UE Newsletter Winter 2008 Deutsch

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13 Wolfgang Rihm. I am a mistake mit Jan Fabre

14 Luciano Berio. Vier wertvolle Orchesterminiaturen

22 Kurt Weill / Bertolt Brecht. Mahagonny - ein Sündenfall

36 Gustav Mahler. Die Mahler–Jahre 2010 / 2011

Morton Feldman Morton Feldman Festival in Amsterdam

newsletter 01/08 • winter 2007/2008


Inhalt

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= Uraufführung

KOMPONISTEN Pärt — 4 Staud — 5 Haddad — 7 Schwartz — 7 Luke Bedford — 8 Panufnik — 8 Sotelo — 9 Baltakas — 11 Lentz — 11 Haas — 12 Rihm — 13 Berio — 14 Bennett — 14 Cerha — 15 Birtwistle — 16 Sawer — 16 Boulez — 17 Stockhausen — 18 Borisova-Ollas — 18 Halffter — 19 Ligeti — 19 Feldman — 21 Mahagonny, ein Sündenfall — 22 Schnittke — 24 Messiaen — 24 Schostakowitsch — 24 Milhaud — 25 Martin — 25 Korngold — 27 Kodály — 27 Bartók — 28 Eisler — 28 Szymanowski — 29 Schoeck — 29 Braunfels — 30 Foerster — 30

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inhalt 01/2008


Schreker — 31 Krenek — 31 Zemlinsky — 32 Martinu — 32 Webern — 33 Schönberg — 34 Berg — 35 Mahler — 36 Janácek — 37 von Einem — 37 WIEDERENTDECKT Zádor — 26 Apostel — 26 GEDENKTAGE — 38 - 39 URAUFFÜHRUNGEN — 40 - 41 NEUERSCHEINUNGEN — 42 - 43 NEU AUF CD — 44 - 45 WERKLISTE Martinu — 46 IMPRESSUM — 48

Liebe Leserin, lieber Leser Ein in unserer Branche häufig strapazierter Begriff ist der der künstlerischen Freiheit. Ohne sie gibt es keine Weiterentwicklung künstlerischer Inhalte oder ästhetischer Ausformungen. Recht schnell wird jedoch diese offenbar einforderbare Freiheit auch ins Spiel gebracht, wenn es darum geht, die ursprüngliche Intention eines Komponisten neu zu interpretieren und einem Werk ein neues Gesicht zu verleihen. Im Fall eines Klassikers wie Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny von Weill/Brecht (s. S. 22–23) treibt gerade diese künstlerische Freiheit bisweilen recht sonderbare Blüten, ja stellt sich sogar gegen die Autoren, für die künstlerische Freiheit zur Willkür wird, sodass wir uns als Verlag und somit als Vertreter des Komponisten und seines Werks genötigt sehen, dort einzuschreiten, wo ihre Rechte verletzt werden. Der Komponist nimmt sich die Freiheit heraus, auf eine originale Aufführung seines Werkes zu bestehen. Wiegt diese Freiheit des Komponisten weniger als die künstlerische Freiheit eines Regisseurs? Die Redaktion 3


PÄRT

Zwei neue Chorwerke und Fratres Im Herbst 2003 erhielt Arvo Pärt von der University of Durham (UK) ein Ehrendoktorat verliehen. Seine Verbundenheit zur Universität Durham hat jetzt ein Chorwerk hervorgebracht, das Pärt zum 175jährigen Jubiläum der Universität geschrieben hat: Morning Star für Chor a cappella, basierend auf einer Gebetsinschrift am Grabmahl des Beda Venerabilis, das sich in der Kathedrale von Durham befindet. Uraufführung: 10. Dez. in St Martin-in-the-Fields in London.

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Eine andere Geschichte, nämlich die des Heiligen Patrick, inspirierte Pärt zu dem Chorstück The Deer’s Cry. Durch das Gebet des Heiligen Patrick (Lorica of Saint Patrick) erkannten seine Feinde ihn und seine Gefolgsleute nicht, sondern nahmen nur Hirsche wahr. The Deer’s Cry für Chor a cappella wird am 13. Feb. in Dundalk und Drogheda (Irland) uraufgeführt. Im Anschluss steht Pärt im Mittelpunkt des RTÉ Living Music Festivals, das von James MacMillan geleitet wird. Vom 15.–17. Feb. werden 4

pärt

23 Werke von Arvo Pärt dem irischen Publikum präsentiert. Details in Kürze unter www.rte.ie/livingmusic/ Arvo Pärt hat für sein Werk Fratres immer wieder neue Besetzungen geschaffen. Die neueste und spieltechnisch sehr anspruchsvolle Fassung ist für vier Schlagzeuger. Sie wurde am 20. Nov. in New York durch das renommierte New Yorker Schlagzeug Ensemble So Percussion erstmals in den USA aufgeführt. Details: www.sopercussion.com


STAUD

Im Lichte Der Titel Im Lichte ist Nietzsches Ecce Homo entnommen und macht auf Johannes Maria Stauds neue Musik für 2 Klaviere und Orchester neugierig, die im Auftrag der Internationalen Stiftung Mozarteum, der Bamberger Symphoniker, der ZaterdagMatinee Amsterdam und des Festivals Musica Strasbourg entstanden ist. Die Uraufführung findet am 31. Jän. in Salzburg statt. Die Solisten sind Tamara Stefanovich und Pierre-Laurent Aimard, Jonathan Nott dirigiert die Camerata Salzburg. „Die Klaviere sind absolut gleichberechtigt und stehen ganz im Zentrum des Stückes; es geht dabei mehr um Verschmelzung als um Dialog, um Texturen, die mit einem Klavier unmöglich realisiert werden könnten. Das hat die Phantasie ungemein angeregt, aber auch herausgefordert“, so der Komponist. Die Celesta, die sich in der Mitte hinter den Klavieren befindet, besitzt eine wichtige Rolle als Angelpunkt und erweitert häufig die Paarbeziehung zum Dreieck. Im Lichte beginnt nach einer kurzen Introduktion, die schon keimzellenhaft auf Späteres verweist, mit Musik, die irisierend von oben herunterzufallen scheint, um sich allmählich zu einem soghaften

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Klangrausch zu verdichten. Nach der erfolgreichen japanischen Premiere von Apeiron im September dirigiert nun Franz WelserMöst die amerikanische Erstaufführung am 28. Feb. mit dem Cleveland Orchestra (weiters am 1. und 2. März), quasi als Ouverture zu Stauds ‚Daniel Lewis Composer Fellowship’, der auch mit einem Kompositionsauftrag verbunden ist. Viviane Hagner spielt Towards a Brighter Hue für Violine am 2. Dez. in Berlin, Stefan Blum Portugal für Schlagzeug am 12. Dez. in München.

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staud


FEB 16–23 2008 TRADITION IN TRANSITION

Saturday 23 The Stockholm Concert Hall KammarensembleN Cond. Franck Ollu Elia Khoury, oud Anders Kilström, piano Saed Haddad (World Premières) One Love II for piano and ensemble La Mémoire et l´Inconnu for oud and ensemble

International contemporary music festival =a_`l \Yqk Ú dd]\ oal` [gf[]jlk$ afklYddYlagfk$ sonic art and seminars ooo&klg[c`gdef]oemka[&k]


HADDAD

Begegnung. Vergesslichkeit ist eine Form von Freiheit”. Das KammarensembleN wird von Franck Ollu dirigiert.

On Love II Als christlicher Araber und westlicher Komponist zeitgenössischer Musik bezeichnet sich der jordanische Komponist Saed Haddad selbst als ‚anders’ innerhalb des kulturellen westlichen Kontexts und seines eigenen kulturellen Erbes (in der keine zeitgenössische Musik existiert). Zu seinem neuen Werk On Love II schreibt er: „On Love II ist das Erleben einer arabischen Liebe, die sich nach Vereinigung sehnt, obwohl sie im Bereich des Bruchs, der Klage und der Trennung verharrt“. Es ist eines der beiden Werke, deren Uraufführungen am 23. Feb. beim Stockholm New Music Festival zu hören sind. Das 2. Stück trägt den Titel La Mémoire et L’Inconnu und ist ein Konzert für Ud (arabische Laute) und Ensemble. Es basiert auf 2 Gedichtzeilen aus Khalil Gibrans Sammelband „Sand and Foam”: „Erinnerung ist eine Form von

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SCHWARTZ

Dreidimensionale Klänge Die Neuen Vocalsolisten Stuttgart präsentierten am 15. Nov. in Stuttgart zum 1. Mal Jay Schwartz’ Bearbeitung von The First Time Ever I Saw Your Face von Roberta Flack / Ewan MacColl, arrangiert für 6 Stimmen. Music for 12 Cellos (2002) setzt sich mit den räumlichen Aspekten eines kreisrunden Ensembles auseinander. „Eine Art Dreidimensionalität des Klanges und die Illusion des durch den Raum reisenden Tones werden durch die Platzierung der Musiker um das Publikum herum erzielt“ (Schwartz). Cellisten des RSO Stuttgart unter Erik Nielsen brachten es am 23. Nov. in Stuttgart.

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Jay Schwartz, Teatro la Fenice Venedig 77

haddad / schwartz


BEDFORD

Wreathe Wir erwähnten dieses neue Werk in unserem letzten Newsletter, nun hat es einen Namen. Ungewöhnlicherweise inspirierte Luke Bedford dazu keine literarische Vorlage. Stattdessen wählte der Komponist das Wort Wreathe aus dem 16. Jahrhundert (altenglische Form des Wortes ‚sich winden’) als Titel, weil es die Struktur des Stückes hervorhebt, in dem sich die musikalischen Ideen drehen, ineinander greifen und sich aus dem Hinter-

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grund in den Vordergrund ‚winden’ und umgekehrt. Das Wort als solches hat also auf Bedford einen besonderen Reiz ausgeübt. Der Mittelteil des Werks weist eine kleinere Besetzung auf und benützt die unteren Register aller eingesetzten Instrumente, u. a. eine Kontrabassklarinette. Die Uraufführung von Wreathe findet am 7. Dez. im Wiltshire Music Centre in Bradford-on-Avon statt, Thierry Fischer dirigiert das BBC National Orchestra of Wales. PANUFNIK

Tochter und Vater Die Uraufführung von Roxanna Panufniks The Conversation of Prayer, ein Stück für Soloflöte, zu dem sie ein Gedicht von Dylan Thomas inspirierte, findet am 3. Feb. mit Elisabeth Möst in Stade/D statt. Am 31. Jän. interpretieren das Isis Ensemble und Jacques Cohen die neue Version für Streichorchester von Modlitwa (Andrzej und Roxanna Panufnik) in der St. James Kathedrale in London, wovon auch eine neue CD erscheint. Roxanna feiert am 24. Apr. ihren 40. Geburtstag, wir gratulieren herzlichst! www.roxannapanufnik.com

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Luke Bedford

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bedford / panufnik


SOTELO

Unendliches Lauschen „Man hört nur ein unendliches Lauschen“, charakterisiert der spanische Lyriker José Angel Valente die Musik von Mauricio Sotelo. Für das Festival de Música de Canarias schrieb Sotelo Como llora el viento, ein Konzert für Gitarre und Orchester, das am 18. Jän. in Las Palmas de Canaria vom Nederlands Philharmonisch Orkest unter Yakov Kreizberg uraufgeführt wird. Solist ist der renommierte Gitarrist Juan Manuel Canizares (weitere Aufführung: 20. Jän., Santa Cruz de Tenerife).

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Die musikFabrik ist vom 18. – 20. Feb. in Madrid, Granada und Sevilla zu Gast und realisiert die spanischen Erstaufführungen von Night

für Schlagzeug und Ensemble (2007) und Wall of light black for Sean Scully (2006) für Saxophon und Ensemble. Die Inspiration dazu holte sich Sotelo bei den Bildern des irischen Malers Sean Scully, die für ihn zu den intensivsten der zeitgenössischen Malerei gehören. Das Bild mit dem Titel mit Wall of light black ist für den Komponisten wie ein ‚schwarzer Schrei'. Am 16. und 17. Feb. kommt es in Barcelona zu weiteren Aufführungen der Kinderoper Dulcinea (2004/6), basierend auf Miguel de Cervantes' Don Quijote. Damit ist es Sotelo gelungen, eine für Kinder leicht erfassbare und trotzdem anspruchsvolle Musik voller Farben zu komponieren. Allein im Teatro de la Maestranza in Sevilla haben im Juni 12600 Schüler die 7 Aufführungen besucht und bewiesen, wie groß der Bedarf an guten Kinderopern ist.

Mauricio Sotelo Dulcinea Teatro Real Madrid 2006

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sotelo



LENTZ

Leuchtende Sternennacht BALTAKAS

Zauberspruch für Stuttgart Im Auftrag der Neuen Vocalsolisten schreibt der litauische Komponist Vykintas Baltakas ein Stück mit dem Titel Information für die Durchführung einer alten Liebesbeschwörung, die Ihre/Ihren Geliebte(n) auf einmal und für immer an Sie binden wird, worin er mit einer alten Zauberformel spielt. Der Komponist versichert uns jedoch, dass das Publikum heil bleibt: „Es ist keine Hexerei, kein Verzauberungsritual, kein Theaterstück und sicherlich keine Psychotherapie.“ Die Uraufführung findet am 14. Feb. in Stuttgart beim Eclat Festival statt.

Mit seinem im Auftrag der Luxemburger Philharmonie entstandenen großen Stück für E-Gitarre solo hat Georges Lentz wieder ein sehr persönliches Werk geschaffen (UA am 8. Dez. mit Zane Banks). Ingwe (Nacht) sei ein Verzweiflungsschrei, so der Komponist, auch „eine Meditation über die Unmöglichkeit zu beten. Ingwe, die leuchtende Sternennacht und die ‚innere Nacht’, ist wie Finsternis im persönlichen Leben. Schmerz, Depression.“ Das Werk ist Teil des 1989 begonnenen Zyklus „Caeli enarrant ...,“ den Lentz als stetige „Bergabwärtsfahrt“ bezeichnet. Mit Ingwe hätte der Zyklus „seine vorläufige dämonisch-düstere Endstation“ erreicht. Ngangkar (1998/2000) hatte zwei weitere Aufführungen in Japan: Christian Arming dirigierte das Werk am 15./16. Juni mit seinem New Japan Philharmonic Orchestra. Dem Dirigenten verdanken wir auch die japanische Erstaufführung am 28. Feb. 2007. 11

baltakas / lentz


HAAS

Poesie der Obertöne Nach der umfangreichen Werkpräsentation von Georg Friedrich Haas bei Wien Modern werden seine Stücke auch diesen Winter zahlreich zu erleben sein. Nach der Uraufführung seines Klavierkonzertes durch Thomas Larcher am 7. Nov. in Wien reist das Werk nach Basel, Luxemburg und München (1., 2. und 14. Dez.). Am 28. Nov. ist sein 5. Streichquartett in Wien zu hören. Die deutsche Erstaufführung ist mit dem Arditti Quartet am 20. Jän. beim Ultraschall Festival in Berlin angesetzt. Nach der Premiere in Schwaz im Herbst war im Standard zu lesen: „Erstaunlich, wie die gerne in Abrede gestellte Möglichkeit, neue Wege klanglicher Erkundungen zu finden, weiterhin besteht. Noch mehr fasziniert dies bei einem so überschaubaren Instrumentarium

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haas

wie dem des Streichquartetts … Haas erreicht geradezu poetische Wirkung durch ausgedehnte Harmonieinseln …“. Das Werk REMIX, ein Kompositionsauftrag des Remix Ensembles in Portugal, ist eben eine solche Verschmelzung von musikalischen Elementen, die schon in früheren Werken zur Anwendung kamen. Haas schreibt: „Eigentlich wollte ich nur Elemente, die ich bereits erprobt hatte und mit denen ich Erfahrungen sammeln konnte, in einen anderen Zusammenhang stellen.“ Die Uraufführung fand am 12. November mit dem Klangforum Wien unter Enno Poppe statt. Das Publikum in Porto/P hat die einmalige Gelegenheit, dasselbe Werk interpretiert von 2 Ensembles zu hören: mit dem Klangforum Wien unter Sylvain Cambreling am 29. Nov. und dem Remix Ensemble mit Peter Rundel am 30. Nov. Die Uraufführung von Open Spaces II findet am 1. Dez. mit dem Ensemble Resonanz in Berlin statt.


RIHM

Schrift– Um–Schrift Der Titel des jüngsten Werkes Schrift-Um-Schrift (für 2 Klaviere und 2 Schlagzeuger, Uraufführung in Köln am 3. Nov.) könnte als eine Kurzbeschreibung für die Arbeitsweise von Wolfgang Rihm dienen, für Kenner seines Oeuvres liegt die Assoziation mit dem Ensemblewerk Nachschrift oder Über-Schrift für 2 Klaviere nahe.

1984 komponierte Rihm das 4-minütige Orchesterwerk Fusée zum 60. Geburtstag von Pierre Boulez im darauf folgenden Jahr. Aus seiner Programmnotiz erfahren wir, dass diese Hommage aus dem Umkreis des Chiffre-Zyklus (der damals noch aus fünf Werken bestand) stammt; den Titel hatte er einem Konvolut intimer Aufzeichnungen Charles Baudelaires entnommen (Lichtblitze, Raketen). David de Villiers dirigiert das Stück in Essen am 29. Jän. Verwandlung erklingt in Chemnitz unter Anu Tali (16. und 17. Jän.) und in Tokyo mit Christian Arming am Pult (29. Feb.).

Der Spross aus der Ehe zweier Werkfamilien (Séraphin und Sphere), der in der Verbindung mit Jan Fabre den Titel I am a Mistake trägt und am 29. Nov. in Athen uraufgeführt wird, geht im Dezember auf eine ausgedehnte Tournee mit dem ensemble recherche unter Lucas Vis und macht Station in Wien, Amsterdam, Birmingham, London, Luxembourg, Brüssel, Köln und Paris. Fabrice Bollon und das Orchester Holland Symfonia präsentieren Tutuguri I (1981), Musik nach Antonin Artaud am 11. Dez. im Amsterdamer Muziekgebouw aan’t IJ. Claron McFadden und das Doelen Kwartett interpretieren Akt und Tag. 2 Studien für Sopran und Streichquartett am 27. Jän. in Veerle und am 1. Feb. in Amsterdam. 13

rihm


Richard Rodney Bennett All the King’s Men Opera Omaha 2007

Sehnsucht Berios nach einem neuen, phantastischen Musiktheater wider. Die Neuproduktion der Städtischen Bühnen Münster unter der Regie von Ernö Weil und der musikalischen Leitung von Fabrizio Ventura hat am 1. Feb. Premiere.

BERIO

Orchester-

BENNETT

miniaturen

Humpty-Dumpty

Luciano Berios vier kurze Orchesterstücke Entrata, Fanfara, Festum und Encore entstanden zwischen 1978 und 1989, fanden bisher wohl wegen ihrer Kürze in den Konzertprogrammen kaum Berücksichtigung, flossen aber in der einen oder anderen Form in andere Werke Berios ein. Unter dem Titel 4 Dédicaces hat Pierre Boulez diese Stücke nun zusammengefasst (Dauer ca. 12’) und bringt sie erstmals am 31. Jän. (sowie 1. und 2. Feb.) mit dem Chicago SO in Chicago zur Aufführung; weiters am 26. Feb. in der Carnegie Hall und im Sommer 2008 in Luzern. Un re in ascolto, Berios „azione musicale“ in zwei Teilen, spiegelt die

in Omaha Die Opera Omaha wird im Jänner 2008 Richard Rodney Bennetts Kinderoper All the King’s Men mit einem Ensemble aus Kindern aus der Stadt Omaha und Jugendorchestermitgliedern aus der Umgebung produzieren. Insgesamt werden fünf Aufführungen im Rose Theater in Omaha, New England gezeigt (am 24., 25., 26. (2) und 27. Jan.). Das Libretto von Beverley Cross nimmt sich in dieser wirklich amüsanten Oper eines Themas des englischen Bürgerkriegs des 17. Jhs. an, im Speziellen der Erfindung einer neuen Belagerungsmaschine namens Humpty-Dumpty.

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berio / bennett


CERHA

Kunst ist Hilfe Friedrich Cerhas Les Adieux (Elegie) für Ensemble, komponiert 2005 und mit dem Klangforum Wien unter Johannes Kalitzke am 7. Okt. bei der Biennale di Venezia uraufgeführt, wird mit den gleichen Interpreten am 16. Feb. beim Stockholm Festival für Neue Musik und drei Tage später im Wiener Konzerthaus zur schwedischen bzw. österreichischen Erstaufführung gebracht. Der Komponist schreibt:

Ingo Metzmacher

„Les Adieux erwartet ein aufmerksames Hineinhören in die klanglich-varianten-gehaltenen Klänge und Nachhallakkorde, wie sie etwa das ‚künstliche Pedal’ des Klaviers durch stummes Niederdrücken von Tasten vor dem Anschlag von Tönen in einem anderen Bereich hervorbringt.“ Momente für Orchester, ebenfalls 2005 im Auftrag der musica viva München komponiert, ist am 20. Feb. zum ersten Mal in Wien zu hören, mit einer Folgeaufführung am 22. Feb. (RSO Wien unter Bertrand de Billy). Cerha: „Ich bin müde des monomanen Fortspinnens, des ‚gearbeiteten’ Ausbreitens musikalischer Ideen ...“ Eine Komposition älteren Datums dirigiert Ingo Metzmacher mit den Wiener Philharmonikern am 8. Jän: das Orchesterwerk Monumentum für Karl Prantl (1988/89) ist dem bedeutenden österreichischen Bildhauer gewidmet, mit dem Cerha eng befreundet ist. „Prantl hat einmal gesagt: Kunst ist Hilfe. Die konzentrierte, einfache Ruhe und Kraft seiner Steine war für mich eine Hilfe, die Sprache des ‚Monumentum’ zu finden. Ich verstehe es als Dank und wäre glükklich, wenn ich damit Hilfe weiterreichen könnte.“ 15

cerha


BIRTWISTLE

Energetische Fantasie Alarm Will Sound interpretiert am 28. Feb. unter Alan Pierson das recht oft aufgeführte Carmen Arcadiae Mechanicae Perpetuum in der Zankel Hall in New York. Das Werk, eine „energetische, üppige Fantasie aus Ostinatos”, ist eine Hommage an Paul Klee und klingt so frisch wie 1978. Harrison Birtwistles 75. Geburtstag fällt auf den 15. Juli 2009, und es gibt weltweite Pläne, diesen zu feiern.

So sind zwei Festivals in Großbritannien vorgesehen, eines von der EMFEB in und um Manchester und ein weiteres von der Royal Academy of Music. Settembre Musica in Italien plant noch vor 2009 eine große Retrospektive von Birtwistles Schaffen. Inzwischen wird Cortege weiter aufgeführt: die deutsche Erstaufführung wurde von der musikFabrik im November gespielt, und das Asko Ensemble unter Reinbert de Leeuw hat die niederländische Premiere für Sep. 2008 programmiert. SAWER

Ein imaginärer Wald

Harrison Birtwistle

Am 24. Jan. 2008 dirigiert Jac van Steen das BBC National Orchestra of Wales in der walisischen Premiere von David Sawers Byrnan Wood in der St. David’s Hall in Cardiff. Dieses gut eingeführte Werk ist in drei große Sektionen unterteilt, von denen jede zu Beginn dasselbe Tonmaterial verwendet, es aber in unterschiedlicher Art weiterentwickelt. Dadurch soll die Idee hörbar gemacht werden, dass der Hörer jedes Mal auf dieselbe Lichtung in einem imaginären Wald stößt, bevor er einen neuen Pfad wählt.

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birtwistle / sawer


BOULEZ

Verspätete Erstaufführung Es ist kaum zu glauben: Tombeau, Nr. 5 aus Pli selon Pli von Pierre Boulez, hat 47 Jahre gebraucht, um einen norwegischen Konzertsaal zu erreichen. Die recht verspätete Erstaufführung findet am 6. Dez. in Oslo statt, Peter Szilvay dirigiert das Norwegian Radio Orchestra. Drei weitere Teile dieses großen musikalischen Mallarmé-Portraits erklingen in Paris einen Tag davor. Alle drei Improvisations werden vom Orchestre de Paris unter der Leitung von Christoph Eschenbach aufgeführt, mit der Solistin Valdine Anderson. Es ist faszinierend, wie die Werke des französischen Komponisten, die teilweise eine Aufführungsge-

schichte von mehreren Jahrzehnten aufweisen und längst Teil des Repertoires geworden sind, in zahlreichen verschiedenen Interpretationen zu erleben sind – und man kann sie weiterhin live mit dem Komponisten selbst erleben. Der Weg zur Quelle ist offen. So wird demnächst etwa Dérive 1 dreimal gespielt – unter Boulez, Eschenbach und Peter Wiegold. Die Cité de la musique ist der Ort, wo Boulez Éclat/Multiple und … explosante – fixe … dirigiert (mit dem EIC am 12. bzw. 16. Dez.) Im gleichen Saal kommt es am 16. Dez. zur Aufführung von Mémoriale und Messagesquisse mit Vicens Prats, fl, Éric Picards, vlc, und Mitgliedern des Orchestre de Paris unter Christoph Eschenbach. Die Londoner Gruppe LCMG spielt am 12. Nov. Improvisé für 5 Instrumente, das in dieser Form in England noch nie zu hören war

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boulez


STOCKHAUSEN

Intuitive Musik „Ich habe diese Musik, die aus der geistigen Einstimmung der Musiker durch kurze Texte entsteht, intuitive Musik genannt. … Es geht wohl darum, durch die verschiedenen Texte verschiedene Archetypen musikalischer Prozesse zu entdekken, von denen jeder zu ganz eigenen musikalischen Geschehnissen führt ...“ So beschrieb Karlheinz Stockhausen im Jahr 1969 seine 15 Textkompositionen Aus den sieben Tagen für variable Besetzung. Das Ensemble Recherche interpretiert dieses Werk am 10. Jän. in Freiburg. In der Accademia Nazionale di Santa Cecilia in Rom kommen am 22. Feb. weitere Werke zur Aufführung: die Klavierstücke 7 und 8 mit Maurizio Pollini sowie KontraPunkte und Zeitmaße mit dem Klangforum Wien unter Peter Eötvös.

Am 22. August 2008 begeht Karlheinz Stockhausen seinen 80. Geburtstag! BORISOVA-OLLAS

Jenseitiges Unter dem Einfluss des Todes ihres Lehrers Nikolai Korndorf schrieb Victoria Borisova-Ollas 2003 ihr Orchesterwerk The Kingdom of Silence. Ihre Musik gibt sich hier keineswegs dramatisch, kein Kampf wird dargestellt. Es ist vielmehr ein Hinübergleiten, ein Durchschreiten verschiedener Stationen. „Der mysteriöse Ort, an den wir alle nach unserem Leben gehen, hat viele Namen. The Kingdom of Silence ist einer davon.“ Das Schwedische RSO spielt das Werk am 10. und 11. Jän. in Stockholm unter Lionel Bringuier.

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stockhausen / borisova-ollas


Dresden HALFFTER

Effektvolle Klangflächen

de RVTE unter Adrian Leaper am 24. und 25. Jän. Palimsesto (1956/2004) für Pauken und Orchester. Halffter legt hier über ein Werk aus 1956 Klangflächen von unterschiedlicher dynamischer Dichte, sodass alte und neue Elemente hörbar werden. Am 7. und 8. Feb. bringt das Orquesta de Extremadura unter Jesús Amigo Obertura festiva (2006) für Blechbläser und Pauken in Madrid. LIGETI

Fast auf den Tag genau 63 Jahren nach der Zerstörung Dresdens im 2. Weltkrieg wird am 12. und 13. Feb. im Dresdner Kulturpalast Cristóbal Halffters Orchesterwerk Memento à Dresden (1995) aufgeführt, ein Auftragswerk der Dresdner Philharmonie. Halffter versucht hier „mit musikalischen Mitteln die Vernichtung Dresdens zu reflektieren. … Das Werk lebt von effektvollen Klangflächen, umfangreichem Schlagwerk, extremen rhythmischen Anforderungen und seltenen, sehr wirksamen Melodiefloskeln und Harmonieelementen“. (Sächsische Zeitung). Im Teatro Monumental in Madrid interpretiert das Orquesta Sinfonica

Studioerfahrung Das 1958/1959, zwei Jahre vor Atmosphères entstandene Orchesterwerk Apparitions ist ein Produkt der Kölner Zeit, wo György Ligeti im elektronischen Studio arbeitete und viel Zeit mit Karlheinz Stockhausen verbrachte. „In tatsächlich differenzierter Form wandte ich die Studioerfahrungen auf Orchestermusik im zweiten Satz von Apparitions an, 1959, unmittelbar nach dem Kölner Aufenthalt“, schrieb Ligeti. Ivan Volkov dirigiert das Werk mit dem BBC Scottish SO am 13. Dez. in Glasgow.

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halffter / ligeti


MORTON FELDMAN FESTIVAL SIX CONCERTS BY THE IVES ENSEMBLE

FEBRUARY 7 - 10, 2008

WORKS BY MORTON FELDMAN TO BE FEATURED AT THE FESTIVAL For Stefan Wolpe Rothko Routine Investigations Three clarinets, cello and piano For Frank O’Hara Violin and String Quartet Crippled Symmetry Words and Music

PIET HEINKADE 1, AMSTERDAM THE NETHERLANDS | WWW.MUZIEKGEBOUW.NL


FELDMAN

Liebesdienst 1961 schrieb Samuel Beckett für BBC Radio Words and Music, ein Stück mit den Hauptrollen ‚Words' und ‚Music’, Joe und Bob genannt. Aufgrund Becketts Missfallen wurde das Werk nach der Uraufführung zurückgezogen. 20 Jahre später empfahl Beckett, Morton Feldman solle die Musik dazu schreiben, was 1987 (dem Todesjahr Feldmans) in der ersten vollständigen Aufführung resultierte, die für das American Beckett Hörspielfestival produziert wurde. In Feldmans Worten: „Es war ein riesiger Spaß, etwas für Beckett zu machen, sozusagen ihm zu Ehren, der seit den 1950er Jahren Teil meines Lebens war … es war gewissermaßen ein Liebesdienst, den ich ihm voller Freude leistete“.

über die Grenze nach Brügge und wird dort am 13. Feb. das Werk erneut aufführen. Das Publikum in Brügge erwartet am 15. Feb. ein weiteres Konzert von Feldmans Musik mit dem Prometheus Ensemble und dem Vlaams Radio Koor unter Etienne Siebens. Nähere Informationen auf der Website von Tim Conley unter: www.tinyurl.com/2geopo

Vom 7. bis 10. Feb. realisieren das Ives Ensemble und Muziekgebouw aan ’t IJ Amsterdam ein Festival mit Morton Feldmans Musik. Es wird ein umfangreiches Portrait seiner musikalischen Leistung gezeichnet. Es umfasst Konzerte mit For Stefan Wolpe, Rothko Chapel, Routine Investigations und die niederländische Erstaufführung von Violin and String Quartet sowie Crippled Symmetry. Das Festival endet mit einer Inszenierung von Words and Music. Das Ives Ensemble reist kurzerhand 21 21

feldman


WEILL

Mahagonny – ein Sündenfall Die ungeheure Popularität, die das Team Kurt Weill / Bertolt Brecht 1928 mit der Uraufführung der Dreigroschenoper erlangte, weckte im Publikum und auch teilweise bei der Presse falsche Erwartungen, als 1930 in Leipzig Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny uraufgeführt wurde. Viele erwarteten sich ein weiteres Schauspiel mit Musik, aber Weill hatte für Mahagonny einen eigenen, neuen Stil der Oper im Kopf, den er in Ansätzen noch vor der Dreigroschenoper in Form des MahagonnySongspiels in Baden-Baden 1927 ausprobierte und der in der Oper Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny zur Reife gelangte. Weill hielt den Songstil, wie er ihn in der Dreigroschenoper oder in Happy End einsetzte, für nicht kopierbar und hatte sich mit Mahagonny endgültig davon losgelöst. Die Uraufführung der Oper stand unter keinem guten Stern. Sie fand am 9. März 1930 in Leipzig statt und war von heftigen Tumulten begleitet. Diese Tumulte waren vor allem politisch motiviert und richteten sich im Klima wachsenden Antisemitismus größtenteils gegen den 22

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jüdischen Komponisten Weill und den Kommunisten Brecht. Die ernstzunehmenden Musikkritiker erkannten allerdings sehr wohl das epochale Opernereignis. Um auftretenden, stilistischen Fehleinschätzungen vorzubeugen, betonte Weill in jener Zeit immer wieder, dass es sich bei Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny um eine „Gesangsoper“ handelt, die nicht mit Schauspielern besetzbar ist und die als durchkomponiertes Werk auch keinen Veränderungen unterzogen werden darf. Bedingt durch die politische Zuspitzung in Deutschland wurde es bald klar, dass sich keine Berliner Opernbühne mehr trauen würde, das Werk anzusetzen. Die einzige Möglichkeit bot sich im privat geführten Theater am Kurfürstendamm. Lotte Lenya übernahm in dieser von Sängern und singenden Schauspielern gemischt besetzten Produktion die Rolle der Jenny, was einige Adaptationen notwendig machte, um die Rolle für sie singbar zu machen. Dies war letztlich ein Kompromiss, zu dem sich Weill durch die politischen Umstände gezwungen sah, der aber nicht als Präzedenzfall herangezogen werden kann. 30 Jahre waren nach dieser Berliner Produktion notwendig, um den „Sündenfall Berlin“ aus der Welt zu schaffen und das Werk in seiner ursprünglich von Weill und Brecht


Kurt Weill / Bertolt Brecht Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny Spoleto Festival 2007

intendierten Form wieder auf den internationalen Opernbühnen zu etablieren. Das Gespenst, die Oper Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny als eine Art Singspiel misszuverstehen und daher mit singenden Schauspielern statt mit Opernsängern zu besetzen, geht auch heute noch um. Die Universal Edition als der Verlag Kurt Weills leistet hier wichtige Aufklärungsarbeit bereits im Vorfeld durch die klare Definition der Rahmenbedingungen, innerhalb derer die Oper aufgeführt werden darf. Teil dieser Aufklärungsarbeit ist auch die grundsätzliche Einigung aller an einer Produktion Beteiligten darauf, dass das Werk in der Originalität im Sinne von Kurt Weill und Bertolt Brecht geschützt bleibt. Dem Verlag obliegt es dann auch, Produktionen kontrollierend zu

begleiten und gegebenenfalls auch mit gebotener Strenge einzuschreiten (wie dies unlängst in Madrid notwendig war), sollten durch die Nichtbeachtung dieser Rahmenbedingungen die Rechte von Kurt Weill oder Bertolt Brecht verletzt werden. In den Entstehungsjahren von Mahagonny war Weill aus Gründen politischer Verfolgtheit gezwungen, unliebsame Kompromisse einzugehen, um sein Werk überhaupt aufgeführt zu sehen. Es kann nicht sein, dass unter dem Deckmantel der „künstlerischen Freiheit“ er heute einem analogen Druck ausgesetzt wird.

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SCHNITTKE

(K)ein Sommernachtstraum Adorno meinte einmal über Mahlers 4. Sinfonie, sie sei ein „Als-Ob von der ersten bis zur letzten Note“. Ähnliches gilt auch für Alfred Schnittkes (K)ein Sommernachtstraum. Denn die Musik, ein Musterbeispiel polystilistischer Schreibweise, die ganz harmlos im Tonfall Mozartscher Menuette beginnt, nimmt mit „gefälschten“ Stilzitaten und ironischer Brechung den Charakter jenes musikalischen Scherzes an, dessen Stimmung jeden Moment ins albtraumhafte abzugleiten droht (16. und 17. Dez., Staatsorchester Braunschweig unter Georg Mark). MESSIAEN

Exotische Vögel In dem auf Anregung von Pierre Boulez 1955/56 entstandenen, farbig-beredten Stück Oiseaux exotiques für Klavier und kleines Orchester verarbeitet Olivier Messiaen insgesamt 47 unterschiedliche Gesänge exotischer Vögel aus Indien, China, Malaysia und den beiden Amerikas. Sprachliche Homogenität, kompakte

Formulierung sowie das stete Gleichgewicht zwischen instrumentalen Abschnitten und den Klavierkadenzen nennt Boulez als Charakteristika des Werks. Boulez dirigiert es mit dem Ensemble Intercontemporain am 3. Dez. in Paris. SCHOSTAKOWITSCH

Das goldene Zeitalter Das Wichita SO interpretierte vom 6. – 8. Nov. in Wichita/USA drei Aufführungen der Ballettsuite Das goldene Zeitalter. Dmitri Schostakowitsch komponierte sein erstes Ballett in sehr jungen Jahren (Uraufführung 1930) und entwickelte darin alle Aspekte dramatischer Musik. Das Ballett selbst hat die Tournee eines heldenhaften sowjetischen Fussballteams in den dekadenten Westen zum Thema und beinhaltet viele populäre Tänze der damaligen Zeit, wie Foxtrotts, Charlestons und Tangos, alle mit charakteristischem Gefühl und Witz orchestriert.

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schnittke / messiaen / schostakowitsch


MILHAUD

Bratschenkonzert Das Paul Hindemith gewidmete Konzert für Viola op. 108 von Darius Milhaud entstand 1929 in zwei Fassungen: für 15 Soloinstrumente und für Symphonieorchester. Letztere kam im Mai 2007 in Amsterdam zu Gehör, mit Suzanne van Els als Solistin. Nun spielt sie die Version für 15 Soloinstrumente in Gouda am 2. Dez., unter Mitwirkung des Schönberg Ensembles. Das Stück hat es zwar nicht geschafft, einen festen Platz im Repertoire zu erobern, Violaspieler greifen aber immer wieder darauf zurück.

schen Mosaiken in Ravenna inspirieren ließ: „Die Verwandtschaft des Werkes mit dieser Kunst ist offensichtlich: statisch konzipierte Hauptpersonen (Soli) vor einem funkelnden, farbenreichen Hintergrund (Orchester). Auch der Einfluss des gregorianischen Gesangs ist spürbar. Der Eindruck dieser historisierenden Atmosphäre war zweifellos von Frank Martin beabsichtigt.“ Peter Dijkstra dirigiert das Werk am 22. Dez. in Berlin mit dem DSO, dem Rundfunkchor sowie dem Staats- und Domchor Berlin.

MARTIN

Funkelnder Hintergrund Der Titel Cantate pour le temps de Noël stammt von Maria Martin, der Witwe des Komponisten Frank Martin. Auf Initiative des Dirigenten Alois Koch ergänzte sie das 1929 / 1930 angefangene, aber unvollendet hinterlassene Manuskript mit Musik Martins und ermöglichte 1994 die Uraufführung in Luzern. Von Maria Martin wissen wir, dass ihr Mann sich von den byzantini-

Ravenna Basilika di San Vitale

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milhaud / martin


ZÁDOR

Auferstehung Der 1894 im ungarischen Bátaszék geborene und 1977 in den USA verstorbene Eugen Zádor war in den letzten Jahrzehnten zu einer bloßen Lexikonexistenz verurteilt. Zu Lebzeiten hatte er viel Erfolg, vor der Emigration 1939 mit seinen Bühnen- und Orchesterwerken, später in Hollywood mit Filmmusik. Ein (leider) typischer Lebensweg mancher „entarteter“ Komponisten. Seine 1928/1929 komponierte Opernburleske X-mal Rembrandt wurde 1930 in Gera uraufgeführt, sie erlebte in den darauffolgenden Jahren mehrere Produktionen in Deutschland, bevor sie fast spurlos verschwand. Kurioserweise erlebt das Stück seine Auferstehung gleich in zwei Produktionen: an der Oper Köln (Premiere 16. Dez.) und in Gießen (10. Mai). Da die Handlung in einer Gemäldegalerie

stattfindet, hat Regisseur Uwe Hergenröder die Kölner Produktion ins Kölner Wallraf-Richartz-Museum verlegt. APOSTEL

So klar, so witzig Wenn man die einhellig positiven Kritiken über das 7-min. Streichquartett 6 Epigramme (1962) von Hans Erich Apostel liest, wundert man sich, wieso es so selten gespielt wird. „Ein hervorragendes Werk“, urteilte die Österreichische Musikzeitschrift 1964. „So klar, so witzig, so prägnant ist Musik selten“, heißt es in der Presse vom 1. März 1972. Apostel selbst, der vor 35 Jahren in Wien starb, hielt es für sein bestes Werk. Das Athena Quartett gibt dem Publikum am 26. Jan. in Köln eine neue Chance, sich ein eigenes Urteil zu bilden.

Wallraf-Richartz-Museum Köln 26

zádor / apostel


KODÁLY

125. Geburtstag

KORNGOLD

Der kleine Korngold Die Pantomine Der Schneemann (1908) des erst 11-jährigen Erich Wolfgang Korngold (1897–1957) wurde am 4. Okt. 1910 an der Wiener Hofoper in der Instrumentierung seines Lehrers Alexander Zemlinsky uraufgeführt. Der sensationelle Erfolg dieses Abends machte „den kleinen Korngold“ über die Grenzen Wiens hinaus bekannt. Die Musik ist überaus charmant, voller raffinierter melodischer und harmonischer Einfälle und wirkt überhaupt nicht kindlich. Im Anhaltischen Theater in Dessau ist das Werk am 8., 14. und 22. Dez. konzertant am Programm.

Am 16. Dez. jährt sich der Geburtstag Zoltán Kodálys zum 125. Mal. In Budapest beginnen die Feierlichkeiten schon am 12. Dez. mit Konzerten im Großen und Kleinen Saal der Akademie für Musik, die den ganzen Tag über dauern. Es wirken die besten ungarischen Solisten, Ensembles, Chöre und Orchester mit. Am 16. Dez. findet dann ein Geburtstagskonzert im Großen Saal statt. Kodály wird in der gesamten musikalischen Welt dadurch gefeiert, dass seine Kompositionen weiterhin mit einer Selbstverständlichkeit auf den Programmen stehen, die nur wenigen Komponisten des 20. Jahrhunderts zuteil geworden ist. In den kommenden Monaten wird das Heidelberger Publikum die Háry János Suite hören (2. Dez.), die Tänze aus Galánta werden in Eindhoven, Oldenburg, ´s-Hertogenbosch und Breda gespielt (6.–12. Dez.) Die Serenade kommt im Berliner Konzerthaus zu Gehör (2. Dez.).

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korngold / kodály


BARTÓK

Wendepunkt Die Zahl der szenischen und konzertanten Aufführungen von Béla Bartóks Der wunderbare Mandarin in den letzten 10 Jahren beläuft sich auf weit über 500. Allein in den nächsten 3 Monaten wird das Stück 7-mal gespielt, in Glasgow, Den Haag, Essen, Wuppertal, Stuttgart, Frankfurt und Amsterdam. Allerdings wurde diesem epochalen Meisterwerk das Schicksal nicht erspart, bei der Kölner Uraufführung 1926 auf Ablehnung zu stoßen, ja, es wurde sogar mit Schimpf und Schande überhäuft. In Bartóks Heimat durfte es vor 1945 überhaupt nicht auf dem Spielplan erscheinen, der Durchbruch gelang erst 1955/1956. György Kroó betrachtet den Mandarin als einen Wendepunkt im Schaffen Bartóks und stellt fest: „Es ist eine bewusste

Abrechnung mit der Weltanschauung und dem Stil seiner Jugend. ... Hier wandeln sich Sprache und Technik völlig zum Ausdrucksmittel des 20. Jahrhunderts.“ EISLER

Balladen 1930 war ein produktives Jahr für Hanns Eisler. Er komponierte eine ganze Reihe von Werken, darunter Die Maßnahme auf einen Text von Brecht, die Suite für Orchester, und zwei Werke für Stimme und Ensemble, die Ballade vom Nigger Jim und die Ballade von der Krüppelgarde auf Worte von David Weber (dem Pseudonym von Robert Winterfeld). HK Gruber hat sich ihrer angenommen und sie aufs Programm seines Konzerts mit der Zankel Band gesetzt. Das Konzert fand am 8. Nov. in der New Yorker Zankel Hall statt.

Béla Bartók Der wunderbare Mandarin Grand Théâtre de Genève 2007 28

bartók / eisler


Othmar Schoeck Notturno Theater St. Gallen 2007 SZYMANOWSKI

Raffinierte Klänge In den Jahren der Einkapselung, die ihm der 1. Weltkrieg auferlegt hatte, schöpfte Karol Szymanowski auf dem Landgut seiner Familie in der Ukraine aus der Erinnerung an seine Reisen in den mediterranen Raum, was ihm Inspiration für viele seiner Werke gab. In Masques (1915/16) für Klavier wechseln träumerische Klänge mit eigenwilliger Rhythmik und mehrschichtiger Tonalität. Der polnische Pianist Piotr Anderszewski interpretiert das Werk in Bern (9. Dez.) und Paris (12. Dez.). Mit Mythes und dem 1. Violinkonzert (1916) schuf Szymanowski den ganz eigenartigen Stil eines „Violin-Impressionismus“. Im Violinkonzert ist die Solostimme außerordentlich virtuos gestaltet, und ein ungewöhnlich reich besetztes Orchester schillert in allen Farben.

Die Münchner Philharmoniker unter Markus Poschner bringen das Werk am 19. und 20. Jän. in München zur Aufführung (Solist: Christian Tetzlaff). SCHOECK

Notturno Das Theater St. Gallen gedenkt des 50. Todestages des Schweizer Komponisten Othmar Schoeck und zeigt derzeit eine szenische Produktion seines 1931/1933 komponierten Notturno für tiefe Stimme und Streichorchester. Es ist eine Vertonung von Texten von Nikolaus Lenau und Gottfried Keller und hat eine Dauer von 45’. Aurelia Eggers führt Regie, Philipp Egli ist für die Choreographie verantwortlich. Dirigent ist Peter Tilling; mit Thilo Dahlmann, Bariton und der Tanzkompanie des Theaters St. Gallen (bis 16. Jän. 2008). 29

szymanowski / schoeck


BRAUNFELS

Eine Provokation? Im April 2008 wird Walter Braunfels’ Oper Szenen aus dem Leben der Heiligen Johanna in der szenischen UA an der Deutschen Oper Berlin präsentiert, Regie führt der von der Kritik gefeierte Theatermacher und Künstler Christoph Schlingensief. Ihn einfach mit dem Klischee ‚enfant terrible’ abzutun, wird seinen künstlerischen Talenten kaum gerecht. Die Presse erwartet sich Provokation, ist jedoch

J.-A.-D. Ingres Jeanne d’Arc

ebenso neugierig, was kommen wird. Die Oper behandelt das Leben der Jeanne d’Arc und reflektiert unvermeidbar die Unterdrükkung, die Braunfels selbst unter den Nazis erlitten hatte. FOERSTER

Die große Nacht Der tschechische Komponist Joseph Bohuslav Foerster war um ein Jahr älter als sein Freund Gustav Mahler und überlebte ihn um 40 Jahre. Sein umfangreiches Oeuvre ist von dem Janáceks überlagert, ganz in Vergessenheit geraten ist es aber nicht. So dirigiert Jiri Belohlávek sein Konzert für Violine am 8. Dez. im Londoner Barbican mit Ivan Zenaty und dem BBC SO. Das Werk entstand 1911 in Wien und stellt den Solisten musikalisch und technisch vor außergewöhnlich hohe Aufgaben. Es steht in der Tradition von Brahms und Dvorák, erscheint aber in der Behandlung des Soloparts und im Verhältnis zwischen Geige und Orchester durchaus originell. Hermann Bäumer hat Foersters 4. Symphonie (1905) mit dem Osnabrücker SO angesetzt (10. und 11. Feb.). Es trägt den Namen „Die große Nacht“, die das persönliche Erleben der Botschaft Christi und der Ostertradition in Böhmen widerspiegelt.

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braunfels / foerster


Ernst Krenek Jonny spielt auf Wiener Staatsoper 2002 SCHREKER

Vertanzt James Conlon dirigiert das Juilliard Orchestra in New York in einer neuen Produktion von zeitgenössischem Tanz, das zu drei ‘Recovered Voices’ entstanden ist: Schrekers Vorspiel zu einem Drama, Die Gezeichneten in der Choreografie von Adam Hougland, Zemlinskys Sinfonietta in der Choreografie von Nicolo Fonte und Schulhoffs Ogelala (Ballettmysterium) in einer neuen Choreografie von Robert Battle. Die Neue Philharmonie Westfalen präsentiert Schrekers Musik im Hinblick auf seinen 75. Todestag im Jahr 2009. Sie spielen die Phantastische Ouverture in Recklinghausen (29. Feb.), in Gelsenkirchen (3. und 4. März) und Kamen (5. März). Schrekers Der Wind, nach dem Bühnenbild für eine Tanzperformance von Grete Wiesenthal, ist

eine programmatische Reise eines stürmischen Windes. Das Werk wird am 17. Feb. durch die Solisten des Berner SO in Basel aufgeführt KRENEK

Verkaufsschlager Ernst Krenek durchlief während seiner langen und produktiven Karriere viele Kompositionsstile und ästhetische Haltungen. Berühmt wurde er jedoch aufgrund des Erfolges seiner Oper Jonny spielt auf (1925/26), für die er auch das Libretto schrieb. Am 10. Feb. 1927 in Leipzig uraufgeführt, avancierte die Oper in kurzer Zeit zum Verkaufsschlager und erlebte in der Saison 1927–28 421 Aufführungen in 45 verschiedenen Städten. Im Pfalztheater Kaiserslautern ist sie ab 16. Feb. angesetzt.

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schreker / krenek


ZEMLINSKY

Conlon dirigiert Alexander Zemlinsky verdankt es dem kompetenten Engagement und der uneingeschränkten Begeisterung von James Conlon, dass sein Werk jetzt vermehrt auch in den USA zur Aufführung gelangt. James Conlon ist seit 2006 Musical Director der Los Angeles Opera und hat sofort einen programmatischen Schwerpunkt auf die Musik der von den Nazis vertriebenen Komponisten gelegt (Recovered Voices: A Lost Generation's LongForgotten Masterpieces). Am 17. Feb. kommt eine Neuproduktion von Zemlinskys Der Zwerg auf die Bühne in der Regie von Darko Tresnjak und mit James Conlon am Pult. Noch im Dezember (13.) dirigiert Conlon in New York das Juilliard Orchestra an einem Abend mit 3 neuen Choreografien von Werken

verfehmter Komponisten: neben Schrekers Vorspiel zu einem Drama und Schulhoffs Ogelala (USA-EA) steht auch Zemlinskys Sinfonietta auf dem Programm. MARTINU

Gastspiel in China Im Rahmen des Jahres der Griechischen Kultur in China kommt es am 14. Dez. zur konzertanten EA dreier Ausschnitte aus der Urfassung von Bohuslav Martinus Oper Die griechische Passion in Beijing. Miron Michaelidis dirigiert das Staatsorchester von Saloniki, mit Marina Fideli und Aris Argiris in den Hauptrollen. Les Fresques de Piero della Francesca für Orchester steht am 19. und 20. Jän. auf dem Programm der Münchener Philharmoniker unter Markus Poschner. Jaap van Zweden dirigiert es am 14. Feb. in Brüssel mit deFilharmonie.

Alexander Zemlinsky Der Zwerg Oper Frankfurt 2007 32

zemlinsky / martinu


WEBERN

Meisterwerke der Konzentration Am 3. Dez. 2008 jährt sich Anton Weberns Geburtstag zum 125. Mal. In der Salzburger Mozartwoche 2008 werden geistliche Werke Mozarts in Gegenklang mit moderner und zeitgenössischer Musik gesetzt. Dabei stehen vor allem die Werke von Webern im Mittelpunkt. Einige seiner geistlichen Werke sowie Meisterwerke aus dem Bereich der Kammermusik, kleinste Miniaturen von oft nur wenigen Minuten Dauer, die mit extremster Klarheit und Konzentration den Klang bannen und von größter Entschiedenheit und Intensität sind, werden mit Mozart kombiniert. Auf dem Programm stehen vom 27. Jän bis 2. Feb. neben 5 Canons op. 16, 5 geistliche Lieder op. 15, 2. Kantate op. 31 weitere Stücke (op. 7, op. 10 und op. 11) und Lieder (op. 4, op. 12 und op. 25), sowie die Variatio nen op. 30 für Klavier und die Bearbeitung von Bachs Fuga. Die Berliner Philharmoniker unter Bernard Haitink haben vom 10. – 12. Jän. Weberns Bearbeitung der Bachschen Fuga angesetzt, unter Sir Simon Rattle spielen sie am 9. Feb. in Berlin Variationen für Orchester. Mit Dorothea Röschmann, ebenfalls unter Rattle, interpretieren

Sir Simon Rattle sie am 16. Feb. in Berlin 4 Lieder op. 13 für Gesang und Orchester. James Levine bringt am 17. Feb. 6 Stücke op. 6 für Orchester mit dem Metropolitain Opera Orchestra in New York, und Susanna Mälkki dirigiert die reduzierte Fassung der 6 Stücke mit dem Ensemble Intercontemporain am 26. Jän. in Paris. Die 5 Sätze op. 5 für Streichorchester sind ebenfalls in Paris zu hören, am 5. Dez. mit dem Orchestre de Paris unter Christoph Eschenbach.

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webern


SCHÖNBERG

El Gran Èxit Nein, das hat nichts mit Ausgang zu tun: Èxit ist nur das katalanische Wort für Erfolg. ‚El Gran Èxit de Schönberg’ ist der Titel eines Konzerts des Orquesta Simfònica de Barcelona mit Arnold Schönbergs Gurre-Liedern (am 12. und 13. Jän.). In Krefeld/D wurde diesen Frühling Schönbergs Monodrama Erwartung in einem innovativen und überraschenden Kontext – mitten in Henry Purcells Dido und Aeneas – präsentiert. Schönbergs Werk wurde in die Schlussszene der Dido integriert, direkt vor der berühmten Arie: ‚When I am laid in earth’. Die Handlung auf der Bühne wurde ‚eingefroren’, und Kerstin Brix gab eine umjubelte Vorstellung als ‚Die Frau’ in Erwartung. Danach setzte sich die Handlung der Oper bis zu ihrem tragischen Ende fort. Die Presse begrüßte lebhaft diese gewagte Verbindung zweier so kontrastierender Werke. Am 12. Dez. wird Erwartung in Helsinki präsentiert, mit Susan Bullock und dem Finnish RSO unter Lothar Zagrosek. Das Theater Duisburg zeigt am 13. und 14. Feb. einen MaeterlinkAbend und bringt in einem Konzert drei verschiedene musikalische Interpretationen des Stücks Pelléas 34

schönberg

Arnold Schönberg Erwartung Theater Krefeld 2007 und Mélisande. Schönbergs symphonische Dichtung wurde 1902 komponiert, gerade vor der Uraufführung von Debussys gleichnamiger Oper in Paris, was Schönberg zu dieser Zeit nicht wusste. Die Duisburger Philharmoniker werden von Jonathan Darlington dirigiert. In Tychy/PL präsentiert das 1998 gegründete AUKSO Chamber Orchestra am 12. Dez. Verklärte Nacht unter Marek Mos.


BERG

EntdeckerKonzerte Alban Bergs Violinkonzert „Dem Andenken eines Engels“ steht im Gewandhaus in Leipzig an drei Abenden im Jänner auf dem Programm. Das erste Konzert ist eines der Entdecker-Konzerte des Gewandhauses. In diesen einstündigen Konzerten präsentiert der Dirigent Riccardo Chailly Schlüsselelemente des jeweiligen Werks und dirigiert es danach in voller Länge. Mit einem Preis von EUR 10,- reißt diese

Alban Berg Wozzeck Staatstheater Wiesbaden 2003

Entdeckung kein Loch ins Portemonnaie. Chailly sagt selbst: „Unbekannte Musik, neue Musik, zeitgenössische Musik – jedes dieser drei Worte macht die Leute nervös. Ich möchte den Zuhörern die Chance geben, diese Angst zu überwinden und herausragende neue Musik zu entdecken und Komponisten, die in meinen Augen unvermeidbar sind für das musikalische Profil eines Jahrhunderts“. Solist am 16., 17. und 18. Jän. ist Benjamin Schmid. Jürgen Flimm, Intendant der Salzburger Festspiele, produzierte 1997 Bergs Oper Wozzeck an der Mailänder Scala. Diese gefeierte Produktion – „Klug genug, um die Vorgänge plastisch werden zu lassen, ohne in Naturalismus zu verfallen.” (Opernwelt) – kommt ab dem 19. Feb. für sieben Aufführungen an die Scala zurück. Daniele Gatti tritt in die Fußstapfen von Sinopoli (1997) und Conlon (2000). An der Monnaie in Brüssel wird ein neuer Wozzeck von David Freeman produziert, der am 26. Feb. unter dem Dirigat von Mark Wigglesworth Premiere hat. Ein musikalisches Echo der Oper ist am 29. Feb. in Paris zu hören, wenn das Orchestre du Conservatoire de Paris und das Ensemble Intercontemporain Bruchstücke aus „Wozzeck“ interpretieren.

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berg


MAHLER

Mahler 2010/11 – das Handbuch zur Programmgestaltung In Vorbereitung auf die beiden Mahler-Gedenkjahre 2010 (150. Geburtstag) und 2011 (100. Todestag) ist soeben eine Mahler-Broschüre der Universal Edition erschienen, die einen Überblick über die Werke Gustav (und Alma) Mahlers bietet, sowie auf zahlreiche interessante

Gustav Mahler

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mahler

Bearbeitungen aus teilweise sehr prominenter Feder hinweist. Nicht zuletzt werden auch Werke anderer Komponisten präsentiert, die in ihren Kompositionen auf Mahler direkt oder indirekt Bezug nehmen. Die Broschüre können Sie online als PDF ausdrucken oder anfordern unter www.universaledition.com/ mahler Zu den gewiss interessantesten Neuigkeiten gehören mehrere reduzierte Fassungen großer Mahler-Werke, die damit auch mittlere und kleinere Konzertsäle erreichen: 4. Symphonie (für Kammerorchester), Lied von der Erde (für Kammerorchester oder für Kammerensemble), Lieder eines fahrenden Gesellen (für Kammerorchester von Schönberg/Riehn bzw. für Kammerorchester von Eberhard Kloke). Die neue Kritische Ausgabe der 2. Symphonie (durch Gilbert Kaplan) sowie die Rekonstruktion und Reorchestrierung der kompletten 10. Symphonie durch Rudolf Barshai. Dass das Lied von der Erde auch auf chinesisch gesungen werden kann – geht der Text doch auf chinesische Lyrik zurück – wird viele überraschen und nicht zu Unrecht neugierig machen. Warum diese chinesische Fassung mehr als eine Kuriosität ist, finden Sie in dieser Broschüre. Mahler ist und bleibt ein faszinierendes Thema.


JANÁCEK

Über den Atlantik Nach dem in Europa bejubelten Erfolg von Leos Janáceks Oper Aus einem Totenhaus von Pierre Boulez und Patrice Chéreau, überquert das Werk den Atlantik, wo im Februar eine neue Produktion der Canadian Opera Company in Toronto herauskommt. Regie führt Dmitri Bertman, der künstlerische Leiter der Helikon Opera Moskau. Seine gerade in Toronto laufende Traviata wurde sowohl als aufregend als auch kontroversiell beschrieben und „setzte das Opernpublikum in Brand“ (laut Opera Now). Jenufa wird im Februar drei Mal an der Opéra de Toulon gezeigt. Friedrich Pleyer dirigiert und Ruth Orthmann führt Regie, im Bühnenbild von Jean-Louis Martinelli. Das schlaue Füchslein in Katharina Thalbachs umjubelten Produktion aus 2000 kehrt ab 11. Dez. für vier Aufführungen an die Deutsche

Oper Berlin zurück. Ihre „Inszenierung wimmelt von Einfällen wie ein Waldboden vor Getier,“ schrieb die Berliner Zeitung. VON EINEM

Echte Musizierfreude Gottfried von Einem (1918–1996) hätte am 24. Jän. 2008 seinen 90. Geburtstag gefeiert. Die Aufführung seiner Serenade für doppeltes Streichorchester (1949) durch Ernst Kovacic und dessen Wroclaw Chamber Orchestra Leopoldinum in Wroclaw/PL am 7. Okt. könnte als ein vorgezogener Geburtagstribut an den großen österreichischen Komponisten gesehen werden. Die melodische und harmonische Schönheit der viersätzigen, tonalen Serenade „ist ein aus echter Musizierfreude geborenes Werk“ (Die Furche).

Leos Janácek Aus einem Totenhaus Wiener Festwochen 2007

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janácek / einem


2008 25. 125. 90. 70. 80. 100. 60. 60. 75. 70. 75. 80. 100. 125.

Todestag Geburtstag Geburtstag Geburtstag Geburtstag Geburtstag Geburtstag Geburtstag Geburtstag Geburtstag Todestag Geburtstag Geburtstag Geburtstag

Cathy Berberian † 06.03.1983 Alfredo Casella * 25.07.1883 Gottfried von Einem * 24.01.1918 Zygmunt Krauze * 19.09.1938 Gerhard Lampersberg * 05.07.1928 Olivier Messiaen * 10.12.1908 Nigel Osborne * 23.06.1948 Peter Ruzicka * 03.07.1948 R. Murray Schafer * 18.07.1933 Tona Scherchen * 12.03.1938 Max von Schillings † 24.07.1933 Karlheinz Stockhausen * 22.08.1928 Eugen Suchon * 25.09.1908 Anton Webern * 03.12.1883

2009 50. 75. 75. 80. 150. 90. 50. 200. 50. 80. 75. 100. 75. 75. 100. 90. 50.

Todestag Geburtstag Todestag Geburtstag Geburtstag Geburtstag Todestag Todestag Todestag Geburtstag Geburtstag Geburtstag Geburtstag Todestag Geburtstag Geburtstag Todestag

George Antheil † 12.02.1959 Harrison Birtwistle * 15.07.1934 Frederick Delius † 10.06.1934 Edison W. Denisow * 06.04.1929 Joseph Bohuslav Foerster * 30.12.1859 Roman Haubenstock-Ramati * 27.02.1919 Josef Matthias Hauer † 22.09.1959 Joseph Haydn † 31.05.1809 Bohuslav Martinu † 28.08.1959 Henri Pousseur * 23.06.1929 Bernard Rands * 02.03.1934 Karl Scheit * 21.04.1909 Alfred Schnittke * 24.11.1934 Franz Schreker † 21.03.1934 Alfred Uhl * 05.06.1909 Roman Vlad * 29.12.1919 Eric Zeisl † 18.02.1959

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gedenktage


2010 50. 75. 80. 80. 100. 150. 75. 80. 125.

Todestag Todestag Geburtstag Geburtstag Geburtstag Geburtstag Geburtstag Geburtstag Geburtstag

Hugo Alfvén † 08.05.1960 Alban Berg * 24.12.1935 Paul-Heinz Dittrich * 04.12.1930 Cristóbal Halffter * 24.03.1930 Rolf Liebermann * 14.09.1910 Gustav Mahler * 07.07.1860 Arvo Pärt * 11.09.1935 Toru Takemitsu * 08.10.1930 Egon Wellesz * 21.10.1885

Geburtstag Geburtstag Geburtstag Geburtstag Geburtstag Geburtstag Todestag Geburtstag Todestag Geburtstag Geburtstag Geburtstag Geburtstag Todestag Geburtstag

Gilbert Amy * 29.08.1936 Richard Rodney Bennett * 29.03.1936 Paul Burkhard * 21.12.1911 Cornelius Cardew * 07.05.1936 Mauricio Kagel * 24.12.1931 Ladislav Kupkovic * 17.03.1936 Gustav Mahler † 18.05.1911 Steve Reich * 03.10.1936 Ottorino Respighi † 18.04.1936 David Sawer * 14.09.1961 Daniel Schnyder * 12.03.1961 Othmar Schoeck * 01.09.1886 Mauricio Sotelo * 02.10.1961 Alexandre Tansman † 15.11.1986 Hans Zender * 22.11.1936

2011 75. 75. 100. 75. 80. 75. 100. 75. 75. 50. 50. 125. 50. 25. 75.

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gedenktage


VYKINTAS BALTAKAS Information für die Durchführung einer alten Liebesbeschwörung, die Ihre/Ihren Geliebte(n) auf einmal und für immer an Sie binden wird für 6 Stimmen, Festival Éclat, Neue Vocalsolisten Stuttgart 14. 02. 2008 · Theaterhaus Stuttgart/D LUKE BEDFORD Wreathe für Orchester BBC National Orchestra of Wales, c. Thierry Fischer 07. 12. 2007 · Wiltshire Music Center Bradford-on-Avon/GB LUCIANO BERIO 4 Dédicaces für Orchester Chicago SO, c. Pierre Boulez 31. 01. 2008 · Symphony Center Chicago/USA GEORG FRIEDRICH HAAS Open Spaces II für Streichinstrumente und 2 Schlagzeugspieler Version für vierchörige Raumdisposition der Instrumente Ensemble Resonanz, Ulrich Grafe, Roland Neffe, perc. 01.12. 2007 · Ballhaus Naunynstraße Berlin/D SAED HADDAD La Mémoire et l'Inconnu Concerto für Ud (arabische Laute) und Ensemble On Love II für Klavier und Ensemble Stockholm New Music Festival KammarensembleN, c. Franck Ollu, Elia Khoury, oud 23. 02. 2008 · Philharmonic Concert Hall Stockholm/S GEORGES LENTZ Ingwe für Elektrogitarre, Zane Banks, e-guit 08. 12. 2007 · Philharmonie Luxembourg/LUX ARVO PÄRT Morning Star für Chor (SATB) a cappella c. Jeremy Dibble 10. 12. 2007 · St Martin-in-the-Fields London/GB The Deer’s Cry für gemischten Chor a cappella State Choir Latvija, c. Fergus Sheil 14. 02. 2008 · Louth/IRL 40

uraufführungen


MAURICIO SOTELO Como llora el viento für Gitarre und Orchester Festival de Música de Canarias, Nederlands Philharmonisch Orkest II, c. Yakov Kreizberg, Juan Manuel Cañizares, guit 18.01. 2008 · Auditorio Alfredo Kraus, Las Palmas de Gran Canaria/E

ROXANNA PANUFNIK The Conversation of Prayer für Soloflöte Elisabeth Möst, fl 03. 02. 2008 · Stade/D Modlitwa für Streichorchester Isis Ensemble, c. Jacques Cohen 31. 01. 2008 · St. James Cathedral London/GB JAY SCHWARTZ / ROBERTA FLACK / EWAN MACCOLL The First Time Ever I Saw Your Face für 6 Stimmen Love Songs, NeueVocalsolisten Stuttgart 15. 11. 2007 · Theaterhaus Stuttgart/D JOHANNES MARIA STAUD Im Lichte für 2 Klaviere und Orchester Mozartwoche, Camerata Academica Salzburg c. Jonathan Nott, Pierre Laurent Aimard und Tamara Stefanovich, pno 31. 01. 2008 · Mozarteum Salzburg/A 41

uraufführungen


JOHANN SEBASTIAN BACH Suite 1 für Violoncello solo Urtext-Neuausgabe hrsg. von Ulrich Leisinger UT 50260 LUCIANO BERIO 6 Encores für Klavier (Neuausgabe) UE 33013 MIKE CORNICK Blue Baroque Violin für Violine und Klavier UE 21397 FRANZ HABÖCK (HRSG.) Die Gesangskunst der Kastraten Eine Stimmbiographie in Beispielen für Gesang (Kontratenor) und Klavier UE 7032A ROXANNA PANUFNIK Ave Maria für Chor SSA und Orgel Partitur UE 70293, Chorpartitur UE 70294 ARVO PÄRT Da pacem Domine für Streichorchester Studienpartitur UE 33664 ARVO PÄRT Summa für Chor SATB oder Solisten Vokalpartitur UE 33686 JAMES RAE Play it Cool – Saxophone mit CD für Alt- oder Tenorsaxophon und Klavier UE 21404 RICHARD STRAUSS Sonate Es-Dur op. 18 für Violine und Klavier UE 33385 ANTONIO VIVALDI Sämtliche Sonaten für Violoncello solo, Cembalo (Klavier), Vcl. continuo (ad lib.) Urtext-Ausgabe hrsg. von Bernhard Moosbauer UT 50175 42

neuerscheinungen


UNIVERSAL EDITION

Piano Project für Klavier hrsg. von Anne-Lise Gastaldi und Valerie Haluk UE 33662 Neue zeitgenössische Stücke für Podium und Unterricht Sprachunterricht auf Musikalisch!

auf eine vielseitige und begeisternde Expedition durch die Musiksprachen unserer Zeit. Aha-Effekte garantiert!

Für einige ist sie einfach Kauderwelsch, anderen kommt sie schlicht spanisch vor! Wer aber die Sprache der zeitgenössischen Musik beherrscht, dem eröffnen sich faszinierende Klangwelten! Und je früher man diese Sprache kennenlernt, desto mehr Spaß macht es auch, sie selbst zu sprechen. Aus diesem Grunde haben sich im Piano Project einige der bedeutendsten Komponisten unserer Tage ganz der Jugend gewidmet. Nach dem Vorbild etwa von Anton Weberns Kinderstück oder Béla Bartóks Mikrokosmos führen Georges Aperghis, Pierre Boulez, Peter Eötvös, Ivan Fedele, Cristóbal Halffter, Michael Jarrell, György Kurtág, Luis de Pablo und Salvatore Sciarrino junge Pianisten in ihre charakteristische Musiksprache ein. In 11 speziell für dieses Album entstandenen Originalkompositionen gehen die angehenden Musiker gemeinsam mit den großen Meistern 43

neuerscheinungen


BÉLA BARTÓK Der wunderbare Mandarin SO des Bayerischen Rundfunks, c. Mariss Jansons Sony BMG CD 0886971236323 SAED HADDAD Joie voilée Donaueschinger Musiktage 2006 Vol.1, Arditti Quartet NEOS Music CD 10724 CRISTÓBAL HALLFTER Parafrasis RSO Berlin, c. Cristóbal Halffter RCA RED SEAL CD 74321 73613 2 ERNST KRENEK Alpbach Quintett, Symphonische Musik Petersen Quartett, Rosetti Bläserquintett Capriccio CD 67176 ERNST KRENEK 3. und 5. Streichquartet Petersen Quartett Capriccio CD 67197 GYÖRGY LIGETI Atmosphères Wiener Philharmoniker, c. Claudio Abbado Deutsche Grammophon DG 4 CDs 477 644-3 PAUL PATTERSON Missa brevis op. 54 London Philharmonic Choir, c. Owain Arwel Hughes EMI Classics British Composers series CD 505 9212 STEVE REICH Piano Phase London Steve Recih Einsemble cpo 777 CD 337-2 WOLFGANG RIHM Chiffre Zyklus musikFabrik, c. Stefan Asbury cpo CD 777 169-2 WOLFGANG RIHM Akt und Tag Arditti Quartet, Claron McFadden, Sopran NEOS Music CD 10724 WOLFGANG RIHM Umriss – Aufzeichnung RSO Berlin, c. Gerd Albrecht RCA RED SEAL CD 74321 73611 2 WOLFGANG RIHM Ungemaltes Bild RSO Saarbrücken, c. Leonid Grin RCA RED SEAL CD 74321 73612 2 WOLFGANG RIHM Im Innersten DoelenKwartet Attacca 2 CDs 27108-109&110 ROBERT SCHUMANN 2. und 4. Symphonie (arr. Gustav Mahler) Gewandhausorchester Leipzig, c. Riccardo Chailly Decca CD 4758352 44

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FRIEDRICH CERHA Konzert für Violoncello Heinrich Schiff, vcl, Netherlands Radio Chamber Orchestra ECM New Series CD 1887

MORTON FELDMAN String Quartet Ives Ensemble hat (now) ART CD 167

GEORG FRIEDRICH HAAS Hyperion SWR SO BadenBaden/Freiburg Rupert Huber, rosalie (Licht) NEOS Music CD 10725

DAVID SAWER Sounds: Three Kandinsky Poems Exmoor Singers of London, c. James Jarvis Classical Recording Company CRC 1716

KARLHEINZ STOCKHAUSEN Stimmung Theatre of Voices, Paul Hillier harmonia mundi usa HMU 807408 / LC 7045 ALEXANDRE TANSMAN Le Serment Orchestre Philharm. et Choeur de Radio France, c. Alain Altinoglu Harmonia mundi 90 FRF 001 KURT WEILL Matrosen-Song, Seeräuber Jenny, Bilbao-Song, Alabama Song Christiane Oelze, Eric Schneider, pn Capriccio CD 71062 FELIX WEINGARTNER Aus ernster Zeit Ouverture Sinfonieorchester Basel, c. Marko Letonja cpo 777 101-2 SACD IAN WILSON Veer, In fretta, in vento, … wander, darkling, Lyric Suite The Callino Quartet Riverrun RVR CD 77 45

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BOHUSLAV MARTINU (1890–1959) Werkliste

Concerto 17’30’’ 1935 für Cembalo und kleines Orchester Concerto da camera 24’ 1941 für Violine und Streichorchester mit Klavier und Schlagzeug Concerto grosso 16’ 1937 für Kammerorchester Les Fresques de Piero della Francesca 19’ 1955 für Orchester Das Gilgamesch-Epos 50’ 1955 Oratorium für Soli, gemischten Chor und Orchester (Soli: Sopran, Tenor, Bariton, Bass; Chor: SATB) The Greek Passion Music drama in 4 acts 130’ 1957 Textquelle: Christ Recrucified von Kazantzakis Librettist: Bohuslav Martinu 1. Fassung (Londoner Fassung) hrsg. von Ales Brezina Wissenschaftliche Herausgabe und Rekonstruktion der Urfassung Die griechische Passion Oper in 4 Akten 170’ 1957–1959 2. Fassung (Züricher Fassung) 5. Konzert in B-Dur 23’30” 1957–1958 Fantasia concertante für Klavier und Orchester 2 Pièces 7’ 1935 für Cembalo The Rock Prélude symphonique für Orchester 13’ 1957 2. Streichquartett 20’ 1925

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paint it black rainy days 23.11.–09.12.2007 Festival de musique nouvelle «…zum einen die leuchtende Sternennacht in der Wüsten-Stille, zum anderen … die ‹innere Nacht›» (Georges Lentz) Samstag 01.12.2007 18:00 & 20:00 opera silens: «see my songs» Vadim Karassikov, Jochen Neurath

Sonntag 02.12.2007 20:00 basel sinfonietta / Emilio Pomarico / Thomas Larcher Ferruccio Busoni, György Ligeti, Claude Debussy Georg Friedrich Haas: Konzert für Klavier und Orchester (Auftrag basel sinfonietta, Philharmonie Luxembourg, Wien Modern)

Freitag 07.12.2007 19:00 & 20:00

(Bock-Kasematten & Église Saint-Michel) Schüler des Conservatoire Luxembourg / Brice Pauset Leitung Noise Watchers Unlimited James Tenney, Salvatore Sciarrino, Claude Lenners (UA), …

Samstag 08.12.2007 19:30 & So. 09.12.2007 18:30 «the moon in the moonless sky.» United Instruments of Lucilin / Claudia Doderer Raum Klaus Lang: the moon in the moonless sky. (UA)

Samstag 08.12.2007 21:00

«Nocturne» – Marcus Weiss Saxophon, Zane Banks E-Gitarre Giorgio Netti: Necessità d’interrogare il cielo Georges Lentz: Ingwe für E-Gitarre solo («Caeli enarrant…» VII) (UA) (Auftrag Philharmonie Luxembourg

Sonntag 09.12.2007 20:00

«I am a mistake» – Jan Fabre Text, Choreographie, Bühne, Leitung Wolfgang Rihm Musik Chantal Akerman Film Matthias Horn, Johannes M. Kösters, Hilde van Mieghem Stimme ensemble recherche / Lucas Vis Troubleyn /Jan Fabre actors & dancers (Commissioned and produced by the European Concert Hall Organisation ECHO)

Tickets 0–25 € Festivalpass 45 € (<27 Jahre: 27 €) www.rainydays.lu – www.philharmonie.lu (+352) 26 32 26 32


IMPRESSUM Universal Edition Austria: A-1015 Wien, Postfach 3, Austria Tel +43-1-337 23 - 0, Fax +43-1-337 23 - 400 UK: 48 Great Marlborough Street, London W1F 7BB Tel +44-20-7437-6880, Fax +44-20-7292-9173. USA: European American Music Distributors LLC 254 West 31st Street, 15th Floor, New York, NY 10001-2813 Tel +1-212-461-6940, Fax +1-212-870-4565. Web: www.universaledition.com Chefredaktion: Angelika Dworak und Eric Marinitsch Beiträge: Bálint András Varga, Angelika Dworak, Eric Marinitsch, Jonathan Irons, Rebecca Dawson, Marion Dürr und Kieran Morris Design: Egger & Lerch, Wien Fotonachweis: Barbara Monk-Feldman, Eric Marinitsch (5), Jonathan Irons, Teatro Real / Javier del Real, Marion Kalter, Astrid Karger, Opera Omaha, ROC Berlin, UE Archiv (6), Spoleto Festival, Basilica di San Vitale, Wallraf-Richartz-Museum, Grand Théâtre de Genève / Mario del Curto, Theater St. Gallen / Lukas Unseld, Musée du Louvre Paris, Wiener Staatsoper / Axel Zeininger, Oper Frankfurt / Monika Rittershaus, Berliner Philharmoniker / Cordula Groth, Vereinigte Städtische Bühnen Krefeld-Mönchengladbach / Stutte, Staatstheater Wiesbaden / Martin Kaufhold, Internationale Gustav Mahler Gesellschaft, Wiener Festwochen / Ros Ribas, Festival de Música de Canarias; CDs: ECM, hat (now) ART, NEOS, CRC. DVR: 0836702


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