[Umrisse] 6/2014

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Hybride Strukturen Faserverbundstrukturen f端r die Architektur Infraleichtbeton in Forschung und Anwendung Entertainmenthaus St. Pauli in Hamburg-St. Pauli Kraftfahrzeughalle der Autobahnmeisterei Holzkirchen Orchester-Pavillon in Mardyke Gardens in Cork

Aktuell Bau von Geh- und Radwegbr端cken Die BAU 2015 in M端nchen

[Umrisse] Zeitschrift f端r Baukultur


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Vielfalt an Verbindungen

[Umrisse]

Der Mensch ist in vieler Hinsicht ein, wie es so schön heißt, Gewohnheitstier, das feste, aber keineswegs einengende Regeln, ja als bewährt empfundene Regularien und Rituale durchaus schätzt, sie deshalb oft und gerne oder sogar überwiegend befolgt, weil sie ihm auf die eine oder andere Art Halt bieten, in einer mitunter höchst verwirrend anmutenden Welt voller Konflikte und ungelöster Probleme unterschiedlichster Provenienz im Grunde wenigstens für ein bisschen Sicherheit und Orientierung zu sorgen scheinen. Dass sogenannte Seifenopern und Kinofilme älteren Datums nicht erst seit kurzem kontinuierlich wiederholt, letztlich stets die selben Serien, Staffeln und Streifen im wöchentlich bis monatlich wechselnden Rhythmus auf den kleinen oder großen Bildschirmen beinahe unaufhörlich gezeigt werden, dürfte daher kaum überraschend sein, sondern eher der Ausdruck eben jenes mehr oder minder unbestimmten Wunsches eines oder des Publikums nach Leit- und Traditionslinien von (möglichst) unbegrenzter Dauerhaftigkeit, im Übrigen genauso wie die inzwischen rasant anwachsende Zahl an Büchern, die in irgendeiner Form Heimat oder Geschichte thematisieren, da deren Lektüre offenbar in gleicher oder ähnlicher Weise die Erinnerung an vergangene und damit vermeintlich bessere oder glücklichere Zeiten wachzurufen hilft. Und dennoch gab und gibt bis heute Ausnahmen, wurden und werden trotz erkennbarer Rückwärtsgewandtheit nicht alle Konventionen ohne zu fragen oder zu klagen (einhellig) akzeptiert, was spätestens dann eintrat bzw. eintritt, wenn sie in den Ruf zu geraten droh(t)en, einen oder den Fortschritt zu be- oder verhindern, also eine Entwicklung zu beeinträchtigen oder zu unterbrechen, die das Arbeits- wie Privatleben zu erleichtern, es einfacher und komfortabler zu machen verspricht – und zwar ganz unabhängig von einem Phänomen, das sich quer durch die Jahrhunderte beobachten lässt: die Begeisterung für und das Staunen über Wunderwerke der Technik, die als revolutionär galten oder gelten, exemplarisch ablesbar an den oben zitierten Zeilen aus einen Text von Roland Barthes, der die Überschrift »Plastik« trägt und in der Mitte des schmalen Bandes »Mythen des Alltags«, einer Zusammenstellung von außerordentlich geistvollen Essays, einer oder seiner (Wieder-)Entdeckung harrt.

Manche Prozesse verlaufen hingegen nicht nur etwas langsamer, aus ihnen resultieren zudem auch keine solchen, auf urplötzlich gewonnenen Ideen beruhenden Wunderwerke der Technik, entspringen die meisten Produkte und Bauelemente doch der Suche nach Optimierung und Leistungssteigerung und bedingen insofern zunächst des vorurteilsfreien Nachdenkens und anschließend ausgedehnter und tiefgreifender, ergo umfassender Analysen in Labor und Werkstatt, am Computer und im Windkanal, bevor sie über die angestrebte Markt- und Einsatzreife verfügen. Ein nachgerade hervorragendes Beispiel liefern hier »Hybride Strukturen«, indem sie, streng nach Duden, eine Kombination von Technologien verkörpern, die in Summe über neue Eigenschaften und Qualitäten verfügt – wie die [Umrisse] anhand von Projekten aus Forschung und Praxis veranschaulichen, die in puncto Materialwahl, Funktion(en) und Gestaltung zweifellos überzeugen und darüber hinaus verdeutlichen, warum zukunftsfähige Alternativen primär aus einer oder der Vielfalt an Verbindungen be- und entstehen (müssen). Zum Ende des Monats Dezember bedanken wir uns bei sämtlichen Autoren und Anzeigenkunden, Abonnenten und (sonstigen) Lesern für die immer wohlmeinende Mitwirkung – und wünschen Ihnen alles Gute, eine große Portion Glück, Erfolg und Gesundheit sowie einen recht schwungvollen Start in das Jahr 2015, in dem Sie unsere Zeitschrift für Baukultur wiederum mit detaillierten Informationen, fundierten Exkursen und essentiellen Anregungen unterstützen und begleiten wird. Michael Wiederspahn

[ Editorial

»Trotz seines griechischen Schäfernamens (Polystyren, Phenoplast, Polyvinyl, Polyethylen) ist das Plastik, dessen Produkte man kürzlich in einer Ausstellung zusammengefasst hat, wesentlich eine alchimistische Substanz. Am Eingang der Halle steht das Publikum lange Schlange, um zu sehen, wie sich die magische Operation par excellence, die Umwandlung der Materie vollzieht. Eine ideale Maschine, langgestreckt und mit zahlreichen Röhren (eine geeignete Form, um von dem Geheimnis eines zurückgelegten Weges zu künden), gewinnt ohne Mühe aus einem Haufen grünlicher Kristalle glänzende kannelierte Schalen. Auf der einen Seite der tellurische Rohstoff, auf der anderen der perfekte Gegenstand. Zwischen diesen beiden Extremen nichts; nichts als ein zurückgelegter Weg, der von einem Angestellten mit Schirmmütze, halb Gott halb Roboter, überwacht wird. Das Plastik ist weniger eine Substanz als vielmehr die Idee ihrer endlosen Umwandlung, es ist, wie sein gewöhnlicher Name anzeigt, die sichtbar gemachte Allgegenwart. Und gerade darin ist es ein wunderbarer Stoff: das Wunder ist allemal eine plötzliche Konvertierung der Natur. Das Plastik bleibt ganz von diesem Erstaunen durchdrungen: es ist weniger Gegenstand als Spur einer Bewegung.«

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] Inhalt

Editorial

Vielfalt an Verbindungen Michael Wiederspahn

Forum Baukultur

Hybride Strukturen

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3

6

Faserverbundstrukturen f端r die Architektur Jan Knippers

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Infraleichtbeton in Forschung und Anwendung Alex H端ckler, Mike Schlaich

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Form-und-Farben-Spiel als Analogie Karin Renner

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Kombination aus H端lle und Struktur G端nter Forster

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Sinnbild der Neuausrichtung Bernhard Schweizer, Mark Hobbs

31

[Umrisse]


[ Inhalt

Aktuell

Rubriken

[Umrisse]

Bau von Geh- und Radwegbr端cken Siegfried L旦ffler

36

Die BAU 2015 in M端nchen Stefan Teufel

39

Immobilienmarkt

48

Produkte und Projekte

50

Software und IT

56

Nachrichten

58

Termine

64

B端cher

66

Impressum

67

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Forum Baukultur

]

Gebäude mit Geburtstag

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Am 24. Oktober 1994 dockte in den frühen Morgenstunden gegen 6 Uhr das erste Mal ein Flugzeug an Terminal 2 dieses Flughafens an: Ein Jumbo der Cathay Pacific aus Hongkong mit ca. 350 Fluggästen und 22 Personen Besatzung an Bord landete in Frankfurt am Main. 2014 begeht das Abfertigungsgebäude mit der zweifelsohne markanten, von der Autobahn A 3 aus gut erkennbaren Glasfassade also seinen 20. Geburtstag. Mit seiner großzügigen Raumgestaltung, dem edlen Design und der hohen Zufuhr von Tageslicht setzte das Bauwerk neue Maßstäbe für das Flughafenerlebnis der Reisenden. Und mit einer Gesamtfläche von ca. 306.000 m² galt es bereits in den 1990er Jahren als erstes Terminal weltweit, das für die neue Generation von Großraumflugzeugen konzipiert worden war. Obwohl der Airbus A 380 damals noch lange nicht serienreif gewesen ist, plante die Fraport AG als Betreiber des Areals schon mit sehr großen Spannweiten, um sich auf die anwachsenden Dimensionen der künftigen Maschinentypen vorzubereiten. Eine durchaus zukunftweisende Entscheidung, denn mittlerweile konnten hier über 1.200 (Flug-)Bewegungen jenes größten Passagierflugzeugs der Welt verzeichnet und selbige dort abgefertigt werden. Insgesamt 18 Airlines zogen zur Eröffnung 1994 in den Neubau, wobei sich deren Zahl unterdessen mehr als verdreifacht hat: Aktuell beheimatet Terminal 2 über 70 Fluggesellschaften aus aller Welt, darunter die Mitglieder der beiden Airline-Allianzen SkyTeam und OneWorld. Die Größenordnungen haben sich in den vergangenen zwei Dekaden in vieler Hinsicht rapide verändert. So frequentierten seinerzeit an den andrangsstarken Tagen ca. 100.000 Fluggäste das Gebäude, während es heute an Spitzentagen über 200.000 sind. Statistisch erfasst und aufaddiert, heißt das, in den letzten 20 Jahren nutzten über 147 Millionen Passagiere das Terminal 2 – und wählten zur »Zwischenbeförderung« dann zum Teil auch die sogenannte Sky Line, die zwischen Terminal 1 und 2 pendelnde vollautomatische Hochbahn, deren Existenz es ermöglichte, ihnen (selbst) bei einem Terminalwechsel eine Umsteigezeit von maximal 45 min zu garantieren.

»Abfertigungshalle« (direkt) nach Fertigstellung © Fraport AG

Die Sky Line wurde parallel zum Terminal 2 in Betrieb genommen und verfügt über zwei Waggons, so dass sich bis 120 Personen pro Fahrt transportieren lassen. Somit ist sie für die erfolgreiche Integration von Terminal 2 in den Betrieb des Frankfurter Flughafens genauso mitverantwortlich wie die unterirdische Gepäckanlage, die beide Bauwerke verbindet. Neue Standards setzte darüber hinaus das Design des Gebäudes, welches vom Architekturbüro JSK aus Frankfurt am Main entworfen wurde: Die offene Raumgestaltung und natürliches Licht sorgen für Wohlbefinden bei den Passagieren, Besuchern und Beschäftigten. Die Glasfassade als (ein) Charakteristikum des Bauwerks misst zudem über 30.000 m², hinzu kommen 8.000 m² Dachfensterfläche, die das Terminal mit Tageslicht fluten. Der hochwertige helle

Granitboden wurde im Übrigen später ebenso in Terminal 1 verlegt. Und: Seit 2005 begeistert die 2.730 m² große Besucherterrasse Familien und Flughafenfans aus Nah und Fern, ablesbar an über 1,40 Millionen Gästen, die überwiegend oder sogar nur wegen des schönen An- und Ausblicks anreisen. Sie gehört infolgedessen zu den beliebtesten Ausflugszielen in der Region – und wird nach ihrer momentan durchgeführten Modernisierung im Frühjahr 2015 wieder für den allgemeinen Publikumsverkehr geöffnet. Wer sich ein bisschen (weiter) einlesen und das Thema vertiefen will, findet unter www.fraport.de eine reich bebilderte Chronik sowie mannigfaltige Informationen zu den bis dato noch nicht realisierten Ausbauprojekten. S. L.

Heutiges Erscheinungsbild von Terminal 2 in Frankfurt am Main © Fraport AG

[Umrisse]


Wohnen im Staatspreis

»Hanomag Lofts« in Hannover © Olaf Mahlstedt

Insgesamt lagen 43 Bewerbungen vor, zehn von ihnen kamen in die Engere Wahl, aus deren Kreis wiederum der Preisträger und vier weitere Nominierungen ermittelt wurden – und sie alle sind unter www.baukultur-niedersachsen.de in Wort und Bild dokumentiert, stehen dort also zu einer nochmaligen, eigenen oder individuellen Überprüfung zur Verfügung. S. T.

[Umrisse]

Baukunstarchiv als Rettung Die künftige Nutzung des ehemaligen Museums am Ostwall in Dortmund blieb trotz der Entwicklung mannigfaltiger Ideen aus und von der Bürgerschaft lange Zeit ungeklärt, spätestens aber seit seiner Schließung im Oktober 2009, Folge der Umwandlung des denkmalgeschützten früheren Gär- und Lagerhochhauses der Dortmunder Union-Brauerei zu einem sogenannten Kunst- und Kulturzentrum für das 21. Jahrhunderts namens »Museum Ostwall im Dortmunder U«, in dem die bisherige Ausstellung von Kunst des 20. Jahrhunderts und der Gegenwart nebst Depot- und allen Fluxus-Exponaten nunmehr einquartiert ist. Angesichts der Bedeutung des Gebäudes für die Dortmunder Stadtgeschichte und seiner bis heute anzutreffenden äußeren Form wie innenräumlichen Struktur, die als architektonische Meisterleistung der Nachkriegsjahre gelten, sei hier ein kurzer Rückblick gestattet: Am Ostwall 7 befand sich zunächst ein Landesoberbergamt, das 1872–1875 nach einem Entwurf des Berliner Architekten Gustav Knoblauch zur Ausführung gekommen war. Ab 1911 beherbergte es dann nach einem Umbau durch Stadtbaurat Friedrich Kullrich die städtische Sammlung des Museums für Kunst und Kulturgeschichte. Im Laufe des Zweiten Weltkriegs wurde das Haus jedoch weitgehend zerstört, weshalb der Dortmunder Rat bereits 1947 den Beschluss fasste, das »Museum am Ostwall« am selben Standort zu gründen, wobei die Neu- oder eben Wiedererrichtung unter Verwendung noch vorhandener Bauteile und -materialien erfolgte. Und dazu gehörte vor allem der Lichthof mit der Originalkonstruktion der Lichtdecke, der schon 1947–1949 unter tatkräftiger Mithilfe von Bürgern ohne irgendwelche öffentlichen Gelder instand gesetzt werden konnte. Er ist damit der älteste und, wie viele behaupten, schönste Veranstaltungssaal in Dortmund und als wichtiges Element des Gesamtgefüges zudem der einzige innerstädtische Kulturbau aus der Kaiserzeit, der bis dato, im besten Sinne, zu überleben vermochte.

Nach diversen Irrungen und Wirrungen, verschiedenen Zu- und Absagen, die sogar das Gebäude als solches in seiner Existenz zu bedrohen schienen, verfügt man jetzt wohl über eine übereinstimmende, auf einem breiten Konsens gründende Perspektive, denn in einer Sitzung am 11. Dezember haben sich 65 der 91 Dortmunder Ratsmitglieder gegen den Abriss des Museumsbaus und für die Schaffung des Baukunstarchivs Nordrhein-Westfalen als neue Nutzung ausgesprochen. Die Kosten von ca. 3,50 Mio. € für die geplante Sanierung sollen, so die Vereinbarung, vom Land Nordrhein-Westfalen, von der Stadt Dortmund und vom Förderverein jenes Archivs übernommen sowie eine Trägergesellschaft in Kooperation mit der Architektenund Ingenieurkammer etabliert werden,

[ Forum Baukultur

agsta Architekten und Ingenieure aus Hannover und die Baugemeinschaft »Hanomag Lofts« wurden Ende November mit dem Niedersächsischen Staatspreis für Architektur 2014 für die Sanierung und Umnutzung der ehemaligen Hanomag-Fabrik in Hannover zu Wohnungen ausgezeichnet. Die Jury unter Vorsitz des Architekten Stefan Forster, Frankfurt am Main, begründete ihre Entscheidung mit dem Hinweis, dass hinter der sensibel sanierten Fassade ein hohes Maß an individueller Nutzungsvielfalt im Zusammenhang mit heutigen Wohnvorstellungen erreicht worden sei. Das Projekt lasse die unterschiedlichen Zeitschichten des historischen Bestands erkennbar in ein architektonisches und zeitgemäßes stadträumliches Konzept fließen. Auch die niedersächsische Sozialund Bauministerin Cornelia Rundt gratulierte zur Verleihung des Preises, der in diesem Jahr unter dem Motto »Wohnen im Wandel – Bauen für Generationen« stand: »Ich möchte gemeinschaftliches Wohnen im Quartier für alle Altersgruppen unterstützen, ob mit oder ohne Handicap. Das barrierefrei umgestaltete Gebäude bietet dafür hervorragende Chancen. Die Umnutzung und qualitative Aufwertung des ehemaligen Industriegebäudes sichert zugleich das baukulturelle Erbe und wird positive Impulse im Stadtquartier setzen.«

(Ehemaliges) Museum am Ostwall in Dortmund © Stefanie Kleemann/Stadt Dortmund

die den inhaltlichen wie organisatorischen Betrieb dieser Baukunstinstitution von (künftig) sicherlich überregionaler Ausstrahlung zu verantworten hat bzw. haben wird: eine überaus überzeugende Lösung, die gerne Schule machen darf – wie auch der Förderverein für das Baukunstarchiv NRW meint, nachzulesen unter www.foerderverein.baukunstarchiv-nrw.de. S. L.

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Forum Baukultur

]

Preis für Landbaukultur Einem gerne oder zumindest häufig ignorierten Kapitel zeitgenössischen Planens, Errichtens und Erhaltens von Gebäuden widmet sich eine neue, Ende 2014 erstmals verliehene Würdigung, beruhend auf dem Gedanken, dass angesichts des demographischen wie des Strukturwandels in der Landwirtschaft mit Landflucht und einer wachsenden Zahl aufgelassener Bauernhöfe als Folge gerade solche Bauwerke und Garten- bzw. Hofanlagen Aufmerksamkeit verdienen, die sich außerhalb von Klein- und Großstädten befinden – und dennoch vorbildlich saniert, neu-, umoder weitergebaut wurden und werden. Der »Landbaukultur-Preis WestfalenLippe« füllt also eine Lücke im ansonsten eher überreich anmutenden Angebot an Awards, Proms und Prämierungen, und zwar im allerbesten Sinne, lenkt er den Blick doch auf (herausragende) Lösungen, die andernfalls kaum bis keine Beachtung genießen würden. Über 40 Bewerbungen konnten die Initiatoren, der Westfälisch-Lippische Landwirtschaftsverband mit seinem Ehrenpräsidenten Franz-Josef Möllers, verbuchen, die ein breites Spektrum an Beispielen »für regionaltypische Wohn- und Wirtschaftsgebäude, denkmalpflegerische Restaurierungen und besonders gelungene Garten- und Außenanlagen« abdeckten und zudem ausschreibungsgemäß »in einem engen Zusammenhang mit der Landwirtschaft in Westfalen-Lippe stehen«. Die Aufgabe ihrer Bewertung übernahm eine Fachjury aus renommierten Architekten, Landschaftsarchitekten, Bauingenieuren und Denkmalpflegern, die sich hier letztendlich entschied, die mit insgesamt 15.000 € dotierte Auszeichnung auf zwei Preisträger aufzuteilen: Die beiden »Hälften« gingen an die Familien Punsmann aus Velen und Geissel aus Langenberg für ihre in puncto Gestalt, Struktur und Zukunftsfähigkeit (jeweils) überzeugenden Hofanlagen. Da dieses zweifelsohne ebenso ehrenvolle wie zielorientierte Engagement nicht unbedingt auf Westfalen-Lippe beschränkt zu bleiben braucht, sollten nun möglichst vielerorts Verantwortliche aus Politik und Verbänden www.landbaukultur-preis.de als Informationsquelle nutzen, aber auch als Ansporn begreifen, um eigene Aktivitäten zu entwickeln und zu realisieren. S. T.

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Hofanlagen in Velen und Langenberg © Kultur-Gut e.V.

Anleitung zum Denkmalschutz Baukultur bedarf zweifelsohne des Willens und des Engagements zu ihrer Realisierung, und zwar völlig unabhängig von der Frage, wie man sie letztendlich definiert, ja definieren kann oder soll. Im Fall des Denkmalschutzes bzw. bei Projekten, die eine Wiedererrichtung, eine (Um-)Nutzung und den Um- oder Weiterbau eines Denkmals zum Inhalt haben, ist zudem eine genaue Kenntnis der entsprechenden Rechtsgrundlagen unabdingbar, lässt sich ohne deren, im besten oder schlechtesten Sinne, buchstabengetreue Beachtung und meist auch Befolgung doch kaum etwas realisieren, geschweige denn verändern oder sogar erneuern. Und insofern verdient ein Buch größte Aufmerksamkeit, das die Entwicklung des städtebaulichen Denkmalschutzes als Teil des Bodenrechts (Art. 74 Abs. 1 Nr. 18 GG) thematisiert. »Handbuch Städtebaulicher Denkmalschutz« betitelt, widmet es sich den Möglichkeiten zur Bewahrung vorhandener Ortsteile in ihrer Eigenart und städtebaulichen Gestalt, den Belangen der Baukultur, des Denkmalschutzes und der Denkmalpflege. Konkret heißt das, es werden hier die Aufgaben der Dorferneuerung, der Flurbereinigung sowie die Sorge um die (noch) existierenden Ortsteile, Straßen und Plätze von geschichtlicher, künstlerischer oder städtebaulicher Bedeutung und die Gestaltung des Orts- und Landschaftsbildes näher beleuchtet, wobei die jeweiligen Rechtsfragen auf Basis der einschlägigen Bundesgesetze ge- und erklärt werden. Im Mittelpunkt der Ausführungen von Prof. Dr. jur. Ernst-Rainer Hönes, Mainz, steht die Praxis, ablesbar unter anderem

an der Vielzahl von Beispielen, die den jeweiligen Sachverhalt veranschaulichen. Ähnliches gilt für die Verknüpfung der einzelnen Fachdisziplinen, indem er sie anhand des Bau-, Boden-, Planungs-, Natur- und Umweltrechts sowie unter Einbeziehung von internationalen Vorgaben, wie etwa der Unesco-Welterbekonvention von 1972, kommentiert. Er zeigt damit ebenso auf, dass der städtebauliche Denkmalschutz eine durchaus politische Angelegenheit, ergo eine gesamtstaatliche Herausforderung ist, die im Rahmen der kommunalen Selbstverwaltung durch die Gemeinden umgesetzt wird. Dazu haben der Bund und das Deutsche Nationalkomitee für Denkmalschutz in Nachfolge des Europäischen Denkmalschutzjahrs 1975 für 2018 ein »Europäisches Jahr für Denkmalschutz« angekündigt: Das zweibändige, ca. 993 Seiten umfassende, 149 € kostende und beim Verlag Dr. Kovac (www.verlagdrkovac.de) zu erwerbende Handbuch liefert nun wichtige Vorschläge zur besseren Berücksichtigung des Denkmalschutzes im Bundesrecht, weshalb die Lektüre (insbesondere) den Abgeordneten des Deutschen Bundestages anzuraten wäre. Für Politiker, Bürgermeister, Fraktionsvorsitzende und Gemeinderäte jedweder Couleur sowie für Investoren, Architekten, Tragwerksund Fassadenplaner, Bauphysiker, Brandschutzingenieure, Denkmalpfleger und -organisationen, Archäologen, Restauratoren, Handwerker und die betroffenen Eigentümer bietet sie sich hingegen nicht minder an, wollen selbige zielorientiert agieren und nicht nur reagieren. S. T.

[Umrisse]


BRÜCKENBAU CONSTRUCTION & ENGINEERING

Wiederum laden wir Auftraggeber, Architekten und Ingenieure ebenso wie ausführende Bauunternehmen sowie Hochschulen zum

15. Symposium Brückenbau am 10. und 11. Februar 2015 nach Leipzig ein. Wir starten am 9. Februar 2015 mit der Begrüßung der angereisten Referenten und Teilnehmer beim gemütlichen Abendessen und beginnen dann am 10. Februar 2015 in gewohnter Weise mit den Vorträgen. Wie immer stehen neue spannende und viel diskutierte Bauvorhaben sowie Wettbewerbe auf dem Programm – ebenso wie Projekte, die von unseren europäischen Nachbarn realisiert wurden und werden. Last but not least wird das große Thema Erhalt durch Ertüchtigung oder Abriss und Neubau bei einigen der vorgestellten Bauwerke näher beleuchtet. Wir hoffen, dass Sie den Termin »Leipzig 2015« bereits in Ihrem Kalender notiert und vorgemerkt haben. Das Programm und alle Anmeldeformulare finden Sie auch unter www.symposium-brueckenbau.de. Wir freuen uns, Sie in Leipzig wieder begrüßen zu können.

Weitere Informationen und Anmeldung

VERLAGSGRUPPE W I E D E R Smit MixedMedia P A Konzepts HN Biebricher Allee 11 b 65187 Wiesbaden Tel.: 0611/98 12 920 Fax: 0611/80 12 52 kontakt@verlagsgruppewiederspahn.de www.verlagsgruppewiederspahn.de www.mixedmedia-konzepts.de


Faserverbundstrukturen für die Architektur Potential, Einsatzmöglichkeiten und realisierte Projekte

Stand der Technik Faserverstärkte Kunststoffe haben wegen ihrer hervorragenden Werkstoffeigenschaften schon seit langem einen festen Platz in der Luft- und Raumfahrt sowie im Maschinen- und Anlagenbau. Meist ist dabei die Kombination von hoher Tragfähigkeit mit geringem Gewicht ausschlaggebend für die Wahl dieser Werkstoffe. Der Rumpf moderner Verkehrsflugzeuge wie des Airbus A 350 oder der Boeing B 787 besteht inzwischen zu beinahe 50 % aus kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff (CFK). Auch im Automobilbau werden derzeit sehr große Anstrengungen unternommen, Faserverbundwerkstoffe in der Großserienfertigung zu etablieren. Ziel ist die Reduktion des Karosseriegewichtes und damit die Verlängerung der Reichweite von elektrisch angetriebenen Fahrzeugen. Nicht nur in diesen Hochtechnologiebereichen, sondern ebenso im Bootsbau, bei Windenergieanlagen oder Sportgeräten haben sich Faserverbundwerkstoffe auf breiter Front durchgesetzt, so dass inzwischen langjährige Erfahrungen mit unterschiedlichsten Betriebsbedingungen vorliegen. Demgegenüber sind Faserverbundwerkstoffe in der Architektur und Bautechnik immer noch auf wenige Nischenanwendungen beschränkt. Sie haben sich lediglich bei der Sanierung oder nachträglichen Verstärkung von Stahlbeton- und Mauerwerksbauten als bauaufsichtlich zugelassener und damit allgemein anerkannter Stand der Technik durchgesetzt. So ist es seit mehreren Jahren üblich, solche Bauteile mittels aufgeklebter CFK-Lamellen zu ertüchtigen.

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Visuelle Qualitäten als Vorzug

Eignung für Tragkonstruktionen

Darüber hinaus kommen Faserverbundwerkstoffe in der Architektur vor allem dann zum Zug, wenn freigeformte Bauteile von hoher Qualität gewünscht sind. Ein typisches Beispiel hierfür sind die Sonnenschutzlamellen des Büro- und Geschäftshauses »The Walbrook« in London. Die 14.000 m² große Fassade ist fast komplett mit insgesamt 4.000 feststehenden Lamellen aus glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK) verschattet. Die Lamellen haben eine elliptische Form und messen auf den Sonnenseiten 50,00 cm x 12,50 cm und auf der Nordseite 20,00 cm x 6,20 cm. Ihre reflektierende Oberfläche leitet Streulicht nach innen. Ursprünglich war Aluminium als Werkstoff für die Lamellen vorgesehen. Aber nur mit GFK ließ sich die einheitlich hohe Oberflächenqualität der frei geformten Elemente realisieren. Bemerkenswert ist dabei der Kontrast zwischen der High-Tech-Optik dieser Elemente und den tatsächlich zum Einsatz gekommenen Herstellungsverfahren: Die Lamellen wurden in verschiedenen kleinen Werkstätten aufwendigst als Handlaminat gefertigt.

Neben den visuellen Qualitäten bieten faserverstärkte Kunststoffe aber auch für tragende Konstruktionen interessante Eigenschaften. Ein Beispiel aus dem Ingenieurbau und insofern aus einem völlig anderen Anwendungsfeld ist die Straßenbrücke in Friedberg, Hessen. Sie überspannt mit 27 m als einspurige Überführung die Bundesstraße B 3 a und wurde in Stahl-GFK-Verbundbauweise realisiert. Die 5 m breite Fahrbahn besteht aus stranggezogenen, das heißt pultrudierten GFK-Profilen, die mittels eines Zwei-Komponenten- Epoxidharzmörtels auf Hauptträger aus Stahl aufgeklebt wurden. Primäre Motivation für diese Bauweise sind die gegenüber den üblichen Stahl- oder Betonkonstruktionen verbesserte FrostTausalz-Beständigkeit der Fahrbahn und die damit verbundenen niedrigeren Instandhaltungskosten. Zusätzlich ermöglicht das geringe Eigengewicht, das weniger als 30 % einer vergleichbaren Spannbetonbrücke beträgt, eine einfache und rasche Montage von in großen Längen komplett vorgefertigten Abschnitten.

The Walbrook in London mit GFK-Sonnenschutzlamellen; Architekten: Foster and Partners, London © Foster and Partners

[Umrisse]


Querschnitt der Straßenbrücke © Knippers Helbig

Straßenbrücke mit GFK-Fahrbahn in Friedberg, Hessen; Entwurf: Knippers Helbig, Stuttgart © Wilfried Dechau

Errichtung kinematischer Strukturen

Die Brücke wurde im Jahr 2008 errichtet und stieß auf ein breites Interesse in der Fachwelt. Trotzdem deuten sich in Deutschland erst jetzt im Jahr 2014 allmählich weitere Aktivitäten in diese Richtung an, obwohl sich im europäischen Ausland, vor allem in den Niederlanden, die Verwendung von GFK-Profilen zumindest für Fußgängerbrücken kleinerer und mittlerer Spannweite fast schon zur Regelbauweise entwickelt hat. Grund dafür sind die hohen Hürden, die in Deutschland für nicht geregelte Bauprodukte und Bauweisen existieren, bzw. das Fehlen von bauaufsichtlich eingeführten Regelungen für die Konstruktion und Bemessung von Bauteilen aus Faserverbundwerkstoffen. Dies macht die weitere Verbreitung dieser Bauweise in Deutschland sehr schwierig, selbst wenn, wie hier in Friedberg, maschinell hergestellte Profile mit gesicherten Eigenschaften in konstruktiv vergleichsweise einfacher Form eingesetzt werden.

[Umrisse]

Das »Softhouse« zeigt am Beispiel kinematischer Strukturen, wie sich mit GFK ganz neue Konstruktionen verwirklichen lassen, die mit konventionellen Baustoffen nicht möglich sind. Wandelbare Strukturen in der Architektur werden üblicherweise durch eine Kombination von steifen Bauteilen oder weichen Textilien mit speziellen Maschinenbauelementen wie Gelenken, Rollen usw. realisiert. Die Verwendung von glasfaserverstärkten Kunststoffen (GFK) erlaubt dagegen wegen des niedrigen

Verhältnisses von Steifigkeit (E-Modul) zu Festigkeit (Bruchspannung) eine große reversible Biegung. Faserverbundwerkstoffe, insbesondere CFK, weisen zudem ein günstiges Ermüdungsverhalten auf. Dies ist aus zahlreichen Versuchsreihen zum Bau von Flugzeugen oder Windenergieanlagen bekannt. Sie gestatten somit eine komplett neue Interpretation wandelbarer Strukturen durch elastische Biegung wie beim »Softhouse«.

Softhouse auf der IBA 2013 in Hamburg-Wilhelmsburg; Architekt: Kennedy Violich, Boston, Fassadenkonzeption: Knippers Helbig, Stuttgart © Kennedy Violich

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Softhouse: Photovoltaik-Fassade aus Membran-GFK-Streifen © Kennedy Violich

Prinzip der kinematischen Fassade © Knippers Helbig

Es wurde im Jahr 2013 für die Internationale Bauausstellung in Hamburg-Wilhelmsburg errichtet und hat eine vorgehängte Photovoltaik-Fassade aus 32 MembranGFK-Streifen. Diese bestehen aus pultrudierten GFK-Flachprofilen über dem Dach mit l = 6 m, b = 60 cm, t = 8 mm und daran angeschlossenen textilen Membranstreifen vor der vertikalen Glasfassade des Hauses. Auf den Streifen sind jeweils 50 cm breite flexible Photovoltaikmodule mechanisch mit Klemmen befestigt. Die Membranstreifen vor der vertikalen Fassade folgen durch Verdrehen um ihre Achse dem täglichen Sonnenverlauf,

können aber auch manuell entsprechend den Bedürfnissen der Nutzer eingestellt werden. Die GFK-Profile auf dem Dach halten die Textilstreifen in allen Positionen wie eine Art Blattfeder unter Spannung und werden gleichzeitig entsprechend dem jährlichen Sonnenstand verbogen, um die Sonneneinstrahlung auf die Photovoltaikzellen zu erhöhen. Bei steigenden Windlasten (> 10 m/s) wird die Konstruktion in eine definierte Sturmposition gefahren. Eine deutlich größere kinematische Fassade aus GFK wurde für den Thematic Pavillon auf der Expo 2012 in Yeosu, Südkorea, realisiert. Die Fassade in Yeosu

besteht aus 108 Lamellen und ist insgesamt 140 m lang und zwischen 3 m und 13 m hoch. Die 13 m hohen Lamellen wurden als GFK-Handlaminat mit einer Dicke von lediglich 9 mm hergestellt, an ihren vertikalen Kanten sind sie jeweils durch eine 200 mm bzw. 30 mm tiefe Steife verstärkt. Mittels Stellantrieben am oberen und unteren Ende jeder Lamelle wird eine Druckbeanspruchung aufgebracht, welche eine elastische Biegeverformung ähnlich einem kontrollierten Ausbeulen der Lamellen verursacht – und die Fassade öffnet sich. Jede Lamelle kann einzeln angesteuert werden, was gewährleistet, die Fassade den Lichtbedingungen und bauphysikalische Gegebenheiten optimal anzupassen. Ihre Kinematik erlaubt darüber hinaus die Inszenierung von speziellen Choreographien und war damit ein beweglicher Blickfang für die Besucher der Expo. Für diese Art der mittels elastischer Biegung verformten Tragstrukturen, deren Verwirklichung mit den weichen Faserverbundwerkstoffen möglich ist, wurde vom Institut für Tragkonstruktionen und Konstruktives Entwerfen (ITKE) der Universität Stuttgart der Begriff des »biegeaktiven Tragwerkes« eingeführt, der inzwischen zu weltweiten Forschungsaktivitäten in diesem Bereich angeregt hat.

Thematic Pavillon auf der Expo 2012 in Yeosu, Südkorea; Architekten: Soma Architekten, Wien, Fassadenkonzeption: Knippers Helbig, Stuttgart © Soma Architekten

Bewegungsprinzip beim Thematic Pavillon © Knippers Helbig

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[Umrisse]


Forschungspavillon 2012; Architekten und Ingenieure: Institut für Computerbasiertes Entwerfen (ICD) und Institut für Tragkonstruktionen und Konstruktives Entwerfen (ITKE) der Universität Stuttgart © ICD/ITKE

Entwicklung neuer Herstellverfahren Eine große Hürde für die weitere Verbreitung von Faserverbundwerkstoffen in der Architektur ist das Fehlen bauwesenadäquater Verarbeitungsverfahren. Meist kommen entweder, wie bei der Brücke in Friedberg oder dem »Softhouse« in Hamburg, stranggezogene, das heißt pultrudierte Profile zum Einsatz, welche die Möglichkeiten des Verbundwerkstoffes hinsichtlich Formgebung oder lastangepasster Faserorientierung bei weitem nicht ausnutzen, oder die Bauteile werden, wie bei »The Walbrook« in London, als Handlaminat hergestellt, was wiederum einen aufwendigen Formenbau erfordert. Gerade

Wickeln der in Harz getränkten Fasern auf einen rotierenden Stahlrahmen © ICD/ITKE

in der Architektur, wo es in der Regel um großformatige Bauteile in kleinen Serien oder sogar um Unikate geht, wird der Formenbau schnell zu einem Faktor, der die Kosten stark in die Höhe treibt. Daher wurde an der Universität Stuttgart das »kernlose Wickelverfahren« entwickelt, bei dem in Epoxidharz getränkte Fasern mit einem Roboter auf einem rotierenden Stahlrahmen abgelegt werden; nach Aushärten der Fasern wird der Stahlrahmen entfernt.

Für den vom Institut für Computerbasiertes Entwerfen (ICD) und dem Institut für Tragkonstruktionen und Konstruktives Entwerfen (ITKE) der Universität Stuttgart gemeinsam konzipierten Forschungspavillon wurden 2012 sowohl die weichen Glasfasern als auch für die Hauptlastpfade die steifen Kohlenstofffasern verwendet. So entstand ein hocheffizienter Leichtbau, der ebenso für den architektonischen Umgang mit den Themen Transluzenz und Transparenz ganz neue Möglichkeiten aufzeigt.

Äußeres Erscheinungsbild des Forschungspavillons 2012 nach Fertigstellung © ICD/ITKE

[Umrisse]

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Forschungspavillon 2013–14; Architekten und Ingenieure: Institut für Computerbasiertes Entwerfen (ICD) und Institut für Tragkonstruktionen und Konstruktives Entwerfen (ITKE) der Universität Stuttgart © ICD/ITKE

Wickeln der in Harz getränkten Fasern zwischen zwei korrespondierenden Robotern © ICD/ITKE

Innenraum des Forschungspavillons 2013–14 © ICD/ITKE

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In dem nachfolgend realisierten Forschungspavillon 2013–2014 wurde dieser Ansatz zu einer modularen und zweilagigen Struktur weiterentwickelt. Auf zwei korrespondierende Roboterköpfe, die sogenannten Effektoren, werden dabei Stahlrahmen aufgebracht, so dass die Module unterschiedliche Geometrien aufweisen können.

Zwischen den beiden rotierenden Rahmen wird zunächst mit imprägnierten Glasfasern ein hyperbolisches Element gewickelt, auf dem dann in einem zweiten Schritt die steifen Kohlenstofffasern entlang den Hauptkraftlinien abgelegt werden. Anschließend werden die so hergestellten Module zu einer hocheffizienten, zugleich aber auch sehr robusten und steifen Gesamtstruktur verschraubt.

[Umrisse]


Prinzip und Ablauf der elastischen Deformation © ITKE

Anregungen aus der Natur Die hier beschriebenen Beispiele zeigen, dass Faserverbundwerkstoffe ganz neue Strukturformen ermöglichen, die die Grenzen herkömmlicher Konstruktionstypologien weit hinter sich lassen. Eine besondere Rolle als Ideengeber für künftige Entwicklungen können dabei natürliche Konstruktionen spielen, da sie fast alle aus Fasern bestehen: Bei Pflanzen ist das die Cellulosefaser, bei Tieren sind es entweder Chitin- oder Kollagenfasern. In natürlichen Konstruktionen sind über Faserverlauf und Schichtenaufbau die Steifigkeiten und Festigkeiten sehr genau angepasst und lokal ausdifferenziert. In der Architektur lässt sich dieses Prinzip der genau eingestellten Anisotropie aber nicht nur für eine Feinjustierung der mechanischen Eigenschaften, sondern auch für eine Steuerung der visuellen Qualitäten gerade in puncto Transparenz und Transluzenz nutzen. Ein Beispiel hierfür ist die durch elastische Deformation bewegliche Fassadenverschattung »flectofin«, bei der die elastische Deformation der Blüte der Strelitzie während des Bestäubungsvorganges als Anregung verwendet wurde.

Bewegliche Fassadenverschattung »flectofin«; Entwicklung: ITKE der Universität Stuttgart © Julian Lienhard

Zudem lassen sich in den Schichtenaufbau von Faserverbundkonstruktionen weitere funktionale Komponenten, wie zum Beispiel lichtleitende Fasern, faseroptische Sensoren zur Überwachung des Spannungs- und Verformungszustandes oder pneumatische Bewegungsaktuatoren, vergleichsweise einfach integrieren. All dies eröffnet der Architektur und der Bautechnik wesentlich neue Möglichkeiten, deren Erkundung bisher noch ganz am Anfang steht. Prof. Dr.-Ing. Jan Knippers Institut für Tragkonstruktionen und Konstruktives Entwerfen (ITKE) Universität Stuttgart

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Infraleichtbeton in Forschung und Anwendung Geschichte, Entwicklung, Bauwerke und künftige Vorhaben

Anwendungen: Leichtbeton

Einleitung Obwohl Beton seit Jahrtausenden verwendet wird und sich der moderne Stahlbeton in den letzten 100 Jahren als wichtigster Baustoff etabliert hat, zeigen derzeitige Entwicklungen, dass sein Potential noch lange nicht ausgeschöpft ist. Auf dem Gebiet der leichten Betone beantwortet der Infraleichtbeton als tragende Wärmedämmung Fragen, die durch die Nachhaltigkeitsdiskussion und die Energiewende aufgeworfen werden. Gängige gefügedichte Leichtbetone haben nach der Norm eine Trockenrohdichte zwischen 800 kg/m³ und 2000 kg/m³. Eine geringe Rohdichte führt neben einer Gewichtsersparnis auch zu besseren Wärmedämmeigenschaften, ausgedrückt durch den Wärmedurchgangskoeffizienten λ. Die geltende Energie-Einsparverordnung (EnEV) fordert beispielsweise bei einem U-Wert von 0,25 und bei einer Wanddicke von 50 cm einen Wärmedurchgangskoeffizienten von λ = 0,13, der nur mit einer Trockenrohdichte von weit unter 800 kg/m³ erreichbar ist. Da solche Betone unterhalb der normierten Rohdichte von Leichtbeton liegen, nennen wir sie Infraleichtbeton.

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Um eine nahezu optimale Ausnutzung der Eigenschaften zu erzielen, werden Betone und Leichtbetone je nach Anwendung entsprechend konfektioniert und auch miteinander im Bauwerk kombiniert. Die Eigenschaften von Leichtbeton, die den Einsatz im konstruktiven Ingenieurbau bestimmen, sind neben einer Gewichtsersparnis durch Lufteinschlüsse die teilweise daraus resultierende gute Dauerhaftigkeit, gute bauphysikalische Merkmale sowie ein geringer E-Modul. Konstruktionen aus Leichtbeton sind entsprechend den Anforderungen in den verschiedensten Bereichen zu finden. Leichtbetone mit besonders hoher Festigkeit können deshalb bei biegebeanspruchten Bauwerken wie Brücken oder Dächern eingesetzt werden. Soll hingegen der Leichtbeton als tragende Wärmedämmung dienen, muss er besonders leicht sein, wodurch sich ein günstigerer Wärmedurchgangskoeffizient λ einstellt. Somit ergeben sich für Leichtbeton zwei Eigenschaften, die für die Klassifizierung wichtig sind: Festigkeit und Trockenrohdichte (Beispiel: LC20/22 mit 1,60). Durch ein besonders günstiges Verhältnis von Druckfestigkeit zu Trockenrohdichte wird ein Leichtbeton als Hochleistungsleichtbeton (HPLWAC) bezeichnet. Zur Bewertung der Leistungsfähigkeit lässt sich eine modifizierte Druckhöhe αHP heranziehen, die bei einer Überschreitung von αHP > 70 einen Leichtbeton als HPLWAC charakterisiert. Eine Bewertung historischer Konstruktionen aus Leichtbeton erweist sich allerdings als schwierig, da nicht immer die charakteristische Druckfestigkeit bzw. Trockenrohdichte bekannt ist.

Die ersten Anwendungen waren Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts zunächst U.S.-amerikanische Kriegsschiffe: Außer durch hohen Widerstand gegen Druckwellen und Wasserdichtigkeit zeichnete sich der Leichtbeton auch durch seine Salzbeständigkeit aus, weshalb er bis heute bei Offshore-Konstruktionen zum Einsatz kommt. Neben den genannten Vorzügen ist es die gute Widerstandsfähigkeit bei Frost-Tau-Wechseln, die dazu führte, dass in den 1920er Jahren in den U.S.A. erste Brücken aus Leichtbeton errichtet wurden. Im Freivorbauverfahren können durch das geringe Gewicht im Bauzustand Längsspannglieder eingespart und Abschnittslängen vergrößert werden, um verkürzte Bauzeiten zu erzielen. In Deutschland war es 1967 die Dyckerhoff-Fußgängerbrücke in Wiesbaden mit einer Spannweite von 96,40 m, die im Freivorbau hergestellt wurde. Im Hochbau hat Leichtbeton sowohl wegen seines geringen Eigengewichts als auch wegen seiner guten Dämmeigenschaften Vorteile gegenüber Normalbeton. Biegebeanspruchte Bauteile wie Decken oder Dächer werden meistens aus höherfesten Leichtbetonen mit relativ hoher Rohdichte gefertigt. Außenwände, die wärmedämmend sein sollen, sind hingegen sehr leicht, aber weniger fest. Durch eine hybride Bauweise lässt sich die Effizienz eines Gebäudes steigern bzw. lassen sich die in den Baugrund einzuleitenden Lasten reduzieren. In den U.S.A. entstanden bereits 1928 die ersten Gebäude aus Leichtbeton, während in Deutschland Leichtbeton im Hochbau vermehrt erst in den 1970er Jahren eingesetzt wurde, wie etwa beim Bau der Lufthansa-Wartungshalle V am Flughafen Frankfurt am Main und beim BMW-Verwaltungsgebäude in München.

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Überdachung der Straßenbahnhaltestelle vor dem Berliner Hauptbahnhof © Technische Universität Berlin

Ähnlich wie beim Freivorbau profitieren auskragende Dachkonstruktionen von einem günstigen Festigkeits-RohdichteQuotienten αHP. Ebenfalls in den frühen 1970er Jahren wurde die Skiflugschanze in Oberstdorf mit ihrem ca. 100 m auskragenden Anlaufbauwerk errichtet. Ein aktuelles Beispiel für eine auskragende Dachkonstruktion ist die Überdachung einer Straßenbahnhaltestelle vor dem Berliner Hauptbahnhof. Für den Beton der Dachschale wurde ein LC45/50 mit Rohdichteklasse 1,60 gewählt (αHP = 100). Das Dach hat eine Auskragung von 6 m bei einer Plattendicke zwischen 7,50 cm und 30 cm. Die Idee bei der Anwendung von Wärme-, Dämm- oder Isolationsbetonen ist es, durch ein geringes spezifisches Gewicht gute Dämmeigenschaften zu erzeugen und somit ein dämmendes und gleichzeitig tragendes Material zu haben. Zu den ersten dokumentierten Projekten gehören die Polar Sea Cathedral in Tromsø (1964, Norwegen) und das Kirchenzentrum Herz-Jesu in Buchs (1966, Schweiz). Zur Kategorie der Hochleistungsleichtbetone konnten die damals verwendeten Leichtbetone mit αHP = 62 und 40 noch nicht zählen.

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Patrick Gartmann erreichte 2004 mit seinem Einfamilienhaus (EFH) bei einer Trockenrohdichte von 1.100 kg/m³ mittlere Würfeldruckfestigkeiten von 13 MPa (αHP = 73). Ähnlich einzuordnen sind mit Trockenrohdichten von 1.200 kg/m³ das Amtsgericht Frankfurt an der Oder sowie das Bürogebäude Chipperfield und der Geschoßwohnungsbau Christinenstraße 39, beide in Berlin. Weitaus leichter sind das EFH h36 in Stuttgart und das Volta-Zentrum in Basel mit 950 kg/m³ bzw. 900 kg/m³.

Anwendungen: Infraleichtbeton Im Zuge der Forschungsarbeit der Technischen Universität Berlin am Fachgebiet Entwerfen und Konstruieren – Massivbau entstand 2007 das erste Gebäude aus Infraleichtbeton mit einer Trockenrohdichte unterhalb 800 kg/m³.

Haus aus Infraleichtbeton in Berlin © Technische Universität Berlin

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Smart Material House für die IBA in Hamburg © Technische Universität Berlin

Im Rahmen eines Wettbewerbs der IBA Hamburg GmbH wurde 2010 ein Entwurf zu einem »Smart Material House« erarbeitet, dessen grundlegende Basis Fertigteile aus Infraleichtbeton waren. Die ca. 50 cm dicken Infraleichtbeton-Elemente bestehen aus einer weiterentwickelten Rezeptur

Dieses Einfamilienhaus wurde 2007 in Berlin-Pankow errichtet und hat sich seither in seinen Eigenschaften bewährt. Aus statischen und bauphysikalischen Gründen wurde für die Außenwände Infraleichtbeton verwendet, der Kern, also Decken und Innenwände, ist aus Normalbeton. Für die damals neuartige Bauweise mussten konstruktive Details entwickelt werden, die den statischen und bauphysikalischen Anforderungen gerecht werden. Während der ersten Forschungsphase wurden für Infraleichtbeton deshalb grundsätzliche Untersuchungen zur Herstellung, Verarbeitung und zu dessen Eigenschaften durchgeführt. Hierzu wurde bei einer Druckfestigkeit von 7,80 MPa und einer Trockenrohdichte von 760 kg/m³ eine modifizierte Druckhöhe von αHP = 111 erzielt.

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(αHP = 174), die eine ausreichend hohe Festigkeit bei weiterhin guten Wärmedämmeigenschaften für mehrstöckige Gebäude sowie Transportfähigkeit vorweist. Die Anwendbarkeit des weiterentwickelten Infraleichtbetons für Fertigteilelemente wurde mit Herstellung einer Probewand 2012 gezeigt und im Zuge des weltweit ausgelobten Wettbewerbs zum nachhaltigen Bauen, dem sogenannten Holcim Award, mit dem zweiten Holcim Innovationspreis ausgezeichnet. Eine geringe Rohdichte hat aber auch eine geringe Festigkeit zur Folge, die für den Hochhausbau theoretisch nicht genügt und deshalb zu kompensieren ist. Erforderlich dazu sind innovative Tragkonzepte, um die hohen Vertikallasten über Infraleichtbeton-Fertigteile sicher in den Baugrund zu führen. Abhilfe könnten dazu Stabwände leisten, das heißt monolithische Tragglieder aus Infraleichtbeton mit lastabtragender Druckbewehrung. Im Wettbewerb »Urban Living – Neue Formen des städtischen Wohnens« wurde dieses Konzept planerisch umgesetzt und stellt ein großes Potential für zukünftige Bauweisen dar.

Wettbewerbsbeitrag zu »Urban Living« © Technische Universität Berlin

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Forschung zum Infraleichtbeton Die Infraleichtbetonforschung an der Technischen Universität Berlin begann 2006 mit der Idee monolithischer Bauwerke aus wärmedämmendem Sichtbeton. Als Teil der Dissertation »Conceptual and Structural Design of Buildings made of Lightweight and Infra-Lightweight Concrete« wurden grundlegende Untersuchungen zu Herstellung, Verarbeitung, Eigenschaften und Tragverhalten durchgeführt. Mit den ersten Erkenntnissen aus dieser Arbeit wurde 2007 das obenerwähnte Referenzgebäude in Berlin und damit das erste Haus aus Infraleichtbeton errichtet. In einer zweiten Phase wurde 2012 die ursprüngliche Rezeptur erweitert, was sich in einer höheren Festigkeit bei gleicher Rohdichte niederschlug. Auf jener Basis entstanden dann weitere Rezepturen der Infraleichtbeton-Familie mit Rohdichten zwischen 600 kg/m³ und 800 kg/m³, wobei die Bestandteile (Zement, Blähton, Wasser, Zusatzmittel und -stoffe) in ihren Verhältnissen zueinander variiert wurden. Auch die Verwendung von Blähglas anstelle Blähtons wurde untersucht, weil sich mit Blähglas eine deutlichen Steigerung der Festigkeiten bei gleichem Gewicht realisieren lässt.

Infraleichtbeton-Familie: Verhältnis von Druckfestigkeiten und Trockenrohdichte © Technische Universität Berlin

Im Zuge der breitaufgestellten Forschung wurden diverse Abschlussarbeiten (Bachelor-, Master- und Diplomarbeiten) angefertigt. Dazu gehörte beispielsweise die Bestimmung von bauphysikalischen Kennwerten wie Wärmekapazität, Wasserdampfdurchlässigkeit und Wärmedurchgangskoeffizient, aber auch der Einfluss von Silikastaub auf die Festigkeit, das Verhalten unter hohen Temperaturen (Brandschutz), das Riss-, Verbund- und Verformungsverhalten unter Zugbeanspruchung sowie Untersuchungen zur Bruchmechanik wurden hierbei näher beleuchtet.

Um die Anwendung von Infraleichtbeton in der Praxis voranzutreiben, werden derzeit im Rahmen sogenannter Drittmittelforschung der »Infraleichtbeton im Geschosswohnungsbau – INBIG« (Initiative Zukunft Bau des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit) und das »Trag- und Verformungsverhalten von biegebeanspruchten Bauteilen aus Infraleichtbeton – TV-ILC« (Deutsche Forschungsgemeinschaft DFG) untersucht.

Angefertigte Abschlussarbeiten zum Thema »Infraleichtbeton« © Technische Universität Berlin

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Gebäudetypen im INBIG-Projekt © Technische Universität Berlin

Im Vorhaben INBIG werden in einem interdisziplinären Team mit dem Architekturlehrstuhl der Technischen Universität Berlin von Professor Regine Leibinger die architektonischen und baukonstruktiven Möglichkeiten dieses Baustoffes aufgezeigt, wobei die Kooperation von Architekten und Ingenieuren eine ganzheitliche Betrachtungsweise von Konstruktionen, Gestaltungen und Materialeigenschaften erlaubt. Ziele des Projekts sind die Erarbeitung eines ILC-Handbuches für typische Hochbauten, eine Detailplanung relevanter Bauteile und die Fertigung von Prototypen im Hinblick auf Baubarkeit, bauphysikalische Eigenschaften, Gebrauchstauglichkeit und Dauerhaftigkeit. Im Bereich der Grundlagenforschung wird in dem DFG-geförderten Vorhaben TV-ILC das Biegetragverhalten beleuchtet. Durch die Steigerung der Leistungsfähigkeit des Materials wird nun davon ausgegangen, dass sich Infraleichtbeton auch für biegebeanspruchte Bauteile eignet, wie sie in der Gebäudehülle über Fensteröffnungen auftreten. Ziel ist es, mit Versuchen Ergebnisse zum Grenzzustand der Gebrauchstauglichkeit und zum Grenzzustand der Tragfähigkeit zu gewinnen, um daraus ein ingenieurmäßiges Bemessungsmodell zu erarbeiten. Dazu werden, basierend auf den ersten Erkenntnissen zum Verbundverhalten, erweiterte Versuche innerhalb der ILC-Familie durchgeführt sowie Stabzugversuche zum Rissverhalten und abschließende großformatige Vier-PunktBiegeversuche.

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Die Forschung am Infraleichtbeton an der Technischen Universität Berlin kann auf eine bald zehnjährige Geschichte zurückblicken: 2006: Erste Rezepturentwicklung 2007: Referenzgebäude in Berlin 2008: Veröffentlichung »Infraleichtbeton« in der Zeitschrift Beton und Stahlbeton Veröffentlichung »Conceptual and Structural Design of Buildings made of Lightweight and Infra-Lightweight Concrete« bei der Konferenz der Fédération internationale du béton (fib) 2010: Dissertation El Zareef »Conceptual and Structural Design of Buildings made of Lightweight and Infra-Lightweight Concrete«

seit 2011: elf Bachelor-, sieben Masterund drei Diplomarbeiten 2012: Holcim Award und Probewand aus weiterentwickeltem Infraleichtbeton Veröffentlichung »Infraleichtbeton 2.0« in der Zeitschrift Beton und Stahlbeton 2014: Forschungsvorhaben »Infraleichtbeton im Geschosswohnungsbau – INBIG« (Initiative Zukunft Bau) Forschungsvorhaben »Trag- und Verformungsverhalten von biegebeanspruchten Bauteilen aus Infraleichtbeton – TV-ILC« (DFG) 2015: Dissertation Hückler »Zur Biegung von InfraleichtbetonBauteilen – Werkstoff-, Verbund-, Trag- und Verformungsverhalten«

Untersuchung zum Biegetragverhalten von Infraleichtbeton © Technische Universität Berlin

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Ausblick Im Alltag und insbesondere auch in der Baubranche werden Fragen zur Nachhaltigkeit wie zur Energie- und Ressourceneffizienz immer wichtiger. Die Errichtung, der Betrieb und die Wiederverwertung von Gebäuden sind mit sehr großem Energiebedarf verbunden, weshalb Effizienzsteigerungen auf diesem Gebiet besonders wichtig bleiben. Dazu ist ein Forschungsvorhaben geplant, in dem »Multifunktionale Leichtbetonbauteile mit inhomogenen Eigenschaften – MultiLC (BMBF)« untersucht werden. Derart soll es möglich werden, die Materialeigenschaften in Bauteilen so anzupassen, dass sie der geforderten Funktion entsprechen (performance follows function). Den Ausgangspunkt bildet Infraleichtbeton, der es erlaubt, wärmedämmende Sichtbetonwände aus nur einem Werkstoff herzustellen.

In einem multidisziplinären Team wollen nun konstruktive Ingenieure, Materialtechnologen und Bauphysiker mit Partnern aus der Industrie und Planung solche Wände mit weiteren Funktionalitäten versehen: In jenem Vorhaben wird das Problem einer bisher nichtanpassungsfähigen Gebäudehülle an die Umwelteinflüsse adressiert. Vorbild soll hier die menschliche Haut sein, die den Körper entsprechend wärmt, kühlt und beatmet. Für bisherige Bauweisen würde das im übertragenen Sinne bzw. analog zur menschlichen Haut bedeuten, ganzjährig eine Winterbekleidung zu tragen. Demgegenüber sollen daher monolithische Wandaufbauten mit inhomogenen Eigenschaften entwickelt werden, die nicht nur wärmen, kühlen und atmen können, sondern darüber hinaus auch Schadstoffe durch Photokatalyse zersetzen.

Durch das Vorhaben wird eine ganzheitliche Lösung für eine Bauweise angestrebt, die ressourcensparend, umweltfreundlich, funktional, ästhetisch, rezyklierbar und nachhaltig ist. Dipl.-Ing. Alex Hückler Prof. Dr. sc. techn. Mike Schlaich Fachgebiet Entwerfen und Konstruieren – Massivbau Technische Universität Berlin

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Form-und-Farben-Spiel als Analogie Das Entertainmenthaus St. Pauli in Hamburg-St. Pauli

Einbindung in das Quartier Hamburg-St. Pauli ist weltberühmt als Amüsier- und Rotlichtviertel und steht seit einigen Jahren unter einem erheblichen Entwicklungsdruck. Um die bürgerlichen Wohnnutzungen St. Paulis zu stärken und den nächtlichen Eventbereich von ihnen zu separieren, hat der Bezirk im Jahr 2007 einen städtebaulichen Wettbewerb für das angrenzende Pestalozzi-Quartier ausgelobt, den wir für uns entscheiden konnten. Das ehemalige Grundschulareal mit den denkmalgeschützten Mennoniten-Häusern, unter anderem die Pestalozzischule von Gustav Oelsner umfassend, und wertvollem Baumbestand wird in den nächsten beiden Jahren um 100 Wohneinheiten in Form von Stadt-, Reihen- sowie Geschoßbauten im vorhandenen Ensemble ergänzt, der Anteil an Baugruppen beträgt dabei ca. 50 %. Das sechsgeschossige, Ende 2013 fertiggestellte »Entertainmenthaus St. Pauli« liegt direkt an der Ecke von Großer Freiheit und Simon-von-Utrecht-Straße und ist Abgrenzung und notwendiger Lärmschutzriegel für die Wohnnutzungen des Pestalozzi-Quartiers.

Gebäudekopf mit Fernwirkung bei Tag und Nacht © Jochen Stüber

Kubatur und Prägnanz

Skizzen © Renner Hainke Wirth Architekten

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Der Neubau nimmt den Richtungsverlauf der Simon-von-Utrecht-Straße durch unter- und übereinander schwingende und auskragende Kuben auf. Das besondere Augenmerk liegt dabei auf der Ausbildung des östlichen Gebäudekopfs, der direkt in den Straßenraum hineinragt und bei Tag wie Nacht eine dominante Fernwirkung aufweist. Als Herzstück des Kopfbaues ermöglicht das große »Schaufenster« Einblicke in die Artistenbühne der Akrobaten.

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Reverenz vor dem Umfeld

Fassade als Verwebung Analog einem Stoffgewebe, das als Sinnbild für die große Kostümbildnerei steht, die hier unter anderem im Haus untergebracht ist, werden Decken und Wandscheiben als verwebtes Material in der Fassadengestaltung eingesetzt. Die Fensteröffnungen bilden die »Leerfelder«, die dunkel gehalten sind und optisch zurücktreten. Das transluzente, gläserne Fassadenkleid in unterschiedlichen Rot-, Pink- und Orangetönen nimmt thematisch den Bezug zur Kostümwerkstatt als auch zum Quartier auf und zeigt die textile Anmutung als farbliche Verwebung im Stadtraum. Eine dezente Beleuchtung betont zudem die Gebäudekubaturen am Abend.

Als Reverenz vor der Farbigkeit der denkmalgeschützten Backsteinbauten in der unmittelbaren Nachbarschaft haben wir einen farblichen Abgleich vorgenommen, aus dem wir unsere Farbpalette neu zusammengestellt haben. Wichtig war uns zudem die Beantwortung der Körnigkeit im Stadtraum: Wir wollten keine camouflageartigen Fassadenunterteilungen realisieren, sondern ein poetisches Abbild des Gebäudeinhaltes und der dort stattfindenden kreativen Bewegungsprozesse schaffen. Durch die Schwingungen, Brechungen und Überlagerungen entsteht eine Differenzierung des Baukörpers, die die Größe des Hauses relativiert und ihn in einzelne Elemente unterscheidet. Im Zusammenwirken mit der kleinteiligen Farbstruktur ergibt sich so ein subtiles Form-und-Farben-Spiel als zeitgemäße Beantwortung einer feingliedrig aufgelösten Stadtfassade.

Artistenbühne als großes »Schaufenster« © Jochen Stüber

Inspiration und Ausdruck Tanz, Kostümbild und Musik – das sind die drei Themenbereiche, die bei Aida Entertainment und im darüberliegenden Gründerzentrum für die vielen Unterhaltungsprogramme an Bord der Kreuzfahrtschiffe entwickelt werden. Wichtig war es, den kreativen Prozess, der im Inneren des Gebäudes stattfindet, thematisch in die Architektur zu transportieren und einen eigenen Ausdruck dafür zu kreieren. Das Gebäude besitzt drei große Tanz-Probesäle sowie die 10 m hohe Artistenbühne, die sich wie ein großes Schaufenster in den öffentlichen Raum exponiert: Tanz und Musik werden in Form einer räumlich bewegten Schwingung in den Straßenraum überführt, während sich das experimentelle Kostümdesign als stofflich anmutende Verwebung in der gläsernen Außenhaut des Gebäudes widerspiegelt.

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Gliederung der straßenseitigen Fassade © Klaus Frahm

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Lageplan Š Renner Hainke Wirth Architekten

Grundrisse: Ebenen 00 bis 06 Š Renner Hainke Wirth Architekten

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Komposition aus über- und untereinander schwingenden Kuben © Jochen Stüber

Ansichten von Norden und Süden © Renner Hainke Wirth Architekten

Längs- und Querschnitt © Renner Hainke Wirth Architekten

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Räume für Design Production und Schneiderei © Jochen Stüber

Nachhaltigkeit in Kooperation Seit langem wird im Herzen von St. Pauli das Bordentertainment der Aida-Flotte entwickelt. Gegründet wurde diese Bordentertainment-Entwicklung in Schmidts Tivoli, einem Kulturträger im Stadtteil. Durch ein steigendes Passagieraufkommen wurden seit 2010 aber dringend zusätzliche Räume benötigt – und die Gefahr bestand, dass sich Aida Entertainment aus St. Pauli zurückziehen würde. Es gibt im Quartier jedoch viele kleine Kreativwerkstätten, Designer, Musiker und Komponisten, für die eine Zusammenarbeit mit Aida und auch das inspirierende Umfeld existentiell wichtig sind.

In Kooperation mit dem Bezirk, den Nutzern, der Politik, der Stadterneuerungsund Stadtentwicklungsgesellschaft Hamburg sowie dem Sanierungsbeirat wurde daher nach einem Grundstück gesucht, welches der Kreativwirtschaft Raum geben könnte. Durch die städtebauliche Neuordnung des Pestalozzi-Quartiers wurde das räumlich sehr begrenzte Baufeld nun frei – und durch den Zusammenschluss aller Beteiligten und des Bauherrn Aug. Prien Immobilien konnte das Entertainmenthaus entwickelt und finanziert werden.

Der neue Standort bedeutet also eine Erweiterung der bisher schon vorhandenen Flächen in der Seilerstraße. In dem Gebäude soll zukünftig das gesamte Unterhaltungsprogramm für die Kreuzfahrtschiffe der Aida-Gruppe entworfen, kostümiert und auf vier Probebühnen einstudiert werden. Das heißt, die Choreographien werden mit jungen, international ausgewählten Künstlern aus den Bereichen Tanz, Akrobatik und Musik besetzt, und alle dazu notwendigen Kostümbilder werden hier kreiert und produziert.

Gestaltung von Probebühne(n) und Stofflager © Klaus Frahm

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Genutzt wird das Haus in den oberen Etagen als Gründerzentrum für junge Unternehmen, die schwerpunktmäßig aus den in St. Pauli besonders ausgeprägten Teilbranchen der Kreativwirtschaft Textildesign, Musik und Entertainment stammen. Für dieses Projekt wurden Fördermittel aus dem hamburgischen Programm »integrierte Stadtteilentwicklung« in Abstimmung mit dem Bezirk Mitte, Fachamt Stadtund Landschaftsplanung, zur Verfügung gestellt. Karin Renner Renner Hainke Wirth Architekten, Hamburg

Kreativwirtschaft in berühmter Nachbarschaft © Klaus Frahm

Bauherr »Aug. Prien« Immobilien PE Große Freiheit GmbH & Co. KG, Hamburg

Tragwerksplanung Wetzel & von Seht, Ingenieurbüro für Bauwesen, Hamburg

Projektentwicklung »Aug. Prien« Immobilien, Gesellschaft für Projektentwicklung mbH, Hamburg

Haustechnik RMN Ingenieure GmbH, Norderstedt

Nutzer Aida Entertainment Gründeretagen Große Freiheit Stadterneuerungs- und Stadtentwicklungsgesellschaft Hamburg mbH

Fassadenplanung Prof. Michael Lange Ingenieurgesellschaft mbH, Hamburg

Architekten Renner Hainke Wirth Architekten GmbH, Hamburg Projektleitung: Melanie Zirn Mitarbeiter: Tim Lüneburg, Rachel Calladine, Christina Härtner, Verena Grapatin Baukörperanordnung … © Renner Hainke Wirth Architekten

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Erscheinungsbild der Einstell- und Waschhalle bei Dunkelheit © Claus + Forster

Kombination aus Hülle und Struktur Neue Kraftfahrzeughalle der Autobahnmeisterei Holzkirchen

das einen stufenweisen Umbau durch den teilweisen Abbruch der Bestandsgebäude und die schrittweise Errichtung von Neubauten bei laufendem Betrieb vorsieht.

Dem aktuellen Bedarf entsprechend, erfolgten als erste Maßnahmen der Abbruch von überdachten Lagerflächen sowie der Neubau der Einstell- und Waschhalle am westlichen Rand des Geländes.

Ganzheitliches Konzept Die im Oktober 2013 fertiggestellte Kraftfahrzeughalle ist der erste Schritt einer umfassenden Neugestaltung der Autobahnmeisterei Holzkirchen. In ihrem Kern ist die Anlage, die zum ersten Teil der Reichsautobahn aus den 1930er Jahren gehört, eine der ältesten ihrer Art. Da eine Sanierung der bis in die 1960er Jahre immer wieder erweiterten Autobahnmeisterei nicht mehr sinnvoll war, wurde mit der Autobahndirektion Südbayern ein ganzheitliches Erneuerungskonzept erarbeitet, Lageplan © Claus + Forster

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Funktion und Konstruktion In dem neuen Gebäude finden acht vierachsige Streufahrzeuge einschließlich Vor- und Seitenpflug Platz. Zudem ist am südlichen Ende des langgestreckten Baukörpers eine Waschhalle für Großfahrzeuge untergebracht. Die Tragstruktur aus zehn Betonrahmenbindern auf eingespannten Stützen und der Rückwand als lastableitender Scheibe gewährleistet einen großzügigen stützenfreien Halleninnenraum von 48 m x 16 m, der das Rangieren mit den langen und breiten Fahrzeugen erleichtert. Trapezbleche auf den Bindern bilden hier ergänzend eine aussteifende Dachscheibe.

Verkleidung aus hinterlüfteten Cortenstahl-Platten © Claus + Forster

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Tragstruktur: Innenraum ohne Stützen © Claus + Forster

Diese wirtschaftliche Stahlbetonfertigteilkonstruktion ist kerngedämmt, so dass die Halle über eine Gebläseheizung temperiert werden kann. Dadurch ist es möglich, die Fahrzeuge auch bei niedrigen Außentemperaturen im Innern des Neubaus trocknen zu lassen.

Ausbildung der Fassaden Die Cortenstahl-Verkleidung mit hinterlüfteten und bis zu 3 m x 1,50 m großen Platten ist nicht nur auffallendes Gestaltungsmerkmal, sie schützt als »zweite Haut« auch die Stahlbetongrundkonstruktion der Halle vor der erhöhten Salzbelastung (Streumittel für die Schneeräumfahrzeuge) auf dem Gelände. Anfangs fast schwarz, benötigt sie etwa zwei Jahre, um die für das Material typische rotbraune Patina zu entwickeln. Durch kontrollierte Korrosion entsteht eine Schutzschicht aus festhaftenden Eisensulfaten und Phosphoroxiden, die die Widerstandskraft der Fassade gegen Korrosion erhöhen. Die rotbraune Patina der Stahlplatten schafft eine farbliche und haptische Verwandtschaft zu den vorhandenen Lagerhallen aus Holz und den historischen ockerfarbenen Putzfassaden. Zudem bindet die lebendige und natürliche Oberfläche mit ihren changierenden Farbtönen das große Volumen des Neubaus stimmig in den umgebenden Grüngürtel ein.

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Rahmenförmige Einfassung als Vordach © Claus + Forster

Neuordnung in Abschnitten Lichtschlitze an der Rückfront © Claus + Forster

Mit der flächigen, weitgehend geschlossenen Westfassade grenzt das Gebäude den Betriebshof zur Bundesstraße hin ab. Die Ostfront hingegen öffnet sich mit transparenten Sektionaltoren und bündig verglasten Zwischenfeldern über die gesamte Länge zum Hof. Zusammen mit den rückwärtigen Lichtschlitzen versorgen die transparenten Elemente den Innenraum mit Tageslicht – und gewähren gleichzeitig einen Blick auf die hier geparkten Fahrzeuge. Eine rahmenförmige Einfassung der Torseite bildet das gewünschte Vordach.

Das formal auf wenige Elemente beschränkte minimalistische Gestaltungskonzept soll stilbildend für die nachfolgenden Bauten sein. Es steht in einem spannungsreichen Verhältnis zur ländlich-traditionellen Architektur aus der Vorkriegszeit. Städtebaulich wird die Dimension der Neuordnung aber erst erkennbar, wenn die weiteren Ausbauschritte der Planung – der Neubau einer weiteren Einstell- sowie einer Salzhalle sind zeitnah vorgesehen – realisiert sein werden. Durch die Errichtung der neuen Bauwerke wird zudem ein zentraler Platz als Mittelpunkt des Betriebshofs geschaffen. Günter Forster Architekten BDA Claus + Forster, München

Bauherr Autobahndirektion Südbayern, Sachgebiet Hochbau, München Entwurf Architekten BDA Claus + Forster, München Tragwerksplanung Behringer Beratende Ingenieure GmbH, München Elektroplanung PTZ Ingenieurgesellschaft mbH, Gröbenzell Haustechnik IBK + Partner, Ingenieurbüro für Haustechnik, Gauting Bodengutachten Schubert + Bauer GmbH, Ingenieurbüro für Geotechnik, Olching Außenanlagen Wagner Ingenieure GmbH, München Geotex Ingenieurgesellschaft für Straßen- und Tiefbau mbH, München

Grundriss © Claus + Forster

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Sinnbild der Neuausrichtung Der Orchester-Pavillon in Mardyke Gardens in Cork

Struktur aus Faserverbundwerkstoffen © Environmental Standard Indexes Ltd.

Parklandschaft im Zentrum

Lösung aus Verbundwerkstoff

Die neugestalteten Mardyke Gardens wurden als Teil des Fitzgerald Park, des großen Stadtparks von Cork, im Mai 2014 der Öffentlichkeit übergeben – nachdem das ursprünglich für die Internationale Ausstellung im Jahre 1902 trockengelegte und in eine Grün- und Gartenanlage umgewandelte Marschland den heutigen und künftigen Bedürfnissen der Bevölkerung anpasst worden war. Der harmonisch geschwungene OrchesterPavillon versinnbildlicht hier nun Tradition wie Neuausrichtung: Am Ende der ausgedehnten Rasenfläche bietet er die ideale Bühne für eine Vielzahl von Veranstaltungen und knüpft damit gleichzeitig an die bisherige Bedeutung des Parks als einen Mittelpunkt des öffentlichen Lebens von Cork und ganz Südirland an. Und auch als attraktiver Hintergrund für Hochzeitsphotos wird er inzwischen gerne genutzt.

Wenn man den Pavillon heute betrachtet, kann man sich gar nicht vorstellen, dass er nicht von Anfang an als reine Verbundwerkstoffstruktur geplant worden war.

Gleichwohl hatten Darmody Architects im Vorfeld eine Stahlkonstruktion vorgeschlagen, die mit Holzpaneelen oder einer faserverstärkten Hülle hätte eingedeckt werden sollen. Gemäß dem ursprünglichen Konzept wurde daher zunächst überlegt, wie sich mit glasfaserverstärktem Kunststoff am besten eine Verschalung für das vorgesehene Tragwerk realisieren lässt. In dem Zusammenhang wurde aber ebenso eine Compositelösung untersucht, da Analyseberechnungen gezeigt hatten, dass eine solche Variante selbst ohne die metallene »Unterstützung« schon ausreichend stabil und torsionsresistent wäre. Aus diesen Erwägungen resultierte schließlich die Erarbeitung eines Alternativvorschlags, der mehrere Vorteile aufwies: Zum einen reduzierte sich die Komplexität der Struktur, zweitens wird ein Compositeleichtbau in der Regel vorgefertigt und dann am Stück oder in Form von nur wenigen Großelementen angeliefert, die einfach und schnell zu montieren sind. Und zum Dritten verfügt er über eine glatte Oberfläche ohne jegliche Kanten, Materialübergänge, Bolzen und Ähnliches, was den Unterhalt enorm erleichtert.

(Beliebter) Hintergrund für Hochzeitsphotos … © Kestutis Anuzis

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Durchbiegungen im Grenzzustand der Gebrauchstauglichkeit © Gurit (UK) Ltd.

Windlasten als Herausforderung Die größte Herausforderung war, die Lasten der gesamten Konstruktion im Innern effizient zu den zwei seitlichen Auflagerungen zu leiten, auf denen der fertige Pavillon letztlich ruht. Mit Hilfe einer FiniteElemente-Analyse wurde deshalb eruiert, wie und wo im Grunde welche Beanspruchungen auftreten, wobei auch der Einfluss von verschiedenen äußeren Einwirkungen Berücksichtigung fand, zumal der Wind in Irland bisweilen ziemlich oder sogar sehr stark weht. Neben der Optimierung der bauphysikalischen Details erfolgten dementsprechend nun Ermittlungen des Biegungsverhaltens, der Schwingungsmuster und der etwaigen Materialdicken unter den als maximal definierten Lasten. Durch die an einen Paraglider erinnernde Gestalt des Pavillondaches verdiente hier der Lastfall Wind besondere Aufmerksamkeit: Vom Wind angeströmt, möchte sie quasi losfliegen. Das heißt, die beiden Verankerungen inklusive Eigengewicht müssen den berechneten Sogkräften bis zu 1,80 kN/m2 und, nicht weniger wichtig, einem nach unten gerichteten Winddruck widerstehen können. Als Ergebnis wurde im Endeffekt eine komplett aus glasfaserverstärktem Kunststoff hergestellte Struktur konzipiert, die eine Fläche von ca. 100 m2 umschließt und in Summe lediglich 3,50 t wiegt.

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Versagenswahrscheinlichkeit bei maximaler Lastkombination © Gurit (UK) Ltd.

Dachform, Verankerung und Traggerüst © Gurit (UK) Ltd.

Detailquerschnitt © Gurit (UK) Ltd.

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Transport der vorgefertigten Elemente per Schiff © AM Structures Ltd.

Sandwichbauweise mit Kern Die innere und äußere Hülle des Pavillondachs bestehen aus in vier Richtungen orientierten und mit Gurit-Epoxydharz getränkten Glasfasern, wobei die Glasfasergelege rechtwinklig und diagonal über Kreuz in 0°, 90°, + 45° und - 45° angeordnet sind. Damit verhält sich das gehärtete Laminat sehr ähnlich wie ein Metall, indem es in allen Richtungen gleiche physikalische Merkmale aufweist und als Gesamtgefüge eindeutig berechenbar ist.

Diese Laminatschichten ummanteln zudem Gurit-Strukturschaumkerne, die sich durch hervorragende Charakteristika in puncto Scherkräften (1,09 MPa bzw. 58 psi) sowie durch eine geringe Dichte (81–89 kg/m3), hohe Dehnbelastungswerte, eine hohe Temperaturresistenz und eine geringe Harzaufnahme auszeichnen. Ergänzend erfolgte dort, wo es die Finite-ElementeAnalyse nahelegte, eine Verstärkung mit weiteren unidirektionalen Glasfasertapes oder gestaffelten Faserlagen.

Im Innern der Konstruktion befindet sich ein Sparrengerüst, das zur gezielten Ableitung der auftretenden Kräfte dient und zugleich für die Formstabilität der Hüllen sorgt. Hergestellt wurde es aus flachen, geraden Platten, weil deren Wahl den Vorzug bot, keine organisch geformten Verstärkungsteile gesondert laminieren zu müssen. Ihre Verwendung ermöglichte darüber hinaus, an den beiden Fußpunkten eine Lösung zu realisieren, die eine einfache und kraftschlüssige Verbindung mit den Metallsockeln gewährleistet: Laminatblöcke mit angebolzten Stahlelementen zur Verankerung in der Betonbühne.

Montage: Auflagerung auf zwei Fußpunkten © AM Structures Ltd.

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Neugestaltete Parklandschaft mit Pavillon als Mittelpunkt © Cunnane Stratton Reynolds

Der komplette Pavillon wurde auf der Isle of Wight bei AM Structures nass laminiert und im Vakuumverfahren gefertigt. Um ihn an die irische Südküste liefern zu können, bedurfte es allerdings einer Segmentierung: in ein Haupt- und die ca. 9 m lange »Nase« als zweitem Element, die dann an der entsprechend vorbereiteten Nahtstelle vor Ort nur noch zusammengefügt wurden.

Und so wurden die beiden Dachteile per Schiff nach Südirland transportiert und in Cork letztendlich in weniger als sechs Stunden montiert – natürlich rechtzeitig zur feierlichen Eröffnung des Parks. Bernhard Schweizer Gurit Holding AG, Zürich Dr. Mark Hobbs CEng. Senior Engineer François Hilary Design Engineer Gurit (UK) Ltd., Newport

Bauherr City of Cork, Irland Entwurf Cunnane Stratton Reynolds, Cork, Irland Darmody Architects, Dublin, Irland Tragwerksplanung Gurit (UK) Ltd., Newport, Isle of Wight, Großbritannien

Bühne für eine Vielzahl von Veranstaltungen © Global Site Plans

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BRÜCKENBAU CONSTRUCTION & ENGINEERING

Wiederum laden wir Auftraggeber, Architekten und Ingenieure ebenso wie ausführende Bauunternehmen sowie Hochschulen zum

15. Symposium Brückenbau am 10. und 11. Februar 2015 nach Leipzig ein. Wir starten am 9. Februar 2015 mit der Begrüßung der angereisten Referenten und Teilnehmer beim gemütlichen Abendessen und beginnen dann am 10. Februar 2015 in gewohnter Weise mit den Vorträgen. Wie immer stehen neue spannende und viel diskutierte Bauvorhaben sowie Wettbewerbe auf dem Programm – ebenso wie Projekte, die von unseren europäischen Nachbarn realisiert wurden und werden. Last but not least wird das große Thema Erhalt durch Ertüchtigung oder Abriss und Neubau bei einigen der vorgestellten Bauwerke näher beleuchtet. Wir hoffen, dass Sie den Termin »Leipzig 2015« bereits in Ihrem Kalender notiert und vorgemerkt haben. Das Programm und alle Anmeldeformulare finden Sie auch unter www.symposium-brueckenbau.de. Wir freuen uns, Sie in Leipzig wieder begrüßen zu können.

Weitere Informationen und Anmeldung

VERLAGSGRUPPE W I E D E R Smit MixedMedia P A Konzepts HN Biebricher Allee 11 b 65187 Wiesbaden Tel.: 0611/98 12 920 Fax: 0611/80 12 52 kontakt@verlagsgruppewiederspahn.de www.verlagsgruppewiederspahn.de www.mixedmedia-konzepts.de


Bau von Geh- und Radwegbrücken Zweites Symposium der Verlagsgruppe Wiederspahn in München

Aktuell

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Brückenbauwerke im Kontext

Veranstaltung mit Resonanz Fast exakt fünf Jahre nach dem ersten fand am 23. Oktober 2014 nun das zweite Symposium »Bau von Geh- und Radwegbrücken« in München statt, und zwar wiederum in Kooperation mit dem Baureferat der Landeshauptstadt München. Und genau wie die vorherige Veranstaltung erfreute es sich dank eines thematisch breitgefächerten Vortragsspektrums und der höchst renommierten Referenten einer großen Resonanz, was sich nicht nur an der Zahl der angereisten Teilnehmer ablesen ließ, sondern sich vor allem auch in deren konzentrierter und zugleich engagierter Aufmerksamkeit ausdrückte. Eine weitere Parallele war das sogenannte Referentenessen am Vorabend, das in Art eines zusätzlichen Programmpunkts generell jedes Symposium der Verlagsgruppe Wiederspahn bereichert und insofern schon eine Tradition darstellt. Eine erste Gelegenheit zu Dialogen wie Diskussionen bietend, stößt es dementsprechend stets auf regen Anklang. Mehr als die Hälfte der angemeldeten Brückenbauspezialisten aus ganz Europa war daher bereits am 22. Oktober zugegen, um sich in zwangloser Atmosphäre auszutauschen, neue Kontakte zu knüpfen oder aber um bestehende zu vertiefen und damit zu intensivieren.

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In Summe umfasste das international ausgerichtete Fachprogramm 14 Vorträge, die sich in prinzipielle Erwägungen, die Beschreibung von Wettbewerbsverfahren und die Erläuterung von exemplarischen Einzelbauwerken wie »Brückenfamilien« aufgliederten und infolgedessen sämtlichen Anwesenden mannigfaltige Erkenntnisse zu gewinnen erlaubten. Den ersten Themenschwerpunkt bildete gleichwohl der Veranstaltungsort: Nach der offiziellen Begrüßung durch Dipl.-Ing. Michael Wiederspahn, der auch als Moderator fungierte, war es Dipl.-Ing. Ralf Wulf, Hauptabteilung Ingenieurbau des Baureferats der Landeshauptstadt München, offenkundig ein Anliegen, sein Grußwort mit Rück- und Ausblicken zu verbinden, also die Bandbreite an Herausforderungen zu umreißen, die es in puncto Brückenneubau und -ertüchtigung in den letzten wie den kommenden Jahren zu bewältigen galt und gilt. Die passende Ergänzung lieferte direkt im Anschluss Dipl.-Ing. Ulrich Schönemann, Landeshauptstadt München, indem er Ablauf und Ergebnis von zwei kürzlich durchgeführten Wettbewerben veranschaulichte, die zweifelsohne von erheblicher Relevanz sind, da sie mit Arnulfparkbrücke und Klenzesteg künftige Querungen der hauptbahnhofnahen Gleisanlage sowie von Isar und Isarauen zum Inhalt hatten.

Dipl.-Ing. Andreas Keil, schlaich bergermann und partner, widmete sich hingegen einer elementaren, ja einer in vieler Hinsicht sogar entscheidenden Frage – nämlich der, welche Kriterien und Ziele den Entwurf von Fußgängerbrücken beeinflussen oder eben bestimmen sollten. In Anlehnung an andere Design-Disziplinen in zehn Aspekte differenziert, konnte er hier am Beispiel von Projekten aus dem eigenen Büro kompetent nachweisen, dass und warum es nachgerade unabdingbar bleibt, frühe Ideenskizzen wie spätere Planungen immer wieder zu überprüfen, sie sorgfältig und zudem kontinuierlich zu reflektieren und zu optimieren, damit im Endeffekt tatsächlich »für jede Aufgabe die wirklich beste Lösung« entsteht.

Consol Energy Wingtip Bridge, West Virginia, USA © Martin Engineering

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[ Aktuell Exemplarische (Einzel-)Projekte

Nahebrücke in Bad Kreuznach © BPR Dr. Schäpertöns & Partner/Dissing + Weitling architecture a/s

Mit einem mehrfach ausgezeichneten Bauwerk, das seine Argumentation augenscheinlich zu erhärten half, wartete danach Steen Savery Trojaborg von Dissing + Weitling architecture auf, handelt es sich bei der sogenannten Fahrradschlange oder Cykelslangen doch um »eine besondere Antwort auf ein besonderes Problem in Kopenhagen«, wie er nach präziser Schilderung von Formfindungsprozess und Wahl des Tragsystems resümierend konstatierte. Ähnliches lässt sich von der Merchant Square Pedestrian Bridge in London sagen, über deren Spezifika der nächste Referent, Dipl.-Ing. Bartlomiej Halaczek von Knight Architects, informierte, wobei er nicht zu erwähnen vergaß, weshalb sich für Konzeption und Detaillierung dieser Klappbrücke ein japanischer Fächer als Analogie aufdrängte. Eine »Synthese von Funktion und Gestaltung« anzustreben müsse im Grunde der Anspruch bei Realisierung einer jeden Fußgängerbrücke sein, wie Dr. sc. techn. Hans Grassl, Ingenieurbüro Grassl, in Anknüpfung an seine Vorredner betonte und durch die Präsentation von überzeugenden Bauwerken in Hamburg, München und Regenburg nicht minder plausibel zu bestätigen wusste. Unter dem Titel

»Strukturen schaffen Räume« erhellte dann Dr.-Ing. Bernhard Schäpertöns, BPR Dr. Schäptertöns & Partner, ein weiteres Charakteristikum solcher Brücken, das, wie er meinte, für deren Entwicklung wie Bewertung kaum weniger bedeutsam sei: eine Einschätzung, die nach seinem Vortrag über Projekte in und für Bad Kreuznach, Siegen, Meschede, Traunstein und München äußerst einleuchtend anmutete.

Mit einem bei leichten und filigranen Konstruktionen häufig auftretenden Phänomen beschäftigte sich zum Auftakt des zweiten Programmteils Dipl.-Ing. Volkhard Angelmaier von Leonhardt, Andrä und Partner, dessen Betrachtungen insofern größtes Interesse weckten, zumal er am Fall der Kocherbrücke Hagenbach in konkreter wie exemplarischer Form die Notwendigkeit wie den Umfang von Schwingungsuntersuchungen und deren etwaige Konsequenzen aufzeigte. Derartige Berechnungen und Messungen erfolgten auch beim Christoph-Rübsamen-Steg in Gießen, einer Hängebrücke mit zwei A-förmigen Pylonen, die zur Landesgartenschau 2014 eröffnet wurde, wie Dipl.-Ing. Michael Keller, Tiefbauamt der Universitätsstadt Gießen, und Dipl.-Ing. Andre Scheer, IGM Ingenieurplanung, zu Beginn ihrer profunden Beschreibung der neuen Lahnquerung anmerkten.

Christoph-Rübsamen-Steg in Gießen © Ingenieurbüro Weber

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] Aktuell

Hubbrücke in Wangen © Gerhard Pahl/Dr. Schütz Ingenieure

Welche Bauwerke im Rahmen der Umwandlung eines ehemaligen Industrieareals zum heutigen Phoenix Park in Dortmund unter dem Leitgedanken einer »Brückenfamilie« errichtet wurden und noch werden, vertiefte darüber hinaus Dipl.-Ing. Robert Hajdu, Mayr Ludescher Partner, während Dipl.-Ing. (FH) Gerhard Pahl, Dr. Schütz Ingenieure, »Geh- und Radwegbrücken in und aus dem Allgäu« thematisierte, die als individuelle, in Bezug auf Erscheinungsbild wie Bauverfahren die Besonderheiten ihres jeweiligen Umfeldes berücksichtigende Lösungen in Kempten, Wangen, Würzburg und Sigmaringen entstanden sind. Dass man trotz eines bescheidenen Budgets hohe Qualität durchaus zu erzielen vermag, bekräftigte wiederum Prof. Dr.-Ing. Stephan Engelsmann, Engelsmann Peters Beratende Ingenieure, der hier am Beispiel einer Überquerung der zweigleisigen S-Bahn-Strecke in Stuttgart-Vaihingen zugleich darlegte, wieso es bei allen Entwurfsaufgaben eines ganzheitlichen Ansatzes bedarf.

Neckarauer Übergang in Mannheim © Harald Thiele/Stadt Mannheim

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Fußgängerbrücke in Stuttgart-Vaihingen © Engelsmann Peters GmbH

Zwei Projekte aus Mannheim rundeten die Reihe an beeindruckenden Bauwerken letztlich ab: der neue Neckarauer Übergang, dessen Beleuchtungs- und Gestaltungskonzept Dipl.-Ing. Architekt Harald Thiele, Stadt Mannheim, vorstellte, wobei er ihn als »Dreiklang aus Farbe, Oberfläche und Licht« mit Signet-Wirkung klassifizierte, sowie der Kleinfeldsteg und damit eine Maßnahme, die den Um- und Neubau einer bereits vorhandenen Brücke inklusive Rampenanlagen beinhaltet und nach einer Mehrfachbeauftragung nun in diversen Abschnitten verwirklicht werden soll, wie Hans Jakel, GJL Architekten BDA, zu Anfang seiner konzisen Erläuterung der ersten Resultate anführte. Mit einem gemeinsamen Abendessen endete dann dieses außerordentlich aufschlussreiche und gelungene Symposium.

Und wie bei jedem Symposium der Verlagsgruppe Wiederspahn liegen sämtliche Vorträge natürlich zusätzlich in gedruckter Form vor – als Ausgabe 4/5∙2014 der Zeitschrift »Brückenbau«, die als Doppelheft 28 € kostet und in jeder gut sortierten Fachbuchhandlung oder eben direkt über den Veranstalter zu erwerben ist. Siegfried Löffler Fachjournalist, München

Ausgabe 4/5 . 2014

Bau von Geh- und Radwegbrücken 2. Symposium am 23. Oktober 2014 in München

www.verlagsgruppewiederspahn.de

ISSN 1867-643X

Tagungsband der Veranstaltung © Verlagsgruppe Wiederspahn

Kleinfeldsteg in Mannheim © Klemens Ortmeyer

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Die BAU 2015 in München Einige ausgewählte Empfehlungen

[ Aktuell

Leistungsschau mit Mehrwert

»Komplett-Logo« dieser Weltleitmesse © Messe München GmbH

Als umfassendster und zudem nach Baustoffen und »Aufgabenbereichen« gegliederter Branchentreff geltend, will sie natürlich mannigfaltige Anregungen vermitteln, so dass sich die Palette der in München vorzufindenden Lösungsvorschläge wie immer auf (fast) alle Sektoren erstreckt – von Aluminium über Ziegel, Stahl, Holz, Glas, Fliesen und Keramik, Beton plus Steine und Erden sowie Software, Haustechnik, Aufzüge und Fahrtreppen bis hin zur Bauchemie und diversen (anderen) Kunststoffen. Und dennoch oder gerade deshalb gibt es tatsächlich auch eine (kleine) Neuerung: die Wahl von

»Intelligent Urbanization«, »Mensch und Gebäude« und »Energie- und Ressourceneffizienz« als Leitthemen, die das bisherige, nach Produkten und Materialien gegliederte Ordnungssystem um eine quasi übergreifende, zukunftsorientierte Hauptausrichtung ergänzen und derart die Suche nach, in gewisser Weise, Komplettsortimenten erleichtern helfen sollen. Allesamt für uns Grund genug, hier einige ausgewählte Präsentationen und Produkte, Dienstleistungen und Designalternativen, Elemente und Konzepte ein bisschen genauer zu beleuchten, und zwar in streng alphabetischer Anbieterreihenfolge.

Mobilität sichern! BAU: Halle A6, Stand 412

Betonbauwerke der Verkehrsinfrastruktur instandsetzen, verstärken und schützen.

StoCretec GmbH | 65830 Kriftel | www.stocretec.de

Wer wird bezweifeln (wollen), dass auch die BAU 2015 mit Superlativen aufzuwarten vermag? Genau wie 2011 oder 2013 ist sie ausgebucht: Und so werden sich auf insgesamt 180.000 m² Hallen- und Freifläche wiederum mehr als 2.000 Aussteller aus über 40 Ländern versammeln, um auf der »Weltleitmesse für Architektur, Materialien und Systeme« vom 19. bis 24. Januar 2015 ihre neuesten Produkte und Entwicklungen zu präsentieren. Begleitet und umrahmt wird sie, ebenfalls schon traditionell, von zahlreichen Foren, Sonderschauen und Vortragsprogrammen. Dazu gehören nicht zuletzt Veranstaltungen zu Aspekten wie »ForschungsWerkStadt«, »Eco-Design«, »Hochhäuser«, »Generationengerecht Bauen« oder »Textiles Bauen«, die in Kooperation mit (unter anderem) dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit und der sogenannten Fraunhofer-Allianz Bau organisiert werden, nächtliche Streifzüge durch die Architekturwelt der bayerischen Landeshauptstadt als (eine) Zusatzofferte sowie der Bayerische Ingenieuretag 2015, der noch vor dem Wochenende für einen fachlich angemessenen Abschluss sorgt.

StoCretec ist der kompetente Partner für Planer, Verarbeiter und Bauherren.

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] Aktuell

Präsentation von Architekturkeramik © Agrob Buchtal GmbH

Agrob Buchtal Das Portfolio der Agrob Buchtal GmbH, einer Marke des größten inländischen Keramikfliesenherstellers Deutsche Steinzeug Cremer & Breuer AG, beinhaltet Wohn- und Architekturkeramik für nahezu sämtliche Anwendungsgebiete. Den Mittelpunkt der 2015er Präsentation bildet im wahrsten Sinne des Wortes das neue, modular aufgebaute Farb- und Formatsystem ChromaPlural, das vielfältige Möglichkeiten für den professionellen Einsatz des architektonischen Stilmittels Farbe offeriert. Einige Optionen werden hier beispielhaft visualisiert, und zwar anhand räumlicher Inszenierungen, die auf Entwürfen renommierter europäischer Architekten basieren: Graphische Elemente und geflieste Bereiche gehen nahtlos ineinander über und schaffen so abstrahierte Gesamtkompositionen, die selbsterklärend und inspirierend die verschiedenen Farbwelten des neuen Systems ausdrücken.

Datengut Die Datengut Leipzig GmbH & Co. KG stellt in München erstmals eine digitale Bauakte vor, die alle relevanten Prozesse im Büro und auf der Baustelle optimiert und standardisiert. Erfolgreich im Einsatz ist diese Branchensoftware bereits seit mehreren Jahren in verschiedenen Bauunternehmen: Ihre Weiterentwicklung ermöglicht nun, dass sich die komplette Bauakte mit sämtlichen technischen und kaufmännischen Informationen zu einem Projekt 365 Tage im Jahr via WebClient sowie offline einsehen, bearbeiten und auswerten lässt.

Baustellengeschehnisse, Störungen oder Mängel werden vor Ort mittels mobiler Endgeräte erfasst und mit Fotos und Notizen verknüpft, aufwendige Doppeltätigkeiten durch nachfolgende Ergänzungen oder Aktualisierungen sowie Übertragungsfehler gehören damit der Vergangenheit an. Baustellen und Bauvolumen jeglicher Größenordnung können dank der Datengut-Lösung also einfach, schnell und vollständig dokumentiert werden, was Kosten und Zeit spart – und zudem den eigentlich unverzichtbaren Vorteil bietet, nicht nur bis zum Ende der Gewährleistungsphase oder auch bei später gegebenenfalls notwendigen Nachweisführungen stets über eine lückenlose Dokumentation zu verfügen.

Digitale Bauakte als Komplettlösung © Datengut Leipzig GmbH & Co. KG

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Erlus

Erfolgsmodell zur Flachdachentwässerung © FDT FlachdachTechnologie GmbH & Co. KG

FDT

Solarträger mit Zertifikat © Erlus AG

befestigungen, eine sehr hohe Solidität und Stabilität. Ähnliches gilt für die ErlusSolarmodulstütze als ein System aus korrosionsbeständigem, höhenverstellbarem Edelstahlhaken und einem keramischen, zur Durchführung ebenjenes Hakens dienenden, formschlüssigen Lüfterziegel, weist es doch laut Prüfbericht nicht minder überzeugende Kennwerte auf.

Rhepanol® und Rhenofol® gehören nicht ohne Grund zu den bekanntesten Marken, wenn es um die zuverlässige, langlebige und witterungsbeständige Abdichtung von Flachdächern geht: FDT FlachdachTechnologie GmbH & Co. KG präsentiert in München neben ihren beiden Dachbahnsystemen und dem passenden Zubehörprogramm auch die komplett überarbeitete VarioGully-Reihe. Gestaltungsvielfalt bei der natürlichen Belichtung von Nutzgebäuden bietet das ebenfalls auf der BAU 2015 ausgestellte und seit Jahrzehnten bewährte Lichtplattensystem. Darüber hinaus arbeiten die FDT-Spezialisten aus Mannheim an Weiterentwicklungen und Neuerungen, die auf dem Messestand in Halle A 3 erstmals gezeigt werden.

[ Aktuell

Im Denkmalschutz spielt der Biberschwanzziegel bis heute eine entscheidende Rolle – als keramische Dacheindeckung, die nicht brennbar und relativ schnell zu verlegen ist, vor allem aber auch ermöglicht, mit vergleichsweise geringem Aufwand eine individuelle, originalgetreue Gestaltung in puncto Schnitt, Format, Farbe und Oberflächenbeschaffenheit zu verwirklichen. Die Erlus AG als einer der führenden Hersteller von Dachkeramik und Kaminbaustoffen in Deutschland hat in ihrer über 100-jährigen Firmengeschichte deshalb europaweit schon für unzählige historische Bauwerke die passenden Bibermodelle gefertigt. Sonderanfertigungen sind bei Erlus also bereits seit langem für viele Biberarten erhältlich, was als ein Schwerpunkt auf der BAU 2015 zu sehen sein wird.

Biberschwanzziegel für Denkmäler © Erlus AG

Und dazu gehören unter anderem der Sächsische Biber, der Ergoldsbacher Berliner Biber, Biberschwänze mit genarbter Oberfläche, die klassische Wiener Tasche, der Amberger und der Augsburger Dom Biber, der Erlus Potsdamer Biber, der Münchner Biberschwanzziegel HeiligKreuz, der Handschlagbiber, aufgeraute Biberschwänze, der Spitzbiber, häufig Schechseckbiber genannt, der Rautenspitz Kirchenbiber und gebürstete oder gekämmte Wappenbiber. Mit diesem Angebot deckt Erlus somit den größten Teil der in den letzten 1.000 Jahren entstandenen handwerklichen Ziegelfertigung ab – und das in industriell realisierter gleichmäßiger Topqualität. Solaranlagen können die Ziegeleindeckung unter Windsog und Schneedruck stark belasten. Mit zwei hochwertigen Befestigungslösungen liefert Erlus daher zuverlässige Produkte, die für solche Belastungen konzipiert sind und zudem die gewünschte Regensicherheit gewährleisten, bestätigt vom Institut für Ziegelforschung in Essen, das sie kritisch untersuchte. Das Ergebnis der Tests: Der Erlus-Solarträger aus beschichtetem Aluminium und Edelstahl erreicht, verglichen mit anderen Solar-

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Aktuell

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Foppe Auf der BAU 2015, Stand 124 in Halle C 1, stellt Foppe sein erweitertes Portfolio an raumhohen Hebe- und Schiebetüren aus Aluminium vor: Angeboten werden mittlerweile Bausätze sowie komplette Elemente aus dem gesamten Sortiment von Schüco, Wicona, Hueck und Kawneer. Die Bausätze werden bei Foppe vorkonfektioniert und lassen sich dann vor Ort schnell und einfach endmontieren, wobei die Lieferung je nach Kundenwunsch in die Werkstatt oder direkt auf die Baustelle erfolgt.

Schule in Nanterre von Dietmar Feichtinger Architectes © David Boureau/Foppe Metallbaumodule GmbH

Darüber hinaus umfasst das Leistungsspektrum von Foppe auch die Unterstützung bei Planung und Beratung, was gleichermaßen für kaufmännische wie technische Angelegenheiten gilt. Dazu gehören unter anderem die Ausarbeitung technischer Konzepte, die Entwicklung von kostengünstigen Alternativen sowie Werksplanung und ein Kalkulationsservice. Das heißt, wie aus einem Katalog können hier einzelne Leistungen oder mehrere Module ausgewählt und beauftragt werden. Passend zu den Hebe- und Schiebetüren, verfügt Foppe zudem über eine Schwerlastdämmschwelle, die eine optimale Lastabtragung gewährleistet und natürlich ebenfalls in München gezeigt wird. Sie ermöglicht einen wasserdichten Anschluss am Übergang zum Mauerwerk und ist, gemäß der Foppe-Philosophie, als vormontiertes Element an und mit sämtlichen Hebe- und Schiebetüren erhältlich.

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Hörmann

Fassadensysteme aus Edelstahlgewebe © Haver & Boecker OHG

Haver & Boecker Haver & Boecker präsentiert in München gleich mehrere Neuentwicklungen aus dem Bereich der Architekturgewebe, wie zum Beispiel ein 3-D-Fassadensystem aus Edelstahlgewebe. Aus vorkonfektionierten und einbaufertigen Elementen bestehend, die sich aus verschiedenen Geweben in unterschiedlichen Größen und Geometrien projektbezogen herstellen lassen, ermöglicht es die modulare Gestaltung von Gebäudehüllen mit hohem Wiedererkennungswert. Die zweite Produktneuheit ist eine Deckenkonstruktion, die sich dank exakt aufeinander abgestimmter Systembausteine aus vorkonfektionierten MetallgewebeElementen zur Realisierung individueller, gerader oder geschwungener Formen anbietet. Neben ihrer außergewöhnlichen Ästhetik überzeugt dieses abgehängte Deckensystem zusätzlich durch Langlebigkeit, einfache Montage und einen geringen Pflegeaufwand.

Das Unternehmen zeigt auf der BAU 2015 ein komplett neues Innentürenprogramm aus Holz, das hohe Ansprüche in puncto Ästhetik und Funktionalität zu einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis erfüllt. Von Holztüren in verschiedensten Designs mit und ohne Verglasung über Ganzglastüren und Modelle im Landhausstil bis hin zu Wohnungsabschlusstüren umfasst dieses Programm Lösungen für jede Situation. Hörmann ist also fortan in der Lage, das gesamte Spektrum im Wohnungsbau abzudecken – von Keller- und Übergangstüren aus Stahl mit Anforderungen an Wärmedämmung, Schall-, Brand- und Einbruchschutz über Innentüren aus Holz bis hin zu Stahl- sowie Aluminium-Haus- und Garagennebentüren. Ein zweiter Themenschwerpunkt der Messepräsentation des Tor- und Türherstellers wird das in Kooperation mit der Ruhr-Universität Bochum entwickelte, besonders sichere Funksystem BiSecur sein, mit dem sich Garagen-, Einfahrtstore, Haustüren und das Licht per Smartphone oder Tablet bedienen und kontrollieren lassen. Im Bereich Brandschutz wartet Hörmann zudem mit einem neuen stumpfen Feuerschutzschiebetor auf, während bei den Industrie-Sectionaltoren Weiterentwicklungen mit 67 mm dicken Paneelen und einer bis zu 21 % besseren Wärmedämmung zu sehen sein werden.

Großes Spektrum an Neu- und Weiterentwicklungen © Hörmann KG

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Lamilux

Klaus Multiparking

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Passivhaus-Kindergarten in Frankfurt-Harheim © © Lamilux Lamilux Heinrich Heinrich Strunz Strunz GmbH GmbH

Am Lamilux-Messestand in Halle C 1 erwartet die Fachbesucher also ein interessanter und abwechslungsreicher Innovationsparcours, der einen umfassenden Überblick über die Neuentwicklungen bei Lichtkuppeln, Flachdachfenstern, Lichtbändern und Glasdachkonstruktionen vermittelt.

Problemlose Sockelabdichtung!

Sicherheit und Bedienkomfort beim Parken © Klaus Multiparking GmbH

FOPPE SLDS

FOPPE SYSTEME

Mitdenkende Systeme haben in der gesamten Hausautomation Hochkonjunktur. Wie sich dieser Trend auf das Parken der Zukunft auswirkt, zeigt Klaus Multiparking in Halle 3 auf Stand B 303 – mit der Studie iParker und damit dem ersten intelligenten MultiBase-Parker, der über einen weltweit einzigartigen elektrohydraulischen Gleichlauf verfügt. Bei diesem Gleichlaufsystem misst eine Sensorik permanent die Lage der Parkplattformen und gibt Ausgleichsbefehle an eine Steuereinheit weiter, bei Überlast schaltet es sich zudem selbst ab, und im Störungsfall wird der entsprechende Fehler automatisch an eine Servicekraft gemeldet. Darüber hinaus eröffnet es eine neue Dimension beim Bedienkomfort: Hausbewohner können zukünftig nicht nur den Standplatz ihres Fahrzeugs jederzeit via Smartphone oder Tablet abrufen, sondern ihren Wagen auch startklar positionieren, bevor sie die eigenen vier Wände verlassen.

[ Aktuell

Lamilux, einer der renommiertesten deutschen Hersteller von Tageslichtsystemen, RWA-Anlagen und Gebäudesteuerungen, präsentiert in München technologische Neuheiten, welche die Energieeffizienz und Sicherheit von Lichtkuppeln, Lichtbändern und Glasdachkonstruktionen noch weiter erhöhen. Der Slogan »Leading in Innovation and Design« unterstreicht den Anspruch des oberfränkischen Unternehmens, mit seinen Lösungen und Produkten einen wertvollen Beitrag zum energieeffizienten und nachhaltigen Bauen zu leisten. Ihre überzeugenden Qualitäten spielen die Lamilux-Tageslichtsysteme dementsprechend in allen Gebäudetypen aus: in Industrie-, Verwaltungs- und Repräsentativbauten sowie in Wohn- und Privathäusern jeglicher Größenordnung.

FOPPE Schwerlastdämmschwelle SLDS für wasserdichte Anschlüsse

www www.foppe.de .foppe.de | Wir für Dich.

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] Aktuell Studenten(wohn)haus »Campus III« in Freiburg © Christian Pohl GmbH

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Pohl

Projekt Pro

Die äußerst erfolgreichen firmeneigenen Systementwicklungen Pohl Europanel®, Pohl Europlate® und Pohl Ecopanel® sind eine hervorragende Basis für die unterschiedlichsten Anforderungen im Fassadenbau und bieten eine hohe Flexibilität für individuelle technische und ästhetische Lösungen in der modernen Architektur, zumal sie in puncto Erscheinungsbild kaum eine Möglichkeit ungenutzt lassen: Aluminium, Stahl, verzinkter Stahl, Edelstahl, Corten-Stahl, Kupfer, Bronze, Messing, Zink – in den unterschiedlichsten Veredelungen von poliert bis geschliffen, strukturiert, geprägt und diversen anderen. Jetzt stellt Pohl eine neue Generation metallischer Produkte vor, die das Gestaltungsspektrum um weitere faszinierende Varianten bereichert. Diese eloxierten Oberflächen wurden mit dem Ziel einer überzeugenden Optik und der Anmutung natürlicher Materialien entwickelt, bieten allerdings auch alle technischen Vorteile wie hervorragende Verarbeitungseigenschaften und kompromisslose Langlebigkeit. Sie ergänzen das Portfolio des Unternehmens damit um zusätzliche Alternativen in Richtung Individualität bei Entwurf und Ausführung von Gebäudehüllen: ein Anspruch, der schon bisher durch viele international realisierte Referenzprojekte aller Größenordnungen belegt werden konnte.

Ganz dem Gedanken der Arbeitsvereinfachung verpflichtet, wartet die aktuelle Version der Bürosoftware für Architekten und Ingenieure mit vielen Neuerungen auf. Projekt Pro ist eine professionelle Geschäftslösung, die Planer in allen administrativen, organisatorischen und wirtschaftlichen Aufgaben unterstützt, indem sie für eine effiziente Büroorganisation, einen optimalen Workflow, ein reibungsloses Projektmanagement und dynamisches Controlling sorgt.

Ein Schwerpunkt, der bei ihrer Entwicklung immer im Vordergrund steht, sind Individualität und Mobilität für den Anwender. So bietet sie etwa im Bereich des Building Information Modeling (BIM) die Möglichkeit, die Gebäudedatenmodelle in deren jeweiligem Format zu versenden, und zwar samt automatischer Protokollierung des Versands als Nachweis der Weitergabe. Controlling ist ebenfalls eine »Herzensangelegenheit« von Projekt Pro, erkennbar an dem neuen Tool der Umsatzprognose: Bisherige Controlling-Informationen werden durch eine konkretere und schnellere Rechnungsplanung ergänzt, aus der sich mit einem Klick das entsprechende Dokument erstellen lässt. Und bei der Bewertung geplanter Rechnungen kann man festlegen, wie hoch zum Beispiel bei einem Stufenauftrag die Wahrscheinlichkeit für eine weitere Beauftragung ist. Ein weiterer Vorteil resultiert aus der optimalen Anbindung an die AVA-Lösung von Orca, die intelligente Schnittstellen zum Austausch von Daten, Adressen und (anrechenbaren) Kosten beinhaltet. Das heißt, es werden Ausschreibung, Vergabe und Abrechnung (AVA) von Projekt-Pro-Projekten in der windowsbasierten Orca-Software abgewickelt – selbst unter Mac OS X, was enorme Vorteile für die Nutzer beider Betriebssysteme zur Folge hat.

Überwachung der (Projekt-)Wirtschaftlichkeit © Projekt Pro GmbH

[Umrisse]


www.vmzinc.de

Parametric System: Realisierung von Freiformfassaden © Schüco International KG

Schüco

sedak

Intelligente Urbanisierung, Mensch und Gebäude sowie Energie- und Ressourceneffizienz sind die Leitthemen der BAU 2015. Passend dazu präsentiert Schüco in Halle B1 am Stand 301 zahlreiche Lösungsvorschläge für intelligent vernetzte und energieeffiziente Wohn- und Bürohäuser, welche die natürlichen Ressourcen schonen. Hier zeigt Schüco das Neueste aus seinem Produktspektrum und verdeutlicht derart seine bekannten Kernkompetenzen für alle Elemente der Gebäudehülle mit Nachdruck: einfache Fertigung und Montage, hohe Planungs- und Kostensicherheit sowie maximale Gestaltungsfreiheit für den kreativen Entwurf leistungsfähiger Bauwerke. Ein konkretes Beispiel dafür ist nicht zuletzt das Schüco Parametric System, das vor zwei Jahren in München noch als Studie vorgestellt wurde und im Januar 2015 nun markt- und serienreif angeboten wird.

sedak als Vorreiter in der Glasveredelung betreibt seit Anfang des Jahres den weltweit größten Flachbettdrucker für keramischen Digitaldruck und eröffnet damit völlig neue Gestaltungsmöglichkeiten: Mit hoher Präzision in der Ausführung und maximaler Flexibilität beim Entwurf begeistert diese Technologie immer mehr Architekten und Ingenieure, wird die Fassade derart doch zur frei komponierbaren, großformatigen Leinwand. Das Druckmotiv entsteht am Computer, wird dort definiert, modifiziert oder auch verändert und anschließend direkt an den Drucker gesendet. Und nach dem Druck verschmelzen die Keramikfarben bei über 600 °C im ESGOfen dauerhaft mit der (Glas-)Scheibe, die sich zudem zu Verbundsicherheitsoder Isolierglas weiterverarbeiten lässt. Solche Elemente können dann an Fassaden und auf Dächern oder im Innenbereich, also in Hotellobbys, Shopping-Malls, Flughäfen oder Bahnhöfen zum Einsatz kommen. Die Bedruckung ist im Übrigen äußerst widerstandsfähig, weshalb sich ihre Anwendung sogar zur Erzielung von Antirutscheffekten auf Glasböden anbietet – als eine ebenso ästhetische wie dauerhafte Alternative. Um einen wirklichkeitsgetreuen Eindruck von den Vorzügen jenes Verfahrens wie den realisierbaren Dimensionen zu vermitteln, präsentiert sedak in München zwei Exponate, die nicht nur aufgrund ihrer schieren Abmessungen zweifelsohne Aufmerksamkeit erregen werden: ein 3,20 m x 14 m großes Laminat, das im keramischen Digitaldruckverfahren veredelt wurde, sowie ein beschichtetes Dreifachisolierglas von 1,10 m x 14 m Fläche.

Gestaltungsmöglichkeiten durch Glasveredelung © sedak GmbH & Co. KG

[Umrisse]

NEU

AZENGAR® Zink in strahlender Ästhetik Die Stadt bekommt eine strahlend neue Zink-Fassade. AZENGAR® von VMZINC® ist die erste Oberflächenqualität aus graviertem Zink. Die besonders matte Beschaffenheit fängt das Sonnenlicht ein und reflektiert es in einem hellen, intensiven Licht. Das ist einzigartig auf dem Markt. Besuchen Sie uns auf der Fachmesse BAU in München vom 19. bis 24. Januar 2015 Halle B2, Stand 319

Fachinformationen finden Sie unter: www.vmzinc.de

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] Aktuell

StoCretec Ob im Gesundheitswesen, in der Pharmaindustrie oder im Reinraum: Eine fugenlose, porenfreie Bodenbeschichtung sorgt für hygienische und mikrobakterielle Sicherheit, darüber hinaus kann oder sollte sie aber auch hohe ästhetische Ansprüche erfüllen, was die von StoCretec in Halle A 6 am Stand 412 präsentierte Neuentwicklung zweifelsohne zu leisten vermag. Denn durch einen Spezialfüllstoff entsteht hier eine einzigartige Terrazzo-Optik, die in zehn lebendigen Farbtönen verfügbar ist. Dieses lösungsmittelfreie Beschichtungssystem überzeugt daher sowohl durch ein dezent seidenmatt anmutendes Erscheinungsbild als auch durch die Tatsache, dass es sogar hohen und höchsten mechanischen Belastungen gewachsen bleibt, wie sie zum Beispiel in der Industrie oder in öffentlichen Bereichen auftreten.

Oberfläche aus graviertem Titanzink als Neuheit © Umicore Bausysteme GmbH

VM Zinc durch Tausalze auf. Darüber hinaus eignen sich die gemäß DIN EN 13501-1 als nichtbrennbar eingeordneten Mörtel zur Wiederherstellung des Feuerwiderstands entsprechend der Klassifizierung R 90 für Stützen bzw. REI 90 für raumabschließende Decken und Wände gemäß DIN EN 13501-2. Und: Die aufeinander abgestimmten M-3-Betonersatzsysteme von StoCretec sind bei der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) gelistet und übertreffen die Anforderungen der DIN EN 1504-3.

Bodenbeschichtung in zehn Farbtönen © StoCretec GmbH

Wenn es um die Erhaltung oder Ertüchtigung eines geschädigten Betonbauwerks geht, werden an die auszuwählenden Materialien hohe Anforderungen gestellt, weshalb sich insbesondere Systeme der Beanspruchungsklasse M 3 anbieten – wie die kunststoffmodifizierten, hydraulisch abbindenden Nass- sowie die Trockenspritz- und PCCI-Mörtel von StoCretec, die ebenfalls in München zu sehen sein werden. Variabel anwendbar für die Sanierung und Verstärkung von tragfähigkeitsrelevanten Bauteilen weisen sie eine exzellente Beständigkeit bei freier Bewitterung, ja selbst bei zusätzlicher Beanspruchung

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Brückenbauwerk nach Instandsetzung © StoCretec GmbH

Gebäude mit Dächern und Fassaden aus Titanzink heben sich aus der Masse hervor. Auf der BAU 2015 informiert VM Zinc dementsprechend über die vielfältigen Möglichkeiten und die Vorteile des zu 100 % recycelbaren Werkstoffs, wobei eine neue Oberfläche aus graviertem Titanzink im Mittelpunkt der Messepräsentation steht. »Azengar« genannt, handelt es sich bei ihr um die hellste reine Metalloberfläche, die zurzeit erhältlich ist: Resultat eines neuentwickelten industriellen Prozesses zur Herstellung eines sehr matten Materials mit leicht körniger Struktur. Dem Neuzugang stehen sechs vorbewitterte Oberflächen und walzblankes Zink zur Seite, die sich für unterschiedlichste Anwendungen rund um die Bauwerkshülle einsetzen lassen. Vorbewittert ist Titanzink lieferbar als samtgraues Quartz-Zinc und anthrazitfarbenes Anthra-Zinc sowie in den vier verschiedenen Farbtönen der Oberfläche Pigmento: rot, grün, blau und braun. VM Zinc zeigt nun in München, wie diese sieben veredelten Oberflächen in Kombination mit verschiedenen Produkten und Verarbeitungsalternativen an und für Fassade, Dach und Dachentwässerung zur Geltung kommen können. VM Zinc, ansässig in Essen, gehört zur Sparte Bausysteme der Umicore-Gruppe und ist in Deutschland seit über 150 Jahren vertreten, vorbewittertes Titanzink von VM Zinc hat zudem eine mehr als 30-jährige Tradition. Zu finden ist das Unternehmen in Halle B 2 am Stand 319.

[Umrisse]


WÖHR Cycle Schnell, platzsparend und sicher Entwurfsfreiheit beim (schlanken) Slimparker © Otto Wöhr GmbH

Wöhr Der automatische Park-Turm von Wöhr kann mehr als nur Fahrzeuge übereinanderstapeln, lässt er sich dank seiner schlanken Bauform doch in eine Schallschutzwand integrieren oder auch auf sehr schmalen Grundstücken realisieren. Die Einbaubreite eines solchen Turms beträgt mindestens 280 cm und ist in 10-cmSchritten bis auf 310 cm erweiterbar, wobei in einem System Fahrzeuge mit unterschiedlichen Höhen abgestellt werden können: Die gewünschten Höhen sind im 10-cm-Raster wählbar von 150–200 cm. Das heißt, dieser »Slimparker« benötigt nur ca. 77 m², um 23 Fahrzeuge sicher einzulagern. Als weitere Besonderheit wartet er mit der Möglichkeit einer individuellen Fassadengestaltung auf, Architekten und Bauherren haben also quasi freie Hand bei Entwurf und Ausführung der Gebäudehülle. Ein zweites Thema ist das Radfahren, inzwischen Ausdruck eines zeitgemäßen, umweltschonenden und gesunden Lebensstils. Steigt aber der Radverkehrsanteil, wächst ebenso der Bedarf an (Fahrrad-)Stellplätzen, und zwar gerade in Innenstädten oder an Bahnhöfen. Wöhr als renommierter Hersteller von Auto-Parksystemen hat sich jener Entwicklung angenommen – und »Wöhr Cycle« konzipiert, ein automatisches Parkhaus, das in der Turm- wie der Schachtversion Platz für bis zu 128 Fahrräder bietet. Der »Ein- oder Ausparkvorgang« erfolgt ohne Personal und dauert lediglich 16 s, das Einlagern der Zweiräder findet zudem hinter verschlossenen Toren statt, was Vandalismus und Diebstahl verhindert. Mitarbeiter von Wöhr erläutern gerne die Vorzüge der neuen und aller bewährten Systeme, anzutreffen sind sie in Halle B 3 auf Stand 319. Stefan Teufel Fachjournalist, München

WÖHR Cycle, das automatische Fahrradparkhaus. Bis zu 124 Fahrräder werden automatisch geparkt. 24 Stunden, rund um die Uhr verfügbar und dies ohne Personal. Der »Parkvorgang« dauert nur ca.16 Sekunden. Das Einlagern der Fahrräder findet hinter verschlossenen Toren statt, geschützt vor Vandalismus und Diebstahl.

Holen Sie sich neue Ideen auf der BAU 2015. Gern erläutern wir Ihnen die Vorzüge des Wöhr Cycle auf unserem Stand in München, Halle B3, Stand 319, vom 19.-24. Januar 2015. Automatisches Parkhaus für Fahrräder © Otto Wöhr GmbH

WÖHR. Wir verdichten Parkraum.

[Umrisse]

Otto Wöhr GmbH Auto-Parksysteme | Ölgrabenstraße 14 | 71292 Friolzheim Deutschland | Fon +49 [0] 7044 46 -0 | www.woehr.de | info@woehr.de


gif-Immobilien-Forschungspreis 2014

Immobilienmarkt

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Auszeichnung für überzeugende Dissertation Seit nunmehr 20 Jahren vergibt die gif Gesellschaft für Immobilienwirtschaftliche Forschung e. V. »ihren« gif-ImmobilienForschungspreis an junge Talente für hochkarätige wissenschaftliche Arbeiten und Dissertationen, derart einen Beitrag zur Weiterentwicklung der Immobilienbranche und deren Innovationskraft leistend. Im Oktober wurde nun Dr.-Ing. Asbjörn Gärtner mit dem zweiten Platz in der Kategorie »Habilitationen und Dissertationen« ausgezeichnet – für seine Dissertation »Entwicklung eines Standards für innovative IT-Schnittstellen im Facility-Management zur Kopplung webbasierter CAFMSysteme mit neuen Gebäudeautomationstechnologien«. Zuvor hatte er bereits den sogenannten GEFMA-Förderpreis in der Fachkategorie »IT-Standardisierung« gewonnen und eine Zweitplatzierung im Wettbewerb »Auf IT gebaut« des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie in Kooperation mit dem RKW Rationalisierungs- und Innovationszentrum der Deutschen Wirtschaft e.V. erreicht.

Preisverleihung an der Universität Regensburg © gif Gesellschaft für Immobilienwirtschaftliche Forschung e. V.

Das von ihm erarbeitete Integrationskonzept zeigt, wie Geräte der Gebäudeautomation mit Vernetzungsvarianten nach dem Plug-and-play-Prinzip zentral und komfortabel erfasst und über CAFM-Systeme gesteuert werden können. Der dabei entwickelte FMA-Codex basiert auf bestehenden Technologien und Standards als neuer Kombination einer Integrationslösung. Das heißt, Anwender müssten nur noch ein einziges Netzwerk bedienen, und für Kontrolle wie Verwaltung der Gebäudeautomationskomponenten wird lediglich eine einzige Software benötigt.

Die Preisverleihung erfolgte im Rahmen des zehnten Immobilien-Symposiums der International Real Estate Business School der Universität Regensburg. Dr.-Ing. Asbjörn Gärtner leitet im Übrigen seit April 2013 das Operative Management sowie den Bereich Vertrieb und Marketing der BFM GmbH, des Herstellers der CAFMSoftware KeyLogic mit Sitz in Eschborn. www.gif-ev.de

Neues Bürogebäude in München Zertifiziertes Großprojekt von Wolff & Müller Wolff & Müller hat die anspruchsvolle Immobilie »88north« in der Münchner Riesstraße fertiggestellt – und damit ein Ensemble, das mit 70.000 m² Bruttogeschoßfläche eines der größten Bauprojekte im Norden der bayrischen Landeshauptstadt in den vergangenen Jahren war. Vom Hamburger Architekturbüro BRT entworfen, verfügt das Gebäude über eine mäanderförmige Struktur mit vier großen Innenhöfen und umfasst in Summe sechs Obergeschosse und eine Tiefgarage mit ca. 580 Stellplätzen. Weitere Charakteristika sind die Fassade, ausgeführt als Wärmedämmverbundsystem mit Glitzereinstreuung, sowie die leicht zurückgesetzte Technikebene: Sie ist zwischen dem zweiten und dritten Obergeschoß angeordnet und wurde infolgedessen nicht, wie sonst üblich, als Dachgeschoß realisiert.

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Baukörperform als Charakteristikum © Wolff & Müller Holding GmbH & Co. KG

Bei Planung und Errichtung des Bauwerks wurde großer Wert auf Nachhaltigkeit und optimierte Energiekosten gelegt. So wird das Gebäude natürlich be- wie entlüftet und mittels Bauteilaktivierung mit umweltschonender Grundwassernutzung gekühlt, wobei Durchlaufbegrenzungen an den

Entnahmestellen für Trinkwasser zudem den Wasserverbrauch reduzieren. Und dementsprechend verfügt es auch über eine Zertifizierung nach dem amerikanischen System »Leadership in Energy and Environmental Design« (LEED) in Gold. www.wolff-mueller.de

[Umrisse]


Porsche Design Tower in Frankfurt am Main Erstes europäisches Branded Building von P + B

[ Immobilienmarkt

Die P + B Planen und Bauen Unternehmensgruppe aus Sankt Augustin plant gemeinsam mit Porsche Design eines der außergewöhnlichsten Projekte Deutschlands. »Frankfurt ist der ideale Ort, um ein solches Bauvorhaben umzusetzen. Aufgrund der Lage und seiner wirtschaftlichen Bedeutung ist der Standort für eine internationale Klientel interessant«, so Gerd Hebebrand, Geschäftsführer von P + B. Vorgesehen ist die Errichtung eines Wohnhochhauses mit 150–200 Wohnungen oder 40.000 m² Bruttogeschoßfläche im Europaviertel der Mainmetropole, wobei sogenannte Porsche-Design-Suiten, voll möblierte und exklusiv gestaltete BoutiqueApartments sowie Ein- bis Fünf-Zimmersowie Penthouse-Wohnungen und Townhouses über zwei Etagen Käufer und Kapitalanleger aus dem In- und Ausland ansprechen sollen. Baubeginn und Vertriebsstart sind für Anfang 2016 terminiert, die Fertigstellung des Bauwerks wird bis Anfang 2018 angestrebt.

(Erste) Skizze des Wohnhochhauses © Porsche Design Group/P + B Management GmbH

»In den vergangenen Jahren hat sich das Konsumentenverhalten tiefgreifend verändert«, so Jürgen Geßler, CEO der Porsche Design Group. »Die Kundinnen und Kunden suchen heute Sicherheit. Und zwar nicht nur in Bezug auf Produkte des täglichen Lebens, wie beispielsweise Kleidung, Schuhe oder Autos, sondern auch in Bezug auf Immobilien. Branded Buildings geben diese Sicherheit. Sie stehen für den Wert einer Marke und geben den nötigen Differenzierungsgrad eines Immobilienprojekts. Wir sind stolz darauf, mit dem

Porsche Design Tower Frankfurt nicht nur das erste Branded Building in Europa zu bauen, sondern dieses in Deutschland zu bauen.« Unter Beachtung und Maßgabe der Porsche-Design-Philosophie sollen (deshalb) in einem nicht offenen Realisierungswettbewerb international renommierte Architekten das beste Gebäudekonzept und Ideen für die Freiflächen entwickeln. www.porsche-design-towerfrankfurt.com

wir sind Ihre zuverlässigen und erfahrenen Partner, wenn es um die Ausrichtung von Pressekonferenzen, Vortragsveranstaltungen Fachexkursionen Firmenbesichtigungen oder die Vorstellung neuer Produkte und Verfahren geht. Ob auf einer Messe, in Ihrem Unternehmen oder in einer ausgewählten Location, wir sind mit Freude, Erfahrung und Engagement für Sie im Einsatz. Ihre Wünsche und Ansprüche werden umgesetzt und Geschäftspartner, Mitarbeiter, Freunde und Besucher überzeugt und begeistert. Unser Bestreben gilt Ihrem Erfolg. Lassen Sie sich überraschen und fordern Sie uns heraus. Konzepts . Biebricher Allee 11b . 65187 Wiesbaden www.mixedmedia-konzepts.de . email: info@mixedmedia-konzepts.de

[Umrisse]

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Kraftwerk Sohlstufe Lehen in Salzburg

Produkte und Projekte

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Ideale Lösungen für die Betonarbeitsfugen von Max Frank

Die Errichtung des Kraftwerks Sohlstufe Lehen in Salzburg, Gewinner des Europäischen Betonbaupreises 2014 in der Kategorie »Civil Engineering«, war aufgrund der Komplexität und außergewöhnlichen Architektur des Baukörpers mit enormen Herausforderungen an die Betontechnik verbunden. Um diese Anforderungen zu bewältigen, setzte die Arbeitsgemeinschaft »Kraftwerk Lehen« auf qualitativ hochwertige Produkte und erfahrene Partner. Für den Bereich der Arbeitsfugen in der Bodenplatte und den Wehrpfeilern wurde deshalb die in Österreich ansässige Max Frank GesmbH beauftragt: Max Frank bot mit dem Produkt Stremaform® nicht nur eine technisch ideale Produktlösung für die Abstellung der Betonarbeitsfugen, sondern entwickelte gemeinsam mit den bauausführenden Unternehmen auch ein Konzept zur Gestaltung aller Fugen. Das heißt, durch die frühzeitig integrierte Fugenplanung wurden die Betonierabschnitte vorausschauend und übersichtlich terminiert und abgestimmt sowie mit einem Team aus Ingenieuren und Technikern aus dem Hause Max Frank Detaillösungen und Sonderanfertigungen ausgearbeitet.

Bauwerk in Sichtbetonqualität © Max Frank GmbH & Co. KG

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Erscheinungsbild nach Fertigstellung © Max Frank GmbH & Co. KG

Die Größe, Vielzahl und vor allem die Komplexität der Arbeitsfugen bedingten hier eine Reihe von Sonderlösungen, welche von Max Frank speziell für das Projekt entwickelt und produziert wurden. Alle Abstellungen wurden passgenau und einbaufertig gefertigt, im Werk gekennzeichnet und einer eindeutigen Position im Bauplan zugewiesen. Die Elemente wurden dann in Fugenabschnitte zusammengefasst

palettiert und just in time nach Salzburg transportiert, wo ihr Einbau schließlich mit Unterstützung von Max Frank erfolgte. Diese detaillierte Planung und Konfektionierung sowie die enge Abstimmung mit den Unternehmen vor Ort garantierten einen reibungslosen und effizienten Ablauf der Betonierarbeiten. Insgesamt kamen beim Kraftwerk Sohlstufe Lehen 4.150 m² Stremaform®-Abstellungen in unterschiedlichen Ausführungen zum Einsatz, des Weiteren belieferte Max Frank das Projekt mit je ca. 6.000 Flächenabstandhaltern, Mauerstärken und Verschlusskonen in Sichtbetonqualität. www.maxfrank.de

Bodenplatte und Wehrpfeiler als Herausforderung © Max Frank GmbH & Co. KG

[Umrisse]


Gästehaus für Wissenschaftler in Planegg Erfolgreiches Projektmanagement durch Hitzler Ingenieure

[Umrisse]

[ Produkte und Projekte

Das Innovations- und Gründerzentrum für Biotechnologie IZB in Planegg bzw. Martinsried bei München konnte im Oktober sein siebenstöckiges Gästehaus, die sogenannte IZB Residence Campus at Home, eröffnen, das ausschließlich Besuchern als Übernachtungsmöglichkeit dienen soll. Das 28 m hohe Gebäude, ein Entwurf des Münchner Büros Stark Architekten, verfügt über großzügige Grundrisse und 42 helle, modern eingerichtete Zimmer und Suiten. Das Design in dezenten Naturtönen sowie der (Fenster-)Ausblick aus sämtlichen Räumen bilden den perfekten Rahmen für die Arbeit der Gastwissenschaftler aus aller Welt. Das Projektmanagement wurde von Hitzler Ingenieure übernommen: Von der ersten Idee über die Auswahl des Architekten und der Fachplaner bis hin zur endgültigen Freigabe der Planung durch den Aufsichtsrat

(Hotel-)Gebäude nach Fertigstellung © Robert Sprang/Hitzler Ingenieure

des IZB lieferte das Münchner Ingenieurbüro die Projektsteuerung über alle Leistungsphasen aus einer Hand. Das heißt, ihm ist es hier insbesondere durch die Überwachung und Steuerung von Kosten und

Terminen gelungen, dieses komplexe Vorhaben abzuschließen, und zwar unter Einhaltung von Qualitätsstandards, die neue Maßstäbe im Bereich Hotelbau setzen dürften. www.hitzler-ingenieure.de

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»Container-Architektur« in Herford

Produkte und Projekte

]

Ausstellung mit Schwingtoren von Hörmann

Realisierung von revolutionären Entwürfen © Hörmann KG

Im »Marta«, dem Museum für zeitgenössische Kunst in Herford, werden seit dem 25. Oktober Entwürfe der Architekten und Designer Bodo und Heinz Rasch gezeigt, deren Gestaltungsideen als revolutionäre

Impulse für moderne Architektur gelten. Und sind in der Ausstellung »Der entfesselte Blick« sowohl ihre Hängehauskonstruktionen als auch die von ihnen entwickelte Container-Architektur zu sehen –

allesamt Projekte, die bis heute zahllose Konzepte prägen. Für die Umsetzung dieser Containerentwürfe trat Museumsdirektor Roland Nachtigäller an das in Steinhagen bei Gütersloh ansässige Unternehmen Hörmann heran – mit dem Resultat, dass die Container, deren Türen und die im Hintergrund der Container eingerichtete Präsentationsfläche aus Berry-Schwingtoren und -Türen entstanden sind. Mit Anlieferung der ca. 50 HörmannElemente fiel also letztendlich erst der Startschuss für den Aufbau der Ausstellung in Herford. www.hoermann.de

Ermittlung des erforderlichen Schneeschutzes Zielführende und kostenlose Online-Arbeitshilfe von Erlus Die Erlus AG bietet auf ihrer Internetseite mit dem Schneeschutzsystem-Rechner seit 2013 eine kostenlose und unentbehrliche Arbeitshilfe an. Dieser Online-Rechner ist nun um ein weiteres Tool ergänzt worden und integriert ab sofort auch Schneehaltesysteme, also sogenannte Schneestoppziegel, auf dem Dach in die Gesamtkalkulation. Fachkräfte können so eine noch präzisere Berechnung des benötigten Schneeschutzes aufstellen.

Denn Schneestopper aus Metall oder Keramik, die flächig gleichmäßig verteilt auf dem Dach eingesetzt werden, reduzieren die Last auf Schneefangvorrichtungen wie Rundholz-, Doppelrohr- oder Schneefanggitterhalter. Zwar reichen solche Elemente üblicherweise nach den Bestimmungen der jeweiligen Länderbauordnung zur Verkehrssicherungspflicht alleine nicht als Schneeschutz aus, doch verringern sie die Anzahl der benötigten SchneeSicherheit durch vorherige Berechnung © Erlus AG

Systemzubehör: Rundholzhalter, Doppelrohrhalter und Schneefanggitterhalter © Erlus AG

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fangreihen in schneereichen Gebieten zumeist auf nur eine Reihe an der Traufe. Das heißt: Das für jedes Bauvorhaben geeignete Schneeschutzsystem lässt sich jetzt einfach und schnell ermitteln – für den Neubau wie die Sanierung und zudem unter Berücksichtigung von Schneestoppern. www.erlus.com

[Umrisse]


Innenraumgestaltung mit Klinkerriemchen Ăœberzeugende KombinationsmĂśglichkeiten dank Feldhaus UrsprĂźnglich aus der Not und der Suche nach bezahlbaren Alternativen geboren, haben sich Lofts auf der Rangskala der beliebtesten Wohnplätze ganz nach oben katapultiert. Aus der alten Fabriketage wurde die gefragte Topwohnung, die vielfältige Vorteile aufweist: groĂ&#x;e, helle Räume, unendliche GestaltungsmĂśglichkeiten und ein urbanes LebensgefĂźhl. Solche Rauminseln zum Wohnen, Kochen, Schlafen und Arbeiten kann man durch angedeutete Abtrennungen teilen und untergliedern, wobei BĂśden, Wände und Decken eher rustikal erscheinen und mehr durch ihren rauen Charme als durch filigrane Wohnatmosphäre Ăźberzeugen. Um mit dem Ursprungscharakter der industriellen Nutzung als Gestaltungselement zu spielen, passt nichts besser als eine Backsteinwand, die sich ganz einfach mit natĂźrlichen Klinkerriemchen nachbilden lässt. Dies allein ist schon ÂťDekoÂŤ genug und braucht keine zusätzliche VerschĂśnerung oder Betonung. Was fĂźr das Loft gilt, ist bis auf wenige Ausnahmen aber auch in jeder Wohnung, ob Neubau oder Altbau, realisierbar. Besonders der geschickte, also wohldosierte Materialmix aus Tapete, Putz, Fliesen, Klinkerriemchen, Glas oder Holz als gestaltender Werkstoff sorgt hier fĂźr beeindruckende Akzente. FĂźr Objekteinrichter und Innenarchitekten nehmen Klinkerriemchen bei solchen Planungen eine immer grĂśĂ&#x;ere Rolle ein: Empfangsbereiche, Treppenhäuser, KĂźchen, Kaminverkleidungen oder einzelne Wohnraumwände. Farben und Oberflächen sind in vielen Variationen miteinander kombinierbar, wie etwa bei der traditionellen Wasserstrich-Optik der Serie ÂťvascuÂŤ oder der Handform-Struktur der ÂťsintraÂŤ-Serie von Feldhaus. Ebenso empfiehlt sich ÂťcarbonaÂŤ fĂźr die Innenraumgestaltung: Was nach ursprĂźnglicher Herstellung beim Befeuern der KlinkerbrennĂśfen als unerwĂźnscht erachtet wurde, nämlich das Verschmelzen von Schlacke und Kohleresten mit der Ziegeloberfläche, wird bei der carbona-Serie mit Kohle-Schmelzbrand wieder zum gestalterischen Element erhoben. Daneben findet sich vom klassisch rustikalen Klinkerriemchen Ăźber klarstrukturierte Linien bis hin zum mediterranen Farbspiel eine groĂ&#x;e Auswahl an Riemchenprodukten im Feldhaus-Sortiment. Klinkerriemchen strahlen Wärme und NatĂźrlichkeit aus, wirken lebendig und zeigen die individuelle Handschrift des Gestalters. Sie bleiben zudem ihr Leben lang farbecht und erfordern keinerlei Nachbearbeitung, wie unter anderem beim Putz oder bei der Pflege von HĂślzern. Und: Die vielen KombinationsmĂśglichkeiten von Oberflächen, Farben und Formen kĂśnnen ganz einfach und sehr realistisch mit dem Feldhaus-Konfigurator online geplant werden. www.feldhaus-klinker.de

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Loft-Wohnung mit Backstein-Charakter Š Feldhaus Klinker Vertriebs GmbH Vielfältige Akzente fßr (alle) Wände Š Feldhaus Klinker Vertriebs GmbH

[Umrisse]

Feldhaus Klinker Vertriebs-GmbH /PSESJOH t #BE -BFS #FTVDIFO 4JF VOTFSF .VTUFSBVTTUFMMVOH www.feldhaus-klinker.de

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Oberfläche aus graviertem Titanzink Erstmalige Markteinführung durch Umicore

Mattes Material mit körniger Struktur © Umicore Bausysteme GmbH

Reflexion von Licht © Umicore Bausysteme GmbH

Mit »Azengar« bringt VM Zinc, eine Marke der Umicore Bausysteme GmbH, die erste gravierte Titanzinkoberfläche auf den Markt – und damit die hellste reine Metalloberfläche, die zurzeit erhältlich ist. Ebenso wie vorbewittertes Titanzink lässt sich Azengar für unterschiedlichste Anwendungen rund um die Gebäudehülle nutzen, so dass sich Architekten nun ganz neue Möglichkeiten eröffnen, um die ästhetische Qualität von Dach und Fassade mit einem intensiven Lichtspiel hervorzuheben: Azengar fängt das Licht ein und reflektiert es in wechselnden Schattierungen von hellstem Grau. Durch einen neuentwickelten industriellen Prozess ist ein sehr mattes Material mit einer leicht körnigen Struktur entstanden. Standardmäßig wird Azengar in einer Materialdicke von 0,70 mm und in fünf festen Breiten von 500–1.000 mm ausgeliefert, auf Wunsch sind aber auch andere Dicken

und Breiten realisierbar. Diese robuste neue Titanzinkvariante kann leicht geformt, gebogen und gelötet werden, sie verfügt dementsprechend über sämtliche positiven Eigenschaften des Werkstoffs Zink. Gleichzeitig ist sie unempfindlich und weist eine hohe Resistenz gegen Fingerabdrücke auf. Die Oberfläche eignet sich also für alle Gebäudearten, alle Dachformen mit einer Mindestneigung von 3° und alle Fassadenbekleidungen. Azengar besteht zu 100 % aus Titanzink und ist infolgedessen auch zu 100 % recycelbar. Darüber hinaus wurde bei seiner Entwicklung besonderer Wert darauf gelegt, den Wasser- und Abwasserverbrauch zu reduzieren und die Anzahl von Fertigungsschritten zu verringern. Eines der ersten realisierten Projekte war die Renovierung von Gebäuden, die zur Jules-Verne-Schulgruppe in der Pariser Vorstadt Châtenay-Malabry gehören: Das

Gestaltungsmöglichkeiten für Dach und Fassade © Umicore Bausysteme GmbH

Architekturbüro Archi5Prod wollte der Fassade durch drei verschiedene Titanzinkoberflächen Farbe und Rhythmus verleihen, weshalb es ursprünglich Pigmento Blau, Quartz-Zinc und Blank wählte. Walzblankes Zink verändert sich jedoch mit der Bewitterung und dunkelt nach, ein natürlicher Prozess, der hier nicht gewünscht war. Die Architekten setzten daher stattdessen Azengar ein, das im Laufe der Zeit matter wird, ohne seine Helligkeit zu verlieren. Somit bleibt die angestrebte Farbkombination dauerhaft erhalten. www.vmzinc.de

Freiformfassaden als Perspektive Serienreifes Parametric System von Schüco

Realisierung von unterschiedlichsten Gebäudehüllen © Schüco International KG

Individuell gestaltete, dreidimensionale Freiformfassaden als attraktives »Gesicht« eines Gebäudes prägen zunehmend die zeitgenössische Architektur rund um den Globus. Solcherart Designideen waren bisher aber nur sehr aufwendig umsetzbar, was sich nun ändert: Mit dem Schüco Parametric System wird die Verwirklichung einer 3-D-Freiformfassade vom Entwurf

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über die Planung bis hin zur Fertigung und Montage jetzt serienreif auf ein neues Niveau gehoben – dank eines in sich geschlossenen, durchgängig abgestimmten Prozesses, der ein Höchstmaß an Effizienz, qualitativer Wertigkeit und Flexibilität aufweist. Mit Parametric System realisiert Schüco für Freiformfassaden also die »Mass Customization« – die kundenspezifisch »individualisierte Massenproduktion«. Das System kombiniert dazu die wirtschaftlichen Vorteile industrieller Serienfertigung mit dem Wunsch der Kunden nach individuellen und exklusiven Produkten und Lösungen. Der komplett digitalisierte Prozess ist damit ein Paradebeispiel für die »Industrielle Revolution 4.0« aktueller Expertendiskussionen. www.schueco.com

[Umrisse]


Fassade für nachhaltige Gebäude Energieeffiziente Neuentwicklung von Gartner wird im Übrigen ständig durch eine Steuerelektronik kontrolliert, die erzeugte Trockenluftmenge also kontinuierlich angepasst und somit der Energieverbrauch auf ein Minimum reduziert. Das bewährte Prinzip entspricht dem einer Closed-Cavity-Fassade (CCF) mit einem geschlossenen Fassadenzwischenraum. D3 ist das Synonym für die englische Bezeichnung Dual, Dynamic, Durable Facade. Dieser Typ verbessert nochmals die Transparenz wie den Wärme-, Sonnen- und Schallschutz, verlängert darüber hinaus die Lebensdauer einer Fassade und verringert die Wartungskosten, so dass er sich vor allem für Green Buildings eignet. Der Prototyp jener nachhaltigen Fassade erzielt einen Gesamtenergiedurchlassgrad g = 0,08 im Sommer und g = 0,57 im Winter, einen U-Wert von 0,62 W/m²K nachts und 0,83 W/m²K tagsüber, einen Schallschutz von 55 dB und eine Lichtdurchlässigkeit von 65 % bei diffusem Licht. www.josef-gartner.de

Prototyp mit integriertem Sonnenschutz © Josef Gartner GmbH

[ Produkte und Projekte

Bei der D3-Fassade handelt es sich um eine dreischalige Gebäudehülle mit zwei vollständig geschlossenen Zwischenräumen, die statt mit Isolierglas mit drei einfachen, beschichteten Glasscheiben oder mit Scheiben aus eisenoxydarmem Glas für höchste Transparenz verglast ist, wobei ihr erstmals präsentierter Prototyp über einen hocheffizienten, in die beiden Zwischenräume integrierten Sonnenschutz mit Aluminium- und Holzlamellen verfügt. Einen besonderen Clou repräsentieren hier die zwei motorgetriebenen Jalousien, bei denen vielfältige Materialien und Ansichten eingesetzt werden können, was die Bandbreite an Gestaltungsalternativen erweitert: Da die geschlossenen Zwischenräume vor der Witterung geschützt sind und nicht verschmutzen, lassen sie sich mit Anlagen zum Sonnen- und Blendschutz sowie zur Tageslichtlenkung bestücken. Sie werden zudem konstant mit gereinigter und getrockneter Luft durchströmt, bei Temperaturwechseln vermag sich also kein Kondensat zu bilden. Das Außenklima

Lamellendetail … © Josef Gartner GmbH

Garderobe(n) für Büros und Wohnungen Platzsparende Designideen von Ambivalenz Zu den ersten Produkten von Ambivalenz, einem jungen Berliner Möbellabel für platzsparende Designideen, gehörten der ungewöhnlich flache Klappstuhl Fläpps und das sogenannte Fläpps Regalsystem. Inzwischen hat sich die (gleichnamige) Serie erweitert. Fläpps Hillhäng beispielsweise ist eine Garderobe zum Wegklappen, die es quasi auf den Gipfel treibt: Wer in der Großstadt kann schon einen Flur mit Bergblick vorweisen? Als ungewöhnliches Gebirgspanorama getarnt, werden ihre »Gipfel« beim Ausklappen zu nützlichen Jackenund Mantelhaltern, während sie im eingeklappten Zustand ein Wandbild für Alpinisten bietet. Gefertigt wird sie aus MultiplexBirkenholz, die Beschläge sind aus Edelstahl und die Oberflächen lackiert. Fläpps Hängrail wiederum ist ein Kleiderstangen-Regal zum Dranhängen und Drauflegen, also ein Regal mit Kleiderstange oder eben eine Kleiderstange mit zusätz-

[Umrisse]

Zwei Hängemöglichkeiten für Kleidung und anderes © Ambivalenz/Malte Grieb

licher Ablage. Zusammengeklappt weist nur ein dünner Schlitz auf die verborgende Funktion hin, das gute Stück verschwindet nämlich fast zur Gänze in der Wand. Stabil verarbeitet aus Multiplex-Birkenholz und versehen mit Beschlägen aus Edelstahl, hat Hängrail eine Tragkraft von 25 kg. Alle Möbel aus der Fläpps-Serie sind

bedruck- und miteinander kombinierbar. Somit gewährleisten alle Elemente die Freiheit einer individuellen Raum- und Wandgestaltung, da sie sich immer wieder verändern und dank ihrer Montagefreundlichkeit im Übrigen auch problemfrei mit umziehen lassen. www.ambivalenz.org

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Arbeitsgerät für raue Umgebungen

Software und IT

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Vielseitiges Windows-Tablet von exone Wenn andere sich angewidert abwenden, kommt es erst richtig in Fahrt: Das Pokini Tab A 8 von Exone, eine Art »Dreckbär« unter den Windows-8-Tablets, fühlt sich in Schmutz und Staub nachgerade pudelwohl. Speziell entwickelt und konstruiert für den Einsatz in rauer Umgebung, ist es zweifelsohne das ideale Arbeitsgerät auf und für Baustellen und alle sonstigen Orte, an denen es nicht unbedingt zimperlich zugeht. Gleichzeitig gewährleistet der neueste Intel Atom Quad-Core-Prozessor volle Leistung, 2 GB Arbeitsspeicher und ein 64-GB-Flash-Speicher bieten zudem reichlich Geschwindigkeit und Platz für sämtliche Anforderungen. Und: Das Pokini Tab A 8 ist optisch ansprechender und mit ca. 500 g überdies deutlich leichter als klassische Ruggedized Tablets.

Dennoch oder eben genau deshalb lässt sich der kapazitive Touchscreen sogar mit Arbeitshandschuhen flüssig bedienen. Seine Verarbeitung entspricht der Schutzklasse IP 65, das heißt, es ist absolut staubdicht und rundum geschützt gegen Spritzwasser. Einen Sturz aus 1 m Höhe übersteht es generell unbeschadet; geschützt mit dem »Rugged Frame«, der als Zubehör erhältlich ist, sind sogar Fallhöhen bis zu 1,80 m kein Problem. Und dank einer Akkulaufzeit von 8–10 h bei Belastung macht das Pokini Tab auch während eines harten Wochentages nicht schlapp. www.pokini.de www.exone.de

Baustellen als (idealer) Einsatzort © exone GmbH

Erleichterung des Datenaustauschs Digitale Projektvorlagen von Nemetschek Mit einer Vielzahl an Vorlageprojekten unterstützt Nemetschek Allplan seine Kunden in den Bereichen Architektur und Ingenieurbau bei der Zusammenarbeit mit externen Planungspartnern, wird doch häufig die strikte Einhaltung bestimmter Datengliederungen oder Dateiformate gefordert. Um Anwendern die Einhaltung solcher Vorschriften zu erleichtern, hat Nemetschek digitale Projektvorlagen entwickelt, die dabei helfen, die jeweiligen CAD-Konventionen zu erfüllen.

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Diese Templates werden kontinuierlich an die zugrunde liegenden Standards angepasst. Darüber hinaus erfolgen sukzessive Verbesserungen, um die Nutzungsmöglichkeiten zu erweitern und das Ergebnis beim Austausch zu optimieren. So kann die Ablage von Bauteilschraffuren und Flächenelementen auf separaten Layern nun direkt beim Export über eine Zuordnungsdatei vorgenommen werden. Für die Beschriftung von Planköpfen, Raum- und Objektstempeln stehen jetzt zudem separate Beschriftungsbilder zur Verfügung, die sich individuell einstellen, anpassen und direkt im Layout bearbeiten lassen, wobei spezifische Besonderheiten für die einzelnen Behörden und Institutionen übersichtlich im Anhang aufgeführt sind. www.nemetschek-allplan.com

[Umrisse]


Benutzerfreundlicher Helfer auf Baustellen Mobiler Standalone Netzwerk-Dokumentenscanner von Plustek

Kompaktes Gerät mit Android-Betriebssystem © Plustek Technology GmbH

Intuitive Bedienung dank Multi-Touch-Monitor © Plustek Technology GmbH

Das eingescannte Dokument lässt sich an E-Mail-Adressen, FTP-Server, in die Cloud oder direkt an Smartphones und Tablet- PCs senden sowie auf externen USB-Sticks und -Festplatten speichern. Gescannt werden können Dokumente mit einer Dicke bis 1,20 mm wie beispielsweise EC- und Kreditkarten. Die unverbindliche Preisempfehlung für den Plustek eScan A 150 liegt bei 599 €. Im nächsten Jahr wird Plustek darüber hinaus ein Carrying Bag Kit anbieten. Die Plustek Technology GmbH, Ahrensburg, verfügt über mehr als 30 Jahre Erfahrung in der professionellen Digitalisierung und Bildbearbeitung und gehört zu den führenden Unternehmen im Scanning- und Imaging-Markt. Mit der Entwicklung des ersten Produkts der eScan-Linie, dem

Sammeln Sie Ihre eigenen Erfahrungen! Testen Sie die Software Bau-Steine von BECHMANN – ganz unverbindlich! www.bechmann.de

[Umrisse]

[ Software und IT

Abgezeichnete Angebote, Rechnungen, Lieferscheine und andere Dokumente können direkt auf der Baustelle gescannt und ebenso einfach wie schnell an die entsprechenden Personen versendet werden – mit dem Standalone NetzwerkDokumentenscanner eScan A 150 von Plustek. Umfangreiche, schwerverständliche Bedienungsanleitungen zum Einscannen gehören damit der Vergangenheit an. Benutzerfreundlich, kompakt, mobil – dieser »Helfer« erlaubt unkompliziertes Scannen, Versenden oder Speichern von Dokumenten in wenigen Schritten, wobei der Anschluss an einen externen Computer nicht notwendig ist. Ein weiterer Pluspunkt: Der Plustek eScan A 150 ist der erste Dokumentenscanner mit Android-Betriebssystem, das für einen großen Funktionsumfang mit gewohnten und unproblematischen Abläufen steht. Daneben bietet der 7"-Multi-Touch-Monitor eine spielend leichte Bedienung, dank seiner Kompaktheit nimmt der Plustek eScan A 150 zudem nur wenig Platz weg. Und er ist über (W)Lan ohne aufwendige Installation oder Konfiguration direkt einsatzbereit sowie intuitiv zu bedienen.

eScan A 150 Standalone Netzwerk-Dokumentenscanner, baut Plustek seine Produktpalette mit leicht zu bedienenden und unkomplizierten Arbeitsgeräten für die Büroarbeitswelt aus. So sorgt Plustek dafür, dass sich zum Beispiel Selbstständige sowie Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in der Büroarbeitswelt wohl fühlen, leistungsfähig und motiviert bleiben, indem langjährig Bewährtes und Erlerntes mit neuen Technologien verknüpft werden: Technik wird damit zum Helfer im Arbeitsalltag und nicht zur Stress verursachenden Herausforderung. www.plustek.de

die Software für alle die fundiert rechtssicher gezielt exakt effektiv

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Ingenieurpreis des Deutschen Stahlbaues 2015

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Würdigung von hervorragenden (Ingenieur-)Leistungen Der von bauforumstahl e. V. zum zweiten Mal online ausgelobte Ingenieurpreis des Deutschen Stahlbaues zeigte wieder eine breite Palette an beeindruckenden Lösungen, wobei von insgesamt 36 Einreichungen 23 aus der Kategorie Hochbau und 13 aus dem Brückenbau kamen. Bewertet wurden hier herausragende Neubauten und Lösungen für das Bauen im Bestand sowie Berechnungsstrategien, Fertigungsverfahren, Montagekonzepte und Details oder Einzelbauteile, die seit 2012 erstellt und in der Praxis angewendet bzw. realisiert worden sind – mit dem Resultat von zwei Preisen und acht Auszeichnungen. So geht der Ingenieurpreis in der Kategorie Hochbau an Prof. Dr. Mike Schlaich von schlaich bergermann und partner, Berlin, für die Überdachung der Ausfahrt vor dem KundenCenter der Autostadt in Wolfsburg (Bauherr: Autostadt GmbH; Architekt: Lars Krückeberg, Graft Gesellschaft von Architekten mbH). Auszeichnungen erhalten zudem Dr. Klaus Bollinger, Bollinger + Grohmann Ingenieure, Frankfurt am Main, für die King-Fahad-Nationalbibliothek in Riad (Bauherr: Königreich Saudi-Arabien; Architekten: Gerber Architekten), Knut Göppert, schlaich bergermann und partner, Stuttgart, für das Stadion Estádio Jornalista

Überdachung in der Autostadt in Wolfsburg © Tobias Hein

Mário Filho (Bauherr: Empresa de Obras Públicas; Entwurf: Knut Göppert und Knut Stockhusen, schlaich bergermann und partner), Prof. Dr. Harald Kloft, osd GmbH & Co. KG, Frankfurt am Main, für das Landesarchiv Nordrhein-Westfalen in Duisburg (Bauherr: Bau- und Liegenschaftsbetriebe des Landes Nordrhein-Westfalen; Architekten: Ortner & Ortner Baukunst) sowie Matthias Braun, ArcelorMittal Europe, Trier, für »Innovatives Verbundmittel für integrierte Deckenträger: CoSFB Betondübel«.

Errichtung der Sundsvallbrücke in Schweden © Firmengruppe Max Bögl

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In der Kategorie Brückenbau gewinnt Stephan Lüttger von der Max Bögl Stahlund Anlagenbau GmbH & Co. KG, Sengenthal, mit der Fertigung und Montage der spektakulären Großbrücke Sundsvall in Schweden (Bauherr: Trafikverket, Sundsvall; Entwurf: Rundquist Arkitekter AB; Stahlbau: Max Bögl Stahl- und Anlagenbau GmbH & Co. KG). Auszeichnungen werden darüber hinaus vergeben an Volkhard Angelmaier, Leonhardt, Andrä und Partner, Beratende Ingenieure VBI AG, Stuttgart, für den Neubau der Waschmühltalbrücke (Bauherr: Bundesrepublik Deutschland; Architekt: Prof. Michael Schanné, AVI Architekten GmbH), Prof. Dr. Stephan Engelsmann, Engelsmann Peters Beratende Ingenieure, Stuttgart, für die Fußund Radwegbrücke Hagelsbrunnenweg in Stuttgart-Vaihingen (Bauherr: Landeshauptstadt Stuttgart), Daniel Schäfer, BPR Dr. Schäpertöns & Partner, München, für die Innkanalbrücke Töging (Bauherr: Verbund Innkraftwerke GmbH; Entwurf: Dr. Frank Jungwirth, BPR Dr. Schäpertöns + Partner) sowie Sebastian Schultheis, Grontmij GmbH, Frankfurt am Main, für den Neubau der Osthafenbrücke Frankfurt am Main (Bauherr: Stadt Frankfurt am Main; Architekt: Ferdinand Heide Architekt BDA). Die Preisverleihung findet anlässlich der Messe BAU 2015 in München am 20. Januar auf dem Gemeinschaftsstand von bauforumstahl e.V. in Halle B 2 statt. www.ingenieurpreis.de www.bauforumstahl.de

[Umrisse]


Ulrich Finsterwalder Ingenieurbaupreis 2015 Prämierung besonderer Leistung im Konstruktiven Ingenieurbau

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Kaeng-Krachan-Elefantenpark im Zoo Zürich © Walt + Galmarini AG

Die 2015er Jury des früheren Ingenieurbau- heutigen Ulrich Finsterwalder Ingenieurbaupreises tagte im November und bewertete die 46 eingereichten Projekte mit Standorten in neun Ländern nach funktionalen, technischen, wirtschaftlichen und gestalterischen Gesichtspunkten. Unter Vorsitz von Prof. Dr.-Ing. Norbert Gebbeken, Universität der Bundeswehr München, entschied sie sich schließlich einstimmig für einen Sieger: den KaengKrachan-Elefantenpark im Zoo Zürich, Schweiz (Ingenieure: Walt + Galmarini AG; Architekten: Markus Schietsch Architekten GmbH; Ausführung: Implenia Holzbau und Strabag Holzbau; Bauherr: Zoo Zürich AG), und zwar mit folgender Begründung: »Der realisierte Elefantenpark besticht sowohl architektonisch als auch ingenieurtechnisch durch die aufgelöste Schalenkonstruktion in Brettsperrholz-Bauweise, die auch handwerklich als Nagelkonstruktion sehr anspruchsvoll ist. Die weitgespannte Schale mit ihren geometrisch unterschiedlich angeordneten Lichtöffnungen wird ingenieurtechnisch anspruchsvoll mit dem vorgespannten Ringbalken verbunden, der die Kräfte aus der Schale aufnimmt und in die Gründung leitet. Die hybride Gesamtkonstruktion ist eine große Herausforderung für die numerische Modellbildung und für die nichtlineare Analyse. Nach Meinung der Jury wurden die Kriterien Konstruktion, Innovation, Interdisziplinarität, Ästhetik und Nachhaltigkeit eindrucksvoll erfüllt.«

[Umrisse]

Vier weitere Projekte bedachte sie zudem mit Auszeichnungen: den Ultimate Trough Test Loop, Harper Lake, Kalifornien (Ingenieure: schlaich bergermann und partner; Ausführung: Solarel Enerji Ltd. und Tradewinds Construction; Bauherr: Flabeg FE GmbH), die Baugruben zur Erweiterung des Rheinkraftwerks Iffezheim (Ingenieure: Kempfert + Partner Geotechnik; Vorplanung: RMD-Consult GmbH; Ausführung: Schleith GmbH und Implenia AG; Bauherr: Rheinkraftwerke Iffezheim GmbH), die Eisenbahnüberführung Grubentalbrücke im Thüringer Wald (Ingenieure: schlaich bergermann und partner; Entwurf: schlaich bergermann und partner; Ausführung: Ed. Züblin AG; Bauherr: DB Netz AG) sowie die Sanierung und Instandsetzung der Saarbrücke Mettlach (Ingenieure: Eiffel Deutschland Stahltechnologie GmbH; Ausführung: Eiffel Deutschland Stahltechnologie GmbH; Bauherr: Landesbetrieb für Straßenbau Saarland). Die Preisverleihung findet am 30. Januar 2015 im Deutschen Museum in München statt. www.ingenieurbaupreis.de

Ultimate Trough Test Loop, Harper Lake, Kalifornien © schlaich bergermann und partner

Baugruben zur Erweiterung des Rheinkraftwerks Iffezheim © EnBW AG

Eisenbahnüberführung Grubentalbrücke im Thüringer Wald © schlaich bergermann und partner

Sanierung und Instandsetzung der Saarbrücke Mettlach © Eiffel Deutschland Stahltechnologie GmbH

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Georg-Donges-Förderpreis 2014

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Auszeichnung für studentische »Stahlbau-Arbeiten«

Preisverleihung an der Technischen Universität Darmstadt © Donges SteelTec GmbH

Das Darmstädter Stahlbauunternehmen Donges SteelTec GmbH hat den GeorgDonges-Förderpreis anlässlich seines 125-jährigen Firmenjubiläums 1997 gestiftet. Er dient dementsprechend der Erinnerung an den Gründer Georg Theodor Donges und wird alle zwei Jahre für hervorragende Studien-, Bachelor-, Master-, Diplom- oder Doktorarbeiten an der Technischen Universität Darmstadt auf dem Gebiet des Stahlbaus in den Fachbereichen Bau- und Umweltingenieurwissenschaften und Architektur vergeben. Mit insgesamt 6.000 € dotiert, wurde er 2014 unter folgenden drei Preisträgern aufgeteilt:

Thorsten Braun, M. Sc. hat in seiner Masterarbeit »Untersuchungen zum Lastabtrag in Aussteifungsschotten von Hohlstützen« zunächst das Trag- und Verformungsverhalten eines Schotts einer Kastenstütze unter äußeren Lasten untersucht und anschließend ein praxistaugliches Modell in Form einer Stabstatik für bestimmte Randbedingungen entwickelt. Dieses Modell hat er mit numerischen Rechnungen verifiziert und mit Sicherheitsbeiwerten abgesichert. Nicht durchgeschweißte Verbindungen weisen aufgrund des Wurzelspaltes, einer planmäßigen rissähnlichen Kerbe, sehr hohe lokale Beanspruchungen auf. Im

Stahlbau werden Schweißverbindungen auf der Basis von Nennspannungen bemessen. Unter ungünstigen Umgebungsbedingungen, insbesondere bei niedrigen Temperaturen, kann die Zähigkeit des Werkstoffs aber so weit abfallen, dass ein Bruch bei Beanspruchung eintritt. Mit dieser Problematik hat sich Dr.-Ing Christian Versch in seiner Dissertation »Ein Beitrag zur Vermeidung von Sprödbrüchen bei nicht durchgeschweißten Verbindungen des Stahlbaus« beschäftigt. Moritz Walter, B. Sc. erhielt die Auszeichnung für seine Studienarbeit »Entwurf eines Ausstellungsgebäudes und Showrooms für die Glashütte Lamberts in Waldsassen«. Seine Arbeit basiert auf der Idee, dass Form, Raum, Organisation und Konstruktion in gegenseitiger Abhängigkeit zu entwickeln und zu betrachten seien. Es war seine Intention, ein konsistentes Ganzes zu schaffen, das die Dominanz eines Einzelaspekts nicht zulässt. Walter entwickelte somit einen aus der Architektur gedachten, ebenso gründlich wie sorgfältig erarbeiteten Entwurf. Die Preisverleihung erfolgte im Rahmen einer Festveranstaltung an der Technischen Universität Darmstadt. www.donges-steeltec.de

NWW Design Award 2014 Erster Preis für Student der Fachhochschule Münster Regalfächer sollen wandlungsfähig sein, sie können aber auch als Tragetasche dienen, passend gepackt für die unterschiedlichen Situationen des Alltags: Genau diesen Anspruch erfüllt der Regalentwurf von Benedikt Kartenberg. Und so erhielt er nun für das von ihm konzipierte Möbelstück den ersten Preis beim internationalen Wettbewerb für kreatives InterieurDesign, den die Neue Wiener Werkstätte (NWW) ausgeschrieben hatte. Entstanden war das Regal namens »Aporte« im Produktdesign-Projekt bei Prof. Torsten Wittenberg, in dem es um »antifragile Systeme« ging. Der Student im siebten Semester im Fachbereich Design der Fachhochschule Münster setzte sich dann

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hier unter 300 eingereichten Arbeiten durch und gewann die mit 5.000 € dotierte Auszeichnung. »Das Regal greift die Idee auf, in dieser schnelllebigen Zeit situativ reagieren zu können«, so Benedikt Kartenberg. Der Alltag lasse sich mit den gepackten Taschen noch besser strukturieren. Die Jury wiederum begründete ihre Entscheidung damit, dass das Regal »die Ideen von Sharing, Mobilität, Individualisierung und Aufnutzung« vereint und »in diesem Sinne viele Aspekte des Award-Themas der Antifragilität« aufgreift. www.nww-designaward.org www.fh-muenster.de

»Aporte« mit Regalfächern als Tragetaschen © Benedikt Kartenberg/Fachhochschule Münster

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Verkehrsinfrastrukturmanagement als Studiengang Neuer Master-Abschluss der Hochschule für Technik Stuttgart Mobilität ist eine Grundbedingung unseres Lebens und Wirtschaftens geworden, wobei ihr gerade unter dem Einfluss von Klimawandel, Ressourcenverknappung und demographischen Verschiebungen eine Schlüsselfunktion zur zukunftsfähigen Gestaltung von Arbeits- und Wohnwelten zukommt. Diese Herausforderungen erfordern von den Kommunen und Regionen zunehmend komplexere integrierte Siedlungs- und Verkehrsentwicklungsplanungen sowie eine effiziente Infrastrukturplanung. Hier setzt der Master-Studiengang Verkehrsinfrastrukturmanagement an: In interdisziplinärer Ausrichtung werden die wirt-

schaftlichen, technischen und juristischen Komponenten von Planung, Entwurf, Betrieb und Erhaltung von Verkehrsinfrastrukturanlagen beleuchtet – und dabei sämtliche Verkehrsträger sowie alle Mobilitätsformen vom Individualverkehr bis zum öffentlichen Personennahverkehr einbezogen. Angesiedelt an der Fakultät Bauingenieurwesen, Bauphysik und Wirtschaft, umfasst er ein dreisemestriges Vollzeitstudium mit dem Abschluss als Master of Engineering (M. Eng.). Die Hochschule für Technik Stuttgart geht deshalb davon aus, dass die Absolventinnen und Absolventen in der Praxis stark nachgefragt sein werden, sei es von Betreibern

Angebot von interdiziplinärer Ausrichtung © Hochschule für Technik Stuttgart

von Verkehrsanlagen, Verkehrsbetrieben, Ingenieurbüros und spezialisierten Beratungsgesellschaften. www.hft-stuttgart.de

Vorspannung mittels Formgedächtnislegierungen Zukunftsweisendes Entwicklungsprojekt der Empa Formgedächtnislegierungen oder Shape Memory Allows (SMA) nehmen selbst nach starker Verformung automatisch oder durch Wärmeeinwirkung wieder ihre ursprüngliche Gestalt an: ein neuer, interessanter Werkstoff, der bereits heute für Brillengestelle, Thermostate, Stents und Mikroaktuatoren verwendet wird. Ein Einsatz im Bauwesen ist aber ebenfalls denkbar, zum Beispiel für die Verstärkung von Brücken. Wird ein Betonträger mit SMA-Stäben bewehrt, lassen sich selbige durch Hitze »aktivieren«: Sie wollen sich in ihre ursprüngliche Form zusammenziehen. Da sie aber einbetoniert sind, geht das nicht, es entsteht eine Vorspannung. Dieser Effekt ließe sich also nutzen, um ganze Brückendecks vorzuspannen: Die SMAStäbe müssten dazu lediglich mittels Durchleiten von Strom erhitzt werden, eine aufwendige Spannvorrichtung und Hüllrohre würden entfallen. Für den Bau wenig attraktiv sind NickelTitan-Legierungen, aus denen Brillengestelle oder Stents gefertigt werden – im Unterschied zu Produkten auf Eisenbasis, die viel günstiger sind und zudem deutlich

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geringere Prozesskosten aufweisen. Bislang waren sie zur Aktivierung des Formgedächtniseffekts allerdings auf bis zu 400 °C zu erhitzen, was für den Einsatz in Beton oder anderen temperaturempfindlichen Materialien zu hoch ist. Forschern der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) um Christian Leinenbach aus der Abteilung »Fügetechnologie und Korrosion« ist es nun gelungen, eine neuartige Eisen-Mangan-Silizium-Legierung zu entwickeln, die sich schon bei erträglichen Temperaturen um die 160 °C aktivieren lässt. Dazu »designten« die Materialwissenschaftler mittels thermodynamischer Simulationen virtuelle Legierungen. Die aussichtsreichsten Kombinationen wurden daraufhin im Labor hergestellt und auf ihre Formgedächtniseigenschaften hin untersucht, und zwar mit Erfolg, denn gleich mehrere der neuen Materialien genügten den Anforderungen der Bauingenieurskollegen – ein Meilenstein auf dem Weg zum günstigen Formgedächtnisstahl für Anwendungen im Tonnenmaßstab. Eisenbasierte SMA bieten gerade im Bauwesen hervorragende Perspektiven, weil

Betonbalken mit eingelegten SMA-Lamellen © Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt

mit ihnen das Vorspannen einfacher und deshalb günstiger ist als bei konventionellen Verfahren. Darüber hinaus sind sogar vorgespannte Systeme denkbar, die mit konventionellen Methoden nicht oder nur sehr schwierig realisierbar sind, wie Kurzfaserbeton, Stützenumwicklungen, Einschlitzlamellen oder gerippte Bewehrungsstähle. Basierend auf den EmpaEntwicklungen wurde 2012 das Start-upUnternehmen re-Fer AG gegründet, das künftig solche SMA produzieren und vertreiben wird. Die Kosten sollen dabei in der Größenordnung von rostfreiem Edelstahl liegen. www.empa.ch

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Erdbebenschutz für griechische Tempel

Nachrichten

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Exemplarische Untersuchungen an der Universität Kassel

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Forscher der Kasseler Universität entwickeln ein Computermodell, welches das Verhalten antiker Bauten bei Erdbeben simuliert: Ihre Erkenntnisse sollen den Einsatz wirkungsvoller und denkmalschutzgerechter Techniken ermöglichen, die bei einem Beben die Bauten vor dem Einsturz bewahren. Für das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderte Projekt von Prof. Dr.-Ing. Uwe Dorka, Leiter des Fachgebiets Stahl- und Verbundbau am Kasseler Institut für konstruktiven Ingenieurbau dient der Neptun-Tempel im italienischen Paestum als Referenzobjekt. Er wurde daher zunächst vermessen und sein Untergrund gescannt, um Daten zu gewinnen, die dann in ein erstes virtuelles Modell eingeflossen sind. Das allein reichte jedoch nicht aus, um realistische Aussagen zum Verhalten eines solchen Bauwerks zu treffen. Die Kasseler Forscher bauten deshalb, um etwa ein Drittel verkleinert, eine Säule aus dem Tempel nach, die sich dank einer speziell entwickelten Versuchstechnik online an das virtuelle Modell koppeln lässt. Das heißt, die nun während einer Erdbebensimulation an der Säule gemessenen Kräfte und Verschiebungen wirken zeitgleich auf das virtuelle Modell und umgekehrt. Säule und Modell reagieren also als eine Einheit auf das im Labor erzeugte Beben, was ermöglicht, dass die digitalisierte Versuchssäule jede beliebige Säule im Computermodell zu ersetzen vermag. So können verschiedene Varianten durchgespielt werden, wobei eine schrittweise Anpassung der virtuellen Säulen erfolgt, damit sie sich wie die reale Versuchssäule verhalten. Am Ende steht ein Tempel-Modell, mit dem man realitätsnah arbeiten kann.

Versuchsaufbau mit Säule © Universität Kassel

Die Simulation antiker Bauten soll zudem die Erkenntnis liefern, ob es sinnvoll ist, sogenannte Tendon-Systeme für den Erdbebenschutz griechischer Tempel zu nutzen. Bei dieser Technologie werden meterlange dünne Stahlstangen senkrecht in die von den antiken Steinmetzen während des Herstellungsprozesses bereits eingearbeiteten Längsbohrungen der Säulentrommeln eingeführt. Solche Stahlstangen wirken ähnlich wie die Sehnen in unserem Körper und sorgen dafür, dass sich das Gebäude bei Erdbeben in alle Richtungen kontrolliert bewegt, ohne einzustürzen. Das bedeutet, Tendon-Systeme greifen die Bausubstanz nicht an und verändern auch nicht die ursprüngliche Statik, sie sind zudem leicht und ohne Schaden entfernbar. »Tendon-Systeme könnten auf ideale Weise die Anforderungen an Erdbebensicherheit und Denkmalschutz miteinander verbinden«, so Dorka. »Wir müssen sie allerdings noch besser verstehen, um sie richtig einsetzen zu können. Daran arbeiten wir.« www.uni-kassel.de

[Umrisse]


Sprachexperten für (fast) alle Fachgebiete Neue Liste des Bundesverbands der Dolmetscher und Übersetzer

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Für die Suche nach qualifizierten Fachübersetzern für Technik bietet sich die aktualisierte »Fachliste Technische Dokumentation« des Bundesverbandes der Dolmetscher und Übersetzer e. V. (BDÜ) an. In der kostenlosen Broschüre stehen die direkten Kontaktdaten von mittlerweile 350 Technikübersetzern für 30 Sprachen, wobei hier Experten für mehr als 180 Fachgebiete verzeichnet sind – von Abfalltechnik und Architektur über Bauwesen und Informatik bis hin zu Maschinenbau und Zahntechnik. Mit Hilfe der BDÜ-Fachliste sind Übersetzer für eine bestimmte Sprache und ein bestimmtes Fachgebiet schnell gefunden, ist sie doch nach Sprachen sortiert. Jeder Eintrag informiert zudem detailliert über die Sprachrichtungen, die Muttersprache und die Fachgebiete des jeweiligen Übersetzers sowie über die genutzten TranslationMemory-Systeme. Gibt es mehrere Technikübersetzer für eine Sprache, so sind sie nach Postleitzahlen untergliedert, was die Recherche wie die Kontaktaufnahme nochmals vereinfacht. www.bdue.de

Verzeichnis mit Kontaktdaten © Bundesverband der Dolmetscher und Übersetzer e. V.

Verstärkung des Leistungsprofils Übernahme von Eriksen durch Schüßler-Plan Das Ingenieurunternehmen Schüßler-Plan hat die Eriksen Hannover Gesellschaft für Ingenieurplanung mbH übernommen: Seit Juli verstärkt das Team von Eriksen mit Schwerpunkt im Ingenieurbau das Leistungsprofil von Schüßler-Plan am Standort Hannover.

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Die Eriksen Hannover Gesellschaft für Ingenieurplanung mbH war Anfang des Jahres im Rahmen eines Großprojektes in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten. Mit der Übernahme der Gesellschaft durch Schüßler-Plan und einem schnell greifenden Sanierungskonzept konnten die Arbeitsplätze gesichert werden. Durch diese Übernahme steigert Schüßler-Plan zudem seine Marktpräsenz in Deutschland und regionale Kundennähe in Niedersachsen.

Die Leitung der neuen Niederlassung in Hannover wurde den bisherigen EriksenMitarbeitern Dipl.-Ing. Ulf Schwanemann und Dipl.-Ing. Viktor Mattus übertragen. Gemeinsam mit der Geschäftsleitung in Düsseldorf sind sie für die weitere Entwicklung des Standortes Hannover verantwortlich. www.schuessler-plan.de

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Ab nach München! Künstlerinnen um 1900 Ausstellung im Münchner Stadtmuseum bis 8. Februar 2015; Di–So 10–18 Uhr.

Termine

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Ausstellungen Florine Stettheimer Ausstellung in der Städtischen Galerie im Lenbachhaus in München bis 4. Januar 2015; Di 10–21 Uhr, Mi–So 10–18 Uhr. Städtische Galerie im Lenbachhaus Luisenstraße 33, 80333 München Tel.: 0 89/2 33-3 20 00

Tina Modotti. Emigrantin, Fotografin, Revolutionärin Ausstellung im Historischen und Völkerkundemuseum in St. Gallen bis 4. Januar 2015; Di–So 10–18 Uhr. Historisches und Völkerkundemuseum Museumsstraße 50, CH – 9000 St. Gallen Tel.: 00 41/71/2 42 06 42

László Moholy-Nagy, die Medien und die Künste Ausstellung im Bauhaus-Archiv, Museum für Gestaltung in Berlin bis 12. Januar 2015; Mi–Mo 10–17 Uhr. Bauhaus-Archiv Museum für Gestaltung Klingelhöferstraße 14, 10785 Berlin Tel.: 0 30/25 40 02-0

100 Jahre Schweizer Design Ausstellung im Museum für Gestaltung in Zürich bis 8. Februar 2015; Di–So 10–17 Uhr, Mi 10–20 Uhr. Museum für Gestaltung Pfingstweidstraße 96, CH – 8005 Zürich Tel.: 00 41/43/4 46 67 67

L´hôtel particulier à Paris Ausstellung in der Tchoban Foundation in Berlin bis 15. Februar 2015; Mo–Fr 14–19 Uhr, Sa–So 13–17 Uhr. Tchoban Foundation Museum für Architekturzeichnung Christinenstraße 18 a, 10119 Berlin Tel.: 0 30/43 73 90 90

Lina Bo Bardi 100. Brasiliens alternativer Weg in die Moderne Ausstellung im Architekturmuseum der Technischen Universität München in der Pinakothek der Moderne in München bis 22. Februar 2015; Di–So 10–18 Uhr, Do 10–20 Uhr. Architekturmuseum der Technischen Universität München in der Pinakothek der Moderne Arcisstraße 21, 80333 München Tel.: 0 89/2 38 05-0

Struggling Cities. Japanische Architektur der 1960er Jahre

Die Kunst der Faltung

Ausstellung in der f 2 halle für kunst in Halle an der Saale bis 25. Januar 2015; Di–Fr 14–19 Uhr, Sa–So 14–17 Uhr.

Ausstellung im Museum für Konkrete Kunst in Ingolstadt bis 22. Februar 2015; Di–So 10–17 Uhr.

Kunstverein »Talstraße« e.V. Talstraße 23, 06120 Halle an der Saale Tel.: 03 45/5 50 75 10

Ludwig Leo. Ausschnitt Ausstellung in der Architekturgalerie am Weißenhof in Stuttgart bis 25. Januar 2015; Mi–Fr 14–18 Uhr, Sa–So 12–18 Uhr. Architekturgalerie am Weißenhof Am Weißenhof 30, 70191 Stuttgart Tel.: 07 11/2 57 14 34

Museum für Konkrete Kunst Tränktorstraße 6–8, 85049 Ingolstadt Tel.: 08 41/3 05 18 71

A bis Z. Die Welt von Isay Weinfeld Ausstellung im Architekturzentrum Wien bis 23. Februar 2015; täglich 10–19 Uhr. Architekturzentrum Wien Museumsplatz 1, A – 1070 Wien Tel.: 00 43/1/5 22 31 15

German Pop

Friedrich Goffitzer 1927–2010

Ausstellung in der Schirn Kunsthalle in Frankfurt am Main bis 8. Februar 2015; Di–So 10–19 Uhr, Mi–Do 11–22 Uhr.

Ausstellung im Architekturforum Oberösterreich in Linz bis 28. Februar 2015; Mi–Sa 14–17 Uhr, Fr 14–20 Uhr.

Schirn Kunsthalle Frankfurt Römerberg, 60311 Frankfurt am Main Tel.: 0 69/29 98 82-0

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Münchner Stadtmuseum St.-Jakobs-Platz 1, 80331 München Tel.: 0 89/2 33-2 23 70

Alvar Aalto. Second Nature Ausstellung im Vitra Design Museum in Weil am Rhein bis 1. März 2014; täglich 10–18 Uhr. Vitra Design Museum Charles Eames Straße 1, 79576 Weil am Rhein Tel.: 0 76 21/7 02 32 00

Fashion Talks. Mode und Kommunikation Ausstellung im Gewerbemuseum Winterthur bis 8. März 2015; Di–So 10–17 Uhr, Do 10–20 Uhr. Gewerbemuseum Winterthur Kirchplatz 14, CH – 8400 Winterthur Tel.: 00 41/52/2 67 51 36

Fotografie und Zeichnung der russischen Avantgarde Ausstellung in den sogenannten Opelvillen in Rüsselsheim bis 8. März 2015; Mi–So 10–18 Uhr, Do 10–21 Uhr. Kunst- und Kulturstiftung Opelvillen Ludwig-Dörfler-Straße 9, 65428 Rüsselsheim Tel.: 0 61 42/83 59 31

Designobjekte aus Kunststoff Ausstellung im Kunsthaus Kaufbeuren bis 8. März 2015; Di–So 10–17 Uhr, Do 10–20 Uhr. Kunsthaus Kaufbeuren Spitaltor 2, 87600 Kaufbeuren Tel.: 0 83 41/86 44

Wege der Moderne. Josef Hoffmann, Adolf Loos und die Folgen Ausstellung im Österreichischen Museum für angewandte Kunst in Wien bis 19. April 2015; Di 10–22 Uhr, Mi –So 10–18 Uhr. MAK Österreichisches Museum für angewandte Kunst Stubenring 5, A – 1010 Wien Tel.: 00 43/1/7 12 80 00

Himmelsstürmend. Hochhausstadt Frankfurt Ausstellung im Deutschen Architekturmuseum (DAM) in Frankfurt am Main bis 19. April 2015; Di–So 11–18 Uhr, Mi 11–20 Uhr. Deutsches Architekturmuseum Schaumainkai 43, 60596 Frankfurt am Main Tel.: 0 69/2 12-3 88 14

Architekturforum Oberösterreich Herbert-Bayer-Platz 1, A – 4020 Linz Tel.: 00 43/7 32/78 61

[Umrisse]


BRÜCKENBAU CONSTRUCTION & ENGINEERING Wiederum laden wir Auftraggeber, Architekten und Ingenieure ebenso wie ausführende Bauunternehmen sowie Hochschulen zum

Messen BAU 2015 Weltleitmesse für Architektur, Materialien und Systeme in München vom 19. bis 24. Januar 2015; Auskünfte und Anmeldung: Messe München GmbH Messegelände, 81823 München Tel.: 0 89/9 49-2 07 20

Veranstaltungen Passagen 2015

am 10. und 11. Februar 2015 nach Leipzig ein.

Sogenannte Interior Design Week mit Ausstellungen, Vorträgen, Diskussionen etc. in Köln vom 19. bis 25. Januar 2015; Auskünfte und Anmeldung: Büro Sabine Voggenreiter Kaiser-Wilhelm-Ring 18, 50672 Köln Tel.: 02 21/2 58 47 23

Tagungen 15. Symposium unter dem Motto »Brückenbau ist Baukultur« mit Vorträgen internationaler Referenten in Leipzig vom 10. bis 11. Februar 2015; Auskünfte und Anmeldung:

Wettbewerbe Deutscher Holzbaupreis 2015

Betontage 2015 59. Neuauflage dieses Branchentreffs in Ulm vom 24. bis 26. Februar 2015; Auskünfte und Anmeldung: FBF Betondienst GmbH Gerhard-Koch-Straße 2 + 4, 73760 Ostfildern Tel.: 07 31/70 50 50-8 30

Wir starten am 9. Februar 2015 mit der Begrüßung der angereisten Referenten und Teilnehmer beim gemütlichen Abendessen und beginnen dann am 10. Februar 2015 in gewohnter Weise mit den Vorträgen. Wie immer stehen neue spannende und viel diskutierte Bauvorhaben sowie Wettbewerbe auf dem Programm – ebenso wie Projekte, die von unseren europäischen Nachbarn realisiert wurden und werden.

Symposium Brückenbau 2015

Verlagsgruppe Wiederspahn mit MixedMedia Konzepts Biebricher Allee 11 b, 65187 Wiesbaden Tel.: 06 11/98 12 92-0

15. Symposium Brückenbau

Würdigung von Gebäuden und Gebäudekomponenten aus Holz und Holzwerkstoffen sowie anderen nachwachsenden Rohstoffen, Einsendetermin ist der 30. Januar 2015; Auskünfte und Anmeldung: Holzbau Deutschland Postfach 080352, 10003 Berlin Tel.: 0 30/2 03 14-5 57

Last but not least wird das große Thema Erhalt durch Ertüchtigung oder Abriss und Neubau bei einigen der vorgestellten Bauwerke näher beleuchtet. Wir hoffen, dass Sie den Termin »Leipzig 2015« bereits in Ihrem Kalender notiert und vorgemerkt haben. Das Programm und alle Anmeldeformulare finden Sie auch unter www.symposium-brueckenbau.de. Wir freuen uns, Sie in Leipzig wieder begrüßen zu können.

HSB 2015 Sechstes HolzbauBauSpezial (HSB) »Bauphysik« in Bad Wörishofen vom 24. bis 25. März 2015; Auskünfte und Anmeldung: Forum Holzbau Berner Fachhochschule Postfach 474, CH – 2501 Biel Tel.: 00 41/32/3 27 20 00

Deutscher Bautechnik-Tag 2015 Traditionelle Tagung der deutschen Bauindustrie (diesmal) in Düsseldorf vom 23. bis 24. April 2015; Auskünfte und Anmeldung: Deutscher Beton- und Bautechnik-Verein e.V. Kurfürstenstraße 129, 10785 Berlin Tel.: 0 30/23 60 96-0

[Umrisse]

Deutscher Verzinkerpreis 2015 Auszeichnung für Bauwerke, Konstruktionen und (andere) Gestaltungsresultate aus feuerverzinktem Stahl, Bewerbungsschluss ist der 31. März 2015; Auskünfte und Anmeldung: Industrieverband Feuerverzinken e.V. Graf-Recke-Straße 82, 40239 Düsseldorf Tel.: 02 11/6 90 76 50

Weitere Informationen und Anmeldung

VERLAGSGRUPPE W I E D E R Smit MixedMedia P A Konzepts HN Biebricher Allee 11 b 65187 Wiesbaden Tel.: 0611/98 12 920 Fax: 0611/80 12 52 kontakt@verlagsgruppewiederspahn.de www.verlagsgruppewiederspahn.de www.mixedmedia-konzepts.de


Bücher

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Genuss mit Geschichte II

Moscheen als Entwurfsthema Am Ende eines Jahres ein bisschen über die vergangenen zwölf Monate nachdenken zu wollen liegt wohl nahe – und bietet sich im Fall von »Neue Moscheen« fast unweigerlich an, erinnert eben jener Titel doch zumindest en passant an Ausgabe 1/2 · 2014 der [Umrisse] und damit an ein Heft, das sich dem Thema »Sakrale Räume: Kirchen, Kapellen, Moscheen und eine Synagoge« gewidmet hat. Bei genauerer Betrachtung beider Publikationen verstärkt sich dann der Eindruck, dass sie durchaus über Ähnlichkeiten verfügen, ja sogar eine Parallele aufweisen. Selbige findet sich im Innenteil unserer Zeitschrift für Baukultur: ein immerhin 16 Seiten umfassender Beitrag, der »Konzept für neue Moscheen« überschrieben war und Intention wie Ergebnisse des gleichlautenden Entwurfsseminars am Studiengang Innenarchitektur der Hochschule RheinMain in Wiesbaden zum Inhalt hatte. Dennoch wäre es absolut unangemessen, Holger Kleines vor kurzem erschienenes Buch als eine Art Fortsetzung einzuordnen, da seine Veröffentlichung nicht nur wesentlich umfangreicher ist, sondern auch mit weiteren und überdies vertiefenden Aspekten aufwartet, die ehedem nicht berücksichtigt werden konnten, hier aber große bis größte Aufmerksamkeit verdienen, wie zum Beispiel die Exkurse zum Koran, zu (gestaltdefinierenden) Leitbildern, Elementen und Ritualen oder, kaum weniger interessant, zur, im besten Sinne, interkulturellen Rezeption der zum Abschluss durchgeführten Ausstellung sämtlicher Studentenarbeiten. Die Lektüre empfiehlt sich also uneingeschränkt, zumal sie ganz nebenbei verdeutlicht, was Kompetenz und Engagement in und bei der Nachwuchsförderung letztlich zu bewirken vermögen, nämlich Resultate von überzeugender Qualität. Michael Wiederspahn Holger Kleine: Neue Moscheen. Entwürfe und Visionen. Jovis Verlag, Berlin 2014. 128 S., ca. 100 Abb., kt., 19,80 €.

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Vor ein paar Jahren erschien das Buch »Genuss mit Geschichte. Einkehr in bayerischen Denkmälern: Gasthöfe, Wirtshäuser und Weinstuben«, das der Verfasser dieser Zeilen in und für Ausgabe 6 · 2010 der [Umrisse] rezensiert, ja hier ebenso ausführlich wie lobend besprochen hat. Seit kurzem liegt nun ein zweiter Band vor, der sich, ein wenig anders betitelt, einem weiteren Bundesland und dessen baugeschichtlich-kulinarischen Sehenswürdigkeiten widmet – und schon allein deshalb einige Neugierde weckt. Dass sie mehr als gerechtfertigt ist, zeigt sich bereits auf und nach den ersten Seiten, denn die Lektüre von »Zu Gast im alten Hessen. Die 50 schönsten historischen Wirtshäuser und Weinstuben« macht genauso viel Spaß und vermittelt einem zudem ähnlich überzeugende Anregungen, Ein- und Ausblicke wie die vorherige Veröffentlichung, obwohl es naturgemäß ein paar kleinere Unterschiede gibt: Während im Fall des Freistaates primär oder überwiegend eher unbekannte Gebäude und Interiors nebst zugehörigem Verpflegungsangebot vorgestellt wurden, finden sich in der jetzigen, die Auswahl quasi gen Norden ergänzenden Publikation auch renommierte, selbst Orts- und Regionsunkundigen durchaus geläufige Adressen, wie zum Beispiel das Hotel Krone in Assmannshausen und damit die berühmte Dichterherberge der sogenannten Rheinromantik des 19. Jahrhundert, das Gasthaus zur Sonne in Marburg, immerhin als Urzelle hessischer Schänken und späterer Speiselokale geltend, oder das Restaurant im Opelbad in Wiesbaden, Teil eines Ensembles, das der Wiener Architekt Franz Schuster geplant und zwischen 1933 und 1934 im Stil des Neuen Bauens errichtet hat. Die einst formulierte Leseempfehlung lässt sich also zweifelsohne wiederholen bzw. übertragen und daher zitieren: »Eine solche Aufforderung zu entdeckungsreichen Exkursionen mit an- oder sie einschließender Verköstigung ablehnen zu wollen dürfte einem fast unweigerlich den Ruf eines Ignoranten verschaffen, zumal für den Augen- samt nachfolgendem Gaumenschmaus vorab lediglich (…) zu zahlen sind.« Michael Wiederspahn Monika Muhlack: Zu Gast im alten Hessen. Die 50 schönsten Wirtshäuser und Weinstuben. Volk Verlag, München 2014. 184 S., zahlr. Abb., kt., 19,90 €.

Design in Frankfurt Bei den Stichworten »Design« und »Frankfurt« fallen einem zunächst wohl nur die drei Namen Margarete Schütte-Lihotzky, Ferdinand Kramer und Dieter Rams ein, was im Prinzip auch kaum verwunderlich ist, da die Mainmetropole nicht unbedingt den Ruf genießt, eine Hochburg der oder für Formgebung (gewesen) zu sein. Wer nun aber das schmale, beinahe gleichlautend betitelte Buch von Klaus Klemp aufschlägt, wird schnell eines Besseren belehrt, ja muss letztendlich anerkennen, dass hier durchaus mehrere Inkunabeln der Moderne entstanden sind, wie etwa »die erste weltweit eingesetzte reformschrift ›futura‹«, Mitte der 1920er Jahre von Paul Renner kreiert. Im selben Zeitraum erfolgte zudem die radikale Erneuerung des städtischen Erscheinungsbildes durch Hans Leistikow und entwarf Walter Dexel beleuchtete Straßenschilder, Reklameuhren, Leuchtwerbung, Telefonhäuschen und sogar Straßenbahnhaltestellen, die als zukunftsweisend galten und gelten dürfen, im Übrigen genauso wie die von ihm gemeinsam mit Adolf Meyer erarbeitete Reklameordnung, die 1928 in abgeschwächter Version als sogenannte Richtlinien zur Reklamegestaltung verabschiedet wurden. Und wer erinnert sich heute noch an Darmstadt als Gründungsort des Bauhaus-Archives, das elf Jahre im Süden Hessens residierte, bis es 1971 nach Berlin übersiedelte? Die Einbände der Bibliothek wie der Edition Suhrkamp sollten hingegen den meisten Lesern oder zumindest jenen anspruchsvollerer Werke bestens vertraut sein, präg(t)en sie dank Willy Fleckhaus’ Graphikkonzept doch ab 1959 bzw. 1962 nicht wenige Buchhandlungsregale. Die 96 chronologisch gegliederten Seiten warten also mit zahllosen (Wieder-)Entdeckungen auf, und zwar von in Vergessenheit geratenen Gebrauchsgütern bis hin zu den berühmten Braun-Produkten, wobei ein Essay von Dieter Rams als thematisch passende Abrundung dient – und in Art eines Resümees überdies erhärtet: Das Rhein-Main-Gebiet hat in vieler Hinsicht Designgeschichte geschrieben. Michael Wiederspahn Klaus Klemp: Design in Frankfurt 1920– 1990. Mit einem Essay von Dieter Rams, hrsg. von Matthias Wagner K. av edition, Stuttgart 2014. 96 S., zahlr. Abb., kt., 19 €.

[Umrisse]


[Umrisse] Zeitschrift für Baukultur ISSN 1437 - 2533 14. Jahrgang Ausgabe 6∙2014 www.umrisse.de

Herausgeber Chefredaktion Verlag

Dipl.-Ing. Michael Wiederspahn Vorstandsmitglied AIV Wiesbaden Dipl.-Ing. Michael Wiederspahn mwiederspahn@verlagsgruppewiederspahn.de

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Monika Kriester Zur Zeit gilt die Anzeigenpreisliste vom Januar 2014. Christina Neuner Orchester-Pavillon in Mardyke Gardens in Cork © Environmental Standard Indexes Ltd. Entertainmenthaus St. Pauli in Hamburg-St. Pauli © Jochen Stüber The Walbrook in London © Forster and Partners Softhouse auf der IBA 2013 in Hamburg-Wilhelmsburg © Kennedy Violich Forschungspavillon 2012 in Stuttgart © ICD/ITKE Kraftfahrzeughalle der Autobahnmeisterei Holzkirchen © Claus + Forster Straßenbahnhaltestelle vor dem Berliner Hauptbahnhof © Technische Universität Berlin Smart Material House für die IBA in Hamburg © Technische Universität Berlin Schmidt printmedien GmbH Haagweg 44, 65462 Ginsheim-Gustavsburg [Umrisse] Zeitschrift für Baukultur erscheint 6 x pro Jahr. Einzelheft: 9,50 € Doppelheft: 19,00 € Jahresbezugspreis: 57,00 € Abonnement Ausland: 63,00 € Die Gesamtauflage von Ausgabe 6∙2014 enthält eine Beilage der Berner Fachhochschule für Architektur, Holz und Bau HSB, Biel.

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