Sommerwind 2013 Magazin

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I.P.

Sonderausgabe 2013

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Grüß Gott im Vinschgau

Willkommen im Vinschgau Wir Vinschger sind stolz auf unser schönes Tal und wir lieben es. Vielleicht streiten wir auch deshalb so liebend gern untereinander - weil jeder seine Vorstellung von „seinem Vinschgau“ bewahren oder entwickeln will. Diese Vorstellungen sind höchst unterschiedlich. So unterschiedlich, wie die Menschen im Tal eben sind. Sei’s drum. Es wird auch gelebt in unserem schönen Tal, es wird gearbeitet, höchst fleißig produziert, es wird gesungen, getanzt, gemeinsam gegessen, getrunken. Es wird auch genossen. Die Vinschger sind gastfreundlich. Beredt auch, sie erzählen gern - wenn man sie lässt. Die Vinschger blicken vor allem auch auf eine tief verwurzelte Vergangenheit zurück - unzählige Bauten aus verschiedenen Epochen legen dafür Zeugnis ab. Die Vinschger sind immer neugierig und wissbegierig. Kunstsinnig und einfallsreich sind sie auch. In eine wunderbare Natur sind die Vinschger eingebettet - in einer der niederschlagsärmsten Gegenden des Alpenbogens. Das bedeutet viel Sonnenschein, das bedeutet auch, dass sich die Vinschger rund um das

lebensspendende Wasser Kulturtechniken einfallen lassen mussten. Viele Waale, die das Wasser von weit entfernten Bächen zu den Feldern und Wiesen bringen, erfüllen noch die Funktion einer Bewässerungsanlage. Mancherorts haben moderne Beregnungsanlagen diese Aufgabe übernommen. Viele Dörfer im Vinschgau haben ihren Charakter bewahrt. Vielleicht aufgrund der Armut aus der Vergangenheit. In diesen Vinschgau mit seiner Kargheit am Sonnenberg, mit seiner Üppigkeit dort, wo genügend Wasser vorhanden ist, mit seinen unverwechselbaren Kulturgütern, mit Kirchen aus der karolingischen Zeit, mit seinem hochmodernen Zug, mit unzähligen Wanderwegen, mit einem Teil des Nationalparkes Stilfserjoch, mit bodenständigen Gerichten in den Gasthäusern, mit Weinen, Äpfeln, Käse, Milch, Honig von unseren Höfen... in diesen Vinschgau laden wir Sie ein und wir wünschen Ihnen interessante Entdeckungsreisen und erholsame Tage. das Vinschgerwind-Team

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Gruß aus der Vinschger Küche Schneamilch

Fotografiert beim Schlosswirt Juval

Gruß aus der Küche Vinschger Schneamilch Zutaten: Für 4 Personen 150 g Weißbrot 3 EL Rosinen 2EL gehackte Haselnüsse 2 EL Pinienkerne Saft einer 1/2 Zitrone 1/2 TL Zimt 3 EL Rum 1 Päckchen Vanillezucker 1/8 l Milch 1/8 l Sahne

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Variation: Vor dem Servieren die Schneemilch mit geraspelter Schokolade bestreuen und auf Tellern anrichten. Rezept: Schlosswirt Juval

© grafik grüner

Eine alte Vinschger Festtagsnachspeise ist die „Vinschger Schneamilch“. Das Geheimnis sind die einfachen Zutaten, die in die Schüssel kommen: geschnittenes Brot, „Weimerlan“ (Rosinen) und gesüßter Rahm, der „Schnea“ sind die Grundzutaten, von letzterem hat die „Vinschger Schneamilch“ auch ihren Namen. Verfeinert wird das Gericht dann in jeder Küche anders: Manchmal wird sie geschichtet, manchmal der Schlagrahm als Haube oben draufgegeben. Garniert wird mit Zimt, Schokoladepulver oder, vor allem im Obervinschgau, mit geraspelter Schokolade. Der Ursprung liegt wohl im Verkosten der „Luckmilch“, des ersten Rahms, der beim Treiben im Butterkübel entsteht und am Luck, dem Deckel klebt.

Zubereitung: Die ganzen Zutaten, bis auf die Sahne, in einer Schüssel zusammenmischen und etwa eine Stunde ziehen lassen. Die Sahne schlagen und vor dem Servieren der zusammengemischten Menge unterheben. Mit einem Löffel die Masse ausstechen, auf einen Teller geben, mit Sahne und Zimt garnieren.

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Sommerwind Inhalt

Inhalt Reinhold Messners Museumswelt

Seite 6

Partschins: Blick in das Füllhorn der Natur

Seite 10

Die Erdbeerwelt - ein Hofporträt

Seite 16

Die Vinschger Weine

Seite 20

Die Hofkäserei - Blick hinter die Kulissen

Seite 22

Honig im Vinschgau - über die Schulter geschaut

Seite 26

Kuppelrain - das einzige Sternerestaurant im Vinschgau

Seite 30

Vinschger Produkte

Seite 36

Stiegen zum Himmel - eine Zeitreise

Seite 38

Das Pferd, das aus dem Vinschgau stammt

Seite 52

Entlang der Waalwege - der Waaler in Schluderns

Seite 56

Die Seilbahn, die keine Energie verbraucht

Seite 60

Auf hoher See - die „Hubertus“ und ihr Kapitän

Seite 64

Auf der Alm do gibt’s koa Sünd’

Seite 70

Wie im Märchen - Schloss Kastelbell

Seite 74

Nationalpark Stilfserjoch

Seite 78

Veranstaltungen im Sommer 2013

Seite 82

Pagine italiane Il sentiero di Ötzi

Seite 44

L’Alta Via Val Venosta

Seite 46

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Vinschgerwind Impressum Dantestraße 4, 39028 Schlanders, Tel. 0473 732196, Fax 0473 732451 Bürozeiten: Mo. bis Fr. von 9.00 bis 12.30 und von 14.30 bis 17.00 Uhr „Sommerwind 2013“ Beilage zum Vinschbgerwind Nr. 11, 30.05.2013 Anzeigen, Sekretariat, Werbung: Edwina Oberthaler: 0473 732196, Esther Stricker: 333 45 10 025 Chefredakteur: Erwin Bernhart (eb); Grafik: Hartwig Spechtenhauser, Marion Fritz Mitarbeit: Angelika Ploner, Magdalena Dietl Sapelza, Ludwig Fabi, Gianni Bodini, Philipp Trafojer, Andreas Waldner, Sylvia Illmer Wieser, Karin Thaler; Druck: Fotolito Varesco, Auer, Nationalstraße 57 Eigentümer und Herausgeber: Info-Media GmbH. Mwst. Nr: 02445670215, Info-Media GmbH; Ermächtigung des Landesgerichtes Bozen Nr. 6/2005

www.vinschgerwind.it

Öffnungszeiten/Orari Mo/Lun – Fr /Ven 9.15 – 12.30 & 15.00 – 18.30 Sa/Sab 8.45 – 12.30 www.naturnser-vinothek.bz.it kommerz@email.it T +39 0473 667 621


MMM Reinhold Messner

MessnerMountainMuseum Reinhold Messner ist 1944 in Südtirol geboren, hat als Felskletterer, Expeditionsbergsteiger, Pol- und Wüstendurchquerer immer wieder Tabus gebrochen. Vier Jahrzehnte lang hat er an den äußersten Rändern der Erde Erfahrungen gesammelt, die es ihm heute erlauben, eine Museumskette zum Thema Berg zu gestalten, das Messner Mountain Museum. Als seinen „15. Achttausender“ bezeichnet Messner selbst dieses Projekt. Jedes der fünf Museen verschreibt sich einem spezifischen Thema und ist in einen

besonderen historischen und geografischen Kontext eingegliedert. Das Projekt stellt eine wichtige touristische Attraktion für Südtirol dar und ist gleichzeitig Kern- und Angelpunkt einer Thematik, die weltweit vom kulturellen als auch thematischen Gesichtspunkt ihresgleichen sucht. Im Messner Mountain Museum gibt Reinhold Messner sein Erbe, sein Wissen, seine Erfahrungen, und die Geschichten, welche aus den Begegnungen zwischen Mensch

und Berg entstehen, an den Besucher weiter. „Das Messner Mountain Museum ist eine Begegnungsstätte mit dem Berg, mit der Menschheit und letztlich auch mit sich selbst“.

Informationen: www.messner-mountain-museum.it info@messner-mountain-museum Tel. +39 0471 631 264 Fax. +39 0471 633

MMM Firmian Das Herzstück des Messner Mountain Museum, MMM Firmian auf Schloss Sigmundskron bei Bozen thematisiert die Auseinandersetzung Mensch-Berg. Zwischen Schlern und Texelgruppe draußen – Kunst, Installationen, Reliquien drinnen – gibt die großräumige Anlage einen Parcours vor. Die Wege, Treppen, Türme führen die Besucher aus der Tiefe der Gebirge, wo Entstehung und Ausbeutung der Berge nachvollziehbar werden, über die religiöse Bedeutung der Gipfel als Orientierungshilfe und Brücke zum Jenseits, bis zur Geschichte des Bergsteigens und zum alpinen Tourismus unserer Tage.

MMM Juval Im Museum auf Schloss Juval im Vinschgau, dem Mythos Berg gewidmet, sind mehrere Kunstsammlungen untergebracht: Tibetika-Sammlung, die Galerie mit Bildern der Heiligen Bergen der Welt, Maskensammlung aus fünf Kontinenten, die einmalige Ausstellung zu Gesar Ling, der Tantra-Raum und der Expeditionskeller. Die gesamte Ausstellung wird von geschulten Führern erklärt.

MMM Ortles Das Museum in Sulden am Ortler, auf 1900 m., ist dem Thema Eis gewidmet. Im MMM Ortles erzählt Reinhold Messner von den Schrecken des Eises und der Finsternis, von Schneemenschen und Schneelöwen, vom White Out und dem dritten Pol. Die weltweit größte Sammlung von Ortler-Bildern ist zu sehen, sowie Eisgeräte aus zwei Jahrhunderten. Skilauf, Eisklettern, Polfahrten sind hier thematisiert. Der Besucher geht förmlich in den Berg hinein, kann sich ein Bild machen von Eisgebirgen, Arktis und Antarktis, von der Kraft der Lawinen und der Mühe der Künstler Eis darzustellen.

MMM Dolomites Im Herzen der Dolomiten, zwischen Pieve di Cadore und Cortina d’Ampezzo, erhebt sich der Monte Rite (2181 m). Von seinem Gipfelplateau aus eröffnet sich ein Rundblick von 360 Grad° auf die spektakulärsten Dolomitengipfel. Das Museum im alten Fort zeigt das Thema „Fels“ und erzählt die Erschließungsgeschichte der Dolomiten an Hand jener Forscher und Kletterer, die mit ihren Entdeckungen, neuen Wegen und Erstbegehungen, alpine Geschichte geschrieben haben. Das Herzstück des Museums ist eine große Galerie einmaliger Dolomiten-Bilder von der Romantik bis heute.

MMM Ripa Im Schloss Bruneck, einst Sommersitz der Fürstbischöfe, stellt Reinhold Messner Bergvölker aus Asien, Afrika, Südamerika und Europa vor, wobei ihre Kultur, ihre Religion sowie der jeweilige Tourismus beleuchtet werden. Die Bergkultur spiegelt sich im Alltag der Bergbewohner, die den Gebirgen der Erde Leben und Geschichte geben. Dieses „Erbe der Berge“, das seit Jahrtausenden auch das Überleben hoch oben am Abgrund sichert, können wir nun im MMM Ripa nachempfinden: mit Hilfe von Wohnstätten, Filmen und Begegnungen.

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MMM Reinhold Messner

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Vinschgau Apfelgarten

Apfelgarten Vinschgau Il giardino delle mele

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er Vinschgau steht für schmackhaftes, gesundes und natürliches Obst und Gemüse. Das typische Klima des Vinschgaus mit seinen kargen Regenfällen und die intensive Sonnenstrahlung geben vor allem den Äpfeln eine einzigartige Knackigkeit, einen frischen Geschmack und eine schöne Färbung. Das Apfel-Angebot im Vinschgau ist sehr vielfältig. Die Hauptsorte ist der Golden Delicious, der im Vinschgau besonders gut gedeiht und mit seiner roten Backe ein typisches Merkmal für einen gesunden Bergapfel aufweist. Er ist süß-säuerlich im Geschmack, saftig und würzig. Für den Red Delicious ist die längliche Form charakteristisch, er ist knackig, saftig und süß. Der Jonagold hingegen zeichnet sich durch einen eher säuerlichen und sehr aromatischen Geschmack aus. Der Gala hat ein süß-fruchtiges Aroma und saftig knackiges Fruchtfleisch. Weitere wichtige Apfelsorten im Vinschgau sind Pinova, Braeburn und Fuji. Äpfel sind wahre Fitmacher. Sie versorgen den Körper mit Vitamin C und mit Vitaminen der B-Gruppe, mit Mineralstoffen wie Kalium, Calcium und Eisen, sowie mit Spurenelementen – und das bei nur rund 53 Kilokalorien pro Apfel. Da der Apfel nicht nur sättigt, sondern durch seinen hohen Fruchtzuckeranteil auch die Leistungsfähigkeit ankurbelt, ist er die ideale, gesunde Zwischenmahlzeit.

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a Val Venosta è sinonimo di mele gustose, piccoli frutti e verdura sani e naturali. Il clima tipico della Valle, con le sue scarse piogge e l’intensa esposizione solare, dona, in particolare alle mele, un colore vivo e un gusto fresco e zuccherino. In Val Venosta l’assortimento delle mele è molto ampio. La varietà

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principale è la Golden Delicious che trova nella Valle il contesto ideale per svilupparsi al meglio: dal sapore dolce-acidulo, succosa e profumata, la Golden Delicious è di colore giallo con la faccetta rossa, tipico fregio di una sana mela di alta montagna. La Red Delicious, caratterizzata da una forma allungata, è croccante, succosa e dolce. La Jonagold invece si distingue per il suo gusto piuttosto acidulo, ma molto aromatico. La Gala ha un aroma dolce e piacevolmente fresco, la sua polpa è succosa e croccante. Altre varietà importanti in Val Venosta sono la Pinova, la Braeburn e la Fuji. La mela è un alimento sano, particolarmente ideale per chi fa sport: in sole 53 Kilocalorie fornisce un alto contenuto di vitamine, acidi della frutta, pectine, carboidrati facilmente digeribili, fruttosio e minerali. Una mela contiene più di venti minerali e microelementi diversi, tutti di notevole importanza come potassio, magnesio, rame, fosforo e calcio. Oltre ad essere un frutto dall’alto potere saziante, la mela, grazie al suo elevato contenuto di fruttosio, è ideale per chi pratica attività fisica e rappresenta una scelta salutare e gustosa come merenda o come spuntino tra un pasto e l’altro.

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Partschins Füllhorn der Natur

Das Füllhorn der Natur Die Engstelle der Töll ist der geografische Abschluss des Vinschgaus. Die Gemeinde Partschins birgt ein wahres Füllhorn der Natur, ergänzt mit interessanten Sehenswürdigkeiten. von Karin Thaler

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Der Partschinser Wasserfall – mehr als Naturschauspiel Der Besuch am Partschinser Wasserfall steht im Schulleben der Südtiroler Kinder mindestens einmal im Pflichtprogramm. Schließlich lernt man schon in der Schule, dass dieser Wasserfall der höchste Südtirols und einer der beeindruckendsten der Alpen ist. Gemessen wird die Fallhöhe des Wassers, welches aus 97 Metern zu Tal donnert. Über eine freistehende Felswand schießen die Wassermassen hinaus, die ab Mai, zur Zeit der Schneeschmelze, am stärksten zu beobachten sind. Erreichbar ist der Wasserfall mittels Shuttlebus oder zu Fuß. Die ganze Kraft des Wassers wird an der Aussichtskanzel spürbar, die durch einen kleinen Fuß-


Foto: Tourismusverein Partschins, Rabland, Töll

Partschins Füllhorn der Natur

marsch von 5 Minuten ab der Endstation des Shuttlebusses erreichbar ist. Anders so, wenn man an der vorletzten Station aussteigt. Nach etwa 5 Minuten zu Fuß erreicht man jene Stelle, die das bekannteste Fotomotiv darstellt. Bei günstiger Sonneneinstrahlung schimmern Myriaden von Tröpfchen in allen Regenbogenfarben. Und vielleicht zeigt sich auch der „Wächter des Wasserfalls“, eine Formation im Fels, die nur zu bestimmten Zeiten sichtbar wird. Am Wasserfall herrscht ein besonderes Heilklima. Im Sommer wirken alleine schon die Luftfeuchtigkeit und Verdunstungskälte erfrischend. Das Besondere ist aber die hohe Konzentration an aktiven Sauerstoff-Ionen. Sie liegt in unseren Wohnungen bei 100

Ionen pro cm³, in der Stadtluft bei 200, im Gebirge und am Meer bei 5.000, am Wasserfall kann sie jedoch auf über 50.000 emporschnellen! Sie binden Feinstaub und Abgase, stimulieren das Immunsystem, reinigen die Atemschleimhäute, beruhigen das vegetative Nervensystem und den Kreislauf und wirken allgemein vitalisierend. Da sie auch den Gasaustausch in der Lunge erleichtern, wird die „Wasserfallkur“ Allergikern und Asthmatikern empfohlen.

Aus der Fülle schöpfen … Aber nicht nur das Wahrzeichen der Ferienorte Partschins, Rabland, Töll, der Wasserfall, ist Anziehungspunkt: Peter Mitterhofer,

der Erfinder der ersten Schreibmaschine hat hier gewohnt und ist gleich zwei Mal (mit dem 3. und 5. Schreibmaschinen-Modell) zu Fuß von Partschins nach Wien marschiert, um Kaiser Franz Josef I. um Unterstützung zu bitten. Das Schreibmaschinenmuseum Peter Mitterhofer zeigt den Werdegang der Schreibmaschine auf und gibt Einblick in das Leben des verkannten Erfinders. Wussten Sie, dass Peter Mitterhofer das „Hölzerne Glachter“, ein sonderliches Musikinstrument erfand, mit dem er in Gasthäusern oft aufgespielt hat? Oder dass er sich seine eigene Waschmaschine und eine Honigschleuder gebaut hat? Sie sehen, ein Besuch im Schreibmaschinenmuseum lohnt sich allemal.

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Foto: Tourismusverein Partschins, Rabland, Töll

Partschins Füllhorn der Natur

Füße und Seele baumeln lassen: In der Gemeinde Partschins gestattet die Natur einen Blick in ihr üppiges Füllhorn und alle sind eingeladen, auf Entdeckungsreise zu gehen - auf den zwei Bergseiten, in den Etagen von Museen und Erlebniswelten

Die Eisenbahnwelt mit Südtirol in Miniatur in Rabland ist ein weiteres Museum, das man gesehen haben sollte. In der größten Modelleisenbahnausstellung Italiens schlängeln sich rund 800 Meter Gleise durch die Landschaften Südtirols. Besondere Atmosphäre ist durch die Lichter und Spezialeffekte auf 3 Etagen der rund 1000m² großen Anlage garantiert. Eine Fundgrube für Liebhaber der Habsburger Monarchie mit einer Vielfalt an Antiquitäten und kuriosen Ausstellungsstücken ist das K.u.K. Museum Bad Egart in Töll. Bad Egart gilt außerdem als ältestes Badl Tirols; die Quelle wurde 1430 nachgewiesen, vermutlich aber bestand sie schon lange vorher zur Römerzeit für Trink- und Badekuren.

Wandern nach Herzenslust auf 3 Ebenen Zahlreiche Wiesenwege, Panorama- und Waalwege (2 Waalwege, die über die gesamte Strecke offenes Wasser führen), locken speziell im Frühjahr und Herbst, während die Almen und Höhenwege in den Sommermonaten schönste Aussichten versprechen. 2 Bergseiten. 2 Seilbahnen. Gerade für die Hochgebirgstouren behilft man sich am besten der Aufstiegsanlagen, welche bis auf eine Höhe von 1.544 m führen. Die Texelbahn führt direkt auf den Meraner Höhenweg und die 13 Dreitausender im Naturpark

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Texelgruppe erklimmt man leichter ab der Bergstation. Vom Wasser und vom Licht – ist einer der Slogans, der den Naturpark Texelgruppe bezeichnet. Ins Herz des Naturparks, zu den Spronser Seen, führt von Juni bis September wöchentlich ein erfahrener Wanderguide. Eine Idee wäre auch mal nur eine kurze Tour am Berg, um zünftig bei den Almen und Berggasthäusern einzukehren. Typische Gerichte mit Geschichte werden aufgetischt und ab und zu erklingen stimmige Ziehharmonikaklänge dazu. So wie früher. Wie wär’s mit einer Radltour gemütlich der Etsch entlang? Am Weg liegt der Technikschauplatz, wo drei um 1903 gebaute Landwirtschaftsmaschinen in 5 Metern Höhe schweben. Mit dem Mountainbike auf den neuen MTB-Trails am Nörderberg cruisen macht genauso Spaß! Und mit der Seilbahn gewinnt man schnell an Höhe!

Ein Kleinod Partschins, Rabland, Töll sind Ferienorte mit Charme und Charakter: Malerische Gassen, historische Ansitze und Bauten prägen das Bild. Bewährte Südtiroler Gastfreundschaft mit Pflege zu Tradition und Brauchtum sind allgegenwärtig. Und in der Kulinarik finden sich Speisen mit alpenländischer Würze und südlicher Raffinesse.


Partschins F端llhorn

www.partschins.com Sommerwind 2013

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Vinschger Zug Bahnhöfe

Fotos: Erwin Bernhart

links oben: der Bahnhof von Naturns rechts oben: der Bahnhof von Schlanders links: der Bahnhof von Kastelbell rechts: der Bahnhof von Staben

Vinschger Bahnhöfe Mustergültig restauriert sind die Bahnhöfe im Vinschgau und erinnern an jene k.u.k. Zeit von 1906, in der die Bahnhöfe gebaut worden sind. Der Geldmangel der italienischen Bahn hat verhindert, dass die Bahnhöfe in den Jahren der „Ferrovie Statale“ (FS) umgebaut worden sind.

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ie Bahnhofsgebäude entlang der Vinschger Strecke sind ein kulturelles Denkmal der besonderen Art. Im Zuge der Reaktivierung der Bahnlinie wurden darum unter Federführung des Amtes für Denkmalschutz die Ensembles mustergültig restauriert. Die Bahnhofsgebäude im Vinschgau entstanden im Jahre 1906 aus dem Baukas-tenprinzip des Architekten Flattich. Auch wenn jeder Bahnhof in Größe und Anordnung verschieden ist, so wiederholen sich einige wenige grundlegende Elemente und geben ein homogenes Erscheinungsbild, welches die Bahnlinie charakterisiert. Solche Baukastensysteme fanden in ganz ÖsterreichUngarn beim Bahnbau Anwendung: Die Brennerbahn und die Pustertalbahn bilden beispielsweise ein einziges architekto-

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nisches Ensemble. Während aber in Österreich viele Bahnhöfe in den 60er- und 70er Jahren umgebaut und modernisiert wurden, blieben auf der Südseite der Alpen mangels Investitionen die alten Anlagen meist vollumfänglich erhalten. Im Zuge des Wiederaufbaus der Vinschger Bahn wurde dieser industriearchitektonische Schatz mustergültig restauriert. Es wurden spätere Zubauten abgebrochen (Bahnhof Mals), Türen und Fenster an ihre ursprüngliche Stelle gebracht und alte Farbgebungen wieder hergestellt. Die Bemalung in Rot und Grün ist charakteristisch für die damalige Zeit, sie ist beispielsweise auch bei einigen Wohnhäusern zu finden (bei Glurns). Die Interieurs wurden restauriert und als Wartesäle adaptiert, während in einigen Bahnhöfen Barbetriebe untergebracht wur-

den, welche sich regen Zuspruchs erfreuen. Soweit möglich, wurden die nun nicht mehr für das Bahnpersonal benötigten Dienstwohnungen vermietet. Zu erwähnen ist, dass die STA (Südtiroler Transportstrukturen AG) als Bauherrin nur die für den Bahnbetrieb notwendigen Haltestellendächer und Bahnsteige errichtete, während die Gemeinden zusammen mit dem Landesdenkmalamt die Renovierungen der Bahnhofsgebäude selbst durchführten. Mit der Renovierung der Vinschger Bahnhöfe wurde ein bedeutender Schritt zur Erhaltung von Kulturgut getan. Die Schönheit der Ensembles aus der Jahrhundertwende hat auch in unserer Zeit einen festen Platz in der Landschaft des Vinschgaus. www.vinschgerbahn.it


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... die Panoramaseilbahn in Partschins

auf über 1.500 m mitten im naturpark Texelgruppe Direkter Einstieg in den Meraner Höhenweg Abstieg zur Talstation über den Partschinser Wasserfall (höchster Wasserfall Südtirols) Wanderungen ins Zieltal zur Zielalm oder Lodnerhütte Gipfelerlebnis Zielspitz (3.006 m) Rundwanderweg über den Orenknott (2.258 m)

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Erdbeeren sonnenverwöhnt

Die Erdbeerbauern Am Eingang des Martelltals, den Blick auf Schloss Montani gerichtet, liegt der Niederwieshof der Familie Schwembacher. Ein Familienbetrieb, der vor rund 20 Jahren mit dem Anbau von Erdbeeren begonnen hat, und dessen Tätigkeitsbereich inzwischen vom Catering-Service bis hin zu Hofführungen reicht. Einfältigkeit ist ein Fremdwort…

Foto: Fam. Schwemmbacher

von Sylvia Ilmer Wieser

Die Familie Schwemmbacher vom Niederwieshof - Vorhöfe Martell baut neben den Erdbeeren auch rote und schwarze Johannisbeeren an. Vier Kühe, Hühner und Schweine ergänzen das Bild eines urtypischen Bauernhofes

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ass ich einmal Bäuerin werde, hätte ich wohl selbst nicht gedacht“, erzählt Monika Schwembacher, Bäuerin vom Niederwieshof, Vorhöfe. „Ich habe die Matura gemacht und war Sekretärin, das war immer mein Traumberuf.“ Dass alles ganz anders kam, stört Monika nicht im Geringsten. Im Gegenteil, nun ist sie Bäuerin und Sekretärin in einem, denn Papierkram gibt es auch in diesem Betrieb genug zu erledigen. Wie vielseitig ihre Arbeit auf dem Hof sonst noch ist, lässt sich leicht erraten. Neben den Erdbeerfeldern, hat die Familie Schwembacher Himbeeren und rote und

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schwarze Johannisbeeren angebaut und will es zukünftig mit Heidelbeeren versuchen. Kirschen und Marillen sind schon länger im Repertoire. Der Karfiol Acker dient als Wechselfeld, bei den Kartoffeln bestimmt der Ernteausfall, ob verkauft wird oder zum Eigenbedarf verwendet. Vier Kühe, deren Milch auch gestellt wird, Hühner und Schweine runden das Bild eines urtypischen Bauernhofes ab. Auch gemäht wird auf dem Niederwieshof: „Wir haben gerade so viel Kühe, dass wir das Heu nicht zukaufen müssen“, sagt Monika, „wir sind fast Selbstversorger, das Einzige, was wir nicht anbauen, ist Getreide, der Rest

kommt aus dem Obst- und Gemüsegarten, aus dem Stall und den Feldern.“ Unglaublich umfangreich erscheint Monikas Wissen über die Verarbeitung der verschiedenen Beeren- und Obstsorten, zu Säften, Marmeladen oder Dörrobst. „Kochen und backen war immer meine große Leidenschaft“, sagt Monika, und zeigt stolz ihre Kochbüchersammlung in der Küche: „Bei hundert habe ich aufgehört zu zählen.“ Auch über die Anwendung von Kräutern und Gewürzen weiß Monika bestens Bescheid. Ihre Produkte verkauft sie unter anderem auf dem Wochenmarkt in Latsch. Zu schätzen wissen


Erdbeeren sonnenverwöhnt

nicht nur ihre Kunden die Genussvielfalt, auch beim Rest der Familie heißt es: „Zu Hause schmeckt es halt doch am besten.“ Familienoberhaupt und Hoferbe ist Walter Schwembacher. Laut seiner Frau Monika lastet die schwerste Arbeit auf ihm. Er macht den Stall und steht von morgens bis abends in den Feldern. Schwierige Entscheidungen müssen getroffen werden, z.B. ob bei den Erdbeerfeldern mit einer Plache gearbeitet wird, dann erspart man sich das schwere Jäten, oder nicht, dann können mehr Triebe bei den jungen Pflanzen aufkommen. Viel Erfahrung bedarf es im Umgang mit den Beeren. Man müsse Neues ausprobieren und am Bewährten festhalten, sagt Walter. Jede Beerensorte verlangt spezielle Techniken und Behandlungen, um einen optimalen Ertrag zu erreichen. Wobei die äußeren Bedingungen, wie das Wetter z.B., immer wieder

eine große Rolle spielen, auch mit Ausfällen muss gerechnet werden. Probleme hatte die Familie Schwembacher auch schon mit Hirschen, welche enorme Schäden in den Feldern anrichten können. So musste alles eingezäunt werden. Auch die Überschwemmung, welche 1987 das Martelltal erschütterte, ging am Niederwieshof nicht spurlos vorüber und da ein Teil der Felder direkt an der Plima liegt, ist die Gefahr einer Überflutung niemals ganz ausgeschlossen. Früher ging er im Winter noch als Elektriker arbeiten, dies ist aufgrund der vielen Arbeit auf dem Hof schon lange nicht mehr möglich. „Wir haben alle Hände voll zu tun“, sagt Monika. Helfer aus Polen und Rumänien bleiben den ganzen Sommer über. Hilfe bekommen Monika und Walter auch von ihren vier Kindern, wenn es die Zeit bzw. das Studium zulassen.

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Geöffnet 7 Tage in der Woche während der Ernte (Juni bis September)

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Erdbeeren sonnenverwöhnt

Das Beerental Die Erzeugergenossenschaft MEG ist Mitglied bei der VI.P:· Gründungsjahr: 1989 · Mitglieder: 65 · Anbaufläche: 80 ha · Durchschnittliche Erntemengen an Beeren und Gemüse: 1500 t Das Martelltal, genannt auch das Beerental, ist ein Seitental des Vinschgaus im Herzen des Stilfserjoch Nationalparks. Mit seinen Anbauflächen von 900 m bis 1.800 m Meereshöhe ist es das bedeutendste Anbaugebiet schmackhafter Bergerdbeeren in Europa. Die ausgesprochen hohe Qualität ist in erster Linie dem milden und trocknen Klima, den warmen Tagen und kühlen Nächten zu verdanken. Aufgrund der Höhenlagen der Anbaugebiete reifen die Erdbeeren sehr langsam an der Sonne heran. Daher verfügen sie über ein ganz besonderes Aroma und werden zu einem Zeitpunkt gepflückt, an dem in den meisten anderen Gebieten Europas die Ernte bereits abgeschlossen ist.

Andrea, die älteste Tochter, studiert Biologie in Innsbruck. Thomas, der Jungbauer, besuchte die Oberschule für Landwirtschaft in Auer und arbeitet derzeit noch in einem anderen landwirtschaftlichen Betrieb als Betriebsleiter, wo er Erfahrungen sammelt, bevor er die Nachfolge des Vaters antritt. Stefan studiert Forstwirtschaft in Wien und Juliane ist das Nesthäkchen der Familie, sie besucht die erste Klasse Grundschule in Morter. Nicht immer sei es einfach, mit dem Ertrag vom Beerenanbau zu wirtschaften, erklärt Monika, und möchte sich noch ein weiteres Standbein sichern, mit dem sie zurzeit aber noch in den Startlöchern steht. Ausgehend von der Südtiroler Bäuerinnen Organisati-

„Bäuerinnen Brotzeit Gsundes und Guates“ aus dem Vinschgau on führt sie einen Catering-Service. Unter dem Motto Bäuerinnen Brotzeit, Gsundes und Guates aus dem Vinschgau, bietet Monika ganzjährig Buffets für Veranstaltungen an. Aus der hofeigenen Milch wird Joghurt, Butter, Quark und Frischkäse zubereitet. Daraus lässt Monika, mit viel Liebe und Sorgfalt, leckere Brotaufstriche, zusammen mit dem Gemüse aus ihrem Garten, wie z.B. Tomaten, Zucchini, Möhren, Gurken und Zwiebeln, entstehen. Einige Aufträge hatte sie bereits und diese seien sehr gut ange-

s s de rk g we un or ig ht arm sic M Be ser a La

Marmor Führungen

Filmpräsentation im Bahnhofsgebäude, Werkbesichtigung „Lasa Marmo“, Besichtigung der Apsis (Pfarrkirche)... Termine: Montag, Mittwoch, Freitag (und jederzeit für Gruppen ab 8 Personen) Treffpunkt: 13.30 Uhr Bahnhof Laas Dauer: ca. 2 Stunden Kosten: 8 € pro Person, 3 € Kinder bis 12 Jahre Anmeldung: nicht erforderlich

Laas - Vinschgau Kulturregion in Südtirol

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MARMORPLUS Genossenschaft

kommen. Im Mittelpunkt dieses Vorhabens steht für Monika aber nicht nur das zusätzliche Einkommen, sondern die Verwertung der Rohprodukte, welche der Hof so vielseitig zu bieten hat. Sehr gut ankommen sollen auch die Hofführungen, das aktuellste Angebot am Niederwieshof, welche in Zusammenarbeit mit dem Tourismusverein stattfinden. Losgehen wird es mit den Führungen ab Anfang Juni. Touristen und Einheimische können alles über den Anbau von Beeren und deren Verarbeitung in Erfahrung bringen, Verkostung und Marende inklusive. Monika wird die Führungen selbst leiten und allen Rede und Antwort stehen. Es werde ihr viel Freude bereiten, sagt sie, da sie immer ein kontaktfreudiger Mensch war, der gerne erzählt und erklärt. Etwas Ruhe gönnt sich die Familie Schwembacher nur im Winter, dann freut sich Monika besonders auf ihre Handarbeit, das Klöppeln. Auch auf die Frage, was die Marteller Erdbeere so besonders macht, weiß die Familie Schwembacher Antwort. Zum einen sind es die milden Winter, die warmen Tagen und kühlen Nächte des Vinschgauer Hochgebirgstales, an denen die Erdbeeren sehr langsam an der Sonne heranreifen und deshalb ein ganz besonderes Aroma entwickeln können. Zum anderen ist es natürlich der aufmerksamen Pflege und dem umweltschonenden und integrierten Anbau der Marteller Erdbeerbauern zu verdanken.

Marmor Expedition

Geführte Wanderung durch die „Gurgl“ (Schlucht mit Wasserfall) ins Laaser Tal, Besichtigung der Transportstruktur (Marmorbahn - Maschinenhaus)...

Visite guidate del marmo

Nell’edificio della stazione ferroviaria si guarda un film, poi si visita lo stabilimento della “Lasa Marmo”, visita dell’Apside (Chiesa Parrocchiale)...

Termine: Donnerstag: 09.05. / 30.05. 20.06. / 11.07. / 25.07. / 08.08. / 22.08. (und jederzeit für Gruppen ab 8 Personen)

Date: ogni martedi da 16 luglio al 27 agosto. Nota: altre date su richiesta con la partecipazione di almeno 8 persone

Treffpunkt: 10.00 Uhr Bahnhof Laas

Ritrovo: ore 15.30 alla stazione di Lasa

Dauer: ca. 6 Stunden

Durata: ca. 2 ore

Kosten: 20 € pro Person

Costo: 8.00 € a persona

Anmeldung: nicht erforderlich

Prenotazione: non necessaria

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Wein genussvoll

Termine: Vinschgauer Gebietsweinkost im Juni auf Schloss Kastelbell, 13. und 14. Juni 2013 Kastelbeller Weinsommer 2013 21.06.2013 beim Rebhof, Galsaun

Südtirol Vinschgau DOC Vernatsch. Vernatsch Weine zeichnen sich durch feine Kirschnoten aus. Sie vermittelt Muße und Wohlergehen und werden gerne zu geselligen Anlässen getrunken.

Südtirol Vinschgau DOC Blauburgunder Der Blauburgunder ist ein vornehmer Vinschgauer Rotwein. Düfte von Kirschen, Erdbeeren und Himbeeren steigen in die Nase des Genießers.

Zweigelt Vinschgauer Zweigelt

Das Vinschgauer

Weinbaugebiet von Angelika Ploner Sie kennen den Vinschger Sonnenberg wie ihre Hosentasche, die hiesigen Vinschger Weinbauern. Kein Wunder, ist der Weinanbau auf den sonnenverwöhnten Terrassen doch schweißtreibende Arbeit, die eine gehörige Portion Ehrgeiz und viel Zeit erfordert. Der Rebensaft, der von den Vinschger Weinbauern, eine Handvoll sind’s, gekeltert wird, genießt ausgezeichneten Ruf. Grund sind die sandigen, lehmigen Böden des Vinschgauer Sonnenbergs, die Weine mit Charakter hervorbringen, Weine mit reichem, transparentem Bukett und natürlicher Säure und Frische. Auch Raritäten sind dabei: Dazu zählt der urige Fraueler, der in Vetzan angebaut wird. Und während unten im Tal der Apfelanbau boomt, ist der Sonnenberg zur Insel für den Weinbau geworden. Klimatisch begünstigt, nur 450 Millimeter pro Quadratmeter und Jahr regnet es hier und die Sonnenstunden erreichen Rekordwerte. Obwohl der Vinschgau Südtirols jüngstes D.O.C-Gebiet (1995) ist, blickt er auf eine alte Weinbautradition zurück: 150 Jahre v. C., als die Römer das Tal erobern, finden diese bereits Weinkultur vor. Im 19. Jahrhundert brach der Weinbau im Vinschgau ein: Grund sind zum einen Krankheiten, zum anderen die Zerstückelung von Parzellen. Nach weiteren Rückschlägen - die Ausdehnung des viel rentableren Obstbaus etwa - bekam der Weinbau Anfang der 70er Jahre wieder Aufwind. Das dauert bis heute an, was nationale und internationale Auszeichnungen belegen. Fünf Gebiete sind anerkannte D.O.C-Gebiete: Partschins, Naturns, Kastelbell/Tschars, Latsch und Schlanders. Hier stehen auf einer Gesamtfläche von 66,79 Hektar Rebstöcke: 28,16 Hektar gehören den Weißweinen, 38,63 Hektar den Rotweinen. Der Vernatsch ist Spitzenreiter und wird auf 15,93 Hektar angebaut, der Blauburgunder auf 15 Hektar und der Zweigelt auf 5,50 Hektar. Die Hauptsorten bei den Weißweinen sind mit 9,69 Hektar der Riesling, mit 8,34 Hektar der Weißburgunder und mit 2,49 Hektar der Müller Thurgau. (Stand: März 2013).

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präsentiert sich als gut gefärbter Rotwein, ist fruchtig wie Brombeeren und Kirschen und hat einen angenehm samtigen Gerbstoff.

Heunischer ist eine der europäischen Urrebsorten. Der selten sortenrein ausgebaute Wein hat eine zartrosa Farbe, einen feinfruchtigen Duft und ist von markanter Säure geprägt.

Südtirol Vinschgau DOC Riesling. Der Star unter den Vinschgauer Weißweinen ist der Riesling. Hier, und da sind sich die Weinbauern des Tales einig, spiegelt sich der Boden und das Klima des Gebietes wieder.

Südtirol Vinschgau DOC Weißburgunder Der Charakter dieses Weines variiert von sehr fein fruchtig mit mineralischer Säure bis komplex duftig und ausladend voll je nach Lage und Mikroklima.

Südtirol Vinschgau DOC Müller Thurgau Der Müller Thurgau ist ein abgerundeter, angenehm zu trinkender Wein. Er ist ein idealer Sommerwein und wird daher am liebsten jung getrunken.

Südtirol Vinschgau DOC Ruländer ist eine Rarität im Vinschgau, aber eine mit Tradition. Der üppige, aber doch elegante Wein dieser Burgundersorte ist mit der mineralischen Säure des Gebietes gekrönt.

Südtirol Vinschgau DOC Gewürztraminer hoch aromatisch mit Bukett, das an Rosen und Pfirsichen erinnert. Er zeigt sich sehr differenziert: zwischen würzigem Duft und üppig-aromatischem und süßlichem Geruch.

Südtirol Vinschgau DOC Chardonnay Eine Rarität, die sich durch vielseitig exotische Noten und ein feines Säurespiel auszeichnet.

Südtirol Vinschgau DOC Kerner dezent aromatische Art zwischen Noten wie Pfirsich und exotische Früchte, mit der angriffslustigen Säure, die der des Rieslings ähnelt.

Fraueler Uriger, frischer Weißwein, der wie ein Eremit in Vetzan lebt und fruchtig, blumig und elegant daherkommt.


Wein genussvoll

Die Vinschger Weinerzeuger: Befehlhof. Vetzan. Oswald Schuster war damals in den 70er Jahren ein Pionier, der den heimischen Fraueler neu aufleben ließ und den Riesling im Tal heimisch machte. Heute produziert er neben diesen Sorten auch Müller Thurgau, Zweigelt und Blauburgunder sowie Weißburgunder für den Sekt Sällent. Weingut Befehlhof, Vetzan Torgglweg 2, 39028 Schlanders Tel: 0473/742197 email: info@befehlhof.it

Himmelreich-Hof. Kastelbell. Auf zwei Hektar wachsen Rebsorten wie der Weißburgunder, Malea weiß, Vernatsch, blauer Zweigelt, Blauburgunder und der neu angepflanzte Riesling.

Das Prinzip, dem Jutta und Markus Fliri kompromisslos folgen: naturbelassene, ehrliche und charakterstarke Weine zu produzieren. Himmelreich-Hof, Klostergasse 15 a, Kastelbell/Tschars Tel. 0473 624417 - Handy 335-6087807 m.fliri@rolmail.net - www.himmelreich-hof.info

Köfelgut. Kastelbell. Seit 1786 ist das Weingut Köfelgut im Besitz der Familie Pohl. Mit Leidenschaft wird hier seit über vierzig Jahren Rebbau betrieben. Bedingt durch das hervorragende Klima der Region, gedeihen in unseren Weinbergen besonders ausdrucksstarke Weiß- und Rotweine: Weißburgunder, Grauburgunder, Riesling, Gewürztraminer und Blauburgunder. Weingut Köfelgut, Martin Pohl, Im Winkel 12 - Kastelbell Tel. 0473 624634 - info@koefelgut.com Oswald Schuster Torgglweg 2 Vetzan, I-39028 Schlanders Tel: +39 0473 742197 Email: info@befehlhof.it

Fam. Fliri Klostergasse 15/A 39020 Tschars Tel. +39 0473 62 44 17 m.fliri@rolmail.net Mobil +39 335 60 87 807 www.himmelreich-hof.info

Marinushof. Kastelbell. Weine mit Charakter und feurigem Leben entstehen in den Weinbergen des Marinushof. Sabrina und Heiner Pohl lassen hier dem Blauburgunder und dem Grauburgunder, aber auch dem Riesling und dem Zweigelt den Vortritt. Rund 10.000 Flaschen werden im Jahr gekeltert. Marinushof, Alte Straße 9B, Kastelbell Tel. 0473 62 47 17 www.marinushof.it - info@marinushof.it

Rebhof. Galsaun. Martin & Hubert Pohl Im Winkel 12, 39020 Kastelbell Tel. +39 0473 62 46 34 info@koefelgut.com

Der Rebsortenspiegel am Rebhof ist typisch für den Vinschgau: Weißburgunder
und Chardonnay bei den Weißweinen und Vernatsch,
Blauburgunder und Zweigelt bei den Rotweinen. Leo Forcher ist nicht nur Weinbauer aus Leib und Seele, sondern leitet auch die Geschicke des Vinschger Weinbauvereins, in der sich sämtliche Vinschger Weinbauern wiederfinden. Rebhof, Römerstraße 23 - Galsaun/Kastelbell Tel. 0473 624692 oder 335 5927008 www.rebhof-vinschgau.com

Unterortl. Kastelbell. Fam. Heiner & Sabrina Pohl Alte Straße 9/B, Kastelbell/Marein www.marinushof.it Tel. +39 0473 62 47 17

Fam. Forcher Leo Galsaun, Römerstraße 23 39020 Kastelbell, Tel. +39 0473 62 46 92 www.rebhof-vinschgau.com

Stachlburg. Partschins.

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Die Rebflächen vom Weingut Unterortl schmiegen sich an den steilen Hang unterhalb von Schloss Juval auf 600 bis 850 m ü.d.M. In der luftigen, ausgesetzten Lage entstehen besonders feine, mineralische Weine der Rebsorten Weissburgunder, Müller Thurgau, Riesling und Blauburgunder sowie zwei originelle Cuvés. Weingut Unterortl, Juval 1B - Naturns, Tel. 0473 667 580 info@unterortl.it - www.unterortl.it

Partschins, Peter-Mitterhofer-Str. 2 Tel. +39 0473 96 80 14 sigmund.kripp@stachlburg.com www.stachlburg.com

Die Stachelburg ist ein Ansitz in Partschins und Sigmund Kripp, der Besitzer, ein Baron. Er selbst ist hier Weinbauer und Kellermeister. Rebsorten von adeligem Geschmack gedeihen an den Hängen: Chardonnay, Gewürztraminer, Regent, Grauburgunder, Blauburgunder, Vernatsch und Weißburgunder. Stachlburg
Sigmund Kripp, P.-Mitterhofer-Str.2
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Hofkäserei herzhaft

Hofkäserei Engelhorn in Schleis Der Englhof in Schleis ist ein lebendiges Beispiel für neues Wirtschaften, Denken Handeln und Überleben im Berggebiet. Alexander Agethle gewährt uns einen kurzen Einblick in seine Karriere, seinen Betrieb und seine Ideen und zeigt, dass auch ein Kleinstbetrieb mit kluger und liebevoller Führung zwei Familien ernähren kann. von Andreas Waldner

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Foto: Andreas Waldner

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lexander wächst in einer typischen Obervinschgauer Bauernfamilie auf, besucht die Volksschule in Schleis und die Mittelschule - drei ganz lehrreiche und spannende Jahre, wie er sagt - im Kloster Marienberg. Nach dem Abschluss der Oberschule für Landwirtschaft in Auer studiert er Agrarwissenschaften in Florenz. Er unterbricht nach drei Jahren, fährt nach Amerika, lernt dort Englisch und schaut sich Kalifornien an, um eine andere Welt kennen zu lernen. Nach einem Jahr kehrt er nach Florenz zurück und schließt sein Studium ab. Als Nächstes leistet er Zivildienst beim Weißen Kreuz in Sulden. Das sei eine spannende Zeit gewesen. Bis heute gibt es noch Kontakte dorthin. Danach arbeitet Alexander zwei Jahre lang im Alpenforschungsinstitut in GarmischPartenkirchen, bis es ihn nach fünfundzwanzig Jahren nach Schleis zurückzieht. Dort arbeitet er vorerst als Freiberufler und hilft im elterlichen Milchvieh- und Zuchtbetrieb mit. Für ihn wird immer klarer, dass er die Landwirtschaft mit seiner Frau übernehmen möchte. Er steht vor der Frage: Wie? und in welcher Form kann der Betrieb weitergeführt werden? Eines ist klar: So wie bisher kann der Betrieb nicht wirtschaftlich geführt werden. Trotz intensiver Milch- und Zuchtviehhaltung kann nicht mehr davon gelebt werden. Die Familie Agethle beschließt nun, alles ein wenig zu extensivieren und fängt an, die Milch selber zu verarbeiten. Das macht sie mittlerweile seit über zwölf Jahren in Zusammenarbeit mit dem Senner Max Patscheider. So hat`s angefangen. „Weniger ist mehr“ ist das Credo von Alexander. Warum? „Weil das alles einen Einfluss auf die Milchqualität zum einen hat, und zum anderen merke ich- und das ist die Erkenntnis - dass eine


Hofkäserei herzhaft

rentable Landwirtschaft nur mit Niedrigstkosten und nur mit extrem wenig externen Hilfsmitteln betrieben werden kann. Das ist für mich deswegen so wichtig, weil es spannend ist, die wichtigen und wertvollen Dinge vor Ort zu produzieren“, sagt Alexander. Am Engelhof wird das jahrhundertealte Kulturgut „Getreideanbau“ ernst genommen. Sie haben begonnen, verschiedene Sorten anzubauen. Das Getreide ist etwas Wunderbares. Es gedeiht sehr gut und ist agronomisch sehr einfach zu bebauen und zu kultivieren. Für die Familie hat es den Vor-

Fotos: Andreas Waldner

Hausgemachter Käse im Engelhof von Schleis: Sohn Alexander prüft Konsistenz und Geruch der reifenden Käselaibe, Mutter Karoline betreut den Hofladen und ist auf jeden Bauernmarkt im Vinschgau präsent

teil gebracht, dass sie einerseits das ganze Jahr über selbstgebackenes Brot erzeugen kann und andererseits den Strohbedarf für großzügige Einstreu gedeckt hat. Das Restgetreide wird an den bereits bestehenden Kundenstock weiterverkauft. „Eigentlich entspringt alles von einem gesunden Boden. Das beschäftigt mich sehr intensiv“, sinniert Alexander. Ein gesunder Boden bringt eine gesunde Pflanze hervor, eine vielfältige Pflanze bringt ein vielfältiges und gutes Futter hervor. Mit diesem Futter kann ein gutes Produkt, also

Milch und dann auch Käse hergestellt werden. Das ist es auch, was in der ganzen Diskussion „Landwirtschaft“ sträflich vernachlässigt wird. Die Familie Agethle setzt sich über Boden auseinander. Das erfordert Bodenproben machen, Regenwürmer zählen, die Humusschicht genau beobachten und den Rindermist kompostieren. Dieser Kompost, der ja hochwertester Dünger ist, wird auf den Flächen wieder ausgebracht. In der Folge verändern sich Pflanzengesellschaften und werden vielfältiger.

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Unsere Küche bietet ausgewählte regionale Speisen, täglich hausgemachte Nudeln, laufend Spezialitätenwochen und eine feine Auswahl an regionalen und italienischen Weinen, Brettlmarenden, Südtiroler Käseraritäten und einiges mehr! Unsere behaglichen Räumlichkeiten und eine Sonnenterrasse laden zum Verweilen und Genießen. Wir sind ein idealer Ausgangspunkt für schöne Rad- und Wanderwege und verfügen außerdem über einen großen Parkplatz. Sie finden uns in der Nähe des Hochseilgartens und des Reitstalles und erreichen uns zu Fuß, mit dem Auto, Rad, Pferd, Hubschrauber usw., sowohl über Schlanders als auch über Laas.

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Hofkäserei herzhaft

Hofkäsereien im Vinschgau: Patscheider Edmund Rieglhof, Langtaufers Tel. + Fax +39 0473 633 266 patscheider@rieglhof.it Hohenegger Karl Gamsegg, Langtaufers Tel. +39 0473 633 287 info@gamsegghof.it Patscheider Ernst Aft mult, Ulten/Mals Tel: +39 347 6289509 info@aftmult.com Höchenberger Esther Egghof, Tella, Taufers i. M. Tel. +39 0473 832291 Agethle Alexander Englhorn, Schleis Tel . +39 0473 835393 info@englhorn.com Eberhöfer Rudolf Gandhof, Martell Tel. + Fax: +39 0473 744596 gandhof@dnet.it Kofler Richard Vorderkaser, Pfossental Tel. und Fax: 0473 67 92 30 gasthof.jaegerrast@rolmail.net Tappeiner Johann Oberniederhof, Schnalstal Telefon: +39 0473 669685 oberniederhof@rolmail.net Pixner Michael Oberkaserhof, St. Martin i. Kofel Tel. +39 0473 720125 oberkaser@alice.it Stricker Erwin Rainhof, Martell Tel. 333 3610501 kaeserei.rainhof@rolmail.net Gerstgrasser Eduard Brandhof Naturnser Nördersberg Tel. +39 0473 668225

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Aufgrund der Nähe zur Schweiz und Graubünden hat der Obervinschgau wahrscheinlich die älteste Käsekultur in Südtirol, weil von der Rezeptur her und von den Technologien her versucht wird, das Wissen von der Vergangenheit zu nutzen und es mit den heutigen Gegebenheiten zu paaren.

ten nicht zu finden. Hier ist es uns wichtig, dass die Leute auch zum Hof herkommen. Leute, die einmal den Hof gesehen haben, haben zum Produkt noch einmal einen ganz anderen Bezug, wie wenn sie das im Geschäft kaufen, den Hof aber nie gesehen haben“, lässt mich Alexander wissen und fährt fort: „Was wir fleißig und mit großer

Im Engelhof werden drei verschiedene Käsesorten hergestellt. Das ist eigentlich sehr wenig. Aber man versucht, drei gute Käsesorten zu machen. „Das fordert uns eigentlich zur Genüge. Wir könnten oder möchten niemals 10 verschiedene Sorten machen. Weil wir merken, dass es schwierig ist, auch nur eine Sorte richtig gut zu machen“, gibt Alexander zu.

Leute, die zum Hof kommen, haben einen anderen Bezug zum Produkt Käse

An sechs Tagen in der Woche ist der Hofladen geöffnet. Die Käsespezialitäten können auch auf den Bauern- und Jahrmärkten in Mals erworben werden. Auch in einigen Feinkost- und Bioläden in Südtirol sind die Engelhornsorten zu finden. „Da im Umfeld ist der Käse in den Geschäf-

und steigender Nachfrage machen, sind Hofführungen. Da entstehen dann immer ganz spannende Diskussionen, gerade mit Leuten, die von außen kommen. Die haben einen anderen Blick. Das ist für mich dann doppelt interessant, weil ich zum einen mitbekomme, was der Blick von außen bedeutet und zum anderen ist es auch oft eine Bestätigung für das, was wir tun. Die Leute sagen: super!, genau das suchen wir. Und solche Motivation braucht es auch.“


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Honig verführerisch

Im Reich der Bienen Wenn im Sommer die Vinschger Apfelplantagen voller Äpfel hängen, haben eine Unzahl von fleißigen Arbeitern ihr Werk lange schon verrichtet. Gäbe es die Bienen nicht, wäre nicht nur die Ernte im Herbst weniger süß. von Philipp Trafojer

Foto: Philipp Trafojer

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m Vinschgau liegt ein Teil des größten zusammenhängenden Apfelanbaugebietes Europas. Da es sich dabei um Monokulturen handelt, braucht es zu bestimmten Zeiten die Hilfe gezielt eingesetzter nützlicher Insekten. Ohne die Hilfe der Bienen zur Blütezeit wäre der Anbau der Äpfel unmöglich. Diese Bienen werden von Imkern in die Obstwiesen gebracht und müssen dort innerhalb einer kurzen Zeitspanne eine unglaubliche Menge von Blüten bestäuben. Dabei folgen die Imker dem Stand der Blüte. Zunächst stellen sie ihre Bienenstöcke in tieferen Lagen auf, mit der Zeit bedienen sie dann auch die höheren. Ist die Blüte vorbei, werden die Stöcke in geeigneten Gebieten, meist im Wald verteilt. Einige Völker werden auch außerhalb Südtirols gebracht. Unsere Obstwiesen bieten während dieser Zeit den hilfreichen Insekten keine Nahrung mehr, bzw. werden ihnen wegen des Einsatzes von Spritzmitteln sogar gefährlich. Bienen produzieren Honig, Wachs und Propolis. Diese ihre Fähigkeit wussten schon unsere Vorfahren zu nutzen. So machten bereits die Urmenschen Jagd auf Bienenprodukte. Sie plünderten noch die Behausung der Wildbienen, um an die begehrten Substanzen zu kommen. Als schließlich die ersten Hochkulturen entstanden, begannen die Menschen die kleinen Insekten nachhaltiger zu nutzen. Die älteste bislang von Archäologen entdeckte Imkerei ist rund 3.000 Jahre alt. Im Vinschgau ist die moderne Imkerei eng mit der Landwirtschaft verbunden und wurde hauptsächlich im Nebenerwerb betrieben. Dabei wurde das Wissen rund um Aufzucht und Haltung der Bienen von Generation zu Generation weitergegeben. Bei vielen, die dieses Hobby ergriffen, standen am Anfang vor allem sportliche Aspekte im Vordergrund. Wer die schönsten Völker


Honig verführerisch

Foto: Fam. Pichler

Wolfgang Pichler (links im Bild) begann mit sechs Bienenvölkern seine Imkerkarriere; zunächst stand die Bestäubung seiner eigenen Obstwiesen im Vordergrund. Mit der Zeit wurden die Bienenstöcke zahlreicher, die Qualität des Honigs immer besser. Romana Pichler (rechts im Bild) kümmert sich um die Veredelung und um den Verkauf der angebotenen Produkte

hatte, der erntete Ruhm im Freundeskreis. Die Menge und Qualität des gewonnenen Honigs folgte erst an zweiter Stelle. Verkauft wurde im Vinschgau selten und wennschon, dann im Bekanntenkreis. Auch Wolfgang Pichler aus Tarsch fand auf der typischen Vinschger Art zur Imkerei. Der Bauernsohn ließ sich von der Begeisterung seines Onkels Roman Pichler für die Imkerei anstecken. Nach abgeleistetem Militärdienst erwarb er so sechs Völker und stürzte sich voller Elan in das Abenteuer.

Nach zwei Jahren waren seine Stöcke leer. Er musste sich nun eingestehen, dass der Weg zum Erfolg steiniger sein würde, als er sich das am Anfang gedacht hatte. Klar war ihm, dass er, um ein guter Imker zu werden, mehr tun musste, als sich gelegentlich stechen zu lassen: Zwei Jahre lang begleitete er in der Folge den bekannten, mittlerweile verstorbenen Berufsimker Sulzer aus Marling und lernte von ihm die Kunst des Handwerks. Noch immer betrachtete er die Imkerei mehr oder weniger

als Hobby. Die Bestäubung der väterlichen Obstwiesen stand für ihn im Vordergrund. Wolfgang Pichlers Bienenstöcke wurden mit der Zeit aber immer zahlreicher, die Betreuung immer aufwändiger und die Qualität der erwirtschafteten Produkte immer besser. Mit der Hilfe seiner Frau Romana begann er schließlich eine professionelle Imkerei aufzubauen. Mehrere tausend Kilo Honig verarbeitet die Imkerei Pichler derzeit jährlich.

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Honig verführerisch

Südtiroler Honig Vielfalt in Farbe und Geschmack Die Farbenvielfalt bei Honig ist durch die Herkunft des Nektars bedingt. Die Farbe des Honigs hat keine Auswirkung auf dessen Qualität. Aus den Blüten von Löwenzahn, Apfel, Akazie, Linde oder Alpenrose gewinnen die Bienen beispielsweise einen hellen Honig; Edelkastanie oder Honigtau liefern hingegen dunkle Honige. Südtiroler Honig besteht meist aus einer Vielzahl von floralen Grundstoffen, was ihn auch so einzigartig in Geruch und Geschmack macht – ein Feuerwerk der Sinne! Wie erkennt man Südtiroler Honig? Viele Imker, ein Glas! Südtiroler Honig mit dem Qualitätszeichen findet man ausschließlich im einheitlichen Glas mit dem goldfarbenen Etikett. Auf diesem ist auch der Name des Imkers aufgedruckt. Das Qualitätszeichen Südtirol garantiert: die Herkunft aus Südtirol; eine Qualität, die deutlich über dem gesetzlichen Standard liegt; Qualitätskontrollen durch eine unabhängige und zertifizierte Kontrollstelle. Gute Tipps rund um den Honig Wie bei vielen Nahrungsmitteln kommt es auch beim Honig auf die Naturbelassenheit an. Importierte Honige werden häufig hitzebehandelt, pasteurisiert und filtriert, wodurch sie den Großteil der wertvollen Inhaltsstoffe verlieren. Kristallisation Echter, unbehandelter Honig, der nie überhitzt wurde, muss kristallisieren. Bedingt ist die Kristallisation durch den hohen Traubenzuckeranteil und den hohen Pollenanteil. Blütenhonige kristallisieren bereits nach kurzer Zeit (einige Tage oder Wochen), bei Waldhonigen kann es etwas länger dauern. · Kandierte Honige lassen sich im Wasserbad vorsichtig erwärmt (max. 40 °C) wieder verflüssigen. · In der Tiefkühltruhe aufbewahrt, behält der flüssige Honig diesen Zustand, und die Inhaltsstoffe werden konserviert!

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Ohne Arbeitsteilung ist diese Menge nicht zu bewältigen: Romana Pichler kümmert sich so hauptsächlich um die Kontakte zu Kunden, managt die Veredelung und den Verkauf der angebotenen Produkte und sorgt sich um die bürokratischen Angelegenheiten des Betriebes. Die zur Verarbeitung, Abfüllung und Veredelung von Honig und Wachs nötigen Räumlichkeiten sind vor allem ihr Reich. Gemeinsam entscheiden die beiden mit ihren Kindern über Verkaufsstrategie und Weiterentwicklung des Betriebes. Genau genommen sind es zwei Betriebe. Zwar kümmert sich in erster Linie Wolfgang um die Bienen, da aber der Betrieb auf biologische Standards umgestellt wird, wurde aus organisatorischen Gründen ein zweiter gegründet. Die Bienenvölker im Besitz der Frau sind schon auf biologische Standards umgestellt, die Völker, die nominell Wolfgang gehören, werden dies im Laufe des nächsten Jahres. Diese Umstellung fordert die gesamte Familie Pichler. Vater Paul hilft nach Kräften mit. Sohn Mathias ist längst in die Fußstapfen seines Vaters getreten. Als Schüler der Laimburg nahm er im Juli 2010 am europaweiten Jungimkerwettbewerb in Tschechien teil und erreichte mit seiner Mannschaft den hervorragenden zweiten Platz. Seine Mithilfe wird dringend gebraucht. Längst sind aus den ersten sechs Völkern mehr als 400 geworden. Wolfgang Pichler bringt seine Schützlinge selbst an die ausgesuchten Stellen. Während der Obstblüte arbeiten seine Bienen landauf, landab in den Obstplantagen. Zur späteren Bienenweide bringt er sie in die Wälder bis hinauf ins Gebirge. Seine Völker arbeiten im Burggrafenamt, im Passeiertal, im Ultental,

im Überetsch und sogar in der Valsugana. Dabei ist er auf das Wohlwollen privater Grundstücksbesitzer angewiesen. Diese wissen die Qualitäten der Pichler’schen Bienen zu schätzen. Für einige Gläser Honig sind sie gerne bereit, ihren Grund zur Verfügung zu stellen. Die Nachfrage nach den edlen Produkten

Mehrere tausedn Kilo Honig werden in der Imkerei Pichler jährlich verarbeitet der Imkerei Pichler ist groß. Wolfgang Pichler schätzt, dass er die doppelte Menge an Honig verkaufen könnte. Ihm geht es aber nicht um Produktionssteigerung. Er will vor allem ständig wachsende Qualität erzielen. Für die Umstellung auf die strengen Kriterien von „Bioland“ wird er im kommenden Jahr viel Geld und Arbeit aufwenden. Allein 1.300 Kilo garantiert reines Decklungswachs benötigt er hierfür. Jedes Kilo kostet um die 20 Euro. Doch das ist es ihm wert. Er ist von der Umstellung überzeugt. Die Produktpalette der Imkerei Pichler ist breit gestreut und wird laufend ausgebaut. So hat sich Familie Pichler zur Kennzeichnung der neuen biologischen Produktpalette erst kürzlich vom kunstsinnigen Tarscher Biobauern Christian Pohl aussagekräftige Etiketten entwerfen lassen. Einen Überblick über die Produkte bietet die vorbildliche Webseite des Betriebes. Neben der Arbeit als Apfelbauer und Imker widmet sich Wolfgang Pichler mit Leidenschaft der Zucht von Kreuzschnäbeln und als Mitglied der örtlichen Musikkapelle der Blasmusik.


Unsere Welt. Unser Bier.

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Sternekoch auf hohem Niveau

Nach den Sternen greifen Ein viertel Jahrhundert ist vergangen, seitdem Jörg Trafoier und seine Frau Sonya dem Kuppelrain in Kastelbell neues Leben eingehaucht haben. In dieser Zeit hat die Jugendstilvilla direkt am Bahnhof eine wundersame Verwandlung vollzogen: aus der Bahnhofsgaststätte ist das einzige Sternerestaurant im Vinschgau geworden. Seit 2001 wird der begehrte Michelin Stern Jahr für Jahr ohne Unterbrechung bestätigt.

Foto: Archiv Familie Trafoier, Kuppelrain, 2007

von Angelika Ploner

Die Familie Trafoier vom Sternerestaurant Kuppelrain im Kastelbell, dem einzigen im Vinschgau, greift nach den Sternen: Der Michelin-Stern wird seit 13 Jahren ununterbrochen bestätigt. Das Erfolgsrezept ist der Einsatz der ganzen Familie.

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enn es denn eine Geschichte gibt, die über den Meisterkoch Jörg Trafoier noch nicht geschrieben wurde, dann ist es vielleicht diese hier: Als Kevin, der Sohn von Sonya und Jörg Trafoier und heute 24 Jahre alt, die erste Klasse der Grundschule besuchte, war das Kuppelrain noch ein Dorfgasthaus und die Trafoiers standen gerade am Beginn ihrer gastronomischen Reise. Das Tagesgeschäft warf wenig ab und die Reservierungen der meist einheimischen Gäste konzentrierten sich auf das Wochenende. Die Nächte wurden

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zu Tagen, und gerade weil Jörg Trafoier wenig bis gar keine Zeit für seine Familie hatte, nahm er sich vor, den anstehenden Elternsprechtag nicht zu versäumen. Als er im Klassenzimmer der Lehrerin gegenüber saß und sich als Vater von Kevin vorstellte, schaute diese ihn mit großen Augen an und sagte unverblümt: „Ich wusste ja gar nicht, dass der Kevin einen Vater hat. Er spricht immer nur von der Mama, der Oma und dem Opa. Von einem Vater hab ich bis jetzt noch nie ein Wort gehört.“ Und Jörg Trafoier, ansonsten selten um Worte verle-

gen, blieb still. Aus den Worten der Lehrerin zog er wenig später die Konsequenzen und aus dem umsatzstärksten Tag im Kuppelrain, dem Sonntag, wurde der Ruhetag. Bis heute hat sich da-

Der Sonntag ist der Familie Trafoier heilig ran nichts geändert: Der Sonntag ist heilig und gehört bei den Trafoiers der Familie. Und dass die beiden älteren Kinder - Kevin und Natalie - heute im Restaurant mitarbeiten, sagt Jörg,

ist nicht zuletzt jener damaligen Entscheidung zu verdanken, den Sonntag für die Familie zu reservieren. Jörg Trafoiers Gericht entstehen aus der Liebe zum Vinschgau, aus dem wunderbaren Angebot der hiesigen Produkte, die genau das widerspiegeln, was den Vinschgau ausmacht und für die das Restaurant Kuppelrain berühmt ist. Wenn der April gekommen ist, dann werden dem Kastelbeller Spargel Gerichte gewidmet, die ihm alle Ehre machen, wenn die Erdbeere im Martelltal auf dem Höchststand


Sternekoch auf hohem Niveau

Info: Restaurant Kuppelrain am Kastelbeller Bahnhof, Bahnhofstrasse 16, www.kuppelrain.com info@kuppelrain.com, Telefon +39 0473 624103 Sonntag Ruhetag, Reservierung am Abend erwünscht Der besondere Tipp: Jörg Trafoier hat für die Marzoner Alm bei Kastelbell das Gericht Marzoner Brennnesselknödel auf Käsesauce mit Almwiesenblumen entwickelt. Das Galadiner auf Schloss Kastelbell findet am 11. August 2013 statt. Reservierung im Restaurant Kuppelrain oder im Tourismusbüro Kastelbell.

ihrer Reife angelangt ist, dann gehört ihr die Aufmerksamkeit auf der Speisekarte und wenn die echte Vinschger Marille mit süß-säuerlichem Geschmack im Vinschgau zur Ernte ruft, dann stehen im Kuppelrain Kreationen auf der Speisekarte, die man nirgends sonst im Tal findet und denen das Fachmagazin „Der Feinschmecker“ des Öfteren schon lobende Zeilen gewidmet hat. Fleisch – ob Kalb, Lamm oder Huhn – es kommt von Bauern, die Jörg Trafoier persönlich kennt und die seine Philosophie – Echtes, Unverfälschtes zu bieten – mittragen, ja dankbar sind, dass da einer ist, der ihre Arbeit, Produkte von höchster Qualität herzustellen, zu schätzen weiß. Und dann gesellt sich zu dem, was der Vinschgau auftischt ein Hauch Exotik oder Mediterranes, das sich am Ende zu etwas Aufregendem, Ungewöhnlichem, immer aber Harmonischem vermählt und sich im Teller als kleines Kunstwerk manifestiert. Abgerundet werden die Speisen mit Sonyas exzellenten Weinempfehlungen. Wer den Weinkeller im Kuppelrain einmal gesehen hat, der behält ihn lange in Erinnerung. Tausende von Flaschen lagern dort, geordnet nach einem System, das nur die Hausherrin, die „Donna del Vino“ und Sommeliere Sonya

Trafoier kennt und vor dem sich gar Hausherr Jörg hütet. Der Weinkeller ist Sonyas Revier. Der Weinkeller und die Dekorationen im Kuppelrain. Feinste Tischwäsche, edles Porzellan, weiß-in-weiß gehaltene Räume: das edle Ambiente im Sternerestaurant trägt unverkennbar Sonyas Handschrift. Seit 13 Jahren wird der MichelinStern im Kuppelrain ohne Unterbrechung bestätigt. Viele, die anfangs skeptisch waren und Sonya und Jörg wenig Chancen einräumten, ihr Konzept von einem Feinschmecker-Restaurant im kleinen Vinschger Dorf durchzusetzen, erkennen heute den Erfolg neidlos an. Fleiß und Zielstrebigkeit, Leidenschaft und Herzblut machen sich eben bezahlt. Und stehen nicht still. Derzeit feilt man an einem Konzept, dass durchaus erfolgversprechend klingt und ab dem nächsten Jahr greifen soll: Abends werden maximal sechs Tische mit Vorreservierung vergeben, mittags sollen mehrere einfache, aber pfiffige Gerichte, ohne Reservierung und preislich gestaffelt, Einheimische und Touristen, Radfahrer und Wanderer ins Kuppelrain locken. Und am Nachmittag dürfen Kaffee und Natalies köstliche Kuchen und feine Süßspeisen natürlich nicht fehlen.

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Fotos: Archiv Kuppelrain

Rezepte Gaumenfreude

Gebratener Spanferkel-Rücken mit Garnelen im Speckmantel und jungen Lauchzwiebeln Zutaten: ca. 1 kg Spanferkelrücken,ausgelöst ohne Knochen 4 große Garnelen 8 Scheibchen dünn geschnittener, leicht angeräucherter Südtiroler Bauchspeck 5 g Kräutersalz und Pfeffer aus der Mühle 10 g Olivenöl zum Anbraten 8 Lauchzwiebeln 20 g Südtiroler Qualitätsbutter 10 g Zucker 1 kleines Bier

Kichererbsen Püree Zutaten: 100 bis 150g Kichererbsen, am Vortag eingeweicht Olivenöl Extra Vergine 1/2 gehackte kleine Zwiebel 2 l warme Gemüse- oder Fleischbrühe 1 Prise Salz und Pfeffer aus der Mühle 100 g frischer Rahm Zubereitung: In einen Topf etwas Olivenöl geben und die Zwiebeln darin dünsten, die abgetropften Kichererbsen dazugeben und weiter dünsten bis die Kichererbsen leicht glasig werden. Einen Teil der warmen Gemüsebrühe dazu gießen und die Kichererbsen weich kochen. Die Kichererbsen abseihen, im Topf mit dem Pürierstab pürieren, den Rahm dazugeben und wenn nötig, etwas von der warmen Brühe nachgießen. Salzen und pfeffern, dann warm stellen.

Zubereitung: Die Garnelen, wenn nötig aus der Schale nehmen und den Darm herausziehen. Danach in der Mitte der Länge nach teilen und in die Speckscheibchen einwickeln. Das Fleisch würzen und in einer großen Pfanne mit etwas Olivenöl auf allen Seiten anbraten bis das Fleisch Farbe hat, mit Kräutersalz und Pfeffer würzen. Im vorgeheizten Rohr bei 150°C für ca. 25 Minuten garen, dabei immer wieder mit dem eigenen Saft und dem Bier übergießen. Den Fleischsaft vom Spanferkel auffangen, in eine kleine Pfanne geben, warm halten und vor dem Servieren in eine Sauciere gießen. Die Lauchzwiebel waschen, die kleinen Wurzeln entfernen und das Grüne anschneiden, anschließend in kochendem Wasser blanchieren und im kalten Wasser kurz abkühlen. In einer Bratpfanne mit wenig Olivenöl auf allen Seiten anbraten und mit Zucker und 20g Butter karamellisieren, bis zum Servieren warm stellen. Die Garnelen in einer Teflonpfanne auf beiden Seiten bei mittlerer Hitze 1 Minute braten und warm halten. Das Spanferkel in Scheiben schneiden, die Lauchzwiebeln und die Garnelen drauflegen, das Kichererbsenpüree und den Bratensaft heiß dazu servieren.

Holunderblütenküchel in Vanillesauce Zutaten für 4 Personen: Holunderküchel: 1/4 l Milch 180 g (Dinkel)-Mehl eine Prise Salz 2 Eier Holunderblüten Zubereitung: Die Eier trennen und das Eiweiß steif schlagen, Milch, Eigelb und Mehl zu einem Teig verrühren, salzen und das Eiweiß vorsichtig unterheben. Die Holunderblüten säubern und den dicken grünen Stängel so kurz wie möglich abschneiden, darauf achten, dass die Holunderdolden nicht auseinanderfallen. Die Dolden in den Backteig tauchen und in reichlich Öl ausbacken bis sie goldbraun sind, nicht zu dunkel werden lassen. Auf einem Küchentuch oder Küchenkrepp abtupfen und mit etwas Staubzucker bestreuen. Vanillesauce: 1/8 l Milch 1 Eidotter Vanillezucker 3g Kartoffelstärke etwas Zucker Zubereitung: Die Zutaten mischen und im Wasserbad zur Rose rühren. Zum Anrichten die Vanillesauce in die Mitte des Tellers geben, die Holunderküchel darauf anrichten und mit etwas Staubzucker bestreuen.

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Rezepte zur Verfügung gestellt von Gasthof & Restaurant Kuppelrain


Watles Erlebnisberg für alle

Watles der Erlebnisberg Watles heißt der Berg oberhalb von Burgeis. Die Bergflanke, die nach Süden ausgerichtet ist, lädt zum Sonnenbaden, zum Relaxen, zum Picknick, einfach zum Genießen ein. Man hat sich am Watles allerdings noch einiges mehr einfallen lassen.

Der Watles ist ein Erlebnisberg. Eine Perle ist die Wasserwelt, in der Kinder auf Goldsuche gehen können, in der ein Kneipp-Weg mit unterschiedlichem Untergrund die Füße erfrischt, in der auf großzügigen Holzliegen relaxt werden kann. Die prächtige Aussicht auf den Vinschgau und auf das Ortlermassiv gibt es gratis dazu

S

and und Wasser für die Kleinen, Kneippen für müde Wandererfüße, Bogenschießen auf 3D-Ziele in der Natur, eine Rundwanderung zum Pfaffensee, auf der Sonnenterrasse der Plantapatschhütte einen Cappuccino genießen oder die herzhaft-deftigen Gerichte aus der Küche probieren: Ob Jung oder Alt, am Watles ist es für jede Altersgruppe möglich, die Freizeit zu gestalten. Der Pfaffensee kann sogar mit Kinderwagen erreicht werden. Die Bergstation ist Treffpunkt und Ausgangspunkt vielfältiger Betätigungsmöglichkeiten. Neu im Programm ist heuer eine weitere Attraktion: das Mountaincarts. Dort, wo Rodeln im Winter die Bahn hinunterflitzen, werden im Sommer Mountaincarts rollen. Ein Spaß für Jung und Alt. Neugierig? Das muss man ausprobiert haben. Die Wanderer steigen weiterhin ungestört von der Talstation auf der Prämajurer Seite hinauf bis zur Höferalm, vorbei am Streichelzoo und weiter bis zur Plantapatschhütte. Wer’s gemütlicher mag, nimmt im komfortablen Vierersessellift Platz und lässt sich, den Talkessel im Rücken, nach oben schaukeln.

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Marienberg Zeit für die Ewigkeit

Über die Turmuhr von Marienberg Seit 1878 versorgt die Turmuhr im Kloster Marienberg 10 Ziffernblätter, das Schlagwerk und zwei Gartenglocken mit „Zeit“. Der Großuhrenmacher Wendelin Jäger aus Kappl hat die Uhr gemacht - für die Ewigkeit. von Andreas Waldner

I

ch habe das große Glück, ehrenamtlich der „Montagspförtner“ im Kloster Marienberg zu sein. Die Vergütung dafür sind Begegnungen mit faszinierenden, hochinteressanten und prominenten Menschen, denen ich die Pforte öffnen darf und, bei entsprechender Genehmigung, sie durch den Kreuzgang, ins Fürstenzimmer, ins Refektorium, in die Krypta,ja sogar in den Turm zu den Glocken und zur Turmuhr zu führen. Am 25. März läutete der bekannte Heimatforscher und Ortschronist von Landeck Josef Walser, begleitet vom Landecker „TT“-Journalisten Helmut Wenzel und vom Filmemacher Franz Geiger an der Klosterpforte. Abt Markus hatte ihnen den Zutritt zur Turmuhr mit meiner Begleitung zugebilligt. Ihre Absicht war es, die vom Kappler Großuhrmacher Wendelin Jäger aufgestellte Kirchturmuhr etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. Über eine steile, enge Treppe gelangen wir zum Uhrwerk. Walser erkennt sofort

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das hinter Glasfenstern sichtbare, typisch Jäger´sche Kontrolluhrzifferblatt. Diese Zifferblätter seien die verlässlichsten Auskunftsquellen (über Turmuhren gäbe es nur selten Aufzeichnungen). Die Turmuhr der Klosterkirche von Marienberg entspricht von A-Z einer Jäger-Uhr, klar und solide im Aufbau. Die (viereckigen) Schrauben und Keile am Uhrenrahmen befinden sich, wie bei allen Jäger-Uhren, an

Das typische Jäger’sche Kontrolluhrziffernblatt ist eine verlässliche Auskunftsquelle derselben Stelle. Ein markantes Baudetail ist die Jäger’sche Ankerhemmung (= BethuneHemmung). Während Walser das Uhrwerk genau erkundet und nebenher von Zeitmessung und vom Großuhrmacher erzählt, hänge ich die Fenster des Uhrkastens aus, damit die Medienleute besser filmen und fotografieren können.

Bereits um 1100 v. Chr. benutzte man zur Zeitbestimmung den Gnomon (den Schattenzeiger), welcher durch die Schattenrichtung die Tageszeit erkennen ließ. Dann erfand man die Sonnenuhr, Wasseruhr und Sanduhr. Um 1300 entstanden die ersten Räderuhren. Ihr Antrieb waren die Gewichte. Diese Uhren wurden meistens in Kirchtürmen errichtet, denn die Zuggewichte erforderten eine große Fallhöhe. Das Räderwerk bestand aus Gehwerk und Schlagwerk und bewirkt die Bewegung der Zeiger bzw. dient zur akustischen Zeitanzeige. Zu bestimmten Zeiten werden durch den Anschlag eines Hammers auf die Glocken verschiedene Töne erzeugt (Stunde, halbe Stunde, Viertelstunde). Für Südtirol stellte Wendelin Jäger mindestens ein Dutzend Turmuhren her, von denen fünf besonders hervorzuheben sind: 1863 entstand die Turmuhr der Pfarrkirche Brixen. Diese ist heute im Museum und die Uhr, die noch tadellos funktioniert, wird auf Wunsch von Besuchern eingeschaltet.


Marienberg Zeit für die Ewigkeit

Fotos: Andreas Waldner

v.l.: Zahnräder und Gestänge greifen ineinander; das Uhrengestänge im Kreuzgang; eine der 10 Ziffernblätter im Klosterkomplex; die Gartenglocken; der damalige Abt Petrus Wiesler hat die Turmuhr in Auftrag gegeben

1870 stellte er jene für die Stadtpfarrkirche von Bozen her. Diese Uhr befindet sich zurzeit auf der Trostburg bei Waidbruck. 1873 wurde die Turmuhr der Pfarrkirche Schenna fabriziert. 1878 fertigte der Großuhrenmacher die Turmuhr des Klosters Marienberg. Diese Uhr versorgt, im Klosterkomplex verteilt, zehn Zifferblätter, das Schlagwerk und zwei Gartenglocken, alles mit einer 600 Fuß langen Leitung verbunden. 1880 machte der berühmte Turmuhrmacher die Uhr der Malser Pfarrkirche. Diese Uhr ist nach wie vor in Betrieb. Ich hänge die Fenster wieder ein. Wir steigen zur Plattform, wo die Gewichte bis zum Boden reichen. „Um die Ganggenauigkeit des Uhrwerkes zu gewährleisten wurden entsprechend dem Bedarf Steine in den Gewichtskübel gegeben oder herausgenommen“, erklärt Walser. Dann folgen wir dem Gestänge mit den entsprechenden „Anzapfungen“ für die Zifferblätter, die in den Gängen und in Gemeinschaftsräumen hintereinander montiert sind. So gelangen wir vom Turm bis ins Refektorium. Dort zeigt uns Walser Exzerpte (Auszüge) aus zwei Dokumenten (Rechnungen) über die vom Großuhrmacher Wendelin Jäger im Jahre 1878 im Kloster Marienberg aufgestellte Turmuhr. Die beiden Originalrechnungen

befinden sich im Archiv in Marienberg, die höchst persönlich von Wendelin Jäger in herrlicher Kurrentschrift ausgestellt wurden. Die Kosten für die „Thurmuhr, Zifferblätter mit Schlagglocken, vergoldeten Zeiger, Aufstellung und Reisekosten betragen 824 Gulden. Die Rechnung ist an folgende Adresse gerichtet: „Sr./ Hochwürdigen Gnaden / Herrn Prälaten des Stiftes/ Marienberg derz. Land-

Mit einer 600 Fuß langen Leitung versorgt die Turmuhr 10 Ziffernblätter im Kloster tagsabgeord- /neter in Innsbruck. / Kloster Marienberg“. Auf dem Dokument: das erste und bisher auch letzte entdeckte „Firmenpickerl“. Vermerk: „Bezahlt im Stifte Wilten am 11.Oct. 1878“. Die Marienberger-Turmuhrrechnung wird mit der Transportkosten-Rechnung des Meraner Frächters Carl Torggler komplettiert. Auf ihr sind interessante Notizen vermerkt. So erfahren wir, dass die Turmuhr am 10.Dezember 1876 bestellt wurde. Wendelin Jäger nahm offensichtlich die Bestellung in Marienberg entgegen. (Es waren ja umfangreiche Vermessungen notwendig!) Hinweis:

„Reisegeld dem Wendelin Jäger gegeben am 11. Dez.76 30 fl“. Der Transport der Uhr bzw. der Uhrenteile – „Gewicht 475 Kilo“ – erfolgte, wie aus der aufgeschlüsselten Fracht-Rechnung des Carl Torggler in Meran hervorgeht, von Innsbruck über Bozen und Meran nach Marienberg. Die Anschrift auf der Rechnung lautet: „Sr Hochwürdigen Hochverehrenden Herrn, Herr Prälat Wiesler Marienberg“ Am 22. August 1878 kam die neue Turmuhr in Marienberg an. Weiters sind die Kosten für das Porto ( 2 fl 36 x = 2 Gulden 36 Kreuzer) für „nachgesandte Artikel“ und 4 Telegramme (2fl) vermerkt. Zwei Maurer und zwei Zimmerleute machten Tagschichten. (Darüber gibt es keine Kostenangabe.) „W.Jäger kam zur Aufstellung der Uhr am 5. Sept. 1878 in Marienberg an und war bis 1. Oktober hier.“ Nach dieser Turm- und Klosterbesichtigung, begleitet von den aufschlussreichen Ausführungen des Herrn Walser, verabschieden wir uns an der Pforte.Ein Satz, den mir Herr Walser in seinem Brief vom 21.04.2013 geschrieben hat, hat mich besonders gefreut. „ Wir hatten das Glück, Dich als hervorragenden Informanten kennen zu lernen. Daher nochmals herzlichen Dank für Deine exzellente Führung zur Kirchturmuhr und durchs imposante Kloster.“

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Vinschger Fantasie

„Made“ im Vinschgau Die Vinschger sind kreativ. Das sagt man ihnen zumindest nach. Auf dieser Doppelseite haben jene Produkte ihren Auftritt, die aus Vinschger Hand gemacht oder von Vinschger Köpfen kreiert wurden. Staunen Sie, genießen Sie, erleben Sie Vinschger Kreativitiät. von Angelika Ploner

Laaser Marmorwürfel. Hochgenuss aus edler Schokolade. Eine Praline gefüllt mit Vinschgauer Marille, einem Hauch Marillenschnaps auf einem Bett von Halbbitterschokolade, überzogen mit weißer Schokolade, die in süßer Weise ihre metergroßen Originale reflektieren, mit Laaser Marmorplatte. Köstliche, würfelförmige Verführung... Venustis Creativ - Vinschgaustrasse Nr. 10 - Marmordorf Laas, Tel.: 0473 626585 - www.venustis.it

Das Produkt ist König. Wenn Vinschger Früchte und italienisches Handwerk sich vermählen, dann entstehen Eiskreationen auf höchstem Niveau. Eis herstellen ist Leidenschaft und dieser Leidenschaft gibt sich im Eiscafè Helene in Latsch der Hausherr Erhard Klammsteiner selbst hin. Das Fruchteis hat hier bis zu 50 Prozent Fruchtanteil. Den Unterschied schmeckt man. Lassen Sie sich die Marteller Erdbeere oder die Vinschger Marille auf der Zunge zergehen.... Eiscafè Helene, Marktstraße 20/C– Latsch – Tel.: 0473 622095

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Durch und durch gesundes Rot.

Praktische Kunstwerke.

Das rote Fruchtfleisch des Weirouge- Apfel enthält zehnmal soviel Anthocyane wie herkömmliche Äpfel. Die Anthocyane entgiften den Körper und senken das Krebsrisiko. Der Weirouge Apfelsaft des Kandlwaalhofes in Laas glänzt deshalb in einem besonders schönen, natürlichen Rot, das obendrein gesund hält. Den Weirouge- Apfel erhalten Sie auch als getrocknete Frucht. Dazugibt’s noch vieles mehr: Essige, Senf, Säfte .... am Kandlwaalhof wird vielseitig veredelt. Nehmen Sie sich Zeit für besondere Geschmackserlebnisse. Kandlwaalhof Luggin Unterwaalweg 10 in Laas Tel.: 0473 62 66 27 - Mobil: 335 70 42 782 info@luggin.net - www.luggin.net

Der gebrannte Ton zeichnet sich durch seine poröse Struktur aus, die er durch die manuelle Fertigungstechnik beibehält. Der Ton nimmt die Feuchtigkeit des Brotes auf, speichert sie und gibt sie langsam wieder ab. Es entsteht kein Kondenswasser, weil das Material atmen kann. Damit bleibt das Brot länger knusprig und trocknet nicht so schnell aus. Die Farben entstehen durch die Verwendung verschiedenfarbiger Tone: Sienarot, Pompeianischrot, Manganschwarz. Durch ihre recht-eckige Form sind die Brotschachteln sehr Platz sparend und passen sowohl in den modernen als auch in den traditionellen Wohnbereich. Keramische Werkstatt
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Vinschger Fantasie

Höhenluft macht rot. Wenn die Ernte in anderen Anbaugebieten abgeschlossen ist, dann geht’s im Martelltal erst los. Beerental wird das Martelltal noch genannt und Erdbeeren, Himbeeren, Johannisbeeren, Heidelbeeren, Brombeeren wachsen hier auf einer Höhenlage von durchschnittlich 1.300 Metern. Die Nächte sind kühl, die Tage warm, das Klima mild und trocken – alles Gründe, weshalb die Beeren aus dem Martelltal von unvergleichlichem Geschmack und Aroma sind. Die frischen Früchte werden zu schmackhaften Säften, fruchtigen Sirups und köstlichen Konfitüren verarbeitet. MEG - Erzeugergenossenschaft Martell landwirtschaftliche Gesellschaft, Ennewasser 249, Martell - Tel.: 0473 744700 meg@vip.coop

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Kultur Stiegen zum Himmel

Stiegen zum Himmel Unterwegs auf der Straße der Romanik

Imposante Burgen, prunkvolle Schlösser, glanzvolle Kirchen und eine kontrastreiche Kulturlandschaft. Machen Sie sich auf in eine geheimnisvolle Welt, die erlebt werden muss. Auf den „Stiegen zum Himmel“ begeben Sie sich auf die Spuren von Fürsten, Grafen, Rittern und Bauern. Erfahren Sie die Geheimnisse der Kultur des Mittelalters, inmitten einer atemberaubenden Naturkulisse. Vom 06. bis 13. Oktober 2013 findet die vielseitig gestaltete Veranstaltungswoche „Unterwegs auf der Straße der Romanik“ statt.

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insame, stille Kapellen, farblich bemalte Kirchen, trutzige Burgen und imposante Schlösser, malerische Dörfer und Städtchen in ganz unterschiedlichen Kulturlandschaften machen den Reiz der „Stiegen zum Himmel“ aus. Kostbarkeiten aus der Romanik, welche im Großraum Vinschgau, um die Stadt Meran, im Überetsch und in Graubünden einen kunsthistorischen Schatz von europäischem Wert darstellen. Selten sonst sind vor allem bildliche Darstellungen in Fresken so eindrücklich erhalten. Von den „Törichten Jungfrauen“ und der „Knödelesserin“, über eine der ältesten Kirchen Tirols, über die kleinste Stadt der Alpen - Glurns, sowie das höchstgelegene Benediktinerkloster Europas – Kloster Marienberg, bis hin zu weiteren romanischen Fresken und Stätten von unsagbarem Wert. Da es sich teilweise um kleine Elemente handelt, ist ihre Wertschätzung nicht entsprechend. Diese Schätze in den Mittelpunkt zu rücken, sie wissenschaftlich und einheitlich zu beschreiben und darzustellen, sowie die Stätten in einem geregelten System zugänglich zu machen, dieses Ziel verfolgt das Interreg Italien-Schweiz Projekt „Stiegen zum Himmel - Alpine Straße der Romanik“ - mit Mitteln der Europäischen Union, des Programmes EFRE für regionale Entwicklung finanziert. Rund 30 außergewöhnliche romanische Stätten in Südtirol und weitere Stätten in Graubünden formen die „Alpine Straße der Romanik“, geben Einblick in die „finstere Welt des Mittelalters“ und ermöglichen eine beeindruckende Zeitreise. In deren geografischer Mitte liegt das Weltkulturerbe Kloster St. Johann in Müstair. Die Südtiroler Route der Romanikstraße erstreckt

Mals

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Pfarrkirche Laas Sommerwind 2013

sich über den Nonsberg, die Weinstraße, das Burggrafenamt und den Vinschgau, die Graubündner Weiterführung konzentriert sich auf das Engadin und hält kurz vor den Toren von St. Moritz. Lassen Sie sich verzaubern von der Spiritualität des Benediktinerklosters Marienberg. Dabei handelt es sich um den bedeutendsten romanischen Bau des Vinschgaus, wenn auch die barocke Dekoration aus 1640 vieles überdeckt hat. Die romanische Krypta und ihr ehrwürdiger Freskenschmuck gelten als absolutes Juwel des annehmlichen Klosters. Die Reise durch das Mittelalter streift die kleine Stadt Glurns, umschließt die Kirchen St. Johann in Taufers im Münstertal und in Prad am Stilfserjoch. St. Benedikt in Mals, eine der ältesten Kirchen Tirols, der Fröhlichsturm, St. Nikolaus in Burgeis und St. Veith am Tartscher Bühel gehören ebenso zu den romanischen Kulturorten wie weitere kleine, jedoch nicht minder wertvolle Stätten in Laas und in Latsch. Die „Alpine Straße der Romanik“ unterstreicht die Wichtigkeit des Vinschgaus in dieser oft schon vergessenen Zeit. Es lohnt sich einen Blick ins „finstere“ Mittelalter zu werfen und somit in die Welt vor beinahe 1.000 Jahren. Wer sich von den „Stiegen zum Himmel“ auf den Stufen zu hochgelegenen Kapellen oder auf den Steintreppen von Türmen und Schlössern schon einmal verführen ließ, weiß, dass sich gerade Entdeckungen der kleineren und kaum bekannten Stätten lohnen.

St. Prokulus Kirche in Naturns


Kultur Stiegen zum HImmel

Unterwegs auf der Straße der Romanik

Kultur-Radtour „Stiegen zum Himmel“ 2013

Im Rahmen des Interreg-Projektes „Stiegen zum Himmel - Alpine Straße der Romanik“ findet vom 06. bis 13. Oktober 2013 die vielseitig gestaltete Veranstaltungswoche „Unterwegs auf der Straße der Romanik“ mit Besichtigung der romanischen Kulturstätten und einem abwechslungsreichen Programm statt. Die Veranstaltungswoche auf den Spuren der Romanik beginnt mit einem Konzert. Weiter geht es am Dienstag mit einer Kultur-Radtour von Mals nach Laas. Am Mittwoch laden wir Sie zu einer Kulturfahrt in den Obervinschgau, mit Aufenthalten in den Kulturstätten St. Benedikt, St. Veith, St. Nikolaus und Kloster St. Johann in Müstair. Eine weitere Kultur-Radtour von Latsch nach Meran findet am Donnerstag statt. Highlight der Veranstaltungswoche ist der Romaniktag am 12. Oktober 2013, an dem viele romanische Stätten im westlichen Südtirol bei freiem Eintritt geöffnet sind oder kostenlos Führungen anbieten.

Biketouren mit kunsthistorischer Führung entlang der „Alpinen Straße der Romanik“, eine Zeitreise in die mittelalterliche Kulturlandschaft Südtirols. Bikegiudes: Luis Koch / Reto Wiesler Kunsthistorische Führungen: Ausgebildete Führer/innen der romanischen Stätten

Informationen und Anmeldungen: Ferienregion Obervinschgau St. Benediktstr. 1 – I-39024 Mals +39 0473 831190 – mals@rolmail.net www.stiegenzumhimmel.it

Kultur-Radtour von Mals nach Taufers im Münstertal mit geführter Besichtigung der romanischen Kulturstätten St. Johann in Taufers, St. Jakob in Söles und des mittelalterlichen Städtchens Glurns. Termin: Dienstag, 3. September 2013 Start: 13 Uhr Bahnhof Mals Rückkehr: ca. 17 Uhr Bahnhof Mals Preis: 8,00 €/Person exklusive Bahnticket Infos: kostenloser Elektrobike-Verleih möglich. Abholung: 12.30 Uhr Gemeinde Mals, Bahnhofstraße 19; Rückgabe vor 17 Uhr Gemeinde Mals (Stückanzahl begrenzt)

Kultur-Radtour von Latsch nach Meran mit geführter Besichtigung der romanischen Kulturstätten St. Nikolaus und Unsere Liebe Frau auf dem Bühel in Latsch, St. Prokulus in Naturns und der Maria Trost Kirche in Meran/Untermais. Termine: Dienstag, 18. Juni & Donnerstag, 10. Oktober 2013 Start: 13 Uhr Bahnhof Latsch Ziel: ca. 17.30 Uhr Bahnhof Meran (Zug nach Mals um 17.46 Uhr) Preis: 8,00 €/Person exklusive Bahnticket

Kultur-Radtour von Mals nach Laas mit geführter Besichtigung des mittelalterlichen Städtchens Glurns, der Kirchen St. Jakob in Söles, St. Johann in Prad und der Pfarrkirche Laas. Termine: Dienstag, 17. September & Dienstag, 8. Oktober 2013 Start: 13 Uhr Bahnhof Mals Ziel: ca. 16.10 Uhr Pfarrkirche Laas (Zug nach Mals um 16.21 Uhr) Preis: 8,00 €/Person exklusive Bahnticket Infos: kostenloser Elektrobike-Verleih möglich. Abholung: 12.30 Uhr Gemeinde Mals, Bahnhofstraße 19; Rückgabe vor 17 Uhr Gemeinde Mals (Stückanzahl begrenzt)

Chancen kennen keine Grenzen

Spartipp: Die bikemobil Card ist ein Kombiticket für die Nutzung von Bus, Bahn und Leihfahrrad mit Gültigkeit in ganz Südtirol und bis Tschierv (CH). Sie ist als 1-Tageskarte (24,00 €), 3-Tagekarte (30,00 €) und 7-Tagekarte (34,00 €) verfügbar. Anmeldungen erforderlich bis am Vortag um 12 Uhr im Informationsbüro Mals: St. Benediktstraße 1, I-39024 Mals im Vinschgau Tel. +39 0473 831190 Fax +39 0473 831901 E-Mail: mals@rolmail.net

St. Johann in Taufers im Münstertal Sommerwind 2013

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Das Tor zur Rüstkammer wurde geöffnet La porta dell’armeria è stata aperta

Die Churburg Das Juwel des Vinschgaues Über Schluderns im sonnigen Vinschgau erhebt sich eine der mächtigsten und besterhaltenen Burganlagen Südtirols. Der wehrhafte Bau wurde 1259 von den Bischöfen von Chur errichtet, ging bald an die Vögte von Matsch über und ist seit 1504 in Besitz der Grafen Trapp. Dem heutigen Besucher zeigt sich ein residenzhaftes Renaissanceschloss mit einem wunderschönen Arkadenhof. In der romanischen Schlosskapelle und anderen prunkhaften Räumlichkeiten, wie das Jakobszimmer oder der Ahnensaal, wird so manche sehenswerte Kostbarkeit beherbergt. Weltruf genießt die Rüstkammer. Sie ist die größte private Sammlung dieser Art und enthält die maßgeschneiderten Rüstungen der Schlossbesitzer von unvergleichlich wertvoller künstlerischer Gestaltung.

Castel Coira Il gioiello della Val Venosta Sopra Sluderno erge Castel Coira, uno dei castelli più imponenti e meglio conservati dell‘Alto Adige. La costruzione fortificata fu eretta nel 1259 dai vescovi di Coira passò ben presto nelle mani dei Signori di Mazia, e dal 1504 è di proprietà dei Conti Trapp. Oggi, chi visita il castello vi trova una residenza rinascimentale, con uno splendido loggiato. La cappella in stile romanico, la sala degli antenati, la stanza di Giacomo ed altri vani sfarziosi sono dei tesori di particolare rilievo. Di fama internazionale è l‘armeria, la raccolta privata più grande d questo genere con le corazze dei Signori del castello fatte tutte su misura dai più famosi artigiani dell’epoca.

C A S T E L

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Führungen . Visite guidate 20. März bis 31. Oktober . Dal 20 Marzo fino al 31 Ottobre Einlasszeiten . Orario d’ingresso 10.00 - 12.00 . 14.00 - 16.30 Führungen alle 15 Minuten . Visite guidate ogni 15 minuti Ruhetag . Giorno di riposo Montag ausgenommen Feiertage . Lunedì salvo giorni festivi W W W.CHURBURG.COM . W W W.C ASTELCOIR A.COM


Hotel einkehren und genießen

Gasthof Lamm in Laatsch

Treffpunkt in Laatsch Tradition hat in Laatsch einen Namen: der Gasthof Lamm. Die Familie Oswald Wallnöfer ist die vierte Generation, die sich dieser Tradition verpflichtet fühlt und mit Freude daran arbeitet, den Gästen das Beste aus Küche und Keller zu bieten. Deshalb ist es eine Selbstverständlichkeit, dass gesunde Lebensmittel aus der eigenen Landwirtschaft angeboten werden, ergänzt mit Köstlichkeiten aus der näheren Umgebung. Die Küche des Gasthof Lamm ist weitum als köstlich gediegen bekannt. Dabei ist der Gasthof Lamm alles andere als „hinter den Bergen“. Dass der Charakter des traditionellen Dorfgasthauses bewahrt wird, darauf legt die Familie Wallnöfer großen Wert. Im Hotel brauchen deswegen die Gäste aber nicht auf modernen Komfort zu verzichten. Die Zimmer des Hotels sind mit Satelliten-TV versehen und mit Breitband ebenso, so dass auch im Urlaub auf ein schnelles Internet zugegriffen werden kann. Helles Holz sorgt in den Hotelzimmern für ein behagliches Urlaubsklima. Dazu bietet das Hotel eine gemüt-

liche Sauna zum Entspannen nach ausgedehnten Wanderungen, die sich gerade im „Magischen Rhätischen Dreieck“ anbieten. Denn inmitten dieser Magie liegt das „Lamm“ in Laatsch. Der Gasthof Lamm ist also Ausgangspunkt für wunderschöne Wanderungen, Spaziergänge und Erkundungsausflüge in die nahe gelegenen Kulturstätten wie Marienberg, die Churburg oder die Stadt Glurns oder zu anderen sehenswerten Ortschaften. Die Familie Wallnöfer freut sich auf Ihren Besuch.

Preise Sommer 2013 Übernachtung & Frühstück Halbpension

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Sommerwind 2013

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Marmor weißes Gold

LAASER MARMOR ein historisch gewachsener Begriff der internationalen Steinszene von Franz Waldner, LAAS

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Sommerwind 2013

Foto: Franz Waldner

Mozart-Denkmal, Ausschnitt

Queen Victoria Memorial London

Heine-Brunnen am Entstehungsort in Laas; exportiert nach New York

Foto: Katrin Hauser

Mozart-Denkmal in Wien

Foto: Archiv Franz Waldner

Foto: Franz Waldner

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s gehört zum kulturellen Reichtum einer Region, wenn sie über einen wertvollen Naturstein verfügt, dessen handwerkliche und künstlerische Bearbeitung eine jahrhundertelange Tradition aufzuweisen hat. Man denke z.B. an den Carrara-Marmor in den Apuanischen Alpen, wohl einer der bekanntesten Natursteine weltweit, der bereits zu Ende der römischen Republik abgebaut und von Michelangelo, dem großen Bildhauergenius der Renaissance, als Stein für seine unvergänglichen Kunstwerke auserkoren wurde. Ebendieser „Carrara“ - Marmor belegt, dass der Name oder die Bezeichnung für den Naturstein aus der Toskana eigentlich als Oberbegriff für mehr als fünfzig unterschiedliche Handelsnamen dient, die für verschiedene Steinbrüche, Traditionen, Steinqualitäten und Abbaugebiete stehen. Es wäre wohl auch kaum nachvollziehbar, wenn der auf 532 m gelegene und durch zahlreiche Serpentinen erreichbare Ort Colonnata, seinen Marmor plötzlich als „Colonnata“ – Marmor vermarkten würde. Italiens Marmor ist und bleibt nun einmal der „Carrara“, benannt nach der vorgelagerten Stadt in der italienischen Provinz Massa – Carrara. Auch der Begriff „Laaser Marmor“ hat sich bereits im 19. Jahrhundert als internationale Fachbezeichnung gefestigt. Die Eröffnung der „Tiroler Marmor-Industrie von Johannes Steinhäuser – Inhaber von Marmorbrüchen, Säge-, Schleif und Drehwerkern, LAAS, Bezirk Schlanders in Tirol“ - im Jahre 1865 stärkte den systematischen Abbau, die kunsthandwerkliche Marmorbearbeitung vor Ort, sowie die internationale Vermarktung des Steins. Als Steinhäuser für seine Verdienste auf der Weltausstellung in Wien 1873 mit der Verdienst-Medaille ausgezeichnet wurde,


Weißwasserbruch Laas

war der sehr harte, widerstandsfähige und wetterbeständige Stein aus dem Vinschgau bereits international als „Laaser Marmor“ bekannt und geschätzt. Dabei umfasste der Begriff die gesamte Abbauregion auf der Mittel-Vinschgauer Nörderseite, unabhängig davon, wo der Marmor zwischen dem Laaser Tal, Göflaner Berg und Martelltal abgebaut wurde. Er ersetzte die älteren Bezeichnungen „Tiroler“, „Vinschgauer“ - Marmor bzw. einzelne Benennungen nach Bruchlokalität. Im Werkverzeichnis der UNION-BAUGESELLSCHAFT, dem Nachfolgeunternehmen des Steinhäuser-Betriebs ab dem Jahre 1881, sind sämtliche ausgeführten größeren Arbeiten und Lieferungen in der Wiener Publikation von 1897 gelistet: „1. Öffentliche Denkmäler, 2. Einzelne größere Figuren und Figurenblöcke, 3. Größere Grabdenkmäler, 4. Verschiedene hervorragende Bauarbeiten in Marmor und Hartgesteinen“. Aus diesem historischen Verzeichnis seien angeführt: „Grillparzer –Monument im k. k. Volksgarten zu Wien, aus Laaser und Sterzinger Marmor, nach Entwurf des k. k. Oberbaurathes Freiherrn von Hasenauer in Wien“, der weiße Marmor für die Dichterfigur kam vom Göflaner Mitterwantl-Bruch. „Laaser Figurenblock ’Herzog Erberhard im Barte’, 5,5 m hoch, 4,0 m lang, 2,5 m breit, welcher nach der Bossierung noch ein Gewicht 100.000 Kilo hatte, für Stuttgart“. Der

„Laaser Marmor“ für dieses Denkmal im Schlosspark war 1878 von Johannes Steinhäuser vom „Zelim-Bruch“ im vorderen Martelltal (sic!) als Riesenfindling geholt worden, es war der größte je exportierte Marmorblock aus dem Vinschgau. „Mozart-Monument in Wien, Einfassung aus Sterzinger Marmor, Aufbau, Puttigruppe und Standfigur aus Laaser Marmor, nach Entwurf des k. k. Professors Tilgner in Wien“, wohl eines der schönsten Bildhauerwerke an der Wiener Ringstrasse. Am Mozart-Denkmal, das heute im Burggarten steht, findet sich auch der unwiderlegbare, in Stein gemeißelte Beweis, dass der Fachbegriff „Laaser Marmor“ bereits damals in Europa etabliert war: Auf der rechten Seite der Puttigruppe ist zu lesen „Victor Tilgner fec(it) – A.D. 1896“, auf der gegenüberliegenden linken Seite hingegen in Versalien-Lettern: LAASER MARMOR. Unter weiteren vielen Kunstwerken in der Folge, die aus dem Laaser Marmor geschaffen wurden, ist das Königin Victoria Denkmal, das Queen Victoria Memorial zu nennen. Es wurde vom Architekten Sir Aston Webb entworfen und unmittelbar vor der Hauptfassade des Buckingham Palace in London aufgestellt. Der Bildhauer Sir Thomas Brock hatte das Werk 1911, zehn Jahre nach dem Tod von Königin Victoria, fertig gestellt. Die rohen bzw. punktierten Marmorblöcke hatte der lokale Marmorpionier Josef Lechner, „Marmor-Lechner“, geliefert. Dieser prägte

Foto: Franz Waldner

Marmor weißes Gold

ab 1882 maßgeblich die Entwicklung und Marmorveredelung in Laas. Auf der größten internationalen Steinmesse Europas „Marmomacc“ in Verona findet sich beim Großhändler Antolini im Plattensortiment ein „Marmo di Lasa – tipo Covellano“. Die Markenbezeichnung ist 1993 von der Unternehmerfamilie Sonzogno in Laas im nationalen Patent- und Markenamt U.I.B.M registriert und der Marmor vom Göflaner Berg in dieser Bezeichnung vermarktet worden. „LAASER MARMOR“, der edelste Naturstein Südtirols, genießt bis heute nicht nur Internationalität und Beliebtheit in der Steinfachwelt – man denke an das gegenwärtige Großprojekt der LASA MARMO für das One World Trade Center am Ground Zero in New York – die Bezeichnung „Lasa/Laas“ wird sogar als Marketingbegriff für Steinprodukte geführt, die gar nicht aus der Abbauregion stammen: So bietet ein Fliesenhersteller im Raum Modena seinen Kunden Keramikfliesen an, die aus Marmormehl mit ergänzenden Bindemitteln hergestellt sind und das Qualitätssiegel „Bianco Lasa“ tragen! Lassen Sie uns diese kurze Abhandlung* zur Begriffsklärung ‚Laaser Marmor’ mit einer Frage beenden: „Kennen Sie den Colonnata-Marmor?“ * Als Quellen können eine Vielzahl an Nennungen in Publikationen aus dem 19./20/21.Jahrhundert angeführt werden.

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Ötzi attrazione

Il sentiero di Ötzi Testo e foto: Gianni Bodini

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l 19 settembre 1991, due escursionisti tedeschi fecero casualmente una delle più importanti scoperte archeologiche del secolo. In Val Senales, a oltre 3000 metri di quota, videro emergere dalla neve ghiacciata il cranio di un essere umano… Dopo oltre 5000 anni, Ötzi era tornato alla luce! Da allora, decine di pubblicazioni, documentari, convegni forniscono regolarmente informazioni su diversi aspetti legati a questo straordinario reperto. Da anni accompagno la transumanza delle pecore dalla Val Venosta all’Ötztal e mi sono chiesto: “Perché le greggi attraversano l’arco alpino passando circa 200 metri più in basso rispetto al luogo del ritrovamento di Ötzi?” Di norma queste antiche tradizioni si ripetono invariate nel tem-

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po, che Ötzi forse avesse smarrito la via? Incuriosito, ho incominciato a consultare le fonti disponibili. Ho letto alcune leggende che narrano di un cacciatore o di un pastore andato perso tra i ghiacciai del Giogo Basso. Naturalmente le leggende non sono databili e non danno indicazioni precise, ma sappiamo che spesso contengono un nocciolo di verità. Ho poi esaminato un ex-voto, conservato nel santuario di Madonna di Senales. Il testo ben leggibile recita: “Ho portato le pecore sul giogo e sono precipitato in un crepaccio. Mi sono rivolto alla Madonna alla quale dedico questa tavoletta e sono stato recuperato senza danno. Georg Kofler 1694”. La scena mostra dei personaggi che estraggono dal crepaccio il pastore, mentre delle pecore attendono ai lati del crepaccio.


Ötzi attrazione

In un libro del 1738, Anton Roschmann descrive un’escursione in alta Val Senales, dove le pecore devono salire per oltre tre ore dopo i pascoli per attraversare il valico coperto da neve e ghiaccio e nota che “fissuras moltorum cubitorum aperit, graninibus, lapidibus, imo ossibus hominum…” Ossa umane che escono dai crepacci! Ötzi non è stato quindi l’unico a riaffiorare. C’è poi il diario dell’Arciduca Giovanni d’Asburgo che nel 1846 transita dal Giogo Basso e consiglia ai viandanti, in caso di cattivo tempo e visibilità ridotta, di seguire le tracce dello sterco delle pecore… Ho rintracciato quindi una lettera del 1895 che il curato Josef Ladurner scrive a un amico per raccontargli la faticosa marcia (7 ore) che deve compiere da Senales per recarsi a celebrare la messa a Vent: “La via da Senales a Vent, AD EST del Giogo Basso passa sul

ghiacciaio a sinistra dal Similaun. Da prima 3 ore fino al ghiacciaio, raggiunto il quale volgendomi vedo ancora la chiesa di Madonnna…” Così seguendo le sue precise indicazioni ho risalito la Valle di Tisa e prima dell’ultima ripida salita verso il rifugio Similaun, costruito dopo la lettera del parroco, ho lasciato il sentiero e ho continuato a risalire tenendomi a sinistra. In poco tempo sono giunto al valico sul quale svetta l’ometto di pietra che segna il punto del ritrovamento di Ötzi. Qui mi sono voltato verso valle e ho visto la chiesa, cosa invece non possibile dal rifugio Similaun, presso il quale passa l’odierno sentiero. Ora lo so: Ötzi non aveva smarrito la via!

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Alta Via Val Venosta dolcemente

L’Alta Via Val Venosta Testo e foto: Gianni Bodini

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’Alta Via Val Venosta è un sentiero di 108 chilometri percorribile in almeno 5 giorni. Non presenta particolari difficoltà tecniche, ma in ogni caso presuppone una buona condizione fisica. Dal Passo di Resia, ovvero dalle sorgenti dell’Adige, fino a Castel Juvale, alla confluenza del Rio Senales con l’Adige, questa spettacolare alta via alpina permette di conoscere e di apprezzare i tanti paesaggi

della Val Venosta. Il percorso alterna salite e discese e in molti casi per pernottare bisogna scendere verso il fondovalle, per risalire quindi in quota il giorno successivo e proseguire. Per la sua realizzazione sono stati tracciati ben pochi nuovi tratti e si è preferito unire tra loro sentieri preesistenti. Un utile pieghevole è stato stampato dall’Associazione Turistica Val Venosta nel 2010, anno dell’inaugurazione del percorso

e lo si può richiedere a info@valvenostaaltoadige.info. Potrebbe essere questo un modo per avvicinarsi “dolcemente” alla Val Venosta, un valle ancora intatta, almeno in quota. Il sentiero in tutta la sua lunghezza è contrassegnato da un logo che simboleggia una catena di monti e contemporaneamente l’impronta di un piede.

Graun im Vinschgau - Curon Venosta

Partschins Parcines

Mals - Malles Glurns - Glorenza Schluderns - Sluderno

Naturns - Naturno

Schlanders - Silandro Laas - Lasa Prad a. Stj. - Prato allo Stelvio

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Kastelbell - Castelbello Latsch - Laces


Alta Via Val Venosta dolcemente

Il castello del Principe a Burgusio é sovrastato dal convento Benedettino di Monte Maria

Il campanile romanico affiora dalle acque del lago di Resia. Sullo sfondo l‘Ortles.

I Waale sono gli antichi canali irrigui: le vene d‘acqua della Val Venosta

Viandanti lungo il cammino Quante generazione avranno calpestato questo tratto di via?

Lungo i canali si snodano i sentieri di servizio, oggi comode passeggiate I masi di Egg e Forra sopra Laces

Contro i furti d’acqua ci si affidava alla Waalschelle, un campanaccio

Il castello di Juvale si erge maestoso sopra il colle ricoperto da vigneti

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Trafoi einzigartig

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Radweg sportlich genießen

Radeln mit Genuss von Angelika Ploner

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enussradeln. Das Wort lässt Kulinarium und Kultur am Auge vorbeiziehen, rückt das Angenehme in den Vordergrund und das Abstrampeln, das dem Radfahren mitunter anhaftet, in den Hintergrund. Die Langsamkeit entdecken – auch damit lässt sich der markante Erfolg des Vinschger Radweges erklären. Der Vinschgau selbst tritt mit der begehrten Radachse touristisch ordentlich in die Pedale. Als man alte Wege und neue Straßen kurzerhand zusammengeschlossen hat, rechnete niemand mit dem großen Erfolg. Über 80 Kilometer misst die Strecke heute und reicht vom Reschenpass, dem höchsten Punkt bis zur Passerstadt Meran mit 200 Höhenmetern. Erpichte Sportler schaffen die Tour an einem Tag, andere packen’s gemütlich an und entdecken den Vinschger Radweg mitsamt dem Vinschgau Stück für Stück, Meter für Meter. Ein Tal voller Gegensätze mit einem Füllhorn an kulturellen Sehenswürdigkeiten und Menschen, denen man nachsagt, sie würden streiten wie die „Korrner“, die einstigen Wanderhändler. Doch wer den Menschenschlag kennenlernt, wird eines Besseren belehrt und wird ihn mit Sicherheit ins Herz schließen. In weiten Teilen

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Tipp:

Foto: Angelika Ploner

Beliebig kann der Vinschger Radweg mit der Vinschger Bahn kombiniert werden. Infos zu Fahrradverleih und Fahrradtransport unter www.vinschgauerbahn. it/de/bahn-und-bike.asp

verläuft der Radweg flach, folgt dem Verlauf der Etsch oder fährt im Takt mit der Vinschger Bahn. Die anspruchsvollsten Teilstücke sind jene zwischen Schleis und Burgeis und zwischen Schlanders und Laas.

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Würstelbude Glurns

Reschen (1497 m) - 3 km - Graun 
 Graun (1520 m) - 4,5 km - St. Valentin
 St. Valentin - 3 km - Dörfl
 Dörfl - 7 km - Burgeis
 Burgeis (1201 m) - 6,5 km - Glurns
 Glurns (910 m) - 9 km - Prad
 Prad (913 m) - 15,8 km - Schlanders 
 Schlanders (721 m ) - 11 km - Kastelbell 
 Kastelbell (600 m) - 10 km - Naturns 
 Naturns (554 m) - 13,5 km - Algund
 Algund (320 m-360 m) - 4 km - Meran (325 m)
 Gesamt: etwa 86,5 km

3

Direkt am Tauferer Tor, am Radweg Für den kleinen Hunger zwischendurch Tel. 340 72 08 832

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Achtung Radfahrer: Hunger?

Auf Bestellung vor Ort am Radweg! Anruf genügt unter Tel. 366 99 13 587

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Radweg sportlich genießen

Vinschger

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Würstelstube Glurns

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Riedl

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Gasthof zur Post

Steinbock

Grüner Baum

8 Stern

Camping Badlerhof

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www.gasthof-stern.it

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Fam. Manfred Bachmayer Stadtplatz 7 - 39020 Glurns Tel. +39 0473 83 12 06 - Fax +39 0473 83 59 27 Pizza gibt es von 12.00 bis 14.00 und von 17.00 bis 22.30 Uhr

info@gasthofgruenerbaum.it www.gasthofgruenerbaum.it

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I-39026 Prad am Stilfserjoch, Tel. 0473 616123, Fax 0473 617056

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Schlanders - Tel. 0473 732359 (bei Tiefgarage Kulturhaus)

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Prad Prato

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Öffnungszeiten:

Neben der Pfarrkirche

ber April bis Ende Okto Uhr von 9.30 bis 20.00 ! etag Ruh Kein

durchgehend geöffnet Tel. 0473-616880

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zwischen Laas und Schlanders!

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Radweg sportlich genießen

Radweg Schlonderser Wirstlstandl

Geri’s Imbiss

Goldrainerhof Supermarket Götsch

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Vis a’ Vis

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Laurin

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Frischmarkt Irene

Bar Pizzeria Alpenblick

17 18 19 20 Weißes Rössl

Bar Seilbahn Latsch

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Pegger-Bar Jolly-Bar

Bar Seilbahn Latsch

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Telefon 366 47 34 182

Mittags von 12-14 Uhr warme Küche und Pizza Abends von 17.00 – 22.00 Uhr Pizza und von 18.00 – 22 .00 Uhr warme Küche

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Hauptstraße 80, Latsch • Tel. 0473 622 323 E-mail: weissesroessl@rolmail.net

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TAGESCAFÈ von 10 - 18 Uhr - DI Ruhetag

Am Radweg - Etschbrücke Kastelbell

Große Sonnenterrasse, hausgemachter Apfelstrudel, durchgehend kleine Imbisse und Eisbecher

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HOTEL

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Cafè Bar

PEGGER Roter Adler

Latsch - Hauptplatz 44

Nettes Cafè sch im Zentrum von Lat

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Pizza

aus dem Holzofen

Ein gemütlicher Treff für Radfahrer

Auf Ihr Kommen freut sich Fam. Gerstgrasser Dienstag Ruhetag Bahnhofstraße 24 | 39025 Plaus | Tel. 0473 66 00 02 Sommerwind 2013

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Haflinger Pferd aus dem Vinschgau

Vinschger Muskelpaket mit arabischer Elegance Ginge man nach Herkunftsort des Haflingers müsste er „Schludernser“, „Laaser“ oder „Vinschger“ heißen. Denn in Schluderns wurde 1874 von Josef Folie ein Goldfuchs mit Aalstreifen gezüchtet. In Laas beim Sternwirtsgut wurde dann mit diesem Stammhengst der Haflinger der erste Aufzuchthof eingerichtet. von Ludwig Fabi

Foto: Vinschger Fahr- und Reitverein

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Sommerwind 2013

eil aber der damalige volkstümliche Ausdruck für Saum- und Tragpferde „Haflinger“ war, ist es bei dem Namen geblieben. Der Vinschgau bleibt aber auch ohne Namensgebung die Heimat der mittlerweile weltbekannten Haflingers. Vom Vinschgau aus hat also die Haflinger Pferderasse seine Entwicklung vom Saum- und Tragtier über den Einsatz im Dienst des Heeres bis hin zum Zugpferd und schließlich zum Sport- und Freizeitpferd durchlaufen. Die hübschen Blondmähnen, die heute mit der Südtiroler Tradition so eng verbunden sind, sind eine späte Schöpfung des Habsburgerreiches. Denn in der zweiten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts entschlossen sich das Habsburger Ackerbauministerium und das für Pferdezucht zuständige Militärinspektorat, die Pferdezucht im Tiroler Raum gezielt zu fördern. Einerseits sollten die Truppen ihren Pferdebedarf direkt vor Ort decken können, andererseits wollte man den relativ armen Bergbauern zu einem einträglichen Nebenverdienst verhelfen. Die bäuerlichen Züchter bekamen so eine Abnahmegarantie für ihre Hengstfohlen. Vierjährig wurden die Jungpferde vom Heer übernommen. Nach vier Jahren Ausbildung wurden sie als Reservepferde zu einem


Haflinger Pferd aus dem Vinschgau

Zona Zo na Ort rtle les s

Bauern oder Wirtschaftstreibenden in Pflege gegeben, der sie bei Manövern oder im Kriegsfall der Truppe in tadellosem Zustand zur Verfügung stellen musste. Nach weiteren vier Jahren ging das Pferd in den Besitz des Pflegers über. Auf diese Weise wurden die bäuerlichen Züchter motiviert, ein kräftiges Trag- und Saumpferd für die Erfordernisse der alpinen Kriegsführung zu züchten. Aus der Paarung des orientalischen Hengstes „133 El Bedavi XXII“ und einer Landstute galizischer Herkunft wurde

1874 in Schluderns in der Nähe der Churburg bei einem dieser Züchter, Josef Folie, ein Goldfuchs mit Aalstreifen geboren: „249 Folie“. Er entsprach offensichtlich den Idealvorstellungen des Heeres. Gestütskommandant Graf Huyn beschreibt ihn begeistert als ein Muskelpaket mit Araberadel, langer schräggelagerter Schulter, strammem Rücken, gerader Kruppe, tiefer Bemuskelung, kräftigen Gelenken, weiträumigem, korrektem Gang und einem herrlichen Temperament.

• Foto: SMG, Drescher

n la ti co Scon piti a os r e s tes

Il paradiso escursionistico alpino di prima classe

Solda | Trafoi

Funivie Solda Rifugio Madriccio 2.800 m | ristorante a monte 2.600 m Seggiovia Pulpito ristorante a monte 2.350 m Seggiovia Orso ristorante a monte K2 2.350 m Seggiovia Trafoi Rifugio Forcola 2.200 m

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Haflinger Pferd aus dem Vinschgau

Reiten im Vinschgau: Kaspermichlhof St. Valentin a.d.H. www.kaspermichlhof.it Pandlhof Anja Rominger Glurnserstr. 36, Mals Tel.: 347 3713569 Reitstall Lamm Taufers i.M. Tel: +39 0473 832168 www.hotel-lamm.com Pferdehof Ansteingut Spondinig Tel.: 333 5813981 Vinschger Reit- und Fahrverein Vereinsanlage im Allitzer Waldele 39023 Laas/Allitz Tel: +39 / 3406174639 vinschger-reitverein.jimdo.com Bio-Reiterhof Vill Schlanders Tel: +39 0473 621267 www.vill.it Rona Ranch Martell Tel.: +39 0473 744528 www.martellerhof.com

Die erste Haflinger er Deckstation wurde 1877 in Laas beim Sternwirtsgut (Rochus Eberhöfer - „Rochl“) eingerichtet. Denn Rochus Eberhöfer, der bekannte Hengsthalter aus Laas, hat den Junghengst sozusagen entdeckt, gekauft und zur Aufzucht eingestellt. 19 Jahre lang deckte „249 Folie“ und vererbte seine Eigenschaften durchschlagend an seine Nachkommen. Einundachzig Deckjahre weist der Hof beim „Rochl“ auf. In den Fünfziger-Jahren hat Anton Telser vom „Homhof“ die staatliche Belegstelle übernommen und sechsunddreißig Jahre geführt. Nach seinem Tod übernahm Helmut Telser 1991 zuerst den Verbandshengst und führt heute als Privathengsthalter diese Tradition in Laas weiter. Trotz dieser ununterbrochenen Zuchtnachweise im Vinschgau entwickelte sich auch auf dem Tschög-

gelberg (Hafling, Vöran, Meran und Jenesien) ab 1904 die Haflingerzucht intensiv weiter. Ab 1908 kam auch noch eine Sarntaler Züchtungslinie dazu, welche durch den „weißmähnigen Sarner“ den blonden Goldfuchs allmählich als Rassesymbol des Haflingers durchsetzte. Nach dem zweiten Weltkrieg erfuhr

Seit 1898 gibt es offizielldie „Haflinger“ Rassebezeichnung die Haflingerzucht wieder neuen Aufschwung; allerdings hatte sich die Zeit gewandelt, und gerade in der Landwirtschaft und Forstwirtschaft, wo der Haflinger noch in der Zwischenkriegszeit als Zugpferd eine nicht unerhebliche Rolle gespielt hatte, wurde er durch die Mechanisierung zunehmend verdrängt. Damit wurden in der Haflingerzucht

die Weichen für eine neue Ausrichtung hin zum verlässlichen Familien- und Freizeitpferd gestellt. Heute werden die Haflinger-Pferde in 23 Ländern auf der ganzen Welt gezüchtet. In Südtirol gibt es derzeit circa 3.000 bis 4.000 Haflinger. Der Vinschgau hat sich im Sog dieser positiven Entwicklung zu einem beliebten Revier für Reiter entwickelt. Wer hier seinen Reiturlaub verbringt, kann sich nicht nur über professionelle Reiterhöfe freuen, sondern auch über eine einmalige Landschaft zwischen den Gletscherriesen im Ortlergebiet und jenen der Ötztaler Alpen genießen. Hier können vor allem Kinder den Umgang mit Pferden erlernen. Einsteiger erfahren Grundkenntnisse im Umgang mit den edlen Tieren, während Freizeitreiter gemütliche Ausritte durch Wiesen und Wälder unternehmen können.

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Kutschenfahrten: Schlanders: Bio-Reiterhof Vill Tel: +39 0473 621267 St. Valentin auf der Haide Habicher Elmar Tel: +39 338 1798204 Langtaufers: Thöni Karl Tel: +39 340 296612

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Fotos: Vinschger Fahr- und Reitverein

Reitstall im Schnalstal Informationen und Buchungen Tel. +39 340 8527476

Temperament und Kraft zeichnen den Haflinger aus, aber auch Eleganz und Gutmütigkeit. Die Fotos stammen von den Einweihungsfeierlichkeiten der Reitanlage im Allitzer Waldele vom Vinschger Fahr- und Reitverein


Hotel einkehren und genießen

Zum Mohren & Plavina***s Tradition trifft Moderne

Gastlichkeit – Tradition – Kunst Seit 1665 wird der Gasthof „Zum Mohren“ in Burgeis von der Familie Theiner bewirtschaftet. Heute ist es die 12. Generation, die diese Tradition weiterlebt, in der Verpflichtung gegenüber der Geschichte, gegenüber den Vorfahren. Es wird sich kaum ein Gasthaus im Lande finden, welches eine ähnliche ununterbrochene Familientradition aufweisen kann wie der „Mohrenwirt“ in Burgeis. Zur Tradition gehört es auch, dass neben dem Gasthof auch eine Landwirtschaft betrieben wird. Deshalb wird in Küche und Keller auch heute noch besonderer Wert auf ursprüngliche Produkte aus der eigenen Landwirtschaft und aus der Landwirtschaft der näheren Umgebung gelegt. Damit ist für Qualität im Gasthof gesorgt und zugleich wird der Kreis der lokalen Wertschöpfungskette geschlossen. Die Gastlichkeit ist der Familie Theiner aufgrund ihrer Tradition in die Gene gelegt. Die familiäre Führung des Betriebes spüren die Gäste unmittelbar in der Freundlichkeit, in der Beratung, im Erzählen und Wünsche werden wie selbstverständlich von den Augen abgelesen. Die Familie Theiner ist auch der Kunst zugeneigt. Sepp Theiner hat vor rund 40 Jahren mit dem berühmten Künstler Karl Plattner Freundschaft geschlossen. Daraus ist

eine lange und tiefe Beziehung entstanden. Karl Plattner hat viele Jahre lang in seinem Atelier in der Pension Plavina seine Eindrücke in Bildern verarbeitet. Die wohlwollende Gastfreundschaft der Familie Sepp und Rudi Theiner haben Plattner zu großartigen Werken beflügelt. Plattners Spuren sind heute noch im Gasthof zum Mohren in Burgeis überall sichtbar. Aus der in ruhigster und idyllischer Lage gelegenen Pension Plavina ist ein Hotel mit großzügiger Ausstattung geworden, welche keine Wünsche offen lässt. Mit allen modernen Annehmlichkeiten ausgestattete Zimmer bilden eine Urlaubs-Privatsphäre von besonderem Flair. Der Spa-Bereich ist sagenhaft und entführt im Urlaub in das Reich der Entspannung und des Wohlbfindens. Ein Fortführen von Traditionen verschließt sich der Moderne nicht.

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Sommerwind 2013

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Waale Wasserträger

„Liabr an Wool off tean, alz oan zua“ Viele offen fließende Wasseradern mit den parallel dazu verlaufenden Waalwegen an den Hängen des Vinschgaus sind als einzigartiges Natur- und Kulturerbe erhalten. Auch den Beruf des „Waalers“ gibt es noch. Engelbert Telser ist „Waaler“ am Bergwaal in Schluderns. von Magdalena Dietl Sapelza

Foto: Magdalena Dietl Sapelza

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inen der schönsten Waale und zwar den „Bergwaal“ bei Schluderns beaufsichtigt Engelbert Telser als „Waaler“. Seit seiner Kindheit kennt er diesen Waal wie seine Hosentasche. Von seinem Heimathof auf „Kofel“ aus begleitete er einst seinen Vater zu den „Waal-Arbeiten“. Im Frühjahr schritten die Bauern gemeinsam den Waalweg ab, reparierten Bruchstellen und die „Holzkoundeln“. Dann öffneten sie die Schwelle bei der Wasserfassung in der Saldurschlucht und hielten mit dem fließenden Wasser Schritt. Mit ihren Gabeln entfernten sie alles, was das Nass an Blättern, Nadeln und Hölzern mit sich schwemmte. Die so genannte „Waalschwänz“ endete mit einer geselligen „Marende“, die dem kleinen Engl immer besonders gefiel. „Di Schwänzmarende mochmer heint aa nou“, erklärt er. Engl, wie er genannt wird, ist seit sieben Jahren „Waaler“ .und heute gleichzeitig auch Beregnungswart. Doch lieber ist er „Waaler“. Bewusst hat er diesen Dienst übernommen und den Hof seinem Bruder überlassen. Für den Waal hat er auch die Arbeit als Holzfäller- und Fabrikarbeiter hinter sich gelassen. „Waaler sain, isch fir miar ’s Scheanscht“, betont er. Von Ende Mai bis Ende Oktober schreitet er den „Bergwaal“ tagtäglich ab und beobachtet den Wasserlauf. Seine zwei Jagdhunde, der alten „Carly“ und der junge „Enno“ begleiten ihn. Neben der Tätigkeit als „Waaler“ ist die Jagd seine zweite Leidenschaft. Die beiden bayrischen Gebirgsschweißhunde sind speziell ausgebildet, um verletztes Wild aufzuspüren. Und in Jägerkreisen sind die Dienste seiner Hunde gefragt. Ohne die Hunde macht Engl kaum einen Schritt. Die Liebe zu ihnen ist auch ein Grund, warum er „Waaler“ geworden ist. „I bin a Naturmensch, dr Wool, di Hunt unt di


Waale Wasserträger

Jogt sain mai Leebm“, sagt er. Das „Wassrwosser“ des „Bergwaals“ wird am Saldurbach am Fuße des Matschertales gefasst und fließt zirka drei Kilometer den Hang entlang, teils offen, teils verrohrt, bis vor den „Vernalhof“. Dort wird das Wasser über ein großes Sieb in das Beregnungssystem eingespeist. Auf dem Sieb sammelt sich alles, was das Waal-Wasser mitführt, Laub, Holzteilchen, Schlamm….

Fotos: Magdalena Dietl Sapelza

Bild links: Engelbert Telser, geb. 1966, genannt Engl, öffnet die Schwelle Bilder rechts: Engl trägt eine neue „Latte“ zu einem defekten Begrenzungszaun, um diesen zu reparieren; die 2006 von ihm gebaute „Waalerhütte“; ein Teilstück des wildromantischen „Bergwaales“ bei Schluderns

Täglich reinigt Engl die Siebvorrichtung. Mit wachem Auge macht er dann seine Gänge über den „Waalweg“. Er ist sich seiner Verantwortung bewusst. Die Wassermenge des Saldurbaches kann sich verändert und eine sofortige Regulierung erfordern, beispielsweise wenn im hinteren Matschertal die Schleusen geöffnet werden, oder wenn an heißen Tagen massive Gletscherschmelze einsetzt.

„S´Wossr konn ollerhont ounrichtn, wenns auskimmt“, meint er. In ständigem Kontakt ist Engl mit Hans Hilber, dem „Waaler“ des „Leitenwaales“, einem Seitenarm des „Bergwaales“. Der „Leitenwaal“ führt an der prähistorischen Ausgrabungsstätte „Ganglegg“ vorbei in Richtung Tartsch. Beide „Waaler“ arbeiten eng zusammen.

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Waale Wasserträger

Die Waalwege Die „Wasserwaale“ waren jahrhundertelang überlebenswichtig für die Bewässerung der Felder im regenarmen Vinschgau. Ein kapillares Netz an „Wasserwaalen“ überzog einst die Landschaft von Reschen bis ins Burggrafenamt. Durch die modernen Beregnungsanlagen drohte vielen Waalen die Verrohrung. Ein Kampf um die Erhaltung der Waale begann. Viele der historischen Wasser-adern konnten gerettet werden. Infos zum Bergwaal: Ausgangspunkt: Schluderns, Konfall, Weg Nummer 20 Länge 3 km Vom „Bergwaal“ aus erreicht man den „Leitenwaal“ der an der prähistorischen Stätte „Ganglegg“ vorbei führt. Mit dem „Gschneir Waal“ hat Schluderns noch einen dritten einzigartigen „Waal“ zwischen den Höfen „Gschneir“ und „Grein“. Im Vinschgau gibt es noch weitere wunderschöne Waalwege. Informationen erhalten Sie in den Tourismusbüros, oder in der dort aufliegenden Broschüre „Waalwegführer“.

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Engl kennt jedes Teilstück des „Bergwaales“, jede Schwelle, jeden Baum, jeden Holzrechen im „Waal“ und einige Geschichten. Er erzählt vom „Mulliknott“, bei dem in den 50-er Jahre drei Maultiere des italienischen Heeres abgestürzt sind. In den damals mageren Zeiten haben sich mehrere Schludernser Bewohner die Fleischteile geholt. Erzählt habe ihm das sein Vater. Und er berichtet vom Pfingstunwetter 1983, bei dem auf seinem Heimathof „Kofel“ große Aufregung geherrscht hatte, weil Teile des „Waales“ abgerutscht waren. Denn die Felder des Hofes sind seit jeher vom „Bergwaal“ abhängig. Sofort musste damals repariert werden, um den Wasserfluss

Die „Woolschell“ erklingt immer dann, wenn das Wasser rinnt wieder in Gang zu setzen und die Heuernte nicht zu gefährden. Aus dieser Zeit stammen die geteerten, teils rostigen Metallrohre, die in aller Eile verlegt worden sind. Diese Rohre sind dem Engl ein Dorn im Auge, und er möchte sie durch traditionelle „Holzkoundeln“ ersetzen. Dazu braucht er jedoch Hilfe. „Onafoch isch es nit, Leit zu finden“, meint er. Noch heuer will er am „Bergwaal“ wieder eine „Woolschell“ errichten. Die alte hat jemand zerstört. Bei der „Woolschell“ handelt sich um ein Wasserrad, das mit einer „Schelle“ am Baum verbunden ist. Die „Waalschelle“ erklingt immer dann, wenn

das Wasser rinnt. Seine „Waalerhütte“ hat sich Engl aus Holzstämmen selbst gezimmert. Die Hütte steht etwas versteckt in einer Lichtung über dem „Bergwaal“. Graf Johannes Trapp, Besitzer des Waldstückes und Herr auf der Churburg hat ihm erlaubt, den Unterschlupf zu bauen. Engls Hauptwerkzeug war die Motorsäge, mit der er als ehemaliger Waldarbeiter geschickt umzugehen weiß. Die Motorsäge hat er immer griffbereit, wenn Äste, den „Waalweg“ verlegen. In den Sommermonaten schläft Engl regelmäßig in seiner „Waalerhütte“. Um vier Uhr morgens steht er auf und beginnt seinen Gang. Er beobachtet den Wasserlauf und reguliert die Wassermenge je nach Bedarf. Die Arbeit geht ihm nie aus. Er kontrolliert die alten „HolzKoundeln“ und flickt sie so gut es geht, er repariert Schutzzäune, bessert Bruchstellen am Waal aus, verstärkt deren Wände mit Holzverschalungen, baut Brücken und schiebt Steine auf dem Weg beiseite. Nach Regentagen bröckeln das teils brüchige Gelände über dem Waal sowie das Erdreich am „Waalweg“ oft ab. Noch nie war Engl so gefordert wie im diesjährigen regenreichen Frühjahr. Doch er zählt keine Stunden, denn der „Bergwaal“ ist ihm ans Herz gewachsen. Unermüdlich ist er tätig und leistet so einen wertvollen Beitrag, dass die letzten Reste des einstigen Bewässerungssystems im Vinschgau erhalten bleiben. Er ist der Meinung: „Liabr an Wool off tean, als ona zua.“


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Stromlos nach oben Schlanders ist modern. Im Vinschger Hauptort gibt es ein Transportmittel, dessen Betrieb weder nennenswerte Kosten verursacht, Ressourcen verbraucht noch Abgase produziert. Dabei versieht es ohne Störung seinen Dienst - seit 1914. von Philipp Trafojer

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der Errichtung einer Seilbahn Interessierte einen elektrischen Antrieb leisten. Als Folge wurden auf dem ganzen Kontinent auch Seilbahnen errichtet, die mit einer billigeren Antriebsart funktionierten. Das Gewicht des Wassers lieferte für diesen speziellen Typ von Seilbahnen die Kraft, eine Last nach oben zu heben. Nur noch sehr wenige dieser technisch einzigartigen Bauwerke versehen heute noch im Originalzustand ihren Dienst. Die bekanntesten sind als technische Kulturgüter ausgewiesen und unterliegen besonderem Schutz. In der Liste dieser besonders geschützten „Wasserballastseilbahnen“

enthalten ist auch die Materialseilbahn von Obermatt nach Unter Zingel in der Schweiz. Dieses Bauwerk, das 1923 in Betrieb genommen wurde, verrichtet bis heute ohne nennenswerte Probleme seinen Dienst. Es gilt als die älteste, seit ihrer Errichtung unverändert „mit Wasserballast verkehrende Luftseilbahn“ der Welt. Auch im Vinschgau wurden Anfang des vorigen Jahrhunderts ähnliche Luftseilbahnen gebaut. Sie waren als Materialseilbahnen konzipiert und wurden im Zuge der technischen und gesellschaftlichen Entwicklung entweder „als richtige Seilbahn umge-

Foto: Philipp Trafojer

üdtirol gilt als eines der Mutterländer des modernen Seilbahnbaus in Europa. Leider sind die meisten der ersten Pionierseilbahnen in unserem Land verschwunden bzw. wurden so modernisiert, dass sie in der neuen Form wenig historischen Wert haben. Praktisch alle heutzutage hierzulande betriebenen Seilbahnen entsprechen abgestimmten modernen Bauund Funktionsweisen und ähneln einander daher. Als die ersten Seilbahnen in Europa errichtet wurden, war Strom als Energielieferant noch teuer und nicht überall verfügbar. Zudem konnte sich nicht jeder an

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Schlanders Seilbahn

Foto: Philipp Trafojer

links: Franz Schönthaler zeigt, wie er früher nach Schlanders „geschwebt“ ist. rechts: Seine Frau Hildegard betätigt die Bremse. Für die Rückfahrt wird Wasser benötigt

baut und elektrifiziert“ oder nach erfolgter Erschließung der Höfe ganz abgetragen. Spuren dieser ersten teils noch während der Habsburgermonarchie gebauten Pionierbahnen sind daher rar. In Schlanders aber hat eine von ihnen überlebt, wenngleich sie nicht mehr völlig im Urzustand den Berg hinaufschwebt. In den letzten Jahren der Habsburgermonarchie bauten Jakob Schönthaler und Josef Garber gemeinsam in Handarbeit ihre wasserbetriebene Seilbahn von Schlanders den

Berg hinauf in die „Obere Riege“. Die Trasse der Seilbahn verläuft exakt in Nord-Südrichtung. 226 Meter Distanz liegen zwischen Berg- und Talstation. Diese befindet sich ein wenig oberhalb des Realgymnasiums. Bei einem Neigungswinkel von 27 Grad überwindet die Materialseilbahn also rund 100 Höhenmeter. Am 16. März 1914, also noch vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges, wurde das Werk kollaudiert. Seitdem verrichtet es ohne größere technische Pannen bei immer gleicher

Funktionsweise seinen Dienst - bis heute. Auf den ersten Blick wirkt die Bahn unspektakulär. Die Transporteinheiten ähneln Badewannen mit je einem seltsamen Pfropfen am unteren Ende. Auf diese Pfropfen scheint je ein über den Rand der Transporteinheit reichender Handhebel einer alten Wasserpumpe montiert zu sein. Tatsächlich ist diese Konstruktion aber ein genial einfaches Ventil mit automatischer Schließ- und Öffnungsvorrichtung.

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Aufstieg bequem mit Lift

Seilbahnen im Vinschgau Im Vinschgau gibt es einige Liftanlagen, die einen beschwerlichen Aufstieg leichter machen. Für ausgedehnte Wanderungen auf einer gewissen Höhe, für das Genießen von Bergpanoramen oder zum Einkehren an den Bergstationen sind die Aufstiegsanlagen bequeme Transportmittel. LATSCH Seilbahn St. Martin im Kofel (626 - 1.70m); Tel. 0473 622212 NATURNS Seilbahn Naturns - Unterstell, 545 m - 1300 m Telefon: 0473 668418 RABLAND Seilbahn Aschbach, 525 m - 1352 m Telefon: 0473 968243 PARTSCHINS Texelbahn, 635 m – 1544 m Telefon: 0473 968295 SULDEN Seilbahn Sulden (1.900 - 2.610 m) Tel. 0473 613047 Sessellift Kanzel Sulden (1.900 - 2.350m) Tel. 0473 613097 Sessellift Langenstein Sulden (1.900 - 2.330m) Tel. 0473 613073 TRAFOI Sessellift Trafoi (1.540 - 2.170 m) Tel. 0473 611577 BURGEIS (MALS) Sesselbahn Watles ( 2.150m) Tel. 0473 831199

Gelangt eine der Transporteinheiten zur Talstation wird die über den Rand hinausreichende Seite des Hebels gegen eine Wand und damit nach unten gedrückt. Durch die Hebelwirkung steigt die andere Seite nach oben und öffnet das Ventil im Boden. Es bleibt so lange geöffnet, wie die Transporteinheit an der Talstation verweilt. So lange befindet sich die zweite „Wanne“ bei der Bergstation. Dort kann sie wahlweise mit Gewicht beladen oder über ein Rohr mit Wasser aus einem Reservoir gefüllt werden. Das Eigengewicht drückt sie dann nach unten, über ein umlaufendes Drahtseil wird die untere „Wanne“ gleichzeitig nach oben zum Hof gezogen. Der Transport nach unten wird also vom Eigengewicht, der Transport nach oben vom Gewicht des eingefüllten Wassers bewerkstelligt. Wird Wasser eingefüllt, entweicht es bei der Ankunft im Tal über das Ventil automatisch über einen Rost in die Kanalisation. Kosten entstehen beim Betrieb der Bahn keine, es braucht nur einen Menschen, der die Bremse betätigt, die direkt auf den Umlauf in der Bergstation wirkt. Mit der 1914 in Betrieb genommenen Materialseilbahn wurden hauptsächlich Waren und Baustoffe den Berg nach oben geschaffen. Daneben benutzten die Erbauer und ihre Familienangehörigen jahrelang die Materialseilbahn auch als persönliches Transportmittel. Für sie, ihre Kinder und später auch die Enkelkinder war es normal, am Rande einer Wanne sitzend, 35 Meter über dem Bo-

den ins Dorf oder heimwärts zu schweben. Eine Straße zum Wohnhaus gibt es erst seit 1995. Das Bewusstsein einer möglichen Gefahr nicht sonderlich länger. 1959 hat Jakob Schönthalers Sohn Franz, der heute noch 84-jährig gemeinsam mit seiner

Kosten entstehen beim Betrieb der Bahn keine. Frau Hildegard am Berg oben lebt, die Anlage gründlich überholt. Viele der Holzteile wurden im Zuge dieser Arbeiten gegen solche aus Eisen ausgetauscht und die Stationen mit Gemäuer versehen. Das bewährte Wirkprinzip behielt er aber bei. In den Siebzigern schließlich dachte auch Franz Schönthaler kurz daran, die Bahn zu modernisieren, also einen elektrischen Antrieb einbauen zu lassen. Sein Genehmigungsantrag an die Gemeinde wurde aber mit der Begründung, dass diese Bahn weg müsse, abgelehnt. Er investierte also das gesparte Geld kurzfristig in eine Heizanlage. Kurz darauf teilte ihm die Gemeinde mit, dass sein Vorhaben genehmigt sei. Doch nun fehlte ihm das Geld, außerdem hatte er erkannt, dass diese Bahn erhaltenswert ist. Und so versieht die einzige bekannte mit Wasserballast verkehrende Vinschger Luftseilbahn bis heute ihren Dienst: ohne je einen Unfall verursacht, teure Energie verbraucht oder schädliche Abgase produziert zu haben.

RESCHEN Seilbahn Schöneben (2.118m) Tel. 0473 633333

LANGTAUFERS Zweiersessellift Maseben ( 2.500 m) Tel. 0473 633091 SCHNALSTAL Schnalstaler Gletscherbahn, 2011 m - 3200 m Telefon: 0473 662171

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Fotos: Philipp Trafojer

ST.VALENTIN AUF DER HAIDE Seilbahn Haider Alm (1.470 m ) Tel. 0473 634628

Eine Tafel weist auf den Umbau der Bahn im Jahre 1953 hin; rechts: erinnert an eine Badewanne und funktioniert nach demselben Prinzip


Die Gipfelstürmer. Familienstarke Tiroler Sommerbahnen für ein aufregendes Abenteuer. Diesen Sommer werden die Gipfel im Sturm erobert. Wilde Racker flitzen durch Bäche, kleine Detektive rennen Spuren hinterher und mutige Abenteurer wagen sich auf schnelle Gefährte. Mit Hilfe der qualitätsgeprüften Tiroler Sommerbahnen werden die freien Tage in der Natur kurzweilig, abwechslungsreich und spannend.

Familien im Glück

Zwölf der insgesamt 17 mit dem Gütesiegel „Beste Österreichische Sommer-Bergbahnen“ ausgezeichneten Tiroler Sommerbahnen sind Family-Berge. Diese Erlebnis-Spezialisierung erfolgt wie bei den anderen Themenschwerpunkten nach strengen Qualitätskriterien. Spaß und Abenteuer stehen im Vordergrund, die Familie im Mittelpunkt. Hochwertige, familiengerechte Einrichtungen, Leckereien für jeden Gaumen und ein unterhaltsames Programm für Jung und Alt bringen das Erlebnis in Fahrt.

Flitzen, Brausen, Fliegen

Bergab können die Tiroler Sommerbahnen sogar noch einen Zahn zulegen. Der Serfauser Sauser, der Fisser Flitzer, Timoks Coaster in Fieberbrunn und der Osttirodler in Lienz machen der gemütlichen Gondel-Talfahrt genauso flotte Konkurrenz wie der Fisser Flieger, die Skyswing, der AIRROFAN bei der Rofanseilbahn am Achensee oder der Flying Fox am Spieljoch in Fügen.

Fühlen, Greifen, Entdecken

Mit allen Sinnen erleben ist die Devise, sei es beim Abtauchen in die Geheimnisse des Filzalmsees in Brixen im Thale, beim Tierspuren deuten auf dem Abenteuerpfad in Fieberbrunn, beim feuchtfröhlichen Elementespiel im Hexenwasser Hochsöll oder beim Goldwaschen in Ellmis Zauberwelt in Ellmau.

Klettern, Kraxeln, Erklimmen

Berge, Felsen und andere Hindernisse bezwingen, kann jeder. Die Höhlen und Aussichtstürme im Lauserland in Alpbach, der Alderhorst im Alpinolino in Westendorf oder die Burg in der KaiserWelt Scheffau stehen neben zahlreichen Klettergärten und Klettersteigen als Herausforderung bereit.

Gipfelstürmerbild

Die Family-Berge im Überblick

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Alpinolino Westendorf, Ellmi‘s Zauberwelt Ellmau, Erlebniswelt Serfaus, Filzalmsee Brixen im Thale, Hexenwasser Söll – Hohe Salve, Kaiserwelt Scheffau, Lauserland Alpbachtal, Lienzer Schlossberg, Rofanseilbahn, Sommerfunpark Fiss, Spieljochbahn Fügen, Timoks Bergwelt Fieberbrunn

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zur See mit der „Hubertus“

Fischen im Vinschgau: Die Tageskarten sowie die italienische Staatslizenz erhalten Sie: für die Etsch vom Haidersee bis zur Naturnser Brücke, inklusive Nebengewässer: Gasthof Winkler in Tschars/Kastelbell, Tel.: +39 0473 62 41 34 Jausenstation Langwies in Naturns, Tel.: +39 0473 66 75 26 Für den Stausee in Vernagt im Schnalstal: Gasthof Edelweiß, Vernagt Tel.: 0473 66 96 33 Haidersee Nur mit gültiger Staatslizenz und Tageskarte. Erhältlich beim Gasthof Alpenrose, im Bootshaus / Fischerhäuser, in der Bäckerei Angerer Reschensee Nur mit gültiger Staatslizenz und Tageskarte. Erhältlich im Informationsbüro Reschen und St.Valentin und in der Bar Claudia in Graun Pfaffensee, Faulsee in Burgeis Tageskarten im Informationsbüro Mals und Burgeis erhältlich Fischerteich in Glurns Fischen ohne Staatslizenz möglich. Fische werden nach Gewicht bezahlt Taufers im Münstertal Nur mit gültiger Staatslizenz möglich. Tageskarte im Gasthof Avinga in Taufers erhältlich Prader Fischweiher in Spondinig: Fischen ohne Staatslizenz möglich. Tageskarte vor Ort erhältlich Fischerteich Stilfs Fischen ohne Staatslizenz möglich. Tageskarte vor Ort erhältlich Trafoibach Fischen nur mit gültiger Staatslizenz und Tageskarte möglich Fischteich Brugg Ideales Gewässer für Freunde des Fliegenfischens. radtreff@fischteich-brugg.info Tel.: 347 261 95 80 Quellensee Goldrain Fischen ohne Staatslizenz möglich. Kartenverkauf Café Vis á Vis in Goldrain, Tel.: +39 0473 742043 Stausee „Zufritt“, Martell Fischen nur mit gültiger Staatslizenz möglich. Tageskarten im Wärterhaus am Stausee Fischerteich „Stabner Lacke“ Fischen ohne Staatslizenz möglich

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Dreizehn Jahre Reschensee-Schifffahrt mit der „Hubertus“ Mit Champagner tauften im Sommer 2000 der damalige Landesrat Werner Frick und die Patin Sieglinde Plangger das Schiff vom Tegernsee auf den Namen „Hubertus Interregio 2000“. Mit einem Tieflader ist das Schiff vom Tegernsee zum Reschensee gebracht worden. von Andreas Waldner

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as aus Eichenholz gebaute Schiff war 69 Jahre am Tegernsee im Einsatz. Im Jahre 1931 legte die Tegernseer Bootswerft Kellerer die „Hubertus“ auf Kiel. Das Ausflugs-Schiff bietet maximal 50 Personen Platz. Es ist 28 m lang, hat ein großes Steuerrad und einen überdachten und verglasten Fahrgastraum. Das Passagierschiff wurde mit einem Tieflader vom Tegernsee zum Reschensee gebracht. Das größte Hindernis waren die alten Finstermünzer-Kurven. Dort musste der Fahrer Millimeterarbeit leisten. Was wäre ein Schiff ohne Kapitän? Doch, wie es der Zufall so will, besitzt Arthur Winkler, Inhaber des Sportgeschäftes „Winkler“ in Reschen, einen Bootsführerschein, mit dem er ein Schiff der Größe der „Hubertus“ steuern darf. Das bekam der damalige Bürgermeister und Initiator der ReschenseeSchifffahrt Albrecht Plangger zu Gehör und übertrug ihm die verantwortungsvolle Aufgabe eines Kapitäns. Die Kapitänskarriere des Arthur Winkler begann folgendermaßen: Er war in den achziger Jahren Hotelier am Gardasee. Dort wollte er seinen Gästen etwas Besonderes bieten und hat sich dafür ein größeres Boot

gekauft, um mit ihnen Ausflugsfahrten zu unternehmen. Dafür brauchte er aber einen Führerschein, einen Bootsschein für 50 Brutto-Registertonnen, den er sich in Riva erworben hat. Der Gardasee wurde später im Trentiner Teil für die Privatschifffahrt gesperrt. Seitdem war Winkler nur noch sporadisch als Schiffsführer auf See. Daher übernahm er bereitwillig die „Hubertus“. Er sah auch die positive touristische Auswirkung auf die Region und den nicht zu unterschätzenden Werbeeffekt für die Gemeinde Graun voraus. Wie verläuft nun eine Bootsfahrt am Reschensee? Wir steigen um 15.00 Uhr am Turm über eine Holzbrücke in die „Hubertus“. Der Kapitän begrüßt uns freundlich in Deutsch, Italienisch, Englisch und Französisch. Er begibt sich ans Steuerrad und startet den Motor. Das vibrierende Boot schippert über die leichten, türkisblauen Wellen in das Delta des Karlinbaches.Winkler weist ins Langtauferer Tal und zeigt uns die Weißseespitze, die Karlesspitze und das Karlesjoch mit der Bergstation und der Aussichtsplattform der Kaunertaler Karlesjochbahn.


Genießen Sie das traumhafte Panorama und nehmen Sie sich Zeit zum Glücklichsein! Herzlich Willkommen bei uns im Seehotel Freuen Sie sich auf… • unsere neue Bar Café mit abgetrenntem Raucherbereich! Genießen Sie einen guten Kaffee, ein spritziges Aperitif, feine Eisspezialitäten, hausgemachte Kuchen u.v.m. im neuen Ambiente! • Gaumenfreuden im Panorama-Restaurant (geöffnet von 12:00-14:00 Uhr und 18:30-20:30 Uhr)

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zur See mit der „Hubertus“

Foto: Andreas Waldner

oben: mit der „Hubertus“ vorbei am Grauner Turm links: Arthur Winkler, der poetische Kapitän am Reschensee

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Fischen im Vinschgau

Er erzählt uns, wie der See entstanden ist, dass früher drei Naturseen waren und dass mit dem Mitter- und dem Reschensee durch den 30 Meter hohen Staudamm bei Kaschon der Stausee gebildet wurde. Er erzählt vom überfluteten Altgraun, von Gorf und Reschen, von Arlund und Stockerhof, alles ehemalige Siedlungen mit malerischen Häusern, umrahmt von ebenen und fruchtbaren Feldern und Auen.

Terza, Watles, Seeboden, Elferspitze und Schöneben mit dem Rojental. Inzwischen sind wir in Spin. Winkler steuert nach Steuerbord, also nach rechts in Richtung Reschen. In der Bucht von Reschen beschreibt er das Dorf, schildert die Etschquelle, die Bunkeranlage und erzählt einiges über weitere Besonderheiten im Gebiet. Dann wird ordentlich gehupt, dass die Rescher wissen, dass der Winkler mit der Hubertus passiert.

Er dreht sich nach Norden und zeigt auf die Sellesköpfe bei Nauders, im Hintergrund die Silvrettagruppe, das sogenannte Engadiner Fenster. Er dreht sich nach Osten und zeigt auf die Ötztaleralpen mit Plamort, Klopairspitze, Endkopf , Großhorn und Spitzigen Lun. Er dreht sich nach Süden zum prächtigen, eisgepanzerten Ortler mit Angelus, Cevedale, Königsspitze und Chavallatsch, dem östlichsten Punkt der Schweiz. Er dreht sich nach Westen zur Sesvennagruppe mit

In der Bucht von Arlund trägt der empathische und poetische Kapitän nun sein eigenes Gedicht zur Reschenseeschifffahrt vor: „Die Welle kommt, die Welle geht. Sie grölt vom Norden, sie zischt von Süden. Es fährt ein Schiff auf unserm See, Es schneidet den Wind, der weht so geschwind. Der Kapitän in seinem Spind hält das Steuer gegen die natürliche Gewalt.

Der Ortler grüßt, der See zerfließt. Die Sonne schmeichelt und man genießt. Das alte Dorf hat hier sein Grab. Der Kapitän verbeugt sich still Und führt das Schiff so wie er will. Die Zeit verweht, die Welle geht. Es steht der Turm als stiller Zeuge. Die Welle kommt, die Welle geht, der Pegel steht, die Fahne weht. Ein Boot schaukelt auf dem See. Der Kapitän tut seine Pflicht, die Welle bricht und bricht.“ Der Kapitän verabschiedet anschließend die Passagiere, wiederum viersprachig , und peilt nun nach 45-minütiger Fahrt konzentriert die Anlegestelle am Turm an. „Anlegen ist nicht ganz einfach, weil mein Boot nur ein Heckruder hat. Infolgedessen muss ich schon ganz gewaltig aufpassen. Aber bis heute hat es immer noch geklappt“, sagt Winkler.

Speckworld - Museum und Shop zum Südtiroler Qualitätsprodukt W

er die Welt des würzigen Südtiroler Specks erleben will, kann dies ab sofort in der weltweit ersten Speckworld tun. Der heimische Produzent Moser hat an seinem Sitz in Naturns ein Museum samt Shop zum Südtiroler Qualitätsprodukt eröffnet. Dazu präsentiert sich das Gebäude an der Vinschgauer Hauptstraße in einer komplett neuen Almhüttenarchitektur mit Schindeldach. Altholz sowie die typischen Gewürznoten des Specks – Wacholder, Rosmarin, Lorbeer – schaffen auch im Inneren ein zünftiges Ambiente. Eine großzügige Präsentationstheke – dekoriert mit ganzen Speckhammen – stellt das Südtiroler Qualitätsprodukt sowie andere Köstlichkeiten der Marke Moser in den Mittelpunkt: Hier kann nach Lust verkostet und gekauft werden. Im hinteren Bereich der Speckworld

wurde eine typische alte Selchhütte mit einem alten Herd, einem originalen „Fockntrog“ (=Schweinetrog), einer alten Kette, einer originalen Wurstspritze, einer alten Produktwaage und anderen traditionellen Gerätschaften aufgebaut: Hier sehen Besucher, wie die Speckproduktion früher vor sich ging. Informationstafeln und interaktive Stationen informieren ebenso über die

Tradition, die Herstellung heutzutage sowie Tipps und Tricks, wie beispielsweise die richtige Schneidetechnik, die optimale Aufbewahrung und mehr. Fotos schmackhafter Gerichte führen vor Augen, welche Gaumenfreuden sich mit dem Produkt zaubern lassen, und Rezeptbücher spornen zum Nachkochen an. Reinhold Messner – Werbeträger von Moser Speck – hat ebenfalls einen Bereich gestaltet. Mit Mosers Speckworld wird Südtirol um eine Attraktion reicher. Wer Mosers Speck zu Hause genießen mag, kann ihn nicht nur in der Speckworld erwerben, sondern auch online auf www. speckworld.com bestellen. Für weitere Informationen: Tel.: +39 0473 671008 E-Mail: info@speckworld.com

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Hotel einkehren und genießen

Hotel Garni Zum Hirschen ***

Im Herzen von Mals Seit über 200 Jahren heißt Sie die Gastgeberfamilie Stecher in der Malser Mitte willkommen. Das Hotel „Zum Hirschen“, eingebettet zwischen altehrwürdigen Häusern und den sieben Türmen von Mals, bietet geräumige, helle Zimmer oder bequeme Appartements für zwei Personen mit Sat-TV, Telefon, Radiowecker und Schranksafe. Ein gratis Fahrradverleih ist in den Sommermonaten einer von unseren vielen Extras. Für Wanderer, Mals-Genießer oder Eis-Gourmets: Die hauseigene Eisdiele mit handwerklich hergestelltem Eis ist der Treffpunkt in Mals. Leckere Eisbecher sind unsere Spezialität. Wir laden Sie auf unsere Terrasse mit traumhaft gesegneter Aussicht auf das Ortlermassiv ein, unser Eis zu genießen. Oder kommen Sie auf einen Latte-Macchiato vorbei, oder auf ein Glas Südtiroler Rotwein oder ein frisch gezapftes Bier? Gratis W-Lan inklusive. Die Familie Stecher freut sich, Sie auf ihrer Terrasse begrüßen zu dürfen!

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Hotel Garni Zum Hirschen *** Fam. Stecher Bahnhofstraße 2 I-39024 Mals im Vinschgau Telefon: +39 0473 831 149 Fax: +39 0473 835 051 E-Mail: info@hotel-hirschen.it www.hotel-hirschen.it

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Arunda Schleiser Alm

Die Senner von Schleis In den neunten Sommer geht es für Rosmarie und Sepp Abertegger auf die 2076 m hoch gelegene Alm, auch Arunda-Alm genannt. Das Ehepaar stammt aus Schlanders, wo derzeit gepackt und vorbereitet wird. von Sylvia Ilmer Wieser

Foto: Fam. Abertegger

Sepp und Rosmarie Abertegger: „Im Frühjahr freuen wir uns sehr, wenn es losgeht.“

D

ie Schleiser Alm oder Arunda Alm, wie sie rätoromanisch genannt wird, liegt im Gemeindegebiet von Mals, im hinteren Teil des Arundatales. Die Alm ist auf einem Almgüterweg erreichbar und ist ein beliebter Ausgangspunkt für eine Vielzahl schöner Bergwanderungen, z.B. zum Arundakopf (2879 m)oder dem Montrodes (2361 m)mit Abstieg nach Schlinig. Die benachbarte Laatscher Alm (2041 m)ist nur wenige Gehminuten von der Schleiser Alm entfernt. Los geht es für Rosmarie und Sepp ab Mitte Juni, wenn das Vieh auf die Bergweiden getrieben wird. Dann heißt es durchhalten. 80 bis 90 Tage dauert der Almsommer im Durchschnitt, am Stück. Sonntage und Feiertage gibt es nicht, wenn

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Sommerwind 2013

möglich auch keine Krankheitsausfälle. Aufgestanden wird um drei oder halb vier Uhr morgens. „Melchn“, „hiatn“, „kaasn“, heißt es dann für Rosmarie und Sepp und die zwei Hiatbuabm, tagein, tagaus. Sepp ist der Senner und für das Käsen zuständig, für Rosmarie bleibt neben der Stallarbeit auch die Hausarbeit. Auch auf der Alm muss gekocht, geputzt und gewaschen werden. Ohne die zwei Gehilfen, die Hiatbuabm wäre die viele Arbeit nicht zu schaffen. „Aber wir tun es gern“, sagen die zwei Schlanderser. „Wenn das Wetter einigermaßen mitspielt, haben wir oft eine schöne Zeit auf der Alm“. Neben den Kühen und Kälbern, haben Rosmarie und Sepp noch Hühner und die Schweine der ortsansässigen Bauern zu versorgen,

welche sich hauptsächlich von der Molke, also der Milch, die beim Käsen zurückbleibt, ernähren. Diese sei für die Schweine sehr nahrhaft und eine besondere Wohltat. „Im Frühjahr freuen wir uns, wenn es losgeht und im Herbst ist man froh, wenn man wieder nach Hause kommt“, erzählt Rosmarie. „Es ist eine Abwechslung und ein guter Verdienst.“ „Außerdem“, sagt sie, „ hatten wir immer viel Glück, es sind bis jetzt noch jeden Sommer alle heil von der Alm zurückgekehrt, das Vieh und wir selber auch.“ „Größere Zwischenfälle oder Unglücke hat es keine gegeben. Nur das Wetter hat nicht immer gemacht, was es sollte, dann muss man auf der Alm schon mal mit Schneefall rechnen.“


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Almen im Vinschgau

Die Vinschger Milchviehalmen Almen mit Aufschank Höhenlage Ort Brugger Alm 1.920 m Burgeis Eishof Alm 2.070 m Schnals Höfer Alm 2.066 m Mals Lify Alm 2.165 m Martell Matscher Alm 2.050 m Matsch Melager Alm 1.975 m Langtaufers Planeiler Alm 2.205 m Planeil Rablaid Alm 2.004 m Schnals Reschener Alm 2.020 m Reschen Schliniger Alm 1.868 m Schlinig Soy Alm 2.072 m Goldrain Stilfser Alm 2.075 m Stilfs (obere Stilfser Alm hat Aufschank)

Almen ohne Aufschank Gondaalm Grauner Alm Kaproner Alm Kortscher Alm Laatscher Alm Mangiz Alm Maseben Alm Mitter Alm Oberdörfler Alm Plawenner Alm Prader Alm Rifair Alm Schlanderser Alm Schleiser Alm Upi Alm

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1.975 m 2.202 m 1.965 m 1.987 m 2.041 m 1.850 m 2.014 m 2.011 m 2.075 m 2.003 m 2.051 m 2.145 m 1.891 m 2.076 m 2.225 m

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Matsch Graun Langtaufers Kortsch Laatsch Taufers i.M. Langtaufers Taufers i.M. Burgeis Plawenn Prad Taufers i.M. Schlanders Schleis Schluderns

Rosmarie und Sepp berichten von einem schönen Schleiser Tal, es sei ein ruhiges Tal und sauber. Autos dürfen nur begrenzt durchfahren. Auch die Almhütte sei gut eingerichtet, „es fehlt uns eigentlich an nichts“, sagt Rosmarie. In diesem Jahr bekomme sie sogar eine Spülmaschine für die Küche. Früher, als Sepp noch bei der Wildbachverbauung angestellt war, ging Rosmarie allein mit ihren zwei Söhnen, Emanuel und Roman, die damals noch im Kindesalter waren, auf die Alm. Immer in die Schweiz. Zehn Sommer lang. „Seitdem haben meine Kinder eine Almphobie“, sagt Rosmarie lachend, „aber geschadet hat es ihnen nicht.“ Die beiden Söhne kommen auch immer gerne mit ihren Familien auf die Schleiser Alm, ein paar schöne Urlaubstage zu verbringen. Seit Sepp pensioniert wurde, vor neun Jahren, hat das Ehepaar erstmals die Schleiser Alm übernommen und ist dieser treu geblieben. Das ist eine lange Zeit, wenn man den regen Personalwechsel auf den Vinschger Milchviehalmen betrachtet. Stolz können Rosmarie und Sepp nicht nur auf ihr Durchhaltevermögen sein, sondern auch auf ihre guten Erfolge. Einmal Gold, zweimal Silber und einmal Bronze nahmen die beiden von der alljährlich stattfindenden Käseolympiade in Galtür mit nach Hause. Die Milch von ca. 50 Stück Vieh wird auf der Schleiser Alm zu rund 4000 kg Käse und 250 kg Butter verarbeitet. Außerdem wird noch Joghurt hergestellt. Die Milch wird direkt nach dem Melken verarbeitet. Dies geschieht alles in den eigens dafür eingerichteten Räumlichkeiten, also der almeigenen Sennerei. Strengste Hygienevorschriften müssen eingehalten werden. Im Käsekeller wird das fertige Produkt dann gelagert. Anderthalb bis zwei Monate braucht der Käse zum Reifen. Anfang Au-

gust wird dann ein bestimmter Tag für den Käseanschnitt festgelegt. „Das ist immer recht spannend“, sagt Rosmarie, „man kann ja vorher nicht hineinschauen, wie der Käse aussieht.“ Der Käse, den der Senner Sepp produziert, ist ein Halbfett. „Das Wichtigste beim Kaasn“, sagt Sepp, „ist die Milchqualität. Ohne eine gute Milch, gibt es kein gutes Produkt.“ In diesem Jahr gibt es noch eine ganz besondere Attraktion auf der Schleiser Alm. Schon seit längerem halten sich zwei aus Tibet stammende Studenten in Südtirol auf, um sich in verschiedenen landwirtschaftlichen Bereichen fortzubilden zu lassen. Einiges von dem

Gold, Silber und Bronze bei den Käseolympiaden in Galtür neu erworbenen Wissen wollen die beiden dann versuchen, in Tibet praktisch umzusetzen. Derzeit bilden sie sich in der Schule für Land- und Forstwirtschaft in Auer aus, auf dem Ritten haben sie bereits ein Praktikum gemacht und im Sommer werden sie sich einen Monat lang auf die Schleiser Alm begeben, um der Südtiroler Almkultur auf den Grund zu gehen. Vor allem die Kunst des Käsens wollen sich die zwei Tibeter genauer ansehen. Und nicht nur sie werden viel Neues mit nach Hause nehmen, sondern auch einige neue Erkenntnisse und Eindrücke hier in Südtirol, auf der Schleiser Alm hinterlassen. Im nächsten Jahr können die beiden Schlanderser ein rundes Jubiläum feiern. Dann geht es nämlich in den zehnten Almsommer, nach Schleis, ins Arundatal. Wenn Rosmarie und Sepp wieder viel Glück haben. Und im Herbst die Heimreise, etwas müde, aber gesund und zufrieden, antreten werden.


Jahre anni

HaiderAlm Malga San Valentino

Den Blick in die Weite schweifen lassen und den Alltag vergessen. Die Umlaufbahn bringt Sie von 1.470 m auf 2.200 m Höhe. Das hervorragende Ausflugsziel Haider Alm ist ein Ausgangspunkt für viele Wanderungen. Wer‘s noch sportlicher haben möchte, nimmt das Mountainbike. Der Panoramaweg 16A ist vielen ein Begriff. Der Grünsee oder die Seebodenspitze ist auch für Familien gut erreichbar. Vom Gipfelkreuz verzaubert eine atemberaubende Bergwelt. Der Blick schweift vom obersten Inntal und dem oberen Vinschgau über die Münstertaler Alpen, die westlichen Ötztaler Alpen und die Ortlergruppe. • Die Kabinenumlaufbahn ist vom 22.06.13 bis 06.10.13 geöffnet. Von 9.00 bis 12.30 Uhr durchgehend und dann stündlich von 13.30 bis 16.30 Uhr. • Das Bergrestaurant bietet Gruppen bis 50 Personen Platz zum übernachten • Berg- und Talfahrt mit Tagesgericht: 17 Euro Erwachsene und 8 Euro Kinder bis 10Jahre

Brugger Alm

im schönen Zerzer Tal zwischen Burgeis und St. Valentin im oberen Vinschgau. Geöffnet von 6. Juni bis 8. Oktober 2013. Es erwarten Sie frische, hausgemachte Köstlichkeiten. Erreichbar: Wanderung von der Bergstation Haideralm ins Zerzer Tal. Ideraler Treffpunkt für Wanderer, Biker und Gruppen! La malga Brugger si trova nella valle Zerzer nell’Alta Val Venosta vicino al paese Burgusio. Aperto dal 6 giugno al 8 ottobre 2013. Godete le nostre specialità fresche fatte in casa. Posto ideale per fare una passeggiata, per ciclisti e gruppi. Familie Patscheider Ernst freut sich auf Ihren Besuch. www.aftmult.com / Tel. 347 628 95 09

Fondersi con l’orizzonte lontano e dimenticarsi del resto. Con la cabinovia si sale da quota 1.470 m a 2.200 m. La Malga di San Valentino è tanto una meta quanto il punto di partenza per moltissime escursioni nella zona dei laghi. Dalla Malga San Valentino si cammina lungo un sentiero, per alcuni tratti impegnativo ma senza grandi problemi, e si giunge alla cima “Seeboden”. Qui si gode di una vista spettacolare sulle montagne che circondano l’alta Val Venosta e la parte superiore della Valle dell’Inn: le Alpi della Val Monastero, parte delle Alpi della Ötztal e il gruppo dell’Ortles. • La moderna cabinovia entra in funzione dal 22/06/13 al 06/10/13. Dalle ore 9.00 alle 12.30 a orario continuato e dalle ore 13.30 alle 16.30 ogni ora. • I gruppi, fino ad un massimo di 50 persone, possono pernottare in 10 camere. • Biglietto di andata e ritorno, incluso il piatto del giorno: 17 Euro adulti e 8 Euro bambini fino a 10 anni.

Haider Alm · Malga San Valentino Tel.: 0473 634 628 · Fax: 0473 634 170 www.haideralm.it · info@haideralm.it


Schloss Kastelbell einzigartig

Das traurige Märchen vom schönen Schloss von Philipp Trafojer

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inder lieben Märchen. Sie lieben es, welche zu hören, und sie lieben es, Märchen zu erdenken. Die Figuren, die sie dabei erschaffen, sind für sie ebenso real wie die Räume, in denen die Geschichten spielen. Manchmal vermischen sie dabei kindliche Phantasie mit erlebter Wirklichkeit. Nicht immer enden diese Träumereien gut, manchmal münden sie auch in Traurigkeit. Eines dieser Märchen spielt auf Schloss Kastelbell: Wie in jedem guten Märchen ist seine Hauptfigur von „edlem Blut“, genauer genommen ist sie eine Sie: eine Gräfin namens Elvira. In den meisten Kindermärchen sind Edelfrauen jung, von schönem Wuchs und fallweise blond oder mit schwarzem Haar gesegnet. Diese Gräfin hat davon nichts: Sie ist schon

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Sommerwind 2013

älter, vom Leben gebeugt und ihr Haar steht seltsam wirr vom Kopf ab. Auch ihre Kleidung passt nicht zur kindlichen Vorstellung vom Leben in einem Schloss. Ein kurzatmiger, durch andauernde gräfliche Fürsorge rund gewordener alter Hund an der Seite der Letzten der „von Hendl“ verstärkt den unpassenden Eindruck zusätzlich. Doch ein Wesenszug der alten Dame überstrahlt alle Unzulänglichkeiten: Es sind die Begeisterung und Liebe, mit denen sie durch „ihr Schloss“ führt. Dabei gehört es ihr gar nicht. Finanzielles Unvermögen der Vorfahren und Launen des Schicksals in Form zerstörerischer Flammen haben den Staat zum Besitzer gemacht. Der Comtesse bleibt nur das Wohnrecht in den alten Gemäuern.


Foto: Philipp Trafojer

Schloss Kastelbell einzigartig

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Burgen im Vinschgau

sie nicht. Und die Gräfin bricht ihr Versprechen nicht. Draußen würden zahlreiche Verehrer nur auf sie warten, doch kein Mann ist ihr gut genug, das Schloss zu verlassen. Längst wird sie nicht mehr allein durch ihr Versprechen gehalten. Es ist immer mehr die Schönheit des Schlosses, die sie zwingt zu bleiben. Schließlich werden die Kandidaten weniger und bleiben irgendwann ganz aus. 1998 ist die alte Dame, Comtesse Elvira von Hendl, verstorben. Zurück bleiben ein wunderschönes, mittlerweile als Ausstellungszentrum vorbildlich renoviertes Schloss und die kindliche Erinnerung an eine Frau, die ihre Heimat auch in schlechten Zeiten bedingungslos geliebt hat.

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Bild Seite 75: Schloss Kastelbell bei Nacht - stolz wacht das Schloss über die Verkehrsflüsse an seiner Fußflanke Bild unten: der Innenhof von Schloss Kastebell Foto: Philipp Trafojer

Während sie, begleitet vom vierbeinigen Freund, durch die Anlage führt und deren Geschichte erzählt, wächst im Banne ihrer Ausstrahlung das Märchen: Als junges Mädchen muss sie am Sterbebett ihres durch die Schicksalsschläge gebrochenen Vaters versprechen, das Schloss nie zu verlassen, es nie aufzugeben. Zeit ihres Lebens hält sie sich an dieses Versprechen. Sie wartet jahrelang in den immer weiter verfallenden Gemäuern auf ihren Traumprinzen. Kandidaten erscheinen und gehen wieder. Keiner der verwöhnten Männer will in rußigen Mauern ohne Zentralheizung, die zudem ihnen nie gehören werden, leben. Die Schönheit der Gräfin und des Schlosses hält

Burgen im Vinschgau: Mals: Fröhlichsburg, Privatbesitz; Ansitz Plawenn, Privatbesitz; Matscher Burgruine, Ruine; Fürstenburg, Fachschule für Land- und Forstwirtschaft Taufers: Reichenberg, Ruine Privatbesitz; Rotund, Ruine im Besitz der Gemeinde; Prad: Lichtenberg, Ruine; Schluderns: Churburg, Führungen von März bis Oktober www.churburg.com Laas: Eyrsburg, Privatbesitz; Tschenglsberg, Ruine; Tschenglsburg, Gasthaus Ausstellungszentrum www. karlperfler.com

Schlanders: Schlandersburg, öffentliche Bibliothek; Schlandersberg, Privatbesitz Latsch: Schloss Annaberg, Privatbesitz; Schloss Goldrain, Bildungshaus www.schloss-goldrain.com; Schanzen, Privatbesitz; Obermontani, Ruine Staatsbesitz; Burg Latsch, Privatbesitz Kastelbell: Schloss Kastelbell, Veranstaltungszentrum www.schloss-kastelbell.com; Montalban, Ruine; Hochgalsaun, Ruine; Ansitz Kasten, Privatbesitz Naturns: Schloss Juval, Museum www. messner-mountain-museum.it; Burg Hochnaturns, Privatbesitz; Schloss Dornsberg, Privatbesitz


KULTUR AVI MUNDUS WELT DER VÖGEL | BIBLIOTHEK SCHLANDERSBURG | KULTURHAUS KARL SCHÖNHERR | KINO THEATER | KONZERTE | AUSSTELLUNGEN

Schlanders Konzept &Gestaltung: tagraum.it, Fotografie: Frieder Blickle

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Silandro che gioia!

FREIZEIT FREISCHWIMMBAD | TENNIS | MINIGOLF | RADFAHREN | WANDERN | VINSCHGER HÖHENWEG | WAALWEGE STÄDTISCHES FLAIR FUSSGÄNGERZONE | EINKAUFEN MÄRKTE | VERKOSTUNGEN | CAFES & RESTAURANTS

CULTURA AVI MUNDUS MONDO DEGLI UCCELLI | BIBLIOTECA "CASTELLO DI SILANDRO" | CASA DI CULTURA "KARL SCHÖNHERR" | CINEMA | TEATRO | CONCERTI | MOSTRE TEMPO LIBERO PISCINA | TENNIS | MINIGOLF | ANDARE IN BICI ESCURSIONISMO | ALTAVIA VAL VENOSTA | SENTIERI D'ACQUA ATMOSFERA CITTADINA ZONA PEDONALE | SHOPPING MERCATI | DEGUSTAZIONE | BAR & RISTORANTI

schlanders-laas.it

silandro-lasa.it


Foto: Luigino Zangobbo

Nationalpark Stilfserjoch mein Name

Gegründet 1935. Der höchste Berg Ortler mit 3905 m gehört mir. Der Steinadler ist mein Wappentier. Hirsch, Reh, Gämse, Insekten, Vögel, Edelweiß, Alpenrose, Moose, Flechten, Fichten, Lärchen, Zirben und viele andere mehr kleiden mich. Dazu Gletscher, Bäche, Seen, Wälder und Wiesen, Leute bewohnen und bewirtschaften mich, und zusammen haben wir ein gemeinsames Ziel: Mich in meiner Vielfalt für die Nachwelt erhalten. Dein Nationalpark Stilfserjoch

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Steckbrief: Gesamtfläche des Nationalparks:

130.734 ha

Flächenverteilung:

unterhalb von 2.000 m Seehöhe 27 % oberhalb von 3.000 m Seehöhe 10 % zwischen 2.000 und 3.000 m Seehöhe: 63 %

Gründung:

24. April 1935

Seehöhe:

900 m bis 3.907 m

Höchste Erhebung:

Ortler 3.905 m

Nationalparkregionen:

Trentino-Südtirol, Lombardei

Nationalparkprovinzen:

Südtirol, Trient, Brescia und Sondrio

10 Nationalparkgemeinden

Stilfs, Prad, Glurns, Taufers im Münstertal,

in Südtirol:

Mals, Laas, Schlanders, Martell, Latsch, Ulten

Nachbarn:

Schweizerischer Nationalpark im Nordwesten Naturpark Adamello-Brenta und Naturpark Adamello im Süden und Südwesten


Den Nationalpark mit allen Sinnen erleben… Ausstellungen, geführte Wanderungen und Diavorträge

Kreuzweg 4/c I-39026 Prad am Stilfserjoch Tel. +39 0473 61 82 12 info@aquaprad.com www.aquaprad.com Öffnungszeiten: Di – Fr: 09.00 – 12.00 u 14.30 – 18.00 Uhr Sa, So und Feiertage: 14.30 -18.00 Uhr

Foto: Marko Masterl

Dauerausstellung: Unter Fischen – eine Reise in fremde Welten Sonderausstellung: Die Großen Drei Diavorträge

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Kapuzinergasse 2 I-39028 Schlanders Tel. +39 0473 73 01 56 avimundus@schlanders.it www.stelviopark.bz.it Öffnungszeiten Di – Sa:10.00 – 12.00 und 14.00 – 18.00 Uhr Mo, So und Feiertage geschlossen

Foto: Matteo Riccardo Di Nicola

Dauerausstellung: Die Welt der Vögel Geführte Wanderungen: • Ornithologische Vogelwanderung

Foto: Maurizio Lancini

Trattla 246 I-39020 Martell Tel. +39 0473 74 50 27 info@culturamartell.com www.culturamartell.com Öffnungszeiten: Di – Fr: 09.00 – 12.00 u 14.30 – 18.00 Uhr Sa, So und Feiertage: 14.30 -18.00 Uhr

Dauerausstellung: „In Martell, in mein Tol…“ Bäuerliche Kultur und Kulturlandschaft – gestern und heute Sonderausstellung: Der Rothirsch, ein Dauerläufer mit feinen Sinnen Geführte Wanderungen: • Wildtiere im Nationalpark • Wildschau in der Dämmerung • Unterwegs mit den Förstern • Themenwanderung • Brunftwanderungen

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Foto: Francesco Panuello

Sägehüttel 62 - St. Gertraud I-39016 Ulten Tel. +39 0473 79 81 23 info@lahner-saege.com www.lahnersaege.com Öffnungszeiten: Di – Fr: 09.00 – 12.00 und 13.30 – 17.30 Sa, So und Feiertage: 14.30 -18.00 Uhr

Dauerausstellung: Wald und Holz Sonderausstellung: Der Rotfuchs – Jäger auf leisen Pfoten Geführte Wanderungen: • Unterwegs im Reich des Steinadlers • Wildtiere am Abend • Zwischen Libelle und Bergmolch

Foto: Südtiroler Imkerbund

Trafoi 57 I-39020 Stilfs Tel. +39 0473 61 20 31 info@naturatrafoi.com www.naturatrafoi.com Öffnungszeiten: Di – Fr: 09.00 – 12.00 u 14.30 – 18.00 Uhr Sa, So und Feiertage: 14.30 -18.00 Uhr

Dauerausstellung: Leben an der Grenze Sonderausstellung: Die Welt der Bienen Geführte Wanderungen: • Kinderwanderungen • Die Natur erwacht • Botanische Wanderung

Radtag Stilfserjoch Ein Highlight der besonderen Art! Ab 08.00 bis 16.00 Uhr ist die Straße von Trafoi bis zur Passhöhe für den motorisierten Verkehr gesperrt.

31.8.2013

Es befinden sich 2 Versorgungsstationen entlang der Strecke: Kehre 31 und 14. Die beliebten Radtrikots gibt es in den Kehren 44 und 20. Der Nationalpark Stilfserjoch lädt alle zu diesem unvergesslichen Tag ein! www.stelviobike.com 80

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Foto: Nationalpark Stilfserjoch


Schrot, Korn und Leben Mehr als 12.000 Jahre sind es her, dass der Mensch die Süßgräser entdeckte, die Körner sättigten. Zunächst wurden die Körnchen gesammelt, seit rund 10.000 Jahren wird Getreide jedoch kultiviert. Weizen gilt als eine der ältesten Kulturpflanzen; heute steht er an erster Stelle der weltweiten Anbaumenge von Getreidesorten. Das Getreide, besonders in Form von Vollkornmehl, bietet wertvolle Mineralstoffe sowie sämtliche Vitamine der B-Gruppe und sorgt als Hauptballaststofflieferant für eine ausgewogene Ernährung.

Doch wie steht es mit dem Roggen, der wahrscheinlich jüngsten Getreideart? Der Roggen soll als Unkraut mit dem Emmer („Steinzeitweizen“) nach Europa gekommen sein, wo Germanen und Kelten erkannten, welche unverwüstlichen Eigenschaften er hat. Trotz der großen Halmlänge ist er mit seinen tiefen Wurzeln ein standfestes, winterhartes Getreide mit geringen Wärmeansprüchen.

Brot aus Roggen ist ein Hochgenuss: dunkel, herzhaft und saftig.

Cruschello, grano e vita Un alimento fondamentale: il nostro pane. Nessun altro alimento ha segnato fortemente la nostra cultura europea come il nostro “pane quotidiano”. Il pane di segale è un vero piacere culinario: scuro,saporito e davvero buono. La segale, coltivata e raccolta con cura nei campi della nostra valle è il requisito fondamentale del panificio “Schuster”. I famosi “Paarl”, cioè coppia di pane , un tempo segno benaugurante per le coppie dei giovani sposi vengono preparati con la segale macinata e lavorata con lievito madre, la cui lavorazione è curata diligentemente dalla famiglia “Schuster”.

Molte sono le varietà di pane proposte: pane integrale di segale, pane integrale ”sole”, pane di zucca, pane con semi di lino, filoni neri (Weggen). Importantissimo è anche il farro biologico, dal quale vengono ricavati i fiocchi di farro che, successivamente lavorati senza lievito, si trasformano in gustosi filoncini di farro. L’arte dei panettieri “Schuster” ha dei fondamenti irrinunciabili: pochi ingredienti naturali e semplici, come l’acqua pura de-

tagraum.it

Es ist unser wichtigstes Grundnahrungsmittel: Brot. Kaum ein Nahrungsmittel hat die europäische Kulturgeschichte so geprägt wie das „tägliche Brot“. Roggen spielt bei der Bäckerei Schuster eine wichtige Rolle. Geerntet wird er auch von einheimischen Äckern. Zu Schrot gemahlen und mit dem selbstgezüchteten Sauerteig wird er unter anderem in Paarl verwandelt. Die typischen Paarl sind jedoch nicht alles – verschiedene Brote wie Vollkornsonne, schwarze Weggen, Roggenvollkorn-, Kürbis-, Leinsamen- und Mehrkornbrot bereichern die Auswahl. Auch Dinkel findet seine Bestimmung, wenn Bio-Dinkel zu Dinkelflocken geflockt wird, um zu gesunden Bio-Dinkelflockenweggen (ohne Hefe) verarker beitet zu werden. Wichtig D e r B äc ist den Schuster-Bäckern, ackt das b dass die naturbelassenen Rohstoffe in den Rezeptu  ren mit ihrer Einfachheit Il fornaio rna il punkten können. Deswefa e info gen sind es wenige Rohstoffe, wie Schrot und Wasser, Salz und Gewürze, Brotklee, Sauerteig oder Hefe, die zum gesunden Endprodukt führen. Ein Hochgenuss, der seit Jahrtausenden die Menschen ernährt hat.

B r ot

pa n

gli nostre sorgenti, il cruschello dei nostri campi, il lievito madre, il sale, una gran varietà di erbe aromatiche come la trigonella caerulea (Brotklee) e altre spezie, sono il segreto per un buon pane. Il completamento dell’opera sapiente dei panificatori “Schuster” e degli ingredienti che Madre Natura ci regala da millenni è un pane straordinariamente sano e genuino.

Bio

Dominik, Alexander, Franz, Dietmar, Walter, Manuel und Pius backen Brot. Bäckerlehrling Fabian und Bäckermeister Peter haben heute frei. Dominik, Alexander, Franz, Dietmar, Walter, Manuel e Pius fanno il pane. L’apprendista Fabian e il maestro panettiere hanno il loro giorno libero.

SchuSter L A ATSCH

w w w.schuster.it


Veranstaltungen im Vinschgau

Südtiroler Erdbeerfest im Martelltal

Die Welt der Bienen Ob als Lieferanten von Honig und Wachs, als Meister der sozialen Organisation in einem hoch geordneten Staatswesen oder als Architekten beeindruckend regelmäßiger Wabenkonstruktionen – Honigbienen faszinieren den Menschen seit jeher. Dank ihrer enormen Bestäubungsleistung bei Kulturpflanzen sind sie für uns schlicht unverzichtbar. Die Ausstellung führt den Besucher in verständlicher und unterhaltsamer Weise die atemberaubenden Errungenschaften der Honigbiene anschaulich vor Augen. Naturparkhaus Naturatrafoi – Trafoi Öffnungszeiten: von 14. Mai 2013 bis Do., 31. Oktober 2013 Di. – Fr. 9.00 – 12.00 und 14.30 – 18.00 Uhr Sa. – So. – Feiertage 14.30 – 18.00 Uhr Montag geschlossen www.naturatrafoi.com

„Die Schwabenkinder“ Diese Ausstellung versteht sich als Ausgangspunkt des Weges der Schwabenkinder, an dem zahlreiche andere Museen im Tiroler Oberland, in Vorarlberg und im Schwabenland liegen. Es entstand ein grenzüberschreitendes Netzwerk von Ausstellungen, welches das Thema „Schwabenkinder“ unter immer wieder neuen und den lokalen Besonderheiten angepassten Aspekten vermittelt. Schwerpunkt der Ausstellung im Vintschger Museum ist die Armut im Vinschgau und die verschiedenen Strategien der Menschen mit der Armut zurechtzukommen, das Schwabenland als bitteres Los der Kinder, aber auch als Schlaraffenland. Schluderns – Vintschgermuseum Öffnungszeiten: Di. – Sa. 14 – 17 Uhr; So. 10 – 12 & 14 – 17 Uhr www.gemeinde.schluderns.bz.it

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Sommerwind 2013

Das Fest bildet den traditionellen Auftakt zur Beerenernte im höchsten geschlossenen Erdbeeranbaugebiet Europas. Jahr für Jahr strömen tausende Besucher aus nah und fern zum Erdbeerfest nach Martell, lassen sich unterhalten und genießen die kulinarischen Unterhaltung mit einem umfangreichen Programm und Genuss von kulinarischen regionalen Köstlichkeiten.

und Gedanken nahe am Abgrund stehen dieses Jahr im Mittelpunkt eines abwechslungsreichen Programms für Klein und Groß. An drei Mittwoch-Nachmittagen ertönt in der Freilichtarena Kinderlachen. Ideal für kleine Komödianten ab 4 Jahren und immer um 17.30 Uhr. Immer dienstags und freitags vom 6. bis zum 23. August 2013 – Naturns/Freilichtbühne www.naturnslacht.com

29. & 30. Juni 2013 – Martelltal www.erdbeerfest.it tival.c

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s com jazzfe Südtirol-Jazz-Festival Vinschgau adige zzfestival. a w.alto ww

Kräuter- und Bergblumenwoche Exkursionen, botanische Wanderungen, Kulinarisches und Entspannung rund um die Kräuter- und Bergblumenwelt im Obervinschgau. Wir wollen Gäste und Einheimische gleichermaßen auf den unschätzbaren Wert unseres einmaligen Standorts aufmerksam machen. Genießen Sie die Obervinschger Landschaft, Kulturangebote und die dazu passenden Gerichte. 30. Juni bis 07. Juli 2013 www.ferienregion-obervinschgau.com

Nacht der Kultur – Glurns öffnet Tür und Tor

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w.sue DiesewwKonzertreihe ermöglicht dem Publikum Südtirol mit seinen Schönheiten besser kennen zu lernen. Bei Jazz on the Mountains gibt es musikalische und kulinarische Leckerbissen auf Berg- und Almhütten, die sich mit interessanten Wanderungen verbinden lassen. • Hildegard Lernt fliegen 05.07.2013 — 21.00 Uhr | Schlanders Kulturhaus Schlanders-Karl Schönherr • Yuri Honing Wired Paradise 07.07.2013 — 11.00 Uhr | Mals Bergstation Watles www.suedtiroljazzfestival.com

Vinschgau/Val Ve Hildegard Lernt Fliegen Kunst in der Kartause Martin & Josef Rainer

Yuri Honi Wired Paradise

Das Städtchen Glurns öffnet an diesem Kunst in der Kartause zeigt 2013 zwei Abend und in dieser Nacht seine Türen und Künstlerpersönlichkeiten, die eng mit dem Tore und lädt zum Flanieren, Essen und Fr/Ve Schnalstal verbunden sind: 21:00 Martin Rainer/ So/Do 07.07.2 05.07.2013 kulturellen „Stadtlbesuch“ ein. Geschäfte, Schlanders Die Ausstellung bei Kunst in der Kartause / Silandro Mals / Malles Karlsüdtirolweit Schönherr Schlanders / Watles Gasthäuser und kulturelle Einrichtungen Kulturhaus wird die erste nach seinem Bergstation Tod Casa della Cultura Silandro Stazione Monte sind geöffnet und heißen Einheimische wie im August 2012 sein; Josef Rainer/ Im RahGäste herzlich willkommen. men der Ausstellung in der Kartause wird 15. Juni 2013 von 17.00 – 24.00 Uhr – Glurns er neueste Werke aber auch Videokunst www.glurns.eu zeigen, die eng mit dem Kontext verbunden sind, in dem auch er sich verwurzelt fühlt, dem Schnalstal Ausstellungseröffnung: Naturns lacht Samstag, 20. Juli 2013 – 18.00 Uhr Einzigartige Künstler tauchen die Naturnser Öffnungszeiten Ausstellung: Freilichtarena in eine berauschende Kulisvom 21. Juli bis 25. August 2013 se für allerlei Schabernack und Gelächter, täglich von 14.00 – bis 18.30 Uhr – sonntags/ Frohsinn und Hintersinn! Recykling-Klänfeiertags auch von 10.00 – 12.00 Uhr ge, Gentleman-Humor, Stimmen-Akrobatik, www.schnalstal.com Klassik-Unfug, Improvisations-Wortwitz


Veranstaltungen im Vinschgau zialitäten stehen im Mittelpunkt des kulinarischen Angebotes. 03.08. – 04.08.2013 / Laas – Dorfzentrum www.laas.info

Kochkurs und eine Fotoausstellung sind die kulturellen Schwerpunkte. 06.09.2013 – 15.09.2013 – Glurns www.glurns.eu

musica viva Vinschgau

Kabarett auf Schloss Kastelbell Markus Linder Markus Linder ist ein vielseitiger Kabarettist, Moderator und Musiker. Er denkt sich in spezielle Inhalte und Insider-Themen hinein und kann daraus mit viel Phantasie und Skurrilität maßgeschneiderte KabarettEinlagen auch für besondere Events und Jubiläen kreieren. Er schlüpft dabei in vielfältige Rollen und ist damit der ideale Mann für derartige Veranstaltungen. Auf Schloss Kastelbell wird er ein „BEST OF – Highlights aus 7 Programmen“ präsentieren. 24.07.13: 20.30 Uhr – Schloss Kastelbell www.schloss-kastelbell.com

Schlanderser Sommerabende in der Schlandersburg Auch im Jahr 2013 laden wir Sie wieder herzlich zu unseren Sommerveranstaltungen ein: Di. 30.07. – 17.00 Uhr: ...e la luna? Konzert und Geschichten für Kinder Di. 30.07. – 20.30 Uhr: ...e la luna? Canzoni italiani mit Eva Spagna + Band Di. 06.08. – 20.30 Uhr: Erotische Geschichten und Musik mit Toni Taschler, Christine Lasta, Helga Plankensteiner und Michl Lösch Di. 13.08. – 20.30 Uhr: Eine musikalische Reise durch Italien mit Cosa Nostra Di., 20.08. – 20.30 Uhr: Konzert mit der Gruppe Emissione Di. 27.08. – 20.30 Uhr: Konzert mit der Band Mainfelt www.schlanders.it

Der Konzertverein „musica viva Vinschgau“ besteht in der derzeitigen Zusammensetzung seit 1992. Der Verein ist bestrebt, jährlich einen Konzertzyklus mit namhaften Künstlern aus dem In- und Ausland an verschiedenen Orten des Vinschgaus durchzuführen. Konzert mit dem Haydn Orchester Stephan Tetzlaff, Dirigent Arcangelo Corelli: Concerto grosso – Johann Sebastian Bach: Kantate „Vergnügte Ruh, beliebte Seelenlust“ Georg Friedrich Händel: Concerto grosso W. A. Mozart: Sinfonie D-Dur KV 504 “Prager” Freitag, 16. August 20.00 Uhr Schlanders, Kulturhaus www.musicaviva-vinschgau.org

Südtiroler Ritterspiele Das umfangreichste Programm im Alpenraum Schluderns bietet auch heuer wieder die ideale Kulisse für die Südtiroler Ritterspiele. Im geschichtsträchtigen Ambiente von Churburg, Burgruine Lichtenberg, Fürstenburg und Kloster Marienberg halten spektakuläre Schaukämpfe die Zuschauer in Atem. Das umfangreichste Programm im Alpenraum steht heuer im Zeichen der 850 Jahrfeier von Schluderns. 23.08.2013 – ganztags / Schluderns 24.08.2013 – ganztags / Schluderns 25.08.2013 – ganztags / Schluderns www.ritterspiele.it

marmor und marillen

Vinschger Palabira Tage

Kulturfest rund um zwei ganz besondere „Früchte“ An der „Laaser Marmorwerkstatt“ nehmen zahlreiche ausgebildete Steinbildhauer aus dem In-und Ausland teil. Heimische Produkte und leckere Köstlichkeiten bieten die über 35 Marktler an ihren Ständen an. Verschiedene Ausstellungen vermitteln einen interessanten Einblick in die Vielfalt lokaler Schaffenskraft und Kreativität. Marillenspe-

Die „Vinschger Palabira Tage“ in Glurns bilden nun seit mehreren Jahren eine kulturelle und informative Auseinandersetzung mit dieser einzigartigen Obstsorte. Die Glurnser Bar- und Gastbetriebe bieten besondere Gerichte an wie zum Beispiel „Kasnocken mit Palabirne und Almkäse“ gratiniert. Eine Morgenwanderung, ein Markttag mit Verkauf von Palabirnen, ein Schaukochen, Kulturwanderungen, Nachtstadtführungen,

Franz-Tumler-Literaturpreis 2013 Literaturpreis für deutschsprachige Erstlingsromane. Beim Franz-Tumler-Literaturpreis handelt es sich um einen Vorschlagspreis der Jury, d.h. die Jury nominiert die TeilnehmerInnen, liest und bewertet die Romane und schlägt sie zur Endauswahl in Laas vor. Bei öffentlichen Vorlesungen werden dann die Preisträger ermittelt. Termin: Donnerstag, 19. September 2013 von 09 – 17 Uhr – Öffentliche Vorlesungen Laas – Josefshaus Freitag, 20. September 2013 um 20 Uhr erfolgt die Preisverleihung Laas – St. Markus Kirche www.tumler-literaturpreis.com

Vintschger Kulturlandschaftstage 2013 Die Vintschger Kulturlandschaftstage sind eine Plattform, wo das Thema Kulturlandschaft multi- und interdisziplinär behandelt werden soll. Die Kulturlandschaft ist aus unserer Sicht ein Archiv, worin sich Informationen zum Verhältnis der BewohnerInnen mit ihrer Umgebung, zur Ökologie einer Landschaft, zu historischen Besitz- und Nutzungsverhältnissen sowie zu Kultplätzen und Kulthandlungen. Die Kulturlandschaft zeigt uns Vergangenes und Gegenwärtiges sowie die Beziehung Mensch-Natur auf. Das Thema der Vintschger Kulturlandschaftstage lautet „Landschaft entwickeln“ und wird damit der rasanten Veränderung der Kulturlandschaft Rechnung tragen. Donnerstag, 03. Oktober 2013: Thema: „Seenlandschaft“ Freitag, 04. Oktober 2013: Tagung „Umgang mit Landschaft“ Samstag, 05. Oktober 2013: Landwirtschaft – Tag der offenen Hoftüre Sonntag, 06. Oktober 2013: Thema: „Kultur-Wanderung“ www.landschaftstage.com

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hohenegger.it

SEILBAHN UNTERSTELL • NATURNS

Wandern am Naturnser Sonnenberg Naturns | Tel. +39 0473 66 84 18 | www.unterstell.it


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