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Kutter // Mining-Großfräsen zur Rohstoffgewinnung

Entkoppelter Prozess: In einem Bereich wird das Gestein verladen. Zur gleichen Zeit wird in einem anderen Bereich die nächste Lage abgefräst.

Quelle: Kutter

Mining-Großfräsen zur Rohstoffgewinnung

KUTTER Der Kalkmergel aus dem Steinbruch Milke ist für das Zementwerk Geseke von HeidelbergCement ein wichtiger Rohstoff. Seit Frühjahr 2021 sind dort in einigen Bereichen spezielle Mining-Kaltfräsen von Kutter bei der Mineralstoffgewinnung im Einsatz. Ohne vorherige Sprengungen gewinnen diese Fräsen selbst tief liegende Vorkommen exakt bis zur Abbaugrenze.

Kalkstein aus dem Steinbruch Milke bei Paderborn ist aufgrund seiner chemischen Zusammensetzung gefragt, denn der damit hergestellte Zement bindet besonders schnell ab und sorgt für eine hohe Festigkeit des Betons. Darum wird er unter anderem für Masten von Windkraftanlagen und andere hoch belastete Bauteile verwendet. Zur Gewinnung des Kalks wurde das Gestein bisher ausschließlich gesprengt und per Schwerkraftwagen (Skw) zum Brecher transportiert. 2020 begab sich Produktionsmeister Martin Dirks von HeidelbergCement auf die Suche nach einer Methode, um die verbleibenden Vorkommen ohne Sprengungen zu gewinnen. Er erinnerte sich an Tests eines Schwesterbetriebs im Raum Paderborn, wo vor einigen Jahren spezielle Mining-Fräsen das Gestein sehr präzise abgefräst hatten.

Idealer Job für Mining-Fräsen Zwei solcher Maschinen tragen seit Frühjahr 2021 die anstehenden Vorkommen lagenweise ab – und das, ohne Erschütterungen in das Gelände einzutragen. Die Geräte und das Know-how kommen vom Memminger FräsSpezialisten Kutter. Die beiden speziell ausgerüsteten Großfräsen mit 2,20 m Fräsbreite sind mit Mining-Fräswalzen und entsprechenden Schneidwerkzeugen ausgestattet. Zudem sind die Maschinen insgesamt für die extreme Belastung modifiziert und damit besonders robust ausgelegt.

Ressourcen präzise ausnutzen Zu Beginn erzeugten die beiden Mining-Fräsen mithilfe der Nivellierautomatik per Rundum-Laser auf der Fläche ein Planum mit 2 % Gefälle. Ausgehend von dieser Ebene tragen sie den Kalkstein in 15 – 20 cm dicken Lagen ab. Mit dieser Methode arbeiten die Fräsen

sich zentimetergenau an die Abbaugrenze heran. „Damit schöpfen wir das Potenzial unseres Steinbruchs optimal aus“, sagt Produktionsmeister Martin Dirks. Darüber hinaus kann in jedem Fräsübergang durch Vorgaben an die Nivellierautomatik eine Fläche mit definierter Querneigung erzeugt werden. Dadurch lässt sich in den tiefer liegenden Zonen der Wasserabfluss im Steinbruch gezielt beeinflussen. Prozesse optimiert Im Straßenbau wird das Fräsgut entweder über eine Bandanlage verladen oder hinter der Maschine ablegt. Beide Optionen stehen auch im Gestein zur Wahl. Im Steinbruch Milke kommt vor allem die zweite Variante zum Einsatz. Entsprechend hinterlassen die Großfräsen zwischen den Fahrwerken Schwaden mit geschnittenem Gestein in einer Korngröße von bis zu 100 mm. Das Material wird von Radladern an Lkw und Skw übergeben. „Auf diese Weise haben wir die Prozessschritte ‚Fräsen‘ und ‚Laden‘ entkoppelt. Dadurch ist der Ablauf sehr gut zu organisieren“, erläutert Martin Dirks.

Beeindruckende Tagesleistungen „Die Großfräsen schneiden in diesem Steinbruch das Gestein mit einem Vorschub von bis zu 10 m/min. Rechnet man Wartung, Werkzeugwechsel und Rangierfahrten hinzu, erzielen die rund 50 t schweren Fräsen Netto-Tagesleistungen von über 1.500 t pro Maschine“, erzählt René Rothärmel, der den Einsatz für Kutter vor Ort betreut. In der Zeit von März bis Oktober 2021 wurden so in verschiedenen Abschnitten insgesamt über 150.000 t Kalkstein abgebaut.

1.500

Tonnen pro Maschine beträgt die Netto-Tagesleistung.

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