UE Newsletter Winter 2005 Deutsch

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04 Neue UE-Vertretungen in den USA. Musikverlag Theodore Presser Company ab 1. Jänner 2005 UE-Vertreter in den USA.

07 Der Geburtstag naht. Pierre Boulez feiert am 26. März 2005 seinen 80. Geburtstag.

20 Janácek cineastisch gesehen. Neuer Zeichentrickfilm von “Das Schlaue Füchslein” auf DVD.

42 Georg Friedrich Haas. Werke-Überblick im Anhang.

Wolfgang Rihm

newsletter 01/05 • winter 2004/2005


Inhalt

AKTUELLES Vertretung — 4 Leih- und Kaufmaterial — 4 KOMPONISTEN Rihm — 5 Halffter — 6 Boulez — 7 Sotelo — 8 Baltakas — 9 Staud — 11 Pärt — 12 Berio — 13 Cerha — 14 Haas — 14 Sawer — 15 Feldman — 15 Furrer — 16 Schnyder — 16 Mozart — 18 - 19 Janácek — 20 Mahler — 21 Krása — 22 Berg — 23 Bartók — 24 Kodály — 24 Krenek — 25 Martin — 26 Weill — 27 Martinu — 28 Schmidt — 28

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Liebe Leserin, lieber Leser, liebe MozartWIEDERENTDECKT Zemlinsky — 29 Edmund von Borck — 29-30 Rieti — 30 Alfvén — 31 Atterberg — 31 RÜCKBLICK Schreker — 32 Birtwistle — 33 Bennett — 33 GEDENKTAGE — 34 - 35 URAUFFÜHRUNGEN — 37 NEUERSCHEINUNGEN — 38 - 39 NEU AUF CD + DVD — 40 - 41 WERKLISTE Haas — 42 - 44

Planer! Wir danken Ihnen für die zahlreichen positiven Reaktionen auf das neue Format unseres Newsletters. Es bestätigt unsere Vermutung, dass ein Bedarf besteht an knapper und übersichtlich strukturierter Information über Neues aus der UE. Es mag einige Leser verwundern, im Editorial der zweiten Ausgabe über Mozart zu lesen. Der 250. Geburtstag von Mozart im Jahre 2006 ist aber für die UE ein gleich zweifach wichtiges Thema: Da sind einerseits die neuen Forschungsergebnisse in Sachen Mozart-Interpretation (Wiener Urtext) und andererseits der immer wieder aufregende Umgang unserer Komponisten mit dem Phänomen Mozart. Mehr zu "Mozart neu gesehen und gehört" erfahren Sie auf Seite 17f. Die Redaktion

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inhalt 01/2005


VERTRETUNG

UE in den USA Wir freuen uns, unsere neuen Vertretungs- und Vertriebsstrukturen in den USA bekannt geben zu können: Kaufausgaben Alle Notenausgaben der Universal Edition und des Wiener Urtext-Kataloges werden ab 1.1.2005 vom amerikanischen Musikverlag Theodore Presser Company vertrieben: Theodore Presser Company 588 North Gulph Road King of Prussia, PA 19406, USA Tel 001-800 854 6764 DW 41 Fax 001-888 525 3636 sales@presser.com www.presser.com Leihmaterial, Große Rechte, Permissions, Promotion Für diese Bereiche sind weiterhin European American Music Distributors LLC zuständig, die seit 1. Oktober 2004 in ihrem neuen Büro in New York erreichbar sind: European American Music Distributors LLC 35 East 21st Street New York NY 10010-6212, USA Tel 001-212 871 0230 Fax 001-212 871 0237 eamdllc@eamdllc.com www.eamdllc.com

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aktuelles

Film- und Mechanische Rechte, Promotion Universal Edition, Inc. (BMI) UE Music, Inc. (ASCAP) 331 West 57th Street #380 New York, NY 10019, USA Tel 001-212 252 3981 Fax 001-212 656 1877 ueinc@universaledition.com www.universaledition.com

LEIH- UND KAUFMATERIAL

UE-Noten weltweit erhältlich! Mit einem weltweiten ServiceNetz garantiert die Universal Edition die Erhältlichkeit ihrer Werke sowie umfassende Informationen zum gesamten Katalog. Über die Internetseite www.universaledition.com sowie auch über den darin enthaltenen UE-Webshop sind sämtliche Kauf- wie auch Leihmaterialien direkt bestellbar. Ebenso führen gute Musikalienhändler das UE-Programm und besorgen auch gerne spezielle Titelanfragen. Unter www.sheetmusicnow.com stehen außerdem über 600 ausgewählte UE-Titel als Digital Print zur Verfügung.


RIHM

Musik dreier Jahrzehnte Die nächsten Monate bringen eine "aleatorische" Auswahl aus Wolfgang Rihms reichem Oeuvre. Es gibt wohl wenig zeitgenössische Komponisten, die in diesem Maße erleben können, dass ihre Musik ein integraler Teil des Konzertrepertoires geworden ist. Dirigenten und Ensembles greifen auf Rihms Kompositionen mit großer Selbstverständlichkeit zurück und tragen zur Entwicklung einer Tradition der Interpretation bei. So dirigiert Christoph Eschenbach die Musik für Klarinette und Orchester (Solist: Jörg Widmann) am 17. und 18.12. in Hamburg; Marek Janowski leitet, mit Majella Stockhausen am Klavier, eine Aufführung von Sotto voce mit dem RSB in Berlin (13.1.); Das Ensemble Modern präsentiert Jagden und Formen am 20.2. in Dublin dem irischen Publikum; Peter Rundel dirigiert die Streichorchesterstücke Ländler und Erscheinung mit der Jonge Filharmonie in Courtrai/B am 3.12; Das Minguet Quartett spielt das 3. Streichquartett in Duisburg am 27.2.05; Drei Vorspiele zu einer Insel (Flöte, Violine, Schlagzeug) kehrt am 7.12. nach Freiburg, dem Ort der Uraufführung zurück, es spielt das Ensemble Recherche.

Weiters gibt es drei Rihm-Uraufführungen: im Auftrag der Basel Sinfonietta entstand eine Orchestrierung der Tenorlieder Rilke: Vier Gedichte (2000), Solist: Christoph Prégardien, Dirigent: Emilio Pomarico (Uraufführung 10.12.), und die Philharmonie Köln hat ein Trio für Flöte, Violine und Violoncello in Auftrag gegeben (Uraufführung 20.1.2005). Im Wiener Konzerthaus wird Über-Schrift für 2 Klaviere uraufgeführt ( 16.1.2005).

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HALFFTER

Musik für Madrid und Dresden Anlässlich des 75. Geburtstages von Cristóbal Halffter (geb. 24. März 1930) wurde der Komponist von der Dresdner Philharmonie eingeladen, ein Orchesterwerk zu schreiben. Palimsesto für Pauken und Orchester erlebt am 5.2.05 im Kulturpalast in Dresden seine Uraufführung unter Pedro Halffter mit Alexander Peter, Pauken, und ist dem Andenken des langjährigen Intendanten Olivier von Winterstein gewidmet. Halffter zu seinem Werk: Palimsesto bedeutet, auf einer Seite oder Leinwand erneut etwas zu schreiben oder zu malen, auf der vorher schon etwas existiert hat. ...

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Dieses Verfahren habe ich für ein Stück angewandt, das ich 1956 geschrieben habe. Von dieser Partitur ist lediglich die formale Struktur erhalten geblieben. Darüber habe ich Klangflächen von unterschiedlicher dynamischer Dichte gelegt, die aus der Erfahrung der letzten 50 Jahre meines Schaffens resultieren. Palimsesto ist daher eine "neue" Partitur, in der man die "alten" Elemente noch hören kann, je nachdem worauf wir unser Auge oder Ohr fokussieren. Zum 100. Geburtstag des Orquesta Sinfónica de Madrid schrieb Halffter Eritaña für Orchester, eine Umarbeitung des ursprünglichen Klavierstückes Eritaña aus Isaac Albeniz' Klavierzyklus Iberia. Uraufführung: 30. Dezember 2004, Teatro Real, Madrid, c. Rafael Frühbeck de Burgos.


BOULEZ

Der 80. Geburtstag naht... Es wird ein außergewöhnlicher Geburtstag sein: der 80. am 26. März 2005. Man hat das Gefühl, als bereite sich die ganze Musikwelt darauf vor. Es geht ja um den Geburtstag einer Persönlichkeit, die seit Jahrzehnten wie keine andere die Musikszene prägt, ja deren Symbol schlechthin geworden ist. Es geht um einen Komponisten, der mit seinen Werken, Schriften, Unterrichtstätigkeit, Interpretationen und den Gründungen von IRCAM und dem Ensemble Intercontemporain einen epochalen Einfluss ausgeübt hat. Es geht um einen Mann, der auch heute noch mit ungeheurer Kraft und Energie einer schier erstaunlichen Vielfalt von Aktivitäten nachgeht, uns allen ein Beispiel gebend, wie man auch in fortgeschrittenem Alter den Weg weiter verfolgt, den man für sich gewählt hat. In allem, was Pierre Boulez tut, dient er der Musik von heute und von morgen. In den nächsten Monaten dirigiert er eigene Werke in Paris (cummings ist der dichter, Dérive 2, Notations IIV, VII), New York (Dérive 2), München, Köln und Amsterdam (Domaines). Notations I-IV wird unter Barenboim auch in Berlin aufge-

führt, David Robertson und das Ensemble Intercontemporain bringen ...explosante-fixe..., Zsolt Nagy dirigiert Figures-Doubles-Prismes mit dem RAI-Orchester in Turin, das Ensemble Alternance unter Robert HP Platz spielt ein Geburtstagskonzert in Düsseldorf (Dérive 1, Dialogue de l'ombre double u.a.), und das Wiener Konzerthaus veranstaltet einen Boulez-Marathon mit Klavierwerken.

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SOTELO

Tanz ins Innere der Klänge Im Rahmen eines UNICEF-Konzertes wird am 6.12.04 in Florenz Mauricio Sotelo's Cuaderno de Danzas für Violine und Ensemble vom Contempoartensemble uraufgeführt. Es greift aus einer kaleidoskopischen Perspektive stichwortartig die Klänge alter Flamenco-Tänze wieder auf. Mit einer ‘Fanfarria’ (Aufschneiderei) werden wir mit dem vielgestaltigen Wesen eines Tanzes bekannt gemacht, der rasant, leidenschaftlich, aufwühlend, verzückt und burlesk, immer jedoch von ungeheurer Zerrissenheit ist. Tanz bedeutet hier Tanz ins Innere der Klänge, nicht getanzt: gefühlt oder gesungen von einer Violine... (Sotelo)

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Beat Furrer, der am 6.12. seinen 50. Geburtstag feiert, ist Wall of light red - for Beat Furrer für Saxophon und Kammerensemble gewidmet, das das Klangforum Wien unter Furrers Leitung an diesem Tag in Graz zur Uraufführung bringt. Die Inspiration zum Stück bezog Sotelo vom irischen Maler Sean Scully und seinen Bildern Wall of light ... (red, black, brown...). die für ihn zu den intensivsten der zeitgenössischen Malerei gehören: ... Ich erlaube mir hier, Scully selbst zu zitieren, dessen Werkauffassung der meinen, musikalischen, in diesem Augenblick sehr nahe steht: "I am trying to give light a feeling of body… The words light and spirit are interchangeable in my opinion. I'm trying to capture something that has a classical stillness and at the same time has enough emotion or dissonance to create an unresolved quality…"


BALTAKAS

Der Berg und der Stein Befragt zu dem neuen Zyklusteil, den Vykintas Baltakas für das neue werk, Hamburg schreiben soll (Uraufführung 24.2.05), antwortete er mit einem Gleichnis: Was ist ein Zyklus? Man steht auf der Spitze eines Berges und hat einen Stein vor sich auf dem Boden liegen. Alles ist möglich, man ist noch frei. Doch man will diese Freiheit nutzen. Man bewegt den Stein. Hier fängt dessen Leben an. Wie der fällt und was er damit bewirkt, hängt von unzähligen Faktoren ab. Man kann sich aber auch einen Berg ohne Anfang und ohne Ende vorstellen, mit unzählbaren Steinen, die sich in alle Richtungen - auch nach oben - bewegen können. Ich weiß, dass ich nur den ersten Stein bewegen muss. Alles weitere kann ich nur beobachten und notieren. Der Blickfeld ist begrenzt; meine Eindrücke können nur ein mosaikartiges Abbild des Berges ergeben. Das ist ein Zyklus.

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STAUD

A map is not the territory Nach der erfolgreichen japanischen Erstaufführung (25. August 2004, Tokyo Sinfonietta, c. Yasuaki Itakura) erfährt nun Johannes Maria Stauds A Map is not the territory (2001) für großes Ensemble seine US-Premiere. HK Gruber dirigiert die New World Symphony am 22. Jänner 2005 in Miami. (s. auch F. Cerha). Der Titel des Werkes bezieht sich auf die Theorie von Alfred Habdank Korzybski (1880 - 1950), der in seinem Hauptwerk ‘Science and Sanity’ eine ‘Allgemeine Semantik’ entwirft. Zur Erläuterung der Idee dahinter schreibt der Komponist:

Ist das akustische Resultat nicht wesentlich von der Art und Weise, wie die Interpretierenden der Karte folgen, wie sie diese ‚auslegen', abhängig? Kommt dadurch nicht noch eine zweite, für die Wirkung von Musik unabdingbare Qualität hinzu? Etwas, ohne das die Symbole und Schriftzeichen am Papier niemals zu ‚Leben' erweckt würde, ohne das kein poetischer Sinn durch sie mitteilbar gemacht würde.

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PÄRT

Von Wallfahrtsliedern und Bienenschwärmen New York: Mit einem "special tribute to Arvo Pärt" bietet das New Yorker Ensemble Continuum unter der Leitung von Joel Sachs am 5.12. im Hunter College einen Querschnitt durch das kammermusikalische und Streicher-Oeuvre von Arvo Pärt. Am Programm: Wallfahrtslied (in der selten gehörten Quartettfassung), Summa, Es sang vor langen Jahren, Passacaglia, Darf ich ..., Trisagion, Orient & Occident, Silouans Song, Fratres und die 2 Wiegenlieder.

Paris: Pärts jüngstes Werk, L'abbé Agathon (für Sopran und 8 Celli), wird vom Octuor de Violoncelles de Beauvais, das auch die UA im Mai 2004 mit Barbara Hendricks als Solistin bestritt, am 6.12.2004 erstmals in Paris zu hören sein. Die Solistin in Paris ist Kaoli Isshiki. Der private französische Klassiksender Radio Classique überträgt das Uraufführungskonzert am 16.12. Kopenhagen: Alexei Ljubimov ist der Solist der dänischen Erstaufführung von Lamentate (für Klavier und Orchester). Das Danish National Symphony Orchestra/DR spielt unter der Leitung von Andrey Boreyko am 10.2.2005 Hamburg: Andrey Boreyko dirigert ein paar Tage davor (23.1.) die Hamburger Symphoniker und Pärts Wenn Bach Bienen gezüchtet hätte (für Klavier, Bläserquintett, Streichorchester und Schlagzeug). Pärt geht in diesem Werk höchst unkonventionell mit dem Motiv B-AC-H um, indem er es als Streichertremolo zu einem gewaltigen Bienenschwarm anschwellen lässt. Ein ruhiger, kontemplativer 2. Teil beschließt das 8-minütige Werk.

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BERIO

Meister der Interaktion Brüssel: Das Ictus-Ensemble beleuchtet am 18.12. in Kooperation mit dem Kaaitheater einige der vielen Facetten im Werk von Luciano Berio: Universalität und Virtuosität, Erotik und Revolte, und natürlich die unermüdliche Suche nach den Wurzeln der Sprache. Neben Ricorrenze für Bläserquintett (1987) und Linea für 2 Klaviere, Vibrafon und Marimba (1973), stehen Circles für Mezzo-Sopran, Harfe und Schlagzeug (1960) und Naturale für Viola, Schlagzeug und Zuspielband (1985) im Mittelpunkt. Circles war das Resultat einer auskomponierten Interaktion zwischen Cathy Berberian und 3 Instrumentalisten. In Naturale entwickelte Berio, ausgehend von sizilianischen Volks-

weisen und der beeindruckenden Orginalstimme des Volkssängers Peppino Celano, einen Fluss der harmonierenden Kontraste. Solistin: Maria Husmann, MS. Helsinki: Zu einem der erfolgreichsten Konzertstücke Berios hat sich das 1999 in Zürich von Christian Lindberg uraufgeführte SOLO für Posaune und Orchester entwickelt, das Lindberg bereits in allen wichtigen Musikmetropolen zur Aufführung gebracht hat. Am 21.1. spielt er das Werk in Helsinki mit dem Finnischen RSO. Amsterdam: Am 16.+17.12. interpretiert Jörgen van Rijen SOLO mit dem Concertgebouw-Orchester. Torino: Roberto Abbado, engagierter Kenner des Oeuvres von Berio, dirigiert am 13.1.04 Epiphanies (für Frauenstimme und Orchester) mit dem Orchestra Sinfonica della RAI.

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CERHA

Impulse in den USA Im Auftrag der Wiener Philharmoniker 1992/1993 entstanden, wurde Impulse für großes Orchester, (23') knapp nach dem 70. Geburtstag von Friedrich Cerha im April 1996 unter der Leitung André Previns uraufgeführt. Die amerikanische Erstaufführung leitet Heinz Karl Gruber mit der New World Symphony am 22.1. in Miami. Im Gegensatz zu vielen seiner Kollegen scheut Cerha nie, seine neuen Werke mit aufschlussreichen, detaillierten Einführungstexten zu versehen. So schreibt er zu seiner Komposition: Impulse sind ein formal sehr vielfältiges, reiches, auch emotional von starken Gegensätzen geprägtes Stück. Gebilde heftiger, leidenschaftlicher Natur wechseln mit solchen stillen, versonnenen, elegischen Ausdrucks. Manchmal sind sie einander schroff, unvermittelt gegenübergestellt. Ausgangspunkt für die Tonhöhenorganisation ist eine Fünftonreihe...

HAAS

Neues Werkverzeichnis In diesem Newsletter finden Sie wieder ein aktuelles Werkverzeichnis, diesmal jenes von Georg Friedrich Haas (S. 34 - 36), das demnächst auch in gedruckter Form erscheint. Haas arbeitet derzeit an einem Auftragswerk der Wittener Tage für neue Kammermusik für Ensemble und Stimme. Drei Ensemblewerke von Haas sind im Dezember zu hören: " ... Schatten ... durch unausdenkliche Wälder" (1992), am 7.12. in Genf, Tria ex uno (2001), am 16.12. in Wuppertal und Nach - Ruf ... Ent-gleitend (1998/1999) am 20.12. in Essen.

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SAWER

Rebus in London Auf die erfolgreiche Uraufführung von David Sawers Ensemblewerk Rebus durch die MusikFabrik NRW folgt nun die englische Erstaufführung mit der London Sinfonietta und David Porcelijn in der Queen Elizabeth Hall am 19. Feburar 2005 in London. Dort finden die Inventions 2005 statt, wo auch Sawers Cat's-Eye (ebenfalls mit der London Sinfonietta) und Sounds (mit den BBC Singers) zu hören sind. Susanna Mälkki dirigiert am 28. Feburar 2005 die Birmingham Contemporary Music Group in der portugiesischen Erstaufführung von Tiroirs in Lissabon.

Morton, Morton, Morton...

FELDMAN

Morton, Morton, Morton ... Im Theater am Neumarkt in Zürich wird vom 8.-15.1.05 wieder Morton, Morton, Morton gezeigt, ein Abend mit Musik, Tanz, Text und Stille, der auf der Komposition For Bunita Marcus von Morton Feldman basiert, seine leidenschaftliche Liebe zum Klang thematisiert und vor allem der Stille Raum und Zeit gibt. (Regie: Joachim Schlömer, am Klavier: Markus Hinterhäuser) Das Staatstheater Stuttgart bringt in einer Neuinszenierung seit 31.10. Feldmans Oper Neither (4.12., 20. u. 21.7.05). Der Komponist schrieb dieses Werk 1976/77 nach einem eigens für ihn verfassten Text von Samuel Beckett. Dem ungewöhnlichen Libretto entsprechend, das keine Rollen und keine Bühnenanweisungen enthält, handelt es sich auch bei der Vertonung um eine abstrakte Oper ohne Personen und Bühnenbild. (Dirigent: Roland Kluttig, Inszenierung: Studio Azzurro, Solistin: Anu Komsi).

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FURRER

Dort ist das Meer, nachts steig ich hinab

Richard Armbruster hat für ein Konzert seines Festivals ‘das neue werk’ in Hamburg Beat Furrers 1985/86 komponiertes Stück Dort ist das Meer - Nachts steig ich hinab ausgewählt (NDR SO und Chor, c. Peter Eötvös, 25. Februar 2005). In Bezug auf das Gedicht des chilenischen Dichters Pablo Neruda meint Furrer, es sei Ausdruck von Verzweiflung über geschehenes Unglück, Elend, als dessen stummer Zeuge der Mapocho-Strom, schneegeboren, dem Schnabel des Adlers entsprungen, sich durch das ‚aschene Tal' wälzt. ... Die immer eindringlicheren Rufe des Dichters, die angstvollen Fragen, ... werden mit Schweigen beantwortet. Der Text Nerudas ist hier nicht als programmatische Vorlage zur musikalischen Komposition verstanden worden. Da lediglich Fragmente von Texten verwenden wurden, war es möglich, die Sprache der musikalischen Komposition unterzuordnen.

Beat Furrer

SCHNYDER

Portrait in Winterthur Das Musikkollegium Winterthur, mit dem Daniel Schnyder schon längere Zeit zusammenarbeitet, lädt am 26.1.2005 zu einem Schnyder-Portraitkonzert. Das Orchester Musikkollegium Winterthur unter Kristjan Järvi interpretiert sein Trompetenkonzert (Reinhold Friedrich, trp), das Concerto und Ritus aus Symphonic Encounters With South Africa. Schnyders Werk ist gekennzeichnet von einer Offenheit für die Gesamtheit der eigenen musikalischen Erfahrung, zu der die Zwölftonmusik genauso gehört wie Bach und Jazz.

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MOZART

Neu gesehen und neu gehört Es sind zwei Säulen, die die Mozartkompetenz der UE ausmachen, und die einen wesentlichen Beitrag auf höchstem Niveau zum Mozartjahr 2006 leisten werden: Die Wiener Urtext Edition arbeitet an der Neuausgabe der wichtigsten Klavierwerke Mozarts, auf Basis der neuen und überraschenden Erkenntnisse, die eine neue Lesart des Noten-

textes erfordern. Diese Erkenntnisse werden auch die Aufführungspraxis gewaltig beeinflussen, zumal jetzt sicher ist, dass Mozart mit improvisatorischen Elementen als integralen Bestandteil seiner Werke rechnete. Die zweite Säule bestätigt den Einfluss Mozarts auf die Komponisten unserer Zeit, der über die Jahrzehnte immer wieder Werke hervorgebracht hat, die sich in unterschiedlichster Form mit dem Phänomen Mozart auseinander setzen. Den detaillierten Katalog dieser Werke (mit Mozartbezug) des 20. und 21. Jahrhunderts finden Sie auch auf unserer Website www.mozart-noten.com

Im Folgenden diese Werke im Überblick:

Walter Braunfels Don Juan für großes Orchester (Don Giovanni Bezug)

1920 - 1924 18’

Gottfried von Einem Steinbeis-Serenade für 8 Instrumente (Variationen über ein Thema von Don Giovanni)

1980 - 1981 13’

Georg Friedrich Haas "... sodaß ich's hernach, gleichsam wie ein schönes Bild... im Geist übersehe" für Streicher (Bezug zum 2. Satz der Sonate in B-Dur, KV 454) Frank Martin Ouverture en hommage à Mozart für Orchester

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1990/91 16’ 1956 7’


Arvo Pärt Mozart-Adagio für Violine, Violoncello und Klavier 1992, rev. 1997 (Bezug auf das Adagio aus der Sonate in F-Dur, KV 280) 6’ Wolfgang Rihm Sotto voce Notturno für Klavier und kleines Orchester 1999 (Mozart Konzertprogramm) 14’ Alfred Schnittke (K)ein Sommernachtstraum / Not after Shakespeare für großes Orchester (Mozart-Schubert bezogenes Rondo)

1984/85 10’

Alfred Schnittke Moz-art à la Haydn (Rechte nur für Österreich) Spiel mit Musik für 2 Violinen, 2 kleine Streichorchester, 1976 - 1978 Kontrabass und Dirgent 8’ (Pantomime KV 416 d) Divertimento für Mozart - 12 Aspekte der Arie "Ein Mädchen oder Weibchen wünscht Papageno sich" für Soli und Orchester Kollektivwerk von 12 Komponisten: Gottfried von Einem, Luciano Berio, Heimo Erbse, Peter Racine Fricker, Niels Viggo Bentzon, Roman Haubenstock-Ramati, Giselher Klebe, Gerhard Wimberger, Maurice le Roux, Jacques Wildberger, Maurice Jarre, Hans Werner Henze

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Christian Thielemann dirigiert das Orchester der Deutschen Oper Berlin, Premiere am 19.2.2005.

JANÁCEK

cineastisch gesehen Aus einem Totenhaus ist wohl als das musikalische Vermächtnis Leos Janáceks anzusehen. Das Werk beweist eindrucksvoll seine künstlerische Feinfühligkeit. Janácek schuf das Werk 1927/28, in Vorausahnung der technisierten Massenvernichtung von Menschen in den Konzentrationslagern. Der deutsche Filmregisseur Volker Schlöndorff, bekannt vor allem durch seine internationalen Filmerfolge Der junge Törless, Die verlorene Ehre der Katharina Blum und Die Blechtrommel hatte sich der Oper bereits in den 80er Jahren in Paris genähert. Mit Spannung wird daher seine Neuproduktion an der Deutschen Oper Berlin erwartet.

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Ausgehend von den OriginalZeichnungen der 20er Jahre, die Janácek zur Komposition seines Schlauen Füchsleins inspirierten, schuf Geoff Dunbar im Auftrag der BBC eine Zeichentrick-Fassung der Oper, die jetzt auch als DVD am Markt erschienen ist (Opus Arte OA 0839 DVD). Eine ganze Palette neuer Animationstechniken wurden entwickelt, um den Bildern die notwendige Tiefgründigkeit und Dimension zu geben. Für die kongeniale Einrichtung der Partitur auf 75 min Spiellänge und die musikalische Umsetzung sorgte Kent Nagano und das DSO Berlin mit einem jungen Sängerensemble. Janáceks Oper über den Zyklus vom Leben zum Tod und wieder zurück zum Leben ist eine Geschichte erfüllt von Liebe, Humor und Tragik. Dunbars Zeichentrick-Charaktere unterstreichen Dramatik, Humor und Gefühlstiefe des Werkes. Ein Erlebnis für alle Alterklassen!


MAHLER

Die 10. Symphonie hat 5 Sätze, Das klagende Lied 3 Am Versuch, aus den Fragmenten der 10. Symphonie von Gustav Mahler ein vollständiges und schlüssiges Werk im Geiste des Komponisten zu schaffen sind bereits viele Mahler-Kenner gescheitert. Rudolf Barshai wagte dieses Unterfangen ebenfalls und erntet mit seiner Fassung einhellige Zustimmung. Wohl hatte Barshai den Vorteil, sich auf Quellen stützen zu können, die anderen noch nicht vorlagen. Am 27.11.2004 dirigierte er die 10. Symphonie in Japan (Gunma SO) bereits zum zweiten Mal. Mahlers Opus 1, wie er Das Klagende Lied selbst viele Jahre später nannte, entstand mit den 3 Teilen Waldmärchen, Der Spielmann und Hochzeitsstück. Das Waldmärchen wurde bereits bei der Uraufführung aus Gründen, über die heute nur spekuliert werden kann, weggelassen. Die 3-sätzige Urfassung kehrt erst jetzt wieder in die Konzertsäle zurück. So am 12. und 13.12. unter Lothar Zagrosek mit dem Staatsorchester Stuttgart.

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HANS KRÁSA 1899 - 1944

Ein reifes Gesellenstück Hans Krása ist weit mehr, als der Komponist der Kinderoper Brundibar, mit der sein Name gemeinhin identifiziert wird. Die UE hat sein herausragendes Talent rechtzeitig erkannt, als sie sein mit 21 Jahren komponiertes erstes Orchesterwerk, die Orchesterlieder op. 1 (1920) in Verlag nahm. Es war wohl Krásas Lehrer, Alexander Zemlinsky, der ein gutes Wort für ihn bei Direktor Emil Hertzka eingelegt hatte. Zemlinsky hat ja

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die Uraufführung 1921 bei einem Abschlusskonzert der Prager Musikhochschule dirigiert. Das kurze, 8-minutige Werk für Gesang und Orchester ist eine Vertonung von vier Galgenliedern Christian Morgensterns. 84 Jahre nach der Uraufführung kommt es am 12. Februar 2005 in Amsterdam zur niederländischen Erstaufführung: Gerd Albrecht dirigiert das Radio Symfoni Orkest mit Michelle Breedt, MS. Das Konzert ist Teil von Jan Zekvelds der sogenannten Entarteten Musik gewidmeten Festivals, das im Zuge der ZaterdagMatinee die ganze Saison über in Amsterdam stattfindet.


BERG

Wozzeck in Tel Aviv Zum ersten Mal wird Wozzeck von Alban Berg, einer der Meilensteine der Operngeschichte des 20. Jahrhunderts, in Israel auf der Bühne zu sehen sein: die Israel Opera in Tel Aviv bringt in Kooperation mit den Wiesbadener Maifestspielen eine Neuinszenierung des musikdramatischen Meisterwerks. Inspiriert von Georg Büchners Dramenfragment Woyzeck entstand die komplexe und hochexpressive Oper zwischen 1914 und 1921, wurde am 14. Dezember 1925 an der Deutschen Staatsoper Berlin unter Erich Kleiber mit sensationellem Erfolg uraufgeführt und ist seither eines der am meisten gespielten Bühnenwerke der klassischen Moderne. In Tel Aviv übernimmt die Israel Opera die Neuinszenierung von Manfred Beilharz, die im April 2003 in Wiesbaden Premiere hatte und von Presse und Publikum gleichermaßen umjubelt wurde. Asher Fisch dirigiert das Israel Symphony Orchestra, Andreas Scheibner singt den Wozzeck in 9 Aufführungen (16., 17., 18., 19., 21., 22., 24., 25. und 26. Februar 2005) im Tel Aviv Performing Arts Center.

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unter Michael Gielen (1. + 2.2.) und in Paris unter Kirill Karabits (6., 7., 8.1.) auf dem Programm. Steven Sloane dirigiert die Suite aus Der wunderbare Mandarin am 13.2. in Bochum, Peter Eötvös leitet Aufführungen in Stuttgart (19., 20., 21.1) und Hamburg (25.2.)

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Psalmus und Tänze Zoltán Kodály

BARTÓK

von Bratislava bis Nagoya Das Nationaltheater der slowakischen Hauptstadt, wo Béla Bartók 1892/93 gelebt hat, stellt 2 der 3 Einakter - die Oper Herzog Blaubarts Burg und das Ballett Der holzgeschnitzte Prinz - auf die Bühne (Premiere 15.1.) Eine Woche später hat das Tanzspiel auch an der Deutschen Oper am Rhein in Duisburg Premiere (22.1.); Blaubart erfährt am 11.2. eine halbszenische Aufführung in Nagoya. Die Suite aus dem Ballett steht in Berlin

Psalmus hungaricus, gemeinhin anerkannt als eines der großartigsten Chorwerke des 20. Jhdts wird am 28. Jänner 2005 in der St. Nikolauskirche in Aachen aufgeführt (Collegium Musicum der RWTH Aachen unter Hub. Pittie). In seinem 1923 komponierten Psalm bediente sich Zoltán Kodály der Worte eines mittelalterlichen ungarischen Predigers, um die Umstände seiner eigenen Zeit zu geißeln. Im Jänner 2005 werden zwei von Kodálys Evergreens, die Marosszéker Tänze und die Tänze aus Galánta auch in Zürich (28.-30.1.) und Koblenz (23.1.) zu hören sein.

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KRENEK

Ernst-KrenekInstitut-Privatstiftung in Krems eröffnet Am 12.9.04 wurde die Ernst-KrenekInstitut-Privatstiftung in Krems/A feierlich eröffnet. Ernst Krenek verließ 1938 Österreich nach dem Anschluss und fand in Kalifornien seine 2. Heimat, wo er 1991 verstarb. In den letzten Jahren erfuhr sein umfangreiches Oeuvre zunehmend Beachtung. Im Februar 2004 gründete seine Witwe, Gladys N. Krenek, mit Unterstützung des Bundes und des Landes Niederösterreich die Ernst-Krenek-Institut-Privatstiftung. Mit der endgültigen Rückholung des gesamten Krenek'schen Nachlasses durch die Stiftung wird die Stadt Krems zu seiner neuen Heimat. Die Stiftung hat sich die Aufarbeitung, Präsentation, Förderung und Pflege des Werkes von Ernst Krenek zur Aufgabe gestellt. 1927 in Leipzig uraufgeführt und in der Folge auf mehr als 70 europäischen Bühnen zu sehen, wird Kreneks Oper in 2 Teilen Jonny spielt auf an der Oper Köln (24.2.-27.3.05) in der Inszenierung von Günter Krämer gezeigt, die an der Wiener

Staatsoper am 16.12.2002 Premiere hatte. Musikalische Leitung: Ryusuke Numajiri, Gürzenich Orchester Köln. Fragmente aus Karl V für Sopran und Orchester sind am 26.2. in Eindhoven zu hören. Marc Soustrot dirigiert Het Brabants Orkest. Vor kurzem hat das CD-Label Capriccio die 3 Einakter von Krenek Der Diktator, Schwergewicht oder die Ehre der Nation und Das geheime Königreich herausgebracht. (Capriccio, 2 CDs 60107).

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MARTIN

30. Todestag Am 21. November 2004 gedenkt die musikalische Welt des 30. Todestages des Schweizer Komponisten Frank Martin. In den drei Jahrzehnten nach seinem Tod hat das Interesse an seinem Werk in keiner Weise nachgelassen - ein zum Optimismus ermutigendes Zeichen für die Lebensfähigkeit seines umfangreichen Oeuvres. Martin war ein zutiefst gläubiger Mensch, der seiner Religiosität in einer Reihe ergreifender Kompositionen Ausdruck verliehen hat. In Golgotha etwa hat er ein dramatisch-bewegendes Oratorium geschaffen, in Le Mystère de la nativité ein Weihnachtsmysterium, das auch eine szenische Realisierung zulässt. Für die Opernbühne schuf er Der Sturm nach Shakespeare und die musikalische Komödie nach Molière, Monsieur de Pourceaugnac. Zahlreiche Konzertwerke haben den Weg ins internationale Repertoire gefunden, allen voran Sechs Monologe aus Jedermann für Bariton und Orchester, Concerto für 7 Blasinstrumente, Pauke, Schlagzeug und Streicher, Petite symphonie concertante für Harfe, Cembalo, Klavier für 2 Streichorchester und das Violinkonzert Polyptyque.

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martin

Martins schriftliche Äußerungen bezeugen das große Verantwortungsgefühl, mit dem er an seine Berufung heranging: So muss das innerste Gefühl jederzeit sowohl das himmlische Geschenk wie die bewusste Erfindung überwachen. ... Es ist keine Haltung der Verstandeskühle, sondern der Leidenschaft, die umbarmherzig sein soll ... gegen alles, was nicht genau dem Vorsatz entspricht, woher es auch komme.


WEILL

Auf nach Mahagonny...! die Zweite In der letzten Ausgabe unseres Newsletters haben wir bereits über die turbulente Entstehungsgeschichte der Oper Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny berichtet, auch über die laufenden, erfolgreichen Produktionen in Nürnberg und Darmstadt. Als eine Koproduktion von 3 italienischen Häusern startet im Jänner 05 eine Neuproduktion in der Regie von Daniele Abbado und der musikalischen Leitung von Jonathan Webb: Teatro dell'Opera di Roma (28., 30. Jan, 1., 3., 4., 5. Feb), I Teatri di Reggio Emilia (12., 13. Feb), Teatro Petruzzelli di Bari (4.,6. März). Eine weitere Neuproduktion hat am 4.2. in Pforzheim unter der musikalische Leitung von Jari Hämäläinen und in einer Regie von Jochen Biganzoli Premiere. Einen Abend der besonderen Art bietet das Klubhaus-Akzente Konzert in Zürich am 25.11.: Der Abend ist Lotte Lenya gewidmet. Weill gab ihrer Stimme seine Musik, Lenya gab seiner Musik ihre Stimme. Fortan lebten sie in ständiger Symbiose und führten eine Ehe wie auf einer Achterbahn, in

der es an Treulosigkeiten und Seitensprüngen nur so wimmelte. Trotzdem konnten die beiden voneinander nicht lassen, verbunden durch eine geistige Nabelschnur, die aus Mahagonny stammt, aus einer Stadt der Anarchie, der freien Liebe und der antibürgerlichen Rebellion. Komponist und Saxofonist Daniel Schnyder wird mit "Lenya"-Improvisationen die einzigartige Stimme von Lenya nachempfinden. Im zweiten Teil des Abends führt uns das Songspiel nach Mahagonny.

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weill


MARTINU

Die griechische Passion Die großartige Oper Die griechische Passion des tschechischen Komponisten Bohuslav Martinu (nach Nikos Kazantzakis' Roman Christ recrucified, 1948) hat eine lange und schmerzvolle Entstehungsgeschichte. Wir berichteten ausführlich darüber anlässlich der Uraufführung der englisch-sprachigen Urfassung 1999 bei den Bregenzer Festspielen und dann wieder bei den beiden Erstaufführungen am Covent Garden 2000 und am Bremer Theater 2003. Am 16.1.05 ist es endlich soweit: Die griechische Passion, die auch als Flüchtlingsdrama aufgefasst werden kann und dadurch eine traurige Aktualität erhält, findet den Weg in die Heimat des Komponisten und erfährt eine Neuproduktion am Nationaltheater Brno. Die Hauptrolle spielt der Chor der Flüchtlinge und der Dorfbewohner. Dies entspricht auch dem Wunsch Kazantzakis': das Werk solle vor allem eine Massenoper sein.

SCHMIDT

Der Trauermarsch, der erschüttert Franz Schmidts 4. Symphonie gehört zu jenen Wiederentdeckungen, die den Weg zurück ins Konzertrepertoire bereits erobert haben. Zahlreiche Aufführungen und neue CD Einspielungen (zuletzt die hervorragende CD von Yakov Kreizberg mit dem Netherlands Philharmonic Orchestra Amsterdam im neuen Surround Audioformat SACD, PentaTone Classics PTC 5186015) haben zu diesem Erfolg beigetragen. Die 4. Symphonie nimmt im Werk Schmidts eine Sonderstellung ein. Sie entstand 1932/33 in Trauer um den Tod seiner Tochter bei der Geburt ihres Kindes. Im 2. Teil des Werkes führt ein Solo-Cello zu einem berührenden Trauermarsch, der zu erschütternder Klanggewalt heranwächst, dem eigentlichen Requiem. Nächste Aufführungen: Yakov Kreizberg mit dem NDR Sinfonieorchester, 23.-24.1.2005 in Hamburg und Fabio Luisi mit dem Königlichen Concertgebouw Orchester, 12.-16.1.2005, in Amsterdam.

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martinu / schmidt


ZEMLINSKY

Symphonie in B-Dur Die Symphony in B-Dur, das Jugendwerk, das Alexander Zemlinsky mit 26 Jahren komponierte und ihm den begehrten BeethovenPreis einbrachte, war schon sein 2. Versuch in dieser Gattung. Es ist in keiner Weise unumstritten: seine Befürworter, die sich die Mühe geben, die Partitur einer gründlichen Analyse zu unterziehen, rühmen die handwerkliche Meisterschaft und orten Züge, die den reifen Meister vorwegnehmen. Kritiker bemängeln ihren Eklektizismus, den Einfluss von Brahms (Passacaglia aus der IV. Symphonie), Wagner (Parsifal und Siegfried) und Mahler. Nach Ulrich Schreiber, der sogar Spuren von Schuberts Oktett zu hören meint: Sie ist Zeitmusik im guten Sinn des Wortes. Das Werk wirkt, als hätte es nie eine Krise der Symphonie gegeben. Vom 9. - 12.11. dirigierte Graham Jackson das Schleswig-Holsteinische SO in Schleswig und benachbarten Städten.

Alexander Zemlinsky

EDMUND VON BORCK

Komponist und Kriegsopfer Edmund von Borck, 1906 in Breslau geboren, 1944 in Italien gefallen, dazwischen Kompositions- und Dirigierstudium, vielversprechende Kapellmeisterlaufbahn, die er zugunsten seiner schöpferischen Tätigkeit aufgibt. Anlässlich seines 50. Geburtstages schrieb H. Bentz: Seine Sprache ist stets konzessionslos, seine Aussage erstrebt Wesentliches. Er besitzt die Kraft, große Formen zu spannen und inhaltlich zu erfüllen.

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wiederentdeckt


VITTORIO RIETI

ein Vergessener

Edmund von Borck

Der UE-Katalog enthält 6 Werke von Edmund von Borck, darunter das Konzert für Orchester, das Israel Yinon Anfang September 2004 dirigiert und beim WDR Köln produziert hat. Die zeitgenössischen Kritiken sind voll des Lobes: Was aufhorchen macht, ist die entschiedene Erfindungskraft, melodischer Sinn und ausgesprochen formale Begabung... Es ist die Musiksprache eines Einsamen, die sich ins Gewaltige steigert. ... eigene, sehr eigene Wege gehende Komposition.

Nicht einmal das neu erweckte Interesse an den sogenannten entarteten Komponisten hat dem in die USA geflüchteten italienischen Komponisten Vittorio Rieti (18981994) zu einer richtigen Wiederentdeckung verholfen. Seine Ballettkompositionen feierten in den 20er Jahren Erfolge: Balanchine choreographierte Barabau (Bühnenbild: Maurice Utrillo) und Le Bal (Bühnenbild: Giorgio de Chirico), das Concerto für Bläserquintett und Orchester wurde unter Alfredo Casella uraufgeführt. Nun soll Le Bal im Jänner in Rom eine neue Chance bekommen. Am 28.10. spielten Studenten der Wright State University das Concerto in Dayton, Ohio. Rieti schrieb zu diesem Werk: Dieses Konzert ist ein wenig im Geist des alten italienischen Concerto grosso geschrieben. Im Geist, aber nicht in der Form: denn die Form nähert sich mehr den modernen Konzerten für ein Soloinstrument, d.h. der Sonatenform.

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wiederentdeckt


HUGO ALFVÉN

4. Symphonie Der schwedische Komponist Hugo Alfvén war zwei Jahre älter als Arnold Schönberg und überlebte ihn um 9 Jahre - doch war er in seiner Musik ganz und gar der Spätromantik verpflichtet. Alfvén hat auch in der Malerei und in der Literatur geeignete Mittel gefunden, seine Gedanken und Gefühle zum Ausdruck zu bringen. Seine wichtigste Inspirationsquelle war die Natur, vor allem das Wasser. Er verbrachte viel Zeit im Boot in der Inselwelt rund um Stockholm und die starken Eindrücke, die sich ihm dort bescherten, flossen in seine 4. Symphonie (1918/19) für Sopran, Tenor und großes Orchester ein. Meine Symphonie erzählt das Märchen von der Liebe zweier Menschenkinder, verrät Alfvén. Die Schönheit dieser außerhalb Schwedens wenig bekannten, 47minutigen Symphonie hat GMD Peter Kuhn dazu bewogen, sie mit seinem Orchester in Bielefeld am 10.12.2004 aufzuführen.

KURT ATTERBERG

Der Fluch der Schönheit Als der schwedische Komponist Kurt Atterberg 1928 als 41-jähriger den begehrten Columbia-Schubert-Kompositionspreis in New York gewann, veränderte sich sein Leben. Seine 6. Symphonie C-Dur wurde über Nacht populär und eroberte die internationalen Konzertsäle. Atterberg erhielt eine stattliche Summe Dollar ("DollarSymphonie"), die ihm für eine geraume Zeit aller finanziellen Sorgen enthob. Kritiker und Neider stellten sich ein, die hinter der Schönheit des Werkes Kalkül vermuteten. Nicht nur der Dollargewinn, sondern auch Atterbergs Stil, allem voran das romantische Adagio der Sinfonie war den Modernisten jener Zeit ein Dorn im Auge, dabei hatte er gerade dieses Adagio aus tief empfundener Liebe zur schwedischen Volksmusik geschrieben. Das Werk wird am 27.2.2005 in Heilbronn vom Heilbronner Sinfonie Orchester unter Peter Braschkat aufgeführt.

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wiederentdeckt


SCHREKER

Endlich Irrelohe Es ist Rudolf Berger, dem Direktor der Wiener Volksoper zu verdanken, dass die österreichische Erstaufführung von Franz Schreker's Oper Irrelohe (UA 1924 in Köln) seit 16.10.2004 in Wien zu sehen ist (Regie: Olivier Tambosi, musikalische Leitung: Dietfried Bernet). Schreker war einer der meistgespielten Komponisten seiner Zeit. Seine Werke wurden von den Nazis verboten, erfahren aber in den letzten Jahren zunehmend eine Wiederentdeckung. Aktuelle Pressestimmen: Man könnte sich schwindlig hören an diesen Klängen: opalisierend, ineinander rinnend, verführerisch ... (Süddt. Zeitung, Gerhard Persché); Leuchtendes Klangtheater... Die Musik ist von komplexer, dissonanzenreicher, küh-

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rückblick

ner Harmonik und einer eigenen "Grammatik" zwischen Expressionismus und Moderne. (Salzburger Nachrichten, Heinz Rögl) Endlich Schreker! Endlich "Irrelohe" ... ist ein wild lodernder Abgesang auf den Expressionismus, der zugleich die Türen zum Neuland weit aufreißt. (Wiener Zeitung, Edwin Baumgartner). Im Jüdischen Museum Wien ist vom 15.12.04 - 24.4.05 die Ausstellung Franz Schreker: Grenzgänge, Grenzklänge zu sehen, die einen ‚Blick in die Musik- und Operngeschichte am Scheideweg zwischen Jugendstil und Neuer Sachlichkeit, zwischen Romantik und Moderne bietet'. Am 25.1.2005 zeichnet ein Konzert im RadioKulturhaus das Leben Schrekers an einer Auswahl seiner Werke nach: RSO Wien, c. Peter Ruzicka mit Suite aus "Der Geburtstag der Infantin", Vom ewigen Leben, Vorspiel zu einem Drama ua.


BIRTWISTLE

Antiphonies Nach der Aufführung von Harrison Birtwistles originellem und komplexen Werk Antiphonies beim Festival Birtwistle Games (zu Ehren des 70. Geburtstag des Komponisten) durch das Philharmonia Orchestra unter Christoph von Dohnányi mit Pierre-Laurent Aimard am Klavier, wurde das Werk am 12. November 2004 zum 2. Mal in Deutschland (Köln) aufgeführt. Stefan Asbury dirigierte das WDR Symphony Orchestra, mit Nicolas Hodges am Klavier. Betrachtet als die eigene Antwort des Komponisten auf einige musikalische Ideen in Gawain ist Antiphonies kein konventionelles Klavierkonzert, sondern ein dramatisches Werk, aus dem das Klavier letztendlich triumphierend hervortritt. Die Uraufführung 1993 dirigierte Pierre Boulez, mit Philharmonia Orchestra und Joanna MacGregor als Solistin.

Mines of Sulphur Glimmerglass Opera 2004

BENNETT

Mines of Sulphur Die Glimmerglass Opera in Cooperstown, New York, brachte im Juli 2004 eine neue Produktion von Richard Rodney Bennett's stimmungsvollem Thriller The Mines of Sulphur. 1965 erntete die Oper bei der Premiere in London großen Beifall, und bald folgten Aufführungen in Berlin, Stockholm und an der Scala in Mailand. Musical America zur Glimmerglass Produktion: Bennett's Musik unterstützt die Handlung des Dramas wirkungsvoll, und das Ergebnis ist fesselndes Musiktheater. Die New York City Opera wird das Werk 2006 präsentieren.

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rückblick


2005 100. 80. 80. 75. 60. 70. 80. 100.

Geburtstag Geburtstag Geburtstag Geburtstag Geburtstag Geburtstag Geburtstag Geburtstag

Theodor Berger * 18.05.1905 Luciano Berio * 24.10.1925 Pierre Boulez * 26.03.1925 Cristóbal Halffter * 24.03.1930 Vic Hoyland * 11.12.1945 Arvo Pärt * 11.09.1935 Gunther Schuller * 22.11.1925 Eric Zeisl * 18.05.1905

2006 70. 125. 70. 50. 80. 80. 80. 10. 60. 75. 70. 80. 250. 70. 100. 125. 70.

Geburtstag Geburtstag Geburtstag Todestag Geburtstag Geburtstag Geburtstag Todestag Geburtstag Geburtstag Geburtstag Geburtstag Geburtstag Geburtstag Geburtstag Geburtstag Geburtstag

Gilbert Amy * 29.08.1936 Béla Bartók * 25.03.1881 Richard Rodney Bennett * 29.03.1936 Bertolt Brecht † 14.08.1956 Earle Brown * 26.12.1926 Francis Burt * 28.04.1926 Friedrich Cerha * 17.02.1926 Gottfried von Einem † 12.07.1996 Michael Finnissy * 17.03.1946 Mauricio Kagel * 24.12.1931 Ladislav Kupkovic * 17.03.1936 György Kurtág * 19.02.1926 Wolfgang Amadeus Mozart * 27.01.1756 Steve Reich * 03.10.1936 Dmitri Schostakowitsch * 25.09.1906 Karl Weigl * 06.02.1881 Hans Zender * 22.11.1936

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gedenktage


2007 75. 70. 20. 80. 125. 125. 125. 70. 50. 50. 125. 50.

Todestag Geburtstag Todestag Geburtstag Geburtstag Geburtstag Geburtstag Geburtstag Geburtstag Todestag Geburtstag Geburtstag

Eugen d'Albert † 03.03.1932 David Bedford * 04.08.1937 Morton Feldman † 03.09.1987 Michael Gielen * 20.07.1927 Zoltán Kodály * 16.12.1882 Gian Francesco Malipiero * 18.03.1882 Joseph Marx * 11.05.1882 Gösta Neuwirth * 06.01.1937 Thomas Daniel Schlee * 26.10.1957 Othmar Schoeck † 08.03.1957 Karol Szymanowski * 06.10.1882 Julian Yu * 02.09.1957

2008 80. 25. 90. 70. 80. 60. 60. 70. 75. 80.

Geburtstag Todestag Geburtstag Geburtstag Geburtstag Geburtstag Geburtstag Geburtstag Todestag Geburtstag

Cathy Berberian * 04.07.1928 Cathy Berberian † 06.03.1983 Gottfried von Einem * 24.01.1918 Zygmunt Krauze * 19.09.1938 Gerhard Lampersberg * 05.07.1928 Nigel Osborne * 23.06.1948 Peter Ruzicka * 03.07.1948 Tona Scherchen * 12.03.1938 Max von Schillings † 24.07.1933 Karlheinz Stockhausen * 22.08.1928

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gedenktage


VYKINTAS BALTAKAS Werk für Ensemble für ‘das neue werk’ NDR SO, c. Peter Eötvös 24. 02. 2005 · Rolf-Liebermann-Studio Hamburg/D CRISTÓBAL HALFFTER Eritaña aus “Iberia” für Orchester Orquesta Sinfónica de Madrid, c. Rafael Frühbeck de Burgos 30. 12. 2004 · Teatro Real, Madrid/E Palimsesto 1956/2004 für Pauken und Orchester Dresdner Philharmonie, c. Pedro Halffter Alexander Peter, Pauken 05. 02. 2005 · Kulturpalast am Altmarkt Dresden/D ROXANNA PANUFNIK Ave Maria für Chor (SSA) und Orgel c. Anthony Cain, Downe House Choir 15. 12. 2004 · St. Nicolas' Church Newbury/GB WOLFGANG RIHM Rilke: Vier Gedichte für Tenor und Orchester Basel Sinfonietta, c. Emilio Pomárico Christoph Prégardien, T 10. 12. 2004 · Stadtcasino Basel/CH Über-Schrift für 2 Klaviere Klavierduo Andreas Grau & Götz Schumacher 16. 01. 2005 · Konzerthaus, Neuer Saal Wien/A Trio für Flöte, Violine und Violoncello Emmanuel Pahud, fl, Daniel Sepec, vln, Jean-Guihen Queyras, vlc 20. 01. 2005 · Philharmonie Köln/D MAURICIO SOTELO Cuaderno de Danzas I für Violine und Ensemble UNICEF-Veranstaltung, Contempoartensemble c. Mauro Ceccanti, Duccio Ceccanti, vn 06. 12. 2004 · Teatro Pergola Firenze/I Wall of light red für Saxophon und Kammerensemble Klangforum Wien, c. Beat Furrer, Gerald Preinfalk, Sax 06. 12. 2004 · Helmut List-Halle Graz/A

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uraufführungen


MIKE CORNICK 20 Piano Studies in classical, jazz and popular styles für Klavier UE 21233 ANDREAS DORSCHEL (HG.) Dem Ohr voraus - Erwartung und Vorurteil in der Musik Studien zur Wertungsforschung, Bd. 44 UE 26844 MORTON FELDMAN For John Cage für Violine und Klavier UE 21240 GEORG FRIEDRICH HAAS Streichquartett Nr. 4 für Streichquartett und Live-Elektronik Partitur UE 32915 ARVO PÄRT Zwei Wiegenlieder für Gesang und Klavier UE 32749 JAMES RAE Style Workout - Studies in classical, jazz, rock and latin styles für Saxophon (Sopran/ Alt/ Tenor) UE 21323 THOMAS DANIEL SCHLEE Amen. Halleluja op. 57 für Orgel UE 32923 MAURICIO SOTELO Estremecido por el viento für Violine UE 32614 IAN WILSON Veer für Streichquartett Partitur und Stimmen UE 21135

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neuerscheinungen


MIKE CORNICK

Etüden

- ganz

nach Geschmack! 20 Piano Studies in classical, jazz and popular styles UE 21233

Hier werden Etüdenmuffel zu Genießern. Denn mit diesem Rezept ist der Erfolg garantiert. Mit einem Löffel Klassik, einer Prise Jazz und einer Messerspitze Popularmusik gelingt ein stilistischer Rundumschlag. Bei aller Vielfalt wird der angehende Pianist ganz nebenbei in die grundlegenden technischen und gestalterischen Finessen des Klavierspiels eingeführt. Besonders die Tatsache, dass ebendiese Stilvielfalt bereits prägend für die Lehrplanstücke der meisten Prüfungskommissionen ist, macht die vorliegende Ausgabe zur Pflichtlektüre für jeden Schüler.

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neuerscheinungen


LUCIANO BERIO / FRANZ SCHUBERT Rendering Bamberger Symphoniker, c. Jonathan Nott Tudor CD 7131 HARRISON BIRTWISTLE Theseus Game, Earth Dances Ensemble Modern, Martyn Brabbins und Pierre-André Valade, Ensemble Modern Orchestra, c. Pierre Boulez Deutsche Grammophon 20/21 4770702 HARRISON BIRTWISTLE Gawain's Journey, The Triumph of Time, Ritual Fragment Philharmonia Orchestra, London Sinfonietta, c. Elgar Howarth NMC CD D088 HARRISON BIRTWISTLE The Axe Manual - Complete Piano Works Sad Song, Berceuse de Jeanne, Précis, Hector's Dawn Nicolas Hodges, pno Metronome MET CD 1074 MORTON FELDMAN Patterns in a Chromatic Field Charles Curtis, vlc, Aleck Karis, pno Tzadik Composer Series TZ 8002 CD MORTON FELDMAN Violin and Orchestra, Coptic Light SO des Bayerischen Rundfunks, c. Peter Rundel, Isabelle Faust, vln musica viva, col legno WWE CD 20089 LEOS JANÁCEK Das schlaue Füchslein Trickfilm nach Janácek’s Oper: Christine Buffle, Grant Doyle, Richard Coxon, BBS Singers, New London's Children's Choir, Deutsches SO Berlin, c. Kent Nagano Virgin/EMI CD 5 45586 2 KAGEL by MAURICIO KAGEL Anagrama ua. SWR Vokalensemble Stuttgart, c. Mauricio Kagel hänssler CLASSIC CD Nr. 93-054 ERNST KRENEK Klavierwerke Till Alexander Körber, pno Capriccio CD 67078 ERNST KRENEK conducts ERNST KRENEK Orchestral Works NDR Sinfonieorchester, c. Ernst Krenek (NDR Klassik) EMI Classics NDR 10082 JOSEPH MARX Orchestral Songs Bochumer, c. Steven Sloane, Angela M. Blasi, S, Stella Doufexis, MS ASV Sanctuary Classics, CD DCA 1164 ARVO PÄRT Psalom, Summa, Fratres, Es sang vor langen Jahren, Stabat Mater, Quatuor Franz Joseph, c. Christopher Jackson Atma/Musikwelt CD 2310

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neu auf cd + dvd


LUCIANO BERIO Sincronie Kairos Quartett · edition zeitklang ez 90007 LUCIANO BERIO Sincronie Kairos Quartett · edition zeitklang ez 90007 KURT ATTERBERG 6. SInfonie op 10

HUGO ALFVÉN Symphony No. 4 op. 39 Stockholm Philharmonic Orchestra, c. Neeme Järvi BIS-CD-505

L. BERIO Naturale, Chemins II M. FELDMAN Rothko Chapel Christophe Desjardins, Collegium Novum aeon/harmonia mundi AECD 0425

ERNST KRENEK Der Diktator, Das geheime Königreich, Schwergewicht Ensemble Modern, c. Martyn Brabbins und Pierre Boulez Capriccio 60107

KAROL SZYMANOWSKI Król Roger Orchestra and Chorus of the Polish National Opera, c. Jacep Kaspszyk Accord ACD 131-2

FRANZ SCHMIDT Das Buch mit sieben Siegeln MDR-Sinfonieorchester, Michael Schönheit, org, c. Fabio Luisi Querstand/Musikwelt 2 CD 0411 WOLFGANG RIHM Deus Passus, KAROL SZYMANOWSKI Stabat Mater Münchner Rundfunkorchester, Chor des Bayerischen Rundfunks, c. Marcello Viotti, c. Helmuth Rillling Profil/Naxos CD 04035 KAROL SZYMANOWSKI Sämtliche Lieder mit Klavierbegleitung Juliana Gondek & Iwona Sobotka, S, Urszula Kryger, MS, Piotr Beczala, T, Reinhild Mees, pno Channel Classics CCS 19398 (M04) KURT WEILL Royal Palace, Der Neue Orpheus BBC SO, BBC Singers, c. Andrew Davis, Janis Watson, Stephen Richardson, Ashley Holland, Richard Coxon. Capriccio CD 60 106

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neu auf cd + dvd


OPERN und VOKALWERKE Adolf Wölfli Kurzoper . 1980/1981 Libretto vom Komponisten nach Texten von Adolf Wölfli 25’ Nacht Kammeroper 1995-1996/1998 Libretto vom Komponisten nach Texten von Friedrich 75’ Hölderlin aus Hyperion, Empedokles, Oedipus, Briefe Die schöne Wunde Oper in 2 Abschnitten 2002-2003 Libretto vom Komponisten nach Texten von Franz Kafka 150’ Der Landarzt, Edgar Allan Poe The Pit and the Pendulum ua. lied für Tenor und 2 Schlagzeuger 2000 Text von Süsskind von Trimberg 5’ Blumenstück 2000 für 32-stimmmigen Chor, Basstuba und Streichquintett 18’ Text nach dem Siebenkäs’ von Jean Paul Haiku für Bariton und Ensemble 2004 Uraufführung: 24.04.2005, Wittener Tage für Neue Kammermusik 12’ ORCHESTER "... sodaß ich's hernach, gleichsam wie ein schönes Bild ... 1990/1991 im Geist übersehe" für Streichorchester 16’ Descendiendo 1993 für großes Orchester 30’ Violinkonzert 1998 für Violine und Orchester 15’ Torso für großes Orchester 1999-2000/2001 nach der unvollendeten Klaviersonate C-Dur D840 (1825) 40’ von Franz Schubert Natures mortes 2003 für großes Orchester 26’ Opus 68 2003 Alexander Nikolajewitschs Skrjabin 9. Klaviersonate (1913) 10’ für großes Orchester instrumentiert von Georg Friedrich Haas Rondeau 2003 für Ensemble, auch Laien- oder Schülerensemble, -orchester 14’ Konzert für Violoncello und Orchester 2003-2004 für Violoncello und Orchester 30’ Ritual Freiluftmusik für 12 große Trommeln, 2004 3 Blaskapellen und Kirchenglocken ad lib. 75’ Uraufführung: Juli 2005, Klangspuren Schwaz

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werkliste haas


5 Distances für Flöte, Oboe, Klarinette, Fagott und Horn. Partitur UE 21085, Stimmensatz UE 21086 4. Streichquartett Partitur UE 31967, Stimmensatz UE 31968 Sonate op. 20 a für Gitarre solo

1991/92 12’ 1988 10’ 2002

ENSEMBLE Sextett 1982 für 3 Bratschen und 3 Violoncelli 13’ Quasi una Tânpûrâ 1990/1991 für Kammerorchester 28’ "... Schatten ... durch unausdenkliche Wälder" 1992 für 2 Klaviere und 2 Schlagzeuger 24’ Sextett 1992/1996 für Flöte, Klarinette, Schlagzeug, Klavier, Violine und Violoncello 15’ "...." 1994 Doppelkonzert für Akkordeon, Viola und Kammerensemble 14’ "... über den Atem, die Stille und die Zerbrechlichkeit ..." 1994 für 7 Blechblasinstrumente 23’ "... aus freier Lust ... verbunden ..." 1994/1995/1996 für verschiedene Ensemblebesetzung 11’ "... Einklang freier Wesen ..." 1994/1995/1996 für 10 Instrumente 11’ Fremde Welten 1997 für Klavier und 20 Streicher 27’ 1. Streichquartett 1997 für Streichquartett 30’ 2. Streichquartett 1998 für Streichquartett 18’ "In iij Noct." 3. Streichquartett 2001 für Streichquartett 40 - 60’ 4. Streichquartett 2003 für Streichquartett und Live-Elektronik 25’ Monodie 1998/1999 für 18 Instrumente 15’ Nach-Ruf ... ent-gleitend ... 1999 für Flöte, Oboe, Klarinette, Violine, Viola und Violoncello 16’ Wer, wenn ich schriee, hörte mich ... 1999 für Schlagzeug und Ensemble 25’

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ENSEMBLE (Fortsetzung) in vain 2000 für 24 Instrumente 70’ tria ex uno 2001 für Flöte, Klarinette, Schlagzeug, Klavier, Violine und Violoncello 12’ "für Hans Landesmann" 2001-2002 für 12 Instrumente 7’ SOLOINSTRUMENT "... aus freier Lust ... verbunden ..." für verschiedene Soloinstrumente Solo für Viola d'amore für Viola d'amore de terrae fine für Violine solo flow and friction für Sechzehnteltonklavier zu 4 Händen ein Saitenspiel für umgestimmte Diskantzither Ein Schattenspiel für Klavier und Live-Elektronik Finale für Flöte

1994/1995/1996 11’ 2000 15’ 2001 21’ 2001 9’ 2002 4’ 2004 10’ 2004 10’

PROJEKTE Werk für Chor und Orchester (in Besetzung von Mozart’s Requiem) Uraufführung: Mozarteum, 4.12.2005 Salzburg/A Werk für Orchester (Cleveland Orchestra, c. Franz Welser-Möst) Uraufführung: März 2006 Cleveland/USA Werk für Orchester Uraufführung: Donaueschinger Musiktage, Oktober 2006 Werk für 15 Instrumentalisten (Remix Ensemble) Uraufführung: November 2006 Porto/P

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IMPRESSUM Universal Edition A-1015 Wien, Postfach 3, Austria Tel +43-1-337 23 - 0, Fax +43-1-337 23 - 400 www.universaledition.com Chefredaktion: Angelika Dworak und Eric Marinitsch Beiträge: Bálint András Varga, Eric Marinitsch, Angelika Dworak, Rebecca Dawson und Marion Hermann Design: Egger & Lerch, Wien Fotonachweis: Eric Marinitsch (11), Helmut Wiederin, Johanna Kemptner, Theater am Neumarkt Zürich / Caroline Minjolle, Opus Arte, Nobert Croonenberg BNO, Kertész Gyula/Hunnia Filmstudio, Pfeifer, Kurt Weill Foundation, Dimo Dimov / Volksoper Wien, George Mott / Glimmerglass Opera, CDs: BIS, aeon/harmonia mundi, Capriccio, Accord.

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