Magazin Neumarkt 17 - 2022

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RUBRIKENTITEL

domani

Ausgabe #7

FAMILY AFFAIRS

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Making room for personality Montana is designed and manufactured in Denmark. Focusing on quality, craftsmanship and sustainability, we proudly deliver a wide range of colourful, durable, Ecolabel-certified products – giving you the freedom to mix and match just as you like. Without further ado, let’s play.

EU Ecolabel Certified

montanafurniture.com


EDITORIAL

INHALT DOMANI #7

WILLKOMMEN IM NEUEN DOMANI!

Seite 4 NEWS – RUNDE SACHEN Seite 12 LEUCHTEN – PUNKT FÜR PUNKT Seite 14 DESIGNERPORTRÄT BODIL KJAER Seite 16 NEUE KOLLEKTION – FRITZ HANSEN Seite 18 WOHNBERATUNG – KLOSTERS – NAH-ERHOLUNG – VALÈRE ZÜRICH – BOUTIQUEN-MOOD – ZÜRICHSEE – BIJOU MIT BLICK – AARGAU – HAPPY IM NEUBAU – GENF – NATUR PLUS Seite 32 ZU GAST: DAVID ALLEMANN Seite 38 SHOWCASE WOHN-FAMILIEN: Hersteller bei Neumarkt 17 im Porträt Seite 82 NEUMARKT 17 – ein Team für alle Fälle

Kopfstand für schönes Einrichten: Die Familie Schwarz befasst sich seit 58 Jahren mit Möbeln, die das Leben in der Familie in Schönheit definieren helfen. Aspa, Beistelltische aus Glasscheiben, MUT Design – ein zartes Wechselspiel von Farbe und Lichteinfall.

Liebe Kundin, lieber Kunde von Neumarkt 17 Bleibt ein Unternehmen über Generationen hinweg im Besitz einer Familie, steckt immer eine spannende Geschichte dahinter. Wie übertragen sich Leidenschaften von Eltern auf Kinder? Sind gute Beziehungen vererbbar? Firmenfamiliengeschichten stellen faszinierende Fragen und sind lehrreich. Deshalb freut es uns sehr, Ihnen auf den folgenden Seiten einige unserer Partnerunternehmen vorstellen zu dürfen, die sich als Familienbetriebe verstehen. Schon meine Mutter Liz Schwarz, die Gründerin von Neumarkt 17, arbeitete mit Vorliebe mit solchen Firmen zusammen, und auch mir liegen langjährige Beziehungen am Herzen; ich verstehe sie als Teil einer ganzheitlichen Designkultur. Ebenfalls im Zeichen des Familiären haben wir zum traditionellen Interview David Allemann gebeten, einen der Gründer des phänomenal erfolgreichen Sportschuhherstellers On. Das Haus Neumarkt 17 hat für ihn viel Bedeutung, weil er schon mit seinen Eltern zu Besuch kam, einem Architektenpaar, das mit Liz und Fritz Schwarz befreundet war. Seinerzeit zeichnete sich jedoch noch nicht ab, dass neben dem Möbelgeschäft sowohl die Anwaltskanzlei meines einen Bruders wie das Architekturbüro meines anderen Bruders unter dem gleichen Dach florieren würden. Aus heutiger Sicht darf man das Konzept für unser Haus wohl, ohne zu übertreiben, visionär nennen. Neue Visionen durften wir im zurückliegenden Jahr auch für bestehende und neue Kunden des Hauses Neumarkt 17 entwickeln. In kurzen Storys stellen wir Ihnen auf den folgenden Seiten Wohnungen, Häuser und Büros vor, bei deren Einrichtung wir beratend tätig sein und die Produkte unserer Partnerfirmen platzieren durften. Eine Anzahl von ihnen stellt sich im zweiten Teil des Magazins vor. Ich hoffe, dass Sie beim Blättern kurzweilige und inspirierende Momente haben werden. Und freue mich darauf, Sie demnächst wieder unter – fast – normalen Bedingungen bei uns im Haus zu begrüssen. Andreas Schwarz

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FORMENSPRACHE RUNDE SACHEN Die Ausstrahlung aktueller Möbelkollektionen lässt uns den momentanen Zeitgeist spüren. Wie die folgenden Seiten zeigen mögen, setzen die Markenhersteller der-

Matéria Side Table, Coffee Table und Long Table, Christian Haas.

zeit auf abgerundete Ecken und skulpturale Formen, die den optimistischen Esprit der Siebzigerjahre wieder aufleben lassen – oder gar seinerzeit entworfen wurden.


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Sol Side Table, Ortega Guijarro. Paradise Bird Desk, Luca Nichetto. Wogg 82 Sideboard, Christophe Marchand.

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Welle 5 Pouf, Verner Panton. Margas, Sessel, Louise Liljencrantz. Epic Dining Table und Violin Chair, beide GamFratesi. Dudet, Patricia Urquiola; LC6 Table Tube d’Avion, Le Corbusier, Pierre Jeanneret, Charlotte Perriand.


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Flair O’ Chair und Allure O’ Table, Monica Armani.


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Bridge Round, Jehs + Laub; Embra, Stuhl, Oliver Schick; Sun – Light of Love, Pendelleuchte, Tord Boontje. Lounger 119, Sebastian Herkner. Marley, Sessel, Antonio Citterio.

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HAL Lounge Chair & Ottoman, Jasper Morrison. Lucrezia Soft, Sofa; Amoenus Soft, Sessel; Elios, Beistelltisch; Intervallum, Hocker, alle Antonio Citterio.


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Sumo, Sofa, Piero Lissoni.

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LEUCHTEN PUNKT FÜR PUNKT Leuchten haben eine wichtige Funktion und verdienen es, ihren eigenen Ausdruck zur Einrichtung beitragen zu dürfen. Beleuchtung kann eine im Raum schwebende

Ginger, Wandleuchte, Joan Gaspar.

Skulptur sein, sanftes Licht verbreitend, oder als grafisches Element mit Bühnenbildeffekt ihren Auftritt haben. Am besten, man kombiniert mit Freude und Vielfalt.


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Bellhop Floor, Stehleuchte, Edward Barber & Jay Osgerby. Patera Oval, Pendelleuchte, Øivind Slaatto. Mito Aura, Wandleuchte, Axel Meise.

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BODIL KJAER INTERNORDTIONAL Sie war nie weg, doch selten so präsent wie jetzt: Bodil Kjaer, dänische Architektin, geboren 1932. Neuauflagen ihrer Designs aus der Mitte des letzten Jahrhunderts bei Cassina und bei Carl Hansen & Søn

High Back Chair, Sessel und Nest of Tables, Beistelltische, alle von Bodil Kjaer.

rücken Kjaer derzeit als prägende Denkerin in den Vordergrund, die Möbel als Teil der Architektur und ihrer Bausteine erdachte anstatt in formalen Visionen.


NEWS

Mit neunzig Jahren ist die in Jütland geborene und heute in Aarhus lebende Architektin Bodil Kjaer bis heute erfolgreiche Lehrerin, Kreative und Geschäftsfrau, wenn es um die Rechte an ihren begehrten Möbeldesigns geht. Mit der sprunghaften Zunahme des Interesses an ihrer Person in den letzten Jahren kann sie bestens umgehen. «Ich habe ja die ganze Zeit das Gleiche gemacht.» Das Gleiche bedeutet in diesem Zusammenhang allerdings eine internationale Karriere mit eigenen Studios und Stationen als Professorin in London und den USA (Maryland). Penguin Books, IBM, Alfa Romeo, die lombardische Regierung zählten zu den Auftraggebern. «In meinem Leben war alles eine fliessende, teilweise überlappende Entwicklung», schreibt sie rückblickend auf ihrer

Serving Cart. High Back Chair, Sessel und Nest of Tables, Beistelltische. Bodil Kjaer. Office Desk, Schreibtisch.

Website. Ohne Bauen kein Design: Möbeldesign war für Bodil Kjaer immer eine notwendige Ergänzung zur Architektur, wie sie gerne betont. Beim Anblick ihrer Designs wird allerdings rasch klar, dass sie mit Architektur etwas Besonderes und wohl typisch Nordisches meint: Die Bauten von Kjaer sind in einer persönlichen Interpretation des seinerzeit gültigen «internationalen Stils» aufgeräumt und lichtdurchflutet, aber sie lassen sich auf den Menschen als Benutzer zu hundert Prozent ein. Und das gilt gleichermassen für die Möbel, die zwischen 1955 und 1963 entstanden, als Kjaer mit einer Reihe von Bauten im öffentlichen Raum beauftragt wurde – und mit denen die Möbel oder eben «architektonischen Elemente», wie sie es nennt, eigentlich im Zusammenhang gesehen werden sollten.

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NEUE KOLLEKTION BEI NEUMARKT 17 FRITZ HANSEN Kaum ein Hersteller führt mehr ikonische Möbel in seinem Katalog als Fritz Hansen. Gegründet vor 150 Jahren, wurde die dänische Marke zum Standard nordischen Designs und nimmt sich seit jeher den

EggTM-Sessel mit Fusshocker Arne Jacobsen, Grace Leder in Jubiläumsfarbe Chestnut, Gestell mit PVD-Beschichtung.

Menschen zum absoluten Massstab seiner Arbeit. Mit grosser Freude meldet Neumarkt 17 die Marke Fritz Hansen als Neuzugang im Sortiment des Hauses.


NEWS

Leicht wiedererkennbar, oft eingesetzt und dennoch eine zuverlässige Aufwertung für jedes Umfeld: Das sind die Anforderungen, wenn einem Möbel das Prädikat «Ikone» verliehen werden soll. Im Gegensatz zu gesuchten «Klassikern» sind die Ikonen weit über die Branche hinaus als Möbel von Qualität und grosser Aussagekraft bekannt und vermitteln sowohl die Stimmung einer Epoche als auch den Wunsch der Einrichtenden, ihren Räumen Zeitlosigkeit zu verleihen. Arne Jacobsen und Poul Kjaerholm begründeten mit ihren absolut legendären Entwürfen in der heute als «Mid Century Modern» bekannten Epoche den Ruf von Fritz Hansen; das in Allerød nördlich von Kopenhagen domizilierte Unternehmen konnte dank der grossen Nachfrage nach deren Entwürfen eine unvergleichlich grosse

Serie 7TM-Stuhl Arne Jacobsen, Frontpolsterung, Grace Leder in Jubiläumsfarbe Chestnut, Schale aus Walnuss. SwanTM-Sessel Arne Jacobsen, Bezugstoff Karakorum. PK 22TM-Sessel Poul Kjærholm, Korbgeflecht, Satingebürsteter Federstahl. Lissoni SofaTM Piero Lissoni Zweisitzer, Bezug 123 Remix in Hellgrau.

Kompetenz in der seriellen Fertigung aufbauen und besitzt in einer ganzen Reihe von Bereichen exklusives Know-how. In den letzten Jahren stiessen neue Designer zu den schon längst bekannten Namen; unter anderem dürfen sich Piero Lissoni, Jaime Hayon und Sebastian Herkner zu den neuen Entwurfskünstlern im Katalog von Fritz Hansen zählen. Der Egg-Sessel von Arne Jacobsen wird übrigens im Rahmen der Jubiläumskollektion mit Lederbezug in der Jubiläumsfarbe Chestnut aufgelegt; das gleiche Leder wird für die Polsterung der Jubiläumsauflage des Serie 7TM-Stuhles verwendet. Beide Möbel bekommen durch den Bezug ein diskretes Plus an Luxus und dürften nicht allzu lange erhältlich sein. Bei Neumarkt 17 lassen sich die Besonderheiten der Jubiläumskollektion in Echtzeit erleben.

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KLOSTERS NAH-ERHOLUNG Eine Familie aus Zürich erwarb im traditionsreichen Wintersportdorf Klosters eine grosszügige Ferienwohnung. Der Umbau brachte eine überraschend gute Bausubstanz zum Vorschein, die auf passendem Niveau mit Einrichtungsideen von Neumarkt 17 ergänzt wurde. Seit das Prättigauer Dorf Klosters talabwärts über die Sunnibergbrücke umfahren wird, ist die Station bei Erholung Suchenden – vor allem Zürcher – Familien

zur noch begehrteren Adresse geworden. Für eine Herrliberger Familie mit vielen Jahrzehnten Klosters-Vergangenheit gab es deshalb kein langes Überlegen, als im Haus Riva Sanestra im Ortsteil Aeuja eine Wohnung zum Verkauf stand. Das Haus steht frei und bietet schöne Blicke ins Tal des Flusses Landquart und auf die umliegenden Hänge und Gipfel. Und die Wohnung entpuppte sich, einmal ausgeräumt, als Schmuckstück mit perfektem Raumprogramm.


WOHNBERATUNG

Die zukünftige Hausherrin bat die mit ihr befreundete Architektin Kerstin Sammet Witta um ein Umbaukonzept und holte fürs anschliessende Einrichten Neumarkt 17 ins Boot. So entstand in dem markanten Bau von 1969 eine zeitlos alpin wirkende, überaus grosszügige Ferienwohnung mit insgesamt fünf Schlafzimmern auf zwei Stockwerken. «Zunächst wurde das Holz freigelegt und glasgestrahlt», schildert die Hausherrin die Arbeiten. «Die Küche wurde voll und ganz neu geplant und ersetzt.

Harper, Sofa, Antonio Citterio; Lebeau, Beistelltisch, Patrick Jouin; FEZ, Stehleuchte. Little Petra, Sessel mit Hocker, Viggo Boesen; Bold Melange, Teppich; FeelGood, Sessel, Antonio Citterio; Pina High, Beistelltisch, Sebastian Herkner. Bridge, Esstisch, Jehs + Laub; Rely, Stühle, Hee Welling; Limbus, Hängeleuchte, Emanuele Ricci; Cactus, Tischleuchte, Mickael Koska. Holzstuhl 118, Sebastian Herkner; Vermu, Tisch; Sento, Leuchten.

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In Küche und Eingang haben wir Platten aus Valser Quarzit verlegen lassen.» Der neue Look der Wohnung ist ehrlich und einheitlich, bestimmt von offenporigem Holz und leicht wolkigem, an die Seventies erinnerndem Putz. Mit ihren Balken vermittelt die Dachschräge den Eindruck eines umgebauten Stalles, wie sie derzeit so begehrt sind. «Wir haben in allen Zimmern in Schreinerarbeit Arbeitsplätze und Stauraum einbauen lassen, damit die Räume aufgeräumt wirken», sagt die Bauherrin. >>


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>> Für die Böden wurden lange Fichtendielen aus Altholz verlegt, das zuvor im Appenzell im Einsatz war. Die Beleuchtung wurde durchkonzipiert und den Zimmern wurde der Charakter von Suiten mit jeweils eigenem Bad eingehaucht. «Bei der Einrichtung des Wohnzimmers suchten wir nach stimmigen Proportionen und nach archaischen Materialien, die zur alpinen Stimmung passen», erinnert sich Andreas Schwarz an die gemeinsamen Gedanken beim Design

der Inneneinrichtung. Die Farbe Grün als hauptsächlicher Akzent habe sich beim Blick auf die Talhänge ergeben, deren Ausdruck von Fichtenwäldern geprägt ist. Grün hat in der Frühstücksnische bei der Küche einen besonders hübschen Auftritt: Hier treffen sich mintgrüne Stühle mit einer textilen Tapete von Raf Simons, diskret indirekt beleuchtet. Grün dominiert auch im eleganten Essbereich, dessen Möbel im Gegensatz zum Wohnraum urbane Leichtigkeit ausstrahlen.

Stühle Rely von Hee Welling. Ghost, Bett, Paola Navone; VL38, Wandleuchten, Vilhelm Lauritzen. Kekke, Spiegel, Piet Boon; Card Room Green N° 79, Wandfarbe, Farrow & Ball.


WOHNBERATUNG

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Adda, Bett, Antonio Citterio; Loll 09, Sessel, Paola Navone; Onda, Nachttisch, F&E; Gravity, Tischleuchten, Space Copenhagen; Topoled, Wandspot; Bellhop, Stehleuchte, Edward Barber & Jay Osgerby; Ply Pink, Teppich, MUT Design Studio.


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VALÈRE – ZÜRICH BOUTIQUEN-MOOD Zwei Walliser haben in Zürich eine Firma für Vermögensberatung gegründet. Der Name Valère verweist entfernt darauf, vermittelt aber auch Femininität. Im Zug ihres erfolgsbedingten Wachstums gab es einen

MOUNT, Tisch, und LAX, Konsole, beide Gil Coste; Elephant, Stühle, Studio Neuland; Vase Smaragdgrün, Bell Side Table und Ona Cocktail Chair, Sebastian Herkner.

Domizilwechsel und Bedarf nach neuen Möbeln. Valère-Partnerin Silke Kluyken kümmerte sich gemeinsam mit Neumarkt 17 um eine Einrichtung, die ein modernes Lebensgefühl und Transparenz vermittelt.


WOHNBERATUNG

Das herrschaftliche Haus im Zürcher Uniquartier wurde kürzlich aufwändig renoviert, errichtet wurde es Ende des 19. Jahrhunderts. Schön proportionierte Räume und grosszügige Gänge charakterisieren die Büros von Valère. So kommen die für eine Firma aus der Finanzbranche ungewohnt eleganten und farbigen Möbel noch besser zur Geltung. Es gibt runde Formen, haptisch spannende Oberflächen und weder Leder noch Chromstahl.

Ona Cocktail Chair, Sebastian Herkner; Loop Melange, Teppich, Kasthall Design Studio; DD Table, Beistelltisch, Jaime Hayon. Vuelta, Sessel, Jaime Hayon; Tulip Beistelltisch, Eero Saarinen; FEZ, Stehleuchte, Dieter Horn. Panco, Bartisch, Romano Marcato; Nerd, Barhocker, David Geckeler; Toldbod, Hängeleuchten. HiLow, Schreibtisch höhenverstellbar, Peter J. Lassen & Joakim Lassen; Office Cabinet, Korpus; ID Trim, Bürostuhl, Antonio Citterio; XT-S, Stehleuchte.

«Als Basis für die Zusammenarbeit stellte ich ein Moodboard mit Farben und Stimmungen zusammen», sagt Silke Kluyken, und Jeannette Frey von Neumarkt 17 ergänzt: «Nach zwei Besprechungen bei uns im Haus hatten wir eine tolle Lösung.» So hat eine ambitionierte Vermögensberatung ein Interieur bekommen, das zu ihrem Ansatz passt, ihren Kunden in aller Freiheit massgeschneiderte Portefeuilles nach ihren Vorlieben und Bedürfnissen zu erstellen.

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ZÜRICHSEE BIJOU MIT BLICK Weil Aussicht nicht alles ist, liess sich der neue Besitzer einer Wohnung am Sonnenhang über Meilen beim Einrichten von Neumarkt 17 beraten. Die grosszügigen Räume haben als Bonus eine um-

Tisch NVL von Jean Nouvel, Stühle CH33 von Hans J. Wegner.

werfende Terrasse. Es entstand ein Ensemble von grosser texturieller Vielfalt in gedeckten Farben. Und natürlich kommt der Blick auf den Zürichsee nicht zu kurz.


WOHNBERATUNG

Der neue Besitzer der geräumigen, für zwei Bewohner ausgelegten Wohnung trage stets Kleidung in sehr unaufgeregten Farben, aber von höchster Qualität, sagt Grinda Gunjic, die den Kunden von Neumarkt 17 beim Zusammenstellen seiner neuen Einrichtung beraten durfte. «Damit die Einrichtung dem Geschmack ihres Bewohners entsprechen würde, schlug ich bei den Farben ein Spektrum natürlicher Töne von warmem Steingrau bis Schlamm vor.» Damit diese Zurückhaltung dennoch etwas Persönliches ausstrahlt, legte Grinda Gunjic ein besonderes Augenmerk auf die Texturen der Oberflächen. «Wenn man bei der Materialisierung auf Vielfalt und Rhythmus achtet, lässt sich auch bei einer diskreten Farbgebung etwas Persönliches aussagen.» Die Wohnung ist luxuriös ausgebaut und

Tisch NVL von Jean Nouvel, Stühle CH33 von Hans J. Wegner. Bett Charles von Antonio Citterio, Nachttisch Gong Due von Andrea Parisio, Stehleuchte Gräshoppa von Greta Magnusson Grossman. Sofa Groundpiece von Antonio Citterio, Beistelltisch Formiche von Piero Lissoni, Teppich Neeschi Zermatt, Sessel Chandigarh von Pierre Jeanneret, Stehleuchte Akari, Beistelltische Lato von Luca Nichetto.

die Kücheninsel ist dementsprechend in Marmor ausgeführt – das Thema Textur wird auch hier angetönt. «Marmor konnte dann jedoch in der übrigen Wohnung kein Thema mehr sein», sagt die langjährige Wohnberaterin, die oft für Neumarkt 17 in der Westschweiz unterwegs ist (siehe S. 28). Beim Esstisch fiel die Wahl auf ein skulpturales Modell von MDF Italia; die Stühle von Carl Hansen konnte der Auftraggeber von seinem früheren Wohnort her weiterverwenden und sie ergeben mit dem Tisch eine schöne Harmonie. «Mit einem Teppich und dem Sofa Groundpiece von Flexform, bezogen im erwähnten Farbspektrum, war es dann möglich, die Küche und die wundervolle Terrasse gleichermassen wie die Aussicht ins Blickfeld der Bewohner und allfälliger Gäste zu rücken.»

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AARGAU HAPPY IM NEUBAU Nach seinem Rückzug aus dem Berufsleben hat ein erfolgreicher Coach und Psychologe bei Zofingen ein Terrassenhaus gekauft und liess sich beim Einrichten von

Edouard, Chaiselongue, Antonio Citterio; Poetry Sun, Teppich, Maja Johansson Starander; Formiche, Beistelltische, Piero Lissoni; Cloud, Stehleuchte, Frank Gehry; Treron No 292, Wandfarbe, Farrow & Ball.

Neumarkt 17 Inhaber Andreas Schwarz coachen. Die Einrichtung der geradlinigen Räume fiel musterhaft persönlich aus und überzeugt mit zeitgemässen Akzenten.


WOHNBERATUNG

«Ich kann Besuch empfangen und habe einen guten Ort für Gespräche, aber ich bin auch happy, wenn ich alleine zuhause bin», sagt der ehemalige Berater, der für die neue Lebensphase nach intensiven Berufsjahren einen passenden Lebensmittelpunkt gestalten wollte. Es handelt sich um eine kleine Wohnung in einer neuen Terrassenhaussiedlung östlich von Zofingen; schon die Architektur ist stimmungsvoll mit ihrem Gegensatz zwischen coolem Sichtbeton und handwarmen Arvenholztüren. Seit einem Jahr wohnt der frühere Coach von Topmanagern und Spitzensportlern nun hier und hat zuvor die allermeisten Einrichtungsgegenstände aus seinem «früheren Leben» losgelassen – er wollte seinem neuen Zuhause eine gleichermassen durchkonzipierte wie persönliche Einrichtung geben. «Im Wohnbereich ist eine Reihe attraktiver Einzelstücke um den Teppich von Kasthall herum gruppiert und

Canasta 13 Loveseat, Outdoor Sofainsel, Patricia Urquiola. Esstisch Bridge von Jehs + Laub, Stühle Neil von Jean-Marie Massaud, Hängeleuchte Aplomb Large von LucidiPevere. Sessel Grand Relax, Antonio Citterio. Sideboard von Peter J. Lassen, LCW Plywood, Sessel, Charles & Ray Eames.

ihm zugeordnet», sagt Andreas Schwarz, der den Designliebhaber beraten hat. Im Wohnzimmer platziert ist ein leicht wirkendes, grosszügiges Sofa von B&B Italia, das nicht direkt an der Wand steht, sondern den Blick auf den von grüner Landschaft geprägten Ausblick des grossen Fensters lenkt. Damit sei es gelungen, ein Maximum an Dynamik in den Raum zu bringen, so Andreas Schwarz. «Insgesamt suchte ich eine farblich abgestimmte Einrichtung, die die klare, aber dennoch Wärme ausstrahlende Architektur harmonisch ergänzt.» Der Auftraggeber freut sich darüber, dass ein stimmiges und lebendiges Ganzes entstanden ist. «Mir war die Ausstrahlung der einzelnen Räume sehr wichtig. Andreas Schwarz und ich haben uns besonders in dieser Hinsicht bestens gefunden. Es ist einfach toll, in einer Umgebung zu leben, die voll und ganz zu mir und meiner neuen Lebensphase passt.»

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GENF NATUR PLUS In den umwerfend grosszügigen Räumen eines neu errichteten Hauses bei Genf sollte sich eine Familie mit kleinen Kindern rundum wohl fühlen und viele Freunde empfangen können.

Mithilfe der tollen Architektur, der Kreativität der Kinder und etwas Beratung von Neumarkt 17 entstand ein Mix aus Klassikern und Stücken am Puls der Zeit.


WOHNBERATUNG

Die Blickachsen im zentralen Wohnraum des Hauses gehen auf den Garten, ein breit aufgestelltes Bücherregal von Moormann und ein äusserst gestyltes Cheminée. «Das Haus insgesamt hat die Atmosphäre eines asiatischen Pavillons und man glaubt, im Garten zu sitzen», schildert Wohnberaterin Grinda Gunjic die Ausgangslage dieses spannenden Projekts. Es sei ihr jedoch wichtig gewesen, auch die Vorzüge des Innenraumes zu inszenieren. Sitzt man

Tufty-Time, Sofa, Patricia Urquiola; 053 Capitol Complex Armchair, Sessel, Hommage à Pierre Jeanneret; LC4, Liege, Le Corbusier, Pierre Jeanneret und Charlotte Perriand; FNP, Regal, Axel Kufus. Tweet, Teppich; Vittorio, Beistelltische, Andrea Parisio; Eames Elephant, Charles & Ray Eames; Eames Fiberglass Armchair DAW.

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nun auf den mit grosszügigen Abständen platzierten Sofas (Tufty-Time von Patricia Urquiola), lässt sich der überhohe Raum in vollen Zügen geniessen. «Dieses Modell ist bei aller Grösse immer noch filigran und hat ein gutes Verhältnis zu den Dimensionen des Hauses.» Die Vielzahl der Sofasitzplätze wurde mit unterschiedlichen Materialisierungen aufgefangen; es entstand eine Sitzlandschaft, wie man sie schon in den Siebzigerjahren wegen ihrer >>


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Tufty-Time, Sofa, Patricia Urquiola; 053 Capitol Complex Armchair, Sessel, Hommage à Pierre Jeanneret; Tweet, Teppich; Vittorio, Beistelltische, Andrea Parisio.


WOHNBERATUNG

>> spontanen Ausstrahlung und ihrer Kinderfreundlichkeit toll fand. Ein japanischer Teppich, der von der asiatischstämmigen Hausherrin ins Spiel gebracht wurde, sorgt für eine Verbindung zur persönlichen Story, für zusätzliche Vielfalt der Texturen und hält überdies die Sitzlandschaft optisch zusammen. «Auch das MoormannRegal strahlt etwas Asiatisches aus», sagt Grinda Gunjic; «dass dieser Stil bei

Mädchenzimmer mit individuell zusammengestellter Regalkomposition, Regalund Schrankelemente von Peter J. Lassen. Kinderzimmer Junge mit individuell zusammengestellter Regalkomposition.

den Auftraggebern aus der französischen Schweiz ankam, hat mir grosse Freude gemacht.» Beim Einrichten der Kinderzimmer kamen die kleinen Bewohner selbst zum Zug: Die Farbgebung der Möbel von Montana wurde von den Kids ausgesucht, und so kam der Vorzug dieses Möbelsystems auf eine neue, überraschende Weise zum Tragen.

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ZU GAST DAVID ALLEMANN Als Mitgründer des globalen Sportschuhphänomens On wurde David Allemann in kurzer Zeit zu einem der meistgefragten Schweizer Unternehmer. Davor war die Tätigkeit als Marketingchef des Designunternehmens Vitra eine entscheidende

David Allemann und Andreas Schwarz in der Neumarkt 17 Loft an der Predigergasse 14.

berufliche Station. Dass ein umfassend verstandener Designbegriff untrennbar ins Erbgut von On eingewoben ist, hat damit, aber auch mit der Tätigkeit von Allemanns Eltern als Architekten zu tun – und deren Bekanntschaft mit Liz und Fritz Schwarz.


INTERVIEW RUBRIKENTITEL

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ANDREAS SCHWARZ: On bezieht gerade einen neuen Hauptsitz im Kreis 5 in Zürich. Wie viele Menschen sind jetzt bei euch tätig? DAVID ALLEMANN: Weltweit arbeiten heute bei On 1400 Mitarbeiter an 9 Standorten und aus 72 Ländern. Die Hälfte davon, also ein Team von 700 Mitarbeitern, ist in Zürich. Hier passiert die Innovation von On. Darum nennen wir unseren neuen Hauptsitz «On Labs». Weil On so stark wächst, ist mehr als die Hälfte unseres Teams in der Pandemie zu On gestossen und hat noch nie an einem Ort zusammengearbeitet. Meetings gab es nur online. Darum ist jetzt das Zusammenkommen im neuen On Labs ein grosser Moment für uns. In den letzten Jahren waren Arbeit von zuhause und Einkaufen online das grosse Thema. Wie wichtig ist es überhaupt noch, ein grosses Büro zu haben? Für einen Schreibtisch und einen Rechner kommt niemand zurück ins Büro. Vielmehr geht es um ein soziales Büro an einem physischen Ort. Das ist zentral für die Kultur, für wichtige Diskussionen und für die Entwicklung von Ideen. Da passiert viel auch beim gemeinsamen Essen, bei spontanen Gesprächen und beim Sporttreiben. Schliesslich ist die Mission von On, dass sich Menschen mehr bewegen und dabei auch etwas im Kopf passiert. Inspiration

durch Bewegung. Denn On ist im Kern ein Innovationsunternehmen. Sich nur online zu treffen, ist nicht das Gleiche, besonders im kreativen Bereich, wo unsere Teams zu einem grossen Teil tätig sind. Die Architektur von On Labs wird für jede Menge Austausch sorgen. Wie ist denn dieser Neubau konkret organisiert? In den On Labs gibt es zum einen das Lab, in dem die ganze Schuh- und Kleiderentwicklung passiert. Der Innovationscampus zieht sich weiter über mehrere Gebäude bis zu einem Pavillon mit der Collective Bakery, dem veganen Restaurant Roots und einem Annex, in dem sich die Sports Science Labs befinden. Wir wollen einen sozialen Austausch im Team fördern und gleichzeitig jedem Mitarbeitenden auch ein Zuhause geben. In der Tat, 700 Leute sind ziemlich viel. Wie sorgt ihr dafür, dass man sich nicht anonym fühlt? Wir denken auch den Arbeitsplatz der Zukunft neu. In der Schweiz kennen wir ja das Dorf als Einheit gut. Man kennt sich und kümmert sich umeinander. Im On Labs sind immer 3 Stöcke ein Dorf für rund 250 Personen. Das ist etwas eng, und darum werden ein paar Dorfbewohner je nach Tag einen Platz an einem anderen Ort im OnLabs-Universum suchen. So lernt man Land und Leute kennen. Durch alles läuft ein vertikaler Trail über 17 Stöcke. Dort gibt es viel Bewegung und man trifft beim Wandern Freunde aus allen Dörfern. On funktioniert also etwas wie die Schweiz auch: Enge schafft Bewegung, erweitert den Horizont und bringt Menschen zusammen. Wie wird der Laden ins Konzept des Hauses integriert? Der erste On-Flagshipstore Europas befindet sich im Erdgeschoss. Er ist der Start unseres Trails, der sich über grosse Treppen bis in den 17. Stock sozusagen auf die Bergspitze zieht. Bis in den vierten Stock ist der Trail öffentlich begehbar. Beim Bau mussten wir für den Trail wie im Tunnelbau Löcher durch die Stockwerke eines


INTERVIEW

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« Durch alles läuft ein vertikaler Trail über 17 Stöcke. Dort gibt es viel Bewegung und man trifft beim Wandern Freunde aus allen Dörfern.» David Allemann, Mitgründer On bestehenden Gebäudes bohren. Und wie gesagt, beim Laufen passiert auch etwas im Kopf. Nach einem Lauf oder einer Wanderung kommt man doch immer positiv gestimmt zurück. Alle unsere Produkte, Geschichten und Events orientieren sich an diesem Gedanken. On glaubt also weiterhin an physische Läden? Stöbern und physisches Einkaufen gehören aus unserer Sicht zu unserer Kultur

und zum Gewebe unserer Städte. Aber die Zeit reiner Transaktion in einem Laden ist vorbei. Diese Läden werden nicht überleben und Kunden werden ins Internet abwandern. Uns geht es darum, dass wir unseren Kunden viel Zeit mit unseren Beratern in den On-Stores geben. Menschliche Interaktion statt Transaktion. Dafür haben wir die Magic Wall kreiert, eine Art Archiv, in dem jedes On-Modell in jeder Grösse innerhalb von Sekunden zum Anprobieren >>


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Als Teenager sammelte ich Kataloge von Vitra, die auch durch ihre Gestaltung und Grafik herausstachen. Ich hatte schon früh Lieblingsmöbel. Zwei Jahrzehnte später wurde ich von Vitra angesprochen, ob ich nicht selbst die Gestaltung des Marketings von Vitra übernehmen möchte. Da konnte ich nicht nein sagen. Ich durfte mit einigen der besten Designer und Architekten dieser Welt zusammenarbeiten. Bei Vitra entstanden innovative Stühle für gesundes Sitzen mit einem herausragenden Design. Bei On geht es ums Laufen und nicht ums Sitzen.

On

>> bereitsteht. Damit bleibt viel Zeit für das Gespräch. In der Schweiz sieht man im Zug Sechzigjährige, die vom Wandern kommen, standardmässig mit Schuhen von On. Wie konserviert man die für On typische Mentalität, ihr notwendigerweise junges Mindset? Ich freue mich, dass sich Wanderer jeden Alters mit On in den Schweizer Bergen bewegen. Wir sind eine Sportmarke aus der Schweiz, die weltweit Millionen von Fans gefunden hat. In der Schweiz haben wir sicher eine sehr breite Fangemeinde. In den USA ist On besonders bei jungen Menschen sehr populär. Unsere Running Sneakers sind auf TikTok viral gegangen und On ist in den tonangebenden Sneaker-Stores in New York, Chicago und Los Angeles regelmässig ausverkauft. On ist die heisse Sportmarke aus der Schweiz. Auf der Laufstrecke, im Gym und eben auch als Running Sneaker. Vor der Gründung von On kannte man dich als Marketingchef von Vitra. Was war der Hintergrund des damaligen Engagements? Als Sohn von Architekteneltern war ich sehr früh an Architektur und Design interessiert.

– 2010 Gründung von On in Zürich durch Profisportler Olivier Bernhard, David Allemann und Caspar Coppetti. – 2013 Expansion in die USA mit einem ersten Büro in Portland, Oregon. – 2016 Die Schweizer Triathletin Nicola Spirig gewinnt in On-Schuhen eine olympische Medaille in Rio. – 2017 Lancierung der Lauf- und Outdoorbekleidung von On. – 2019 Roger Federer wird Investor und Mitunternehmer bei On und entwickelt einen Pro Tennisschuh. – 2020 Das Schweizer Olympiateam tritt in Kleidern und Schuhen von On an der Olympiade in Tokio an. – 2021 On macht den Börsengang mit einem Lauf des ganzen Teams durch New York an die Wall Street. – 2022 On eröffnet einen neuen Hauptsitz namens «On Labs» mit 700 Mitarbeitenden im Kreis 5 in Zürich. Das Team von On ist auf 1400 Mitarbeitende aus 72 Ländern gewachsen. Die Hälfte des Teams arbeitet in der Schweiz. Die Schweizer Sportmarke ist bereits in über 60 Ländern präsent und hat neben Zürich Standorte in Berlin, São Paulo, Tokio, Schanghai, Ho Chi Minh, Melbourne, Portland und New York. On gewinnt Innovations- und Designpreise auf der ganzen Welt. Athleten brechen in Schuhen und Kleidung von On Rekorde. Für den neuen Hauptsitz in Zürich wurde ein bestehendes Gebäude von EM2N Architekten nach den Visionen von On umgebaut. Die Mission von On ist, den menschlichen Spirit durch Bewegung zu befeuern. Oder wie es On nennt: Dream On. Dieses Leitmotiv haben die Zürcher Architekten Spillmann Echsle zusammen mit den Gestaltern von Specific Generic aus Schweden architektonisch umgesetzt. www.on-running.com


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Traillaufschuhe Cloudultra und der neue Cloudtrax Wanderschuh von On. Interview-Gast David Allemann mit H. G. Hildebrandt (Aufzeichnung des Gesprächs) und Andreas Schwarz.

Innovation, Ergonomie und Design spielen aber genau die gleich wichtige Rolle. Da können wir beispielsweise viel von der Designdenke von Charles & Ray Eames lernen. Erinnerst du dich noch an die Besuche bei Neumarkt 17 mit deinen Eltern? Klar, das ist eine frühe Kindheitserinnerung. Ich habe es immer geliebt, den verwinkelten Pfad über die Gitter und übers Wasser zu entdecken. Das war ein Erlebnis, bei dem es immer wieder etwas Neues zu entdecken gab. Eben ein Trail, wie jetzt auch bei On am Hauptsitz in Zürich. Ich finde den Neumarkt 17 noch heute das schönste Möbelgeschäft. Gibt es Parallelen zwischen Möbeldesign und Sportschuhen? Es geht bei beiden darum, Komfort und Ästhetik ohne Widerspruch zusammenzubringen. Leicht und einfach zu sein. Deshalb haben wir seit den ersten Designs für On konsequent auf Gimmicks und Ornamente verzichtet und auf die sichtbare Sohlentechnologie fokussiert. Bei Stühlen und Schuhen sind die Gemeinsamkeiten besonders offensichtlich: Beide müssen hochfunktional sein und den Körper über viele Stunden unterstützen. Ein weiterer zentraler Gedanke ist die Zirkularwirtschaft. Unsere Schuhe enthalten einen sehr hohen Anteil an rezykliertem Material. Für das neue On Labs haben wir sogar einen Hocker, den On Stool, entwickelt, dessen Sitzfläche aus alten On-Schuhen hergestellt wird und der mit einem innovativen System zu aktivem Sitzen einlädt. Er wird exklusiv im On-Store in Zürich erhältlich sein und ist von unserem Designteam gestaltet. Der offizielle Bürostuhl im On Lab ist aber Alberto Medas Physix, natürlich von Vitra. Könntest du sagen, welche Designer dich geprägt haben? Ein Designer, der mich inspiriert und den ich vielleicht herausheben kann, ist Achille Castiglioni. Seine Leuchten sind nicht nur innovative Konstruktionen, sondern bringen auch immer etwas Menschliches, eine Assoziation, eine Geschichte mit. Sie werden zu Persönlichkeiten, die den Wohnraum be-

völkern. Und dann sind sicher Charles und Ray Eames absolut zentral. Über unzählige Versuche haben sie ihre Möbel nach dem Prinzip «Form folgt Funktion» entwickelt und die Produktionstechnik teilweise neu erfunden. In der Entwicklung von Laufschuhen gehen wir sehr ähnlich vor. Wie wählst du deine Möbel aus? Sehr emotional. Ein Möbelstück muss mich ästhetisch ansprechen und sich auch gut anfühlen. Und eine gewisse Provokation, eine neue Richtung im Design interessiert mich besonders. Warum sich Design verändert, wie es auf gesellschaftliche Veränderung reagiert, fasziniert mich. Bei Möbeln, in der Architektur und bei Kleidung. Am schnellsten geht diese Evolution möglicherweise bei Sneakern. Welches war das letzte Möbel, das du gekauft hast? Der Tokyo Chair von Charlotte Perriand. Vielen Dank für den Besuch bei uns und auf bald!

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SHOWCASE WOHN-FAMILIEN Die Themen Wohnen und Familie sind untrennbar verbunden, ja: Sie definieren sich wechselseitig. Wenn sich nun erst Familien mit ihrem ganz eigenen Esprit – oft über Generationen hinweg – mit dem Design und der Produktion von Möbeln, Leuchten oder Accessoires befassen, wer-

den Firmenarchive zum präzisen Abbild der menschlichen Ideengeschichte. Bei Neumarkt 17 finden Sie Produkte einer ganzen Reihe von Unternehmen, die «en famille» weitererzählt werden. Faszinierende Storys, wie folgende kurzen Porträts der Firmen Pulpo und Edra belegen.

Handgefertigte Animalsskulpturen aus Bronze mit Spuren des Prototyps inklusive seiner Klebebänder auf der Oberfläche, Kai Linke.


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Alwa One, Tisch mit Metallrahmen und Gussglasplatten, Sebastian Herkner.

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VERLIEBT IN GLAS UND SEINE EIGENSCHAFTEN: PULPO

Ein kleines und feines Designhaus aus Süddeutschland bringt sich regelmässig mit gewagten Entwürfen ins Gespräch und hat im Sortiment von Neumarkt 17 mit zahlreichen Produkten Erfolg. Gesteuert wird Pulpo Products vom Ehepaar Ursel und Patrick L’Hoste. Design und Persönlichkeit gehen hier im Gleichen.

Mit der Leuchte Oda landete Pulpo 2014 einen substanziellen Erfolg. Der Entwurf ist auf mehrere Arten charakteristisch für das Haus – er stammt von Sebastian Herkner, ist aus Glas gemacht und geht an technische Grenzen. Seither ging Pulpo Jahr für Jahr seinen Weg und entdeckte dabei Stück für Stück mehr von seiner eigenen Identität. Glühen für tolles Design «Unsere Leidenschaft für tolles Design lebten wir anfänglich nur im Nebenberuf aus»,

erzählt Mitgründer Patrick L’Hoste, der vor der Gründung 2007 und in den ersten Jahren des Lörracher Unternehmens noch als Querflötenlehrer an der eigenen Musikschule tätig war. Ursel L’Hoste war seinerzeit bei McDonald’s angestellt, wo sie Spielzeug für die Happy Meals einkaufte. «Ab dem Jahr 2012 widmeten wir uns nur noch unserer Idee und stellen seither Möbel, Wohnaccessoires und Leuchten her.» Weil das Unternehmerpaar sich im Rahmen einer von ihm in Auftrag gegebenen Produktion «in


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Glas und besonders seinen glutflüssigen Zustand verliebte», kam es im Sortiment schon 2013 zu einem namhaften Umschwung. «Pulpo bekam ein neues Profil, die Produkte wurden teurer», erinnert sich Patrick L’Hoste. Viele bestehende Kunden waren damit überfordert, aber es traten rasch neue Käuferinnen und Käufer auf den Plan. Das habe unter anderem damit zu tun gehabt, dass der Unternehmenssitz ganz in der Nähe des internationalen Megaplayers Vitra liege und man – bewusst oder unbewusst – immer mit diesem gemeinsam wahrgenommen wurde. 2014 kam dann der bahnbrechende Entwurf Oda auf den Markt, die bekannte Leuchte aus 15 Kilogramm Glas – «an der Grenze des Machbaren» – auf einem eleganten, federleichten Gestell. Entworfen wurde der Dauerbrenner von Sebastian Herkner, mit dem das Ehepaar L’Hoste seit 2009 eine freundschaftliche Beziehung verbindet und der als erster Designer überhaupt für Pulpo tätig war.

Alwa Two, Beistelltisch, Sebastian Herkner; Kumo Bodenleuchte, Cleo Maxime und Linde Freya. Oda, Bodenleuchte, Sebastian Herkner.

Die Beziehungen machen es aus Wie die anderen Designer, die für Pulpo entwerfen, bekommt Sebastian Herkner von Ursel und Patrick L’Hoste jeweils eine Carte blanche. Strategien oder Mission Statements gibt es bei Pulpo nicht, das Gegenteil ist eher der Fall. «Wir sind Low Tech und entscheiden danach, worauf wir Lust haben, und lassen auch den Zufall seine Rolle spielen», sagt Patrick L’Hoste. Als Beispiel nennt er die Zusammenarbeit mit Samuel Treindl, der vor seiner Künstlerkarriere als Produkt-

Pulpo GmbH – domiziliert in Lörrach, 2007 als kleines Designhaus gegründet von Ursula und Patrick L’Hoste im Nebenberuf. Seit der Gründung ist Pulpo in Familienbesitz. www.pulpoproducts.com

designer unterwegs war und für Pulpo einen spektakulären Betontisch entworfen hat. Es stehen weiter Arbeiten von der in Zürich und London tätigen Designerin Natascha Madeiski ins Haus. Und sogar wenn das Ehepaar L’Hoste auf einer Plattform wie Instagram neue Designerinnen entdeckt und für sein Portfolio rekrutiert – wie im Fall von Julia Chiaravanti –, entstehen alsbald persönliche Beziehungen, die das gesamte Angebot des Hauses emotional aufladen. Auch mit den Herstellern der Produkte pflegen die L’Hostes enge Beziehungen, was besonders in schwierigeren Zeiten – man denke an die Energiepreise – sehr geschätzt wird und sich auf die Zusammenarbeit positiv auswirkt.

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pulpo ist Design Editor für hochwertige Produkte im Wohnbereich. Design ist unsere Leidenschaft. Kunst ist unser Motor. Wir sind fasziniert von der Handwerkskunst der Keramikwerkstätten und Glasbläsereien und lassen uns von der rauen Ästhetik dieser

Unikate leiten. Die Philosophie von pulpo geht auf die Idee der Carte blanche zurück. Unsere Designer und Künstler entwickeln ihre Entwürfe frei und experimentell. Eine Vielfalt an Materialien und ein Faible für Strukturen sind unsere Stärken.

Imi, Keramik-Beistelltische, Sebastian Herkner; Pilota Lounge Chair, Studio BrichetZiegler. Cactus, Leuchte, Mickael Koska. Container, Sebastian Herkner. Lake, Keramikschale, Ferreol Babin. Tavolo 2 und Tavolino 2, Julia Chairamonti; Oda, Bodenleuchte, Sebastian Herkner.


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EDRA TOSKANA-TRIP

Edra, benannt nach der Exedra, einer Sitzzone in der römischen Domus, hat ein Flair für auffälligen Luxus, der ein Statement abgibt. So nimmt man sich im Atelier schon für einen einzelnen Vermelha-Sessel (Design Humberto & Fernando Campana) eine ganze Woche Zeit und der beauftragte Mitarbeiter verknüpft dabei 500 Meter Schnur zu einem ebenso komfortablen wie emotionalisierenden Möbelstück.

A’mare Poltrona, Sessel, Jacopo Foggini. A’mare Lettino Prendisole, Sonnenliege, Jacopo Foggini. Grande Soficce, Francesco Binfaré, Brasilia, Beistelltisch, Fernando und Humberto Campana.


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Edra wurde 1987 von Valerio und Monica Mazzei gegründet. Die Geschwister waren Sprösslinge eines erfolgreichen Möbelherstellers, wollten aber etwas Eigenes angehen. Die erste in Mailand präsentierte Kollektion «I Nuovissimi» wurde ein Überraschungserfolg und Grundstein für die bis heute dauernde Edra-Story. Mit Niccolò, Eduardo und Umberto Mazzei ist bereits die dritte Generation am Werk – die prototypische Family Affair. www.edra.com

Typisch italienisch Hausdesigner Francesco Binfaré ist ein typischer Vertreter des «made in Italy», indem er gleichermassen geschichtsbewusst ist, wie er seine Tätigkeit intellektuell durchdringen will. «Ich entwerfe bevorzugt Sofas, weil sie sich mit der Kommunikation zwischen Mensch und Raum befassen und weil auf ihnen zwischenmenschliches Verhalten stattfindet und Beziehungen definiert werden», schreibt er auf seiner Website. Entwürfe wie «L’Homme et la Femme», «Flap» oder «On The Rocks» sind buchstäbliche Verkörperungen dieses Interesses, weil sie in sich Räume der Kommunikation und Interaktion schaffen. «In diesen Entwürfen synthetisieren sich semantische Genauigkeit, Lust an der Performance und Neugier betreffend das menschliche Verhalten», umschreibt Binfaré seinen Ansatz.

zen. Schon 2004 patentierte Edra mit dem Gellyfoam ein eigenes Material in der Art von Memory Foam, der dem menschlichen Körper beim Sitzen ein Gefühl der Schwerelosigkeit verleiht.

Ein eigener Cluster Natürlich reicht der reine Intellekt nicht aus, um solch spannende Möbel auf den Markt zu bringen. Stabile Mechanik, strapazierfähige Formteile und ausserordentliche Qualität in der eigenen Fertigung sind ebenfalls zentral. Edra kann dabei auf einen ganzen Cluster von Zulieferern in der eigenen Region zurückgreifen (ähnlich wie Designhäuser in der Brianzaregion nördlich von Mailand), betreibt jedoch vor allem auch intensive Forschung im Bereich der Polstermaterialien. Komfort ist nämlich bei allem Anspruch an den Ausdruck der Möbel bei Edra absolut zentral, und der Erfolg des Hauses liegt in der Verbindung von klugem Möbel mit Bequemlichkeit beim Benut-

Jetzt gehts nach draussen Erstmals hat sich Edra im vergangenen Jahr an ein ganz neues Thema gewagt, nämlich die Möblierung von Aussenräumen – ein Wurf. Die neue Outdoorkollektion A’mare aus transparentem Fluo-Material wirkt wie frisch aus der Stube eines Meeresgottes herausgefischt: Fast erotisch glänzend, strahlen die Sessel und Liegen das Flair einer Cyberstrandbar aus und verlocken zu sofortigem Nichtstun und zum Zurückweisen jeglicher Verantwortung. Das Design stammt von Jacopo Foggini, der für Edra bereits zuvor starke Entwürfe schuf und wie die Campana-Brüder ein langjähriger Grenzgänger zwischen den Reichen von Kunst und Design ist.

« Sofas interessieren mich, weil sie Fragen zur Kommunikation zwischen Mensch und Raum stellen.» Francesco Binfaré

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Mut zu gewagten Formen und modernen Werkstoffen und eine tiefe Verwurzelung im Handwerklichen: Das macht das Erbgut des 1987 in der Toskana gegründeten Designhauses Edra aus. Prägend für den Look des Hauses sind Creative Director Massimo Morozzi und Hausdesigner Francesco

Binfaré; der 1939 geborene Mailänder wurde im Nachzug einer Ausstellung seiner Werke eingeladen, für Edra zu entwerfen. Für die unvergleichliche Aussagekraft der Marke stehen aber auch die Designs von Jacopo Foggini, Masanori Umeda, Fernando & Humberto Campana und vielen mehr.

Standard, Sofa, Francesco Binfaré. On The Rocks, Sofa, Francesco Binfaré.


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Kevi, Stapelstuhl, Jørgen Rasmussen.

In zweiter Generation von Joakim Lassen geführt, geht Montana weiterhin davon aus, dass der Mensch sich beim Einrichten individuelle Freiheit wünscht. Montana bedeutet deshalb eine Palette von Möglichkeiten – Module, Komponenten, Masse, Farben, die

alle dazu einladen, sich ihren persönlichen Raum zu schaffen. Und zwar nach ihren ganz eigenen Bedürfnissen. Deshalb besteht das System aus 36 Basisgrössen in vier verschiedenen Tiefen und ist in 49 Lackfarben bzw. Oberflächenmaterialien erhältlich.

Wandpult, Peter Lassen; Kevi, Bürostuhl, Jørgen Rasmussen. Wandsekretär, Peter Lassen; Panton One Kitchen, Barstuhl, Verner Panton. Wandschrank, Peter Lassen. Hochregal mit Vitrinen, Peter Lassen; JW, Tisch, Jakob Wagner.


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Free, Regal, Jakob Wagner.


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Montana wird heute von Joakim Lassen, dem Sohn des Firmengründers Peter J. Lassen, geführt. Zum Erbgut des Hauses gehört ein Auge für Nachhaltigkeit: Die Möbel des Hauses werden aus regionalem Holz zugeschnitten und sind mit dem EU-Ecolabel ausgezeichnet. Es stellt strenge Anforderungen bezüglich Umweltschutz bei der Produktion und Nachhaltigkeit über den ganzen Lebenszyklus eines Produkts hinweg.

Marée 401, Diningstuhl, Jens Martin Skibsted.

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Das Label wurde 1969 in Mailand von Luigi Bestetti und Renata Pozzoli gegründet, die gemeinsam ein Polstergeschäft übernahmen. In den Siebzigerjahren zogen sie nach Anzano del Parco, wo das Haus seither domiziliert ist und mit grossem Ideenreichtum und viel Flair für

Zeitgenossenschaft auf sich aufmerksam macht. Im Rahmen der Zusammenarbeit mit Piero Lissoni entstanden in den Neunzigern Würfe wie Wall oder Extrasoft. In zweiter Generation ist Carola Bestetti daran, das Erbgut von Living Divani mit grosser Präzision fortzuschreiben.

Floyd-Hi, Sofa, Sessel und Tisch, Piero Lissoni; Tethys, Beistelltisch, Gabriele und Oscar Buratti; Pebble Low Table, Lanzavecchia + Wai. Neo Wall, Sofa, Piero Lissoni.


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Floyd-Hi, Sessel, Piero Lissoni; Sailor, Regal, David Lopez Quincoces; Pebble Low Table, Beistelltisch, Lanzavecchia + Wai.


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Die Tochter des Gründerpaares und heutige CEO Carola Bestetti war gemeinsam mit Piero Lissoni für die Anmutung des Showrooms der Living Divani Gallery verantwortlich. Im Mailänder Aussenposten werden die Möbel der Kollektion auf geradezu theatralische Weise inszeniert und die Philosophie der Geradlinigkeit und klaren Linie, für die Living Divani bekannt ist, kann dort wohl am eindrücklichsten erlebt werden.

Rod System, Sofa, Piero Lissoni; Imago, Beistelltisch, Mikael Pedersen; Grek, Beistelltisch, Gabriele e Oscar Buratti.

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Die Möbelklassiker von Vitra gehören zum bahnbrechenden Design des 20. Jahrhunderts. Auch heute strebt das Unternehmen danach, sein technisches und konzeptionelles Know-how mit der Kreativität zeitgenössischer Gestalter zu verknüpfen, um so die Grenzen

des Designs auszuloten und ständig zu erweitern. Vitra – ein Familienunternehmen seit 80 Jahren – pflegt dauerhafte Beziehungen zu Kunden, Mitarbeitern und Designern und steht für langlebige Produkte, ein nachhaltiges Wachstum und die Kraft guten Designs.

EM Table, Jean Prouvé, Eames Plastic Side Chair DSR, Eames Fiberglass Side Chair DSR, Wire Chair DKR, Charles & Ray Eames; Golden Bell, Hängeleuchte, Alvar Aalto. Eames Lounge Chair & Ottoman, Eames House Bird, beide Charles & Ray Eames. Golden Bell, Wandleuchte, Alvar Aalto.


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EA 104, Bürostuhl, Charles & Ray Eames, Compas Direction, Schreibtisch, Jean Prouvé.


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Mit Nora Fehlbaum ist das Erbe der Vitra-Idee in der Familie geblieben: Die Nichte von Rolf Fehlbaum und Enkelin von Gründer Willi Fehlbaum ist 2014 in die Firmenleitung aufgerückt, nachdem sie während vier Jahren für den Vitra Campus verantwortlich gewesen war. Sie befasst sich heute als CEO mit den Auswirkungen der Verschmelzung von Arbeits- mit Wohnkultur und damit, wie sich diese auf das Möbeldesign auswirkt.

Grand Repos & Ottoman, Antonio Citterio; Cork Family, Modell D, Hocker, Jasper Morrison. Silo II Re, Dorothee Becker.

VitraHaus in Weil am Rhein. Wire Chair DKR, Charles & Ray Eames.

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Das Gümliger Familienunternehmen baut Möbel, die sich durch eigenständiges Design, Innovation und Qualität auszeichnen. Basis des Erfolges ist die Arbeit namhafter Designer kombiniert mit einem Pool ebenso langjähriger wie talentierter Mitarbeiter. Die

technischen und formalen Grenzen im Möbelbau werden mit Leidenschaft für immer neue Konstruktionslösungen überwunden – beispielhaft zu sehen an Marc Gerbers neuem SesselEntwurf Conte, der die Rö-Holzkompetenz mit viel Eleganz unter Beweis stellt.

Schubladenstapel, Susi und Ueli Berger. Max Bett, Stefan Zwicky. Conte, Sessel, Marc Gerber.


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Conte, Sessel, Marc Gerber; Rik, Beistelltisch, Aebi & Vincent.


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Eine Schweizer Familiengeschichte: Gegründet 1928, ist Röthlisberger seit jeher in Familienbesitz. Die 1977 gegründete Designabteilung ist von einem überzeugenden Ethos angetrieben. «Statt Trends folgen wir lieber dem Ziel, jedes Möbelstück unvergleichbar zu machen und ihm von Anfang an den Charakter eines Klassikers einzuhauchen.» In der fünfköpfigen Geschäftsleitung sitzen insgesamt drei Röthlisbergers – it’s a Family Affair!

At-At, Sekretär, Tomoko Azumi & Barbara Etter; Torsio, Stuhl, Hanspeter Steiger. Shell, Kofferschrank, Ubald Klug.

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Beim Leuchtenhersteller Marset, domiziliert ausserhalb der katalonischen Metropole Barcelona, ist man davon überzeugt, dass Leuchten mehr können, als nur Licht zu liefern. «Wir kümmern uns um das Licht in seinen verschiedenen Schattierungen und Wirkungen, um die

Lebensqualität der Menschen zu verbessern.» Die Ursprünge reichen zurück in die 1940erJahre, als sich das damalige Metall-Atelier zum Hersteller von Leuchten für den Wohnbereich zu wandeln begann. Die Funktionalität gibt dementsprechend die meisten Formen vor.

Discocó, Hängeleuchte, Christophe Mathieu. Carlos und Javier Marset. Dipping Light, Tischleuchte, Jordi Canudas. Ginger, Hängeleuchte, Joan Gaspar. Ambrosia, Hängeleuchte, Ciszak Dalmas.


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Faltvorhang-Schrank 440 auf Mass, Kurt Thut.

Gutes Design, Zeitlosigkeit und Qualität sind jene Attribute, denen Thut Möbel höchste Aufmerksamkeit schenkt. Als Schweizer Möbelmanufaktur pflegt Thut Möbel einen starken Bezug zur Regionalität. Wo immer möglich, setzt die Firma auf Partnerschaften mit Zuliefer-

firmen aus der Region oder aus der Schweiz. Benjamin und Rafael Thut führen die Firma in der dritten und vierten Generation. Der Gestaltungsphilosophie von Vater und Grossvater Kurt Thut leben die beiden in jeder Hinsicht nach und interpretieren sie für die heutige Zeit.

Rafael (links) mit Vater Benjamin Thut (rechts). Alucobond®-Schrank 450, Kurt Thut. Faltvorhang-Front 444, Kurt Thut und System-Regal 344, Benjamin Thut. Auszieh-Tisch 519, Benjamin Thut.


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Odin, Sofa, Konstantin Grcic; Bell Coffee Table & Bell Side Table, beide Sebastian Herkner. Oliver Holy, Inhaber.

Das Münchner Familienunternehmen steht für Qualität, Individualität und zeitlose Ästhetik. Zum Portfolio gehören Klassiker und Designikonen des 20. Jahrhunderts genauso wie zeitgenössische Möbel und Leuchten. Alles Lieblingsstücke, die über Generationen

hinweg Freude bereiten. Sie überzeugen mit viel Liebe zum Handwerk, edlen Materialien und sorgfältig verarbeiteten Details. Hergestellt werden sie in kleinen Handwerksbetrieben im Umland von München, in Italien und Portugal.

Matéria Long Table, Beistelltisch, Christian Haas. Euvira Rocking Chair, Jader Almeida; Bow Coffee Table No. 3 Marble und No. 6, Guilherme Torres; Tube Light Floor Lamp, Eileen Gray. Corker No. 1, No. 2 & No. 3, Herzog & de Meuron; Kilkenny Rug, Eileen Gray.


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Das Label mit seinem Werk in Meda verkörpert die Werte des «made in Italy» und schreibt seine 1959 begonnene Erfolgsgeschichte auf dieser Basis weiter. Es ist seit damals in Besitz der Gründerfamilie Galimberti. Alle Produkte werden in

Italien entworfen und gefertigt, die Rohstoffe werden aus der nächstmöglichen Umgebung bezogen. Möbel von Flexform passen zuverlässig zur zeitgenössischen Architektur und sind in ihrer handwerklichen Ausstrahlung beständig und zeitlos.

Pietro und Giuliano Galimberti. Tessa, Sessel, Antonio Citterio; Harper, Sofa, Antonio Citterio; Bangkok, Hocker, Design Center.


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NEUMARKT 17 DOMANI Stan, Bett, Wittmann Workshop. Marlow Sofa, Sebastian Herkner und Wittmann; Miles, Bistro Tisch, Sebastian Herkner. SHILO, Stuhl, N. Nasrallah und C. Horner (Soda Designers).

Im Zusammenhang mit der handwerklichen Herstellung von hochwertigsten Polstermöbeln bei Wittmann darf das Wort Tradition guten Gewissens genannt werden. Seit mehr als 120 Jahren produziert die österreichische Manufaktur Stühle, Sofas, Sessel, Betten und

Matratzen in Handarbeit und mit Expertenwissen, das von Generation zu Generation weitergegeben wird. Der Anspruch auf Zeitlosigkeit wird somit ebenso eingelöst, wie die Kollektion in zeitgenössischer Formensprache fortgeführt wird.

Andes, Sofa-Element; Antilles Beistelltisch; Acaci, Tisch; alle Luca Nichetto. Antigua, Kommode; Paradise Bird, Hochlehner; beide Luca Nichetto. Vuelta Lounge Island Sofa, Vuelta Fauteuil, Sessel, beide Jaime Hayon; DD Table, MD Shelf, beide Jaime Hayon; Kubus Fauteuil/Sessel, Josef Hoffmann.


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Tense Material, Tisch, P. & M. Cazzaniga; Flow Leather, Stuhl, Jean-Marie Massaud.

In den 30 Jahren des Bestehens von MDF Italia hat sich das Unternehmen gleichermassen weiterentwickelt, als es die Beständigkeit seiner Werte bekräftigte. Die Produkte des Hauses vermitteln die Philosophie der Marke: Vielseitigkeit trifft sich mit Individu-

alität und Vereinbarkeit mit verschiedenen Einrichtungsstilen. Zum dreissigjährigen Jubiläum schenkte sich das Unternehmen einen neu eingerichteten Showroom, verantwortlich war der in Tel Aviv ansässige Architekt Pitsou Kedem.

Random Wood, Regal, Neuland Industriedesign; Neil Twist, Stuhl, Jean-Marie Massaud; Flow Low Table, Beistelltisch, Jean-Marie Massaud. Cosy, Sofa, Francesco Rota; Tense Material Low Table, Beistelltisch, P. & M. Cazzaniga. NVL Table, Tisch, Jean Nouvel Design; Neil Leather, Stuhl, Jean-Marie Massaud.


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Giro, Sofas und Beistelltische, Vincent Van Duysen.

Seit seinen Anfängen im Jahr 1966 strebte das in Valencia beheimatete Label Kettal danach, sich in den Bereichen Design und Innovation international durchzusetzen. In den ersten Jahren des 21. Jahrhunderts übernahm Kettal die Marken Hugonet und

Triconfort und schloss sie unter dem Dach der Kettal Group zusammen. International bekannte Designer tragen zu einer gut abgestimmten, innovativen und aussergewöhnlichen Kollektion bei, derweil wird auf Nachhaltigkeit ein besonderes Augenmerk gerichtet.

Tou, Sessel, Naoto Fukasawa. Ringer, Armlehnstuhl und Tisch, Michael Anastassiades. Giro Low Sidetable, Beistelltische, Vincent Van Duysen. Ringer, Armlehnstühle, Michael Anastassiades; Il Colonnato, Esstisch, Mario Bellini.


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Die Baltensweiler-Story beginnt in einem Kreativatelier und zwei Menschen, die sich für Leuchten begeistern. Seither sind über 40 Personen zum Team hinzugekommen. Es werden weiterhin spannende Leuchten gefertigt – mit derselben Liebe und Sorgfalt, stets überzeugend in Form und Funktion. Alle Prozesse finden unter einem Dach statt,

BALTENSWEILER

<- Briefkopf verkleinert

BALTENSWEILER

<- Spationierung automatisch

BALTENSWEILER

<- Spationierung optisch

neue Ideen werden sofort umgesetzt und getestet. Stimmt dann das letzte Detail, beginnt die Produktion in der Werkstatt. An traditionellen Maschinen, aber auch in vollautomatisierter Fertigung entstehen Teile von höchster Präzision. Anschliessend wird liebevoll assembliert. So entstehen Designerstücke von höchster Qualität.

Irio, Stehleuchte. Fez, Tischleuchte.


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Linija, Tischleuchte.


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1951 gegründet im Luzerner «Bad» an der Reuss, entstand aus der Zusammenarbeit von Rosmarie Schwarz (Innenarchitektin, Assistentin bei Max Bill) und Rico Baltensweiler (Elektroingenieur bei den SBB) ein Paradebeispiel für Schweizer Designkultur. Das Haus wird heute von den beiden Enkeln Ria Baltensweiler und Ilario Meier geführt. Ein Jahr vor ihrem Tod wurde Rosmarie 2019 mit dem «Grand Prix Design» der Eidgenossenschaft ausgezeichnet.

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Wir freuen uns auf Sie.

Neumarkt 17 AG Inneneinrichtungen Neumarkt 17, 8001 Zürich T 044 254 38 38 info@neumarkt17.ch

Andreas Schwarz Geschäftsführer

Sibylle Graber Wohnberatung/Planung

Grinda Gunjic Wohnberatung/Planung

Yasemin Eminoglu, Marketing, Wohnberatung/Planung

Barbara Stoisser Wohnberatung/Planung

Jörg Tödtli Wohnberatung/Planung

Sabyn Wyss Wohnberatung/Planung

Jeannette Frey Farbberatung/HR/Finanzen

Sonja Reichen Administration/Farbberatung

Julia Winter Administration

Dennis Wolter Auslieferung/Logistik

Ferenc Hamza Auslieferung/Logistik

Montag geschlossen Dienstag – Freitag, 9.00 – 18.30 Samstag, 10.00 – 17.00

suite

Die Neumarkt 17 Suite ist unsere neu eingerichtete Altstadtwohnung und liegt direkt über dem Möbelgeschäft. Besichtigung oder Übernachtung auf Anfrage.

loft

Hier sind nordisches Design, englische Farben und unalltägliche Accessoires zuhause. Gleich um die Ecke vom Neumarkt 17. Neumarkt 17 Loft, Predigergasse 14, 8001 Zürich Montag geschlossen Dienstag – Freitag, 14.00 – 18.30 Samstag, 10.00 – 17.00

salon

Unser Schaufenster für Ausstellungen zum aktuellen Möbeldesign, vis-à-vis vom Hauptgeschäft. Besuch auf Anfrage im Neumarkt 17 oder unter www.neumarkt17.ch in der Rubrik «Einblicke/Salon».

garage Jeden Samstag günstig: trendige Möbel und Einzelstücke zum Mitnehmen. Bitte in bar, mit EC-Karte oder Postcard bezahlen. Anfahrt mit Tram oder Bus: Linie 11 bis Haltestelle Balgrist, dann zu Fuss Richtung Burghölzli. Linie 77 ab Hegibachplatz bis Haltestelle Flühgasse. Neumarkt 17 Garage, Bleulerstrasse 1, 8008 Zürich, T 044 254 38 35 Samstag, 10 – 16 Uhr

neumarkt17.ch

Christoph Stadelmann Auslieferung/Logistik

Das Team von Neumarkt 17 gibt alles für die Umsetzung Ihrer Ideen. Wir beraten Sie kompetent, kreativ und mit persönlichem Engagement, zeigen Ihnen Varianten und Alternativen auf, unterstützen Sie bei der Planung und organisieren Lieferung und Montage.

© Neumarkt 17 AG Inneneinrichtungen, Mai 2022 Druck: Neidhart + Schön Print AG; Graphic Design: HERRMANN Brand-Ideas; Redaktion/Aufzeichnung Interview: Hans Georg Hildebrandt; Fotos: Seiten 18–21: Stefanie Blochwitz Fotografie (Bad Andreas Schwarz); Seiten 22–23, 32–37 und 82: Franz Rindlisbacher; Seiten 24–25: Gaby Vogt Photography (Innenarchitektur Seline Soder); Seiten 26–27: Nicolas Schwarz; Seiten 28–31: Thomas Jantscher.


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POETRY Poetry is a rug in Arkad-pattern with darker tones shifting to lighter colors, woven with chenille in pure wool and linen. The intricate pattern highlights the creativity of its designer Maja Johansson Starander and the genuine craftsmanship it takes to bring such a design to life.

kasthall.com

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