Öffentliches Programm Frühjahrssemester 2014

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Ă–ffentliche Vorlesungen FrĂźhjahrssemester 2014



Impressum

Programmleitung | Prof. Dr. Caspar Hirschi Lehrstuhl fßr Allgemeine Geschichte Organisation | Regula Fraefel, T 071 224 25 52 Konzept und Gestaltung | Marcel Bischof, www.2b-gestaltung.ch Fotos | Hannes Thalmann, www.htfotografie.ch Druck | Niedermann Druck AG, St.Gallen Auflage | 9 800 Exemplare


Inhalt HSG | Stadt und Region St.Gallen HSG Kernf채cher Literatur Kultur | Kunst | Musik Gesellschaft Psychologie | Psychiatrie Theologie Antritts- und Abschiedsvorlesungen


8 Stadt-Planung

44 London

10 Stadtwanderungen

45 China

12 Architektur

14 Stadtgeschichte

47 Altägypten

16 Regionalgeschichte

48 Kunst / Barock

17 Theater / Kultur

49 Musik / Mozart

18 Die HSG in der Region

50 Musik / Wien

51 Musik / Informatik

20 Betriebswirtschaftslehre

52 Geschichte / Partisanen

22 Volkswirtschaftslehre

54 Naturwissenschaft / Gesellschaft

24 Politikwissenschaft

56 Philosophie

26 Wirtschaftsinformatik

28 Agrarpolitik

58 Kriminalistik

30 Schweizer Literatur

60 Psychiatrie / Psychotherapie

31 Deutsche Literatur

62 Psychologie / Psychotherapie

32 Deutsche Sprache

64 Psychologie

34 Italienische Literatur

36 Spanische Literatur

66 Theologie / Sieben Todsünden

38 Französische Literatur

68 Theologie / Konzil

74 Dozierende

39 Rätoromanische Literatur

70 Theologie / Paradies

78 Campusplan

40 Russische Literatur

42 Erzählforschung / Märchen

(Kantonsschule Wil)

46 Asien-Pazifik / Schweiz

57 Soziologie / Afrika

72 Antritts- / Abschiedsvorlesungen


Einführung Seit fünfzig Jahren wird die HSG in der Stadt St.Gallen mit dem markanten Gebäudekomplex auf dem Rosenberg identifiziert. Tatsächlich macht die Anlage aber nur einen Teil der Räumlichkeiten aus, in denen die Universität untergebracht ist. Schon beim Einzug 1963 war das neue Hauptgebäude für die damals gut tausend Studierenden zu klein konzipiert. Seither hat sich die Studierendenzahl versiebenfacht, und die Universität ist mit ihren Instituten und Unterrichtsgebäuden auf eine Vielzahl von Standorten verteilt. Hannes Thalmann hat für dieses Programmheft einige der unscheinbareren HSG-Gebäude mit seiner Camera Obscura kunstvoll eingefangen.

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Die raumplanerischen Herausforderungen an der HSG gleichen in vielem jenen der ganzen Schweiz. Besonders in den Ballungszentren stehen die Behörden durch die wachsende Bevölkerung und den steigenden Raumbedarf unter einem doppelten Anpassungsdruck. Wir haben eine Vorlesungsreihe über Schweizer Metropolitanregionen organisiert, in der Kenner der Materie, darunter der Basler Architekt Jacques Herzog, die Möglichkeiten und Grenzen der vieldiskutierten «Verdichtung» ausloten. Ein anderes Thema, das in den Medien kontrovers diskutiert wird, ist der Umgang mit hochgefährlichen Straftätern. Einer der schweizweit bekanntesten Experten ist der Forensiker Frank Urbaniok. Er wird in seiner Vorlesung zu den wichtigsten Punkten im Umgang mit gemeingefährlichen Menschen Stellung beziehen und damit Licht in ein dunkles Thema bringen. Früher gab es in der Schweiz eine ebenso einfache wie einträgliche Methode, gewaltbereite Männer loszuwerden: Man schickte sie als Söldner in fremde Dienste. Im modernen Nationalstaat wurde der Solddienst verboten, was Schweizer Kriegsgurgeln und andere Abenteurer aber nicht davon abhielt, auf illegalen Wegen in ausländischen Armeen anzuheuern. Der Basler Historiker Peter Huber behandelt in seiner Vorlesung die Geschichte von Schweizer Söldnern und Partisanen im 20. Jahrhundert.


Das Verhältnis zwischen geschichtlichen Fakten und literarischer Fiktion ist Gegenstand der Poetik-Vorlesung von Alex Capus, einem der erfolgreichsten Schweizer Gegenwartsautoren. In seinem aktuellen Roman Der Fälscher, die Spionin und der Bombenbauer rekonstruiert Capus die Geschichte dreier historischer Figuren. Besonders daran ist seine Methode des «faktentreuen Träumens», über die in der Vorlesung mehr zu erfahren sein wird. Der Grossteil des Öffentlichen Programms wird auch dieses Semester von bewährten Dozentinnen und Dozenten getragen, die sich über die Jahre ein treues Publikum aufgebaut haben. Ihnen allen und besonders meiner Vorgängerin in der Programmleitung, Professorin Yvette Sánchez, möchte ich danken, dass ich ein derart gut aufgestelltes und breit abgestütztes Veranstaltungsangebot übernehmen kann. Ich freue mich auf die neue Herausforderung und wünsche allen Hörerinnen und Hörern viele anregende Vorlesungsstunden.

5 Caspar Hirschi, im Januar 2014

Die vorliegende Broschüre orientiert Sie im Detail über 30 Öffentliche Vorlesungen an der Universität St.Gallen, deren vier im Festsaal zu St.Katharinen (Katharinengasse 11; Seite 47, 64, 68, 70), fünf in der Stadt St.Gallen (eine im Postgebäude am Bahnhof St.Gallen (Seite 30), eine in der Lokremise St.Gallen (Seite 17), eine im Textilmuseum St.Gallen (Seite 31) und zwei «Stadtwanderungen» und «Wie baut man Architektur? Ortstermine auf der Baustelle» (mit Treffpunkten in St.Gallen gemäss Angabe auf Seite 10, 12)), und einer weiteren ausserhalb St.Gallen, an der Kantonsschule Wil (Seite 18).


Semesterpass für zwanzig Franken

Der Besuch der öffentlichen Vorlesungen kostet zwanzig Franken. Die damit erworbene Hörerkarte berechtigt im Sinne eines Semesterpasses zur Teilnahme an allen öffentlichen Vorlesungen der Universität St.Gallen im entsprechenden Semester. Die erste Veranstaltung einer Reihe kann gratis besucht werden. Die Hörergebühr ist vor Beginn der zweiten Vorlesung mit dem Einzahlungsschein, der sich im Umschlag dieser Broschüre befindet und zugleich als Hörerkarte dient, zu bezahlen. Hörerkarten bzw. Einzahlungsscheine können auch während des ganzen Semesters an der Kasse (Info-Desk im Hauptgebäude 01) gelöst werden. Bus zur Universität und Parkplatzbenützung

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Die Buslinien 5 (HB – Rotmonten) und 9 (HB Nord – Heiligkreuz – Neudorf – Gallusmarkt) verbinden die Universität direkt mit Stadtzentrum und Gallusmarkt. Die Busse der Linie 9 fahren zur Haltestelle Gatterstrasse in nächster Nähe zum Haupt- und zum Bibliotheksgebäude. Auf dem Gelände der Universität gibt es auch im Frühjahrssemester 2014 beschränkte Parkiermöglichkeiten, weshalb wir Sie bitten, die öffentlichen Verkehrsmittel zu benutzen. Für Behinderte stehen jedoch Parkplätze an der Gatterstrasse zur Verfügung; die Parkfelder sind entsprechend markiert. Weitere Auskünfte

Kommunikation, Universität St.Gallen, T 071 224 22 25, F 071 224 28 15, kommunikation@unisg.ch. Das Frühjahrssemester beginnt am 17. Februar und endet am 23. Mai 2014.



Stadt-Planung Verdichten! Verdichten? Die Diskussion um Schweizer Metropolitanregionen

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Die Schweizer Bevölkerung wächst, und ihr Wohnraum wächst noch schneller. 1980 beanspruchte eine Person in der Schweiz im Durchschnitt 34 m² Wohnfläche, im Jahr 2000 waren es 44 m², und bis 2013 dürfte der Wert auf 50 m² steigen. Der wachsende Raumbedarf hat das Siedlungsbild der Schweiz stark verändert und wird es weiter tun. Wie aber kann der «Durst» nach Wohnraum ökologisch und ökonomisch nachhaltig gestillt werden? In den vergangenen Jahren hat sich folgender Konsens durchgesetzt: nicht durch Zersiedelung, sondern durch Verdichtung! Das steigende Raumbedürfnis müsse in urbanen Ballungszentren, nicht auf der grünen Wiese befriedigt werden. Wie aber ist das möglich? Und wie sollen unsere Metropolitanregionen konkret aussehen? Diese und andere Fragen werden im Zentrum der Vortragsreihe stehen, und neben Vordenkern der Verdichtung wie dem Basler Architekten Jacques Herzog werden auch kritische Stimmen zu Wort kommen.

26. März – 18.15 bis 20.00 Uhr – Raum HSG 09-010 (Audimax)

Entwicklung neuer urbaner Quartiere als Verdichtung der alten Jacques Herzog, Architekt, Herzog & de Meuron, Basel

9. April – 18.15 bis 19.45 Uhr – Raum HSG 23-003

Höher, weiter, dichter: Wie Zürich mit Wachstum und Bevölkerungsdruck umgeht Dr. Anna Schindler, Direktorin Stadtentwicklung der Stadt Zürich

16. April – 18.15 bis 19.45 Uhr – Raum HSG 23-003

Verdichten: Die Prosa. Kulturelle und gestalterische Aspekte aus Metropolitanräumen Dr. Peter Röllin, Kultur- und Kunstwissenschaftler, Rapperswil


23. April – 18.15 bis 19.45 Uhr – Wie viel Verdichtung verträgt ein Denkmal? Raum HSG 23-003 PD Dr. Dieter Schnell, Abteilung für Architekturgeschichte und Denkmalpflege, Institut für Kunstgeschichte Universität Bern 30. April – 18.15 bis 19.45 Uhr – Verdichtung: Packungsbeilage zu einem Wunderheilmittel Raum HSG 23-003 Dr. Andreas Hauser, Freischaffender Kunsthistoriker, Wädenswil

Organisation | Prof. Dr. phil. Yvette Sánchez, Professorin für Spanische Sprache und Literatur / Prof. Dr. phil. Caspar Hirschi, Professor für Allgemeine Geschichte Mittwoch, 18.15 bis 19.45 Uhr, Raum HSG 09-010 / 23-003 26.3., 9.4., 16.4., 23.4. und 30.4.2014

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Stadt und Region St.Gallen – Stadtgeschichte Stadtwanderungen Die Stadtwanderungen führen in diesem Semester nochmals ins Gebiet der ehemaligen Gemeinde Straubenzell. Straubenzell bildete bis zur Helvetischen Revolution von 1798 einen Teil des fürstäbtischen Herrschaftsgebietes, dann bis 1918 eine selbstständige politische Gemeinde und ist seither der westliche Stadtteil von St.Gallen. Bei den diesjährigen Spaziergängen werden u.a. Bruggen und Winkeln, die alten Straubenzeller Weiler mit Zentrumsfunktionen, sowie die Sitterlandschaft mit ihren Brücken und Infrastrukturbauten aufgesucht. Vorgestellt werden geschützte Einzelobjekte, grosse zeittypische Überbauungen und stadtplanerische Perspektiven in St.Gallens Westen. Bei jeder Stadtwanderung sind mehrere der aufgeführten Referierenden anwesend.

10 29. April

Stadtwanderung | * Treffpunkt: Katholische Kirche Bruggen (erreichbar mit den Bussen Nr. 1, Haltestelle Bruggen und Nr. 7, Haltestelle Kirche Bruggen)

6. Mai

Stadtwanderung | * Treffpunkt: Katholische Kirche Bruggen (erreichbar mit den Bussen Nr. 1, Haltestelle Bruggen und Nr. 7, Haltestelle Kirche Bruggen)

13. Mai

Stadtwanderung | * Treffpunkt: Bus-Endhaltestelle Wolfganghof (erreichbar mit dem Bus Nr. 4, Haltestelle Wolfganghof)

20. Mai

Stadtwanderung | * Treffpunkt: Bahnhof Winkeln


Referierende: Erol Doguoglu | dipl. Architekt ETH SIA, Stadtbaumeister St.Gallen Dorothee Guggenheimer | Dr. phil., Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Stadtarchiv der Ortsbürgergemeinde St.Gallen Stefan Sonderegger | PD Dr. phil., Stadtarchivar der Ortsbürgergemeinde St.Gallen Marcel Mayer | Dr. phil., Stadtarchivar der Politischen Gemeinde St.Gallen

Leitung | Dr. phil. Marcel Mayer, Stadtarchivar der Politischen Gemeinde St.Gallen

11 Dienstag, 18.00 bis ca. 19.45 Uhr, * extern 29.4., 6.5., 13.5. und 20.5.2014


Stadt und Region St.Gallen – Architektur Wie baut man Architektur? Ortstermine auf der Baustelle Bauen ist eine komplexe und oft auch emotionale Angelegenheit. Obwohl vieles berechnet und geplant werden kann: Architektur ist und bleibt keine exakte Wissenschaft. Dies hat vor allem auch damit zu tun, dass auf jeder Baustelle Unikate hergestellt werden. Industrielles Bauen durchdringt den Bauprozess zwar immer mehr. Trotzdem wird auf der Baustelle immer noch von Hand, auf Mass und unter freier Witterung gearbeitet. Das stellt hohe Ansprüche an das Management und die anderen Beteiligten eines Bauprojektes. Neben der Berücksichtigung von harten Faktoren wie Kosten, Terminen und Qualität sind auch immer wieder Fähigkeiten wie Intuition, Spontanität, Improvisation und Vertrauen gefragt.

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Die Stadt St.Gallen hat meist verschiedene Baustellen in unterschiedlichen Phasen am Laufen. Von der Baugrube über den Rohbau und die Haustechnik bis zum Ausbau können diese Phasen also parallel besichtigt und miteinander verglichen werden. Die Ortstermine thematisieren die spezifischen Eigenarten der einzelnen Arbeitsgattungen und machen das übergeordnete Prinzip des Bauprozesses «vom Groben zum Feinen» im Zusammenhang sichtbar.

23. April

Die Baugrube. | * Treffpunkt: Baustelle Naturmuseum, Rorschacher Strasse 263 (erreichbar mit dem Bus Nr. 1, Haltestelle Botanischer Garten)

30. April

Der Rohbau. | * Treffpunkt: Baustelle Werkhof Gartenbauamt, Stephanshornstrasse 6 (erreichbar mit dem Bus Nr. 1, Haltestelle Botanischer Garten)


7. Mai

Die Haustechnik. | * Treffpunkt: Stadtpolizei, Vadianstrasse 57 (erreichbar mit den Bussen Nr. 1, 4 und 8, Haltestelle St.Leonhard)

14. Mai

Der Ausbau. | * Treffpunkt: Baustelle Restaurant Militärkantine, Kreuzbleicheweg 2 (erreichbar mit den Bussen Nr. 1 und 4, Haltestelle Rosenbergstrasse oder Stahl)

Dozent | Erol Doguoglu, dipl. Architekt ETH SIA, Stadtbaumeister St.Gallen

13 Mittwoch, 18.15 bis 19.45 Uhr, * extern 23.4., 30.4., 7.5. und 14.5.2014


Stadt und Region St.Gallen – Stadtgeschichte Der St.Galler Klosterplan – ein Monument der europäischen Kulturgeschichte

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«...damit du daran deine Findigkeit üben mögest», schrieb Abt Heito von Reichenau im Widmungsbrief an den Empfänger des Klosterplans, Abt Gozbert von St.Gallen. Auch heute noch gibt der Klosterplan in der Stiftsbibliothek St.Gallen manche Rätsel auf. Er ist der älteste Bauplan Europas aus dem Mittelalter und stammt aus dem frühen 9. Jahrhundert. Die Zeichnung auf fünf zusammengenähten Pergamentblättern mit über fünfzig Gebäuden und über dreihundert Beischriften wollte als Idealplan Abt Gozbert und seinen St.Galler Mönchen zeigen, wie eine grosse Reichsabtei im Karolingerreich ausgestaltet sein sollte. Dazu gehörten neben der grossen dreischiffigen Kirche und der Klausur der Mönche mit Schlafsaal, Speisesaal, Badehaus und Latrinen, Bibliothek und Skriptorium auch Handwerksbetriebe, landwirtschaftliche Gebäude, Gärten, ein Gästehaus, eine Pilgerherberge, eine Schule und die Abtspfalz, Brauereien, Bäckereien, ein Krankenhaus, ein Noviziat, ein Friedhof usw. Daraus ergeben sich vielerlei Fragestellungen zum Leben im Frühmittelalter. Die sechsteilige Vorlesung befasst sich mit der Entstehung, Beschreibung, Erklärung und Bedeutung dieses erstrangigen Zeugnisses der europäischen Kulturgeschichte. Zuletzt wird auch auf seine heutige Aktualität eingegangen, auf das Projekt «Campus Galli», das aufgrund des Plans in der Nähe von Messkirch (D) mit den Mitteln und Techniken von einst eine karolingische Klosterstadt aufbauen will. Das im Frühjahr 2013 gestartete Unternehmen soll bis zu seiner Vollendung vierzig Jahre dauern. Im Anschluss an die Vorlesung kann, falls Interesse vorhanden ist, eine Exkursion zum «Campus Galli» durchgeführt werden.


Dozent | Prof. Dr. phil. Ernst Tremp, alt Stiftsbibliothekar von St.Gallen und Titularprofessor für Mittelalterliche Geschichte an der Universität Freiburg i. Ü. Montag, 20.15 bis 21.45 Uhr, Raum HSG 01-013 24.2., 3.3., 10.3., 17.3., 24.3. und 31.3.2014

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Stadt und Region St.Gallen – Regionalgeschichte Stadt und Kanton St.Gallen im Ersten Weltkrieg 1914 bis 1918

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Im Sommer 2014 jährt sich zum hundertsten Mal der Beginn des Ersten Weltkrieges, der vom amerikanischen Diplomaten und Historiker George F. Kennan als «Urkatastrophe» des 20. Jahrhunderts bezeichnet wurde. Obwohl die Schweiz vom Krieg verschont blieb, veränderten die Entwicklungen in Europa die gesellschaftlichen, politischen und kulturellen Gegebenheiten der Eidgenossenschaft nachhaltig. Die Vorlesung untersucht die Auswirkungen dieser Epochenwende auf die Ostschweiz. Was bewegte die Menschen in Stadt und Kanton St.Gallen während der Kriegsjahre? Wie beurteilten die verschiedenen Bevölkerungskreise den Kriegsbeginn und wie gestalteten sich die Sympathien für die Kriegsparteien? Wie beeinflussten die politischen und militärischen Ereignisse den Alltag? Wie verorteten die Zeitgenossen die Ereignisse in einer langfristigen Perspektive und welche neuen regionalen Entwicklungen kamen in Gang? In einem ersten Teil geht es um die Situation 1914 bei Kriegsausbruch. Wie erlebten die Menschen im regionalen Kontext den Kriegsausbruch? Im zweiten Teil verfolgen wir die Entwicklungen in den Kriegsjahren von 1914 bis 1917. Welche Beziehungen zeigten sich zu den kriegführenden Staaten? Welche wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und politischen Probleme wurden sichtbar und wie versuchte man diese Probleme zu bewältigen? Den Abschluss bildet die Betrachtung des Kriegsjahres 1918 mit der gesellschaftlichen und politischen «Zerreissprobe» des Landesgeneralstreiks.

Dozent | Dr. phil. Max Lemmenmeier, Dozent an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften Dienstag, 18.15 bis 19.45 Uhr, Raum HSG 01-U203 18.2., 25.2. und 4.3.2014


Stadt und Region St.Gallen – Theater / Kultur Anton Pawlowitsch Tschechow – eine literarische Annäherung Anfang April 2014 wird das Theater St.Gallen Tschechows vorletztes Theaterstück «Drei Schwestern» aufführen. Inszenieren wird Schauspieldirektor Tim Kramer. In seiner öffentlichen Vorlesung bietet er eine literarische Annäherung an diesen ausserordentlichen Dramatiker an. Anhand dreier unterschiedlicher Texte von und über Tschechow sollen seine besondere Beziehung zum Menschen beleuchtet und seine psychologische Hellsichtigkeit dargelegt werden. Tschechows Werke zeichnet nicht nur ein schonungsloser Blick auf die sozialen Ungerechtigkeiten und die drohende Zerrissenheit des Individuums durch die aufkommende Moderne aus. Darüber hinaus hat seine liebevolle, aber unerbittliche Erkundung der menschlichen Seele ihn zu einem singulären Schriftsteller des 19. Jahrhunderts gemacht.

17 6. Mai 13. Mai 20. Mai

Natalia Ginzburg: «Anton Tschechow. Ein Leben» Anton P. Tschechow – Olga Knipper: Briefwechsel Tschechows Kurzgeschichten: «Die Dame mit dem Hündchen»

Nach der Lesung aus den Texten werden jeweils die Verbindungen zur aktuellen Inszenierung der «Drei Schwestern» am Theater St.Gallen beleuchtet, um dadurch einen tieferen Einblick in das Werk dieses Dramatikers der condition humaine zu ermöglichen. Dozent | Schauspieldirektor Tim Kramer, Theater St.Gallen Dienstag, 20.15 bis 21.45 Uhr, Lokremise St.Gallen 6.5., 13.5. und 20.5.2014


Die HSG in der Region (Kantonsschule Wil) Nachhaltiges Lernen und Bildung für nachhaltige Entwicklung Die Vortragsreihe an der Kantonsschule Wil behandelt die Möglichkeiten und Grenzen der Bildung an Schulen und Universitäten, nachhaltiges Handeln in Gesellschaft, Wirtschaft und Politik zu fördern. Sie geht der Frage nach, welche Inhalte und Kompetenzen am ehesten dazu geeignet sind, Schüler und Studierende zu selbständig und eigenverantwortlich handelnden Erwachsenen zu machen, und sie stellt die Zusatzfrage, inwieweit Schulen und Universitäten diese Inhalte und Kompetenzen tatsächlich vermitteln können. Hinter diesen beiden Fragen steht nichts weniger als das grosse Thema nach dem Ort von Bildung und Wissen in Staat und Gesellschaft.

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Montag, 24. Februar Bildung und Kreativität Prof. Dr. phil. Dieter Thomä, SHSS-HSG, Professor für Philosophie Dienstag, 4. März

Wissen und Macht Prof. Dr. phil. Caspar Hirschi, SHSS-HSG, Professor für Allgemeine Geschichte

Donnerstag, 20. März Selbstgesteuertes und kooperatives Lernen Prof. Dr. rer.pol. Dieter Euler, IWP-HSG, Professor für Bildungsmanagement und Wirtschaftspädagogik Dienstag, 25. März

Bildung und Internet Prof. Dr. phil. Miriam Meckel, MCM-HSG, Professorin für Unternehmenskommunikation


Organisation | Prof. Dr. phil. Caspar Hirschi, Professor f端r Allgemeine Geschichte in Zusammenarbeit mit der Kantonsschule Wil und WIFONA (Wiler Forum f端r Nachhaltigkeit) Montag / Dienstag / Donnerstag, 17.00 bis 18.30 Uhr, Kantonsschule Wil, Aula 24.2., 4.3., 20.3. und 25.3.2014

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Betriebswirtschaftslehre Creability – Probleme kreativ lösen

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In diesem interaktiven Kurs lernen Sie, wie Sie Probleme und Herausforderungen kreativ meistern können – ob alleine oder in einer Gruppe – und dies auch unter Zeitdruck. Auf der Basis neuester Erkenntnisse aus der Kreativitätsforschung lernen Sie einfache (und z.T. kontraintuitive) Prinzipien und Techniken für kreatives Problemlösen in Alltag und Beruf und für die Entwicklung von originellen und nützlichen Ideen. Sie erfahren anhand eindrücklicher Erfolgsgeschichten, wie gute Ideen systematisch herbeigeführt werden können. Sie erfahren, was kreative Erfinder, Forscher und Entdecker wie Einstein, Fleming, Edison oder Da Vinci gemeinsam haben und wie wir selbst derartige Eigenschaften kultivieren können. In kleinen Experimenten erfahren Sie zudem, wie Kreativblockaden clever ausgeschaltet werden können und wie Sie durch geschickte Kommunikation andere zu besseren Ideen (ver)führen können.

B asislektüre | Eppler, M.J., Hoffmann, F., Pfister, R.A. (2014) Creability – Gemeinsam kreativ. Stuttgart: Schäffer-Poeschel Dozent | Prof. Dr. ès.sc.és. Martin Eppler, Professor für Medien- und Kommunikationsmanagement Donnerstag, 18.15 bis 19.45 Uhr, Raum HSG 01-207 6.3., 13.3., 20.3. und 27.3.2014



Volkswirtschaftslehre Wirtschaftspolitische Herausforderungen für die Schweiz Im Rahmen dieser Veranstaltung analysieren Dozierende der Volkswirtschaftlichen Abteilung der Universität St.Gallen aktuelle wirtschaftspolitische Probleme mit dem Instrumentarium der modernen ökonomischen Theorie. Folgende Themen werden behandelt:

28. April – Raum HSG 01-110

Mögliche Ausstiegsszenarien der SNB aus der Wechselkursuntergrenze des Schweizer Franken Prof. Dr. Jochen Mankart, PhD, Assistenzprofessor für Volkswirtschaftslehre für den Profilbereich Wirtschaftspolitik, FGN-HSG

5. Mai – Raum HSG 09-110

Wie viel Ungleichheit braucht ein Staat? Prof. Dr. rer.pol. Martin Kolmar, Professor für Volkswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Angewandte Mikroökonomie, FGN-HSG

12. Mai – Raum HSG 09-110

Ungleichheit und Wirtschaftswachstum Prof. Dr. oec.publ. Reto Föllmi, Professor für Internationale Wirtschaftsbeziehungen, SIAW-HSG

19. Mai – Raum HSG 09-110

Medien und Medienregulierung Prof. Dr. oec.publ. Christine Benesch, Assistenzprofessorin für Volkswirtschaftslehre für den Profilbereich Wirtschaftspolitik, SIAW-HSG

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Leitung | Prof. Dr. Christina Felfe, PhD, Assistenzprofessorin f端r Empirische Wirtschaftsforschung, SEW-HSG Montag, 18.15 bis 19.45 Uhr, Raum HSG 01-110 / 09-110 28.4., 5.5., 12.5. und 19.5.2014

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Politikwissenschaft Vom New Deal zu ObamaCare: Amerikas politische Linke

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Im Frühsommer 1932 verpflichtete sich Präsidentschaftsanwärter Franklin D. Roosevelt (1882-1945) zu einem «New Deal» – die Karten sollten neu gemischt, die amerikanische Bevölkerung von den Folgen der Weltwirtschaftskrise und der Politik des damals amtierenden Herbert Hoover entlastet werden. Und tatsächlich schritt Roosevelt zur Tat und konzipierte eine der weitreichendsten Wirtschafts- und Sozialreformen, die dem Land auch während des Krieges Stabilität gewährleisten sollte. Noch heute ist umstritten, ob der «New Deal» seine Ziele erreichte. Klar ist indessen, dass Roosevelts Politik zahlreiche Nacheiferer in den Reihen der Demokraten fand und die amerikanische Linke nachhaltig prägte: Von Trumans «Fair Deal» über John F. Kennedys «New Frontier» bis zu Lyndon B. Johnsons «Great Society» lancierten demokratische Präsidenten immer wieder neue Entwürfe für einen Wohlfahrtsstaat amerikanischer Prägung und standen somit Pate für Barack Obamas eigenen Traum einer flächendeckenden Gesundheitsvorsorge. Für die Vision einer gerechteren Gesellschaft focht man indessen nicht nur an der Regierungsspitze, sondern auch in der Zivilgesellschaft, von den Vietnamkriegsgegnern bis zu den Frauenrechtlerinnen, von der Bürgerrechts- bis zur sogenannten LGBT-Bewegung. Die Leitthemen der amerikanischen Linken ähneln jenen in Europa, doch deren Strategien und Probleme haben ihre eigenen Wurzeln. Diese Vorlesungsreihe, quasi als Gegenstück zur letztjährigen Veranstaltung über die politische Rechte, möchte diesen Unterschieden auf den Grund gehen und mit der Hörerschaft die wichtigsten Entwicklungslinien im linken Politspektrum der USA nachzeichnen.


Dozentin | Dr. rer.publ. Claudia Franziska Br체hwiler, Staatswissenschaftlerin und Lehrbeauftragte f체r Reflexionskompetenz an der Universit채t St.Gallen Montag, 18.15 bis 19.45 Uhr, Raum HSG 01-013 24.2., 3.3., 10.3., 17.3. und 24.3.2014

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Wirtschaftsinformatik Forschungsschwerpunkte am Institut für Wirtschaftsinformatik

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Die öffentliche Vorlesung schliesst an die Veranstaltungen der vergangenen Jahre an. Dieses Semester haben die Hörerinnen und Hörer die Möglichkeit, einen Blick hinter die Kulissen des Instituts für Wirtschaftsinformatik zu werfen. Ziel der Vorlesungsreihe ist, einen Einblick in aktuelle Forschungsthemen an ausgewählten Lehrstühlen des Instituts zu gewähren. Einige Kollegen am Institut für Wirtschaftsinformatik beschäftigen sich aus unterschiedlichen Blickwinkeln mit dem Thema der menschenorientierten Informationsverarbeitung. Die Beispiele von Internetgiganten, wie z.B. Apple und Amazon, zeigen, wie wichtig eine auf die Kundinnen und Kunden ausgerichtete Informationsverarbeitung ist. In der öffentlichen Vorlesung werden Prof. Dr. Jan Marco Leimeister, Prof. Dr. Robert Winter und Prof. Dr. Walter Brenner sowie Assistenzprofessor Falk Uebernickel über neue Forschungsergebnisse in diesem Bereich berichten. Die zur Tradition gewordene Exkursion führt dieses Semester ins Oberwaid – Kurhaus & Medical Center. Auf der Grundlage des Planungsstandes von Anfang November 2013 sind folgende Veranstaltungen geplant:

19. Februar

Einführung, Prof. Dr. oec. Walter Brenner, Institut für Wirtschaftsinformatik

26. Februar

* Exkursion, Thomas Weber, Oberwaid – Kurhaus & Medical Center (Beginn: 17.00 Uhr)

5. März

Vorstellung der Forschungsarbeiten von Prof. Dr. oec. Jan Marco Leimeister, Institut für Wirtschaftsinformatik


19. März

Vorstellung der Forschungsarbeiten von Prof. Dr. oec. Falk Uebernickel (Ass.-Prof.), Institut für Wirtschaftsinformatik

26. März

Vorstellung der Forschungsarbeiten von Prof. Dr. rer.pol. Robert Winter, Institut für Wirtschaftsinformatik

2. April

Vorstellung der Forschungsarbeiten von Prof. Dr. oec. Walter Brenner, Institut für Wirtschaftsinformatik

27 Leitung | Prof. Dr. oec. Walter Brenner, Professor für Wirtschaftsinformatik Mittwoch, 20.15 bis 21.45 Uhr, Raum HSG 09-012 19.2., * 26.2., 5.3., 19.3., 26.3. und 2.4.2014 * 26.2.2014 Exkursion, Ort: Oberwaid – Kurhaus & Medical Center, Rorschacher Strasse 311, 9016 St.Gallen, Beginn: 17.00 Uhr


Agrarpolitik Forum «Neue Agrarpolitik» Agrarpolitik ist ein Dauerthema – seit langem schon, und heute wichtiger denn je. Und dass sie von Grund auf neu gedacht und neu konzipiert werden sollte, wird von verschiedenen Seiten (sehr widersprüchlich) gefordert. Wie also wird diese «Neue Agrarpolitik» aussehen? Über agrarökonomische Fragen hinaus geht es dabei auch um gesamtwirtschaftliche (vor allem aussenwirtschaftliche) Positionen, aber auch um Regional- und Umweltpolitik, um KonsumentInnenfragen und letztlich um staats- und gesellschaftspolitische Grundwerte wie Identität, Autonomie, Solidarität und Wohlfahrtssicherung. Eine zentrale Konfliktlinie liegt (etwas vereinfacht gesagt) bei der Frage, wieweit und wie absolut die neoliberale Globalisierungsagenda tatsächlich umgesetzt werden kann. Allerdings soll neben der nationalen Perspektive der Blick über die Grenzen keineswegs zu kurz kommen.

28 Die aktuelle Vorlesungsreihe wird in diesem Jahr einen weitgefassten Ausblick wagen. Denn kaum ist die AP14-17 am Start, kündigen sich weitere Reformschritte an: Wie soll die AP2018 aussehen? Nicht nur als Investoren, sondern für ihre gesamte Lebensplanung sind die Bauern darauf angewiesen, verlässliche langfristige Perspektiven zu haben. Aktuell stehen verschiedene Volksinitiativen zur Abstimmung an, aber auch auf parlamentarischer Ebene geht die Diskussion bereits wieder los. Und die WTO- und EU-Agrarhandelspolitik ist seit 2013 in ein neues Stadium eingetreten. Wohin führt dieser Weg? Unsere GastreferentInnen behandeln die globalen Rahmenbedingungen sowie verschiedene Positionen agrarpolitischer und gesellschaftlicher Anspruchsgruppen. Für die Vertreter der Landwirtschaft besteht so Gelegenheit, in einem konstruktiven Dialog darauf einzugehen und ihre Sicht einzubringen. Das detaillierte Programm mit den Gastreferaten sieht wie folgt aus:


28. April

Rückblick und Ausblick auf die Schweizer Agrarpolitik Hansjörg Walter, NR SVP-TG, Meisterlandwirt, ehem. Präsident SBV-Schweiz. Bauernverband, Wängi/TG

5. Mai

Agrarwirtschaft in Lateinamerika – eine globale Perspektive Carolina Contreras, M.A., Agrarwissenschaftlerin, Universität St.Gallen

12. Mai

Kontinuität und Wandel – die Leitplanken der Agrarpolitik aus Bauernsicht Markus Ritter, NR CVP-SG, Bio-Landwirt, Präsident SBV-Schweiz. Bauernverband, Altstätten/SG

19. Mai

29 Was bringt die Grüne Agrarpolitik? Maya Graf, NR G-BL, Bio-Bäuerin, Sissach/BL

Das detaillierte Programm mit den Gastreferaten finden Sie auch auf www.fwr.unisg.ch unter dem Stichwort «News».

Leitung | Prof. Dr. Dr. h.c. Martin Boesch, Professor für theoretische und angewandte Wirtschafts- und Sozialgeographie an der Universität St.Gallen Montag, 20.15 bis 21.45 Uhr, Raum HSG 09-012 28.4., 5.5., 12.5. und 19.5.2014


Schweizer Literatur Das Verhältnis von Fakten und Fiktion

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Wer eine Geschichte erzählt, benötigt Fakten aus dem Steinbruch der Realität – da geht es dem Romanschriftsteller nicht anders als dem Journalisten, dem Historiker oder dem Stammtischgast. Aber wann werden Fakten zu Fiktion? Wie lässt sich eine Geschichte faktentreu erzählen? Der Romancier erkauft sich seine erzählerische Freiheit, indem er als Künstler ausdrücklich eine subjektive Haltung einnimmt und auf Allgemeingültigkeit verzichtet. Der Journalist erkauft sich seine Freiheit um den Preis der Vorläufigkeit und Zeitgebundenheit seiner Erzählung. Der Kneipengänger hat keinen Preis zu bezahlen, denn er ist nur der guten Geschichte verpflichtet – und dem Geschmack seines Publikums. Die Geschichtsschreibung hingegen leidet dieser Tage darunter, dass ihre Wissenschaft zur reinen Faktenhuberei verkommt und sich nicht mehr vermitteln lässt, wenn sie sich auf ihre reine Lehre beschränkt und auf Storytelling verzichtet. Erzählt sie aber eine Geschichte – und behauptet einen Sinnzusammenhang zwischen den erhobenen Fakten – begibt sie sich auf eine metaphysische Ebene und wissenschaftlich auf dünnes Eis.

Dozent | Alex Capus, Schriftsteller, Olten Donnerstag, 18.15 bis 19.45 Uhr, Raum für Literatur, Postgebäude am Bahnhof St.Gallen (Eingang Südseite, St.Leonhard-Strasse 40, 3. Stock, mit Lift) 8.5., 15.5. und 22.5.2014


Deutsche Sprache und Literatur Haut: Hülle, Membran, Schreibmaterial Haut ist ein vielseitiges Phänomen: Sie kann fühlen und schwitzen, verletzt werden und heilen, zu Kleidung oder zu Büchern verarbeitet, beschrieben oder bemalt werden. Wann immer poetische Werke von Haut erzählen, machen sie sie deshalb gern auch zum Symbol der ebenso tiefgründigen wie facettenreichen Oberflächlichkeit von Literatur. Die Vorlesung wird unter anderem von alten Pergamenten und von Frauen im Pelz berichten, von stigmatisierten Mystikerinnen bei Clemens Brentano und Goethes tätowierten Romanfiguren, von Gottfried Kellers schöner Haut und von Karl Mays Rothäuten.

Dozentin | Prof. Dr. phil. Ulrike Landfester. Professorin für Deutsche Sprache und Literatur Donnerstag, 18.15 bis 19.45 Uhr, Textilmuseum St.Gallen, Vadianstrasse 2 (Raum: Lounge im Parterre) 20.2., 26.2. (Mittwoch!), 6.3., 13.3., 20.3. und 27.3.2014

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Deutsche Sprache Spracherwerb im Perspektivenwechsel: Von der Innen- zur Aussensicht

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Wie kommt der Mensch zur Sprache? Wie erwirbt er seine erste Sprache, und wie lernt er weitere Sprachen? Welche Charakteristika weist das Deutsche auf? In welcher Hinsicht unterscheidet es sich von anderen Sprachen? Es soll ein neuer Blick auf die eigene Sprache gewonnen werden, indem diese aus der Aussensicht betrachtet wird: Welche speziellen Schwierigkeiten muss der Deutschlernende überwinden? Wie ist das typische Fehlerprofil Lernender aus der Spezifik der Sprache zu erklären? Warum lässt sich auf Deutsch so gut philosophieren? Neben diesen Fragen soll auch ganz grundsätzlich über Spracherwerb nachgedacht werden. Was kann uns ein Neuropsychologe über die Vorgänge im Gehirn sagen, die dazu führen, dass wir sprechen können – in mehreren Sprachen? In der Schweiz leben wir in einem mehrsprachigen Land, von der Familiensprache Schweizerdeutsch über das sogenannte «Hoch»deutsch bis zu den anderen Landessprachen und weiteren Fremdsprachen. Wie sieht die Schweizer «Sprachlandschaft» aus der Sicht der Mehrsprachigkeitsforschung aus? Sprache ist mehr als ein Verständigungsmittel. Sie prägt unsere kulturelle und persönliche Identität. Was bedeutet dies für die Identitätsfrage im mehrsprachigen Raum?


Gastreferierende: 4. / 11. März Prof. Dr. rer.nat. Martin Meyer, Lehrstuhl für Neuropsychologie Universität Zürich, Neuroplastizitäts- und Lernforschung des gesunden Alterns 18. März Prof. Dr. phil. Lukas Bleichenbacher, Institut für Fachdidaktik Sprachen, Pädagogische Hochschule St.Gallen

33 Organisation | Dr. phil. Elke Breitenfeldt, Lehrbeauftragte für Deutsche Sprache an der Universität St.Gallen Dienstag, 18.15 bis 19.45 Uhr, Raum HSG 01-104 18.2., 25.2., 4.3., 11.3., 18.3. und 25.3.2014


Italienische Sprache und Literatur Il Grand Tour e l’Italia. I. Dal Cinquecento al Settecento

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Il 2014 è l’anno di una importante mostra sangallese sul viaggio in Italia dei monaci benedettini. Vale la pena allora di allargare il discorso per parlare di una delle forme più interessanti della cultura europea, fra la fine del Cinquecento e l’inizio dell’Ottocento: il Grand Tour, che non è soltanto un «grande viaggio» che dal nord dell’Europa porta verso il sud, verso il «Land, wo die Zitronen blühen». Il Grand Tour è, per tre secoli, il viaggio di formazione che educa l’uomo europeo, lo trasforma profondamente, lo fa diventare il cittadino ideale di un’Europa che vuole conoscersi, dialogando intensamente, cercando le proprie comuni radici culturali e cristiane. Tutti o quasi i grandi intellettuali del tempo fanno il loro viaggio: Montaigne, Montesquieu, Goethe, Madame de Stäel. Ma lo fanno anche grandi musicisti e grandi artisti che passano lunghi mesi, a volte anche anni, nella «culla» della cultura europea, l’Italia delle rovine greche e romane, di Michelangelo e di Palladio, di Canova e di Pompei. Diviso su due semestri (nell’HS 2014 si occuperà del periodo che va dal Settecento all’inizio del secolo successivo) il Corso intende offrire un quadro dei caratteri del Grand Tour, dei suoi scopi, dei suoi itinerari (in origine si parte dall’Inghilterra per visitare la Francia e l’Italia, ma poi il viaggio si allarga ad altri paesi), evidenziandone il suo significato storico, sociale e culturale.

Dozent | Prof. Dr. phil. Renato Martinoni, Professor für Italienische Sprache und Literatur Dienstag, 18.15 bis 19.45 Uhr, Raum HSG 09-110 18.2., 25.2., 4.3., 11.3., 18.3., 25.3., 1.4., 8.4., 15.4., 22.4., 29.4., 6.5., 13.5. und 20.5.2014



Spanische Sprache und Literatur Integration und Zukunft in Lateinamerika / Integración y futuro en América Latina

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Los movimientos transatlánticos e interamericanos forman parte esencial de la historia y cultura de la América Latina luso- e hispanohablante. Con esta consideración como trasfondo, el curso público se compone de dos partes que se desarrollarán en torno a los conceptos de integración y futuro. La primera consistirá en dos sesiones en castellano. Trataremos la integración y el futuro de la población hispanohablante tanto en los Estados Unidos como en sus países de origen. El caso de Puerto Rico recibirá una atención especial. Bautizados por Jorge Duany como «la nación en vaivén», los puertorriqueños parecen sentirse en casa a los dos lados del Caribe. A través de textos literarios y de materiales audiovisuales, analizaremos las claves que su producción cultural nos da sobre su situación y perspectivas en las dos Américas: la latina y la anglosajona. Der zweite, auf Deutsch gehaltene Teil dieser Vorlesung befasst sich mit dem Topos ‹Brasilien. Ein Land der Zukunft›. Ausgangspunkt ist das 1941 erschienene gleichnamige Werk Stefan Zweigs. Er begriff Brasilien, das ihm Exil gewährte, in seiner Aussensicht als Gegenmodell zu einem Europa, von dem er sich keine Zukunft mehr versprach. Dieser Titel wird in der Vorlesung mit einem Fragezeichen versehen und aus unterschiedlichen Perspektiven diskutiert. Es interessieren der Integrationsaspekt und die vielfältigen Innensichten, die dem Zukunftsdiskurs Ausdruck verliehen und verleihen. Der brasilianische Zeichner und Humorist Millôr Fernandes etwa brachte das Thema wie folgt auf den Punkt: «Brasilien. Land der Zukunft. Immer.» Mit Beispielen der brasilianischen Literatur – von der Kolonialzeit bis zum zeitgenössischen Schaffen – und der brasilianischen Musik gehen wir den Fragen über (Gegen-)Modelle und Projektionen Brasiliens nach, die an Aktualität nichts eingebüsst haben.


Dozentinnen: Dr. phil. Inés García de la Puente | Lehrbeauftragte Universität St.Gallen (Vorträge am 16.4. und 23.4.14) Dr. phil. Maria Conti | Lehrbeauftragte Universität St.Gallen und Universität Zürich (Vorträge am 30.4., 7.5., 14.5. und 21.5.2014) Mittwoch, 18.15 bis 19.45 Uhr, Raum HSG 09-011 16.4., 23.4., 30.4., 7.5., 14.5. und 21.5.2014

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Französische Sprache und Literatur Le cinéma français dans tous ses états. Ein Streifzug durch das frankophone Kino.

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La France a de tout temps été l’un des pays les plus actifs en ce qui concerne la production de films – des frères Lumière à la fin du 19ème siècle jusqu’à nos jours. De ce fait, le cinéma français a toujours exercé une grande influence sur des réalisateurs du monde entier. Ce cours a dans un premier temps pour but d’analyser cette influence du cinéma français sur d’autres paysages cinématographiques, en regardant de plus près l’importance de la Nouvelle Vague comme étant un des mouvements cinématographiques les plus importants du 20 ème siècle. Dans un deuxième temps il s’agira d’élargir cet horizon et de jeter un coup d’œil sur les autres pays francophones et leur production cinématographique, notamment celle du Canada, de la Suisse et de la Belgique, mais également celles des anciennes colonies de l’Afrique du Nord et de l’Afrique centrale. Ce qui nous intéressera particulièrement dans ce cours sera donc de savoir s’il existe, en dehors de la langue et des considérations d’ordre purement économique, des liens culturels et artistiques entre la cinématographie française et celle des autres pays francophones. Peut-on constater des similitudes entre ces pays du point de vue du style et de la thématique des films ? Afin de pouvoir répondre à ces questions, des extraits de films seront montrés et les intéressés seront invités à participer à la discussion.

Dozentin | Mag. Dr. phil. Sandra Strigl, M.A., Lehrbeauftragte für Französisch, Spanisch und Englisch an der Universität Konstanz Dienstag, 18.15 bis 19.45 Uhr, Raum HSG 01-112 18.2., 25.2., 4.3., 11.3., 18.3. und 25.3.2014


Rätoromanische Sprache und Literatur Cla Biert (1920 bis 1981): Erzähler, Romancier, Kabarettist Cla Biert (1920–1981) ist nicht nur ein grosser Erzähler, der uns die äussere und innere Welt seiner Figuren nahezubringen versteht, er ist auch ein begabter Kabarettist, der die verschiedensten Sprachformen und Redensstile präzise nachahmen und facettenreich vorführen kann. Daneben ist er ein sehr aufmerksamer, interessierter Zeitgenosse, der die grossen Veränderungen des 20. Jahrhunderts aufmerksam mitverfolgt und sie historisch, philosophisch, psychologisch und anthropologisch zu deuten versucht. Anhand der Lektüre ausgewählter Texte aus dem erzählenden Werk von Cla Biert versuchen wir, das faszinierende Zusammenspiel von Erzählung, Dokumentation, Sprachkomik und ideengeschichtlichem Hintergrund lesend zu geniessen und in gemeinsamer Diskussion zu deuten. Die romanisch-deutschen Textvorlagen werden abgegeben, als Lektüre zum Einstieg wird empfohlen: Cla Biert: «Il descendent / Der Nachkomme», Zürich, Benziger, 1981 Cla Biert: «Das Gewitter / Betschlas malmadüras», Zürich, Limmat, 2009

Dozent | Prof. Dr. phil. Clà Riatsch, Professor für rätoromanische Sprach-und Literaturwissenschaft an der Universität Zürich Mittwoch 18.15 bis 19.45 Uhr, Raum 01-107 19.2., 26.2., 5.3., 12.3. und 19.3.2014

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Russische Literatur Iwan Bunin – der vergessene Literaturnobelpreisträger Iwan Bunin (1870–1945) gehört zwar zum innersten Kanon der russischen Literaturgeschichte, ist aber trotz des Nobelpreises 1933 nie im breiten Bewusstsein der westeuropäischen Leserschaft angekommen. Möglicherweise hängt diese marginale Stellung mit dem Problem zusammen, dass sich Bunins Werk nicht in den herkömmlichen Kategorien der Literaturgeschichte beschreiben lässt. Konsequent verfolgte er eine eigene Schreibweise, die sich eindeutig weder dem Modernismus noch dem Realismus zuordnen lässt. Gerade diese ästhetische Eigensinnigkeit macht Bunin aber zu einem lohnenden Gegenstand der Lektüre. In der Vorlesung werden zentrale Erzählungen und Novellen vorgestellt und im Plenum diskutiert. Die einzelnen Texte werden in Kopie zur Verfügung gestellt.

40 Dozent | Prof. Dr. phil. Ulrich Schmid, Professor für Kultur und Gesellschaft Russlands Donnerstag, 18.15 bis 19.45 Uhr, Raum HSG 09-012 20.2., 27.2., 6.3., 13.3., 20.3., 27.3. und 3.4.2014



Erzählforschung / Märchen Gesammelt, dem Volke nacherzählt oder selbst erdichtet? Märchen von d’Aulnoy, Andersen, Sutermeister und den Brüdern Grimm

31. März «Der blaue Vogel» und andere Liebesmärchen der Baronin d’Aulnoy Das abenteuerliche Leben der französischen Feenmärchendichterin oszillierte zwischen Skandal und literarischem Ruhm. Ebenso aufregend wie ihr Leben sind 25 lange Wundergeschichten, die sie zuerst ihrer mondänen Zuhörerschaft vorgelesen und dann publiziert hat. Woher nahm sie die (oft erotisch gefärbten) Märchenstoffe?

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7. April «Die Prinzessin auf der Erbse» und der Märchendichter Hans Christian Andersen «Die kleine Meerjungfrau», «Des Kaisers neue Kleider», «Die wilden Schwäne»: Einige Erzählungen des dänischen Dichters sind weltweit so bekannt wie Grimms Märchen. Seinen volkstümlichen Vorlagen drückte Andersen einen ganz persönlichen Stempel auf – erst recht seinen frei erfundenen Geschichten. 14. April «Frau Holle», nach Schweizer Art: Otto Sutermeister und die Brüder Grimm Der Aargauer Pädagoge und Dialektforscher Otto Sutermeister gilt als «Schweizer Grimm». Was hat er in seiner Märchensammlung ähnlich gemacht, was anders? Es gibt spannende Einblicke in die Grimm’sche Erzählwerkstatt und in Schweizer Märchenbücher – sowie eine Überraschung.


Dozentin | Dr. phil. Barbara Gobrecht, Erz채hlforscherin, Vorstandsmitglied der Schweizerischen M채rchengesellschaft, Gebensdorf Montag, 18.15 bis 19.45 Uhr, Raum HSG 01-110 31.3., 7.4. und 14.4.2014

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Kulturgeschichte London in the Twentieth Century This course surveys how London has evolved from the imperial metropolis of the late Victorian era into the ‹superdiverse› city of the new millennium that is now being shaped by the legacy of its imperial past and by various forms of globalisation. Its main focus is on how Londoners have experienced, imagined and sought to make sense of these social changes. This will be explored in works of literature, painting, photography and film, including Sapphire (1959) (dir. Basil Dearden), Nil by Mouth (1997) (dir. Gary Oldman) and Dirty Pretty Things (2002) (dir. Stephen Frears).

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After an introductory tour of late Victorian London, subsequent lectures will examine the transformations wrought by two world wars, by suburban expansion, slum clearances and inner-city gentrification, by post-war immigration, and the displacement of the old East End by a post-industrial Docklands. Finally, bringing matters up to date, they will analyse what is at stake in London’s self-promotion as a ‘global city’ and in scenarios for future development. A reader containing material referred to in the course will be available for purchase at the first lecture. In order to gauge demand, it would be very helpful if anyone wishing to reserve a copy would please order one by email: alan.robinson@unisg.ch Dozent | Prof. Dr. phil. Alan Robinson, Professor für Englische Sprache und Literatur Dienstag, 18.15 bis 19.45 Uhr, Raum HSG 09-112 18.2., 25.2., 4.3., 11.3., 18.3., 25.3., 1.4., 8.4., 15.4., 22.4., 29.4., 6.5., 13.5. und 20.5.2014


Kulturgeschichte Chinas Geschichte. Von den Anfängen bis zum Ende der Kaiserzeit (1911). Die Volksrepublik ist dabei, zur zweiten Weltmacht neben den USA aufzusteigen. Gleichzeitig orientieren sich ihre Eliten nach dem Schwinden der maoistischen Vision immer stärker an der Vergangenheit: Die kommunistische Partei wird langsam aber sicher zu einer Art konfuzianischen Partei, die sich das Ethos der alten Beamtengelehrten zum Vorbild nimmt. Kontinuität, nicht Bruch mit der Geschichte ist die Losung einer Generation, die die Schrecken der Kulturrevolution hinter sich weiss. Die Vorlesung zeichnet das Wachsen des chinesischen Verwaltungsstaates nach, von den bescheidenen Anfängen der Zhouzeit bis zu den grossen Dynastien der Han, Tang, Ming und Qing. Dabei soll nicht nur die Profangeschichte zu Wort kommen, es werden auch die Faktoren der Kultur- und Geistesgeschichte berücksichtigt, in denen sich die spezifisch sinitische Färbung des entstehenden Grossstaates am stärksten ausdrückt.

Dozent | Prof. Dr. phil. Rainer Hoffmann, Professor für Geschichte und Kultur Ostasiens an der Universität Freiburg im Breisgau Donnerstag, 18.15 bis 19.45 Uhr, Raum HSG 01-013 20.2., 27.2., 6.3., 13.3., 20.3., 27.3., 3.4., 10.4., 24.4. und 1.5.2014

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Kulturgeschichte Mehr als Fondue: Die Aussensicht der Region Asien-Pazifik auf die Schweiz

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Die Schweiz ist ein Sonderfall. Das glaubt zwar praktisch jedes Land von sich selbst, in der Schweiz ist dieser Glaube aber besonders stark ausgeprägt. Wir neigen damit zur Nabelschau. Umso wichtiger ist es zu fragen, wie wir im Ausland wahrgenommen werden, zumal von global tätigen Entscheidungsträgern, die von der Schweiz mehr als nur ein stereotypes Bild haben. Sind beispielsweise die Marken ‹Schweiz› und ‹St.Gallen› so gut etabliert, wie wir uns das vorstellen? Die Region Asien-Pazifik gilt als globaler Zukunftsraum. Er ist gross und vielfältig und umfasst mehr als China und Indien. Zwar kennen viele Schweizer Südostasien – wer war nicht schon in Thailand in den Ferien – aber wissen wir damit wirklich, was ‹truly Asia› bedeutet? So wie für uns Asien exotisch erscheint, so verhält es sich auch umgekehrt, wenn Asiaten Europa erleben, oft sogar noch ausgeprägter.

Dozent | Dr. iur. Daniel Woker, ehemaliger Schweizer Botschafter in Australien und Singapur, Lehrbeauftragter an der Universität St.Gallen Montag, 18.15 bis 19.45 Uhr, Raum HSG 01-011 28.4., 12.5. und 19.5.2014


Kulturgeschichte Altägyptische Heilkunde Bereits im 3. Jahrtausend v. Chr. wurde nachweislich Heilkunde in Ägypten angewandt. Von Beginn an war ärztliche Kunst mit Magie, Zauber und Religion verbunden. Dank verschiedener medizinischer Papyri wissen wir recht gut Bescheid über die anatomischen Kenntnisse der Ägypter, ihre chirurgischen Fähigkeiten sowie über ihre Vorstellung von Krankheiten und deren Heilung. Der Patient und seine Leiden mit ihren (vermuteten) Ursachen stehen daher im Mittelpunkt dieser Reihe. Die Empfehlungen zu deren Heilung umfassten neben der sogenannten echten Medizin diverse Beschwörungen und Zaubertexte. Nicht vergessen werden sollen Schwangerschaft, Geburt und Kindbett, die für Mutter und Kind besonders gefährliche Ereignisse waren. Behandelt werden auch drei Rollen der medizinischen Therapie: der Heiler, der Priester und der Beschützer. Die Ausbildungsstätten für Ärzte und die Rolle von Imhotep/Asklepios sind ein weiteres Thema. Da die Mumifizierung der Leichname viel zur Anatomiekenntnis der Ägypter beitrug, wird auch sie zur Sprache kommen.

Dozentin | Dr. phil. Sigrid Hodel-Hoenes, Ägyptologin, Fontnas Donnerstag, 9.30 bis 11.00 Uhr, Festsaal St.Katharinen, (Katharinengasse 11, St.Gallen) 1.5., 8.5., 15.5. und 22.5.2014

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Kunstgeschichte Geben und Nehmen. Die Schweiz im Barock als internationale Kulturdrehscheibe.

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1516 hat Thomas Morus in seiner «Utopia» die Schweiz als ein kulturelles Niemandsland, eine kultureller Ödnis beschrieben. Doch entgegen dieser bis in die Gegenwart hinein nachwirkenden Behauptung war das Gebiet der heutigen Schweiz in der Frühen Neuzeit ein wichtiger Ort für den Kulturtransfer in ganz Europa. Von aussen wurden fremde Einflüsse herangetragen, aber umgekehrt haben Künstler, vor allem Architekten, von hier aus in ganz Europa gewirkt. Der Barock wäre in weiten Teilen Europas in seiner vorliegenden Form nie entstanden, hätten nicht Baumeister aus dem Tessin oder aus dem Misox ihn verbreitet. Umgekehrt haben die Baumeister aus dem Vorarlberg fast sämtliche grossen barocken Anlagen in der Schweiz errichtet. Namentlich auf der SüdNord-Achse verläuft der europäische Kulturtransfer durch die Schweiz, später auch der Ost-West-Achse, auf der v.a. französischer Einfluss vermittelt wurde. Ganz zu Ende des 18. Jahrhunderts und bis ins 19. Jahrhundert hinein reicht der Einfluss von Tessiner Architekten bis ins russische Reich. Vor diesem Hintergrund erscheint die Schweiz als ein paradigmatischer Fall, wie sich Kulturtransfer entwickelt, wie er verläuft und wie sich Strömungen abwechseln und einander verdrängen.

Dozent | Prof. Dr. phil. Axel Christoph Gampp, Privatdozent für Allgemeine Kunstgeschichte an der Universität Basel und Professor für Theorie und Geschichte der Architektur an der Fachhochschule Bern, Abteilung Architektur Montag, 18.15 bis 19.45 Uhr, Raum HSG 01-011 24.2., 3.3., 10.3., 17.3., 24.3., 31.3. und 7.4.2014


Musik / Musikgeschichte Mozarts Klavierkonzerte: ein bekannt-unbekanntes Werksegment des grossen Klassikers – Eine analytische Spurensuche Die zahlreichen Klavierkonzerte von Wolfgang Amadé Mozart gehören zum klassischen Repertoire der grossen Sinfoniekonzerte. Es ist wohlbekannte Musik in höchster Formvollendung. Sie perlt aufs Herrlichste, perlt aber oft an uns vorbei. Worin besteht diese Vollendung? Gibt es Bauprinzipien dieser Werkgattung? Wie setzte Mozart seine Einfälle um, und ist seine Lust zum Verkleiden – er war ein obsessiver Carnevalsliebhaber – in seiner Musik auffindbar? Der St.Galler Musiker Rudolf Lutz nähert sich diesem Werkkonvolut mit einer analytischen Spurensuche am Klavier und mit Hilfe zahlreicher Aufnahmen der zu behandelnden Werke.

49 Dozent | Rudolf Lutz, Pianist, Organist, Dirigent und Chorleiter, Dozent für Historische Improvisation in Basel, Künstlerischer Leiter der J.S.Bachstiftung St.Gallen Mittwoch, 18.15 bis 19.45 Uhr, Raum HSG 02-001 (Aula) 26.3., 2.4., 9.4., und 16.4.2014


Musik / Musikgeschichte Musik in Wien zwischen Börsenkrach 1873 und Ausbruch des Ersten Weltkriegs

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Der rasante Kurssturz an der Wiener Börse vom Mai 1873 liess die euphorische Stimmung in Wien, wo die Eröffnung der Weltausstellung bevorstand, kippen und beraubte das gigantische und sehr teure Ringstrassen-Neubau-Projekt seiner wirtschaftlichen Grundlage. Der kaiserliche Hof blieb gelassen, vielleicht auch ahnungslos, und bereitete Kunst und Kultur einen einmaligen Nährboden. Ein paar Wochen vor der Eröffnung der Weltausstellung setzte Anton Bruckner mit der Uraufführung seiner zweiten Sinfonie ein Zeichen: Er wollte auch in der Hauptstadt als ernst zu nehmender Komponist gelten. Ein halbes Jahr später machte Johann Strauss mit seinem «Zigeunerbaron» das Genre der Operette zum gleichwertigen Partner neben der Oper, und weniger als zwei Jahre nach dem Börsensturz schrieben sich zwei junge Musiker aus östlichen Nachbarländern am Wiener Konservatorium ein, die die Wiener Musikgeschichte vor und um 1900 prägen sollten: Hugo Wolf und Gustav Mahler. Als Mahler 1911 starb, zeigten sich schon Gewitterwolken am innen- und aussenpolitischen Horizont Österreichs. Man zeigte sich abermals gelassen, genoss Oper und Operette, die Wiener Philharmoniker hatten ihre goldene Zeit. Arnold Schönberg und sein Kreis stellten sich mit ersten Kompositionen vor, die zu wilden Proteststürmen führten. Diese 40 Jahre bedeutender und vielschichtiger Musikgeschichte in Wien beleuchtet die Vorlesung in fünf thematischen Gruppen.

Dozent | Dr. phil. Peter Keller, Artistic Consultant, Basel Mittwoch, 18.15 bis 19.45 Uhr Raum HSG 09-011 19.2., 26.2., 5.3., 12.3. und 19.3.2014


Musikwissenschaft / Informatik Vom Klang des Übernatürlichen – Engel, Geister und Vampire Das Rätselhafte, das Nicht-Erklärbare, das, was «über der Natur steht» – das Übernatürliche – hat die Menschen schon immer fasziniert und magisch angezogen: «There are more things in heaven and earth, Horatio, than are dreamt of in your philosophy» (Shakespeare/Hamlet). Kein Wunder also, dass auch in der Musik das Übernatürliche eine wichtige Rolle spielt, scheint sie doch ideal geeignet, zum Ausdruck zu bringen, was nicht beschrieben und ausgesprochen werden kann. Dafür gibt es zahllose Musikbeispiele aus Oper, Programmmusik, Lied, Musical, angefangen bei Glucks «Reigen seliger Geister», über Mozarts «Don Giovanni» bis zur Oper «Der Vampyr» von Heinrich Marschner oder Berlioz «Symphonie fantastique». Nicht weniger interessant ist die moderne Fortsetzung des «übernatürlichen Klangs» in der Filmmusik, wie zum Beispiel zu «Vampire Diaries», «The Twilight Saga» oder dem Filmklassiker «Nosferatu». Inhalt, u. a.: Das Übernatürliche im Laufe der Jahrhunderte; die musikalische Sprache des Übernatürlichen; das Übernatürliche in der Klassik, Romantik und der modernen Musik; zahlreiche Film- und Musikbeispiele, u.a. von Verdi, Berlioz, Lortzing, Mozart, Schubert, Beethoven; Heinrich Marschner: Der Vampyr (Oper von 1828); Polanski: Tanz der Vampire; Bram Stockers Dracula; Chr. Schnell: Dance with a Vampire; The Twilight Saga (Film und Fernsehserie); Vampire Diaries; Tanz der Vampire (Musical); Nosferatu (Film); Interview mit einem Vampir.

Dozent | Dr. phil. Christoph Schnell, Inhaber der Firma United Media Artists (UMEA) Donnerstag, 20.15 bis 21.45 Uhr, Raum HSG 09-112 27.2., 6.3., 13.3., 20.3., 27.3. und 3.4.2014

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Geschichte Schweizer Partisanen und Söldner im 20. Jahrhundert

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Der Solddienst war für die Alte Eidgenossenschaft ein zentraler Wirtschaftsfaktor, der Soldunternehmern Reichtum und politische Macht, den männlichen Angehörigen der ländlichen Unterschichten Lohn und Brot sicherte. Im Zuge nationalstaatlichen Denkens wird er bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts schrittweise illegalisiert und schliesslich 1927 auch im neuen Militärstrafgesetzbuch unter Strafe gestellt. Die Vorlesung gibt einen Überblick über die Truppen und Einsatzorte von Schweizer Freiwilligen im 20. Jahrhundert. Im Zentrum steht dabei die französische Fremdenlegion, in der Schweizer vor allem im Ersten Weltkrieg (1914–1918) sowie im Indochina- und Algerienkrieg (1945–1962) kämpften. Einen zweiten Schwerpunkt bildet der Spanische Bürgerkrieg (1936–1939), in dem rund 800 Schweizer Freiwillige aus politischer Überzeugung für die Republik und gegen General Franco Partei ergriffen. Wir möchten auch jene rund 900 Freiwilligen streifen, die teils aus wirtschaftlicher Not, teils aus politischer Überzeugung die Grenze nach Nazi-Deutschland überschritten und in der Waffen-SS dienten.

Dozent | Dr. phil. Peter Huber, Privatdozent für neuere allgemeine und Schweizergeschichte an der Universität Basel Mittwoch, 18.15 bis 19.45 Uhr, Raum HSG 09-110 26.2., 5.3., 12.3., 19.3., 26.3., 2.4. und 9.4.2014



Naturwissenschaft / Gesellschaft Natur pur – gemanagte Natur

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Zu Beginn des 20. Jahrhunderts mehrten sich die Stimmen in der Schweiz, die der fortschreitenden Zerstörung der letzten naturbelassenen Regionen des Landes Einhalt gebieten wollten. Mitglieder der Schweizerischen Naturforschenden Gesellschaft (der heutigen SCNAT) schlugen 1908 das Val Cluoza als Naturreservat vor. Dieses vereinigte die gewünschten Eigenschaften in hohem Masse und war für die Eigentümerin, die Gemeinde Zernez, von geringem landwirtschaftlichem Wert. Der 1914 gegründete Schweizerische Nationalpark umfasste zusätzlich Gebiete, die durch Holzschlag und Weidewirtschaft stark übernutzt waren. Ohne menschlichen Einfluss sollte die Natur ihre eigene Urnatur wiederherstellen, ein Prozess, der auch heute, hundert Jahre später, noch lange nicht abgeschlossen ist. Dieser Prozess wird seit Anbeginn wissenschaftlich begleitet und ausgewertet. Der Schweizerische Nationalpark grenzt an den 1935 gegründeten italienischen Nationalpark Stilfserjoch und ist damit Teil eines recht grossen Naturschutzgebiets, aus dem nicht nur Hirsche, sondern immer wieder auch Bären und Wölfe in die Schweiz einwandern. Warum richtet man eigentlich Naturschutzgebiete ein? Was erforscht man dort? Wieso begrüssen viele die Rückkehr von Grossraubtieren in die doch dicht bevölkerte Schweiz? Welches Interesse hat man an geologischen Sonderheiten? Wie managt man ein Urwaldgebiet in Stadtnähe? Mit solchen und weiteren Fragen befasst sich dieser Vortragszyklus. Es sind Themen aus der Forschung und dem Management im Schweizerischen Nationalpark und im Naturforschungspark Schwägalp / Säntis, die Rückkehr der Grossraubtiere in die Schweiz, die Tektonikarena Sardona, der Wildnispark Zürich Sihlwald und Veränderungsprozesse in der UNESCO Biosphäre Entlebuch.


26. Februar

Forschung und Management im Schweizerischen Nationalpark – eine starke Partnerschaft Dr. sc.techn. Britta Allgöwer, Direktorin Natur-Museum, Luzern

12. März

Rückkehr der Grossraubtiere in die Schweiz – Wissenschaft zwischen Emotionen und Politik Dr. phil.nat. Urs Breitenmoser, KORA – Koordinierte Forschungsprojekte für Raubtiere, Muri

26. März

Wozu forschen im Naturpark: Naturforschungspark Schwägalp / Säntis und weitere Dr. phil.nat. Robert Meier, ARNAL, Büro für Natur und Landschaft AG, Herisau

9. April

Tektonikarena Sardona David Imper, Impergeologie AG, Heiligkreuz (Mels)

30. April

Wildnispark Zürich Sihlwald – NON-Management der Natur in Stadtnähe Isabelle Roth, stv. Geschäftsführerin Wildnispark Zürich, Adliswil

14. Mai

Veränderungsprozesse erfolgreich managen – das Modell UNESCO Biosphäre Entlebuch Theo Schnider, Direktor UNESCO Biosphäre Entlebuch, Schüpfheim

Organisation | Dr. phil. Johannes Gauglhofer, Chemiker, Vize-Präsident der St.Gallischen Naturwissenschaftlichen Gesellschaft Mittwoch, 20.15 bis 21.45 Uhr, Raum HSG 01-011 26.2., 12.3., 26.3., 9.4., 30.4. und 14.5.2014

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Philosophie (Un)Heimliches Denken: Über philosophische Geheimliteratur (nicht nur) im 18. Jahrhundert

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Die Vorlesung thematisiert eine Eigenart des Philosophierens und Publizierens, die gerne vergessen geht: Nämlich, dass die meisten bedeutenden Texte und Positionen in der abendländischen Philosophie zunächst als anonyme Schriften zirkulierten. Ganz deutlich lässt sich das in der Philosophie des 18. Jahrhunderts zeigen. Viele Denker – die damals meist keine bequemen Hochschullehrstühle innehatten – haben anonym oder pseudonym geschrieben, und zwar aus der berechtigten Angst vor der Zensur und vor der Obrigkeit. Die berühmten «Perserbriefe» von Montesquieu erschienen 1721 anonym (und sind es immer geblieben, denn Montesquieu hat sich offiziell nie als Verfasser bekannt). Aber auch Montesquieus «Geist der Gesetze» – noch heute ein Grundlagenwerk der Demokratie – ist 1749 anonym erschienen. Diderot, Voltaire, La Mettrie, Rousseau, Condillac, Helvétius, aber auch Schiller, Wieland und andere – besonders auch Frauen – haben anonym publiziert. Dabei sind hochgradig radikale (Geheim)Botschaften entstanden; etwa die berühmte «Bürgerliche Verbesserung der Weiber» von 1792, ein Werk, das erstmals in Deutschland politische Rechte für Frauen forderte. Wir werden etliche dieser «unheimlichen» Autorinnen und Autoren kennen lernen.

Dozentin | Prof. Dr. phil. Ursula Pia Jauch, Professorin für Philosophie und Kulturgeschichte an der Universität Zürich Dienstag, 18.15 bis 19.45 Uhr, Raum HSG 01-012 18.3., 25.3., 1.4. und 8.4.2014


Soziologie Aufschwung in Afrika: Mythos oder Realität? Im Jahr 2000 beschrieb die renommierte britische Wirtschaftszeitschrift The Economist Afrika als «hoffnungslosen Kontinent». Elf Jahre später stellte die gleiche Zeitschrift fest, dass Afrika ein Wachstumskontinent sei. Seitdem überschlagen sich, nicht nur im Economist, die positiven Berichterstattungen über den afrikanischen Kontinent. Viel ist die Rede vom Ressourcenboom, der vor allem durch den chinesischen Ressourcenhunger verursacht wird. Manche reden von den neuen Mittelschichten in Afrika, deren Konsumverhalten die Wirtschaft ankurble. Früher prägten Bürgerkriege, Staatsstreiche und autokratische Herrschaft die Wahrnehmung des Kontinents. Heute reden alle vom Aufschwung. Aber gibt es diesen überhaupt, und wenn ja, wie sieht er konkret aus? Die Vorlesung geht auf diese Fragen ein und stellt konzeptuelle Werkzeuge zur Verfügung, anhand derer KursteilnehmerInnen in die Lage versetzt werden sollen, die Entwicklungen der letzten Jahre auf dem afrikanischen Kontinent zu beurteilen.

Dozent | Prof. Dr. phil. Elísio Macamo, Zentrum für Afrikastudien, Universität Basel Mittwoch, 18.15 bis 19.45 Uhr, Raum HSG 01-012 16.4., 23.4. und 30.4.2014

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Kriminalistik Verwahrung, Risikoanalysen und Therapien von Straftätern: Mythen und Fakten

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Der Umgang mit Straftätern ist eine gesellschaftliche Herausforderung. Er weckt starke Emotionen, ist häufig weltanschaulich überlagert, und entsprechend schwer fällt es, eine differenzierte Sichtweise zu vermitteln. Die Vorlesungsreihe stellt den derzeitigen Stand der forensischen Psychiatrie und Psychologie vor. Dabei stehen folgende Fragen im Zentrum: Wie werden Risikoanalysen bei Straftätern vorgenommen, und was können sie leisten? Welche Erkenntnisse gibt es zur Wirksamkeit von Therapien bei Straftätern? Gibt es unbehandelbare Straftäter? Welchen Stellenwert hat die Verwahrung im Umgang mit gefährlichen Gewalt- und Sexualstraftätern? Ausführlich wird in der Vorlesungsreihe zu den Methoden der Prognosewissenschaft, über die es noch immer viele Missverständnisse gibt, sowie zu deliktorientierten Therapieverfahren, die heute breit angewendet werden, Stellung bezogen. Darüber hinaus wird die Vorlesung auch Gelegenheit bieten, Fragen aus dem Publikum rund um das Thema Straftäter, Verwahrung, Risikobeurteilungen und Therapieverfahren zu beantworten.

Dozent | Prof. Dr. med. Frank Urbaniok, Chefarzt, Direktion der Justiz und des Innern, Amt für Justizvollzug, Psychiatrisch-Psychologischer Dienst des Kantons Zürich Mittwoch, 20.15 bis 21.45 Uhr, Raum HSG 09-011 23.4., 30.4. und 7.5.2014



Psychiatrie / Psychotherapie Früherkennung und Frühintervention bei Entwicklungsstörungen in Kindheit und Jugend – Teil 2

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Seelische, psychosomatische und schulrelevante Auffälligkeiten bei Kindern und Jugendlichen entwickeln sich oft gemeinsam und sind zumindest in ihren Anfängen schwer von altersüblichen «Phasen» und alltäglichen Problemen zu unterscheiden. Der Früherkennung und vor allem der sogenannten Frühintervention kommt aus klinischer und wissenschaftlicher Sicht höchste Bedeutung zu, denn auch für den psychischen Bereich gilt, dass ein rechtzeitiges Erkennen meist eine wesentlich einfachere und schnellere Behandlung ermöglicht. Im zweiten Teil dieser Vorlesungsreihe werden weitere typische Entwicklungsrisiken und Entwicklungsstörungen bei Kindern und Jugendlichen dargestellt, die zu Schwierigkeiten in der familiären und sozialen Integration führen und die langfristige Entwicklung behindern. Neben dem Asperger-Syndrom und seinen Zweiterkrankungen, den Zwangsstörungen und den Angststörungen werden auch sogenannte Traumafolgestörungen und Psychosen erörtert. Wichtig für die kindlichen Entwicklungsrisiken ist die häufig zu findende Kombination verschiedener «unterschwelliger» Auffälligkeiten, die erst in der Summe und über die Zeit das Kind und seine Familie erheblich beeinträchtigen. Diagnose- und Therapiemöglichkeiten dieser wichtigen Entwicklungsphase werden vertieft dargestellt und an Hand von praktischen Beispielen erläutert.

Dozent | Dr. med. Oliver Bilke-Hentsch MBA, Arzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie FMH, Chefarzt und Stv. Geschäftsleiter Modellstation SOMOSA Winterthur Montag, 18.15 bis 19.45 Uhr, Raum HSG 09-114 14.4., 28.4., 5.5., 12.5. und 19.5.2014



Psychologie / Psychotherapie Emotionale Zugänge zu kranken und zu alten Menschen Psychotherapie im Alter und in Zeiten schwerer Krankheit ist ein neues Forschungsgebiet. Die Versöhnung mit der eigenen Biografie und das Aufgehen von neuen umfassenden Horizonten finden in deutlichen Schritten statt. Empathie der begleitenden Personen und eine Atmosphäre, die spirituelle Erfahrungen ermöglicht, unterstützen die Prozesse der Übergänge und der Entgrenzung. Zwei Vorlesungen werden die besonderen Möglichkeiten von Klangreisen und von Musiktherapie vorstellen. Allen Referentinnen und Referenten gemeinsam ist ein Menschenbild, das die einmalige Persönlichkeit auch des schwerkranken oder sterbenden Menschen achtet. Die letzte Vorlesung wird den Einbezug der Angehörigen thematisieren.

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Empathie – neue Ansätze aus psychologischer und kultureller Sicht Dr. phil. Jürg Ackeret Psychotherapeut FSP, Klinik Valens

4. März

Psychotherapie im Alter – ein neues Forschungsgebiet Dr. phil. Elisabeth Frick Tanner, Psychotherapeutin FSP, und Dr. med. FMH Robert Tanner-Frick, Psychiater und Psychotherapeut, St.Gallen

11. März

Musiktherapie Dr. phil. Barbara Gindl, Psychotherapeutin ASPV, Musiktherapeutin SFMT, Wil


18. März

Spirituelle Erfahrungen in Leid und Krankheit Dr. phil, Dr. theol. Monika Renz, Psychotherapeutin FSP und Religionspsychologin, Musiktherapeutin SFMT Psychoonkologie und Palliativstation des Kantonsspitals St.Gallen

25. März

Einbezug der Angehörigen in die Betreuung und Begleitung von schwerkranken und sterbenden Menschen (Entscheidungsfindung, Trauerarbeit, Krankheitsbewältigung) Dr. med. Daniel Büche, Leitender Arzt Palliativzentrum Kantonsspital St.Gallen

Öffentliche Vorlesung der VOPT (Vereinigung Ostschweizer Psychotherapeuten) an der Universität St.Gallen

Leitung | Dr. phil. Ursula Germann-Müller, Delegierte der Vereinigung Ostschweizer Psychotherapeuten VOPT, Psychotherapeutin FSP, Sargans Dienstag 20.15 bis 21.45 Uhr, Raum HSG 01-014 25.2., 4.3., 11.3., 18.3. und 25.3.2014

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Psychologie Alterskulturen – Wie eine neue Generation das Altern neu gestaltet Als Alterskulturen lassen sich Kulturen verstehen, die von der alten Generation entwickelt und gestaltet werden, ausgehend von der relativen Freiheit von beruflichen Zwängen, in kreativer Auseinandersetzung mit der damit verbundenen Unbestimmtheit der Rollen. Es geht um eine Auseinandersetzung mit den widersprüchlichen Altersbildern unserer Gesellschaft. Eine altersgemässe Kultur der Erinnerung, des Lebensrückblicks und der Weitergabe von Geschichte und Tradition ist im Entstehen. Es geht auch um einen neuen Zugang zum Schöpferischen, zum Beispiel zum biographischen Schreiben, aber auch zur Kultur überhaupt und damit auch zur Vergänglichkeit der Existenz. Die neue Kultur der Beziehungen im Alter, von der Freundschaft und Partnerschaft bis zur vertieften Beziehung zu sich selbst, soll besonders bedacht werden.

64 Dozentin | Prof. Dr. theol., Dr. phil. Ingrid Riedel, Konstanz Dienstag, 14.30 bis 16.00 Uhr, Festsaal St.Katharinen (Katharinengasse 11) 6.5., 13.5. und 20.5.2014



Theologie Die sieben Todsünden

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Auch wenn das Wort «Todsünde» bedrohlich nach ewiger Verdammnis klingt: Erschrecken oder beunruhigen soll diese Vorlesungsreihe nicht. Sie soll vielmehr Anregungen geben, wie ein gemeinsames Leben gelingen kann, ohne einander zu verletzen. Umgangssprachlich und in der bildenden Kunst ist es gebräuchlich, die «sieben Todsünden» mit den «sieben Hauptlastern» gleichzusetzen. Aus theologischer Sicht wäre von den drei Ausdrücken «sieben Todsünden», «sieben Hauptsünden» und «sieben Hauptlaster» der seltener gebrauchte dritte Ausdruck vorzuziehen. Denn es sind bei den umgangssprachlichen «sieben Todsünden» sieben Haltungen gemeint, welche das Begehen von Sünden begünstigen. Die Vorlesung wird die beruhigend differenzierte Haltung der Theologie auch zu der im 1. Johannesbrief genannten «Sünde zum Tode» aufzeigen. Hinter der kirchlichen Lasterlehre steckt viel Lebensweisheit: Gerade in klösterlichen Gemeinschaften, in denen man unausweichlich sehr eng miteinander lebt und sich nicht aus dem Weg gehen kann, werden diese Laster und der Umgang mit ihnen sehr intensiv reflektiert.


24. Februar

Hochmut (superbia)

3. März

Geiz (avaritia)

10. März

Neid (invidia)

17. März

Zorn, Wut, Rachsucht (ira)

24. März

Unkeuschheit (luxuria) und Völlerei (gula)

31. März

Faulheit (acedia)

Dozent: Diakon lic. theol. Thomas Reschke, Katholischer Seelsorger an der Universität St.Gallen Montag, 20.15 bis 21.45 Uhr, Raum HSG 01-U123 24.2., 3.3., 10.3., 17.3., 24.3. und 31.3.2014

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Theologie 600 Jahre Konstanzer Konzil

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Das Konstanzer Konzil 1414–1418 liess die Bodenseeregion in den Mittelpunkt des Weltgeschehens rücken. Das zeitgenössische Interesse an dem kirchenpolitischen Grossereignis war überwältigend. Es versammelten sich nicht nur Fürsten und kirchliche Würdenträger sowie ihre Berater, sondern zahlreiche Gelehrte und Denker aus dem ganzen Abendland, Künstler, Handwerker, Gaukler sowie «Hübschlerinnen», deren Anzahl noch heute die Gemüter bewegt. Konzilsteilnehmer kamen unter anderem aus Nowgorod, Uppsala, Istanbul, Lissabon und Paris. Gelehrte studierten bei ihrem Aufenthalt am Bodensee die alten Handschriften in der Stiftsbibliothek St.Gallen und in benachbarten Bibliotheken. Über 70’000 Menschen kamen in den Konzilsjahren nach Konstanz und so entfaltete sich das Concilium Constantiense zur bedeutendsten und grössten Versammlung des späten Mittelalters. Der kleine Ort am Bodensee wurde zur Begegnungsstätte der Kulturen und zum Ort des Wissenstransfers. Von St.Gallen aus nahm Konrad von Pegau am Konzil teil, der sich dabei «durch seine Gelehrsamkeit und seinen Reformeifer hervorgetan» hat (Bischof Aloisius Scheiwiler 1937 in seiner Klosterchronik). Die Vorlesungsreihe möchte dieses «Weltereignis des Mittelalters» (so der Titel der Landesausstellung 2014 des Landes Baden-Württemberg im Konzilsgebäude Konstanz) in Grundzügen vorstellen.


29. April

Konstanzer Konzil und die Herstellung der Einheit (causa unionis)

6. Mai

Konstanzer Konzil und die Kirchenreform (causa reformationis)

13. Mai

Konstanzer Konzil und die Glaubensinhalte (causa fidei)

20. Mai

W체rdigung der Wirkungsgeschichte des Konstanzer Konzils

69 Dozent | Diakon lic. theol. Thomas Reschke, Katholischer Seelsorger an der Universit채t St.Gallen Dienstag, 9.30 bis 11.00 Uhr, Festsaal St.Katharinen (Katharinengasse 11) 29.4., 6.5., 13.5. und 20.5.2014


Theologie Das Paradies

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Ein ewig blühender Garten des Friedens und des vollkommenen Glücks: Das Paradies hat seinen festen Platz in der menschlichen Vorstellung, sowohl als urzeitlicher Heilsort am Anfang der Schöpfung wie auch als Destination im Anschluss an die irdische Existenz. Zugleich existieren innerweltliche Paradieskonzepte, die das Bild einer positiven und harmonischen Parallelwelt zeichnen, die durch lange Reisen, menschliche Schaffenskraft oder Meditation erreicht werden kann. Ist die Welt nun ein Ort «jenseits von Eden» – oder leben wir bereits im Paradies, ohne es bemerkt zu haben? Eine fortwährende künstlerisch-intellektuelle Inspirationsquelle ist zudem die Frage nach der Ausgestaltung des Paradieses, bei der ökologische Aspekte dominieren. Allen Paradiesvorstellungen gemeinsam ist die Hoffnung auf einen Lebensraum, in dem eine harmonische Koexistenz von Menschen, Tieren und Pflanzen möglich ist.

2. Mai 9. Mai 16. Mai 23. Mai

Fluchtort, Utopie, Schlaraffenland Der Garten Eden Das Reich Gottes Der Himmel

Dozent: Pfarrer Markus Anker, Evangelischer Seelsorger an der Universität St.Gallen Freitag, 9.30 bis 11.00 Uhr, Festsaal St.Katharinen (Katharinengasse 11) 2.5., 9.5., 16.5. und 23.5.2014



Öffentliche Antritts- und Abschiedsvorlesungen Wer an der HSG zum Privatdozenten / zur Privatdozentin ernannt oder als Professor / Professorin gewählt wird, präsentiert sich mit einer Öffentlichen Vorlesung. Ebenso pflegen sich Professoren und Professorinnen, die in Pension gehen, mit einer Vorlesung zu verabschieden. Zu diesen Öffentlichen Antritts- und Abschiedsvorlesungen sind nicht nur HSG-Angehörige, sondern auch Sie herzlich eingeladen.

Antrittsvorlesungen

18. Februar

PD Dr. phil. Edith Anna Kunz | 18.15 Uhr, Raum 09-011 «Sage mir, wie du wohnst, und ich sage dir, wer du bist» – Wohnszenarien in der Literatur

4. März

Prof. Dr. oec. Peter Rohner | 18.15 Uhr, Raum 09-011 Von den Besten lernen – systematisches Vergleichen als Treiber für die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen

11. März

PD Dr. oec. Marcus Matthias Keupp | 18.15 Uhr, Raum 09-011 Technologiemanagement aus Sicht der Militärökonomie

18. März

Prof. Dr. iur. Bardo Fassbender | 18.15 Uhr, Raum 09-011 Hybris und Überforderung – Die Krise der Europäischen Union und ihre Konsequenzen für die Völkerrechtsordnung

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25. März

Prof. Dr. sc. Joël Wagner | 18.15 Uhr, Raum 09-011 Aktuelle Herausforderungen in der Lebensversicherung

15. April

Prof. Dr. iur. Peter Hettich | 18.15 Uhr, Raum 01-013 Die Glühbirne – Lucifer neuer Zeiten

22. April

Prof. Dr. rer.pol. Erik Hofmann | 18.15 Uhr, Raum 09-011 Erforschung von Logistikmärkten: Wissenschaftliche Innensicht und praxisorientierte Aussenperspektive auf die Schweiz

29. April

Prof. Winfried Koeniger, PhD | 18.15 Uhr, Raum 09-011 Erhöht Verschuldung die Anfälligkeit für makroökonomische Krisen?

Abschiedsvorlesungen

13. Mai

Prof. Dr. rer.pol. Hubert Österle | 18.15 Uhr, Raum 01-012 Homo digitalis: Geschäftserfolg oder Lebensqualität?

20. Mai

Prof. Dr. rer.soc. Manfred Gärtner | 18.15 Uhr, Raum 02-001 (Aula) Von der Finanzkrise zur Schuldenkrise: Eine Verschwörungstheorie

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Dozierende

Anker Markus | Pfr., Steinbockstrasse 1, 9010 St.Gallen, T 071 744 71 77, markus.anker@unisg.ch | S. 70 Bilke-Hentsch Oliver | Dr., Modellstation SOMOSA, Zum Park 20, 8404 Winterthur, T 052 244 50 00, oliver.bilke-hentsch@somosa.ch | S. 60 Boesch Martin | Prof. Dr., FWR-HSG, Postfach 67, 9011 St.Gallen, T 071 224 27 37, martin.boesch@unisg.ch | S. 28 Breitenfeldt Elke | Dr., SHSS-HSG, Gatterstrasse 3, 9010 St.Gallen, T 071 224 25 81, elke.breitenfeldt@unisg.ch | S. 32 Brenner Walter | Prof. Dr., IWI-HSG, M端ller-Friedberg-Strasse 8, 9000 St.Gallen, T 071 224 24 09, walter.brenner@unisg.ch | S. 26

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Br端hwiler Claudia Franziska | Dr., Im Obstgarten 8, 8598 Bottighofen, T 079 747 96, claudia-franziska.bruehwiler@unisg.ch | S. 24 Capus Alex | Schriftsteller, Bleichmattstrasse 52, 4600 Olten, T 062 212 67 83, alexcapus@hotmail.com | S. 30 Conti Maria | Dr., SHSS-HSG, Gatterstrasse 3, 9010 St.Gallen, maria.conti@bluewin.ch | S. 36 Doguoglu Erol | dipl. Architekt ETH SIA, Stadtbaumeister, Hochbauamt St.Gallen, Neugasse 1, 9004 St.Gallen, T 071 224 55 80, erol.doguoglu@stadt.sg.ch | S. 12 Eppler Martin | Prof. Dr., MCM-HSG, Blumenbergplatz 9, 9000 St.Gallen, T 071 224 22 97, martin.eppler@unisg.ch | S. 20 Felfe Christina | PhD, SEW-HSG, Varnb端elstrasse 14, 9000 St.Gallen, T 071 224 23 29, christina.felfe@unisg.ch | S. 22


Gampp Axel Christoph | PD Dr., Steinengraben 14, 4051 Basel, T 061 272 49 52, axel.gampp@unibas.ch | S. 48 García de la Puente Inés | Dr., SHSS-HSG, Gatterstrasse 1, 9010 St.Gallen, T 071 224 25 67, ines.garciadelapuente@unisg.ch | S. 36 Gauglhofer Johannes | Dr., Fähnernstrasse 5, 9000 St.Gallen, T 071 245 56 20, j.gauglhofer@bluewin.ch | S. 54 Germann-Müller Ursula | Dr., Plattastutzweg 13, 9476 Fontnas, T 081 783 18 41, ugermann@bluewin.ch | S. 62 Gobrecht Barbara | Dr., Brühlstrasse 37, 5412 Gebenstorf, T 056 223 20 62, barbara.gobrecht@sunrise.ch | S. 42 Hirschi Caspar | Prof. Dr., SHSS-HSG, Gatterstrasse 1, 9010 St.Gallen T 071 224 27 30, caspar.hirschi@unisg.ch | S. 8, 18 Hodel-Hoenes Sigrid | Dr., Im Zagg, 9476 Fontnas-Weite, T 081 783 10 15, sigrid.hodel@rsnweb.ch | S. 47 Hoffmann Rainer | Prof. Dr., Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Historisches Seminar, DE-79085 Freiburg | S. 45 Huber Peter | PD Dr., 28, rue du Jura, 1201 Genf, T 022 733 79 61, peter.huber@unibas.ch | S. 52 Jauch Ursula Pia | Prof. Dr., Höhlenbühlstrasse 1, 8032 Zürich, T 044 252 19 55, upjauch@philos.uzh.ch | S. 56 Keller Peter | Dr., Sissacherstrasse 53, 4052 Basel, T 061 312 00 61, kellerconsultant@bluewin.ch | S. 50 Kramer Tim | Mag.art., Spisergasse 28, 9000 St.Gallen, T 071 242 05 05, t.kramer@theatersg.ch | S. 17 Landfester Ulrike | Prof. Dr., SHSS-HSG, Gatterstrasse 1, 9010 St.Gallen, T 071 224 25 52, ulrike.landfester@unisg.ch | S. 31

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Lemmenmeier Max | Prof. Dr., Herbrigstrasse 6, 9011 St.Gallen, T 071 222 08 40, lerx@zhaw.ch | S. 16 Lutz Rudolf | Musiker, Felsenstrasse 25, 9000 St.Gallen, T 071 222 20 15, rudolf.lutz@bluewin.ch | S. 49 Macamo Elisio | Prof. Dr., Zentrum für Afrikastudien Basel, Petersgraben 9/11, 4051 Basel, T 061 267 34 85, elisio.macamo@unibas.ch | S. 57 Martinoni Renato | Prof. Dr., SHSS-HSG, Gatterstrasse 1, 9010 St.Gallen, T 071 224 25 57, renato.martinoni@unisg.ch | S. 34 Mayer Marcel | Dr., Stadtarchivar, Notkerstrasse 22, 9000 St.Gallen, T Büro 071 224 62 23, marcel.mayer@stadt.sg.ch | S. 10 Reschke Thomas | lic. theol., Diakon, Dufourstrasse 87, 9000 St.Gallen, T 071 222 95 10, thomas.reschke@unisg.ch | S. 66, 68

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Riatsch Clà | Prof. Dr., Romanisches Seminar, Zürichbergstrasse 8, 8032 Zürich, T 044 634 36 22, riatsch@rom.uzh.ch | S. 39 Riedel Ingrid | Prof. Dr., Sackgasse 1, DE-78464 Konstanz, T 0049 7531 33789, Dr.Ingrid-Riedel@t-oneline.de | S. 64 Robinson Alan | Prof. Dr., SHSS-HSG, Gatterstrasse 1, 9010 St.Gallen, T 071 224 27 27, alan.robinson@unisg.ch | S. 44 Sánchez Yvette | Prof. Dr., SHSS-HSG, Gatterstrasse 1, 9010 St.Gallen, T 071 224 25 66, yvette.sanchez@unisg.ch | S. 8 Schnell Christoph | Dr., Rehetobelstrasse 89, 9016 St.Gallen, T 071 280 08 68, umea@umea.ch | S. 51 Schmid Ulrich | Prof. Dr., SHSS-HSG, Gatterstrasse 1, 9010 St.Gallen, T 071 224 27 28, ulrich.schmid@unisg.ch | S. 40 Strigl Sandra | Dr., M.A., Kompturweg 8, DE-78465 Konstanz, T +49 171 968 60 86, sandrastrigl@hotmail.com | S. 38


Tremp Ernst | Prof. Dr., alt Stiftsbibliothekar, Stiftsbibliothek St.Gallen, Klosterhof 6d, Postfach 527, 9004 St.Gallen, T 071 227 34 16, ernst.tremp@kk-stibi.sg.ch | S. 14 Urbaniok Frank | Prof. Dr., Chefarzt, Amt f端r Justizvollzug des Kantons Z端rich, Feldstrasse 42, Postfach, 8090 Z端rich, T 043 259 81 05, frank.urbaniok@ji.zh.ch | S. 58 Woker Daniel | Dr., Tellweg 24, 3654 Gunten, daniel.woker@unisg.ch | S. 46

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Campusplan

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Sie wollten schon immer mehr über die HSG wissen? Besuchen Sie uns auf dem Campus anlässlich einer HSG Führung durch das Hauptund Bibliotheksgebäude. Auf diesen Rundgängen lassen sich neben den Fakten zu den Wirtschafts- und Rechtswissenschaften unbekannte Facetten der Universität St.Gallen, ihre Vision und Geschichte entdecken. Zudem würden wir Ihnen gerne unsere Architektur und die bedeutende Kunstsammlung aus nächster Nähe zeigen. Weitere Informationen unter4 www.unisg.ch/fuehrungen.


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Bahnhofstrasse 8 Rosenbergstrasse 51 Tigerbergstrasse 21 Rosenbergstrasse 52 Blumenbergplatz 9 Müller-Friedbergstr. 8 Tigerbergstrasse 2 Rosenbergstrasse 60 Tigerbergstrasse 9

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Gatterstr. 3 – Sprachenzentrum

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Aula

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Guisanstr. 7 – HSG Alumni

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Gatterstrasse 9 – Kinderhort

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Provisorium 1 – Büro

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Provisorium 2 – Büro

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Guisanstr. 9 – Studentenschaft

Fahrradständer/Motorradstellplatz

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Kirchhoferhaus

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Provisorium 3 – Lehre

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Guisanstrasse 3 – CSC-HSG

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Mensa

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Lehrraum Pavillon

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Dienstgebäude

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Zentrales Institutsgebäude

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Gatterstrasse 1

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Guisanstrasse 36 Werner-Siemens-MLE-Haus Tellstrasse 2

Weiterbildungszentrum Holzweid

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Parkplätze




Programmbezug Universität St. Gallen (HSG)

Kommunikation Dufourstrasse 50 | 9000 St. Gallen

T 071 224 22 25 | F 071 224 28 15 kommunikation@unisg.ch | www.unisg.ch


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