WESER-EMS MANAGER Ausgabe 06/2012

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TITELPORTRÄT

Stadtwerke Osnabrück TITELSTORY

Umwelt- und Energie­ management

BUSINESS IN WESER-EMS

Marktübersicht Regenerative Energien MANAGEMENT

Ökologische Nachhaltigkeit

Ausgabe 7 · 5. Jahrgang August/September 2012 2,80 €

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EDITORIAL

Weser-Ems ist grün! Energieeffizienz und Versorgungslösungen gefragt

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ermutlich wird es früher oder später zum Unwort des Jahres gekürt werden. Bis dahin darf das Wort Nachhaltigkeit in unserer aktuellen Ausgabe aber nicht fehlen. Wie der aufmerksame Leser sicherlich schon festgestellt hat, haben wir uns mit der Thematik „Grün“ in unterschiedlichsten Facetten beschäftigt. Die „grüne Ausgabe“ ist Sinnbild für die Bemühungen in Weser-Ems, CO2Ausstöße zu vermindern, energieeffizienter zu werden und zu den Vorreitern in Sachen erneuerbare Energien zu werden.

Politik rudert zurück Die Politik ruht sich dieser Tage auf schwammigen Aussagen aus. Nachdem die Energiewende doch eigentlich beschlossene Sache ist, heißt es nun aus Regierungskreisen, dass es vielleicht doch nicht so schön umsetzbar ist, wie sich das CDU-FDP-go-green-Duo Merkel und Rösler das vorgestellt hat. Die Stromnetze sind nicht für eine dezentrale und regenerative Energieversorgung vorgesehen, der wichtige Netzausbau wird nicht vorangetrieben, weil keine klaren Finanzierungsstrukturen stehen und die Offshore-Windparks eine unterschätzte technische Herausforderung darstellen – ohnehin können ja auch Steinkoh-

le- und Gaskraftwerke nicht mal so eben vom Netz, da die Grundlastbereitstellung dadurch ins Schwanken gerät. Wann das Wort „Atom“ das erste Mal wieder fallen wird, bleibt da nur abzuwarten. Neue Konzepte in der Energieversorgung sind daher gefragt: Mit gutem Beispiel gehen die regionalen Versorger voran und zeigen nicht nur Möglichkeiten dezentraler Energieversorgung auf, sondern unterstützen gleichzeitig beim professionellen betrieblichen Energiemanagement. Auch genossenschaftliche Energieerzeugung und -versorgung sind auf dem Vormarsch. Und dann gibt es noch die richtig innovativen Projekte made in Germany. Als Beispiel haben wir die Goldene Mühle besucht, die beispielsweise den Wärmebedarf des Flughafens Münster/Osnabrück (FMO) maßgeblich deckt. Holzvergasung lautet hier das Konzept, dass europaweit einmalig seinen Beitrag zur regenerativen Energieversorgung leistet. Was Sie sonst noch Grünes erwartet? Eine Marktübersicht der Unternehmen im Bereich regenerativer Energien dürfte ebenso interessant sein wie die Frage nach ökologischer Nachhaltigkeit oder der Einsatz von Green Marketing im Unternehmen. Viel Spaß beim Lesen!

Haben Sie Fragen oder Anregungen? Rufen Sie uns an! 0 54 61/94 02-23

Florian Kohlhuber, Objektleiter f.kohlhuber@verlagkroeber.de

www.weser-ems-manager.de WESER-EMS MANAGER 07/12

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INHALTSVERZEICHNIS

Stadtwerke Osnabrück Unterwegs in eine nachhaltige Zukunft

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Umwelt- und Energiemanagement

Ranking Energieversorger

12 AKTUELL

TITELSTORY

06 „Die Zukunft der Biogasbranche liegt im Ausland“ Interview mit EnviTec-Vorstand

30 Umwelt-und Energiemanagement Knappe

Olaf von Lehmden

08 iuk-Sommerfest Ein Tag zum Netze schmieden

09 Weiterer A1-Anschluss für den Niedersachsenpark notwendig Antrag

an Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr übergeben

11 VR-Mittelstandspreis Weser-Ems Innovative Unternehmen ausgezeichnet

TITELPORTRÄT 12 Stadtwerke Osnabrück Unterwegs in eine nachhaltige Zukunft

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Ressourcen und Rechtsvorschriften effizient managen

BUSINESS IN WESER-EMS 15 Ranking: Energieversorger Kommunale Zusammenschlüsse auf dem Vormarsch

23 Marktübersicht: Regenerative Energien Energiewende Fehlanzeige?

NAMEN & NACHRICHTEN 40 EnviTec Biogas I Hardy Schmitz 41 Deponieservice Grafschaft Bentheim GmbH Projekt GmbH

42 JadeBayWIND I Hellmann Process Management 43 Barcamp Osnabrück I VRG-Gruppe 44 Oldenburgische Landesbank AG

MANAGEMENT 46 Die Zukunft wird dezentral Autarke Energieversorgung bietet viele Möglichkeiten

52 Alternative Hybridantriebe Bis Elektro­fahrzeuge auf deutschen Straßen zum gewohnten Anblick werden, dürften noch viele Jahre vergehen…

58 Ökologische Nachhaltigkeit ausbauen Synergieeffekte nutzen, Kosten einsparen und Reputation steigern


INHALTSVERZEICHNIS

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Marktübersicht Regenerative Energien

Green IT

58 64 Grün bis ins Mark Nachhaltigkeit als oberstes Werbeversprechen

66 Green IT Hilfe fürs Stromsparen im Mittelstand – Erhebliche Einsparpotenziale bleiben bislang ungenutzt

70 Spezialisierung gefragt Deutschland beim Recycling Vorreiter

73 Förderung der Mitarbeiter Lohnsteuerliche Behandlung von Studiengebühren, wenn diese vom Arbeitgeber übernommen werden

66

Ökologische Nachhaltigkeit

UNTERNEHMENSPORTRÄTS 18 TEN eG 20 Solen Energy 22 Projekt Firmengruppe 28 Prowind 29 NQ Energy 38 ARU Ingenieurgesellschaft 39 ATS Industrieservice

RUBRIKEN

55 Specken Illumination

03 Editorial 44 Insolvenzen 74 Impressum/Vorschau

57 Uni Bremen

56 Citipost 62 L.O.Z. 69 Detlef Coldewey

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AKTUELL Interview

„Die Zukunft der Biogasbranche liegt im Ausland“ Interview mit EnviTec-Vorstand Olaf von Lehmden

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aum ein erneuerbarer Energieträger spaltet die deutsche Öffentlichkeit so sehr wie Biogas. Deutsche Biogasunternehmen sind Vorreiter auf dem Weltmarkt. Die EnviTec Biogas AG aus Lohne gehört zu den Hidden Champions der Branche und konnte im vergangenen Jahr satte 65 Prozent Umsatzanstieg verbuchen. WEM-Redakteur Nicholas Salagaray sprach mit EnviTec-Vorstand Olaf von Lehmden über Zukunftsaussichten und internationale Marktchancen der noch jungen Branche.

WEM: Herr von Lehmden, EnviTec hat im vergangenen Jahr einen riesigen Umsatzsprung gemacht. Wodurch wird dieser Erfolg aus Ihrer Sicht begründet? Olaf von Lehmden: Das zum 1.1.2012 in Kraft getretene EEG wurde am Markt mit sehr viel Skepsis erwartet. Viele Kunden entschlossen sich daher noch in 2011 zur Auftragsvergabe für eine Biogasanlage. Trotz der hohen Beanspruchung der Anlagenkapazität im Inland ist es uns außerdem gelungen, den Auslandsumsatz um nahezu 50 Prozent zu steigern. WEM: Ihr Unternehmen feiert in diesem Jahr sein zehnjähriges Jubiläum. Hätten Sie damals gedacht, dass EnviTec heute diese Relevanz am Biogasmarkt haben würde? Olaf von Lehmden: Im Gründungsjahr 2002 war das regulatorische Umfeld im deutschen Biogasmarkt noch wenig ausgeprägt und die Erfolgsgeschichte des EEG nicht absehbar. Sicherlich haben wir immer an unsere Marktchance geglaubt, aber neben unserem Pioniergeist und Engagement haben wir auch das nötige Quäntchen Glück gehabt, um uns die heutige Marktposition zu erarbeiten. Insbesondere durch unseren Börsengang Mitte 2007 konnte die notwendige finanzielle Basis für die weitere Internationalisierung und den Ausbau unseres Eigenbetriebs gelegt werden. WEM: Deutsche Unternehmen sind Weltmarktführer in Sachen Biogas. Was steckt hinter diesem Erfolg?

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Olaf von Lehmden, EnviTec-Vorstand

Olaf von Lehmden: Biogasunternehmen sind neben der Fähigkeit zum innovativen Anlagenbau in hohem Maße abhängig von einem verlässlichen Förderrahmen im jeweiligen Markt. Diese Voraussetzungen waren im internationalen Vergleich in Deutschland schon seit 2004 erfüllt, was das schnelle Wachstum der deutschen Biogasanlagenhersteller begünstigte, aber auch den technologischen Vorsprung vorantrieb, der ihnen bereits in einem frühen Stadium den erfolgreichen Markteintritt in erste Auslandsmärkte ermöglichte. Auf diese Weise ist Biogastechnologie „Made in Germany“ zum Maßstab im Ausland geworden. Damit trägt die Biogasförderung im Inland weit mehr zu positiven volkswirtschaftlichen Einkommenseffekten bei, als das bei anderen erneuerbaren Energieträgern der Fall ist – die Marktführer sind hierbei inzwischen vermehrt im Ausland zu finden. WEM: Ihr Unternehmen baut momentan die erste Biogasanlage in den USA. Wie schätzen Sie generell die Marktchancen für Biogas dort und auf anderen Kontinenten ein? Olaf von Lehmden: Länderweite Förderbedingungen für Biogas mit festen Einspeisevergütungen, abgesicherten Zertifikatesystemen

und staatlich ausgelobten Tilgungszuschüssen existieren bislang nur im europäischen Raum sowie im kanadischen Bundesstaat Ontario. In den USA wiederum besteht als wesentliches Markthemmnis für Biogas der vergleichsweise niedrige Referenzpreis für Erdgas und Strom. Dennoch sind die USA aufgrund ihres hohen Reststoffanfalls ein hochinteressanter Markt, der zudem in ausgewählten Bundesstaaten attraktiv gefördert wird. Mit dem Bau der ersten Biogasanlage in den USA wollen wir ein Zeichen setzen und den dortigen potenziellen Kunden beweisen, dass eine EnviTec-Biogasanlage perfekt unter US-Rahmenbedingungen funktioniert und Profite erwirtschaftet. Von dieser Referenz erhoffen wir uns einen deutlichen Wachstumsimpuls auf diesem noch wenig erschlossenen Biogasmarkt.

WEM: Die Ressource Biogas wurde bislang von den EEG-Änderungen anders als beispielsweise die Photovoltaik geschont. Biogasanlagen genießen dennoch nicht den besten Ruf, da sie gemeinhin als Gestank verursachend wahrgenommen werden und die Gefahren der Monokultivierung insbesondere durch den Anbau von Energiemais fördern. Wie gehen Sie mit diesen Vorurteilen um und wo sehen Sie Verbesserungspotenziale in der gesamten Technik? Olaf von Lehmden: Natürlich sind wir insbesondere in unserer Funktion als Projektentwickler mit der gesamten Bandbreite an Vorurteilen konfrontiert. Wir ergreifen daher immer die Gelegenheit, Skeptiker und kritische Anwohner oder Politiker zu laufenden EnviTec-Anlagen einzuladen und sie mit Fachkompetenz zu überzeugen, dass es sich ganz überwiegend um Vorurteile handelt, mit denen Stimmung gegen Biogas gemacht wird. Das Problem von Monokulturen ist auf wenige Regionen beschränkt, nämlich ausschließlich dort, wo die Massentierhaltung stark ausgeprägt ist und sich Konkurrenzen um Futtermittel bilden. Wir betonen die positiven Seiten von Biogas: Insbesondere die Speicherfähigkeit, die Spitzen- und Grundlastfähigkeit und die Regelbarkeit der aus Biogas ge-


Interview AKTUELL

wonnenen Energie sind wichtige Eigenschaften, die Biogas positiv von anderen erneuerbaren Energieträgern unterscheiden.

WEM: Im vergangenen Jahr hat Ihr Unternehmen mit einem Plus von rund 65 Prozent einen Rekordumsatz von einer Viertel Milliarde Euro erzielt. Welche Marktentwicklung erwarten Sie für die nächsten fünf Jahre und wo wollen Sie dann stehen? Olaf von Lehmden: Der deutsche Markt ist nach den starken letzten Jahren in eine Reifephase getreten. Das heißt, die jährlichen Zuwachsraten bei den Neuinstallationen werden sich nicht weiter steigern lassen. Parallel dazu hat der Gesetzgeber mit dem EEG 2012 deutlich gemacht, dass er abgesehen vom Kleinstsegment der 75 kW-Gülleanlagen eher die größeren und energieeffizienteren Biogasanlagen sowie die Gasaufbereitungsanlagen fördern will. Im Markt für Gasaufbereitungsanlagen liegt zum Beispiel der Zielerreichungsgrad aktuell erst bei acht Prozent der politisch für 2020 angestrebten Biomethan-Mengen. Die Marktchancen in Deutschland werden künftig davon abhängig sein, wie es den Marktteilnehmern gelingt, in diesem Segment Marktanteile zu gewinnen.

Mehr Bedeutung wird unseres Erachtens künftig dem Bereich „Repowering“ zuteil. Zudem haben wir als Anlagenbauer mit der Gründung der EnviTec Energy den Sprung in das energiewirtschaftliche Umfeld geschafft. In der Vernetzung zur direkten Strom- und Biomethan-Vermarktung liegt der Schlüssel für zukünftige Biogasanlagen bzw. deren Erweiterung. Dies vorausgeschickt gehen wir für den deutschen Markt künftig von einem Umsatzanteil im Anlagenbau von circa 40 Prozent im EnviTec-Konzern aus. Die Zukunft der Biogasbranche jedoch liegt im Ausland. Die EnviTec hat bereits jetzt mit gut 57 Prozent einen höheren Auslandsanteil im Auftragsbuch zu verzeichnen als im Inland. Unseren Fokus legen wir derzeit auf die Bio­ gasmärkte in Großbritannien, Frankreich und Tschechien. Gemessen am deutschen Markt, stecken die Auslandsmärkte immer noch in den Kinderschuhen und bieten somit in den nächs­ ten Jahren ein hervorragendes Entwicklungspotenzial für unser Unternehmen.

WEM: Biogas ersetzt bereits heute zwei Atomkraftwerke und macht rund elf Prozent des Stroms aus regenerativen Energien aus. Welche Rolle kann die Technologie aus Ihrer

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Sicht bei der Energiewende einnehmen und welchen Beitrag kann sie bei der dezentralen Energieversorgung leisten?

Olaf von Lehmden: Auch für die Beantwortung dieser Frage ist es hilfreich, einen Blick auf die Besonderheiten von Biogas zu werfen. So betrachten wir heute oft zu einseitig die Quantität eines Energieträgers, um dessen Erfolg zu bemessen. Jedoch kann eine Kilowattstunde Windstrom, die am Neujahrsmorgen erzeugt wird sogar einen negativen Börsenwert haben, während eine Kilowattstunde Biogasstrom, die an einem Arbeitstag vormittags erzeugt wurde, über 10 Cent/kWh am Strommarkt erlösen kann. Zu dieser kWh Strom kann der Produzent zu dieser Tageszeit auch eine kWh Wärme einspeisen, wodurch ein weiterer wirtschaftlicher und ökologischer Nutzen entsteht. Nachts können hunderte Biogas-BHKW in Bereitschaft stehen und den Regelenergiebedarf eines umweltschädlichen Kohlekraftwerkes, das im Bereitschaftsmodus gefahren wird, darstellen. Diese energetischen Möglichkeiten von Biogas werden künftig immer wichtiger. Wir gehen daher fest davon aus, dass es der Branche über diesen Weg gelingen kann, ein Bewusstsein pro Biogas zu schaffen.


AKTUELL iuk-Sommerfest

iuk-Sommerfest Ein Tag zum Netze schmieden

Bild rechts (v.l.): Wirtschaftspsychologe Prof. Dr. Uwe P. Kanning (Hochschule Osnabrück), Dr. Norbert Schmidt (Science to Business GmbH – Fachhochschule Osnabrück), Reinhold Berling (Vorsitzender des iuk-Netzwerkes) und Prof. Dr. Bernd Lehmann (Vizepräsident Forschung und Lehre der Hochschule Osnabrück) freuten sich über die rege Teilnahme am Sommerfest. Fotos: Manfred Pollert

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it mehr als 250 Gästen feierte die Branche der Informations- und Kommunikationstechnologie (iuk) kürzlich auf dem Gelände des neuen Hochschulstandortes „Schmied im Hone“ in Osnabrück/Haste ihr jährliches Sommerfest. Das iuk-Sommerfest hat seit neun Jahren Tradition und erfreut sich einer steigenden Beliebtheit bei den Geschäftsführern von Firmen im Wirtschaftsraum Osnabrück. Nicht nur die iuk-Branche war vertreten, sondern auch Firmen aus unterschiedlichen Branchen. Prominenter Gast war in diesem Jahr neben dem Oberbürgermeister Boris Pistorius zum Beispiel IHK-Präsident GerdChristian Titgemeyer.

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Reinhold Berling, Vorstand des iuk, eröffnete das Sommerfest gemeinsam mit Prof. Dr. Bernd Lehmann, dem Vizepräsidenten für Studium und Lehre der Hochschule Osnabrück.

Festvortrag: Falsches Personalmanagement Im Anschluss wurde den Gästen sowohl lehrreich als auch unterhaltsam vermittelt, wie man Personalmanagement möglichst nicht betreiben sollte. „12 Strategien, um die falschen Mitarbeiter zu finden“ lautete der Titel des Festvortrages von Prof. Uwe Pe-

ter Kanning, Wirtschaftspsychologe an der Hochschule Osnabrück. Besonders gewürdigt werden musste bei diesem Sommerfest die Tatsache, dass es an einem der wenigen regenfreien Abende ein „Netzwerken“ innerhalb der Unternehmerschaft im Wirtschaftsraum Osnabrücker Land ermöglichte und gleichzeitig das passende Ambiente für kulinarische Genüsse und kurzweilige Feststimmung bot. Wie in jedem Jahr beruhte der Erfolg der Veranstaltung auch darauf, dass ein interessanter Veranstaltungsort gefunden wurde. Das alte Ausflugslokal „Schmied im Hone“ wurde erst kürzlich renoviert und beherbergt seit dem Frühjahr 2012 den Bereich „Lebensmitteltechnologie“ der Hochschule Osnabrück.


Niedersachsenpark AKTUELL

Weiterer A1-Anschluss für den Niedersachsenpark notwendig Antrag an Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr übergeben

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er Niedersachsenpark setzt sich für einen weiteren Autobahnanschluss ein. Er soll den Industriepark südlich (Riester Damm) an die Autobahn A1 anbinden. Ein entsprechender Antrag wurde jetzt in Osnabrück an Cord Lüesse, Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr, Geschäftsbereich Osnabrück, übergeben. Die Anbindung sei notwendig, weil das Verkehrsaufkommen immer höher werde, erläuterte Niedersachsenpark-Geschäftsführer Uwe Schumacher. Es werde künftig mit rund 25.000 Fahrzeugen pro Tag im Niedersachsenpark gerechnet. Davon seien 20 Prozent LKW. Das hänge auch mit dem Logistik-Betrieb von adidas und PSA Peugeot zusammen. Die aus südlicher Richtung kommenden Fahrzeuge müssten ohne einen weiteren Anschluss doppelte Wege in Kauf nehmen, nämlich den Park über die nördliche Zufahrt befahren, ihn einmal durch-

queren, um dann anschließend dieselbe Strecke im Park und auf der Autobahn erneut zurückzulegen. Schumacher betonte, dass der anvisierte Zuwachs von zurzeit 1.200 Arbeitsplätzen

auf künftig 7.000 eine zweite Autobahnzufahrt rechtfertige. Einziges mögliches Problem: Die neue Auffahrt würde in einem Abstand von 2,8 Kilometern zur nächsten Anschlussstelle entstehen. Der minimal einzuhaltende gesetzliche Abstand liegt allerdings bei drei Kilometern. Georg Schirmbeck, CDU-Bundestagsabgeordneter und Aufsichtsratsvorsitzender der Niedersachsenpark GmbH, weiß sehr wohl, wie schwierig es wird, eine Genehmigung zu bekommen. Dennoch hält er beim Niedersachsenpark eine Ausnahme „für sachgerecht und geboten“.

Antragsübergabe „Neue Anschlussstelle A1“ mit (von links) Uwe Schumacher (Geschäftsführer Niedersachsenpark GmbH), Manfred Ramm (Ingenieurplanung Wallenhorst), Josef Schlarmann (stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender Niedersachsenpark GmbH), Cord Lüesse (Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr; Geschäftsbereich Osnabrück), Georg Schirmbeck (MdB; Aufsichtsratsvorsitzender Niedersachsenpark GmbH), Dr. Horst Baier (Samtgemeindebürgermeister Bersenbrück), Dr. Frank Engelmann (Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr; Geschäftsbereich Osnabrück) und Alfons Wieschmann (Bürgermeister Neuenkirchen-Vörden). Foto: Niedersachsenpark

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VR-Mittelstandspreis Weser-Ems AKTUELL

VR-Mittelstandspreis Innovative Unternehmen ausgezeichnet

rechte Gestaltung der Arbeitsplätze und der Arbeitszeit. Das Gesundheitsmanagement umfasst zahlreiche Angebote, wie Rückenschule, Raucherentwöhnung mit Lebenspartner, Mobilen Physiotherapeut, Gesundheitsbonus, Erfolgsprämien, Ergonomieschulung am Arbeitsplatz, Anschaffung ergonomischer Büromöbel, Fahrsicherheitstrainings, Grippeschutzimpfung, Impfpassberatung durch Betriebsarzt und genaue Dokumentation der Mitarbeiterjahresgespräche – um nur einige von insgesamt fast 50 Maßnahmen zu nennen. Eine weitere Besonderheit ist das Cheffrühstück, das den Mitarbeitern Gelegenheit gibt, mit der Führung auf gleicher Augenhöhe über Verbesserungen im Betriebsablauf zu sprechen.

den Ursprungszustand zurück gerüstet werden können, entstand im eigenen Fuhrpark der Funkmietwagen Hatscher GmbH. Bei diesem Unternehmen werden Fahrzeuge mit einer speziellen Farbgebung sowie einer umfangreichen Ausstattung eingesetzt. Durch die Region Ostfriesland Die Mossau Energy Entfernung der Folien GmbH installiert Photovoltaikanlagen und trat Nach der Preisübergabe der VR-Mittelstandspreise Weser-Ems (v.l.): Geschäftsführer Harald Lesch, Arbeitsgemeinschaft der Volksbanken und Raiffeisenbanken in Weser-Ems; Geschäftsführer Christian Wurst, war es möglich gewor- mit dem eigens entworfenen Konzept des „AuWurst Stahlbau GmbH, Bersenbrück; Geschäftsführer Günter Mossau, Mossau Energy GmbH, Aurich; und den, die hochwertigen tarken Hauses“ an. Hierbei soll eine Möglichkeit Geschäftsführer Jörg Hatscher, INTAX Innovative Fahrzeuglösungen GmbH, Oldenburg. Fahrzeuge bereits nach gefunden werden, die unstetig auftretenden emeinsam mit den Industrie- und Han- zwei Jahren wieder lukrativ zu veräußern, da sie regenerativen Energien zu speichern und kondelskammern und den Handwerks- sich jeweils in strahlendem Neulack befinden stant verfügbar zu machen. Das Unternehmen kammern haben die Volksbanken und und sich auch das Interieur wieder im Serien- setzt in seinem Konzept auf Wasserstoff und Raiffeisenbanken in Weser-Ems den „VR-Mit- zustand präsentiert. Dieses Verfahren wurde arbeitet, um ein kostengünstiges System dartelstandspreis Weser-Ems“ ausgeschrieben. soweit perfektioniert, dass heutzutage nahezu stellen zu können, mit alkalischer und mit PEMDrei mittelständische Unternehmen wurden jeder Automobilhersteller und -importeur für Technologie. jetzt von Geschäftsführer Harald Lesch, Ar- PKW, Transporter, beitsgemeinschaft der Volksbanken und Raiff- Bus und LKW auf eisenbanken in Weser-Ems, im Rahmen einer diese Dienstleistung Feierstunde in Bad Zwischenahn als die diesjäh- zurückgreift. rigen Preisträger ausgezeichnet. Über 60 Unternehmen aus Weser-Ems haRegion Osnabrück ben sich um den mit drei Geldpreisen in Höhe / Emsland / Grafschaft von je 5.000 Euro dotierten VR-Mittelstands- Bentheim Die Wurst Stahlbau GmbH mit preis beworben. Der fachkundigen Jury gehörten Vertreter Sitz in Bersenbrück der drei Industrie- und Handelskammern und hat sich mit ihrem „beder drei Handwerkskammern in Weser-Ems an. trieblichen Gesund„Wir sind gemeinsam mit den Jurymitgliedern heit smanagement “ beeindruckt, welches Potenzial die mittelstän- beworben. Im Jahr dischen Unternehmen in der Wirtschaftsregi- 2005 hat die Wurst on Weser-Ems aufzuweisen haben. Es hat sich Stahlbau GmbH mit wieder einmal gezeigt, dass der Mittelstand mit einem Programm zur seinen Innovationen das tragende Fundament Raucherentwöhnung der Wettbewerbs- und Leistungsfähigkeit in der AOK begonnen. Weser-Ems und auch ein wesentlicher Arbeits- Beweggründe für die platzmotor ist, denn es sind die kleinen und anschließende Einmittleren Unternehmen, wo überwiegend neue führung des systemaArbeitsplätze entstehen“, unterstrich Geschäfts- tischen betrieblichen führer Harald Lesch bei der Feierstunde in Bad Gesundheitsmanagements waren: RedukZwischenahn. tion von Belastungen, fm Büromöbel Franz Meyer GmbH & Co.KG Region Oldenburg Die Geschäftsidee der IN- Verbesserung der MoGlaßdorfer Str. 18-24 26219 Bösel TAX Innovative Fahrzeuglösungen GmbH, Ol- tivation, Senkungen Tel. 04494 - 92 50-0 Fax. 04494 - 81 51 info@fm-bueromoebel.de www.fm-bueromoebel.de denburg, Sonderfahrzeuge so umzurüsten, dass der Fehlzeitenquote, diese nach der Nutzung wieder vollständig in lebensumstandsge-

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TITELPORTRÄT Stadtwerke Osnabrück

Links oben: Der Solarbaum liefert Energie für die E-Flotte. Links unten: Das Bäderflaggschiff Nettebad. Rechts oben: Windkraft auf dem Piesberg versorgt zahlreiche Haushalte mit Grünstrom.

Unterwegs in eine nachhaltige Zukunft Stadtwerke Osnabrück als Infrastrukturdienstleister für eine ganze Region

A

ls einer der größten kommunalen Infrastrukturdienstleister Deutschlands stellen die Stadtwerke Osnabrück die Weichen auf nachhaltiges Wachstum. Zu den Kernkompetenzen des Unternehmens gehören die Energie- und Wasserversorgung, der ÖPNV sowie der Betrieb der Entwässerung, des Hafens und der Bäder in Osnabrück. Mit mehr als 950 Mitarbeitern zählen die Stadtwerke – eine 100-prozentige Tochter der Stadt Osnabrück mit einer 150 Jahre langen Geschichte – zu den größten Arbeitgebern der Region. Inklusive der Beteiligungen unter anderem an dem privaten Bahnunternehmen NordWestBahn arbeiten rund 1.200 Beschäftigte in der Stadtwerke-Gruppe.

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CO2-Emissionen bis 2050 um 80 Prozent reduzieren Zur strategischen Weiterentwicklung setzen die Stadtwerke insbesondere auf die Ausweitung ihres Dienstleistungsportfolios sowie den Ausbau ihrer Energieerzeugungs- sowie Energieffizienzaktivitäten. Im Rahmen ihrer im Jahr 2008 – also weit vor der Energiewende – gestarteten grünen Initiative KUK, KompetenzUmweltKlima, hat sich das Unternehmen ehrgeizige Umwelt- und Klimaziele gesetzt. So wollen die Stadtwerke bis zum Jahr 2020 die CO2-Emissionen um 40 Prozent, bis zum Jahr 2050 um bis zu 80 Prozent reduzieren (Basis-

jahr: 1990). Bis 2018 sollen alle Privatkunden mit grünem Strom aus eigenen alternativen Erzeugungsanlagen versorgt werden. Dafür will das Unternehmen insgesamt 180 Millionen Euro investieren.

Energiewende nur mit Stadtwerken „Die Energiewende ist nur mit starken kommunalen Strukturen zu erreichen“, begründet der Vorstandsvorsitzende Manfred Hülsmann das Engagement der Stadtwerke Osnabrück. „Wir Stadtwerke managen den notwendigen Umbau des Energiesystems vor Ort


Stadtwerke Osnabrück TITELPORTRÄT

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und sind somit ein wichtiger Treiber.“ Gleich in drei für die Energiewende maßgeblichen Feldern sind die Stadtwerke tätig: Dem Ausbau und der Integration der dezentralen grünen Energieversorgung, dem Aus- und Umbau der Verteilnetze vor Ort sowie der Steigerung der Energie- und Ressourcen­effizienz.

Dezentrale und grüne Energieerzeugung Bei ihren Erzeugungsprojekten setzen die Stadtwerke auf einen breiten Mix an regenerativen Energieträgern – lokal wie auch überregional. Den bislang größten Beitrag zur CO2-Reduzierung in Osnabrück leistet der Mitte 2010 im Rahmen eines Repowerings errichtete Windpark auf dem Piesberg. Parallel investieren die Stadtwerke in Photovoltaik-, Biomasse-, Geothermie- und Kraft-WärmeKopplungsprojekte. Beispiele sind die Inbetriebnahme der größten Solarfassade Osnabrücks auf dem Stadtwerke-Zentralgelände, die künftige Geothermienutzung am Nettebad oder die Errichtung der weltgrößten derzeit auf dem Markt vorhandenen Onshore-Windkraftanlage in Diepenau (Kreis Nienburg). Zusätzlich tes­ten die Stadtwerke in Pilotprojekten zwei sogenannte „Keller-Kraftwerke“: Mini-Blockheizkraftwerke, die in Privathäusern gleichzeitig Strom und Wärme erzeugen. Intelligent zu einem Schwarmkraftwerk vernetzt, sollen unzählige dieser Keller-Kraftwerke künftig die benötigte Regelenergie bereitstellen und somit Großkraftwerke ersetzen können.

Verteilnetz wird zu Smart Grid „Das alles zeigt, welche neuen Herausforderungen auf unser Netz zukommen werden“, betont Manfred Hülsmann. Die dezentralen Erzeuger und neue Energieanwendungen wie die digitalen Zähler müssen eingebunden werden. Aus dem klassischen Verteilnetz – wenige zentrale Kraftwerke erzeugen Strom, der dann bis zur Steckdose weiterverteilt wird – werde das „Smart Grid“: eine Plattform für Erzeugung, Speicherung und Versorgung. In diesem Zuge haben die Stadtwerke bereits ein neues Leitsystem eingeführt, investieren kontinuierlich in neue Netztechnik und treiben Forschungsprojekte voran. „Die Verteilnetze vor Ort müssen sich wandeln und ‚intelligent’ werden. Dies ist ein weiterer elementarer Stadtwerke-Beitrag zum Gelingen der Energiewende“, so Hülsmann.

Contracting für optimiertes Energiemanagement Ein Meilenstein bei den Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz war in 2010 der Bau eines neuen Stadtwerke-Bürogebäudes in Passivhausbauweise – dem ersten die-

wir unser Know-how in unseren Kernkompetenzen Energie und Mobilität“, beschreibt Stadtwerke-Vorstand Dr. Stephan Rolfes das Engagement. Das Unternehmen fährt dabei sozusagen zweigleisig: Einerseits bauen die Stadtwerke ihre eigene E-Flotte mit aktuell 26 E-Autos, zwölf E-Rollern und einem Elektrobus kontinuierlich aus. Andererseits investiert

Manfred Hülsmann und Dr. Stephan Rolfes

ser Art im gesamten Nordwesten. Zusätzlich positionieren die Stadtwerke ihre drei Bäderstandorte mit verschiedensten innovativen Pilotprojekten bundesweit als Energie-Vorreiter. „Unsere Kompetenz in Sachen Energieeffizienz bieten wir aber auch unseren Kunden an“, betont der Stadtwerke-Vorstandsvorsitzende. So nutzen viele Kunden das Beratungsangebot im neuen Servicezentrum mitten im Herzen der Osnabrücker Innenstadt. Für Gewerbetreibende sind insbesondere die maßgeschneiderten Contractingpartnerschaften interessant, bei dem sie ihr Energiemanagement „outsourcen“. Die Stadtwerke übernehmen dabei die Rolle des „Kümmerers“, der die Kundenanlagen auf den technisch neuesten Stand bringt und betreibt. Der Kunde bezahlt lediglich für die aus den Anlagen gewonnene Energie – eine klassische Win-win-Situation.

Kampagne „Mobilität 2030“ Mit dem Ausbau der Elektromobilität verfolgen die Stadtwerke einen weiteren zentralen Effizienzgedanken. „Hier verbinden

das Unternehmen als Partner des StadtwerkeVerbundes ladenetz.de in den Ausbau der flächendeckenden Ladeinfrastruktur. Eingebettet ist dieses Engagement in das Gesamtprojekt „Mobilität 2030“ mit dem Ziel, ein effizientes und ganzheitliches Verkehrsnetz der Zukunft zu gestalten. „Dabei wollen wir sowohl die unterschiedlichen Verkehrsträger, wie Bus, Bahn und auch das Carsharing, als auch die unterschiedlichen E-Antriebssys­ teme, wie beim sogenannten Trolleybus, als Plug-In oder Hybrid miteinander kombinieren“, ergänzt der Stadtwerke-Vorstand. Auch hier setzen sich die Stadtwerke ein ehrgeiziges KUK-Ziel: Bis zum Jahr 2020 soll der innerstädtische Nahverkehr zu 80 Prozent elektrisch unterwegs sein. Ganz wichtig ist Dr. Stephan Rolfes beim zukünftigen Umbau des innerstädtischen Verkehrsnetzes der partnerschaftliche Ansatz: „Alle sind aufgerufen, unsere Kampagne ‚Mobilität 2030’ mit eigenen Ideen zu unterstützen: Politik, Wirtschaft, Verbände, Vereine – sprich: Die Menschen in unserer Region. Nur zusammen werden wir Osnabrück durch eine zukunftsfähige Mobilität noch lebenswerter machen“, so der Appell des StadtwerkeVorstands. WESER-EMS MANAGER 07/12

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TITELPORTRÄT Stadtwerke Osnabrück

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Links: Der Passivhausanbau der Stadtwerke. Rechts oben: In der Netzleitstelle wird das Energienetz der Stadt gesteuert. Rechts unten: Der bundesweit erste ElektroBus im Linienverkehr

Die aufgeführten Aktivitäten machen deutlich, welchen Wandel die Stadtwerke Osnabrück derzeit vollziehen: Vom klassischen Energieversorger und Busanbieter hin zu einem modernen umfassenden Infrastrukturdienstleister. Dabei sehen beide Stadtwerke-Vorstände ihr Unternehmen als zentralen Bestandteil eines einzigartigen regionalen Netzwerks: bestehend aus starken se ZU H a U Partnern wie der Deutschen Buna br Ü Ck sn O in t g ä desstiftung Umwelt (DBU) und L H erZ sC Unser H . der Hochschule Osnabrück, mit t UmweL FÜr Die der die Stadtwerke in 2011 das Kompetenzzentrum Energie gegründet haben. Zusammenfassend lässt sich das Engagement der Stadtwerke mit einer

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Doppelfunktion beschreiben. Zum einen sind die Stadtwerke Wegbereiter, indem sie selber in den Ausbau grüner Energieerzeugung und Energieeffizienzmaßnahmen investieren. Zum anderen Wegbegleiter, indem sie mit ihrer Kompetenz die Menschen und Unternehmen in der Region beraten, welchen Beitrag jeder einzelne selber leisten kann – zum Wohle der Umwelt, der Kunden und der Region.

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Wandel zum umfassenden Dienstleister

Stadtwerke Osnabrück AG Alte Poststraße 9 · 49074 Osnabrück Telefon: 0541 20020 · Telefax: 0541 20023100 info@stw-os.de · www.stadtwerke-osnabrueck.de


Ranking: Energieversorger BUSINESS IN WESER-EMS

Konzessionsverträge neu vergeben Kommunale Zusammenschlüsse auf dem Vormarsch

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urch die zunehmende Nachfrage des Gesetzgebers nach Wettbewerb auf dem deutschen Energiemarkt hat die deutsche Energieversorgungsbranche in den letzten 15 Jahren stark an Dynamik gewonnen. Nachdem der Markt der Lieferanten weitestgehend liberalisiert ist und Verbraucher die unterschiedlichen Angebote zu nutzen beginnen, rücken nun immer mehr die Verteilnetzbetreiber (VNB) in den Fokus neuer Geschäftsmodelle. Als Grundlage gelten die Konzessionsverträge, die die Bereitstellung und den Betrieb von Strom-, Gas- oder Wasser-Versorgungsnetzen zwischen Kommunen und privaten Netzbetreibern regeln.

Rekommunalisierung auf dem Vormarsch Rund 80 Prozent der Kommunen schlossen diese Verträge in der Vergangenheit mit einem der vier großen Netzbetreiber RWE, E.ON, EnBW und Vattenfall. Durch das Energiewirtschaftsgesetz EnWG und die Energiewende in Deutschland wird nun für viele Kommunen der Eigenbetrieb der Netze interessanter. Erneuerbare Energien können dezentral genutzt werden und ändern das Kräfteverhältnis zwischen dem einst monopolbehafteten Energiemarkt und privatwirt-

schaftlichen wie genossenschaftlich organisierten Energieversorger. In den nächsten Jahren werden landesweit über 1.000 Konzessionsverträge neu vergeben – hier geht die Tendenz in Richtung lokale Dienstleistungen. In den letzten Jahren haben bereits einzelne Kommunen ihre Konzessionen an lokale Stadtwerke vergeben, wodurch schon bald ein Trend ausgerufen wurde, der unter dem Namen Rekommunalisierung bekannt ist. Neben höheren Einnahmen bietet das vor allem mehr Einflussnahme auf wirtschafts- und arbeitspolitische Gestaltungsspielräume. Zudem können Kommunen so ihre eigenen Klimaziele umsetzen.

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MANAGEMENT Ranking: Energieversorger

OOWV – OLDENBURGISCHOSTFRIESISCHER WASSERVERBAND Der OOWV sorgt im Nord­westen für reines und gesundes Trinkwasser und ist auch für die Entsorgung des Abwassers in der Region zuständig. Der Schutz der Ressource Wasser ist eine vordringliche Aufgabe, um auch für die nachfolgenden Generationen die Versorgung (V.l.): Karsten Specht (kaufmännischer Geschäftsführer und mit Trinkwasser sicherzustellen. Sprecher) und Peter Kaufmann (technischer Geschäftsführer) Dafür hat der OOWV über viele Jahrzehnte ökologische und politische Überzeugungsarbeit geleistet. Mit der idealen Kombination der Unternehmensbereiche Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung wird der OOWV gemeinsam mit seinen Mitgliedern, den Landkreisen und Kommunen, auch in den kommenden Jahren verantwortungsvoll und zukunftorientiert sein Engagement für das Wasser fortführen.

STADTWERKE LINGEN GMBH Die Stadtwerke Lingen GmbH versorgt das Stadtgebiet Lingen seit 1999 zuverlässig mit Strom, Erdgas und Trinkwasser. Die Nachbargemeinde Lohne beliefern die Stadtwerke Lingen ebenfalls mit Erdgas, seit 2012 auch mit Strom. Die Stadtwerke Lingen sind kompetenter Ansprechpartner, wenn es um Energieberatung, Wärmeservice, Hausanschlüsse, 24-Stunden-Entstörungsdienst, Fahren mit Erdgas und Grundstückserschließung geht. Im Kundenzentrum beraten zehn Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Kunden hinsichtlich An-, Um- und Abmeldungen sowie Abrechnung. Das Unternehmen ist nicht nur Energieversorgungsunternehmen für Lingen. Es versteht sich auch als kommunaler Dienstleister: Circa 80 Mitarbeiter sind darum bemüht, den Kunden in Sachen Energie ein Maximum an Service, Qualität und Sicherheit zu bieten – für einen guten Tag! Die Geschäftsführer der Stadtwerke Lingen: Assessor Ulrich Boss (links) und Dipl.-Ing. Arno Ester

STADTWERKE NORDEN

STADTWERKE OSNABRÜCK AG

Die Stadtwerke Norden gehören zu den Wirtschaftsbetrieben der Stadt Norden GmbH und sind damit zu 100 Prozent in kommunaler Hand. Als ostfriesisches Traditionsunternehmen sind sie eng mit der Region und den Menschen verbunden. Aktuell beschäftigen sie rund 65 Mitarbeiter. Sie liefern Erdgas und Strom – auch überregional –, Wasser und Wärme. Dabei greifen sie auf über 110 Jahre Erfahrung zurück. Modern und servicestark sind sie auf die zukünftigen Anforderungen des Energiemarktes ausgerichtet. Dabei liegt der Fokus besonders auf einer nachhaltigen Energieerzeugung: In Niedersachsen sind die Stadtwerke Norden Schrittmacher für Windenergie und betreiben zwei eigene Windparks. Daneben setzen sie elf effiziente Blockheizkraftwerke ein, die durch Kraft-WärmeKopplung Strom und Wärme zugleich produzieren. Zwei Holzhackschnitzelheizwerke erzeugen ökologisch effektive Fernwärme. Auch umweltschonende Mobilität hat längst Einzug erhalten: Elektro-Roller und -Autos gehören ebenso zum Fuhrpark wie Erdgasfahrzeuge.

Die Stadtwerke Osnabrück sind mit ihrem breiten Portfolio einer der größten kommunalen Infrastrukturdienstleister Deutschlands. Zu den Kerngeschäftsfeldern der Stadtwerke gehören die Energie- und Wasserversorgung, der Öffentliche Personennahverkehr sowie der Betrieb der Entwässerung, des Hafens und der Bäder in Osnabrück. Zudem ist das Unterneh- Manfred Hülsmann und Dr. Stephan Rolfes men unter anderem an der NordWestBahn, einem der größten privaten Bahnunternehmen Deutschlands, beteiligt. Besonders diese vielfältigen Kompetenzen machen den Erfolg der Stadtwerke aus, die zu 100 Prozent in kommunaler Hand sind. Das Unternehmen zeichnet sich insbesondere durch eine sichere Versorgung, umfassende Leistungen, qualitativ hochwertige Angebote, kompetenten Service, seine Nähe zum Kunden sowie seine Umweltkompetenz aus, die in der grünen Initiative KUK (KompetenzUmweltKlima) gebündelt ist. Ihre Verbundenheit mit der Region zeigen die Stadtwerke durch ihr hohes und vielfältiges Engagement als Förderer zahlreicher Projekte in den Bereichen Soziales & Gesellschaft, Bildung & Wissenschaft, Kultur sowie Sport.

Stadtwerke-Geschäftsführer Stefan Richtstein

www.stadtwerke-norden.de

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Ranking: Energieversorger BUSINESS IN WESER-EMS

TEUTOBURGER ENERGIE NETZWERK EG Die Teutoburger Energie Netzwerk eG (TEN) versorgt die Gemeinden Hagen a.T.W., Bad Laer, Hilter, Bad Iburg, Glandorf sowie Regionen darüber hinaus zuverlässig und umweltfreundlich mit Strom, Erdgas und Fernwärme. Als Zusammenschluss mehrerer lokaler Energiegenossenschaften, wächst das Unternehmen seit der Fusion im Jahr 2000 kontinuierlich und beschäftigt heute 70 Mitarbeiter. Rund 3.000 Mitglieder unterstützen die Genossenschaft und bilden die Basis für eine sichere und rentable Investitionsplanung. Mit drei großflächigen Photovoltaikparks, von denen das Prestigeprojekt in Glandorf bei Osnabrück mit 8,2 MWp 2010 noch als größter Freilandpark Niedersachsens galt, erzeugt die TEN jährlich über zwölf Megawatt an eigenem Solarstrom. Seit 1993 betreibt die TEN eG bereits ihre erste Windkraftanlage in Hilter am Helmut Eicker, Vorstandsvorsitzender Teutoburger Wald. Seit 2004 steuert das Tochterunternehmen Teuto-Wind GmbH & Co. KG einen Windpark mit drei Windenergieanlagen und einer Gesamtleistung von 4.500 kW. 2005 wurde eine zusätzliche Windkraftanlage mit 2.300 kW Leistung in Bad Laer errichtet. Mit dem Produkt Purastrom schafft die TEN auch für Privat- und Gewerbekunden die Möglichkeit, Strom aus regenerativen Energien zu nutzen. Dieser wird zu 100 Prozent aus Wasserkraft bereitgestellt.

Rang

Unternehmen

Hauptsitz

1

EWE AG

Oldenburg

2

Stadtwerke Osnabrück AG

Osnabrück

3

OOWV

Brake

4 5

nvb Nordhorner Versorgungsbetriebe GmbH Teutoburger Energie Netzwerk eG

Vorstand / Geschäftsführer

Umsatz

Strom­ abgabe

Dr. Werner Brinker (Vorstandsvor7,5 Mrd. 18,8 Mrd. kWh sitzender) Manfred Hülsmann (Vorsitzen360,9 Mio. 1.043,9 GWh der), Dr. Stephan Rolfes Karsten Specht (Sprecher der Ge156 Mio. – schäftsführung), Peter Kaufmann

Nordhorn

Dr. Michael Angrick

90 Mio.

130 Mio. kWh

Hagen a.T.W.

Helmut Eicker

58,4 Mio.

Hinweis in eigener Sache Immer wieder kommt es vor, dass Unternehmen INFO in den Marktübersichten und Rankings fehlen. Dafür kann es verschiedene Gründe geben: Entweder die Firma war über das Internet und frei zugängliche Datenbanken nicht zu recherchieren oder sie hat nicht auf unsere schriftlichen und telefonischen Anfragen reagiert. Einige Unternehmen verweigern sich per se jeder Form der Veröffentlichung. In der kommenden Ausgabe publizieren wir eine Markt­ übersicht der Wirtschaftsprüfungssozietäten aus der Region. Wenn Sie dieser Branche angehören und beim Lesen der aktuellen Ausgabe noch keinen Fragebogen erhalten haben, gehen Sie auf Nummer sicher und melden Sie sich bitte kurz bei Nicholas Salagaray, Redakteur des WESER-EMS MANAGER, n.salagaray@verlagkroeber.de.

Anteil Grünstrom

k.A.

k.A.

19,7 %

1.932,2 GWh

51,3 GWh

10,4 Mio. m³

– 0,62 %

176,32 Mio.

14 Mio. kWh

56 Mio.

212 Mio. kWh

19 %

597,18 Mio.

13,5 Mio. kWh

1,53 Mio. m³

48 Mio.

500 GWh

100 %

35 Mio.

62 Mio. kWh

1,61 %

Georgs­marien­ Wilhelm Grundmann hütte

32,8 Mio.

91,68 Mio. kWh 2,5 %

205,41 Mio. kWh 12,92 Mio. kWh 2,17 Mio. m³

Norderney

Sven Hanson

16 Mio.

42 Mio. kWh

150 Mio. kWh

Borkum

Christian Hofmann

10,8 Mio.

27,98 Mio. kWh 34,81 %

11, 48 Mio. kWh 717.000 m³

0,5 Mio. kWh

NaturWatt GmbH Wirtschaftsbetriebe der Stadt Norden GmbH Stadtwerke Georgsmarienhütte GmbH Wirtschaftsbetriebe Norderney GmbH Wirtschaftsbetriebe der Stadt NSHB Borkum GmbH Elektrizitätsgenossenschaft Hasbergen

Oldenburg Norden

Stefan Richtstein

Hasbergen

Bernhard Snehota

5,3 Mio.

25,43 Mio. kWh k.A.

FriesenEnergie GmbH

Wangerland

Manfred Meinen und Gitta Heitmann

3 Mio.

8 Mio. kWh

13

76,65 Mio. m³

151,9 Mio. kWh 3,93 %

7

12

10,32 Mio. kWh 3,55 Mio. m³

Dipl-Ing. Arno Ester, Assessor Ulrich Boss Dr. Martin Baumert

11

– 800 Mio. kWh

Lingen

10

Wasser­ abgabe

60,4 Mrd. kWh

Stadtwerke Lingen GmbH

9

Wärme­ abgabe

k.A. möglich

6

8

Gas­abgabe

28,57 %

100 %

– 254 Mio. kWh

30 Mio. kWh

– 35 Mio. kWh

15 Mio. kWh

– 1,2 Mio. m³

850.000 m³

– –

k.A. = keine Angaben. Quelle: Unternehmensangaben. Trotz gewissenhafter Recherche kann für die Vollständigkeit und Richtigkeit keine Gewähr übernommen werden.

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UNTERNEHMENSPORTRÄT TEN eG

TEN eG setzt auf umweltfreundliche Energie Nachhaltigkeit für eine saubere Zukunft!

Solarpark in Natrup-Hagen

U

nter dem Motto „Hilfe zur Selbsthilfe“ schlossen sich im Jahr 2000 verschiedene Energiegenossenschaften aus dem Osnabrücker Raum zur Teutoburger Energie Netzwerk eG (TEN eG) zusammen, um gemeinsam den produzierten Strom dort anzubieten, wo er benötigt wurde. Gewachsen ist daraus ein modernes Versorgungsunternehmen, das mittlerweile rund 70 Mitarbeiter beschäftigt. Vorstandsvorsitzender Helmut Eicker ist dabei einer der kontroversersten Verfechter für klare politische Strukturen rund um die Energiewende: „Es gibt einige große Fehler in der Denkweise um die Energiewende. Die Energiebereitstellungssysteme müssen sich vordergründig auf den Bedarf einstellen. Die Bedarfsseite fehlt allerdings in dem Energiekonzept

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der Bundesregierung. Außerdem ist nur sehr wenigen Menschen in Deutschland bekannt, dass die reine Strombereitstellung lediglich 20 Prozent des Energiebedarfs ausmacht. 62 Prozent entfallen alleine auf die Wärme.“ An dieser Stelle müsse über die Nutzung von Wärme, die immer bei der Stromerzeugung anfällt, stärker nachgedacht werden. Alleine die Abwärme aller Großkraftwerke könnte den kompletten Wärmebedarf Deutschlands decken. Eine Schieflage sieht Eicker in den unterschiedlichen Erzeugungsphilosophien. Das führe auch zu einer Verzerrung auf dem Strommarkt: „Erneuerbare Energie werden an der Strombörse zu 0 gehandelt, der Aufpreis von 3,5 Cent, für den der Endverbraucher und Bürger aufkommt, müsste hier eingepreist werden“, erklärt der Energiefachmann.

Marktregulierung stoppen, dezentral versorgen Auch den Ausschluss energieintensiver Betriebe sieht er als falsche Regulierung, die zu Wettbewerbsverzerrung führt: „Hier werden marktwirtschaftliche Mechanismen ausgehebelt. Regulierung und freie Marktwirtschaft schließen sich aus.“ Mit der TEN setzt Eicker auf den kontinuierlichen Ausbau einer dezentralen Energieversorgung. Gleichzeitig tritt das Unternehmen mit seinen Produkten auch als klassischer Stromlieferant auf. Jüngst wurde der dritte Photovoltaikpark der Genossenschaft in Melle ans Netz angeschlossen. Mit dem Prestigeprojekt in Glandorf, das mit 8,2 MWp 2010


TEN eG UNTERNEHMENSPORTRÄT

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anlagen und einer Gesamtleistung von 4.500 kW zur umweltfreundlichen Stromerzeugung bei. 2005 wurde in Bad Laer eine zusätzliche Windenergieanlage mit einer Leistung von 2.300 kW errichtet. Kunden der TEN eG können so auch zu 100 Prozent auf regenerativen Strom setzen: Mit dem Purastrom-Angebot können Privatpersonen und Gewerbetreibende ihren gesamten Strombedarf aus 100 Prozent erneuerbarer Energie beziehen – der Purastrom der TEN wird dabei zu 100 Prozent aus natürlicher Wasserkraft erzeugt.

Ausbau sichern Außerdem sei der Ausbau der Transportnetze ein großes Problem. Als regionaler Versorger baut die TEN ihre Verteilnetze kontinuierlich aus. Strom lässt sich über viele Kilometer transportieren, allerdings gibt die Physik den Verlust vor. So muss auf dem Weg von der Erzeugung bis hin zum Verbraucher der Strom also ständig runtergespannt werden, um ihn zu erhalten – dabei entstehen Verluste. „Nimmt man also ein altes Kraftwerk im Norden Deutschlands mit einem durchschnittlichen Wirkungsgrad, kommt von der eingesetzten Energie effektiv nur wenig beim Endverbraucher an“, so Eicker. Dezentrale Strukturen seien daher gefragt. Um die Wärme bereitstellen zu können, müsse man auch über unterirdische Rohrsysteme nachdenken. Bei der TEN ist die Investitionsgröße Nummer eins die Versorgungssicherheit. Schon seit 1990 wird ein großer Teil des von der TEN gelieferten Stroms und der Fernwärme mit ressourcenschonenden Anlagen erzeugt. Und selbstverständlich setzt die Genossenschaft mit voller Kraft auch auf umweltfreundliche Energie aus der natürlichen Kraft von Wind und Sonne.

TEN betreibt eigene Windkraftanlagen Seit 1993 betreibt die TEN ihre erste Windkraftanlage in Hilter a.T.W. Und seit 2004 steuert das Tochterunternehmen Teuto-Wind Glandorf GmbH & Co. KG (TWG) einen Windpark mit insgesamt drei Windenergie-

Helmut Eicker, Vorstandsvorsitzender der TEN eG

Investitionsvorschuss durch Contracting Zu den klassischen Produkten für gewerbliche Kunden gehören Strom, Erdgas, Wasser und Fernwärme ebenso wie innovative Contracting-Möglichkeiten, die die Teutoburger Energie Netzwerk eG bietet: „Gerade durch den Fortschritt im Bereich der Messtechnik, der Steuerung und der Elektronik sind in den vergangenen Jahren effizientere Anwendungen möglich und wirtschaftlich geworden. Beispielsweise sind heute im Beleuchtungsbereich Technologien verfügbar, die gegenüber einer herkömmlichen Leuchte mit einer Leuchtstofflampe rund 60 bis 70 Prozent Energie einsparen. Durch bedarfsabhängiges Lüften über eine mit moderner Sensor- und Messtechnik ausgestattete und gesteuerte Lüftungsanlage sowie über Maßnahmen der Wärmerückgewinnung sind ähnliche Einsparungen erzielbar“, erklärt Vorstandsvorsitzender Helmut Eicker.

Beratung für Kommunen Zu den deutschlandweit gefragten Kernkompetenzen der TEN eG gehört auch der beratende Sektor: „Viele Kommunen, deren Konzessionsverträge auslaufen, kommen auf uns zu, weil sie die Versorgung in die eigenen Hände nehmen wollen“, erklärt Vorstandsvorsitzender Eicker. Die Expertise der TEN ist gefragt, da das Versorgungsmodell im Osnabrücker Land zu den innovativsten in der Republik zählt. „Besonders die eigenen Energiekonzepte der Kommunen lassen sich so umsichtig und zielführend in die Versorgungsplanung einbeziehen“, unterstreicht Eicker, der mit seinem Tochterunternehmen TEN Consult professionelle Unterstützung bietet und beim Aufbau von genossenschaftlichen Geschäftsmodellen im Energiebereich über stark ausgeprägte Kompetenzen verfügt. Zusätzlich tritt die TEN eG auch als Lizenzgeber für den Netzbetrieb auf. Laut Eicker stehen derzeit rund 1.500 Kommunen in Deutschland vor der Fragestellung, ihre Energieversorgung eigenständig zu gestalten. Knapp 1.000 Energiegenossenschaften gibt es bundesweit bereits. Auch am Strommarkt ist das Unternehmen gut aufgestellt. Die Energiechargen für 2013 und 2014 sind durch ein hervorragendes Management bereits eingekauft. In der Heimat tritt die TEN auch als Sponsoringpartner für lokale Vereine auf. Als mittelständisches Unternehmen wird Mitarbeiterfreundlichkeit großgeschrieben. Die Fluktuation der Mitarbeiter ist seit Gründung gering, ein kontinuierliches und organisches Wachstum sorgt für sichere Arbeitsplätze und eine hohe Versorgungs­sicherheit. Davon sind bereits 3.000 Genossenschaftsmitglieder überzeugt.

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noch die größte Freilandanlage Niedersachsens darstellte, und einem weiteren Solarpark in Hagen am Teutoburger Wald erzeugt das Unternehmen über zwölf Megawatt an naturfreundlichem Strom. Doch weil die Sonne von rund 8.500 Stunden im Jahr in unseren Gefilden nur rund 1.000 Stunden verfügbar ist, sind derzeit auch bei einem modernen Versorger wie der TEN eG fossile Energieträger gefragt: „Wer eine Energiewende seriös gestalten will, der muss noch Jahrzehnte mit konventionellen und hoch effizienten Gas- und Kohlekraftwerken rechnen“, erklärt Eicker.

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UNTERNEHMENSPORTRÄT Solen Energy

Sonnenenergie ist speicherbar! Solen Energy aus Meppen zeigt, wie es geht

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ie Meppener Solen Energy GmbH, 100-prozentige Tochter der Payom Solar AG, bietet ihren Kunden jetzt eine innovative und wegweisende Technologie an, um Sonnenstrom zu speichern und auch nachts nutzbar zu machen. Bislang konnte Sonnenstrom nur dann genutz werden, wenn er anfiel. Als Renditeobjekt war das zwar vielversprechend, für die autarke und dezentrale Energieversorgung fehlten allerdings wichtige Ansätze. Mit Niederlassungen in Emden, Oldenburg, Bissendorf, Soltau und Schermbeck ist das 2005 gegründete Unternehmen wichtiger Partner für erneuerbare Energien in der Region. Gemeinsam mit der Solen Technik GmbH steht Solen für langjährige Erfahrung, umfassendes Know-how und Spitzenqualität im Bereich der Photovoltaik. Als Projektentwickler und Systemanbieter von Photovoltaikanlagen konzentrierte sich das Unternehmen mit seinem Geschäftsmodell bislang in besonderem Maße auf den industriellen Großanlagenbau im In- und Ausland. Zusätzlich bietet Solen

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als Großhändler Solarmodule, Wechselrichter und weitere Photovoltaik-Komponenten für das Fachhandwerk an. Rund 250 Megawatt an Leistung haben die Energiespezialisten bislang realisiert. Trotz EEG-Vergütungssenkungen wollen die Meppener diesen Wert mit ihren rund 100 Mitarbeitern weiter steigern. „Der Markt verändert sich vom Renditeträger zur Energieunabhängigkeit“, erklärt die stellvertretende Geschäftsführerin Nadine Hackmann.

Nachts scheint die Sonne nicht, oder etwa doch? Um am Energiemarkt erfolgreich zu bleiben, müssen unkonventionelle Lösungen her. Hier setzt Solen auf eine neuartige Speichermöglichkeit, die es auch nachts erlaubt, selbst produzierten Sonnenstrom zu nutzen. Das Stichwort: E3/DC. Auf Basis dreier LithiumIonen-Batterien verbirgt sich hinter diesem Namenskonstrukt eine hocheffiziente Technologie, die eigenproduzierten Strom speichert und verfügbar macht. „Wir setzen auf den Ausbau der dezentralen Energieversorgung und ermöglichen es unseren Kunden, sich unabhängig vom Strommarkt selbst zu versorgen“, unterstreicht Hackmann die unternehmerische Ausrichtung. Das modern anmutende Technologiewunder hat in etwa

die Größe eines Stromkastens und lässt sich problemlos in Kellern oder Hauswirtschaftsräumen platzieren. Der Wechselrichter ist direkt verbaut, ein Display gibt stetig Auskunft über die produzierte, gespeicherte und verbrauchte Energie – zukünftig sollen diese Daten auch mit Smartphones und Tablet-PCs abrufbar sein. Bei Störungen schalten sich die Techniker von Solen per Fernwartung auf die Anlage – „Dass eine Anlage ausfällt und keinen Strom produziert, lässt sich so ständig überwachen und im Keim ersticken“, sagt Hackmann. Auf die Batterien, die wie alle Speicherlösungen einen hohen Wert haben, gibt der Hersteller satte sechs Jahre Garantie, die Lithium-Ionen-Batterie hat eine Laufzeit von mindestens 20 Jahren. Die Investitionskosten amortisieren sich bei steigenden Strompreisen schneller: 25 Prozent des selbst produzierten Stroms lassen sich mit Gewinn und dank der auf 20 Jahre garantierten Vergütungssätze ins Stromnetz einspeisen und somit verkaufen.

75 Prozent des Stromertrages speicherbar Die übrigen 75 Prozent mussten bislang direkt in den Eigenverbrauch fließen und dann abgefragt werden, wenn der Strom erzeugt wurde. Mit E3/DC gehört dieser hemmende Umstand nun endlich der Vergangenheit an. Der E3/DC-Energiespeicher S10 ist der erste serienreife Stromspeicher und für die Nutzung


Solen Energy UNTERNEHMENSPORTRÄT

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Der Energiespeicher S10 Vorteile auf einen Blick: Unabhängigkeit von steigenden INFO Energiekosten und Stromnetz deckt über 75 Prozent des Eigenverbrauchs Speicherung und intelligente Nutzung des selbst erzeugten Stroms Lithium-Ionen-Batterie mit mindestens 20 Jahren Lebensdauer Anlagenüberwachung über Smartphone-App oder PC Anbindung an Hausautomation

preise, und davon ist derzeit leider auszugehen, amortisieren sich die Kosten deutlich schneller. „Dann habe ich als Kunde Spaß“, weiß Nadine Hackmann aus Erfahrung. Seit 2008 betreibt sie selbst eine Solaranlage auf ihrem Dach und freut sich täglich über ihren Energieertrag. Unkomplizierten Einbau und intuitive Handhabung verspricht die Solen Energy GmbH. Mit ihrer dezentralen Struktur garantiert sie für Schnelligkeit und Flexibilität – der zentrale Einkauf gewährleistet effizientes Kostenmanagement und ein rentables Preisniveau. Der E3/DC-Energy Storage bietet zudem das gute Gefühl, etwas für die Umwelt zu tun und den Ausbau dezentraler Energieversorgung und erneuerbarer Energien persönlich voranzutreiben. „Photovoltaik in Deutschland macht ökonomisch so viel Sinn wie Ananaszüchten in Alaska“, waren die Worte von Jürgen Großmann, ehe er den Chefposten der RWE verließ. Innovative Speichertechnologien hatte er da vermutlich nicht auf der Rechnung. Ab September ist E3/DC über Solen verfügbar. Sobald der Einspeisevertrag mit dem kommunalen Energieversorger unterzeichnet ist, garantiert Solen für den Einbau innerhalb von ein bis zwei Wochen. Dezentrale Eigenversorgung rückt damit in greifbare Nähe. Noch ist die Leistungskapazität des Energiespeichers auf Eigenheime und kleine Gewerbe ausgelegt, zukünftig sind aber auch größere Anlagen in Planung.

Monitoring Service Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte sich generell auch mit den Wartungsmöglichkeiten als Vertragskonzept auseinandersetzen. Bereits für kleines Geld bietet die Solen Service GmbH Wartungsmodule an. Von der Vor-Ort-Wartung bis hin zu detaillierten Anlagenauswertungen können die Spezialisten Kundenanlagen durchgängig und 24 Stunden am Tag auf Herz und Nieren prüfen, kleinste Abweichungen werden dann erkannt, wenn sie anfallen – nicht erst, wenn die Stromrechnung kommt. „Die Kosten sind marginal und wir vergleichen das immer gerne mit der Grundgebühr für das Handy, die mir nach oben mehr Einsparmöglichkeiten erlaubt“, zeigt Hackmann ein plakatives Beispiel auf. Sie suchen Unabhängigkeit von öffentlichen Energieversorgern und eine Absicherung vor steigenden Strompreisen? Solen macht es möglich! KONTAKT

in privaten Eigenheimen und in kleineren Betrieben mit einem Verbrauch von bis zu 6.000 kWh/Jahr geeignet. Renditeerwartungen: In Verbindung mit einer effizienten Solaranlage sieben bis acht Prozent – steigen die Strom-

Solen Energy GmbH Dieselstraße 12 · 49716 Meppen Telefon: 05931 848000 · Telefax: 05931 8480011 info@solen-energy.de · www.solen-energy.de

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UNTERNEHMENSPORTRÄT Projekt Firmengruppe

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Projekt Firmengruppe erweitert ihr Portfolio und ist nun auch Anbieter sauberer Energie

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ereits in den 80er Jahren wurde in Oldenburg Energiegeschichte geschrieben: Hier entstand der erste Physik-Studiengang, der die dezentrale Erzeugung erneuerbarer Energien erforschte. Und der Betrieb des Energielabors auf dem Campus der Universität demonstrierte schon seinerzeit: „Es funktioniert“. Als Firma, die aus diesem Kontext heraus gegründet wurde, plant, realisiert und finanziert die Projekt GmbH seit 1993 Windenergie-Projekte. Den Markt hat das Windenergie-Unternehmen der ersten Stunde entscheidend mitgeprägt. In fast 20 Jahren Firmengeschichte wurde

WEM: Herr de Witt, was stört Sie an der aktuellen Energiediskussion?

das Dienstleistungsportfolio stetig erweitert. Mittlerweile bündelt die Projekt Firmengruppe Windexpertise verschiedener Geschäftsfelder unter einem Dach. Dabei zeigt sie stets Mut zur Innovation: 1996 initiierte und verwirklichte sie den ersten Windpark, finanziert nur von Bürgern der Standortgemeinde, der „BürgerWindpark“. 2001 wurde „hinter dem Horizont“ das Offshore-Projekt „Sandbank 24“ begonnen. Als größter Prototypen-Betreiber und unabhängiger Dienstleister, unter anderem im Bereich technischer Betriebsführung, hat der Mitarbeiterstab in langjähriger Praxis und Pio-

sich im Kompetenz-Streit von Wirtschafts- und Umweltminis­ terium. Stattdessen wird immer wieder versucht, das wichtigste und erfolgreiche Instrument für die notwendige Entwicklung zu kippen oder abzustumpfen – das Erneuerbare-Energien-Gesetz.

Ubbo de Witt: Dass wir immer wieder von vorne anfangen, obwohl wir es besser wissen. Die Zahlen sprechen für sich; alles sollte auf das Ziel und die Wege, eine 100-prozentige Versorgung aus erneuerbaren Energien zu erreichen, WEM: Aber das kostet auch ausgerichtet werden. Da ist für viele, die seinen Preis … in ihrem Denken noch immer bei zentralistischen Großanlagen verhaftet sind, Ubbo de Witt: Im Gegenteil, es ein radikales Umdenken erforderlich: ist eine Investition in die Zukunft! Laut Bundesnetzagentur werden über Studien erwarten für 2030 bei 97 Prozent der erneuerbaren Energien Ubbo de Witt, Geschäftsführer der Projekt konsequenter Umsetzung der auf der lokalen Verteilnetzebene ein- Firmengruppe Ziele der Energiewende für Strom gespeist. In Netze, die dafür historisch aus erneuerbaren Energien durchbetrachtet nie gedacht waren und nun einen erheblichen schnittliche Kosten von nur noch 7,6 Cent/kWh. Dagegen Ausbau- und Modernisierungsbedarf haben. Jahrelang steigen die Kosten für Strom aus Steinkohle und Erdgas wird jedoch nur über nötige „Stromautobahnen“ disku- dann bereits auf über 9 Cent/kWh an. Die nicht berechnetiert und es passiert nichts. Die Bundespolitik verliert ten Folgen von Kohle- und Atomstrom werden zudem einINTERVIEW

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Energiewende konkret gemacht

nierarbeit Expertenwissen aufgebaut, das in Beratungs- und Gutachtertätigkeiten im gesamten Projektverlauf oder Due-Diligence-Prüfungen einfließt. Für das visionäre Ziel der 100-prozentigen Versorgung mit erneuerbaren Energien erschließt das Unternehmen immer neue Wege und schafft nun die Möglichkeit, nicht nur Erzeuger, sondern auch Anbieter „sauberer Energie“ zu sein: Im Juni dieses Jahres stieg die Projekt GmbH in den jungen Ökoenergieversorger Polarstern ein. Seitdem hält die Projekt Firmengruppe 50 Prozent und eine Stimme an dem innovativen Unternehmen und rundet damit ihr Portfolio ab.

Projekt Firmengruppe Alexanderstraße 404b · 26127 Oldenburg Telefon: 0441 961700 · Telefax: 0441 9617010 m.behrendt@projekt-gmbh.de www.projekt-firmengruppe.de

fach den folgenden Generationen aufgehalst – die Kosten sind dabei nur ein Aspekt. WEM: Was finden Sie für die Region Weser-Ems wichtig? Ubbo de Witt: Im Netz der EWE AG haben dezentrale Energieversorger einen Anteil von 52 Prozent, bundesweit sind es 20 Prozent. In Niedersachsen hätten wir durch eine Umstrukturierung der Energieversorgung die Chance, mit günstiger, regenerativer Energie nachhaltige Industrieund Landespolitik zu betreiben, Arbeitsplätze zu schaffen und damit ländliche Strukturen langfristig zu sichern. Dezentraler Umbau bietet insbesondere ländlichen und dünner besiedelten Regionen Möglichkeiten für einen aktiven Wandel. Kommunale Wertschöpfung und lokale Nutzung erneuerbarer Energiequellen sorgen für Kaufkraft in der Kommune, Steuereinnahmen sowie Investitionen in Produktion und Erzeugung. Der Landkreis Steinfurt zum Beispiel will bis 2050 rein rechnerisch energieautark sein. Derzeit beträgt dort der jährliche Kaufkraftabfluss durch fossile Energieträger im Strombereich 310 Millionen Euro!


Marktübersicht: Regenerative Energien BUSINESS IN WESER-EMS

Energiewende Fehlanzeige? Politik schwächelt beim Ausbau erneuerbarer Energien

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rneuerbare Energien sind in Deutschland das zentrale Thema, wenn es um die Energieversorgung geht. Sie schonen die Umwelt, sparen CO2 ein und schaffen Arbeitsplätze. Das Problem: Die Konzepte der Bundesregierung, Deutschland als Vorreiter in Sachen regenerative Energiegewinnung zu positionieren, gehen nicht auf. Um ehrlich zu sein, gibt es auch keine tragfähigen Konzepte. Selbst Bundeskanzlerin Merkel hat in letzter Zeit die Ziele mehrfach öffentlich in Frage

gestellt. Vorgeschoben wird derzeit stets der Name TenneT, ein niederländisches Unternehmen, das den Netzausbau in Deutschland betreut und Stromtrassen errichtet, die von der Küste, wo Windkraft ein riesiges Potenzial hat, Energie in den Süden der Republik bringen. Dorthin eben, wo der Strom benötigt wird. TenneT mag zwar die Kompetenz dafür haben, befindet sich mittlerweile aber laut eines Berichtes im Handelsblatt in finanziellen Nöten.

Netze nicht auf Erneuerbare ausgelegt Das Unternehmen, das das Netz im Nordwesten betreibt, ist stark vom rasanten Aufbau der Offshore-Windparks betroffen. In einem Brandbrief an die Bundesregierung hatte TenneT selbst vor Schwierigkeiten beim Anschluss der Windparks an das Stromnetz gewarnt. TenneT beklagt dabei unklare Rahmenbedingungen, die die Finanzierung erschweren. Als Folge wurde dem Unternehmen zudem eine EU-Zertifizierung verweigert, die dringend nötig ist. Denn um unabhängig von den Energieversorgern das Höchstspannungsnetz zu betrieben und auszubauen, muss das Unternehmen nachweisen, dazu personell, technisch und wirtschaftlich in der Lage zu sein. Letzteres ist derzeit nicht gegeben. Die energischen Ziele der Regierung, eine Wende bis 2020 ernsthaft voranzutreiben, rücken auch damit weiter in die Ferne. Das Desaster ist hausgemacht: Die EU hat eine eigene Richtlinie für erneuerbare Energien, die Bundesrepublik hat eine eigene Ausrichtung, 16 Bundesländer haben voneinander abweichende Konzepte und 30.000 Kommunen in Deutschland wissen auch nicht so recht, wie nun eine einheitliche Energiewende auszusehen hat, und planen nach Gutdünken. „Die Netze sind für die heutigen Anforderungen niemals konzipiert worden“, warnen zahlreiche Energieexperten und rechnen gleichzeitig damit, dass wir uns auch noch die nächsten 30-40 Jahre mit fossilen Energieträgern arrangieren müssen. Zwar trauen sich dabei nur wenige, das Wort Atomkraft in den Mund zu nehmen, aufgrund starker Lobbypolitik der vier großen Energieversorger E.ON, En.BW, RWE und Vattenfall ist auch dieses Thema denkbar, denn ein starker Energieminister fehlt unserem Land.

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BUSINESS IN WESER-EMS Marktübersicht: Regenerative Energien

Anbieter für regenerative Energien Unternehmen

Hauptsitz

Geschäftsführer

Installierte Leistung Strom

aleo solar GmbH

Wind

PV Solar Bio Geothermie

York zu Putlitz

über 1 GW

-

X

Alwin Otten GmbH Kälte - Klima - Elektro Meppen

Alwin Otten

1,086 MW

186 kW

X

AV Planungsbüro Alf Vielitz

Rastede

Alf Vielitz

einige 100 kWp -

X

Bolling Alternative Energien gmbH

Dötlingen

Gerd Bolling

4 MW

-

X

Brinkmann & Oehl GbR

Oldenburg

Jan Brinkmann, Stephan Oehl

21.000 kW

29.000 kW

EMS PLUS GmbH

Lingen

Dipl.-Ing. Reinhard Meiners

17,096 MW

-

Energieraum GmbH

Oldenburg

Jan Brinkmann, Stephan Oehl, Johannes Brinkmann

12.000 kW

15.000 kW

Enova Energieanlagen GmbH

Bunderhee

Dipl. Phys. Helmuth A. Brümmer

90 MW

-

enPuro solar systems GmbH & Co. KG

Bad Iburg

Sven Niemann

4,17 MWp*

k.A.

EnviTec Biogas AG

Lohne

Olaf von Lehmden

302,7 MW

-

H + S Energiesysteme GmbH & Co. KG

Edewecht

Dr. Christian Schoch, Olaf Heinsohn

2,8 MW

k.A.

X

Hankofer Emslandsolar GmbH & Co. KG

Haren

Birgit Hankofer

3.000 kWp

20 kW

X

X

Heinrich Voss Haustechnik GmbH

Haselünne

Andreas Lake, Christian Voss

120 kW

5.400 kW

X

X

HEPENERGY GmbH

Emden

Uwe Görtzen

1,7 MW

-

X

Hörnschemeyer Dächer GmbH & Co. KG

Wallenhorst

Albert Hörnschemeyer

1,5 MW

k.A.

X

IFE Eriksen AG

Oldenburg

Gerd Bookjans, Jakobus Smit, Heiner Willers

195 MW

-

InnoFerm GmbH Energiesysteme

Rastede

Andreas Wiertzema, Thorsten J. Georgs

3,63 MWp*

k.A.

X

LICHTKRAFT NORD GmbH

Leer

Gerold Hagena

8,4 MW

-

X

Meyer Technik Unternehmensgruppe

Ganderkesee

Harald Meyer

3 MW

-

X

NESW GmbH - neue energien systeme weser-ems

Rastede

Sascha Lange, Tim Oltmanns

2.500 kWp

-

X

Neuenhauser Maschinenbau GmbH

Neuenhaus

Bernhard Voshaar

6 MW

-

Projekt Firmengruppe

Oldenburg

Ubbo de Witt

1.000 MW

-

X

Prowind

Osnabrück

Johannes Busmann

Quadt GmbH

Lingen

Christian Quadt

8,5 MW

200 kW

X

RERi AG

Osnabrück

Lars Menebröcker

150 MW

-

Rosendahl & Frank Energietechnik GmbH

Pewsum

Martin Rosendahl, Frank Schoneboom

1.208,44 kW

-

SOLEN Energy GmbH

Meppen

Detmar Dettmann

250 MW

-

X

Sonnen-Energie-Zentrum GmbH

Ostrhauderfehn Ilona Schulte

3 MW

-

X

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WESER-EMS MANAGER 07/12

Oldenburg

Wärme

Dienstleistungen

X

X

X X X X

X X X

X

X

X

X X

X

X

X

X

X


Marktübersicht: Regenerative Energien BUSINESS IN WESER-EMS

Unternehmen

Hauptsitz

Installierte Leistung

Geschäftsführer

Strom

Wärme

s-power Entwicklungs- & Vertriebs GmbH Meppen

Günter Schaffron

-

3,4 MW

Stromdach new energy GmbH

Steinfeld

Hubertus Holzum

4.000 kWp

-

SunConcept Plüster GmbH

Osnabrück

Alois Plüster

4,5 MW

-

Theodor Bohse GmbH, Fachbetrieb für regenerative Energien

Haren

Dipl.-Ing. Hans-Hermann Bohse

850 kW

300 kW

Unternehmensgruppe relatio

Wiefelstede

Jörn Menke, Bernd Bodmer, Frank Rothachter

12 MW*

k.A.

WELTEC BIOPOWER GmbH

Vechta

Jens Albartus

22.000 kW

22.000 kW

ZSD GmbH - zentralsolar deutschland

Emsbüren

Michael Sandkötter

50 MW

-

Dienstleistungen Wind

PV Solar Bio Geothermie X

X

X X

X

X

X

X

X

X X X

Beratung/Dienstleistung Unternehmen

Hauptsitz

Geschäftsführer

Wind

PV

Bio

DEWI GmbH

Wilhelmshaven

Jens Peter Molly

X

X

German ProFEC GmbH

Oldenburg

Andreas Jansen

X

X

X

ProfEC Ventus GmbH

Oldenburg

Andreas Jansen

X

X

X

Overspeed GmbH & Co. KG

Oldenburg

Dr. Hans-Peter Waldl, Thomas Pahlke

X

Think Carbon GmbH

Oldenburg

Andreas Jansen

X

X

X

* = Stand 03/2012. Quelle: Unternehmensangaben. Trotz gewissenhafter Recherche kann für die Vollständigkeit und Richtigkeit keine Gewähr übernommen werden.


BUSINESS IN WESER-EMS Marktübersicht: Regenerative Energien

EMS Plus GmbH

EnviTec Biogas

NQ Energy GmbH

Energie mit Sinn

Erneuerbare Energie aus Biogasanlagen

In Zukunft investieren

Die EnviTec-Geschäftsleitung (v.l.): Roel Slotman (CCO), Jörg Fischer (CFO), Olaf von Lehmden (CEO) und Jürgen Tenbrink (CTO)

Marc Hoffmann, Geschäftsführung

Biogas ist einer der zentralen Bestandteile im Mix der erneuerbaren Energien. EnviTec Biogas deckt die gesamte Wertschöpfungskette für die Herstellung von Biogas ab: Dazu gehört die Planung und der schlüsselfertige Bau von Biogasanlagen ebenso wie deren Inbetriebnahme. EnviTec übernimmt bei Bedarf den biologischen und technischen Service und bietet außerdem das gesamte Anlagenmanagement sowie die Betriebsführung an. Daneben betreibt EnviTec auch eigene Biogasanlagen. 2011 hat EnviTec Biogas mit der EnviTec Energy GmbH & Co. KG und deren hundertprozentigen Tochter EnviTec Stromkontor das Geschäftsfeld um die direkte Vermarktung von aufbereitetem Biomethan sowie die Grünstrom- und Regelenergievermarktung erweitert. Das erlaubt Biogasanlagenbetreibern, ihre Energie am Strommarkt anzubieten. EnviTec Biogas ist inzwischen europaweit in 15 Ländern und darüber hinaus in Indien und den USA vertreten. Im Jahr 2011 hat EnviTec einen Umsatz von 243,9 Millionen Euro und ein EBIT von 10,8 Millionen Euro erzielt. Insgesamt beschäftigt die EnviTecGruppe derzeit 470 Mitarbeiter. Seit Juli 2007 ist EnviTec Biogas im Börsensegment Prime Standard der Frankfurter Wertpapierbörse notiert.

NQ Energy ist Ihr Partner in Sachen Photovoltaikanlagen. Ob es darum geht, eine geeignete Dachfläche zu finden, Wirtschaftlichkeitsberechnungen durchzuführen, geeignete Förderprogramme zu nutzen oder den Bau Ihrer Photovoltaikanlage umzusetzen. NQ Energy steht für Zuverlässigkeit, arbeitet nur mit Systemen, die sich auf dem Photovoltaik-Markt schon bewährt haben, und behandelt Ihre Belange einer Investition selbstverständlich vertrauensvoll. Auch im Hinblick auf die Kürzung der Einspeisevergütung sind wir von NQ Energy mit unseren eng vernetzten Kompetenzbereichen und interdisziplinär ausgebildeten Fachkräften zukunftsfähig aufgestellt. Durch bedarfsgerechte Technik einhergehend mit den erneuerbaren Energien bieten wir Ihnen damit nicht nur nachhaltige, sondern vor allem langfristig wirtschaftlich lukrative Lösungen. Von der Photovoltaikanlage über die Kleinwindkraftanlage bis zum Blockheizkraftwerk. NQ Energy steht Ihnen dabei mit aktuellem Know-how, herstellerunabhängiger Technik und einem interdisziplinär ausgebildeten Team zur Seite. Dazu zählen selbstverständlich auch die Planung der Finanzierung und Nutzung von Förderprogrammen, die komplette Baubetreuung sowie die Wartung und Versicherung der Anlage.

Geschäftsführer Dipl.-Ing. Reinhard Meiners

Die Ems Plus GmbH ist Anbieter innovativer Umwelt- und Energietechniken sowie rationeller Energieanwendungen. Die Arbeitsschwerpunkte reichen von der Vorplanung eines Projektes über die Entwurfs- und Genehmigungsplanung bis hin zur schlüsselfertigen Übergabe der Anlagen. Als Gesellschafter sowie kompetente und leistungsstarke Partner stehen die Hero-Glas Unternehmensgruppe, die e.m.s. cycle GmbH & Co. KG, die EMS THALE ENERGIE GmbH sowie die Menke Stahlbau GmbH für Kontinuität, Sicherheit und höchste Produkt- und Umsetzungsqualität. Neben vielen Privathaushalten profitieren zahlreiche Gewerbe-, Industrie- und Agrarbetriebe sowie Kommunen, Banken, Versicherungen und Fondsgesellschaften von unserer Anlagentechnik. Ebenso vertraut uns eine Vielzahl von Architekten, Planern und Projektierern ihre Großprojekte an, wie zum Beispiel durch die Beteiligung am Umbau des Bremer Weserstadions mit einer zukunftsweisenden Glasfassade aus semitransparenten Photovoltaik-Modulen. Ems Plus bietet eine kostenlose und unverbindliche Bewertung für Inves­ titionsprojekte – weltweit. Neben der Kernausrichtung auf Photovoltaik, erschließt EMS Plus weitere potenzielle Marktchancen im Bereich von Windkraft und Biogas.

EMS PLUS GmbH Saturnring 2 · 49811 Lingen Telefon: 0591 966 455-0 · Telefax: 0591 966455 info@emsplus.de · www.emsplus.de

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WESER-EMS MANAGER 07/12

EnviTec Biogas AG Industriering 10a · 49393 Lohne Telefon: 04442 80168100 · Telefax: 04442 801698100 info@envitec-biogas.com · www.envitec-biogas.com

NQ Energy GmbH Gerhard-Stalling-Straße 60 a · 26135 Oldenburg Telefon: 0441 205767-0 · Telefax: 0441 205767-20 info@nq-energy.com · www.nq-energy.com


Marktübersicht: Regenerative Energien BUSINESS IN WESER-EMS

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Prowind GmbH

SOLEN Energy GmbH

VENTOTEC GMBH

Entlastung für die Umwelt

Volle Leistung voraus

Energie – die Herausforderung des 21. Jahrhunderts

Geschäftsführer Johannes Busmann

Detmar Dettmann, Geschäftsführer der SOLEN Energy GmbH

Die Prowind GmbH ist seit dem Jahr 2000 ein Full-Service-Dienstleister rund um die erneuerbaren Energien mit Sitz in Osnabrück. Das Prowind-Team realisiert Windprojekte in Deutschland, Kanada, England, Irland, Italien und Rumänien. In Deutschland betreibt das Unternehmen mittlerweile 60 Windkraftanlagen. Diese produzieren etwa 180 Millionen Kilowattstunden Strom pro Jahr, entlasten unsere Umwelt um rund 135 Millionen Kilogramm CO2 und erzeugen Strom für etwa 40.000 Haushalte.

Die in Meppen beheimatete SOLEN Energy GmbH ist eine hundertprozentige Tochter der Payom Solar AG. Gemeinsam mit der SOLEN Technik GmbH und der SOLEN Service GmbH, dem Spezialisten für Service, Wartung und Monitoring, steht SOLEN für langjährige Erfahrung, umfassendes Know-how und Spitzenqualität im Bereich der Photovoltaik. Mit weiteren Niederlassungen in Emden, Oldenburg, Bissendorf bei Osnabrück, Soltau und Schermbeck zählt das Unternehmen zu den leistungsstärksten der Branche in Norddeutschland. In den Niederlanden ist die SOLEN Energy Nederland BV am Standort Ter Apelkanaal vertreten, die SOLEN Energy UK betreibt Niederlassungen in Liverpool, Indian Queens, Cornwall, die Solen Energy Italia in Turbigo, Milano. Dank langähriger Projekterfahrung, starker Kompetenz und ausgeprägter Serviceorientierung entwickelt SOLEN Energy Lösungen, die exakt auf die individuellen Kundenbedürfnisse zugeschnitten sind. Als Projektentwickler und Systemanbieter von Photovoltaikanlagen konzentriert sich das Unternehmen mit seinem Geschäftsmodell in besonderem Maße auf den industriellen Großanlagenbau im In- und Ausland. Zusätzlich bietet SOLEN Energy als Großhändler Solarmodule, Wechselrichter und weitere Photovoltaik-Komponenten für das Fachhandwerk an.

Dienstleistungen Akquise und Planung von Windparks Durchführung der vollständigen

Genehmigungsverfahren nach dem BImSchG Umsetzung von Anforderungen bezüglich der Ausgleichsflächen Aufstellung von Finanzierungsplänen sowie Verhandlungen mit Kreditinstituten Erstellung von Ausschreibungen für die einzelnen Bauabschnitte Planung und Umsetzung der Bauarbeiten Übernahme der technischen und kaufmännischen Betriebsführung Re-Powering von bestehenden Windparks Investitionsmöglichkeiten Bürgerwindparks

Prowind GmbH Lengericher Landstrasse 11b · 49078 Osnabrück Telefon: 0541 600290 · Telefax: 0541 6002929 info@prowind.com · www.prowind.com

SOLEN Energy GmbH Dieselstraße 12 · 49716 Meppen Telefon: 05931 848000 · Telefax: 05931 8480011 info@solen-energy.de · www.solen-energy.de

Helmer Stecker (rechts) und Ralf Heinen, Geschäftsführer der VENTOTEC GmbH, Leer

Die Ventotec GmbH wurde 1998 als Projektentwicklerin im ostfriesischen Leer gegründet und hat dort weiterhin ihren Hauptsitz. Eine Repräsentanz befindet sich in Hamburg. Seit Jahren gehört Ventotec nun zu den erfahrensten und größten deutschen Projektierern in der Windenergiebranche. Rund 360 Windenergieanlagen mit einer Gesamtleis­ tung von über 600 Megawatt wurden bisher bei einem Investitionsvolumen von mehr als 860 Millionen Euro realisiert. Beachtlich für ein Unternehmen, das heute 80 Mitarbeiter an zwei Standorten zählt. Die nationale und internationale Ausrichtung der inhabergeführten Ventotec GmbH wird von den beiden Geschäftsführern Helmer Stecker und Ralf Heinen zunehmend vorangetrieben. Für neue Entwicklungspotenziale, wie die Errichtung von Windparks auf ehemaligen Braunkohleabbaugebieten, die Realisierung von großen und modernen Windenergieanlagen in Waldgebieten oder dem Repowering älterer Windparks, ist Ventotec einer der erfahrensten Partner in der Bundesrepublik. Natürlich gibt es einen Messestand der Ventotec GmbH auf der Husum WindEnergy Messe, die vom 18. bis 22. September stattfindet.

VENTOTEC GMBH Am Nesseufer 40 · 26789 Leer Telefon: 0491 912400 · Telefax: 0491 9124094 www.ventotec.de

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BUSINESS IN WESER-EMS Marktübersicht: Regenerative Energien

TH Energiekonzepte

Prowind GmbH

Stromkosten „im grünen Bereich“ halten

Experten in Sachen Wind!

Die Stromrechnungen von Gewerbebetrieben langfristig auf ein Minimum zu senken – das ist das Ziel der Beratung von Thomas Honig und seiner Osnabrücker Firma TH Energiekonzepte. Der Diplom-Kaufmann weiß: Angesichts knapper werdender Rohstoffe werden die Energiekosten in den kommenden Jahrzehnten für alle Stromkunden kräftig steigen – und immer mehr zu einem kritischen Faktor für den Unternehmenserfolg. „Mehr Effizienz durch Energieeinsparungen und die Nutzung von regenerativen Quellen für den Eigenverbrauch schaffen nicht nur Unabhängigkeit, sondern bieten auch enorme Potenziale, die Bilanzen dauerhaft ‚im grünen Bereich‘ zu halten. Das gilt natürlich für die Sicherung der Wirtschaftlichkeit, aber auch für den Erhalt der Umwelt“, erklärt Honig. Individuelle Konzepte, die den jeweiligen Energiebedarf ebenso berücksichtigen, wie die standortspezifischen Möglichkeiten, Sonne, Wind, Erd- und Biogas zu nutzen, sind das Spezialgebiet von TH Energiekonzepte. Gemeinsam mit Spezialisten hilft Thomas Honig dabei, die vorhandenen Ressourcen sparsamer einzusetzen und neue Potenziale zu eröffnen.

TH Energiekonzepte Atterstraße 133 · 49090 Osnabrück Telefon: 0176 30399851 · mail@th-energiekonzepte.de www.th-energiekonzepte.de

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ie Prowind GmbH ist seit den Strom pro Jahr, dem Jahr 2000 ein Full-Serentlasten unsere Umvice-Dienstleister rund um welt um rund 135 Mildie erneuerbaren Energien mit Sitz lionen Kilogramm CO2 in Osnabrück. und erzeugen Strom für Gründer und Geschäftsetwa 40.000 Haushalte. führer ist Johannes Busmann. Er Außerdem realisiert ist von Beruf staatlich geprüfter Prowind auch WindLandwirtschaftsleiter, Rechtsanprojekte in Kanada, walt und Windparkentwickler aus England, Irland, Italien Überzeugung und Leidenschaft. und Rumänien sowie Seine Begeisterung für erneuerPhotovoltaikprojekte in bare Energien ist keine MarketingItalien und Rumänien. fassade, sondern er geht mit gutem Prowind plant und Beispiel voran: auf seinem landbetreut die Projekte wirtschaftlichen Familienbetrieb Geschäftsführer Johannes Busmann von der ersten Idee installierte er damals seine erste über den ersten SpaWindkraftanlage. tenstich, die erste produzierte Kilowattstunde Das Unternehmen hat es sich zum Ziel Strom aus Wind bis hin zur technischen und gemacht, die in Bearbeitung befindlichen Pro- kaufmännischen Betriebsführung über die gejekte zu realisieren, bestehende Windparks zu samte Laufzeit. erweitern und Bürgerbeteiligung mittels BürBei allen Konzeptionen stehen Werthalgerwindanlagen anzubieten. Darüber hinaus tigkeit und Kostenbewusstsein im Vorderwirkt Prowind mit seiner langjährigen Erfah- grund – wichtige Voraussetzungen für wirtrung bei dem Projekt „energieautark 2050“ des schaftliche und nachhaltige Konzepte. Kreises Steinfurt mit. Prowind schafft saubere und nachhaltige Prowind entwickelte das Konzept 51, bei Energie für jetzige und zukünftige Generatidem die Einflussnahme und Kontrolle über das onen, fördert die Unabhängigkeit von fossilen Projekt bei den Beteiligten vor Ort verbleibt. Brennstoffen und die Energiewende.

Wertschöpfung bleibt vor Ort Um die Wertschöpfung vor Ort zu belassen, setzt Prowind viele der Projekte durch lokale Ausschreibungen von Bauabschnitten (Fundament, Zuwegung, Gutachten unter anderem) gemeinsam mit regionalen Fachkräften und Unternehmen um. Mittlerweile betreibt Prowind in Deutschland 60 Windkraftanlagen. Diese produzieren insgesamt etwa 180 Millionen Kilowattstun-

KONTAKT

Thomas Honig

Prowind GmbH Lengericher Landstrasse 11b · 49078 Osnabrück Telefon: 0541 600290 · Telefax: 0541 6002929 info@prowind.com · www.prowind.com


NQ Energy GmbH UNTERNEHMENSPORTRÄT

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Strahlender Sonnenschein und frischer Wind Mit der Sonne, Wind und NQ Energy in die Zukunft investieren!

Großteil des eigenen Energiebedarfs decken. NQ Energy steht Ihnen dabei mit aktuellem Knowhow, herstellerunabhängiger Technik, eingespielten Partnern und einem interdisziplinär ausgebildeten Team zur Seite. Dazu gehören selbstverständlich auch die Planung der Finanzierung und Nutzung von Förderprogrammen, die komplette Baubetreuung sowie die Wartung und Versicherung der Anlage. Zu unseren Kunden zählen öffentliche Einrichtungen wie auch landwirtschaftliche Betriebe, Wirtschaftsunternehmen und Privathaushalte. Auch hat sich auf dem Markt allein im Laufe dieses Jahres viel getan, so dass es gleichermaßen für Anleger sowie Selbstnutzer sehr lukrative Angebote gibt. Um Ihnen eine bedarfsgerechte, optimale Lösung bieten zu können, möchten wir uns persönlich bei Ihnen vor Ort einen Eindruck von den Möglichkeiten machen. Wenden Sie sich telefonisch an 0441 205767-0 oder schriftlich via E-Mail an info@nq-energy.com,

und vielleicht kann bald der Sommer auch für Sie nicht sonnig genug sein und der Wind noch ein wenig stärker wehen! Sollte Ihnen kein Eigenkapital zur Verfügung stehen, pachten wir gern auch Ihre Dachfläche für unsere Photovoltaik­anlagen! KONTAKT

S

ommerzeit – Ferienzeit. Doch nicht nur im Urlaub lassen sich Sonne und Wind genießen. Die erneuerbaren Energien sind unsere Zukunft. Sie verbinden ökologische Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung mit wirtschaftlicher Rentabilität. Wir helfen Ihnen, ein Stück weit unabhängig zu werden von der herkömmlichen Stromversorgung, und konzipieren Ihre Kleinwindkraftund Photovoltaikanlage. Neben Sonne und Wind ist auch NQ Energy Ihr starker Partner bei der Nutzung der erneuerbaren Energien. Während im Industriebereich und bei Freilandanlagen die Leistung unserer Solarstromsysteme mehrere hundert Kilowatt ausmacht, profitieren auch private Haushalte von unserem Knowhow auf diesem Gebiet, womit wir schon ab kleineren Dachflächen finanziell interessante Photovoltaiklösungen für Sie errichten können. Steht Ihnen entsprechende Möglichkeit zur Verfügung, können Sie auch von unserer Expertise auf dem Gebiet der Windkraft profitieren. Unsere Kleinwindkraftanlagen liefern bereits Strom ab Windstärke 1. Gekoppelt mit einer Photovoltaikanlage lässt sich so ein

NQ Energy GmbH Gerhard-Stalling-Straße 60a · 26135 Oldenburg Telefon: 0441 205767-0 · Telefax: 0441 205767-20 info@nq-energy.com · www.nq-energy.com

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BUSINESS IN WESER-EMS Umwelt- und Energiemanagement

Knappe Ressourcen und Rechtsvorschriften effizient managen Umweltschutz- und Energiemanagementsysteme gewinnen an Bedeutung

M

anagementsysteme gehören heute zum Unternehmensalltag und trotzdem sind sie oftmals eher geduldet als geliebt. „In den Augen vieler Führungskräfte und Mitarbeiter haftet ihnen der Makel an, bürokratisch zu sein und viel unnötiges Papier zu produzieren“, erklärt Christian Tönne, Geschäftsführer der ecco ecology + communication Unternehmensberatung GmbH, eines An-Instituts der Universität Oldenburg. „Das ist aber nur auf den ersten Blick richtig. Zum einen kommt es immer drauf an, wie professionell ein Managementsystem gestaltet wurde, und zum anderen dienen gerade Umweltmanagementsysteme (UMS) dazu, den undurchsichtigen Dschungel der Umweltrechtsvorschriften zu durchblicken und beherrschbar zu machen. Gerade produzierende Unternehmen müssen teilweise hunderte Rechtsvorschriften einhalten – mit oder ohne UMS“, so Tönne weiter.

Umweltbeeinträchtigungen vermindern Zur Kernfunktion eines UMS zählt die kontinuierliche und systematische Verminderung der Umweltbeeinträchtigungen durch

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WESER-EMS MANAGER 07/12

das Unternehmen (sogenannte „Umweltauswirkungen“) sowie die sichere Einhaltung der Rechtsvorschriften. Die gängige Norm ISO 14001 fordert vom Unternehmen die systematische Identifikation aller Umweltauswirkungen durch alle geplanten und ungeplanten Handlungen des Unternehmens sowie ihre Bewertung. Für relevante Umweltauswirkungen sollen Reduktionsziele (SOLL) und entsprechende Maßnahmen festgelegt und umgesetzt werden. „Bei drohender Verfehlung der Umweltziele muss die Organisation diese frühzeitig erkennen (IST) und entsprechende Korrekturmaßnahmen umsetzen. Die Aufrechterhaltung und Optimierung dieses Regelkreises ist Zielsetzung jedes UMS nach ISO 14001“, zeigt Tönne den Hintergrund der Zertifizierung auf. Neben der Verbesserung des Umweltschutzes und den damit verbundenen Kosteneinsparungen, zum Beispiel für Rohstoffe oder Energie, böten UMS Unternehmen weitere Vorteile: „Die Zusammenarbeit mit Behörden und Kunden wird durch UMS stark verein-

facht. Ein UMS-Zertifikat transportiert die Botschaft, dass viele Dinge in dem zertifizierten Unternehmen bereits vernünftig geregelt sind“, unterstreicht Tönne. Ein Zertifikat vermittelt also das Vertrauen, dass man es in Bezug auf Umweltschutz mit einem professionell aufgestellten Partner zu tun hat.

Professionalisierung im Klein- und Mittelstand Ein gutes UMS trägt tatsächlich auch zur Professionalisierung gerade von kleinen und mittleren Unternehmen bei. Denn die Normanforderungen an Verbindlichkeit und Verlässlichkeit schaffen mittelfristig eine ab­ laufsichere Organisation. „Dies erhöht bei gut gemachten UMS auch die Mitarbeiterzufriedenheit und Identifikation mit dem eigenen Arbeitgeber“, weiß Tönne aus Erfahrung. Insgesamt profitiert davon auch die Zukunftsfähigkeit des Kerngeschäfts: Der Bundesverband der Deutschen Industrie empfiehlt den Unternehmen in seiner Studie „Deutschland 2030“*, das Thema Nachhaltigkeit umfas-


Umwelt- und Energiemanagement BUSINESS IN WESER-EMS

send in die Innovations- und Strategieprozesse zu integrieren und umzusetzen. Ein UMS kann dazu ein erster wichtiger Schritt sein. „Häufig fristen Managementsysteme in kleinen und mittleren Unternehmen ein Schattendasein als ´Staat im Staate´“, gibt Tönne zu bedenken. Dokumente, Verfahren und Maßnahmen würden mehr oder weniger nur für den externen Zertifizierer inszeniert. Das Fatale für Tönne daran: „Der Aufwand bei einem solchen Minimal-UMS ist aufgrund der Normanforderungen meist derselbe wie bei einem wirksamen, lebendigen UMS.“

Instrumente des Managements Um Managementsysteme generell besser nutzbar zu machen, sollte sich die Unternehmensleitung bewusst sein, dass es sich bei Managementsystemen, wie der

Name schon sagt, um Instrumente des Managements handelt. Unternehmer sollten sich klar zu ihrer Entscheidung stellen, ein solches System einzuführen oder zu betreiben. Vor allem sollten sie die Anforderungen, Aufgaben und internen Festlegungen, die sich aus einem UMS ergeben, offensiv und positiv vertreten. Wie kann man sonst von Mitarbeitern Engagement erwarten, wenn der Initiator nicht dahinter steht? Auch sollten Managementsys­ teme so sorgfältig konzipiert werden wie die Kerngeschäftsprozesse. „Statt altertümlicher, papiergestützter Handbücher und Verfahrensanweisungen entsprechen prozessorientierte Dokumentationen, die schnell und einfach im Intranet abrufbar sind, dem Stand der Technik. Für das integrierte Ma- Christian Tönne, Geschäftsführer der ecco ecology + communication Unternehnagement von Umweltinformationen mensberatung GmbH, Oldenburg und Daten sind heute schon diverse ITSysteme auf dem Markt verfügbar“, erklärt mentenmanagementsysteme: „Derartig geBerater Christian Tönne. Für die Vielzahl von staltete Managementsysteme sind heute mit Dokumenten, die heute jedes Unternehmen minimalem Aufwand um weitere Systeme verwalten muss, empfiehlt Tönne für den un- zu einem integrierten Managementsystem ternehmensweiten Einsatz moderne Doku- erweiterbar.“

Eine neue Klasse für eine neue Zeit. Der neue Antos. Entwickelt für den schweren Verteilerverkehr. Optimales Handling, hohe Effizienz: Der neue Antos ist eine Klasse für sich. Konsequent für die besonderen Anforderungen im schweren regionalen und nationalen Einsatz ab 18 t entwickelt, begeistert der neue Antos Unternehmer und Fahrer. Mit seinen drei neuen kraftstoffsparenden Motoren, dem automatisierten Schaltgetriebe Mercedes-Benz Power-Shift sowie den Sicherheitsausstattungen Active-Break-Assist und Abstandshalteassistent mit Stop & Go.

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BUSINESS IN WESER-EMS Umwelt- und Energiemanagement

Ein wesentlicher Erfolgsfaktor für ein UMS ist eine systematische und offensive Kommunikation aller Aspekte des Managementsystems nach dem Motto „Tue Gutes und rede darüber“. Warum nicht über Einsparerfolge oder erfolgreiche Maßnahmen zur Reduktion gefährlicher Abfälle berichten? Ein internes Marketing gegenüber den eigenen Mitarbeitern bietet hier genauso Chancen wie die externe Berichterstattung gegenüber Kunden oder Partnern. Viele Unternehmen veröffentlichen heute schon einen jährlichen Umweltbericht. „Eine solche Transparenz wird mittelfristig von diesen Zielgruppen belohnt“, ist sich Tönne sicher.

aktive Einbeziehen der Mitarbeiter in den Prozess. „Es sind keine besonderen Voraussetzungen nötig, da alle erforderlichen Maßnahmen während des Einführungsprozesses durchgeführt werden können. Wichtig ist die grundsätzliche Bereitschaft des Unternehmens, sich aktiv um Energieeinsparungen zu bemühen und das System im Arbeitsalltag zu leben“, unterstreicht Fink.

Einsparungen im Wärmebereich

Energiemanagement ab Kosten über 150.000 Euro sinnvoll Im Energiebereich können sich Unternehmen mit der DIN EN ISO 50001 zertifizieren lassen. Oliver Fink, Produktmanager

Energieeffizienz bei TÜV NORD in Hannover, empfiehlt diese Umsetzung prinzipiell jedem Unternehmen, das Energie verbraucht: „Spätestens ab jährlichen Energiekosten von mehr als 150.000 Euro sollten Unternehmen über ein Energiemanagement nachdenken, da hier in der Regel ein großes Einsparpotenzial liegt.“ Besonders wichtig sei dabei, dass jeder im Unternehmen mitziehe, insbesondere das Committment der Geschäftsführung und das

Ertrags- und Rentabilitätsauskunft für Biogasanlagen Mit Betriebssoftware permanent auf dem Laufenden

Ralf Ebken, Geschäftsführer der BT IT-Service GmbH, Rastede

EXPERTENTIPP

Kontroll- und Auswertungssysteme für Biogasanlagen schaffen Transparenz für Betreiber, Investoren und Kreditgeber von Biogasanlagen und ermöglichen somit ein optimales Reporting mit Soll-Ist-Vergleich. Abweichungsanalysen und betriebswirtschaftliche Auswertungen gewährleisten zudem einen umfassenden Überblick über die tatsächliche Rentabilität der Anlagen. In Zusammenarbeit mit Biogasbetreibern und Investoren von Biogasanlagen wird beispielsweise die Softwarelösung „BOGIS“ zur Überwachung von Biogasanlagen seit dem Jahr 2004 entwickelt und kontinuierlich erweitert. In dem System laufen täglich digitale Daten

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WESER-EMS MANAGER 07/12

Ein laufendes Energiemanagement im Betrieb zu implementieren, empfiehlt auch Karl-Heinz Meyer, der den Bereich Energiedienstleistungen bei den Stadtwerken Osnabrück verantwortet: „Meist gucken die Leute nur auf den Preis oder vernachlässigen die Energie nach dem Motto ‚es muss nur laufen‘ komplett. Doch aus Erfahrung weiß er, dass sich insbesondere in der Wärmeerzeugung, bei Kälte-, Druckluft- und Beleuchtungsanlagen erhebliche Einsparungen realisieren lassen. Wärme sieht er dabei als vordergründigen Faktor an. Zu allererst sollten Unternehmen analysieren, wo überhaupt Verbraucher zu finden sind, dann Ziele festlegen, Maßnahmen planen und diese umsetzen. Als letzter Punkt, um den Zyklus zu schließen, führt Meyer die Nachkontrolle an, die sich immer wieder an aktuellen Entwicklungen orientieren müsse. „Auch einhergehend mit einer DIN EN ISO 50001 muss man schauen, ob in bestimmten Bereichen überhaupt Abhilfe geschaffen werden kann. Wir haben im Verkaufsraum eines Kunden bei der Energieanalyse beispielsweise massive Einsparmöglichkeiten in der Beleuchtung gefunden. Für den Unternehmer war dies allerdings notwendig, um seine Produkte entsprechend zu inszenieren. Da widerspricht die energetische Maßnahmenplanung dann dem Absatzinstrument des Kunden und findet eben nicht in die Umsetzung.“ Generell sollten Unternehmen im Bereich des Energiemanagements einen zentralen Beauftragten wählen. Für die ISO 50001 ist das im Übrigen unerlässlich: „Jedes Unternehmen, das ein Energiemanagementsystem implementiert, muss einen Energiemanager haben. Ob dies in Vollzeit, Teilzeit oder Personalunion geschieht, ist egal“, erklärt Oliver Fink vom TÜV NORD die Möglichkeiten.

Karl-Heinz Meyer verantwortet den Bereich Energiedienstleistungen bei den Stadtwerken Osnabrück

von über 40 Biogasanlagen aus festgelegten Messpunkten zusammen. Ergänzt wird der Datenbestand durch die manuelle Eingabe von Werten der Biogasanlagen. Als Ergebnis der Datensammlung werden verschiedene Formen von Auswertungen zeitnah und jederzeit durch den Anwender abrufbar zur Verfügung gestellt. Die Anwendung ermöglicht es den Biogasbetreibern, selbst und ohne zusätzliche Inanspruchnahme von Unternehmens- oder Steuerberatern, einen detaillierten Überblick über den Ertrag beziehungsweise die Rentabilität ihrer Anlagen zu erhalten. Auswertungen dokumentieren den Ertrag und den Energiegewinn im Tages-, Wochen-, Monats- und Jahresintervall. Datenblätter können als optimales Berichtswesen genutzt werden. Schwellwerte für die diversen Boni, zum Beispiel Nawaro2, können auf den jeweiligen Anlagentyp festgelegt und bei Bedarf geändert oder auch in den Folgezeitraum verschoben werden. Betriebstagebücher stellen individuelle Wartungstätigkeiten und deren Nachverfolgung für jeden Tag zur Verfügung. Ein internes Nachrichtensystem ermöglicht es dem Personal, auch schichtübergreifend Anweisungen und deren Durchführung nachhaltig zu kontrollieren. Reichweitenplanungen und Siloverwaltungen mit definierten Schwellwerten gewährleisten eine optimale Nutzung der Rohstoffe für die Biogasanlage.


Umwelt- und Energiemanagement BUSINESS IN WESER-EMS

Contracting-Modelle bieten Investitionsunterstützung Stadtwerke Osnabrück mit innovativen Projekten Besonders innovativ präsentiert sich der Osnabrücker Sportclub (OSC) mit modernster Technik. Durch ein Wärme-Contracting konnte der Sportverein seine alten Anlagen modernisieren, ohne in finanzielle PRAXISBEISPIEL Nöte zu geraten. Eine zentrale Maßnahme ist die Inbetriebnahme eines neuartigen Warmwassersystems am OSC-Stammsitz. Das Ergebnis ist ein Energiekonzept, das in dieser Form in der Region einzigartig ist. Zusätzlich zu einem Blockheizkraftwerk mit 50 Kilowatt (kW) Leistung zur Strom- und insbesondere Wärmeversorgung verfügt der größte Sportverein der Stadt jetzt über eine Warmwasserbereitung, die in dieser Größe in puncto Trinkwasserhygiene außergewöhnlich ist. Ausschlaggebend für die Partnerschaft war die notwendige Erneuerung der circa dreißig Jahre alten Warmwasserbereitung, die nun den Vorgaben der neuen Trinkwasserverordnung entspricht. Gemeinsam mit den Stadtwerke-Ingenieuren wurde ein Warmwassersystem geplant, das nach dem

Durchflusssystem arbeitet. Dabei wird mittels eines Pufferspeichers nur die Wassermenge erwärmt, die auch benötigt wird. Das Trinkwasser muss dadurch nicht mehr in großen Mengen bevorratet werden. Demzufolge ist auch keine thermische Desinfektion mehr notwendig. Zusätzlich zu dieser Anlage wurde ein erdgasbetriebenes BHKW installiert, das bis zu 75 Prozent des Strom- und Wärmebedarfs des OSC abdeckt. An der Hochschule Osnabrück, Standort Haste, haben die Stadtwerke Osnabrück den Bau einer Holzhackschnitzelheizanlage mit 450 kW Leistung realisiert und am Standort Westerberg die bestehende Holzhackschnitzelheizanlage mit 750 kW Leistung übernommen. Zusätzlich wurde der Gas-Heizkessel zur Abdeckung von Spitzenlasten erneuert. In Kombination mit einem hydraulischen Abgleich der Wärmeverteilung werden so etwa 70 Prozent des benötigten Wärmebedarfs der Hochschule aus regenerativen Energien bereitgestellt.

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BUSINESS IN WESER-EMS Umwelt- und Energiemanagement

Intelligentes Energiemanagement Kostengünstig und nachhaltig

Thomas Honig leitet die Osnabrücker Niederlassung der WGS-Erneuerbare Energien GmbH & Co. KG www.wgs-naturenergie.de

EXPERTENTIPP

Während viele Privatleute und Unternehmen auf die Energiewende warten, haben zahlreiche Betriebe bereits angefangen, Geld und Ressourcen zu sparen. Sie haben erkannt: Wer der Spirale dauerhaft steigendender Energiepreise – vor allem beim Strom – entkommen will, setzt auf intelligentes Energiemanagement. Der Einsatz selbst erzeugter Energie aus regenerativen Quellen für den Eigenverbrauch, wie insbesondere aus Photovoltaik, ist ein wesentlicher Baustein. Er sorgt dafür, dass die Kosten überschaubar bleiben, zumal immer weniger Elektrizität teuer zugekauft werden muss – effiziente Module und Wechselrichter machen dies schon jetzt möglich. So lässt sich ein Preis von 0,12 Euro pro kWh auch auf lange Sicht realisieren. Die (Zwischen-)Speicherung von Strom aus Photovoltaik reduziert den Einkauf von Strom erheblich und ermöglicht ein intelligentes Energiemanagement: Hightech-Systeme für die optimale „Kanalisierung“ der Energie berücksichtigen den tatsächlichen Bedarf im Tages- und Nachtverlauf und sorgen für bestmögliche Ausnutzung des Solarstroms. Dies schont außerdem die Umwelt, zumal es den CO2-Ausstoß erheblich mindert.

Eine zusätzliche Beratung sei immer empfehlenswert, „gerade im Aufbau, da Unternehmen dadurch Zeit und Kosten sparen und sofort die Möglichkeit haben, mit einem erfahrenen Berater an der Seite das Energiemanagementsystem zu implementieren und permanent weiter zu optimieren“, so Fink weiter. So bietet der TÜV NORD beispielsweise verschiedene Modelle an: „Von der Unterstützung als Coach, der ab und zu ins Unternehmen kommt und Tipps gibt, über die Komplettbetreuung der Datenaufnahme, die Bewertung der Prozesse bis hin zur Dokumentation und dem internen Audit bestehen vielfältige Handlungsansätze“, so Fink.

Modulare Unterstützung und Contracting Auch die Stadtwerke Osnabrück und andere Energieversorger und -dienstleister bieten modulare Hilfen bei der Umsetzung von Energiedienstleistungen im Unternehmen. Zusätzlich bestehen hier Möglichkeiten des Contractings, bei dem die Stadtwerke Osnabrück zum Beispiel beim Investitionsvorhaben in Vorleistung treten.

Neun Monate Implementierungsphase Nachhaltigkeit, Ressourcenschonung, Ener­ gie-Wende: Unternehmen sehen hier zunehmend die Notwendigkeit, ihre betrieblichen Prozesse beziehungsweise Arbeitsabläufe energieeffizient zu optimieren. Der

Torsten Brandt, Leiter Firmenkunden der Bremer Landesbank, Oldenburg,

Beratungsbedarf für besondere Finanzierungslösungen bei Investitionen mit „Energiehintergrund“ nimmt zu. Das bestätigen Finanzierungsexperten der Bremer Landesbank. Die Bremer Landesbank hat bereits im Bereich erneuerbare Energien vor 20 Jahren mit Projektfinanzierungen Pionierarbeit geleis­tet, heute ist sie eine führende Bank in diesem Segment. Ihr besonderes Know-how und ihre langjährige Finanzierungskompetenz setzt sie auch entsprechend intensiv ein, wenn es um die Finanzierung energetischer Maßnahmen in Unternehmen geht. So begleitet die Bremer Landesbank verstärkt Vorhaben von Unternehmen in dem Bereich Energieeffizienz. Ob energetische Sanierung oder der Neubau eines Betriebsgebäudes


Umwelt- und Energiemanagement BUSINESS IN WESER-EMS

nach neuesten technischen Standards, die Anschaffung energiesparender Maschinen, modernste Lichttechnik, Kühlung und Heizung oder komplexe Vorhaben wie Prozesskälte und -wärme: Gemeinsam mit dem Unternehmer erarbeiten die Experten der Bank individuelle Finanzierungsstrukturen und binden zielgerichtet Fördermittel verschiedener öffentlicher Institute ein.

Einführung eines Energiemanagementsystems nach DIN EN ISO 50001 TÜV NORD unterstützt Franz Henke GmbH & Co. KG

Fördermöglichkeiten „Das ist gut investierte Energie, von beiden Seiten“, sagt Torsten Brandt, Leiter Firmenkunden der Bremer Landesbank in Oldenburg, und ergänzt: „Ein großer Teil der Fördermittel, die wir für unsere Kunden organisieren, wird inzwischen für Umwelt- und Energiemanagement in Unternehmen eingesetzt.“ Karl-Heinz Meyer von den Stadtwerken Osnabrück sieht insbesondere bei der Gasversorgung immenses Einsparpotenzial: Wenn die Versorgung von zentral auf dezentral umgestellt wird, sind 20 bis 30 Prozent an Einsparungen fast in jedem Unternehmen drin.“ Für die Einführung eines kompletten Ener­ giemanagements, das zertifizierungsfähig ist, sollte laut Oliver Fink ein Zeitraum von etwa neun Monaten eingeplant werden, da zum Beispiel das Management-Review drei Monate vor dem geplanten Zertifizierungs­ audit stattfinden muss. * Deutschland 2030, Zukunftsperspektiven der Wertschöpfung“, Bund der deutschen Industrie (BDI) 2012, S. 96.

Als inhabergeführtes Familienunternehmen, mit Sitz in Lohne, fertigt die Firma Franz Henke GmbH & Co. KG seit über 80 Jahren Kunststoffprodukte für eine internationale Kundschaft. Produktbereiche sind Verpackungen, Pflanzentöpfe und technische Kunststoffteile. Mit der Herstellung von rund einer Milliarden Kunststoffverpackungen pro Jahr gehört die Lohner Franz Henke GmbH & Co. KG zu einem sehr energieintensiven Betrieb. Mit einer großen Anzahl von Spritzgussmaschinen verbrauchten sie dabei über zehn Gigawattstunden Strom im vergangenen Jahr. Um weiterhin von den derzeitigen Steuereinsparungen bei der Energiesteuer profitieren zu können, benötigte das Unternehmen nun ein zertifiziertes Energiemanagementsystem. Mit der kompetenten Beratungs- und Unterstützungsleistung des TÜV NORD wurde das Lohner Unternehmen innerhalb kürzester Zeit zertifiziert: Nur drei Monate vergingen zwischen dem Kick-Off im Februar und der erfolgreichen Zertifizierung im Mai 2012. Bereits vorhandene Managementstrukturen nach ISO 9001 erleichterten dabei die Umsetzung. Im Vorfeld gab

es zu den wesentlichen Energieverbrauchern nur Vermutungen. Daher stellten die Experten von TÜV NORD im ersten PRAXISBEISPIEL Schritt eine Energiebilanz für den Betrieb auf. Die Erstellung des Energieberichtes bestand dabei aus der Erfassung von Energieverbräuchen, der Bildung von Energiekennzahlen, der Erfassung der wesentlichen Verbraucher, einer Energiebilanz, Vorschlägen zur Optimierung der Energiedatenerfassung sowie einem Aktionsplan mit Bewertung der Einsparpotenziale. Nach der systematischen Ermittlung und Bewertung dieser Daten wurde in enger Zusammenarbeit mit dem Qualitätsmanager der Franz Henke GmbH & Co. KG ein Energiemanagement-Handbuch mit Prozessbeschreibungen und Arbeitsanweisungen auf den Weg gebracht. In Personalunion übernimmt der Qualitätsmanager nun auch die Funktion des Energiemanagers. Die Einsparpotenziale sind erheblich: Bis 2015 werden beim Stromverbrauch Einsparungen von über zehn Prozent erreicht. Die geplanten Maßnahmen haben dabei überwiegend statische Amortisationszeiten von weniger als zwei Jahren. Zusätzlich gehen die Experten der TÜV NORD Systems von weiteren Effekten durch zunehmende Mitarbeitermotivation bei energiesparendem Verhalten aus. Erste Maßnahmen wurden bereits umgesetzt: Für den im Mai erfolgten Austausch von Kältemaschinen durch eine neue Kältemaschine wurden Energieeinsparungen von circa 325.000 kWh pro Jahr prognostiziert. Laut ersten vorliegenden Verbrauchsdaten wird dieser Wert vermutlich noch übertroffen.


MANAGEMENT Umwelt- und Energiemanagement

Einspar­potenziale im Betrieb heben Mehr Energieeffizienz in den Betrieben

D

er steigende Anteil von Netzentgelten, Steuern und Abgaben an den Energiepreisen führt dazu, dass die von den Unternehmen direkt beeinflussbaren Kosten – zum Beispiel durch Einkaufsoptimierung – zunehmend eingeschränkt werden. Somit spielt die Steigerung der Energieeffizienz, die energetische Optimierung der Produktionsprozesse sowie der technischen Abläufe eine immer wichtigere Rolle. Einen systematischen Ansatz hierfür bietet ein Energiemanagementsystem (EnMS) nach DIN EN ISO 50001. Es ist davon auszugehen, dass die Energiekosten-Spirale sich auch in Zukunft weiter nach oben drehen wird. Das Energiekonzept 2050, das im Oktober 2011 von der deutschen Bundesregierung veröffentlicht wurde, sowie der Referentenentwurf des Bundesfinanzministeriums zur zweiten Änderung des Energiesteuerund des Stromsteuergesetzes vom 13.07.2012 setzen sich für eine umweltschonende, zuverlässige und bezahlbare Energieversorgung ein.

Herausforderungen für Unternehmen Die Steuern und Abgaben auf den Energieverbrauch steigen weiterhin überproportional an. Um eine Entlastung durch die sogenannte EEG-Härtefall-Ausgleichsregelung für stromintensive Unternehmen gemäß §§ 40 ff. Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG 2012) erhalten zu können, ist ab 2013 für eine Antragstellung eine Zertifizierung nach EMAS oder DIN EN ISO 50001 verpflichtend. Die DIN EN ISO 50001 wurde 2011 veröffentlicht und hat inzwischen die DIN EN 16001 abgelöst. Sie ist der erste weltweit anerkannte Standard für Energiemanagementsysteme, der Rahmenbedingungen für Industrieanlagen, gewerbliche Anlagen oder ganze Organisationen vorgibt, um Energie effizient zu managen. Die ISO Organisation (International Organization

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for Standardisation) nimmt an, dass mit dem Standard bis zu 60 Prozent des weltweiten Energiebedarfs beeinflusst beziehungsweise einge­ spart werden kann.

Energieeinsparungen in der Industrie Energetisch ineffiziente Prozesse sind in nahezu jedem Unternehmen zu finden. Ob Leerlaufverluste, Anlagenüberdimensionierung, mangelnde Regelungsfähigkeit, niedrige Nutzungsgrade oder Undichtigkeiten – sie alle führen dazu, dass die Energiekostenanteile an Produktionsgütern unnötig hoch sind. Die Umsetzung von technischen Maßnahmen zur Energieeffizienzsteigerung sowie die nicht zu unterschätzende Auswirkung von Information und Schulung der Mitarbeiter über Energieeffizienzmaßnahmen führen zu den gewünschten Energie- und Energiekosteneinsparungen. Die immer komplexeren gesetzlichen Rahmenbedingungen (Energiewirtschaftsgesetz, Energiekonzept der Bundesregierung, Erneuerbare-Energien-Gesetz, Stromsteuern, Energiesteuern etc.) und die sich daraus ableitenden Maßnahmen (Energiesparmaßnahmen, Energiemanagement nach DIN EN ISO 50001 etc.) können von den einzelnen Unternehmen in ihrer Gesamtheit kaum noch überblickt und erfasst werden. Die Verbesserung der Energieeffizienz sowie der technischen Abläufe bekommt in Zukunft eine imer wichtigere Bedeutung. Vorrangigste Ziele für Produktionsbetriebe

sollten also sein, einerseits durch Energieanwendungsoptimierung weniger Energie zu verbrauchen und andererseits die Rahmenbedingungen für maximale Erstattungsansprüche zu schaffen. Gleichzeitig müssen die Marktmechanismen zur kostenoptimierten Energiebeschaffung genutzt werden.

Umsetzung technischer Maßnahmen Die Möglichkeiten, Energie optimal zu nutzen, sind vielfältig. Folgende Beispiele aus der Praxis verdeutlichen dies: Optimierung von Ofenprozessen hinsichtlich Ofenwanddämmung und Verbrennungsvorgängen, Optimierung des Brenners, Vorwärmung der Verbrennungsluft, Vorwärmung des dekomprimierten Erdgases (gegebenenfalls aus Abwärmeprozessen), Vorwärmung der Stähle (gegebenenfalls ebenfalls aus Abwärmeprozessen), Walzfolge, Ofenbelegung, Beschickungslogistik etc. Nutzung von Hochtemperaturabwärme zur Prozesswärme- beziehungsweise Dampferzeugung oder gegebenenfalls sogar für die Stromerzeugung


Umwelt- und Energiemanagement MANAGEMENT

Optimierung von Pumpen- und Filtertechnik

durch Erhöhung der Wirkungsgrade und Reduzierung von Druckverlusten Wärmerückgewinnung aus Kühlsystemen Optimierte Antriebslösungen zum Beispiel durch - Antriebsregelung statt Drosselklappe - Nachrüstung von Frequenzumformern beziehungsweise Einsatz verbesserter Frequenzumformer - Einsatz von IE2- und IE3-Motoren für Lüfter, Pumpen etc. - Blindleistungskompensation - Energierückspeisung aus Bremsvorgängen durch Nutzung rückspeisefähiger Umrichter - Drehzahlregelung durch USK (Untersynchrone Stromrichter-Kaskade) Beheizung der Hallen mit Abwärme (aus Ofenprozessen, Drucklufterzeugung, Kühlsystemen, Abluft etc.) über Wärmetauscher; hierzu sind die Abwärmequellen und Wärmesenken zu identifizieren Prüfung der Einsatzmöglichkeit der KraftWärme-Kälte-Kopplung zur Bereitstellung notwendiger Kältemengen und Substitution der aus Kompressionskältemaschinen bereitgestellten Kältemengen; Beheizung der Absorptionskältemaschinen aus einem BHKW oder sogar aus Abwärme Anpassung der Druckluft-KompressorStation auf den tatsächlichen Bedarf; dabei kritische Prüfung, ob variable Druckluftspitzen (unter Berücksichtigung der Größe des Druckluftspeichers und des Netzes) über einen mit einem Frequenzumformer ausgestatteten Druckluftkompressor oder über eine leistungsmäßig gut abgestufte Anzahl mehrerer Kompressoren mit übergeordneter Kompressorsteuerung bereitgestellt werden können Abwärmenutzung aus der Druckluft zum Beispiel für die Warmwasseraufbereitung; gegebenenfalls auch Einblasen der Kompressorabluft in zu beheizende Hallen im Winter (kann mit Klappen in den Luftkanälen realisiert werden) Reduzierung von elektrischen Leistungsspitzen durch versetztes Anfahren von Großverbrauchern beziehungsweise Einführung eines Lastmanagements Die Einführung von EnMS wird ab 2013 Voraussetzung, um Vorteile bei der EEG-Abgabe sowie bei Strom- und Energiesteuererstattungen zu erlangen. Systematisches Energiemanagement wird auch heute schon in vielen Unternehmen genutzt.

Energiemanagementsystem

Erstanalyse Energetische Bewertung

Messen / Erfassen von Daten EM-System Prozesse, Normen, Technologien

Energiemonitoring

Auswertung von Daten Energiecontrolling

Abgrenzung der Begriffe beim Energiemanagement. Quelle: Steffen Roß, WiRo Energie & Konnex Consulting GmbH

Aufbau eines Energie­ managementsystems

Energiemanagementsys­ teme geeignete Instrumente zur Verbesserung der energetischen Leistung.

Trotzdem sind die wesentlichen Energieströme in Unternehmen häufig nicht bekannt, die Bewertung der größeren Energieverbraucher erfolgt mehr aus dem Bauch heraus. Eine systematische Identifikation und Bewertung der wesentlichen Energieeinflussfaktoren erfolgt in den seltensten Fällen. Kern der DIN EN ISO 50001 ist die kontinuierliche Verbesserung der energiebezogenen Leistung einer Organisation. Die Norm beschreibt die Anforderungen an eine Organisation zur Einführung, Verwirklichung, Aufrechterhaltung und Verbesserung eines Energiemanagementsystems. Durch diesen systematischen Ansatz soll eine Organisation in die Lage versetzt werden, ihre energiebezogene Leistung („energy performance“) kontinuierlich zu verbessern, ihre Energieeffizienz zu erhöhen und die Energienutzung zu optimieren. Die Anwendung der DIN EN ISO 50001 verfolgt dabei die Einsparung von Kosten sowie die Reduktion von Treibhausgasemissionen und anderen Umweltbelastungen. Mit der Einführung eines Energiemanagementsystems können sich die Unternehmen systematisch der Erschließung von Effizienzpotenzialen widmen. Die Einführung eines EnMS nach DIN EN ISO 50001 legt eine kontinuierliche Ermittlung der Energieverbräuche fest. Die gesammelten Daten ergeben Aufschluss über Verbräuche und ineffizienten Stromverbrauch, solange belegbare Kennzahlen vorhanden sind. Mithilfe dieser Daten können Einsparpotenziale ermittelt und Investitionsentscheidungen getroffen werden. Somit sind

Organisatorische und personelle Aspekte Wenn es den Unternehmen gelingt, die Mitarbeiter in den ganzen Prozess der „Optimierung der Betriebsabläufe zur Energieverbrauchssenkung“ einzubinden, lassen sich weitere signifikante Energieeinsparpotenziale erschließen. Hierbei spielen Aufklärung und Sensibilisierung auf der einen Seite und Motivation der Mitarbeiter auf der anderen Seite eine wichtige Rolle. Erfahrungsgemäß können durch das sogenannte „verbesserte Nutzerverhalten“ bis zu zehn Prozent der Energieverbräuche und Energiekosten eingespart werden. Unternehmen sollten in Anbetracht weiter steigender Energiekosten entweder innerbetrieblich einen Energiemanager ausbilden oder bei der Umsetzung eines Energiemanagementsystems die fachlich versierte Beratung eines externen Dienstleisters in Anspruch nehmen.

AUTOR Oliver Fink, Produktmanager Energieeffizienz bei TÜV NORD, Hannover, ofink@tuev-nord.de

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UNTERNEHMENSPORTRÄT ARU Ingenieurgesellschaft

Wir machen Ihnen einen Antrag...

Das Team der ARU-Ingenieure um Geschäftsführer Bernd Hoormann (Mitte)

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eit ihrer Gründung in 2008 bietet die ARU Ingenieurgesellschaft mbH mit Sitz in Lingen ihren Kunden schwerpunktmäßig Dienstleistungen in den Bereichen Antragswesen, Genehmigungsmanagement sowie Umweltberatung an. Als unabhängiges Ingenieurbüro mit Sitz in Lingen ist die ARU bundesweit und überwiegend in der WeserEms-Region tätig. Zu den Kunden zählen Unternehmen aus allen Bereichen wie Industrie, Gewerbe, Produktion und Landwirtschaft.

Antragswesen Die Planung und Realisierung von industriellen und gewerblichen Investitionsvorhaben erfordert umfangreiche Genehmigungsverfahren nach dem Bundes­ immissionsschutzgesetz (BImSchG). Die vielfältigen Gesetzesvorgaben und Richtlinien wie BImSchG, BauGB, WHG, VAwS, StörfallV, TA Lärm, TA Luft, AbfallV, BetrSichV sind dabei für die Fachingenieure der ARU Tagesgeschäft. Mit langjähriger Erfahrung, hoher Professionalität, Sorgfalt und Zielstrebigkeit tragen die Ingenieure alle erforderlichen Antragsunterlagen aus den Bereichen Immissionsschutz, Abfall, Abwasser, Betriebssicherheit oder Störfall zusammen, koordinieren Behördentermine und reichen die erforderlichen Dokumente für den Antragsteller komplett und fristgerecht bei den zuständigen Genehmigungsbehörden ein. Die Steuerung des gesamten Genehmigungsprozesses wird für den

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Kunden dabei durch einen Projektleiter als Hauptansprechpartner bei der ARU sichergestellt und koordiniert.

Abnahmemanagement Mit Erteilung der Genehmigung zum Bau einer neuen Anlage bietet die ARU ihren Kunden eine dauerhafte Begleitung des Projektes bis zur Inbetriebnahme an. Das Abnahmemanagement umfasst die Koordination der Genehmigungsauflagen bis zur Vorbereitung und fachlichen Begleitung der behördlichen Schlussabnahme. Das Ingenieurteam der ARU koordiniert alle notwendigen Dienstleistungen, sicherheitstechnischen Prüfungen, Abnahmemessungen etc., die für einen sicheren und rechtskonformen Betrieb notwendig sind. Die für ein Genehmigungsverfahren erforderlichen Fach- oder Prognosegutachten können in Zusammenarbeit mit externen Partnerunternehmen fristgerecht erbracht werden. Eine vertrauensvolle und zuverlässige Zusammenarbeit ist dabei sichergestellt.

Umweltberatung – ein weites Feld Die Umwelt mit ihren Schutzgütern Mensch, Wasser, Luft und Boden stellt hohe Anforderungen an Industrie und Planer. Zur Erschließung, zum Erhalt oder häufig zur Sicherung von zahlreichen Standorten (zum

ARU Ingenieurgesellschaft mbH erstellt Anträge für genehmigungspflichtige Anlagen im Sinne der 4. BImSchV u. a. für: INFO Biomasse- und Biogasanlagen (Erneuerbare Energieanlagen des EEG) Produktionsanlagen der Lebensmittelindustrie Abfalllager- und Behandlungsanlagen Anlagen aus den Bereichen Steine/Erde/Baustoffe Stahlgießereien Anlagen der Chemie- und Kunststoffindustrie Tierhaltungsanlagen und Futtermittelindustrie Kälteanlagen u.v.m. Übertragung in Form der betrieblichen Umweltdatenberichterstattung (BUBE) in das europäische Schadstoffregister PRTR (Pollutant Release and Transfer Register) gehören ebenso zum Leistungsbild der ARU. Speziell auf den Bedarf des Kunden zugeschnitten und mit fachlicher Erfahrung und Qualifikation bietet die ARU weitere umfangreiche Dienstleistungen im Bereich Umwelt an, wie die Erstellung und Fortschreibung von Genehmigungskatastern, Abfallberatung und die Erstellung betrieblicher Abfallkonzepte und vieles mehr. ...und sind für Sie der langjährige Partner an Ihrer Seite!

KONTAKT

ARU Ingenieurgesellschaft

Beispiel Industriebetrieben, Altlastenflächen) ist die Begleitung durch Fachleute unerlässlich. Die ARU-Ingenieure beraten hier als Experten interdisziplinär. Unter Abwägung der Kosten-Nutzen-Aspekte und der gesetzlichen Rahmenbedingungen werden geeignete Eingriffs- oder Überwachungsmaßnahmen nach fachlichen Aspekten erarbeitet. Gutachterliche Leistungen zu bodenschutzrechtlichen Standortbewertungen ergänzen diesen Leistungsteil der Ingenieure. Betreiber von genehmigungsbedürftigen Anlagen sind nach dem Bundes-Immissionsschutzgesetz verpflichtet, Emissionserklärungen abzugeben. Die Erstellung und

ARU Ingenieurgesellschaft mbH Schillerstraße 2 · 49811 Lingen Telefon: 0591 61003590 · Telefax: 0591 61003599 info@aru-gmbh.de · www.aru-gmbh.de


ATS Industrieservice UNTERNEHMENSPORTRÄT

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Faire Personaldienstleistungen ATS Industrieservice - individuell, kompetent und zielstrebig Bestand kompetenter Bewerber zurückgreifen zu können“, zeigt Manfred Specken das unternehmerische Potenzial auf. Als externer Dienstleister geht ATS stets auf persönliche Wünsche ein und reagiert beim Personaleinsatz auf jede individuelle Situation. Als eingetragenes Unternehmen in der Handwerksrolle können die Personalexperten zudem auch in Form von Werkverträgen arbeiten und fertigen.

Kernkompetenz: Metall

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it fairer Vergütung, langfristiger Mitarbeiterbindung und einem hohen Maß an Zuverlässigkeit und Vertrauen gehört die ATS Industrieservice GmbH aus Saterland zu den ersten Adressen bei Personalbedarf im handwerklichen, technischen und kaufmännischen Bereich. Das Unterneh-

Im gewerblichen Bereich: Industriemechaniker Industrieelektroniker CNC-Dreher/Fräser Rohrschlosser nach ISO Stahlbauschlosser/Schlosser Bauschlosser Schweißer (mit und ohne Prüfung) Gas- und Wasserinstallateur Lüftungsbauer Heizungsmonteure Kabelkonfektion Helfer Im technischen Bereich: Ingenieure Konstrukteure SPS-Techniker Technische Zeichner Im kaufmännischen Bereich: Buchhalter Datentypisten EDV-und IT-Fachkräfte Fremdsprachen-Korrespondenten Sachbearbeiter Schreibkräfte Speditons- und Außenhandelskaufleute

INFO

men, das seit acht Jahren am Markt agiert, zeichnet sich besonders durch Bodenständigkeit, kurze Entscheidungswege und den familiären Umgang aus. Für Stefan Specken, der gemeinsam mit seiner Schwester und Vater Manfred die Geschicke des Unternehmens lenkt, ist besonders der faire Umgang mit seinen Mitarbeitern von Bedeutung: „Für mich ist die Zeitarbeit immer ein Geben und Nehmen. Wenn jemand vernünftig arbeitet, soll er auch fair dafür entlohnt werden.“ Der Mindestlohn reiche dabei nicht: „Ich will den Mitarbeitern nicht nur den Mindestlohn zahlen, denn davon kann ein Vater seine Familie in der Regel nur unzureichend ernähren“, erklärt Specken und polarisiert damit sicherlich. Durch die Anlehnung an das iGZ-Tarifwerk stellt er sich allerdings auf die Seite der knapp hundert Mitarbeiter, die mit sehr geringer Fluktuation die Vorteile des Unternehmens sehen und auch beim Kunden ein hohes Ansehen genießen, da die Leistungsbereitschaft stimmt.

Mindestlohn reicht nicht aus „Als etabliertes Unternehmen sind wir mit über 25-jähriger Berufserfahrung in der Personalwirtschaft tätig“, erklärt Geschäftsführer Manfred Specken. Mit der ATS Industrieservice GmbH vermittelt er deutschlandweit Arbeitskräfte für den handwerklichen, technischen und kaufmännischen Bereich. „Zudem nutzen wir den Vorteil, ständig auf einen umfangreichen

KONTAKT

Tanja und Stefan Specken

Die Kernkompetenz liegt dabei im Bereich Metall: „Wir können eigentlich alle Berufe rund um das Thema Metall mit besten Kräften unterstützen“, erklärt Stefan Specken. Dabei sei es auch kein Problem, kurzfristig Personal freizuschalten: „Wir haben einen 24-Stunden-Service. Man kann uns abends um 22 Uhr anrufen und bereits am nächsten Morgen einen Mitarbeiter im Betrieb haben.“ Darüber hinaus verfügt ATS über ein spezielles Arbeits- und Gesundheitssystem. Dabei werden die Mitarbeiter durch unternehmenseigene Sicherheitskräfte aufgeklärt und regelmäßig durch einen Betriebsarzt untersucht. Neben der Ausweitung bestehender Aufträge für die Region Weser-Ems will die ATS Industrieservice GmbH ihren Personaleinsatz in ganz Deutschland weiter verstärken. Das Erfolgsgeheimnis? „Wir können uns da nur bei unseren hochqualifizierten und verlässlichen Mitarbeitern bedanken“, sagt Manfred Specken. „Und ein Unternehmen kann natürlich auch nur dann erfolgreich sein, wenn man auf seine Kunden zählen kann. Auch hier gilt ein Dank für das uns entgegengebrachte Vertrauen.“

ATS Industrieservice GmbH Rudolf-Diesel-Straße 1 · 26683 Saterland-Bollingen Telefon: 04498 70880 · Telefax: 04498 708829 ats@specken.com · www.ats-industrieservice.de

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NAMEN UND NACHRICHTEN EnviTec Biogas

I Hardy Schmitz

Biogas-Branchenführer EnviTec begeht zehnjähriges Jubiläum

Hardy Schmitz präsentierte neueste Industrietechnik

Festliche Veranstaltung mit 450 Geschäftspartnern aus der ganzen Welt

Namhafte Aussteller auf der HARDYTEC-Messe 2012 in Ahlen

Festredner Dr. Franz Alt (links) und EnviTecGeschäftsführer Olaf von Lehmden

„Angesichts der Treibhausgase, die wir täglich produzieren, brauchen wir keine halbe, sondern eine ganze Energiewende“, mahnte der renommierte Journalist und Autor Dr. Franz Alt kürzlich im Rahmen des Festaktes zum zehnjährigen Firmenjubiläum der EnviTec Biogas AG aus Lohne. Um die Reduzierung der weltweiten CO2-Emmissionen zu ermöglichen, sieht Alt Biogas als Schlüsselenergie, die speicherbar und immer verfügbar ist. Dem Publikum machte Alt noch einmal eindringlich klar, wie sehr wir eine nachhaltige und effiziente Ressourcen- und Energienutzung benötigen: „Pro Tag werden 150

Pflanzen- und Tierarten ausge­ rottet und es entstehen durch den Klimawandel 50.000 Hektar mehr Wüste“, so der 73-Jährige in seinen Ausführungen, die immer wieder von Applaus aus dem Publikum unterbrochen wurden. „Mit einem 17-köpfigen Team und einer Anlagenkapazität von 2 MWel gestartet, haben wir heute mit unserem rund 450 Mitarbeitern die 300 MWel-Anlagenleistung geknackt und produzieren damit elektrische Energie für 780.000 Haushalte“, resümierte Geschäftsführer Olaf von Lehmden die Erfolgsgeschichte des Unternehmens. Zum Abschluss des Festakts fand Bernard Ellmann – Aufsichtsratsvorsitzender der EnviTec Bio­ gas AG – die passenden Worte: „Ich möchte vor allem der Geschäftsleitung und der Belegschaft Anerkennung dafür aussprechen, dass sie EnviTec von Beginn an vorwärts gebracht haben, immer mit dem Blick auf Wachstum. Stillstand gibt und gab es nicht, von daher freuen wir uns auch auf das kommende Erfolgs-Jahrzehnt mit EnviTec!“

Der geschäftsführende Gesellschafter von Hardy Schmitz, Jan Schmitz (links), und Vertriebsleiter Klaus Suppelt, freuen sich über den Erfolg der HARDYTEC 2012.

Unter dem Motto „Industrietechnik live erleben“, fand Ende Juni die dritte HARDYTECMesse des Rheiner Unternehmens Hardy Schmitz statt. In der Zeche Westfalen in Ahlen präsentierten 25 Aussteller einem Fachpublikum modernste Techniken für Industrie und Handwerk. „Es geht uns hier aber nicht nur um Produkte und Dienstleistungen, sondern auch darum, Lösungen zu diskutieren und sich über Erfahrungen auszutauschen“, erklärt Vertriebsleiter Klaus Suppelt. Das Thema Energieeffizienz stand bei allen Ausstellern ganz oben auf der Agenda, ob bei der Antriebs- und Gebäudetechnik oder der Beleuchtung. Einmal mehr wurde deutlich, dass sich

mit intelligenter Technik eine Menge Energie einsparen lässt. Neben energieeffizienten Produkten führen Industrieunternehmen immer häufiger auch Energiemanagementsysteme ein. Über die steuerlichen Rahmenbedingungen dieser Systeme, die den Energieverbrauch im Unternehmen überwachen, analysieren und Energieeinsparpotenziale zeigen, referierte Udo Berwald vom Unternehmen Schneider Electric. Stephan Winter, Experte für die Energieeffizienzberatung bei Hardy Schmitz, hat die Erfahrung gemacht, dass sich Investitionen in diese Systeme schnell amortisieren. „Oft zeigen sich schon nach kurzer Zeit die Energieschlupflöcher im Unternehmen.“

Wir bringen Erneuerbare Energien zu Ihnen Frieren Sie Ihre Stromkosten langfristig auf 12 Ct. pro kWh ein – mit Strom vom eigenen Dach. Sprechen Sie uns auf Ihr individuelles Energiekonzept an: WGS Erneuerbare Energien GmbH & Co. KG Atterstraße 133 ∙ 49090 Osnabrück Telefon: 0541 / 8004 9010 ∙ honig@wgs-naturenergie.de www.wgs-naturenergie.de


Deponieservice Grafschaft Bentheim GmbH

I Projekt GmbH NAMEN UND NACHRICHTEN

Neue Deponieservicegesellschaft in der Grafschaft gegründet

Windenergie-Pionier investiert in jungen Ökoenergieversorger

Dienstleistungsgedanke bei Umstrukturierung im Vordergrund

Oldenburger Projekt GmbH beteiligt sich mehrheitlich an Polarstern

Mit der vor Kurzem stattgefundenen Gesellschafterversammlung der Deponieservice Grafschaft Bentheim GmbH nimmt eine neugegründete Gesellschaft des Landkreises ihre Arbeit auf. Die Gesellschaft hat ihren Schwerpunkt in der Abwicklung von Entsorgungsdienstleistungen der Zentraldeponie Wilsum des Abfallwirtschaftsbetriebes. Wie der Leiter des Abfallwirtschaftsbetriebes und Geschäftsführer der neu gegründeten GmbH, Hartmut

Schrap, erläuterte, machten geänderte Rahmenbedingungen bei der Entsorgung von deponiefähigen Abfällen eine Umstrukturierung erforderlich, um näher und dienstleistungsorientierter auf Kundenbedürfnisse eingehen zu können. So sei unter anderem die Anzahl der Deponien in Deutschland aufgrund einer geänderten Gesetzeslage gesunken. Gleichzeitig bestehe aber ein Bedarf für mineralische Abfälle wie schwach belastete Böden, Straßenaufbruch oder Mineraldämmstoffe, für die derzeit Recyclingmöglichkeiten nicht immer zur Verfügung stehen. Laut Schrap gelten auch nach Gesellschaftsgründung für die Deponierung die gleichen, hohen Umweltauflagen wie vorher. Die Deponiegesellschaft bedient Großkunden wie Containerdienste oder Die Mitglieder der Vertreterversammlung (stehend v.l.) Thomas Heils, Kommunen, bei denen Heinrich Mardink, Mirko Schulz, Beteiligungscontroller Lutz Koch, Geschäftsführer Hartmut Schrap und Landrat Friedrich Kethorn bei der die oben genannte AbVertragsunterzeichnung. fälle anfallen.

Gemeinsam mit neuen Impulsen die Energiewende sinnvoll beschleunigen, das ist das Ziel der Partnerschaft zwischen der Projekt GmbH und Polarstern. Das Windenergieunternehmen erwirbt 50 Prozent der Anteile plus eine Stimme am Münchner Ökoenergieversorger Polarstern. „Ich bin Geschäftsführer der Projekt GmbH und Projekt Firmengruppe Ubbo begeistert von der Mög- de Witt und die Polarsterngründer (v.l.n.r.): Florian Henle, Ubbo de Witt, Jakob Assmann und Simon Stadler lichkeit, mit Polarstern unseren Ökostrom nun auch den Partner im Ökoenergiemarkt. Die Verbrauchern direkt anzubie- Beteiligung eines Windenergieten und damit die Energiewen- Pioniers der ersten Stunde gibt de für jeden konkret zu machen. uns Kraft und Know-how, unsere Und das in einem Kontext, der Position im Wettbewerb weiter Nachhaltigkeit glaubwürdig wei- auszubauen. Und sie ermöglicht ter fasst, und sowohl Ökogas ins es uns, die Prozesskette von der Portfolio nimmt, als auch Fami- Erzeugung erneuerbarer Energien lien in Entwicklungsländern den bis zum Angebot an die EndkunBau eigener Mikro-Biogasanlagen den ehrlich nachhaltig zu gestalermöglicht. Saubere Energie da zu ten“, freut sich Florian Henle, Miterzeugen, wo sie gebraucht wird, gründer von Polarstern. Als erster das passt – weltweit“, sagt Ubbo Ökoenergieversorger bietet das de Witt, Geschäftsführer der Pro- Unternehmen Haushalten bunjekt GmbH. desweit ausschließlich 100 Pro„Die Projekt GmbH ist ein zent Ökostrom und 100 Prozent renommierter und erfahrener Ökogas aus Reststoffen an.

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NAMEN UND NACHRICHTEN JadeBayWIND

I Hellmann Process Management

JadeBayWIND erfolgreich auf der WindForce

Hellmann Process Management erhält Zuschlag

Aktives Marketing von JadeBayWIND als Grundsteinlegung für den späteren Offshore-Erfolg der JadeBay-Region

Rahmenvertrag über Rücknahme und Verwertung von Philips-Geräten

Die JadeBay GmbH präsentierte sich zusammen mit den Unternehmen NPorts Niedersachsen und SeaPorts of Niedersachsen in Bremen auf der WindForce 2012. Die erstmalig und parallel zur Konferenz der Windenergie Agentur in Bremen ausgetragene Messe war aus der Sicht der JadeBay ein voller Erfolg. „Als projektverantwortlicher Vertriebsmann der Region konnte ich für die Häfen in Wilhelmshaven, Nordenham und Brake gute Kontakte knüpfen“, so Frank Schnieder von der JadeBay GmbH. „Auch wenn heute etliche Unternehmen Liquiditätsschwierigkeiten haben und Überkapazitäten am Markt bestehen, so werden bei einer boomenden Branche die Flächen mit Wasserzugang gefragt sein“, so Schnieder. „Es wird automatisch Geschäft an die Standorte kommen.“ Aktives Marketing sei daher heute die Grundsteinlegung für den späteren Erfolg. Im Mittelpunkt der Flächenvermarktung standen dabei die

Schleuseninsel als Vision einer aufgespülten Fläche zum Nordhafen sowie in die Nordsee und die Verbindung vom Umschlagterminal zu den Gewerbeflächen in Brake. Darüber hinaus beabsich­ tigt die Stadt Nordenham weitere circa 42 Hektar für die Industrie auszuweisen, die sich in Ergänzung zu einer bereits vorhandenen Fläche im Gewerbegebiet Nord optimal für die OffshoreProduktion eignen. Wichtig für den späteren Erfolg der Vermarktung ist auch, so Schnieder, dass es bereits unternehmerisches Know-how in den Häfen gibt, um bestimmte Konzepte umzusetzen. Dazu präsentierte sich auf dem Gemeinschaftstand unter anderem das Unternehmen Nordfrost. Nordfrost ist bereits über den Hafenbetrieb im Binnenhafen in Wilhelmshaven qualifiziert für dieses Geschäft und sucht nun verstärkt Partner für die circa 6,5 Hektar große Fläche mit Lagerflächen und insgesamt 470 Meter Kaikante.

Umsetzung des ElektroG“, unterstreicht Herbert Rutkowski, Leiter des Zentralen Umweltschutzes bei Philips die Entscheidung für den Vertragsabschluss. Denn schließlich geht es bei dem Rahmenvertrag um mehr als eine klassische RecyclingHerbert Rutkowski, Philips Deutschland GmbH, Leitung dienstleistung: Neben der zentraler Umweltschutz (links) und André Pohl, Hellmann Rücknahme und sicheren Process Management GmbH & Co.KG, Geschäftsleitung Verwertung der ElektroaltMit der Ausgliederung der geräte geht es ebenso um die TV-Sparte von Philips an den Mengenmeldungen zur Stiftung Joint-Venture Partner TP Vision Elektro-Altgeräte Register (ear). Germany GmbH wurde auch der So stehen GesetzeskonforRahmenvertrag zur Entsorgung mität mit dem ElektroG auf der der Altgeräte neu verhandelt. Der einen sowie der Ressourcenschutz Osnabrücker Umweltdienstleister auf der anderen Seite gleichermaHellmann Process Management ßen im Mittelpunkt des Interesses erhielt den Zuschlag zur bundes- von Auftraggeber und Auftragweiten Rücknahme und Verwer- nehmer: „Wir teilen und schätzen tung gemäß ElektroG. die nachhaltige Umweltphiloso„Die Leistungsfähigkeit hat phie unserer Kunden und legen Hellmann Process Management besonderen Wert auf ressourcenbereits als langjähriger Dienstleis- schonende Recyclinglösungen. ter für die Kooperation ProReturn Das wir nun auch für TP Vision (Philips, Loewe, Sharp) unter Be- unsere Dienstleistung unter Beweis gestellt. Durch die Erfahrung weis stellen dürfen macht uns und die nachhaltige Ausrichtung stolz“, betont der Geschäftsleiter ist HPM deshalb für uns ein be- von Hellmann Process Managesonders geeigneter Partner bei der ment, André Pohl.


Barcamp Osnabrück

I VRG-Gruppe NAMEN UND NACHRICHTEN

Neue Kommunikationskonzepte und Ideen gesucht

Mit Hauptstadtbüro noch näher an den Kunden

Barcamp Osnabrück vergibt Innovation Award

IT-Spezialist VRG-Gruppe jetzt bundesweit an zwölf Standorten vertreten

Wie kann ein Produkt oder eine elektronische Benutzer- und Bedienoberfläche besser als jemals zuvor genutzt werden? Wie werden Softwareprogramme noch intuitiver erfahr- und bedienbar gemacht? Und wie sehen, hören oder fühlen die Benutzer zukünftig eine Benutzeroberfläche? Diese und weitere Fragen werden am 18.10.2012 in Osnabrück intensiv auf der Veranstaltung innovate!barcamp. convention.osnabrück erörtert. Kreative aus Medien- und Werbeagenturen, Software-Entwickler sowie IT- und Marketingexperten

nutzen dazu die offene Veranstaltungs- und Mitmachform des Barcamps, um ihr Wissen mit den anderen Besuchern zu teilen und sich auszutauschen. In den letzten beiden Jahren gab es zahlreiche Anregungen für neue Kommunikationsformen und -ideen, so dass in diesem Jahr erstmalig ein innovate!Award ausgeschrieben wird. Dieser teilt sich in zwei Kompetenzbereiche auf: Für den innovate!Interaction Award können sich Unternehmen, Agenturen oder Ideengeber bewerben, die bereits eine Kommunikationslösung entweder fertig ausgearbeitet oder bereits im produktiven Einsatz haben. Alle eingehenden Bewerbungen werden vorab durch ein unabhängiges Kuratorium bestehend aus Vertretern der Hochschule Osnabrück, niedersächsischen Medienwissenschaftlern und Mitgliedern aus Informations- und Kommunikationsverbänden bewertet. Vorschläge können ab sofort und bis zum 1.10.2012 (Einsendeschluss) eingereicht werden. www.innovate-os.de

Mit einer neuen Geschäftsstelle am Prenzlauer Berg ist die Oldenburger VRG-Gruppe seit Anfang Juli auch in Berlin vertreten. Das IT-Systemhaus, das Hard- und SoftwareLösungen für Sozialwirtschaft, Personalwirtschaft und den Mittelstand anbietet, Dr. Uwe Vaihinger, Geschäftsführer VRG-Gruppe reagiert damit auf die aktuelle Marktlage und wird der Das Team am Standort Berlin Nachfrage in der Metropolregion ist primär für die VRG-Tochter Berlin gerecht. „Mit der neuen MICOS tätig. Der IT-Partner für Geschäftsstelle in der Hauptstadt die Sozialwirtschaft bietet mit können wir zu unseren Kunden die MICOS konzept eine umfangNähe gewährleis­ ten, die für uns reiche und flexible Lösung für alle Basis für die partnerschaftliche Bereiche sozialer Einrichtungen, und vertrauensvolle Zusammen- die sich der Betreuung und Fördearbeit ist“, sagt Dr. Uwe Vaihinger, rung benachteiligter und kranker Geschäftsführer der VRG-Grup- Menschen sowie Menschen mit pe. In der gesamten Bundesrepu- Behinderungen aller Altersstufen blik ist die VRG-Gruppe nun an widmen. Ebenfalls in den neuen Räuminsgesamt zwölf Standorten vor Ort – neben Berlin auch in Olden- lichkeiten vertreten ist das der burg, Ditzingen, Dresden, Düs- VRG-Gruppe zugehörige Tochter­ seldorf, Erfurt, Frankfurt, Gießen, unternehmen NOWIS, ein SpeziHamburg, Hannover, Mainz und alist für IT-gestützte ProzessoptiMünchen. mierung im Mittelstand.

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NAMEN UND NACHRICHTEN Oldenburgische Landesbank AG

I Insolvenzen

Private Banking an über zwei Dutzend Standorten in Weser-Ems Regionalbank bringt Top-Leistung noch näher zum Kunden Seit über 140 Jahren stehen bei der Oldenburgische Landesbank AG (OLB) die Kunden im Mittelpunkt. Kundenorientierung und Servicequalität wurden mit etlichen Auszeichnungen bestätigt. Auch anspruchsvolle Kunden mit einem überdurchschnittlichen Beratungsbedarf finden in der OLB eine gute Adresse: Seit Jahren betreibt die Regionalbank

erfolgreich die Vermögensverwaltung und jetzt auch das Private Banking. Seit 2011 gibt es an weit über zwei Dutzend Standorten im OLB-Geschäftsgebiet die umfangreichen Beratungsleis­ tungen für gehobene Ansprüche. Der Kerngedanke des OLB Private Banking ist, den Kunden zuverlässig zu entlasten, damit er sich um die Dinge kümmern

kann, die ihm wichtig sind und ihm Spaß machen. Der OLB Private Banker versteht sich als Strategiepartner des Kunden. Seine Aufgabe ist es, in langfris­ tigen, nachhaltigen und stetigen Dimensionen die wesentlichen Motive des Kunden aufzunehmen und passende Lösungen zu entwickeln. Dazu wurden alle Betreuer im Private Banking an der Frankfurt School of Finance and Management zum Financial Consultant ausgebildet. Damit garantiert die OLB ihren Private Banking Kunden ganzheitliche und über-

greifende Lösungskonzepte für den hohen Anspruch. Hohen Ansprüchen genügt auch die vom OLB-eigenen Anlageausschuss gelenkte Investmentstrategie. Denn die Vermögensverwaltung der OLB zeichnet sich vor allem bei den konservativen Varianten durch ausgezeichnete vordere Plätze in dem nationalen Vergleich der Analysegesellschaft Firstfive aus. Anders als viele Ranglisten wertet Firstfive keine Musterdepots mit „Spielgeld“ aus; nur die mit echtem Kundengeld erzielte Rendite zählt.

Insolvenzen in Weser-Ems Gewerbliche Insolvenzmeldungen bis zum 16.07.2012 Firma Bernhard Knoll Anlagen- & Maschinenbau e.K. biostrom Energiesysteme GmbH BJR Shipping GmbH & Co. MS ‚Magdalena‘ KG Bramscher Buchbinder Betriebe GmbH & Co. KG Casa Möbel Rieger Handels-GmbH CSM Datentechnik GmbH & Co. KG Dälken Logistik GmbH Dammer Viehhandels-GmbH & Co. KG Deichblick GmbH & Co. KG Dreiberger Immobilienbeteiligungs GmbH Elsflether Campus GmbH Emsland Kur- und Saunapark Hofschröer KG Esser Verwaltungsgesellschaft mbH Fa. Stadtbäckerei Wotte GmbH Forstreuter GmbH & Co. KG Friedrich Koch Speditionsgesellschaft mbH & Co. KG Friedrich Wagener Bedachungen GmbH FVG Furnier Veredelungs- BeteiligungsgeselIschaft mbH G.H.S. Global Hanseatic Shipping GmbH & Co. KG Glimmerwarenfabrik Paul Günther GmbH Hanna Eva Jörg Textil GmbH Haskamp Feinkost GmbH Hecker Abwicklungsgesellschaft mbH & Co. KG iHp Commercial Services GmbH iHp GmbH iHp Health Management Group GmbH iHp Maintenance GmbH iHp Professional Services GmbH

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PLZ

Ort

49779 49377 26721 49565 49716 26892 49124 49401 26160 26160 26160 49808 26446 26871 48480 49084 49124 49124 26789 26123 26382 49424 26127 49808 49808 49808 49808 49808

Oberlangen Vechta Emden Bramsche Meppen Dörpen Georgsmarienhütte Damme Bad Zwischenahn Bad Zwischenahn Bad Zwischenahn Lingen (Ems) Friedeburg Papenburg Lünne Osnabrück Georgsmarienhütte Georgsmarienhütte Leer Oldenburg Wilhelmshaven Goldenstedt Oldenburg Lingen (Ems) Lingen (Ems) Lingen (Ems) Lingen (Ems) Lingen (Ems)

Insolvenz-Aktenzeichen Aktenzeichen ursprünglich Amtsgericht 9 IN 72/12 (9IN7212) HRB 202789 (HRB202789) 9 IN 319/09 (9IN31909) 9 IN 37/12 (9IN3712) 9 IN 92/12 (9IN9212) 9 IN 28/11 (9IN2811) 38 IN 16/12 (38IN1612) 22 IN 83/12 (22IN8312) HRA 201096 (HRA201096) HRB 202724 (HRB202724) 9 IN 118/11 (9IN11811) 18 IN 72/11 (18IN7211) HRB 1317 (HRB1317) 9 IN 65/12 (9IN6512) 18 IN 82/08 (18IN8208) 62 IN 17/12 (62IN1712) 27 IN 32/09 (27IN3209) HRB 110482 (HRB110482) 8 IN 67/12 (8IN6712) 16 IN 12/11 (16IN1211) 10 IN 81/12 (10IN8112) 22 IN 32/08 (22IN3208) 65 IN 2/12 (65IN212) 18 IN 62/12 (18IN6212) 18 IN 59/12 (18IN5912) 18 IN 66/12 (18IN6612) 18 IN 60/12 (18IN6012) 18 IN 61/12 (18IN6112)

HRA 202042 (HRA202042) HRB 202789 (HRB202789) HRA 200783 (HRA200783) HRA 6858 (HRA6858) HRB 2460 - 30.06.1997 (HRB2460) HRA 121023 (HRA121023) HRB 110764 (HRB110764) HRA 1819 - 27.07.1998 (HRA1819) HRA 201096 (HRA201096) HRB 202724 (HRB202724) – HRA 200663 (HRA200663) HRB 1317 (HRB1317) – HRA 1973 - 24.06.2002 (HRA1973) HRA 203119 (HRA203119) HRB 110239 (HRB110239) HRB 110482 (HRB110482) HRA 111540 (HRA111540) HRB 108 - 19.06.2002 (HRB108) HRB 131673 (HRB131673) HRB 200616 (HRB200616) HRA 702 (HRA702) HRB 201019 (HRB201019) HRB 101134 (HRB101134) HRB 202754 (HRB202754) HRB 201166 (HRB201166) HRB 204289 (HRB204289)

Meppen Oldenburg Aurich Bersenbrück Meppen Meppen Osnabrück Vechta Oldenburg Oldenburg Aurich Lingen Aurich Meppen Lingen Osnabrück Osnabrück Osnabrück Leer Oldenburg Wilhelmshaven Vechta Oldenburg Lingen Lingen Lingen Lingen Lingen


Insolvenzen NAMEN UND NACHRICHTEN

Firma ImmoMaster Limited Internet Dienstleistungen GmbH Intertrail Rental-Service GmbH Handels- & Logistikkontor Lübbe-Logistik GmbH M & C GmbH & Co. MS ‚Wanda‘ KG MAG-Wohnbau GmbH Malerbetrieb Niermann GmbH Marco´s Wein- und Delikatessenkontor GmbH & Co. KG Marsch & Geest Agrar GmbH & Co. KG MINDWERK AG Moving - ab jetzt gesund GmbH MS ‚Blexen‘ Schiffahrtsgesellschaft mbH & Co. KG MS Euro Storm Verwaltungs GmbH MS ‚Haneburg‘ Schiffahrts GmbH & Co. KG MS ‚HILDE K‘ Phoenix Schiffahrts Verwaltungs GmbH MS Isar Trader Schiffahrts GmbH & Co KG MS ‚Karin‘ Schiffahrtsgesellschaft mbH N.prior energy GmbH New Art Economy GmbH Ongy-Fashion GmbH ORTHO GmbH Holz- und Bautenschutz pdm professionelles Dachmanagement GmbH & Co. KG PN Biomasseheizkraftwerk Emlichheim GmbH & Co KG Pro-Kett GmbH PRO-KORK Gebr. Michalski GmbH Pulsfort GmbH & Co. KG Reederei MS EURO SQUALL GmbH & Co. KG RIK Objekt GmbH Röscherwerke GmbH SAVIMEX Im- und Export Handels GmbH Schreyer-Schweiß-Service GmbH & Co. KG Serverhostr GmbH Stadtbäckerei Wotte GmbH Störm an´n Hörn GmbH & Co. KG Sturmeck Spiekeroog gemeinnützige GmbH Suhr Gesellschaft mit beschränkter Haftung Tappe Abfallwirtschaft & Recycling GmbH Wehlage Akustikdecken GmbH Willy Makoben Spedition KG WIN Automatenservice GmbH Wintecs Engineering GmbH Wulfhorst GmbH

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Wilhelmshaven Delmenhorst Melle Bakum Leer Leer Geeste Oldenburg Großheide Osnabrück Lingen(Ems) Nordenham Leer Leer Leer Leer Nordenham Leer Delmenhorst Wilhelmshaven Bad Bentheim Osnabrück Leer Delmenhorst Delmenhorst Lingen Leer Neuschoo Bersenbrück Rastede Wietmarschen Delmenhorst Papenburg Spiekeroog Spiekeroog Edewecht Dissen Vechta Westerstede Osnabrück Lingen(Ems) Georgsmarienhütte

Insolvenz-Aktenzeichen Aktenzeichen ursprünglich Amtsgericht 10 IN 88/08 (10IN8808) 12 IN 19/12 (12IN1912) 62 IN 16/12 (62IN1612) 22 IN 26/12 (22IN2612) 8 IN 213/09 (8IN21309) 8 IN 29/12 (8IN2912) 9 IN 82/12 (9IN8212) 44 IN 25/12 (44IN2512) HRA 100592 (HRA100592) 26 IN 9/12 (26IN912) 18 IN 67/12 (18IN6712) HRA 100404 (HRA100404) 8 IN 55/12 (8IN5512) 8 IN 84/12 (8IN8412) HRB 110849 (HRB110849) 8 IN 82/12 (8IN8212) 7 IN 15/12 (7IN1512) 8 IN 85/12 (8IN8512) 12 IN 30/12 (12IN3012) 10 IN 103/12 (10IN10312) HRB 201604 (HRB201604) HRA 7547 (HRA7547) 8 IN 89/12 (8IN8912) 12 IN 62/12 (12IN6212) 12 IN 88/12 (12IN8812) 18 IN 49/12 (18IN4912) 8 IN 81/12 (8IN8112) 9 IN 64/12 (9IN6412) 9 IN 21/12 (9IN2112) HRB 120207 (HRB120207) 7 IN 56/12 (7IN5612) 12 IN 20/12 (12IN2012) HRB 203218 (HRB203218) 9 IN 98/12 (9IN9812) 9 IN 99/12 (9IN9912) 16 IN 13/11 (16IN1311) 59 IN 14/12 (59IN1412) 22 IN 42/12 (22IN4212) 69 IN 14/11 (69IN1411) HRB 200270 (HRB200270) 18 IN 70/12 (18IN7012) 27 IN 58/08 (27IN5808)

HRB 200283 (HRB200283) – HRB 21 499 - 04.10.2004 (HRB21499) HRB 2974 - 06.01.2000 (HRB2974) HRA 100533 (HRA100533) HRB 110825 (HRB110825) HRB 2621 - 26.01.1999 (HRB2621) HRA 201520 (HRA201520) HRA 100592 (HRA100592) HRB 19511 (HRB19511) HRB 203204 (HRB203204) HRA 100404 (HRA100404) HRB 110512 (HRB110512) HRA 110525 (HRA110525) HRB 110849 (HRB110849) HRA 4819 - 30.12.2004 (HRA4819) HRB 100466 (HRB100466) HRB 110717 (HRB110717) HRB 204827 (HRB204827) HRB 204758 (HRB204758) HRB 201604 (HRB201604) HRA 7547 (HRA7547) HRA 110869 (HRA110869) HRB 140719 (HRB140719) HRB 140492 (HRB140492) HRA 100364 (HRA100364) HRA 111069 (HRA111069) HRB 23197 (HRB23197) HRB 20486 (HRB20486) HRB 120207 (HRB120207) HRA 201511 (HRA201511) HRB 203948 (HRB203948) HRB 203218 (HRB203218) – HRB 201634 (HRB201634) HRB 120063 (HRB120063) HRB 21065 (HRB21065) HRB 204952 (HRB204952) HRA 2829 - 22.11.2001 (HRA2829) HRB 200270 (HRB200270) HRB 202333 (HRB202333) HRB 18 304 - 09.10.2002 (HRB18304)

Wilhelmshaven Delmenhorst Osnabrück Vechta Leer Leer Meppen Oldenburg Aurich Osnabrück Lingen Oldenburg Leer Leer Aurich Leer Nordenham Leer Delmenhorst Wilhelmshaven Osnabrück Osnabrück Leer Delmenhorst Delmenhorst Lingen Leer Aurich Bersenbrück Oldenburg Nordhorn Delmenhorst Osnabrück Aurich Aurich Oldenburg Osnabrück Vechta Oldenburg Osnabrück Lingen Osnabrück

Angaben von GBI-Genios Deutsche Datenwirtschaftsbank GmbH

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MANAGEMENT Dezentrale Energieversorgung

Die Zukunft wird dezentral Autarke Energieversorgung bietet viele Möglichkeiten

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erzeit gibt es neben der „Euro-Krise“ wohl kein zweites Thema, was die Gemüter so sehr erhitzt wie das Thema „Energie“. Die gesicherte Versorgung mit notwendiger und bezahlbarer Energie ist für die Wirtschaftsteilnehmer ein ganz zentrales Thema in der mittel- und langfristigen Planung ihrer Wirtschaftstätigkeit – ganz gleich ob im Handel, Handwerk oder in der Industrie. Während beim Thema „Euro-Krise“ in weiten Teilen ein gelähmtes Zusehen unvermeidbar erscheint, ist jedoch in der (betrieblichen) Energiepolitik ein jeder für sich durchaus handlungsfähig. Aus diesem Grund möchte der WESER-EMS MANAGER zusammen mit dem Planungs- und Sachverständigen Kontor in dieser sowie in den nächsten drei Ausgaben Informationen und Gedankenanstöße geben, wie jeder Einzelne in den eigenen Energie-

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haushalt eingreifen und damit Kosten reduzieren oder sich zumindest teilweise von den Energiemarktentwicklungen unabhängig machen kann.

Ansätze der dezentralen Energieversorgung Die derzeitige und über Jahrzehnte gewachsene Energieversorgungsstruktur, für eine Versorgung mit wenigen großen, zentral orientierten Erzeugungsanlagen (Kraftwerke), begünstigt große Energieversorgungsunternehmen – vormals sogar mit geschützten und monopolistischen Märkten – und verleiht diesen somit große Wirtschaftsmacht, da die Energietransportwege (zum Beispiel Leitungsund Rohrleitungsnetze) größtenteils ebenso zu diesen Unternehmen gehören.

Ein „neuer“, aufgrund sich ändernder politischer Rahmenbedingungen auftuender Ansatz ist die dezentrale Energieversorgung. Hierunter versteht sich im weiten Sinne die Energiebereitstellung durch kleinere Erzeugungsanlagen in Verbrauchernähe. Eine solch veränderte Ausrichtung der Energieversorgung bringt natürlich auch technische Problemstellungen mit sich.

VDE: 2020 sind 10 bis 20 Prozent der Energie dezentral Mithin kann die dezentrale Energieversorgung derzeit längst nicht den gesamten Ener­ giebedarf der Bundesrepublik gewährleisten – im Bereich der elektrischen Energie geht der VDE mit seiner Studie „Dezentrale Energieversorgung 2020“ von einer Abde-


Dezentrale Energieversorgung MANAGEMENT

ckung von 10-20 Prozent bis ins Jahr 2020 aus. Dies zeigt, dass die Notwendigkeit besteht, die zentrale und die dezentrale Energieversorgung zu kombinieren. Obwohl sich dadurch die Anforderungen an das (Gesamt-) Energiemanagement und die Schutztechnik deutlich verändern und intelligente Systeme erfordern, können beide Energieversorgungsausrichtungen nebeneinander bestehen und sich gegenseitig ergänzen (integrale Energieversorgung). Kernpunkt der dezentralen Energieversorgung ist der politisch stark gewollte und signifikante Ausbau der Nutzung von regenerativen Energien beziehungsweise auch das Erreichen eines „Doppelnutzen“ aus dem Einsatz fossiler Energieträger durch KraftWärme-Kopplung (KWK) und das Vermeiden von Verlusten durch weiten Netztransport (zum Beispiel Leitungsverluste bei elektrischer Energie).

Systeme mit fossilen Ursprungsenergieträgern Die Erschöpfbarkeit von einmaligen, fossilen Energieträgern, wie zum Beispiel Kohle, Öl oder Gas, ist der Menschheit längst bekannt. Bereits 1874 thematisierte Jules Verne dies in seinem Roman „Die geheimnisvolle Insel“. Mittlerweile ist dieses Bewusstsein präsent wie kein anderes – und der Zwang der Zuwendung zu wirklicher Nachhaltigkeit und, nach menschlichen Maßstäben, ewigen Energiequellen – auf jeder Ebene angekommen. Ein Ansatz ist die Gewinnung eines „Doppelnutzens“ aus dem Einsatz fossiler Energie-

Netzentlastung durch Ökostrom Direktvermarktungsmodell des EEG wichtiger Fortschritt

Ubbo de Witt, Geschäftsführer der Projekt Firmengruppe

EXPERTENTIPP

Heute haben dezentrale erneuerbare Energieerzeuger einen Anteil von 52 Prozent im Netz der EWE AG, in Deutschland sind es bereits insgesamt 20 Prozent. Immer mehr Menschen in unserer Gesellschaft erkennen die Energiewende als zentrale Aufgabe der gegenwärtigen Generation. Neben den vielfältigen technischen Herausforderungen, die dieser tiefgreifende Wandel mit sich bringt, ist vor allem ein struktureller Wandel des gesamten Energiesystems notwendig. Das EEG als stabiles Rahmenwerk für langfristige Investitionen in Erneuerbare Energien (EE) zu erhalten, ist hierfür unbedingte Voraussetzung. Zusätzlich müssen träger mittels der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK). Hierbei werden durch den Verbrauch einer Primärenergie zwei Sekundär- beziehungsweise Nutzenergien in Form elektrischer Energie und Wärmeenergie gewonnen. Ein gutes Beispiel bilden an dieser Stelle die Blockheizkraftwerke (BHKW). Den BHKWs wird eine Primärenergie zugeführt (oftmals Gas), welche in einem Motor (somit oftmals Verbrennungsmotor) in Kraft umgesetzt wird, um damit wiederum einen

weitere Anreize geschaffen werden, die Lücke zwischen Energieproduzenten und -konsumenten zu schließen. So wie der Ausbau der EE ist auch deren Marktintegration ein voranschreitender Prozess. Das Direktvermarktungsmodell des EEG 2012 ist ein wichtiger Teil dieses Umstrukturierungsprozesses. Die Ergebnisse werden die Anlaufkosten am Ende um ein Vielfaches überwiegen. Die Chancen: Der dezentrale Verbrauch vor Ort produzierten Ökostroms entlastet die Netze und steigert die kommunale Wertschöpfung und damit nicht zuletzt die gesellschaftliche Akzeptanz der EE. Der Haushaltsstrompreis wird gesenkt: Studien erwarten für 2030 bei konsequenter Umsetzung der Ziele der Energiewende für Strom aus erneuerbaren Energien durchschnittliche Kosten von nur noch 7,6 Cent/kWh, während die Kosten für Strom aus Steinkohle und Erdgas dann bereits auf über 9 Cent/kWh ansteigen. Die Optimierung von Produktionsfahrplänen und -prognosen, die Kombination mit innovativen Speichertechnologien und die Steuerung des Verbrauchs reduzieren den Regelenergiebedarf und machen fossile Schattenkraftwerke überflüssig. Generator zur Stromerzeugung anzutreiben. Bei dem Prozess der Umsetzung der Primärenergie wird zudem eine Wärmeenergie erzeugt, die ebenso nutzbar gemacht wird und somit einen „Doppelnutzen“ bewirkt. Bei der Auslegung eines BHKW, sprich Mini-BHKW für kleinere Anwendungen, ist jedoch darauf zu achten, dass lange Laufzeiten des Gerätes realisiert werden. Die erzeugte Wärmeenergie sollte dabei jederzeit örtlich verbraucht werden können, wobei die

2002 2012

Wer denkt, das sei Abfall, der irrt – das ist reine Energie. Organische Reststoffe aus der Lebensmittelindustrie eignen sich hervorragend als Substrate für die Biogasproduktion. Dies wirkt sich positiv auf die CO2-Bilanz der Betriebe aus, senkt die Produktionskosten und schont die Umwelt.

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MANAGEMENT Dezentrale Energieversorgung

erzeugte elektrische Energie auch in das öffentliche Stromnetz eingespeist werden kann. Je größer jedoch der Anteil ist, der auch an der elektrischen Energie eigens verbraucht wird, desto wirtschaftlicher wird sich die Investition in ein BHKW darstellen. Um eine geeignete und interessenneutrale Auslegung des Systems und seiner Wirtschaftlichkeit sicherzustellen, sollte ein geeignetes Ingenieurbüro hinzugezogen werden.

in direkter Konkurrenz zum Nahrungsmittel- und oder Tierfutteranbau stehen, dass diese Art der Energiegewinnung den verantwortungsvollen und nachhaltigen Zielen der Ökologie und der Gesamtwirtschaft eher entgegensteht.

Erdwärme stärker nutzen

Systeme mit regenerativen Energieträgern Hierzu könnte mittlerweile überaus umfänglich vorgetragen werden. Die wichtigsten Energieträger dürften sich aber im weiten Sinne mit Wind, Sonne, Erde und Biomasse betiteln lassen. Bei Windenergie handelt es sich um die kinetische Energie von bewegten Luftmassen der Atmosphäre, die durch ein Auftreffen auf ein (gewolltes) „Hindernis“ eine Kraft erzeugt. Die Nutzung der Windkraft durch die Menschheit hat schon eine lange Historie, wie das Beispiel der altertümlichen Windmühlen belegt. Wurde zu damaliger Zeit ausschließlich die direkte Kraft genutzt, so liegt der Nutzen heutzutage überaus häufig im Antrieb von Generatoren zur Erzeugung elektrischer Energie. Dies geschieht häufig in großen Windparks, in denen viele Windenergieanlagen platziert sind, so dass die Nutzung von Windenergie für den einzelnen Wirtschaftsteilnehmer in seiner betrieblichen Umgebung eher eine untergeordnete, insgesamt jedoch eine bedeutende Rolle spielt.

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Autor: Gerwin Akkermann, Geschäftsführer der Planungs- und Sachverständigen Kontor UG, Osnabrück, gerwin.akkermann@psk-solutions.de

Windenergie mit bedeutender Rolle Eine ähnliche Bedeutung für den einzelnen Wirtschaftsteilnehmer in seiner betrieblichen Umgebung ist den vielseitig in der Kritik stehenden Biogasanlagen beizumessen. In diesen Anlagen wird, in einfacher Erläuterung, ein Substrat vergärt (anaerober mikrobieller Abbau), wodurch ein Gas gewonnen wird, welches zumeist dem Betrieb eines BHKW dient, um elektrische Energie zu erzeugen. In Bezug auf Biogasanlagen führen eine Vielzahl von Kritikern zu Recht an, insofern als Bio­masse Substrate vergärt werden, die eigens dafür angebaut werden, und damit

Die Hauptrollen für den Einzelnen in seiner betrieblichen Umgebung spielen daher die Nutzung der Sonnenenergie und der im Erdreich bevorrateten Wärmeenergie. Die im Erdreich bevorratete Wärmeenergie (Erdwärme) wird durch Wärmepumpen nutzbar gemacht. Um hier nicht der nächsten Ausgabe des WEM zu dieser Reihe vorzugreifen, in der die Erzeugung thermischer Energie durch Wärmepumpen thematisiert wird, wird an dieser Stelle lediglich eine herzliche LeseEinladung in Bezug auf die nächste WEMAusgabe ausgesprochen. Die nach menschlichem Ermessen unerschöpfliche und im Überfluss vorhandene Sonnenenergie wird gebäudetechnisch in zweierlei Hinsicht nutzbar gemacht – zum einen in der Erzeugung von thermischer Ener­ gie (Solarthermie) und zum anderen in der Erzeugung von elektrischer Energie (Photovoltaik). Die solarthermische Nutzung von Sonnenenergie steht oft, ungerechterweise, hinter der photovoltaischen Nutzung zurück. Jedoch hat die Solarthermie bereits den Schritt zu der Zugehörigkeit zu den allgemeinen technischen Gebäudeausrüstungen getan, mit dem die Photovoltaik sich, als derzeit überwiegend subventions- und finanzmarktgetrieben vorzufinden, schwer tut.


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Faktor Wärme meist unterschätzt Die solarthermische Nutzung von Sonnenenergie findet vielfältige und bedeutende Anwendungsgebiete in ihrer Einbindung in Wärmeerzeugungsanlagen, in ihrer Einbindung in der Brauchwassererwärmung, aber ebenso in ihrer Einbindung in industrielle, hoch wärmebedürftige Produktionsprozesse. Auch die solarthermische Nutzung von Sonnenenergie wird in den kommenden Ausgaben noch thematisiert werden, so dass auch hierzu wiederum eine herzliche Lese-Einladung ausgesprochen wird. Der photovoltaischen Nutzung von Sonnenenergie zur direkten Erzeugung elektrischer Energie ist nach Auffassung des Autors ein ganz besonderer Stellenwert beizumessen. Jedoch muss sie sich, was die jüngsten Entwicklungen zum EEG belegen, einer Wendung unterziehen – sich von der rein subventions- und finanzmarktgetriebenen Wahrnehmung entfernen und den Schritt zur Zugehörigkeit zu den allgemeinen technischen Gebäudeausrüstungen vollziehen. Die Photovoltaik bietet für eine Vielzahl von Gebäuden und Gebäudenutzungen ein großes Potenzial, wenn diese gebäudeindividuell ausgelegt wird, zur Energiekostenreduktion und oder verminderter Abhängigkeit von den Energie­preisentwicklungen.

Nutzen und Ausblick

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Insgesamt sind die regenerativen Energieträger auch die Hoffnungsträger der sich in aller Munde befindlichen „Energiewende“. Sie sind nach menschlichem Ermessen unbegrenzt verfügbar und mit ihnen kann eine nachhaltige, folgenden Generationen gerecht werdende und wirtschaftlich vernünftige Ener­gieversorgung erreicht werden. Jedoch ist auch jeder übersteigende Ent­ husiasmus unangebracht, denn zur uneingeschränkten Nutzung von regenerativen Energieträgern müssen noch große Problemstellungen bewältigt werden – wie zum Beispiel das der zeitlichen Verfügbarkeit oder der Grundlastbereitstellung. Aber: Mit den Worten von Hermann Hesse beschließe ich den Artikel in dieser Ausgabe; „…Damit das Mögliche entsteht, muss immer wieder das Unmögliche versucht werden…“ Gerwin Akkermann


Dezentrale Energieversorgung MANAGEMENT

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er Energieverbrauch und die damit verbundenen Kosten sind für immer mehr Unternehmen – nicht nur in energieintensiven Branchen – wesentliche Themen. Denn einerseits lässt sich durch den effizienten Einsatz von Energie jede Menge Geld sparen. Andererseits leisten die Unternehmen so auch einen Beitrag zum Klimaschutz. Und das wiederum ist heute für viele Kunden ein kaufrelevantes Merkmal, wie Rolf Janssen von der Janssen Holzbau GmbH in Werlte weiß. „Unsere Kunden fordern zu Recht Produkte von uns, die sowohl ökonomisch als auch ökologisch vertretbar sind“, berichtet er. „Und gerade, was die Klimafreundlichkeit angeht, leisten wir einiges. Was uns bisher aber fehlte, war ein Instrument, mit dem wir diesen Erfolg nach außen nachweisen können. Das hat EWE uns jetzt mit der CO2Bilanz geliefert, einem Teilbereich der EWE Energieanalyse. Die Messergebnisse zeigen wir zum Beispiel bei Anfragen von Großkunden vor. So können wir unseren Ruf als klimafreundliches Unternehmen stärken – schnell, einfach und unkompliziert!“

Einsparpotenziale gibt es fast überall Die EWE Energieanalyse funktioniert ohnehin völlig unkompliziert: In einem mittelständischen Baustoffunternehmen etwa

konnten Experten von EWE im Rahmen einer Messung – die übrigens im laufenden Betrieb durchgeführt wird – elektrisch nachweisen, dass dort regelmäßig vergessen wurde, die Beleuchtung des Lagers nach Feierabend auszuschalten. Diese benötigte zwar „nur“ 8 kWh, doch pro Woche waren das immerhin 43 Euro und pro Jahr sogar 2.236 Euro an vermeidbaren Kosten! Die Lösung: Eine Zeitschaltuhr für knapp 100 Euro.

Die EWE Energieanalyse – so geht’s Um Einsparmöglichkeiten aufzudecken, wird zunächst eine IST-Analyse des jeweiligen Unternehmens durchgeführt. Dafür haben Spezialisten von EWE ein modulares System entwickelt, dessen Elemente flexibel gewählt werden können – je nachdem, wie es die Situation erfordert. Die Basis-Module sind darauf ausgelegt, Sparpotenziale schnell zu erkennen. Der Kunde erhält eine grafische Darstellung von jedem Ergebnis. So kann er im Anschluss entweder direkt gegen eventuelle Energieverluste vorgehen. Oder er bucht eines der DetailModule, um noch gezielter handeln zu können. Eine solche Investition rechnet sich übrigens schon nach kurzer Zeit: Bei

einem Verbrauch von 200.000 kWh Strom und 400.000 kWh Erdgas pro Jahr zum Beispiel bedeutet eine Einsparung von nur fünf Prozent bereits rund 2.000 bis 3.000 Euro weniger Energiekosten! Möchten auch Sie Ihr Unternehmen einmal energetisch und emissionstechnisch unter die Lupe nehmen? Die Experten von EWE stehen Ihnen gern mit Rat und Tat zur Seite: ecm@ewe.de. Übrigens: Für kleine und mittlere Geschäftskunden gibt es die maßgeschneiderte EWE Energieanalyse sogar zum Festpreis!

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MANAGEMENT Alternative Hybridantriebe

Zwei Fliegen mit einer Klappe Bis Elektrofahrzeuge auf deutschen Straßen zum gewohnten Anblick werden, dürften noch viele Jahre vergehen. Derweil könnten sich Hybride als gängigste Alternative etablieren.

Zwei Beispiele für alltagstaugliche Hybridtechnologie: Der Toyota Prius PHV (links) und der Opel Ampera

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andra Paukert ärgert sich. Als Selbstständige leitet sie in Oldenburg einen mobilen Hilfs- und Pflegedienst für Senioren. Sie und ihre Mitarbeiterinnen sind ständig im Wagen zu ihren Kunden unterwegs. Vor drei Jahren schaffte sie für ihre Firma vier neue benzinbetriebene Pkw an. Was Sandra Paukert nicht ahnen konnte: Seitdem sind die Superpreise von 1,10 auf 1,60 Euro gestiegen. „Zwar verbrauchen die Wagen weniger als ihr Vorgängermodell, aber die Preissteigerung kann ich damit nicht auffangen.“ Dieselfahrzeuge kommen als Alternative für sie nicht in Betracht, schon weil der Dieselpreis noch stärker gestiegen ist. „Wenn wir weiterhin expandieren, werden unsere nächsten Firmenwagen vielleicht Hybridfahrzeuge sein“, überlegt die Chefin. Hybrid meint „von zweierlei Herkunft“ und besagt erst einmal nicht mehr, als dass das Fahrzeug mit zwei unterschiedlichen Antriebsarten ausgestattet ist. Denkbar sind also beispiels-

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weise auch Brennstoffzellen. In der Regel ist damit jedoch die Kombination eines Elektromotors mit einem Benzinmotor gemeint, neuerdings auch mit einem Diesel, wodurch sich die Stickoxydemission spürbar verringern lässt.

Verbrauchsarmer Verbrennungsmotor reicht aus Vorteil dieses Konzepts: Es kommt immer der situativ sparsamere, effektivere Motor zum Einsatz. Daher reicht auch ein kleinerer, verbrauchsärmerer Verbrennungsmotor als üblich. In der Stadt spielt der Elektromotor seine Stärken aus: beim Anfahren und Einparken, in Tempo-30-Zonen, im stockenden Verkehr und im Rückwärtsgang. Da er nahezu geräuschlos läuft und vor Ort keine Abgase erzeugt, schont er auch Nerven und Gesundheit der anderen Verkehrsteilnehmer.

Auf längeren Strecken mit höherem Tempo schaltet sich der Verbrennungsmotor ein, und beim Beschleunigen arbeiten beide Antriebe gemeinsam – automatisch, ohne dass der Fahrer den Motorwechsel veranlassen müsste. Apropos beschleunigen: Das Fahrzeug beschleunigt um 10 bis 20 Prozent schneller als ein Gefährt ohne zweiten Motor. Und überschüssige Energie, die beim Bremsen und auf abschüssigen Strecken üblicherweise verloren geht, lädt beim Hybrid die Batterie wieder auf. Daher verwundert es nicht, dass Hybridfahrzeuge rechnerisch bis zu 50 Prozent Kraftstoff einsparen und genauso viel Schadstoffe vermeiden können. Einzig für Vielfahrer, die vornehmlich lange Strecken mit hohem Tempo zurücklegen, lohnt sich die Anschaffung eines Hybriden nicht. Auf der Autobahn kommt der Elektromotor kaum zum Einsatz, doch das Fahrzeug muss das zusätzliche Gewicht – vor allem die schwere Batterie – dennoch mitschleppen.


Alternative Hybridantriebe MANAGEMENT

Nach dem Anteil der elektrischen Leistung werden drei Hybridisierungsstufen unterschieden (siehe Tabelle). Mikrohybride nutzen die Bremsenergie und verfügen über eine StartStopp-Automatik, die den Motor ausschaltet, sobald der Fahrer im Stand den Fuß von der Kupplung nimmt. Der kleine Elektromotor treibt das Fahrzeug aber nicht an. Zu dieser Gruppe gehört die 1er-Baureihe von BMW. Bei den Mildhybriden unterstützt der Elektro- den Verbrennungsmotor. Die Hybrid-Modelle von Honda zählen dazu. Vollhybride schließlich können über eine kürzere Strecke hinweg allein vom Elektromotor angetrieben werden. Bekanntestes Beispiel ist der Toyota Prius. Inzwischen ist das Hybridkonzept so weit entwickelt, dass nun auch Fahrzeuge verfügbar sind, deren Batterien am Stromnetz aufgeladen werden können, die sogenannten Plug-inHybride. Daher muss die Energie für die Fahrt mit dem Elektromotor nicht erst vom Benzinoder Dieselmotor erzeugt werden. Stattdessen verlängert eine größere Batterie die Reichweite im rein elektromotorischen Betrieb auf 60 bis 80 Kilometer. Der mit dem Chevrolet Volt baugleiche Opel Ampera ist bereits seit 2011 erhältlich. Ab August will Toyota den Prius als Plug-in auf dem deutschen Markt nachziehen.

Höhere Reichweite – weniger Kofferraum Eine höhere Reichweite hat allerdings ihren Preis: Der größere und schwerere Elektromotor benötigt mehr Platz, der andernorts fehlt, zumeist im Kofferraum. Der Normverbrauch hat – noch weit mehr als bei Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor – mit dem tatsächlichen individuellen Verbrauch wenig zu tun. Angegeben wird trotz zweier Antriebe nämlich nur ein Gesamtwert. Laut Toyotas leitendem Ingenieur Satoshi Ogiso muss innerhalb einer fünfjährigen Laufzeit mit einem Leistungsrückgang der Batterie von bis zu 20 Prozent gerechnet werden. Und deutlich teurer als die nicht an die Steckdose anschließbaren Hybridfahrzeuge sind die Plug-ins ebenfalls. Zwar waren Anfang dieses Jahres erst knapp 50.000 Hybrid-Kfz in Deutschland zugelassen. In den USA ist man da schon weiter; insbesondere der kalifornische Staat erweist sich mit seiner Förderpolitik als Vorreiter. Bis auf Renault und Nissan setzen aber mittlerweile alle großen Automobilhersteller auch in Deutschland auf den Hybrid – zumindest bis sich eines noch fernen Tages E-Mobile durchsetzen mö-

gen, wenn es gelingt, die Batterietechnik zu revolutionieren. Immerhin haben einige Hybridmodelle das Stadium des Prototypen verlassen und stehen zum Kauf zur Verfügung – 114 Jahre, nachdem Ferdinand Porsche das erste Patent für ein Hybridfahrzeug angemeldet hatte. Die Erfolgsgeschichte des Hybriden begann 1997, als Toyota den Prius auf den Markt brachte. Der Prius, bis heute der Inbegriff des Hybrid-Pkws, liegt mittlerweile in der vierten Modellgeneration vor. Mit fast zweieinhalb Millionen verkauften Fahrzeugen ist der Prius das mit Abstand erfolgreichste Hybridmodell. Kostenpunkt: ab 26.500 Euro. Seit Kurzem ist er auch unter der Bezeichnung Prius+ als Siebensitzer erhältlich. Seine PHV genannte Plugin-Variante steht ab Oktober in den Automobilsalons. Im reinen Elektroantrieb fährt sie bis zu 100 km/h schnell und erzielt eine Reichweite von 20 km, im kombinierten Betrieb liegt die Höchstgeschwindigkeit bei 180 km/h und die Reichweite bei über 1000 km. Die Ladezeit an einer 240-Volt-Steckdose soll lediglich anderthalb Stunden betragen – lediglich im Vergleich zu anderen Steckdosenhybriden. Neben dem Prius gibt es derweil auch den Auris (ab 23.300 Euro) und den Yaris (ab 17.300 Euro) in einer Vollhybridversion. Nach und nach will der

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MANAGEMENT Alternative Hybridantriebe

Probefahrt im Audi Zentrum Oldenburg Hybrid-Technologie der Spitzenklasse Wegweisend für hochwertige Im Projekthaus e-per- INFO Fahrzeuge im Hybrid-Bereich ist formance wurde dort Audi. „Interessierte der neuen bereits 2009 mit ForschungsansätAntriebstechnik dürfen bei uns zen begonnen, die vom Bundesgerne den Q5, A6 und A8 in der ministerium für Bildung und ForHybridvariante testen“, erklärt schung gefördert werden. Das Ziel: Christine Nickel, GeschäftsführeDer Aufbau einer Komponentenrin des Audi Zentrums Oldenburg. Matrix für das elektrische Fahren Zusätzliche Fahrzeuge werden ab bei kleinen Kompakten, MittelklasKW 32 zur Verfügung gestellt. Mit semodellen und Sportwagen. dem Mobilitätskonzept trifft der Überzeugen konnte Audi bereits Automobilhersteller den Nerv der im Spitzensport mit ausgereifter Christine Nickel, Geschäftsführerin Zeit: „Während die E-Mobilität noch Hybdrid-Technologie: Bei der 80. Audi Zentrum Oldenburg in den Kinderschuhen steckt, ist Auflage der 24 Stunden von Le der Hybrid eine ökologisch nachhaltige und vor allem Mans triumphierte mit dem Audi R18 e-tron quattro marktreife Alternative auf dem Weg zum umweltscho- erstmals ein Hybrid. nenden Fahren“, zeigt sich Nickel sicher. Für Christine Nickel hat der Hybrid-Antrieb entscheiDie technische Entwicklung dahinter hat einen hohen dende Vorteile für private und gewerbliche Nutzer: „Zum Imagefaktor für Unternehmen und Kunden, denn al- einen steht die Schonung von Ressourcen an oberster ternative Energien und Ressourcenersparnis werden Stelle. Aber Unternehmen können auch ihre Offenheit bei der Hybridtechnologie berücksichtigt. Ende 2010 für neue Technik präsentieren, den spannenden Enthat der Ingolstädter Automobilkonzern am Stammsitz wicklungsprozess mitgestalten und die Erfolgsfaktoren ein neues Entwicklungs- und Prüfzentrum für elektri- der Zukunft durch den Einsatz im Fuhrpark maßgeblich fizierte Fahrzeugantriebe eröffnet. Als Erweiterung des prägen. Für den privaten Nutzer ist sicherlich die Technik bestehenden Aggregate-Centers wurden hier weitere einer der interessantesten Aspekte und das völlig neue 65 Millionen Euro in zukunftsweisende Technologiefor- Fahrgefühl, das ein gleitendes, lautloses und schoschung investiert. nendes Fahren in der Stadt ermöglicht.“

führende japanische Automobilkonzern alle seine Pkw mit einem zweiten, elektrisch betriebenen Motor ausstatten. Gleiches gilt für seinen Luxusableger Lexus. Honda ist der zweite große japanische Mitspieler auf dem Markt der Pkw-Hybride. Mit Jazz (ab 19.300 Euro), Insight (ab 19.500 Euro), Civic (ab 22.900 Euro) und Cr-Z (ab 22.000 Euro) deckt auch Honda bereits unterschiedliche Fahrzeugklassen ab – vom Kleinwagen bis zum Sportwagen. Da die Batterie der Mildhybride kleiner ausfällt als bei den Vollhybriden, müssen Käufer geringere Verluste bei der Kofferraumgröße hinnehmen.

Japaner derzeit führend Bis heute sind die Japaner führend in der Hybridtechnik – ein Vorsprung, den die anderen Fahrzeughersteller seit einigen Jahren wettzumachen versuchen. Serienmäßige Hybrid-Pkw bieten nun auch BMW, MercedesBenz, Opel, Peugeot, Porsche und VW an, um die Wichtigsten zu nennen. Herauszuheben sind vor allem zwei Fahrzeuge: Zum einen Opels Ampera (ab 43.900 Euro), dem ersten käuflich erwerbbaren Plug-in-Hybriden. Der Praxistest zeigt: Die aufgeladene Batterie

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reicht immerhin für rund 60 Kilometer. Damit dringen die Plug-ins in neue Sphären vor. Gewöhnungsbedürftig ist aber die Ladezeit von gut sechs Stunden – so etwa geht nur über Nacht. Und der Kofferraum fällt mit 310 Litern deutlich kleiner aus als bei den meisten anderen Mittelklasselimousinen. Erwähnenswert ist auch der 3008 Hybrid4 von Peugeot, dem weltweit ersten zum Kauf stehenden Dieselhybrid (ab rund 34.000 Euro). Wermutstropfen: Allein die Batterien wiegen bereits 400 Kilogramm. Immerhin: Fast alle Hersteller haben die Serienproduktion von Vollhybriden angekündigt. Da erste Staaten wie Japan und China bereits CO2-Grenzwerte für Nutzfahrzeuge beschlossen haben, ist damit zu rechnen, dass die EU in den nächsten Jahren nachziehen wird. Pläne für hybride Nutzfahrzeuge liegen bereits in den Schubladen der Hersteller. Es dürfte daher nur eine Frage der Zeit sein, bis neben DAF mit seinem auf Verteilerverkehr ausgelegten LF Hybrid weitere Produzenten nachziehen. Das Management-Beratungsunternehmen A.T. Kearney rechnet jedenfalls bis 2020, je nach Segment, weltweit mit einem Hybridanteil von 15 bis 35 Prozent unter den Nutzfahrzeug-Neuzulassungen. Michael Loot


Specken Illumination UNTERNEHMENSPORTRÄT

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b auf dem Münchner Odeonsplatz oder ist alte und bewährte Handarbeit, da gibt es auf der Nordseeinsel Sylt – imposante keine Maschine für.“ Bei richtiger Lagerung Weihnachtsbeleuchtungen, die an den hält so ein Weihnachtsmotiv problemlos über großen Einkaufsstraßen und Flaniermeilen zu 30 Jahre. Die ein oder andere Birne muss dabei finden sind, stammen meist aus den Händen sicherlich ausgetauscht und das Luvi ab und eines saterländischen Faan erneuert werden, ansonmilienbetriebes: Specken sten bietet Specken IllumiIlluminationen sorgt seit nationen aber Werkstücke, 1978 für die passende Weihdie über Jahrzehnte Freude nachtsbeleuchtung in Kombringen. Das hat auch in munen und Städten, bei anderen Ländern AufmerkWerbegemeinschaften und samkeit erregt. Neben dem für Gewerbetreibende. deutschlandweiten Versand Die Ware „Made in kommen vermehrt Anfragen Germany“ ist Handarbeit, aus Frankreich, Belgien, Spajedes Teil muss millimeternien, der Schweiz und der genau passen. Schweißen, ehemaligen Sowjetunion. Verzinken, das Umrunden Insbesondere Kommumit Kabeln, das Einsetzen nen fragen die Leistungen Annegret und Manfred Specken der Fassungen, Lampen von Specken Illuminationen und Halterungen lassen sich an: „Unsere Saison beginnt nur mit handwerklichem Geschick passend zu eigentlich direkt nach Weihnachten wieder“, einem Ornament zusammenfügen. Und zu- erklärt Specken. Manchmal ist es auch ein kleiletzt umwickeln Frauenhände das adventliche ner Wettkampf: „Wenn die Nachbargemeinde Schmuckstück mit künstlichem Tannengrün, im Advent eindrucksvoller geglänzt hat als die dem sogenannten „Luvi“. eigene, dann will da ja nachgebessert werden“, grinst Specken. Mit der passenden Beleuchtung anzufangen, lohnt sich auch mit überschaubaren Mitteln: „Unsere Schmuckobjekte sind Alle Ornamente, von der Doppelglocke sehr langlebig, und gerade Werbegemeinschafüber den Tannenbaum bis hin zum Stern mit ten kaufen Jahr für Jahr kleine Stückzahlen, um 42 Lampen, wurden vom Metallbaumeister und so ihre Sammlung weiter zu vergrößern“, erklärt Geschäftsführer Manfred Specken persönlich der findige Geschäftsmann. entworfen. Aber auch individuelle Motive lasKurzfristige Order kommen meist kurz sen sich bei rechtzeitiger Anfrage konzipieren vor der Weihnachtszeit. Darauf hat sich Manund fertigen – die Produktion startet bereits fred Specken eingestellt: „Wir arbeiten dann im im August und geht klassischerweise bis zum Akkord und an den Wochenenden, erklärt er. Heiligen Abend. Chinesische Großfertigungen Mit einem Team von Mitarbeitern werden die scheut Specken nicht: „Was wir hier machen, Leuchtsterne, Sternschnuppen und Schneekris­

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talle per Hand bearbeitet und dekoriert. Bis zu 1.000 Objekte fertigen die Saterländer im Jahr – die Größenordnung fängt bei rund einem Quadratmeter an und die massiven Aluminiumgerüste wiegen einige Kilogramm. Mittlerweile hat Specken über 100 Variationen im Portfolio, Massenware und Einheitsdekor gibt es dabei nicht: „Die Kommunen wollen sich voneinander abheben und nicht den selben Schmuck wie die Nachbarn haben“, weiß Manfred Specken aus Erfahrung und hat seine Produktion darauf eingestellt. „Für unsere treuen und langjährigen Kunden können wir natürlich auch individuelle Hingucker fertigen, die ein bisschen neidisch machen“, schmunzelt Specken, der sich mit seinen Schmuckstücken auch für langjährige Kundentreue bedanken möchte. In diesem Jahr setzen die Weihnachtsprofis auch erstmals auf LED-Licht: „Natürlich gab es das auch schon früher, die Technik war allerdings noch nicht ausgereift genug und vor allem fehlte mir das warme, gelbe Licht.“ Gemeinsam mit einem Partnerunternehmen tüftelte Specken daher an einer Lösung, die er seinen Kunden in diesem Jahr präsentieren will: „Wir haben eine Birne mit sechs Leuchtköpfen, die das weihnachtliche Funkeln der normalen Glühbirne erreicht.“ Statt sieben Watt benötigt die Lampe nun nur noch maximal 0,4 Watt. Das wird sich natürlich auch bei den Stromkosten positiv bemerkbar machen. Weiterer Vorteil: Die neuen LEDs sind stoß- und bruchfest. Verfügbar sind diese übrigens in klarer und in matter Ausprägung. KONTAKT

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UNTERNEHMENSPORTRÄT Citipost

CITIPOST Nordwest setzt Nachhaltigkeitsprojekt auf Leuchtturmprojekt in der Logistikbranche

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E-Fahrzeuge im Praxistest

Zielsetzung: Klimaneutraler Postversand

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KONTAKT

it der Post im Unternehmen beschäftigen sich bislang erst rund 40 Prozent der Unternehmer. Dass auch hier Einsparpotenzial vorhanden Seit Juni 2012 nimmt die ist und durchaus interessante CITIPOST an dem Projekt „Neue Dienstleistungen neben dem reiMobilität im ländlichen Raum: nen Versand möglich sind, beweist Angewandte Elektromobilität die CITIPOST Nordwest. – Technologiekonzepte – MobiDas 2005 in Oldenburg gelitätseffekte“ der Universität Bregründete Unternehmen ist Zustellmen teil. logistiker eines Verlagsnetzwerkes Die übergeordneten Ziele der und Tochter der NWZ. Das KonUntersuchung sind zunächst der zept dahinter ist einfach, erklärt weitere Flottenbetrieb der ElektroGeschäftsführer Jan Fitzner: „Wir fahrzeuge innerhalb der Modellremachen Post, die bis in die Tiefe gion Bremen-Oldenburg und die durchdacht ist, da wir seit 60 JahUntersuchung der Wirtschaftlichren Zeitung machen und etwas von keit und Alltagstauglichkeit von V.l.: Frau Dr. Meier-Dörzenbach (Universität Bremen), Herr Fitzner (Geschäftsführer CITIPOST), Herr Gabriel Logistik und Versand verstehen.“ Elektrofahrzeugen in kommunalen (Briefzentrumsleiter CITIPOST) und Frau Meyer (Fraunhofer Institut/FAM) Die CITIPOST ist dabei in und gewerblichen Fuhrparkflotten allen Unternehmensteilen als innovativer weit kontrolliert und beaufsichtigt werden. im ländlichen Raum. Dieses Projekt findet in Dienstleister ausgerichtet – mit hochmo- Ausschließlich erneuerbare Energien und Effi- Kooperation mit dem Fraunhofer-Institut dernem Scansystem, Rückverfolgungsmög- zienzprodukte können diesen Standard erlan- IFAM, dem Deutschen Forschungszentrum lichkeiten von Poststücken, durchschnittlich gen. Dies ist der höchste Standard für Klima- für Künstliche Intelligenz DFKI, der Universi25 Prozent geringeren Kosten für den Postver- schutzprojekte, welche durch die UN und den tät Bremen und weiteren Partnern statt. sand gegenüber der Deutschen Post und der TÜV akkreditiert und zertifiziert werden, und „Das Ziel unseres Projektes ‚save blue DIN ISO 9001-Zertifizierung. sichert so echte Nachhaltigkeit. Darüber hi- planet‘ ist erreicht, wenn wir unseren EnergieDas nächste Ziel: Als Logistikunter- naus wird die CITIPOST ihren Energiebedarf bedarf durch regenerative Quellen erzeugen, nehmen das Thema Nachhaltigkeit stärker mit bereits klimaneutral produziertem Strom in unseren Fahrzeugen nutzen und zuletzt vorantreiben: Für eine durchdachte und ko- decken. nicht vermeidbaren CO2-Ausstoß nachhaltig ordinierte Umsetzung der Thematik hat die In einem zweiten Baustein prüft die CITI- kompensieren“, fasst Jan Fitzner zusammen. CITIPOST das Projekt „save blue planet“ ins POST derzeit die eigene Produktion regeneraLeben gerufen. tiver Energie. Ein weiteres und wesentliches Projekt zur Nachhaltigkeit ist die Nutzung regenerativer und klimaneutraler Energie in den eigenen Auslieferprozessen. Schwerpunkt bildet dabei die Elektromobilität. Um die AlltagstauglichAls erster Baustein werden sämtliche Pro- keit und Akzeptanz zu testen, stellte im verzesse von der Postabholung bis zur Zustellung gangenen Jahr die EWE AG der CITIPOST klimaneutral gestellt. Dabei beschränkt sich für zwei Wochen ein Elektroauto zu VerfüSAVEBLUEPLANET dies nicht nur auf eigene Zusteller, sondern gung. „Damit waren wir nicht nur leiser in gilt für jeden transportierten Brief bis zu sei- der Stadt unterwegs, sondern auch noch ohne CITIPOST Nordwest GmbH & Co. KG nem Ziel. CO2-Ausstoß“, freute sich Geschäftsführer Jan Wilhelmshavener Heerstr. 276 · 26125 Oldenburg Die CITIPOST hat sich entschlossen, Fitzner. „Durch den praxisnahen Einsatz als Telefon: 0441 99883637 · Telefax: 0441 99883647 hierfür CMD Gold Standard Zertifikate zu Zustellfahrzeug im Fuhrpark erhielt die CITIinfo@citipost-nordwest.de erwerben. Dieser duale Standard ist Garant POST wichtige Erkenntnisse zum Alltagsbewww.citipost-nordwest.de KLIMANEUTRAL dafür, dass diese Projekte von der UN welt- trieb des Fahrzeugs.“ VERSENDET


Uni Bremen UNTERNEHMENSPORTRÄT

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Umstieg auf Elektromobilität – für wen lohnt sich das? Wissenschaftler der Uni Bremen erforschen das Einsatzpotenzial von Elektrofahrzeugen in Flotten der Nordwestregion Interessierte Unternehmen und Organisationen, die an der Studie teilnehmen wollen und im ländlichen Raum um Bremen (Radius etwa 60 km) agieren, können sich beim CRIE melden. Kontakt: Noreen Werner, Telefon: 0421 218-66532, n.werner@uni-bremen.de.

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eutschland will Leitmarkt und Leitanbieter für Elektromobilität werden: Ziel ist es, dass bis 2020 mindestens eine Million Elektrofahrzeuge auf Deutschlands Straßen fahren. Doch wo genau sollen die Elektroautos unterwegs sein – in der Stadt oder auf dem Land? Und für wen lohnt sich der Umstieg auf Elektromobilität – für den Privat- oder den Geschäftsmann? Dazu erforscht das Centre for Regional and Innovation Economics (CRIE) der Universität Bremen das Einsatzpotenzial von Elektrofahrzeugen im ländlichen Raum. Mit dem Projekt „Neue Mobilität im ländlichen Raum: Angewandte Elektromobilität – Technologiekonzepte – Mobilitätseffekte“ wird die Weiterentwicklung von Elektromobilität in den ländlichen Raum der Region im Nordwesten angestrebt. Das Projekt wird mit Mitteln des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung gefördert. Die Programmkoordination verantwortet die NOW GmbH Nationale Organisation Wasserstoffund Brennstoffzellentechnologie. Neben dem CRIE beteiligen sich an der Studie zahlreiche weitere Einrichtungen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Industrie, zum Beispiel das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) und das Fraunhofer-Institut für Fertigungstechnik und Angewandte

Das Centre for Regional and Innovation Economics ist ein Forschungszentrum der Universität Bremen/Fachb ereich 7 Wirtschaftswissenschaft. Es bieMaterialforschung – IFAM. Intet wissenschaftlich nerhalb des Projektes untersucht orientierte Beratung das CRIE die Mobilitätseffekte von an der Schnittstelle kommunalen und gewerblichen zwischen GrundlaFlotten und leitet daraus Potenziale Noreen Werner genforschung und für den aktuellen und zukünftigen deren praktischer Einsatz von Elektrofahrzeugen ab. Außerdem Umsetzung. Das CRIE akquiriert sowohl regikönnen die Studienteilnehmer im Anschluss onale als auch vor allem nationale Fördermittel an die Befragung Elektrofahrzeuge im Praxis- und Beratungsaufträge, doch haben die meis­ betrieb testen. ten Projekte einen regionalen Bezug und soDie schrittweise generierten Daten die- mit Auswirkungen auf die hiesige Wirtschaft. nen unter anderem als Grundlage für die Inhaltlich richtet sich die Forschung auf den Auswahl der Flotten in der Nutzungsphase Umwelt- und Energiebereich, insbesondere der Elektrofahrzeuge, zur Einspeisung in ein auf dezentrale Energieversorgung, WindenerSimulationsmodell sowie der Ermittlung von gie und Elektromobilität. Einspeisungs- und Speichermöglichkeiten für erneuerbare Energien. Die interdisziplinäre Erarbeitung von fundierten Handlungsempfehlungen ist ein konsequenter Schritt zur Verbreitung von Elektromobilität im urbanen und ländlichen Raum sowie im kommunalen und gewerblichen Fuhrparkmanagement.

Hier werden Elektrofahrzeuge eingesetzt: Logemann GmbH & Co.KG in Dötlingen CITIPOST Nordwest GmbH & Co. KG in Oldenburg und Wildeshausen Zweckverband Kommunalservice NordWest in Ganderkesee Landratsamt Oldenburg

Noreen Werner Universität Bremen/ FB 7 Centre for Regional and Innovation Economics Wilhelm-Herbst-Straße 12 · 28359 Bremen Telefon: 0421 21866532 · n.werner@uni-bremen.de www.crie.uni-bremen.de

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MANAGEMENT Ökologische Nachhaltigkeit

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as ist eigentlich Nachhaltigkeit? Nicht nur in Weser-Ems, sondern bundesweit wird dieser Begriff einer inflationären Nutzung unterzogen. Irgendwie muss alles nachhaltig sein. Doch das ist es eben längst nicht. Ist es nachhaltig, dass wir auf dem WC eine Wasserspar-Taste haben und die Kanalisation verstopft, weil nicht genügend Wasser hindurchfließt? Diese werden dann zusätzlich mit Wasser von den Versorgern geflutet. Auch bei der Herstellung vieler vermeintlich ökologischer Produkte wird mehr Energie und CO2 verbraucht, als diese einsparen. Auch die Kosten zur Vermeidung von Treibhausgasen zählen dazu. Hier gehört beispielsweise die Photovoltaik in Deutschland zu den teuersten Arten des Klimaschutzes. Wissenschaftler der Internationalen Energieagentur (IEA) haben errechnet, wie viel es kos­tet, den Ausstoß von jeweils einer Tonne des Treibhausgases Kohlendioxid aus einem fossilen Kraftwerkspark durch den Einsatz verschiedener ÖkostromTechniken zu verhindern. Ergebnis: Die CO2Vermeidungskosten der Photovoltaik lagen im vergangenen Jahr unter Berücksichtigung der alten EEG-Vergütung bei rekordverdächtigen 648 Euro je Tonne. Denselben Klimaschutzeffekt würde man mit Windkraft schon für 69 Euro pro Tonne erzielen. Die Tatsache, dass im gleichen Zeitraum an der Europäischen Strombörse in Leipzig Emissionsgutscheine für nur 16 Euro pro Tonne gehandelt wurden, weist darauf hin, dass die Photovoltaik als reines Klimaschutzinstrument sogar rund 40-mal teurer ist als die günstigste derzeit verfügbare CO2-Vermeidungstechnik. Hier zählt der ökologische Faktor weniger, als die Möglichkeit dezentraler Energieversorgung und natürlich der einzusparenden Kosten beziehungsweise der Rendite für den Anlagenbetreiber. Für den Bau von PV-Modulen wird zudem eine immense Energieleistung benö­ tigt. Zwischen anderthalb und vier Jahren liegt die reine Amortisationszeit zwischen eingesetzter Ener­gie für die Herstellung und Anlagenertrag laut Berechnung der TU Berlin. Per Definition bezieht sich die ökologische Nachhaltigkeit allgemein auf das Überleben und den Gesundheitszustand von Ökosystemen. Der Gesundheitszustand kann dabei als umfassender, multiskalarer, dynamischer und hierarchischer Messwert der Vitalität, Organisation und Widerstandsfähigkeit eines ökologischen Systems verstanden werden. Eine Vernachlässigung der ökologischen Nachhaltigkeit führt dazu, dass bestimmte Ressourcen unwiderruflich zerstört oder un-

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Ökologische Nachhaltigkeit ausbauen Synergieeffekte nutzen, Kosten einsparen und Reputation steigern brauchbar gemacht werden und damit die Chancen für jegliche weitere Entwicklungen vernichten werden.

Wie grün ist Ihr Unternehmen? Wie die Wahrnehmung der Nachhaltigkeit eines Unternehmens in der Außenwirkung ist, versucht der Internetdienst wegreen. de herauszufinden. Per Ampelsystem werden hier die Bemühungen aufgezeigt und mit diversen Nachhaltigkeits-Awards beziehungsweise -Bewertungen durch externe Dienstleister zu einer Gesamtnote vereint. Trotz schlechter Kundenreputation schafft es REWE

mit dieser Verzahnung noch auf die Note 2,3 – Wiesenhof beispielsweise bekommt die Note 5 (mangelhaft), hat allerdings auch nur fünf Bewertungen, die allesamt negativ ausfallen. Doch die Außenwahrnehmung – vor allem im Endkundenbereich – wird wichtiger. Nachhaltigkeit trifft den Nerv der Zeit und eine Vielzahl von Konsumenten achten vermehrt auf ökologisch korrekte Aspekte. Um diese Anforderungen zu erfüllen, muss sich vor allem das Management mit dem Prozesswesen auseinandersetzen. Bei der nachhaltigen Unternehmensführung geht es darum, so zu wirtschaften, dass wir anderen Menschen (zukünftigen Generationen und in anderen Kontinenten) nicht die Möglichkeit verbauen, ein selbstbestimmtes Leben zu füh-


Ökologische Nachhaltigkeitt MANAGEMENT

ren. Die Erhaltung der Umwelt als Grundlage allen Lebens auf der Erde ist dabei entscheidend. Aber auch soziale Standards und die Einhaltung gesetzlicher und gesellschaftlicher Normen sind wesentlich.

Ökologie vor Ökonomie

mit Interessengruppen bezüglich des Unternehmens („Stakeholder“) sollte offensiv und systematisch angegangen werden. Daneben sind Managementsysteme insbesondere für Umwelt und Arbeitsschutz ein wesentlicher Bestandteil eines wirkungsvollen Nachhaltigkeitsmanagements. Dabei sind Nachhaltigkeit und Nachhaltigkeitsberichterstattung freiwillige Aspekte der Unternehmensführung und -kommunikation. Gesetzliche Vorgaben beziehen sich stets lediglich auf unternehmerische Pflichten und damit verwandter Handlungskontexte. Beispielsweise die gesetzlichen Vorgaben aus dem

Stefan Delkeskamp: „Delkeskamp fühlt sich als Familienunternehmen in der vierten Generation der nachhaltigen Verantwortung für Gesellschaft, Unternehmensgruppe, Mitarbeiter und besonders der Erhaltung unserer natürlichen Ressourcen verpflichtet.

Die unternehmensspezifischen und familiären Rahmenbedingungen sowie eine gelebte Nachhaltig mochte heute jedes UnterFirmenkultur in Verbindung von Tradition nehmen sein. Ohnehin geben große Konzerne und Moderne ermöglichen es uns, dauerhaft vielfaltig die Marschroute vor und verlangen und erfolgreich den Herausforderungen der Nachhaltigkeitsreports und branchenspeziZukunft zu begegnen. fische Zertifizierungen in diesem Bereich von Das positive ökologische Image von ihren Zulieferern. Wirtschaftliche Prosperität Papier und Wellpappe hat gute Gründe. Es wird dadurch zwangsläufig an nachhaltige ist eine Tatsache, dass Papier und WellKonzepte gekoppelt. Besonders stark sind pappe aus nachwachsenden Rohstoffen die Auswirkungen bei Nichteinhaltung: bestehen und dass es viele Wälder ohne Zum einen sind Unternehmen wichtige gedie nachhaltige Forstwirtschaft für die sellschaftliche Akteure mit Verantwortung. Papierindus­trie nicht gäbe. Besonders sind Zum anderen führen die modernen Mees aber vorbildliche Kreislaufprodukte, dien dazu, dass Unternehmen, die gegen denn sie werden zu fast 100 Prozent recygesetzliche und gesellschaftliche Normen celt. In Deutschland sind es jährlich circa verstoßen, sehr schnell im öffentlichen 16 Millionen Tonnen. Das auf den meisten Rampenlicht stehen. Dann sind teure MarVerpackungen aus Wellpappe aufgedruckketingausgaben zur Marken- und Imagete RESY-Zeichen steht für ein Recyclingentwicklung schnell verloren. system, welches die umweltgerechte EntNachhaltige Geschäftsmodelle eröffsorgung sicherstellt. nen hingegen neue Marktchancen. NachAuch technologisch hat sich die Inhaltigkeit messbar zu gestalten, ist dabei dustrie weiter entwickelt. Seit 1990 konnte ein klares Muss. Gerade Unternehmen die Wellpappenindustrie den Energieveraus dem Speditionsbereich und der indusbrauch pro hergestellte Tonne um zehn triellen Produktion, die hohe CO2-Emis- „Die ökologische Nachhaltigkeit erhält die Natur und Umwelt für die nachfolgenden Prozent senken und dadurch gleichzeitig sionen verbuchen, können so besonders Generationen“ Stefan Delkeskamp, Geschäftsführer der Delkeskamp Verpackungsauch den CO2-Ausstoß. werke, Nortrup deren Verminderung durch Schulungen, Die ökologische Nachhaltigkeit erhält bessere Technik und innovative Ansätze die Natur und Umwelt für die nachfolkommunizieren. Nachhaltigkeitsberichter- Umweltrecht oder der Arbeitssicherheit. Alles genden Generationen und fördert alles, was stattung kann als praktisches Instrument des was unter dem Label Nachhaltigkeit getan und diesem Ziel dient. Wir bei Delkeskamp verbetrieblichen Nachhaltigkeitsmanagements kommuniziert wird, ist freiwillig. wenden Wasser mehrfach. So werden durch die betrachtet werden. So geht der VeröffentliDas Umweltmanagement kann man be- Mehrfachnutzung des Kühlwassers innerhalb chung relevanter Informationen immer auch trieblich nach ISO 14001 zertifizieren lassen. des Produktionsprozesses der Papierherstellung ein Prozess der Erhebung, Messung, Doku- Rund 6.000-mal ist das in Deutschland bislang erhebliche Frischwassermengen eingespart. mentation, Bilanzierung und Aufbereitung erfolgt. Einige Unternehmen setzen eine Zer- Zusätzlich vermeiden wir den Einsatz fossiler dieser Informationen vor. Mit den Richtlinien tifizierung für ihre Partner und Subunterneh- Energieträger durch Synergieeffekte in den verder 1997 entstandenen Global Reporting Ini- men voraus. Und in Verbindung mit der Zerti- schiedenen Produktionsprozessen – Papierertiative (GRI) hat sich hierzu ein international fizierung für Energiemanagement, ISO 50001, zeugung, Wellpappenherstellung, Kunststofferverbreiteter Quasi-Standard der Berichter- lassen sich durchaus Synergieeffekte nutzen, zeugung. Darüber hinaus erzeugen wir Energie stattung herausgebildet. die auch auf der Kostenseite entscheidende mit Anlagen im Kraft-Wärme-KopplungsverEinsparungen nach sich ziehen können. fahren. Mit dem sauberen Brennstoff Erdgas werden Gasturbinen zur Stromerzeugung angetrieben und aus dem Abgas wird Dampf für unsere Produktionsprozesse erzeugt. Der nicht Mit einem Umsatz von 151,2 Millionen selbst benötigte Anteil des durch unsere KraftNachhaltigkeit sollte integraler Bestand- Euro im vergangenen Jahr (110 Millionen Wärme-Kopplungsanlagen erzeugten Stroms teil der strategischen und operativen Unter- Euro in 2010) gehören die Delkeskamp Verpa- wird in das öffentliche Stromnetz eingespeist. nehmensführung werden. Dies schließt klare ckungswerke aus Nortrup zu den größten Pa- Außerdem stellen wir Warmwasser, erzeugt aus Aussagen der Unternehmensführung ein, pierunternehmen in der Region. Ökologische der Abwärme unseres Kraftwerks, dem lokawie die Festlegung und Verfolgung entspre- Nachhaltigkeit ist in diesem Bereich beson- len Schwimmbad, sozialen Einrichtungen und chender Ziele im Unternehmen. Der Dialog ders stark gefragt. Schulen zur Verfügung.“

Nachhaltigkeit ist Managementsache

Beispiele aus der Region

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MANAGEMENT Ökologische Nachhaltigkeit

Karsten Specht (links), kaufmännischer Geschäftsführer und Sprecher, und Peter Kaufmann, technischer Geschäftsführer des OOWV, Brake

„Der Oldenburgisch-Ostfriesische Wasserverband (OOWV) steht für vorausschauenden Gewässerschutz und setzt zudem auf eine ökologische Energieerzeugung. Um lebenswichtige Res-

sourcen zum Wohl der Menschen zu schonen, sind innovative Ideen und Investitionen gefragt. Dieser täglichen Herausforderung stellt sich der OOWV in seinen Kompetenzbereichen Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung. Dabei liegt das Augenmerk auf der Verantwortung für den gesamten Wasserkreislauf. Der OOWV engagiert sich seit über 20 Jahren für den nachhaltigen Schutz des Grundwassers, um auch in Zukunft Trinkwasser in hoher Qualität liefern zu können. Das Ziel einer hohen Wasserqualität lässt sich nur gemeinschaftlich erreichen. Gemeinsam, nachhaltig und transparent: Diese Leitsätze setzt der OOWV partnerschaftlich mit vielen Organisationen, kommunalen Institutionen und Landwirten in der Region um. Bereits seit Beginn der 1990er Jahre werden durch Aufforstung, ökologische Landbewirtschaftung und weitere Extensivierungs-

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maßnahmen messbare Erfolge in unseren Trinkwassergewinnungsgebieten erzielt. Unterstützt und begleitet werden diese Schritte seither von einer intensiven Öffentlichkeitsarbeit. Darüber hinaus fördert die vom OOWV ins Leben gerufene ‚Stiftung Gewässerschutz Weser-Ems‘ konkrete Maßnahmen zum Schutz der Trinkwasserressourcen in der Region. Von der Stiftungsarbeit profitieren die Land- und Forstwirtschaft ebenso wie die Bürger und die Natur. Bei der Energieerzeugung setzt der OOWV ebenfalls auf umweltschonende Optionen: Seine stromintensiven 15 Wasserwerke und 46 Kläranlagen werden künftig auch auf selbst produzierten Ökostrom zurückgreifen können. Dazu wurde eigens die OOWV Energie GmbH & Co. KG gegründet, die vorrangig Windkraft- und Photovoltaikanlagen bauen und betreiben soll. Dies ist ein weiteres Beispiel für den Grundsatz der Nachhaltigkeit, von dem das Unternehmen geleitet wird.“

Lars Andresen, Geschäftsführer der Walther Schumacher GmbH, Oldenburg

„Ökologische Nachhaltigkeit wird bei Walther Schumacher durch namhafte Hersteller im großen Maße unterstützt. 2060 werden circa 30 Prozent

weniger Arbeitskräfte verfügbar sein. Durch einen Fachkräftemangel müssen zunehmend

Mitarbeiter aus neuen Bereichen und anderen Altersschichten in den unternehmerischen Prozess eingebunden werden. Der Anspruch an die Ausgestaltung und Qualität von Arbeitsplätzen wird steigen, um High Potentials auch in Zukunft für Unternehmen zu gewinnen und zu halten. Verantwortung in allen Bereichen nachhaltigen Handelns wird damit Ausdruck einer neuen Unternehmensidentität. Der bewusste Umgang mit Ressourcen, die Reduzierung von Umweltbelastungen und die Langfristigkeit von Entscheidungen werden immer häufiger in Unternehmensphilosophien verankert. Zeitloses Design, hohe Qualität der Materialien und Produktionsmethoden, kurze Logistikwege, der modulare Grundgedanke und hohe Werthaltigkeit durch mehrere Nutzungszyklen zeichnen die USM Möbelbausysteme aus und werden zunehmend wichtige Entscheidungsfaktoren im Investitionsprozess. Die Folge: auch die vor mehr als 45 Jahren gebauten USM Möbelbausysteme werden noch heute genutzt, weil sie zeitlos sind und sich in verändernden Bedürfnissen ihrer Benutzer immer wieder problemlos anpassen. Bei der Entwicklung der USM Möbelbausysteme spielte somit die Frage nach dem sparsamen Umgang mit Energie, Emissionen, Rohstoffen und Produktionsmethoden von Anfang an eine zentrale Rolle. Giroflex als einer unserer namhaften Drehstuhllieferanten arbeitet mit dem CRADLE TO CRADLE Prinzip, zu deutsch ‚Von der Wiege zur Wiege‘. Die Idee hinter ‚Cradle to Cradle‘ ist einfach: Produkte werden in geschlossenen biologischen Nährstoff- und technischen Stoffkreisläufen hergestellt. Nach Ablauf ihres Produktlebenszyklus kehren die Rohstoffe in den Kreislauf zurück und werden wieder zu dem, was sie einmal waren – ein Stuhl bleibt ein Stuhl. So entstehen keine Abfälle, denn sämtliche Rohstoffe werden x-fach wiederverwendet. Theoretisch unendlich oft.“


Ökologische Nachhaltigkeitt MANAGEMENT

In den Blockheizkraftwerken werden in Kombination mit moderner und innovativer Holzvergasung unter Einsatz von Holzpeletts Elektrizität und Wärme erzeugt.

Ein europaweit einmaliges Projekt

Die von der ME Münsterland Energy GmbH erzeugte elektrische Energie wird gemäß EEG in das öffentliche Netz der Stadtwerke Lengerich eingespeist. Die parallel anfallende Wärme wird komplett von der MEC Münsterland Energy Contracting GmbH übernommen und teilweise vor Ort zur Bereitstellung von Wärme und Prozesskälte an die Goldene MühHolzvergasung liefert in Ladbergen Energie und Wärme le GmbH geliefert. Darüber hinaus liefert das für Goldene Mühle und den Flughafen Münster/Osnabrück (FMO) Unternehmen über eine 6,3 Kilometer lange Trasse bereits seit November 2009 Fernwärme n Ladbergen, rund zehn Kilometer über die gie können rechnerisch 16.000 Haushalte mit zum Flughafen Münster/Osnabrück. Zudem niedersächsischen Landesgrenzen hinaus Strom versorgt und der Bedarf weiterer 6.000 bietet der derzeit aufblühende AirportPark des zwischen Osnabrück und Münster gele- Einfamilienhäuser mit Wärme gedeckt werden. Flughafens weiteres Absatzpotenzial, um Wärgen, ist ein europaweit einzigartiges Beispiel me und Kälte bereitzustellen. für ökologische Nachhaltigkeit und dezentrale Weitere Energiekunden werden im diEnergieversorgung entstanden. rekten Umfeld des Biomasse-Heizkraftwerkes Eine Kombination aus optimierter Nahim Gewerbepark Ladbergen mit Wärme- und rungsmittelproduktion und innovativer, nachProzessenergie parallel zur Goldenen Mühle haltiger Energieerzeugung und -nutzung ist Die Fernwärme für Heizenergie, Prozess- versorgt, hier entsteht derzeit ein Netzwerk sich hier Sinnbild dafür, wie die Energiegewinnung wärme und -kälte wird mittels energieeffizienter ergänzender zukunftsorientierter Energietechder Zukunft funktionieren kann. Die Goldene Kraft-Wärme-Kopplung produziert – paral- niken. In Kürze soll ein Holzpelletwerk im näMühle GmbH unterhält in Ladbergen Euro- lel entstehen Strom heren Umfeld errichtet pas größte Schäl- und Ölmühle für Sonnen- und Wärme auf Basis werden, um CO2-neublumenkerne. Dort entsteht Biomasse, die fester und gasförmiger trale Brennstoffe für gemeinsam mit der Nutzung von Naturpro- Bestandteile (Pellets die Münsterland Enerdukten in Form von industriellen Holzpellets und Biomethan). Die gy sowie für energieinin der benachbarten ME Münsterland Energy eingesetzte Holzvertensive Branchen und GmbH als Rohstoff zur Speisung von bald 28 gasung ist für die Bunkommunale EinrichBlockheizkraftwerken dient. Bislang wurden desrepublik sowohl tungen zu produzierund 20 Millionen Euro von der Ulrich Wen- hinsichtlich Kapazität ren. Die Pellets werden deln-Gruppe investiert, weitere zehn Millio- und Leistung als auch dann aus regionalen nen folgen in diesem und im nächsten Jahr, um Verfügbarkeit und BeRohhölzern, die nicht Berndt Kriete, Geschäftsführer der MEC Münsterland Energy CO2-neutral und mit hohem Wirkungsgrad triebssicherheit markt- Contracting GmbH, und Ulrich Wendeln, Geschäftsführer der Goldene in der Möbelindustrie Energie zu erzeugen. Zielsetzung: 6 MW elek- führend und einmalig. verwendet werden Mühle GmbH und der ME Münsterland Energy GmbH trische und 7,5 MW thermische Leistung. Die Goldene können, hergestellt. Dabei setzt die ME Münsterland Energy Mühle bezieht als benachbarter EnergiekunBerndt Kriete (Münsterland Energy Conauf Anlagen zur Holzvergasung. Diese Tech- de und -lieferant umweltschonend über den tracting) und Ulrich Wendeln (Goldene Mühnologie gilt vielerorts als noch nicht ausge- Schifffahrtsweg jährlich rund 70.000 Tonnen le und Münsterland Energy) sind mit ihrem reift. Die Burkhardt GmbH aus Mühlhausen ungeschälter Sonnenblumenkerne mit stei- dezentralen Energiekonzept absolute Vorreilieferte jedoch Anlagen, die seit einem Jahr gender Tendenz. Die anfallenden Qualitäts- ter. Selbst die aus der Holzvergasung anfalmit hoher Verfügbarkeit laufen und einen sehr produkte (Sonnenblumenkerne, -öl) werden lenden Abfallstoffe in Form von Kohlestaub hohen Wirkungsgrad erzielen. Mit der nach überwiegend an die Nahrungsmittelindustrie (rund zwei Prozent der Inputmenge, bezieFertigstellung des Projektes jährlich erzeugten und den Handel veräußert, die Nebenprodukte hungsweise 500 Tonnen jährlich) werden für Biomasse-Energie werden etwa 60.000 Ton- (Schalen, Presskuchen) als Tiernahrung und die Compoundherstellung in der kunststoffnen CO2 eingespart. Mit der erzeugten Ener- Biomasse-Energie verwendet. verarbeitenden Industrie aufbereitet.

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Pellets und Biomethan für die Holzvergasung

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UNTERNEHMENSPORTRÄT L.O.Z.

Den Fachkräftemangel bekämpfen L.O.Z. GmbH bietet gut ausgebildete Fachkräfte aus Spanien

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as noch junge Unternehmen L.O.Z. Leistungsorientierte Zeitarbeit GmbH aus Vechta hat die Zeichen der Zeit erkannt und bekämpft den Fachkräftemangel im Oldenburger Münsterland mit Hilfe spanischer Fachkräfte. „Der Ausgleich des Facharbeitermangels in unserer Region und die Bereitstellung von zuverlässigen Arbeitskräften ist unser höchstes Ziel“, erklärt Geschäftsführer Josef de Grandi, der über jahrzehntelange Erfahrung im Bereich der Personaldienstleistungen verfügt. Im Portfolio des Unternehmens finden sich ebenso Schweißfachkräfte und Zerspannungstechniker wie auch Elektriker und Schlosser. Qualifiziert und mit entsprechenden Nachweisen ausgestattet, sind diese Fachkräfte eine Bereicherung für jedes Unternehmen.

20 spanische Fachkräfte erfolgreich im Einsatz Mit engem persönlichem Bezug und vielen Freundschaften in Spanien hat de Grandi bereits die ersten 20 spanischen Fachkräfte in regionale Unternehmen gebracht. So kommen unter anderem bei dem Vechtaer Un-

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ternehmen M. Knake Blechbearbeitung und Gerätebau GmbH sowie der Kreft GmbH aus Delmenhorst bereits die ersten spanischen Fachkräfte mit höchstem Erfolg zum Einsatz. Unterstützt wird er rechtlich durch Joseph Rohde, Fachanwalt für Arbeitsrecht in der Kanzlei HüttenbrinkPartner Rechtsanwälte aus Münster: „Schon lange ist festzustellen – und diese Feststellungen gelten heute mehr denn je –, dass die Arbeitnehmerüberlassung aus der Arbeitswelt nicht mehr hinwegzudenken ist. Mit der bestehenden gesetzlichen Gleichbehandlung zwischen Leiharbeitnehmern und den im Betrieb des Entleihers beschäftigten Arbeitnehmern sind für sämtliche Beteiligte in diesem Dreiecksverhältnis individuelle Vorteile mit dem Instrument der Arbeitnehmerüberlassung tatsächlich deutlich zu erkennen und werden auch äußerst zielgerichtet von den Beteiligten in Anspruch genommen.“ Steuerberater und vereidigter Buchprüfer Rainer Lüschen von der Vechtaer Steuerberatungsgesellschaft Lüschen & Partner unterstütz de Grandi: „Wir stellen sicher, dass die steuerrechtlichen

und betriebswirtschaftlichen Rahmenbedingungen stimmen und eine wirtschaftliche Steuerungsmöglichkeit gegeben ist.“


L.O.Z. UNTERNEHMENSPORTRÄT

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Nachhaltige Arbeitnehmerüberlassung Das A und O für de Grandi ist das Thema Nachhaltigkeit: „Wir bieten stark ausgebildete Fachkräfte, die der Markt händeringend sucht. Aber wir möchten dafür sorgen, dass die Mitarbeiter auch längerfristig in Deutschland bleiben und ihre Familien nachholen können.“ Um diese Sicherheit zu gewährleisten, sollte sich die Zeitarbeit seitens der entleihenden Unternehmen auf mindestens ein halbes Jahr beziehen. Vor Vertragserfüllung soll natürlich ein kurzes Probearbeiten Klarheit darüber schaffen, ob der Mitarbeiter zum Unternehmen passt. Anders als bei vielen Personaldienstleistern beschränkt die L.O.Z. GmbH dieses „Praktikum“ auf maximal eine Woche: „Ein Betrieb kann bereits nach wenigen Tagen einschätzen, ob ein Mitarbeiter etwas kann oder nicht“, ist sich de Grandi sicher. Sein Unternehmen übernimmt den zweimal wöchentlich stattfindenden Sprachkurs, der mit einer monatlichen Prüfung endet. Diese hat zwar keine direkten Konsequenzen für die spanischen Fachkräfte, zeigt aber auf, inwieweit eine Integration gewünscht ist und auf welchem Stand sich der jeweilige Mitarbeiter befindet: „Zeigt eine der spanischen Fachkräfte keinen Wunsch der Integration, dann müssen wir uns da schnell trennen“, achtet de Grandi auf Lernbereitschaft. Für den ersten Tag im Unternehmen stellt er den Mitarbeitern einen Dolmetscher zur Seite, der auch danach bei Bedarf jederzeit

V.l.: Joseph Rohde (Fachanwalt für Arbeitsrecht), Josef de Grandi (Geschäftsführer L.O.Z. GmbH) und Rainer Lüschen (Steuerberater und vereidigter Buchprüfer)

telefonisch erreichbar ist. „Sicherheitsanweisungen des Kunden und die Erklärung von Maschinen und Arbeitsabläufen werden ebenfalls durch einen Dolmetscher begleitet“, sagt de Grandi. Sämtliche arbeitsrelevanten Unterlagen übersetzt die L.O.Z. GmbH für ihre Zeitarbeitskräfte. So ist es auch selbsterklärend, dass Arbeitsverträge sowohl auf Deutsch als auch auf Spanisch angefertigt werden.

„Kann der das denn überhaupt?“ Ein großes Vorurteil, dass de Grandi bei der Vermittlung seiner Fachkräfte immer wieder begegnet, sind Fragen wie: „Kann der das denn überhaupt?“ Seine bisherigen Kundenreferenzen unterstreichen jedoch, dass die spanischen Fachkräfte sehr gut ausgebildet sind und den deutschen Fachkräften fachlich in nichts nachstehen. Die Unterbringung der spanischen Fachkräfte erfolgt durch die L.O.Z. GmbH in Wohngemeinschaften mit Einzel- und Doppelzimmern: „Wir haben dafür Häuser in Vechta angemietet, die mindestens den Standard einer Studentenwohnung aufweisen“, erklärt de Grandi. Für ein Einzelzimmer zahlen die spanischen Arbeiter monatlich 270 Euro warm, im Doppelzimmer (auf freier Entscheidungsbasis) liegt der Preis bei 180 Euro. Die Bezahlung der Leiharbeiter erfolgt gemäß iGZ-Tarif und kann auf Wunsch vom entleihenden Betrieb eingesehen werden.

Facharbeiterbriefe anerkennen lassen Derzeit prüft die L.O.Z. GmbH die Möglichkeiten, die Facharbeiterbriefe der spanischen Fachkräfte bei der Handwerkskammer anerkennen zu lassen. Im Durchschnitt sind die L.O.Z.-Mitarbeiter zwischen 20 und 35 Jahre alt und kommen aus Galizien und den Regionen um Vigo, Madrid und Barcelona. Dort unterhält de Grandi Kontakte mit Berufsschullehrern, die eine Vorauswahl der Bewerber übernehmen: „Auf unsere Anzeigen in der spanischen Presse erhalten wir Anfragen aller Art. Selbst Ärzte bewerben sich bei uns“, zeigt de Grandi das Potenzial des spanischen Arbeitsmarktes auf. Bis zum Jahresende will er sein Personal auf 150 Mitarbeiter aufstocken, 300 sollen es bereits 2013 sein. Gemeinsam mit der Kreishandwerkerschaft überlegt de Grandi, welche seiner Fachkräfte für welche Unternehmen in der Region infrage kommen, um so möglichst passgenaues Personal zu bieten. KONTAKT

Der Spanier Yago ist von seinen Kollegen bei der M. Knake Blechbearbeitung und Gerätebau GmbH mit offenen Armen empfangen worden.

L.O.Z. GmbH Bremer Straße 28 · 49377 Vechta Telefon: 04441 8875861 · Telefax: 04441 8875862 info@loz-zeitarbeit.de · www.loz-zeitarbeit.de

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MANAGEMENT Green Marketing

Grün bis ins Mark Nachhaltigkeit als oberstes Werbeversprechen

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achhaltigkeit, Corporate Social Responsibility und ein grünes Image zählen derzeit für viele Unternehmen zu den wichtigsten Trends im Marketing. Doch das mit dem ernsthaft gelebten grünen Image hat so seine Tücken. Der Nachhaltigkeitsberater Utopia hat in Kooperation mit der Wiesbadener Agentur für Kommunikationsberatung und EcoDesign „die Basis“ rund 500 Unternehmen zum Thema Green Marketing und Corporate Social Responsibility befragt. Überraschend sind die Ergebnisse dabei nicht. Als „sehr hoch“ und „zunehmend wichtig“ wird die Relevanz nachhaltigen Handelns in der jeweiligen Branche und auch im eigenen Unternehmen eingeschätzt. Kommuniziert wird laut Studie im Web 2.0 und klassisch über die Öffentlichkeitsarbeit. Das Budget dazu soll in den kommenden Jahren entweder gehalten oder ausgebaut werden. Unternehmen, die konsequent nachhaltig wirtschaften, berichten von deutlichen Einsparungen im Energie- und Ressourcenverbrauch, der Erschließung neuer Märkte und Zielgruppen und verbesserten Beziehungen zu Kunden und Lieferanten. CO2-Einsparungen durch Holzhackschnitzelanlagen im Keller oder durch eine innovative Steuerungstechnik im Anlagenbereich sind Beispiele, wie der klassische Umweltgedanke im eigenen Unter-

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nehmen umgesetzt werden kann. Kreativer geht es natürlich auch – beispielsweise wenn Sie Ihre Mitarbeiter animieren, Fahrgemeinschaften zu bilden oder Monatskarten für den ÖPNV bereitstellen. Solche Aktionen sind nicht nullachtfünfzehn und schaffen es meist problemlos in die Tagespresse.

Ehrlichkeit und Transparenz gefordert Wichtig dabei: Ein ehrlich gemeinter Anfang ist glaubwürdiger als eine grüne Imageoder Produktkampagne. Weder Unternehmen noch Verbraucher sind perfekt. Darum geht es auch nicht. Wichtig sind die Bereitschaft zur Veränderung, die Definition klarer Ziele und eine Strategie, wie diese Veränderungen umgesetzt werden sollen. Green Marketing bedeutet, positive umwelt- und sozialverträgliche Veränderungen in allen Unternehmensbereichen herbeizuführen. Vom Einkauf über die Produktion bis hin zu Vertrieb und Marketing. Ganzheitlich eben. Nachhaltiges Marketing betreibt zum Beispiel der Automobilhersteller Volkswagen mit seiner „Think Blue“-Kampagne. Ein Fernsehspot mit diesem Image und vor allem der kostspieligen Ausstrahlung ist sicherlich für die meisten Mittelständler keine ernstzuneh-

mende Option. Das Anfertigen eines Nachhaltigkeitsreports für Pressevertreter als Instrument des PR-Marketings hingegen ist da für klassische Unternehmen schon eher eine Überlegung wert. Ob Spediteure oder Nahrungsmittelindustrie, die Berichterstattung über Nachhaltigkeit erreicht immer mehr Branchen. Zudem sollte auch eine Zertifizierung im Umwelt- oder Energiemanagement unbedingt außenwirksam vermarktet werden, ebenso wie Informationen über CO2-Verminderung oder andere „grüne“ Aspekte Ihres Betriebes. Dafür reicht schon eine Rubrik „Aktuelles“ auf der Unternehmenshomepage oder ein verteilter Zettel an alle Haushalte im näheren Einzugsgebiet Ihres Unternehmens. Ebenfalls interessant: Im Web darüber kommunizieren und mit Interessierten in den Dialog zur Thematik treten. Wie fest ist die Nachhaltigkeit inzwischen in Unternehmen verankert? Um das herauszufinden, führte die GfK Marktforschung anlässlich des best brands-Award 2010 eine repräsentative Umfrage unter 750 Entscheidern durch. Die Studie förderte zahlreiche interessante Erkenntnisse zutage, etwa diese: Mittlerweile werden 40 Prozent der Reputation eines Unternehmens durch sein ökologisches und soziales Engagement bestimmt. Eine erschreckende Zahl zeigte dabei deutlich auf, dass in puncto Nachhaltigkeitskommuni-


Green Marketing MANAGEMENT

kation die meisten Unternehmen noch schlafen: 45 Prozent der Befragten konnten ad hoc keine Firma nennen, die nachhaltig handeln würde. Bei der gestützten Befragung wurde dann im Multiple-Choice-Verfahren Unternehmen wie Henkel, Linde oder BMW Nachhaltigkeit attestiert.

Neun Tipps für gelungenes Nachhaltigkeitsmarketing 1. Nachhaltigkeit authentisch leben: Nachhaltigkeit ist keine Marketingmasche, sondern Unternehmensphilosophie. Achtung: Wer Engagement nur vortäuscht (also Green Washing betreibt), fliegt auf. 2. Skandale vermeiden und gute Krisenkommunikation betreiben: Fehlende oder schlechte

Krisenkommunikation führt in der Öffentlichkeit zu einer negativen Verschiebung der Wahrnehmung (wie zum Beispiel die Skandale um Telekom, der Bahn oder Vattenfall belegen). Unternehmen, die glaubhafte Corporate Social Responsibility (CSR) betreiben, gewinnen Vertrauen. Wichtigste Faktoren: Ehrlichkeit und Transparenz.

3. Marken als Nachhaltigkeitsbotschafter nutzen: Marken müssen die nachhaltige Philosophie eines Unternehmens transportieren, sein Engagement greifbar und anschaulich machen. Nachhaltigkeit also unbedingt ins Produktmarketing einbeziehen.

4. Nachhaltigkeit emotionalisieren: Green

Marketing muss über klassische Medien emotional inszeniert werden. Hierfür bedarf es eines vernünftigen Mediabudgets, eines glaubhaften Testimonials und möglichst einer Nische, die noch nicht mit dem Thema Nachhaltigkeit besetzt worden ist.

5. Das Internet einsetzen: Wer glaubhaft

nachhaltig wirtschaftet, sollte das auch vor allem im Web. Kommunizieren. Für Konsumenten ist das Internet wichtigster Informationskanal zum Thema Nachhaltigkeit . Daher sollte das World Wide Web durchaus als Kernmedium verstanden und eingesetzt werden.

6. Blogs und Foren nicht beeinflussen wollen: Ein weitreichender Fehler vieler Unternehmen: Meinungstreibe in Blogs und Foren. Manipulationsversuche haben in einer Nachhaltigkeitsdebatte nichts mehr verloren, Studien

Zeit und Geld aufgewendet, um die heutige Akzeptanz und Wahrnehmungsverbesserung durch ökologische und soziale Nachhaltigkeit zu schaffen. Irreführung wird im diesem Feld sehr schnell enttarnt.

Zielgruppen erreichen Auf die richtige Planung kommt es an

Marcus Baum ist Salesmanager bei der Telekom Deutschland GmbH, Out-of-Home Media, Bremen

EXPERTENTIPP

Der Herbst steht vor der Tür und die meisten von uns beschäftigen sich mit den ersten Planungen rund um den Marketing- und Vertriebsplan für das Weihnachtsgeschäft und/oder für das kommende Jahr. Haben Sie sich Ihre Ziele schon gesteckt? Die Ziele können ja ganz unterschiedliche Richtungen einnehmen. Dem einen geht es vielleicht um die Steigerung des Bekanntheitsgrades, dem anderen vielleicht um den Verkauf seines Produktes und einem dritten ist die Mischung aus beiden wichtig. Entscheidend ist aber, dass Sie selber Ihre Zielgruppe und Ihre Zielkunden kennen und wissen, wie Sie diese erreichen können. Die Möglichkeiten einer werblichen Darstellung Ihres Unternehmens und die für Ihre Kunden sind grenzenlos. Neue Medien begleiten uns immer mehr und vielleicht, oder auch bestimmt, haben Sie Ihre Erfahrungen damit schon gemacht. Unser tägliches Leben ist eine ständige Bewegung – von zu Hause zur Arbeit, von der Arbeit nach Hause, von zu Hause zu Freunden oder zum Sport. Ihre Zielgruppe macht das genauso wie wir selber und deshalb ist die Wahrnehmung in unserem täglichen Umfeld am größten. Und das macht die Außenwerbung so spannend, so interessant und so erfolgreich. Auch für Sie! Denn Out-of-Home-Medien sind nicht teuer, sondern bauen schnell Kontaktzahlen und Reichweite auf und sorgen für einen Abverkauf Ihrer Produkte und zwar – und das ist entscheidend – bei Ihrer Zielgruppe. Und wenn Sie Großflächen buchen, so kann nach dem Aushang auch eine wunderschöne, eigene Canvasco-Tasche entstehen. – selbst wenn sie noch so repräsentativ sind – werden vom Internetmob zerrissen, wenn man diesen erst einmal gegen sich stehen hat. Auch hier gilt als Leitmotive: Ehrlichkeit und Transparenz führt mit einem vernünftigen Dialog meist zu den stärksten Ergebnissen.

7. „Green Washing“ vermeiden: Kommunizieren Sie auf keinen Fall Inhalte, die Sie nicht wirklich umsetzen. „So tun, als ob“ hat dazu geführt, dass durch Skandale wie Kinderarbeit bei Nike und Coca Cola das Thema Nachhaltigkeit in der Bevölkerung generell sehr negativ besetzt war. Die Werbebranche hat viel WESER-EMS MANAGER 07/12

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8. Marken zertifizieren lassen: Unabhängige wissenschaftliche Institute zertifizieren Produkte. Hier sollte es nicht das Hauslabor sein, das keiner kennt, sondern ein renommiertes Institut oder Siegel, mit dem man im klassischen Marketing und am Point of Sale dem Kunden seine Bemühungen glaubhaft vermitteln kann. Klassische Punktebringer sind hier zum Beispiel die Siegel Transfair, Ökotest und Bio. 9. Stakeholdergruppen früh mit einbeziehen: Ein „Sustainability-Check“ (NachhaltigkeitsCheck) sollte den Takt für die Marketingbemühungen vorgeben. Hierzu sollten Experten zu einem Beirat zusammengesetzt werden, der den Markt beobachtet, die Marketingbemühungen der Konkurrenz im Auge behält und die richtigen Impulse für die Außenkommunikation gibt.


MANAGEMENT Green IT

Green IT Hilfe fürs Stromsparen im Mittelstand – Erhebliche Einsparpotenziale bleiben bislang ungenutzt

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nteressante Ergebnisse erbrachte die Green-IT-Studie 2012 des französischen Beratungs- und Integrationsunternehmens Devoteam. So haben mittlerweile 63 Prozent der 350 befragten Unternehmen ein GreenIT-Programm, meist unter Regie der IT-Abteilung. Immerhin: Von den Studienteilnehmern kannten unter den deutschen Unternehmen 81 Prozent ihren IT-Stromverbrauch – in Belgien waren es nur 40 Prozent. Zukunftsfähig erscheint dabei die Servervirtualisierung: Mehr als die Hälfte der Anwender virtualisiert inzwischen die Server, 46 Prozent specken die Ausrüstung ab und beseitigen Unnötiges, an die Optimierung der Kühlung wagen sich rund 33 Prozent der befragten Unternehmen – im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Rückgang. Dabei lassen sich insbesondere in diesem Bereich erhebliche Einsparungen vornehmen, da die Klimatisierung von Servern und Serverräumen in vielen Unternehmen übertrieben wird. Alleine hier liegt ein immenses Einsparpotenzial, da in vielen Fällen alleine die Kühlung der IT 50 Prozent ausmacht. Mit einer Energiemanagementsoftware lassen sich Verbräuche per Monitoring erfassen, laut Studie wird das bereits bei 28 Prozent der befragten Unternehmen umgesetzt. 63 Prozent der Unternehmen sensibilisieren Anwender über den Einfluss des Ausdruckens, 94 Prozent kommunizieren Druckregeln, die Papier und Energie sparen sollen.

Unnötigen Energieverbrauch vermeiden Udo Seick, geschäftsführender Gesellschafter der GS data business OHG aus Aurich, berät nicht nur Kunden bei energiesparenden und umweltfreundlichen IT-Lösungen, sondern setzt diese auch im eigenen Unternehmen maßgeblich mit um: „Für unser Unternehmen spielt Green IT eine sehr große

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Rolle. Sämtliche PC-Arbeitsplätze sind bereits heute mit energiesparender Hardware ausgestattet. Desweiteren sind unsere Serverauslas­ tungen durch diverse Maßnahmen optimiert. Individuelle Einstellungen an den PC-Arbeitsplätzen verhindern unnötigen Energieverbrauch und damit unnötige Kosten.“ Auch bei Kunden setzt das Unternehmen bereits heute ausschließlich energiesparende Hardware ein. Bei organisatorischen Maßnahmen bestehe bei der größten Zahl von Seicks Kunden allerdings noch Handlungsbedarf: „Energie- und

Ressourcenschonung sind die Megathemen für die nächsten Jahre. Je früher wir uns damit befassen, umso besser rüsten wir uns für die wachsenden Herausforderungen“, ergänzt Wolfgang Gluth, der ebenfalls geschäftsführender Gesellschafter der GS data business OHG ist. Er sieht für die nächsten Jahre einen rasant ansteigenden Bedarf an Informations- und Kommunikationstechnologie, deren Anforderungen sowohl aus ökologischer als auch aus ökonomischer Sicht praktikable Lösungen entgegengebracht werden müssen. Das betrifft natürlich nicht nur die reine Hardwareleistung. Mittlerweile hat sich in Deutschland eine wahre Siegellandschaft etabliert. So findet sich auf nahezu jedem Peripheriegerät ein Sticker, der den Umweltschutz unterstreicht, die Energieeffizienz darstellt und zugleich das gute Gefühl vermittelt, umweltbewusst zu kaufen. Seit November 2008 haben Politik und der Wirtschaftsverband BITKOM mit dem Aktionsplan Green IT und der Green IT Allianz dem Thema Priorität verliehen. Auch weltweit

beschäftigen sich Green-ITK-Initiativen mit der Verringerung des CO2-Ausstoßes. Dazu gehören Green Grid, die EU-Initiative ICT4EE, die Climate Savers Computing Initiative oder das Copenhagen Communiqué on Climate Change.

Blauer Engel, Energy-Star & Co. Eine Reihe von Umweltschutzorganisationen und Siegeln widmet sich speziellen IT-Bereichen. 80 Plus kennzeichnet beispielsweise besonders energieeffiziente Netzteile. Das Umweltzeichen Blauer Engel hat das Ziel, Schadstoffe und Abfall in Produktion, Gebrauch und Entsorgung zu vermeiden. Das EPEAT-Siegel (Electronic Product Environmental Assessment Tool) kennzeichnet Desktop- und Mobilrechner sowie PC-Monitore, die besonders wenig Energie verbrauchen, möglichst umweltschonend hergestellt wurden und weniger Schadstoffe enthalten. Auch müssen deren Bauteile leicht zu entsorgen oder wiederzuverwerten sein. Es ist ein Standard, den beispielsweise US-Behörden bei der Beschaffung erfüllen müssen. Die weiteren relevanten Siegel sind der Energy-Star und das schwedische TCO-Prüfsiegel.

Kein Hersteller wird Green IT gerecht Für Greenpeace gehen diese Ambitionen noch längst nicht weit genug: „Green IT“ sei heute schon möglich, aber kein Hersteller wird diesem Anspruch gerecht. Sie müssten dazu vorhandene Innovationen konsequenter nutzen. Besonders der Wachstum der Cloud stellt ein Problem dar: Wäre die Cloud ein


Green IT MANAGEMENT

Land, hätte es derzeit den fünfhöchsten Stromverbrauch. Tendenz steigend. Alleine bis 2020 rechnen Experten mit einer Verdreifachung des Energieverbrauchs von Rechenzentren, die für Cloud-Lösungen eingesetzt werden. Spitzenreiter beim Einsatz von fossilem Strom ist Apple, 55 Prozent bezieht der Weltkonzern aus Kohlekraft, Die Geschäftsführer von GS data business: Udo Seick und Wolfgang Gluth weitere 27 aus Atomstrom. Unternehmen wie Google, Yahoo und Facebook setzten dagegen zunehmend auf erneuerbare und Bildschirme kaufen könnten. Das entEnergien für ihre Cloud-Rechenzentren, von spricht der Stromerzeugung von etwa zwei denen einige so viel Energie benötigen wie mittelgroßen Kohlekraftwerken. 250.000 europäische Haushalte und zudem vom Weltraum aus sichtbar sind. Greenpeace fordert von allen IT-Unternehmen, ihren Ener­ gieverbrauch und Kohlendioxidausstoß zu veröffentlichen. Laut Berechnungen des Öko-Instituts Green IT sieht da sicher anders aus. Denwürden jährlich zwischen fünf und sieben noch muss und wird die Thematik mittelfris­ Terawattstunden (TWh) Elektrizität einge­ tig entscheidend angegangen werden, denn spart, wenn alle deutschen Computeranwen- bestimmte Rohstoffe zur Herstellung von der energieeffiziente Desktop-PCs, Notebooks Elektronikgeräten sind bereits heute rar ver-

Wachstumsfaktor Recycling

fügbar, Recycling wird in Zukunft ein entscheidender Wachstumsfaktor der Branche. Immerhin: Der Stromverbrauch vieler Geräte wird bereits heute maßgeblich in Kaufentscheidungen eingebunden und sorgt so dafür, dass an dieser Stelle Innovationen vorangetrieben werden. „Ein weiterer Aspekt von Green IT ist die Energieeinsparung durch den Einsatz von Informationstechnologie, wenn beispielsweise Dienstreisen durch Videokonferenzen ersetzt werden“, erklärt Seick. Alleine die Vernetzung verschiedener Niederlassungen kann den CO2-Fußabdruck eines Unternehmens schmälern. Wirkliche Einsparungen lassen sich bei den Servern erzielen. Ein gängiger Richtwert besagt, dass rund um die Uhr laufende Server, durchschnittlich nur zu zehn bis 20 Prozent ausgelastet sind. Meist legt man die Serverkapazitäten anhand der Betriebsspitzen aus, die jedoch nur selten erreicht werden. Ein Konzept hin zur Green IT ist hier die Konsolidierung: „Dabei werden heterogene Systeme zusammengeführt und die Zahl an Servern und Rechenzentren reduziert“, erklärt Gluth.

Mit Green-IT mehr Effizienz im Rechenzentrum

BSH

Warum Green-IT im Rechenzentrum einsetzen?

Bremen | Westerstede

• Kosteneinsparungen durch Einsatz

• Unternehmerische Sozialverant-

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neuster Technologien (Strom, Leistung, Wartung etc.) Senkung des Energieverbrauchs Konsequente Umsetzung gesetzlicher Vorschriften

wortung mit transparentem CO2Umgang tragen Reycling-Gedanken verfolgen Markenimage der Nachhaltigkeit fördern

Wie wird das Rechenzentrum grüner und gleichzeitig effektiver? • Virtualisierung von Client- und • •

Server-Systemen Virtualisierung von Desktop- und Storage-Systemen Energieeffiziente Hardware: verbesserte Netz-Teile, stromsparende CPUs, leistungsstarke Lüfter

• Kühlungsmechanismen überdenken • •

bspw. mit freier Kühlung, optimierten Kühlungsströmen Bauliche Veränderungen bspw. Einsatz von Doppelböden Rollenbasierte Ausstattung von Arbeitsplätzen bspw. mit Thin Clients

BSH IT Solutions ist Ihr regionaler Partner für Green-IT. Kontaktieren Sie uns unter info@bsh-it.de. Wir beraten Sie gern!

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MANAGEMENT Green IT

„Kostenexplosion im Rechenzentrum?“ Virtualisierung von Desktop- und Storage­ systemen bietet hohes Einsparpotenzial

Sascha Sambach Prokurist, Leiter Geschäftsbereich Infrastructure Solutions & Services BSH IT Solutions GmbH, Bremen

EXPERTENTIPP

Laut einer vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, BMWi, in Auftrag gegebenen Studie verbrauchte die Informations- und Kommunikationstechnologie 2007 in Deutschland 55 Milliarden Kilowattstunden Strom. Aufgrund leistungsstarker Anwendungen und immenser Datenvolumina wachsen die Anforderungen im Rechenzentrum an – somit auch der Energiebedarf. Wie verhindern Betreiber, dass die Kosten für Rechenzentren explodieren? Maßnahmen zur Kostenreduzierung bietet die Virtualisierung von Client- und Serversystemen. Durch Nutzung effizienter und energiesparender Technologien und einer Erhöhung der Leistungsdichte wird eine besondere Nachhaltigkeit erreicht. Insbesondere die bislang wenig realisierte Virtualisierung von Desktop- und Storage-Systemen bietet hohes Einsparpotenzial bei den laufenden Kosten. So reduzieren sich nicht nur die Energiekosten für Betrieb und Kühlung, sondern auch der Aufwand für Administration und Verwaltung sinkt erheblich. Eine ganzheitliche Betrachtung von IT-Infrastruktur und Rechenzentrumsinfrastruktur sollte im Vordergrund der Unternehmen stehen, um das beste Ergebnis zu erzielen.

Eine weitere Möglichkeit für Rechenzentren mit einer besseren Kapazitätsauslastung sei die Virtualisierung: „Damit lassen sich Anwendungsprogramme, die bisher auf verschiedenen Rechnern verstreut liefen, in virtuellen Maschinen auf leistungsfähigen Rechnern bündeln“, unterstreicht IT-Fachmann Gluth. Das Ergebnis: Server können sehr viel höher, etwa um bis zu 80 Prozent, ausgelastet werden.

200 Euro Betriebskosten pro Rechner Zudem verbraucht ein durchschnittlich genutzter PC (bei acht Stunden Nutzung am Tag) circa 200,00 Euro pro Jahr: „Wenn man bedenkt, dass PC-Geräte und Peripherie circa 70 Prozent ihrer Energie im „Leerlauf “

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verbrauchen, kann man ein großes Einsparpotenzial erkennen“, zeigt Gluth die Möglichkeiten auf.

Stromfresser ersetzen

Green IT lässt sich demnach in unterschiedlichen Ausrichtungen nutzen: Server- und Rechenzentren energiesparende Serveranlagen (energie­

„Im Zuge einer ohnehin notwendigen Umstellung, beispielsweise bei einem Softwarewechsel, sollte man die Möglichkeit in Betracht ziehen, auf neue Technologien umzustellen“, so Gluth weiter. Mittels DesktopVirtualisierung können so gegebenenfalls ressourcenintensive Desktop-PCs durch einfachere Thin-Clients ersetzt werden. Die fehlende Rechenleistung der Thin-Clients wird dann zentral durch ein Rechenzentrum/ Server bereitgestellt. Man spricht hier auch von Thin Client & Server Based Computing. „Solche Rechenzentren können die anfallende Leistung lastabhängig ‚produzieren‘ und sparen so gegenüber Desktop-PCs Energie, weil diese relativ schlecht auf Leerlaufzeiten reagieren können“, zeigt Seick eine Form des „energetischen Outsourcings“ auf. Wichtig für den IT-Experten der GS data businness OHG dabei: „Der Anwender merkt in den meisten Fällen von dieser Umstellung nichts.“

optimierte Prozessoren, Netzteile, Festplatten, Lüfter) -> geringere Wärmeentwicklung Einsatz von virtuellen Maschinen (geringer Raumbedarf, geringere Kühlung der Systeme, Reduzierung des Energiebedarfs von Anwendungen) Optimierung von Arbeitsplatzcomputern (Einsatz von Thin Clients statt herkömmlicher Desktop-PCs) Nutzung moderner Kommunikationstechnologie (Telefonkonferenzen, Telepräsenzmeeting, Live-Online-Seminare, Webinar, Webmeeting)

Die Investitionen und Amortisierungszeiten sind dabei nicht über den Daumen peilbar, sondern individuell zu verstehen. „Die reinen Beschaffungskosten von neuen energiesparenden PC-Arbeitsplätzen sowie energiesparenden Servern unterscheiden sich von herkömmlicher Hardware nur marginal“, erklärt Udo Seick. „Deshalb sollte es für jeden Unternehmer eine Selbstverständlichkeit sein, auf diese energiesparenden Eigenschaften zu achten“, nimmt er die Firmenchefs in die Pflicht.

Geräte auf Strom­ verbrauch prüfen Im ersten Schritt sei zu empfehlen, dass alle Geräte auf Stromverbrauch geprüft werden. „Alle aktuell nicht benötigten Geräte, die im Standby Modus laufen, verbrauchen Strom und sollten physikalisch vom Stromkreis getrennt werden, zum Beispiel über eine Stromsteckleiste mit Ein/Aus Schalter“, ergänzt Wolfgang Gluth. Bei älteren Geräten, die überdurchschnittlich viel Strom verbrauchen, sollten einzelne Komponenten ausgetauscht werden oder ein kompletter Austausch erfolgen.

Trends Das Thema Green IT wird durch Umwelt- und Energiemanagementsysteme sowie steigende Strompreise in vielen Unternehmen stärker in den Fokus rücken. Eine entscheidende Rolle wird dabei die Leistungsoptimierung spielen, ist sich Wolfgang Gluth sicher: „Das ist dann auch der erste Schritt, um den Stromverbrauch zu reduzieren. Außerdem werden Unternehmen verstärkt moderne Kommunikationstechnologien nutzen, um damit sekundäre Energieeinsparungen zu erreichen – zum Beispiel den Benzinverbrauch bei Dienstreisen für Konferenzen und Schulungen.“ Einsparungen bei der Klimatisierung wegen geringerer Abwärme durch Green IT sieht der IT-Experte ebenfalls als Zukunfts­trend. Gut gerüstet scheinen Betriebe in Weser-Ems dafür allerdings noch nicht: „Für die Unternehmen und die IT-Dienstleister gibt es noch viel zu tun. Das Einsparpotenzial durch Energieeinsparung ist in den meisten Unternehmen erheblich“, zeigt Udo Seick auf.


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MANAGEMENT Recycling

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ie Deutschen sind Weltmeister im Mülltrennen und -sammeln. Hier werden weit mehr als die in Europa angestrebten vier Kilogramm pro Einwohner wiederverwertet. Schon jetzt erspart das Müll- und Elektroschrottrecycling der Volkswirtschaft Rohstoffimporte von rund sieben Milliarden Euro im Jahr. Knapp zwei Millionen Tonnen Elektroschrott werden in Deutschland jedes Jahr von Entsorgungs-Giganten wie Alba abgeholt und recycelt. Nach Angaben des Bundesverbands der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft könnte die deutsche Wirtschaft 90 Milliarden Euro im Jahr sparen, wenn sie alle Rohstoffe recycelt, anstatt sie zu importieren. Auch Umweltschützer stehen auf ihrer Seite. Das Institut für Energie- und Umweltforschung hat errechnet, dass ein Viertel der CO2-Einsparungen in den vergangenen 15 Jahren auf das Konto der Recycling-Wirtschaft geht.

Schrottpreise schwanken stark Die großen deutschen Recycling-Unternehmen haben während der Krise gelitten. Es wurde überall weniger produziert, die Abfallmenge sank. Und auch die Preise für Rohstoffe wie Stahl und Papier gingen in den Keller – generell schwanken Rohstoff- und Schrottpreise konjunktur- und auch spekulationsbedingt erheblich. Die großen Konzerne wie Alba überlebten vergleichsweise gut, weil sie sehr breit aufgestellt sind. Die Preise für Rohstoffe wie Stahl sind nun wieder kräftig gestiegen – aber auch die Preise für Elektroschrott. Anbieter wie die Geld für Müll GmbH kaufen Tonerkartuschen und Tintenpatronen zurück. Hier reicht der Verkaufspreis für Un-

Spezialisierung gefragt Deutschland beim Recycling Vorreiter ternehmen zwischen zehn Cent und 20 Euro. Je nach Unternehmensgröße und Druckereinsatz kommen da schnell einige hundert bis tausend Euro zusammen, die viele Firmen einfach „entsorgen“. Bei Druckerverbrauchsmaterialien werden heute noch rund 90 Prozent konventionell entsorgt – ohne den Recyclingkreislauf zu erreichen.

Elektroschrott: Wenig Recycling, viel Ertrag Ein ähnliches Bild zeichnet sich bei der Elektronik ab: Rund 310 Tonnen Gold und 7.500 Tonnen Silber mit einem Wert von über 20 Milliarden US-Dollar werden jährlich in Endgeräten wie Laptops, Smartphones und Tablets verbaut. Mit 85 Prozent der Handys landet auch der größte Teil dieser baren Münze nicht im Recyclingkreislauf. Bei wirkaufens. de beispielsweise kann man ganze Chargen alter Handys verkaufen. Das Unternehmen sieht sich als Recyclingdienstleister und spart laut eigenen Angaben für die Wiederaufbereitung 50 Prozent CO2 gegenüber der herkömmlichen Produktion ein. Zusätzlich entlaste

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es die Rohstoffvorkommen von Indium und Palladium, die zur Handyproduktion benötigt werden und laut Expertenmeinung in circa 25 Jahren erschöpft sind.

Rückgewinnung komplex Generell gilt, dass die Rückgewinnung aus Technik hoch komplex ist. Um die Leistung der Geräte zu steigern, sind meist nur winzige Mengen der Edelmetalle nötig, die allerdings sehr rar sind. Immer kompaktere und leistungsstärkere Speicherkarten sind beispielsweise auf das Platinmetall Ruthenium zurückzuführen. Je geringer die Menge und je komplexer die Verarbeitung, desto schwerer gestaltet sich natürlich auch das Recycling. Daher warnen Experten vor dem Zubau von Entsorgungs- und Recyclinganlagen und drängen stattdessen auf eine stärkere Spezialisierung der Entsorgungsfachbetriebe, um mit maximaler Effizienz nicht nur die Wertschöpfung zu steigern, sondern vor allem auch möglichst viele Stoffe zu recyclen. Klassische Abfallentsorgungsbetriebe wechseln dadurch in die Rolle von Umweltdienstleistern und Rohstoffanbietern am

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Recycling MANAGEMENT

Markt. Eine gute Übersicht über Entsorgungsfachbetriebe für so ziemlich alle anfallenden Müllarten von Aerosolen bis PU-SchaumDosen oder Nachtspeicheröfen findet sich auf www.abfallshop.de.

Recycling-Steuer? Auch im Gespräch: Eine Steuer auf neue Baustoffe. Die könnte dazu führen, dass auch im Bausektor mehr Materialien wiederverwertet werden. Der reduzierte Mehrwertsteuersatz auf tierische Produkte sollte

Ikea will Plastik und Holz recyclen

Auch Unternehmen recyclen heute bereits im großen Stil: Der schwedische Möbelkonzern Ikea plant langfristig Möglichkeiten zu schaffen, damit alle Produkte recycelt werden können. So testet der MöDie deutsche Importabbelkonzern derzeit in einigen hängigkeit für Metallerze und Ländern, wie zum Beispiel -konzentrate (Primärrohstoffe) Kunststoff-Gartenmöbel und liegt bei 100 Prozent. Durch das Plastikwaren in den Filialen Recycling von Metallrohstoffen zurückgenommen werden und den Zukauf von Schrott können. Auch Regale oder und Abfällen, überwiegend aus Holzmöbel kommen demEU-Staaten, wird die Impornach für ein nachhaltiges und tabhängigkeit deutlich redugewinnbringendes Recyclingziert. In der deutschen Raffinakonzept infrage. de- und Rohstahl-Produktion Das könnte bedeuten, stammen 43 Prozent des Kupdass Kunden vielleicht in Zufers, 60 Prozent des Aluminikunft die Möglichkeit haben, ums, 69 Prozent des Bleis und 20 Milliarden US-Dollar werden jährlich in Endgeräten wie Laptops, Smartphones und Tablets verbaut – Lediglich 10 bis ihr abgenutztes Billy Regal in 44 Prozent des Rohstahls aus 15 Prozent der Elektronik werden dem Recyclingkreislauf zugeführt. einer Ikea-Filiale zurückgeben sekundären Rohstoffen. Damit zu können. Laut Ikea soll sich liegt Deutschland deutlich über dem weltwei- laut Expertenrat zusätzlich abgeschafft wer- das Holz von Regalen und Tischen zwischen ten Durchschnitt. den, um den überhöhten Fleischkonsum zu sechs und sieben Mal recyceln lassen. Dabei Der Sachverständigenrat für Umweltfragen reduzieren. habe das recycelte Holz sogar den Vorteil, dass (SRU), so die offizielle Bezeichnung des sieben„In Deutschland brauchen wir vor allem es trockener sei als frisches Holz. köpfigen Gremiums, hat nun konkrete Vor- mehr Kreislaufwirtschaft", sagte Max Schön, Doch das Nachdenken über Recycling schläge vorgestellt, wie der Verbrauch von Res- Präsident der deutschen Sektion des Club für Regale, Tische und Kunststoffprodukte sourcen und Energie noch drastischer reduziert Of Rome gegenüber Welt Online. Fast alle ist noch nicht alles, was man seitens Ikea werden kann: So könnte eine Pfandpflicht auf Rohstoffe, die die Wirtschaft benötigt, seien im Hinblick auf die Nachhaltigkeit an den Elektrogeräte die Recyclingquote erhöhen. Ei- eigentlich längst im Land vorhanden. Das Re- Tag legt. Mit eigener Stromproduktion aus nige hochrangige Mitglieder aus einschlägigen cycling von Glas, Papier und Plastik genüge Windparks und Photovoltaikanlagen sind im Verbänden fordern bereits jetzt eine Pfand für nicht. Auch alte Autos und Möbel müssten vergangenen Geschäftsjahr allein rund 470 Handys, die bei satten 100 Euro liegen soll. Für zerlegbar und das Material wieder nutzbar Millionen Euro in erneuerbare Energien wie die Vertragsmodelle der Telekommunikations- sein. Die mittelständische Schrottwirtschaft Wind- und Solarenergie investiert worden. dienstleister käme das einem Supergau gleich, leistet daher einen enormen Beitrag zur si- Mit dem Strom aus eigener Produktion deckt wenn ein Handy nicht mehr für einen Euro plus cheren Versorgung der Industrie mit Sekun- Ikea bereits ein Sechstel des eigenen GesamtVertragsgebühren angepriesen werden kann. därrohstoffen. bedarfs.

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IMM? Oder Karriere mit System? BRINKSCHULTE MEDIEN sucht 23 Objektleiter oder Unternehmer „Irgendwas mit Medien“ (IMM) möchten heute viele Absolventen und Berufseinsteiger machen. Sicherlich auch ein spannendes Betätigungsfeld – wenn man der richtige Typ dafür ist. Denn in der Kommunikationsbranche kommt es tatsächlich – wer hätte das gedacht – auf Kommunikation an. Offenes Interesse an Menschen, Kontakten und Gesellschaft sind dabei wesentliche Voraussetzung für eine Karriere im Bereich

Medien. Ob als Redakteur, als Grafiker oder als Mediaberater. Im Jahr 2007 erschienen die ersten regionalen Unternehmermagazine SÜDWESTFALEN MANAGER und REVIER MANAGER. Mit großem Erfolg setzte sich das anspruchsvolle Magazinkonzept schnell durch und erscheint heute bereits in acht Regionen mit über 150.000 Exemplaren. Die REGIO MANAGER sollen in den nächsten Jahren flächendeckend

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Förderung der Mitarbeiter Lohnsteuerliche Behandlung von Studiengebühren, wenn diese vom Arbeitgeber übernommen werden

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er Fachkräftemangel ist bereits in vielen Bereichen unserer Wirtschaft zum Problem geworden. Daher versuchen Unternehmen, ihre eigenen Mitarbeiter durch entsprechende Ausbildungsmaßnahmen zu fördern, um diese bestmöglich im Unternehmen einsetzen zu können. Es kann jedoch zu lohnsteuerlichen Problemen kommen, wenn das Unternehmen die Kosten für die Ausbildung übernimmt, und kein überwiegendes eigenbetriebliches Interesse vorliegt. Grundsätzlich sind nämlich alle Einnahmen in Geld und Geldeswert, die durch ein individuelles Dienstverhältnis veranlasst sind, der Lohnsteuer zugrunde zulegen. Am 13. April 2012 wurde vom Bundesministerium der Finanzen ein Schreiben veröffentlicht, welches diese Probleme beseitigen soll.

Ausbildungsdienstverhältnis Im Ausbildungsdienstverhältnis findet das berufsbegleitende Studium im Rahmen des Ausbildungsverhältnisses statt und ist Bestandteil des Dienstverhältnisses und somit im Arbeitsvertrag zu fixieren. Somit besteht eine Pflicht des Arbeitnehmers zur beruflichen Ausbildung. Dies gilt jedoch nicht, wenn dem Arbeitnehmer beispielsweise ein Stipendium gewährt wird, also das Studium nicht Bestandteil des Dienstverhältnisses ist. Ebenso liegt das berufsbegleitende Studium nicht im Rahmen eines Ausbildungsdienstverhältnisses begründet, wenn ein Teilzeitbeschäftigter ohne arbeitsrechtliche Verpflichtung ein entsprechendes Studium absolviert und das Teilzeitar-

beitsverhältnis lediglich das Studium möglich macht. Eine Kostenübernahme des Unternehmens in einem ganz überwiegenden eigenbetrieblichen Interesse wird angenommen, wenn der Schuldner der Studiengebühren in dem Ausbildungsverhältnis das Unternehmen ist. Dies ist unter anderem der Fall, wenn in einem dualen Studium die Vereinbarung über die Ausbildung zwischen dem Unternehmen und der Bildungseinrichtung geschlossen wird. Wenn nun der Arbeitnehmer zunächst die Kosten trägt, also Schuldner der Studiengebühren ist, jedoch das Unternehmen die Kosten erstattet, ist dieses nicht lohnsteuerpflichtig, wenn sich das Unternehmen hierzu arbeitsvertraglich verpflichtet und das Unternehmen die übernommenen Gebühren arbeitsvertraglich oder aufgrund einer arbeitsrechtlichen Grundlage zurückfordern kann, sofern der Arbeitnehmer das Unternehmen innerhalb von zwei Jahren nach Abschluss der Ausbildung auf eigenen Wunsch verlässt. Durch eine zeitanteilige Rückforderung der Gebühren durch das Unternehmen nach arbeitsrechtlichen Grundsätzen ist das ganz überwiegende eigenbetriebliche Interesse nicht gefährdet.

Berufliche Fort- und Weiter­bildungsleistung Diese Maßnahmen sollen die Einsatzfähigkeit des Arbeitnehmers im Betrieb erhöhen. Das berufsbegleitende Studium ist in diesen Fällen im ganz überwiegenden eigen-

betrieblichen Interesse des Unternehmens. Insofern ist es unerheblich, ob Schuldner der Studiengebühren der Arbeitnehmer oder das Unternehmen ist. Sofern der Arbeitnehmer jedoch Schuldner der Gebühren ist, liegt das ganz überwiegende eigenbetriebliche Interesse in der Höhe vor, in der das Unternehmen vorab die Übernahme schriftlich zugesagt hat. In diesem Fall ist das Rückforderungsrecht des Unternehmens an den Arbeitnehmer bei vorzeitigen Ausscheiden irrelevant. Sowohl im Rahmen des Ausbildungsdienstverhältnisses als auch im Rahmen der beruflichen Fort- und Weiterbildung hat das Unternehmen für den Fall, dass der Arbeitnehmer Schuldner der Gebühren ist, auf der Originalrechnung die Kostenübernahme sowie deren Höhe anzugeben. Eine Kopie der Gebührenrechnung ist als Beleg zum Lohnkonto aufzubewahren. Unabhängig von der Einstufung der Studiengebühren als Lohnbestandteil liegen bei dem Unternehmen steuerlich abzugsfähige Betriebsausgaben vor.

Prüfschema Im Schreiben des Bundesministeriums der Finanzen wird ein Prüfschema dargestellt. Demnach liegt überwiegend eigenbetriebliches Interesse und kein lohnsteuerliches Problem vor, wenn die erstmalige Berufsausbildung oder ein Erststudium als Erstausbildung innerhalb des Ausbildungsdienstverhältnisses liegt, die berufliche Veranlassung gegeben ist, das Unternehmen die Kosten der Ausbildung trägt sowie gegebenenfalls die Rückzahlungsverpflichtung des Arbeitnehmers bei vorzeitigem Ausscheiden gegeben ist. Grundsätzlich sollte auf eine schriftliche Fixierung der Vereinbarungen geachtet werden, insbesondere, wenn der Arbeitnehmer zunächst die Gebühren zahlt, diese aber später durch das Unternehmen erstattet werden. Es ist jedoch immer der Einzelfall zu betrachten.

Uwe Gertzen, Wirtschaftsprüfer/Steuerberater Geschäftsführender Gesellschafter der NBG GmbH Steuerberatungsgesellschaft und NBG GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft aus Meppen

AUTOR

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VORSCHAU Die Themen im Oktober

Der Nächste bitte! WESER-EMS MANAGER erscheint in Lizenz der Brinkschulte

Die WESER-EMS MANAGER-Themen im Oktober:

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