UE Newsletter Herbst 2004 Deutsch

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05 La Biennale di Venezia.

Keine Weltausstellung der Musik ohne die UE. 1 Uraufführung, 10 Konzerte

17 Sir Harrison. 70. Geburtstag

von Harrison Birtwistle in London weiter gefeiert: mit Birtwistle Games.

29 Erstens, vergeßt nicht, kommt das Fressen ...

75 Jahre Skandal- und Erfolgsgeschichte "Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny”

30 Schreker. Out of Copyright. Die Schutzfrist läuft aus, das Interesse nimmt zu. Anhang: Werke-Überblick.

Arvo Pärt akademisch geehrt prominent gefeatured weltweit gehört Æstonishing Arvo

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Inhalt

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AKTUELLES Geschäftsleitung — 4 UE Website — 4 FESTIVALS La Biennale di Venezia — 5 - 6 Settembre Musica Torino — 7 - 9 Zaterdag Matinee, Entartete Musik — 10 - 11 Lucerne Festival — 12 - 13 Klangspuren Schwaz — 14 - 15 KOMPONISTEN Birtwistle — 16 - 17 Pärt — 18 Halffter — 19 Baltakas — 20 Boulez — 21 Berio — 22 Rihm — 23 Sawer — 24 Mahler / Schnyder — 25 Panufnik — 25 Wilson — 26 Haas — 27 Stockhausen — 28 Sotelo — 28 Weill — 29 Schreker — 30 Janacek — 31 Schönberg — 31

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Liebe Leserin, lieber Leser,

WIEDERENTDECKT Foerster — 32 Braunfels — 32 RÜCKBLICK Baltakas — 33 Cerha — 33 Staud — 34 Dallapiccola — 34 GEDENKTAGE — 36 - 37 URAUFFÜHRUNGEN — 38 - 39 NEUERSCHEINUNGEN — 40 - 41 NEU AUF CD + DVD — 42 - 43 WERKLISTE Schreker — 44 - 46

Sie halten die erste Ausgabe des neu gestalteten UE-Newsletters in Händen. Seit 1996 informieren wir 4 mal pro Jahr über unsere Komponisten, ihr aktuelles Schaffen, über Neuigkeiten und Wissenswertes aus unserem Verlagsprogramm. Newsletter und Website definieren eine neue, partnerschaftliche Beziehung zwischen Musikschaffenden, Veranstaltern und der UE. Neben den bekannten Rubriken wird jeder Newsletter von jetzt ab im Anhang den Werkeüberblick eines Komponisten enthalten. In der vorliegenden Ausgabe, der sog. Herbstnummer (September bis November 2004) ist das bereits wiederentdeckte und noch wieder zu entdeckende Werk von Franz Schreker inkludiert. Wir hoffen, dass unser neuer, handlicher Newsletter weiterhin imstande ist, Ihre Neugierde auf UEKomponisten zu nähren. Die Redaktion

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WWW.UNIVERSALEDITION.COM

UE-Website jetzt mit noch mehr GESCHÄFTSFÜHRUNG

Wer leitet die Universal Edition? Seit 1. Jänner 2004 liegt die Geschäftsführung der UE in den Händen von vier Personen: Johann Juranek (Vorsitzender des Vorstandes), Astrid Koblanck (Autorenkontakte, Copyright, Lizenzen, Leihmaterial), Hans Musser (Finanzen, Vertrieb, Marketing) und Robert Thompson (Katalogentwicklung, Verlag, Promotion). Sitz der UE ist Wien, zwei weitere Geschäftsstellen befinden sich in London und New York. Ein weltweites Netz an Vertretungsverträgen mit Partnerverlagen garantiert eine flächendeckende Marktpräsenz.

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aktuelles

Service Die Website der Universal Edition www.universaledition.com hat sich zu einem unverzichtbaren Informationstool für unsere Kunden entwickelt, das ständig verbessert, erweitert und aktualisiert wird. Mit einem Klick auf die Rubriken Unternehmen, Komponisten, Aktuelles, Musiknoten, Leihwerke, Lizenzen und Performance Database finden Sie Antworten auf fast alle Ihre Fragen! Seit Februar 2004 können Sie im UE-Shop bedienerfreundlich weltweit alle Produkte des UE-Editionskataloges online bestellen!


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LA BIENNALE DI VENEZIA

Weltausstellung der Musik Die Biennale di Venezia war schon immer eine Leistungsschau. Mit dem 48. Internationalen Festival für zeitgenössische Musik (14.-23. 10.04) geht die Biennale 2004 zu Ende. Giorgio Battistelli (Foto), der künstlerische Leiter der diesjährigen Biennale hat Werke von 55 Komponisten aus 26 Ländern nach Venedig geholt. Selbst Komponist von internationalem Renommé hat Battistelli mit diesem Festival die Vision einer "Weltausstellung der

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Musik" verwirklicht, wobei das Orchester dem Komponisten als Instrument zur Verfügung steht. 8 Klangkörper kommen zum Einsatz und bestreiten 20 Konzerte. Prestigevoller Auftakt ist am 14. 10. ein Festkonzert im neu renovierten Saal des Teatro La Fenice mit Arvo Pärts Como cierva sedienta für Sopran und Orchester als italienische Erstaufführung, Bernhard Kontarsky leitet das Orchestra del Teatro La Fenice mit der Sopranistin Patricia Rozario. Dem folgt eine beeindruckende Serie von Erstaufführungen von Werken aus dem Katalog der Universal Edition: Johannes Maria Staud Black Moon (14.), Beat Furrer nuun (14.), Harrison Birtwistle Endless Parade (19.), Vykintas Baltakas Poussla (20.), David Sawer Piano Concerto (21.), Luciano Berio Stanze (22.), Wolfgang Rihm La lugube gondola (23.). Georg Friedrich Haas' Wer wenn ich schriee, hörte mich...(14.) Als Auftragswerk der Biennale kommt schließlich auch Licht/ung von Ian Wilson am 17. Oktober zur Uraufführung. Johannes Debus dirigiert das Orchestra dell'Arena di Verona. Infos: www.labiennale.org 5

biennale di venezia


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V E N E Z I A LAM U S I C A ILM O N D O DIRETTORE GIORGIO BATTISTELLI gio. 14 ottobre - ore 18.00

Teatro Malibran

KLANGFORUM WIEN MUSICHE DI G. F. HAAS, J. M. STAUD, B. FURRER

gio. 14 ottobre - ore 20.00

Teatro La Fenice

ORCHESTRA E CORO DEL TEATRO LA FENICE

mer. 20 ottobre - ore 21.00

Teatro Malibran

ORCHESTRA DELLA TOSCANA MUSICHE DI J. L. HERVÉ, I. FEDELE Y. MARESZ, V. BALTAKAS

gio. 21 ottobre - ore 21.00

Teatro Malibran

MUSICHE DI A. PÄRT, O. NEUWIRTH, L. NONO

ORCHESTRA DELL’ARENA DI VERONA

gio. 14 ottobre - ore 22.30

MUSICHE DI F. INCARDONA, P. FURLANI D. SAWER, I. NILSSON

Sala Rossi (Teatro La Fenice)

KLANGFORUM WIEN MUSICHE DI S. SCIARRINO

ven. 22 ottobre - ore 18.00

Teatro Piccolo Arsenale

Teatro Malibran

ORCHESTRA SINFONICA DEL FRIULI VENEZIA GIULIA

ORQUESTA DE LA COMUNIDAD DE MADRID

ven. 22 ottobre - ore 20.00

ven. 15 ottobre - ore 20.00

MUSICHE DI J.M. SÁNCHEZ-VERDÙ, G. ERKOREKA F. ROMITELLI, L. DE PABLO

sab. 16 ottobre - ore 20.00

Teatro Malibran

ORQUESTA DE LA COMUNIDAD DE MADRID

MUSICHE DI J. GOMELSKAYA, I. ZEBELJAN E. SAMMOUTIS, N. KODJABASHIA

Teatro alle Tese

ORCHESTRA SINFONICA NAZIONALE DELLA RAI MUSICHE DI S. BELLON, K. SAARIAHO, L. BERIO

ven. 22 ottobre - ore 23.00

MUSICHE DI A. POSADAS, H. KYBURZ, F. GUERRERO

Capannone del Petrolchimico, Marghera

dom. 17 ottobre - ore 20.00

CONCERTI DI MUSICA ELETTRONICA

Teatro Malibran

MARTUX_M / PAN SONIC

ORCHESTRA DELL’ARENA DI VERONA

sab. 23 ottobre - ore 18.00

MUSICHE DI M. PINTSCHER, I. WILSON, R. VACCA, H.W. HENZE

MUSICHE DI M. VAN DER AA, P. VIR L. FRANCESCONI, G. LIGETI

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FESTIVALINTERNAZIONALE VENEZIA14/23 DIM U S I C A CONTEMPORANEA OTTOBRE2004

FONDAZIONE TEATRO LA FENICE DI VENEZIA

lun. 18 ottobre - ore 20.00

Teatro Piccolo Arsenale

ORCHESTRA SINFONICA DEL FRIULI VENEZIA GIULIA

Teatro Piccolo Arsenale

ASKO ENSEMBLE sab. 23 ottobre - ore 20.00

Teatro Malibran

ORCHESTRA DEL TEATRO LA FENICE

MUSICHE DI S. SOLOVIC, V. TARNOPOLSKY, K. GLOWICKA, A. PEÇI

MUSICHE DI M. LINDBERG, W. RIHM, T. DUN, F. TAMURA

mar. 19 ottobre - ore 21.00

sab. 23 ottobre - ore 23.00

Teatro Malibran

Capannone del Petrolchimico, Marghera

ORCHESTRA DELLA TOSCANA

MASS / FRAME / RICHIE HAWTIN

MUSICHE DI B. DEAN, H. BIRTWISTLE, G. VERRANDO, M. A. TURNAGE

WWW.LABIENNALE.ORG

CONCERTI DI MUSICA ELETTRONICA


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SETTEMBRE MUSICA

Die optischen Täuschungen in Turin Enzo Restagno und Roman Vlad haben es über die letzten Jahre geschafft, den musikalischen Blick im September auf Turin zu richten. Sie sind die kreativen Köpfe des Festivals Settembre Musica, das - wie kein anderes Festival Italiens Musik unterschiedlichster Kulturen, Stile und Zeitepochen umfasst, und bei näherer Betrachtung gleich einer optischen Täuschung kein diffuses, sondern ein clever durchdachtes, harmonisches Konzept vermittelt, das so gut wie jedem Musikliebhaber etwas Überraschendes oder Kulinarisches bietet. Traditionell liegt ein Schwerpunkt des Festivals auf zeitgenössischer Musik, mit einem Komponisten im Zentrum, dessen Werk repräsentativ vorgestellt wird. Dieser Komponist ist 2004 Arvo Pärt. Pärt wurde von Enzo Restagno dabei auch maßgeblich in die Programmgestaltung des Festivals einbezogen. Zahlreiche Wunschinterpreten des Komponisten (Hilliard Ensemble, Tõnu Kaljuste, Estonian Philharmonic Chamber Choir, Paul Hillier,

Xenia Ensemble, etc) konnten engagiert werden. Parallel zu der über mehrere Monate dauernden Zusammenarbeit entstand auch ein Buch über Arvo Pärt, das Enzo Restagno am 7. September präsentiert. Es basiert zum einen auf im Sommer 2003 geführte, ausführliche Gespräche mit Restagno, zum anderen enthält es einige wichtige Beiträge namhafter Pärt-Experten (wie Leopold Brauneiss, Paul Hillier, Jordi Savall, Armin Brunner, Helga de la Motte). In sieben Konzerten (vom 6. - 12. September) werden die wichtigsten Werke der jüngsten Schaffensperiode Pärts präsentiert, einige werden bei dieser Gelegenheit zum erstenmal in Italien zu hören sein: Lamentate, In Principio, Wallfahrtslied, Most Holy Mother of God.

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settembre musica


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to know the music of

Arvo Pärt September 6-12, 2004 six free concerts and a panel with the composer

Orchestra Sinfonica Nazionale della Rai Tallin Chamber Orchestra Estonian Philharmonic Chamber Choir Hilliard Ensemble Xenia Ensemble Tõnu Kaljuste Paul Hillier Momo Kodama Te Deum Miserere Stabat Mater De profundis Lamentate Sinfonia n. 1 In principio Kanon Pokajanen ....

torino settembre musica info

phone +39.011.4424777 • www.comune.torino.it/settembremusica


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Settembre Musica erinnert sich in einem Gedächtniskonzert am 25.9. an Luciano Berio, der dem Festival über viele Jahre freundschaftlich verbunden war, und dessen Werk oft im Mittelpunkt stand. Pierre Boulez und das Ensemble Intercontemporain, sowie die Solisten Luisa Castellani und Christophe Desjardins interpretieren 3 Schlüsselwerke Berios: Chemin II für viola und 9 Instrumente, Différences für 5 Instrumente und Tonband sowie Folk Songs für Mezzosopran und 7 Instrumente. Im zweiten Teil des Konzertes ist Boulez' Dérive 2 zu hören. Weill und Brecht sind treue Gäste in Turin. Am 15. September macht

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das Ensemble Modern unter HK Gruber auf seiner Dreigroschenoper-Tournée Station in Turin (die Tournée wird fortgesetzt in Rimini, Gütersloh, Essen und Wien). Die konzertante Aufführung folgt natürlich der neuen, kritischen Ausgabe der Dreigroschenoper. Das Arditti Quartet wird in Turin am 16. September mit einem Harrison Birtwistle Programm zu hören sein: Birtwistles Meditations on Paul Celan, Pulse Shadows. Das detaillierte Programm ist unter www.comune.torino.it/settembremusica zu finden.

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2004 2005

Entartete Musik

Symphonic music

Chamber music

Operas

44 concerts • Concertgebouw Amsterdam • September until June

Information: 00 31 35 6775048 info@zaterdagmatinee.nl www.zaterdagmatinee.nl


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ZATERDAG MATINEE

Amsterdamer Hommage an die Verfemten Jan Zekveld widmet seine traditionsreiche, bedeutsame Konzertreihe im Amsterdamer Concertgebouw ("Zaterdag Matinee") in der kommenden Saison der sogenannten entarteten Musik. Sie beginnt am 18.9.2004 mit einer konzertanten Aufführung von Franz Schrekers Oper Der ferne Klang und endet am 4.6.2005 mit Arnold Schönbergs Erwartung. Die Meisterwerke, die dabei erklingen werden, kehren die Absurdität und die Tragik einer noch gar nicht so weit zurückliegenden historischen Epoche hervor. So wird Alexander Zemlinskys Einakter Der Zwerg zusammen mit der auf demselben Stoff basierenden Pantomime Schrekers, Der Geburtstag der Infantin gekoppelt (13.11) ; Schreker und Zemlinsky kommen auch am 28.5. zum Zug, zusammen mit dem Vorspiel und Prolog aus Walter Braunfels Oper Die Vögel und Karol Rathaus' Ballett Der letzte Pierrot. Kurt Weill wird mit Das Berliner Requiem (11. 12.) vertreten sein, Egon Wellesz mit zwei Werken (darunter dem UE-Stück Vorfrühling für Orchester am 20.11.) Es kommt zu Wiederentdeckungen, etwa Hans Krásas frü-

Der ferne Klang, 1917 (Richard Tauber und Eva van der Osten) hen Vier Orchesterliedern (12.2.), Hans Gáls Von ewiger Freude für Stimmen, Chor und Instrumente (2.10.) oder Wilhelm Grosz' Achtung, Aufnahme! (26.3.). Parallel zu dieser Reihe wird auch der zeitgenössischen Musik Rechnung getragen: die zahlreichen Berio-Werke ergeben ein Komponistenporträt; Boulez dirigiert sein Domaines (26.2.) und Rihms Sphäre um Sphäre wird Bruckners Achter Symphonie gegenübergestellt (11.9.). 11

zaterdag matinee


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lucerne festival academy 2005

lucerne festival academy pierre boulez artistic director master class for string quartets walter levin / helmut lachenmann August 12 – 19, 2005

lucerne festival academy orchestra pierre boulez principal conductor ensemble intercontemporain instrumental tutors August 20 – September 9, 2005

master class in conducting pierre boulez artistic director

2005

August 31 – September 3, 2005

Application deadline: January 15, 2005

w w w. l u c e r n e f e s t i v a l . c h Phone: 0041 (0)41 226 44 47/49 Fax: 0041 (0)41 226 44 60 Mail: academy@lucernefestival.ch


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dem Ensemble Intercontemporain und dem Luzerner Musikkonservatorium ausgewählte Werke des 20. und 21. Jahrhunderts einstudieren und aufführen. LUCERNE FESTIVAL

Lucerne Festival Academy Das Thema des diesjährigen Lucerne Festival ist die Freiheit. Außerdem gibt es eine neues Projekt, die Lucerne Festival Academy. Mit der Gründung dieser Akademie will Lucerne Festival das Bekenntnis und das Engagement für die Musik der Moderne verstärken und deren qualitativ fundierte Vermittlung und Interpretation entscheidend fördern. Demgemäß ist Pierre Boulez als künstlerischer Leiter auserwählt worden, dieses spannende Vorhaben in Gang zu setzen. Zwischen dem 28. August und 16. September werden 120 hochtalentierte junge Künstler in enger Zusammenarbeit mit Pierre Boulez,

Die Academy verfügt über die besten und erfahrensten Lehrer, die es im Bereich der zeitgenössischen Musik gibt. Boulez selbst führt eine Meisterklasse für junge Dirigenten, und Harrison Birtwistle, der anlässlich seines 70. Geburtstages gefeiert wird, arbeitet Seite an Seite mit Studenten der Festival Academy. Höhepunkt dieser Zusammenarbeit ist ein Aufführungs-Workshop, bei dem eine Auswahl seiner Kammerwerke aufgeführt wird. Während des Festivals werden noch Earth Dances gespielt (am 16.9., Festival Academy Orchestra unter Pierre Boulez) und drei seiner Hauptwerke: Tragoedia, Secret Theatre (auch am 14.9.) und Ritual Fragment (Susanna Mälkki dirigiert das Ensemble Intercontemporain am 29.8. Informationen: www.lucernefestival.ch

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Lucerne Festival


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FESTIVALPROGRAMM 10.9. Tiroler Symphonieorchester Innsbruck · GAIDA Ensemble · Dirigent · O. Elts · Violine · P. Kopatchinskaja · Trompete · S. Stoianov · G. Ligeti · Z. Kodály · V. Baltakas · ÖE · O. M. Zykan · UA 11.9. Vytautas Landsbergis · Vykintas Baltakas · Gespräch · GAIDA Ensemble · Dirigent · V. Baltakas · Violine · I. Arditti · Sopran · N. Pschenitschnikova · V. Baltakas · UA · K. Lang · UA · R. Šerkšnyté · UA 12.9. Windkraft Tirol · Dirigent · K. de Roo · Alt · N. Stutzmann · S. Gubaidulina · UA · F. Schreyer · UA · W. Rihm · E.-S. Tüür · O. M. Zykan · ZYKAN MUSIK REDEN · Arditti Quartet · G. Ligeti · V. V. Jurgutis · O. Narbutaité · UA · A. Szöllösy 14.9. Stipendiaten des Ensemble Modern · Dirigent · K. J. Edusei · Schlagzeug · R. Ogawa · S. Pollkötter · Klavier · H. Heinmaa · J.-Y. Song · KH Stockhausen · M. Lindberg · A. Fabian 16.9. Beat Furrer · Jannis Kounellis · Gespräch · Übersetzung · E. Schwaiger · Chordos Quartett · R. Šerkšnyté · ÖE · Th. Amann · UA · O. Rajewa · UA · H. Seidl · UA 17.9. Gunter Schneider hört Beat Furrer · Klangforum Wien · Dirigent · B. Furrer · B.Furrer · UA 18.9. Beat Furrer hört György Kurtág · Internationale Ensemble Modern Akademie Konzert · Dirigent · F. Ollu · G. Kurtág · KH Stockhausen 19.9. EU-Kommissar Franz Fischler · Vortrag · László Darvasi · Lesung · M. Knapp · Einführung· Márta und György Kurtág · Klavier · Játékok 22.9. Rujana Jeger · Lesung · Sabine Gruber · Einführung 23.9. Georg Friedrich Haas hört Wolfgang Rihm · Minguet Quartett · Kurator · Wolfgang Rihm · W. Rihm · J. Olsen · UA · M. Illés · UA · J. Motschmann · UA 24.9. Slowind · the next step · Posaune · V. Globokar · V. Globokar · B. Turel · UA · V. Globokar · U. Rojko · L. Vrhunc · V. Globokar · H. Delago · UA 25.9. Ensemble Modern · Dirigent · P. Eötvös · Cello · E. Böcker · Flöte · D. Wiesner · Klarinette · R. Diry · Sprecher · O. Ebrahim · Trompete · V. Garvie · Klangregie · N. Ommer · Peter Eötvös 26.9. Swarovski Musik Wattens · Dirigenten · F. Schieferer · V. Globokar · Sprecher · F. Mitterer · W. Pirchner · V. Globokar KINDERPROGRAMM 7.8. Hör- und Komponiernachmittag 4.9. Hör- und Komponiernachmittag 5.9. Workshop · Ensemble „Musik zum Anfassen“ 5.9. Konzert · Ensemble „Musik zum Anfassen“ 10.9. Probenbesuch · Windkraft Tirol 22.9. Probenbesuch · Minguet Quartett 12.9. Konzert · Windkraft Tirol BACKSTAGEPROGRAMM 10.9 Generalprobenbesuch mit Reinhard Schulz · Tiroler Symphonieorchester Innsbruck 10.9. Klangspuren Eröffnung 11.9. Hörspaziergang mit Otto M. Zykan 11.9. Mitternachtsjause mit V. Baltakas und V. Landsbergis 12.9. Essen mit Arditti Quartet 14.9. IEMA-Besuch mit Gunter Schneider 14.9. Hörspaziergang · Spanferkel-Essen 15.9. IEMA-Besuch mit Gunter Schneider 18.9. Pilz- und Kräuterwanderung 25.9. Stadthörspaziergänge mit A. Ritter, H. Schlögl und M. Heubacher-Sentobe 26.9. Mittagessen mit Swarovski Musik Wattens · Besuch der Prometheuskuppel 26.9. Abschlussfeier mit Aki Kaurismäkis „Total Balalaika Show“ Klangspurengasse 1/Ullreichstr. 8a · A 6130 Schwaz T +43 5242 73582 · F +43 5242 7358220 · www.klangspuren.at · info@klangspuren.at


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KLANGSPUREN SCHWAZ

Im Westen viel Neues Die Klangspuren Schwaz, die 2004 ihren 10. Geburtstag feiern, haben sich zu einem repräsentativen Festival für zeitgenössische Musik entwickelt. Unter der Leitung von Maria-Luise Mayr, Peter Paul Kainrath und Reinhard Schulz bleiben sie dem Konzept treu, neben dem Spektrum neuen österreichischen Komponierens schwerpunktmäßig Länder oder Regionen in musikalischer Hinsicht zu durchleuchten. Die Konzerte finden oft an ungewöhnlichen Orten statt, wie Fleckviehversteigerungshalle Rotholz, Binder Holz Jenbach oder Swarovski Kristallwelten. Heuer wird auch ein umfangreiches Rahmenprogramm angeboten, mit Hörspaziergängen, Probenbesuchen, Komponieren mit Kindern etc. Infos: www.klangspuren.at. Aus Litauen steht Vykintas Baltakas mit einer Uraufführung und weiteren Werken (10. und 11.9.) am Programm (s. Baltakas-Artikel). Das Minguet Quartett präsentiert 2 Streichquartette von Wolfgang Rihm, der 3 seiner Schüler vorstellen wird, die im Auftrag der Klangspuren Streichquartette komponiert haben (23.9.).

Georg Friedrich Haas, dem die Klangspuren 2005 eine Personale widmen, arbeitet bereits an Ritual, einem Werk für 12 große Trommeln und 3 Blaskapellen, das die Klangspuren anlässlich der Tiroler Landesausstellung im Juli 2005 unter freiem Himmel in der Gebirgslandschaft von Galtür/Tirol uraufführen werden.

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South Bank Centre

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London

Royal Festival Hall Queen Elizabeth Hall Purcell Room

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Box Office 08703 800 400 www.rfh.org.uk/birtwistle

Birtwistle A Celebration of Harrison Birtwistle 20 Oct - 11 Nov 2004

ENDYMION

PHILHARMONIA ORCHESTRA

Wed 20 Oct PR 7.30pm Kawai Shiu conductor* Melinda Maxwell oboe, Helen Tunstall harp Claire Booth soprano, Andrew Watts counter-tenor Bach (arr. Birtwistle)Three Cantata Arias Birtwistle Nenia, The Death of Orpheus* Birtwistle Linoi Kawai Shiu Quartet Desire (World premiere) Birtwistle Orpheus Elegies

Thu 4 Nov RFH 7.30pm Christoph von Dohnányi conductor Philip Pickett / New London Consort Joanne Lunn soprano, Michael George baritone David Roblou organ/virginals John Dowland His Delight – Mirth and Melancholy Birtwistle The Shadow of Night Dowland In darkness let me dwell Birtwistle Night’s Black Bird (London premiere)

LONDON SINFONIETTA

LONDON SINFONIETTA

Thu 28 Oct QEH 7.45pm David Atherton conductor Paul Silverthorne viola, Mark van de Wiel clarinet Birtwistle Ritual Fragment Scelsi Kya Birtwistle Silbury Air Feldman The Viola in My Life II Birtwistle Secret Theatre

Sat 6 Nov QEH 7.45pm Pierre-André Valade conductor Nicolas Hodges piano, London Sinfonietta Voices Birtwistle The Axe Manual Birtwistle ...agm... Birtwistle Theseus Game

PHILHARMONIA ORCHESTRA

Tue 9 Nov RFH 7.30pm BBC Symphony Orchestra Martyn Brabbins conductor John Daszak Kong, Rebecca von Lipinski Pearl Stephen Richardson, Richardson , Roderick Williams, Williams , Claire Booth & Susan Bickley

Sun 31 Oct RFH 7.30pm Christoph von Dohnányi conductor Pierre-Laurent Aimard piano Birtwistle Antiphonies Birtwistle Earth Dances

ROYAL NORTHERN COLLEGE OF MUSIC WIND ORCHESTRA & BIG BAND Sun 31 Oct RFH 6pm Birtwistle Panic plus Big Band Jazz

ARDITTI QUARTET NASH ENSEMBLE Tue 2 Nov QEH 7.45pm Martyn Brabbins conductor conductor, Claron McFadden soprano Birtwistle Pulse Shadows

PIERRE-LAURENT AIMARD piano Wed 3 Nov QEH 7.45pm Birtwistle Harrison’s Clocks Nos. 2, 3, 4 & 5 Messiaen Pieces from ‘Catalogue d’o iseaux’ PLUS WORKS BY Ravel, Bartók & Ligeti

THE SECOND MRS KONG

Birtwistle The Second Mrs Kong (London premiere, concert staging)

BBC SINGERS & CHOIR OF WESTMINSTER ABBEY Thu 11 Nov Westminster Abbey 7.30pm Stephen Layton conductor conductor, James O’Donnell director/organ Royal Academy of Music Brass Ensemble Birtwistle Sonance 2000 Tudor Anthems by Byrd Byrd,, Taverner & Tye Birtwistle Motets from The Last Supper Birtwistle Tenebrae David Messiaen Messe de la Pentecôte Pierre de Manchicourt Missa Veni Sancte Spiritus Plus talks, a study day and an exhibition of Harrison Birtwistle’s drawings


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SIR HARRISON

Birtwistle Games in London Zur Feier seines 70. Geburtstages kennzeichnen insgesamt 10 Konzerte zwischen 20. Oktober und 11. November 2004 das außergewöhnliche musikalische Schaffen von Harrison Birtwistle, im Festival Birtwistle Games, das zum Teil vom Komponisten selbst konzipiert wurde und in der Londoner Royal Festival Hall und Queen Elizabeth Hall stattfindet. Das Endymion Ensemble präsentiert am 20. Oktober Linoi und Nenia, the Death of Orpheus, die London Sinfonietta spielt ihre eigenen Kompositionsaufträge Ritual Fragment und Secret Theatre neben Silbury Air (28.10.), und in einem Konzert mit Philharmonia unter Christoph von Dohnányi am 31.10. (Solist: Pierre-Laurent Aimard) wird schließlich die volle Energie von Earth Dances gepaart mit Antiphonies zum Ausdruck gebracht.

Ensemble / Claron McFadden / Martyn Brabbins) erklingt am 2.11., das frühe Werk Précis ist Teil eines langen Klavierabends mit Aimard am 3.11., und am 4.11. gibt es noch ein zweites Konzert von Philharmonia. Am ersten Novemberwochenende wird ein Workshop zu The Second Mrs Kong angeboten, in dem Birtwistle selbst einen der Vorträge hält, und im zweiten Konzert der London Sinfonietta wird das raffinierte und spannende …agm… präsentiert. Am 9.11. wird schließlich die Premiere der faszinierenden, vielschichtigen Oper The Second Mrs Kong in einer konzertanten Aufführung zu hören sein (BBC SO unter Martyn Brabbins).

Im November wird es sieben Konzerte an neun Tagen geben: Pulse Shadows (Arditti Quartett / Nash

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FESTIVALHERBST

Æstonishing Arvo Die Rede ist - natürlich - von Arvo Pärt. Sein Werk steht im Mittelpunkt einer ganzen Reihe von wichtigen Konzertereignissen dieses Musikherbstes. Dabei ist Italien zweifelsfrei der Hauptschauplatz: Von der Accademia Nazionale di Santa Cecilia gerade als Ehrenmitglied in die Akademie aufgenommen, ist Pärt featured composer der Settembre Musica Turin (s. Bericht auf S. 7-9 dieser Ausgabe). Weiter geht es in Venedig: Dass die renommierte Biennale di Venezia am 14. Oktober mit Arvo Pärts Como cierva sedienta (für Sopran und Orchester) eröffnet wird, reiht sich in die sichtbare Wertschätzung des Komponisten in Italien.

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Das Interesse an Pärts Musik ist jedoch nicht auf Italien beschränkt. Vom 20.-24.10. findet ein Arvo Pärt Festival im niederländischen Groningen/Leeuwarden statt. Veranstalter ist das Noord Nederlands Orkest unter der künstlerischen Leitung von Marcel Mandos. Der Titel des Festivals ist Æstonishing Music - Musik aus Estland in Konfrontation mit der Musik von Arvo Pärt. Mehrere wichtige Werke Pärts werden bei dieser Gelegenheit in den Niederlanden zum erstenmal zu hören sein, darunter Lamentate (für Klavier und Orchester), In Principio (für Chor und Orchester) und Wallfahrtslied (für Männerchor und Streichorchester). Unter den zahllosen Konzerten dieses Herbstes sei noch die deutsche Erstaufführung von Lamentate in der Philharmonie Berlin erwähnt (Deutsches SO, c. Simone Young, Alexei Lubimov, Klavier).


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HALFFTER

Spanische Klänge Zum 100. Geburtstag des Orquesta Sinfónica de Madrid wurde Cristóbal Halffter als Composer in residence eingeladen, ein durch und durch spanisches Werk zu schreiben. Die Wahl fiel auf Isaac Albeniz' Klavierzyklus “Iberia”. Enrique Fernández Arbós, ehemaliger Chefdirigent des Orchesters und Freund Albeniz’, orchestrierte nach dem Tod Albeniz' 5 der 12 Klavierstücke, die heute zum Populärsten der spanischen Orchestermusik gehören. Halffter nahm sich das Stück Eritaña vor. Er strebte dabei keine einfache Orchestrierung an, sondern eine Umarbeitung der Klavierstimme, die dem Orchester die Rolle des Hauptinstrumentes verleiht. Uraufführung: Eritaña für Orchester, c. Frühbeck de Burgos,

30.12.2004, Teatro Real in Madrid. Im Auftrag der Michigan University schrieb Halffter Triada für Violine, Klarinette und Klavier, Uraufführung am 14.11.2004, Verdehr-Trio, Phillips Collection, Washington. Adagio en forma de rondó für Orchester, das Halffter ganz im Bann der verheerenden Anschläge auf das World Trade Center am 11. September 2001 schrieb und das am 4. August 2003 bei den Salzburger Festspielen durch die Wiener Philharmoniker uraufgeführt wurde, erfährt nun seine deutsche Erstaufführung: Am 10.9.2004 dirigiert Semyon Bychkov, der schon die Uraufführung leitete, das WDR SO Köln in der Kölner Philharmonie.

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BALTAKAS

Europa wächst zusammen Dieses Zitat stammt aus der Einleitung zum Programmheft der Klangspuren Schwaz und weist auf den diesjährigen Schwerpunkt hin: Musik aus den neuen Beitrittsländern der EU bestimmt das Profil des Tiroler Festivals. Gleich das erste Konzert (10.9.) bringt neben Zoltán Kodály und György Ligeti die revidierte Fassung von Vykintas Baltakas Poussla für solistisches Ensemble und Orchester, in dem die litauische Volksmusik die Klangsprache unverkennbar beeinflusst. Weiter geht es mit einem Gespräch zwischen dem Komponisten und dem ehemaligen litaui20

baltakas

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schen Ministerpräsidenten, dem Musikwissenschaftler Vytautas Landsbergis, gefolgt von einem Konzert des Gaida Ensembles unter Baltakas' Leitung: ein neues Lied des im Entstehen begriffenen Liederzyklus mit oder ohne Stimme wird uraufgeführt, nach Das Lied für Klavier und Tonband sowie anderes Lied. Double für Sopran und Instrumente (11.9.). Baltakas, dessen Musiktheater Cantio im Mai 2004 bei der Münchener Biennale für großes Aufsehen sorgte, schreibt zwei weitere Lieder im Auftrag von “das neue werk” Hamburg (Uraufführung Februar 2005) und der Wittener Tage für neue Kammermusik 2005.


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EUROPAWEIT

Essential Boulez Unter diesem Titel dirigiert Pierre Boulez fünf Konzerte mit dem London Symphony Orchestra, mit eigenen Werken und Kompositionen, die ihm als Inspiration gedient haben. So setzt er sein Dérive 2 Mahlers Siebenter gegenüber, oder verbindet seine eigenen Notations I-IV und VII mit Wolfgang Rihms Violinkonzert Gesungene Zeit (Solistin: Anne-Sophie Mutter) und Béla Bartóks Vier Orchesterstücke (B&H). Die Programme werden auf einer Tournee durch Europa mehrmals wiederholt. Boulez gastiert auch bei mehreren Festivals, etwa in Edinburgh und London, wo er u.a. sur Incises dirigiert, sowie in Turin bei Settembre Musica (Dérive 2 mit dem EIC). Emilio Pomárico leitet das Klangforum Wien mit Improvisations I und II im KonzertHaus Berlin, Matthias Pintscher stellt Pli selon pli (Julie Moffat, Sopran) dem Stuttgarter Publikum vor, Peter Rundel und das EIC präsentieren sur Incises in Lille, gleich nach einer Aufführung von Dérive 1 mit der London Sinfonietta. Das Symphonieorchester Münster unter Rainer Mühlbach interpretiert Éclat, und am Conservatoire National Supérieur in Paris spielen Studenten Domaines. 21

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BERIO

Luciano encore! Die neue Konzertsaison stellt den immensen Stellenwert Luciano Berios Vermächtnis für das internationale Musikleben eindrucksvoll unter Beweis. Kaum ein Veranstalter hat nicht an Berio an der einen oder anderen Stelle der Programmzusammenstellung für die kommende Saison gedacht. Aus der Vielzahl an wichtigen Konzerten seien nur einige wenige herausgegriffen:

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Über das Gedächtniskonzert, das Pierre Boulez mit dem Ensemble Intercontemporain am 25. September im Rahmen von Settembre Musica Turin gibt, ist bereits auf Seite 9 dieser Ausgabe zu lesen. Die Aufführungsserie von Berios letztem Werk, Stanze, setzt sich in diesem Herbst fort: Nach der bereits 2. Aufführung innerhalb von 5 Monaten in London (zuletzt bei den PROMS am 28.8.) kommt das Werk am 8. und 9.10 in Pittsburgh zur amerikanischen Erstaufführung (Pittsburgh SO, Mendelssohn Choir of Pittsburgh unter David Robertson; Bariton: Sanford Sylvan). Mit großer Spannung wird natürlich die italienische Erstaufführung von Stanze bei der Biennale von Venedig am 22.10. erwartet (siehe auch Seite 5). Dietrich Henschel, der die Solo-Partie bei der Pariser Uraufführung gesungen hat, wird auch in Venedig zu hören sein. Ihm zur Seite der Chor der Accademia Nazionale di Santa Cecilia und das Orchestra Sinfonica della RAI unter der Leitung von Lothar Zagrosek. Die österreichische Erstaufführung des Werkes folgt dann im Rahmen von Wien Modern am 12.11.: Bertrand de Billy dirigiert das RSO Wien. Es singt Roman Trekel.

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RIHM

von Strasbourg bis Venedig Im Auftrag des Festivals Musica entsteht ein Werk für Sopran, das Ensemble Accroche note und Les percussions de Strasbourg auf einen Text von Heraklit. Die Schlagzeuger kommen auch im Chorwerk Raumauge zum Zug (SWR Vokalensemble/Marcus Creed, 19.9.). In diesem Programm und auch im Orchesterkonzert vom 2. Oktober, wo Reinbert de Leeuw La lugubre gondola / Das Eismeer dirigiert, ging es dem künstlerischen Leiter Frank Madlener darum, die künstlerische Beziehung zwischen Wolfgang Rihm und Luigi Nono aufzuzeigen. Die zahlreichen weiteren Werke Rihms, die fast jeden Tag zu hören sein werden, rechtfertigen den "featured composer"-Status.

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Das gleiche gilt für München, wo Unbenannt IV für Orchester mit Orgel bei einem musica viva-Konzert am 29.10. seine DEA erlebt (Leo van Doeselaar, SO des Bayerischen Rundfunks / Lothar Zagrosek) und das Münchener Kammerorchester ein gänzlich dem Schaffen des Komponisten (der auch als Moderator auftritt) gewidmeten Konzert spielt. (25.9. Pinakothek der Moderne, c. Christoph Poppen). In München, beim ARD-Wettbewerb kommt auch die Quartettstudie für Streichquartett am 16.9. zur Uraufführung Drei Hölderlin-Gedichte erleben am 11.8. in Bad Reichenhall ihre UA, die Lieder Eins und doppelt am 8.10. in Ludwigshafen. Die Biennale di Venezia hat La lugubre gondola / Das Eismeer für den 23.10 angesetzt. Die Musikfabrik NRW, gastiert mit dem Chiffre-Zyklus in Polen (Bytom und Katowice, 27./28.11.2004) 23

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SAWER

Mirror Sword Jewel Im Anschluss an die sehr erfolgreiche Uraufführung von David Sawer's letztem Ensemblewerk Rebus durch die musikFabrik NRW, folgt ein neues Werk für zwei Klaviere, das beim Huddersfield Contemporary Music Festival am 27.11.2004 uraufgeführt wird. Speziell für die Pianisten Rolf Hind und Nic Hodges geschrieben, nannte Sawer sein neues Stück Mirror Sword Jewel. In der japanischen Geschichte waren Spiegel, Schwert und Juwel drei Schätze, die von Herrscher zu Herrscher weitergegeben wurden, als Symbol für die Werte, über die eine Nation verfügen soll: der Spiegel symbolisiert die Wahrheit, das Schwert Mut und Stärke und das Juwel Leidenschaft. Diese 24

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drei Eigenschaften durchdringen das Stück und definieren den Charakter von drei verschiedenen Duetten: Reflexion (Spiegel), Opposition (Schwert), Einklang (Juwel). Noch vor dieser Premiere wird Rolf Hind der Solist in Sawers Piano Concerto sein, dessen italienische Premiere am 21.10. bei der Biennale di Venezia stattfindet. Paul Mann dirigiert das Orchestra dell'Arena di Verona. Informationen dazu, und zu zahlreichen anderen UE-Konzerten bei der Biennale: www.labiennale.org. Die holländische Premiere von Songs of Love and War für 24 Stimmen, 2 Harfen und 2 Schlagzeuge wird in Amsterdam am 2. November gespielt, mit dem Schönberg Ensemble und dem Nederlands Kamerkoor unter der Leitung von Reinbert de Leeuw.Weitere Aufführungen dieses Werks: am 5.11. in Enschede und am 6.11. in Groningen.


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MAHLER / SCHNYDER

Irdisch Vergängliches und die Offenbarung Das Orchester des Gran Teatro del Liceu in Barcelona eröffnet seine Herbst-Saison am 9. und 10. September mit Gustav Mahlers großer "Symphonie" nach Hans Bethges Nachdichtungen chinesischer Lyrik Das Lied von der Erde. Unter der Leitung von Sebastian Weigle singen Johan Botha und Deborah Polaski. Im Auftrag des Milwaukee SO hatte Daniel Schnyder The Revelation of St. John für Sopran, Bariton, Chor und Orchester komponiert. Die Besetzungs-Vorgabe des Auftraggebers war eine ganz präzise: Das Werk sollte in der selben Besetzung geschrieben sein, wie Ein Deutsches Requiem von Johannes Brahms und auf diese Weise ein Gegenstück zu diesem bieten. Das Werk wurde dann auch 2001 mit großem Erfolg uraufgeführt.

PANUFNIK

Letters from Burma in Dorset Letters from Burma von Roxanna Panufnik für Oboe und Streichquartett wird am 2. und 3.10.2004 vom Oboisten Douglas Boyd und dem Vellinger String Quartet uraufgeführt. Inspiriert durch das namensgleiche Buch des burmesischen Dissidenten Aung San Suu Kyi, das 52 Briefe über das Leben in Burma enthält, bezieht sich das Werk auf ein Volkslied und ist charakterisiert durch tragende Töne und mikrotonale Einsprengsel.

Am 19.11. kommt es in Barcelona zur spanischen Erstaufführung. Wieder dirigiert Sebastian Weigle. (Orquesta de Gran Teatro del Liceu 19 - 21.1.2004).

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WILSON

Negro negro elegía Diesen Herbst kommen gleich drei Werke von Ian Wilson zur Uraufführung: Das Klaviertrio Negro negro elegía ist der 4. Teil von Unterwelt, einer Reihe von 7 Kammermusikwerken, die auf die Orpheus Legende anspielen. Wilson wurde dazu von Robert Motherwell's dramatischen schwarzweißen Gemälden mit dem Titel Elegies to the Spanish Republic inspiriert. Negro negro elegía wird vom Haydn Trio Eisenstadt am 10. Oktober 2004 im Radiokulturhaus in Wien uraufgeführt. Dieses Werk spiegelt wider, was Wilson an Frustration über die Ereignisse der Weltgeschichte der letzten Jahre verspürt hat. Licht/ung, ein Auftragswerk der Biennale di Venezia und inspiriert durch die Bilder, die 16 Jahre nach dem verheerenden Atombombenangriff auf Nagasaki vom japanischen Fotografen Shomei Tomatsu aufgenommen wurden, erfährt seine Uraufführung am 17. Oktober 2004 in Venedig durch das Orchestra dell'Arena di Verona.

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wilson

Wilsons dritte Uraufführung ist eine Fassung von Spillaert's Beach für Bassblockflöte und Klavier, das von einem Flötisten angeregt wurde, der auch Ian Wilson heisst. Die Uraufführung findet am 13.11. in London statt.


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HAAS

Herbst Georg Friedrich Haas, dessen Werke zunehmend einen wichtigen Platz auf den internationalen Konzertprogrammen einnehmen, wird am 13.10. erstmals vom Ensemble Intercontemporain in Paris interpretiert. Das EIC spielt die französische Erstaufführung von "… Einklang freier Wesen…" und Monodie. Am 18.9. präsentiert das Ensemble 88 die belgische Erstaufführung von tria ex uno, und das Klangforum Wien nimmt Wer, wenn ich schriee, hörte mich mit zur Biennale nach Venedig (14.10.). Haas wurde von der ARD eingeladen, ein Stück für Flöte solo für den ARD-Wettbewerb zu schreiben: Finale wird von den Preisträgern des Wettbewerbs am 16. oder 17.9. in München uraufgeführt.

Sein musica viva-Konzert (Uraufführung am 9.7.2004 in München) wurde von den Musikkritikern überaus positiv bewertet: Georg Friedrich Haas ist mit seinem Konzert für Violoncello und Orchester ein großer Wurf gelungen. (Münchner Merkur, Gabriele Luster) Mit seinem Cellokonzert (von bezwingender Intensität: Clemens Hagen) entführte Haas in eine unentdeckte Welt der Obertöne - eine Reise in die entlegendsten Regionen der Klangsensibilität und eine sanfte Verquickung von konventioneller Melodik und den Unschärfen mikrotonaler Reibungen. (AZ München, Rüdiger Schwarz)

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STOCKHAUSEN

Klassiker der Moderne Die Kompositionen von Karlheinz Stockhausen, die in nächster Zeit in Berlin, Paris und Wien zu hören sein werden, haben teilweise eine Aufführungsgeschichte von über einem halben Jahrhundert. So entstand Kontra-Punkte, das im Werkverzeichnis als Nr. 1 figuriert, 1952/53 (Klangforum, Wien, c. Friedrich Cerha, am 19.10. in Berlin). Die Klavierstücke I-XI, die Benjamin Kobler vom 11.-13.9. im Haus der Berliner Festspiele interpretiert, wurden 1952-56 komponiert. 40 Jahre ist es her, dass Mikrophonie I, Nr. 15, besetzt für Tamtam, 2 Mikrophone, 2 Filter und Regler komponiert und in Brüssel uraufgeführt wurde (EIC, 24.9. in Paris). Aus dem selben Jahr stammt Mixtur, Nr. 16, ebenfalls in einem Konzert des EIC in Paris zu hören - allerdings in der kleinen Besetzung von 1967 für Orchester, Sinusgeneratoren und Ringmodulatoren, Dirigent ist Jonathan Nott (1. Oktober). Alle diese Werke wie auch die dazu verfassten Texte des Komponisten sind wertvolle Dokumente der neuen Musik nach dem 2. Weltkrieg. Sie haben nichts von ihrer Frische eingebüßt.

SOTELO

Artemis Im Auftrag der BBC und des WDR komponierte Mauricio Sotelo sein 2. Streichquartett Artemis, das am 24.9. in Manchester uraufgeführt wird. Sotelo widmete das Werk dem Artemis Quartett, das 2003 2005 als Artist in Residence bei der BBC fungiert. Die deutsche Erstaufführung findet am 26.9. im Funkhaus in Köln statt. In einer zweiten Fassung des Streichquartetts fügt Sotelo die Singstimme eines Cantaors hinzu, die erstmals am 27.10. mit dem Flamencosänger Arcangel im Auditorio Nacional de Música in Madrid aufgeführt wird.

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WEILL

Erstens, vergeßt nicht, kommt das Fressen ... Otto Klemperer war nicht der einzige, dem das Textbuch von Bertolt Brechts Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny zu gewagt war. Er hätte die Uraufführung der Oper an der Kroll Oper dirigieren sollen, zog sich aber in letzter Minute zurück, und so fand die Uraufführung erst ein Jahr später am 9.3.1930 in Leipzig unter der musikalischen Leitung von Gustav Brecher statt. Der erwartete Theaterskandal fand statt. "Gegen Schluss brach offener Tumult aus. Mit knapper Not konnte Brecher zu Ende dirigieren. Und dann setzte ein viertelstundenlanger erbitteter Streit der Meinungen ein" schrieb Stuckenschmidt über die Uraufführung. Ein Textbuch vermag heute zwar kaum mehr einen Theaterskandal zu produzieren, die Begeisterung für die geniale Partitur ist aber ungebrochen. Mahagonny zählt zweifelsohne zu den wichtigsten musikdramatischen Werken der Musikgeschichte. Auf nach Mahagonny! Rechtzeitig zum Jubiläum "75 Jahre Mahagonny" im Jahr 2005 haben mehrere Bühnen die Oper auf ihren Spielplan gesetzt: Nach der erfolg-

reichen Produktion in Nürnberg (Juli 2004) bringt das Staatstheater Darmstadt am 22. und 24.10.2004 als Doppelpremiere eine Neuproduktion der Oper (Inszenierung: Philipp Kochheim, Musikalische Leitung: Raoul Grüneis) mit 9 Folgeaufführungen bis Januar 2005. Das Stadttheater Pforzheim folgt im Februar 2005 und die Semperoper Dresden im Mai 2005. Weitere Produktionen sind in Planung. Wir werden berichten. 29

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FRANZ SCHREKER 1878-1934

Out of Copyright Franz Schrekers Werk beherrschte in den Jahren nach dem ersten Weltkrieg alle mitteleuropäischen Opernbühnen. Nach Jahrzehnten des Vergessen-Seins setzte erst vor wenigen Jahren eine internationale Schreker-Renaissance ein, die 2004 mit bedeutenden Wiederaufnahmen Der Schatzgräber (Frankfurt), Der ferne Klang (Berlin), Die Gezeichneten (Stuttgart), zahllosen Konzerten und einer Neuproduktion (Regie: Olivier Tambosi) von Irrelohe an der Wiener Volksoper (Premiere am 16.10.) einen weiteren Höhepunkt erfährt. Im Dezember stellt das Jüdische Museum Wien Schreker unter dem Titel "Grenzgänge - Grenzklänge"

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in den Mittelpunkt einer großen Ausstellung. Wir werden darüber berichten. Obwohl die 70-jährige Schutzfrist für Schreker mit Ende dieses Jahres ausläuft, wollen wir mit zwei verlegerischen Projekten auf die Bedeutung dieses Komponisten erneut hinweisen: ■ erstmalige Herausgabe des gesamten Lied-Schaffens Schrekers, das insgesamt 50 Lieder umfasst, wovon 20 bislang unveröffentlicht sind. ■ Herausgabe des Festwalzers und Walzerintermezzo für Orchester. Dieses Werk entstand 1908 und wird auf Basis der Original-Quellen von Christopher Hailey wieder hergestellt (verfügbar im Frühjahr 2005). Auf den Seiten 44-46 finden Sie einen Überblick über Schrekers Oeuvre. Alle Details zu den Besetzungen jeden Werkes und die Verfügbarkeit gibt es auf der UE-Website.


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LEOS JANACEK 1854 - 1928

Ungeheure Renaissance Die Musikwelt gedenkt 2004 des 150. Geburtstages des großen mährischen Komponisten Leos Janácek - aber eigentlich ist jedes Jahr ein Janácek-Jahr. Seine Opern erleben eine ungeheure Renaissance, sie sind eine willkommene Herausforderung für Opernhäuser in der ganzen Welt. Jenufa dürfte am populärsten sein (demnächst in Warschau, Brno, Toulouse und Barcelona), gefolgt von Das schlaue Füchslein (Neuproduktionen in Düsseldorf, Kiel und Chicago) und Die Sache Makropoulos (Braunschweig und Moskau). Aus einem Totenhaus hat in Bonn Premiere, Die Ausflüge des Herrn Broucek in Gera. Bei der Glagolitische Messe können Dirigenten zwischen der von Paul Wingfield hrsg. Urfassung und der Fassung letzter Hand wählen (letztere demnächst in Singapore). Die Sinfonietta wird im Herbst in Stuttgart, Bonn, Brno und London aufgeführt, die Rhapsodie Taras Bulba in Brno, Genf und Lausanne. Von den Opernsuites scheint die aus dem Schlauen Füchslein eine besondere Anziehungskraft auszuüben (23. - 24.11.2004 in Montreal).

SCHÖNBERG

Zehn Walzer An die erfolgreiche Uraufführung von Arnold Schönbergs Walzern für Streichorchester bei den Salzburger Festspielen im August 2004 (Leonidas Kavakos dirigierte die Camerata Salzburg) schließt nun die Schweizer Erstaufführung an. Das Tonhalle Orchester unter David Zinman spielt diese 10 attraktiven, gefälligen Jugendstücke Schönbergs, die zwischen 1890 und 1900 entstanden sind und in Schönbergs Nachlass gefunden wurden, ensuite in der Tonhalle in Zürich (9., 12., 13., 14. und 15. Oktober 2004). 31

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BRAUNFELS

Wexford 2 Walter Braunfels komponierte die Erstfassung seiner Prinzessin Brambilla mit 24, 1909. Zur Neufassung von 1931, die ebenfalls in der irischen Wexford Festival Opera am 16.10.2004 zur Aufführung kommt, schrieb er: FOERSTER

Wexford 1 Das irische Wexford Festival gibt der 1899 in Prag uraufgeführten Oper Eva von Joseph Bohuslav Foerster wieder eine Chance, sich auch im Westen durchzusetzen. (Premiere: 15.10.) Sie ist in der Heimat des tschechischen Komponisten immer wieder gespielt worden, im Ausland jedoch seit 1925 nicht mehr. Foerster ließ sich von einem frühen Drama Gabriela Preissovás inspirieren; ihr Její pastorkyna wurde zur Vorlage zu Janáceks Jenufa. Die Handlung ist eher mit Katia Kabánová verwandt, die Musik hat große lyrische Kraft.

Hier war zum ersten Mal der Versuch gemacht, der zwingenden Macht des überwältigenden Genies von Richard Wagner sich zu entziehen, indem allem Tragischen, Pathetischen in groteskem Tone ein Schnippchen geschlagen wurde. Aber das echt Jugendliche dabei war, dass ich mich dieser inneren Abwehr Wagners, den ich ja leidenschaftlich liebte, gar nicht bewusst wurde, dass ich glaubte, nur gelegentlich Richard Strauß zu parodieren... Einmal wurden die pathetischen Szenen diminuiert und durch kurze, für die Entwicklung nötige Stücke ersetzt, das Orchester wurde etwa um ein Viertel reduziert, die Partitur im alten Geiste zwar, aber doch ganz neu gefasst. Geblieben sind die übermütigen und grotesken Teile des ursprünglichen Werkes, aber immerhin so gekürzt, dass Prinzessin Brambilla wohl nun auch als Oper das geworden ist, als was E.T.A.Hoffmann seine Novelle bezeichnet: Ein Capriccio.

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BALTAKAS

Cantio Pressestimmen zu Cantio, Vykintas Baltakas’ Kammeroper, vom 18.-21.5.20004 in München: Baltakas ist eine enorme Begabung; er weiß genau, was er will, was er musikalisch verantworten kann. Und er beugt sich keiner Konvention. Musiktheater als Wirbeltreiben mit kongenialer Regie von Oskaras Korsunovas. (Reinhard Schulz, NMZ) Cantio wurde zu einer der reizvollsten Séancen der Biennalegeschichte. (Hans Klaus Jungheinrich, Frankfurter Rundschau) Als Beitrag zur aktuellen Diskussion über die zukünftige Operngestalt besitzt Cantio allemal seine Qualitäten. (Gerhard Rohde, FAZ)

CERHA

Der Rattenfänger Friedrich Meyer-Oertels faszinierende Inszenierung von Friedrich Cerhas Der Rattenfänger wurde bei den Wiener Festwochen am 11. und 13.6.04 der gleiche Erfolg beschert, wie im März im Staatstheater Darmstadt (Dirigent: Stefan Blunier). Schon die Titel der Kritiken sagen viel über den überragenden Eindruck aus: Beschwerender Charmeur der Gründlichkeit (Standard), Spannend und kraftvoll (Salzburger Nachrichten), Ein Rattenfänger, den man gerne länger in der Stadt hätte (Kurier), Faszinierendes Gesamtkunstwerk (Tiroler Tageszeitung), Verführerische Kraft hält ungebrochen an (Kleine Zeitung). Solange es Komponisten wie Friedrich Cerha gibt, sollte man sich um die Zukunft des Genres lieber nicht allzu viele Sorgen machen, sondern stattdessen intensiv die paar Opern von Cerha spielen, schreibt Gert Korentschnig im Kurier. Eine spannende Oper (László Molnár, SN). 33

rückblick


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STAUD

Berenice in München und Wien Dieser Einstieg ist so schauerlich schön, dass er kaum noch übertroffen werden kann, obgleich die Instrumentations- und Klangerfindungsphantasie Stauds unerschöpflich zu sein scheint. (Eleonore Bühning, FAZ) Musikalisch hat sich Staud gegenüber seinen früheren Werken erstaunlich geöffnet. Er nähert sich, vornehmlich in den Gesängen der Berenice, Zonen der Unterhaltungsmusik, Tango, Blues und Jazz. Sie werden nicht im postmodernen Sinn einer musiksprachlichen Collage eingesetzt, sondern fungieren als laszive, weiche Masse der unmittelbaren Anziehung, des äußeren sinnlichen Reizes. (Reinhard Schulz, SZ). Bemerkenswert seine Offenheit, undogmatisch sein Zugang. Da ein delikater Tango, dort eine bluesige Musicalballade, da gruselig dahinwehende Glissandi, dort schaurig-abstrakte Kantilenen. Zudem: eine wunderbare musikalische Tropfsteinhöhle des Orchestralen, Geräuschhaftes vom Tonband, Jazziges vom Blech. Reichlich Perkussives. (Ljubisa Tosic, Standard) In Stauds Universum finden Wort und Ton zu einer Einheit... Das Ergebnis ist ein Musiktheater im wörtlichen Sinn. (Peter Jarolin, Kurier)

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rückblick

DALLAPICCOLA

Volo di notte in Frankfurt Kritikerstimmen zu Volo di Notte von Luigi Dallapiccola an der Oper Frankfurt, 6. - 19. Juni 2004: Der Nachtflug zeigt die Anfälligkeit auch kritischer Geister für die Heldenideologie des Jahrzehnts zwischen Futurismus und Faschismus. Der Flugdirektor opfert zwar sein Leben, doch die Idee der Nachtflüge wird siegen: Augen zu und durch. (Dietmar Polaczek, SZ) ... eine ansprechende, zugängliche, zudem theatralisch gedachte Partitur, die das Frankfurter Museumsorchester unter Leitung von Martyn Brabbins in aller Plastizität ins Bild setzt. (Elisabeth Schwind, NZZ)


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2007 75. 70. 20. 80. 125. 125. 125. 70. 50. 50. 125. 50.

Todestag Geburtstag Todestag Geburtstag Geburtstag Geburtstag Geburtstag Geburtstag Geburtstag Todestag Geburtstag Geburtstag

Eugen d'Albert † 03.03.1932 David Bedford * 04.08.1937 Morton Feldman † 03.09.1987 Michael Gielen * 20.07.1927 Zoltán Kodály * 16.12.1882 Gian Francesco Malipiero * 18.03.1882 Joseph Marx * 11.05.1882 Gösta Neuwirth * 06.01.1937 Thomas Daniel Schlee * 26.10.1957 Othmar Schoeck † 08.03.1957 Karol Szymanowski * 06.10.1882 Julian Yu * 02.09.1957

2006 70. 125. 70. 50. 80. 80. 80. 10. 60. 75. 80. 250. 70. 100. 125. 70.

Geburtstag Geburtstag Geburtstag Todestag Geburtstag Geburtstag Geburtstag Todestag Geburtstag Geburtstag Geburtstag Geburtstag Geburtstag Geburtstag Geburtstag Geburtstag

Gilbert Amy * 29.08.1936 Béla Bartók * 25.03.1881 Richard Rodney Bennett * 29.03.1936 Bertolt Brecht † 14.08.1956 Earle Brown * 26.12.1926 Francis Burt * 28.04.1926 Friedrich Cerha * 17.02.1926 Gottfried von Einem † 12.07.1996 Michael Finnissy * 17.03.1946 Mauricio Kagel * 24.12.1931 György Kurtág * 19.02.1926 Wolfgang Amadeus Mozart * 27.01.1756 Steve Reich * 03.10.1936 Dmitri Schostakowitsch * 25.09.1906 Karl Weigl * 06.02.1881 Hans Zender * 22.11.1936

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2005 100. 80. 80. 75. 60. 70. 80. 100.

Geburtstag Geburtstag Geburtstag Geburtstag Geburtstag Geburtstag Geburtstag Geburtstag

Theodor Berger * 18.05.1905 Luciano Berio * 24.10.1925 Pierre Boulez * 26.03.1925 Cristóbal Halffter * 24.03.1930 Vic Hoyland * 11.12.1945 Arvo Pärt * 11.09.1935 Gunther Schuller * 22.11.1925 Eric Zeisl * 18.05.1905

2004 80. 70. 125. 60. 80. 50. 30. 40.

Geburtstag Geburtstag Geburtstag Geburtstag Geburtstag Todestag Geburtstag Geburtstag

Rudolf Barshai * 28.09.1924 Sir Harrison Birtwistle * 15.07.1934 Grzegorz Fitelberg * 18.10.1879 Beat Furrer * 06.12.1954 Francis Miroglio * 12.12.1924 Karol Rathaus † 21.11.1954 Johannes Maria Staud * 17.08.1974 Ian Wilson * 26.12.1964

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GEORG FRIEDRICH HAAS Finale für Flöte solo Preisträger des ARD-Wettbewerbes 16. oder 17. 09. 2004 · München/D CRISTÓBAL HALFFTER Triada für Violine, Klarinette und Klavier Verdehr-Trio 14.11. 2004 · Phillips Collection, Washington/USA Eritana für Orchester Orquesta Sinfónica de Madrid, c. Rafael Frühbeck de Burgos 30. 12. 2004 · Teatro Real, Madrid/E ROXANNA PANUFNIK Letters from Burma für Oboe und Streichquartett Douglas Boyd, ob, Vellinger String Quartet 02. 10. 2004 · Summer Music Society, Dorset/GB WOLFGANG RIHM Quartettstudie für Streichquartett Preisträger des ARD-Wettbewerbes 16. oder 17. 09. 2004 · München/D Stück für Sopran und Ensemble, Les Percussions de Strasbourg, Accroche Note 19. 09. 2004 Festival Musica Strasbourg/F Eins und doppelt Fünf Lieder für Bariton und Klavier Peter Schöne, Bar, Olga Monakh, pno 08. 10. 2004 Ludwigshafen/D DAVID SAWER Parthenope für Viola solo Preisträger des ARD-Wettbewerbes 16. oder 17. 09. 2004 · München/D Mirror Sword Jewel für 2 Klaviere Rolf Hind, Nic Hodges, pno 27. 11. 2004 · Huddersfield Contemporary Music Festival/GB MAURICIO SOTELO Artemis 2. Streichquartett Artemis Quartett 24. 09. 2004 · Bridgewater Hall, Manchester/GB 38

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MAURICIO SOTELO Artemis 2. Fassung für Streichquartett und Cantaor Artemis Quartett, Arcangel, cantaor 27. 10. 2004 · Auditorio Nacional de Música Madrid/E

IAN WILSON Negro negro elegía für Violine, Violoncello und Klavier (Unterwelt, part 4) Haydn Trio Eisenstadt 10. 10. 2004 · Radiokulturhaus Wien/A Licht/ung für Orchester Orchestra dell'Arena di Verona, c. Johannes Debus 17. 10. 2004 · Biennale di Venezia/I Werk für Bassblockflöte und Klavier (Version von Spillaert’s Beach) Ian Wilson, bass rec 13. 11. 2004 · London/GB

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uraufführungen


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LUCIANO BERIO Musica Leggera für Flöte, Viola, Violoncello und Tamburin . UE 32745 DAVID BROOKER String Play for Beginners für flexibles Streicherensemble (Klavier ad. lib.) Partitur und Stimmen UE 21231 ROXANNA PANUFNIK A Wind in a Rooks Haven für Mezzosopran und Flöte UE 70127 ARVO PÄRT Fratres für Viola und Klavier UE 32624 MUSIK FÜR GITARRE - AUSGEWÄHLTE LEICHTE STÜCKE für zwei Gitarren mit CD UE 32769 PLAY ALONG CHRISTMAS · Recorder - für Sopran- oder Altblockflöte (Klavier, Gitarre ad. lib.) mit CD UE 32694 · Flute - für Flöte (Klavier, Gitarre ad. lib.) mit CD UE 32693 · Violin - für Violine (Klavier, Gitarre ad. lib.) mit CD UE 32692 WORLD MUSIC JUNIOR - CHRISTMAS · für Klavier solo UE 32671 · für Gitarre solo UE 32672 ·

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neuerscheinungen


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RICHARD GRAF

World Music ChristmasEnsemble Partitur & CD UE 32712 Stimmen UE 32713 Was haben Christkind, Tannenbaum und Rudolph das Rentier gemeinsam? Richtig - sie alle gehören in ihren Ursprungsländern zu Weihnachten wie das Tüpfelchen aufs "i". Die Bräuche und Geschichten zu Weihnachten sind so vielfältig wie die Musik. Eine einzigartige Auswahl der schönsten Weihnachtslieder aus aller Welt stellt der jüngste Band der beliebten Ensemble-Reihe World Music junior vor. Die einfachen Arrangements für flexible Besetzung bringen vom österreichischen Stille Nacht über das französische Il est né, le divin enfant bis zum argentinischen Vamos pastor cillos schon den Jüngsten die verschiedenen Seiten des Festes näher.

Interessant und hilfreich sind die kurzen Informationen zu den verschiedenen Weihnachtsbräuchen sowie zur Entstehung der Lieder. Auch die CD darf nicht fehlen, auf der die Stücke jeweils in einer kompletten Ensemble- und einer PlayAlong Fassung zu hören sind. Für alle, die gerne mitsingen, sind die Liedtexte im Original und teilweise übersetzt im Anhang zu finden.

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BÉLA BARTÓK Der holzgeschnitzte Prinz, Der wunderbare Mandarin Pannon Philharmonic Orchestra, c. Zsolt Hamar Inspirácio DL CD 225-226 ALBAN BERG Lulu Christine Schäfer, Kathryn Harris, London Philharmonic c. Andrew Davis, Inszenierung: Graham Vick, Glyndebourne 1996 Warner DVD 0630-15533-2 LUCIANO BERIO Sequenza VIII, Chemins IV, Corale, Folk Songs Francesco D'Orazio, Hansjörg Schellenberger, Alda Caiello, etc. c. Luciano Berio (Madrid 2001) ORF und CD AMN001 LEOS JANÁCEK The Cunning Little Vixen, Sinfonietta, Katja Kabanová, Taras Bulba, Sárka Sir Charles Mackerras, Czech Philharmonic Orchestra Supraphon CD cpo 99 640-2 LEOS JANÁCEK The Makropoulos Case Anja Silja, Kim Begley, Victor Braun, London Philharmonic Orchestra, c. Andrew Davies,Inszg: Nikolaus Lehnhoff, Glyndebourne 1995 Warner DVD 0630-14016-2 ERICH WOLFGANG KORNGOLD The Piano Music Der Schneemann Sonata No. 1, Piano Trio op. 1 Martin Jones, pno Nimbus/Naxos 4 CDs NI 5705/8 ZOLTÁN KODÁLY Duo op. 7, ERWIN SCHULHOFF Duo Renaud Capuçon, vln, Gautier Capuçon, vlc Virgin/EMI CD 5 45586 2 ARVO PÄRT Baltic Voices I Which was the son of... Estnischer Philharmonischer Kammerchor, c. Paul Hillier Harmonia Mundi HMU CD 807311 (T01) WOLFGANG RIHM String Quartets Vol 2 (Nos. 5 & 6) Minguet Quartett col legno COL CD 20212 (T01) FRANZ SCHREKER Kammersymphonie ERNST KRENEK Violonkonzert op. 29 Musikkollegium Winterthur, Hanna Weinmeister, vln, c. Heinrich Schiff Farao CD B 108014 KAROL SZYMANOWSKI Mythes Isabelle Faust, vln, Ewa Kupiec, pn harmonia mundi HMU CD 901793

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EUGEN D’ALBERT Die schwarze Orchidee Philharmonisches Orchester Augsburg, c. Rudolf Piehlmayer AMR CD 391

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IAN WILSON from the book of longing Hugh Tinney, pno, Catherine Leonard, vln RVR Riverrun CD 65

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ARVO PÄRT Berliner Messe, Fratres, Cantus, Mozart-Adagio Moscow virtuosi, Vladimir Spivakov Capriccio CD 67 079

ARNOLD SCHÖNBERG Die Jakobsleiter Deutsches S-O Berlin, c. Kent Nagano harmonia mundi HMU CD 801821

ALEXANDER NIKOLAJEV TSCHEREPNIN Magna Mater op. 41 Singapore Symphony Orchestra, c. Lan Shui BIS / Classic Center CD 1247 ANTON WEBERN 5 Sätze op. 5, 4 Stücke für Violine und Klavier op. 7, 6 Bagatellen op. 9, 3 kleine Stücke für Cello und Klavier op. 11, Streichtrio op. 20, Streichquartett op. 28 Schönberg Quartett, Sepp Grotenhuis, pn Chandos / Codaex CD 10083 ALEXANDER ZEMLINSKY Die Seejungfrau Czech Philharmonic Orchestra, c. Antony Beaumont Chandos CHAN CD 10138

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OPER Der ferne Klang . 140’ Die Gezeichneten 150’ Irrelohe 165’ Der Schatzgräber 145’ Der Schmied von Gent 135’ Der singende Teufel 210’ Das Spielwerk und die Prinzessin (original version) 100’ Das Spielwerk 100’

1903-1910 1911/1913-1915 1919-1922 1915-1918 1929-1932 1924/1927-1928 1908; 1909-1912 1908-1912/1920

TANZ-BEZOGENE WERKE Festwalzer und Walzerintermezzo for orchestra (available in spring 2005) Der Geburtstag der Infantin for chamber orchestra based on the story by Oscar Wilde (original version) Suite for large orchestra "Der Geburtstag der Infantin" Spanisches Fest for chamber orchestra based on the story by Oscar Wilde Ein Tanzspiel (Rokoko) for orchestra 4 Stücke im alten Stil Tanz-Suite - Dance-Suite for piano for 4 hands "Geburtstag der Infantin" Valse lente for small orchestra Der Wind for violin, clarinet, horn, violoncello and piano after a poem by Grete Wiesenthal

1908 8’ 1908-1910 30’ 1908/1923 20’ 1908/1923-1924 30’ 1908/1909 15’ 1909 12’ 1908 5’ 1909 10’

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KONZERT WERKE Kammersymphonie for 7 winds, 11 strings, harp, celesta, harmonium 1916 piano, timpani and percussion, for piano arranged by Ignaz Strasfogel 24’ Ekkehard op. 12 Symphonic overture for large orchestra 1902/1903 and organ (ad lib.) 14’ Gebet der Agnes op. 10 from the opera "Flammen" 1901/1902 for soprano and orchestra 3’30’’ Gesang der Irmgard op. 10 from the opera "Flammen" 1901/1902 for soprano and orchestra 4’ 5 Gesänge 1909 for low voice and piano (original version) 20’ for low voice and orchestra 1909/1922 for low voice and chamber orchestra arranged by Gösta Neuwirth 1976 Himmelfahrtslegende from the opera "Der Schatzgräber" for tenor and orchestra Ungarische Rhapsodie Nr. 2 (Franz Liszt 1811-1886) 1847 for large orchestra arranged by Franz Schreker (1933) 11’ Intermezzo op. 8 1900 3rd movement from "Romantische Suite" for string orchestra 6’30’’ Kleine Suite 1928 for chamber orchestra 20’ 26 Lieder (21 unpublished) for voice and piano (planned release December 2004) 15 Lieder op. 2, op. 4 and op. 7 for voice and piano 2 Lieder auf den Tod eines Kindes op. 5 before 1898 for medium voice and piano 12’ 2 lyrische Gesänge for high voice and piano 1923 based on "Leaves of Grass" by Walt Whitman Nachtstück for orchestra 1906-1907 Interlude from the 3rd act of the opera "Der ferne Klang" 14’ Phantastische Ouverture op. 15 1904 for large orchestra 10’

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KONZERT WERKE (Fortsetzung) Romantische Suite op. 14 for orchestra Schlussgesang der alten Liese for alto and orchestra from the opera "Das Spielwerk" Schwanensang op. 11 for mixed choir and orchestra Symphonisches Zwischenspiel for large orchestra from the opera "Der Schatzgräber" Vom ewigen Leben for soprano and orchestra (based on "Leaves of Grass" by Walt Whitman) for soprano and chamber orchestra (arranged by Gösta Neuwirth (1976)) Vorspiel zu einem Drama for large orchestra “Die Gezeichneten” Vorspiel zu einer großen Oper for large orchestra “Memnon” Vorspiel zur Oper “Das Spielwerk” for large orchestra Vorspiel zur Oper “Die Gezeichneten” for large orchestra Wiegenlied der Els for soprano and orchestra from the opera "Der Schatzgräber"

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1903 27’30’’ 1912 5’ 1902 12’ 1915-1918 10’ 1923/1927 20’

1913 22’ 1933 21’ 1920 5’ 1913 9’ 1920 4’


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IMPRESSUM Universal Edition

A-1015 Wien, Postfach 3, Austria

Tel +43-1-337 23 - 0, Fax +43-1-337 23 - 400 Net: www.universaledition.com

Chefredaktion: Angelika Dworak und Eric Marinitsch

Beiträge: Bálint András Varga, Eric

Marinitsch, Angelika Dworak, Rebecca

Dawson, David Sharpe, Min Yen Ong und Marion Hermann

Design: Egger &Lerch, Wien

Fotonachweis: Eric Marinitsch (11), Bien-

nale di Venezia, Settembre Musica, ÖNB, Lucerne Festival, Klangspuren Schwaz,

Richard Kalina, Keith Saunders / Arena

PAL, Kurt Weill Foundation, F. Cerha, Hel-

mut Wiederin, Auditorio Nacional de Musicá Madrid, CDs: Theater Augsburg, RVR Riverrun, Capriccio, harmonia mundi.

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