Presse

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Presseartikel im „Blick“ - das bunte Magazin der Wormser Zeitung - Sommer 2014

Sinnbild für Glück und Schönheit Perlen – ein Wunder der Natur Seit Jahrtausenden faszinieren Perlen den Menschen. Sagen und Erzählungen ranken sich um das kostbarste Schmuckstück organischen Ursprungs, das wie Elfenbein und Bernstein einem Lebewesen entspringt. Die Griechen glaubten, Perlen seien Tau vom Mond, und für die Römer waren sie Früchte der Liebesgöttin Venus. Perlen entsprechen dem menschlichen Schönheitsideal. Man verbindet sie mit Reinheit, Glück, Reichtum und Schönheit. Genauso alt wie der Reiz der Perle auf den Menschen ist ihre Verarbeitung zu Schmuck oder anderen wertvollen Gegenständen. Von der Antike bis in unsere Zeit sind Perlen ein ungebrochenes Statussymbol, lange waren sie den Reichen und Mächtigen vorbehalten. Denn natürlich gewachsene Perlen sind äußerst selten und konnten nur durch die mühsame und gefahrvolle Perlenfischerei ans Tageslicht befördert werden. Erst die Perlenzucht ermöglichte einer breiten Schicht den Erwerb und Besitz der Schmuckstücke. Doch auch heute können Perlen eine sehr kostspielige Angelegenheit werden. In ihren seltensten und edelsten Erschei-

Foto: oto

nungsformen können sie auf dem Weltmarkt Preise von mehreren 10.000 Euro erzielen. Die chemischen Bestandteile der Perle hören sich ziemlich unspektakulär an: Eine Perle besteht aus einer kugeligen

Ansammlung von Perlmutt, das heißt, aus einer Mischung aus Aragonit (kohlensaurer Kalk) und Conchin, einer organischen Hornsubstanz. Den Schimmer des Perlmutts beschreibt der Experte mit zwei Fachbegriffen:

Lüster oder Orient. Generell gilt: Je größer, runder, farbenprächtiger, ebener und schimmernder eine Perle ist, desto größer ist ihr Wert. Das Farbspektrum erstreckt sich – je nach Muschelart – von weiß,

rosa, rot, orange, gold, bronze, kupfer, silber und silbergrau bis hin zu schwarz. Vor rund 100 Jahren gelang es in Japan, erstmals Perlen zu züchten. Mit ausgefeilten Methoden werden die Wirtsmuscheln gesammelt und unter idealen Bedingungen (Temperatur, Wasserqualität) auf künstlichen Bänken gehalten. Die Perlenzucht beginnt dabei mit dem Einpflanzen eines Perlenkerns, des sogenannten Nukleus. Er besteht zumeist aus einem gedrechselten Stück Schale der amerikanischen Süßwassermuschel (Mississippi-Muschel) und wird mit ein wenig Epithelgewebe in die Zuchtauster eingesetzt. Dabei wird die Perlauster einem chirurgischen Eingriff unterzogen. Diese komplizierte „Operation“ der Muschel (Bild) nehmen hoch qualifizierte und daher nicht selten auch hoch bezahlte Fachleute vor. Nur rund vier Prozent einer Perlenernte entsprechen der runden Idealform. Die meisten Perlen haben sogenannte „barocke“ Formen: länglich, flach, knotenartig, tropfenförmig, manchmal hohl oder warzenförmig an das Gehäuse der Muscheln angewachsen. -hje


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