Riesa. damals & heute 2013

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Riesa

damals & heute

2013


Der Kalendertitel Vom Bahnhof zum Rathausplatz führt auch heute noch die Bahnhofstraße. Nach der Querung der Breiten Straße mündet sie in die Hauptstraße, die zum Zeitpunkt der historischen Aufnahme noch Wettiner Straße hieß. Rechts der Bahnhofstraße ist der heutige Alexander-Puschkin-Platz. Er wurde Ende des 19. Jahrhunderts in einer Größe von 28.000 Quadratmetern als Kaiser-Wilhelm-Platz angelegt. Als die erste Eisenbahn in Riesa hielt, waren an dieser Stelle noch tiefe Hohlen, durch die man im Zick-Zack-Kurs in die Stadt gelangte. Reisende, die nachts auf dem Bahnhof ankamen, übernachteten deshalb vorsorglich in der dortigen Herberge und setzten erst bei Tageslicht den Gang in die Stadt fort.

Der Fotograf und Autor Um die Motive von damals für diesen Kalender möglichst standorttreu im Heute nachzustellen, machte sich Dr. Uwe Winkler – Doc Winkler – für die Edition Sächsische Zeitung auf Spurensuche in Riesa. Der Journalist und Reportagefotograf lebt in Meißen. Er arbeitet als Publizist, Texter und Fotograf mit den Schwerpunkten Reportage-, Dokumentations- und Veranstaltungsfotografie. In multimedialen Reportagen verknüpft er Fotos und Videosequenzen zu audiovisuellen Erzählstücken. Reportagereisen führten ihn unter anderem quer durch Kuba, in den Süden von Vietnam und in den kanarischen Urwald von La Gomera.

Impressum Fotos und Reproduktionen: Gestaltung & Satz: Druck: Herausgeber:

Dr. Uwe Winkler – Doc Winkler – Doc Winkler Text. Photografie. Media Services I www.docwinkler.com Druckfabrik Dresden GmbH Redaktions- und Verlagsgesellschaft Elbland mbH Niederauer Straße 43 01662 Meißen

Wir danken der Stadt Riesa und dem Stadtmuseum Riesa für die freundliche Unterstützung und für die Bereitstellung der historischen Fotomotive. Dank gilt auch Dr. Jürgen Hennig vom Museumsverein Riesa e.V. für einen ausgedehnten Stadtrundgang durch Riesa und der Evangelisch-Lutherischen Kirchgemeinde Riesa, die die Aufnahme der Trinitatiskirche aus einer Wohnung ihres Hauses am Lutherplatz 11 ermöglichte. Preis: 9,95 Euro


Das Rathaus von Riesa ist ursprünglich aus einem Benediktinerkloster und dem späteren Schloss von Rittergutsbesitzern hervorgegangen. Im Jahre 1874 erwarb die Stadt Riesa die Gebäude vom Baron Curt Heinrich Freiherr von Welck, der nach der Annahme der revidierten Städteordnung 1873 keine Machtbefugnisse über den Ort mehr hatte. Das Rittergut wurde zum Rathaus umgestaltet, 1886 das Abteihaus und andere Gebäude der alten Klosteranlage abgebrochen. Mit der Einebnung des Schlossgartens entstand der Rathausplatz.

Januar 2013 Mo 7 14 21 28

Di 1 8 15 22 29

Mi 2 9 16 23 30

Do 3 10 17 24 31

Fr 4 11 18 25

Sa 5 12 19 26

So 6 13 20 27

1.1. Neujahr 22.12.2012 – 2.1.2013 Weihnachtsferien


Geschäftiges Treiben herrschte bis Mitte des 20. Jahrhunderts auf der Schiffswerft am Elbkai. Dampfkräne hievten hier Güter vom Schiff auf die Eisenbahn oder an Land. Dampfer, darunter Ketten-Schlepp-Dampfer, die sich entlang einer Eisenkette in der Elbe stromauf zogen, Lastschiffe und Holzflöße gehörten zum alltäglichen Bild.

Februar 2013 Mo Di Mi Do Fr Sa 1 2 4 5 6 7 8 9 11 12 13 14 15 16 18 19 20 21 22 23 25 26 27 28

So 3 10 17 24

4.2. – 15.2. Winterferien


Über die Hauptstraße bummelten an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert nicht nur die Riesaer in Richtung Albertplatz (heute Rathausplatz), sondern auch Touristen. Diese reisten mit der Eisenbahn, den Dampfschiffen und über die Fernstraße an. Vom Bahnhof und von der Dampferanlegestelle fuhren sie mit der Pferdebahn ins Zentrum. Neben der »Restauration zur Elbterrasse« gab es um 1890 in Riesa zahlreiche Cafés und Schankstuben, die zur Einkehr einluden.

März 2013 Mo Di Mi Do 4 5 6 7 11 12 13 14 18 19 20 21 25 26 27 28

Fr 1 8 15 22 29

Sa 2 9 16 23 30

So 3 10 17 24 31

29.3. Karfreitag 29.3. – 6.4. Osterferien


An der Ecke Großenhainer Straße/An der Klosterkirche lud einst das Restaurant »Zur Burg« ein. Zeitweilig waren auch Ratsstuben und Schulräume hier untergebracht. An der Großenhainer Straße wohnten einst die Handwerker und die Meißner Straße war hingegen bäuerlich geprägt.

April 2013 Mo 1 8 15 22 29

Di 2 9 16 23 30

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Sa 6 13 20 27

So 7 14 21 28

1.4. Ostermontag 29.3. – 6.4. Osterferien


Der alte Riesaer Siedlungskern ist ein weiträumiges Straßenangerdorf. Die Meißner Straße bildet die Achse des Dorfes und hat heute noch den Charakter einer Dorfstraße. Viele Wohnhäuser zeigen mit dem Giebel zur Straßenseite, manche Häuser haben noch Fachwerk. Einst zogen sich an Jahrmarktstagen bunte Budenreihen von der Meißner Straße bis zum Rathausplatz.

Mai 2013 Mo Di 6 7 13 14 20 21 27 28

Mi 1 8 15 22 29

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Sa 4 11 18 25

So 5 12 19 26

1.5. Maifeiertag I 9.5. Christi Himmelfahrt I 20.5. Pfingstmontag 10.5. und 18.5. – 22.5. Ferien zu Pfingsten


Der »Gasthof zum Stern« zeigt sich heute als »Stadthalle Stern«. Der Altmarkt von Riesa wurde stadtplanerisch umgestaltet, zeigt sich gleichermaßen charmant und einladend wie früher. Blickt man stadtauswärts in die Großenhainer Straße hinein, sieht man die legendäre »Karpfenschänke«, in der der Restaurateur und Fischhändler Ernst Franz Hentschel einst Karpfen aus dem Mühlgraben kredenzte und wo sich 1837 der Männergesangverein »Amphion« gründete.

Juni 2013 Mo 3 10 17 24

Di 4 11 18 25

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Do Fr 6 7 13 14 20 21 27 28

Sa 1 8 15 22 29

So 2 9 16 23 30


Als in den 1880er Jahren der Neumarkt (heute AlexanderPuschkin-Platz) angelegt wurde, begannen die Riesaer schon bald um den Platz herum zu bauen. An der Ecke Wilhelmstraße (heute Breite Straße) entstand um 1890/91 das Hotel Kaiserhof. In dessen Keller wurde ein Biertunnel eingebaut. In diesen gelangte man über die steil zur Elbe abfallende Wilhelmstraße. 1921 baute die Allgemeine Deutsche Credit-Anstalt das Hotel zum Bankgebäude um. Heute befinden sich hier eine Filiale der Deutschen Bank und Wohnungen der Wohnungsgesellschaft Riesa mbH.

Juli 2013 Mo 1 8 15 22 29

Di 2 9 16 23 30

Mi 3 10 17 24 31

Do 4 11 18 25

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Sa 6 13 20 27

So 7 14 21 28

15.7. – 23.8. Sommerferien


Das Gebäude des heutigen Stadtmuseums wurde 1892 zusammen mit zwei weiteren Kasernen erbaut. Der Leipziger Baumeister Hermann Wenzel errichtete das Quartier an der Poppitzer Straße. Der Baukörper war 60 Meter lang und in den Flügeln 24 Meter tief. Das Gebäude war »mit Parterre und zwei Stockwerken konzipiert«. Rechtwinklig zum Mannschaftsgebäude wurden östlich und westlich zwei Stallgebäude aufgeführt. Das Gebäude diente als Unterkunft der 3. Abteilung des Feld-Artillerie-Regiments 32.

August 2013 Mo Di Mi 5 6 7 12 13 14 19 20 21 26 27 28

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Sa 3 10 17 24 31

So 4 11 18 25

15.7. – 23.8. Sommerferien


Am 23. Juni 1878 wurde die Alberttreppe an die Öffentlichkeit übergeben. Vier Jahre zuvor war der Schlosspark, den die Stadt Riesa mit Kauf des Rittergutes übernommen hatte, als Stadtpark eingeweiht worden. Nun ging es fortan direkt von der Stadt und vom Marktplatz in den Park. Angeregt wurde der Bau der Freitreppe vom Verschönerungsverein. Die Treppe wurde aus Sandstein errichtet.

September 2013 Mo Di Mi Do Fr Sa 2 3 4 5 6 7 9 10 11 12 13 14 16 17 18 19 20 21 23 24 25 26 27 28 30

So 1 8 15 22 29


Imposant erhob sich der Wasserturm an der heutigen Friedrich-Engels-Straße / Ecke Dr.-Scheider-Straße. Um 1890 erhielt Riesa ein Wasserleitungssystem. 1889 wurde auf dem Platz hinter der Knabenschule mit dem Bau des Turmes begonnen, am 1. April 1890 das Wasser in den Hochbehälter des Wasserturmes gepumpt. Doch schon 1910 wurde der Turm nicht mehr gebraucht und 1962 schließlich abgerissen.

Oktober 2013 Mo 7 14 21 28

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Mi 2 9 16 23 30

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So 6 13 20 27

3.10. Tag der Deutschen Einheit I 31.10. Reformationstag 21.10. – 1.11. Herbstferien


Der Bau der ersten deutschen Ferneisenbahn von Leipzig nach Dresden ab 1836 beflügelte den industriellen Aufschwung von Riesa. Der Gröbaer Rittmeister Rüssing stellte für die Eisenbahn und für die Bahnstation – die sich zwar auf Gröbaer Flur befand, dennoch »Riesa« benannt wurde – sein Land zur Verfügung. Es heißt, in Meißen habe die Stadt ein ähnliches Begehren der Trassenbauer ausgeschlagen. Faktisch haben es die Riesaer also einem Gröbaer zu danken, dass heute hier stündlich ein moderner ICE hält.

November 2013 Mo Di Mi Do 4 5 6 7 11 12 13 14 18 19 20 21 25 26 27 28

Fr 1 8 15 22 29

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So 3 10 17 24

20.11. Buß- und Bettag 21.10. – 1.11. Herbstferien


In nur zwei Jahren erstand die Trinitatiskirche am Lutherplatz. Aus 91 Entwürfen hatte der Vorstand der EvangelischLutherischen Kirchgemeinde Riesa den romanischen Zentralbau des Architekten Jürgen Kröger aus Berlin für den Bau erkoren. Am 4. Juli 1897 wurde die Kirche feierlich geweiht. Mit ihrem 75 Meter hohen Turm dominiert die Trinitatiskirche auch heute noch das Stadtbild von Riesa. In den Gebäuden, die rechts von der Kirche zu sehen sind, befand sich das Feldlazerett der Riesaer Garnison. .

Dezember 2013 Mo Di Mi Do Fr Sa So 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 25.12. und 26.12. Weihnachtsfeiertage

21.12.2013 – 2.1.2014 Weihnachtsferien


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