Annual Report

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BLS Geschäfts Bericht 2010

Das Bahnumfeld ist in Bewegung – und das trifft auch auf die BLS zu. Sie verändert sich, richtet sich neu aus, gestaltet das Umfeld aktiv mit. Und hält dabei eines im Fokus: ihre Kundinnen und Kunden.


Zugkilometer im Personenverkehr

Zurückgelegte Personenkilometer Bahn

Zugkilometer in Mio.

Personenkilometer in Mio.

20

15,7

Mio.

834

1000

15

750

10

500

5

250

0

Mio.

0 05 06 07 08 09 10

05 06 07 08 09 10

Transportierte Fahrzeuge Autoverlad Lötschberg

Pünktlichkeit Personenverkehr

Verladene Fahrzeuge in Mio.

Prozentsatz der Züge, die pünktlich oder mit max. 3 Minuten Verspätung verkehren

1,6

1,3

Mio.

94,2

100

1,2

95

0,8

90

0,4

85

Zielwert 93,6 %

80

0

09 10

01 02 03 04 05 06 07 08 09 10

Trassenkilometer BLS Netz AG

Verkehrsleistung BLS Cargo Nettotonnenkilometer in Mio.

Trassenkilometer in Mio.

16

%

13,7

Mio.

12

1500

8

1000

4

500

0

3362

2000

Mio.

0 05 06 07 08 09 10

05

06

07

08

Lötschberg-Simplon-Achse Gotthard-Achse Ganzzugsverkehr Schweiz

09

10


Leistungszahlen 2010 2010 Personenkilometer Mio. Bahn Bus Total

Ver­ änderung 2009 in %

834,0 15,3 849,3

790,9 13,9 804,8

5,4 % 10,1 % 5,5 %

49,687 3,447 1,078 54,212

47,883 2,951 1,325 52,159

3,8 % 16,8 % – 18,6 % 3,9 %

1,344

1,341

0,2 %

Cargo Mio. Nettotonnenkilometer

3362,3

2980,8

12,8 %

Infrastruktur Trassenkilometer (gefahrene Mio. Kilometer auf der Infrastruktur der BLS Netz AG) Personenverkehr Güterverkehr Total

11,794 1,895 13,689

11,679 1,867 13,546

1,0 % 1,5 % 1,1 %

Infrastruktur Transitgüterverkehr Lötschbergachse Transitverkehrsleistung in Mio. Bruttotonnenkilometern Beförderte Tonnen in Mio. Nettotonnen

1567,2 12,1

1544,0 11,7

1,5 % 3,4 %

168,3

170,9

– 1,5 %

Personenverkehr Mio. transportierte Personen Bahn Bus Schiff (Kurs­ und Extraschifffahrt) Total Autoverlad Mio. transportierte Fahrzeuge Kandersteg – Goppenstein / Kandersteg – Iselle

Energieverbrauch Bahnstrom 16,7 Hz Mio. kWh


Konzernerfolgsrechnung 2010 Erläuterung Verkehrserträge Abgeltungen Leistungen für Dritte Sonstige Erträge Eigenleistungen Total Betriebsertrag Materialaufwand Personalaufwand Betriebsleistungen Dritter Sonstiger Betriebsaufwand Total Betriebsaufwand Betriebsergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen Abschreibungen auf Sachanlagen Abschreibungen auf immateriellen Anlagen Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) Ergebnis assoziierter Unternehmen Finanzertrag Finanzaufwand Finanzergebnis Betriebsergebnis vor Steuern (EBT) Steuern Konzernergebnis (inkl. Minderheitsanteilen) Minderheitsanteile Konzernergebnis (exkl. Minderheitsanteilen) Die Erläuterungen zur Konzernrechnung finden Sie ab Seite 63.

1 2 3 4 5

6 23 7 8

15 17

9

10

2010

2009

331 952 398 963 41 098 71 834 54 146 897 993 45 028 322 487 186 147 107 734 661 396

315 175 384 480 40 267 77 479 51 268 868 669 44 238 315 072 181 048 104 747 645 105

236 597

223 564

212 168 3 261

199 538 2 730

21 168

21 296

602 3 529 − 18 954 − 14 823 6 345

− 177 9 401 − 16 073 − 6 849 14 447

− 1 794 4 551

478 14 925

371 4 922

− 2 015 12 910

Kennzahlen

in 1000 CHF


BLS Geschäftsbericht 2010

02

04

14

Auftakt Unternehmen Geschäftsbereiche 15 Personenverkehr

17 Bahn 19 Busland AG 20 Schiff 20 Autoverlad 21 Vertrieb

22 BLS Cargo AG 25 BLS Netz AG 29 Bahnproduktion

32 Personal

34

Nachhaltigkeit 36 Umweltgrundsätze BLS 37 Indikatoren zur ökologischen Nachhaltigkeit 40 Indikatoren zur Kundenorientierung und zu den Mitarbeitenden 42 Beitrag der BLS an eine nachhaltige Schweiz

44

52

Corporate Governance Finanzbericht 52 Finanzieller Lagebericht 56 Konsolidierte Jahresrechnung 79 Jahresrechnung der BLS AG 89 Jahresrechnung der BLS Netz AG 95 Jahresrechnung der BLS Cargo AG 98 Jahresrechnung der Busland AG 101 Jahresrechnung der Emmental Tours AG

29 Werkstätten 31 Zugförderung


Auftakt

Dr. Rudolf Stämpfli Bernard Guillelmon Präsident des Verwaltungsrates Vorsitzender der Geschäftsleitung

D

ie BLS blickt auf ein positives Jahr zurück. Sie ist sowohl im Personen- und Güterverkehr wie bei den Infrastrukturleistungen gewachsen. Immer mehr Menschen, namentlich in der Agglomeration Bern-Mittelland, und immer mehr Unternehmen der verladenden Wirtschaft nutzen die Leistungen der BLS. Täglich bringen 1130 Züge die Fahrgäste mit hoher Pünktlichkeit ans Ziel. Die BLS führt jeden Tag 860 Buskurse, mindestens 70 Autozüge am Lötschberg sowie im Sommerhalbjahr Kursschiffe auf Thuner- und Brienzersee. Das Konzernergebnis schliesst mit CHF 4,9 Mio. Gewinn ab und liegt damit unter dem Vorjahresergebnis. Zu dieser weniger erfreulichen Entwicklung haben vor allem der schwache Euro sowie höhere Steuerbelastungen beigetragen. Das EBIT stagnierte bei rund CHF 21 Mio. Einen grossen Schritt tat die BLS beim Vorsorgewerk. Erneut konnte sie aus eigenen Kräften mit CHF 19 Mio. einen weiteren bedeutenden Betrag an die Sanierung leisten. Der provisorische Deckungsgrad des Vorsorgewerks BLS erreichte damit Ende 2010 rund 95 Prozent. Das vergangene Jahr stand im Zeichen der strategischen Erneuerung. Die BLS hat ihre Unternehmensvision neu definiert. Mit ihrem Leitsatz «BLS – besser unterwegs» will sie an

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Auftakt

frühere Pionierleistungen anknüpfen. Darauf aufbauend hat die BLS die Unternehmensstrategie überarbeitet und sich ein Leitbild für die tägliche Arbeit gegeben. Die BLS fasst als zentrales Element der Strategieumsetzung alle bahnnahen Bereiche neu im Geschäftsbereich Bahnproduktion zusammen. Der Geschäftsbereich Personenverkehr konzentriert sich künftig auf Markt und Angebot. Die Neuorganisation wird ab Mai 2011 operativ wirksam. Weitere Elemente sind die marktorientierte Weiterentwicklung der BLS Netz AG, die Zentralisierung des Controlling und die Neuausrichtung des Bereichs Informationstechnologie. Damit die Mitarbeitenden die Veränderungsprozesse erfolgreich bewältigen können, legt die BLS grossen Wert auf eine gelebte Führungskultur, welche auf einem reifen, positiven Führungsstil basiert. Zwei gewichtige, politische Themen werden die Bahnlandschaft in den nächsten Jahren verändern. Einerseits ist dies die Finanzierung der Infrastruktur. Die BLS befürwortet sowohl eine starke Planungshoheit des Bundes, damit SBB und Privatbahnen künftig gleichbehandelt werden, wie auch eine marktorientierte Preisgestaltung. Von hoher Bedeutung ist andererseits die Art und Weise, wie die Schweizer Bahninfrastrukturen künftig organisiert sind. Die BLS setzt sich im Gesamtinteresse entschieden für ein stärker desintegriertes Modell ein, in dem alle Normalspurinfrastrukturen in einer unabhängigen Gesellschaft integriert sind. Dieser Überblick macht deutlich, welche Herausforderungen auf die Mitarbeitenden zukommen – und was sie bereits geleistet haben. Für ihren grossen Einsatz möchte sich die BLS bedanken. Ein spezielles Merci geht zudem an den langjährigen Vizepräsidenten des Verwaltungsrates, Paul Nyffeler, der nach vier Jahren im Mai 2010 als VR-Mitglied zurücktrat. Herzlich bedanken für das entgegengebrachte Vertrauen möchte sich die BLS auch bei ihren Kundinnen und Kunden, bei den Aktionärinnen und Aktionären sowie bei den Bestellern der öffentlichen Hand.

Dr. Rudolf Stämpfli Präsident des Verwaltungsrates

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Bernard Guillelmon Vorsitzender der Geschäftsleitung


Unternehmen

Die Fahrgäste verlangen stets nach mehr Qualität wie komfortablere Transportmittel, häufigere und schnellere Verbindungen, bessere Information, mehr Pünktlichkeit, mehr Sicherheit. Die BLS handelt: Sie modernisiert ihre Züge, be­ schafft neue Doppelstockzüge, baut Strecken aus, erneuert Bahnhof­ anlagen oder entschärft Bahnüber­ gänge. Sie steht für eine sinnvolle Weiterentwicklung des Gesamt­ systems Bahn ein und fordert einen nachfragegerechten und raschen Ausbau des Knotens Bern sowie der Lötschbergachse.

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Unternehmen

Leistungskennzahlen und Ergebnis

Bahn­ und Busverkehr wuchsen im Berichts­ jahr markant um über 5 Prozent, während BLS Cargo sogar um 13 Prozent zulegen konnte. Das Netz war mit +1,1 Prozent ver­ kauften Trassenkilo­ metern stärker ausge­ lastet. Die allgemeine Verkehrszunahme schlug sich wegen des schlechten Finanz­ ergebnisses nicht im Konzernbetriebs­ ergebnis (EBIT) nieder, das bei CHF 21,3 Mio. stagnierte. Das kon­ solidierte Jahreser­ gebnis 2010 schliesst bei CHF 4,9 Mio. ab.

Zügig vorwärts Die BLS AG entwickelte sich im Berichtsjahr positiv. Im Personenverkehr steigerte sie die Verkehrsleistung um 5,5 Prozent auf 849,3 Mio. Personenkilometer bei Bahn und Bus. Der Bahnverkehr legte um 5,4 Prozent und der Busverkehr dank des Angebotsausbaus um 10,1 Prozent zu. Insgesamt transportierte die BLS 54,2 Mio. Personen (+ 3,9 Prozent) per Bahn, Bus und Schiff.

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Die Pünktlichkeit der Züge konnte erneut gesteigert werden und übertraf mit 94,2 Prozent den Zielwert von 93,6 Prozent. Das heisst, dass 94,2 Prozent der Züge ihr Ziel pünktlich oder mit maximal drei Minuten Verspätung erreichten. Wetterbedingt rückläufig waren die Frequenzen der Schifffahrt auf dem Thuner- und dem Brienzersee. Mit 1,1 Mio. Schiffspassagieren lagen die Fahrgastzahlen aber immer noch um 8 Prozent über dem Durchschnitt der letzten fünf Jahre. Mit 1,344 Mio. transportierten Fahrzeugen stagnierten die Frequenzen beim Autoverlad am Lötschberg (+ 0,2 Prozent). Sowohl Schifffahrt wie Autoverlad konnten Jubiläen feiern. Die Thunerseeschifffahrt feierte im Sommer ihr 175-Jahr-Jubiläum und der Autoverlad 50 Jahre fahrplanmässigen Betrieb.

BLS Infrastruktur: Nachfrage nimmt weiter zu

BLS Cargo: Euroschwäche drückt auf das Ergebnis

Grösste Rollmaterialbeschaffung der BLS

Positiv wirkte sich der Wirtschaftsaufschwung nach der schweren Krise der Jahre 2008 und 2009 auf den Güterverkehr aus. Die Erholung setzt schnell und mit grossen Wachstumsraten ein. Insgesamt steigerte BLS Cargo die Verkehrsleistung im vergangenen Jahr um 13 Prozent auf 3362,3 Mio. Nettotonnenkilometer und erreichte damit fast wieder das Niveau des Jahres 2008 vor der Krise. Den Marktanteil im Schweizer Transitverkehr baute das Unternehmen auf 43 Prozent aus. Das Betriebsergebnis (EBIT) schloss mit CHF 2,4 Mio. positiv ab. Aufgrund der Schwäche des Euros musste die Gütertochter jedoch hohe Währungsverluste hinnehmen, was zu einem negativen Jahresergebnis von CHF – 2,56 Mio. führte. BLS und BLS Cargo bleiben in dieser Situation gefordert, weiter an der Effizienz zu arbeiten, um die Wettbewerbsfähigkeit der BLS-Leistungen im europäischen Vergleich zu sichern.

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Die positive Nachfrageentwicklung im Personen- und Güterverkehr erlaubte auch der BLS Netz AG, den Trassenverkauf weiter zu steigern. Die Nachfrage nach Trassen nahm um 1,1 Prozent zu und erreichte 13,7 Mio. Trassenkilometer (Trkm). Das Transportvolumen im alpenquerenden Güterverkehr auf der Lötschbergachse erreichte 23,1 Mio. Bruttotonnen. Der Lötschberg-Basistunnel ist mit einer Auslastung von durchschnittlich 75 Prozent sehr stark genutzt und verfügt praktisch nur noch an Wochenenden über freie Kapazität. Seit der Inbetriebnahme im Jahr 2007 fuhren bis Ende 2010 bereits 92 255 Züge durch den LötschbergBasistunnel.

Zur Bewältigung des hohen Wachstums im Personenverkehr von prognostiziert weiteren 60 Prozent bis im Jahr 2025 und um die geplanten Ausbauschritte der Berner S-Bahn (1. und 2. Teilergänzung) umsetzen zu können, tätigte die BLS die grösste Rollmaterialbeschaffung in ihrer Geschichte. Sie beschafft beim Schweizer Rollmaterialhersteller Stadler Rail 28 moderne Doppelstocktriebzüge im Gegenwert von CHF 435 Mio. Dazu kommen Kosten für Projektleitung, Ersatzteile, Erprobungen und Schulungen sowie Finanzierungskosten. Der vom VR bewilligte Gesamtkredit beläuft sich auf CHF 493 Mio. Die Züge sollen ab dem Jahr 2013 zuerst auf der S1, später auch der S3 und der S6 eingesetzt werden. Die Auslieferung des letzten Fahrzeuges ist für Ende 2014 vorgesehen. Damit erhalten die Fahrgäste ein komfortables und modernes Fahrzeug. Ältere Züge werden auf diesen Zeitpunkt hin ausgemustert respektive verkauft. Im Rahmen der Flottenstrategie BLS ist die Beschaffung von zwei


Unternehmen

Tranchen einstöckiger Niederflurfahrzeuge in den Jahren 2019–2025 vorgesehen. Dafür will die BLS weitere CHF 700 Mio. investieren. Die BLS fährt in Luzern West

Ein wichtiger Meilenstein erfolgte am 12. Dezember 2010 mit der Umsetzung des Konzepts Luzern West. Die BLS übernahm auf diesen Zeitpunkt den gesamten S-Bahn-Verkehr westlich von Luzern mit den Destinationen Langnau und Willisau– Langenthal. Dabei kommt das bei der BLS schon auf anderen Linien bewährte Flügelzugkonzept zum Einsatz. Die Zugäste aus Luzern Richtung Willisau–Langenthal und Langnau werden in Wolhusen getrennt respektive in umgekehrter Richtung zusammengekuppelt. Die BLS verschob ihre gesamte moderne GTW-Zugflotte auf die beiden Linien in Luzern West. Der Umsetzung voraus ging ein 10-jähriger Planungsprozess, in dem sich SBB und BLS mit den beteiligten Kantonen und dem Bundesamt für Verkehr auf diese Lösung verständigt hatten. Im Gegenzug zur Übernahme von SBBAngeboten durch die BLS in Luzern hat die BLS das Regionalzugsangebot der Linie Solothurn–Moutier sowie die Leistungen der Regionalzüge zwischen Murten und Payerne an die SBB übergeben.

Politische Entwicklungen

2010 stand verkehrs­ politisch im Zeichen eines Führungswech­ sels: Doris Leuthard und Peter Füglistaler lösten an der Spitze des UVEK bzw. des BAV

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Moritz Leuenberger und Max Friedli ab, welche die Schweizer Bahnpolitik in den vergangenen fünf­ zehn Jahren wesent­ lich geprägt hatten. Inhaltlich kreiste die bahnpolitische De­ batte im Berichtsjahr schwergewichtig um den Bahnreform­ prozess und Finanzie­ rungsfragen.

Bahn­ reform­ prozess neu auf­ gegleist Die Weiterentwicklung des regulatorischen Rahmens erfolgt seit dem Scheitern des umfassenden Reformvorhabens von 2005 im Rahmen der sogenannten Bahnreform 2, welche ihrerseits in Teilpakete gegliedert ist. Wesentliche Teile des ersten Teilpakets mit dem Titel Revision der Erlasse über den öV (RöVE) traten Anfang 2010 in Kraft. Sie umfassen verschiedene kleinere Anpassungen zur Verbesserung der Gleichberechtigung der KTU mit der SBB und zur Vereinfa-

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chung des Bestellwesens. Mit der Bereitstellung eines Bürgschaftsrahmenkredits in der Höhe von CHF 11 Mrd. für die Beschaffung von Rollmaterial im RPV und der Bereinigung des revidierten Bahnpolizeigesetzes verabschiedete das Parlament im Berichtsjahr die letzten Elemente dieses Teilpakets. Das neue Bahnpolizeigesetz tritt voraussichtlich Mitte 2011 in Kraft und ermöglicht die Weiterführung des bewährten BLS-Sicherheitsdienstes. Bezüglich des zweiten Teilpakets entschied der Bundesrat im Berichtsjahr, dieses wiederum in zwei Unterpakete zu gliedern. Ein erstes wurde Anfang 2011 vorgestellt und umfasst Vorgaben zur Ausschreibung regionaler Busleistungen, zur Sicherstellung der grenzüberschreitenden technischen Interoperabilität sowie zur Mitfinanzierung der kantonalen Wehrdienste durch die Bahninfrastrukturbetreiber. Zudem soll die Möglichkeit von Ausschreibungen im regionalen Schienenverkehr im Gesetz verankert werden. Da entsprechende Ausführungsbestimmungen fehlen, hat dieser Grundsatz im Bahnbereich vorderhand vor allem symbolische Bedeutung. Trennung von Infrastruktur und Verkehrsunternehmen gefordert

Von ungleich grösserer strategischer Relevanz ist die Frage nach der Ausgestaltung der Trassenvergabestelle (heutige Trasse Schweiz AG) und damit verbunden der langfristigen Organisationsform der Schweizer Bahninfrastrukturen. Reformbedarf besteht hier insbesondere aufgrund der Rechtsentwicklung in der EU, welche auf einen diskriminierungsfreien Marktzugang im Bahnbereich abzielt und deshalb eine weitestgehende Unabhängigkeit vorschreibt zwischen Infrastrukturbetrieb und Trassenvergabe einerseits und Verkehrsunternehmen anderseits. Durch das Landverkehrsabkommen mit der


Unternehmen

EU ist die Schweiz verpflichtet, ihre Bahngesetzgebung diesen Rahmenbedingungen anzupassen. Einen entsprechenden Vorschlag hatte der Bundesrat 2009 im Rahmen des erwähnten zweiten Teilpakets der Bahnreform in die Vernehmlassung geschickt. Da dieser sowohl innenpolitisch wie auch von der EU-Kommission kontrovers aufgenommen worden war, entschied der Bundesrat im Berichtsjahr, eine Expertengruppe einzusetzen, welche die Thematik umfassend prüfen und bis im Frühjahr 2013 neue Lösungsvorschläge präsentieren soll. Die BLS befürwortet langfristig ein stärker desintegriertes Modell der Schweizer Bahnlandschaft. Voraussetzung der Desintegration ist aus Sicht der BLS, dass alle Normalspurinfrastrukturen in eine von der SBB vollständig unabhängigen Gesellschaft überführt werden und realistische Umsetzungshorizonte bestehen. Eine Integration der BLS Netz AG in die SBB lehnt die BLS aus Gründen der Diskriminierungsgefahr grundsätzlich ab. Bahnfinanzierung auf dem Prüfstand

Neben der Bahnreform dominierten Finanzierungsfragen die bahnpolitische Diskussion im Berichtsjahr. Auslöser dafür sind die angespannte Lage der öffentlichen Haushalte, die Finanzierungslücke im Schienenunterhalt sowie die ungelöste Finanzierung zahlreicher angestrebter Ausbauprojekte. Das Parlament hat hierbei wichtige finanzpolitische Weichen gestellt. Es hat die Mittel für die Infrastrukturfinanzierung von SBB und KTU (in der Schweiz konzessionierte Transportunternehmen) für die Jahre 2011/12 bereitgestellt. Dabei kommt für die Privatbahnen erstmals eine mehrjährige Leistungsvereinbarung zur Anwendung, welche die unter-

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nehmerische Verantwortung der Infrastrukturbetreiber stärkt. Dies entspricht einer langjährigen Forderung der BLS und stellt einen ersten Schritt zur Gleichstellung mit den SBB dar. In der Agglomerationspolitik hat das Parlament eine Sondereinlage in den Infrastrukturfonds gesprochen, welche die plangemässe Realisierung wichtiger Bahnprojekte wie etwa der Entflechtung Wylerfeld auf der Zufahrt zum Knoten Bern ermöglicht. Eine nachfragegerechte, langfristige Weiterentwicklung des Knotens Bern ist für die BLS von vitaler Bedeutung. Im Rahmen des Projekts ZBB Zukunft Bahnhof Bern setzt sie sich zusammen mit dem Kanton Bern, den SBB, dem RBS und der Stadt Bern für einen zukunftsweisenden Ausbau der Bahnhofanlagen ein und prüft verschiedene Varianten. Entscheidend ist aus Sicht der BLS, dass die infrastrukturellen Voraussetzungen für eine Realisierung der geplanten Angebotsausbauten im S-Bahn-Bereich so rasch wie möglich geschaffen werden können. Dazu gehören neben der Perronhalle des Bahnhofs Bern insbesondere auch ein Entflechtungsbauwerk im Raum Holligen und die Behebung des Schienenengpasses im Aaretal zwischen Bern und Münsingen. Die Finanzierung dieser Bauten ist noch nicht gesichert. Entsprechende Planungsarbeiten erfolgen auf nationaler Ebene im Rahmen von «Bahn 2030», wo die grossen Bahninfrastrukturerweiterungen für den Zeitraum bis 2040 priorisiert werden. Im Berichtsjahr wurden die Kantone und KTU dazu angehört. Ein entsprechender Botschaftsentwurf soll 2011 vernehmlasst werden. Die BLS setzt sich dabei neben den genannten Projekten im Grossraum Bern insbesondere für eine nachfragegerechte Entwicklung der Lötschberg-SimplonAchse ein. Dazu gehört insbesondere ein rascher Vollausbau des Lötschberg-Basistunnels.

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Die BLS unterstützt eine starke Planungshoheit des Bundes bei der Infrastrukturentwicklung

Gleichzeitig mit der Erweiterungsplanung wird der Bundesrat Vorschläge zur Finanzierung machen. Dabei soll die gesamte Bahninfrastrukturfinanzierung auf eine neue Grundlage gestellt werden. Einen diesbezüglichen Vorschlag stellt der Verkehrsclub (VCS) mit seiner Volksinitiative «Für den öffentlichen Verkehr» in den Raum, welche im September des Berichtsjahres eingereicht wurde. Der VCS will mit dieser Initiative von den zweckgebundenen Mineralölsteuern nur noch die Hälfte für die Strassen verwenden. Die andere Hälfte soll für die Förderung des schienen- und strassengebundenen öffentlichen Personenverkehrs und für die Verlagerung des Güterverkehrs von der Strasse auf die Schiene eingesetzt werden. Die BLS hat gegenüber einem solchen Vorgehen Vorbehalte und strebt ein ausgewogenes Finanzierungsregime für alle Verkehrsarten an. Im Bahnbereich setzt sie sich insbesondere ein für einheitliche Finanzierungsprozesse für alle Kantone und Transportunternehmen, um den heute immer noch bestehenden Dualismus zwischen SBB und Privatbahnen vollständig aufzuheben. Voraussetzung ist eine starke Planungshoheit des Bundes bei der nationalen Infrastrukturentwicklung. Vor diesem Hintergrund steht die BLS Vorschlägen kritisch gegenüber, welche auf eine stärkere Rolle der Kantone bei der Infrastrukturfinanzierung abzielen. Die BLS unterstützt kapazitäts-, verursacher- und qualitätsorientierte Preiselemente

Demgegenüber stehen zwei andere Finanzierungsquellen im besonderen Fokus der aktuellen Diskussion: Die vom Bundesamt für Verkehr an-


Unternehmen

gestrebte Reform des Trassenpreissystems und eine stärkere Nutzerfinanzierung im Personenverkehr, welche unter Federführung des Verbandes öffentlicher Verkehr im Rahmen eines neuen öV-Preissystems evaluiert wird. Die BLS hat sich im April 2010 ausführlich zum BAV-Entwurf eines neuen Trassenpreissystems vernehmen lassen. Sie unterstützt dessen grundsätzliche Stossrichtung, kapazitäts-, verursacher- und qualitätsorientierte Preiselemente konsequenter zu berücksichtigen. Insbesondere bei der Trassenqualität sind deutliche Preisdifferenzierungen nötig. Weiter lehnt die BLS die Einführung eines Gefahrgutzuschlages konsequent ab, weil dies zu einer einseitigen Verteuerung des Schienentransports führen würde. Weitere Preiserhöhungen im Schienengüterverkehr sind für die Branche vor dem Hintergrund der Wirtschaftslage und der Eurokrise kaum mehr zu verkraften. Die BLS erwartet deshalb im Sinne der Verkehrsverlagerung von einem neuen Finanzierungsregime eine Entlastung des Güterverkehrs, um dessen Konkurrenzfähigkeit gegenüber der Strasse zu steigern.

Vision, Strategie und Leitbild

Die BLS will auch in Zukunft besser unter­ wegs sein. So lautet die neue Unterneh­ mensvision. Um dies zu erreichen, hat die BLS ihre Geschäfts­ strategie geschärft und mit einem Leit­

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bild die Basis für die tägliche Arbeit im Unternehmen gelegt.

Vision als Kompass Angesichts der herausfordernden Entwicklung der Rahmenbedingungen – wachsender Nachfrage- und Kostendruck sowie fortschreitende Liberalisierungsbestrebungen – hat sich die BLS 2010 stark mit ihren übergeordneten langfristigen Zielen befasst. Sie hat eine Unternehmensvision entwickelt, welche als Kompass für die weitere Entwicklung des Unternehmens dienen soll. Die Vision der BLS ist es, mit all ihren Stakeholdern stetig «besser unterwegs» zu sein. Nicht nur das Unternehmen selbst, sondern insbesondere auch die Kunden, Besteller, Mitarbeitenden und Eigner der BLS sollen künftig besser fahren. Mit dem Anspruch, die Bahnlandschaft aktiv mitzugestalten, nimmt die Vision Bezug auf den Pioniergeist, den Mut und die Innovationskraft, welche die BLS in ihrer über hundertjährigen Geschichte immer wieder unter Beweis gestellt hat. Sie will in ihrer Branche mit innovativen Produkten Akzente setzen und ihre Erfahrung auch bei der regulatorischen Weiterentwicklung der Bahnlandschaft einbringen. Strategie

Basierend auf der Vision hat die BLS ihre Geschäftsstrategie festgelegt. Zu deren Umsetzung hat sie eine Roadmap für die nächsten vier Jahre erarbeitet. Die Strategie beinhaltet im Kern eine Fokussierung auf die Hauptgeschäftsfelder Regionalverkehr Bahn, Infrastruk-

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tur und Güter-Ganzzugsverkehr. In den Kerngeschäften verfolgt die BLS das Ziel, marktfähiger zu werden. Um die Voraussetzungen für ein späteres Wachstum zu schaffen, will sie im Bahnbereich die Qualität erhöhen. Zudem müssen die Produktionskosten gesenkt werden. Um diese Ziele zu erreichen, plant die BLS die prozessausgerichtete Reorganisation ihres Kerngeschäfts. Im Infrastrukturbereich liegt der Schwerpunkt ebenfalls in der Erhöhung der Qualität und der Senkung der Kosten. Zentrale Elemente der Infrastrukturentwicklung sind die Umsetzung eines neuen Steuerungsmodells sowie die Vorbereitung auf eine mögliche künftige desintegrierte Bahnlandschaft Schweiz mit einer von den Verkehrsunternehmen unabhängigen Netzbetreibergesellschaft. Neben den Kerngeschäften ist die BLS in drei weiteren Geschäftsfeldern tätig: Autoverlad, Bus und Schifffahrt. Im Autoverlad ist das Ziel, mittels Bündelung von Ressourcen einen regelmässigen, positiven Cashflow zu erzielen. Im Busgeschäft will die BLS ihre Tochtergesellschaft Busland AG in ihrer unternehmerischen Verantwortung stärken. Mit der Schifffahrt im Berner Oberland strebt die BLS ein langfristig ausgeglichenes Geschäftsergebnis an. Dabei wird auch die Weiterentwicklung der heutigen Trägerschaft geprüft. Leitbild

Ergänzend zu Vision und Strategie bildet das Leitbild die normative Grundlage für die Arbeit bei der BLS. Es definiert das Selbstverständnis des Unternehmens und schafft einen verbindlichen Orientierungsrahmen für die Arbeit bei der BLS, welcher das Denken und das Handeln der Mitarbeitenden auf ein gemeinsames Ziel ausrichtet. Für 2011 ist eine breite Umsetzungskampagne geplant, in de-


Unternehmen

ren Verlauf sich alle Mitarbeitenden ganz persönlich mit den Werten des Leitbildes auseinandersetzen werden.

Die BLS in Bewegung

Die BLS steckt mitten im Wandel. Die Be­ gleitung der Mitarbei­ tenden, die Pflege der Führungskultur und Anpassungen von Strukturen und Prozessen sind des­ halb zentral.

Verände­ rung als Chance Die BLS befindet sich in einem grossen Veränderungsprozess. Ihre Mitarbeitenden stehen damit zahlreichen Herausforderungen gegenüber und sind stark gefordert. Die BLS unterstützt diesen Prozess beispielsweise mit der bewussten Pflege einer Führungskultur, welche auf einen reifen, positiven Führungsstil, gezielte Förderung der Mitarbeitenden, aber auch einen dialogorientierten Ausbau der internen Kommunikation setzt. Ziel ist es, einen zufriedenen und motivierten Spirit zu schaffen, der die Mitarbeitenden zu Höchstleistungen anspornt. Nur so wird der Wandel zur Chance für alle: für das Unternehmen, die Mitarbeitenden und nicht zuletzt die Kundinnen und Kunden.

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Der grösste interne Veränderungsprozess besteht darin, alle an der Bahnproduktion beteiligten Bereiche im prozessorientiert aufgebauten Geschäftsbereich Bahnproduktion zusammenzufassen. Dazu gehören die bisherigen Bereiche Werkstätten und Zugförderung sowie Teile des Personenverkehrs. Gleichzeitig führt die BLS in den Werkstätten eine neue, industrielle Produktionskultur ein. Der Personenverkehr wird sich künftig auf alle markt- und bestellerseitigen Aufgaben sowie die Steuerung des Angebots fokussieren können. Die Grundsatzbeschlüsse für diese umfassende Reorganisation fällte der Verwaltungsrat im August des vergangenen Jahres. Die operative Tätigkeit nehmen die neuen Bereiche im Mai 2011 auf. Ziele der Neuausrichtung sind mehr Qualität und höhere Effizienz. Auch die Infrastruktur (BLS Netz AG) sowie die Stabsbereiche sind in Bewegung. Mit dem Projekt FIT15 will sich die BLS Netz AG bis 2015 fit machen für künftige Veränderungen in der Schweizer Bahnlandschaft. Mit einer guten Performance im Markt und BLS-intern will sich die BLS Netz AG als integrierende Kraft positionieren. Neu ausgerichtet und zentralisiert wird das Controlling. Damit will die BLS die finanzielle Steuerung des Unternehmens stärken. Neue technische Herausforderungen erfordern den gezielten Ausbau des Bereichs Informatik. Dazu hat dieser die Erarbeitung einer ITStrategie in Angriff genommen. Ein erster Schritt besteht im Aufbau eines Qualitätssicherungsprozesses für IT-Projekte im Jahr 2011. Unter dem Dach des Programmes Kundeninformation hat die BLS ausserdem alle Projekte zur Weiterentwicklung der Kundeninformation gebündelt, mit dem Ziel eines grösstmöglichen Nutzens für die Kunden.

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Ausblick Im Zentrum für die BLS steht 2011 die aktive Gestaltung des laufenden Veränderungsprozesses und die Bewältigung des anhaltenden Nachfragewachstums im Personen- und Güterverkehr. Mit gespanntem Interesse begleitet die BLS das Werden der neuen Doppelstockzüge. Nachhaltig verbessern will die BLS die Kundeninformation. Anfang Mai 2011 nimmt der neue Geschäftsbereich Bahnproduktion die operative Tätigkeit auf. Die Verantwortung für das Produkt Zug in allen seinen Facetten liegt dann in einer Hand, was der BLS erlaubt, die Qualität zu verbessern, die Effizienz zu steigern und Kosten zu senken. Für BLS Cargo stellt die Reduktion der Abhängigkeit vom Eurokurs und die weitere Steigerung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit grosse Herausforderungen dar. Mit dem für Herbst 2011 geplanten ersten Spatenstich zum Rosshäuserntunnel nimmt die BLS das grösste Netzausbauprojekt nach Inbetriebnahme des LötschbergBasistunnels in Angriff. Auf dem politischen Parkett werden unter anderem die Weichen für das Projekt «Zukunft Bahnhof Bern» und die künftige Finanzierung der Schweizer Bahninfrastruktur gestellt. Bei diesen und weiteren Themen der Weiterentwicklung der Schweizer Bahnlandschaft will sich die BLS als zweite Stimme der Bahnwelt noch stärker einbringen und so ihre Interessen wahren.



BLS – besser unterwegs Die Unternehmensvision

Leistungsstark und zuverlässig. Sympathisch und nahe bei unseren Kunden. So gestalten wir die Schweizer Bahnlandschaft aktiv mit.


Das BLS­Leitbild

Wir sind

zuverlässig. Wir bewegen Menschen und Güter sicher und zuverlässig. Dabei sind wir ein vertrauenswürdiger Partner, der hält, was er verspricht. Wir handeln professionell und effizient gegenüber unseren Kunden.

Wir sind

ambitioniert.

Wir entwickeln die Bahn und den öffentlichen Verkehr engagiert weiter. Mit Leidenschaft erarbeiten wir innovative Lösungen. So schaffen wir Angebote, die unseren Kunden einen echten Mehrwert bieten.

Wir sind

sympathisch. Wir sind stolz auf unsere regionale Identität. Dank unserer Nähe zu den Kunden wissen wir, was sie bewegt, und kennen ihre individuellen Bedürfnisse. Mit herausragenden Leistungen wollen wir sie begeistern. Jeden Tag.



Geschäftsbereiche

Mit 54,2 Mio. Fahrgästen (+ 3,9 Pro­ zent) verzeichnete der Personenver­ kehr erneut ein markantes Wachs­ tum. Stark zulegen konnte der Güterverkehr, der sich damit zwar operativ von der Krise erholt hat, aber aufgrund der Euroschwäche ein negatives Ergebnis erzielte. Mehr transportierte Personen und noch stärker gestiegene Güter­ verkehre wirkten sich auch positiv auf die Benutzung der Infrastruktur aus. Mit der eingeleiteten Beschaf­ fung von 28 neuen Doppelstock­ zügen sowie der Übernahme des Bahnverkehrs in Luzern West er­ folgten zwei wichtige Meilensteine zur Verbesserung des Angebots. 14

BLS Geschäfts Bericht 2010


Geschäftsbereiche

Personen­ 1,0 verkehr

Cockpit Personenverkehr

Für den Personen­ verkehr standen im Berichtsjahr zwei Ereignisse im Vorder­ grund: Einerseits übernahm die BLS auf den Fahrplan­ wechsel den gesam­ ten Bahnverkehr in Luzern West. Ande­ rerseits genehmigte der Verwaltungsrat die Beschaffung von 28 Doppelstock­ triebzügen für die S­Bahn Bern. Nach 10-jähriger Planungszeit setzte die BLS am 12. Dezember 2010 das Konzept Luzern West um. Sie übernahm von den SBB das S-Bahn-Angebot zwischen Luzern und Langnau und ist seit dem Fahrplanwechsel für das gesamte Verkehrsangebot von RegioExpress und S-Bahn im Raum Luzern – Langnau – Langenthal (Luzern West) allein verantwortlich. Im Gegenzug hat die BLS das Regionalzugsangebot der Linie Solothurn– Moutier sowie die Leistungen der Regionalzüge zwischen Murten und Payerne an die SBB übergeben. Da für das Bahnangebot nurmehr ein einziges Verkehrsunternehmen zuständig ist, vereinfachten sich die Abläufe. Davon sollen die Fahrgäste mit pünktlicheren Zügen und verbesserten Anschlüssen profitieren,

15

Mio. CHF Segmentergebnis Personenverkehr

849,3

Mio. Personenkilometer Bahn und Bus

54,2

Mio. transportierte Personen per Bahn, Bus und Schiff

1,3

Mio. transportierte Fahr­ zeuge im Autoverlad Lötschberg

namentlich in Wolhusen. Mit der BLS haben sie neu eine einzige Ansprechpartnerin für alle Anliegen. Gesamte GTW-Flotte nach Luzern West verschoben

Mit dem Fahrplanwechsel führte die BLS im Luzerner Hinterland auch das sogenannte Flügelzugkonzept ein, das sie bereits erfolgreich auf den Ästen Bern–Brig / Zweisimmen (RE Lötschberger), Bern–Neuenburg / Murten–Payerne (S 5) und Bern– Sumiswald / Wiler–Solothurn (S 44) betreibt. Die Züge aus Luzern werden in Wolhusen getrennt und je ein Zugsteil wird nach Langnau und Willisau – Langenthal weitergeführt. Für die automatische Flügelung der Züge ist modernes Rollmaterial notwendig. Die BLS hat deshalb ihre gesamte GTW-Flotte nach Luzern West verschoben. Die Fahrgäste fahren

BLS Geschäfts Bericht 2010

ausschliesslich in modernen und klimatisierten Niederflurzügen. Ein verbessertes Angebot gibts auch im Emmental: Neu verkehren die Züge der S6 aus Luzern nicht mehr nur bis Trubschachen, sondern bis Langnau und schliessen damit die bisherige Lücke zwischen den SBahn-Systemen Bern und Luzern. Dafür musste die BLS den wenig frequentierten Halt Wiggen aufheben. Die BLS hat ausserdem den Unterhalt der Fahrzeuge an die SBB-Werkstätte in Luzern in Auftrag gegeben. Damit kann sie die natürlichen Standzeiten in Luzern nutzen und die Fahrzeuge effizienter einsetzen. Nachfragewachstum hält weiter an

Insgesamt hat sich der Personenverkehr im Berichtsjahr erfreulich entwickelt. Die Nachfrage gegenüber dem Vorjahr ist erneut gestiegen. Mit 849,3 Mio. Personenkilometern stieg im Jahr 2010 bei Bahn und Bus die Leistung um 5,5 Prozent. Erfreulich entwickelte sich auch die Zahl der Fahrgäste: Im vergangenen Jahr transportierte die BLS insgesamt 54,2 Mio. Personen (+ 3,9 Prozent) per Bahn, Bus und Schiff. Das Segmentergebnis beim Personenverkehr erreichte CHF 1,0 Mio. Es lag damit CHF 1,9 Mio. tiefer als im Vorjahr.

Komfortables Reisen: Die BLS­Kampagne zum Start in Luzern West.


Geschäftsbereiche

Neue Doppelstocktriebzüge im Bau Im Fahrplan liegt die Realisierung der grössten Rollmaterialbeschaffung in der Geschichte der BLS. Die Ausschreibung vom 4. Juni 2009 von 28 Doppelstocktriebzügen für den Betrieb auf dem Netz der S-Bahn Bern konnte am 25. März 2010 mit dem Vergabeentscheid des Verwaltungsrates der BLS AG erfolgreich abgeschlossen werden. Die Vergabe erfolgte zugunsten der Schweizer Stadler Rail AG. Der Beschaffungswert beträgt

Moderne GTW­Züge für Luzern West.

CHF 434 Mio. Am 31. Mai 2010 wurden die Verträge feierlich unterschrieben. Im zweiten Halbjahr 2010 konnte die BLS gemeinsam mit der Herstellerin das Innen- und Aussendesign des neuen Fahrzeuges vorantreiben. Mit dem Bau des Fahrzeugkastens soll Mitte 2011 begonnen werden. Die BLS wird die neuen Züge zwischen 2013 und 2014 auf den Linien Thun – Münsingen – Bern – Fribourg (S1), Belp – Bern – Biel/Bienne (S3) und Bern – Schwarzenburg (S6) in Betrieb nehmen. Die vierteiligen Züge verfügen über 336 Sitzplätze. Mit den Doppelstocktriebzügen steigt das Sitzplatzangebot der BLS-Flotte von derzeit rund 29 000 auf rund 33 000.

Mehr Kapazität und Komfort dank den neuen Doppelstocktriebzügen von Stadler Rail.

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Luzern – Wolhusen – Langenthal/Langnau

Langenthal Langenthal Süd Lotzwil Gutenburg Madiswil Lindenholz Kleindietwil Rohrbach

Entlebuch

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he n

zeitweise temporairement intermittently

Escholzmatt

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S-Bahn Luzern

Halt auf Verlangen Arrêt sur demande Stop on request

Schüpfheim

ng n

Luzern

BLS RegioExpress (RE)

Hasle LU

La

S61

Bern

Alle BLS-Netzpläne finden Sie unter www.bls.ch/netzplan

In Wolhusen werden die Züge getrennt respektive zusammengeführt (sogenanntes Flügelzugkonzept).

16

BLS Geschäfts Bericht 2010


Geschäftsbereiche

Personenverkehr

Cockpit Bahn

Bahn

3,9

Gegen 50 Millionen Personen hat die BLS in ihren Zügen beför­ dert. Stark beschäftigt haben die BLS im 2010 die Modernisie­ rung der Zugflotte, die Verbesserung der Lötschberger sowie das Thema Sicher­ heit. Gegenüber dem Vorjahr konnte die BLS ihre Bahnleistungen steigern. Der Bahnverkehr nahm um 5,4 Prozent auf 834 Mio. Personenkilometer zu, während sich die Anzahl transportierter Personen per Bahn von 47,9 Mio. im Jahr 2009 auf 49,7 Mio. erhöhte. Dies entspricht einer Steigerung von 3,8 Prozent. Das Spartenergebnis regionaler Personenverkehr Bahn konnte um 9,5 Prozent auf CHF 3,914 Mio. (Vorjahr CHF 3,572 Mio.) verbessert werden. Fahrgäste erreichten ihr Ziel pünktlicher

Die BLS hat den Anspruch, ihre Fahrgäste zuverlässig an ihren Bestimmungsort zu bringen – sei das im Pendelverkehr oder zu Ausflugszielen. Sie räumt deshalb der Pünktlichkeit einen hohen Stellenwert ein. Im Jahr 2010 konnte die durchschnittliche Pünktlichkeit von 93,8 auf 94,2 Prozent verbessert werden und liegt damit weiterhin über dem Zielwert von 93,6 Prozent. Am besten schneidet die S-Bahn Bern ab:

17

Mio. CHF Spartenergebnis regionaler Personen­ verkehr Bahn

834,0 49,7

Mio. Personenkilometer Mio. transportierte Personen

95,3 Prozent der Züge erreichten ihr Ziel rechtzeitig oder mit maximal drei Minuten Verspätung. Bei den Regionalexpresszügen lag die Pünktlichkeit bei 92,1 Prozent. Das ist zwar eine Steigerung um 5,1 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr, jedoch noch unter dem Zielwert. Die übrigen Regionalzüge erreichten mit 93,8 Prozent Pünktlichkeit einen um 1,6 Prozent besseren Wert als im Vorjahr. Mehr Komfort für die Fahrgäste

Die BLS unterzieht ihre älteren Züge seit 2009 systematisch einer Modernisierungskur. Im Zentrum stehen der Einbau von Klimaanlagen, einer Videoüberwachung, von Schiebetritten sowie die Auffrischung des Interieurs. Bei einzelnen Zügen sind neu optische Fahrzielanzeigen eingebaut. Betroffen sind insgesamt 152 Fahrzeuge (Niederflurtriebzüge NINA und GTW, Pendelzüge RBDe 565 und RBDe 566 II sowie Niederflurzwischenwagen Jumbo) mit den Baujahren 1982 bis 2005, die noch mindestens 15 Jahre fahren sollen. Bis Ende 2010 konnten drei Viertel dieser Fahrzeuge wie geplant umgebaut

BLS Geschäfts Bericht 2010

werden. Die Modernisierung wird im Jahr 2011 grösstenteils abgeschlossen sein. Die Investitionen für das gesamte Programm belaufen sich auf rund 50 Mio. CHF. Die Investitionen führen zudem zu einer grösseren Kompatibilität der Züge untereinander und erlauben damit eine flexiblere Zugsdisposition – insbesondere zwischen ehemaligen RM- und BLSFahrzeugen. Lötschberger haben sich etabliert

Die per Ende 2008 erstmals eingesetzten Lötschberger-Niederflurtriebzüge verkehren nach anfänglichen Problemen inzwischen stabil und zuverlässig. Zahlreiche Kundenreaktionen erreichten die BLS im Jahr 2010 bezüglich Heizung/Klimatisierung und mangelnden Platzes fürs Gepäck. Um den Kundenanliegen gerecht zu werden, beschloss die BLS, sämtliche 21 Lötschberger mit Längsgepäckträgern nachzurüsten sowie die Mehrzweckbereiche zu überarbeiten. Auch im Bereich Heizung und Klimatisierung leitete sie Verbesserungsmassnahmen ein. Die 2009 lancierte, kantonsübergreifende Partnerplattform Lötschberger hat sich gut etabliert und die BLS hat die Zusammenarbeit mit den touristischen Partnern im Berner Oberland und im Wallis im Berichtsjahr weiter gefestigt. Die Frequenzen in der Lötschberger-Ausflugsregion konnte sie auf hohem Niveau halten. Erfolgreiche Partnerschaft mit Kambly

Im vergangenen Jahr lancierte die BLS mit der Kambly SA in Trubschachen erfolgreich eine neue, mehrjährige Partnerschaft. Zum 100-JahrJubiläum am 20. März 2010 weihte sie den neuen, speziell gestalteten RegioExpress-Kambly-Zug ein. Dieser verkehrt seither von Dienstag bis Sonntag auf der Strecke Bern – Luzern. Die BLS bezweckt mit der


Geschäftsbereiche

satz. Die BLS Security ist auf 15 Vollzeitstellen angelegt, per Ende 2010 waren 11 Mitarbeitende beschäftigt. Im Bedarfsfall arbeitet die BLS mit den kantonalen Polizeien zusammen. Diese Zusammenarbeit funktionierte im vergangenen Jahr sehr gut und soll noch verstärkt werden. Im Verlauf des Jahres 2011 wird das neue Bundesgesetz über die Sicherheitsorgane im öffentlichen Verkehr in Kraft treten. Dieses verpflichtet die Transportunternehmen, einen Sicherheitsdienst einzusetzen.

Begehrtes Kombiangebot mit Kambly­Zug: vergünstigt unterwegs ans Kambly­Erlebnis.

Partnerschaft, Hin- und Rückreise zum Kambly-Erlebnis mit dem öffentlichen Verkehr zu unterstützen und das Emmental als Ausflugsregion zu fördern. Das dazu lancierte RailAway-Kombi-Angebot fand mit rund 3500 Buchungen zwischen April und Oktober 2010 regen Zuspruch. Die Partnerschaft hat bereits 2010 eine deutliche Frequenzsteigerung auf der Strecke Bern – Luzern hervorgerufen. Spezialisierung des Zugpersonals und neue Depots in Langnau und Luzern

Im Jahr 2010 führte die BLS ein neues Einsatzkonzept für das rund 200 Mitarbeitende zählende Zugpersonal ein. Die Mitarbeitenden üben nicht mehr im Turnus sämtliche Tätigkeiten aus, was in der Vergangenheit zu teilweise unbefriedigenden Ergebnissen geführt hat. Neu arbeiten sie in einer der drei spezialisierten Gruppen RegioExpress, Sporadische Fahrausweiskontrolle und Abendbegleitung oder im Sicherheitsdienst. Die BLS änderte zudem die Depot-

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strukturen auf den Fahrplanwechsel am 12. Dezember. Im Zusammenhang mit dem Linientausch mit der SBB eröffnete sie in Langnau und Luzern neue Depots und löste jenes in Solothurn auf. Die BLS unterhält damit per Ende 2010 insgesamt acht Depotstandorte. Die Mitarbeitenden mussten aufgrund ihrer neuen Schwerpunkttätigkeit teilweise ihren Depotstandort wechseln. Einerseits kann die BLS durch das neue Konzept die Effizienz steigern und andererseits verbessern die Mitarbeitenden dank der Spezialisierung ihre Kompetenz. BLS baute eigenen Sicherheitsdienst auf

Die BLS hat sich im vergangenen Jahr entschieden, einen eigenen Sicherheitsdienst aus den Reihen des bestehenden Zugpersonals aufzubauen und auf ihren Zügen einzusetzen. Die Mitarbeitenden des Sicherheitsdienstes durchliefen einen Intensivlehrgang. Sie stehen prioritär zu Randzeiten auf den Problemzügen und den Fan-Extrazügen im Ein-

BLS Geschäfts Bericht 2010

Die BLS setzt zur Sicherheit in Zügen auf personelle Präsenz, Videoüberwachung und Extrazüge. Insgesamt erhöhen die getroffenen Massnahmen im gesamten Bereich Zugpersonal die Sicherheit für die Fahrgäste. Bei An- und Rückreise zu Hockeyund Fussballspielen kam es in der Vergangenheit vermehrt zu Problemen mit alkoholisierten Fans. Die BLS führte im Berichtsjahr zu Eishockey- und Fussballspielen in Bern, Neuenburg, Biel, Fribourg und Langnau insgesamt 63 Fan-Extrazüge.


Geschäftsbereiche

Personenverkehr

Busland AG Die Busland AG bau­ te im Berichtsjahr das Angebot markant aus und stärkte ihre Selbstständigkeit als Tochtergesellschaft der BLS. Diese fokus­ siert sich künftig auf die strategische Weiterentwicklung des Busgeschäfts. Mit dem markanten Angebotsausbau auf den Buslinien im Emmental stieg im Jahr 2010 die Zahl der transportierten Personen um 16,8 Prozent auf 3,45 Mio. Passagiere. Das Segmentergebnis der Busland AG fiel mit CHF 0,087 Mio. positiv aus.

Cockpit Busland AG

0,1

Mio. CHF Segmentergebnis Busland AG

Der Ausbau war auch Anlass, um Prozesse und Strukturen des Busgeschäfts neu zu gestalten mit dem Ziel, den Kundennutzen zu erhöhen. In diesem Kontext wurde die Konzession für die Buslinien im Emmental auf den 1. Januar 2011 von der BLS AG auf die Busland AG mit Sitz in Burgdorf übertragen. Diese tritt dadurch vor Ort vermehrt auf und fokussiert sich auf ihr operatives Busgeschäft. Die Busland AG hat im Berichtsjahr den Fahrzeugpark weiter erneuert. Auch in diesem Jahr wurden ältere Busse durch vier neue und zwei hochwertige Occasionsfahrzeuge ersetzt. Zudem hat die Busland AG ihre Produktionsprozesse überarbeitet und die Administration neu organisiert. Aufbau eines Mobilitätskettenund Partnermanagements

Mit der Konzessionsübertragung an die Busland AG beschäftigt sich die BLS AG künftig insbesondere mit der strategischen Weiterentwicklung des Busgeschäfts. Sie begann im Berichtsjahr mit dem Aufbau eines Partnermanagements der Mobilitätskette: Damit will sie die an ihr Streckennetz angrenzenden Partnerunternehmen (25 Bus- und Trambetreiber) aktiv pflegen. Zusammen mit ihnen definiert die BLS Grundlagen für abgestimmte Anschlüsse und Fahrpläne, um eine optimale Mobilitätskette sicherzustellen. Ziel ist es auch, die Fahrgäste besser über Verspätungen und Störungen zu informieren.

15,3 3,4

Mio. Personenkilometer

Mio. transportierte Personen

19

BLS Geschäfts Bericht 2010

Moderne Busse prägen das Erscheinungsbild der BLS­Tochter Busland AG.

Steckbrief: Busland AG Die Busland AG mit Sitz in Burgdorf ist eine Tochtergesellschaft der BLS AG. Seit dem 1. 1. 2011 ist sie Konzessionärin für den Betrieb der Buslinien. Mit 19 Buslinien deckt die Busland AG ein über 200 Kilometer langes Streckennetz im Emmental ab. Das Unternehmen beschäftigt 109 Mitarbeitende und betreibt 33 Kursfahrzeuge. Neben dem Buslinienverkehr betreibt die Busland AG in Langnau ein Servicezentrum für Nutzfahrzeuge mit Servicestellen und einem regionalen Prüfzentrum.


Geschäftsbereiche

Personenverkehr

Cockpit Schiff

Schiff

− 0,4

Die Schifffahrt auf dem Thunersee feier­ te ihr 175­jähriges Bestehen. Wetter­ bedingt kam sie nicht an die Rekordzahlen des Vorjahres heran. 1834 legten die Gebrüder Knechtenhofer den Kiel für die Ausflugsschifffahrt auf dem Thunersee. Um ihr Hotel zu beleben, bestellten sie bei der Maschinenfabrik Cavé in Paris ein Dampfschiff, das mit Namen «Bellevue» am 31. Juli 1835 zur Jungfernfahrt auslief. Inzwischen ist die Schifffahrt Berner Oberland für die Region nicht mehr wegzudenken. Im Berichtsjahr konnte sie ihr 175-JahrJubiläum feiern. Sie betreibt auf dem Thuner- und dem Brienzersee eine Flotte mit 13 Schiffen. Wegen des nasskalten Sommers kam die Schifffahrt nicht an das Rekordergebnis des Jahres 2009 heran. Die

Mio. CHF Spartenergebnis Schiff­ fahrt Berner Oberland

1,1

Mio. transportierte Personen per Schiff (Kurs­ und Extrafahrten)

118 790

km zurückgelegte Schiffs­ kilometer

Fahrgastzahlen auf dem Thuner- und dem Brienzersee lagen mit 1,1 Mio. um 0,2 Mio. unter dem Vorjahr. Sie übertrafen damit den Durchschnitt der letzten fünf Jahre aber immer noch um 8 Prozent. Der Rückgang konnte teilweise mit Effizienzsteigerungen kompensiert werden. Dennoch resultierte unter dem Strich ein negatives Spartenergebnis von CHF 0,444 Mio.

Lange Schifffahrtstradition: Ein Raddampfer im Jahr 1843 vor dem Niesen.

20

BLS Geschäfts Bericht 2010

Personenverkehr

Auto­ verlad Der Autoverlad konnte 2010 nur minim mehr Fahr­ zeuge transpor­ tieren als im Vorjahr. Die Rentabilität bleibt weiterhin kritisch. Cockpit Autoverlad

− 0,4

Mio. CHF Spartenergebnis Autoverlad

1,33

Mio. transportierte Fahrzeuge Kandersteg – Goppen­ stein /Kandersteg– Iselle

Beim Autoverlad Lötschberg stiegen die Verladefrequenzen auf den beiden Destinationen Kandersteg–Goppenstein und Kandersteg–Iselle nur geringfügig um 0,2 Prozent auf 1,344 Mio. transportierte Fahrzeuge. Im Juli 2010 gab die BLS bekannt, dass sie aufgrund der innert weniger Jahre stark gesunkenen Rentabilität im Autoverlad die Tarife differenziert erhöhen will. Die Gespräche mit dem Preisüberwacher waren per Ende 2010 noch nicht abgeschlossen. Hauptverantwortlich für die mangelnde Rentabilität im Autoverlad


Geschäftsbereiche

Lötschberg sind einerseits die Tarifsenkungen per Ende 2004, welche der Preisüberwacher damals durchgesetzt hatte. Diese verursachten einen markanten Umsatz- und Ergebnisrückgang. Andererseits drückte der Rückgang der Verladefrequenzen mit der Eröffnung des NEAT-Basistunnels Ende 2007 auf die Frequenzen und damit auf die Erträge. Die Situation verschärft sich, weil die BLS in den nächsten fünf Jahren rund CHF 20 Mio. in den Ersatz älterer Autopendelzüge und in weitere Massnahmen investieren muss. Das vergangene Jahr zeichnete sich dennoch durch zwei Höhepunkte aus: Einerseits betreibt die BLS am Lötschberg seit 50 Jahren einen fahrplanmässigen Autoverlad und andererseits durfte sie am 20. August 2010 den 40-millionsten Kunden begrüssen.

Personenverkehr

Vertrieb 175 Neue Reisezentren und die Einführung neuer Billettauto­ maten prägten das Berichtsjahr. Bei den Automaten verfügt die BLS nun über ein identisches Vertriebs­ system wie Bern­ mobil und RBS. Die BLS erwirtschaftete mit ihren eigenen Vertriebskanälen im Berichtsjahr einen Umsatz von CHF 175 Mio. (inkl. Reisezentren). Gesamthaft verkaufte sie rund 4,6 Mio. Billette, davon rund 2,8 Mio. an Automaten, dem selbstbedienten Vertriebskanal. Weiter ist sie bestrebt, Effizienz und Qualität ihres Vertriebs zu verbessern, und verfolgt dazu drei Stossrichtungen. Erstens will sie Frequenz- und Umsatzanteil der Billettautomaten steigern, zweitens die angelaufene Modernisierung der Reisezentren vorantreiben und drittens das Sortiment weiter standardisieren. Zudem will die BLS neue Vertriebskanäle evaluieren und implementieren. Beliebte BLS Reisezentren und Ausbau des Automatenangebots

Seit 50 Jahren betreibt die BLS am Lötsch­ berg einen fahrplanmässigen Autoverlad.

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Insgesamt wird die BLS ihr Vertriebsnetz kontinuierlich den Marktbedürfnissen anpassen. Im Berichtsjahr betraf dies wiederum verschiedene Reisezentren. So eröffnete die BLS im Bahnhof Willisau am 24. Juni 2010 das zweite, nach neuem Konzept

BLS Geschäfts Bericht 2010

Cockpit Vertrieb Mio. CHF Umsatz via Vertriebs­ kanäle der BLS

190 4,6

eigene Billettautomaten

Mio. verkaufte Billette

umgebaute BLS Reisezentrum. Im November 2010 hat sie sich zudem entschlossen, auf die geplante Schliessung des Reisezentrums Weissenbühl in Bern zurückzukommen. Der Verkauf wird seither mit einem umfassenden Angebot und zu reduzierten Öffnungszeiten weitergeführt. Im Rahmen von Luzern West hat die BLS ausserdem Anfang Dezember 2010 von der SBB die Verkaufsstelle in Schüpfheim übernommen und nach neuem Konzept umgestaltet. Sie wird im Verkauf den Fokus auf die touristischen Angebote im Entlebuch legen. Per Ende 2010 evaluierte sie andererseits für das seit Längerem unrentable Reisezentrum Goppenstein Alternativen. Die Kunden schätzen offensichtlich die BLS Reisezentren. Gemäss der letzten Umfrage zur Kundenzufriedenheit von 2009 generieren die BLS Reisezentren Spitzenwerte bezüglich der Freundlichkeit, der Kompetenz und des Informationsmaterials. Mit der Einführung der neuen Billettautomaten S-POS hat die BLS im Jahr 2010 die Grundlage für weitere Effizienzsteigerungen im Vertrieb geschaffen. Zusammen mit Bernmobil und RBS verfügt die BLS über ein identisches Vertriebssystem. Per


Geschäftsbereiche

ten. Die Transportleistungen sollen weiter verbessert werden, wobei Pünktlichkeit, Anschlüsse und Fahrgastinformation im Fokus stehen. Um die Kundenzufriedenheit zu messen und mit gezielten Massnahmen steigern zu können, wird die geplante Kundenbefragung 2011 von zentraler Bedeutung sein.

Die modernen Touchscreen­Billettauto­ maten verfügen über ein breites Fahrausweis­ angebot, das laufend erweitert wird.

Ende 2010 enthielten die Billettautomaten das ganze Ticketangebot im Libero-Tarifverbund und in den Verbunden Passepartout, Frimobil und Onde Verte. Das Sortiment nationaler Einzelbillette – Ende 2010 waren 500 bis 700 Reiseziele verfügbar – wird laufend erweitert. Die BLS verfügt per Ende 2010 über 388 sogenannte Points of Sale: Neben den 39 Reisezentren und Verkaufsstellen sowie 14 Drittverkaufsstellen (Post, Kiosk, Migrolino- und avecShops) sind dies 190 eigene Billettautomaten sowie 145 Zugpersonalgeräte (ZPG-II), welche den Zugbegleitern zur Verfügung stehen.

Den begrenzten finanziellen Mitteln und den erhöhten Ansprüchen der Besteller soll mit einem guten Leistungsausweis (Kosten, Angebot) entgegengekommen werden. Zudem werden mit einer vertieften Zusammenarbeit im Jahr 2011 mit Kanton und Bund weitere Fortschritte betreffend Transparenz und Prozesse angestrebt. Intern wird sich der Personenverkehr noch stärker auf das Bestellen betrieblicher Leistungen als eine der Kernaufgaben konzentrieren können. Ein weiteres wichtiges Jahresziel ist das planmässige Vorantreiben des Projektes Beschaffung Doppelstocktriebzüge.

Emmental Tours AG

Die BLS AG ist daran, die Weichen für ihre Tochtergesellschaft Emmental Tours AG neu zu stellen. Emmental Tours ist eine Spezialistin für Ausflüge, Seminare und Tagungen mit Sitz in Burgdorf. Ihr Schwerpunkt liegt bei Gruppenreisen und Erlebnisangeboten.

Ausblick In seiner neu definierten Rolle ab 2011 kann sich der Personenverkehr voll auf die Kunden ausrich-

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BLS Geschäfts Bericht 2010

BLS Cargo AG BLS Cargo hat sich gut von der Wirt­ schaftskrise erholt. Sorgen bereitet der schwache Euro, der 2010 zu Wäh­ rungsverlusten ge­ führt hat. Trotz positi­ vem Betriebsergebnis weist BLS Cargo da­ mit unter dem Strich ein negatives Ergeb­ nis von – 2,56 Mio. CHF aus. Die internationale Wirtschaft hat sich grösstenteils gut von der Wirtschaftskrise der Jahre 2008/2009 erholt. Auch bei BLS Cargo zeugen gut ausgelastete Ressourcen sowie Neuverkehrsprojekte davon, dass die Krise überwunden ist. BLS Cargo steigerte im vergangenen Jahr die Verkehrsleistung um insgesamt rund 13 Prozent auf 3362,3 Mio. Nettotonnenkilometer und baute den Marktanteil im Schweizer Transitverkehr auf 43 Prozent aus. Damit ist das Leistungsniveau vor dem Nachfrageeinbruch zwar noch nicht erreicht, es liegt aber deutlich über Budget. Die Verkehrsleistung in Nettotonnenkilometern stieg im kombinierten Verkehr 2010 um 10 Prozent und im Wagenladungsverkehr um 24 Prozent. Die Verkehrsleistung der Rollenden Autobahn bewegte sich 2010 auf dem hohen Vorjahres-


Geschäftsbereiche

der Prozesse an den Grenzen sowie in der internationalen Transportplanung und -steuerung weiteres Optimierungspotenzial für den Schienengüterverkehr liegt. Die Weiterentwicklung des Produktionsnetzwerkes der DB Schenker Rail bietet hierzu zukünftig weitere Möglichkeiten.

Cockpit BLS Cargo AG

– 2,6

Mio. CHF Segmentergebnis Güterverkehr (Cargo AG inklusive Minderheits­ anteilen)

3362,3 43 %

Mio. Nettotonnenkilometer

Marktanteil im Alptransit niveau. Im Berichtsjahr erstellte BLS Cargo zusammen mit ihren Partnern für die RAlpin AG massgeschneiderte Transportlösungen für die Ausschreibung der Rollenden Autobahn für die Jahre 2012 bis 2018. Im Herbst 2010 bestätigte das Bundesamt für Verkehr die Fortführung der Rollenden Autobahn und vergab den Auftrag für weitere sieben Jahre an die RAlpin AG. Damit ist BLS Cargo auch in Zukunft für die Verkehre der Rollenden Autobahn verantwortlich und leistet einen grossen Beitrag für die Schweizer Verlagerungspolitik. Ausbau der grenzüberschreitenden Produktion

Positiv zur Entwicklung von BLS Cargo haben 2010 die grenzüberschreitenden Einsätze der neuen Mehrsystemlokomotiven Re 486 zwischen Deutschland und Italien beigetragen. Daneben wird BLS Cargo auch die Einsätze von Lokführern grenzüberschreitend weiter vorantreiben. Insbesondere die Zusammenarbeit mit DB Schenker und NordCargo soll im Jahr 2011 verstärkt werden. BLS Cargo ist überzeugt, dass in der optimalen Abwicklung

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2010 erschwerten allerdings diverse Baustellen auf dem Infrastrukturnetz (Schweiz, Italien, Deutschland) eine optimale Produktion und beeinträchtigten zum Teil erheblich die Effizienzbestrebungen in der Planung und der Steuerung der Verkehre sowie beim Ressourceneinsatz. So lösten die Sanierungsarbeiten im Kehrtunnel bei Varzo auf der Simplon-Südrampe einen erheblichen Mehraufwand in Planung und Disposition der BLSCargo-Züge aus. Die Bauarbeiten im Jahr 2010 sind nur ein Vorgeschmack auf die in den kommenden Jahren vorgesehenen Baustellen auf den Schweizer Nord-Süd-Transitachsen sowie auf den wichtigen Zulaufstrecken in Deutschland und Italien. Positives Betriebsergebnis dank erfolgreicher Reaktion auf die Wirtschaftskrise

BLS Cargo weist nach dem konjunkturbedingten Rückschlag 2009 für das Jahr 2010 wieder ein positives operatives Betriebsergebnis (EBIT) von 2,4 Mio. CHF aus. Dieses Ergebnis zeigt, dass die während der Wirtschaftskrise eingeleiteten Massnahmen wirken und BLS Cargo 2009 mit dem Effizienzsteigerungsprogramm «Aufstieg 2011» richtig und konsequent auf die Überkapazitäten und Umsatzverluste reagiert hat. Es ist eines der wichtigsten Projekte in der Geschichte des Unternehmens. Ziel war es, BLS Cargo bis ins Jahr 2011 wieder auf ein nachhaltig positives Unternehmensergebnis auszurichten. Dafür wurden Massnahmen sowohl zur Kapazitätsanpassung und Kostensenkung (z. B. Ausgabenstopp) als auch zur Effizienzsteige-

BLS Geschäfts Bericht 2010

rung definiert und umgesetzt. Bis 2014 resultieren daraus jährliche Einsparungen von CHF 12 Mio. In Zeiten von grossen Nachfrageschwankungen ist es besonders wichtig, bei den Produktionsressourcen (Lokführer und Lokomotiven) flexibel reagieren zu können. Die BLS AG, bei welcher BLS Cargo Lokführerleistungen einkauft, hat ihre Flexibilität während der Wirtschaftskrise und noch weit bis ins Jahr 2010 unter

Steckbrief BLS Cargo AG BLS Cargo wurde 2001 gegründet. Neben der BLS AG mit 52 Prozent Aktienanteil ist die DB Schenker Rail Deutschland AG mit 45 Prozent und die IMT AG (italienische Ambrogio-Gruppe) mit 3 Prozent an der BLS Cargo AG beteiligt. BLS Cargo ist ein führendes Schienengüterverkehrsunternehmen im Alpentransit durch die Schweiz. BLS Cargo fokussiert sich auf das Geschäft mit Ganzzügen, wobei internationale Züge im Alpentransit über die LötschbergSimplon- und die Gotthard-Achse den Schwerpunkt bilden. BLS Cargo führt Züge im unbegleiteten kombinierten Verkehr, im konventionellen Wagenladungsverkehr und für die Rollende Autobahn. Abgewickelt werden diese Transitverkehre gemeinsam mit der Kooperationspartnerin DB Schenker sowie Partnerbahnen in Italien, Frankreich und weiteren Ländern. Mit einem Marktanteil im Schweizer Transitverkehr auf der Schiene von 43 Prozent ist BLS Cargo eine wichtige Stütze in der Schweizer Bahnlandschaft und trägt massgeblich dazu bei, die Verkehrsverlagerungsziele des Bundes zu erreichen.


Geschäftsbereiche

Beweis gestellt. Dem umsichtigen Handeln beider Unternehmen sowie einer hohen Flexibilität der Lokführer ist es zu verdanken, dass Entlassungen oder Kurzarbeit vermieden werden konnten. Es wurden allerdings verschiedene Massnahmen eingeführt, um die Überkapazität zu kompensieren. Freiwillige Beschäftigungsgradreduktionen, die Versetzung in andere Lokführerdepots, temporäre Vermietungen an andere Bahnen oder die Umwandlung von Geldzulagen (Nacht- und Sonntagsdienst) in Freizeit trugen in hohem Masse zur Flexibilisierung der LokführerFixkosten bei BLS Cargo bei. Während früher vor allem der Vorteil eines gemeinsamen Lokführerpools in der Abdeckung von Spitzen sowie im Vorhalten von Reserven lag, hat das Modell nun auch in Krisensituationen seine Vorteile bewiesen. Ab dem zweiten Quartal 2010 stieg die Verkehrsleistung von BLS Cargo stetig. Aus diesem Grund hob die BLS einen Teil der Aufstiegs-Massnahmen bei den Lokführern auf. Ge-

BLS Cargo feiert ihr 10­jähriges Bestehen BLS Cargo feiert im Jahr 2011 ihr 10­jähriges Bestehen. Ein kurzer Blick in die Geschichte des Unternehmens. Am 3. April 2001 gründete die damalige BLS Lötschbergbahn AG die BLS Cargo AG, worauf im Juli 2001 der operative Start mit ersten Zügen unter eigener Regie folgte. Noch

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rade diese hohe Flexibilität, auf sich verändernde Leistungsbestellungen von BLS Cargo reagieren zu können, bot die Möglichkeit, an der anziehenden allgemeinen Wirtschaftslage mit entsprechendem Mehrverkehr zu partizipieren. Schwacher Euro setzt BLS Cargo unter Druck

So erfolgreich BLS und BLS Cargo in der Bewältigung der Krise rückblickend waren, so herausfordernd bleibt die Zukunft. Der schwache Euro fordert beide Unternehmen, weiter an der Effizienz und der Optimierung zu arbeiten, um die Wettbewerbsfähigkeit der BLS-Leistungen im europäischen Vergleich zu sichern. Aufgrund dieser Währungsentwicklung weist BLS Cargo per Ende 2010 trotz Verkehrswachstum und Effizienzsteigerung sowie positivem EBIT einen Unternehmensverlust von CHF – 2,56 Mio. aus. Der Euro ist die Leitwährung in der europäischen Transportbranche, wes-

2001 wurden weitere prägende Meilensteine in der Geschichte von BLS Cargo gelegt. Einerseits schlossen die BLS und die SBB eine Basisvereinbarung ab, worauf sich BLS Cargo aus dem Schweizer Einzelwagenladungsverkehr zurückzog und sich auf Ganzzüge im Transit durch die Schweiz fokussierte. Andererseits starteten bereits im Gründungsjahr die Verhandlungen mit internationalen potenziellen Aktionären von BLS Cargo. 2002 beteiligten sich in der Folge die Güterverkehrstochter der Deutschen Bahn (heute DB Schenker Rail) sowie die italienische Ambrogio-Gruppe an BLS Cargo. Die Weiterentwicklung von BLS Cargo verlief danach rasant, mit jährlich zweistelligen Verkehrswachstums-

BLS Geschäfts Bericht 2010

Marktanteil im Alpentransit In Prozenten, Basis: Bruttotonnen Lötschberg­Simplon­Transit Lötschberg-Simplon-Transit Gotthard­Transit Gotthard-Transit Schweiz

80 60 40 20 0 2005 2006 2007 2008 2009 2010 BLS Cargo hat den Marktanteil im Transitverkehr durch die Schweiz wieder auf 43 Prozent erhöht.

halb BLS Cargo die Dienstleistung den direkten Kunden, der verladenden Wirtschaft in den benachbarten Ländern sowie den Partnerbahnen weitgehend in Euro verkauft. Demgegenüber fällt der überwiegende Teil der Produktionskosten – zum Beispiel für Lokführer oder die Trassengebühren – in Schweizer Franken an. Damit ergibt sich für die betref-

raten sowie durchgehend positiven Jahresergebnissen. Massgeblich für den Erfolg von BLS Cargo verantwortlich waren der erfolgreiche Aufbau der Verkehre der Rollenden Autobahn 2001 sowie der Transitverkehre am Gotthard im Jahr 2003. Die BLS legte bei der Gründung von BLS Cargo sehr umsichtig das richtige Fundament, auf welches das junge Unternehmen mit internationalen Kooperationen und engen, langjährigen Partnerschaften mit den Kunden aufbauen konnte. Das schlanke Geschäftsmodell einerseits, der Fokus auf Kernachsen andererseits stellen seit 10 Jahren wichtige Grundlagen des Erfolgs von BLS Cargo dar.


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fenden Leistungen rein währungsbedingt ein Ertrags- und Margenrückgang für eine ansonsten unveränderte Transitleistung. Die Schienengüterverkehrsunternehmen können bei dieser Ausgangslage kurzfristig nur über starke Preisanpassungen gegenüber dem Markt handeln, um im Transitgüterverkehr wieder profitabel zu arbeiten. Neben einer Beeinträchtigung der Beziehungen mit den Kunden droht dadurch eine Rückverlagerung von Güterverkehr von der Schiene auf die Strasse. Gleichzeitig prüft BLS Cargo derzeit mehrere mittel- bis längerfristige Massnahmen mit dem Ziel, die Abhängigkeit von BLS Cargo vom Wechselkurs zwischen Euro und Schweizer Franken zu reduzieren.

Ausblick Für 2011 rechnet BLS Cargo mit einer weiteren Steigerung der Transportnachfrage, geht allerdings noch nicht davon aus, dass die Leistungsmenge des Jahres 2008 bereits erreicht werden kann. So positiv die Prognose der Mengenentwicklung ist, so schwierig ist die Währungsentwicklung. Die angespannte Währungssituation bedingt einmal mehr, sehr aufmerksam mit den Ressourcen umzugehen und die Umsetzung der Massnahmen aus dem Projekt «Aufstieg 2011» nicht zu vernachlässigen. BLS Cargo wird 2011 sehr gefordert sein, mit der anhaltenden Euroschwäche umzugehen und das Unternehmen darauf auszurichten. Hauptziel wird sein, einen Teil des strukturellen Ungleichgewichts zwischen Euro-Einnahmen und Franken-Ausgaben zu minimieren, um die Wettbewerbsfähigkeit der BLS-CargoLeistungen zu sichern.

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BLS 0,152 Netz AG 13,689

Cockpit BLS Netz AG

CHF Mio. Segmentergebnis Infrastruktur

Die BLS Netz AG be­ reitet sich aktiv auf die Zukunft vor: mit der Strategie Infra­ struktur FIT15, einer langfristigen Planung und Netzentwicklung sowie der Realisie­ rung wichtiger Bau­ projekte.

Die BLS und die BLS Netz AG haben in den letzten Jahren grosse Aufgaben gemeistert. Die Fusion mit Regionalverkehr Mittelland (RM), die Inbetriebnahme des LötschbergBasistunnels und die Ausgründung der BLS Netz AG konnten allesamt mit Erfolg umgesetzt werden. In den nächsten Jahren kommen zwei neue, grosse Herausforderungen auf die BLS Netz AG zu. Einerseits sind die finanziellen Mittel der öffentlichen Hand (Bund und Kantone) knapp und werden nicht mehr alle anfallenden Kosten decken können. Die sich öffnende Schere gilt es, zu bewältigen. Andererseits steht die Bahnlandschaft Schweiz vor grossen Veränderungen – im Gespräch ist namentlich eine nationale, von den Betreiberbahnen unabhängige Infrastrukturgesellschaft im Normalspurbereich. Um für die kommenden Herausforderungen gut aufgestellt zu sein, hat der Verwaltungsrat der BLS Netz AG die Strategie FIT15 verabschiedet. Damit will sich die BLS Netz AG bis 2015 fit machen für künftige Ände-

BLS Geschäfts Bericht 2010

Mio. Trassenkilometer (gefahrene Mio. km auf der Infrastruktur der BLS Netz AG), davon:

23,1

Mio. Bruttotonnen im alpenquerenden Transitgüterverkehr auf der Lötschbergachse

92 255

Züge durch den Lötschberg­Basistunnel seit Inbetriebnahme rungen in der Schweizer Bahnlandschaft. Mit einer guten Performance im Markt und BLS-intern will sich die BLS Netz AG als integrierende Kraft positionieren. Der Aktionsplan zur Umsetzung der Strategie FIT15 fokussiert auf die vier Eckpunkte Kunden, Effizienz, Qualität und Mitarbeitende. Damit will die BLS Netz AG im Zeithorizont bis 2014 die angestrebte Fitness erreichen. Entwicklung 2010: mehr Trassen verkauft

Der Verkauf von Trassenkilometern (Trkm) konnte 2010 auf 13,7 Mio. Trkm gesteigert werden. Dies entspricht einem Plus von 1,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Gewachsen waren sowohl der Güter- wie auch


Geschäftsbereiche

Steckbrief: BLS Netz AG Die BLS Netz AG betreibt, unterhält und baut die Eisenbahninfrastruktur der BLS. Dazu gehören alle Bauten und Einrichtungen der BLS wie beispielsweise Fahrbahn, Fahrleitungen, Sicherungs- und Publikumsanlagen, Dienstgebäude oder Fahrzeuge für die Instandhaltung. Ausserdem übernimmt die BLS Netz AG die Betriebsführung der Lötschbergachse von Gümligen bis Domodossola. Die BLS Netz AG ist Rechtsnachfolgerin der BLS AlpTransit AG und bezieht sämtliche Dienstleistungen von der BLS AG. Der Bund ist seit der Gründung per 1. 1. 2009 mit 50,1 Prozent Haupteigner, der Kanton Bern hält 16,5 Prozent der Aktien. der Personenverkehr. 25 Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU) nutzten die Infrastruktur der BLS Netz AG, davon 7 Güterverkehrs-EVU, 3 Personenverkehrs-EVU sowie 15 EVU mit Charterverkehr. Das Segmentergebnis beläuft sich auf CHF 0,152 Mio. Darin eingeschlossen ist ein Beitrag der BLS Netz AG von CHF 5,075 Mio. zur Sanierung des Vorsorgewerks der BLS.

trägt in den drei vollen Betriebsjahren rund 60 Prozent respektive 55 405 Züge. Über die Bergstrecke mussten in diesem Zeitraum nur 1,9 Prozent der Züge umgeleitet werden. Den grössten Teil der Umleitungen verursachten Zugsverspätungen und ETCSStörungen. Spitzentag mit 113 Zügen war im vergangenen Jahr der 9. Juni. Das Transportvolumen im Güterverkehr auf der Lötschbergachse konnte gegenüber dem Vorjahr wieder aufgefangen werden. Mit einer Steigerung um 2,1 Prozent auf 23,1 Mio. Bruttotonnen wurde der Stand 2008 beinahe wieder erreicht. Am 20. Mai 2010 gab es zudem einen neuen Tagesrekord zu verzeichnen, mit einem Transportvolumen von 113 241 Bruttotonnen und 91 Güterzügen. Die Nachfrage im Personen- und Güterverkehr auf der Nord–Süd-Achse wächst rasch, das hat das Berichtsjahr erneut bewiesen. Die Kapazitäten bei der Infrastruktur müssen deshalb rechtzeitig bereitgestellt werden. Dies betrifft insbesondere den Raum Aaretal / Knoten Bern, den Lötschberg-Basistunnel sowie den Raum Basel – Olten. Ein Ausbau des Lötschberg-Basistunnels würde einen Halb-

Transitgüter Lötschbergachse In Mio. Bruttotonnen

Lötschberg-Basistunnel (NEAT)

Der NEAT-Basistunnel war im Berichtsjahr anhaltend stark ausgelastet. Der mittlere Auslastungsgrad betrug 75 Prozent, wobei unter der Woche kaum mehr freie Kapazitäten vorhanden waren. Seit der fahrplanmässigen Inbetriebnahme am 9. Dezember 2007 durchfuhren per Ende 2010 92 255 Güter-, Dienst- und Personenzüge den Lötschberg-Basistunnel. Der Anteil der Personenzüge be-

26

25 20 15 10 5 0 05

07

08

09

10

Der Güterverkehr über die Lötschberg­ achse wächst und ist bereits wieder nahe am Niveau vor der Wirtschaftskrise.

BLS Geschäfts Bericht 2010

06

stundentakt von Bern ins Wallis ermöglichen und die heutige Güterverkehrskapazität mindestens verdoppeln. Im März 2010 hat die BLS eine Studie vorgestellt, die aufzeigt, dass der Ausbau des heute zu zwei Dritteln einspurigen LötschbergBasistunnels unter laufendem Betrieb machbar ist. Die Kosten betragen im Vollausbau rund 1,3 Mia. CHF bei einer Bauzeit von rund 12 Jahren. Die BLS wird sich bei Bund und Kantonen dafür einsetzen, dass die entsprechenden Ausbauprojekte priorisiert angegangen werden. Netzentwicklung

Die BLS Netz AG hat einen Langfristplan erstellt, welcher alle Netzentwicklungsmassnahmen der nächsten 15 Jahre enthält. Aufbauend auf den Streckenkonzepten sind darin alle Projekte zum Ausbau des Angebots, der Behindertengleichstellung und zur Umsetzung des Perronnutzlängenstandards berücksichtigt. Ende 2010 erfüllte rund ein Drittel aller Haltepunkte die Anforderungen des Gesetzes zur Behindertengleichstellung. Die verbleibenden Haltepunkte müssen bis 2023 diesen Anforderungen genügen. Der Langfristplan gibt einen Überblick über die benötigten Gelder für die Netzentwicklung und den zeitlichen Bedarf dieser Mittel. Zudem dient er der frühzeitigen Koordination von Erneuerungs- und Erweiterungsmassnahmen: Ziel ist es, die Ausbauten im Rahmen der Netzentwicklung dann vorzunehmen, wenn ohnehin umfangreiche Massnahmen für den Substanzerhalt anstehen. Dadurch wird ein effizienter Einsatz der vorhandenen finanziellen Mittel gewährleistet.


Geschäftsbereiche

zubringen – gerade auch im Hinblick auf die künftig neu zu ordnende Bahnlandschaft.

Computersimulation des Westportals des Rosshäuserntunnels.

Streckenkonzepte Solothurn – Burgdorf und im Simmental

Im vergangenen Jahr beschäftigte sich die BLS namentlich mit der Netzentwicklung auf den Strecken Solothurn – Burgdorf und Spiez –Erlenbach – Zweisimmen. Für beide Netzabschnitte konnte sie je ein Streckenkonzept erarbeiten. Diese Konzepte haben zum Ziel, den langfristigen Ausbau der Infrastruktur (Erweiterung) aufgrund der Angebotsentwicklung aufzuzeigen und mit dem Substanzerhalt abzustimmen. ZBB – wegweisend für die Zukunft des Bahnknotens Bern

Die BLS wirkte im Berichtsjahr intensiv an den Studienarbeiten zur künftigen Entwicklung des Knotens Bern mit, welche im Rahmen des Projekts ZBB Zukunft Bahnhof Bern zusammen mit dem Kanton Bern, den SBB, dem RBS und der Stadt Bern vorangetrieben werden. Im Juni 2010 konnte der Öffentlichkeit ein erster Variantenfächer für einen zukunftsweisenden Ausbau der heutigen Bahnhofanlagen präsentiert werden. Die BLS begrüsst diese umfassende Evaluation. Sie ist zwar nicht Eigentümerin der Anlagen im Bahnhof Bern. Mit rund 880 täglichen Zügen ist sie aber deren grösste Nutzerin und schliesst mit ihrer Infrastruktur direkt an. Die BLS ist gleichermassen bestrebt, die Gesamtsicht des öffentlichen Verkehrs ein-

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Abgesehen von der zu wählenden baulichen Lösung, ist es aus Sicht der BLS entscheidend, dass ein Ausbau deutlich vor 2030 realisiert werden kann. Ein grosser Schritt ist notwendig, denn der Bahnhof Bern ist heute schon weitgehend ausgelastet und wird das absehbare Wachstum nur mit einer mutigen Weiterentwicklung der Bahnanlagen bewältigen können. Ende 2010 war noch kein Variantenentscheid gefallen. Bauprojekte 2010

Die BLS Netz AG führte im Jahr 2010 zahlreiche Erneuerungs- und Unterhaltsarbeiten durch. Dazu einige Kennzahlen: Bauprojekte 2010

2009

Oberbauerneuerungen (in km)

15,7

23,1

Weichenerneuerungen (Anzahl)

36

29

Gleisunterhalt/Stopfen (in km)

65

105

Gleisunterhalt/Schleifen (in km)

155

145

Perronerneuerungen/ Neubauten (in km)

0,36

0,69

Erneuerung Bankett (in km)

9,98

10,12

Ersatz Signum durch Eurobalisen (Anzahl)

64

45

Ersatz Fahrleitung (in km)

11,7

9

Ersatz Fahrleitungs­ masten (Anzahl)

197

205

Doppelspurausbauten auf der Strecke Bern–Neuenburg

Im Berichtsjahr konnte die BLS Netz AG einige wichtige Ausbauprojekte weiterentwickeln. Einen Schwerpunkt bildete das laufende Plange-

BLS Geschäfts Bericht 2010

nehmigungsverfahren für den Doppelspurausbau Rosshäusern–Mauss mit dem Rosshäuserntunnel. Infolge von Einsprachen und behördlichen Auflagen zur Umweltverträglichkeit mussten verschiedene Projektanpassungen ausgearbeitet werden. Im Bahnhofbereich von Rosshäusern wurden ergänzende Lärmschutzmassnahmen projektiert und als Projektänderung neu publiziert und aufgelegt. Durch die entstandenen Verzögerungen im Bewilligungsverfahren rechnet die BLS im rund 200 Mio. CHF teuren Projekt sowohl beim Baubeginn als auch bei der für 2015 geplanten Inbetriebnahme mit einer Verspätung von bis zu einem Jahr. Frühestens im Herbst 2011 kann mit ersten Vorarbeiten gestartet werden. Der Doppelspurausbau Fanelwald– Zihlbrücke auf der BLS-Strecke Bern– Neuenburg konnte planmässig im August 2010 gestartet werden. Die damit im Zusammenhang stehende Verschiebung der 66-kV-Hochspannungsleitung der SBB ist abgeschlossen, der Materialersatz für die Dammschüttung auf der gesamten Länge ist unter Beibehaltung des Bahnbetriebes erfolgt. Besondere Herausforderungen waren der sehr schlechte, setzungsempfindliche Baugrund mit hohem Grundwasserspiegel und die komplexe Baulogistik sowie das Bauen im Naturschutzgebiet mit den zahlreichen Schutzauflagen, die eingehalten werden mussten. Aus heutiger Sicht erfolgt die Inbetriebnahme planmässig im Dezember 2012. Die Investitionen belaufen sich auf insgesamt CHF 13,5 Mio. Bahnhofsumbauten in Spiez und Willisau

In Spiez konnten die umfangreichen Sanierungsarbeiten am Aufnahmegebäude gestartet werden. Mit dem Bauprojekt will die BLS den Bahnhof Spiez grundlegend modernisieren und mit einem attraktiven Reisezen-


Geschäftsbereiche

trum an bester Lage ergänzen. Das Erdgeschoss wird von ertragsstarken kommerziellen Nutzungen belegt, wie dem avec-Shop der Valora, der Raiffeisenbank Thunersee Süd und dem erneuerten Buffet-Restaurant. In den Obergeschossen entstehen Büros und Sitzungszimmer für den Eigenbedarf. Im Untergeschoss sind die Garderoben für das Lok- und Zugspersonal sowie Nebenräume für Restaurant und Betriebsführung angeordnet. Die Arbeiten verliefen planmässig. Die BLS Netz AG investiert in das Bahnhofgebäude Spiez insgesamt 10 Mio. CHF. In Willisau schloss die BLS im Juni 2010, im Anschluss an die Anpassung der Bahnanlagen, den Umbau des Aufnahmegebäudes ab. Ein avecShop, das BLS Reisezentrum sowie eine öffentliche WC-Anlage sind seither neu unter einem Dach. In die Gesamterneuerung des Bahnhofs Willisau investierten die BLS AG, der Kanton Luzern und die Stadt Willisau insgesamt rund 14 Mio. CHF. Unbewachte Bahnübergänge werden saniert

Zur Erhöhung der Sicherheit sollen die unbewachten Bahnübergänge auf dem Netz der BLS aufgehoben oder

saniert werden. Aus diesem Grunde hat der Verwaltungsrat der BLS am 11. Dezember 2009 dem Sanierungsprogramm Bahnübergänge zugestimmt und einen Rahmenkredit von CHF 16,8 Mio. genehmigt. Die BLS startete die Arbeiten des Sanierungsprogramms Anfang 2010. Von 122 unbewachten Bahnübergängen konnten im Berichtsjahr fünf saniert werden. Die Priorität bei den Massnahmen liegt in der Aufhebung oder der Entflechtung von Schiene und Strasse durch den Bau von rückwärtigen Erschliessungswegen oder Unterführungsbauwerken. Die Vorschriften bezüglich unbewachter Bahnübergänge wurden verschärft. Aus diesem Grunde müssen schweizweit alle nicht gesetzeskonformen Bahnübergänge bis Ende 2014 saniert werden. Der Sanierungsfortschritt wird vom BAV überwacht.

Bei der BLS Netz AG bestehen heute, neben der Betriebszentrale in Spiez als Herzstück, mehrere Fernsteuerzentralen sowie Bahnhöfe, welche eine Fernsteuerung über ein Leitsystem nicht zulassen und aus diesem Grund örtlich bedient werden. Die BLS will diese bis 2021 schrittweise in Spiez zentralisieren, was grosse Auswirkungen auf Betrieb und Mitarbeitende haben wird. Das entsprechende Fernsteuerkonzept soll im Jahr 2011 konkretisiert werden.

Ausblick

Im Dezember 2010 wurde der Analogfunk, welcher für die Bahnkommunikation zwischen Fahrzeug und Fahrdienstleiter zuständig war, definitiv durch die neue Bahnkommunikationsplattform GSM-R (Global System for Mobile Communications for Railway Applications) abgelöst. Die

Die Umsetzung der Strategie FIT15 stellt für die kommenden Jahre einen Schwerpunkt der BLS Netz AG dar. 2011 führt sie eine Prozess- und Organisationsüberprüfung innerhalb der gesamten BLS Netz AG durch. Damit sollen die bestehenden Prozesse und Strukturen auf ihre Stärken und Schwächen überprüft, bestehende Doppelspurigkeiten abgebaut und eine den aktuellen Bedürfnissen angepasste Prozesslandkarte und Organisationsstruktur erarbeitet werden. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Schulung der Mitarbeitenden zur Kundenorientierung. 2011 soll ein Viertel der gesamten Belegschaft geschult werden. Im Herbst 2011 soll der erste Spatenstich zum Bau des Rosshäuserntunnels und der Doppelspur Rosshäusern – Mauss erfolgen.

BLS Geschäfts Bericht 2010

Ausbau der Betriebszentrale Spiez

Vom Analogfunk zu GSM-R

Das neue Reisezentrum im Bahnhof Spiez: Im Herbst 2011 wird der Umbau abgeschlossen.

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BLS Netz AG verfügt im internationalen Korridor zwischen Thun und Brig über eine eigene hochverfügbare GSM-R-Infrastruktur. Für die restlichen Strecken wird der GSM-RService bei den SBB bezogen und über das Mobilfunknetz der Swisscom abgedeckt.


Geschäftsbereiche

Bahn­ produktion Die BLS schafft einen neuen Geschäfts­ bereich Bahnproduk­ tion. Die strategi­ schen und erste personelle Entscheide wurden im Berichts­ jahr gefällt. Der ope­ rative Start der Bahn­ produktion mit rund 1500 Mitarbeitenden erfolgt im Mai 2011. Im August 2010 entschied der Verwaltungsrat, innerhalb der BLS AG einen neuen Geschäftsbereich Bahnproduktion zu schaffen. Ziel ist es, dadurch alle Bahnleistungen kundenorientierter, mit besserer Qualität und gleichzeitig effizienter erbringen

zu können. In der Bahnproduktion sind ab dem 1. 1. 2011 die bisherigen Bereiche Werkstätten, Zugförderung sowie Teile des Personenverkehrs zusammengefasst. Der Bereich zählt rund 1500 Mitarbeitende. Der Personenverkehr konzentriert sich dagegen künftig auf alle markt- und bestellerseitigen Aufgaben und die Steuerung des Angebotes. Die ersten personellen Entscheide zur Besetzung der obersten Führungspositionen sind noch im Berichtsjahr gefallen. Die Personen treten ihre Stellen gestaffelt bis Anfang Mai 2011 an. Bis zu diesem Zeitpunkt sollen die organisatorischen Massnahmen abgeschlossen sein und alle Mitarbeitenden ihre künftige Funktion kennen. Ab Mai wird die Führung der Bahnproduktion ihre operative Tätigkeit aufnehmen. Die BLS wird alle Kadermitglieder der betroffenen Bereiche in die Umsetzung einbeziehen und im Prozess des Wandels unterstützen. Ebenfalls durchlaufen alle Mitarbeitenden der Bahnproduktion einen Workshop, der mithelfen soll, die neue Funktionsweise der Bahnproduktion zu verankern.

«KOMPAKTer» Hochbetrieb: Zwei Mitarbeitende der Werkstätte Spiez arbeiten an einer Klimaanlage.

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BLS Geschäfts Bericht 2010

Bahnproduktion

Werk­ stätten Die Werkstätten befinden sich im Umbruch: Spezialisie­ rung, neue Produk­ tionskultur und die Ersatzlösung für den Wegfall der Aebimatt bis spätestens Ende 2019 werden den Bereich grundlegend verändern. Die BLS erbringt mit ihren vier Werkstätten Instandhaltungsleistungen für den Personenverkehr, die BLS Netz AG und die BLS Cargo AG wie auch für externe Kunden. Im Berichtsjahr erwirtschaftete sie damit ein Spartenergebnis in der Höhe von CHF 1,362 Mio. Mit der vom Verwaltungsrat beschlossenen Neuausrichtung, dem Projekt IH2020, soll die Instandhaltung, basierend auf den drei Werkstätten Spiez, Bönigen und Oberburg, professionalisiert werden. Auslöser dafür ist der Wegfall der Werkstätte Aebimatt auf Ende 2019 wegen geplanten Bahnausbauten im Raum Bern. Im Zentrum der Überlegungen steht eine Konzentration auf das Kerngeschäft der Instandhaltung der BLS-Fahrzeuge. Weiter erwägt die BLS, zwei Standorte auf betriebsnahe Arbeiten zu spezialisieren, und den dritten auf Reparaturen und Revisionsarbeiten. Bis im Sommer 2011 arbeitet die BLS die entsprechende Detailstudie aus, welche die Mach-


Geschäftsbereiche

Die BLS führt OPAL schrittweise innert rund dreieinhalb Jahren ein. Die erste von drei Projektphasen konnte sie noch im Herbst 2010 initialisieren. Diese erfasst den Komponententausch auf den Zügen wie beispielsweise von Stossdämpfern oder Klimageräten. Später folgt die Phase mit dem 3R-Geschäft (Reparatur, Revision, Retrofit) sowie zuletzt die betriebsnahe Instandhaltung und die Planungs- und Kennzahlensysteme.

Cockpit Werkstätten

1,36

Mio. CHF Segmentergebnis Werkstätten

170

Anzahl Drittkunden

barkeit nachweisen soll. Zentrale Ziele der Neuausrichtung sind, die Wettbewerbsfähigkeit auf dem Bahnmarkt sicherzustellen und die Verfügbarkeit der Fahrzeuge zu erhöhen. Industrielle Produktionskultur

Weiter hat die BLS 2010 beschlossen, ein einheitliches Führungs-, Planungs- und Steuerungssystem für alle Instandhaltungsprozesse einzuführen. Das Projekt OPAL entspricht einer neuen, industriellen Produktionskultur. Eine durchgängige Planung mit den internen Kunden optimiert die Abläufe innerhalb der Bahnproduktion und erhöht, wie angestrebt, die Fahrzeugverfügbarkeit.

43 Fahrzeuge modernisiert

Stark ausgelastet waren die Werkstätten im Berichtsjahr mit KOMPAKT, dem Refit- und Komfortsteigerungsprogramm. Die BLS bringt ihr Rollmaterial damit auf einen einheitlichen Stand. 2010 waren es insgesamt 43 Fahrzeuge, wovon 9 RBDe 565, 6 RBDe 566 II, 10 Jumbo und 18 NINA, welche so modernisiert werden konnten. Von den insgesamt 152 Fahrzeugen waren Ende 2010 drei Viertel überarbeitet. Die Werkstätten leisteten dafür über 80 000 Mannstunden an den Standorten Bönigen, Oberburg und Spiez. Gleichzeitig nutzten die Werkstätten die Stillstandzeiten für Teilrevisionen, Reparaturen und Ergänzungsarbeiten.

Funken sprühen: In der Bahnproduktion, auch in den Werkstätten, wird vieles neu.

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BLS Geschäfts Bericht 2010

Dach- und Lärmsanierung

Im August 2010 begann die Werkstätte Bönigen mit der Dachsanierung zweier Autopendelzüge. Die Wagendächer werden im zweiten Quartal 2011 fertiggestellt. Danach wird eine zweite Serie von Wagendächern saniert. Als Novum in der Fertigung reinigen die Mitarbeitenden die Schweissnähte mit einer mobilen Sandstrahlanlage mit australischem Granatsand. Die Werkstätten Oberburg und Bönigen führen Lärmsanierungen an Fahrzeugen durch. Der Einbau von Kunststoffbremssohlen vermindert die Brems- und Rollgeräusche. Bisher wurden die Lärmsanierungen an über 100 Wagen durchgeführt. Das durch den Bund finanzierte Projekt dauert bis Ende 2015. Neue Berufs- und Schutzbekleidung abgeschlossen

Im vergangenen Jahr hat die BLS die Einführung der neuen Berufs- und Schutzbekleidung für rund 550 Mitarbeitende abgeschlossen. Sie investierte dazu über vier Jahre rund CHF 600 000. Die Bekleidung ist in den Farben Orange und Blau gehalten und dient damit zusätzlich als Warnkleidung bei allen auftretenden Lichtverhältnissen.


Geschäftsbereiche

Bahnproduktion

Cockpit Zugförderung

Zug­ 541 254 förderung Züge Personenverkehr

Das Geschäftsjahr 2010 war für die Zug­ förderung ein Jahr der Konsolidierung und ein Jahr mit Veränderungen. Mit Flexibilität meisterte sie den anfänglichen Überbestand und den Verkehrsaufschwung. Die Zugförderung musste im Berichtsjahr einen anfänglichen Überbestand an Lokpersonal bewältigen. Die BLS griff dabei auf die im Vorjahr mit den Sozialpartnern ausgehandelten, sozial verträglichen Massnahmen 2010 zurück. Umgekehrt waren die Vorzeichen ab Mitte Jahr: Mit dem Aufschwung im Güterverkehr stieg das Verkehrsvolumen im Cargoverkehr und damit der Bedarf an Lokpersonal rasch wieder an und lag bis Ende Jahr deutlich über den Verkehrsprognosen 2010. Neuer Produktionsstandort Luzern

Auch 2010 wie in den Vorjahren vollzog die Zugförderung mehrere Personalverschiebungen. Die Eröffnung der S-Bahn Luzern West mit dem erfolgreichen Aufbau des neuen Produktionsstandortes Luzern (22 Lokführerinnen und Lokführer) war ein Höhepunkt für die Zugförderung. Im Zuge der Verschiebung der Produktionsregion aus dem Jura in die Innerschweiz musste die BLS den

31

22 203 15 Züge Güterverkehr

Lokpersonalstandorte

Standort Solothurn schliessen. Auch in der Region Oberland bereinigte die Zugförderung mit der Schliessung des Depots Frutigen die Produktionsstandorte. Damit verfügt die BLS neu über 15 Lokpersonalstandorte. Für alle Mitarbeitenden konnten gute Arbeitssituationen innerhalb der Zugförderung gefunden werden. Jahr der Konsolidierung

Das 2009 erarbeitete Geschäftsmodell und die Strategie Zugförderung bestanden im Berichtsjahr ihre Feuerprobe. Dabei wurden die ersten vier Teilschritte der strategischen Stossrichtungen wie Aufbau eines finanziellen Kennzahlensystems, Führungsentwicklung des Flächenkaders, Entwicklung von Qualitätskennzahlen und Einführung eines elektronischen Endgerätes für das Lokpersonal (in Form eines Laptops) erfolgreich vorangetrieben. Das elektronische Endgerät beschleunigt den Informationsfluss über fahrdienstliche Daten. Per Ende 2010 waren gegen 80 Prozent der rund 650 Lokführer und Lokführerinnen mit einem Laptop ausgerüstet. Im Jahr 2011 werden die beiden grossen Berufskategorien Zug- und Lok-

BLS Geschäfts Bericht 2010

Moderner Führerstand: Das Lokpersonal erhält die Fahrdienstinfos elektronisch via Laptop.

personal zusammengeführt und in den Geschäftsbereich Bahnproduktion integriert. Dies erlaubt künftig eine gemeinsame Produktionssicht auf dem Zug.

Ausblick Bahnproduktion Ein wichtiges Thema im Jahr 2011 wird die Integration der bisherigen Bereiche in den neuen Geschäftsbereich Bahnproduktion sein, der ab Mai operativ geführt wird. Die Verankerung der neuen Zusammenarbeit innerhalb der Bahnproduktion bei den Mitarbeitenden und die Weiterentwicklung der Strategien und Prozesse stehen dabei im Vordergrund. Zudem wird das Modernisierungsprogramm der Fahrzeuge grösstenteils abgeschlossen.


Geschäftsbereiche

Personal Die BLS befindet sich in einem grossen Veränderungspro­ zess. Führungskräfte und Mitarbeitende sind stark gefordert. Der Bereich Personal unterstützt die Ver­ änderungsprozesse mit der Weiterent­ wicklung der Füh­ rungskultur, persön­ licher Förderung und Change­ Programmen. Cockpit Personal

durchschnittlich 438 Mitarbeiterinnen verzeichnete die BLS im abgelaufenen Jahr den bisher höchsten Frauenanteil. Er stieg gegenüber dem Vorjahr von 14,6 auf 15,2 Prozent. Wie im Vorjahr standen 98 Auszubildende bei der BLS im Einsatz. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 2010

2009

Personenverkehr (Bahn, Bus und Schiff)

482

466

Infrastruktur (BLS Netz AG)

786

786

Werkstätten

473

475

Zugförderung (inkl. Lokführer/­innen)

716

728

Management Services

177

158

2634

2613

BLS Cargo AG

79

84

BLS Cargo Italia S.r.l.

25

22

8

10

96

98

4

4

2846

2831

BLS AG

Total

BLS Cargo Deutschland Busland AG

2846 15,2 % 98

Emmental Tours AG

Mitarbeitende

BLS-Gruppe

Fokus Führungskultur

Stand jeweils am 31. 12.

Frauenanteil

Auszubildende

Die BLS beschäftigte im vergangenen Jahr 2846 Mitarbeitende aus 22 Nationen. Das sind 15 Mitarbeitende oder 0,5 Prozent mehr als im Vorjahr (Stand Ende Jahr). Umgerechnet auf Vollzeitstellen beschäftigte die BLS 2750 Personen im Jahresdurchschnitt bzw. 2755 Stellen per Ende Jahr. Mit

32

Die BLS durchläuft einen Prozess grosser Veränderungen. Das Unternehmen setzt sich ambitionierte Ziele, um die Herausforderungen zu meistern und langfristig erfolgreich zu sein. Dies kann es nur, wenn es ihm gelingt, kontinuierlich qualifizierte und passende Mitarbeitende zu finden, sie zu hohen Leistungen zu motivieren und über einen längeren Zeitraum im Unternehmen zu halten. Eine attraktive Arbeitgeberin zu sein, ist ein wichtiger Erfolgsfaktor. Einen Schwerpunkt setzte die BLS im vergangenen Jahr deshalb in die Verbesserung wichtiger Dienstleistungen

BLS Geschäfts Bericht 2010

und Prozesse im Bereich Personal. Verschiedene Optimierungsmassnahmen in der Personalgewinnung, bei der Einführung neuer Mitarbeitenden, in der Personalentwicklung und im Personalmarketing sind bereits umgesetzt. Ziel ist es, die Vorzüge der BLS für die Mitarbeitenden sichtbarer und zugänglicher zu machen, sowie Führungskräfte und Mitarbeitende in ihrer täglichen Arbeit besser zu unterstützen.

Einen zweiten Schwerpunkt bildete die Weiterentwicklung der Führungskultur. Die Veränderungen und internen Reorganisationen stellen insbesondere an die Führungskräfte hohe Anforderungen. Die Führungskultur der BLS stellt einen reifen, positiven Führungsstil in den Vordergrund. Die BLS-Führungskräfte sollen sich durch verantwortungsvolles und selbstreflektierendes Verhalten auszeichnen. Sie bekennen sich zur persönlichen Weiterentwicklung und fördern die stärkenorientierte Entwicklung ihrer Mitarbeitenden. Bereits im Jahre 2009 hat die BLS Führungsleitlinien verabschiedet. Die Führungsleitlinien «Ich bin echt», «Ich traue dir zu» und «Wir bewegen!» schaffen ein gemeinsames Führungsverständnis und werden im Alltag immer stärker gelebt. Um die Führungskultur weiterzuentwickeln, hat die BLS 2010 auch die Form der Kaderanlässe erneuert. Dienten diese bis anhin vor allem der Informationsvermittlung, liegt der Fokus heute auf dem Dialog und dem gemeinsamen Entwickeln und Vertiefen strategischer Fragestellungen. Lohnsumme steigt um 1,5 Prozent

Die Verhandlungen mit den Sozialpartnern für das Lohnjahr 2011


Geschäftsbereiche

sie auch an die Mitarbeitendenförderung. Das Verbesserungspotenzial geht die BLS mit einem breit abgestützten Massnahmenpaket in allen Bereichen an. Den unternehmensweiten Schwerpunkt bildet dabei das Thema Mitarbeitendenförderung. An der alle zwei Jahre durchgeführten Mitarbeitendenbefragung haben 1592 Mitarbeitende der BLS und ihrer Tochterunternehmen teilgenommen. Das sind rund 57 Prozent aller Mitarbeitenden oder 9 Prozent weniger als im Jahr 2008. Neues HR-Modell umgesetzt Kundennah: Das Zugpersonal auf den BLS­Zügen.

konnten in einem offenen und partnerschaftlichen Verhältnis abgeschlossen werden. Die BLS erhöht die Lohnsumme für das Jahr 2011 um rund 1,5 Prozent. Mit 0,9 Prozent der Lohnsumme finanziert sie die lohnsystembedingten sowie die individuellen Lohnanpassungen. Zudem erhöht die BLS die Gehälter der Mitarbeitenden mit Gesamtarbeitsvertrag generell um 0,6 Prozent. Die Lohnanpassungen treten per 1. April 2011 in Kraft. Für die Kadermitarbeitenden erfolgte keine generelle Lohnanpassung. Mitarbeitendenbefragung 2010: Zufriedenheit gesamthaft gestiegen

Die Mitarbeitenden der BLS sind stolz auf «ihre» BLS. Ihnen liegt viel an der Zukunft des Unternehmens. Zufrieden sind sie auch mit ihrer Arbeit, bei der sie ihre Kenntnisse und Fähigkeiten voll einsetzen können. Insgesamt ist die Zufriedenheit der Mitarbeitenden um 3 Punkte auf 69 Punkte gestiegen (2008: 66 Punkte). Kritisch beurteilen die Mitarbeitenden die Organisationsstrukturen und die Zusammenarbeit in den Bereichen. Höhere Erwartungen haben

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Per 1. April 2010 stellte sich der Bereich Personal neu auf. Mit der Neuausrichtung will die BLS einerseits die strategische HR-Beratung stärken, andererseits die Personaladministration und die HR-Dienstleistungen in hoher Qualität sicherstellen. Im HR-Dienstleistungs-Center kommt dazu eine neue standardisierte SAPHCM-Software zum Einsatz. Erste Erfahrungen zeigen, dass das neue Geschäftsmodell mit den Bereichen Beratung, Experten und Dienstleistungs-Center zur erfolgreichen Umsetzung der HR-Strategie beiträgt und zu einer Professionalisierung der HR-Leistungen führt. Deckungsgrad beim Vorsorgewerk der BLS AG steigt auf rund 95 Prozent

Im Berichtsjahr konnte die BLS die Personalvorsorge auf ein neues, stabiles Fundament stellen. Per 1. Juli 2010 wechselten die Versicherten der BLS AG und der BLS Cargo AG von der Ascoop in die neue Sammelstiftung Symova. Vorgängig hatten sie mit grosser Mehrheit dem Wechsel zugestimmt. Die Symova bietet allen Versicherten die gleichen Leistungen an wie bisher. Die neue Personalvorsorgestiftung ist gut gestartet und hat in ihrem ersten Geschäftsjahr mit 4,82 Prozent eine Rendite erzielt, die über dem Branchendurchschnitt liegt.

BLS Geschäfts Bericht 2010

Der konsequent umgesetzte Sanierungsplan wirkt sich positiv auf die Entwicklung des Deckungsgrades aus. Dank dem guten Ergebnis konnte die BLS einen weiteren namhaften Sanierungsbeitrag in der Höhe von CHF 19 Mio. leisten. Dadurch erreichte der Deckungsgrad des Vorsorgewerks BLS per Ende 2010 95,3 Prozent (provisorisch).

Ausblick Die grossen Herausforderungen des kommenden Jahres liegen in der Begleitung der zahlreichen Veränderungs- und ChangeProjekte im Unternehmen, in der weiteren Vertiefung der BLS-Führungskultur sowie im Abschluss der Umsetzung des neuen HR-Modells.


Nachhaltigkeit

Als Transportunternehmen mit breiter Angebotspalette leistet die BLS einen wesentlichen Beitrag an ein umweltfreundliches Mobilitäts­ system. Der Erfolg der BLS beruht in erster Linie auf dem Nutzen, den sie ihren Kundinnen und Kunden bringt. Kompetente und motivierte Mit­ arbeitende sind dazu ebenso wichtig wie ein effizienter und ökologischer Mitteleinsatz. Die BLS bekennt sich deshalb zu einem umfassenden Ver­ ständnis von Nachhaltigkeit, das Ver­ antwortung gegenüber Gesellschaft und Umwelt mit Respekt gegen­ über den Bedürfnissen ihrer Kunden und Mitarbeitenden verbindet. 34

BLS Geschäfts Bericht 2010


Nachhaltigkeit

D

ie wachsende Mobilität ist in der Schweiz wie im Ausland eine der zentralen Herausforderungen für eine nachhaltige Entwicklung. Der Flächenbedarf für Infrastrukturbauten nimmt zu, die Zerschneidung natürlicher Lebensräume schreitet voran, der Energieverbrauch und die CO2-Emissionen steigen trotz grosser technischer Fortschritte weiter an. So haben zum Beispiel die CO2-Emissionen des gesamten Verkehrs gemäss dem Treibhausgasinventar der Schweiz zwischen 1990 und 2008 um 14,4 Prozent zugenommen, während bei den übrigen Sektoren eine Abnahme um rund 5 Prozent zu verzeichnen ist. Der öffentliche Verkehr geniesst diesbezüglich zu Recht einen guten Ruf. Die Bahn trägt gemäss dem Treibhausgasinventar gerade einmal zwei Tausendstel zu den verkehrsbedingten CO2-Emissionen der Schweiz bei. Grosse Hoffnungen ruhen denn auch auf einer Verlagerung des Strassenverkehrs auf die Schiene. Die BLS kann mit ihrem umfassenden Angebot im Bereich der öffentlichen Mobilität einen wesentlichen Beitrag leisten bei der Abkehr von fossilen Energieträgern hin zur nachhaltigen Nutzung erneuerbarer Ressourcen. Die BLS bekennt sich zu ihrer Verantwortung für eine intakte Umwelt (siehe Seite 36). Sie ist sich indes bewusst, dass ihr Beitrag zur Nachhaltigkeit nur gewährleistet ist, wenn es gelingt, ihre Leistungen Tag für Tag zur vollen Zufriedenheit ihrer Kunden zu erbringen, und wenn sie dabei auch als Unternehmen sorgfältig mit ihrer wertvollsten Ressource umgeht – den 2800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Die Indikatoren und Projekte der folgenden Seiten schaffen Transparenz über die Nachhaltigkeit des Unternehmens und machen Vergleiche mit anderen Anbietern möglich. Der Ausbau der Berichterstattung zu Nachhaltigkeitsindikatoren ist ein wichtiges Ziel, dem die BLS in Zukunft verstärkte Beachtung schenken will.

35

BLS Geschäfts Bericht 2010


Nachhaltigkeit

Umweltgrundsätze BLS Die BLS ist ein Unternehmen, das die Belange des Umwelt- und Naturschutzes gezielt erkennt und fördert. Sie wird von Öffentlichkeit und Mitarbeitenden als solches wahrgenommen. Sie erreicht dies, indem sie ihre Risiken und Chancen bezüglich der Umwelt kennt und beherrscht; die nachhaltige Mobilität in ihrem Wirkungsbereich gewährleistet; Verbesserungspotenziale gezielt erkennt, priorisiert und angeht. Die fünf Handlungsfelder In ihren Umweltgrundsätzen legt die BLS AG fünf Handlungsfelder von übergeordneter Bedeutung für den Umgang mit dem Themengebiet Umwelt fest: 1

Umweltfreundliche und innovative Weiter­ entwicklung der Infrastruktur, des Rollmaterials sowie der Schiffe und Busse.

2

Aktivere, auf Fakten basierte externe und in­ terne Kommunikation über den Beitrag der BLS zu einer nachhaltigen Mobilität.

3

Erkennen und Beherrschen bestehender und potenzieller neuer Umweltrisiken; klare Rege­ lung des Umgangs mit altbekannten Risiken.

4

Wahrnehmung der Chancen, welche sich aus dem aktiveren Einbezug von Umweltbelangen in Projekten ergeben (Sensibilisierung in­ tern, partnerschaftliche Zusammenarbeit mit externen Akteuren).

5

Wirtschaftliche und innovative Lösungen für fremdbestimmte Probleme (z.B. Abfälle in Zügen und Bahnhöfen).

2011 werden das Abfall- und das Energiemanagement Schwerpunkte der Umsetzung der neuen Umweltgrundsätze bilden.

36

BLS Geschäfts Bericht 2010


Nachhaltigkeit

Indikatoren zur ökologischen Nachhaltigkeit Energie und CO2

Energieverbrauch nach Energieart Brennstoffe Brennstoffe Treibstoffe Treibstoffe

übriger ÜbrigerStrom Strom Bahnstrom Bahnstrom

Der gesamte Energieverbrauch der BLS1 betrug 2010 rund 231 Gigawattstunden (GWh). Der mit Abstand grösste Teil des Energieverbrauchs (73 %) entfällt auf den Strombedarf des Bahnbetriebs.

300 300 250 250 200 200 150 150 100 100 50 50 0 0 2008 2008

Die Abnahme des Energieverbrauchs im Zeitraum 2008 – 2010 um rund 3 % ist vor allem auf leichtere und effizientere Fahrzeuge sowie auf die effizientere Rück­ speisung von Bremsenergie zurückzuführen. 2009 2009

2010 2010

Energieverbrauch nach Geschäftsfeld Bahn 82% 82 % Unspezifisch 12% 12 % unspezifisch

Bus3% 3% Bus Schiff3% 3% Schiff

Die Geschäftsfelder Bahn, Bus und Schiff tragen sehr unterschiedlich zum Energiebedarf bei. Der Bahnbe­ trieb beansprucht mit 82 % am meisten Energie. Busse und Schiffe sind mit je rund 3 % Anteil vergleichsweise unbedeutende Energieverbraucher. Gebäude und wei­ tere Verbraucher wie Werkstätten und technische Räume, welche diesen drei Geschäftsfeldern nicht klar zugeordnet werden können, verursachen die verblei­ benden 12 % des Energieverbrauchs.

CO2-Emissionen

CO2 ist das wichtigste Treibhausgas. Die CO2­Emissio­ nen der BLS2 haben im Zeitraum 2008 – 2010 um 7 % abgenommen. Dazu hat vor allem die Entwicklung bei den Brennstoffen beigetragen. Einen Beitrag lieferte unter anderem die Werkstätte Bönigen, die neu mit Erdgas anstelle von Heizöl beheizt wird. Bei den CO2­ Emissionen aus dem Treibstoffverbrauch glich sich die Abnahme der Fahrleistung bei den Schiffen und den dieselbetriebenen Schienenfahrzeugen mit der Zunahme bei den Bussen aus.

Brennstoffe Treibstoffe

12 000 10 000 8 000 6 000 4 000 2 000 0 2008

2009

2010

37

1

Inkl. des Stromverbrauchs Dritter auf der BLS­Bahninfrastruktur, ohne private PW zu Dienstzwecken und ohne Flugreisen

2

Ohne (sog. «graue») Emissionen aus der Bereitstellung der Energieträger

BLS Geschäfts Bericht 2010


Nachhaltigkeit

Feinstaub Fahrzeuge mit Partikelfilter Anteil in % Schienenfahrzeuge Busse

100 80 60 40 20 0 20071

2008

2009

2010

Dieselmotoren sind eine bedeutende Quelle gesund­ heitsschädigenden Feinstaubs. Durch den Einsatz von Partikelfiltern können diese Emissionen massiv redu­ ziert werden. 2010 waren 84 % der dieselbetriebenen Schienenfahrzeuge und 82 % der BLS­Busse mit ei­ nem Partikelfilter ausgerüstet. Die Nachrüstung der Schiffsflotte ist in Planung. 1

Busse: Für 2007 sind keine Angaben verfügbar

Lärmschutz Lärmschutz Realisierte Lärmschutzwände (Anteil in %)

Das BLS­eigene Rollmaterial erfüllt bereits seit Ende 2009 die gesetzlichen Anforderungen bezüglich des Lärmschutzes. Von den Lärmschutzwänden, die auf dem Netz der BLS AG erstellt werden müssen, sind gegenwärtig 9807 m (95 %) realisiert. Der Anteil der realisierten Lärmschutzwände hat zwischen 2009 und 2010 leicht abgenommen, weil ein neues Stück von 81 m Länge der Pflicht zur Realisierung einer Lärm­ schutzwand unterstellt wurde.

100 80 60 40 20 0 2007

2008

2009

2010

Reduktion des Energieverbrauchs und der CO2-Emissionen an BLS-Standorten Umsetzung der Energiesparmassnahmen MWh Realisierte Einsparung Zielwert

1500 1000 500 0 08 09 10 11 12 13 14 15 16

Die BLS hat mit der Energieagentur der Wirtschaft (EnAW) eine Zielvereinbarung abgeschlossen. Sie hat sich dazu verpflichtet, an sechs ausgewählten Stand­ orten (Werkstätten Spiez und Oberburg, Bahnhöfe Kandersteg und Spiez, Werft Thunersee, Geschäftssitz Genfergasse in Bern) den Verbrauch von Brennstoffen und Elektrizität zwischen 2007 und 2016 um über 1400 MWh (13 %) zu reduzieren. Mit den geplanten Mass­ nahmen können auch die jährlichen CO2­Emissionen massgeblich vermindert werden. Bis 2010 konnten bereits 60 % (rund 850 MWh) der ver­ einbarten Energieeinsparung realisiert werden. Gleich­ zeitig wurden die CO2­Emissionen um rund 190 t pro Jahr reduziert. Die bisher wirkungsvollsten Einzelmass­

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BLS Geschäfts Bericht 2010


Nachhaltigkeit

nahmen sind Rohrdämmungen an allen sechs Stand­ orten. Diese haben über die Hälfte der bisherigen Energieeinsparung bewirkt. Die Kosten der geplanten Massnahmen werden innerhalb von maximal acht Jahren durch tiefere Betriebskosten wettgemacht. Betriebliche Sicherheit und Arbeitssicherheit bei der BLS

Unregelmässigkeiten im Bahnbetrieb Anzahl Ereignisse pro Mio. auf dem BLS-Streckennetz gefahrene km Ereignisse Zielpfad – 30%

Sensibilisierungsprogramm Bodyguard Bodyguard ist der Name des 5­jährigen Programms der BLS für sicherheitsgerechtes Verhalten. Ziel ist es, betriebliche Ereignisse und Arbeitsunfälle um 30 bzw. 33 % zu senken sowie Fast­Unfälle zu erheben, um be­ reits aus diesen statt erst aus den Unfällen zu lernen, die tatsächlich stattgefunden haben.

40 30 20 10 0 06 07 08 09 10 11 12 13

Auch bei den Arbeitsunfällen ist nach Beginn des Pro­ gramms Bodyguard eine Abnahme zu verzeichnen. Allerdings hat sich diese Entwicklung 2010 nicht mehr fortgesetzt. Für die Rückkehr auf den Zielpfad sind zu­ sätzliche Anstrengungen erforderlich.

Arbeitsunfälle Unfälle pro Mitarbeiter Zielpfad –33% (2008)

0,10 0,08 0,06 0,04 0,02 0,00 06 07 08 09 10 11 12 13

39

Seit 2008 konnte die Anzahl der Unregelmässigkeiten des Bahnbetriebs auf der BLS­Infrastruktur durch menschliches oder technisches Versagen sowie durch Fremdeinwirkungen (z.B. Naturereignisse) deutlich re­ duziert werden.

BLS Geschäfts Bericht 2010

Definition von Sicherheitszielen 2010 wurden erstmals Sicherheitsziele (für 2011) auf Stufe Unternehmen definiert. Diese stützen sich auf Kennzahlen, welche die Bereiche betriebliche Sicher­ heit und Arbeitssicherheit abdecken. Die Sicherheits­ ziele sind relevant für alle Organisationseinheiten, bei welchen sicheres Arbeiten einen grossen Einfluss auf den Betrieb (Verfügbarkeit) hat oder wo Arbeitsplätze ein Risikopotenzial aufweisen.


Nachhaltigkeit

Indikatoren zur Kundenorientierung und zu den Mitarbeitenden Pünktlichkeit Pünktlichkeit Anteil (in %) der Züge mit weniger als 3 Minuten Verspätung 2009 2010

Pünktlichkeit ist ein zentrales Qualitätsmerkmal für je­ des Transportunternehmen. Die BLS hat sich zum Ziel gesetzt, dass 93,6 % aller Personenzüge mit weniger als 3 Minuten Verspätung zirkulieren. Dieses Ziel wur­ de bei den S­Bahn­Zügen 2010, wie auch schon 2009, übertroffen. Bei den RegioExpress­ sowie bei den üb­ rigen Regionalzügen konnte die Pünktlichkeit gegen­ über dem Vorjahr deutlich verbessert werden. Die Ziel­ vorgabe wurde bei den RegioExpress­Zügen jedoch immer noch verfehlt.

100 95

Zielwert 93,6 %

90 85 80 75 70 S-Bahn Regio- Regio Express

Kundenfreundliches Rollmaterial Modernisierung des Rollmaterials (Stand Ende 2010) Anteil (in %) der Zugskompositionen mit Ausstattungsmerkmal

Geschlossene Toiletten Niederflureinstieg Klimatisierung 0

20 40 60 80 100

Kundenfreundliches Rollmaterial Mit dem Erneuerungs­ und Komfortsteigerungspro­ gramm «Kompakt» wird ein bedeutender Teil der Fahrzeuge im BLS­Personenverkehr modernisiert und den heutigen Ansprüchen angepasst. Die Ausstattung der Zugskompositionen mit modernen Toiletten und Niederflureinstieg wurde im Rahmen des laufenden Programms 2010 abgeschlossen. Der Anteil der Zugs­ kompositionen mit klimatisierten Wagen soll bis 2012 auf über 90 % erhöht werden.

Rückmeldungen von Kundinnen und Kunden Kundenreaktionen Index Bahn Bus

Schiff Autoverlad

250 200 150 100 50 0 2007

2008

2009

2010

Rückmeldungen von Kundinnen und Kunden Die BLS erfasst sämtliche Kundenreaktionen1 im Hin­ blick auf die Verbesserung ihres Angebots. Der weit­ aus grösste Teil (2010 rund 90 %) der Beschwerden be­ trifft den Bahnbetrieb (Zuverlässigkeit, Fahrzeuge, Billettautomaten, Kundeninformation, Personal etc.). Der starke Anstieg beim Bus ab 2009 ist in erster Linie die Folge von grösseren Fahrplanänderungen: Neben Gewinnern gibt es stets auch Verlierer, was zu ver­ mehrten Kundenreaktionen führt. 1

40

BLS Geschäfts Bericht 2010

Schiff: vergleichbare Erfassung der Kundenreaktionen erst ab 2009


Nachhaltigkeit

Ausgaben für Aus- und Weiterbildung

Ausgaben pro Vollzeitstelle in CHF 3000 2000 1000 0 2009

2010

Investitionen in die Aus­ und Weiterbildung sind eine wichtige Grundlage für die Kompetenz der Mitarbeiten­ den. Die Ausbildungsausgaben pro Vollzeitstelle sind in diesem Bereich 2010 gegenüber 2009 um 35 % gesunken. Hauptgrund dafür ist, dass aufgrund der Konjunkturmassnahmen im Güterverkehr 2010 keine neuen Lokführer ausgebildet und entsprechend keine Lokführerklassen gebildet wurden. Ausserdem wurde ein Teil der Weiterbildungstage für das Lokpersonal vom Jahr 2010 ins Jahr 2011 verschoben. Umgekehrt war der Ausbildungsaufwand für das Zugpersonal 2010 leicht höher als im Vorjahr.

Zufriedenheit mitder der Arbeitssituation Zufriedenheit Mitarbeitenden Anteil Zufriedene in % 2008 2010

Die Zufriedenheit der Mitarbeitenden wurde 2008 und 2010 mit einer Befragung erhoben. Im Durchschnitt gaben 2010 69 % der Mitarbeitenden an, mit ihrer Ar­ beitssituation zufrieden zu sein. Dieser Wert liegt drei Prozentpunkte über der Befragung von 2008. Auch auf Ebene der einzelnen Geschäftsbereiche liegen die Zu­ friedenheitswerte 2010 generell leicht höher als 2008.

80 70 60 50 40

n tte tä ng ks ru er e W förd tur hr g uk ke Zu str ver fra n G In one o A rs rg Pe Ca S e BL täb mt S L / sa G ge S BL

41

BLS Geschäfts Bericht 2010


Nachhaltigkeit

Der Beitrag der BLS an eine nachhaltige Schweiz

D

ie Verlagerung des Verkehrs von der Strasse auf die Schiene ist eines der zentralen Postulate der Umwelt- und Verkehrspolitik der Schweiz. Als Mobilitätsdienstleisterin mit einem breit gefächerten Angebot trägt die BLS massgeblich dazu bei, das wachsende Verkehrsvolumen auf umweltverträgliche Weise zu bewältigen – sowohl beim Pendler- als auch beim Güterverkehr. Im Bereich des Freizeitverkehrs bietet die BLS ein attraktives Angebot an Alternativen, die das Auto überflüssig machen. Am Beispiel der Agglomeration Bern kann die Bedeutung des öffentlichen Verkehrs für die nachhaltige Entwicklung illustriert werden. S-Bahn Bern – Rückgrat der Agglomeration Auf den Zufahrtsachsen des Autobahnnetzes betrug das Verkehrswachstum im Raum Bern seit 2005 jährlich 1 Prozent. Auf dem Bahnnetz waren es Jahr für Jahr durchschnittlich 7 Prozent. Die relative Bedeutung der Schiene ist im Vergleich zur Strasse erheblich gestiegen.

Diese Entwicklung entspricht der Zielsetzung des Agglomerationsprogramms Verkehr + Siedlung Region Bern von 2005 (www.bernverkehr.ch). Dieses verlangt, dass das Wachstum der Region nicht mit steigenden Immissionen für die ansässige Bevölkerung verbunden sein soll. Ein attraktiver öffentlicher Verkehr und die weitere Verdichtung des Fahrplanangebots spielen für die Erreichung dieses Ziels eine zentrale Rolle. Der Ausbau der Bahn trägt somit massgeblich zur Umsetzung der Entwicklungsstrategie für die Agglomeration Bern bei.

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BLS Geschäfts Bericht 2010


Nachhaltigkeit

Die Transportleistung auf dem Regionalverkehrsnetz der BLS war 2010 um fast 45 Millionen Personenkilometer höher als im Vorjahr. Mit den heute auf Schweizer Strassen verkehrenden Personenwagen und einer durchschnittlichen Besetzung von 1,6 Personen pro Fahrzeug müssten für diese zusätzliche Transportleistung rund 2 Mio. Liter Treibstoff verbraucht und über 4600 Tonnen CO2 ausgestossen werden. Dazu kämen grosse Mengen von Luftschadstoffen wie Feinstaub und zusätzliche Lärmemissionen. Auch wenn fraglich ist, ob das Berner Strassennetz diese Verkehrsmenge überhaupt hätte aufnehmen können, macht diese Rechnung doch eines deutlich: Die Bahn ermöglicht die Befriedigung zusätzlicher Mobilitätsbedürfnisse bei massiv geringerer Umweltbelastung. Eine wesentliche Rolle spielt dabei der Umstand, dass die von der Bahn benötigte Elektrizität in Kraftwerken produziert wird, welche sehr geringe CO2- und Luftschadstoffemissionen verursachen.

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BLS Geschäfts Bericht 2010


Corporate Governance Die BLS orientiert sich in ihrem Handeln und in ihrer Bericht­ erstattung im Bereich Corporate Gover­ nance an den Emp­ fehlungen der Zulas­ sungsstelle der Berne eXchange, welche sich pragmatisch an den Standards des Swiss Code of Best Practice anlehnen. Zusätzlich zu den entsprechenden Vor­ schriften des schwei­ zerischen Aktien­ rechts sind die wesentlichen Grund­ sätze und Regeln zur Corporate Gover­ nance der BLS in den Statuten und im Or­ ganisationsreglement enthalten. Diese Dokumente werden vom Verwaltungsrat regelmässig über­ prüft und den aktuel­ len Anforderungen angepasst.

44

Generalversammlung

Verwaltungsrat

Die Generalversammlung ist das oberste Organ der Gesellschaft. Die ordentliche Tagung findet jährlich statt. Die Einladungsfrist beträgt 20 Tage. Traktandenanträge von dazu berechtigten Aktionärinnen und Aktionären sind 45 Tage vor der Generalversammlung dem Verwaltungsrat mitzuteilen. Für das Festlegen der Stimmrechtsverhältnisse gilt der Stand des Aktienbuchs 30 Tage vor einer ordentlichen oder ausserordentlichen Generalversammlung. Offizielles Publikationsorgan ist das Schweizerische Handelsamtsblatt.

Der Schweizerischen Eidgenossenschaft sowie den Kantonen Bern und Wallis steht gemäss den Statuten das Recht zu, einen Vertreter in den Verwaltungsrat zu delegieren. Die Schweizerische Eidgenossenschaft macht von diesem Recht zurzeit nicht Gebrauch. Die übrigen Mitglieder werden durch die Generalversammlung für jeweils drei Jahre gewählt, wobei eine Wiederwahl möglich ist.

Die Aufgaben und Kompetenzen der Generalversammlung sowie die Mitwirkungsrechte der Aktionärinnen und Aktionäre sind in den Statuten vom 23. Juni 2006 geregelt. Die Statuten sowie der Geschäftsbericht können am Sitz der Gesellschaft, Genfergasse 11, 3001 Bern, verlangt werden oder im Internet von der Website www.bls.ch heruntergeladen werden.

Alle Verwaltungsratsmitglieder üben ein nicht exekutives Mandat aus; kein Verwaltungsratsmitglied gehört der Geschäftsleitung der BLS AG oder einer der Konzerngesellschaften an. Die von der Generalversammlung gewählten Mitglieder sind unabhängig.

Die Generalversammlungen der BLS AG sind wie folgt angesetzt: Im Jahr 2011 27. Mai 2011 im Kursaal Bern Im Jahr 2012 15. Mai 2012 im Casino Kursaal Interlaken

BLS Geschäfts Bericht 2010

Angaben zum Verwaltungsrat und zur Führung

Gemäss Aktienrecht und Art. 21 der Statuten obliegt die Oberleitung der Gesellschaft dem Verwaltungsrat. Dieser beschliesst über alle Angelegenheiten, die nicht durch Gesetz oder Statuten ausdrücklich der Generalversammlung oder einem andern Organ vorbehalten sind. Die unmittelbare Führung seiner Geschäfte hat er gestützt auf die Statuten und gemäss einem Organisationsreglement an die Geschäftsleitung delegiert. Zum Vorbereiten von besonderen Geschäften hat der Verwal-


Corporate Governance

Konzernstruktur

BLS AG Bern

BLS Netz AG

BLS Cargo AG

Bern 33,4 %

Emmental Tours AG

Bern 52 %

BLS Cargo Italia S.r.l. Domodossola 100 %

Burgdorf 100 %

Busland AG Burgdorf 85,4 %

BLS Cargo Deutschland GmbH Weil am Rhein 100 %

Organigramm der BLS AG

Verwaltungsrat Präsident: Rudolf Stämpfli

* Mitglied der Geschäftsleitung ** Der Geschäftsleitung beigeordnet

Geschäftsleitung

CEO: Bernard Guillelmon *

Generalsekretariat

Reto Baumgartner *

Unternehmenskommunikation

Franziska Jermann *

Unternehmensentwicklung

Daniel Leuenberger *

Cargo (BLS Cargo AG)

Daniel Wyder *

Stephan Appenzeller **

Urban Tscharland

Personenverkehr a. i. Thomas Stupp

Dirk Stahl *

45

Finanzen

Thomas Müller **

BLS Geschäfts Bericht 2010

Personal

Informatik

Infrastruktur

Bahnproduktion Peter Fankhauser *


Corporate Governance

tungsrat zwei ständige Ausschüsse gebildet, die keine generellen Beschlusskompetenzen besitzen. Der Ausschuss Finanzen und Revision behandelt vertieft die folgenden Aufgaben im Zuständigkeitsbereich des Verwaltungsrats: Prozesse im Risikomanagement, Rechnungswesen und Finanzkontrolle, Finanzplanung, Budget, Rechnung des Unternehmens und des Konzerns, Belange der internen und externen Revision des Unternehmens und des Konzerns in Zusammenarbeit mit der Revisionsstelle sowie Sachgeschäfte mit besonderen finanziellen Konsequenzen. Der Ausschuss Personal- und Entschädigungsfragen behandelt vertieft die folgenden Aufgaben im Zuständigkeitsbereich des Verwaltungsrats: Festlegen der individuellen Jahresziele und Kenntnisnahme der individuellen Zielerreichung der Geschäftsleitung, Festlegen von Lohn und Boni der Geschäftsleitung im Rahmen der vom Verwaltungsrat zur Lohnpolitik genehmigten Grundsätze sowie Vorbereiten der Grundsätze der Kaderanstellungsbedingungen zuhanden des Verwaltungsrats. Die BLS verfügt über ein konzernweites internes Kontrollsystem (IKS). Dessen Wirksamkeit wird einer jährlichen freiwilligen externen Prüfung unterzogen. Die Ergebnisse werden dem Verwaltungsrat kommuniziert. Das IKS wird durch ein strategisches und operatives Risikomanagement ergänzt. Die Toprisiken werden im Verwaltungsrat behandelt und mit Massnahmen hinterlegt. Die Mitglieder des Verwaltungsrats haben im Jahr 2010 insgesamt CHF 322 000 an Vergütungen im Sinn von Art. 663bbis Abs. 2 OR bezogen. Die Vergütungen je Mitglied sowie weitergehende Angaben sind auf Seite 84 ausgewiesen.

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Angaben zur Geschäftsleitung

Die Mitglieder der Geschäftsleitung werden vom Verwaltungsrat gewählt. Die Ziele der Geschäftsleitung werden vom Verwaltungsrat jährlich festgelegt und beurteilt. Der Zielerreichungsgrad ist bestimmend für den leistungsabhängigen Lohnbestandteil. Kein Mitglied der Geschäftsleitung gehört dem Verwaltungsrat an. Die Geschäftsleitung nimmt unter der Leitung des Vorsitzenden die Gesamtleitung des Unternehmens wahr. Die Abgrenzung der Kompetenzen und die Aufgaben und Befugnisse zwischen Geschäftsleitung und Verwaltungsrat einerseits sowie innerhalb der Geschäftsleitung anderseits sind in einem Organisationsreglement sowie in einer Geschäfts- und Zuständigkeitsordnung festgelegt. Die Geschäftsleitung erstattet dem Verwaltungsrat regelmässig Bericht über den Geschäftsverlauf. Die Vergütungen im Sinn von Art. 663bbis Abs. 2 OR an die Mitglieder der Geschäftsleitung betragen insgesamt CHF 2 525 269; die höchste individuelle Vergütung an den Vorsitzenden der Geschäftsleitung beträgt CHF 438 531 (vgl. auch Seite 85). Im Vergleich zum Vorjahr ist die Gesamtsumme um CHF 120 335 höher. Dies ist darauf zurückzuführen, dass bei den personellen Veränderungen der Wechsel in der Funktion nicht in jedem Fall mit dem Austrittszeitpunkt zusammenfällt. Da die entsprechenden marktüblichen Vergütungsanteile mit der früheren Funktion in Zusammenhang stehen, sind sie auszuweisen (Art. 663bbis Abs. 1 Ziff. 4 OR). Im Berichtsjahr hat sich die Geschäftsleitung stark erneuert

Per 19. Januar 2010 verliess die Leiterin Personenverkehr, Anna Barbara

BLS Geschäfts Bericht 2010

Remund, die BLS. Frau Remund führte den Bereich seit Dezember 2001 und zeichnete unter anderem für die Übernahme der normalspurigen S-Bahn Bern per Dezember 2004 sowie diverse Rollmaterialbeschaffungen verantwortlich. Seit Anfang Februar 2010 leitet Thomas Stupp den Personenverkehr interimistisch. Er wird diese Funktion bis Ende April 2011 weiterführen und danach eine neue Leitungsfunktion im Bereich Bahnproduktion übernehmen. Zum neuen Leiter Personenverkehr und Mitglied der Geschäftsleitung hat der Verwaltungsrat Andreas Willich gewählt. Er übernimmt den Geschäftsbereich auf den 1. Mai 2011. Seit Anfang Februar 2010 neu in der Geschäftsleitung vertreten ist Daniel Wyder als Leiter der Infrastruktur. Den Bereich führte bis dahin ad interim der Leiter Elektrotechnik, Daniel Pixley. Auf Ende August 2010 ist der Leiter Personal, Erwin Lätsch, in den vorzeitigen Ruhestand gewechselt. Herr Lätsch hat unter anderem während seiner Wirkungszeit mit den Gewerkschaften einen Gesamtarbeitsvertrag ausgehandelt. Dieser trägt wesentlich zum grossen sozialen Frieden innerhalb der BLS AG bei. Als Nachfolgerin wirkt Franziska Jermann seit 1. Juni 2010 als Personalchefin der BLS. Per Generalversammlung 1. Juni 2010 ist der Leiter Finanzen, Hans Flury, von seiner Funktion zurückgetreten. Herr Flury hat sich entschlossen, sein Arbeitspensum zu reduzieren, und steht der BLS noch für Sonderaufträge zur Verfügung. Unter der Ägide von Hans Flury ist es der BLS unter anderem gelungen, sich nachhaltig in die Gewinnzone zu wirtschaften. So war und ist es der BLS möglich, aus eigener Kraft wesentlich zur raschen Sanierung ihres Vorsorgewerks beizutragen. Neuer Finanzchef der BLS


Corporate Governance

AG ist Reto Baumgartner. Er trat sein Amt am 1. Juni 2010 an. Im Berichtsjahr wählte der Verwaltungsrat ausserdem Peter Fankhauser zum Leiter des neu geschaffenen Geschäftsbereichs Bahnproduktion und zum Mitglied der Geschäftsleitung. Er tritt sein am Amt am 1. Januar 2011 an. Revisionsstelle

Für das Geschäftsjahr 2010 wurde von der Generalversammlung der BLS AG die Firma Ernst & Young AG in Bern als Revisionsstelle der BLS AG gewählt. Die Revisionsstelle nimmt die im Gesetz festgelegten Rechte und Pflichten wahr. Führungsspitzen der Tochtergesellschaften, Stand 1. 1. 2011

BLS Cargo AG Verwaltungsrat BLS Cargo AG

Bernard Guillelmon, Präsident des Verwaltungsrats, Vorsitzender der GL BLS AG, Bern * Hans Flury, Vizepräsident des Verwaltungsrats, Senior Consultant BLS AG, Bolligen * Josef Küttel, CEO Groupe Ermewa SA, Genève * Livio Ambrogio, Geschäftsführer Ambrogio Trasporti Spa, Gallarate (I) Dr. Christian Kuhn, Geschäftsführer DB Schenker Rail GmbH, Mainz Otto G. Niederhofer, Mitglied des Vorstandes DB Schenker Rail Deutschland AG, Mainz CEO BLS Cargo AG

Dr. Dirk Stahl, Mitglied der Geschäftsleitung der BLS AG, Thun

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BLS Netz AG

Emmental Tours AG

Verwaltungsrat BLS Netz AG

Verwaltungsrat Emmental Tours AG

Rudolf Stämpfli, Präsident des Verwaltungsrats, Verleger, Gümligen * Richard Burger, Vizepräsident des Verwaltungsrats, Dipl. Ing. ETH, Bottmingen * Renate Amstutz Bettschart, Direktorin Schweizerischer Städteverband, Bern * Jean-Michel Cina, Staatsrat VS, Salgesch * Barbara Egger-Jenzer, Regierungsrätin BE, Bremgarten BE * Rolf Escher, Advokat und Notar, Brig * Max Gsell, Dr. rer. pol., Bern * Josef Küttel, CEO Groupe Ermewa SA, Genève * Philippe Gauderon, Mitglied der Geschäftsleitung SBB AG, Grolley Karl Schwaar, stv. Direktor Eidg. Finanzverwaltung, Bremgarten BE Geschäftsführung BLS Netz AG

Geschäftsleitung BLS AG Busland AG Verwaltungsrat Busland AG

Markus Grimm, Präsident des Verwaltungsrats, Betriebsökonom FH, Burgdorf Thomas Müller, Vizepräsident des Verwaltungsrats, Generalsekretär BLS AG, Gals * Rosette Gerber, eidg. Immobilienverwalterin, Langnau i. E. Dr. Severin Rangosch, Dr. sc. Techn. ETH, Bremgarten AG Geschäftsführer Busland AG

Peter Friedli, evang. ref. Pfarrer, MBA HSG, Ligerz

BLS Geschäfts Bericht 2010

Damian Pfister, Präsident des Verwaltungsrats, Leiter Marketing und Vertrieb BLS AG, Bern * Geschäftsführer Emmental Tours AG

Michael Roschi, eidg. dipl. Tourismusfachmann HF, Liebefeld * Vertreten die Konzerninteressen der BLS AG in den betreffenden Verwaltungsräten.


Corporate Governance Verwaltungsrat BLS AG

Gewählt durch die Generalversammlung für den Zeitraum 2009 – 2012 Stand 1.1. 2011

Richard Burger 1943, CH Dipl. Ing. ETH

Josef Küttel 1952, CH CEO Groupe Ermewa SA Mitglied seit GV 2008 • Mitglied des Ausschusses Finanzen und Revision seit GV 2009 • Bedeutende Verwaltungsratmandate: BCGE, Griston Holding, Kieswerk Untervaz, STAG AG, BLS Cargo AG, TTI London/Bermuda • Weitere bedeutende Mitgliedschaften: VAP Zürich, UIP Bruxelles

Vizepräsident seit GV 2010 • Mitglied seit GV 2006 • Mitglied des Ausschusses Personal- und Entschädigungsfragen seit GV 2010 • Eintritt in die ehemalige BLS Lötschbergbahn AG: GV 2002 • Bedeutende Verwaltungsratmandate: Schweizerische Mobiliar Versicherungen in Bern (Vizepräsident), verschiedene Unternehmen der Trumpf-Gruppe in Grüsch GR, Egro Industrial Systems in Oberrohrdorf AG. Bis 2003 Mitglied der Konzernleitung Sulzer AG, Winterthur

Rolf Escher 1941, CH Advokat und Notar Mitglied seit GV 2006 • Bedeutende Verwaltungsratmandate: Vizepräsident VR Matterhorn Gotthard Bahn AG

Renate Amstutz Bettschart 1959, CH Lic. rer. pol. Direktorin Schweizerischer Städteverband Mitglied seit GV 2009 • Bedeutende Verwaltungsratmandate: Verwaltungsrätin Regionalverkehr Bern-Solothurn, Chemin de fer Montreux-Oberland bernois

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BLS Geschäfts Bericht 2010

Max Gsell 1946, CH Dr. rer. pol. Mitglied seit GV 2006 • Mitglied des Ausschusses Finanzen und Revision • Eintritt in die ehemalige BLS Lötschbergbahn AG: GV 2002 • Bedeutende Verwaltungsratmandate: Präsident Pfandbriefbank schweizerischer Hypothekarinstitute, Präsident Grosse Schanze AG, VR Kambly SA • Weitere bedeutende Mitgliedschaften: Präsident Hasler Stiftung, Bern


Barbara Egger-Jenzer* 1956, CH Rechtsanwältin / Regierungsrätin BE Mitglied • Vertreterin des Kantons Bern, delegiert ab GV 2009 für drei Jahre • Mitglied des Ausschusses Personal und Entschädigungsfragen • Eintritt in die ehemalige BLS Lötschbergbahn AG: 2002 • Bedeutende Verwaltungsratmandate: VR BKW FMB Energie AG Rudolf Stämpfli 1955, CH Dr. oec. HSG / Verleger Präsident seit GV 2009 • Vorsitzender des Ausschusses Personal und Entschädigungsfragen seit GV 2009 • Bedeutende Verwaltungsratmandate: Präsident Stämpfli AG, Thömus Veloshop AG, VR Berner Kantonalbank, Schweizerische Mobiliar Holding, Kambly SA • Weitere bedeutende Mitgliedschaften: Präsident Schweizerischer Arbeitgeberverband; Vizepräsident der Burgergemeinde Bern

Jean-Michel Cina* 1963, CH Advokat und Notar / Staatsrat VS Mitglied • Vertreter des Kantons Wallis, delegiert ab GV 2009 für drei Jahre • Eintritt in die ehemalige BLS Lötschbergbahn AG: 2005 • Bedeutende Verwaltungsratmandate: Walliser Elektrizitätsgesellschaft (FMV) – Mitglied Verwaltungsrat Aéroport international de Genève • Weitere bedeutende Mitgliedschaften: Präsident Konferenz Kantonaler Volkswirtschaftsdirektoren (VDK); Präsident Netzwerk Schweizer Pärke; Mitglied im Vorstand von Schweiz Tourismus * Vertretungen von Körperschaften des öffentlichen Rechts (Art. 762 OR, Art. 19 Statuten)

Bis zur Generalversammlung 2010 (nicht abgebildet)

Paul Nyffeler 1939, CH Präsident Verband Schweize­ rischer Kantonalbanken Vizepräsident seit GV 2006 • Vorsitzender des Ausschusses Finanzen und Revision • Mitglied des Ausschusses Personal- und Entschädigungsfragen • Präsident der ehemaligen Regionalverkehr Mittelland AG seit GV 2005 • Eintritt in die ehemalige Regionalverkehr Mittelland AG: GV 2005 • Bedeutende Verwaltungsratmandate: Präsident Ultra-Brag AG Das Mandat von Herrn Paul Nyffeler blieb im Geschäftsjahr 2010 vakant. Die Ersatzwahl ist an der Generalversammlung 2011 vorgesehen.


Corporate Governance Geschäftsleitung BLS AG Stand 1.1. 2011

Bernard Guillelmon 1966, CH Dipl. Ing. ETH / MBA Insead Daniel Wyder 1972, CH Dipl. Bauing. ETH, NDS Wirtschaftsing. FH Mitglied der Geschäftsleitung BLS AG seit 1. 2. 2010 • Leiter Infrastruktur Peter Fankhauser 1970, CH Dipl. Immobilienwirt VWA/ DIA / Dipl. Kaufmann KFS

Vorsitzender der Geschäftsleitung BLS AG seit 1. 7. 2008 Thomas Stupp 1968, CH Dipl. Bauing. ETH Der Geschäftsleitung BLS AG beigeordnet seit 1. 2. 2010 • Leiter Personenverkehr a.i. Thomas Müller 1960, CH Rechtsanwalt

Mitglied der Geschäftsleitung BLS AG seit 1. 1. 2011 • Leiter Bahnproduktion

Der Geschäftsleitung BLS AG beigeordnet seit 1. 9. 1997 • Leiter Generalsekretariat

50

BLS Geschäfts Bericht 2010


Daniel Leuenberger 1964, CH Bauing. HTL/NDS

Stephan Appenzeller

Mitglied der Geschäftsleitung BLS AG seit 9. 11. 2009 • Leiter Informatik

1960, CH Lic. phil. I / eidg. dipl. PR­Berater

Franziska Jermann 1961, CH Leiterin Personal FH/NDS

Der Geschäftsleitung BLS AG beigeordnet seit 12. 10. 2009 • Leiter Unternehmenskommunikation

Mitglied der Geschäftsleitung BLS AG seit 1. 6. 2010 • Leiterin Personal

Reto Baumgartner 1966, CH Betriebswirtschafter HF / EMBA GSBA Mitglied der Geschäftsleitung BLS AG seit 1. 6. 2010 • Leiter Finanzen

Dirk Stahl 1966, D Dr. rer. pol. Mitglied der Geschäftsleitung BLS AG seit 1. 6. 2000 • Unternehmensleiter BLS Cargo AG


Finanzbericht

Die operativ erfreulichen Leistungs­ zahlen führten zu einem höheren Betriebsertrag. Gleichzeitig stie­ gen aber auch die Betriebsaufwen­ dungen, sodass das operative Ergebnis dem Vorjahr entspricht. Das Finanzergebnis wird durch den schwachen Euro geprägt. Das Konzernergebnis zeigt nach wei­ teren Sanierungsmassnahmen für die Pensionskasse einen Gewinn von CHF 4,9 Mio.

52

BLS Geschäfts Bericht 2010


Finanzbericht Finanzieller Lagebericht Inhaltsverzeichnis 52 Finanzieller Lagebericht 56 Konsolidierte Jahresrechnung 79 Jahresrechnung der BLS AG Tochtergesellschaften 89 Jahresrechnung der BLS Netz AG 95 Jahresrechnung der BLS Cargo AG 98 Jahresrechnung der Busland AG 101 Jahresrechnung der Emmental Tours AG

Das Betriebsergebnis der Gruppe konnte auf Stufe EBITA (+ 5,8 %) gegenüber dem Vorjahr verbessert werden. Auf Stufe EBIT stagniert das Resultat (− 0,6 %). Sowohl das schlechte Finanzergebnis in der Folge des schwachen Euros als auch der Steueraufwand infolge der geänderten Gesetzgebung führen dazu, dass das Konzernergebnis mit CHF 4,922 Mio. unter dem Vorjahr zu liegen kommt. Die Umsetzung der Flottenpolitik 2025 konnte mit der festen Bestellung von 28 Doppelstocktriebzügen mit einem Beschaffungswert von CHF 434 Mio. in die Wege geleitet werden. In diesem Zusammenhang wurde auch das Finanzierungskonzept erarbeitet.

Die Leistungsentwicklung im vergangenen Jahr war insgesamt erfreulich. Die Leistung im Personenverkehr auf der Schiene konnte um 5,4 % auf 834 Millionen Personenkilometer gesteigert werden. Auch die Anzahl Fahrgäste nahm um 3,8 % zu. Es wurden insgesamt 49,687 Millionen Fahrgäste mit der Bahn befördert.

Die folgende Tabelle zeigt den Konzernerfolg im Überblick:

Erfolgsrechnung 2010

2009

Total Betriebsertrag

897 993

868 669

Die positive Nachfrageentwicklung im Personen- und Güterverkehr erlaubte auch der BLS Netz AG, als Infrastrukturbetreiberin, den Trassenverkauf zu steigern. Die Nachfrage nach Trassen nahm um 1,1 % zu und erreichte 13,7 Millionen Trassenkilometer.

Total Betriebsaufwand ohne Abschreibungen

661 396

645 105

davon direkte Beiträge zur Sanierung der Vorsorgewerke

19 000

19 400

Betriebsergebnis vor Zinsen, Abschreibungen und Steuern (EBITDA)

236 597

223 564

Total Abschreibungen

215 429

202 268

Nach der schweren Krise im Jahre 2009 wirkte sich der Wirtschaftsaufschwung positiv auf das Geschäft des Güterverkehrs aus. Insgesamt steigerte BLS Cargo die Verkehrsleistung im vergangenen Jahr um 12,8 % auf 3362,3 Mio. Nettotonnenkilometer und erreichte damit fast wieder das Niveau vor der Krise. Leider hat jedoch der schwache Euro das gute operative Ergebnis zunichte gemacht.

Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT)

21 168

21 296

− 14 823

− 6 849

6 345

14 447

− 1 794

478

4 551

14 925

371

− 2 015

4 922

12 910

53

in 1000 CHF

Finanzergebnis Betriebsergebnis vor Steuern (EBT) Steuern Konzernergebnis (inkl. Minderheitsanteilen) Minderheitsanteile Konzerngewinn

BLS Geschäfts Bericht 2010

Der Betriebsertrag betrug CHF 898 Mio. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einer Zunahme von 3,4 %. Der Betriebsertrag setzt sich wie folgt zusammen:

Abgeltungen

44 %

Verkehrserträge

37 %

Sonstige Erträge

8%

Eigenleistungen

6%

Leistungen für Dritte

5%

Die Verkehrserträge im Personenverkehr (Bahn, Bus, Schiff) sind auf CHF 150,1 Mio. angewachsen. Dies entspricht einer Steigerung von 4,7 %. Die Verkehrszunahme betrug im Bahnbereich 5,4 % (in Personenkilometern). Dieses Wachstum ist sowohl die Folge des erweiterten Angebots als auch der höheren Frequenzen im öffentlichen Verkehr. Die Verkehrserträge im Güterverkehr betrugen CHF 155,7 Mio. (im Vorjahr CHF 145,5 Mio.) Nach dem durch die Finanz- und Wirtschaftskrise ausgelösten Einbruch im Vorjahr entwickelte sich die Verkehrsleistung sehr erfreulich und konnte um 12,8 % gegenüber dem Vorjahr auf 3362,3 Millionen (Nettotonnenkilometer) gesteigert werden. Zu schaffen machte im Güterverkehr jedoch der schwache Euro. Dieser wirkte sich negativ auf die Erträge und somit auch auf das Finanzergebnis aus. Die Abgeltungen im regionalen Bereich für Verkehr und Infrastruktur


Finanzbericht Finanzieller Lagebericht haben um 3,2 % zugenommen. Im nationalen Bereich betrug die Zunahme 4 ,6 %. Die Abgeltungen setzen sich wie folgt zusammen: Abgeltungen in 1000 CHF

2010

2009

164 978

158 233

Regionale Infrastruktur

67 848

67 356

Total regionaler Bereich (Bund und Kantone)

232 826

225 589

Nationale Infrastruktur

166 137

151 569

Regionaler Personenverkehr

Trassenpreissub­ ventionen Güterverkehr an die Infrastruktur

0

7 322

Total nationaler Bereich (Bund)

166 137

158 891

Total Abgeltung

398 963

384 480

Diese haben sich moderat um 2,1 % erhöht. Bei den Erträgen für die Infrastrukturbenützung handelt es sich nur um die externen Erträge fremder Eisenbahnverkehrsunternehmen auf unserem Netz, die um 10,1 % zugenommen haben. Der Rückgang bei den sonstigen Nebenerträgen hängt mit der im Vorjahr verbuchten Beendigung des US-Lease zusammen. Der Betriebsaufwand ohne Abschreibungen betrug CHF 661,4 Mio. Er ist gegenüber dem Vorjahr um 2,5 % angestiegen. Der Betriebsaufwand setzt sich wie folgt zusammen:

Die Trassenpreissubventionen Güterverkehr an die Infrastruktur sind ab 2010 im Posten nationale Infrastruktur enthalten. Der übrige Betriebsertrag entwickelte sich wie folgt: Übriger Betriebsertrag in 1000 CHF

Personalaufwand

49 %

Betriebsleistungen Dritter

28 %

Sonstiger Betriebsaufwand

16 %

Materialaufwand

7%

2009

Leistungen für Dritte

41 098

40 267

Infrastrukturbenützung durch Dritte

24 030

21 826

Der Personalaufwand setzt sich wie folgt zusammen:

Verkaufs­ und Distributionserträge

18 957

18 921

Personalaufwand

Miet­ und Pachterträge

16 283

14 565

in 1000 CHF

51 268

Löhne

54 146

Veräusserung von Anlagevermögen

2 454

Sonstiger Nebenertrag

10 110

Total übriger Betriebsertrag

167 078

2010

2009

248 544

241 608

1 242

Sozial­ und Leistungs­ zulagen

16 276

14 273

20 925

Sozialversicherungen

40 061

41 763

Sonstiger Personalaufwand

4 896

5 162

./. Versicherungs­ leistungen

− 6 290

− 7 134

Zuweisung Rückstellung Sanierung Vorsorgewerk

19 000

19 400

322 487

315 072

169 014

Die Leistungen für Dritte umfassen vor allem die Fahrzeug- und Personalleistungen für Dritte sowie die Bau- und Unterhaltsleistungen der Infrastruktur und der Werkstätten.

54

Total Personalaufwand

BLS Geschäfts Bericht 2010

Die Abschreibungen setzen sich wie folgt zusammen: Abschreibungen in 1000 CHF

2010

2009

Grundstücke, Bauten

9 221

9 138

Oberbau, Unterbau

58 495

54 298

Fahrleitung, Sicherungsanlagen

52 317

49 604

Fahrzeuge, Schiffe

59 518

56 099

Übrige Sachanlagen

32 617

30 399

Immaterielle Werte

3 261

2 730

215 429

202 268

Total Abschreibungen

2010

Eigenleistungen für Investitionen und Vorräte

Per Dezember 2010 beschäftigte die BLS-Unternehmensgruppe 2755 Mitarbeitende (Vollzeitstellen). Dies sind 17 Vollzeitstellen mehr als im Vorjahr. Die eigentlichen Lohnaufwendungen sind um 2,9 % angestiegen.

Die Abschreibungen nahmen um CHF 13,2 Mio. (+ 6,5 %) auf CHF 215,4 Mio. zu. Das Finanzergebnis setzt sich wie folgt zusammen: Finanzergebnis in 1000 CHF

2010

2009

602

− 177

Gewinn aus Verkauf von Finanzanlagen

1 621

497

Kursgewinne auf Fremdwährungen

1 334

8 084

574

820

Kursverluste auf Fremdwährungen

− 9 027

− 4 531

Zinsen und sonstige Finanzaufwendungen

− 9 927

− 11 542

Total Finanzergebnis

− 14 823

− 6 849

Ergebnis assoziierter Gesellschaften

Zinsen, Dividenden und sonstige Finanzerträge

Das Finanzergebnis fällt gegenüber dem Vorjahr um CHF 7,974 Mio. schlechter aus. Der Grund für die massive Verschlechterung ist im


Finanzbericht Finanzieller Lagebericht schwachen Euro zu suchen, die Währungsverluste machen netto CHF 7,693 Mio. aus. Das Konzernergebnis nach Segmenten präsentiert sich wie folgt: Konzernergebnis in 1000 CHF

2010

2009

152

152

Personenverkehr

1 018

2 914

davon regionaler Personenverkehr Bahn

3 914

3 572

davon regionaler Personenverkehr Bus

– 874

7

davon Autoverlad

– 398

14

davon Schifffahrt Berner Oberland

– 444

237

davon Distribution auf nationalem Netz

– 1 180

– 916

Güterverkehr (Cargo AG inkl. Minderheitsanteile)

– 2 561

– 3 612

Ergebnis der übrigen Konzerngesellschaften

293

– 320

Minderheitsanteile

371

– 2 015

1 362

2 709

0

1 623

629

447

1 264

1 898

– 13 925

– 15 900

14 327

27 052

Abweichung zwischen OR und Swiss GAAP FER

3 427

– 182

Konzerneliminationen

− 171

42

Konzerngewinn (exkl. Minderheiten)

4 922

12 910

BLS Netz AG (Infrastruktur)

Werkstätten Zugförderung Nicht betriebliche Liegenschaften Total Segmentergebnisse Sanierungsbeitrag an Vorsorgewerk BLS Segmentunabhängiger Erfolg

55

Die BLS Netz AG schliesst mit einem Jahresergebnis von CHF 0,152 Mio. ab. Darin sind CHF 5,075 Mio. als ausserordentlicher Aufwand für die Sanierung des Vorsorgewerks der BLS bei der Symova enthalten. Im Personenverkehr konnte im wichtigsten Geschäftsfeld des regionalen Personenverkehrs Bahn (RPV) eine Verbesserung gegenüber dem Ergebnis des Vorjahres erreicht werden. Das Ergebnis fiel um 9,5 % besser aus und beträgt CHF 3,914 Mio. Der Autoverlad schliesst negativ ab, da die geplanten tariflichen Anpassungen noch nicht umgesetzt werden konnten. In der Schifffahrt Thuner- und Brienzersee konnten die Fahrgastzahlen aus dem Rekordjahr nicht gehalten werden. Dieser Rückgang konnte teilweise durch Effizienzsteigerungen kompensiert werden. Dennoch resultierte ein Verlust von CHF 0,444 Mio. Unter Berücksichtigung aller Sparten schneidet somit der Personenverkehr mit einem um CHF 1,9 Mio. schlechteren Ergebnis als im Vorjahr ab. Im Güterverkehr, dem Geschäftsfeld der BLS Cargo AG, wurde operativ eine sehr gute Leistung erbracht. Aufgrund des schwachen Euros resultierte trotzdem ein negatives Jahresergebnis in der Höhe von CHF 2,5 Mio. Die Werkstätten haben einen Gewinn von CHF 1,362 Mio. erreicht, der teilweise auf Drittkundenaufträge zurückzuführen ist.

BLS Geschäfts Bericht 2010


Finanzbericht Konzernrechnung

Konsolidierte Jahresrechnung Konzernerfolgsrechnung 2010

in 1000 CHF

Erläuterung Verkehrserträge Abgeltungen Leistungen für Dritte Sonstige Erträge Eigenleistungen Total Betriebsertrag Materialaufwand Personalaufwand Betriebsleistungen Dritter Sonstiger Betriebsaufwand Total Betriebsaufwand Betriebsergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen Abschreibungen auf Sachanlagen Abschreibungen auf immateriellen Anlagen Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) Ergebnis assoziierter Unternehmen Finanzertrag Finanzaufwand Finanzergebnis Betriebsergebnis vor Steuern (EBT) Steuern Konzernergebnis (inkl. Minderheitsanteilen) Minderheitsanteile Konzernergebnis (exkl. Minderheitsanteilen) Die Erläuterungen zur Konzernrechnung finden Sie ab Seite 63.

56

BLS Geschäfts Bericht 2010

1 2 3 4 5

6 23 7 8

15 17

9

10

2010

2009

331 952 398 963 41 098 71 834 54 146 897 993 45 028 322 487 186 147 107 734 661 396

315 175 384 480 40 267 77 479 51 268 868 669 44 238 315 072 181 048 104 747 645 105

236 597

223 564

212 168 3 261

199 538 2 730

21 168

21 296

602 3 529 − 18 954 − 14 823 6 345

− 177 9 401 − 16 073 − 6 849 14 447

− 1 794 4 551

478 14 925

371 4 922

− 2 015 12 910


Finanzbericht Konzernrechnung Konsolidierte Jahresrechnung

Konzernbilanz 2010

in 1000 CHF Erläuterung

Aktiven Flüssige Mittel Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Sonstige kurzfristige Forderungen Warenvorräte und angefangene Arbeiten Aktive Rechnungsabgrenzungen Total Umlaufvermögen Sachanlagen Finanzanlagen Immaterielle Anlagen Total Anlagevermögen Total Aktiven Passiven Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten Kurzfristige Rückstellungen Passive Rechnungsabgrenzungen Total kurzfristiges Fremdkapital Langfristige Finanzverbindlichkeiten Sonstige langfristige Verbindlichkeiten Langfristige Rückstellungen Total langfristiges Fremdkapital Total Fremdkapital Aktienkapital Kapitalreserven Eigene Aktien Gewinnreserven Total Eigenkapital exkl. Minderheitsanteilen Minderheitsanteile Total Eigenkapital Total Passiven

57

BLS Geschäfts Bericht 2010

31.12.2010 31.12.2009

97 237 52 676 9 586 55 498 27 235 242 232 4 624 685 18 236 7 186 4 650 107 4 892 339

79 559 43 580 14 085 59 423 68 687 265 334 4 606 700 20 070 8 687 4 635 457 4 900 791

21

54 243

34 473

18

54 296 19 195 15 679 87 239 230 652 3 718 822 1 023 16 927 3 736 772 3 967 424 79 442 113 784 − 1 757 238 904 430 373 494 542 924 915 4 892 339

61 741 54 144 16 392 89 541 256 291 3 709 549 1 038 13 535 3 724 122 3 980 413 79 442 113 784 − 1 757 233 978 425 447 494 931 920 378 4 900 791

11 12 13 14

15 16 17

19 22 20 21 22


Finanzbericht Konzernrechnung Konsolidierte Jahresrechnung

Konsolidierte Geldflussrechnung 2010

in 1000 CHF 2010

2009

4 922 − 371 215 429 227 2 805 − 3 895 2 641 − 68 473 − 9 096 3 925 29 615 − 7 445 − 9 371 − 602 160 311

12 910 2 015 202 268 − 635 − 14 114 − 1 742 2 952 − 11 631 27 131 − 2 102 38 831 − 1 622 − 59 396 177 195 042

− 272 691 11 060 3 272 − 4 924 9 193 −6 − 1 760 − 255 856

− 249 639 10 400 1 412 − 7 237 6 950 −5 − 4 096 − 242 215

195 487 − 82 264 0 113 223

46 100 − 11 099 − 20 34 981

Zunahme/(Abnahme) flüssige Mittel

17 678

− 12 192

Nachweis Fonds Flüssige Mittel am 1.1. Flüssige Mittel am 1.1. Zugang aus Erstkonsolidierung BLS AT Flüssige Mittel am 31.12. Zunahme/Abnahme(−) flüssige Mittel

79 559 – 97 237 17 678

90 423 1 328 79 559 − 12 192

Geldfluss aus Betriebstätigkeit Konzernergebnis Minderheitsanteile Abschreibungen Sach­ und immaterielle Anlagen Wegfall/Bildung von Wertberichtigungen auf Finanzanlagen Veränderung Rückstellungen Gewinn aus Veräusserung von Anlagevermögen Verlust aus Veräusserung/Ausbuchung von Anlagevermögen Sonstige fondsunwirksame Erträge und Aufwendungen Zu­ /Abnahme Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Ab­ / Zunahme Warenvorräte Abnahme sonstige Forderungen und aktive Rechnungsabgrenzungen Abnahme Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Abnahme sonstige Verbindlichkeiten und passive Rechnungsabgrenzungen Anteiliger Gewinn/Verlust aus Anwendung der Equity­Methode Geldzufluss aus Betriebstätigkeit Geldfluss aus Investitionstätigkeit Investitionen in Sachanlagen Subventionen für Sachanlagen Devestitionen Sachanlagen Investitionen in Finanzanlagen Devestitionen Finanzanlagen Erwerb von Aktien konsolidierter Gesellschaften Investitionen in immaterielle Anlagen Geldabfluss aus Investitionstätigkeit Geldfluss aus Finanzierungstätigkeit Aufnahme von Finanzverbindlichkeiten Rückzahlung von Finanzverbindlichkeiten Erwerb eigener Aktien Geldzufluss aus Finanzierungstätigkeit

58

BLS Geschäfts Bericht 2010


Finanzbericht Konzernrechnung Konsolidierte Jahresrechnung

Konzerneigenkapitalnachweis 2010

Kapital­ reserven

Einbehaltene Gewinne Eigene (Gewinn­ Aktien reserven)

79 442 113 784

− 1 737 126 596

Aktienkapital1

Eigenkapital per 1.1.2009 Umstrukturierung Konzerngewinn 2009 Erwerb eigener Aktien Veränderung Minderheiten durch Käufe von BLS AG Fremdwährungsdifferenzen Eigenkapital 31.12.2009 2

Konzerngewinn 2010 Erwerb eigener Aktien Veränderung Minderheiten durch Käufe von BLS AG Fremdwährungsdifferenzen Eigenkapital 31.12.2010

in 1000 CHF

– – –

– – –

– – – – 79 442 113 784 – –

– –

– – – – 79 442 113 784

– – − 20

94 479 12 910 –

– – – – − 1 757 233 985 – 0

4 922 –

– – – – − 1 757 238 907

Fremd­ währungs­ umrech­ nungs­ differenzen (Gewinn­ reserven)

Total exkl. Minderheits­ anteilen

Total inkl. Minder­ Minder­ heitsanteile heitsanteilen

− 8 318 077

47 402 365 479

– – –

94 479 445 529 540 008 12 910 2 015 14 925 − 20 – − 20

– – − 16 − 16 1 1 1 2 − 7 425 447 494 931 920 378 – –

4 922 0

− 371 –

4 551 0

– – − 21 − 21 4 4 3 7 − 3 430 373 494 542 924 915

1

Das Aktienkapital ist in 79 442 336 Namenaktien zu je nominal CHF 1 eingeteilt und ist voll liberiert.

2

Die BLS Netz AG (vormals BLS AlpTransit AG) wurde im Jahr der Kontrollübernahme durch die BLS AG mit Wirkung ab 1. Januar 2009 in den Konzernabschluss integriert. Da sich zu diesem Stichtag bereits 100 % des Eigenkapitals im Eigentum der BLS AG befanden und die Über­ tragung der Aktiven und Verbindlichkeiten des Geschäftsbereichs Infrastruktur durch Sacheinlage nichts an den Beteiligungsverhältnissen änderte, entstand durch den erstmaligen Einbezug der BLS Netz AG in den Konzernabschluss der BLS AG kein Goodwill. Der Bund und der Kanton Bern brachten am 21. April 2009 Eigenkapital in der Höhe von CHF 540 Mio. durch Verrechnung von Darlehen in die BLS Netz AG ein und erhielten als Gegenwert insgesamt 66,6 % an den Aktien an dieser Gesellschaft. Die Gutschrift von Bund und Kanton Bern erfolgte durch Einlage als Aktienkapital von CHF 258,4 Mio. und als Reserven von CHF 281,6 Mio. Auf diesen Stichtag ergab sich ein Veräusse­ rungsgewinn von CHF 97,9 Mio. durch den Einkauf von Bund und Kanton Bern in den Mehrwert der durch die BLS AG eingebrachten Infrastruktur. Da die BLS AG Gewinne aus einem Teilverkauf von Gesellschaften ohne Kontrollverlust erfolgsneutral erfasst, führte dies zu einer Erhöhung der Gewinnreserven in dieser Höhe. Andererseits ergab sich eine Reduktion der Gewinnreserven von CHF 3,4 Mio. durch den Übergang von Rückstellungen auf BLS Cargo AG und BLS Netz AG, welche lediglich handelsrechtlich erfasst sind und nach FER nicht als Rückstellungen qualifizieren. Aus Sicht des FER­Konzern­ abschlusses entspricht dies einem Verlust der BLS AG durch den Verkauf dieser Rückstellungen an Minderheitsaktionäre.

Gesamtbetrag der nicht ausschüttbaren gesetzlichen und statutarischen Reserven BLS AG

31.12.2010

31.12.2009

140 324

135 613

Eigene Aktien

in 1000 CHF

Bestand 1.1.2009 Käufe Bestand 31.12.2009 Käufe Bestand 31.12.2010

1 014 350 Stück zu durchschnittlich CHF 1.72 12 736 Stück zu durchschnittlich CHF 1.59 1 027 086 Stück zu durchschnittlich CHF 1.71 1 027 086 Stück zu durchschnittlich CHF 1.71

59

BLS Geschäfts Bericht 2010

1 737 20 1 757 0 1 757


Finanzbericht Konzernrechnung

Anhang zur Konzernrechnung Grundsätze der Konsolidierung, Bilanzierung und Bewertung 1 Allgemeines Die Konzernrechnung wurde auf der Ba­ sis von betriebswirtschaftlichen Werten unter Einhaltung des Schweizerischen Obligationenrechts und in Übereinstim­ mung mit den gesamten Fachempfehlun­ gen zur Rechnungslegung Swiss GAAP FER 2010/11 erstellt. Die Konzernrech­ nung basiert auf dem Anschaffungswert­ prinzip und vermittelt ein den tatsächli­ chen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens­, Finanz­ und Ertragslage des Konzerns. Die Konsolidierung erfolgte aufgrund von geprüften und nach einheitlichen Richtlinien erstellten Einzelabschlüssen der Konzerngesellschaften. Es gelten die allgemeinen Bewertungsgrundlagen ge­ mäss Rahmenkonzept nach Swiss GAAP FER, wonach von der Prämisse der Fort­ führung der Organisation ausgegangen wird. Es gilt die wirtschaftliche Betrach­ tungsweise. Die Tatbestände werden so­ wohl in sachlicher als auch in zeitlicher Hinsicht abgegrenzt. 1.1 Abschlussdatum Das Berichtsjahr umfasst für alle Gesell­ schaften 12 Monate. Der Abschluss­ stichtag für den Konzern und sämtliche vollkonsolidierten Einheiten ist der 31. Dezember. 1.2 Konsolidierungskreis 1.2.1 Vollkonsolidierung Der Konzernabschluss umfasst die Jah­ resrechnung der BLS AG und die Beteili­ gungen, an welchen die BLS AG direkt oder indirekt die Mehrheit besitzt. Die BLS Netz AG wird voll konsolidiert, weil aufgrund vertraglicher Vereinbarungen die BLS AG die Kontrolle ausübt. Das Organigramm finden Sie auf Seite 45.

60

1.2.2 Equity­Beteiligungen Gesellschaften, an denen die BLS AG mit mehr als 20 %, aber weniger als 50 % der Stimmen beteiligt ist oder auf die sie auf eine andere Weise massgeblichen Ein­ fluss ausübt, werden nach der Equity­ Methode (anteilmässige Erfassung von Kapital und Erfolg) in die Konsolidierung einbezogen. Ausnahme bildet die BLS Netz AG, welche vollkonsolidiert wird. 1.2.3 Veränderungen des Konsolidierungskreises Im Berichtsjahr wurde die 40­Prozent­ Beteiligung an der Firma Qnamic AG ver­ äussert. Im Weiteren konnte die Liqui­ dation der Autoverkehr Spiez­Krattigen­ Aeschi AG, an der die BLS AG eine Betei­ ligung von 34,4 % hielt, mit der Verteilung des Liquidationserlöses endgültig abge­ schlossen werden. Die Firma RAlpin AG hat im Berichtsjahr eine Aktienkapital­ erhöhung durchgeführt, an der die BLS AG überproportional partizipierte. Dabei hat sich der Anteil der BLS AG an der RAlpin AG um 3,11 % auf 33,11 % erhöht. Das Beteiligungsverzeichnis finden Sie auf Seite 85. 2 Konsolidierungsgrundsätze 2.1 Kapitalkonsolidierung Die Kapitalkonsolidierung erfolgt nach der Purchase­Methode. Tochtergesell­ schaften und Beteiligungen werden ab Erwerbszeitpunkt im Konsolidierungs­ kreis berücksichtigt und ab Verkaufs­ datum aus der konsolidierten Jahres­ rechnung ausgeschlossen. Eine im Zu­ sammenhang mit einem Beteiligungs­ erwerb resultierende Differenz zwischen den identifizierten Nettoaktiven und dem Erwerbspreis wird mit dem Konzern­ eigenkapital verrechnet. Ein teilweiser Kauf resp. Verkauf von Beteiligungsrech­

BLS Geschäfts Bericht 2010

ten von vollkonsolidierten Gesellschaften ohne Kontrollübernahme resp. ­verlust wird als Transaktion unter Eigenkapital­ gebern betrachtet. Entsprechend wird ein allfälliger Goodwill und ein allfällig reali­ sierter Erfolg mit dem Eigenkapital ver­ rechnet. Konzerninterne Aktiven und Passiven so­ wie Aufwendungen und Erträge werden gegeneinander verrechnet. 2.2 Minderheitsanteile Die ausgewiesenen Minderheitsanteile am Konzerneigenkapital und ­erfolg ent­ sprechen den aufgrund der geltenden Beteiligungsverhältnisse ermittelten Dritt­ anteilen am Eigenkapital und Erfolg der entsprechenden Gesellschaften. 2.3 Fremdwährungsumrechnung Die in lokaler Währung erstellten Bilan­ zen und Erfolgsrechnungen der ausländi­ schen Tochtergesellschaften der BLS­ Gruppe werden zum Umrechnungskurs des Bilanzstichtags umgerechnet. Um­ rechnungsdifferenzen werden den Ge­ winnreserven zugewiesen bzw. belastet. Im vorliegenden Abschluss werden fol­ gende Umrechnungskurse (Stichtags­ kurse) angewendet: Fremdwährungsumrechnung 31.12.2010

31.12.2009

EUR / CHF

1,2490

1,4870

USD / CHF

0,9363

1,0324

SKR / CHF

13,89

2.4 Transaktionen mit nahestehenden Personen Die öffentliche Hand, insbesondere die Schweizerische Eidgenossenschaft und der Kanton Bern als Nahestehende, leis­


Finanzbericht Konzernrechnung Anhang zur Konzernrechnung ten Abgeltungen an die ungedeckten Kosten des bestellten Transportangebots und gewähren unverzinsliche Darlehen zur Finanzierung der Infrastruktur. Als nahestehende Personen gelten auch die nach der Equity­Methode konsolidierten Gesellschaften, die Personalvorsorgeein­ richtungen und die Mitglieder der Ge­ schäftsleitung und des Verwaltungsrates. 2.5 Wertbeeinträchtigung (Impairment) von Aktiven Wenn Anzeichen für eine Wertbeein­ trächtigung vorliegen, wird die Werthal­ tigkeit von Aktiven auf den Bilanzstichtag überprüft. Sofern der Buchwert den Nutz­ wert als Barwert der erwarteten künftigen Geldzu­ und ­abflüsse sowie den Netto­ marktwert übersteigt, wird das Aktivum im Wert bis auf den Nutzwert berichtigt. Die Wertbeeinträchtigung wird der Er­ folgsrechnung belastet. 3 Bewertungsgrundsätze 3.1 Flüssige Mittel Die flüssigen Mittel beinhalten Kassenbe­ stände, Postcheck­ und Sichtguthaben bei Banken, Terminanlagen bei Finanzin­ stituten sowie kurzfristige Geldmarktan­ lagen mit einer Laufzeit von maximal drei Monaten. Sie sind zum Nominalwert bilanziert. 3.2 Forderungen Forderungen werden zum Nominalwert bilanziert, abzüglich betriebswirtschaft­ lich notwendiger Wertberichtigungen. Konkrete Bonitätsrisiken werden einzeln berücksichtigt. Den latenten Kreditrisiken wird mit einer pauschalen Wertberichti­ gung Rechnung getragen, die auf Erfah­ rungswerten basiert (2 %; für Debitoren­ rechnungen mit Verfall > 180 Tage: 20 %). Nicht einbringbare Forderungen werden als Verlust abgeschrieben. 3.3 Warenvorräte und angefangene Arbeiten Warenvorräte werden mit dem niedrige­ ren Wert aus Anschaffungs­ oder Herstel­ lungskosten und dem Nettoveräusse­ rungswert bewertet. Die Herstellungs­

61

kosten umfassen sämtliche Produktions­ kosten inklusive anteiliger Produktions­ gemeinkosten. Allen erkennbaren Ver­ lustrisiken aus Aufträgen in Arbeit wird durch betriebswirtschaftlich angemesse­ ne Wertberichtigungen Rechnung getra­ gen. Der Wertansatz der Warenvorräte er­ folgt nach der gewogenen Durch­ schnittsmethode. Die Bewertung von un­ kuranten Vorräten wird entsprechend an­ gepasst. Strategische Ersatzteile für Fahr­ zeuge werden über die Nutzungsdauer des zugehörigen Fahrzeugs abgeschrie­ ben. Operative Ersatzteile werden über 5 Jahre (Rollmaterial) respektive 10 Jahre (Infrastruktur) wertberichtigt, sofern die­ se nicht gängig sind. Skontoabzüge wer­ den als Anschaffungspreisminderungen behandelt. 3.4 Aktive und passive Rechnungsabgrenzungen Rechnungsabgrenzungen dienen der pe­ riodengerechten Erfassung von Aufwen­ dungen und Erträgen. 3.5 Sachanlagen Die Sachanlagen werden zu Anschaf­ fungs­ oder Herstellkosten erfasst und über den geschätzten Zeitraum ihrer Nut­ zung linear abgeschrieben. Zinsaufwen­ dungen werden bei grösseren Anschaf­ fungen von Vermögenswerten aktiviert, wenn ein beträchtlicher Zeitraum bis zur Inbetriebnahme des Vermögenswertes erforderlich ist. Die Zinsaktivierung er­ folgt auf dem durchschnittlichen Anlage­ wert zum durchschnittlichen Satz des Fremdkapitals. Die Abschreibungszeiträume betragen:

Abschreibungszeiträume Jahre Gebäude

50

Oberbau

25 – 30

Tunnel, Brücken, Schutzbauten 1

50 / 80

Fahrzeuge, Schiffe 2

25 – 33

Bahntechnik

10 – 30

EDV­ und Fernmeldeanlagen

5 – 10

Mobiliar, Geräte und Werkzeuge

7 – 13

BLS Geschäfts Bericht 2010

3.6 Finanzanlagen Die Finanzanlagen enthalten nicht voll konsolidierte Beteiligungen mit einem Stimmrechtsanteil ab 20 %, die nach der Equity­Methode zum anteiligen Eigen­ kapitalwert per Bilanzstichtag bilanziert werden. Wertschriften werden gemäss Niederstwertprinzip zu Anschaffungskos­ ten abzüglich notwendiger Abschreibun­ gen bilanziert. Darlehen werden zu Nomi­ nalwerten unter Berücksichtigung von Bonitätsrisiken eingesetzt. 3.7 Immaterielle Anlagen Bei den immateriellen Anlagen handelt es sich um erworbene immaterielle Wer­ te, welche vorwiegend EDV­Software und Lizenzen umfassen. Diese werden zu An­ schaffungs­ resp. Herstellungskosten be­ wertet und linear über die Nutzungsdauer von 5 Jahren abgeschrieben. Selbst er­ stellte immaterielle Anlagen werden nicht aktiviert. 3.8 Verbindlichkeiten Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie die sonstigen kurz­ fristigen Verbindlichkeiten werden zu No­ minalwerten bewertet. 3.9 Rückstellungen (kurz- und langfristig) Rückstellungen werden dann gebildet, wenn aus einem Ereignis in der Vergan­ genheit a) eine wahrscheinliche Verpflichtung besteht, b) der Abfluss von Ressourcen mit wirtschaftlichem Nutzen zur Erfüllung dieser Verpflichtung wahrscheinlich ist und c) eine zuverlässige Schätzung der Höhe der Verpflichtung möglich ist. Die Bewertung erfolgt nach einheitlichen betriebswirtschaftlichen Kriterien.

1

Die Nutzungsdauer des Lötschberg­ Basistunnels wurde in Absprache mit dem BAV auf 80 Jahre festgelegt

2

33 Jahre nur für Fahrzeuge, die bis 1996 gemäss aEBG finanziert wurden


Finanzbericht Konzernrechnung Anhang zur Konzernrechnung 3.10 Finanzverbindlichkeiten (kurz- und langfristig) Es handelt sich einerseits um unverzins­ liche Darlehen der öffentlichen Hand im Zusammenhang mit Investitionsprojek­ ten nach Art. 56 aEBG und nach FinöV 3­ Regelungen. Für die von der öffentlichen Hand gewährten unverzinslichen Darle­ hen kann eine Rückzahlung verlangt wer­ den, wenn im Infrastrukturbereich der BLS Netz AG nicht reinvestierbare Ab­ schreibungsmittel vorhanden sind (vgl. Art. 49/4 EBG). Andererseits bestehen verzinsliche Verbindlichkeiten für die neuen Rollmaterialfinanzierungen. Der innerhalb eines Jahres zur Rückzahlung oder zur Verrechnung mit der Abgeltung fällige Anteil an den Finanzverbindlich­ keiten wird dabei als kurzfristig ausge­ wiesen. Diese Position wird zum Nomi­ nalwert bewertet.

rung erfolgt unter den langfristigen Rück­ stellungen. 3.12 Umsatzerfassung Erlöse aus dem Erbringen von Dienstleis­ tungen werden erfasst, sobald die Leis­ tung erbracht, die Höhe der Erlöse und der Kosten zuverlässig ermittelbar ist und der wirtschaftliche Nutzen der Gruppe wahrscheinlich zufliessen wird. 3.13 Derivative Finanzinstrumente Derivative Finanzinstrumente werden fallweise zum Absichern von Basisge­ schäften abgeschlossen. Eine erfolgs­ wirksame Verbuchung erfolgt zum Zeit­ punkt der Realisierung. Die Bewertung von Absicherungsgeschäften erfolgt ana­ log dem abgesicherten Grundgeschäft.

3.11 Steuern Mit der Bahnreform 2 und der damit ver­ bundenen Revision der Erlasse über den öffentlichen Verkehr (RöVE) wurden un­ ter anderem auch Anpassungen der steuerlichen Normen vorgenommen. Aus steuerlicher Sicht steht die Regelung von Steuerbefreiungen von konzessio­ nierten Verkehrsunternehmen im Zent­ rum. Im Rahmen der Revision wurden bestehende Steuerbefreiungsnormen ge­ strichen und durch neue Regelungen er­ setzt. Die neuen Gesetzesartikel traten per 1. Januar 2010 in Kraft. Eine Präzisierung der Gesetzesartikel durch die Steuerbe­ hörden in Form eines Kreisschreibens ist bis zum heutigen Zeitpunkt allerdings noch ausstehend. Was die Anpassungen der steuerlichen Normen bei der BLS be­ deuten, ist somit noch nicht abschlies­ send abschätzbar. Latente Steuern auf den Unterschieden zwischen den konzerninternen und den steuerlichen Werten werden nach der Liability­Methode gebildet und laufend an allfällige Änderungen der lokalen Steuergesetzgebung angepasst. Die zur­ zeit angewendeten Steuersätze zur Ab­ grenzung der latenten Steuern belaufen sich zwischen 15 und 22 %. Die Bilanzie­

62

BLS Geschäfts Bericht 2010

3

FinöV = Bau und Finanzierung von Infrastrukturvorhaben des öffentlichen Verkehrs gemäss Bundesbeschluss vom 20. März 1998


Finanzbericht Konzernrechnung

Erläuterungen zur Konzernrechnung 1

Verkehrserträge

in 1000 CHF

Personenverkehr Regio Bahn Personenverkehr Regio Bus Personenverkehr Schiff Total Personenverkehr Autoverlad Güterverkehr Total 2

Abgeltungen

2010

2009

131 571 5 453 13 082 150 106 26 168 155 678 331 952

124 819 4 806 13 774 143 399 26 274 145 502 315 175

in 1000 CHF

Regionaler Personenverkehr (Bund und Kantone) Regionale Infrastruktur (Bund und Kantone) Nationale Infrastruktur (Bund) Trassenpreise Güterverkehr (Bund) Total

2010

2009

164 978 67 848 166 137 01 398 963

158 233 67 356 151 569 7 322 384 480

Ab 2010 in der Position nationale Infrastruktur enthalten

1

3

Leistungen für Dritte

in 1000 CHF

Fahrzeug­ und Personalleistungen Gemeinschaftsbahnhöfe Dienstleistungen Bau­ und Unterhaltsleistungen Materialverkäufe Sonstige Leistungen Total 4

Sonstige Erträge

2010

2009

4 102 3 716 6 683 18 571 1 612 6 414 41 098

5 727 4 327 6 712 16 511 1 094 5 896 40 267

in 1000 CHF

Infrastrukturbenützung durch Dritte Verkaufsentschädigungen Distributionsabgaben Erträge als Touroperator Ertrag aus Auflösung US­Tax Lease Sonstiger Nebenertrag Miet­ und Pachterträge Gewinne aus Veräusserung von Sachanlagevermögen Total

63

BLS Geschäfts Bericht 2010

2010

2009

24 030 11 150 258 7 549 0 10 110 16 283 2 454 71 834

21 826 11 177 345 7 399 10 856 10 069 14 565 1 242 77 479


Finanzbericht Konzernrechnung Erläuterungen zur Konzernrechnung 5

Eigenleistungen

in 1000 CHF

Eigenleistungen für Halb­ und Fertigfabrikate (Vorräte) Eigenleistungen für Investitionen Total 6

Personalaufwand

2010

2009

11 003 43 143 54 146

11 088 40 180 51 268

in 1000 CHF

Löhne Sozial­ und Leistungszulagen Sozialversicherungen Sonstiger Personalaufwand Versicherungsleistungen Zuweisung Rückstellung Sanierung Vorsorgewerk 1 Total

2010

2009

248 544 16 276 40 061 4 896 − 6 290 19 000 322 487

241 608 14 273 41 763 5 162 − 7 134 19 400 315 072

Siehe Erläuterung 23 auf Seite 70

1

7

Betriebsleistungen Dritter

in 1000 CHF

Betriebsleistungsbezug für Güterbeförderung Sonstiger Dienstleistungsbezug Total 8

Sonstiger Betriebsaufwand

2009

82 323 103 824 186 147

74 162 106 886 181 048

in 1000 CHF

Mieten Bahnstrom Allgemeiner Strom und sonstige Energie Versicherungen Nicht gedeckte Schäden (Selbstbehalte) Gebühren und Abgaben (vor allem nicht rückforderbare MWST) Unterhalt und Reparatur Gebäude Unterhalt und Reparatur Fahrzeuge Unterhalt und Reparatur Maschinen, Mobilien und Berufskleider Werbung Aus­ und Weiterbildung Verwaltungskosten (Drucksachen, Kommunikation, Honorare, VR­Entschädigungen, Spesen und Spenden) Verluste aus Veräusserung/Ausbuchung von Sachanlagevermögen Total

64

2010

BLS Geschäfts Bericht 2010

2010

2009

7 885 16 766 5 303 6 766 1 641

8 858 16 391 5 990 6 691 833

19 200 3 149 3 643

17 697 2 871 3 840

6 540 6 097 3 401

4 920 5 788 5 378

24 702

22 538

2 641 107 734

2 952 104 747


Finanzbericht Konzernrechnung Erläuterungen zur Konzernrechnung 9

Finanzergebnis

in 1000 CHF

Ergebnis assoziierter Gesellschaften Gewinn aus Verkauf von Finanzanlagen Kursgewinne auf Fremdwährungen Zinsen, Dividenden, Kursgewinne und Auflösung Wertberichtigungen Total Finanzertrag Kursverluste auf Fremdwährungen Zinsen, Kursverluste auf Wertschriften, Wertberichtigungen Total Finanzaufwand Total Finanzergebnis 10

Steuern

2009

602 1 621 1 334

− 177 497 8 084

574 3 529 − 9 027

820 9 401 − 4 531

− 9 927 − 18 954 − 14 823

− 11 542 − 16 073 − 6 849

in 1000 CHF

Laufende Ertragssteuern Latente Ertragssteuern Total 11

2010

Flüssige Mittel

2010

2009

− 181 − 1 613 − 1 794

0 − 478 − 478

in 1000 CHF 31.12.2010 31.12.2009

Kasse Post Bank: frei verfügbare Mittel Bank: zweckgebundene Mittel 1 Total 1

12

2 117 2 751 78 866 13 503 97 237

2 657 6 862 51 363 18 677 79 559

– Vorauszahlungen für nach Art. 56 EBG und FinöV­Regelungen finanzierte Investitionsobjekte – Taggeldversicherung und Schwellenfonds

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

in 1000 CHF 31.12.2010 31.12.2009

Forderungen gegenüber Dritten Forderungen gegenüber assoziierten Gesellschaften Wertberichtigungen Total

65

BLS Geschäfts Bericht 2010

48 737 5 771 − 1 832 52 676

39 379 5 580 − 1 379 43 580


Finanzbericht Konzernrechnung Erläuterungen zur Konzernrechnung 13

Sonstige kurzfristige Forderungen

in 1000 CHF 31.12.2010 31.12.2009

Forderungen gegenüber staatlichen Stellen Sonstige Forderungen Total 14

Warenvorräte und angefangene Arbeiten

1 526 8 060 9 586

2 768 11 317 14 085

in 1000 CHF 31.12.2010 31.12.2009

Material Ersatzteile Wertberichtigungen Material und Ersatzteile Angefangene Arbeiten Total

66

BLS Geschäfts Bericht 2010

35 047 41 537 − 22 562 1 476 55 498

39 202 42 538 − 23 974 1 657 59 423


Finanzbericht Konzernrechnung Erläuterungen zur Konzernrechnung 15

Sachanlagen

in 1000 CHF Unbebaute Grundstücke

Anschaffungskosten Stand 1.1. 2009 Zugang aus Erst­ konsolidierung Zugänge Abgänge Investitionsbeiträge Umbuchungen Kursdifferenzen Stand 31.12. 2009 Zugänge Abgänge Investitionsbeiträge Umbuchungen Kursdifferenzen Stand 31.12. 2010

Fahrleitung/ Oberbau/ Sicherungsan­ Unterbau lagen

Fahrzeuge/ Schiffe

Übrige Sachanlagen

Anlagen im Bau

684 254 1 298 427

104 737

438 226

2 707

348 626 1 073 730

4 969 19 – – – – 7 695 – – – – – 7 695

15 831 1 427 145 408 985 0 1 516 2 720 2 271 30 236 − 556 − 11 986 − 6 688 − 12 079 – – – – 8 951 110 730 47 918 142 921 – – – – 374 368 2 602 339 1 136 740 1 459 505 65 163 2 543 14 415 − 1 096 − 22 081 − 51 172 − 27 372 −6 − 1 921 − 74 – 2 293 95 381 38 922 90 973 – – – – 375 624 2 673 881 1 126 959 1 537 521

Kumulierte Abschreibungen Stand 1.1. 2009 Zugang aus Erstkonsolidierung Planmässige Abschreibungen Abgänge Umbuchungen Kursdifferenzen Stand 31.12. 2009 Planmässige Abschreibungen Abgänge Umbuchungen Kursdifferenzen Stand 31.12. 2010 Nettobuchwerte Am 1.1. 2009 Am 31.12. 2009 Am 31.12. 2010

Grundstücke und Bauten

324 674 – 1 036 201 426 − 1 585 – – −10 400 10 294 − 266 013 – – 439 156 363 239 3 569 254 206 − 7 624 0 – − 9 059 19 143 − 243 634 − 47 – 454 197 364 752

An­ zahlungen

Total

78 965 4 029 672 – 10 415 – – − 54 801 – 34 579 0 − 30 144 0 − 3 078 – 1 357

2 181 604 249 639 − 32 894 − 10 400 0 0 6 417 621 274 961 − 139 489 − 11 060 0 − 47 6 541 986

124 590

452 511

387 690

601 564

67 668

– 1 634 023

7 132

– – – – –

9 138 − 204 – – 140 656

54 298 − 11 957 – – 494 852

49 604 − 5 660 – – 431 634

56 099 − 10 426 – – 647 237

30 399 − 1 525 – – 96 542

– – – – –

– 199 538 – − 29 772 – 0 – 0 – 1 810 921

– – – – –

9 221 − 818 144 – 149 203

58 495 − 22 059 – – 531 288

52 317 − 51 053 – – 432 898

59 518 − 24 793 2 – 681 964

32 617 − 7 039 − 146 − 26 121 948

– – – – –

– 212 168 – − 105 762 – 0 – − 26 – 1 917 301

224 036 621 219 233 712 2 107 487 226 421 2 142 593

296 564 705 106 694 061

696 863 812 268 855 557

37 069 342 614 332 249

438 226 363 239 364 752

78 965 2 395 649 34 579 4 606 700 1 357 4 624 685

2 707 7 695 7 695

Im Berichtsjahr wurden Zinsen in der Höhe von CHF 2,5 Mio. aktiviert (Vorjahr: CHF 1,9 Mio.).

Nicht liquiditätswirksamer Devestitionsvorgang

Verrechnung von Anzahlungen mit sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten

67

BLS Geschäfts Bericht 2010

in 1000 CHF 2010

2009

27 872

0

7 132


Finanzbericht Konzernrechnung Erläuterungen zur Konzernrechnung 16

Finanzanlagen

in 1000 CHF

Anschaffungswert Stand 1.1. Zugänge Abgänge Umgliederungen Stand 31.12.

Übrige Darlehen

Aktiven aus Arbeit­ geber­ beitrags­ reserven

2010

2009

1 640 – − 1 640 – 0

7 1 – – 8

1 355 619 – – 1 974

21 899 6 101 − 7 797 0 20 203

22 840 7 398 − 8 339 0 21 899

0 – – – 0

0 – – – 0

0 – – – 0

0 – – – 0

− 1 829 − 227 89 – − 1 967

− 2 471 −5 647 – − 1 829

15 864

1 204

1 640

7

1 355

20 070

20 369

13 323

2 931

0

8

1 974

18 236

20 070

Wert­ schriften

Beteiligung assoziierte Gesell­ schaften

Darlehen assoziierte Gesell­ schaften

17 693 3 514 − 5 917 – 15 290

1 204 1 967 − 240 – 2 931

− 1 829 − 227 89 – − 1 967

Kumulierte Wertberichtigungen Stand 1.1. Zugänge Abgänge Umgliederungen Stand 31.12. Nettobuchwert am 1.1. Nettobuchwert am 31.12.

17

Immaterielle Anlagen

in 1000 CHF 2010

2009

14 781 1 760 – 0 16 541

11 542 4 096 − 857 – 14 781

Kumulierte Wertberichtigungen Stand 1.1. Planmässige Abschreibungen Abgänge Stand 31.12.

6 094 3 261 – 9 355

4 221 2 730 − 857 6 094

Nettobuchwert am 1.1. Nettobuchwert am 31.12.

8 687 7 186

7 321 8 687

Anschaffungswert Stand 1.1. Zugänge Abgänge Kursdifferenzen Stand 31.12.

Bei den bilanzierten Werten handelt es sich ausschliesslich um Software.

68

BLS Geschäfts Bericht 2010


Finanzbericht Konzernrechnung Erläuterungen zur Konzernrechnung 18

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

in 1000 CHF 31.12.2010 31.12.2009

Verbindlichkeiten gegenüber Dritten Verbindlichkeiten gegenüber nicht voll konsolidierten Gesellschaften Total 19

54 246

61 731

50 54 296

10 61 741

Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten

in 1000 CHF 31.12.2010 31.12.2009

Verbindlichkeiten gegenüber Pensionskassen Verbindlichkeiten gegenüber Sozialversicherungen Sonstige Verbindlichkeiten Total

20

3 335 3 009 12 851 19 195

Passive Rechnungsabgrenzungen

3 310 4 326 46 508 54 144

in 1000 CHF 31.12.2010 31.12.2009

Nicht bezogene Ferien, Überzeiten, Pikett und Treueprämien Mehrfahrtenkarten Personenverkehr Punktekarten Autoverlad Swedish Lease 1 Sonstige Rechnungsabgrenzungen Total 1

21

11 412 29 749 6 274 2 616 37 188 87 239

Siehe Erläuterungen auf Seite 74

Finanzverbindlichkeiten

in 1000 CHF Roll­ material finanziert Verzinsliche mit aEBG Doppelspur Infrastruktur Schulden (unverzinslich) (unverzinslich) (unverzinslich)

Buchwert am 1.1.2009 Erstkonsolidierung BLS AT Umgliederung Darlehensgewährungen Darlehensrückzahlungen Darlehensverrechnungen Verrechnung mit EK Buchwert am 31.12.2009 Umgliederung Darlehensgewährungen Darlehensrückzahlungen Darlehensverrechnungen Buchwert am 31.12.2010 Fälligkeit bis 1 Jahr Fälligkeit über 1 Jahr 1

14 658 25 119 5 957 0 43 808 89 541

281 887 – – 20 000 − 2 296 – – 299 591 − 250 160 000 − 71 167 – 388 174 41 162 347 012

224 352 801 444 – – − 13 000 − 34 552 – – – – − 13 081 – – − 440 538 198 271 326 354 – – – – − 5 229 – − 7 851 − 78 635 185 191 247 719 13 081 – 172 110 247 719

629 536 – 44 467 22 429 – – − 99 471 596 961 – 17 447 − 5 868 18 635 627 175 – 627 175

FinöV (unver­ zinslich)1

Übrige

Total

127 500 2 191 303 – 10 800 − 8 803 − 1 040 – 2 319 760 – 1 961 – – 2 321 721 – 2 321 721

0 – 3 085 – – – – 3 085 – – – – 3 085 – 3 085

2 064 719 2 191 303 0 53 229 − 11 099 − 14 121 − 540 009 3 744 022 − 250 179 408 − 82 264 − 67 851 3 773 065 54 243 3 718 822

FinöV = Bau und Finanzierung von Infrastrukturvorhaben des öffentlichen Verkehrs gemäss Bundesbeschluss vom 20. März 1998

69

BLS Geschäfts Bericht 2010


Finanzbericht Konzernrechnung Erläuterungen zur Konzernrechnung Nicht liquiditätswirksamer Finanzierungsvorgang

in 1000 CHF

Verrechnung von Darlehen Rollmaterialfinanzierung mit der Abgeltung der öffentlichen Hand Verrechnung von Darlehen Infrastrukturfinanzierung mit der Abgeltung der öffentlichen Hand Veräusserung von Sachanlagevermögen mit Darlehensverrechnung Abgrenzung Darlehen 22

2010

2009

7 851

13 081

60 000

0

0 0

1 040 16 079

Rückstellungen

in 1000 CHF

Passiven Rück­ aus stellung Vorsorge­ einrich­ im Personal­ bereich2 tungen1

Buchwert am 1.1.2009 Bildung Verwendung Auflösung Buchwert am 31.12.2009 Bildung Verwendung Auflösung Umbuchung Buchwert am 31.12.2010 davon kurzfristig davon langfristig 1 2 3

23

21 381 19 400 − 30 400 – 10 381 19 000 − 20 000 − 381 – 9 000 9 000 0

5 724 384 – − 1 321 4 787 6 052 − 1 158 – 400 10 081 4 003 6 078

Zinsen aEBG

Steuer­ rück­ stellungen

5 747 33 – − 151 5 629 66 − 1 041 – – 4 654 – 4 654

730 – – − 481 249 1 705 – – – 1 954 – 1 954

Sonstige Rück­ stellungen3

Total

10 459 44 041 3 056 22 873 − 2 697 − 33 097 − 1 937 − 3 890 8 881 29 927 2 576 29 399 − 1 184 − 23 383 − 2 956 − 3 337 − 400 0 6 917 32 606 2 676 15 679 4 241 16 927

Siehe Erläuterung 23 Rückstellungen für vertraglich geregelte zukünftige Treueprämien Rückstellungen für Schadenfälle mit hoher Eintretenswahrscheinlichkeit sowie ungewisse Verpflichtungen im Cargo­Bereich

Personalvorsorge

in 1000 CHF

Für die berufliche Vorsorge bestehen für das Personal der BLS­Gruppe verschiedene Anschlussverträge mit Vorsorgeplänen auf der Basis des Beitragsprimats:

BLS AG BLS AG (ehem. Regionalverkehr Mittelland AG) BLS Cargo AG Busland AG Emmental Tours AG

2 283 Mitarbeitende 421 Mitarbeitende 75 Mitarbeitende 98 Mitarbeitende 3 Mitarbeitende

Kurzfristige Verbindlichkeiten

in 1000 CHF 31.12.2010 31.12.2009

Beiträge Pensionskasse

3 335

70

BLS Geschäfts Bericht 2010

3 310

Symova Vorsorgewerk BLS AG Pensionskasse RM Symova Vorsorgewerk BLS Cargo AG Symova Vorsorgewerk Busland Pensionskasse RM


Finanzbericht Konzernrechnung Erläuterungen zur Konzernrechnung Arbeitgeberbeitragsreserve

in 1000 CHF

Vorsorgeeinrichtungen

Vorsorgeeinrichtung der BLS AG bei der Pensionskasse RM Vorsorgeeinrichtung der BLS Cargo AG bei der Symova

Total

Nominal­ wert 31.12.2010

Verwen­ dungs­ verzicht 31.12.2010

Andere Wert­ berichti­ gungen 31.12.2010

Diskont 31.12.2010

Bilanz 31.12.2010

1 355

0

0

0

1 355

1 355

0

619

0

0

0

619

0

619

1 974

0

0

0

1 974

1 355

619

Wirtschaftlicher Nutzen / wirtschaftliche Verpflichtung und Vorsorgeaufwand

Unterdeckung/ Überdeckung gemäss Swiss GAAP FER 26

31.12.2010

Vorsorgeplan der BLS AG bei der Symova Vorsorgeplan der BLS Cargo AG bei der Symova Vorsorgeplan der BLS AG bei der Pensionskasse RM Vorsorgeplan der Busland AG bei der Symova Total

− 34 930 (95,3 %)1 + 329 (102,2 %) 10 778 (104,7 %) + 35 (100,4 %) − 23 788

Ergebnis aus AGBR im Personal­ Bilanz aufwand 31.12.2009 2010

in 1000 CHF

Veränderung erfolgswirksam im Geschäfts­ jahr

Wirtschaftlicher Anteil des Unternehmens

Auf die Periode abgegrenzte Beiträge

Vorsorge­ aufwand im Personal­ aufwand

31.12.2010

31.12.2009

2010

− 9 0002,3

− 10 000

19 000

19 078

38 078

0

− 381

− 381

824

443

0

0

0

3 329

3 329

0 − 9 000

0 − 10 381

0 18 619

889 24 120

889 42 739

Die Angaben der Unter­ und Überdeckung gemäss Swiss GAAP FER 26 beruhen auf den provisorischen Ergebnissen mit Stand 3. März 2011. Die Angaben zum Vorsorgeplan der BLS AG bei der PK RM sind die definitiven Angaben für 2009. 1

In der Unterdeckung nicht enthalten ist der zweckbestimmte Arbeitgeberfinanzierungsfonds von CHF 22 Mio., der für künftige Sanierungs­ beiträge der BLS AG verwendet werden kann.

2

Bis zur Erreichung von 100 % Deckungsgrad müssen jährlich 3 % Sanierungsbeiträge vom versicherten Verdienst ins Vorsorgewerk einbezahlt werden. Der Arbeitgeberanteil künftiger Sanierungsbeiträge muss zurückgestellt werden. Dies ist mit dem zweckbestimmten Arbeitgeber­ finanzierungsfonds von CHF 22,0 Mio. sowie der Rückstellung sichergestellt.

3

Im Jahr 2010 wurden CHF 20 Mio. (CHF 10 Mio. aus der Rückstellung des Vorjahres sowie CHF 10 Mio. aus dem laufenden Ergebnis 2010) für den Vorsorgeplan der BLS AG bei der Symova einbezahlt.

24

Derivative Finanzinstrumente

in 1000 CHF

Im Berichtsjahr wurden Devisentermingeschäfte im Zusammenhang mit geplanten Umsätzen zu Absicherungszwecken abgeschlossen. Der Wiederbeschaffungswert ist nicht in der Bilanz angesetzt. Instrument

Motiv

Kontrakt­ volumen

Werte aktiv

Werte passiv

Kontrakt­ volumen

31.12.2010

Währungen

Absicherung

71

BLS Geschäfts Bericht 2010

51 000

13

Werte aktiv

Werte passiv

31.12.2009

2 856

0

0

0


Finanzbericht Konzernrechnung Erläuterungen zur Konzernrechnung

Weitere Angaben zur Konzernrechnung Bürgschaften, Garantieverpflichtungen und Pfandbestellungen zugunsten Dritter Solidarhaftung einfache Gesellschaften Die BLS­Gruppe ist an verschiedenen einfachen Gesellschaften mit Solidarhaftung beteiligt. Im Wesentlichen handelt es sich dabei um Tarifgemeinschaften/­verbünde, Kooperationen und Arbeitsgemeinschaften, welche zur Abwicklung von zeitlich befristeten Projekten dienen. Eventualverpflichtungen

in 1000 CHF 31.12.2010 31.12.2009

Mögliche Folgekosten aus älterem Rollmaterial mit asbesthaltigen Installationen NEAT­Werk Achse Lötschberg; Restarbeiten Verpfändete Aktiven

2 000 20 947

2 000 49 293

in 1000 CHF 31.12.2010 31.12.2009

a) Liegenschaften b) Kursfahrzeuge c) Sachanlagen mit Eisenbahnpfandrecht1

1

2 411 2 429 871 1 035 sämtliche sämtliche Anlagen Anlagen BLS BLS

Ab 1.1.2010 ist das Rollmaterial aus dem Pfandobjekt herausgelöst (siehe Bundesgesetz über die Bahnreform 2).

Zugrunde liegende Verbindlichkeiten

in 1000 CHF 31.12.2010 31.12.2009

a) Hypotheken b) Leasingverbindlichkeiten c) Verpflichtungen gemäss Eisenbahnpfandbuch Elektrifikationsanleihen Darlehen Art. 56 EBG (BN, GBS, SEZ) 1962 Obligation Schiffsbetrieb 22. August 1913 Aktiven mit Verfügungsbeschränkung

850 323

925 640

6 506 13 000 828

6 506 13 000 828

in 1000 CHF 31.12.2010 31.12.2009

Zweckgebundene flüssige Mittel Zweckgebundene Wertschriften

72

BLS Geschäfts Bericht 2010

13 503 1 490

18 677 1 506


Finanzbericht Konzernrechnung Erläuterungen zur Konzernrechnung Brandversicherungswerte der Sachanlagen

in 1000 CHF 31.12.2010 31.12.2009

Anlagen, exkl. Gebäuden (Feuer­ und Elementarschäden) Gebäude (Feuer­ und Elementarschäden) Rollmaterial (Feuer­ und Kaskoschäden) Schiffe (Feuer­ und Kaskoschäden)

Aufgenommene Anleihen

4 267 434 513 235 1 477 694 97 129

4 107 610 512 204 1 397 129 97 129

in 1000 CHF 31.12.2010 31.12.2009

Elektrifikationsanleihen aus den Jahren 1923, 1932 und 1944 Kassenscheine (Privatplatzierungen): 2001 – 2011 Zinssatz 4,250 % ZKB 2003 – 2011 Zinssatz 3,125 % ZKB 2004 – 2014 Zinssatz 2,875 % ZKB 2006 – 2012 Zinssatz 2,625 % ZKB 2006 – 2013 Zinssatz 2,875 % Bank Vontobel 2006 – 2015 Zinssatz 2,750 % ZKB 2006 – 2016 Zinssatz 2,750 % Bank Vontobel 2007 – 2017 Zinssatz 3,000 % ZKB 2007 – 2022 Zinssatz 3,200 % Generali Versicherungen 2008 – 2013 Zinssatz 3,125 % ZKB 2008 – 2013 Zinssatz 3,150 % Luzerner Pensionskasse 2008 – 2015 Zinssatz 3,220 % PostFinance 2008 – 2020 Zinssatz 3,500 % Allianz 2010 – 2030 Zinssatz 2,500 % Basellandschaftliche Kantonalbank

73

BLS Geschäfts Bericht 2010

6 506

6 506

10 000 20 000 15 000 20 000 25 000 20 000 20 000 30 000 20 000 20 000 20 000 25 000 20 000

10 000 20 000 15 000 20 000 25 000 20 000 20 000 30 000 20 000 20 000 20 000 25 000 20 000

100 000

0


Finanzbericht Konzernrechnung Erläuterungen zur Konzernrechnung Langfristige Vereinbarungen / Abnahmeverpflichtungen

in 1000 CHF 31.12.2010 31.12.2009

Mietvertrag Werkstätte Aebimatt Bern mit SBB Mietvertrag Gebäude Bollwerk mit Schweiz. Eidgenossenschaft Mietvertrag Genfergasse 8 Abnahmeverpflichtung mit Bombardier /Alstom für Rollmaterial Abnahmeverpflichtung mit Stadler Rail für Rollmaterial Leistungsvereinbarung S­POS mit Tarifverbund Libero

20 317

6 824

6 385 491

1 648 468

0

4 147

318 830 2 745

481 5 038

Im Jahr 2009 hat die BLS AG Rollmaterial (Lötschberger) im Betrag von CHF 122,3 Mio. erworben. Anschliessend wurde eine Swedish­Lease­Transaktion aufgesetzt, welche bis ins Jahr 2029 läuft. Der daraus für die BLS AG resultierende Gewinn wird über die Laufzeit dieser Transaktion linear aufgelöst.

Aktionärbindungsvertrag mit Railion Deutschland AG bezüglich BLS Cargo AG Im Rahmen des Verkaufs von 25 % der Aktien der BLS Cargo AG an Railion Deutschland AG im Jahr 2008 wurden gegenseitig Vorkaufsrechte an den von BLS AG resp. Railion Deutschland AG gehaltenen Aktien eingeräumt. Ferner bestehen zwischen den beiden Vertragsparteien gegenseitig Call­ resp. Put­Optionen an einer vordefinierten Anzahl Aktien (Anteil oder alle Aktien) der BLS Cargo AG. Die Call­ resp. Put­Optionen dürfen nur in Fällen von vorbestimmten Ereignissen ausgeübt werden, die klar definiert sind. Aktionärbindungsvertrag mit Kanton Bern und Bund bezüglich BLS Netz AG Im Rahmen der Ausgliederung der BLS­Infrastruktur in die BLS Netz AG wurden dem Bund bei vorbe­ stimmten Ereignissen Rechte gewährt, seine Beteiligung auf mindestens zwei Drittel des Aktienkapitals der BLS Netz AG aufzustocken. Bedeutende Aktionäre

nominell in CHF

Kapitalanteil

31.12.2010

in % 31.12.2009

in %

Kanton Bern Schweizerische Eidgenossenschaft (Bund) Nicht stimmberechtigte Aktien (eigene, Dispo Banken, nicht umgetauschte) Natürliche und juristische Personen Andere Kantone, Gemeinden Total

44 290 504 17 240 608

55,75 44 290 504 21,70 17 240 608

55,75 21,70

6 500 502 4 938 538 6 472 184 79 442 336

8,18 6 067 329 6,22 5 369 831 8,15 6 474 064 100,0 79 442 336

7,64 6,76 8,15 100,0

Die Namenaktien der BLS AG mit einem Nominalwert von je CHF 1 sind seit dem 30. Juni 2006 an der BX Berne eXchange kotiert (Valor 2.588.916).

74

BLS Geschäfts Bericht 2010


Finanzbericht Konzernrechnung Erläuterungen zur Konzernrechnung Wesentliche Transaktionen mit nahestehenden Personen

in 1000 CHF

31.12.2010 31.12.2009 Bund Abgeltung Darlehenserhöhung nach Art. 56 EBG und FinöV­Regelungen (netto) Umwandlung Darlehen in Eigenkapital

289 844

248 481

1 961 0

957 406 223

Kanton Bern Abgeltung Darlehenserhöhungen nach Art. 56 EBG (netto) Umwandlung Darlehen in Eigenkapital

78 844 12 799 0

77 010 16 853 133 786

RAlpin AG Lieferungen und Leistungen von RAlpin AG Lieferungen und Leistungen für RAlpin AG

24 43 884

7 53 320

2 464 66 0 1 640

2 245 70 150 0

0

160

19 000

30 400

Qnamic AG Lieferungen und Leistungen von Qnamic AG Lieferungen und Leistungen für Qnamic AG Erhöhung Darlehen an Qnamic AG Rückzahlung Darlehen durch Qnamic AG Beteiligung an Kapitalerhöhung durch Darlehensverrechnung Symova Personalvorsorge Ausserordentliche Einlage

75

BLS Geschäfts Bericht 2010


Finanzbericht Konzernrechnung Erläuterungen zur Konzernrechnung Transparenz bei den Vergütungen und Beteiligungen der Mitglieder des Verwaltungsrates und der Geschäftsleitung (Art. 663bbis und 663c OR) Die Details dazu finden Sie im Anhang zur Jahresrechnung der BLS AG auf der Seite 84. Risikomanagement Die BLS verfügt über ein Risikomanagementsystem, mit welchem sie regelmässig die grössten strategischen und operativen Risiken erfasst, entsprechende Massnahmen erarbeitet und damit die Risiken minimiert. Das Risikomanagementsystem der BLS erfasst systematisch die strategischen und operativen Risiken des Unternehmens. Basis dazu ist ein eigens auf die BLS zugeschnittener Risikokatalog, aus welchem die Geschäfts­ bereiche und Stabsabteilungen die für sie relevanten Risiken herausarbeiten. Die Risiken werden bezüglich ihrer Eintretenswahrscheinlichkeit und ihres Schadensausmasses beurteilt und in einem Bericht zuhanden des Verwaltungsrates zusammengefasst. Mit geeigneten Massnahmen zum Vermindern der Bruttorisiken redu­ ziert das Management der BLS mögliche ungeplante Aufwendungen. Die regelmässig durchgeführte Risiko­ analyse erlaubt im Zusammenspiel mit der strategischen Finanzplanung die Darstellung fundierter Best­ und Worst­Case­Szenarien. Beteiligungsverzeichnis BLS AG Die Details dazu finden Sie im Anhang zur Jahresrechnung der BLS AG auf der Seite 85.

Ereignisse nach dem Bilanzstichtag Die Konzernrechnung wurde am 20. April 2011 vom Verwaltungsrat genehmigt. Bis zu diesem Datum sind nach dem Bilanzstichtag keine Ereignisse eingetreten, die die Aussagefähigkeit der Jahresrechnung 2010 wesentlich beeinträchtigen.

76

BLS Geschäfts Bericht 2010


Finanzbericht Konzernrechnung Bericht der Revisionsstelle

Ernst & Young AG Belpstrasse 23 Postfach CH-3001 Bern Telefon +41 58 286 61 11 Fax +41 58 286 68 18 www.ey.com/ch

An die Generalversammlung der BLS AG, Bern

Bern, 20. April 2011

Bericht der Revisionsstelle zur Konzernrechnung Als Revisionsstelle haben wir die beiliegende Konzernrechnung der BLS AG, bestehend aus Erfolgsrechnung, Bilanz, Geldflussrechnung, Eigenkapitalnachweis und Anhang / Seiten 56 bis 76 für das am 31. Dezember 2010 abgeschlossene Geschäftsjahr geprüft. Verantwortung des Verwaltungsrates Der Verwaltungsrat ist für die Aufstellung der Konzernrechnung in Übereinstimmung mit Swiss GAAP FER und den gesetzlichen Vorschriften verantwortlich. Diese Verantwortung beinhaltet die Ausgestaltung, Implementierung und Aufrechterhaltung eines internen Kontrollsystems mit Bezug auf die Aufstellung einer Konzernrechnung, die frei von wesentlichen falschen Angaben als Folge von Verstössen oder Irrtümern ist. Darüber hinaus ist der Verwaltungsrat für die Auswahl und die Anwendung sachgemässer Rechnungslegungsmethoden sowie die Vornahme angemessener Schätzungen verantwortlich. Verantwortung der Revisionsstelle Unsere Verantwortung ist es, aufgrund unserer Prüfung ein Prüfungsurteil über die Konzernrechnung abzugeben. Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit dem schweizerischen Gesetz und den Schweizer Prüfungsstandards vorgenommen. Nach diesen Standards haben wir die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass wir hinreichende Sicherheit gewinnen, ob die Konzernrechnung frei von wesentlichen falschen Angaben ist. Eine Prüfung beinhaltet die Durchführung von Prüfungshandlungen zur Erlangung von Prüfungsnachweisen für die in der Konzernrechnung enthaltenen Wertansätze und sonstigen Angaben. Die Auswahl der Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemässen Ermessen des Prüfers. Dies schliesst eine Beurteilung der Risiken wesentlicher falscher Angaben in der Konzernrechnung als Folge von Verstössen oder Irrtümern ein. Bei der Beurteilung dieser Risiken berücksichtigt der Prüfer das interne Kontrollsystem, soweit es für die Aufstellung der Konzernrechnung von Bedeutung ist, um die den Umständen entsprechenden Prüfungshandlungen festzulegen, nicht aber um ein Prüfungsurteil über die Wirksamkeit des internen Kontrollsystems abzugeben. Die Prüfung umfasst zudem die Beurteilung der Angemessenheit der angewandten Rechnungslegungsmethoden, der Plausibilität der vorgenommenen Schätzungen sowie eine Würdigung der Gesamtdarstellung der Konzernrechnung. Wir sind der

Mitglied der Treuhand-Kammer

77

BLS Geschäfts Bericht 2010


Finanzbericht Konzernrechnung Bericht der Revisionsstelle

2

Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise eine ausreichende und angemessene Grundlage für unser Prüfungsurteil bilden. Prüfungsurteil Nach unserer Beurteilung vermittelt die Konzernrechnung für das am 31. Dezember 2010 abgeschlossene Geschäftsjahr ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage in Übereinstimmung mit Swiss GAAP FER und entspricht dem schweizerischen Gesetz.

Berichterstattung aufgrund weiterer gesetzlicher Vorschriften Wir bestätigen, dass wir die gesetzlichen Anforderungen an die Zulassung gemäss Revisionsaufsichtsgesetz (RAG) und die Unabhängigkeit (Art. 728 OR und Art. 11 RAG) erfüllen und keine mit unserer Unabhängigkeit nicht vereinbare Sachverhalte vorliegen. In Übereinstimmung mit Art. 728a Abs. 1 Ziff. 3 OR und dem Schweizer Prüfungsstandard 890 bestätigen wir, dass ein gemäss den Vorgaben des Verwaltungsrates ausgestaltetes internes Kontrollsystem für die Aufstellung der Konzernrechnung existiert. Wir empfehlen, die vorliegende Konzernrechnung zu genehmigen.

Ernst & Young AG

Roland Ruprecht

Zugelassener Revisionsexperte (Leitender Revisor)

78

BLS Geschäfts Bericht 2010

Andreas Oester

Zugelassener Revisionsexperte


Finanzbericht Stammhausrechnung

Jahresrechnung der BLS AG Erfolgsrechnung 2010

in 1000 CHF 2010

2009

Verkehrserträge Abgeltungen Nebenerträge Personalleistungen an BLS Netz AG Leistungen für Dritte Miet­ und Pachterträge Eigenleistungen für Halb­ und Fertigfabrikate Eigenleistungen für Investitionen Total Betriebsertrag

176 087 164 978 24 439 87 691 118 358 2 545 10 082 12 348 596 528

169 614 158 150 34 559 84 960 123 861 2 579 9 714 12 599 596 036

Materialaufwand Personalaufwand Miete Betriebsleistungen Dritter Energie Versicherungen Gebühren, Abgaben, Lizenzen Fremdleistungen für den Unterhalt Werbung, PR Verwaltungskosten Abschreibungen Sach­, Finanz­, immaterielle Anlagen Total Betriebsaufwand Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT)

33 846 302 605 17 241 116 973 1 947 9 885 9 566 6 004 5 875 20 849 58 453 583 244 13 284

32 718 293 850 6 274 133 418 1 645 9 633 8 221 3 951 5 395 19 774 55 630 570 509 25 527

Finanzertrag Finanzaufwand Finanzergebnis Jahresgewinn

1 619 − 11 493 − 9 874 3 410

2 341 − 9 024 − 6 683 18 844

79

BLS Geschäfts Bericht 2010


Finanzbericht Stammhausrechnung Jahresrechnung der BLS AG

Bilanz 2010

in 1000 CHF 31.12.2010 31.12.2009

Aktiven Flüssige Mittel Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegenüber Dritten gegenüber Konzerngesellschaften Sonstige Forderungen gegenüber Dritten gegenüber Konzerngesellschaften Warenvorräte und angefangene Arbeiten Aktive Rechnungsabgrenzungen Total Umlaufvermögen Sachanlagen Finanzanlagen Beteiligungen Darlehen an Konzerngesellschaften Sonstige Finanzanlagen Immaterielle Anlagen Total Anlagevermögen Total Aktiven

27 354

25 664

14 249 13 230

9 257 20 800

1 860 1 500 36 709 15 607 110 509

2 054 8 000 37 256 23 766 126 797

918 973

825 833

163 783 28 150 14 368 4 034 1 129 308 1 239 817

162 606 22 040 17 043 5 215 1 032 737 1 159 534

54 081

34 081

Passiven Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen gegenüber Dritten gegenüber Konzerngesellschaften Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten gegenüber Dritten gegenüber Konzerngesellschaften Passive Rechnungsabgrenzungen Kurzfristige Rückstellungen Total kurzfristiges Fremdkapital

13 588 29 684

20 204 32 734

9 982 0 65 880 15 809 189 024

11 119 174 57 854 16 596 172 762

Langfristige Finanzverbindlichkeiten Fondsrechnungen Langfristige Rückstellungen Total langfristiges Fremdkapital Total Fremdkapital

732 013 12 908 12 579 757 500 946 524

676 094 8 693 12 103 696 890 869 652

79 442

79 442

95 159 24 037 19 371 1 757 69 975

118 254 – 15 602 1 757 55 474

142 3 410 293 293 1 239 817

509 18 844 289 882 1 159 534

Aktienkapital Allgemeine gesetzliche Reserven Allgemeine Reserve Reserve aus Kapitaleinlage Statutarische Reserven Reserven für eigene Aktien Freie Reserven Bilanzgewinn Vortrag Jahresgewinn Total Eigenkapital Total Passiven

80

BLS Geschäfts Bericht 2010


Finanzbericht Stammhausrechnung

Anhang zur Jahresrechnung der BLS AG Bürgschaften, Garantieverpflichtungen und Pfandbestellungen zugunsten Dritter Solidarhaftung einfache Gesellschaften Die BLS AG ist an diversen einfachen Gesellschaften mit Solidarhaftung beteiligt. Im Wesentlichen handelt es sich dabei um kleinere Tarifgemeinschaften/­verbünde, Kooperationen sowie Arbeitsgemeinschaften, die der Abwicklung von zeitlich befristeten Projekten dienen. Solidarhaftung der Gruppenmitglieder infolge der MWST-Gruppenbesteuerung Der MWST­Gruppenbesteuerung der BLS AG angeschlossen sind die BLS Netz AG, die BLS Cargo AG, die Busland AG und die Emmental Tours AG. Die einzelnen Gruppenmitglieder haften solidarisch für die MWST­Verpflichtungen.

Eventualverpflichtungen

in 1000 CHF 31.12.2010 31.12.2009

Mögliche Folgekosten von älterem Rollmaterial mit asbesthaltigen Installationen

Verpfändete Aktiven

2 000

2 000

in 1000 CHF 31.12.2010 31.12.2009

Sachanlagen mit Eisenbahnpfandrecht 1 1

sämtliche sämtliche Anlagen Anlagen

Ab 1.1.2010 ist das Rollmaterial aus dem Pfandobjekt herausgelöst (siehe Bundesgesetz über die Bahnreform 2).

Zugrunde liegende Verbindlichkeiten

in 1000 CHF 31.12.2010 31.12.2009

Verpflichtungen gemäss Eisenbahnpfandbuch: Obligation Schiffsbetrieb 22. August 1913

81

BLS Geschäfts Bericht 2010

828

828


Finanzbericht Stammhausrechnung Anhang zur Jahresrechnung der BLS AG Aktiven mit Verfügungsbeschränkung

in 1000 CHF 31.12.2010 31.12.2009

Zweckgebundene flüssige Mittel Zweckgebundene Wertschriften Brandversicherungswerte der Sachanlagen

3 391 11 719

1 736 13 977

in 1000 CHF 31.12.2010 31.12.2009

Anlagen, exkl. Gebäuden (Feuer­ und Elementarschäden) Gebäude (Feuer­ und Elementarschäden) Rollmaterial (Feuer­ und Kaskoschäden) Schiffe (Feuer­ und Kaskoschäden) Verbindlichkeiten gegenüber Vorsorgeeinrichtungen

96 881 229 074 1 198 775 97 129

89 373 228 042 1 114 836 97 129

in 1000 CHF 31.12.2010 31.12.2009

Abrechnungssaldi Sanierungsbeiträge des Arbeitgebers (Rückstellung) Entgangene Zinsen Pensionskasse ex RM

Aufgenommene Anleihen

3 261 9 000 400

3 310 10 000 0

in 1000 CHF 31.12.2010 31.12.2009

Kassenscheine (Privatplatzierungen): 2001 – 2011 Zinssatz 4,250 % ZKB 2003 – 2011 Zinssatz 3,125 % ZKB 2004 – 2014 Zinssatz 2,875 % ZKB 2006 – 2012 Zinssatz 2,625 % ZKB 2006 – 2013 Zinssatz 2,875 % Bank Vontobel 2006 – 2015 Zinssatz 2,750 % ZKB 2006 – 2016 Zinssatz 2,750 % Bank Vontobel 2007 – 2017 Zinssatz 3,000 % ZKB 2007 – 2022 Zinssatz 3,200 % Generali Versicherungen 2008 – 2013 Zinssatz 3,125 % ZKB 2008 – 2013 Zinssatz 3,150 % Luzerner Pensionskasse 2008 – 2015 Zinssatz 3,220 % PostFinance 2008 – 2020 Zinssatz 3,500 % Allianz 2010 – 2030 Zinssatz 2,500 % Basellandschaftliche Kantonalbank Total

82

BLS Geschäfts Bericht 2010

10 000 20 000 15 000 20 000 25 000 20 000 20 000 30 000 20 000 20 000 20 000 25 000 20 000

10 000 20 000 15 000 20 000 25 000 20 000 20 000 30 000 20 000 20 000 20 000 25 000 20 000

100 000 365 000

0 265 000


Finanzbericht Stammhausrechnung Anhang zur Jahresrechnung der BLS AG Verbesserung des Ergebnisses

in 1000 CHF 31.12.2010 31.12.2009

Auflösung von Arbeitgeberbeitragsreserven

0

1 400

Eigene Aktien

in 1000 CHF

Bestand 1.1.2009 Käufe Wertberichtigung Bestand 31.12.2009 Käufe Wertberichtigung Bestand 31.12.2010

1 014 350 Stück zu durchschnittlich CHF 1.70 12 736 Stück zu durchschnittlich CHF 1.59

1 724 20 − 563 1 181 0 − 132 1 049

1 027 086 Stück zu durchschnittlich CHF 1.15

1 027 086 Stück zu durchschnittlich CHF 1.02

Bedeutende Aktionäre

nominell in CHF

Kapitalanteil

31.12.2010

in % 31.12.2009

in %

Kanton Bern Schweizerische Eidgenossenschaft (Bund) Nicht stimmberechtigte Aktien (eigene, Dispo Banken, nicht umgetauschte) Natürliche und juristische Personen Andere Kantone, Gemeinden Total

44 290 504 17 240 608

55,75 44 290 504 21,70 17 240 608

55,75 21,70

6 500 502 4 938 538 6 472 184 79 442 336

8,18 6 067 329 6,22 5 369 831 8,15 6 474 064 100,0 79 442 336

7,64 6,76 8,15 100,0

Die Namenaktien der BLS AG mit einem Nominalwert von je CHF 1 sind seit dem 30. Juni 2006 an der BX Berne eXchange kotiert (Valor 2.588.916).

83

BLS Geschäfts Bericht 2010


Finanzbericht Stammhausrechnung Anhang zur Jahresrechnung der BLS AG Transparenz bei den Vergütungen und Beteiligungen der Mitglieder des Verwaltungsrates und der Geschäftsleitung (Art. 663bbis und 663c OR) Vergütungen Verwaltungsrat

in CHF

Dr. Rudolf Stämpfli, Präsident (ab 28.5.2009) Dr. Hans Lauri, Präsident (bis 28.5.2009) Richard Burger, Vizepräsident (ab 1.6.2010) Paul Nyffeler, Vizepräsident (bis 1.6.2010) Renate Amstutz Bettschart, Mitglied Jean Michel Cina1, Mitglied Barbara Egger­Jenzer 1, Mitglied Rolf Escher, Mitglied Dr. Max Gsell, Mitglied Josef Küttel, Mitglied Total 1

2010

2009

74 000 – 37 700 29 200 29 000 25 000 34 000 30 000 42 350 37 850 339 100

52 500 42 000 33 700 48 000 15 500 24 000 31 000 29 000 42 850 35 850 354 400

Die Zahlung erfolgte ganz oder teilweise an die Kantone Bern bzw. Wallis. Die aufgeführten Verwaltungsratsmitglieder sind seit dem 21.4.2009 auch Mitglieder des Verwaltungsrats der BLS Netz AG. Der Entschädigungsanteil der BLS Netz AG ist in den aufgeführten Beträgen enthalten. Die BLS Netz AG vergütet der BLS AG dafür CHF 92 075 (CHF 36 250 im Geschäftsjahr 2009). Darlehen oder Kredite wurden keine gewährt, noch sind solche ausstehend.

Beteiligungen des Verwaltungsrats 31.12.2010 31.12.2009 Dr. Rudolf Stämpfli, Präsident (ab 28.5.2009) Richard Burger, Vizepräsident (ab 1.6.2010) Paul Nyffeler, Vizepräsident (bis 1.6.2010) Renate Amstutz Bettschart, Mitglied Rolf Escher, Mitglied Dr. Max Gsell, Mitglied Josef Küttel, Mitglied Total Es bestehen keine Wandel­ und Optionsrechte.

84

BLS Geschäfts Bericht 2010

8 Aktien 8 Aktien 8 Aktien 8 Aktien – 8 Aktien 8 Aktien 8 Aktien 8 Aktien 8 Aktien 8 Aktien 8 Aktien 8 Aktien 8 Aktien 48 Aktien 56 Aktien


Finanzbericht Stammhausrechnung Anhang zur Jahresrechnung der BLS AG Vergütungen Geschäftsleitung

in CHF

Bernard Guillelmon, Vorsitzender der Geschäftsleitung Total (2010: 11 Personen; 2009: 8 Personen)

2010

2009

438 531 2 525 269

393 150 2 404 934

Darlehen oder Kredite wurden keine gewährt, noch sind solche ausstehend.

Beteiligungen Geschäftsleitung

Bernard Guillelmon, Vorsitzender Stephan Appenzeller, Leiter Kommunikation Thomas Müller, Generalsekretär Daniel Wyder, Mitglied Erwin Lätsch, Mitglied (bis 31.5.2010) Anna Barbara Remund, Mitglied (bis 20.1.2010) Total

2010

2009

80 Aktien 152 Aktien 288 Aktien 200 Aktien – – 720 Aktien

– – 288 Aktien – 320 Aktien 800 Aktien 1 408 Aktien

Es bestehen keine Wandel­ und Optionsrechte.

Beteiligungsverzeichnis BLS AG

Beteiligungen ab 20 % Emmental Tours AG, Burgdorf; Reisegeschäft BLS Cargo AG, Bern; Transportunternehmen BLS Cargo Italia S.r.l., Domodossola, Transportunternehmen BLS Cargo Deutschland GmbH, Weil am Rhein; Transportunternehmen Busland AG, Burgdorf; Transportunternehmen BLS Netz AG, Bern; Infrastrukturunternehmen (vormals BLS AlpTransit AG) Qnamic AG, Hägendorf; Informatikunternehmen Automobilverkehr Spiez­Krattigen­Aeschi AG, Aeschi; Transportunternehmen RAlpin AG, Olten; Transportunternehmen Trasse Schweiz AG, Bern; Interessengesellschaft 1

V = vollkonsolidierte Gesellschaften E = Gesellschaften nach der Equity­Methode konsolidiert

85

BLS Geschäfts Bericht 2010

in 1000 CHF / EUR Beteiligung Beteiligung Aktien­ BLS AG in % BLS AG in % kapital 31.12.2010 31.12.2009

Gesell­ schafts­ form1

CHF 100 CHF 60 000

100,0 52,0

100,0 52,0

V V

EUR 50

100,0

100,0

V

EUR 50 CHF 1 418

100,0 85,4

100,0 84,9

V V

CHF 387 970 CHF 600

33,4 –

33,4 40,0

V E

CHF 640 CHF 4 530 CHF 100

– 33,1 25,0

34,4 30,0 25,0

E E E


Finanzbericht Stammhausrechnung Anhang zur Jahresrechnung der BLS AG Risikomanagement Die BLS verfügt über ein Risikomanagementsystem, mit welchem sie regelmässig die grössten strategischen und operativen Risiken erfasst, entsprechende Massnahmen erarbeitet und damit die Risiken minimiert. Das Risikomanagementsystem der BLS erfasst systematisch die strategischen und operativen Risiken des Unternehmens. Basis dazu ist ein eigens auf die BLS zugeschnittener Risikokatalog, aus welchem die Geschäfts­ bereiche und Stabsabteilungen die für sie relevanten Risiken herausarbeiten. Die Risiken werden bezüglich ihrer Eintretenswahrscheinlichkeit und ihres Schadensausmasses beurteilt und in einem Bericht zuhanden des Verwaltungsrates zusammengefasst. Mit geeigneten Massnahmen zum Vermindern der Bruttorisiken reduziert das Management der BLS mögliche ungeplante Aufwendungen. Die regelmässig durchgeführte Risikoanalyse erlaubt im Zusammenspiel mit der strategischen Finanzplanung die Darstellung fundierter Best­ und Worst­ Case­Szenarien. Subventionsrechtliche Prüfung durch das BAV Gemäss Art. 37 des Personenbeförderungsgesetzes (PBG) haben die Unternehmen, die von der öffentlichen Hand Beiträge oder Darlehen erhalten, die Jahresrechnung zur Prüfung und Genehmigung der Aufsichts­ behörde einzureichen. Das Bundsamt für Verkehr (BAV) hat diese geprüft und mit Schreiben vom 15. 4. 2011 genehmigt. Antrag des Verwaltungsrates über die Verwendung des Bilanzgewinns

in 1000 CHF 2010

2009

Jahresgewinn Vortrag aus Vorjahr Zur Verfügung der Generalversammlung

3 410 142 3 552

18 844 509 19 353

Der Verwaltungsrat beantragt der Generalversammlung, den verbleibenden Bilanzgewinn wie folgt zu verwenden: Zuweisung an gesetzliche Reserven gemäss Art. 65 aEBG 1 Zuweisung an statutarische Reserven Zuweisung an freie Reserven Vortrag auf neue Rechnung Total Antrag des Verwaltungsrates

– 682 2 800 70 3 552

942 3 769 14 500 142 19 353

1

Mit der Revision der Erlasse des öffentlichen Verkehrs (RöVE) wurde die Zuweisung der Gewinne aus dem abgeltungsberechtigten Bereich neu geregelt.

86

BLS Geschäfts Bericht 2010


Finanzbericht Stammhausrechnung Bericht der Revisionsstelle

Ernst & Young AG Belpstrasse 23 Postfach CH-3001 Bern Telefon +41 58 286 61 11 Fax +41 58 286 68 18 www.ey.com/ch

An die Generalversammlung der BLS AG, Bern

Bern, 20. April 2011

Bericht der Revisionsstelle zur Jahresrechnung Als Revisionsstelle haben wir die beiliegende Jahresrechnung der BLS AG, bestehend aus Erfolgsrechnung, Bilanz und Anhang / Seiten 79 bis 86 für das am 31. Dezember 2010 abgeschlossene Geschäftsjahr geprüft. Verantwortung des Verwaltungsrates Der Verwaltungsrat ist für die Aufstellung der Jahresrechnung in Übereinstimmung mit den gesetzlichen Vorschriften und den Statuten verantwortlich. Diese Verantwortung beinhaltet die Ausgestaltung, Implementierung und Aufrechterhaltung eines internen Kontrollsystems mit Bezug auf die Aufstellung einer Jahresrechnung, die frei von wesentlichen falschen Angaben als Folge von Verstössen oder Irrtümern ist. Darüber hinaus ist der Verwaltungsrat für die Auswahl und die Anwendung sachgemässer Rechnungslegungsmethoden sowie die Vornahme angemessener Schätzungen verantwortlich. Verantwortung der Revisionsstelle Unsere Verantwortung ist es, aufgrund unserer Prüfung ein Prüfungsurteil über die Jahresrechnung abzugeben. Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit dem schweizerischen Gesetz und den Schweizer Prüfungsstandards vorgenommen. Nach diesen Standards haben wir die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass wir hinreichende Sicherheit gewinnen, ob die Jahresrechnung frei von wesentlichen falschen Angaben ist. Eine Prüfung beinhaltet die Durchführung von Prüfungshandlungen zur Erlangung von Prüfungsnachweisen für die in der Jahresrechnung enthaltenen Wertansätze und sonstigen Angaben. Die Auswahl der Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemässen Ermessen des Prüfers. Dies schliesst eine Beurteilung der Risiken wesentlicher falscher Angaben in der Jahresrechnung als Folge von Verstössen oder Irrtümern ein. Bei der Beurteilung dieser Risiken berücksichtigt der Prüfer das interne Kontrollsystem, soweit es für die Aufstellung der Jahresrechnung von Bedeutung ist, um die den Umständen entsprechenden Prüfungshandlungen festzulegen, nicht aber um ein Prüfungsurteil über die Wirksamkeit des internen Kontrollsystems abzugeben. Die Prüfung umfasst zudem die Beurteilung der Angemessenheit der angewandten Rechnungslegungsmethoden, der Plausibilität der vorgenommenen Schätzungen sowie eine Würdigung der Gesamtdarstellung der Jahresrechnung. Wir sind der Auffassung, dass

Mitglied der Treuhand-Kammer

87

BLS Geschäfts Bericht 2010


Finanzbericht Stammhausrechnung Bericht der Revisionsstelle

2

die von uns erlangten Prüfungsnachweise eine ausreichende und angemessene Grundlage für unser Prüfungsurteil bilden. Prüfungsurteil Nach unserer Beurteilung entspricht die Jahresrechnung für das am 31. Dezember 2010 abgeschlossene Geschäftsjahr dem schweizerischen Gesetz und den Statuten.

Berichterstattung aufgrund weiterer gesetzlicher Vorschriften Wir bestätigen, dass wir die gesetzlichen Anforderungen an die Zulassung gemäss Revisionsaufsichtsgesetz (RAG) und die Unabhängigkeit (Art. 728 OR und Art. 11 RAG) erfüllen und keine mit unserer Unabhängigkeit nicht vereinbare Sachverhalte vorliegen. In Übereinstimmung mit Art. 728a Abs. 1 Ziff. 3 OR und dem Schweizer Prüfungsstandard 890 bestätigen wir, dass ein gemäss den Vorgaben des Verwaltungsrates ausgestaltetes internes Kontrollsystem für die Aufstellung der Jahresrechnung existiert. Ferner bestätigen wir, dass der Antrag über die Verwendung des Bilanzgewinnes dem schweizerischen Gesetz und den Statuten entspricht und empfehlen, die vorliegende Jahresrechnung zu genehmigen.

Ernst & Young AG

Roland Ruprecht

Zugelassener Revisionsexperte (Leitender Revisor)

88

BLS Geschäfts Bericht 2010

Andreas Oester

Zugelassener Revisionsexperte


Finanzbericht Tochtergesellschaften

Jahresrechnung der BLS Netz AG Erfolgsrechnung 2010

in 1000 CHF 2010

2009

Abgeltungen Infrastrukturbenützung Nebenerträge Leistungen für Dritte Miet­ und Pachterträge Eigenleistungen für Halb­ und Fertigfabrikate Eigenleistungen für Investitionen Total Betriebsertrag

233 985 69 735 663 12 288 8 280 921 30 795 356 667

226 246 66 708 33 16 140 8 374 1 374 27 581 346 456

Materialaufwand Miete Betriebsleistungen Dritte und Nahestehende1 Energie Versicherungen Gebühren, Abgaben, Lizenzen Fremdleistungen für den Unterhalt Werbung, PR Verwaltungskosten Abschreibungen Sach­, immaterielle Anlagen Total Betriebsaufwand

10 123 118 140 249 20 084 2 563 9 626 3 700 137 20 334 148 473 355 407

10 363 423 143 048 20 699 3 135 9 464 3 871 150 16 217 140 361 347 731

1 260

− 1 275

− 1 305 − 45

1 239 − 36

315 − 118 197

338 − 150 188

152

152

Betriebsergebnis (Verlust) / Gewinn aus Ausbuchung / Veräusserung von Anlagevermögen Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) Finanzertrag Finanzaufwand Finanzergebnis Jahresgewinn 1

Anteil Personalleistungen von BLS AG: 87 691 (2010) 84 960 (2009)

89

BLS Geschäfts Bericht 2010


Finanzbericht Tochtergesellschaften Jahresrechnung der BLS Netz AG

Bilanz 2010

in 1000 CHF 31.12.2010 31.12.2009

Aktiven Flüssige Mittel Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegenüber Dritten gegenüber Konzerngesellschaften Sonstige Forderungen gegenüber Dritten gegenüber Konzerngesellschaften Warenvorräte und angefangene Arbeiten Aktive Rechnungsabgrenzungen Total Umlaufvermögen

58 457

37 038

7 233 29 116

8 782 32 549

0 5 497 18 668 8 516 127 487

991 8 393 22 135 44 487 154 375

Sachanlagen Immaterielle Anlagen Total Anlagevermögen

3 566 804 2 292 3 569 096

3 606 956 2 165 3 609 121

Total Aktiven

3 696 583

3 763 496

27 242 33

25 330 7 596

7 657 0 7 873 0 42 805

10 899 115 16 644 1 735 62 319

Langfristige Finanzverbindlichkeiten Langfristige Rückstellungen Total langfristiges Fremdkapital

2 977 798 6 052 2 983 850

3 024 257 7 145 3 031 402

Total Fremdkapital

3 026 655

3 093 721

387 970

387 970

185 281 621

281 654 –

152 669 928

152 669 776

3 696 583

3 763 496

Passiven Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen gegenüber Dritten gegenüber Konzerngesellschaften Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten gegenüber Dritten gegenüber Nahestehenden Passive Rechnungsabgrenzungen Kurzfristige Rückstellungen Total kurzfristiges Fremdkapital

Aktienkapital Allgemeine gesetzliche Reserven Allgemeine Reserven Reserven aus Kapitaleinlagen Bilanzgewinn: Jahresgewinn Total Eigenkapital Total Passiven

90

BLS Geschäfts Bericht 2010


Finanzbericht Tochtergesellschaften

Anhang zur Jahresrechnung der BLS Netz AG Bürgschaften, Garantieverpflichtungen und Pfandbestellungen zugunsten Dritter Solidarhaftung einfache Gesellschaften Die BLS Netz AG ist an diversen einfachen Gesellschaften mit Solidarhaftung beteiligt. Im Wesentlichen handelt es sich dabei um Kooperationen sowie Arbeitsgemeinschaften, die der Abwicklung von zeitlich befristeten Projekten dienen. Solidarhaftung der Gruppenmitglieder infolge der MWST-Gruppenbesteuerung Die BLS Netz AG ist bezüglich Mehrwertsteuer der Gruppenbesteuerung der BLS Gruppe angeschlossen. Die Gruppenmitglieder gelten zusammen gegenüber der Steuerverwaltung als ein Steuerpflichtiger. Gemäss Mehrwertsteuerverordnung haftet jede an der Gruppenbesteuerung beteiligte Gesellschaft mit dem Steuerpflichtigen (Gruppenträger) solidarisch für sämtliche von der Gruppe geschuldeten Steuern.

Eventualverpflichtungen

in 1000 CHF 31.12.2010 31.12.2009

NEAT­Werk Achse Lötschberg; Restarbeiten

20 947

49 293

Die Eventualverpflichtungen für Ausgaben aus dem NEAT­Werk Achse Lötschberg werden vollständig durch den Bund getragen.

91

BLS Geschäfts Bericht 2010


Finanzbericht Tochtergesellschaften Anhang zur Jahresrechnung der BLS Netz AG Anlagespiegel BLS Netz AG

in 1000 CHF Fahr­ leitung/ Sicherungs­ anlagen

Fahrzeuge/ Schiffe

Übrige Sachanlagen

Anlagen im Bau

241 259 2 598 922 1 130 736 9 163 2 473 − 684 − 22 081 − 51 171

110 814 533 − 6 191

364 699 613 − 2 648

242 761 118 356 –

− 9 376

− 11 377

− 11 377

8 039 − 150 292

− 1 126

1 126

0

Grundstücke und Bauten

Oberbau/ Unterbau

An­ zahlungen

Total

Software

Total

Anschaffungswert Stand 1.1.2010 Zugänge Abgänge Investitions­ beiträge Um­ buchungen Stand 31.12.2010

941 4 690 132 122 147 − 941 − 83 716

3 659 4 693 791 106 122 253 – − 83 716

−6

− 1 922

− 73

1 870

94 942

38 356

5 959

242 448 2 670 024 1 120 321

111 115

370 703

201 449

0 4 716 060

4 891 4 720 951

1 494 1 084 670

Kumulierte Abschreibungen 74 945

492 804

425 985

42 784

46 658

– 1 083 176

4 506

58 414

52 197

5 016

27 235

147 368

1 105

148 473

− 413

− 22 059

− 51 053

− 5 120

− 2 643

− 81 288

− 81 288

79 038

529 159

427 129

42 680

71 250

– 1 149 256

2 599 1 151 855

Netto­ buchwert am 1.1.2010

166 314 2 106 118

704 751

68 030

318 041

242 761

941 3 606 956

2 165 3 609 121

Nettobuchwert am 31.12.2010

163 410 2 140 865

693 192

68 435

299 453

201 449

0 3 566 804

2 292 3 569 096

Stand 1.1.2010 Planmässige Abschrei­ bungen Abgänge Um­ buchungen Stand 31.12.2010

92

BLS Geschäfts Bericht 2010


Finanzbericht Tochtergesellschaften Anhang zur Jahresrechnung der BLS Netz AG Verpfändete Aktiven

in 1000 CHF 31.12.2010 31.12.2009

Sachanlagen mit Eisenbahnpfandrecht

Zugrunde liegende Verbindlichkeiten

sämtliche sämtliche Anlagen Anlagen in 1000 CHF 31.12.2010 31.12.2009

Verpflichtungen gemäss Eisenbahnpfandbuch Elektrifikationsanleihen aus den Jahren 1923, 1932 und 1944 Darlehen Art. 56 EBG (BN, GBS, SEZ) 1962 Aktiven mit Verfügungsbeschränkung

6 506 13 000

6 506 13 000

in 1000 CHF 31.12.2010 31.12.2009

Zweckgebundene flüssige Mittel Brandversicherungswerte der Sachanlagen

10 112

16 941

in 1000 CHF 31.12.2010 31.12.2009

Anlagen, exkl. Gebäuden (Feuer­ und Elementarschäden) Gebäude (Feuer­ und Elementarschäden) Rollmaterial (Feuer­ und Kaskoschäden) Aufgenommene Anleihen

4 169 504 280 396 100 890

4 017 186 280 396 101 520

in 1000 CHF 31.12.2010 31.12.2009

Elektrifikationsanleihen aus den Jahren 1923, 1932 und 1944 Verbesserung des Ergebnisses

6 506

6 506

in 1000 CHF 31.12.2010 31.12.2009

Nettoauflösung stiller Reserven

93

1 735

BLS Geschäfts Bericht 2010

782


Finanzbericht Tochtergesellschaften Anhang zur Jahresrechnung der BLS Netz AG Bedeutende Aktionäre

in 1000 CHF 31.12.2010 nominell in CHF

Kapitalanteil

31.12.2009 nominell in % in CHF

in %

Schweizerische Eidgenossenschaft (Bund) Kanton Bern BLS AG Schweizerische Bundesbahnen SBB

194 183 64 015 129 582 190

50,05 16,50 33,40 0,05

194 183 64 015 129 582 190

50,05 16,50 33,40 0,05

Total

387 970

100,0

387 970

100,0

Das Aktienkapital der BLS Netz AG ist eingeteilt in 387 970 Namenaktien mit einem Nominalwert von je CHF 1000.

Risikomanagement Die BLS verfügt über ein Risikomanagementsystem, mit welchem sie regelmässig die grössten strategischen und operativen Risiken erfasst, entsprechende Massnahmen erarbeitet und damit die Risiken minimiert. Das Risikomanagementsystem der BLS erfasst systematisch die strategischen und operativen Risiken des Unternehmens. Basis dazu ist ein eigens auf die BLS zugeschnittener Risikokatalog, aus welchem die Geschäfts­ bereiche und Stabsabteilungen die für sie relevanten Risiken herausarbeiten. Die Risiken werden bezüglich ihrer Eintretenswahrscheinlichkeit und ihres Schadensausmasses beurteilt und in einem Bericht zuhanden des Verwaltungsrats zusammengefasst. Mit geeigneten Massnahmen zum Vermindern der Bruttorisiken redu­ ziert das Management der BLS mögliche ungeplante Aufwendungen. Die regelmässig durchgeführte Risiko­ analyse erlaubt im Zusammenspiel mit der strategischen Finanzplanung die Darstellung fundierter Best­ und Worst­Case­Szenarien.

Subventionsrechtliche Prüfung durch das BAV Gemäss Art. 37 des Personenbeförderungsgesetzes (PBG) haben die Unternehmen, die von der öffentlichen Hand Beiträge oder Darlehen erhalten, die Jahresrechnung zur Prüfung und Genehmigung der Aufsichts­ behörde einzureichen. Das Bundsamt für Verkehr (BAV) hat diese geprüft und mit Schreiben vom 15. 4. 2011 genehmigt.

Antrag des Verwaltungsrats über die Verwendung des Bilanzgewinns

Jahresgewinn Vortrag aus Vorjahr Bilanzgewinn Der Verwaltungsrat beantragt der Generalversammlung, den Bilanzgewinn wie folgt zu verwenden: Zuweisung an spezialgesetzliche Reserven gem. Art.64 aEBG Zuweisung an spezialgesetzliche Reserven gem. Art. 67 EBG Total Antrag des Verwaltungsrats

94

BLS Geschäfts Bericht 2010

in 1000 CHF 2010

2009

152 0 152

152 0 152

0

152

152 152

0 152


Finanzbericht Tochtergesellschaften

Jahresrechnung der BLS Cargo AG Erfolgsrechnung 2010

in 1000 CHF 2010

2009

Erlöse aus Lieferungen und Leistungen Abgeltung Übriger Betriebsertrag Total Betriebsertrag

154 089 517 17 111 171 717

144 882 918 15 901 161 701

Personalaufwand Einkauf Infrastrukturbenützung Leistungseinkauf Dritte Produktionsaufwand Übriger Betriebsaufwand Abschreibungen Sach­, Finanz­, immaterielle Anlagen Total Betriebsaufwand Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT)

10 783 49 804 42 749 36 937 21 016 8 027 169 316 2 401

10 810 41 384 42 940 39 401 24 171 8 052 166 758 − 5 057

Finanzertrag Finanzaufwand Finanzergebnis

75 − 7 769 − 7 694

143 − 2 741 − 2 598

Gewinne aus Veräusserung Anlagevermögen Ausserordentlicher Ertrag Ausserordentlicher Aufwand Betriebsergebnis vor Steuern (EBT)

1 717 1 733 − 581 − 2 424

0 4 737 − 694 − 3 612

Steuern Jahresverlust/-gewinn

− 137 − 2 561

0 − 3 612

95

BLS Geschäfts Bericht 2010


Finanzbericht Tochtergesellschaften Jahresrechnung der BLS Cargo AG

Bilanz 2010

in 1000 CHF 31.12.2010 31.12.2009

Aktiven Flüssige Mittel Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegenüber Dritten gegenüber Aktionären Sonstige Forderungen gegenüber Dritten gegenüber Aktionären Aktive Rechnungsabgrenzungen Total Umlaufvermögen

8 901

11 987

11 512 22 092

10 699 15 871

1 873 33 6 541 50 952

2 206 1 427 10 109 52 299

128 292

137 069

159 213 9 850 129 523 180 475

159 245 8 1 289 138 770 191 069

0

8 000

11 890 15 608

11 877 15 455

2 678 18 18 395 1 464 50 053

4 753 1 430 23 822 1 096 66 433

Langfristige Finanzverbindlichkeiten Langfristige Rückstellungen Total langfristiges Fremdkapital Total Fremdkapital

32 000 7 166 39 166 89 219

24 000 6 819 30 819 97 252

Aktienkapital Gesetzliche Reserven Freie Reserven Bilanzgewinn Vortrag Jahresverlust Total Eigenkapital Total Passiven

60 000 2 562 34 800

60 000 2 562 34 800

− 3 545 − 2 561 91 256 180 475

67 − 3 612 93 817 190 069

Sachanlagen Finanzanlagen Beteiligungen Darlehen an Konzerngesellschaften Sonstige Finanzanlagen Immaterielle Anlagen Total Anlagevermögen Total Aktiven Passiven Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen gegenüber Dritten gegenüber Aktionären Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten gegenüber Dritten gegenüber Aktionären Passive Rechnungsabgrenzungen Kurzfristige Rückstellungen Total kurzfristiges Fremdkapital

96

BLS Geschäfts Bericht 2010


Finanzbericht Tochtergesellschaften

Anhang zur Jahresrechnung der BLS Cargo AG Brandversicherungswerte der Sachanlagen Für die Sachanlagen besteht eine Haft­ pflicht­, Sach­ und Maschinenkaskover­ sicherung, welche sich auf sämtliche Ge­ sellschaften des BLS­Konzerns erstreckt. Die Versicherungsdeckung wird dabei unabhängig von der Schadensursache (Haftpflicht, Unterbruch, Unfall etc.) auf die Limite von CHF 100 Mio. pro Ereig­ nis festgelegt. Darin eingeschlossen sind auch die Ansprüche aus Brandschäden. Das Rollmaterial wird zum Zeitwert (Neu­ anschaffungswert abzüglich Abschrei­ bungen für die bisherige Nutzung) ent­ schädigt. Mangels in der Police definierter Brand­ versicherungswerte werden für nachste­ hende Sachanlagegruppen die Anschaf­

fungswerte aufgeführt, welche als An­ haltspunkte für die Wiederbeschaffung gelten können.

Solidarhaftung Es besteht eine Solidarhaftung infolge der MWST­Gruppenbesteuerung.

Pensionskasse Symova Gemäss versicherungstechnischer Bilanz per 30. 6. 2010 der Pensionskasse Symova (ehemals Ascoop) wird ein Deckungs­ grad von 99,25 % ausgewiesen. Aufgrund der Marktentwicklung sowie der Ein­ schätzung der Symova wurde per 31.12.2010 ein Deckungsgrad von über 100 % erreicht. Infolge der Deckung von über 100 % besteht für die BLS Cargo AG keine gesetzliche Verpflichtung mehr, Sa­ nierungsbeiträge zu leisten.

Erläuterung zum Finanzaufwand Die BLS Cargo beteiligt sich anteilsmäs­ sig an den Kosten für die Amortisation und die Verzinsung des Darlehens der Pen­ sionskasse Ascoop, welches für die De­ ckung der Verbindlichkeiten im Bereich Altersvorsorge durch die BLS AG aufge­ nommen wurde. Die Annuität zulasten der BLS Cargo von TCHF 1053 (Vorjahr: TCHF 1041) wurde im Finanzaufwand ver­ bucht. Sofern der Bund und der Kanton Bern die entsprechenden Verbindlichkeiten der BLS AG gesamthaft übernehmen, entfällt auch der Anteil der BLS Cargo AG. Im Finanzergebnis sind Währungseffekte von TCHF − 5868 enthalten.

Änderungen in der Stetigkeit der Darstellung

Brandversicherungswerte der Sachanlagen 31.12.2010 31.12.2009 in 1000 CHF in 1000 CHF Lokomotiven, inkl. Ersatzstücken Güterwagen

178 029

176 161

0

4 612

Im Berichtsjahr werden Fremdwährungs­ erfolge nur noch netto im Finanzergeb­ nis (Finanzaufwand, Finanzertrag) ausge­ wiesen. Die Vorjahreszahlen wurden ent­ sprechend angepasst.

Aktionariat nominell in 1000 CHF

Prozent­ 31.12.2010 31.12.2009 anteil in 1000 CHF in 1000 CHF

BLS AG

31 200

52,0 %

31 200

31 200

DB Schenker AG

27 000

45,0 %

27 000

27 000

1 800

3,0 %

1 800

1 800

IMT AG Solidarhaftung

31.12.2010 in CHF

31.12.2009 in CHF

p. m.

p. m.

Aktienkapital nominell in 1000 EUR

Prozent­ anteil

BLS Cargo Italia S.r.l.

50

100 %

BLS Cargo Deutschland GmbH

50

100 %

Solidarhaftung aus Gruppenbesteuerung MWST Beteiligungen an Tochtergesellschaften

97

BLS Geschäfts Bericht 2010

Anzahlungen an Lieferanten und Anzah­ lungen von Dritten werden im Berichts­ jahr netto ausgewiesen. Die Vorjahres­ zahlen wurden ebenfalls entsprechend angepasst.

Risikobeurteilung durch den Verwaltungsrat Der Verwaltungsrat hat an seiner Sitzung vom 6. 9. 2010 das Risikoprofil des Unter­ nehmens besprochen und für wesentli­ che Risiken entsprechende Massnahmen beschlossen.


Finanzbericht Tochtergesellschaften

Jahresrechnung der Busland AG Erfolgsrechnung 2010

in 1000 CHF 2010

2009

Erlöse aus öffentlichem Verkehr Werkstatterlös Übrige Erlöse Erlösminderungen Total Betriebsertrag

13 123 2 144 27 14 15 308

10 472 2 033 126 − 53 12 578

Waren­ und Materialaufwand Personalaufwand Miete Betriebsleistungen Dritter Energie Versicherungen Gebühren, Abgaben, Lizenzen Fremdleistungen für den Unterhalt Werbung, PR Verwaltungskosten Abschreibungen Total Betriebsaufwand

1 284 8 759 240 12 31 138 108 2 494 9 329 1 319 14 723

1 279 7 341 343 17 26 124 12 2 329 14 196 687 12 368

Betriebsergebnis

585

210

Ausserordentliches Ergebnis Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT)

0 585

25 235

3 − 491 − 488

2 − 479 − 477

97

− 242

− 10 87

−2 − 244

Finanzertrag Finanzaufwand Finanzergebnis Betriebsergebnis vor Steuern (EBT) Steuern Jahresgewinn/(-verlust)

98

BLS Geschäfts Bericht 2010


Finanzbericht Tochtergesellschaften Jahresrechnung der Busland AG

Bilanz 2010

in 1000 CHF 31.12.2010 31.12.2009

Aktiven Flüssige Mittel Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegenüber Dritten gegenüber Konzerngesellschaften Sonstige Forderungen gegenüber Dritten Warenvorräte, angefangene Arbeiten Aktive Rechnungsabgrenzungen Total Umlaufvermögen Finanzanlagen Sachanlagen Total Anlagevermögen Total Aktiven

1 997

4 378

196 122

650 118

221 108 29 2 673

307 23 262 5 738

0 7 816 7 816 10 489

0 7 163 7 163 12 901

Passiven Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen gegenüber Dritten gegenüber Konzerngesellschaften Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten gegenüber Dritten gegenüber Konzerngesellschaften Passive Rechnungsabgrenzungen Total kurzfristiges Fremdkapital

311 308

2 501 824

226 0 640 1 485

351 1 056 675 5 407

Finanzverbindlichkeiten Rückstellungen Total langfristiges Fremdkapital Total Fremdkapital

6 500 578 7 078 8 563

5 325 330 5 655 11 062

Aktienkapital Gesetzliche Reserven Freie Reserven Bilanzgewinn Vortrag Jahresverlust/­gewinn Total Eigenkapital Total Passiven

1 418 553 108

1 418 553 108

– 240 87 1 926 10 489

4 − 244 1 839 12 901

99

BLS Geschäfts Bericht 2010


Finanzbericht Tochtergesellschaften

Anhang zur Jahresrechnung der Busland AG Nachfolgend sind nur jene Einzelrubriken gem. Art. 663b OR aufgeführt, bei denen Angaben zum Jahresabschluss unseres Unternehmens zwecks erhöhter Transparenz und besserer Einsicht in die Vermögenslage relevant sind. in 1000 CHF

2010

2009

keine

keine

– 1 Namenschuldbrief im 1. Rang: Beco Berner Wirtschaft

450

450

– 2 Namenschuldbriefe im 1. Rang: EK Affoltern

700

700

– 1 Namenschuldbrief im 2. Rang: EK Affoltern

300

300

1 450

1 450

700

700

Total Grundpfandrechte nominell

2 150

2 150

Buchwert der Liegenschaften Langnau (Terrain, Werkstattgebäude, Einstellhalle)

2 211

2 429

Buchwert Umbauprojekt auf fremdem Boden (Burgdorf)

1 178

1 297

Bestand Darlehen Seco (Bau Einstellhalle)

250

325

Bestand Festhypothek EKA (Liegenschaften Langnau)

600

600

Total grundpfandgesicherte Kredite

850

925

3

Gesamtbetrag der nicht bilanzierten Leasingverbindlichkeiten für Kursfahrzeuge (inkl. 7,6 % MWST)

334

723

4

Brandversicherungswerte der Sachanlagen (Neuwerte) – Gebäude Bäraugrundstrasse 2 + 6, Langnau i. E. (ohne Land, Index 194)

3 765

3 765

– Einrichtungen (ohne Fahrzeuge)

1 000

1 000

1 958

1 958

74

135

1

Gesamtbetrag der Bürgschaften, Garantieverpflichtungen und Pfandbestellungen zugunsten Dritter.

2

Gesamtbetrag der zur Sicherung eigener Verpflichtungen verpfändeten oder abgetretenen Aktiven und Eigentumsvorbehalt:

– freie Namenschuldbriefe im Kassaschrank der Busland AG

5

Amtliche Werte der Liegenschaften (inkl. Land) – Langnau i. E.

6

Verbindlichkeiten gegenüber Vorsorgeeinrichtungen – Symova

7

Angaben über die Durchführung einer Risikobeurteilung Die Busland AG verfügt über ein Risikomanagementsystem. Die Risiken werden mittels einer strukturierten Analyse in einem Risikokatalog erfasst und auf ihre Eintretenswahrscheinlichkeit sowie ihre finanziellen Auswirkungen hin bewertet. Die Risiken werden mittels Massnahmen vermindert, überwälzt oder vom Unternehmen selbst getragen. Der Verwaltungsrat überwacht das Risikomanagement konsequent und periodisch.

8

Zusätzliche Angaben Darlehen Seco: Gemäss Darlehensvertrag vom 11. März 2005 gilt während der Laufzeit (2005 – 2015) ein Gewinnausschüttungsverbot.

9

Abweichung vom Grundsatz der Stetigkeit in der Darstellung Aufgrund der Neuorganisation im Bereich Finanzbuchhaltung/Controlling wurde die Jahresrechnung im Geschäftsjahr 2010 neu gegliedert. Die Bezeichnungen sowie die Gliederung der einzelnen Posten wurden an die Struktur der Rechnungslegung der Muttergesellschaft angepasst, übersichtlicher gestaltet und Positionen zusammengezogen (z.B. Abschreibungen, Material­ einkäufe, Unterhalt und Reparaturen). Um die Vergleichbarkeit mit dem Vorjahr zu gewährleisten, wurden die Vorjahreszahlen der neuen Gliederung angepasst. Die wichtigsten Änderungen: – Unterhalt und Reparaturen: In der Position Fremdleistungen Unterhalt sind sämtliche Aufwände für Unterhaltsarbeiten an Fahrzeugen, betrieblichen Liegenschaften und Einrichtungen enthalten. – Versicherungen: neu werden auch die Versicherungen der Fahrzeuge unter dieser Rubrik dargestellt (vormals Unterhalts­ und Betriebsaufwand Fahrzeuge) – Miete: beinhaltet neu zusätzlich die Miete von Fahrzeugen – Finanzaufwand: Integration der Leasingkosten (vormals Unterhalt Fahrzeuge)

100

BLS Geschäfts Bericht 2010


Finanzbericht Tochtergesellschaften

Jahresrechnung der Emmental Tours AG Erfolgsrechnung 2010

in 1000 CHF 2010

2009

Ertrag Incominggeschäft Ertrag Chartergeschäft Ertrag Marketinggeschäft Abgeltung von Leistungen Erlöse aus Leistungen Tourist Office Übrige Erträge Erlösminderungen Total Betriebsertrag

1 320 406 159 114 94 2 − 86 2 009

1 126 0 201 84 97 4 −2 1 510

Personalaufwand Materialaufwand Mietaufwand Fremdleistungen Incominggeschäft Allgemeiner Aufwand Werbung Versicherungen Informatik Abschreibungen Total Betriebsaufwand Betriebserfolg

308 4 38 1 476 60 100 1 19 8 2 014 −5

291 5 37 1 005 51 108 1 22 9 1 529 − 19

0 −1 1 −3 −8

0 −1 32 −6 6

Finanzertrag Finanzaufwand Periodenfremder Ertrag Periodenfremder Aufwand Jahresverlust/-gewinn

101

BLS Geschäfts Bericht 2010


Finanzbericht Tochtergesellschaften Jahresrechnung der Emmental Tours AG

Bilanz 2010

in 1000 CHF 31.12.2010 31.12.2009

Aktiven Flüssige Mittel Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegenüber Dritten gegenüber Konzerngesellschaften Sonstige Forderungen gegenüber Dritten gegenüber Konzerngesellschaften Vorräte Aktive Rechnungsabgrenzungen Total Umlaufvermögen Mobiliar EDV­Einrichtungen Total Anlagevermögen Total Aktiven Passiven Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen gegenüber Dritten gegenüber Konzerngesellschaften Andere Verbindlichkeiten gegenüber Dritten gegenüber Konzerngesellschaften Passive Rechnungsabgrenzungen Total Fremdkapital Aktienkapital Allgemeine Reserven Bilanzgewinn Vortrag Jahresverlust/­gewinn Total Eigenkapital Total Passiven

102

BLS Geschäfts Bericht 2010

107

106

62 8

69 11

1 0 13 51 242

0 2 8 26 222

0 8 8 250

0 16 16 238

66 15

56 7

12 5 21 119

6 0 30 99

100 7

100 7

32 −8 131 250

26 6 139 238


Finanzbericht Tochtergesellschaften

Anhang zur Jahresrechnung der Emmental Tours AG Brandversicherungswerte

in 1000 CHF 31.12.2010 31.12.2009

Sachanlagen

50 000

50 000

Risikobeurteilung Die Geschäftsführung hat periodisch ausreichende Risikobeurteilungen vorgenommen und allfällig sich daraus ergebende Massnahmen eingeleitet. Dadurch ist gewährleistet, dass das Risiko einer wesentlichen Falschaussage in der Rechnungslegung als klein einzustufen ist. Es bestehen keine weiteren nach Art. 663b OR ausweispflichtigen Sachverhalte.

103

BLS Geschäfts Bericht 2010



Chronik 2010

Januar

20. 1. 2010

Aktuell und informativ Die S-Bahn Bern empfängt ihre Fahrgäste mit einer neu gestalteten Website. Auf der von der BLS betreuten Website www.sbahnbern.ch sind die aktuellen Informationen für Pendlerinnen und Pendler kurz und übersichtlich zusammengefasst. Februar

9. 2. 2010

Lötschberger­Familie komplett Der letzte von insgesamt 21 Triebzügen RABe 535 wird vom Bombardier-Werk in Villeneuve nach Spiez überführt. Dort erhält der Zug das unverwechselbare Lötschberger-Design. 10. 2. 2010

Sichere Bahnübergänge 146 Bahnübergänge sollen bis 2014 sicherer werden. Der Verwaltungsrat der BLS Netz AG bewilligt dafür einen Kredit von CHF 16,8 Mio. Damit verbessert die BLS Sicherheit und Zuverlässigkeit des Bahnverkehrs weiter. März

11. 3. 2010

Neue BLS­Ticketautomaten Die BLS beginnt mit dem Rollout von 120 neuen Billettautomaten S-POS. Damit erhalten im Libero-Verbund die Kunden von BLS, RBS und Bernmobil einheitliche Billettautomaten mit einem breiten Fahrausweissortiment.

Am Jubiläumsanlass taufte Kambly-Chef Oskar Kambly die BLS-Lok Re 465 004 auf den Namen Trubschachen. Der Biscuithersteller eröffnete gleichentags seinen Ausstellungs- und Vorführraum, das Kambly-Erlebnis. 25. 3. 2010

S­Bahn Bern bekommt Doppelstöcker Um das anhaltend starke Wachstum der Berner S-Bahn bewältigen zu können, beschafft die BLS 28 Doppelstocktriebzüge RABe 515 beim Ostschweizer Rollmateriallieferanten Stadler Rail AG. Mit einem Beschaffungswert von CHF 434 Mio. ist es die grösste Rollmaterialbeschaffung in der Geschichte der BLS. April

13. 4. 2010

Loktaufe in Domodossola BLS Cargo tauft in Domodossola die Mehrsystemlokomotive Re 486 501 auf den Namen der Gemeinde Beura Cardezza. Die Re 486 sind die ersten BLS-Loks, die grenzüberschreitend in der Schweiz, Italien, Österreich und Deutschland verkehren können. 30. 4. 2010

Halbzeit bei Kompakt Das Modernisierungs- und Komfortsteigerungsprogramm Kompakt für die Triebzüge RBDe 565 und 566 sowie die Zwischenwagen Jumbo hat Halbzeit. Insgesamt modernisieren die BLS-Werkstätten Bönigen, Oberburg und Spiez 152 Fahrzeuge. Mai

16. 3. 2010

11. 5. 2010

Ausbau des Lötschberg­ Basistunnels machbar

Krisenjahr gut gemeistert

Eine von der BLS in Auftrag gegebene Studie zeigt: Der Ausbau des heute zu zwei Dritteln einspurigen Lötschberg-Basistunnels auf durchgehend zwei Spuren ist nötig und auch unter laufendem Betrieb machbar. Die Kosten belaufen sich auf CHF 1,3 Mrd. 20. 3. 2010

Einweihung Kambly­Zug Eine ganze Zugkomposition erhält aus Anlass des 100-Jahr-Jubiläums des bernischen Traditionsunternehmens den Kambly-Look.

Die BLS gibt an der Bilanzmedienkonferenz die Ergebnisse des Jahres 2009 bekannt. Sie hat das Krisenjahr gut gemeistert und einen Konzerngewinn von CHF 12,9 Mio. erzielt. Die Verkehrsleistung im Personenverkehr konnte um 4,3 Prozent gesteigert werden. Hingegen litt das Unternehmen im Güterverkehr unter den Folgen der Wirtschaftskrise. Dank dem guten Ergebnis konnte das Unternehmen weitere CHF 19 Mio. in die Sanierung des Vorsorgewerks investieren.


Juni

September

24. 6. 2010

1. 9. 2010

Neues Reisezentrum in Willisau

Neuerungen im Park & Ride

Die BLS eröffnet mit einem grossen Fest ihr neues Reisezentrum in Willisau und tauft einen Niederflur-Gelenktriebwagen auf den Namen der Ortschaft. Damit ist die zweite Etappe der Gesamterneuerung des Bahnhofs Willisau abgeschlossen. Juli

11. 7. 2010

Innovatives Transportkonzept Die BLS hat für 7000 Athletinnen und Athleten des Gigathlons, ihre Begleitpersonen und ihre Velos ein einzigartiges Transportkonzept mit rund 50 Extrazügen realisiert. Dadurch konnten die Fahrten von Supportfahrzeugen auf der Strasse um 80 Prozent oder 390 000 Autokilometer reduziert werden. 22. 7. 2010

Spatenstich im Bahnhof Spiez Die BLS baut für rund CHF 10 Mio. den Bahnhof zu einem attraktiven und kundenorientierten Verkehrsknotenpunkt um. Unter anderem erhält der Bahnhof ein modernes BLS Reisezentrum. 31. 7. 2010

175 Jahre Schifffahrt auf dem Thunersee Am 31. Juli 1835 lief das Dampfschiff Bellevue der Gebrüder Knechtenhofer auf dem Thunersee zur Jungfernfahrt aus. Die BLSSchifffahrt feiert das Jubiläum während des ganzen Sommers mit attraktiven Angeboten. August

22. 8. 2010

50 Jahre Autoverlad Der fahrplanmässige Autoverlad durch den Lötschbergtunnel feiert seinen 50. Geburtstag mit einem Meilenstein: der 40-millionste Kunde rollte über die Verladerampe.

Die BLS führt an ihren Bahnhöfen ein neues, abgestuftes Park & Ride-Tarifsystem ein. Ziel: Die Parkplätze sollen wieder vor allem den Bahnkunden zur Verfügung stehen. Oktober

19. 10. 2010

Züge führen aus einer Hand Der Verwaltungsrat beschliesst, alle an der Bahnproduktion beteiligten Bereiche der BLS in einem Geschäftsbereich zusammenzufassen. Damit liegt die Verantwortung für das Führen der Züge neu in einer Hand. Die BLS verspricht sich dadurch Verbesserungen bei Qualität und Effizienz. Im neuen Geschäftsbereich Bahnproduktion werden rund 1500 Mitarbeitende tätig sein. Operativ startet er Anfang Mai 2011. 29. 10. 2010

Lötschberg­Komitee lanciert Die Kantone Bern und Wallis lancieren das Lötschberg-Komitee, das sich für den Ausbau der Lötschbergachse einsetzt. Geschäftsführer des Komitees ist der ehemalige BLS-Direktor Mathias Tromp. November

12. 11. 2010

Rollende Autobahn rollt weiter Das Bundesamt für Verkehr und die RAlpin AG haben die weitere Zusammenarbeit für den Betrieb der Rollenden Autobahn (Rola) in den Jahren 2012 – 2018 vereinbart. Der Transportauftrag für BLS Cargo umfasst jährlich rund 5500 Züge. Dezember

12. 12. 2010

Luzern West Mit dem Fahrplanwechsel übernimmt die BLS die alleinige Verantwortung für den nach Westen orientierten Teil der Luzerner S-Bahn. Zum Einsatz kommen klimatisierte Niederflurgelenktriebwagen. Dank dem Flügelzugkonzept entfällt das Umsteigen in Wolhusen.


Impressum

Realisation Unternehmenskommunikation BLS AG, Bern

Internet Der Geschäftsbericht und die BLS Gazette sind ebenfalls auf der BLS-Website publiziert. www.bls.ch

Konzeption/Gestaltung hilda design matters, Zürich Fotografie Porträts Daniel Rihs, Bern Druck Köpfli & Partner AG, Neuenhof


BLS AG Genfergasse 11 3001 Bern Schweiz Telefon +41 (0)58 327 27 27 Fax +41 (0)58 327 29 10 info@bls.ch


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