Rotwild, Birkwild, in Vorarlberg aber auch bekannt durch diverse Vorträge bei den Oberländer Jägertagen und anderen Fachveranstaltungen – macht von Neuem von sich zu sprechen: Rehe im Wald, sein neuestes Werk.

eine jüngsten Forschungen führten ihn in traditionsreiche Rehwildreviere, und sie förderten jede Menge Überraschungen zu Tage. Völlig neu ist zum Beispiel die Erkenntnis, dass sich Rehgeißen teils den Bock ganz bewusst aussuchen und für den Beschlag kurzzeitig Wanderungen über mehrere Kilometer unternehmen. Auch das Revierverhalten der Böcke muss man in einem ganz anderen Licht sehen, als man dies bislang getan hat. Darüber hinaus werden praxisnahe Fragen beantwortet, etwa welche Rolle der Rotfuchs für die Rehe spielt, welchen Einfluss der Lebensraum auf das Geschlechterverhältnis und die Überlebensrate

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hat oder wie sich die Wilddichte auf Körpergewicht und Zuwachsraten auswirkt. Insgesamt stehen bei diesem Buch nicht die Fütterung und die Trophäenhege im Vordergrund, sondern das Wechselspiel zwischen dem Lebensraum Wald und dem Randlinienbewohner Reh. Fazit: Ein Buch, das manche alte Zöpfe kappt und einen frischen Zugang zu einem unserer beliebtesten Wildtiere ermöglicht. – Ein Muss für jeden Rehjäger!

Buchauszug …Und d ie Geißen? Dass erw achsene Rehbö ck e im So m -

TOMCAT®: Erfolg bei Rattenbekämpfung bestätigt Ein zweijähriger Großflächenversuch zeigt: TOMCAT® Köderboxen von Kwizda Agro bewähren sich im Kampf gegen Ratten. Elf Reviere und Jagdgesellschaften nahmen am Versuch teil und stellten insgesamt 40 TOMCAT® Köderboxen bei Niederwildfütterungen und entlang von Flüssen und Bächen auf. Johann Schelch aus Dobl, Aufsichtsjäger und Obmann der Jagdgesellschaft Petzendorf, zeigte sich nach zweijährigem Versuch beeindruckt: „Grundsätzlich konnte der Rattenbesatz im Umfeld der Fütterungen auch optisch eindeutig reduziert werden. Die Zahl der Jungenten ist im selben Zeitraum im Durchschnitt um ca. 20 bis 30 % gestiegen. Auch dass die Köderaufnahme im zweiten Anwendungsjahr nachgelassen hat, lässt auf weniger Ratten schließen.“ Effizienz mit letzter Konsequenz Die wieder befüllbaren TOMCAT® Köderboxen wurden u. a. mit TOMCAT® Blöcken aus 15 verschiedenen Komponenten bestückt. Dieser gebrauchsfertige Köder in Lebensmittelqualität sichert nachhaltige Erfolge: Die vielen Ecken und Kanten der Blöcke befriedigen den Nagetrieb der Tiere – sie können kaum widerstehen und schon nimmt das Schicksal seinen Lauf. TOMCAT® Köderboxen und Köderblocke sind im Fachhandel (z. B. Lagerhäuser) erhältlich. Nähere Infos unter Tel. 059977-10282 oder www.kwizda-agro.at

Pro m o tio n

m erhalbjahr fixe Reviere verteid igen, steht außer Frage. Weit unklarer sind die Aussagen über d as Verhalten d er Geißen. Stö bert m an in d er Fachliteratur, d ann k o m m t man leicht ins Wanken: Da ist d ie Red e vo n territo rialen Geißen, von Rick en, die zw ar stand orttreu, aber nicht territo rial sind , vo n Geißen, d ie während der Setzzeit unduldsam sind , und so w eiter… Fundierte Aussagen dazu lassen sich nur m it Hilfe vo n m ark ierten Tieren o d er über d ie Telem etrie ableiten. Wir haben uns gew und ert w enn an zw ei aufeinand er fo lgend en Tagen verschied ene Altgeißen auf genau d em selben Wechsel d ahergek o m m en sind – beide im Haarwechsel, beid e ho chbeschlagen. Ohne Marke hätte man sie nicht auseinand er halten k ö nnen. Aus eigenen Erfahrungen wie auch aus and eren Rehw ild stud ien würde ich ableiten, dass Rehgeißen flexibel in der Ortswahl sind . In d er Regel steht d abei d as beste Äsungsangebot zur jew eiligen Jahreszeit im Vo rd ergrund . Denno ch gibt es auch bei Geißen eine stark e Bind ung zu ihrem Heim atstreifgebiet. Anders als bei den Böcken wird aber kein Revier verteid igt. Denno ch fällt auf, d ass sie bei nied rigerer Wild dichte deutlich größere Gebiete d urchstreifen. Dies tritt bei verschied enen Untersuchungen ganz d eutlich zu Tage. Dazu m uss angem erk t w erd en, d ass Geißen ihren Einstand niem als gleichm äßig nutzen, es gibt im m er bevo rzugte Ecken, die häufig aufgesucht w erd en, und d azw ischen Flächen, d ie k aum beansprucht werden. Bei territo rialen Bö ck en gibt uns d ie

Satelliten-Telem etrie heute ganz neue Einblick e: Es zeigt sich sehr augenscheinlich, dass Böck e regelmäßig auf d er gesamten Fläche ihres Territorium s auf Patrouille sind – besonders wenn das Revier nicht sehr groß ist. Auch w enn d ie w eiblichen Tiere k eine Reviere verteid igen, ist es in d icht besetzten Gebieten für sie dennoch nicht m ö glich, d ass sie sich ihren Einstand – vo r allem aber Äsungsp lätze – ganz unabhängig vo n Nachbarrehen ausw ählen, beso nd ers, w enn d as Nahrungsangebo t k nap p wird. …Es tritt also auch d ie eine oder andere Reiberei zwischen d en Geißen auf. Sicher haben schon viele Rehw ild jäger einm al beo bachtet, w ie eine unleidliche Altgeiß andere Weibchen attack iert. Hier geht es aber nicht um direkte Angriffe o d er exk lusive Flächenansp rüche, so nd ern um Do m inanz und um d ie am Anfang erw ähnte Ind ivid uald istanz im weiteren Sinne. Dominanzverhältnisse zw ischen Rehgeißen treten an Winterfütterungen ganz k lar zu Tage. Unduldsamkeit gegenüber and eren Rehgeißen k ö nnte während der Setzzeit eine Rolle spielen – d ies ist auch von anderen Schalenw ildarten bekannt. … 304 Seiten, über 200 Farbbilder. Exklusiv in Leinen. Format: 25 x 18 cm. ISBN: 978-3-85208-075-8. Preis: EUR 65,-, SFR 127,Österreichischer Jagd- und Fischerei-Verlag, 1080 Wien, Wickenburggasse 3, Tel. (01) 405 16 36; Fax: (01) 405 16 36/ 36. Email: verlag@jagd.at, Internet: www.jagd.at.


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BÜCHERECKE

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Unter weißen Gipfeln – Pirsch im Bergrevier

Erwin Hofer / Albert Mächler er Südtiroler Jäger Erwin Hofer nimmt den Leser mit auf eine faszinierende Pirsch ins Bergrevier, ins Reich von Adler, Gams und Steinbock. Er zeigt in

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beeindruckenden Bildern und beschreibt in fesselnden Texten die monumentale Schönheit der Berglandschaft im Wechsel der Jahreszeiten. Er lässt den Leser teilhaben an seinen Erlebnissen und Beobachtungen bei der nachdenklichen, stillen Pirsch, lässt ihn mitfiebern bei der heißen, stets spannenden Jagd. Und er macht ihn vertraut mit den Bergtieren und ihren Geheimnissen. So erlebt er den Zauber der Auerhahnbalz in dem aus kalter Winterstarre er-

wachenden Bergwald, schaut im erwachenden Frühlingsmorgen dem lebhaften Tanz der Spielhähne auf den letzten Schneeflecken der Almregion zu, lauscht ergriffen dem gewaltigen Orgelkonzert der brunftenden Berghirsche im herbstlich bunten Hochwald und beobachtet die wilde Jagd der schwarzen Gamsböcke in tiefwinterlicher Landschaft. Erwin Hofer erzählt in seinem ganz eigenen Stil von der Jagd, von Menschen und Schicksa-

len am Berg, immer mit Respekt vor der Natur und ihren Lebewesen. So ist dieser neue Hofer-Band nicht nur für Jäger sondern für alle Berg- und Naturfreunde ein faszinierendes Erlebnis. 280 Seiten; zirka 250 farb. Abb. Format: 24 x 32 cm, gebunden mit Schutzumschlag. ISBN: 978-3-7022-3046-3 Preis: EUR 49,95, SFR 79,90 Tyrolia-Verlag, InnsbruckWien 2009.

Österreichs Jagd im 20. Jahrhundert - Eine Chronik

Hermann Prossinagg eder Schritt in der wechselvollen Geschichte Österreichs im 20. Jahrhundert hat seine Spuren auch in der Jagd hinterlassen. Und viele dieser Schritte hat der Autor dieses Buches, Senatsrat Dipl.-Ing. Hermann Prossinagg, noch als Augenzeuge miterlebt: die Tage der Euphorie, als mit dem Reichsjagdgesetz auch Österreichs Jäger in jagdliche Uniformen gesteckt

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wurden und man mit einer straffen jagdlichen Organisation die chaotischen Zustände der Zwischenkriegszeit ausräumte, das bittere Ende, als mit dem großdeutschen Reich auch Österreich und seine traditionsreiche Jagd darniederlagen und Maschinengewehrsalven der Besatzungssoldaten auf das Wild niedergingen, den Wiederaufbau der Wildstände, der von beherzten Männern in Angriff genommen wurde, die Zeiten des Wohlstands, in denen man in der Hege die Fütterungsfrage zur Kardinalfrage erhob, Zeiten, in denen die Technik mehr und mehr Eingang in die Jagd fand und in denen die Reviere immer bequemer ausgestattet wurden... Die

Jahrzehnte, die Dipl. Ing. Prossinagg selbst nicht miterlebt hat, hat er sich durch lebenslanges, unermüdliches Studium erschlossen. Nicht nur sein persönliches Interesse vor allem an der Jagd in der Monarchie zeichnete dafür verantwortlich, sondern es kam ihm auch der Beruf entgegen: als Jagdreferent der Stadt Wien hatte er die Möglichkeit, die Aufzeichnungen des k.u.k. Oberstjägermeisteramtes genauestens zu studieren. Die Fülle an geschichtlichem Material, die er dabei ausgegraben hat, ist unglaublich. Ein Jahrhundertwerk, im wahrsten Sinne des Wortes! Inhalt: Von der Hofjagd zum Birschbezirk – Österreichs Jä-

ger im 20. Jahrhundert – Weidgerechtigkeit und Hege im Wandel – Wildbret – Ausstellungen, Trophäen- und Hegeschauen – Jagd und Naturschutz – Die Jagdpresse im 20. Jahrhundert – Standpunkte – Zeittafel. 328 Seiten; davon 48 Seiten Hochglanz-Bildteil. Ausschließlich Originalfotos. Exklusiv in Leinen. Format: 25 x 18 cm ISBN: 978-3-85208-022-2 Preis EUR 65,-, SFR 127,Österreichischer Jagd- und Fischerei-Verlag, 1080 Wien, Wickenburggasse 3, Tel. (01) 405 16 36; Fax: (01) 405 16 36/ 36. Email: verlag@jagd.at, Internet: www.jagd.at.

Erfolgreiche Rufjagd – Erfahrungen eines Praktikers

Siegfried Erker atur- und Jagderlebnisse der besonderen Art erschließen sich dem Jäger bei der Rufjagd auf den Brunfthirsch. Vorausgesetzt, er handelt schnell und richtig. In die-

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sem Buch erklärt Siegfried Erker, was man dabei beachten muss. Gerade bei der Rufjagd gilt es, Schnelligkeit, Besonnenheit, Erfahrung und Wissen in Einklang zu bringen. Was auf den ersten Blick wie eine unbewältigbare Sisyphosaufgabe klingt, kann durchaus gelingen. Der erfahrene Jäger und Wildtierfotograf Siegfried Erker gibt nicht nur Auskunft über die verschiedenen Lautäußerungen der Hirsche und deren Bedeutung, sondern beschreibt auch, wie man sie

(unter Zuhilfenahme verschiedenster Instrumente) nachahmen kann. In weiteren Kapiteln des Buchs wird mit umfassendem Bildmaterial anschaulich dargestellt, worauf bei einem erfolgreichen Ansprechen zu achten ist, wie das Alter des erlegten Stückes bestimmt und welche Waffen und Bekleidung für diese Jagd geeignet sind. Der Autor Der gebürtige Weststeirer Siegfried Erker beschäftigt sich seit 42 Jahren mit Wildtieren

und ist mit der Natur besonders eng verwurzelt. Vom Autor bereits erschienen sind „Das Revierbuch“ und „Erfolgreiche Blattjagd“. 210 Seiten, über 200 Farbabbildungen, Hardcover. ISBN 978-3-7020-1235-9 Preis: EUR 29,90 Leopold Stocker Verlag GmbH, 8011 Graz, Hofgasse 5, Postfach 438, Tel. (0316) 82 16 36; Fax: (0316) 83 56 12. stockerverlag@stocker-verlag.com, www.stocker-verlag.com.


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VERANSTALTUNGEN

ACHTUNG – ACHTUNG - ACHTUNG

Eintrittskarten für den Landesjägerball 2010 Auf Grund der großen Nachfrage möchten wir allen interessierten Ballbesuchern des Landesjägerballs, der am Freitag, dem 29. Jänner 2010 im Angelika Kauffmann Saal in Schwarzenberg stattfindet, mitteilen, dass ab sofort definitive Platzreservierungen vorgenommen werden können. Bei Einzahlung von EUR 15,00 pro Person auf das Konto der Vlbg. Jägerschaft bei der Raiffeisenbank Mellau Kto.Nr. 10001016278 BLZ 37406 Kennwort „Jägerball“, wird die betr. Platzreservierung vorgenommen und die Einrittskarte(n) zugeschickt. Weidmannsdank! Das Ballkomitee

8. VORARLBERGER RAUBWILD-FELLMARKT Samstag, 6. Februar 2010, 9:00 Uhr bis 16:00 Uhr Winzersaal in Klaus

Die Bälge sind wieder reif! Trotz der starken Viruserkrankung „Staupe“ bei Fuchs und Marder beginnt wieder die Raubwildbejagung. Nicht besonders erfreulich ist der Preis 2010 für getrocknete Füchse, Marder und Dachse, signalisiert soeben der Schweizer Großhändler. Frisch gegerbte Felle sind aber nach wie vor beim Endverbraucher beliebt! Nähere Infos: Hubert Jäger, Tel. 0676 6272613, Email: fellmarkt@jaeger.at

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„Wildbewirtschaftung verständlich vermitteln“ Österreichische Jägertagung 2010 ie 16. Österreichische Jägertagung findet am 9. und 10. Februar 2010 in Aigen/Ennstal statt und steht unter dem Generalthema „Wildbewirtschaftung verständlich vermitteln“.

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Jagd ist eine ganz spezielle, sehr ursprüngliche Tätigkeit des Menschen, welche viele Emotionen auslöst. Auffassungsunterschiede, Missverständnisse und heftige Diskussionen über Werthaltungen und zu verschiedenen Maßnahmen der Wildbewirtschaftung sind an der Tagesordnung zwischen Jägern und ihren nicht jagenden Zeitgenossen. Aus diesem Spannungsfeld ergeben sich zahlreiche Fragen: Können die unterschiedlichen Ziele und Maßnahmen der Wildbewirtschaftung ökologisch und gesellschaftlich verständlich argumentiert werden? Welche Einstellungen und Argumente werden leicht zur Belastung für die Jagd, weil sie nicht verstanden oder nicht akzeptiert werden? Welche speziellen Chancen ergeben sich beim emotionalen Tätigkeitsfeld Jagd für die Kommunikation? Wer vermittelt was, wie und wo: im Kindergarten, in der Schule, in der

Fachausbildung, in der Weiterbildung, am Stammtisch? Welche Potenziale bestehen, zukunftsfähige Argumente für eine ökologisch und sozial nützliche Wildbewirtschaftung authentisch zu vermitteln? Wo gibt es gute Praxisbeispiele? Wie weit sind diese Beispiele auf andere Gebiete übertragbar? Diese und weitere Fragen sollen bei der 16. Jägertagung in Aigen im Ennstal sowohl vom Grundkonzept her als auch am konkreten Beispiel von zwei zentralen Säulen unserer Wildbewirtschaftung, nämlich der Wildfütterung und der Abschussplanung, näher beleuchtet und eingehend diskutiert werden. Die Anmeldung kann über www.raumberg-gumpenstein.at oder über ein schriftliches Anmeldeformular (Tel. 03682 22451-317) ab jetzt erfolgen. Das komplette Programm steht auch in der Homepage oder kann angefordert werden. Anmerkung der Redaktion: Der Verband der Vorarlberger Jagdschutzorgane organisiert wie jedes Jahr eine Weiterbildungsfahrt zur Österreichischen Jägertagung.

TERMINE

Jänner 2010:

Februar 2010:

■ Montag, 25. Jänner: Österr. Jägerball in der Hofburg in Wien

■ Samstag, 6. Februar: Hegeschau Bezirk Feldkirch und 8. Vorarlberger Raubwild-Fellmarkt Winzersaal/Klaus

■ Freitag, 29. Jänner: 7. Landesjägerball in Schwarzenberg /Angelika-Kauffmann-Saal

■ Dienstag, 9. Februar und Mittwoch, 10. Februar: 16. Österr. Jägertagung in Aigen/Ennstal

■ Freitag, 12. Februar: Jägerkränzle Bezirk Dornbirn ■ Freitag, 19. Februar: Hegeschau und Bezirksversammlung Dornbirn

März 2010: ■ Samstag, 6. März und Sonntag, 7. März: Oberländer Jägertage/ Hegeschau Bludenz

■ Donnerstag, 11. März: Bezirksversammlung Feldkirch im Hotel „Hoher Freschen“ in Rankweil ■ Freitag, 12. März und Samstag, 13. März: Hegeschau Bezirk Bregenz



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JAGDHUNDE

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Übungstag und Vorbereitung auf die Prüfung lauf der Übung wurde der Hundeführer auf die bei der Prüfung wichtigen Punkte hingewiesen. Erschwerend kam hinzu, dass am Übungstag das Jungvieh im Bereich der Kunstfährten auf der Weide war, was für die Konzentration der jungen Hunde nicht ganz einfach war. Trotz allem konnten alle Hunde zum Stück finden.

Von Christian Burtscher m 19. September 2009 haben wir auf der Alpe Gamp einen Übungstag abgehalten. Den Hundeführern wurde der genaue Prüfungsablauf erläutert. In weiterer Folge wurden die Kunstfährten, welche wir am Vorabend gelegt hatten, ausgearbeitet. Im Ver-

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Den Hundeführern mit ihren „Brandl“ und „Steirischen“ ein Brackenheil für die bevorstehende Anlagen- und Gebrauchsprüfung und den Revierinhabern BJM Ing. Lothar Tomaselli und Karl Gabriel für die Bereitstellung des Reviers einen kräftigen Weidmanndank!

…auf der künstlichen Schweißfährte

Hunde – Warnhalsung hilft! mmer wieder zeigt es sich, dass beim Nachsucheneinsatz des Schweißhundes, und besonders bei einer möglichen Hatz, die Verwendung einer Warnhalsung wertvolle Dienste tun kann. Ein Großteil der Hunde ist heute mit Chip ausgestattet oder tätowiert, aber in freier

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Wildbahn nützen diese Hinweise relativ wenig. Es darf davon ausgegangen werden, dass alle mit der Jagd befassten Personen heute wissen, dass hier der betreffende Hund im Einsatz ist und keine Reviergrenzen kennt. Bei allen Nichtjägern darf gehofft werden, dass sie sich bei die-

ser Ausstattung des Hundes selbst gewisse Gedanken machen und im gegebenen Fall mit einem Telefonat dem Besitzer große Sorgen und Kummer ersparen. Heute gibt es in jedem guten Fachgeschäft Warnhalsungen, die sich im jagdlichen Einsatz vielfach bewährt ha-

ben und eine Behinderung fast ausschließen. Wichtig ist, dass auf der Warnhalsung der Name des Hundes, der Besitzer und vor allem die Telefonnummer gut sichtbar angebracht wird. Fiel Christian ÖSHV GF Vorarlberg

WIR GRATULIEREN ZUR VOLLENDUNG... des 89. Lebensjahres: Ferdinand Kinz, Lochau des 87. Lebensjahres: DI Werner Rein, Altach des 86. Lebensjahres: Kurt Heingärtner, Bludenz des 85. Lebensjahres: Treubert Schedler, Brand Dr. Heinz Kugler, Rankweil des 84. Lebensjahres: Gertrude Züllig, CH – Arbon Ing. Walter Zumtobel, Dornbirn des 83. Lebensjahres: Hannes Kaufmann, Bludenz

des 82. Lebensjahres: Linus Silvestri, CH – Lüchingen des 81. Lebensjahres: Alois Eberle, Bezau Wiederich Graf von Waldersdorff, D – Stuttgart Fritz Neher, Vandans DDr. Herbert Batliner, FL – Vaduz des 80. Lebensjahres: Erwin Keckeis, Muntlix Siegfried Zwischenbrugger, Klaus Alt-BJM DI Werner Burtscher, Bludenz

des 75. Lebensjahres: Julius Peer, Lustenau Gebhard Burtscher, Lustenau Sebastian Schäfer, Fontanella Johann Wohlgenannt, Dornbirn Walter Bickel, Lech Armin Plattner, Röthis des 70. Lebensjahres: Dkfm. Iwan Wagner, Röthis Peter Bilgeri, Buch Oswald Bühler, FL – Mauren Ferdinand Anderle, Lustenau Guido Burtscher, Raggal Albert Dünser, Düns Max Girardi, Brand HM Ferdinand Ludescher, Dornbirn Othmar Jäger, Möggers

Josef Biedermann, Nenzing Manfred Allmaier, Bregenz Dr. Franz A.H. Eggeling, D – Regensburg des 65. Lebensjahres: Werner Reichle, Thüringen Fritz Haltmeier, Hörbranz Arthur Nachbaur, Fraxern Volker Schmid, FL – Mauren Helmut Mangeng, Nüziders


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JAGDHUNDE

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Vorarlberger Dachshunde wieder sehr erfolgreich bei Internationalen Prüfungen Elm ar Maye r

Die WUT (Weltunion Teckel) veranstaltet jährlich in einer anderen Mitgliedsnation diese Schweißprüfung ohne Richterbegleitung auf der 20- bzw. auf der 40-StundenFährte. Im heurigen Jahr wurde Österreich mit der Durchführung dieser hochkarätigen Prüfung beauftragt und der Kärntner Jagd-

drei österreichischen „Gespanne“ war der Vorarlberger Georg Spettel mit seiner RD-Hündin Heike vom Jagerholz, welche mit fünf Verweiserpunkten und einer Zeit von 59 Minuten auf dem hervorragenden 3. Platz, hinter Deutschland und Spanien, die Prüfung abschließen konnten.

prüfungsverein und der ÖDHK übernahmen die Durchführung am 29. und 30. August 2009 in Knappenberg in Kärnten. Österreich als Austragungsland durfte drei Dackelgespanne zu dieser hochkarätig besetzten Prüfung nominieren. Eines dieser

Fo to : ÖDHK Sek t. Carinthia

WUT_Championat 2009

Georg Spettel mit Heike vom Jagerholz erreichte den 3. Platz.

Fo to : Gabriele ZANETTI, Wien

Internat. Vollgebrauchsprüfung in Raglitz/ NÖ

V.r. BJM Sepp Bayer, Elmar Mayer, Sektionsobfrau NÖ – LRA Mf. Erna Zeiler, LR Franz Grundner, Gabi Zanetti.

Am 14. und 15. Oktober 2009 nahmen zwei Hundegespanne aus dem Ländle an der Int. Vollgebrauchsprüfung im südlichen Niederösterreich teil. Von den acht angetretenen Hunden konnten lediglich drei Hunde die Prüfung erfolgreich ablegen. Dies beweist die Schwierigkeit dieser höchstwertigen Hauptprüfung!

Den 1.b-Preis mit 166 Punkten erreichte BJM Sepp Bayer mit seiner RDHündin Betty vom Auer Ried. Einen 3.Preis/Sperre mit 170 Punkten und einem CACITuE erreichte Elmar Mayer mit seiner RDHündin Aika von der Ilkahöhe.

Internat. Vollgebrauchsprüfung in Reichenhau-Alberndorf/ OÖ Einen 2. Preis mit 155 Punkten erreichte Rosmarie Mair aus Hörbranz mit ihrer KDHündin Erle von der Ruggburg. Einen 1. Preis BJ/N D mit 100 Punkten und einem CACITuE erreichte Elmar Mayer aus Götzis mit seiner RDHündin Aika von der Ilkahöhe. Diese Hündin war nur für die Teilprüfung BJ/N gemeldet.

Fo to : Marianne Mayer

Am 24. und 25. Oktober 2009 wurde im Mühlviertel ebenfalls eine Internationale Vollgebrauchsprüfung durchgeführt, an der insgesamt 13 Dachshunde und davon wiederum zwei Dackel aus Vorarlberg erfolgreich teilnahmen. Bei der hervorragend organisierten Prüfung, bei der auch mehrere Hundegespanne aus dem Ausland antraten, hinterließen die zwei Vorarlberger wiederum einen sehr guten Eindruck.

3.v.r. Rosmarie Maier, 4.v.l. Elmar Mayer.


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Christian Ammann ber das ganze Jahr leistet die Jagdhornbläsergruppe Feldkirch einen beachtlichen Einsatz. Hornmeister Reinhold Nachbaur konnte beim Jahresabschluss im Rankweiler Hof über zehn Proben und dreizehn Ausrückungen berichten. Im Rahmen der Versammlung wurden verdiente Mitglieder geehrt: Reiner Amann wurde

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die Ehrenmitgliedschaft für 42 Jahre Aktivität bei den Jagdhornbläsern verliehen. Für 25 Jahre Mitgliedschaft konnten Heinrich Marte, Helmut Watzenegger und Obmann Arthur Marte geehrt werden. Als neues Mitglied wurde Arno Watzenegger in die Bläsergruppe aufgenommen. Zum Abschluss des Abends bereitete Gastwirt Roland Vith aus einer spendierten Gams ein köstliches Essen.

Fo to : Arthur Nachbaur

Ehrungen bei der Jagdhornbläsergruppe Feldkirch

(v.l.) Heinrich Marte, Arthur Marte, Rainer Amann, Helmut Watzenegger.

Erfolgreiche Geburtstagsjagd ls besondere Geburtstagsüberraschung zu seinem 60. Geburtstag erhielt das Jagdschutzorgan Roman Jochum von seinen großzügigen Jagdpächtern des EJ Revieres Heimberg-Pise-Neuhornbach im Gemeindegebiet von Schoppernau einen Hirschabschuss in der Ernteklasse. Nach einer spannenden und recht zeitraubenden Ansitzund Pirschjagd konnte Jagdaufseher Roman Jochum schlussendlich während der Hirschbrunft den Hirsch „Steller“, einen uralten, zurückge-

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Jäger spenden für die Renovierung der Pfarrkirche St. Leonhard in Au ie Renovierung der Pfarrkirche St. Leonhard in Au/Bregenzerwald steht kurz vor ihrem Abschluss. Die Gesamtkosten von beinahe EUR 600.000 waren Anlass genug, dass auch die Vorarlberger Jägerschaft ihr „Schärflein“ dazu beigetragen hat. Ein Teilerlös des Auer Tontaubenschießens, eine großzügige Spende der Gebrüder Josef und Hermann Rüf und Franz Wirth vom EJ Revier Ahornen/Kanisfluh, sowie die „Aufstockung“ durch die Bezirksgruppe Bregenz der

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Vorarlberger Jägerschaft, erbrachte den stolzen Betrag von 2.500 Euro, welcher dem

Obmann des Pfarrkirchenrates von Au Bartle Muxel übergeben wurde. RM

(v.l.) Hermann Rüf, BJM Hans Metzler, Bartle Muxel, Josef Rüf und BJM-Stv. Roland Moos.

setzten ungeraden 8-Ender im 15. Kopf im Revierteil Holzboden-Neuhornbach erlegen. Nach einer abenteuerlichen Bergungsaktion und einer zünftigen Hirschfeier möchte sich der glückliche Erleger JA Roman Jochum auf diesem Wege nachträglich bei seinen Jagdpächtern Helmut Feuerstein, Christian Norgrin und Florian Keiper-Knorr mit einem aufrichtigen und kräftigen Weidmannsdank bedanken. RM

Sehr geehrter Herr BJM Metzler! Mit großer Freude haben wir auf dem Spendenkonto den Eingang Ihres Geldbetrages aus dem Tontaubenschießen sowie der Gebr. Rüf und dem Jägerstammtisch von Au festgestellt. Damit haben Sie einen schönen Beitrag zum guten Gelingen der Renovation geleistet und unsere Tätigkeit sehr wesentlich unterstützt. Wir möchten Ihnen im Namen der Pfarre Au für Ihre großherzige Spende aufs herzlichste danken. Im Namen des Bauausschusses: Bartle Muxel (Obmann) und Oskar Kohler (Obmann-Stellvertreter)


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Ein Blick über die Grenze Feierliche Hubertusfeier im benachbarten Balderschwang Roland Moos ereits zum 14. Mal veranstaltete die jagdbegeisterte Gastwirtefamilie Silvia und Konrad Kienle vom Hotel „Adlerkönig“ in Balderschwang die traditionelle Balderschwanger Hubertusfeier mit Trophäenschau. In der prächtigen kleinen Pfarrkirche zum Hl. Anton, die von der Wirtin Silvia mit reichlich Naturmaterial gekonnt dekoriert wurde, zelebrierte Pater Simon vom Franziskanerkloster Bezau den vormittäglichen Hubertusgottesdienst, welcher von der Jagdhornbläsergruppe Rotach musikalisch umrahmt wurde. Zahlreiche Gäste, Einheimische und Jäger aus dem Bregenzerwald und dem All-

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gäu feierten und beteten mit dem Priester gemeinsam um den Segen für Mensch, Wald und Wild. Bei der anschließenden kleinen Trophäenschau wurden die während der diesjährigen Brunftsaison erlegten kapitalen Hirschtrophäen der umliegenden Jagden (EJ Lecknertal Aach, Gemeindejagd und Staatsjagd Balderschwang) der staunenden Bevölkerung und der anwesenden Jägerschaft eindrucksvoll präsentiert. Die Jäger- und Gastwirtefamilie Kienle ist darüber hinaus sehr bemüht um ein gutes Miteinander von Forst, Jägern, Grundbesitzern und der Bevölkerung. Auch die informative Aufklärung der vielen Urlaubsgäste in Bezug auf das

richtige und behutsame Verhalten in der intakten Natur ist den „Kienle’s“ eine Herzensangelegenheit. Die Abnahme von qualitativ hochwertigem Wildbret von einheimischen Jägern, sowie die Verarbeitung

und das ganzjährige Angebot von Wildgerichten in der Speisekarte ist für die Gastronomenfamilie nicht nur eine Selbstverständlichkeit, sondern eine moralische Verpflichtung.

„Jagdkultur & Kulinarium“ wieder ein voller Erfolg Roland Moos ie vom Hotel „Wirtshaus zum Gämsle“ in Gemeinsamkeit mit der Jägerschaft initiierte und schon zur Tradition gewordene Veranstaltungsreihe „Jagdkultur & Kulinarium“ war auch heuer wieder ein voller Erfolg. Mehrgängige Jagdessen im passenden Ambiente der Jagdvilla Maund mit geschichtlichen Erzählungen und Anekdoten rund um die historische

jährigen Veranstaltungsreihe „Jagdkultur & Kulinarium“. Beim Kochkurs zum Thema „Herbstliche Küche“ verstand es Erwin Kasper vom Gämsle gekonnt, die Teilnehmer einzubinden und zum Nachkochen zu gewinnen. Bei der vielbestaunten Herbsttrophäenschau kamen die Ier Erntehirsche und IIB-Hirsche der gesamten Region Bregenzerwald zur Präsentation.

BJM-Stv. Roland Moos verstand es, jeden einzelnen Hirsch nach Herkunft, Alter, Veranlagung und Geweihentwicklung objektiv zu erklären, wobei jedem der glücklichen Erleger ein kräftiges „Weidmannsheil“ entboten wurde. Gerade diese Abschlussveranstaltung war ein Teil der wichtigen und informativen Öffentlichkeitsarbeit vor allem für die zahlreich vertretene „nichtjagende“ Bevölkerung.

Fo to : Mo nik a Dö nz-Breuß

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Jagd zur Zeit des dt. Kronprinzen von OSR BJM Stv. Roland Moos, jagdliche Unterhaltungsabende mit dem „GamslDuo“ und den „Bergziegen“, Musikwanderungen mit Erlebnistour der Hirschbrunft, Kochnachmittag mit Wildgerichten in der Villa Maund, Kindernachmittag, Herbstbrunch und abschließend eine imposante Herbsttrophäenschau mit Frühschoppen der „Tiroler Wirtshausmusi“, waren die Schwerpunkte der dies-

Herbsttrophäenschau in der Villa Maund.

Strahlende Gesichter...


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Marc E. Thomi eit über 45 Jahren war Marc E. Thomi Pächter der herrlichen Jagdreviere im Gauertal, sowie der GJ Tschagguns. Das Zusammengehen der Alpen in diesem Revier war richtungweisend für das auch von der Landschaft her verwöhnte, großartige Jagdrevier.

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Marc E. Thomi, ehemaliger Verwaltungspräsident des weltgrößten Nahrungsmittelkonzerns Nestle, war ein verdienstvolles Mitglied unseres Landesjagdschutzvereins, ausgezeichnet mit dem Goldenen Bruch (1994) und dem Goldenen Vereinsabzeichen (2009). Herr Thomi war ein weitsichtiger Jagdpächter, der den Verpächtern gegenüber ein offenes Ohr hatte und seine Hilfe nicht versagte. Nicht der Schuss war für ihn das Entscheidenste, sondern das Naturerlebnis, die Hege und die selbstlose Jägerfreundschaft. Wenn wir auch um seinen angeschlagenen Gesundheitszustand Bescheid wussten, so kam sein Tod am 9. Oktober 2009 doch etwas überraschend. Ein großer Mäzen, ein weidgerechter Jäger, ein guter Jagdkamerad und friedlicher Reviernachbar verließ in aller Stille diese Welt. Seine Erfahrung als passionierter Weidmann, vor allem aber

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HM JA Josef Plankel ine große Trauergemeinde begleitete kürzlich den so plötzlich nach schwerer Krankheit verstorbenen Hegemeister JA Josef Plankel zu seiner letzten Ruhestätte. Hw. Cons. Pfarrer Pius Fässler beschrieb in seinen Gedenkworten den treu sorgenden Familienvater Josef, Alt-Hegeobmann Jakob Zauser den guten Jäger, Jagdfreund und originellen Jagdaufseher und BJM-Stv. OSR Roland Moos das treue, aktive und pflichtbewusste Mitglied der Vlbg. Jägerschaft. Aus einer großen Jägerverwandtschaft stammend war der Verstorbene bereits als junger Jäger als Jagdhelfer, Pirschbegleiter und profunder Kenner der Auer Reviere mit seinem Onkel und Lehrherren JA Hermann Simma unterwegs. Nach erfolgreich abgelegter Jagdschutzprüfung im Jahre 1971 übernahm er die Jagdaufsicht im EJ Revier Tobel / Au und ab dem Jahre 1985 das GJ Revier Au-Sonnseite. Seit 1991 versah er diese Jagdschutztätigkeit gemeinsam mit seinem Sohn JA Remo. Weit über dreißig Jahre war er seinem „Chef“ Jagdpächter Rolf Schäuble aus Andelfingen / CH ein treuer, pflichtbewusster und loyaler Jagdaufseher. Während dieser Zeit hat HM Josef Plankel in seinem Lehrrevier auch junge

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seine ausgeprägte Menschlichkeit, sein feines Wesen waren Gründe, dass jedes Wirken von ihm und mit ihm für alle Beteiligten zur Freude und zum Erfolg gerieten. Sein Jägerleben war geprägt vom gelebten Bewusstsein, seiner hohen Verantwortung und bestimmt von seiner großen Liebe zum Wild und seinem Lebensraum. LJM Dr. Ernst Albrich hat in der Leonhardskirche in Basel in einer sehr eindrucksvollen Rede für die Jägerschaft von Marc E. Thomi Abschied genommen. Die Vorarlberger Jägerschaft verneigt sich vor einem großen Unternehmer, einem weidgerechten Jäger und guten Freund, dankt ihm für sein weit über den Tod hinaus wirkendes vorbildliches Jägersein. Ehre sein Andenken! Alt-LJM Guido Bargehr

Ausbildungsjäger zu verlässlichen und qualifizierten Jagdschutzorganen herangebildet. Für seine besonderen Verdienste um gewissenhafte und vorbildliche Wildbewirtschaftung wurde ihm 1996 von der Vlbg. Jägerschaft der Titel „Hegemeister“ verliehen. HM JA Seppl Plankel war nicht nur ein fleißiger und vorbildlicher Jäger, er war auch ein überall gern gesehener und beliebter Jagdfreund und vor allem ein äußerst origineller Gesellschafter. Die JHBG Rotach und der Chor „Wiedar Motla“ erwiesen dem Verstorbenen die letzte Ehre. Unter den Klängen des letzten Halali – Jagd vorbei, gespielt von den Embser Jagdhornbläsern, verabschiedeten sich die Jäger mit dem letzten grünen Bruch vom Jägerhut. Weidmannsdank und Weidmannsruh’. Roland Moos

Goldenes Vereinsabzeichen für Marc E. Thomi eit über 50 Jahren war Herr Marc E. Thomi zuerst als Mitglied einer Jagdgesellschaft und seit Ende der 1960er Jahre als Pächter der herrlichen Jagdreviere im Gauertal, die sich hauptsächlich aus den Alpen Spora, Latschätz, Tilisuna, Alpila, Golm sowie der Genossenschaftsjagd Tschagguns zusammensetzen, verbunden. Im Jahre 1994 wurde ihm von der Bezirksgruppe Bludenz unter dem damaligen BJM Werner Burtscher für

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nachhaltige Verdienste um das Jagdwesen in Vorarlberg der Goldene Bruch der Vorarlberger Jägerschaft überreicht. Anfang Oktober, nur wenige vor seinem doch unerwarteten Ableben, wurde durch LJM Dr. Ernst Albrich an Marc E. Thomi das Goldene Vereinsabzeichen verliehen. Die Vorarlberger Jägerschaft bedankt sich bei ihm für sein Engagement und seine hohe jagdethische Einstellung. Weidmannsdank.


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