Zeitung Vinschgerwind ausgabe 12-15 Bezirk Vinschgau Südtirol

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Eine zog weg - eine kam in den Vinschgau zwei Frauen - zwei Lebensentwürfe

Ga br ie

Hin und weg

vom Vinschgau

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1.

Nr. 12 (253) 11.06.15 I.P. 11 Jg.

www.vinschgerwind.it


2 /wandern/

Vinschgerwind 12-15

11.06.15

Bergtouren

Wandertouren

Höhenwege

Wanderinfos:

Fotos: Gianni Bodini

Dauer: 1,5 – 2 Stunden (nur Aufstieg) Strecke: 7,7 km Aufstieg: 400 hm Abstieg: 870 hm

WANDERPARADIES

Ortlergebiet ERÖFFNUNG DER LIFTANLAGEN:

07.06. SESSELLIFT TRAFOI MIT FURKELHÜTTE

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Zur Düsseldorfer Hütte Die Düsseldorfer Hütte liegt im Zaytal oberhalb von Sulden. Wanderer genießen auf dieser Wandertour ein prächtiges Bergpanorama und sind mit Ortler, Königsspitze und Zebrù - so scheint’s - auf Augenhöhe. TOURENINFO: Start der Wanderung ist die Talstation des Kanzelliftes (großer Parkplatz). Der Sessellift bringt die Wanderer in wenigen Minuten bequem hinauf zur Bergstation. Hier wartet bereits der erste Höhepunkt: Mit König Ortler, Königsspitze und Zebrù, die vis-à-vis liegen, ist man quasi auf Augenhöhe und darf ein unvergleichlich imposantes Bergpanorama genießen. Wanderer folgen dem Weg mit der Markierung Nr. 12, der zwischen Sessellift und Bergrestaurant – durch ein Holzgatter hindurch – beginnt. Diesem folgt man erst auf breitem Weg, dann geht es über Blöcke und Gestein über die immer wieder auch Holzbrücken helfen. Wanderer halten sich links und ignorieren den weiter oben verlaufenden - wegen Steinschlags - gesperrten Weg. Man wandert immer weiter das Zaytal taleinwärts, kommt zum Zaybach, den man überquert und hält sich nun rechts. Der Weg Nr. 5 schickt Wanderer in Serpentinen recht steil zur Düsseldorfer Hütte empor. Die Düsseldorfer liegt auf 2.721 Meter und wird von der Familie Reinstadler in der vierten Generation bewirtschaftet. Ein kleiner Bergsee hinter der Hütte man das Idyll perfekt. Für den Rückweg nimmt man wieder den Weg Nr. 5 bis zur Weggabelung beim Zaybach. Hier wählt man nicht den Aufstiegsweg, sondern bleiben auf Weg Nr. 5, der weiter Richtung Sulden führt. Man erreicht einige Hotels und die Straße, überquert diese und wandert durch die Wiese zurück zum Parkplatz der Talstation des Kanzelliftes. (ap)


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Inhalt

Vinschgerwind 12-15

/inhalt/ 3

Kommentar Foto: Angelika Ploner

Hin und Weg: die Siegerreportage des Gabriel Grüner Schülerwettbewerbes Seite 6

Der Marmor wird bis Ende November über die Straße nach Schlanders transportiert Seite 4

Prad: Prad bricht auf - Karl Bernharts Ausschuss

Seite

4

Glurns: 4 Räder mit Lenkrad - der Stadtbus

Seite

4

Schlanders: Schwung von anderer Seite

Seite

5

Naturns: Drei Männer - drei Frauen - die neue Regierung

Seite

5

Reschen: Italien auf Reformkurs

Seite 10

Mals: Patscheider&Partner feiern 20-Jähriges

Seite 11

Leserbriefe und Stellungnahmen

Seite 12

Marienberg: 30 Jahre Freundeskreis Marienberg

Seite 14

Müstair: Bester Campingplatz der Schweiz

Seite 15

Sonerthema: Grillen - Leidenschaft und Faszination

ab Seite 29

Nationalpark Stilfserjoch: Ein Plädoyer für die Almsömmerung

Di Dunja drahnt af Schlondersch woll auf. Majestätsbeleidigung glai in Oufong. Wenn sell lai guat geat.

Seite 36

Nor muas si holt dr Sekretär a kloans bissl mea zommreißn. Susch weart di Dunja norret. Sell kannt nor it guat gean.

von Chefredakteur Erwin Bernhart

Schülerwettbewerb Die Titelgeschichte des vorliegenden Vinschgerwinds gehört den Oberschülerinnen. Hannah Lechner und Valentine Salutt, beide Maturantinnen am Sprachengymnasium in Schlanders, haben mit ihrer Reportage „Hin und Weg vom Vinschgau“ den Gabriel-Grüner Schülerwettbewerb 2015 gewonnen. Glückwunsch dazu vom Vinschgerwind. Die ff hat die Reportage bereits veröffentlicht. Wir ziehen nun nach. Vor gut einem Jahr wurde dieser Wettbewerb unter Federführung des Bildungsausschusses Mals gemeinsam mit der Agentur Zeitenspiegel, der Wochenzeitung ff und den Geschwistern Grüner ins Leben gerufen und in Angriff genommen. Mitgemacht haben Oberschüler der Oberschulzentren Mals und Schlanders. Über das Engagement der SchülerInnen überrascht waren die Tutoren des Zeitenspiegel. Rainer Nübel hat mir bereits zu Beginn der Schülerbetreuung, also vor gut einem Jahr, anvertraut, dass er ein derartiges Engagement mit klaren Zielvorstellungen der Oberschüler in den ersten Semestern an der Uni für angehende Journalisten nicht beobachten konnte. Schreiben ist eine Sache. In der Schule wird dies eingeübt, verbessert, wieder geübt, ausprobiert - aber meist bleiben die Ergebnisse des Schreibens in der Schule. Eine neue Erfahrung für die Oberschüler ist deshalb die Veröffentlichung von Texten in Medien. Plötzlich von einem breiten Publikum, von vielen Lesern, gelesen zu werden. Und neu dürfte auch die Erfahrung über Rückmeldungen auf Geschriebenes und Fotografiertes sein. Wir wünschen den Prämierten (sh. auch Seite 18) und allen anderen MaturantInnen eine erfolgreiche Matura. Und wir wünschen eine gute Feder.

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4 /politik/

Vinschgerwind 12-15

Das Porträt

Glurns

Stadtbus

A

Foto: Erwin Bernhart

lles Alphatiere hat sich der neue BM Luis Frank in den Stadtrat geholt: Mit Armin Windegger zieht ein Macher ein, Ignaz Niederholzer und Elisabeth Oberrauch Unterer kommen hinzu und mit Armin Bertagnolli kommt aus den Reihen der „Bürgerliste für Glurns“ ein Umgänglicher aber in der Sache wohl Harter. BM Frank stellt sich den Stadtrat als ein Vehikel mit vier Rädern vor, von dem er selbst als 5. Rad das Lenkrad sei. Der Rest des Gemeinderates sei das Reserverad. Die erste Amtshandlung nach der Eidesleistung von BM Frank war die Abstimmung über die Aufstockung der Stadträte von 3 auf 4. Und da gab’s schon Unstimmigkeiten. Und zwar doppelt. Weil BM Frank wollte, dass Bertagnolli erst nach Inkraftreten der Aufstockung, also erst nach 30 Tagen, als Stadtrat antreten kann, verlangte Heinz Riedl von der Bürgerliste, dass ein SVP-Stadtrat dies genauso tun könne. Dem wurde nicht stattgegeben. Auch die Frau-

enquote halten die Glurnser nicht ein. Der „Dolomiten“Redakteur titelte sogar „Trick 17“. Die Frauen, Rosa Prieth Pichler (Bürgerliste) und Lisa Stocker (SVP) wurden kurzerhand zum Verzicht auf den Stadtratsposten aufgefordet. So ist dann der „Stadtbus“ holprig angelaufen. (eb)

Wind - online

Umfrage auf www.vinschgerwind.it

10 Jahre Vinschgerwind - Lesen Sie den Vinschgerwind regelmäßig?

55 %

JA

45 % NEIN

Neue Umfrage: Sollte es Ihrer Meinung nach bei künftigen Gemeinderatswahlen, damit man gezielt Personen wählen kann, nur noch eine Liste geben?

Prad bricht auf Prad - Prad bleibt spannend. Wie wird es der neu gewählte BM Karl Bernhart von der Liste „Gemeinsam für Prad“ machen? Auch wegen dieser Frage und vor allem wegen der moralischen Unterstützung sind zur konstituierenden Sitzung an die 100 Leute gekommen. Und BM Karl Bernhart hat nicht enttäuscht - im Gegenteil.

Foto: Erwin Bernhart

Die Mundartdichterin Rosina Wittmer Spiess im Porträt: Am Samstag, 13. Juni 2015, wird der Film von Roman Wiesler um 20.30 Uhr in der Turnhalle von Taufers i.M. gezeigt. Live-Musik von Günther Pitscheider.

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von Erwin Bernhart

W

enn Humor mit Nützlichem zu verbinden einen guten Politiker auszeichnet, dann hat BM Karl Bernhart eine gute politische Zukunft. Gegen Ende der konstituierenden Ratssitzung am 28. Mai vergab Bernhart an Alfred Theiner von der Süd-Tiroler Freiheit die Aufgabe eines Beflaggungsmeisters für die Gemeinde Prad. Die Stimmung war gelöst, der Ausschuss mit Annegret Rück und Udo Thoma von der Liste „Gemeinsam für Prad“ und mit Werner Egger, und Gerald Burger von der SVP bereits bestellt. Sogar der Vorschlag, Peter Ortler (SVP) als Lichtenberger Vertreter in den Ausschuss aufzunehmen, fand keine Widerrede. Obwohl erst in einer nächsten Ratssitzung die dafür notwendige Aufstockung auf 5 Referenten beschlossen werden wird. Die zwei Gegenstimmen von der Süd-Tiroler Freiheit,

Der Prader Gemeindeausschuss v.l.: Peter Ortler, Annegret Rück, Gerald Burger, BM Karl Bernhart, Werner Egger und Udo Thoma die Prader haben so gewählt, dass alle zusammenarbeiten müssen Theiner und Ronald Veith waren dem Umstand geschuldet, dass es Bernhart nicht gelungen ist, eine Halbzeitlösung Ortler/Theiner durchzubringen. Dafür wolle er die Vertreter der Süd-Tiroler Freiheit in den Kommissionen bevorzugt berücksichtigen. Die Enthaltung kam von Bernharts Gegenkandidaten Alois Lechner. Der listige Alfred Theiner beantragte im Vorfeld eine geheime Abstimmung über die Zusammensetzung des Ausschusses. Theiner wollte wohl die Wunden innerhalb der SVP zum Aufbrechen bringen. Gelungen ist das nicht, weil nur zwei Stimmen für eine geheime Abstimmung waren. Geleitet hat die Sitzung das älteste Ratsmitglied Wunibald Wallnöfer. Aber nur kurz, denn Wallnöfer kam in die Mühlen der Unvereinbarkeit. Als Sprengelhygienearzt in der eigenen Gemeinde ist Wallnöfer nicht wählbar. Wären Sprengelhygieneärzte auf der SVP-Liste, wäre

ein solcher Passus wohl kaum 2013 ins Gesetz gerutscht, giftete Wallnöfer und gab seinen Rücktritt bekannt. Auch für Udo Thoma ist dieser Passus unlogisch. Wenn in Bozen Rechtsextreme und Verurteilte wählbar sind, dann sei ein solches Gesetz ein Armutszeugnis fürs Land. Nur Luis Lechner konterte damit, dass der Gesetzespassus sehr wohl bekannt war und dass Wallnöfer die Leute an der Nase herumgeführt habe. Wallnöfer schloss die Diskussion mit der Bitte, ihm zu glauben. Erich Saurer, der Bruder des berühmten Otto, rückt für die Liste „Gemeinsam für Prad“ nach. Theiner fragte nach der Vereinbarkeit für Gerald Burger als übergemeindlichen Gemeindepolizisten nach. Die Auskunft von Gemeindesekretär Kurt Warger: Burger habe sich verpflichtet, mit dem Einverständnis der Bezirksgemeinschaft auf Kontrollen im Gemeindegebiet von Prad zu verzichten.


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Vinschgerwind 12-15

/politik/ 5

Schlanders

Naturns

Dunjas Comeback

Drei plus drei

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D

Der Ton in der Gemeindestube von Schlanders verschärft sich. NeoReferentin Dunja Tassiello: „Weil ich als neue Referentin auch für das Gesundheitswesen zuständig bin, dulde ich keine Vernachlässigung, keine Grobheit oder mangelndes Einfühlungsvermögen.“ Betrieb in der Schlanderser Gemeindestube laufen wird, bleibt jedenfalls spannend. Denn es dürfte der Anfang einer Serie von Nadelstichen werden. Mit Dunja Tassiello und BM Dieter Pinggera sitzen – der Vinschgerwind nahm es bereits vorweg – Reinhard Schwalt (Vize), Monika Wielander Habicher und Manuel Trojer auf der Regierungsbank. (ap) Foto: Erwin Bernhart

Schreck noch nicht verdaut: Die bittere Niederlage, dass nicht fünf SVP-Referenten im Ausschuss in Schlanders sitzen. Weil zwei Italiener in den Gemeinderat gewählt wurden, steht – laut Autonomiestatut Dunja Tassiello ein Referentenposten zu. Somit schafften die Italiener den Einzug in den Ausschuss in Schlanders auf Kosten der SVP. Wie der politische

Göflan/Schlanders

LKWs transportieren wieder Marmor eit letzter Woche ist es fix: Der Marmor vom Göflaner Wantlbruch wird mit einer für diesen Sommer gültigen provisorischen Ermächtigung wieder über die Straße nach Schlanders transportiert. Der Nationalpark Stilfserjoch hat dazu ein positives Gutachten abgegeben. Mit einem EURO-6 LKW, dem neuesten Stand in der LKW-Umwelttechnologie, werden die Blöcke von der Firma Marx im Auftrag der Gemeinde Schlanders und der Fraktion Göflan vom Wantlbruch bis ins Gelände der Göflaner Marmor GmbH transportiert. Bis zum 30. November 2015 gilt die Genehmigung. Weil sich die Beteiligten am Marmor im Vorfeld nicht geeinigt haben, hat Landesrat Arnold Schuler dem Provisorium über die Straße den Vorzug gegeben. Am 30. April 2015 legte LH Arno Kompatscher und Schuler

den Beteiligten ein Einvernehmensprotokoll vor, welches alle unterschreiben sollten: Die betroffenen Parteien sollen keine Rechtsschritte unternehmen „gegen die befristete Genehmigung mit Laufzeit bis 30.11.2015 bzw. die gegenwärtige Übergangsregelung.“ Und die Göflaner Marmor GmbH und die Gemeinde Schlanders sollen aus dem Teil des Vertrages aussteigen, welcher den Transport regelt. Auch sollen sich die Laaser und die Göflaner auf einen gemeinsamen Businessplan zum Transport einigen. Alle sollen die Daten offenlegen und die Gemeinden Laas und Schlanders

sollen sich auf einen gemeinsamen Mediator einigen. Die Gemeinde Schlanders, die Göflaner und der Nationalpark waren damit einverstanden. Aber die maßgeblichen Marmorakteure, Burkhard Pohl und Georg Lechner, haben dieses Protokoll nicht unterschrieben. Der Streit, vor allem den Marmortransport betreffend, dürfte also weitergehen. Schließlich wurde mit der Annahme von insgesamt fünf Rekursen vom Verwaltungsgericht zu Beginn dieses Jahres der Marmortransport schon einmal auf Null gestellt (sh. Vinschgerwind 5/2015). (eb) Foto: Erwin Bernhart

S

rei Frauen, drei Männer: In Naturns ist das Geschlechterverhältnis im Ausschuss ausgewogen. Möglich gemacht hat diese Ausgewogenheit die Wahl von acht Frauen in den 18-köpfigen Gemeinderat. Mit Helmut Müller und Barbara Wieser Pratzner hat BM Andreas Heidegger zwei Bewährte im Team, neu sind Christa Gruber, Astrid Pichler und Michl Ganthaler. Wegen der Mandatsbeschränkung sind Zeno Christanell und Valentin Stocker nicht mehr im Ausschuss. Und nicht mehr im Ausschuss ist Marianne Holzeisen Bauer. Interessanterweise ist auch die Liste „Zukunft Naturns“ nicht mehr im Ausschuss vertreten. Die bisherige Referentin Margot Tschager

Foto: Angelika Ploner

em Generalsekretär Georg Sagmeister mangelt’s an Einfühlungsvermögen. „Ich dulde kein Mobbing, keine Vernachlässigung, keine Grobheit und kein mangelndes Einfühlungsvermögen. Anlässlich meiner inoffiziellen Begrüßung habe ich in den Büros der Gemeinde viel Unbehagen vorgefunden“, tönte Neo-Referentin Dunja Tassiello bei ihrem ersten Auftritt in der Schlanderser Gemeindestube. Selbstredend richtete sich Tassiellos Kritik an den Generalsekretär Georg Sagmeister, der für das Personal in der Gemeinde Schlanders zuständig ist. Mit einem anonymen Fragebogen im Rücken, beließ es Tassiello allein bei Kritik nicht. BM Dieter Pinggera wird sich warm anziehen müssen. Bot das Ganze wohl nur einen Vorgeschmack auf das politische Comeback von Tassiello mit neuen Tönen in der Schlanderser Gemeindestube. Dabei hatte man den ersten

Svaldi wollte aus persönlichen Gründen nicht, Annelies Fliri und Evi Prader sagten aus zeitlichen Gründen ab. Hans Pöll begründete seine Absage damit, dass er den „Hoffnungsträger“ Michl Ganthaler „ausbeißen“ hätte müssen. Er, Pöll, sei kein Hosenscheißer. In der Gemeindestube sollte die Partei nichts zu sagen haben, die SVP sei in den Gemeindestuben ein Auslaufmodell. Margot Svaldi Tschager bekam als einfaches Gemeinderatsmitglied von BM Andreas Heidegger die Agenden, den Kontakt mit den italienischen Mitbürgern zu pflegen und sich um Menschen mit Migrationshintergrund zu kümmern. Die zwei Vertreter der Süd-Tiroler Freiheit, Natascha Santer Zöschg und Benjamin Theiner, enthielten sich bei der Ausschussbestellung der Stimme. Mehr Arbeitnehmer hätten im Ausschuss vertreten sein sollen, so die Begründung. (eb)


6 /Titel/

Vinschgerwind 12-15

11.06.15

Viktoria Fuchs (oben) ist aus dem Vinschgau weg und lebt jetzt in Dublin, Martina Wienchol kam von M端nchen und lebt jetzt im Vinschgau oben am Berg


11.06.15

Vinschgerwind 12-15

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Hin und weg Viktoria Fuchs hat den Vinschgau hinter sich gelassen und lebt in Dublin, die Münchnerin Martina Wienchol im Vinschgau eine neue Heimat gefunden. Zwei Lebensentwürfe zwischen Aufbrechen und Ankommen. Text und Bilder: Hannah Lechner und Valentine Salutt

D

ie Berge sind zu hoch, zu eng, ich kann nicht atmen. Ich brauche Weitblick, ich brauche das Meer“. Viktoria Fuchs stellt drei „Pints of Guinness“ auf den letzten freien Stehtisch in einem Dubliner Pub. Hinter ihren schwarzen Haaren und den dunklen Augen würde man eine Südeuropäerin vermuten, ihr Aussehen verrät nicht, woher sie tatsächlich kommt. Im Pub ist es laut, dicht an dicht stehen Iren und Nicht-Iren, die das kleine Lokal lachend, singend, grölend bis in den letzten Winkel ausfüllen. Selbst an einem gewöhnlichen Dienstagabend wie diesem herrscht hier in internationalem Ambiente die Stimmung, die die 33-jährige Weltenbummlerin im Vinschgau vergeblich suchte. Doch nicht nur die geografische Enge hat sie dazu gebracht, ihrer Heimat den Rücken zu kehren. Vom Balkon des alten Schulhauses auf dem Lichtenberger Berg kann man jenes schmale Tal im Westen Südtirols gut überblicken. Knapp 35.000 Einwohner zählt der Vinschgau, knapp 400 nur das kleine Dorf Lichtenberg, das die in München geborene Martina Wienchol vor zehn Jahren zu ihrer Wahlheimat machte. Nicht weit entfernt von Latsch, dem Ort, in dem Viktoria aufgewachsen ist, liegt Lichtenberg an einen Berghang gebaut im oberen Vinschgau und verfügt zwar über eine Bushaltestelle, kommt auf manchen Fahrplänen aber gar nicht erst vor. Diese beiden Frauen, die sich noch nie begegnet sind, haben in ihrem bisherigen Leben viel von der Welt gesehen und den Begriff der Freiheit für sich persönlich definiert. Ihre Wege kreuzen sich auf der Suche nach Offenheit und Toleranz - und nicht zuletzt auf der Flucht vor der Enge. Dennoch führen sie zwei Leben, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten: Während Viktoria für den pulsierenden Rhythmus und die multikulturelle Atmosphäre des Dubliner Stadtlebens ein viel zu kleines und überteuertes WG-Zimmer gerne in Kauf nimmt, mie-

tete sich Martina in die großen, hellen Klassenzimmer des ehemaligen Schulhauses ein und genießt das so viel langsamere Leben auf dem Berg. „Wenn ich raufkomme, bin ich sofort in einer anderen Welt. Alles hinter sich im Tal zu lassen, ist ein bisschen so wie Aussteigen nach jedem Tag.“ sagt sie, während sie die Vase mit einer Rose in die Mitte des Raumes auf den Fußboden stellt und die Kerze daneben anzündet. Inzwischen hat sie die Gummistiefel und den alten Wollpullover, in denen sie uns empfangen hat, gegen eine bunte Strickjacke getauscht. Durch ihre Natürlichkeit und die von der Sonne gezeichnete Haut sieht sie aus, als hätte sie schon immer hier gelebt. Nicht nur symbolisch nach jedem Tag auszusteigen, sondern ihr Leben von Grund auf zu verändern, war bereits Martinas Wunsch, als sie sich mit 31 nach abgeschlossenem Musikstudium in Klavier, Blockflöte und Gesang in Salzburg, einigen Jahren Arbeit als Musiklehrerin in München und Garmisch und einer gescheiterten Ehe einen Rucksack und Wanderschuhe kaufte und vier Jahre lang durch die Welt tingelte. Ihre Reisen führten sie über den Jakobsweg nach Spanien, nach Guatemala, nach Mexiko und Griechenland und auch immer wieder nach Südtirol, wo sie freiwillige Arbeitseinsätze auf Bergbauernhöfen und Almen leistete und so der Idee, nicht mehr Musik zu machen, sondern selbst Bergbäuerin zu werden, immer mehr verfiel. Mit diesem Plan zog sie 2005 in den Vinschgau. Viele Jahre zuvor hatte in ebendiesem Tal bei Viktoria schon im Kindesalter das Fernweh aufzukeimen begonnen. Entfacht durch die vielen Bücher in ihrem Elternhaus und geschürt von einer Schulzeit als Außenseiterin, trieb es sie mit vierzehn schon aus dem Vinschgau in die nächstgelegene Stadt Meran, wo sie eine Hotelfachschule besuchte. Die Stadt war Anonymität. Anonymität bedeutete Freiheit. Es ging ihr gut, wenn sie weg war vom Vinschgau.

Ihre Kindheit und Jugend in Latsch hat sie nicht in guter Erinnerung: „Jeder kennt jeden. Und manchmal glauben sie, dich besser zu kennen, als du dich selbst.“ Das Leben im Dorf war geprägt von Gerüchten, die oft zu bösen Lügen wurden, denn die Familie Fuchs wollte nicht so ganz dem traditionellen Bild in den Köpfen vieler Menschen entsprechen. Schon die Tatsache, dass sie sonntags nicht in die Kirche ging, sorgte für Gerede. Nach ihrem Schulabschluss zog es Viktoria in die Schweiz - es war, als würde sie die erste Seite eines leeren Buches aufschlagen, in das nur sie schreiben konnte. Vier Jahr später erfüllte sie sich den Lebenstraum eines freiwilligen sozialen Jahres in Sambia. Darauffolgende Reisen führten sie quer durch Afrika, Europa, Südamerika und Asien. In dieser Zeit lebte und arbeitete sie mit Menschen aus aller Welt zusammen. Herkunft und persönlicher Hintergrund spielten dabei nie eine Rolle. Über Viktorias Gesicht breitet sich ein Lächeln aus. Beschwingt nimmt sie einen Schluck Bier und wechselt ein paar Worte mit dem rothaarigen Kellner, der, verwundert über das Aufnahmegerät und die Kamera, sein volles Tablett zur Seite stellt und einen Moment lang neben unserem Tisch stehen bleibt. „So sind die Iren, offen und direkt. Im Vinschgau wird man nicht einfach so angesprochen.“ Das merkte Viktoria auch bei ihrer Rückkehr aus Afrika, die ihr damals nicht leicht fiel. Der Gedanke, weder in den Vinschgau zu gehörenk, noch dorthin zu passen, wollte sie nicht mehr loslassen und so war es nur eine Frage der Zeit, bis sie ihre Koffer endgültig packte. Gerade boomte die Wirtschaft in Irland, viele ausländische Unternehmen ließen sich dort nieder und Menschen aus ganz Europa strömten auf der Suche nach Arbeit in die irischen Städte. Unter ihnen Viktoria und ihr damaliger Freund.


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Vinschgerwind 12-15

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Martina Wienchol auf dem Lichtenberger Berg: „Das langsame Leben dort oben fasziniert.“

Während Martina Teewasser auf den Holzherd stellt, erzählt die heute 45-Jährige, wie sich ihr Neuanfang im Vinschgau nicht ganz so einfach gestaltete. Mitsamt ihren indianischen Trommeln, den Kerzen, den Rosen und einem Konzertflügel zog sie in das alte Schulhaus auf dem Lichtenberger Berg, trommelt zu Vollmond und tanzt zur Wintersonnenwende Spiralen in den Schnee. Achtzehn Höfe gibt es insgesamt rund um Martinas Schulhaus. Einige davon stehen leer, andere werden vermutlich bald leer stehen. Die Alten arbeiten, solange sie noch können. Die junge Generation hält wenig auf dem Berg. Wie reagiert ein solch zurückgezogenes Völkchen, wenn es in der lokalen Wochenzeitung die Schneespiralen ihrer neuen Nachbarin entdeckt? „Stell dir vor, das ist ja die, die bei uns wohnt, die da die Kreise in den Schnee legt.“ Sie war Gesprächsthema. Hin- und hergerissen zwischen Faszination und Widerstand riet ihr ihre Nachbarin: „Gscheider tasch Kirchn geahn as deis wos du do tuasch!“ Solche eingefahrenen Reaktionen auf Unbekanntes sorgen bei Viktoria für Verdrossenheit. Menschen brauchen Unterhaltung und wer in seinem kleinen Dorf von den immer gleichen Leuten umgeben ist, interessiert sich für das Leben der anderen – manchmal zu sehr, und auf eine ungesunde Art und Weise. „Egal was du tust, du wirst beurteilt und viel zu schnell verurteilt.“, sagt sie darüber. Martina hingegen sagt: „Manche Menschen sind es nicht gewohnt, über sich selbst zu sprechen. Ich merke auch, dass viele Leute noch enge und alte Ansichten haben, und am Anfang wurde ich schon sehr auf Herz und Nieren geprüft. Trotzdem ist irgendwo auf der Herzensebene ein Austausch möglich geworden.“ Daraus zog sie für sich den Umkehrschluss und versuchte, ihre eigenen festgefahrenen Altlasten und Vorurteile loszuwerden und ehrlich zu sich selbst zu sein. Ihr Neuan-

fang im Vinschgau und mit den Vinschgern brachte sie dazu, sich die Frage zu stellen: „Wie eng bin ich eigentlich selbst?“ Natürlich gibt es überall auf der Welt und in jeder noch so internationalen Stadt engstirnige und verschlossene Menschen, Vorurteile und Ignoranz, das streitet auch Viktoria nicht ab. Mit dem Wunsch, dem Vischgau eine zweite Chance zu geben, kehrte sie nach fünf Jahren Stadtleben in Dublin nach Hause zurück. Jedoch wurde ihr bald klar, dass es nicht die Sehnsucht nach ihrer Heimat gewesen war, die sie angetrieben hatte, sondern die Sehnsucht nach ihrer Familie. Sie blieb drei Jahre – im Rückblick ein trauriger Abschnitt ihres Lebens. Nichts wollte so, wie sie es gern gewollt hätte und zum ersten Mal stieß sie mit ihrer Weltoffenheit und Kontaktfreudigkeit auf Eis. Der Mensch, zu dem sie geworden war, kam im Vinschgau nicht an, und wenn sie sprühend vor Begeisterung von ihren Erlebnissen erzählte und von ihrem Gegenüber dasselbe erwartete, waren die Reaktionen eher verhalten: „Ach, woasch woll wias do isch, ollm s Gleiche, do passiert it viel.“ Und dennoch wurde ihr oft beinahe vorwurfsvoll die Frage gestellt, wieso man denn irgendwo anders hingehen sollte, wenn es hier doch so schön sei? Viktoria gelang es nicht mehr, sich in ihren alten Freundeskreis einzufinden, und auch neue Bekanntschaften zu machen, war mühsam. Wer sich als Clique schon lange kennt, bleibt lieber unter sich und neue Gesichter sind nicht immer willkommen. „Ich habe in diesen drei Jahren weniger neue Leute kennengelernt als in Dublin in einer Woche.“ Also kehrte sie nach Irland zurück. In einer Stadt sei es viel leichter, dem aus dem Weg zu gehen, womit man sich nicht identifizieren kann, und den Austausch mit jenen Menschen zu suchen, die einem ein gutes Gefühl geben. Die Fülle an Möglichkeiten und Angeboten, und der Komfort,

alles zu jeder Zeit zur Verfügung zu haben, geben Viktoria das Gefühl, frei zu sein. Während sie im Vinschgau für den YogaKurs jedes Mal das halbe Tal durchqueren müsste, kann sie in Dublin auch nach Mitternacht noch im Geschäft um die Ecke Brot fürs Frühstück kaufen - eine kleine Luxusfreiheit, die sie genießt. Auch im Vinschgau gibt es Angebote, aber die sind oft spontan einfach nicht zu erreichen. „Ich möchte in meiner Freizeit so viel machen und mir selbst aussuchen, wann und wo. Solche Einschränkungen gaben mir das Gefühl, mein Leben stehe still, ich wurde mutlos, kraftlos und traurig.“ Viktoria blickt zu Boden und streicht mit einer Hand nachdenklich ihren schwarzen Rock glatt. Für Martina ist das Ganze genau umgekehrt. Der Strom von Angeboten und das schnelle Münchner Stadtleben erdrückten sie eher, als dass sie sie befreiten, und im Gegensatz zu Viktoria hatte sie das Gefühl, die Anonymität würde ihr ihre Individualität nehmen. Inzwischen ist Martina im Vinschgau seit mehreren Jahren als Kursleiterin und Musiklehrerin selbstständig und arbeitet mit Kindern, alten Menschen und geistig und körperlich beeinträchtigten Menschen. Hier kam ihr die geografische Enge des Vinschgaus zugute, denn angefangen mit kleinen Projekten konnte sie sich schnell einen Namen machen und sich das aufbauen, wozu sie sich in München nicht in der Lage gefühlt hatte und was es im Vinschgau so noch nicht gegeben hat. „In München hatte ich wahrscheinlich das Gefühl, ich bin nicht konkurrenzfähig. Ich hab nicht die Kraft gehabt, mich da durchzuboxen, in einer Stadt, wo an jeder Ecke was angeboten wird.“ Ein Leben als Selbstständige konnte sie sich dort nicht vorstellen und auch in den Vinschgau war sie nicht mit dieser Absicht gekommen. Damals hatte sie, der Bergbauernidee noch nicht ganz vertrauend, beschlossen, ihr Geld zunächst doch als Musiklehrerin zu verdienen, auch


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Viktoria Fuchs in Dublin: „Die Stadt ist Anonymität. Anonymität bedeutet Freiheit.“

Doch dann kam die Wende durch die Musik. Das Chorprojekt „Suvendes“, das sie zu leiten begann, öffnete ihr die Tür zur Selbstständigkeit. Die Begeisterung, das Interesse und die Anerkennung, die die Vinschger Sänger ihr entgegen brachten, und die ihr in München gefehlt hatten, holten aus Martina das heraus, was sie so lange zurückgehalten hatte. Mit dieser Aufgabe ist sie aufgeblüht. „Die Leute wollten wissen, was ich kann und wer ich bin, und so konnte ich auch selber dazu stehen.“ Endlich war sie nicht mehr die Virtuosin, die sie nie hatte sein wollen, sondern konnte beim Musizieren auf jeden einzelnen eingehen. Die Begegnung und das Sich-füreinander-Zeit-Nehmen sind für Martina mindestens genauso wichtig wie die Musik, wenn sie in ihren Kursen mit verschiedensten Menschen singt und trommelt. „Das Schöne ist, dass ich hier so viele Nischen gefunden hab und wenn sich eine schließt, geht eine neue auf.“ Es reizt sie, gerade im Vinschgau ihre Nischen zu finden, denn diese gehören dann wirklich nur ihr. Was übriggeblieben ist von der Idee auszusteigen, ist Martinas Einstellung zum Tempo. Zwar ist der tägliche Wechsel zwi-

schen dem Leben auf dem Berg und der Arbeit im Tal oft mühsam und ein Klotz am Bein in der schnellen Welt. „Aber das langsame Tempo dort oben fasziniert, es ist anders, alt. Ich bin selber nicht die Schnellste und die Berge sind ja auch eher schwerfällig“, sagt Martina. Sie hat gelernt, sich ihre Zeit einzuteilen und eins nach dem anderen zu tun. Ohne viel Ablenkung. Sich ganz dem langsamen Leben hingeben will Martina aber trotzdem nicht, auch wenn sie jetzt die Möglichkeit hätte, zu ihrem Lebensgefährten Konrad auf den Hof ein paar hundert Meter weiter zu ziehen und Bäuerin zu werden. Der Austausch auf gleicher Ebene und das Teilen von Eindrücken und Erfüllungen gelingen ihr im bäuerlichen Alltag nicht so leicht, und deshalb will sie ihren Beruf nicht aufgeben. „Ich habe hier auf dem Berg kaum jemanden, der meine Interessen teilt. Darum nehme ich mir die Freiheit, bei meiner Arbeit unten im Tal das zu leben, was oben keinen Platz hat.“ Konrads und Martinas Welten prallen aufeinander, aber der Wille, gut miteinander umzugehen, lässt sie sich gegenseitig den Freiraum geben, den sie brauchen. Eine letzte Frage, die sich stellt, ist jene nach dem Sich-angekommen-Fühlen. „Ankommen ist für mich nicht mit einem Ort verbunden“, sagt Viktoria. Sie fühlt sich angekommen bei den Menschen, die sie gern hat. Dublin ist nur eine Station, denn für Viktoria ist das Leben eine Reise, die noch lange nicht zu Ende sein soll und sie irgendwann vielleicht auch in eine Südtiroler Stadt führen könnte. Eben nur nicht in den Vinschgau. Ihr täglicher Weg zur Arbeit in einem Buchhaltungsbüro führt über eine der vielen Brücken am Dubliner Hafen. Es riecht nach Salz. Während sie kurz inne hält, zieht der Strom junger Menschen an ihr vorüber und wenn sich vor ihren Augen der River Liffey hin zum Meer öffnet, denkt Viktoria: „Mir gehört die Welt!“

Martina möchte im Vinschgau bleiben, sie ist glücklich im Zuhause, das sie sich hier geschaffen hat. „Es kommt schon drauf an, wo man ein Pflänzchen hinpflanzt.“, sagt sie. „Pflanzt man es in eine gute Erde, dann entfaltet es sich. Pflanzt man es auf einen Stein, dann entfaltet es sich wahrscheinlich nicht. Wenn jemand spürt, für mich ist das nicht der Boden, wo ich wachsen kann, dann verändert man entweder den Boden vor Ort, oder man geht woanders hin, wo man den richtigen Boden hat. Und das ist schon die Frage: Ist der Boden Vinschgau für jedes Pflänzchen das Richtige?“

Foto: Erwin Bernhart

wenn sie damit in München nicht glücklich gewesen war. Die ersten Jahre biss sie sich durch, bis sie sich, fest davon überzeugt, ihr jährlich fälliges Gesuch für die Lehrerstelle bis zum 31. April abgegeben zu haben, selbst wieder aus den Ranglisten bugsierte. Dass es den 31. April gar nicht gibt, hat sie erst bemerkt, als sie vergeblich auf die Einladung zur Stellenwahl wartete und ihr Briefkasten leer blieb. Da saß sie nun, ohne Aussichten auf einen neuen Job, ohne Mann an ihrer Seite und ohne Kinder, die sie sich gewünscht hätte. Nun fragte auch die Wahlvinschgerin sich, was sie eigentlich hier sollte, an dem Ort, der für Viktoria „am Arsch der Welt“ ist. Zu abgeschieden, zu wenig aufgeschlossen, zu wenig zugänglich, zu wenige Möglichkeiten.

Die Autorinnen beide 18 Jahre alt, besuchen die 5. Klasse des Spachengymnasiums in Schlanders, Valentine wohnt in Mals und Hannah in Lichtenberg (Gemeine Prad am Stilfser Joch). Was sie studieren werden, wissen sie noch nicht. Nach der Matura wollen sie reisen und Erfahrungen sammeln. Hannah wird im Herbst ein paar Monate auf einem Biobauernhof in Frankreich für Kost und Logis arbeiten. Valentine wartet noch auf die richtige Eingebung, wie sie die erste Zeit nach der Matura gestalten könnte. Die Reportage wurde beim Gabriel-Grüner-Schülerwettbewerb mit dem ersten Preis ausgezeichnet.


10 /Wirtschaft/

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11.06.15

Die kleine Gemeinde Plaus ganz groß Foto: Klaus Abler

Die Gemeinde Plaus ist mit ihren 700 Einwohnern eine der kleinsten Gemeinden des Landes. Trotzdem wurde am letzten Maisonntag das dritte Straßenfest ausgetragen. Organisiert wurde das Fest von den „Plauser Minis“ (Ministrantengruppe) sowie Julia Kuppelwieser, der Projektleiterin für das Integrationsprojekt „Eine kunterbunte Gemeinschaft“. Beim Fest im Dorfzentrum wurden verschiedene Spielecken sowie Malen, Basteln und Schatzsuche angeboten. Bei den verschiedenen Gastronomieständen wurden Speisen aus aller Welt angeboten. Das Fest wurde von Auftritten verschiedener Livebands umrahmt. (klab)

Rom Infos ins Tal Die Regional- und Kommunalwahlen im übrigen Italien sind nun auch geschlagen. Ministerpräsident Renzi und seine demokratische Partei konnten nicht einmal annähernd an das Glanzresultat bei den Europawahlen (40%) anschließen, daher will/muss Renzi seinen Reformkurs beschleunigen. Die Privatisierung zum Abbau der Staatsschulden soll beschleunigt, die geltende Pensionsreform „Fornero“ in mehreren Punkten revidiert und der Sparkurs aufgelockert werden, um das Wachstum voranzutreiben. Geplant sind auch Liberalisierungs- und Entbürokratisierungsmaßnahmen. Mit dem Gesetzentwurf zu den öffentlichen Ausschreibungen, der derzeit im Senat behandelt wird, kann er beweisen, dass es ihm ernst ist. Das Ziel ist die Realisierung von Projekten ohne Korruption. Danach werden wir auch in Südtirol endlich das neue Vergabegesetz erhalten, auf das Wirtschaft und Gemeinden hart warten. Wir sind eh schon arg in Verzug. Nach dem Fahnenerlass zum Beginn des ersten Weltkrieges vor 100 Jahren (mit wohl einigen Verstimmungen) ist jetzt in der auflagenstärksten Tageszeitung „il sole 24 ore“ ein Vergleich der Finanzmittel veröffentlicht worden, die jede Region für den einzelnen Bürger zur Verfügung hat und ausgibt (ca. € 9.000). Für den Südtiroler/ die Südtirolerin stehen fast doppelt so viele Geldmittel zur Verfügung als für Bürger in den „Normalregionen“. Dies schürt weiter Neid und Missgunst und wird ganz bewusst so betrieben. Dass Südtirol doppelt so viele Kompetenzen und Zuständigkeiten auszuüben hat, stand nur im „Kleingedruckten“ des Begleittextes. Dies gehört zum Spiel und wird ganz bewusst s0 betrieben. Gespannt warten wir auch auf die Entscheidung des Gesundheitsministeriums in der Frage der Geburtenstationen in den kleinen Bergspitälern. Ein Antwort dürfte bald kommen und es wird sich zeigen, ob die „römische Schiene“ gut „bearbeitet“ worden ist...

Italien ist auf Reformweg Reschen/Vinschgau - Vinschger Unternehmer diskutieren mit dem Kammerabgeordneten Albrecht Plangger und informieren sich über die italienische Politik:

Die Vinschger Unternehmer mit dem Direktor des Unternehmerverbandes, Josef Negri (1. v.l.), der Bezirksvertreter Gustav Rechenmacher (3.v.l.) und der Kammerabgeordnete Albrecht Plangger (2. v.r., 2. Reihe)

I

talien ist dabei, wichtige Reformen über die Bühne zu bringen. Die notwendige Verfassungsreform sollte innerhalb Herbst verabschiedet werden, danach werde das Stabilitätsgesetz folgen. Wohin die notwendigen Reformen führen werden, darüber unterhielten sich rd. ein Dutzend Unternehmer und Manager aus dem Vinschgau mit Kammerabgeordneten Albrecht Plangger im Rahmen einer Bezirksversammlung, die kürzlich am Reschen stattfand. Plangger ging einleitend auf die Neuerungen ein, welche die Arbeitsmarktreform mit sich bringt: „Für Unternehmen wird es einfacher, neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einzustellen und Italien nähert sich damit den europäischen Standards an. Auch mit der Beitragsbefreiung bei Neueinstellungen und der Absetzbarkeit der Lohnkosten für unbefristet Beschäftigte von der IRAP-Bemessungsgrundlage hat die Regierung klare Akzente gesetzt, die Wirtschaft anzukurbeln und damit die Erhaltung und Schaffung von Arbeitsplätzen zu ermöglichen“, so Plangger. Der Weg sei mühsam und schwierig, gehe aber in die richtige Richtung. Italien sei jedenfalls dabei, wichtige Hausaufgaben zu machen. Gustav Rechenmacher (Systems GmbH), Bezirksvertreter des Unternehmerverbandes Südtirol im Vinschgau, erinnerte in seiner Einführung an den wichtigen Beitrag, den die industriell organisierten Unternehmen zum Wohlstand und zur Sicherung

Foto: „Wind“-Archiv

von Albrecht Plangger

der Beschäftigung in Südtirol leisten. Die insgesamt knapp 500 Mitgliedsunternehmen beschäftigen landesweit über 33.000 Personen, erwirtschaften über 17 Prozent der gesamten Wertschöpfung und stellen mit rd. 72 Prozent den Löwenanteil der gesamten Südtiroler Exporte. Damit die Unternehmen auch in Zukunft diesen wichtigen Beitrag leisten können, braucht es entsprechende Rahmenbedingungen. Verbandsdirektor Josef Negri ging auf die wichtigsten Lobbyingthemen des Unternehmerverbandes ein und verwies auf die ersten positiven Auswirkungen der Arbeitsmarktreform. In der regen Diskussion unterstrichen die Unternehmer die Notwendigkeit von gut funktionierenden Infrastrukturen für den Daten-, Waren-, Personen- und Energietransport, pochten aber auch stark auf Rechtssicherheit und Bürokratieabbau. Strategisch sei zudem, auch weiterhin die bestmögliche Ausbildung der Jugendlichen zu gewährleisten. Abgerundet wurde die Bezirksversammlung durch die Besichtigung des Etschquelle-Bunkers. Abgeordneter Plangger führte die Unternehmer durch den Bunker und erklärte die Entstehung und Entwicklung der historischen Grenzbefestigung am Reschenpass, die Ende der 1930er-Jahre entlang der Reschengrenze angelegt wurde. Die umfangreiche Verteidigungslinie besteht aus Panzersperren und Bunkeranlagen, aus Nachschubstraßen und Gefechtsständen.


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Mals

20 Jahre Patscheider&Partner ie Peripherie stärken ist eines der Schlagwörter, die in politischen Kreisen häufig bemüht werden. Für das Ingenieurbüro Patscheider&Partner in Mals ist die Peripherie bzw. deren Stärkung kein Schlagwort, sondern Realität. Vor 20 Jahren hat Ronald Patscheider die Eintragung in die Ingenieurskammer der Autonomen Provinz vornehmen können. Nach ersten erfolgreichen Schritten erfolgte die Büroeröffnung 1996 in Mals gemeinsam mit Günther Kreidl. Etwas später stieß mit Karl Christandl ein weiterer Ingenieur aus dem Obervinschgau dazu. Mit der Beauftragung zum Neubau der Sportoberschule in Mals stand der junge Betrieb vor großen Herausforderungen und mit Walter Gostner konnte die Mannschaft 1997 verstärkt werden. Permanentes Wachstum des Betriebes und ungebrochener Expansionswille führte

Foto: Erwin Bernhart

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Patscheider&Partner das sind v.l.: Karl Christandl, Günther Kreidl, Ronald Patscheider und Walter Gostner im Jahr 2000 zu einer Sozietät und gipfelte in „Patscheider & Partner“. Vor zehn Jahren, im Herbst 2005, kam der Umzug in die heutigen Büroräumlichkeiten, nachdem man in diversen Büroräumlichkeiten permanent unter Platzmangel zu leiden hatte. Mittlerweile beschäftigt das Ingenieurbüro Patscheider &Partner 40 Mitarbeiter, ist eines der großen Ingenieurbüros im Lande und auch staatsweit.

Die Malser Ingenieure betreiben eine Filiale in Bozen und eine in Schwaz in Nordtirol. Der Plan, in der Schweiz einen weiteren Standort aufzubauen ist beschlossene Sache. Das Angebot von Patscheider & Partner ist vielfältig: Hochund Industriebau, Infrastrukturen, Statik und Tragewerke, Geotechnik, Wasserbau, Verkehrswege - das Büro deckt so ziemlich alles ab, was im Ingenieursbereich machbar ist. Mit

der Haustechnik (Heizungs-, Lüftungs-, Sanitär- und Elektroplanung) will man künftig das Dienstleistungsspektrum erweitern. Dass die Planungen der Malser Ingenieure quer durch Europa gehen, dass man an 17 Wettbewerben in Afrika und an 2 in Amerika teilgenommen hat, ist ein Wirkungsgrad, der weit über Mals und weit über Südtirol hinausgeht. Zum 20-jährigen Jubiläum gab es am 30. Mai 2015 auf dem Gelände vor dem Ingenieursbüro ein gebührendes Fest, zu der die Ingenieure Freunde, Bekannte, Gönner und Förderer eingeladen hatten. Gekommen sind viele und bei der Musik der Partschinser Jung-Formation „Zielergluat“ und bei Walter Gostners Ziehharmonikaklängen wurde bestens gefeiert. Auch dies bezeugt ein verankertes Leben in und eine Stärkung der Peripherie. (eb)


12 /Leserbriefe/ Wind - Klick-Tipps

Cookies

von Roland Sprenger, Online-Berater

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eit dem 3. Juni sieht der Art. 122 des ital. Datenschutzgesetzes vor, dass jeder Inhaber einer Website, die Cookies verwendet, einen Cookie Banner einbaut, der auf einer separaten Seite darauf verweist, wie man diese deaktivieren und/ oder löschen kann. Aber was sind Cookies und wofür sind sie gut? Cookies (engl. Keks) sind kleine Textteile, welche von der besuchten Website über den Browser auf den Computer des Nutzers gespeichert werden. Sobald ein Nutzer auf die besuchte Seite zurückkehrt, ruft der Browser die gespeicherten Cookies ab und sendet diese an den Server. So kann ein erneuter Websitebesuch festgestellt werden, der Nutzer muss sich auf der Seite z.B. nicht erneut anmelden oder die Artikel im Warenkorb sind gespeichert. Zudem gibt es andere Cookiearten, wobei jedes einen anderen Nutzen hat. Navigations-Cookies sind für das Funktionieren der Website unerlässlich und erlauben es, Besucher zu identifizieren. Leistungs-Cookies dienen der Verbesserung. Hierfür werden anonym Infos gesammelt, zusammengefasst und schlussendlich die Inhalte der Seite verbessert. Werbecookies werden dazu verwendet, um Werbungen zielgerichtet zu schalten. Beispiel: Man stöbert auf einer Bekleidungs-Seite bei den Schuhen, plötzlich erscheinen darauf immer wieder Schuhe als Werbung auf dem eigenen Bildschirm, dies hat wohl fast jeder schon bemerkt und ist den „lieben kleinen“ Cookies zu verdanken.

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Tradition des Obstes Alte Aufzeichnungen belegen, dass es schon im späten Mittelalter Bauernobstgärten in unmittelbarer Umgebung von Siedlungen gegeben hat. Viele Dörfer sind heutzutage von richtigen Obstbaumgürteln umgeben. Nur wenige Landschaftsformen haben für unsere Erholung eine vergleichbare Attraktivität. Nicht nur zur Blütezeit sorgen Obstwiesen für eine willkommene Abwechslung zum eintönigen Alltag vieler Touristen. Der Obstbau für den Verkauf als Tafelobst oder weiterverarbeitet zu Most, Saft oder Schnaps usw. ist für Süd-Tirol eine wichtige Erwerbsquelle mit Arbeitsplätzen für viele Beschäftigte. Heimisches Obst, steht leider nicht nur in Preiskonkurrenzkampf gegen importierte Südfrüchte und koffeinhaltige Limonaden. Allzu gern werden von selbsternannten Saubermännern die positiven Attribute der Kulturlandschaft

Obstbau ausgeblendet. Auch spielt beim Konsumverhalten der breiten Masse als Maßstab kaum Geschmack und ökologisch verträgliche Anbauweise, sondern Form, Farbe und Größe und damit der Verkaufspreis die entscheidende Rolle. Weithaler Dietmar, Partschins

BM Veith nicht wählbar? Starke Zweifel an der Wählbarkeit von BM Veith äußerte die „Offene GemeindeListe Mals“ bei der ersten Sitzung des neuen Gemeinderates. Wie in jeder anderen Gemeinde auch, wird bei der ersten Sitzung mit Tagesordnungspunkt 1 die Wählbarkeit des BM überprüft. Veith ist nebenbei auch Präsident der E-AG. Die Gemeinde besitzt 100 Prozent der E-AG. Das regionale Wahlrecht Art. 19 Absatz g) spricht dabei eine klare Sprache. Nicht wählbar

sind danach „die gesetzlichen Vertreter und die leitenden Angestellten der Aktiengesellschaften, in denen der Kapitalanteil der Gemeinde mehr als 50 Prozent beträgt“. Diese Tatsache konnte auch durch die Ausführungen der Generalsekretärin nicht enthärtet werden. Aus diesem Grund haben sich die 6 Räte der „Offenen GemeindeListe Mals“ der Stimme enthalten. Und nicht zuletzt deshalb scheint eine weitere rechtliche Überprüfung der Sachlage dringend notwendig zu sein. Peppi Stecher, Offene Gemeindeliste Mals

Nachgedacht

von Don Mario Pinggera

Dieses Frühjahr erregte der Pfarrer von Bürglen im Kanton Uri großes mediales Aufsehen. Er hatte die Beziehung zweier Frauen gesegnet. Schnell schaltete sich die Bistumsleitung ein, um den Pfarrer zur Räson zu bringen. Aber ebenso schnell bekundeten über 30.000 Menschen in einer Petition ihre Solidarität mit dem Pfarrer, darunter zahlreiche Kolleginnen und Kollegen aus der Seelsorge. Auch Kirchenrat und politische Gemeinde von Bürglen sprachen sich ohne Wenn und Aber für den Verbleib des beliebten Pfarrers aus. In guter innerschweizerischer Tradition bot man der kirchlichen Obrigkeit die Stirn.

Vor kurzem wurde in Irland abgestimmt: Dieses traditionell erzkatholische Land entschied sich nicht etwa für kirchliche Segnungen von gleichgeschlechtlichen Paaren – nein, es wurde sogar eindeutig für deren Ehe votiert. Die Sensation war perfekt. In übertrieben pathetischer Art kommentierte der Kardinalstaatssekretär diese Abstimmung als „Niederlage für die Menschheit“. Diese Bezeichnung scheint völlig außer Acht zu lassen, wie es gerade in Irland dazu gekommen ist. Erinnern wir uns (um der von Papst Franziskus angemahnten ‚spirituellen Alzheimer‘ nicht zu verfallen!), dass Irland vom Missbrauchsskandal besonders hart getroffen wurde. Unter anderem geschahen diese Missbräuche durch kirchliche Institutionen und deren Angehörige. Genau DAS bezeichne ich als ‚Niederlage für die Menschheit‘ (und nicht die Beziehungen zwischen Menschen gleichen Geschlechtes) oder besser noch: als Verbrechen an der Menschlichkeit!

Insofern ist klar, dass sich die Menschen in Irland, die u.a. von der Kirche derart enttäuscht wurden, von dieser ganz sicher nicht mehr dreinreden lassen. Diesen Bonus hat die Kirche selbst verspielt – für lange Zeit oder gar für immer. Der Vatikan sollte also mit Kritik an den Iren etwas sparsam umgehen. Vor der eigenen Türe gibt’s immer noch genug zu kehren. Es ist evident, dass andere Länder Irland in dieser Beziehung folgen werden. Schon in Bälde. Die Kirche tut gut daran, ihr Verhältnis wenigstens bezüglich einer möglichen Segnung von gleichgeschlechtlichen Paaren zu überdenken. Vor wenigen Jahren fragte der Wiener Dompfarrer bei Kardinal Schönborn nach, wie er sich denn am Valentinstag verhalten müsse, da doch immer mehr Paare gleichen Geschlechtes zur Segnung in den Stephansdom kämen. Schönborn meinte lediglich, der Segen dürfe niemandem verweigert werden!


Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

Hoi Tschianni. Mit diesem Gruß werde ich seit über 30 Jahren von den Kortscher „Schafer“ und „Treiber“ begrüßt. Dann geht es über Jöcher und Schneefelder ins Ötztal. Immer das Gleiche und doch immer etwas anders. Nur ich werde langsamer oder sind die Schafe schneller geworden?

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/Impressionen/ 13


14 /Lokales/

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#Kultur

50 Jahre AVS-Sektion Obervinschgau

Das Leitwort „#Kulturperspektiven“ hat LR Philipp Achammer für den Prozess zur Erarbeitung eines neuen Landeskulturgesetzes gewählt. Nun geht der Gesetzestext an den Landtag.

Die AVS Sektion Mals unter dem derzeitigen Sektionsleiter Kassian Winkler beging am 31. Mai 2015 mit einer Feier ihr 50-jähriges Jubiläum. Und weil „scripta manent“ hat die AVS Sektion ein lesenswertes Büchlein unter der Federführung von Heinrich Moriggl herausgegeben. Die Geschichte der Sektion werden darin ebenso dargestellt wie die Menschen, die sich für die Wiedergründung der Sektion eingesetzt haben, die Bergrettung, die vom AVS aufgebauten und betreuten Schutzhütten Sesvenna und Oberettes und vieles mehr.

Todenhöfer klagt an

J

Foto: Erwin Bernhart

ürgen Todenhöfer, bekannter Autor erfolgreicher Bücher und Experte vor allem des Nahen Ostens, hat kürzlich sein neues Buch „Inside IS - 10 Tage im Islamischen Staat“ in seinem Domizil in Sulden vorgestellt. Paul Hanny war es, der Todenhöfer zu diesem Schritt überreden konnte. „Ich schreibe nur über Sachen, wo ich war“, sagt Todenhöfer. Auf die Frage, ob er sich vom Islamischen Staat instrumetalisieren habe lassen, antwortet Todenhöfer gelassen: „Ich kenne den Journalismus nicht, der nur die Guten zu Wort kommen lässt.“ Todenhöfer hat auf seiner Facebook-Seite mehr als 400.000 Fans und berichtet dort laufend über Neues, auch den Islamischen Staat betreffend. Der „Islamische Staat“ entspreche in keinster Weise dem Islam, er ist eine Te r ro r ve re i n i gung. Bomben, wie sie die USA im Irakkrieg eingesetzt hätten, seien keine Lösung. Im Gegenteil, weil Bomben auch Zivilisten treffen, seien diese ein regelrechtes Te r ro r z u ch t programm. Es bleiben Bodentruppen als mögliche Lösung. Die wolle aber niemand. Nur die Sunniten könnten den IS schlagen. Diese seien aber von der US-Regierung nach dem Sturz von Saddam Hussein aus allen Ämtern entfernt worden. (eb)

30 Jahre Freundeskreis Marienberg - Der Freundeskreis Marienberg hat bei seiner jüngsten Vollversammlung sein 30-Jähriges feiern können. Der Kontakt zum Kloster Marienberg aber auch jener untereinander wird gepflegt. Der Freundeskreis wächst, konstant geblieben ist sein Präsident Andreas Folie.

Foto: Erwin Bernhart

Sulden

von Erwin Bernhart

M

it dem Rückblick auf hochkarätige Referate in der Fastenzeit, auf erbauliche Wanderungen jeweils im Herbst ließ „Freundeskreis“Präsident Andreas Folie die vergangenen fünf Jahre Revue passieren. Als Vortragende zu Gast in Marienberg waren der Sektenbeauftragte der Diözese Balthasar Schrott (2010), der Marienberger Bibliothekar und Professor Pater Ulrich Faust (2011), Hannes Benedetto Pircher (2013), Pepi Feichtinger (2014) und Sepp Kusstatscher (2015). Im Jahr 2012 nahmen zahlreiche Freunde Marienbergs an der Fahrt ins Mutterkloster Otto-beuren teil. Vereinsintern tat sich auch einiges: Hans Aondio hat eine eigene VereinsHompage (www.freundeskreismarienberg.org) initiiert und gestaltet. Als gute Schnittstelle zu den Mitgliedern und auch

30 Jahre Freundeskreis Marienberg - Vollversammlung am 31. Mai 2015; Publikation zum 30-Jährigen

zu Interessierten habe sich der Internetauftritt bewährt, lobte Folie. Aondio war es auch, der die Anregung zu einem „Freundeskreis-Chor“ gegeben hat. Mittlerweile ist dieser aktiv und wird von Meinrad Warger als Chorleiter betreut. Mit großer Freude (Magno cum gaudio) hat Folie ein kleines Büchlein vorgestellt, welches sich der Verein zum 30-jährigen Bestehen selbst schenkt: mit einem Rückblick, mit Erinnerungen einiger Klosterschüler und mit einem Beitrag von Othmar Parteli (freundlicherweise vom Universitätsverlag Wagner in Innsbruck zur Verfügung gestellt) über die schulische Vergangenheit des Stiftes. Die lesenswerte Publikation gibt es im Klostermuseum zu kaufen. Mit dem „Abbas habeat verbum“ - dem Abt das Wort - an Abt Markus Spanier öffnete dieser einige Fenster in die Zukunft: Im Herbst wolle man eine

Kirchenreinigung vornehmen, die Innenfassaden sollen entstaubt werden. Dies auch im Hinblick auf das 2016 bevorstehende Jubiläum des 200. Jahres der Rückkehr ins Kloster aus dem Exil nach der Aufhebung des Klosters durch die bayrische Regierung im Jahr 1807. Voraussichtlich im Oktober 2016 wird im Kloster Theater gespielt. Das Theaterstück „Griseldis“, welches sich im Archiv des Meraner Gymnasiums befand, wird von Theaterautor und -regisseur Toni Bernhart betreut in der bis dahin im Rohbau fertig gestellten Bibliothek aufgeführt werden. Nach dem offiziellen Teil der Vollversammlung fanden sich die teilnehmenden Vereinsmitglieder gemeinsam mit Abt Markus, den Patres Sebastian, Martin, Peter, Anselm und Bruder Nikolaus im neuen Speisesaal zu Speis, Trank und angeregtem Gespräch ein.


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/Lokales/ 15

Müstair

Zum besten Campingplatz der Schweiz erkoren n Holland besteht seit 50 Jahren eine Organisation namens ACSI (Auto Camper Service International), die weltweit die Campingplätze bewertet und diese in einem Campingführer veröffentlicht. In der Schweiz wurden 241 Plätze bewertet. Die Bewertung basiert auf den Rückmeldungen der Camper und dem Urteil der ACSI-Inspektoren. Zum heutigen Zeitpunkt figuriert die Campinganlage in Müstair mit einem Punktedurchschnitt von 8.8 auf dem ersten Rang. Bewertet werden zehn Kriterien mit maximal je zehn Punkten. Daraus wird der Durchschnitt errechnet. Die Bewertungspunkte sind: (in Klammer die erreichte Punktzahl des Campings Muglin) Sanitäranlagen (8.9), Preis-Leistungsverhältnis (8.7), Unterkunft (8.8), Unterhaltung (9.0), Essen und Trinken (8.4), Personal (8.9), Stellplatz (8.7), Kinderfreundlichkeit (8.7), Sporteinrichtungen (8.4), Umgebung (8.9). Für den Campingplatz Muglin in Müstair ergibt dies einen Durchschnittswert von 8.8 Punkten, was zum heutigen Zeitpunkt Rang 1 der 241 bewerteten Plätze der Schweiz bedeutet. Im Klartext heißt das: Der Camping Mug-

Foto: Beat Grond

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Campinganlage Muglin in Müstair; Bistro-Bar mit Sonnenterrasse lin (Muglin=Mühle) Val Müstair in Müstair gilt heute, gemäß ACSI, als bestgeführte und komfortabelste Campinganlage der Schweiz! Die Anlage befindet sich mitten in der Natur, in ruhiger Lage, nahe am Rombach sowie unweit vom Dorfkern und vom Kloster St. Johann, dem Weltkulturerbe der UNESCO. 2011 wurde der ehemalige Bauernhof der Familie Zangerle zu einer modernen und komfortablen Anlage für Camper umgebaut. Das Areal umfasst 92 Standplätze, davon 27 Dauerstellplätze. Die einzelnen

pr-info Glurns

Jetzt anmelden!

8- Gipfel-Marsch in Glurns am 1. August In knapp zwei Monaten ist es wieder soweit, die 19. Ausgabe des 8-Gipfel-Marsches wird am 1. August 2015 in Glurns gestartet. Es gilt wie immer 8 Gipfel, 33 Kilometer und 3.300 Höhenmeter zu bewältigen. Nachdem im Jahr 2013 407 Bergbegeisterte die 18. Edition in Angriff nahmen, kann auch heuer wieder Höhenluft geschnuppert werden. Start ist um 4.00 Uhr am Stadtplatz Glurns. Das Ziel ist das 2.757 m hohe Stilfser Joch. Wer möchte kann bereits um 3.30 Uhr die traditionelle Andacht in der Frauenkirche in Glurns besuchen. Längs der Strecke sind Helfer und Bergrettungsmänner postiert, die jedem Teilnehmer Auskunft geben und Hilfe leisten. Die Teilnehmer erhalten unterwegs kleine Stärkungen, es wird jedoch dringend empfohlen, sich für den langen Marsch selbst weitere Verpflegung mitzunehmen. Ab 11 Uhr findet am Stadtplatz in Glurns ein Fest zum Marsch statt. Organisiert von der Schützenkompanie Glurns. Das Startgeld beträgt Euro 35,00 und beinhaltet ein Startpaket, den Rücktransport vom Stilfser Joch nach Glurns, sowie einen Essensgutschein, welcher am Stadtplatz eingelöst werden kann. Anmeldeschluss ist Freitag, der 17. Juli 2015. Die Teilnehmerbegrenzung ist bei 500 Personen erreicht und kann aus Sicherheitsgründen nicht erhöht werden. Nähere Informationen unter www.glurns.eu oder unter +39 0473 83 12 88

Plätze messen ca. 102 m2 und sind alle mit Trinkwasser, Abwasser, Internetempfang und elektrischem Strom ausgestattet. Eine spezielle Attraktion für die Gäste ist die Sauna auf dem ehemaligen Heuboden. Die Benützung ist für Camper kostenlos. Den Kindern steht ein grosszügiger Spielplatz unmittelbar neben der schönen Sonnenterrasse der Bistro-Bar zur Verfügung. Die Sanitäranlagen sind modern und großzügig. Für den kleinen Hunger und für das gemütliche Beisammensein ist die Bistro-Bar der richtige Ort. (bg)


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Graun/Kauntertal/Nordtirol

„Mehrheitsfähig“

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Foto: Erwin Bernhart

rischer Wind für Skischaukel“, titelte kürzlich die „Tiroler Tageszeitung“ in Nordtirol und: „Im Nachbardorf Graun wird der seit Jahren geplante Zusammenschluss über das Karlesjoch (3108 m) zum Teil als Konkurrenz zu den Skigebieten Schöneben, Haideralm und Watles gesehen. Seit den jüngs-

ten Gemeindewahlen vom Mai 2015 soll sich das Blatt zumindest im Dorfparlament zugunsten der Nord-Sütiroler Lift-Ehe gewendet haben. „Im Grauner Gemeinderat ist das Projekt jetzt mehrheitsfähig“, erläuterte Rubatscher kürzlich. Er ist überzeugt: „Die Chancen auf Realisierung waren noch nie so gut wie jetzt.“

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§ Streuner oder Strawanzer? Aus dem Gerichtssaal

In einem kürzlich erschienenen Urteil des obersten Gerichtshofes in Rom wird zum wiederholten Male festgeschrieben, dass eine Gemeinde für alle Schäden haftet, welche durch streunende Tiere im öffentlichen Bereich verursacht werden. Dieser Grundsatz gilt sowohl für den Fall eines Hundebisses als auch für einen Verkehrsunfall, der von einer Katze verursacht wird, denn die nationale und regionale Gesetzgebung sieht eine Pflicht der Lokalverwaltung zur Bekämpfung und Vorbeugung der Streunerei vor. Die Körperschaft könnte sich einer Haftung entziehen, indem sie den Nachweis erbringt, dass der Hund seinem Eigentümer ausgebüchst ist. Der private Eigentümer eines gefährlichen Tieres ist nämlich bei Strafe dazu angehalten, genügende Vorkehrungen zu tref-

Schluderns

Schülerinnen kochen im Altersheim

fen, damit keine Gefahr für die öffentliche Sicherheit besteht. Allerdings könnte das Vieh seinem Besitzer auch ohne dessen Schuld abhanden gekommen sein, wodurch wiederum die Verpflichtung der Verwaltung geweckt würde. Bereits in einem Urteil aus dem Jahr 2011, ebenfalls des obersten Gerichts, wird prinzipiell kein Unterschied zwischen einem tätowierten und einem nicht tätowierten Tier gemacht, weshalb es für die Verantwortlichkeit der Gemeinde keine Rolle spielt, ob dieses nun ein klassischer „Straßenköter“ - Tierfreunde mögen mir die derbe Sprache verzeihen - oder aber ein strawanzender Kettenhund ist. Mag es bei einem Hund oder einem Pferd gegebenenfalls noch leicht sein, den Eigentümer anhand von Marke oder Markierung festzustellen, so

könnte es denkbar schwierig werden, den Besitzer einer Katze ausfindig zu machen. Wenn nicht an jeder Straßenecke ein Foto der kleinen Kitty mit dazugehörender Telefonnummer klebt, dann könnte es in der Haftungsfrage eng für die öffentliche Verwaltung werden. Denn wenn kein Beweis des privaten Eigentums erbracht wird dann gilt das Tier als Streuner, und die Gemeinde kann die Akte gleich ihrer Versicherung zur Bearbeitung übergeben. Interessant ist in diesem Zusammenhang die Unterscheidung zwischen einem Wildtier und einem verwilderten Haustier, weshalb sich im Falle einer Flucht des in aller Munde liegenden Katers „Chiku“ interessante rechtliche Fragen ergeben könnten. Christoph Tappeiner, Rechtsanwalt

pr-info ModeWerk Glurns

Mode für Junge und jung Gebliebene

A

n drei Vormittagen bereiteten Schülerinnen der 3. Klasse der Fachlehranstalt für Hauswirtschaft und Ernährung Kortsch unter Anleitung des fachkundigen Schludernser Küchenpersonals ein „DreiGänge-Menü“ für die Heimbewohner zu. Unter dem Motto „Jung trifft alt – Kochen im Altersheim“ wurde diese Initiative bereits zum zweiten Mal organi-

siert. Für die Schülerinnen war dies eine sehr gute Gelegenheit, die erlernten Kompetenzen in der Praxis anzuwenden. Neben der Zubereitung der Speisen übernahmen die Schülerinnen auch die Dekoration der Tische im Speisesaal sowie den Service. Die Schülerinnen erhielten somit erhielten einen umfassenden Einblick in die Arbeitswelt eines Altersheimes. Der direkte Kontakt mit den Menschen im Altersheim, das eine oder andere gute Wort, die freundliche und wertschätzende Begegnung waren auch für die Senioren eine willDie Fachlehrerin Susanne Federspiel kommene Abwechs(links) und die Altersheimdirektorin Sibille lung. Diese dankten Tschenett (rechts) freuen sich gemeinsam es den jungen Menmit den Schülerinnen über die bisherige schen mit sichtlich Zusammenarbeit und auf die Fortsetzung im zufriedenen Gesichnächsten Jahr tern. (lu)

Das neue Modegeschäft ModeWerk im renovierten Söleshaus in Glurns ist architektonisch eine Augenweide und besticht durch die harmonische Verbindung zwischen alter und neuer Bausubstanz. Eine Augenweide ist auch das große Sortiment an Damen- und Herrenmode – in großer Auswahl, geschmackvoll, qualitativ hochwertig und preiswert. Es gibt auch Sportschuhe, Taschen und andere Accessoires. Geführte Marken sind zum Beispiel Only, Quiksiver, Converse Roxy. Die ausgebildete Sozialpädagogin und Kinderbetreuerin Franziska Gögele, hat sich mit der Eröffnung des Modegeschäftes einen Traum verwirklicht. Und Glurns hat einen neuen Anziehungspunkt für Junge und jung Gebliebene. (mds) ModeWerk, Laubengasse 11, 39020 Glurns. Öffnungszeiten: Mo. –Fr. durchgehend von 9.00 bis 18.00 Uhr; Sa: 9.00 bis 12.00 Uhr, Telefon 0473 421912


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/Menschen/ 17

„Wenn man jung isch, isch uan nicht zaviel“, „Wenn man jung isch, isch uan nicht zaviel“, sagt Rosa Tanzer Witwe Mair rückblickend auf ihr arbeitsreiches und bescheidenes Leben als Dienstmagd, Haushälterin und Pflegerin. Weiters betonte sie, dass sie ihr Leben lang Freude am Kochen hatte. So kamen ihr die Stellen als Widumhäuserin wohl sehr gelegen. Sie nahm das Leben immer von der heiteren Seite, und ihr Lachen und ihr Humor mögen sicher dazu beigetragen haben, ihre Gesundheit so zu erhalten und manchen Unbilden des Lebens gelassen zu begegnen. Von Maria Gerstgrasser

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osa Tanzer wurde als achtes Kind in einer vielköpfigen Geschwisterreihe im Dorfzentrum von Plaus geboren. Die Schulpflicht erfüllte sie in der neuen einklassigen Dorfschule, die seit 1921 bezugsfertig war und im letzten Unterrichtsjahr in deutscher Muttersprache 72 Kinder zählte. Ein Jahr vor ihrem Schuleintritt wurde der Unterricht in italienischer Sprache eingeführt. Rosa war eine gute Schülerin und fand auch lobende Worte über die italienischen Lehrpersonen. Die Quästur von Bozen verlieh ihr wegen des Fleißes und der guten Lernerfolge eine Auszeichnung, die sie in Meran entgegennehmen konnte. Die Fahrt dorthin war für die Elfjährige abenteuerlich und aufregend und wegen der schlechten Fahrgelegenheiten mit Tram und Fußmarsch verbunden. Während der Schulzeit musste sie auch oft das Kind der Lehrerin betreuen. Ein weiterführendes Studium war damals den meisten Mädchen versagt. Die Berufspalette war also klein, doch Rosa wusste, was sie wollte und fand eine Kochlehrstelle im Jesuheim. Der große Kupferkessel, in dem sie Polenta gerührt hatte, ist ihr immer noch im Gedächtnis. Zum Apfelpflücken musste sie nach Hause kommen, und so pendelten sie und ihre Geschwister zwischen Mithilfe am elterlichen Hof und fremden Diensten abwechslungsweise hin und her. Ein schriftliches Angebot bewog sie, in Schluderns eine neue Arbeitsstelle anzunehmen. Am Bahnhof von Plaus traf sie die Chefin. Sie haben sich auf Anhieb verstanden und dort die Be-

„ Die Törggelin“ Rosa Mair erfreut sich mit ihren 93 Jahren immer noch körperlicher und geistiger Frische, die sie gerne beim Rätseln unter Beweis stellt dingungen vereinbart. Mit dem Zug oben angekommen, wurde ihr Koffer auf einem „Ziachwagele“ transportiert, und ein solches war auch für sie dann ein willkommenes Behelfsmittel um das Gras von den Böschungen zu holen. Ihr oblagen außerdem alle Hausarbeiten, während die Eigentümer im Untergeschoss eine neue Gemischtwarenhandlung führten. In jene Zeit fallen auch die Erinnerungen an den Zweiten Weltkrieg. Da kamen einmal zwei Soldaten ins Haus und fragten um Arbeit und Unterkunft. Auf Wunsch des Besitzers mussten sie am Hang ein großes, tiefes

Loch graben, das als Schutz bei Fliegeralarm dienen sollte. Um sich darin eiligst verstecken zu können, nahm jeder seinen Rucksack, der griffbereit hinter der Haustüre hängen musste. Rosa nahm auch an der Diözesanwallfahrt nach Laas teil, bei der inbrünstig um ein baldiges Kriegsende gebetet wurde. Dann übernahm sie in Schluderns die Stelle als Widumhäuserin, die wiederum erweiterte Anforderungen mit sich brachte, aber auch ihrer Frömmigkeit gerecht wurde. Der Umgang mit der Geistlichkeit und den Pfarrkindern war ihr bald vertraut. Ihre Kochkünste konnten sich weiter entfalten, besonders dann, wenn mehrere „Herren“ bei Visiten oder Aushilfen zugegen waren. Sie hat auch weiterhin keine körperliche Arbeit gescheut und war selbst sehr bescheiden geblieben. Auch Momente des Schreckens blieben ihr weiterhin nicht erspart. So fand sie den Pfarrer einen Tag nach Christi Himmelfahrt wie leblos in seinem Büro. Er hatte einen Schlaganfall erlitten und eiligst rief Rosa den Frühmesser, der unterhalb der Churburg wohnte, um Hilfe. Der Pfarrer wurde nach Martinsbrunn gebracht und erlag dort einem zweiten Schlaganfall. Rosa war dabei, als er starb, und die Ärzte sagten, dass er noch auf sie gewartet hätte. Auch in Aldein war sie dann als Pfarrköchin tätig. Auf Beschluss des Familienrates erklärte Rosa sich bereit zum Törggelehof nach Naturns zu kommen, um die Base zu pflegen und die kleine Landwirtschaft weiterzuführen. Dieser Entschluss brachte eine entscheidende Wendung in ihrem Leben. Ein gutgemeinter Rat-

schlag lautete: „Wersch miaßn heiratn, alluan konnsch du do nicht tian.“ Am 11. Februar 1958, dem Jahrtag der Erscheinung Mariens in Lourdes, besuchte sie den Gottesdienst in Naturns und wurde auf Sepp Mair vom Hörplatzhof aufmerksam gemacht, der zu jener Zeit Mesner und Knecht im Widum von Naturns war. Ihm oblagen auch die Arbeiten im Stall und die Versorgung der Tiere. Sie wagten es, nach so kurzer Bekanntschaft am 31.Mai zu heiraten. Durch soviele Gemeinsamkeiten gab es wohl kaum Zweifel am Gelingen dieser Ehe, und Rosa bekam relativ spät zwei Söhne und zwei Töchter, die zu tüchtigen Menschen erzogen wurden. Acht Enkelkinder erfreuen nun das Dasein der alten Tage. Während ihr Mann weiterhin die Gründe des Pfarrers am Friedhof bepflanzte und pflegte, war Rosa immer wieder bereit bei kirchlichen Veranstaltungen auszuhelfen, wo sie nur konnte. Ihre Krapfen und Strauben, die bei Pfarrfesten angeboten wurden, fanden reißenden Absatz. So lebten beide Ehepartner in Frömmigkeit, Hilfsbereitschaft und Nächstenliebe. Rosa liebt Geselligkeit und Frohsinn und ließ auch kaum ein Seniorentreffen aus. Sie erfreut sich am Kartenspiel, und an festgesetzten Wochentagen treffen sich Spielerinnen in ihrer Stube. Hervorzuheben sind ihr tiefgründiger Humor und ihr ansteckendes Lachen und sie sagt von sich, dass sie in ihrer Ursprungsfamilie am meisten von allen gelacht habe, manchmal auch über komische und banale Dinge. Heute drückt es ein bescheidenes „Über den Dingen stehen“ und tiefe Menschenkenntnis aus.


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Vinschgau

Keine Meldepflicht für Schutzhütten

Kolping im Vinschgau

„Die Landesregierung vertritt die Auffassung, dass übernachtende Gäste von Schutzhütten auch zukünftig nicht (telematisch) gemeldet werden müssen.“ Zu dieser Stellungnahme von Seiten des Tourismuslandesrates Arno Kompatscher hat eine Anfrage des Freiheitlichen Landtagsabgeordneten Walter Blass geführt. Blaas wollte wissen, warum die Schutzhütten ihre Übernachtungen nicht melden müssen. Kompatscher konnte nur vermuten: Es fehle die technische Ausrüstung, also kein Internet. Und bis vor kurzem mussten die Gäste täglich gemeldet werden. Das ging nicht.

I

n diesen Tagen erhalten alle Kolpingmitglieder und Freunde einen Brief im Rahmen der Kolping-Solidaritätsaktion Mai 2015. Diese Aktion wird seit mehreren Jahren durchgeführt. Heuer zum Thema: „Zisternen für eine bessere Zukunft – Wasser für alle!“ Dieses Jahr ersucht das Internationale Kolpingwerk, d.h. vor allem die Kolpingverbände Deutschland, Österreich, Schweiz und Südtirol höflich für ein Kolpingprojekt zu spenden. Weltweit verschärfen Klimawandel und Bevölkerungswachstum die Wasserknappheit. Ein Drittel der Weltbevölkerung lebt ohne sanitäre Grundversorgung. 750 Millionen Menschen fehlt der Zugang zu sauberem Trinkwasser. Aus diesem Grund unterstützt Kolping Südtirol den Bau von Zisternen (Wasserbehältern) in Tansania und Uganda. Wie kann geholfen werden? Mit einer Spende wird in den afrikanischen Ländern Tansania und Uganda den Menschen Zugang zu Wasser ermöglicht! Es wird eine Zukunftsperspektive garantiert! Damit das kostbare Wasser nicht im Boden versickert, hilft Kolping den Menschen durch den Bau von Zisternen. Die Behälter speichern bis zu 60.000 Liter Regenwasser und ersparen den Bauern mühsame Fußmärsche. Der Wasservorrat in Behältern ermöglicht den Anbau von Gemüse, mit dem die Familien sich ein geregeltes Einkommen erwirtschaften können. Durch gemeinsames Handeln und Bildung wird das Menschenrecht auf Wasser gefestigt und nachhaltig vertieft. Wer sich daran beteiligen möchte ist herzlich eingeladen zu spenden unter: Kolping Südtirol - Mai Aktion 2015 bei der Zentrale Südtiroler Volksbank. IBAN: IT74 H058 5611 6010 5057 0335 298.

Der erste Gabriel-GrünerSchülerwettbewerb Mals - Am 28. Mai nahmen die vier Maturantinnen Hanna Lechner, Valentine Salutt, Elisabeth Steiner und Mirjam Platzgummer in Mals die Preise des ersten Gabriel-Grüner-Schülerwettbewerbs in Empfang. Dieser wurde vom Bildungsausschuss Mals in Zusammenarbeit mit der Agentur Zeitenspiegel aus Stuttgard, der Wochenzeitschrift FF, der Bezirkszeitung Vinschgerwind, sowie den Oberschulen im Vinschgau durchgeführt.

Die Gewinnerinnen des ersten Gabriel-Grüner-Schülerwettbewerbs Elisabeth Steiner, Mirjam Platzgummer (2. Preis), Valentine Salutt und Hanna Lechner (1. Preis) mit Peter Grüner, einem der Jurymitglieder

von Heinrich Zoderer

S

eit 16 Jahren vergibt die Agentur Zeitenspiegel das Gabriel-Grüner-Stipendium an junge Journalisten und Fotografen. Um Gabriel Grüner, den ermordeten Stern-Journalisten, in seinem Heimatort Mals in Erinnerung zu behalten, wurde letztes Jahr zum ersten Mal der Gabriel-Grüner Schülerwettbewerb ausgeschrieben. Junge, interessierte Maturanten aus dem Vinschgau sollten eine engagierte Reportage schreiben und passende Bilder dazu machen. 10 Schüler vom Oberschulzentrum Mals und Schlanders meldeten sich zum Wettbewerb an. Zu zweit wurde an einer Reportage gearbeitet. Das Besondere an diesem Wettbewerb bestand darin, dass die

jungen Reporter nicht einfach sich selbst überlassen wurden, sondern dass sie in mehreren Workshops bis zur Fertigstellung der Reportage beraten und begleitet wurden. Uli Reinhardt und Rainer Nübel von der Agentur Zeitenspiegel und Georg Mair von der Südtiroler Wochenzeitschrift FF versorgten die Schüler mit journalistischem Basiswissen und praktischen Tipps. Hanna Lechner aus Lichtenberg/ Prad und Valentine Salutt aus Mals wurden von einer Jury mit ihrer Reportage „Hin und weg“ als Siegerinnen dieses Wettbewerbs ermittelt. Diese Reportage erzählt die Geschichte von zwei Frauen. Viktoria Fuchs aus Latsch hat den Vinschgau verlassen und lebt in Dublin. Martina Wienchol aus München hat im Vinschgau ihre neue Heimat

gefunden. Den 2. Preis erhielten Elisabeth Steiner aus Graun und Mirjam Platzgummer aus Latsch mit ihrer Reportage „Den wilden Westen in der Tasche“. Es ist die Geschichte von zwei Menschen, die am Ortsende von Prad neben dem Suldenbach leben: Lorenz Kuntner, der „Indianer“ und Franz Gapp, der „Rancher am Sold River“. Anna Mall und Marco Pritzi verfassten eine Reportage über Markus Spanier, den Abt von Marienberg, Manuel Gruber und Anna Alber schrieben über die Option und Andrea Ladurner und Jasmin Weischer über die Volksabstimmung in Mals. Als Preis für die zwei preisgekrönten Reportagen können die vier Siegerinnen ein Praktikum bei der Agentur Zeitenspiegel in Stuttgard und bei der Wochenzeitschrift FF in Bozen machen.


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Mals

Stipendium für eine Reportage über Armenien Uli Reinhardt von der Agentur Zeitenspiegel, die Preisträger Jakob Schnetz und Martin Theis, Peter Grüner, der Bruder von Gabriel und Jurymitglied und Stephanie Nannen, die den Festvortrag hielt

E

s muss nicht alles in Deutschland stattfinden, meinte Uli Reinhardt bei der Verleihung des Gabriel Grüner Stipendiums im Kulturhaus von Mals. Er selbst kommt mindestens einmal im Jahr nach Mals, meistens öfters und das seit vielen Jahren. Uli Reinhardt ist Fotoreporter und Gründer der „Reportage-Agentur Zeitenspiegel“ in Stuttgard. Vor allem war er ein guter Freund von Gabriel Grüner. Nach dem Besuch der Henri Nannen Journalistenschule in Hamburg, arbeitete Gabriel Grüner bei der Wochenzeitschrift „Die Zeit“ und später beim „Stern“ als Auslandsreporter. Mit 36 Jahren wurde er am 13. Juni 1999 im Kosovo ermordet, zusammen mit seinem Fotografen und Übersetzer. Seit dieser Zeit gibt es das Gabriel-Grüner-Stipendium für junge, engagierte Journalisten und Fotografen. Es war

für Uli Reinhardt ein großes Anliegen, dieses Stipendium auch in Mals, den Geburtsort von Gabriel Grüner, zu verankern. Seit mehreren Jahren trifft sich die Jury in Mals und seit drei Jahren wird das Gabriel Grüner Stipendium in Mals vergeben. Sibille Tschenett, die Vorsitzende vom Bildungsausschuss Mals und bisherige Kulturreferentin war in den letzten Jahren das wichtige Bindeglied zwischen den Geschwistern von Gabriel Grüner, der Agentur Zeitenspiegel und der Gemeinde Mals. Peter Grüner, der Bruder von Gabriel, konnte dieses Jahr das Gabriel-GrünerStipendium an den Autor Martin Theis und den Fotografen Jakob Schnetz überreichen. Mit dem Preisgeld können sie mehrere Wochen nach Armenien reisen, um eine Reportage über den Konflikt um Berg-Karabach zu erstellen. Im kommenden Jahr wird diese

Reportage in einem Buch mit weiteren Reportagen veröffentlicht. Zur Preisverleihung in Mals hielt Stephanie Nannen,

die Enkelin des „Stern“ Gründers den Festvortrag über das Selbstverständnis der Journalisten. Sie erzählte von der Leidenschaft des Großvaters, aber auch von der schwierigen Aufgabe, nicht einfach Bericht zu erstatten, sondern die Wahrheit hinter der Wirklichkeit aufzudecken und Geschichten zu erzählen, ohne zu belehren. Der Reporter soll den Leser auf die Reise mitnehmen, ihn betroffen machen, in Staunen versetzen und zum Nachdenken anregen. Zum Schluss wurden auch die Preisträgerinnen des ersten GabrielGrüner-Schülerwettbewerbs prämiert. (hzg)

Naturns hält zusammen Die Veranstaltungen „Nacht der Lichter“, „Naturns lacht“ und viele andere mehr kommen bei den Naturnserinnen, in den Nachbargemeinden und auch bei den Gästen sehr gut an. Naturns ist in Bewegung, ist zum Treffpunkt geworden. Zum Gelingen derartiger Veranstaltungen tragen auch viele Mitarbeiter bei. Der mitorganisierende Tourismusverein Naturns kann sich auf tatkräftige Partner und auf deren Unterstützung verlassen. Verlässlichkeit und Partnerschaft sind hoch zu schätzende Güter. Auch heuer steht dem Tourismusverein die Raiffeisenkasse Naturns als verlässlicher Partner zur Seite. Im Bild: Die Sponsorunterzeichnung durch Tourismusvereins-Präsident Dr. Stephan Perathoner und dem Präsidenten des Verwaltungsrates der Raiffeisenkasse Naturns Gottfried Vigl.


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Schlinig/Vinschgau

Matsch

400 Fichten für Eisbärenschutz

Dorfgeschichte für Jung und Alt

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Foto: Karin Thöni

um fünften Mal in Folge fand heuer am 23. Mai das Baumfest der Vinschger Eisbärengesellschaft statt. Sie pflanzen einmal jährlich Waldbäume, um den Klimaschutz voranzutreiben. Begonnen hatte alles im Wald bei Schluderns. Seit vier Jahren forstet die Gruppe unter den Fittichen der Forstverwaltung das steile Gelände oberhalb der Straße nach Schlinig auf. „Die im vergangenen Jahr gepflanzten Jungbäumchen haben sich recht gut entwickelt“, freut sich der Präsident Martin Trafoier. Er hatte sich die Zeit für einen Lokalaugenschein genommen, um das Ganze zu protokollieren. (Trafoier ist auch weltweiter Präsident der

Großes Interesse bei Jung und Alt für die alten gesammelten Schulfotos

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Die Vinschger Eisbärenschützer dem Mittagessen im Hotel Kastellatz, Prämajur 250.000 Mitglieder starken Gesellschaft mit Sitz in Hammerfest, darunter Prinzessin Karoline von Monaco und König Harald von Norwegen). 20 Eisbärenschützern war es auch heuer wieder eine Verpflichtung, der Einladung des Präsidenten zu folgen und ihre Muskeln mit Pickel und Schaufel tatkräftig einzusetzen. Einige Kortscher Männer zeichneten sich durch besonderen Einsatz aus. Unter der Aufsicht von Giordano Gentilini fanden innerhalb kürzester Zeit 400 Fichten ihren Platz. „Einige der Bäume haben wir in memoriam an Martina Sapelza gesetzt, die der Gesellschaft sehr nahe gestanden ist“, so Trafoier beim anschließenden Mittagessen, zu dem er ins Hotel Kastellatz geladen hatte. (mds)

scher kamen, um die gesammelten Bilder der Schulgeschichte anzuschauen und sich und andere darauf zu entdecken. Gesprächsstoff gab es dabei viel. Äußerst interessant war auch die von den Kindern und Lehrerinnen gestaltete Zeitleiste, die wichtige Matscher Ereignisse in der Geschichte mit der großen Weltgeschichte verband. Und Matsch kann auf eine reiche Geschichte zurückblicken, von Florinus über die Matscher Vögte bis in die heutige Zeit.

Burgeis

Kindergarten und Grundschule in neuem Outfit

Z

u einer farbenfrohen und fröhlichen Feier gestaltete sich der Tag der offenen Tür, welcher von Kindern, dem pädagogischen Personal der Grundschule und des Kindergartens Burgeis gemeinsam durchgeführt wurde. Im Innenund Außenbereich der beiden Einrichtungen traf man auf viele Spuren, welche im Laufe des heurigen Schuljahres gelegt wurden. Besonders stachen die neuen Bilder an der Fassade des Schulgebäudes sowie die Abgrenzungsmauer und der Eingangsbereich im Kindergarten ins Auge. Das Ziel, das gesamte Schulgebäude und den Außenbereich freundlicher zu gestalten, wurde auf eindrucksvolle Weise unter Einbezug der Kinder umgesetzt. Ludwig Schöpf in der Grundschule und Lukas Telser im Kindergarten standen als

künstlerische Fachmänner zur Seite. Das Kindergartenteam informierte unter dem Motto

Fotos: Ludwig Fabi

Foto: Magdalena Dietl Sapelza

as ganze letzte Schuljahr haben die Grundschüler von Matsch am Projekt „Dorfgeschichte erleben“ gearbeitet: Sie haben Bilder gesammelt, gezeichnet, ältere Menschen befragt, Ausflüge zu historischen Orten im Tal gemacht, gereimt und gesungen. Die Früchte ihrer fleißigen Arbeit konnten die Kinder am letzten Samstag bei ihrer großen Projektvorstellung im Kulturhaus in Form von viel Applaus und Anerkennung ernten. Viele Matscherinnen und Mat-

Lacher bei den Zuschauern brachte vor allem das kleine Theaterstück über das harte Bauernleben der Großeltern und der Rap über die rätoromanischen Namen, von denen in Matsch viele erhalten geblieben sind. Gleichzeitig mit diesem großen Projekt fand im letzten Schuljahr auch das Projekt „Lebensstil“ statt, bei dem es vor allem um gesunde und abwechslungsreiche Ernährung, Zahnpflege, Rückenschule und Bewegung ging. Allerlei Referenten bemühten sich um die Aufmerksamkeit der Kinder und diese zeigten sehr viel Interesse und Freude beim Kochen, Turnen und vielem mehr. Als Abschluss bereiteten die Kinder mit zwei Köchinnen der Hauswirtschaftschule Kortsch ein gesundes Büffet für die Projektvorstellung vor. Ein unterhaltsamer, lehrreicher und für die Kinder spannender Samstagvormittag war das! (klf)

„Spielzeit ist Bildungszeit“ über ihre Tätigkeiten im Rahmen der Bildungsfelder Ästhetik, Ausdruck und Gestaltung sowie gesunde Lebensordnung. Die Grundschüler übten Musikund Theaterstücke ein und präsentierten sogar ein Buch mit selbst verfassten Geschichten. Dass Spielzeit auch für Erwachsene Bildungszeit ist, konnte man eindrucksvoll im Hof von Kindergarten und Grundschule mitverfolgen, indem sich Jung und Alt an den entsprechenden Spielangeboten gemeinsam beteiligten. (lu) oben: Fassaden an Grundschule und Kindergarten in Burgeis v.l.: Isabella Thöni, Jeanette Alber und die Direktorin Andrea Eberhöfer


Bildungsausschuss Stilfs

Kastelbell/ Tschars

TarscH

LatscH

Martell

Goldrain

Schlanders

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Kortsch

Laas

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Stilfs

Prad

Schluderns

Glurns

Mals

Bildungsausschüsse Vinschgau

Graun

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Bildungsausschuss Schlanders

Chorprojekt in Schlanders Der „Chor der Pfarrkirche Schlanders“ unter der Leitung von Karl H. Vater bietet interessierten Sängerinnen und Sängern wieder ein Chorprojekt an. Ziel ist die Erlernung einer deutschsprachigen Messe, die am Fest Maria Namen in Schlanders gesungen werden soll. Es ist dies die „Münchner Liebfrauenmesse“ für Volksgesang und Orchester in der Fassung für vierstimmigen Chor und Orchester von Karl H. Vater. Komponist ist der bayrische Musiker Joseph Haas, der die Messe 1946 veröffentlicht hat. Die Proben für das Projekt sind am Donnerstag, 27. August und Donnerstag, 10. September im Widum sowie am Freitag, 11. September, mit Orchester, jeweils um 20.00 Uhr. Der Gottesdienst am Festtag beginnt bereits um 8.00 Uhr.

Bildungsausschuss Prad

Vorankündigung

Bildungsfahrt nach Konstanz am Samstag, 30.08.2015 Info und Anmeldung: Bibliothek Prad, Tel.: 0473 617060

Bezirksservice Vinschgau/Ludwig Fabi

Bahnhof Spondinig 1 39026 Prad a. Stj., Tel: 0473 618166 Fax +39 0473 618116 bezirksservice.vinschgau@gwr.it www.provinz.bz.it/weiterbildung/dorf


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Schlanders/Vinschgau

Malser Oberschüler - Spendenaktion

Der Sozialreport

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Foto: Heinrich Zoderer

ie 24 Schüler und Schülerinnen der Klasse 3B vom Sozialwissenschaftlichen Gymnasium des Oberschulzentrums Mals führten am 3. Juni im Rahmen eines Schulprojektes eine Spendenaktion im Vinschgau durch. Unter der Leitung der beiden Lehrpersonen Helmut Ausserer (Volkswirtschaft) und Christine Hainz (Psychologie) bildeten sich fünf Schülergruppen, welche einen ganzen Vormittag an verschiedenen Orten des Vinschgaus selbst Gebasteltes präsentierten und Spenden entgegennahmen. Ursprünglich sollte nur für eine Organisation Spenden gesammelt werden, doch damit waren nicht alle Schüler einverstanden. Schlussendlich beschlossen drei Gruppen für die Südtiroler Kinderkrebshilfe Peter Pan, eine Gruppe für das Tierheim in Naturns und eine weitere Gruppe

Oberschüler vom Sozialwissenschaftlichen Gymnasium Mals sammelten in Schlanders für die „Südtiroler Kinderkrebshilfe Peter Pan“ für die Erdbebenopfer in Nepal Spenden zu sammeln. Am 3. Juni stellten sich die fünf Gruppen in Mals, Glurns, Laas, Schlanders und Latsch mit einem Tisch auf den Dorfplatz und machte so auf ihr Anliegen aufmerksam. Die gesammelten Spenden wollen die Schüler dann den Organisationen direkt übergeben. (hzg)

Foto: Erwin Bernhart

Schlanders/Mals

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ozialarbeit läuft in der Regel still und abseits der Öffentlichkeit ab. Einmal im Jahr veröffentlichen die Sozialdienste der Bezirksgemeinschaft ihre Jahresstatistik. Heuer am 28. Mai 2015. Hinter den nackten Zahlen (im Jahr 2014 wurden 187 Minderjährige betreut, 73 KlientInnen waren in den Werkstätten von Prad und in der Lebenshilfe Schlanders; 149 überwiegend Männer wurden in verschiedenen Lebensbereichen begleitet) steckt viel unsichtbare Arbeit. Roman Altstätter, unter anderem zuständig für den Treffpunkt in Schlanders und Felius in Laas, stellte seinen Ausführungen die Frage nach dem Nutzen der Sozialdienste voran und machte einen zum Nachdenken anregenden Vergleich für Menschen mit psychischen Problemen: Ein Tag Aufenthalt in der Sozialpsychiatrie in Meran koste rund 400 Euro. Ein Tag in der Wohngemeinschaft Felius 64 Euro und ein Tag in der Wohnbegleitung 6 Euro. Sozialarbeit und damit einhergehende Trai-

nings mit Menschen mit psychischen Problemen ist demnach ressourcenschonend, menschlich und durchaus erfolgreich. Praktisches Arbeiten biete die Arbeitsreha in Latsch unter der Leitung von Peter Grassl an. Das Durchschnittsalter der Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen sinke, die Diagnosen würden komplexer. Grassl sieht , dass Sozialgenossenschaften als Arbeitgeber in Zukunft wichtiger werden. Denn der 1. Arbeitsmarkt sei gerade für ältere Menschen mit psychischen Störungen nicht mehr erstrebenswert. Der biologische Kräuteranbau in Latsch musste wegen der Abdrift von Pestiziden fallen gelassen werden. In die Produktentwicklung wolle man gehen. Astrid Reinstadler, seit Jänner 2015 Strukturleiterin der Werkstatt Prad, ist bestrebt, die Werkstatt von einem Produktionsbetrieb in Richtung Tagesförderungsstätte umzugestalten. Konzepte werden derzeit erarbeitet. Menschen mit schwerer Behinderung oder

vorne v.l.: der Generalsekretär der Bezirksgemeinschaft Konrad Raffeiner, Bezirkspräsident Andreas Tappeiner, die Direktorin der Sozialdienste Karin Tschurtschenthaler, Bezirksrat Dieter Pinggera; hinten v.l.: Peter Grassl, Astrid Reinstadler, Evi Christandl, Christine Gruber und Roman Altstätter

Mehrfachbehinderung werden in Prad betreut. Das Leben in der Werkstatt verändere sich. Behinderte Menschen würden immer älter, dem sei Rechnung zu tragen. Ein Wohnangebot für Behinderte fehle im Vinschgau. Christine Gruber und Evi Christandl, Sprengelleiterinnen für den Ober- bzw. Mittelvinschgau, berichteten über die Begleitung von Erwachsenen in schwierigen psychosozialen Situationen, über die Hauspflege, über die finanzielle Sozialhilfe. Den finanziellen Rahmen erläuterte Konrad Raffeiner: Im Jahr 2011 standen den Sozialdiensten 7,1 Millionen Euro zur Verfügung, im Jahr 2014 6,7 Millionen. Nur in gemeinsamer Kraftanstrengung konnten 2014 alle Dienste abgedeckt werden. Dieter Pinggera lobte eingangs die hervorragende Arbeit der Direktorin und Koordinatorin Karin Tschurtschenthaler und trat Gerüchten nach einem Wechsel an der Spitze entschieden entgegen. Dem Lob schloss sich auch Andreas Tappeiner als Bezirkspräsident an. (eb)


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Langtaufers

Gipfelkreuz am Bärenbartkogel – 3475 Meter E

Wir ieren da all on instisani-H oter V rob die asen R

Abschlussfeier Gipfelkreuzprojekt v.l.: Leo Eller (Fraktion Langtaufers), Ulrich Stecher, Daniel Felderer, Christoph Felderer, Siegfried Plangger (Leiter der Forststation Graun), Andreas Felderer, Josef Thöni, Arthur Plangger, Manfred Blaas

Fotos: Andreas Waldner

s war ein lange gehegter Wunsch vom begeisterten Bergsteiger, Schitourengeher und Gastwirt Josef Thöni, auf dem Äußeren Bärenbart nahe der Weißkugel ein Gipfelkreuz aufzustellen. Ein Gipfelkreuz gehöre halt zu einem richtigen Gipfel und solle Bergsteiger und Wanderer unter himmlischen Schutz stellen. Auch solle es ein Hinweis sein, der anzeigt, dass die Menschen hier zu ihrem christlichen Glauben stehen. Außerdem markiert dieses Kreuz auch die Gemeindegrenze. „So eine Idee umzusetzen, braucht natürlich seine Zeit“, sagt Thöni. So sei er letztes Jahr mit seinen Bergkameraden hinauf gegangen, den Untergrund zu untersuchen. Bei einem weiteren Gipfelbesuch Mitte Juli grub er gemeinsam mit Andreas das Loch, was auf dieser Höhe gar nicht so einfach war. Christoph, ein kreativer Schmied

aus St.Valentin, war bereits dabei, gemeinsam mit seinem Sohn Daniel ein Eisenkreuz mit einem Christus aus Metall zu formen. Das fertige Kunstwerk wog schließlich ca.150 kg und wurde per Hubschrauber zum Gipfel transportiert. Zur Flugfracht gehörte auch das Eisen, der nötige Beton, Wasser und Drahtseile und alles, was es so braucht. Am 02. Oktober wurde dann der Heli-Transport durchgeführt. Am gleichen Tag wurden die Verankerungen des

Kreuzes und das Fundament betoniert. Am 14. Oktober stiegen Andreas, Arthur, Manfred und Josef erneut auf den Gipfel und stellten das Kreuz auf. Seitdem leuchtet das neue Gipfelkreuz zur Freude der Langtauferer und aller Bergsteiger und Tourengeher auf dem großartigen Schiberg, der sich prächtig über Gletscherhänge erhebt. Die Gipfelkreuzsegnung, die Pfarrer Siegfried Pfitscher würdevoll gestaltete, fand heuer im Rahmen einer unvergesslichen

Schitour am 25. April und unter großer Beteiligung von Oberländer Tourengehern statt. Im Rahmen einer schlichten Abschlussfeier des Projektes im Langtauferer Hof bedankte sich der Initiator Josef Thöni aufrichtig bei seinen Helfern, Spendern und vor allem bei den Sponsoren, die er hier namentlich anführen möchte: Fraktion Langtaufers, Forststation Graun, Firma Baugut – Reschen, Firma Schönthaler – Eyrs und Firma Gritsch – Prad. (aw)

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Carmen Müller erklärt ihr Projekt „Garteln an der Stadtmauer“

Kunst im öffentlichen Raum AdMuseum - AdOppidum

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n Glurns wurde ein Ideenwettbewerb „Kunst im öffentlichen Raum“ realisiert, um durch zeitgenössische Kunst die Stadtentwicklung voranzubringen. Dass ein solches Projekt auch schiefgehen kann oder jedenfalls von der Bevölkerung schief angesehen wird, ist nicht von der Hand zu weisen, auch deshalb, weil es so etwas in Südtirol noch nie gegeben hat. Herausgekommen sind mehrere interessante Projekte, welche am 11. April prämiert wurden und in den kommenden Jahren unter Beteiligung der Bevölkerung auch umgesetzt werden. Aber angefangen hat alles ganz anders. Nach den vorbildlichen Sanierungsarbeiten der Stadt in den 1970er Jahren wurde 2010 das Stadtentwicklungsprojekt „Glurns 2020“ in die Wege geleitet. Im Rahmen eines INTERREG IVa-Projektes mit dem Titel AdMuseum, entstand die Idee, einen GeschichteKunst-Weg zu entwickeln. Kunstwerke sollten auf einem Weg durch Glurns die über 700-jährige Stadtgeschichte erzählen. Ein Ideenwettbewerb sollte konkrete Vorschläge dazu liefern. Die Kunsthistorikerin und Präsidentin der Stiftung Museion, Marion Piffer Damiani und die Architektin Susanne Waiz aus Bozen wurden mit der Ausschreibung und der Koordination des Ideenwettbewerbes beauftragt. Die beiden Frauen machten dann alles etwas anders. Sie arbeiteten darauf hin, dass beim Ideenwettbewerb der Blick nicht so sehr in die Vergangenheit, sondern vor allem in die Zukunft gerichtet wird. Es sollte nicht nur die Frage „Woher kommen wir?“, sondern vor allem die Frage „Wohin gehen wir?“ thematisiert werden. Nicht Glurns als Museum, sondern als lebendige, moderne Kleinstadt, sollte das Ziel sein.

Deshalb der Titel des Ideenwettbewerbs „AdOppidum“ , „In die Kleinstadt“ als Gegensatz zum Interregtitel „AdMuseum“, „In das Museum“. Der Ideenwettbewerb sollte einen Prozess in der Stadt auslösen, Möglichkeiten der Beteiligung schaffen und zur stärkeren Identifikation der Bevölkerung mit der Stadt führen. Und vor allem sollten die Ideen umsetzbar sein und nicht viel kosten. Die Ideen sollten das vertraute Stadtbild neu beleben und neu erlebbar machen. Ein Ding der Unmöglichkeit?

17 Künstler präsentieren ihre Projekte, 6 Ideen wurden prämiert, 1 Publikumspreis wurde vergeben Ende Juli 2014 wurde der Ideenwettbewerb europaweit ausgeschrieben. Es meldeten sich 44 interessierte Künstler und nach einer Vorauswahl wurden 19 Künstler eingeladen bis Mitte September 2014 ihre Projekte abzugeben. Insgesamt 17 ganz unterschiedliche Ideen wurden präsentiert. Eine internationale Jury unter dem Vorsitz von Christoph Doswald aus Zürich prämierte sechs Kunstprojekte und schlug sie der Gemeinde zur Realisierung vor. Am 11. April wurden alle Projekte im Gemeindehaus ausgestellt und in einer Projektbroschüre von den beiden Koordinatorinnen präsentiert. Viele Künstler waren anwesend und stellten ihr Projekt selbst vor. Josef Rainer aus Bozen möchte eine handschriftliche Stadtchronik erstellen. In einem Stadtcafé würde er Alltagserlebnisse der Bevölkerung oder Gedanken über bauliche Besonderheiten der Stadt sammeln und damit eine


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Fotos: Heinrich Zoderer

Erich Kofler Fuchsberg aus Naturns bekam den Publikumspreis. Sein Projekt „Salzbank“ soll an den Salzhandel und das Salzlager in Glurns erinnern. Dem Salzhandel verdankt Glurns seine Existenz.

Stadtchronik erstellen. Hans Winkler aus Berlin hat an der Außenmauer der Stadt einen Baum entdeckt. Dort möchte er eine Aussichtsplattform schaffen, um über die Stadtmauer in die Stadt zu blicken. Dieser Gesellschaftsbaum sollte nur in der Morgen- und Abenddämmerung begehbar sein. Hannes Egger aus Lana möchte in der Stadt Goldmünzen vergraben und das Gerücht verbreiten, dass es einen verborgenen Schatz in der Stadt gibt, der auf verschiedene Weise gehoben werden kann. Orgelpfeifen sollten nach Stefano Bernardi aus Bozen zum Klingen gebracht werden und zwar auf einer begehbaren Tastatur. Sven Sachsalber aus Laatsch möchte ein mittelalterliches Kuriosum in Erinnerung rufen. Für den in Glurns zum Tode Verurteilten wurde ein Kissen, ein Polster, bereitgestellt. Ein Berghof oberhalb von Glurns, heute noch Polsterhof genannt, hatte die Aufgabe dieses Kissen zu liefern. Einen „Bürgerschaftlichen Kunstverein Glurns“ will Ingrid Hora aus Berlin gründen. Der Verein soll Kunstwerke ankaufen und in privaten und öffentlichen Räumen ausstellen, d.h. zum Beispiel dass es dann beim Metzger nicht nur Fleisch und Wurst zu kaufen, sondern auch Kunstwerke zu besichtigen gibt. Das Projekt von Elisabeth Hölzl aus Meran hat zum Ziel, aus Interviews und Fotostrecken ein Archiv des Alltags, einen Stadtplan der Beziehungen zu erstellen. Spielende Kinder in den Gassen, der letzte Misthaufen im Stadtl, das Palabirn-Baum-Kataster und viele andere Dinge sollten da Eingang finden. Der Künstler Othmar Prenner, der in München und Graun lebt, nennt sein Projekt „Sichtbare Gegenwart“. An fünf Stellen in der Stadt installiert er auf poetische und humorvolle Weise überraschende „Objekte“. Auf dem Hauptplatz stellt er einen Schneemann vom letzten Winter in weißem Göflaner Marmor auf. Auf der Dachkante des Malser Tores setzt er einen rot lackierten Ball, so als hätten ihn spielende Kinder da hinaufgeschossen. Ein Baum an der Stadtmauer wirft seinen Schatten, auch nachdem die Sonne bereits untergegangen ist. Die Linie der Fensterumrandung zieht er bis zum Boden und an der Wand steht die Zussel des Bäckers. Carmen Müller aus Meran, die viele

Jahre in Goldrain lebte, entdeckte an der Außenmauer einen öffentlichen Grund, den sie mit Stadtbewohnern zu einem Gemeinschaftsgarten umgestalten möchte. Das Garteln an der Stadtmauer, ein Schaugarten, der zu einem Treffpunkt und einem Ort der Begegnung wird, das möchte sie realisieren. Tomas Eller möchte an den drei Stadttoren eine Leuchtschrift installieren. In weißer Schrift soll für jeweils eine Minute ein Begriff angezeigt werden. Aus der Bevölkerung sollten die Vorschläge kommen, aber auch aktuelle Veranstaltungen in Glurns sollten so angekündigt werden. Erich Kofler Fuchsberg aus Naturns bekam den Publikumspreis. Seine Idee soll an den Salzhandel und das Salzlager in Glurns erinnern. Das Privileg der „Salzfaktorei“ ist der Hauptgrund, warum die Stadt Glurns existiert. „Salzbänke“, dargestellt durch eingefärbte Betonblöcke, die als Sitzbänke und Spielflächen für Kinder verwendet und im öffentlichen Raum aufgestellt werden, sollten daran erinnern. Heinrich Zoderer

Die internationale Jury (bestehend aus Alois Frank (Glurns), Christoph Doswald (Zürich), Jürgen Wallnöfer (Glurns), Lisa Mazza (Bozen), Luigi Fassi (Graz) prämierte folgende sechs Kunstprojekte und schlug sie der Gemeinde zur Realisierung vor: Carmen Müller - Meran: Garteln an der Stadtmauer (ein Gemeinschaftsgarten, ein Schaugarten auf öffentlichem Grundstück) Elisabeth Hölzl – Meran: ---, lebt in Glurns (ein Archiv des Alltags wird erstellt) Ingrid Hora - Berlin: Bürgerschaftlicher Kunstverein (ein Kunstverein installiert an privaten und öffentlichen Orten verschiedene Kunstwerke) Stefano Bernardi – Bozen: Tapis sonore (eine begehbare Tastatur bringt Orgelpfeifen zum Klingen) Tomas Eller- Wien/Langtaufers: O. T. (auf einem LED Display werden an den drei Stadttoren in weißer Schrift jeweils für eine Minute Begriffe angezeigt) Hans Winkler – Berlin: Gesellschaftsbaum (ein Baumhaus an der Stadtmauer als Aussichtsplattform, um über die Stadtmauer in die Stadt zu schauen)


26 /Jugend/

Vinschgerwind 12-15

11.06.15

Schools out

@Juze Freiraum: Neon Party

Jugendtreff Reschen Ö Sa. 13.06.15 ab 17.00 Uhr Abschlussgrillen auf dem Sportplatz in St. Valentin für alle Jugendlichen + BetreuerInnen Jugendtreff JuZe St. Valentin Ö Sa. 13.06.15 ab 17.00 Uhr Abschlussgrillen auf dem Sportplatz in St. Valentin für alle Jugendlichen + BetreuerInnen Jugendzentrum JuMa Mals Ö Sommeröffnungszeiten Di. – Fr. 18.00 – 21.00 Uhr Ö Di. 16.06.15 um 19.00 Uhr School out Fete für MittelschülerInnen Jugendtreff Chillhouse Stilfs Ö Öffnungszeiten bis auf Weiteres: Freitag 18.00 – 22.00 Uhr Samstag 18.00 – 23.00 Uhr Citytreff Glurns Ö Fr. 12.06.15 ab 18.00 Uhr Burgernight Ö Sommeröffnungszeiten Mi. 19.00 – 21.00 Uhr Fr. 18.00 – 20.00 Uhr Jeden 2ten Fr. 20.00 – 22.00 Uhr Jugendtreff Phönix Schluderns Ö Sa. 13.06.2015 ab 11.00 Uhr Bahnhof Fest Ö Sommeröffnungszeiten ab 16.06.15 Di. + Do. 18.00 – 21.00 Uhr Mi. 17.00 – 19.00 Uhr Fr. 20.00 – 23.00 Uhr Jugendtreff La:Ma Laas Ö Fr. 12.06.15 ab 18.00 Uhr Ballspiele Ö Urlaub von 16.06. bis 22.06.15 JuZe Freiraum Schlanders Ö Sommeröffnungszeiten ab 16. Juni Di. – Sa.von 18.00 bis 22.00 Uhr Ö Sa. 13.06.15 um 13.40 Uhr Schwimmen und Spaß in Naturns Kosten: Entritt + Fahrt; Anmeldung erforderlich im JuZe Ö Di. 16.06.15 ab 20.00 Uhr School’s Out Neon Party Jugendtreff All In Kastelbell/Tschars

i. 17.06.15 ab 10.00 Uhr M Wir gehen schwimmen; Infos und Anmeldungen bei Magdalena Ö Fr. 19.06.15 ab 15.00 Uhr Billardturnier Jugendtreff Time Out Schnals Ö Sa. 13.06.15 ab 16.00 Uhr Leinwände bemalen Ö Sa. 20.06.15 Geöffnet nur für dich Jugendzentrum JuZe Naturns Ö Sa. 13.06.15 Sk8’n Jam Skatecontest auf dem Funpark von Naturns 14.00 Uhr Einschreibung 15.30 Uhr Start Contest Ö So. 14.06.15 ab 16.00 Uhr JuZe Sunntig Jugendtreff Kosmo Plaus Ö Fr. 19.06.15 ab 16.00 Uhr Fruchtsalat selbstgemacht Ö Mi. 24.06.15 ab 16.00 Uhr Calcettoturnier Ö

*

**Anmeldung und Teilnahmeerlaubnis erforderlich

Nach dem Ende des langen Schuljahres haben sich die Schüler ein wenig Entspannung redlich verdient. Für Mittelschüler und Oberschüler bis 16 Jahren veranstaltet das Jugendzentrum Freiraum in Schlanders deshalb am 16.06.2015 eine gemütliche Party. Außer guter Musik durch junge Schlanderser Dj’s, sorgt das Juze mit kreativen, abwechslungsreichen, alkoholfreien Cocktails für eine entspannte Atmosphäre in der die Jugendlichen Gelegenheit zum Tanzen, Feiern und Zusammentreffen haben. Getreu dem Motto: Neonparty wird der Treff schrill und farbenfroh dekoriert. Die Jugendlichen selbst haben dabei die Möglichkeit sich dem Anlass entsprechend in Schale zu werfen. Flashige Outfits sind erwünscht! Die Sause beginnt um 20.00 Uhr und endet um 24.00 Uhr. Wir erwarten euch zahlreich und freuen uns auf einen ausgelassen Abend mit euch.

wann

was

08. Juli 2015

Schatzs uche + Eis im Treff

18. Juli 2015

Crêpesverkauf beim Reschen seelauf

Mitte Juli 2015* Ende Juli 2015/ Anfang August 2015*

Picknick + Radfahren am Reschen see Zelten

letzte Augustwoche 2015*

Schwimm badbesuch **

02.- 03. September 2015

Europaparkfahrt **

       

Info Alter: ab (noch) 5. Klasse Volksschule, Mittelschule Treffpunkt: Jugendtreff Reschen, um ca. 13.30 Uhr Kosten: 3 € Alter: ab Mittelschule, bevorzugt TeilnehmerInnen der Europaparkfahrt Vortreffen, Standaufbau und gemeinsamer Einkauf der Zutaten Mitte Juli Alter: ab (noch) 5. Klasse Volksschule, Mittelschule Treffpunkte: werden noch ausgemacht Kosten: 2 €

    

Alter: ab Mittelschule je 1x in Reschen und 1x in St. Valentin Alter: ab (noch) 5. Klasse Volksschule, Mittelschule mit SAD vom Oberland nach Mals Abo+, Eintritt für Schwimmbad & Taschengeld  Alter: ab Mittelschule  genauere Infos bei Jutta oder in den Treffs

[Geben Sie Text ein] WICHTIG: bei allen Aktivitäten Anmeldung erforderlich! * noch kein genaues Datum bekannt, da wetterabhängig ** Anmeldung + Teiln ahmeerlaubnis

erforderlich


11.06.15

Vinschgerwind 12-15

/Jugend/ 27

Mittelschule Schlanders

Schlanders

Auf den Spuren des Bären

Projekt „Roter Faden“

A

K

indergartenkinder, Grundschüler und Mittelschüler aus Schlanders erstellten in diesem Schuljahr Selbstporträts. Zum Abschluss des Schuljahres wurden die vielen Arbeiten in der Aula, sowie in den Hausgängen und im Eingangsbereich des Mittelschulgebäudes präsentiert. Isolde Schaller, Kunsterzieherin an der Mittelschule und Initiatorin dieses Schulstufen übergreifenden Projektes, konnte bei der Ausstellungseröffnung auf die große Vielfalt in der Ausdrucksweise und die verschiedenen Maltechniken dieses interessanten Projektes hinweisen. (hzg)

Foto: Heinrich Zoderer

Foto: „Wind“-Archiv

ren Station erlaubte m 22. und 24. April fand für sich Herr Bliem eidie Klassen 2A, 2C, 2B und nen kleinen Scherz: 2M der Mittelschule Schlanders Er gab den Schülern das Projekt „Bär-Luchs-Wolf“ in normale KaffeesahZusammenarbeit mit der Forstne und sagte zu ihstation Schlanders statt. Martin nen, dass das BärenStadler, Klaus Bliem und Ulrich milch sei, was es ja Ruepp erzählten den Schüleauch war – aber gerinnen und Schülern Spanmeint war die Marnendes über Bären, Wölfe und ke „Bärenmilch“. Er Luchse. Das Hauptthema war erklärte ihnen zujedoch der Bär, der in Südtirol dem, wie man sich wieder heimisch wird. bei einem zufälligen Die Schüler bereiteten sich Zusammentreffen mit ihren Lehrpersonen schon mit einem Bären seit Wochen auf das Projekt vor. verhalten sollte und An den Projekttagen starteten Schüler mit Bärenschädel wie die Spuren der sie schon früh am Morgen und Bären mithilfe von Peilsendern verfolgt wanderten mit den jeweiligen Referenten werden können. Abschließend hatten die über die Sonnenpromenade bis zur GeiSchülerinnen und Schüler noch die Geleerbodentschött. Im Priel erwartete sie die genheit, sich im Fährtenlesen zu beweisen. erste von vier Stationen, bei der ein einDie Schülerinnen und Schüler bedanken drucksvolles Bärenfell und ein Bärenkopf sich bei den Förstern und allen anderen Orzu bestaunen waren. Die Referenten erzählganisatoren und Verantwortlichen. ten den Schülerinnen und Schülern sehr viel Wissenswertes über den Bären und Anja Pritzi und Lisa Maria Tumler seine Lebensgewohnheiten. Bei einer ande-

Die Selbstporträts von Kindergartenkindern, Grundschülern und Mittelschülern ergeben ein besonderes Kunstwerk

Sulden

„Erste Hilfe kann jeder, egal wie jung!“

Fotos: „Wind“-Archiv

Kinder für die Erste Hilfe begeistern in Sulden - Erste Hilfe kann jeder

U

nter diesem Motto fand der Erste Hilfe Kurs für Kinder von 5-12 Jahren in Sulden statt. Auf Einladung der Bibliothek Sulden und unter der fachkundigen Leitung von Katherina Horrer, erläuterten die Jugendlichen der Jugendgruppe des Wei-

ßen Kreuz Sulden den vielen interessierten Kindern wichtige Hinweise und Tipps, wie auch Kinder im Notfall Erste Hilfe leisten können. Die WK Jugendlichen zeigten den Kindern die Notrufnummer, wie eine Rettungskette abläuft, wie sie bei Nasen-

bluten, kleinen Verbrennungen, Verschlucken, Schnitt- und Schürfwunden helfen können. Die WK Betreuer und WK Jugendlichen erklärten den Kindern die verschiedenen Verbandsmaterialien und zeigten den Kindern wie man einen Verband richtig anlegt. Trotz der Ernsthaftigkeit des Themas hatten die Kinder viel Spaß beim Üben der „Stabilen Seitenlage“ und beim Anlegen der Verbände an ihren Freunden. Die WK Betreuerin Sandra Dangl führte den staunenden Kindern an einem Model vor, wie bei Rettungsübungen an Darstellern von Verletzten professionell Wunden geschminkt werden. Highlight und Abschluss des Erste Hilfe Kurses war der Rettungswagen des Weißen Kreuz Sulden, den die Kinder besichtigen durften und wo ihnen alle Geräte und Zubehör eines Rettungsfahrzeuges erklärt wurden. Die teilnehmenden Kinder freuten sich über das tolle Buchgeschenk „ERSTE HILFE, ALLES KLAR?“ von der Autorin Isabella Halbeisen, wo die Kinder die Erste Hilfe Informationen nochmals nachlesen können.


28 /Gesellschaft/

Vinschgerwind 12-15

11.06.15

Taufers im Münstertal

Fotos: Andreas Waldner

Besuch des Turnauna-Schuttkegels

Die „Turnauna“ hinter dem Calva-Wald verleiht der Landschaft eine besondere Note - Teilnehmer am Ausflug

D

er Vorstand der Stiftung Landschaft Südtirol organisierte am 23. 05. einen Maiausflug, der ins Münstertal nach Taufers führte. Dort wurde die Gruppe am Dorfeingang von der Kunsthistorikerin Karin Tschenett empfangen und in die Kirche St. Johann, dem wohl ältesten Gebäude des Dorfes, geführt. Bekannt ist die Kirche vor allem durch das Fresko des hl. Christo-

phorus auf der Nordseite, welches das älteste Christophorusbildnis Tirols ist. Außergewöhnlich ist auch die Anlage als Zentralbau in der Form eines griechischen Kreuzes. Diesem ist eine doppelte, zweigeschossige Vorhalle auf der Westseite vorgelagert. Am westlichen Seitenflügel befindet sich die Hauptfassade mit einem dreistufigen Flachbogenportal. Vermutlich vom gleichen Vinsch-

gauer Maler stammen die weitgehend erhaltenen romanischen Fresken im Presbyterium. Nach der interessanten Besichtigung übernahm Gerhard Kapeller die Führung der Gruppe und begleitete sie über den Waalweg, ausgehend von der Pfarrkirche zum Turnauna-Schuttkegel. Er erzählte einleitend Interessantes vom Münstertal als Kreuzungspunkt in allen Richtungen, von Schlachten, von großen Durchzügen von Heeren in Größen bis zu 20 Tsd. Mann, von der Frontlinie im Ersten Weltkrieg, von den 20 Kirchen im kleinen Tal und von seiner Sorge um die schleichende Uniformierung des Turnauna-Schuttkegels. Er ist der letzte, fast unberührte Schuttkegel im Vinschgau und verleiht der Landschaft eine besondere Note. Trockenmauern, Lesesteinhaufen, Hecken und Feldgehölze gliedern ihn. An diese Landschaftselemente sind

viele Tierarten wie Käfer, Falter, Hummeln, Eidechsen, Neuntöter und Kleinsäuger gebunden. Auf besondere Kuriosa im Münstertal wies Thomas Wilhalm, Konservator für Botanik am Naturmuseum Südtirol, hin. Der trockenresistente Südtannenbestand von Taufers ist nur 30 km vom Nordtannenbestand in Samnaun entfernt. Das WaalSystem mit seinen ausgeklügelten Schiebern und Begriffen wie Road, das ist die Bewässerungszeit, in der Verkleinerung „a Readl“, ein immer noch gebrauchtes Dialektwort. Der Trockenrasen und die Schmetterlinge, die draußen im Vinschgau durch Pestizide fast ausgerottet sind, aber hier jedoch noch als ganzes Artenspektrum vorhanden sind. Wenn aber auch hier Pestizide Einzug halten, dann wäre es aus mit dem schmetterlingsreichsten Tal der Ostalpen. (aw)

Graubünden

21 PostAuto-Linien

P

ostAuto eröffnet die Saisonlinien in Graubünden: Die 21 Berg- und Passfahrten erschließen sowohl das Hochgebirge, als auch mediterrane Regionen. PostAuto-Fahrgäste Postauto der Stelviopass-Linie 821 auf in Graubünden prodem Umbrailpass (Bild: PostAuto) fitieren diesen Sommer von zwei Pilotattraktiven Linien Chur–Belprojekten. linzona, Chur–St. Moritz, St. In dieser Sommersaison proMoritz–Lugano und Mals–Zerfitieren Velofahrer in Graubünnez können die Fahrgäste via den von der Weiterführung des PostAuto-App einen akusti2014 begonnenen Pilotprojekts schen Reiseführer mit histoBikeporter: Bis Ende Saison rischen und kulturellen Infos setzt PostAuto ein Exemplar abrufen. Dieser elektronische dieses hydraulischen FahrradGuide funktioniert neu mit der und E-Bike-Trägers auf frequeniBeacon-Technik. Mit ihrem tierten touristischen Strecken GPS-Empfänger macht es dieGraubündens ein. Danach wird se möglich, den gesprochenen über die definitive Einführung Kommentar noch präziser zur entschieden. Graubünden gejeweiligen Sehenswürdigkeit hört auch zu den Pilotregionen abhören zu können. für eine neue Audioguide-Techwww.postauto.ch/graubuenden nologie. Auf den landschaftlich


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Vinschgerwind 12-15

/Spezial-Grillen/ 29

Grillen Leidenschaft & Faszination Urinstinkt, Geselligkeit, die besondere Atmosphäre unter freiem Himmel: Beim Grillen kommt jeder auf seine Kosten. Wir haben hier – in diesem Sonderthema - einige Grilltipps und köstliche Grillrezepte gesammelt... von Angelika Ploner

T-Bone-Steak

mit Salsa verde und Wildkräutersalat 4 Portionen Zubereitung: 18 – 25 Minuten Für das Steak: 1 – 1 ½ kg T-Bone-Steak feines Salz schwarzer Pfeffer aus der Mühle Pflanzenöl für den Grillrost Für die Salsa: Je 1 Bund Blattpetersilie, Basilikum und Kerbel 2 Scharlotten 2 Knoblauchzehen 1 Scheibe Toastbrot 2 EL Kapern, 2 EL weißer Balsamico 150 ml Olivenöl feines Salz schwarzer Pfeffer aus der Mühle Außerdem: 50 g gemischte Wildkräuter (z.B. Sauerampfer, Rucola, Bärenklau, Schafgarbe)

1

Den Grill für direkte/indirekte starke Hitze vorbereiten. Dad Steak kalt waschen, trocken tupfen und salzen. Den Grillrost fetten und das Steak offen bei direkter Hitze (ca. 230 Grad C) von beiden Seiten anbraten, bis ein Muster entsteht.

2 3

Anschließend Hitze reduzieren (dazu beim Holzkohlegrill die Lüftung schließen) und auf indirekte Hitze wechseln. Das Steak mit geschlossenem Deckel bei indirekter Hitze (ca. 200 Grad C) nach 15 bis 20 Minuten grillen. Dabei ab und zu wenden. Danach das Steak ohen Hitze 10 bis 15 Minuten ruhen lassen (optimale Kerntemperatur 54 – 58 Grad C), pfeffern.

Für die Salsa die Kräuter waschen und trocken schütteln, die Blätter abzupfen und grob schneiden. Schalotten und Knoblauch schälen und würfeln. Die Kapern entstielen und grob hacken. Alle Zutaten für die Salsa im Mörser grob zerstoßen und mit Salz und Pfeffer würzen.

4

Für den Salat die Wildkräuter putzen, waschen und trocken schleudern. Die Hälfte der Salsa als Dressing mit den Wildkräutern mischen. Übrige Salsa verde und Wildkräutersalat zum T-Bone-Steak servieren.


30 /Spezial-Grillen/

Vinschgerwind 12-15

11.06.15

Schweinefilet

mit Brunnenkresse im Specknetz 4 Portionen 20 – 35 Minuten 2 Bund Brunnenkresse 1 Schweinefilet (ca. 600 g, ohne Fett und Sehnen) feines Salz schwarzer Pfeffer aus der Mühle 12 – 14 dünne Scheiben Bauchspeck Küchengarn Pflanzenöl für den Grillrost

1

Den Grill für indirekte mittlere Hitze vorbereiten. Die Brunnenkresse waschen, trocken tupfen und die Blätter abzupfen. Das Filet mit Salz und Pfeffer würzen.

2 3

en Speck auf Backpapier netzförmig auslegen. D Zuerst die Brunnenkresse, dann das Filet daraufsetzen und alles mit Hilfe des Backpapiers eng aufrollen. Danach das Backpapier entfernen und alles mit Küchengarn fixieren.

Den Grillrost fetten und das Filet mit geschlossenem Deckel bei indirekter Hitze (ca. 180 Grad C) 20 bis 35 Minuten grillen. Anschließend ohne Hitze noch 8 bis 10 Minuten ruhen lassen (optimale Kerntemperatur 72 – 76 Grad C). Zum Servieren das Küchengarn entfernen und das Filet in Scheiben schneiden.

Rinderfilet

mit Szechuan-Pfeffer 4 Portionen Zubereitung: 11 – 15 Minuten 800 g Rinderfilet (am Stück oder in 4 Stücke geschnitten) 1 EL Szechuan-Pfeffer grobes Salz Küchengarn Pflanzenöl für den Grillrost

1 2

Den Grill für direkte/indirekte starke Hitze vorbereiten. Die Filets mit Küchengarn binden. Den Pfeffer im Mörser fein zerstoßen. Die Filets mit Salz würzen.

3

Den Grill fetten und die Filets offen bei direkter Hitze (ca. 230 Grad C) von beiden Seiten grillen, bis ein Muster entsteht. Die Filets mit Pfeffer würzen. Dann die Hitze reduzieren (dazu beim Holzkohlegrill die Lüftung schließen) und auf indirekter Hitze wechseln. Die Filets offen bei indirekter Hitze (ca. 180 Grad C) noch 8 bis 10 Minuten grillen.

Die Filets ohne Hitze noch mindestens 5 Minuten ruhen lassen (optimale Kerntemperatur 56 – 61 Grad C), nach Belieben nochmals würzen. Zum Servieren das Küchengarn entfernen.

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11.06.15

Vinschgerwind 12-15

/Spezial-Grillen/ 31

Beer can Chicken mit Honig und Chili

1

4 Portionen 40 – 50 Minutenn

Den Grill für indirekte mittlere Hitze vorbereiten. Für die Würzmischung alle Zutaten im Mörser zerstoßen. Für das Hähnchen die Bierdose bis zum Rand in Alufolie wickeln. Dann die Dose öffnen und etwas Bier abgießen. Thymian und Knoblauch so zuschneiden, dass sie in die Dose passen.

Für die Würzmischung: ½ TL grobes Salz ½ TL brauner Zucker ½ TL Paprikapulver 1 TL getrocknete Chiliflocken

2

Für das Hähnchen: 1 Dose Bier (330 – 500 ml) 3 Thymianzweige 2 Knoblauchzehen 1 frisches Hähnchen (ca. 1 kg) feines Salz 1 EL Akazienhonig

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Tipps

Gutes vom Metzger: Achten Sie auf gute Qualität und frische Zutaten und kaufen Sie das Grillgut am besten beim Metzger Ihres Vertrauens. Wichtig: Das Fleisch sollte vor dem Grillen auf Zimmertemperatur gebracht werden und nicht direkt aus dem Kühlschrank kommen. 1 Stunde vor dem Grillen reicht aus.

3

Das Hähnchen innen und außen kalt waschen und trocken tupfen. Innen mit Salz würzen und senkrecht auf die Dose setzen. Das Hähnchen auf der Dose in eine AluGrillschale setzen (alternativ die Dose in einem Grillhalter fixieren).

Das Hähnchen mit geschlossenem Deckel bei indirekter Hitze ( ca. 180 Grad C) 40 – 50 Minuten grillen. (Das Bier mit den Kräutern in der Dose verdampft dabei innen im Hähnchen und sorgt für ein durchdringendes Aroma.) Kurz vor Garzeitende das Hähnchen rundum mit Honig bestreichen und gleichmäßig mit der Würzmischung bestreuen.

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Salzen vor dem Grillen ist durchaus erlaubt, wenn ! Achtung das Fleisch dann sofort auf den Rost kommt. Ansonsten lieber erst zum Essen salzen, denn das Salz entzieht dem Fleisch Wasser.

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Die Basisausstattung beim Grillen besteht neben Grill und Brennmaterial aus Kohlenzange, Pinsel und Wender, Grillhandschuhen und –schürze.

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Fleisch lässt sich auch nur mit Öl bestreichen und darin marinieren. Dafür eignen sich zum Beispiel Oliven-, Erdnuss- oder Rapsöl. Alle drei sind hoch erhitzbar und damit auch für Marinaden geeignet. Das Öl verhindert, dass Fleisch oder Fisch auf dem Grill austrocknen.


32 /Spezial-Grillen/

Vinschgerwind 12-15

11.06.15

Ratatouille vom Spieß 4 Portionen

7 – 9 Minuten

Für die Spieße: je 1 kleiner gelber und grüner Zucchino 1 kleine Aubergine 1 rote Paprikaschote 250 g bunte Kirschtomaten 4 junge Knoblauchzehen 4 Thymianzweige 2 Rosmarinzweige 80 ml Olivenöl, feines Salz schwarzer Pfeffer aus der Mühle Pflanzenöl für den Grillrost 8 Holz- oder Metallspieße

1

Den Grill für direkte/indirekte starke Hitze vorbereiten. Für die Spieße Zucchini und Aubergine putzen, waschen und in große Stücke schneiden. Paprika vierteln, entkernen und waschen. Die Viertel nach Belieben schälen, dann in Stücke schneiden. Tomaten waschen. Zucchini, Aubergine, Paprika und Tomate abwechselnd auf die Spieße stecken.

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en Knoblauch schälen, fein würfeln. Thymian D und Rosmarin waschen und trocken schütteln, die Blätter abzupfen und mit Knoblauch und Öl mischen. Das Würzöl salzen und pfeffern und die Spieße damit bestreichen.

Den Grillrost fetten und die Spieße offen bei direkter Hitze 2 – 3 Minuten grillen, bis ein Muster entsteht. Dann salzen und pfeffern. Auf indirekte Hitze wechseln und die Spieße bei geschlossenem Deckel bei indirekter Hitze (ca. 200 Grad C) in 5 bis 6 Minuten fertig grillen.

Drillinge im Speck

mit Rosmarin und Chili-Knoblauch-Öl 4 Portionen 40 – 50 Minutenn Für das Öl: 4 Chilischoten 4 Knoblauchzehen Saft von einer Limette Feines Salz I 100 ml Olivenöl Für die Kartoffeln: 200 g Bauchspeck in Scheiben 1 Bund Rosmarin 400 g vorgegarte kleine Kartoffeln, Drillinge feines Salz schwarzer Pfeffer aus der Mühle Pflanzenöl für den Grillrost Alle Rezepte aus: „Meine besten Grillrezepte“ von Johann Lafer, Verlag Gräfe und Unzer

1

Für das Öl die Chili halbieren und entkernen, waschen und fein würfeln. Den Knoblauch schälen und ebenfalls in feine Würfel schneiden. Chili, Knoblauch und Limettensaft mischen und salzen. Zuletzt das Öl einrühren.

2 3

Den Grill für indirekte mittlere Hitze vorbereiten. Die Speckscheiben längs halbieren. Die unteren Nadeln der Rosmarinzweige abzupfen. Die Kartoffeln jeweils in eine Speckscheibe einwickeln und mit einem Rosmarinzweig fixieren.

Den Grillrost fetten und die Kartoffeln mit geschlossenem Deckel bei indirekter Hitze (ca. 180 Grad C) in 15 bis 20 Minuten knusprig grillen. Mit Salz und Pfeffer würzen und nach Belieben mit den übrigen Rosmarinnadeln bestreuen. Die Drillinge mit dem Chili-Knoblauch-Öl servieren.



Vinschgerwind 12-15

11.06.15

Foto: Erwin Bernhart

34 /Bauplatz/

Hotel Montana - Sulden Das Hotel Montana hat qualitativ und quantitativ erweitert. Mit einem in den Bestand integrierten Vorbau konnten die Zimmer erweitert und das Restaurant und die Pizzeria großzügiger gestaltet werden.

S

eit Manfred Wunderer die kleine Garni Montana in Sulden vor etwas mehr als 20 Jahren erworben hat, hat sich das Haus ständig weiterentwickelt. In kleinen Schritten ist es der Familie Wunderer ge-

lungen, mit der Zeit Schritt zu halten. Aus der beschaulichen Garni mit den damals üblichen kleinen Zimmern ist eine Pension und nun ein Hotel mit großzügigen Zimmern geworden. Sogar zwei Turmsuiten mit

Hotel Montana & Residence Firn Sulden – Tel. 0473 613 006 www.montanasulden.com Öffnungszeiten Pizzeria: 18.00 bis 22.00 Uhr

Panoramablick auf Dorf, Tal und Gletscher stehen den Gästen nun zur Verfügung. Die zahlreichen Stammgäste, überwiegend aus Deutschland, kommen im Winter und auch im Sommer gerne ins Montana nach Sulden


Vinschgerwind 12-15

/Bauplatz/ 35

Fotos: Erwin Bernhart/Montana Sulden

11.06.15

von links: der neu gestaltete Barbereich im Restaurant; die Pizza im Restaurant-Pizzeria Montana ist vom Chef Manfred Wunderer persönlich; die im Alpenstil mit viel Holz und ausgewählten Textilien eingerichtete Pizzeria; dem Speisesaal für die Hausgäste ist eine Terrasse mit prächtiger Aussicht vorgelagert; linke Seite: Die Erweiterung des Hotels bringt mehr Großzügigkeit in die Zimmer und sind von den Umbauarbeiten in letzter Zeit regelrecht begeistert. Denn das Montana hat erweitert. Der Zubau in Richtung Sulden Dorf hat größere Zimmer in den Obergeschossen, ein großzügiges Restaurant und die Pizzeria im Erdgeschoss hervorgebracht. Manfred Wunderer hatte, bevor er mit seiner Familie nach Sulden gezogen ist, bereits in Prad eine Pizzeria betrieben. Seit drei Jahren kann Wunderer nun seine Leidenschaft wieder ausleben. Pizza gibt es im Panorama vom Chef - in neuer Umgebung. Das kommt gut an in Sulden und der gute Ruf eilt weit durchs Tal hinaus. Frau Alcina

leitet das Restaurant, in dem Sohn Fabian den Service und im Hotel die Rezeption betreut. Sohn Tobias zaubert als Küchenchef allerlei Köstlichkeiten und hilft in der Pizzeria tatkräftig mit. Die Familie Wunderer hält zusammen und macht beim Ausbau des Hotels Montana Schritt für Schritt. Ausgebaut wird stufenweise und wohlüberlegt. Bereits vor dem Zubau nach vorne, in Richtung Dorf, haben die Wunderers den Speisesaal für die Hausgäste nach „hinten“, also taleinwärts, erweitert. Eine notwendige und von den Gästen sehr gut aufgenommene Sache. Eine geräumige Terrasse

ist seit dem Zubau dem Saal vorgelagert, mit atemberaubendem Blick auf Ortler, Königsspitze, Suldenspitze und Cevedale. Gipfel und Gletscher grüßen majestätisch. Der Blick direkt auch auf die Talstation der großen Seilbahn Sulden. Die Umbauarbeiten, die im Übrigen auch ein neues Dach mit entsprechender Wärmedämmung und eine Betriebswohnung beinhalten, wurden überwiegend von heimischen Technikern und Handwerkern bewerkstelligt. Sehr zur Zufriedenheit der auftraggebenden Familie Wunderer. Und weitere Schritte sind geplant.


36 /Nationalpark/

11.06.15

Foto: Wolfgang Platter

Vinschgerwind 12-15

Mutterkuhhaltung von Bauern aus dem Schweizer Münstertal auch während der Almsömmerung. Das Foto stammt aus dem Umbrailtal.

Auf den Vinschgauer Almen werden ca. 9.700 Schafe gesömmert.

Nationalpark Stilfserjoch

Die Almwirtschaft ein Beitrag zur Biodiversität Ein Plädoyer für die Almsömmerung Wolfgang Platter, am Tag des Hlg. Medardus, Kirchenpatron in Tarsch, 8. Juni 2015

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itte Juni ist in unseren Zentralalpen die Zeit für den Viehauftrieb auf die Almen. Die Almsömmerung eines Teiles der Hausrinder und aller Schafe dauert ca. 100 Tage bis Mitte, Ende September. Die Almwirtschaft hat sich im Laufe vieler Jahrhunderte als eine entlastende Überlebensstrategie der Bauern im Gebirge herausgebildet: Wenn ein Teil des Viehstandes auf die Alm getrieben wird, bedeutet dies Futtereinsparung und saisonale Entlastung von der Stallarbeit auf dem viehhaltenden Hof, um sich leichter um die Futterernte und damit um den Wintervorrat kümmern zu können. Almsömmerung trägt auch zur Tiergesundheit bei. Im Vinschgau sind die Almen in der Regel Gemeinschaftsbesitz und nicht wie in anderen Landesteilen Südtirols Privat- und Hofalmen. Wo in der Vinschgauer Talsohle der Gemüse- und Obstbau die Viehwirtschaft als Bodennutzungsform abgelöst hat, ist das Interesse an der Almwirtschaft gesunken oder verloren gegangen. Dort werden der Erhalt und die Instandhaltung der Alm in Gemeinschaftsarbeit schwierig. Insgesamt spielt die Almwirtschaft in Südtirol eine sehr große Rolle, sind doch 34% der Landesfläche mit Almweiden bedeckt. Bei den Almen wird zwischen Galtviehalmen und Milchviehalmen unterschieden.

Ökologisch ist die Almwirtschaft in der extensiven Bewirtschaftung bei einem ausgewogenen Verhältnis zwischen verfügbarer Weidefläche und aufgetriebenen Tieren ein wertvoller Beitrag zum Erhalt der Biodiversität der Lebensräume für die Wildpflanzen und die Wildtiere. Nicht mehr bestoßene Weiden verbuschen und verstrauchen rasch in dieser Höhenlage beispielsweise mit Almrosen oder Grünerlen. Bei zunehmender Erderwärmung steigt auch die Waldgrenze immer mehr an. Ein Landschaftsmosaik aus vielfältigen und wechselnden Elementen wie Waldweide, Zwergstrauchgürtel, alpinen Rasengesellschaften, Feuchtrunsen und anderen Pflanzengesellschaften ist für die pflanzliche und tierische Artenvielfalt wichtig und wertvoll. Die Alm bietet auch saisonale Arbeitsplätze für Senner und Hirten. Die Wanderer sehen die Alm eher als Erholungsort an.

Beispiel Prader Alm Die Prader Alm ist ein Milch- und Galtviehalm auf 2.051 Metern Meereshöhe an der orografisch linken Flanke des Trafoitales in der Nähe des Kleinbodens auf Gemeindegebiet Stilfs. Die Alm ist Eigentum der Eigenverwaltung für Bürgerliche Nutzungsrechte Prad und wird von der Alminteressentschaft Prad bewirtschaftet. Die Prader Alm wurde im fernen Jahr 1322 gegründet und umfasst eine Fläche von 619 Hektar, davon ca. 444 ha Weide (Mager- und Fettweide). Im Jahr

2013 war sie mit 53 Melkkühen bestoßen und hat 60.000 Liter Milch zu 4.456 kg Käse und 718 kg Butter verarbeitet.

Themenlehrweg Prader Alm Auf der Prader Alm ist in den letzten Jahren ein frei zugänglicher Themenlehrweg zur Almwirtschaft mit Bild-Texttafeln in deutscher und italienischer Sprache eingerichtet worden. Er ist vom Wildgehege in Fragges Stilfs zu Fuß oder von Trafoi aus auch mit dem Sessellift zum Kleinboden erreichbar.

Harte Arbeit macht den Käse Auf einer der Bild-Texttafeln werden die verschiedenen Arbeitsfachkräfte benannt, welche notwendig sind, um die verschiedenen Arbeiten auf einer Milchviehalm zu bewältigen: die Sennerin oder der Senner, der Untersenner, der Kuhhirt (oder Kiagr), der Almmeister, der Bergmeister und der Kleinhirt. Außerdem wird der lange Almtag beschrieben, der um 04.00 Uhr morgens mit dem Eintreiben der Kühe von der Nachtweide zum ersten Melken beginnt und um 20.00 nach dem zweiten Melken endet.

Wie werden Butter und Käse gemacht? Eine weitere Schautafel erklärt die Arbeitsschritte vom Melken der Rohmilch im Stall über das Absetzen der Rahmschicht zum Buttern in der Sennerei und die Herstellung von Käse. Für den Käse wird die frisch ge-


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Auf den Vinschgauer Almen verbringen ca. 1.900 Ziegen die Sommermonate.

molkene Milch abgekühlt und entrahmt. Anschließend wird sie langsam auf etwa 32° C erwärmt und reines Naturlab eingerührt. Die Milch im Käsekessel beginnt zu gerinnen. Der Bruch wird gewonnen und in Käseformen gedrückt. Der frisch geformte Käse wird für zwei Tage in ein Salzbad gelegt; dort bildet sich seine Naturrinde. Anschließend kommen die Käselaibe in das Käselager und werden dort sorgsam beobachtet, täglich intensiv gepflegt, gerieben, gedreht, um vom jungen Käse nach wochenlanger Reifung zum feinwürzigen Almkäse heranzureifen.

Sanierung von Milchviehalmen aus EU-Finanzmitteln Im Obervinschgau sind während der Laufzeit des Leader I-Förderprogrammes zwischen 1994 und 1997 mehrere Milchviehalmen baulich saniert und für die Butter- und Käseproduktion auf den heutigen Hygienestandard gebracht worden.

Ein Bisschen Statistik:

notwendig werden. Aus der Region Piemont gibt es einen ersten Zehnjahresbericht nach der Rückkehr des Wolfes: Dort sind tödliche Attacken von Wölfen auf Kälber in Mutterkuhhaltung während der Almsömmerung durch den Einsatz von Herdenschutzhunden ausgeblieben. Fraglich ist, ob Herdenschutzhunde als Präventionsmaßnahme auf allen Almen mit unterschiedlichen Geländeausformungen und Bewirtschaftungsmethoden das Mittel der Wahl sind.

Im Vinschgau wurden im Jahre 2014 auf 80 Almen Haustiere (Rinder, Milchkühe, Pferde, Schafe, Ziegen, Schweine und Esel) gesömmert. Auf 40 Almen wurden insgesamt 9.677 Schafe und/oder 1.973 Ziegen gesömmert. Auf 31 Almen wurden nur Schafe gesömmert. Die Herdengröße bei den Schafen reicht auf den einzelnen Almen von 5 bis 1.182 Tieren, bei den Ziegen von 5 – 326 Tieren.

Die Rückkehr von Wolf und Bär

Plädoyer für die bodenständige Almwirtschaft

Verschiedene Individuen der auch in die Zentralalpen zurückkehrenden Großen Beutegreifer Wolf und Braunbär reißen leider auch Haustiere. Dabei sind diese Tiere besonders während der Zeit der Almsömmerung eine leichte Beute des lernfähigen Wolfes und Bären. Beide Tierarten sind durch internationale Artenschutzabkommen streng geschützt. Um Haustierrissen während der Almsömmerung vorzubeugen, werden Herdenschutzmaßnahmen und angepasste Behirtungsmaßnahmen

Mit einem Urteil des Verwaltungsgerichtshofes Latium ist, gottlob, die Unsitte verboten worden, Almen durch ortsfremde Gesellschaften anzupachten ohne eigene Tiere aufzutreiben, aber trotzdem europäische Fördergelder aus den Mitteln des Landwirtschaftsfonds der Europäische Gemeinschaft anzuzapfen und zu beanspruchen. Diese elastische und spekulative Interpretation einer EU-Fördernorm war von auswärtigen Gesellschaften auch auf Südtiroler Almen übergeschwappt. Die missbräuchliche Anwendung der Fördernorm war wohl auch nicht im Sinne des Gesetzgebers. Traditionelle Almwirtschaft macht nur in den tradierten Mustern und im Denken in der Kleinregion und in den kleinen Kreisläufen ökologischen Sinn. Nur diese, nicht spekulative Form der Almbewirtschaftung verdient auch die Zuerkennung von finanziellen Fördermitteln aus Steuergeldern der Allgemeinheit.

Die Almwirtschaft erfüllt im Idealzustand mehrere, teilweise auch gesellschaftsrelevante Funktionen: • Es erfolgt eine nachhaltige Produktion von regionalen Produkten bei Kilometer Null Verkehr und im Gleichgewicht (vom Gras zum Käse in wenigen Metern); • das Beweiden verhindert das Zuwachsen und Verstrauchen der Almen und erhält die Artenvielfalt von Flora und Fauna; • der ökologisch wertvolle und artenreiche Lebensraum der alpinen Magerrasen bleibt erhalten; • das begehrte Landschaftsbild bleibt erhalten und ermöglicht Erholung und touristische Nutzung; • es werden regionale Nischenprodukte erzeugt, welche in kurzen Kreisläufen und bei direkter Wertschöpfung in der Kleinregion vermarktet werden können; • die Almwirtschaft entlastet die Viehhalter bei Hofarbeiten und Futteraufwand; • die Almsömmerung trägt zur Tiergesundheit bei; • die Bewirtschaftung der Almen puffert und reguliert den Wasserhaushalt und vermindert den Oberflächenabfluss; • die Almwirtschaft ist von wirtschaftlichem Nutzen.

Foto: Archiv Nationalpark Stilfserjoch

Bedeutung der Almen

Die Käserei auf der Prader Alm.


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Foto: Leonardo Pellissetti

Die guten Jungen Markus Pircher (Bild), Verantwortlicher der 1. Mannschaft: „Wenn die Mannschaft wegen Verletzungen in Not war, sind unsere Jungen die Lösung gewesen.“

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Das verdienstvolle Trainerduo Stellungnahme von Sektionsleiter Luis Pföstl: „Einen außerordentlichen Anteil am Gewinn der Meisterschaft und zur Entwicklung der gesamten Mannschaft hatten das Trainerduo Engl Grünfelder und Patrick Fliri. Durch die gezielte Aufteilung der Aufgaben, das gemeinsame Fußball-Verständnis und das unerschütterliche Vertrauen in die jungen Spieler ist es ihnen gelungen, die Motivation und Konzentration aller über die gesamte Saison hochzuhalten und die Mannschaft auch in schwierigen Momenten gut zu führen“. (lp)

Fotos: Leonardo Pellissetti

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Wieder in der Oberliga

Die Naturnser Mannschaft vor einem Spiel und nach dem Meistertitel (unten)

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ie Latsch in der 1. Liga, hat auch Naturns eine sensationelle Saison in der Landesliga bestritten und mit dem verdienten Aufstieg in die Oberliga abgeschlossen. Nach vier ununterbrochenen Jahren in der Oberliga hat die Arbeit des Vereines die Kampfmannschaft, nach einem einzigen Jahr in der Landesliga, wieder in die Oberliga geführt. Die Meisterschaft ist von den Naturnsern buchstäblich dominiert worden. In 30 Spielen hat die Mannschaft von Engl Grünfelder mit 21 Siegen, 6 Unentschieden und 3 Niederlagen die Meisterschaft gewonnen. Andere Daten zeigen zudem die Überlegenheit der Mannschaft im Angriff sowie in der Verteidigung: 84 erzielte und 30 kassierte Tore. Der Tabellenzweite Obermais und der Dritte Lana haben 69 bzw. 75 Tore erzielt und 43 bzw. 40 Tore bekommen. Noch etwas: Der Torschützenkönig Hansjörg Stockner von Plose hat zwei Drittel der Tore seiner Mannschaft erzielt. Der ausgezeichnete Naturnser Stürmer Matthias Bacher hat im Gegenteil nur ein Drittel der Tore seiner Mannschaft erzielt. Das heißt, dass Naturns über mehrere wertvolle Torschützen verfügt.

Bemerkenswert ist zudem, dass diese Ergebnisse und der sofortige Aufstieg in die Oberliga nicht geplant waren. Wie der Sektionsleiter Luis Pföstl erinnert, standen nach Ende der Meisterschaft 11 Spieler des damaligen Kaders nicht mehr zur Verfügung. Als Verstärkung kamen Peter Mair, Martin Metz und Lorenz Thuile, nach einem Jahr in Plaus kam Philipp Ausserer zu seinem Stammverein zurück. Auch die Rolle des treuen und außerordentlich zahlreichen Publikums ist ein nicht zu unterschätzender Faktor in der

Entwicklung der Mannschaft. Vom Verein wird das Publikum mit Aufmerksamkeit betreut. Die Spielentwicklung wird mit Hilfe von Lautsprechern ständig begleitet, auch mit Informationen über die Aufstellung der Mannschaften, der Tore und der Wechsel. Günther Pföstl brilliert in der Rolle des Platzsprechers, besonders bei den Toren der Naturnser Mannschaft, wobei auch Musik die Freude des Naturnser Publikums begleitet. Vor dem Spiel wird für jeden interessierten Zuschauer ein Blatt vorbereitet und kostenlos verteilt. Die Spieler der beiden Mannschaften mit Geburtsdaten und die aktuelle Tabelle der Meisterschaft werden mitgeteilt. Seit einiger Zeit wird auch ein Tipp des Spiels des Tages angeboten, wo jedesmal von einem anderen Naturnser alle Tagesspiele der Meisterschaft getippt werden. Ebenfalls werden die nächsten Spiele bzw. Heimspiele angekündigt. Bei jedem Heimspiel findet auch eine Lotterie statt, so dass die Spiele zu einer Art Volksfest werden. Foto: „Wind“-Archiv

Von Leonardo Pellissetti

Foto: Leonardo Pellissetti

Der SSV Naturns Raiffeisen Industriepool ist wieder in die Oberliga aufgestiegen. Die Mannschaft hat vom Anfang bis zum Ende der Meisterschaft die Tabellenspitze besetzt und mit Energie verteidigt. Von der Vereinsführung und dem Trainerteam gut geleitet haben die Naturnser Spieler auch auf die Mitarbeit der jungen Spieler zählen können. Das Publikum war begeistert.


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Trail Trophy

Fotos: Sarah Mitterer

Philip Walder gelingt der Heimsieg

Teilnehmer der Trail Trophy 2015

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ber 320 Mountainbikerinnen und Mountainbiker waren am letzten Mai-Wochenende nach Latsch gekommen, um bei der 6. Auflage der Trail Trophy teilzunehmen. Bei diesem Mountainbike-Rennen, das im Enduro-Stil (ein spezielles Mountainbike) ausgetragen wird, wird die Zeit nicht auf der ganzen Strecke, sondern nur auf bestimmten Passagen gemessen, welche erst auf der Strecke bekannt gegeben werden.

Ein Rennen wurde in der Nacht ausgetragen Drei Tage lang kämpften sie um den Sieg, bewiesen ihr fahrerisches Können und Kämpferqualitäten auf zehn gewerteten Stages. Am Ende gab es wie im Jahr zuvor einen Heimsieg. Philip Walder, der sich im vergangenen Jahr hinter dem Latscher Simon Notdurfter noch mit Platz zwei begnügen musste, dominierte drei Tage lang den Bewerb nach Belieben und konnte den Vorteil, hier zu trainieren und die Trails bis in

den letzten Winkel zu kennen, ausnutzen. Am Ende sicherte sich der Morterer mit einem Vorsprung von 1.22 Minuten auf den Zweitplatzierten den Gesamtsieg und konnte sich über eine Sektdusche freuen. In der Teamwertung gelang dem Vinschger Maxx Bike Team, das sich aus den Brüdern Simon und Benjamin Notdurfter sowie Jürgen Holzknecht zusammensetzt, der Sprung auf Platz zwei. (sam)

Mals/Bratislava, Slovakia

Gran Prix International Slovakia 2015

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Franziska Riedl kämpfte am 16.05.2015 in der Kategorie: Juniores; U18; Women; Emono Jiai; Open; im Bild mit Meister Hiroo Mochizuki (Begründer des Yoseikan Budo) Foto: ASV Mals Yoseikan Budo

ür mich war der Gran Prix Yoseikan Budo in Bratislava eine super Erfahrung. Ich konnte zum ersten Mal die Welt der internationalen Wettkämpfe kennenlernen. Ich hatte die Chance selbst am Wettkampf in der Kategorie U18 Emono (open) teilzunehmen und durfte zeitgleich interessante Kämpfe anderer Athleten, unter anderem die sehr spannenden Finalkämpfe, sehen. Der Gran Prix war eine Möglichkeit, Erfahrungen zu sammeln und andere Athleten verschiedenster Nationen, wie Frankreich, Schweiz, Baskenland, Slowakei und Belgien, kennenzulernen. Ich hoffe in Zukunft noch weiter derartige Wettkämpfe miterleben und neue Erfahrungen sammeln zu dürfen. Ohne die Unter-

stützung der Sektion Yoseikan Budo und die Vorbereitung meines Trainers Thomas Mair

wäre die Teilnahme am Gran Prix nicht möglich gewesen. Danke dafür! Franziska Riedl

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ASV Latsch Raiffeisen

links: Alex Medda war der Goldtorschütze im Pokalfinale; rechts: Hannes Stecher im Zweikampf

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it dem Gewinn von zwei Pokalen endet für die Fußballer des ASV Latsch eine der erfolgreichsten Saisonen der Vereinsgeschichte. Nach dem Meisterschaftsgewinn der 1. Amateurliga und der damit verbundenen Rückkehr in die Landesliga, holte sich die Truppe von Meistertrainer Christian Platzer auch den Pokalsieg und machte so das Double perfekt. Im Pokalfinale, das in Leifers

ausgetragen wurde, traf der Aufsteiger auf die Mannschaft aus Nals, gegen die die Latscher Ballkünstler noch eine Rechnung offen hatten. Denn es waren die Nalser, die ihnen vor wenigen Wochen den vorzeitigen Gewinn der Meisterschaft vor eigenem Publikum vermiesten. Im Pokalfinale bot sich den Vinschgern die Chance auf Revanche und die Jungs brannten auf Wiedergutma-

chung. Von Beginn an waren die Vinschger das tonangebende Team, zeigten großes Kämpferherz, erarbeiteten sich einige gute Möglichkeiten, doch der Ball wollte einfach nicht ins gegnerische Tor. In der 64. Spielminute kam dann der erlösende Treffer. Alex Medda, der zum Matchwinner des Spiels avancierte, kämpfte sich durch die gegnerische Abwehr und brachte die Latscher mit 1:0 in Führung. Wenig später war der 22-Jährige erneut zur Stelle, nutzte einen Abstauber und erhöhte auf 2:0. Als der Schlusspfiff erklang, gab es bei den Spielern, Betreuern und den zahlreich mitgereisten Fans kein Halten mehr und der historische Pokalsieg, erstmals in der Vereinsgeschichte konnte sich der ASV Latsch diesen Titel sichern, wurde gebührend gefeiert. Nach einer kurzen Pause star-

tet das Team in die Vorbereitung für die neue Saison und dem damit verbundenen Abenteuer Landesliga. (sam)

Richtigstellung In der Saison 2013/14 sicherte sich nicht der ASV Latsch (wie in Ausgabe Nummer 11 geschrieben) den Titel im Kleinfeldfußball im Bezirk West, sondern es war das Team Real Kamasutra 1995, das sich damals die Meisterschaft holte. (sam) Der Real Kamasutra Spieler Trentin in Aktion

Foto: Sarah Mitterer

Fotos: Sarah Mitterer

Latsch macht das „Double“ perfekt

Goldrain/Vinschgau

Schießstand für alle Vinschger ur Eröffnung des neuen Schießstandes fand in Goldrain ein schönes Sportfest statt. Als Zeichen der wichtigen Rolle des Südtiroler Schießsports auf nationaler Ebene waren neben den Vinschger Vetretern auch Prominente des Landes- und des nationalen Schießsports dabei. Wie Oberschützenmeister Kurt Platzgummer und Bezirksoberschützenmeister Valentin Grüner berichteten, wurde genau nach 60 Jahren ein neuer mit elektronischer Schussauswertung ausgerüsteter Schießstand gebaut. Dieser wird von freiwilligen Helfern bedient und er steht allen Vinschgern, den 800 Jägern inklusive, zur Verfügung. Mit 15 elektronischen Anlagen ausgestattet bietet der KK-Schießstand Goldrain den Athleten die Möglichkeit, sich für nationale und internationale Wettkämpfe bestens vorzubereiten. Sportlandesrätin Martha Stocker sagte in ihrer Rede,

Fotos: Leonardo Pellissetti

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Das Durchschneiden des Bandes dass die Bezeichnung „KK“ (für Kleinkaliber) einen Bogen zu k.u.k, also kaiserlich und königlich, spanne und so Vergangenheit und Zukunft verbinde. Mit ca. 100 Teilnehmern, zwischen 10 und 15 Jahren alt, ist der Bezirk Vinschgau im Schießsport der stärkste im Südtiroler und sogar im italienischen Jugendbereich. Wenn man bedenkt, wie Landesoberschützenmeister Au-

gust Tappeiner erwähnte, dass Italien unter den drei weltbesten Ländern rangiert, wird klar, wie wichtig der Vinschger Schießsport ist. Deswegen ist der Präsident des Schießsports Italiens, der Südtiroler Ernfried Obrist, gekommen und hat der Goldrainer Sportschützengilde eine Erinnerungstafel geschenkt. Auch Alt-Landeshauptmann Luis Durnwalder war in seiner Rolle

als Ehrenlandesoberschützenmeister dabei. Er hatte den Bau des Schießstandes im Jahr 2004 mitkonzipiert, und auch mit der Gemeinde Latsch zum Großteil finanziell unterstützt. Bürgermeister Helmut Fischer erinnerte an die Arbeit seines Vorgängers Karl Weiss. Nach dem Segen durch Altpfarrer Franz Eberhöfer wurde der Festbetrieb mit dem Einweihungsschießen eröffnet. Landesschießsportleiter Heinz Unterholzer, der nebenbei viele Fotos der Veranstaltung für die Schützenzeitung geknipst hatte, nahm die Einschreibungen für die 10-tägigen Schießtage entgegen. (lp)

Schnalser Vertretung v.l.: Valentin Grüner, Alex Oberhofer, Kilian Grüner, Milena Gamper


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Kortsch - VSS Fussballförderung - Bezirk Vinschgau

Pokalendspiele 2015

Fotos: Leonardo Pellissetti

VSS Meisterschaft 2014/2015

Die U 12 Finalisten nehmen mit Spannung am Elfmeterschießen teil

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in sommerlicher Tag zog ca. 1000 Personen zum Sportplatz in Kortsch. Das Ziel war die Durchführung der Finals der Pokalspiele. Die ausgeglichenen Ergebnisse - 4 von 6 Spielen wurden nämlich durch Elfmeterschießen entschieden - gelten als Beweis für ähnliche Niveaus der Mannschaften. Karl Schuster erwähnt, dass in den 2

Veranstaltungen in Kortsch und Goldrain 80 Mannschaften betroffen sind, welche 480 Spiele bestritten haben. In den Schlussreden dankten der Präsident der Bezirksgemeinschaft Andreas Tappeiner (neben den BM von Prad und Stilfs sowie dem Schlanderser Sportreferenten Manuel Trojer) und Raika Vizeobmann Johann Telser allen

freiwilligen Helfern und Organisatoren sowie dem Präsidenten Andreas Gemassmer, Sektl. Kurt Kienzl und Jugendleiter Manfred Pritzi. Schuster dankte auch den Schiedsrichtern: Gottard Alber (im Bild), der seinen 55. Geburtstag feierte, Walter Holzknecht, Karl Jennewein, Loris Joos, Haki Kadrija, Hubert Mantinger, Johann Messner und Josef Punter. (lp)

U-11 Kr. West 1. Glurns/Schluderns 2. Kastelbell/Tschars/Latsch U-10/A 1. Mals gelb 2. Glurns/Schluderns rot 3. Goldrain rot U-10/B 1. Laas/Eyrs/Tschengls weiß 2. Mals rot 3. Morter/Martell U-10/C 1. Laas/Eyrs/Tschengls grün 2. Oberland blau 3. Mals blau

Pokalsieger 2015 U-13 1. ASV Prad 2. SpG Obervinschgau U-12 1. SpG Morter/Latsch/Goldrain U-11 1. SpG Glurns/Schluderns 2. SpG Kastelbell/Latsch U-10 1. ASV Goldrain 2. ASV Prad

Schluderns

Meisterschaftssieg für „Matschgi“ ie Freude war grenzenlos. Nach dem Abpfiff lagen sich Spieler, Trainer, Betreuer weinend in den Armen und Präsident Raimund Pali zapfte ein Fass Bier an. Die Fußballmannschaft des ASV Schluderns unter Spielertrainer Roman Perkmann (Laas) hatte sich die Meisterschaft im entscheidenden Spiel gegen Schenna nach einem ungewöhnlich spannenden Spielverlauf mit einem 4:1 gesichert. Der Aufstieg in die I. Amateurliga ist geglückt. Mit Trauerschleifen kamen die Schludernser Spieler aufs Spielfeld. Mit einer Gedenkminute ehrten sie Martina Sapelza – genannt Matschgi. Die junge Frau war begeisterte Volleyballspielerin, einige Zeit Mitglied im Sportverein-Ausschuss und als treibende Kraft Mitgründerin der traditionellen

Beachfete, dessen Erlös dem Denn bereits drei Minuten späSportverein zu Gute kommt. Die ter folgte das Führungstor von Trauer schien anfangs den Spiel- Roman Perkmann. Dann ging’s verlauf zu bestimmen. Die erste Schlag auf Schlag, Folie schoss große Chance hatte Schenna das 3:1 und der Jüngste auf dem durch einen Elfmeter. Tormann Feld, Markus Stocker, das 4:1. Andy Punter parierte. Die Schu- Den Sieg widmeten die Spieler dernser kämpften verbissen. Matschgi, und sie übergaben Ein Sieg musste her oder zumindest ein Unentschieden als Chance für das Entscheidungsspiel gegen Verfolger Ulten. Doch in der 71 Minute fiel das Gegentor. Und der Traum vom Aufstieg drohte zu platzen. Erneute Hoffnung weckte der Ausgleichstreffer in der 77. Minute von Mark Folie. Das Tor wirkte wie ein Grenzenloser Jubel Befreiungsschlag. Foto: Magdalena Dietl Sapelza

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ein „Wir sind Meister-T-Shirt“ mit ihren Unterschriften. „Koa Spiel hot seffl Nerven braucht, wia deis“, sagte ASV Vizepräsident Marco Egua. „Ober di Matschgi hot jo olm an Kick braucht.“ 20 Jahre lang hatte die Schludernser AMannschaft auf einen Meisterschaftssieg warten müssen. 1995 stieg diese unter dem Trainer Raimund Lingg in die Landesliga auf. Mit den großen Kickern feierten die Kleinen der U11. Denn auch sie sind mit Trainer Thomas Prieth in der Spielgemeinschaft Schluderns/Glurns Meister geworden. (mds)


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Reinigungskraft

gesucht

Dantestr. 4 · 39028 Schlanders · Tel. 0473 73 21 96 · info@vinschgerwind.it

R: 227% G: 202% B: 10%

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Tel. 335 29 58 49 info@tappeiner-landmaschinen.com

…wir freuen uns auf Ihren Anruf!

AVANTI Latsch sucht zur Verstärkung des jungen Teams, eine/n engagierte/n Maturanten/in für den Onlinehandel in ausbaufähiger Festanstellung. Voraussetzungen: PC-Kenntnisse, Italienisch in Wort und Schrift. Bewerbung unter: info@avanti-bz.it, Tel. 0473 723 500

Zum sofortigen Eintritt suchen wir

Eyrs/ Laas

SACHBEARBEITER/IN FÜR AUFTRAGSBEARBEITUNG & LAGERVERWALTUNG Voraussetzungen: - Maturaabschluss - sehr gute Deutsch/ Italienisch Kenntnisse - gute MS-Office Kenntnisse - flexibles, selbstständiges Arbeiten

Sommerjob

Wir machen für Sie Drucksachen aller Art

C: 15% M: 15% Y: 95% K: 0%

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in Teilzeit, 20 StW. Tel. 0473 616 170 [Max]

15-jähriger Oberschüler (TFO) sucht

Von der Idee bis zum Druck

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Tel. 335 82 58 058

Arbeiter mit Kenntnis im Umgang

mit landwirtschaftlichen Maschinen für Heu- und Grumeternte auf Bergbauernhof im Mittelvinschgau gesucht. Tel. 377 26 45 226 (von 20 – 21 Uhr)

Wir freuen uns auf Ihre schriftliche Bewerbung: office@ancoleuchten.it Tel.0473 739788

Elektro Kainz KG sucht

Naturns – Hauptstraße 35 – Tel. 0473 66 74 47

verkauft: Latsch: • Dreizimmer-Mansardenwohnung in Tarsch Kastelbell-Tschars: • Gewerbegrund an der Hauptstraße in Tschars, ca. 1.700m² Naturns: • Bar – Cafe in zentraler Lage • exklusive Villa im Landhausstil – mit Garten – in Tabland • neuwertige, sehr sonnige, teilmöblierte Vierzimmerwohnung • sehr große Dreizimmerwohnung mit sonnigem Südwestbalkon • sanierte, sehr geräumige Dreizimmerwohnung in zentraler Lage • Bergbauernhof am Naturnser Sonnenberg • Obstwiese – ca. 10.000m², bzw. 5.400m² • Obstwiese – ca. 6.000m² in Tschirland Partschins: • wohnen am Sonnenberg auf 1200 Höhemeter – Reihenhaus mit herrlichem Ausblick auf den Meraner Talkessel (konventioniert!) • große, möblierte Dreizimmerwohnung im Erdgeschoss • Einzimmerwohnung in Rabland, geeignet als Ferienwohnung und/oder Investition

Fragen zur Wohnbauförderung? – Rufen Sie an! Weitere interessante Angebote auf der Internetseite www.spiss-immobilien.com

Elektriker

mit Elektro Fachschulabschluss (Mindestalter 18 Jahre) Tel. 348 22 23 348 / info@elektrokainz.com

Vinschgerwind Impressum info@vinschgerwind.it | redaktion@vinschgerwind.it grafik@vinschgerwind.it | sport@vinschgerwind.it

Dantestraße 4, 39028 Schlanders, Tel. 0473 732196, Fax 0473 732451 Bürozeiten: Mo. bis Fr. von 9.00 bis 12.30 und von 14.30 bis 17.00 Uhr Anzeigen, Sekretariat, Werbung: Edwina Oberthaler: 0473 732 196 Richard Spechtenhauser: 0473 732 196 Gerti Alber: 0473 732 196 Chefredakteur: Erwin Bernhart (eb) Stellvertreterin: Magdalena Dietl Sapelza (mds) Grafik: Hartwig Spechtenhauser, Marion Fritz Kultur: Hans Wielander; Gianni Bodini Sport: Leonardo Pellissetti (lp), Sarah Mitterer (sam) Redaktion: Ludwig Fabi (lu), Klaus Abler (klab), Angelika Ploner (ap), Brigitte Thoma (bbt), Monika Feierabend (mo), Karin Thöni (klf), Philipp Trafojer (jan), Maria Gerstgrasser (ria), Brigitte Maria Pircher (bmp), Julia Tapfer (ju), Beat Grond (bg), Andreas Waldner (aw), Sylvia Ilmer Wieser (sil), Barbara Wopfner (bw), Heinrich Zoderer (hzg) Druck: Fotolito Varesco, Auer, Nationalstraße 57 Zustelldienst: EMT Transporte, Kaltern Preise: Einzelnummer Euro 1,00; Jahresabonnement im Vinschgau: Euro 25; außerhalb des geografischen Bezirkes Vinschgau Euro 50; restl. Italien: Euro 100; Auslandsabonnement: Euro 165 (Inkl. Porto); Schweiz: Sfr 95.Mit Namen gekennzeichnete Beiträge geben nicht

unbedingt die Meinung der Zeitung wieder. Im Sinne des Art. 1 des Gesetzes Nr. 903 vom 9.12.1977 wird eigens darauf aufmerksam gemacht, dass sich sämtliche in dieser Zeitung veröffentlichten Stellenangebote ohne jeden Unterschied auf Personen sowohl männlichen als auch weiblichen Geschlechtes beziehen. Die Redaktion behält sich das Recht vor, Anzeigen und Leserbriefe unter Umständen zurückzuweisen. Für die Inhalte der Werbeinserate und die damit zusammenhängenden Werbebotschaften übernimmt „Der Vinschgerwind“ keine Verantwortung. Druckreif übermittelte Unterlagen (Papierkontakte, Filme und digitale Daten) können seitens der Anzeigenabteilung nicht korrigiert werden. Für die Richtigkeit, sei es in grammatikalischer, stilistischer, inhaltlicher und grafischer Form haftet ausschließlich der Auftraggeber bzw. die beauftragte Agentur. Eigentümer und Herausgeber: Info-Media GmbH. Mwst. Nr: 02445670215 Info-Media GmbH; Ermächtigung des Landesgerichtes Bozen Nr. 6/2005 Bankverbindung: Raiffeisenkasse Schlanders IT 29W 08244 58920 000 3000 05151 „Der Vinschger Wind“ erscheint alle zwei Wochen Eingetragen im ROC: Nr. 12485

www.vinschgerwind.it


11.06.15

Vinschgerwind 12-15

/Kleinanzeiger/ 45

Stellenmarkt Konditorei Café - Eisdiele

MALS ... gleich um die Ecke

Gebäudereinigung sucht ab sofort oder nach Vereinbarung

fleißige Reinigungskräfte in Voll- u. Teilzeit für verschiedene Einrichtungen im Vinschgau. Interessierte melden sich bitte unter Tel.336 62 94 02 oder hannelore@tappeiner.bz

Wir suchen

Hydraulikerlehrling Bewerbung unter info@kuntner-gmbh.eu oder Tel. +39 335 61 96 343 – Karlheinz

Malerlehrling gesucht

Tel. 335 83 46 047

Kastelbell-Tschars www.maler-unterweger.it

SENIORENHEIM PARTSCHINS – Ö.B.P.B. Wasserfallweg 9 – 39020 Partschins

3x im Vinschgau: Schlanders, Prad und Sulden

2 Verkäufer/Innen

Erstellung einer Rangliste für die befristete Anstellung von 3x im Vinschgau: Schlanders, Prad und Sulden

· Sozialbetreuern/innen, V. Funktionsebene in Voll- und Teilzeit

in Voll- bzw. Teilzeit ab sofort in Prad gesucht Tel. 340 68 52 116

Für unsere unser Cafè suchen wir dringend,

Reinigungskraft in Teilzeit, 20 StW.

Tel. +39 0473 83 11 23 ...wir freuen uns auf Sie!

Die Touristik & Freizeit AG WATLES sucht eine/n Mitarbeiter/in

für Kasse und Liftbetrieb während den Sommermonaten. (min. 18 Jahre alt) Information und Bewerbungen an: 0473 835 456 info@watles.net

Abgabetermine des Gesuches: 24.06.2015 – 12.00 Uhr Südtirol Dental Clinic Latsch sucht zur Erweiterung des Teams eine ausgelernte

Gesuchvordrucke und weitere Informationen: Tel. 0473 966 875 juergen.pircher@gemeinde.partschins.bz.it www.seniorenheim-partschins.bz.it

Schlanders

BEZIRKSGEMEINSCHAFT VINSCHGAU – KUNDMACHUNG Die Bezirksgemeinschaft Vinschgau sucht eine/n

EINSATZLEITER/IN DER HAUSPFLEGE, mit Voll- oder Teilzeitarbeit (33/38 Wochenstunden).

Für die Aufnahme in die Rangordnung werden Sozialbetreuer/innen oder Altenpfleger/innen und Familienhelfer/innen, zugelassen. Einreichetermin für die Ansuchen ist: 12.00 Uhr des 06. Juli 2015. Die Vorlage für die Ansuchen und nähere Auskünfte können in der Organisationseinheit für die Personalverwaltung der Bezirksgemeinschaft Vinschgau, Hauptstraße 134, 39028 Schlanders, Tel. 0473/736872 bzw. unter der Internetadresse www.bzgvin.it eingeholt werden. Der Präsident: Andreas Tappeiner Öffentlicher Betrieb für Pflege- und Betreuungsdienste

MARTINSHEIM Mals

Die Direktorin gibt bekannt, dass folgende Rangordnungen für befristete Anstellungen erstellt werden:

Physio- und Ergotherapeuten/innen mit Vollzeit-und Teilzeitarbeit, der deutschen Sprachgruppe vorbehalten

Qualifiziertes Reinigungspersonal/Heimgehilfen

Mitarbeiter/in gesucht Bist du in der Welt der Technik zuhause? Bist du selbstbewusst? Kannst du mit Kunden umgehen und bist offen für Neues?

Die Vorlage für das Ansuchen und nähere Auskünfte können im Verwaltungsbüro des ÖBPB Martinsheim, Tel. 0473/843200, info@martinsheim.it oder auf www.martinsheim.it eingeholt werden. Die Direktorin Dr. Roswitha Rinner

Tel. 0473 621 764

Pizzetteria Fantasy, Schlanders sucht

einen Pizza-Auslieferer Tel. 339 34 60 765

Dann komm zu uns! Bring deine Bewerbung vorbei oder mail sie uns an handytreff.vodafone@gmail.com Student mit langjähriger Erfahrung gibt über die Sommermonate Nachhilfe in div. Fächern, v.a. Englisch und Mathematik. Tel. 346 66 21 601

Reinigungsfrau

ca. 3 – 4 mal wöchentlich für 3 – 4 Stunden abends für Sommersaison in Vetzan gesucht. Tel. 0473 742 131

mit Vollzeit- und Teilzeitarbeit, der deutschen Sprachgruppe vorbehalten

Die nach einer Vorlage abgefassten Ansuchen um Aufnahme in die Rangordnungen müssen bis 12.00 Uhr des 26.06.2015 im Verwaltungsbüro des ÖBPB Martinsheim, Alten- und Pflegeheim Mals, Bahnhofstraße Nr. 10, 39024 Mals im Vinschgau, eingereicht werden. Die Erstellung der Rangordnungen erfolgt aufgrund eines Fachgespräches.

Zahnarztassistentin

Maler und Hilfsarbeiter

zum sofortigem Eintritt gesucht. Malerbetrieb Gruber Oswald - Schlanders Tel. 335 67 48 243

Suche Haushaltshilfe, 6 – 8 Std. wöchentlich, Raum Schlanders. Tel. 348 78 00 063

Urig, rustikal & gemütlich Wir suchen ab Ende Juni/ Anfang Juli und für den Winter 15/16 folgende mo�vierte und qualifizierte Mitarbeiter/-innen:

Chef de Rang Wir bieten Saisonstelle, sehr gute Entlohnung, ne�es Team, komfortable Unterkun�, Verpflegung und a�rak�ves Freizeitangebot. Wir freuen uns auf Ihre schri�liche Bewerbung per E-Mail! Restaurant Schmuggler-Alm

Dorfstr. 55, CH-7563 Samnaun Telefon: 0041 81 861 82 00 E-Mail: schmuggleralm@hangl.ch www.schmuggleralm@hangl.ch


46 /Kleinanzeiger/

Vinschgerwind 12-15

11.06.15

Jahrestag/Danksagungen Begrenzt ist die Zeit des Lebens, doch unendlich die Erinnerung an einen lieben Menschen

Erinnerungen sind kleine Sterne, die tröstend in das Dunkel unserer Trauer leuchten.

3. Jahrestag

Heinrich Peer

5. Jahrestag

Hubert Gamper

* 13.01.1920 † 13.06.2012 Taufers i. M.

* 27.11.57 † 12.06.10 Katharinaberg

In Liebe und Dankbarkeit denken wir an dich, ganz besonders bei der heiligen Messe am Sonntag, 14. Juni 2015 um 10.15 Uhr in der Pfarrkirche von Katharinaberg. Allen, die daran teilnehmen, ein herzliches Vergelt’s Gott Deine Familie

Unvergessen bleibt der Tag vor drei Jahren, an dem du uns verlassen musstest. Dankbar für die gemeinsame Zeit und verbunden in Liebe wirst du in Gedanken immer bei uns sein. In lieber Erinnerung: deine Angehörigen

Du bist nicht mehr da, wo Du warst, aber Du bist überall, wo wir sind.

Niemals wirst du ganz gehen, in unserem Herzen wirst du immer einen Platz haben und dadurch weiterleben.

Gebhard Bernhart *08.06.1942 † 07.05.2015 Schlinig

Wir sagen danke für die große Anteilnahme und die vielen tröstenden Worte. Sie haben uns sehr berührt und viel Kraft gegeben. Danke allen, die Gebi in lieber Erinnerung behalten. Die Trauerfamilie

Du fehlst und die Jahre vergehn, ohne dass die Erde sich aufhört zu drehn. Die Jahreszeiten ziehen durch’s Jahr, als ob dein Tod ein Traum nur war. Dein Platz hier bleibt für immer leer, weiterleben fällt uns oft sehr schwer. Es bleiben so viele Fragen und eine Trauerlast, kaum zu ertragen.

2. Jahrestag

Hell Josef

Brunner Sepp vom Brunnerhof *10.07.1946 † 09.06.2013 Staben

Ganz besonders denken wir an dich bei der hl. Messe am Sonntag, 14. Juni 2015 um 9.00 Uhr in der Pfarrkirche von Naturns. Die Familie

Anna Wwe. Holzknecht geb. Kuppelwieser

*24.10.1921 † 06.05.2015 Mühlhöfl – Schlanders

Danke

- allen Verwandten, Bekannten und Freunden - allen Beteiligten an den Abendrosenkränzen - für die vielen Beileidsbekundungen, Kerzen, Blumen und Spenden - dem Hausarzt Dr. Tappeiner - dem Team des Sprengels Mittelvinschgau - ganz besonders dem Bestattungsunternehmen Tonezzer - für die vielen tröstenden Worte und Umarmungen - a llen, die unsere liebe Mama auf Ihrem letzten Weg begleitet haben und sie in liebevoller Erinnerung behalten. Deine Lieben

10 Jahre Vinschgerwind Die vollständige Kollektion von 10 Jahren freie Pressearbeit im Vinschgau von Nr. 1 bis zur Nr. 250 zum Preis von 999 Euro Infos: 0473 732 196


11.06.15

Vinschgerwind 12-15

/Kleinanzeiger/ 47

Allfälliges/Weiterbildung

Der Kreis – Theater im Vinschgau „Der kaukasische Kreidekreis“

von Mo. 22. Juni bis So. 5. Juli 2015

Schluderns – Tel. 0473 615 237

Doppelbett in Zirbe roh 1290 € inkl. MwSt. und Lieferung

Bertolt Brecht Regie: Christoph Brück Ort: Kulturhaus Karl Schönherr, Schlanders Aufführungstermine: D o. 11.06.15, 20.00 Uhr; Fr. 12.06.15, 20.00 Uhr; Sa. 13.06.15, 20.00 Uhr; Einführung in das Stück: Jeweils 40 Minuten vor Aufführungsbeginn Reservierung: Tel. 348 7439724 (Nadja Senoner) täglich ab 16.00 Uhr oder über reservierung@derkreis .it Reservierungen bleiben bis 15 Min. vor Aufführungsbeginn aufrecht. Kasse: 1 Stunde vor Aufführungsbeginn.

Energie tanken, Tiefenentspannung und körperliches Wohlbefinden durch spezielle Klangschalenmassagen

Ganzheitliche Lebensberatung Beraterin für Tarot und Kartenlegen Germana Fleischmann Tel. 348 22 84 161 www.germana-lebensberatung.de

Weiterbildung vor Ort Sprachen

Vorbereitungskurs auf die Zweisprachigkeitsprüfung Internationales Sprachenzertifikat „Plida“ Cristina Baldi TERMINE B2 Di, 30.06. – Mi, 19.08.2015 (jeweils Mo, Mi + Fr) TERMINE C1 Mi, 01.07. – Fr, 21.08.2015 (jeweils Mo, Mi + Fr) UHRZEIT 18.30 Uhr – 21.00 Uhr, insgesamt 12 Treffen ORT WFO Schlanders Kursbeitrag 185 Euro (ohne Prüfungsgebühren) ANMELDESCHLUSS Mo, 15.06.2015

Freizeit

REFERENT/IN

TERMINE UHRZEIT ORT Kursbeitrag ANMELDESCHLUSS Zielgruppe

REFERENT/IN

Freizeit

Feilen, sägen & schleifen REFERENT/IN

TERMINE UHRZEIT ORT Kursbeitrag ANMELDESCHLUSS Zielgruppe

Info – Anmeldung:

Martina Thanei und Elisabeth Klotz Mo, 22.06.2015 09.00 Uhr – 16.00 Uhr, insgesamt 1 Treffen JUZE, Jugendzentrum Schlanders 20 Euro (inkl. Material und Mittagessen) Mo, 15.06.2015 Kinder und Jugendliche (8 – 14 Jahre)

Hauptstraße 1 – Bahnhof Spondinig – 39026 Prad am Stilfserjoch Tel.: 0473 61 81 66 – E-mail: info@gwr.it Öffnungszeiten: Mo – Do: 08.00 Uhr – 17.00 Uhr | Fr: 08.00 Uhr – 12.00 Uhr

Der Malspur folgen

Freizeit

Martina Thanei Di, 23.06. + Di, 29.06.2015 14.15 Uhr – 17.45 Uhr, insgesamt 2 Treffen Latsch, Maltraum des Seniorenheimes 28 Euro (inkl. Material) Mo, 15.06.2015 Kinder und Erwachsene

Masken & Sonne - Theaterworkshop REFERENT/IN

Roman Wegmann und Karin Gärber TERMINE Mo, 13.07. – Fr, 17.07.2015 UHRZEIT 09.00 Uhr – 15.00 Uhr, insgesamt 5 Treffen ORT Schlanders, Jugendzentrum und Umgebung Kursbeitrag 70 Euro ANMELDESCHLUSS Mo, 29.06.2015 Zielgruppe Kinder, Jugendliche und Erwachsene

Details zu den Kursangeboten finden Sie auf www.gwr.it

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